Nachbarn
NR. 1/2011
Zeit als Beitrag zur Solidarit채t
Freiwilligenarbeit Engagiert. Freiwillig.
Wir helfen Menschen.
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Inhalt
Editorial Von Max Elmiger.
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Neu eingekleidet Die Luzerner Sängerin Vera Kaa in unserem neuen Secondhand-Laden.
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News
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Freiwillig Engagement für eine gute Sache 4
Legate – ein heikles Thema 14 Der ehemalige Direktor von Caritas Zürich, Guido Biberstein, über das Verfassen von Legaten und Testamenten.
Drei Porträts von Menschen, die sich seit Jahren unentgeltlich engagieren. Sie erzählen, warum und wie sie Caritas unterstützen. Die soziale Verantwortung 6 Es wird immer schwieriger, Freiwillige zu finden – das Geld und die Zeit der Einzelnen werden immer knapper. Darum will Caritas den Stellenwert der Freiwilligenarbeit erhöhen.
Caritas Zürich Zeit als Beitrag zur Solidarität
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«Die Liebe wird das Welt retten» 16 Eine aussergewöhnliche Geschichte über das Leben in Armut, poetisch erzählt von Hava Kurti Krasniqi. Persönlich Bänz Friedli, Vater, Hausmann und Kolumnist aus Zürich.
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Caritas-Netz Caritas-Markt 19 Mit 20 Caritas-Märkten in der ganzen Schweiz ermöglichen wir Armutsbetroffenen, sich gesund und abwechslungsreich zu ernähren – auch mit wenig Geld. News aus dem Caritas-Netz
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Hinweise und Veranstaltungen
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Gedankenstrich Von Tanja Kummer.
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Ohne das Engagement von über 450 Freiwilligen läuft auch bei Caritas Zürich nichts. Drei Involvierte erzählen, wieso.
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Titelbild: Andreas Schwaiger
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Editorial
Die wunderbare Zeitvermehrung Liebe Leserin, lieber Leser Caritas Zürich ist angewiesen auf Spenden – in Geld und Zeit. Selbst in guten Börsenjahren wirft Geld weniger Gewinn ab als die Zeit, die wir anlegen können. Glauben Sie mir nicht? Zeit ist das Einzige, was sich vermehrt, wenn wir es teilen. Und wie! Unsere Freiwilligen sind der Beweis. Am Anfang eines jeden Freiwilligeneinsatzes steht die Investition von Zeit. Dann kann es losgehen. Es braucht eine gesunde Selbsteinschätzung: «Was kann und will ich beitragen? Wie viel Zeit will ich einbringen?» Und sicher ist die Frage hilfreich: «Was habe ich Lust zu tun, was hätte ich schon immer gerne getan?»
Max Elmiger Direktor Caritas Zürich
qualifizierter Einsatz einer frühpensionierten Handarbeitslehrerin in der Flickstube. Bei aller Vielfalt gibt es einen gemeinsamen Nenner: Der Einsatz von Zeit, Fähigkeiten und Fertigkeiten trägt zur Verbesserung von Lebenssituationen bei. Und führt zu Begegnungen mit Menschen, die nicht vom Leben verwöhnt sind. Das internationale Jahr der FreiwilligentäL’organisation XY est certifiée tigkeit ist in erster Linie ein Dankeschön Caritas Luzern ist seit par ZEWO depuis 19XX. und eine Wertschätzung für die vielen 2004 ZEWO-zertifiziert. hundert freiwillig engagierten Personen Unsere Freiwilligen-Engagements sind so in unseren Reihen und überall in der Gevielfältig wie die Personen, die sich melden: sellschaft. Ohne sie wäre unser Land ärVon punktuellen Einsätzen als Sockenstri- mer dran. ckerinnen für die Weihnachtsbescherung bis zum wöchentlichen Chauffeurdienst, Haben wir Sie neugierig gemacht? Denken von der Aushilfsverkäuferin, die im Not- Sie an das, was schon Seneca gesagt hat: «Es fall im Secondhand-Laden einspringt, bis ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern zu den Mentorinnen und Mentoren für es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen.» – Wudie Lehrstellensuche. Es kann ein Engage- chern Sie mit Ihrer Zeit und Ihren Talenten! ment eines jüngeren Paares sein im Paten- In einem Freiwilligeneinsatz vermehrt sich schaftsprojekt «mit mir» oder ein fachlich beides.
«Ohne das Engagement der vielen Freiwilligen in der Gesellschaft wäre unser Land ärmer dran.»
Impressum «Nachbarn» – Das Magazin der regionalen Caritas-Stellen erscheint zweimal jährlich. Gesamtauflage: 48 600 Ex. Auflage ZH: 13 500 Ex.
Caritas Zürich ist seit 1992 ZEWO-zertifiziert.
Redaktion: Ariel Leuenberger Gestaltung und Produktion: Daniela Mathis, Urs Odermatt Druck: Stämpfli Publikationen AG, Bern Caritas Zürich | Beckenhofstrasse 16 | 8021 Zürich | Tel. 044 366 68 68 www.caritas-zuerich.ch | PC 80-12569-0
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Freiwilligenarbeit
Freiwilliges Engagement für eine gute Sache
Sich mit 65 Jahren zur Ruhe setzen? Das kam für Wolfgang Freyenmuth nicht infrage. Darum betreut er als Freiwilliger einmal pro Woche das Caritas-Markt-Mobil. Auch Aline Gut sowie das Ehepaar Gehrig engagieren sich seit Jahren unentgeltlich in Projekten der Caritas. Sie erzählen, warum sie sich für ihre Mitmenschen engagieren, wie sich das freiwillige Engagement gestaltet und wie sie die Caritas damit unterstützen. Seit rund einem Jahr fährt Wolfgang Freyenmuth fast jeden Donnerstagnachmittag das Caritas-Markt-Mobil von Wein-
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felden nach Sirnach. Für die rund 19 Kilometer braucht er knapp eine Stunde, denn schneller als Tempo 40 darf er mit dem
voll beladenen Mobil nicht fahren. Wenn er dann auf dem grossen, etwas abseits gelegenen Parkplatz in Sirnach ankommt, erwarten ihn bereits die ersten Kunden. Am Anfang wurde er von einem CaritasMitarbeiter begleitet. Jetzt schmeisst er den Laden wie ein Verkaufsprofi. Laden? In der Tat entpuppt sich das Caritas-MarktMobil als kleines, fahrendes Einkaufsparadies für jene, die mit weniger als dem Existenzminimum leben. Hier können sie mit der Caritas-Markt-Einkaufskarte stark verbilligte, aber einwandfreie Lebensmittel und Produkte für den täglichen Bedarf
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erwerben. Während der Öffnungszeit von 15 bis 17.30 Uhr bedient Wolfgang Freyenmuth jeweils um die 20 Kunden – vom randständigen Jungen über arbeitslose Er-
Sich engagieren macht Freude Die Ruhe nach dem ersten Ansturm verbringt der freiwillig Engagierte lesend oder bei einem Schwätzchen mit einem Kunden.
«Es macht mir Freude, wenn ich helfen kann – ich stand auch nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens.» wachsene bis hin zum gehbehinderten Betagten. «Es gibt sicher noch mehr Bedürftige in der Umgebung, die vom Angebot profitieren könnten», vermutet er.
Er versteht die Sorgen der Leute, spricht ihnen Mut zu, gibt da und dort einen Tipp. «Ich stand auch nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens.» Kürzlich habe ihm eine ältere Kundin zugewinkt, als er mit
dem Mobil vorbeifuhr. «Wenn mich die Leute wiedererkennen und wenn sie gerne hier einkaufen kommen, freut mich das sehr.» Überhaupt bereite ihm das freiwillige Engagement bei der Caritas grosse Freude, denn er könne so direkt helfen. «Der regelmässige Kontakt zu den Leuten bewahrt mich zudem davor, ein Eigenbrötler zu werden», lacht der pensionierte Baufachmann. Fördern, fordern, motivieren Auch Aline Gut freut sich, wenn sie mit ihrem freiwilligen Engagement bei der Caritas Gutes tun kann. Zum Beispiel, wenn 1/11 Nachbarn Caritas
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Freiwilligenarbeit
Aline Gut (links) wiederholt geduldig einen Satz. Das Erfolgserlebnis sei wichtig für das Selbstbewusstsein der Frauen, sagt die freiwillig engagierte Leiterin des Deutschkurses für Migrantinnen. eine ihrer Schülerinnen erzählt, dass sie dank besserer Deutschkenntnisse eine Arbeit gefunden habe. Die pensionierte Krankenschwester unterrichtet seit 1999 unentgeltlich Deutsch für Migrantinnen. «Indem ich als Freiwillige arbeite, kann die Caritas den Kurs günstiger anbieten. Das macht es den meisten Teilnehmerinnen erst möglich, am Kurs teilzunehmen, denn sie haben nur wenig Geld.» Im Kurslokal in Wetzikon herrscht bereits reges Treiben. Die Teilnehmerinnen bringen ihre kleinen Kinder mit, die in einem «Spielzimmer» betreut werden, während die Mütter Deutsch lernen. Zehn Frauen aus Albanien, Mazedonien, Kroatien, Sri Lanka, Nepal und Angola nehmen am Unterricht teil. Die grösste Herausforderung seien die unterschiedlichen Bildungs- und Integrationsniveaus sowie die sprachlichen Vorkenntnisse der Frauen, sagt Aline Gut. «Fördern, fordern, motivieren» ist ihr Motto. Mit Geduld, Einfüh-
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lungsvermögen und einer Portion Hartnäckigkeit führt die Kursleiterin souverän durch den Unterricht. Ein Lehrbuch mit Grammatik- und Konversationsübungen sowie eine CD mit Übungen zum Nach-
Zeit und Aufmerksamkeit schenken Gemeinsam engagiert sich auch das junge Ehepaar Karin und Patrick Gehrig aus Rüschegg. Den kleinen Garten vor dem Einfamilienhaus der Gehrigs dominiert ein
«Es ist mir wichtig, dass Mütter und Kinder dank der Sprache in unsere Gesellschaft hineinwachsen können.» sprechen unterstützen sie dabei. Gemeinsam mit den Frauen freut sich Aline Gut über jeden kleinen Fortschritt. «Es ist mir wichtig, dass Mütter und Kinder in unsere Gesellschaft hineinwachsen können. Indem die Mütter die Sprache lernen, werden sie offener und selbstbewusster. Sie gehen mit ihren Kindern in den Park, wo diese wiederum beim Spielen Deutsch lernen.» Das ist die eigentliche Motivation für Aline Gut, sich in diesem Projekt der Caritas zu engagieren. Seit zwei Jahren übrigens gemeinsam mit ihrer Schwester.
grosses Biotop, das im Sommer auch zur Abkühlung dient. Auf der Holzveranda räkelt sich Nalu, die Katze, in der wärmenden Frühlingssonne. Drinnen geht es lebhafter zu. Patrick, Julia und Lukas spielen eine Partie Scotland Yard, während Karin die letzten Spuren des ausgiebigen Sonntagsbrunches tilgt. Gesellschaftsspiele, lange Spaziergänge an der frischen Landluft, herumtollen mit Lena, der Berner Sennenhündin, lesen, TV gucken, die gemeinsame Zeit geniessen: das machen die Kids am liebsten, wenn sie bei den Gehrigs sind.
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Die Gehrigs sind nicht die Eltern von Julia und Lukas. Aber sie haben im Rahmen des Projektes «mit mir» der Caritas die Patenschaft für das Geschwisterpaar übernommen. Jedes zweite Wochenende verbringen die 12-Jährige und ihr 11-jähriger Bruder beim Patenpaar. Und in den Schulferien bleiben sie auch mal eine ganze Woche in Rüschegg. Julia zeigt stolz das hübsch eingerichtete Kinderzimmer mit einem Regal voller Spiele und Bücher. «Am Anfang mussten wir uns aneinander gewöhnen. Heute können wir uns die Wochenenden mit Julia und Lukas nicht mehr wegdenken», strahlt Karin. Patrick, ihr Mann, fügt hinzu: «Es ist das Beste, was uns je passieren konnte.» Passiert ist es aber nicht einfach so. Eigene Kinder haben die 39-jährige medizinische Praxisassistentin und der 41-jährige Verträgerchef bei der Post nicht. Es habe sich nicht ergeben, sagen sie. Und als sie vor rund dreieinhalb Jahren in der Zeitung über das Patenschaftsprojekt der Caritas gelesen haben, war klar, da wollen sie sich engagieren. Ein intaktes Familienleben Die berufstätige, alleinerziehende Mutter von Julia und Lukas wiederum wünschte sich nur eines: dass ihre Kinder auch eine Art «intaktes Familienleben» erleben können. Als Karin und Patrick die Patenschaft
übernahmen, begleitete sie die Mutter am Anfang auf Ausflügen ins Museum, in den Zoo oder zum Picknick. Denn sie wollte wissen, mit wem, wie und wo ihre Kinder die Zeit verbringen. Heute pflegen sie einen vertrauensvollen Kontakt zueinander. «Wir sind keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung zur Mutter. Wenn die beiden zu uns kommen, sind wir 100 Prozent für sie da», versichert Karin. «Der Abschied fällt auch nicht immer leicht. Aber jeder hat seinen eigenen Alltag. Und das ist gut so.» Einmal pro Jahr treffen sich Interessierte, Patinnen und Patenpaare, um sich auszutauschen. «Und wenn wir Fragen haben oder unsicher sind, können wir jederzeit unsere Kontaktperson bei der Caritas anrufen», erklärt Patrick. Karin und Patrick Gehrig sind sich einig: Das freiwillige Engagement als Patenpaar haben sie keine Sekunde bereut. Wer sich für eine Patenschaft interessiere, müsse aber unbedingt Geduld, Einfühlungsvermögen, Freude an Kindern und die Bereitschaft mitbringen, auch mal ein Auge zuzudrücken, wenn etwas in die Brüche gehe. Die drei Beispiele zeigen: Freiwilliges Engagement bei der Caritas ist ein Geben und ein Nehmen; man kann viel Gutes bewirken und viel Schönes erleben.
Verschworene Bande: Patrick und Karin Gehrig verbringen jedes zweite Wochenende zusammen mit ihren Patenkindern Julia und Lukas.
Kommentar Denise Moser, Präsidentin Forum Freiwilligenarbeit Schweiz
Ein Gewinn für sich selbst Freiwilliges Engagement ist der Kitt, der unsere Gesellschaft auf allen Ebenen zusammenhält, und das wird auch so bleiben. Freiwilliges und ehrenamtliches Engagement ist heute ein Thema, über das man öffentlich diskutiert und berichtet. Man leistet Freiwilligenarbeit nicht mehr im Verborgenen, nur um zu helfen: Beim persönlichen Entscheid für einen Freiwilligeneinsatz spielt die Freude an der Tätigkeit eine zentrale Rolle. Die Freiwilligen sind keine «dienstleistenden Gutmenschen», sie erwarten von einer freiwilligen Tätigkeit auch einen Gewinn für sich selber. So bekommen sie neue Kontakte, gewinnen zusätzliche Kompetenzen, sammeln Erfahrungen usw. Mit dem Sozialzeitausweis kann das sichtbar gemacht und qualifiziert werden. Freiwillige stellen Ansprüche bezüglich der zeitlichen Gestaltung ihres Engagements. So wollen sie sich heute weniger längerfristig für regelmässige Einsätze verpflichten. Sie bevorzugen konzentrierte, zeitlich limitierte Aufgaben. Dieser Trend steht im Widerspruch zu den Wünschen von sozialen Organisationen. Diese möchten ihre Freiwilligen möglichst langfristig einsetzen können, weil sie in ihre Betreuung, Ausbildung und Qualifikation investierten. Die unterschiedlichen Ansprüche stellen alle Verantwortlichen im Bereich Freiwilligenarbeit vor eine grosse Herausforderung. Wenn wir die Einsatzbereitschaft von Freiwilligen für die Zukunft sichern wollen, müssen wir uns umgehend mit den Fragen rund um das Thema «zeitlich begrenzte Einsätze» auseinandersetzen. www.forum-freiwilligenarbeit.ch
Text: Sabine Rempert; Fotos: Andreas Schwaiger, zvg
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Hintergrund: Freiwilligenarbeit
Soziale Verantwortung übernehmen Die meisten Menschen sind bereit, sich für die Gesellschaft zu engagieren und ihren Mitmenschen zu helfen. Doch es wird immer schwieriger, Freiwillige zu finden – das Geld und die Zeit der Einzelnen werden immer knapper. Darum will die Caritas den Stellenwert der Freiwilligenarbeit erhöhen.
Ohne Freiwillige ginge in vielen Projekten und Dienstleistungen im Caritas-Netz weniger oder gar nichts. Nur mit Unterstützung der rund 4500 Freiwilligen können die Projekte zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung ihre breite Wirkung entfalten. Deshalb ist die Förderung und Weiterentwicklung der Freiwilligenarbeit auch ein zentrales Anliegen der Caritas. Gleichzeitig will die Caritas damit einen Beitrag zur Gestaltung einer solidarischen Gesellschaft leisten. Freiwilligen-
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arbeit bildet eine wichtige und notwendige Ergänzung zu den vom Sozialstaat garantierten Leistungen. Menschen wollen helfen Es ist häufig die Rede von einer schwindenden Solidarität unter Nachbarn, im Dorf oder in der Stadt. Man vergisst dabei, dass die Mobilität grösser geworden ist, die Kontakte und Netzwerke häufiger wechseln und auch Beziehungen infolge beruflicher Engagements weniger intensiv gepflegt wer-
den können. Bei der Caritas machen wir die Erfahrung, dass die Menschen sehr wohl bereit sind, andere zu unterstützen und ihnen beizustehen. Es fehlt jedoch oft ein Anknüpfungspunkt. Wenn aber die Beziehung hergestellt ist und Hilfesuchende sowie Unterstützende zusammenkommen, sind die Solidarität und die Bereitschaft, Unterstützung zu leisten, genauso gross wie früher. Professionelle Begleitung Unsere Aufrufe zur Freiwilligenarbeit be-
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Über 400 000 Stunden Dank dem freiwilligen Engagement vieler Menschen kann die Caritas Projekte für Menschen in prekären Lebenslagen realisieren, die ohne diese Unterstützung nicht zustande kämen.
stätigen dieses Bild. Viele Menschen melden sich und sind bereit, Aufgaben zu übernehmen und Hilfe zu leisten. Die grosse gesellschaftliche Aufgabe besteht darin, die Menschen zusammenzuführen. Weil dies nicht mehr automatisch in der Nachbarschaft funktioniert, braucht es Fachstellen, die Freiwillige vermitteln, in ihre Aufgaben einführen und sie begleiten. Sie können die Brücken bauen, die menschliche Solidarität wirken lässt. Eine weitere Aufgabe besteht darin, die Zusammenarbeit von Freiwilligen und Festangestellten optimal zu gestalten. Festangestellte müssen sich auf die Zusammenarbeit einstellen und sie entsprechend planen. Auf der Seite der Freiwilligen besteht der Anspruch, professionell eingearbeitet, betreut und gefördert zu werden – Verbindlichkeit ist auf beiden Seiten ein zentrales Anliegen. Heute ist es für Freiwillige wichtig, dass ihr Engagement gesellschaftlich anerkannt wird und dass sie diese Leistungen auch in ihrem Lebenslauf ausweisen können. Anerkennung verbessern Für die Zukunft der Freiwilligenarbeit muss diese gesellschaftliche Anerkennung verbessert werden. Das ist auch Ziel des Freiwilligenjahrs 2011. Bei der Rekrutierung und den Einsatzmöglichkeiten stehen unsere Gesellschaft und auch die Caritas in den nächsten Jahren vor grossen Herausforderungen: Die heute im Arbeitsprozess stehende Generation der Frauen ist nicht mehr im selben Ausmass bereit, freiwillig Dienstleistungen, zum Beispiel bei der Pflege von Angehörigen, zu übernehmen. Andererseits sind Männer auch heute noch viel weniger bereit, pflegende und unterstützende Tätigkeiten unbezahlt zu verrichten.
Berghilfe 24%
Diverses 10%
Institutionen 12% Migration 15% Begleitung in der letzen Lebensphase 4%
Freiwillige leisten für die Caritas einen unverzichtbaren Beitrag bei der Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung. Insgesamt haben 4705 Freiwillige mit über 400 000 geleisteten Einsatzstunden im Jahr 2009 mehr als 65 Projekte der Caritas unterstützt. Sei es als Patin von Kindern im Projekt «mit mir», als Mentorin von Jugendlichen bei «Incluso», als Unterstützung im Caritas-Markt, bei einem Bergeinsatz oder bei der Begleitung von Menschen im Freiheitsentzug; die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig und sinnstiftend. Freiwillige können sich bei der Caritas in den Tätig-
keitsfeldern Armut und soziale Benachteiligung, Migration, Begleitung in der letzten Lebensphase, Bergeinsatz sowie in der Institution und in verschiedenen anderen kleineren Projekten engagieren. Rund zwei Drittel aller Freiwilligen bei der Caritas sind Frauen, die sich besonders oft zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung oder bei der Begleitung von Migrantinnen und Migranten einsetzen. www.caritas-zuerich.ch/freiwillig
Links und Publikationen www.freiwilligenjahr2011.ch, www.sozialzeitausweis.ch, www.freiwilligenmonitor.ch, www.benevol.ch Bundesamt für Statistik: Freiwilligenarbeit in der Schweiz, Neuchâtel 2008. Peter Farago: Freiwilliges Engagement in der Schweiz. Seismo Verlag, Zürich 2007. Beatrice Schumacher: Freiwillig verpflichtet. Gemeinnütziges Denken in der Schweiz seit 1800. NZZ Verlag, Zürich 2010.
Texte: Bettina Zeugin, Irène Barmettler; Illustration & Grafik: Mark Sasvary
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Caritas Zürich
Zeit als Beitrag zu einer solidarischen Gesellschaft Auch Caritas Zürich ist auf das Engagement von Freiwilligen angewiesen. Wieso viele Menschen ihre Zeit zugunsten von Armutsbetroffenen investieren und was sie als Lohn erwartet, erzählen drei Involvierte.
Das Projekt «mit mir» vermittelt im ganzen Kanton Zürich freiwillige Patinnen und Paten an armutsbetroffene Kinder.
Eines der Hauptziele von Caritas Zürich ist die Prävention von Armut im Kanton. Wir betreiben verschiedene soziale Projekte und helfen damit Menschen, die an der Armutsgrenze leben. Freiwillige unterstützen uns bei unserer Arbeit erheblich – ohne deren Engagement wäre vieles nicht möglich.
ich ab, in welchem Bereich der oder die Interessierte arbeiten möchte, welche Qualifikationen mitgebracht werden und wie viel Zeit eingesetzt werden kann», sagt Barbara Schiller. Wenn die ersten Abklärungen abgeschlossen sind, nimmt sie Kontakt mit den Verantwortlichen der einzelnen Projekte auf und vermittelt den Einsatz.
Abklärung von Bedürfnissen Wenn jemand Caritas Zürich freiwillig unterstützen möchte, kommt sie oder er oft zuerst mit Barbara Schiller in Kontakt. Als Personalleiterin ist sie die Anlaufstelle für Freiwillige. «Wenn sich jemand für ein soziales Engagement bei uns interessiert, kläre
Potenzial der Freiwilligen nutzen Die Zusammenarbeit mit Freiwilligen passe zur Philosophie von Caritas Zürich, sagte die Personalleiterin weiter. «Durch den Einsatz von Freiwilligen wollen wir die Solidarität in der Gesellschaft fördern. Gleichzeitig möchten wir aber auch das
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Potenzial der Freiwilligen nutzen, die der Allgemeinheit etwas zurückgeben möchten. Zeit ist in unserer Gesellschaft ein wertvolles Gut – und dieses Gut spenden uns die Freiwilligen als Beitrag zu einer gerechteren Welt.» Freiwillige als zentrale Stütze In Kontakt mit Personen, die lieber ihre Zeit als finanzielle Mittel für einen guten Zweck zur Verfügung stellen, kommt häufig auch Bea Bachofner, die Leiterin von «mit mir». Das Patenschaftsprojekt bringt Freiwillige mit Kindern zusammen, deren Familien aus verschiedenen Gründen wie Scheidung, Arbeitslosigkeit oder Krankheit
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durch eine schwierige Zeit gehen. «Ohne die Freiwilligen würde ‹mit mir› nicht funktionieren. Das Projekt steht und fällt mit diesen Personen, die uns einen Teil ihrer Freizeit zur Verfügung stellen», sagt Bea Bachofner. Ein Lächeln als Lohn Im Durchschnitt engagieren sich die «mit-mir»-Freiwilligen während zwölf Stunden im Monat für ihre von Caritas Zürich vermittelten Patenkinder. Sie gehen mit den Kindern zum Beispiel in den Zoo und ermöglichen ihnen so eine unbeschwerte Zeit. Doch auch die Freiwilligen
«Wir möchten finanziell Bessergestellte mit Armutsbetroffenen zusammenbringen. Dadurch lernen beide Seiten andere Lebensweisen kennen.» werden für ihren Einsatz belohnt: «Wir erhalten sehr oft Rückmeldungen von den Freiwilligen. Viele Paten schwärmen von den wunderbaren Stunden, die sie mit den Kindern verbringen. Sie sind glücklich, dass sie etwas weitergeben können, und berichten, dass von ihren Schützlingen viel Liebe und Aufmerksamkeit zurückkomme», sagt die Projektleiterin. Netzwerke nutzen Neben den Projekten gewinnt Caritas Zürich auch als Organisation von der Arbeit der Freiwilligen. «Durch die ‹Mundzu-Mund›-Propaganda der Freiwilligen wird unser Bekanntheitsgrad gesteigert, wovon wir stark profitieren», sagt die Personalleiterin Barbara Schiller. Bea Bachofner von «mit mir» sieht weitere Vorteile: «Durch die Freiwilligen erhalten wir viel Know-how. Viele von ihnen sind gut ausgebildet und vernetzt, was uns wiederum Türen öffnet.»
Text: Daniel Eberhard; Bilder: Urs Siegenthaler
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Menschen zusammenbringen Mit dem Anbieten von FreiwilligenEinsätzen hat Caritas Zürich auch die Sensibilisierung der Bevölkerung zum Ziel. «Wir möchten Personen aus finanziell bessergestellten Schichten mit armutsbetroffenen Personen zusammenbringen. Dadurch lernen beide Gruppen andere Lebensweisen kennen», sagt Barbara Schiller. Das gleiche Ziel verfolgt auch Thomas Bär, der Organisator der Familienwochen, die armutsbetroffenen Familien Erlebnisse und Bildung in der Schweiz ermöglichen. Bei den Familienwochen mit dabei sind auch Freiwillige, die sich acht Tage am Stück engagieren. «Viele von ihnen sind beruflich erfolgreich, kommen am Arbeitsplatz aber selten in Kontakt mit anderen Schichten. Darum möchten sie ihre Freizeit sinnvoll einsetzen und sich sozial engagieren.» Betreuung der Freiwilligen «Wir sind uns des grossen Werts der Arbeit unserer Freiwilligen bewusst und wissen sie sehr zu schätzen. Die Freiwilligen erwarten ihrerseits von uns Professionalität. Ich sehe mich darum auch als Hüterin der Standards, die dafür schaut, dass sie kompetent betreut werden», sagt die Personalleiterin Barbara Schiller. Neben Erfahrungsaustausch-Treffen werden regelmässig spezifische Weiterbildungen angeboten, beispielsweise zum Thema «interkulturelle Kommunikation». Das Wohl der Freiwilligen steht auch im Zentrum der «mit-mir»Verantwortlichen Bea Bachofner: «Die Kinder müssen zu den Paten passen. Darum müssen wir bei der Zusammenführung grosse Sorgfalt walten lassen. Beide Interessen müssen berücksichtigt werden – jene der Kinder wie auch jene der Freiwilligen.» Verstärktes Engagement von Firmen Einige Freiwillige engagieren sich bewusst, um Erfahrungen zu sammeln, die auch für zukünftige Arbeitgeber interessant sind. «In den letzten zwei bis drei Jahren beobachte ich einen stärker werdenden Trend bezüglich der ‹Corporate Social Responsibility›. Das bedeutet, dass Firmen vermehrt
Im Projekt «incluso» unterstützen Berufsleute junge Migrantinnen und Migranten bei der schwierigen Lehrstellensuche.
ihre soziale Verantwortung wahrnehmen wollen. Ihre Angestellten dürfen sich während der Arbeitszeit sozial engagieren», sagt Barbara Schiller. «Ich bin aber überzeugt, dass der schönste Lohn für Freiwilligenarbeit noch immer das Resultat ist, wenn beispielsweise das Patenkind nach einem gemeinsamen Nachmittag glücklich zu seiner Familie nach Hause gehen kann.»
Engagieren Sie sich! Mehr über die Freiwilligenarbeit bei Caritas Zürich und aktuelle Angebote für Freiwilligen-Einsätze finden Sie auf unserer Website. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht. www.caritas-zuerich.ch/freiwillig
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«Ich muss immer balancieren» Die Sängerin Vera Kaa besuchte unseren neuen Secondhand-Laden im Viadukt in Zürich. Und liess sich von unseren Stylistinnen mit einem bühnenreifen Outfit ausstatten – passend zu ihrem neuen Album «50 Ways». Vera Kaa steht seit über 30 Jahren auf der Bühne, im Rampenlicht. Sie mag ausgefallene, schräge Mode und hat sich sofort in unsere Fliegenpilz-Tasche verliebt. «Kleidung und Accessoires sind Teil der Show und machen den Auftritt komplett», sagt sie. Die verschiedenen Stimmungen des Lebens bringt die Luzernerin im neuen Album «50 Ways» auf den Punkt, genauso wie mit ihren Kleidern: «Ich habe Extreme und Mitte, Boden und Löcher, Fülle und Leere und muss immer neu balancieren. Es sind die hellen und die dunklen Seiten des Lebens, die ich versuche auf einen
Nenner zu bringen.» Mit der rot-weissen Tasche und dem schwarzen Gurt aus unserem Secondhand-Laden im Viadukt in Zürich gelingt ihr dies perfekt. Im letzten Jahr eröff neten wir gleich zwei neue Läden: An der Asylstrasse 95 in Hottingen und im Viadukt im trendigen Zürcher Kreis 5 (im Bogen C). In beiden Läden finden Sie tolle Kleider zu günstigen Preisen – für Fashionvictims und Modebewusste. Beide Läden sind aber auch froh um Ihre Kleiderspende, die Sie persönlich abgeben können.
Caritas Zürich betreibt in Zürich und Winterthur insgesamt acht SecondhandLäden, welche auf Ihre Kleiderspenden angewiesen sind. Der Verkaufserlös kommt den Projekten der Caritas Zürich zugute. Bilder von weiteren prominenten Persönlichkeiten, die sich bei uns eingekleidet haben, sowie unsere Standorte im Kanton Zürich und deren Öffnungszeiten finden Sie auf der Website. www.caritas-zuerich.ch/secondhand
«Wieso erhalte ich so viel Post?» An dieser Stelle beantworten wir die Fragen der Leserinnen und Leser zu unserer Organisation und unserer Arbeit. Ruth S. aus Winterthur möchte von uns wissen: «Wieso erhalte ich so viel Post von Caritas?» Damit wir mit unseren sozialen Projekten und unserer Beratung armutsbetroffenen Menschen helfen können, sind wir auf finanzielle Unterstützung von Dritten angewiesen. Gut 32% unserer Einnahmen erwirtschaften wir selbst mit Verkäufen und Dienstleistungen, 38% kommen von Beiträgen der katholischen Kirche, von Stiftungen und der öffentlichen Hand. Rund einen Viertel unserer Einnahmen machen private Spenden aus. Die Spenderinnen und Spender unterstützen uns, weil Text: Ariel Leuenberger; Bild: Roth und Schmid Fotografie, Zürich
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sie überzeugt sind von der Dringlichkeit und der Wirksamkeit unserer Hilfsangebote und weil sie uns vertrauen. Zahlreiche Hilfswerke werben um die Gunst der Spenderinnen und Spender und informieren über ihre Arbeit – so auch Caritas Zürich. Viermal pro Jahr versenden wir Spendenaufrufe, zweimal das Magazin «Nachbarn» und einmal die Spendenbestätigung für die Steuererklärung. Andere Hilfswerke gehen ähnlich vor, sodass viel Post zusammenkommen kann, wenn man sich sozial engagiert. In der Schweiz gibt es verschiedene Caritas-Organisationen: Für Entwicklungszusammenarbeit im Ausland ist Caritas
Schweiz zuständig, Caritas Zürich kümmert sich um armutsbetroffene Menschen im Kanton Zürich. Daher kann es sein, dass Sie, wenn sie beide Organisationen mit einer Spende bedenken, sowohl von Caritas Zürich als auch von Caritas Schweiz Post erhalten. Wenn Sie weitere Fragen dazu haben, rufen Sie uns an. Telefon 044 366 68 68 oder www.caritas-zuerich.ch/spenden
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«Legate sind ein heikles Thema» Der ehemalige Direktor Guido Biberstein steht Menschen zur Seite, die Caritas Zürich nach dem Tod einen Teil ihres Vermögens überlassen wollen. Er erklärt, wie er bei diesem heiklen Thema vorgeht und warum es wichtig ist, sein eigenes Testament zu verfassen. Wir besuchten Guido Biberstein zuhause und sprachen mit ihm über die Schwierigkeit, an das eigene Ende zu denken und die damit verbundenen Entscheide zu fällen. Was ist ein Legat genau? «Das ist eine Verfügung über das, was mit dem eigenen Vermögen im Todesfall geschieht. Es handelt sich also um eine endgültige Entscheidung. Man kann darin einer Institution wie zum Beispiel der Caritas Zürich Geld oder andere Vermögenswerte überlassen und sie damit unterstützen. In der Regel wird ein Legat zusammen mit dem Testament verfasst. Man kann nicht alles verschenken, wenn Kinder oder Ehepartner da sind. Für sie gibt es gesetzlich geregelte Anteile. Was übrig bleibt, kann man im Legat verfügen – weil man einer Institution ideell nahesteht, weil man selbst betroffen ist oder weil einen deren Themen überzeugen. So wie Stefanie Glaser, die sich schon zu Lebzeiten für die Idee der Caritas eingesetzt hat. Für die Legatewerbung hat sie uns ein eindrückliches Bild überlassen. Damit setzt sie sich auch nach ihrem Tod, den wir sehr bedauern, für eine gute Sache ein.» Kommt es häufig vor, dass Caritas Zürich Legate erhält? «Es kommt vor, ja, aber nicht häufig. Meistens wissen wir vorher nicht, dass uns jemand ein Legat hinterlassen möchte. Viele reden nicht darüber, sondern entscheiden für sich, was sie machen wollen. Andere wenden sich an mich und ich helfe ihnen beim Erstellen ihres Testaments. Ein solches Gespräch ist Vertrauenssache und relativ heikel: Ich bin sehr bedacht darauf, sachlich und mit einer gewissen Distanz zu beraten. Auf keinen Fall will ich die Leute überreden. Die meisten schieben das Verfassen ihres Testamentes hinaus, vielleicht
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Guido Biberstein berät Menschen, die Caritas Zürich ein Legat überlassen wollen.
aus Angst, danach endgültig gehen zu müssen. Ich versuche, ihnen klarzumachen, dass es eine grosse Erleichterung ist, sowohl für sie selbst als auch für die Hinterbliebenen. Und dass es Sinn macht, diese Entscheidungen dann zu treffen, wenn man dazu noch in der Lage ist und klar denken kann. Es gilt auch, den Leuten aufzuzeigen, dass wir das Geld tatsächlich brauchen und sinnvoll einsetzen. Dass sie durch ihren Entscheid dazu stehen, über den Tod hinaus etwas Gutes zu tun. Nicht, um sich ein Denkmal zu setzen, sondern um eine echte Wirkung zu erzielen bei Leuten, die dies nötig haben.» Wie verfasst man ein Legat? «Für mich ist es wichtig, behutsam herauszufinden, was Leute mit diesem Wunsch wirklich wollen. Ob gesetzliche Erben da sind, ob ein Legat vielleicht auch gar
keinen Sinn macht. Dann geht es darum, ein Testament aufzusetzen. Dazu kann ich auch einen Vorschlag ausarbeiten, der als Grundlage dient. Doch ein Testament muss immer der freie Wille des Verfassers sein. Es muss ja von Hand geschrieben und unterschrieben sein, ein Datum haben und es muss klar sein, wer der Verfasser ist, damit es den Vorschriften entspricht.» Was passiert, wenn im Todesfall keine Regelung vorliegt? «Wenn Hinterbliebene da sind, wird das Vermögen an die Erbengemeinschaft verteilt. Wenn niemand da ist, geht alles an den Staat. In einer solchen Situation macht es natürlich umso mehr Sinn, noch zu Lebzeiten zu bestimmen, was mit dem eigenen Nachlass geschehen soll.» www.caritas-zuerich.ch/legate Text und Bild: Ariel Leuenberger
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Zeichnungen geben der Armut ein Gesicht Für die Primarschulen des Kantons Zürich organisierte Caritas Zürich einen Zeichnungswettbewerb zum Thema «Armut». Wir haben damit einerseits die Kinder für dieses Thema sensibilisiert, anderseits der Öffentlichkeit auf kreative Weise aufgezeigt, was es bedeutet, hierzulande arm und sozial ausgegrenzt zu sein. Bis zum Start der Weihnachtsferien 2010 wurden mehr als 1300 Werke von Kindern aus über hundert Schulklassen und aus allen Bezirken des Kantons Zürich eingereicht. Eine prominente Jury erkor Anfang Februar 2011 nach Altersstufen getrennt die drei besten Zeichnungen. Die Sieger/innen des «Caritas Zeichnungswettbewerbs» gewannen einen Ausflug nach ihrer Wahl, welcher der gesamten Klasse ein gemeinsames Erlebnis ermöglicht. Eine Auswahl der eingereichten Bilder wurde im Frühling während fünf Tagen im Zürcher Landesmuseum sowie in der Stadtbibliothek Bülach ausgestellt. In Dietikon kann die Ausstellung «Kinder vs. Armut» noch bis zum 4. Mai 2011 in der Stadt- und Regionalbibliothek an der Bremgartenstrasse 20 besucht werden.
Sängerin und Jury-Mitglied Sophie Hunger zeigt das Siegerbild der Klasse 6a aus Kloten.
Die Siegerinnen und Sieger: • 1./2. Klasse: Klasse B von Regula Fiechter und Ruth Bollmann aus Rorbas
• •
3./4. Klasse: Marina Blapp aus Andelfingen 5./6. Klasse: Klasse 6a von Aynur Karakuyu aus Kloten
Computerkurse für das schmale Budget In den Kursen von «compirat» eignen sich Armutsbetroffene notwendige Kenntnisse im Gebrauch eines Computers an und erhalten im Internet-Treff einen begleiteten, freien Zugang zum Internet. «Bei der Bewerbung um eine Stelle in einer Spitalwäscherei hatte ich keine Chancen, weil ich keinen Computer bedienen kann.» So stellte sich eine Frau beim Einsteigerkurs in Wetzikon vor. Wie fast alle Teilnehmerinnen kann sie sich weder einen Computer noch einen Internet-Anschluss leisten, und wenn ihr die Tochter der Nachbarin etwas erklärt, kann sie deren routinierten Anwenderkenntnissen nicht folgen. Texte: Daniel Eberhard, Thomas Bär; Bild: Daniel Eberhard
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Die Nachfrage nach Kursen ist dementsprechend hoch und auch die Motivation, möglichst rasch möglichst viel zu erfahren. Das Kurstempo bleibt jedoch gemächlich, weil die meisten noch nie eine Maus benutzt oder eine Tastatur ausprobiert haben. Unsere Kurse beginnen wirklich von ganz «unten», und die künftigen Benutzer werden Schritt für Schritt an dieses «Buch mit sieben Siegeln» herangeführt. Hilfreich sind die detaillierte TeilnehmendenDokumentation und der Laptop, den man mit nach Hause nehmen darf, um zu üben. Parallel zu den Kursen gibt es Kinderhütedienst, damit auch Müttern mit Kleinkindern die Teilnahme nicht verwehrt ist.
Die neu erworbenen Kenntnisse können im Internet-Treff vertieft werden. Dort finden Nutzende auch eine Ansprechperson, wenn’s nicht mehr weitergeht. Der freie Zugang zu Internet und Computer soll für Bewerbungen und Suchanfragen aller Art genutzt werden können. Grosse Zufriedenheit am Schluss des Kurses – mit der Frage, wann das Fortsetzungsangebot folgt. Das Fazit eines Teilnehmers fasst die allgemeine Befindlichkeit zusammen: «Ich werde mich in Zukunft nicht mehr wie ein Kind fühlen, wenn die Vorgesetzte fragt, ob ich wohl schnell mal den Computer ausschalten könne.»
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Caritas Zürich
«Die Liebe wird das Welt retten» Die Schreibwerkstatt von Caritas Zürich bot Armutsbetroffenen die Möglichkeit, zusammen mit der Schriftstellerin Tanja Kummer Texte über den eigenen Alltag zu verfassen. Hava Kurti Krasniqi ist eine der Teilnehmerinnen. Sie schrieb einen Text über ihr Leben, über die Armut und über die Liebe.
«Meine Ferien verbringe ich zwischen den Regalen, die ich auffülle.» Mit aussergewöhnlichen Aussagen von Armutsbetroffenen sensibilisierte Caritas Zürich im letzten Jahr die Bevölkerung.
Es war Mittag. Die Sonne scheinte heiss. Ich traf Mutterberaterin Rea in Bahnhof. Wir besuchten eine Familie. Als wir in Wohnung waren, Frau Agonda schaute traurig. «Lori wollte heute von Fenster springen», sagte sie zu uns. «Er hat gesehen ein Kind mit Glasse und wollte auch draussen Glasse essen und spielen.» Mit drei Kinder sie kann nicht unten, zwei waren Zwilinge, ein Jahre alt, und Lori, der für Glasse wollte springen, er war zwei halb. Lori war ein hübsches Kind, er hat viel ge-
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weint heute. Die andere Kinder haben Freiheit Sonne zu geniessen, im Megdonaldz essen … und viele andere Rechte. Und er nicht. Er hörte uns und schaute Fenster. Morgen wird anders Agonda beginnt zu weinen. «Gib nie das Hoffnung auf», sagte ich. «Morgen wird anders.» – «Morgen kein Platz für Hoffnung», sagte sie. Seit zwei Jahre sie war nicht in Heimat. Sie sprichte und weinte: «Wie kann ich dort gehen, mein Mann verdient
wenig, Kinder brauchen viel.» Ich weinte und meinte tief in mir: «Ja, du hast recht Agonda. ‹Armut ist eiserne Tür›, sagte meine Mutter immer zu mir.» Rea brauchte nicht mehr Übersetzung, Tränen sprechen mehr als die Wörter. Der Prinz mit Herz Rea sagte uns, sie werde viel versuchen, dass Agonda eine Hilfe für ihre Sorge hat. Die Mütterberaterin (die Engel, wie ich sie nenne) machen immer Sorge für die Fa-
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milien, und die familiäre Art, wie sie mit die Familie reden, das hat mir bewundert. Am gleichen Tag, als ich bei mein Wohnung war, meine Schwester war bei mein Tür. Sie lass die Tochter bei mir, und ging, um ein Geschenk für Eltern zu kaufen. Sie gehte heute Abend mit Auto nach Kosovo. Ich zeigte Alaia das «kleine Prinz». Sie verstehte der Prinz mit Herz, war begeistert. Es war 21 Uhr als meine Schwester mit ihre Tochter ging. Ich wünsch viel Glück in Reise, in Familie und im Ferien.
Mal. Ihre Tränen in meine Erinnerungen sind Ozean. «Wann kommst du?», hat mir jedes Mal gefragt. Komm nur bei die Tür, sagte mir letzte Zeit. «Mutter, Mutter», rief ich bei die Tür, «ich bin nur für dich da gekommen.» Sie schlafte tief und sagte nicht willkommen. Ich drückte ihre Hande, bis wach sind geworden. Ich hab das Gefühl, dass sie fühlte mich. Sie ist jetzt ruhig und reich im Gottes Händ, das eisende Tür hat überquert. Jetzt ist mein Elend. Ozeantränen jetzt ist Vulkan. Armut sei verflucht.
Die arme Reiche Diese Nacht konnte ich nicht schlafen. Habe ich viele Kinderstimme gehört, ein Kind wie Lori zeigte zu mir ein grosses Dinosaurus, so schrecklich, so gross, aber noch war bis Hals, er hatte kein Kopf. Eine Stimme sprichte: «Dinosaurus ist ein
Mit Herz Hilfe organisiert Als ich in der Schweiz kam, Frau Agonda war nach Kosovo gegangen. Endlich höre ich etwas Gutes. Sie hatte Hilfe bekommen. Rea hat mit Herz diese Hilfe organisiert. Agonda hat viel Heimweh und Depression, sagte sich, allein mit Armut und mit drei Kinder ist schwer, war schwer für sie. Lori nach dem Ferien geht im Spielgruppe. Er braucht nicht mehr von Fenster zu springen …
Die Liebe wird das Welt retten, sagte Mutter Teresa. Glücklich wird, wer Armut kämpfet. Zeichnet von Armut, je mehr Armut in Welt, desto grosser wird er, und wenn er das Kopf bekommt, wird er fressen alle alle Wesen, alle Menschen, die Arme und die Reiche ohne zu wählen.» – «Ah, die arme Reiche», sagte ich. Alaia fragte weinend: «Tante Tante, isst er ‹kleine Prinz› auch?» – «Hoffentlich nein», sagte ich, mit Augen im das Buch, wo Alaia gelassen unter dem Tisch hat. Tränen sind Ozean Es war ein schlechtes Träum. Ich schaute am Uhr, es war vier Uhr. Ich wollte schlafen, als das Telefon klingelte. Als ich öff nete, ich hörte viele weinende Stimme. Jetzt war Realität. Ich träumte nicht mehr. Mein Bruder sagte zu mir: «Sei nicht traurig, unsere Mutter ist gestorben.» – «Oh nein», sagte ich. Ich ging schnell in Flughafen. Jetzt hatte ich wenig Geld und Zeit, dass ich meine Mutter küssen zum letzen Text: Hava Kurti Krasniqi; Bilder: Caritas Zürich
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Die Liebe wird das Welt retten, sagte Mutter Teresa. Glücklich wird, wer Armut kämpfet.
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Zur Autorin Hava Kurti Krasniqi ist Albanerin aus dem Kosovo, seit vier Jahren in der Schweiz wohnhaft, verheiratet. Ausgebildet als Lehrerin in Prishtina, arbeitet sie als Übersetzerin für exjugoslawische Sprachen bei der Mütterberatung. Es ist ihr Ziel, mit Worten gegen Rassismus anzukämpfen, den Wert aller Menschen zu betonen und darüber zu schreiben, dass Krieg keinen Sinn ergibt. Hava Kurti Krasniqi ist Autorin von zwei Büchern für Erwachsene und zwei Kinderbüchern. Weiter ist sie aktiv für die Caritas tätig. In der Schweiz fühlt sie sich nicht fremd, die Alpen sind ihr Eden.
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einleitung: «Wir Sind ind arm» - er, die, Sie, ich, zürich ürich // Andrea Keller * daS Wort erteilt! // Tania Kummer meine eine reduzierte graue mäu m mäuSeWelt äuSeWelt äuS Welt // Ruth Fathallah-Kobelt W einmal Sparen paren bitte // István Cseh Jr. die liebe Wird ird daS Welt retten // Hava Kurti Krasniqi armut – die geSchichte chichte deS armin mutterhanS utterhanS utterhan // Kurt Seiler
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zWiSchenlicht chenlicht // anonym Kalte ohrfeige // Fatima der füfzger // Henriette Kläy banKomat // Kurt Baldauf leben am WendepunKt: reich Sein in armut // anonym * ServiertablettS und SufiS // Simone Thommen Awe geld iSt energie – Seien Sie energetiSch // Thomas Meyer
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* danK und impreSSum
Die Broschüre «wir sind arm» mit allen Texten der Schreibwerkstatt kann gratis bezogen werden bei Caritas Zürich (siehe auch Seite 20): •
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www.caritas-zuerich.ch/publikationen
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«Dank dem Caritas-Markt habe ich viel Geld sparen können. Ich weiss nicht, was aus uns geworden wäre ohne diese Unterstützung!» Eliane P., alleinerziehende Mutter
Dank Ihrer Hilfe kann seine Familie günstig und gesund einkaufen
Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie armutsbetroffenen Familien den Einkauf von gesunden und ausgewogenen Lebensmitteln im Caritas-Markt. Herzlichen Dank! Benutzen Sie den beigelegten Einzahlungsschein oder spenden Sie online: www.caritas-zuerich.ch/markt
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Günstiger einkaufen geht nicht.
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Caritas-Netz
Die Caritas-Märkte sind nicht gratis Im Caritas-Markt erhalten Armutsbetroffene Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs zu Tiefstpreisen. Ein Teil der Artikel wird durch Warenspenden und Unterstützungsbeiträge finanziert. Für den anderen Teil kommen die regionalen Caritas-Stellen auf. Mit schweizweit 20 Einkaufsläden für Armutsbetroffene ist der Caritas-Markt ein wichtiges und gut abgestütztes Angebot der Armutsprävention in unserem Land. Dass dieses Angebot einem starken Bedürfnis entspricht, zeigen die neusten Zahlen der Genossenschaft Caritas-Markt, des zentralen Warenbewirtschafters aller CaritasMärkte. Mit einem Jahresumsatz von acht Millionen Franken wurde 2010 ein neuer Höchststand erreicht. Das Vorjahres-Rekordergebnis ist nochmals um 800 000 Franken übertroffen worden. Die Frequenzen in den bestehenden Läden sind bis zu 30 Prozent gestiegen, teils wurden die Öff nungszeiten angepasst und mehr Mitarbeitende engagiert. Mehr Kunden – mehr Aufwand Die grosse Nachfrage und die jährlichen Rekordumsätze sind das eine. Der damit stetig wachsende Aufwand ist das andere. Vor einigen Jahren war es für die Verantwortlichen bei der Caritas nicht vorstellbar, dass die Caritas-Märkte ein solch schnelles Wachstum erfahren würden. Jeder CaritasMarkt, der von einer regionalen CaritasStelle aufgebaut wurde, ist in die bestehenden Strukturen der Stelle eingebunden. Wachstum führt zu höherer Belastung dieser Strukturen. Mehr Personal, Vergrösserung des Angebots und der Ladenfläche sowie grössere Lager sind Stichworte dazu. Wie finanzieren? Obwohl bei praktisch allen Caritas-Märkten der Aufbau unter Einbezug von Dritten finanziert wurde, bleiben doch enorme Aufwände beim täglichen Betrieb: Raummiete, Energie und Transportkosten, aber auch höhere Personalkosten und höherer Verwaltungsaufwand. Ein Aufwand, der durch die Einnahmen oft mals nicht gedeckt werden kann. Die Caritas benötigt
Text: Adrian Wismann
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zunehmend weitere Mittel, um den Erhalt und den Ausbau des Caritas-Markt-Netzes bezahlen zu können. Grosse Investition Im Durchschnitt liegt der Eigendeckungsgrad eines Caritas-Marktes bei 80 Prozent. Eine Entwicklung, die in den letzten Monaten mit Sorge beobachtet wurde und nun konkretes Handeln erfordert. Die Caritas hält am Prinzip des Caritas-Marktes fest. Wirtschaft liche Krisen und Strukturwandel führen zu einer stetig etwas wachsenden Sockelarmut in unserem Land. Nach neusten Studien lebt jede zehnte Person in der Schweiz unter dem Existenzminimum. Am meisten betroffen sind Alleinerziehende, Familien mit mehreren Kindern, Leute in prekären Arbeitsverhältnissen und Langzeiterwerbslose. Das Bedürfnis nach finanzieller Entlastung der Betroffenen wird in den nächsten Jahren immer grösser werden. Spardruck bei Kantonen und Gemeinden wird die Situation noch verschärfen. Unser Beitrag – Ihr Beitrag Bis 2020 will die Caritas die Anzahl der Caritas-Märkte auf 30 erhöhen. Das ist eine Verdoppelung zum Stand von 2007. Die Caritas bietet dazu ihr Wissen, die eingespielte Logistik und das notwendige Fachund Führungspersonal. Was oft fehlt, sind günstige und zentrale Verkaufslokale, Beiträge an die Infrastruktur der Läden (von der Kühltruhe bis zur Kasse) und vor allem finanzielle Unterstützung für den Betrieb. Jeder Beitrag ist willkommen, unabhängig von der Höhe.
Eine Erfolgsgeschichte 1992: Caritas Basel eröffnet den ersten Caritas-Markt (damals Carisatt). 1994: Es bestehen vier Caritas-Märkte: Basel, Luzern, St. Gallen und Bern. 1998: Die zentrale Stelle für die Warenakquisition in Littau LU nimmt ihren Betrieb auf. 2000: In Genf und Lausanne werden die ersten Läden der Westschweiz eröffnet. 2001: Ein weiterer Laden in Winterthur entsteht. 2003: Der Caritas-Markt in Weinfelden wurde als erster nicht städtischer Laden eröffnet. 2005: Caritas-Märkte in Morges, Thun und Vevey werden eingeweiht. 2006: Die Caritas-Märkte in Chur und Zürich-Oerlikon feiern Eröffnung. Der Laden in Bern zieht in ein grösseres Lokal um. 2007: In Genf wird ein zweiter und in Yverdon ein neuer Laden eröffnet. Der Laden in Winterthur zieht um. 2008: La Chaux-de-Fonds und Renens erhalten ebenfalls einen Caritas-Markt. 2011: Mit der Neueröffnung in Baar existieren 20 Caritas-Märkte in der Schweiz. 2011: Im Spätherbst soll in Baden ein Caritas-Markt seine Tore öffnen.
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Caritas-Netz
Selber etwas bewegen und Spass haben Das Wort erteilt! youngCaritas ist der Jugendbereich der Caritas Schweiz: eine Plattform zu sozialen Themen, ein Treffpunkt und Netzwerk von Interessierten, die etwas bewegen wollen.
Cistunac, das internationale Sommercamp, Teilnehmende des youngCaritas-Awards 2010.
youngCaritas ist eine wachsende Gruppe von jungen Menschen, die zumindest einen kleinen Teil dieser Welt positiv verändern wollen. Die Mitglieder sind rund 500 sogenannte Solidaritäterinnen und Solidaritäter, die sich freiwillig engagieren. Sie profitieren von ihrem Einsatz ganz direkt, indem sie zusammen mit Gleichgesinnten etwas erleben, Neues kennen lernen und Spass haben. «Uns ist wichtig, dass wir lustvoll Gutes tun können», erklärt Andriu Deflorin von youngCaritas, «Solidaritäterinnen und Solidaritäter sind junge, engagierte und aufgestellte Leute, die sich für soziale Fragen interessieren und selber etwas bewegen möchten.» Solidaritäterinnen, Solidaritäter wollen etwas Konkretes tun, nicht Geld spenden. Und da gibt es ganz verschiedene Möglichkeiten: zum Beispiel einen Freiwilligeneinsatz bei einem Bergbauern, mithelfen bei einer youngCaritas-Aktion oder selber ein soziales Projekt aufziehen. Solche Projekte haben oft das Ziel, Geld zu sammeln für die
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Hilfe in Katastrophengebieten oder Drittweltländern. Vom Kuchenverkauf mit einer Pfadigruppe bis zur mehrmonatigen Velotour nach Äthiopien, bei der jeder Kilometer Geld für ein Caritas-Projekt brachte, hat Andriu Deflorin schon alles betreut: «Viele kommen mit einer Idee zu uns, wir beraten sie und helfen ihnen bei der Durchführung des Projektes. Aber wir haben auch bereits ausgearbeitete Lösungen wie die Aktion ‹Faire Mensa›, bei der sich Schulklassen einsetzen können für faires Essen in ihrer Mensa.» Das beste Projekt wird einmal pro Jahr mit dem youngCaritas-Award ausgezeichnet, bei dem es eine Reise in ein Projektgebiet der Caritas zu gewinnen gibt.
Armutsbetroffene erzählen aus ihrem Leben. In einem Heft sind die berührenden Texte erschienen. Niemand weiss über die Lebensumstände der Armutsbetroffenen besser Bescheid als sie selbst. Das Projekt «wir sind arm» der Caritas Zürich erteilt ihnen das Wort, lässt sie berichten und schafft so einen direkten Zugang zur Öffentlichkeit: mit einer Schreibwerkstatt für Armutsbetroffene, geleitet von der Schriftstellerin Tanja Kummer. Die Schreibwerkstatt lud Menschen, die nicht ohne finanzielle Hilfe über die Runde kommen, dazu ein, selber zu erzählen: Welche Umstände haben sie in ihre derzeitig prekäre Lage geführt? Welche Wünsche bleiben unerfüllt und was belastet im Alltag besonders? An zwei Kursen in Luzern und Zürich sind sehr persönliche Episoden entstanden: kurze und gekonnt erzählte Passagen aus dem Leben der Teilnehmenden. Die berührenden Texte sind in einem 28 Seiten starken Heft mit zahlreichen Bildern und Illustrationen zusammengefasst. Das Heft kann online durchgeblättert und gratis bestellt werden. www.caritas-zuerich.ch/publikationen
Solidaritäter/in wird man ganz einfach und kostenlos auf www.youngcaritas.ch.
Texte: Adrian Wismann, Andrea Keller; Bilder: Benjamin Bühler, Ariel Leuenberger
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Persönlich
Bänz Friedli 1965 in Bern geboren, teilt sich die Hausarbeit seit der Geburt der Kinder mit seiner Frau. Über seine Erlebnisse als Hausmann schreibt er eine Kolumne im Migros-Magazin und Bücher, zudem ist er als freier Autor für verschiedene Medien tätig. www.derhausmann.ch
«Hier reden wir ja nie über Geld» Was würden Ihre Nachbarn über Sie sagen? Dass man mich häufig in der
Waschküche antrifft und meist kaum um einen Schwatz mit mir herumkommt. Das Hausfrauendasein hat auch etwas Zurückgezogenes im Vergleich zu einem Bürojob, und daraus hat sich wohl mein Bedürfnis zu diesen kleinen Alltagsgesprächen ergeben, die mir heute sehr wichtig sind. Wann sind Sie glücklich? Wenn man
das Glück beschreiben will, verflüchtigt es sich. Man kann es nicht festhalten. Ich glaube aber, es sind vor allem Momente mit meiner Familie, in denen ich sehr glücklich bin. Es heisst ja, Kinder fühlten sich bei den Eltern geborgen, aber umgekehrt ist es fast noch stärker. Ein solches Gefühl der Geborgenheit hatte ich nie, ehe ich Vater wurde.
Wie haben Sie das letzte Mal jemandem geholfen? Neulich mit einer Ein-
zahlung für die notleidenden Menschen in Pakistan. Es tut mir weh, diese Bilder zu sehen, und ich danke dem Herrgott, dass wir es hier so gut haben. Das sollten wir zu schätzen wissen. Bild: zvg
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Warum braucht es Caritas? Zum Auf-
merksammachen auf die Armut in der Schweiz. Hier reden wir ja nie über Geld, das fiel mir in Amerika auf. Dort weiss jeder vom anderen, was der verdient. Man zeigt, dass man arm ist oder reich. Aber bei uns ist alles verhalten, verschämt, sodass sich auch die Armut kaum zeigt. Sie sieht manchmal gar niedlich aus: Im Emmental erlebte ich eine alleinerziehende Mutter in ihrem Häuschen, daneben grasten Schafe, das reinste Idyll! Ich musste zwei-, dreimal hinsehen, um zu merken, wie arm sie ist. Gut deshalb, dass Caritas der Armut auch bei uns ein Gesicht gibt, eine Stimme. Was stimmt Sie zuversichtlich? Die
«heutige Jugend», die überall verteufelt wird. Ich sehe und treffe so viele coole Jugendliche, seien das Promis wie Ariella Käslin oder Steff la Cheffe oder ganz normale Pfadileiter, Fussballtrainerinnen und so weiter. Menschen, die ihre Freizeit hergeben, die engagiert und kritisch sind, etwas bewegen wollen. Sie stimmen mich extrem zuversichtlich.
Woher stammen Ihre Werte? Vermut-
lich aus meinem Elternhaus, denn selbst wenn man die Umkehrung elterlicher Werte lebt, kommen sie ja von dort. Zum Beispiel die Rollenteilung bei uns: Ich bin meist zuhause, und meine Frau arbeitet. Als Vater habe ich zudem den Bünzli in mir entdeckt. Ich predige dieselben Dinge, mit denen meine Eltern mich als Kind nervten, hege Geranien in Eternitkistchen auf dem Balkon, trage «Birkenstöcke». Es war für mich jedoch befreiend, zu merken: Ich bin uncool – na und? Welche Sünde begehen Sie mit Freude? Fast alle Sünden. Ich hab mir
aber Sünden angewöhnt, die mir guttun, im Gegensatz zu früher. Rauchen tu ich nicht mehr, weil es eben keine Freude macht. Dafür leiste ich mir zum Beispiel sündhaft teuren Bio-Grüntee und geniesse ihn jeden Tag.
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Hinweise
Übernehmen Sie eine Patenschaft Mit einer Patenschaft von Caritas Zürich helfen Sie ganz gezielt armutsbetroffenen Kindern im Kanton Zürich. Unsere Patenschaften ermöglichen armutsbetroffenen Kindern den Besuch von Kinderkrippe, Hort, Sport- oder Musikunterricht. Damit helfen die Patenschaften nachhaltig und ermöglichen es den Kindern, sich aus der sozialen Isolation zu befreien, welche die Armut mit sich bringt. Die Patenschaften bieten Menschen, die helfen möchten, eine einfache und effiziente Art, benachteiligte Kinder hier im Kanton Zürich zu fördern, zu unterstützen und ihnen Freude zu bereiten. www.caritas-zuerich.ch/patenschaften
Viele Spielzeuge und eine Luxusuhr Während der Adventszeit sammelten die Hörerinnen und Hörer von Radio 24 ihre nicht mehr gebrauchten Spielzeuge und brachten sie in die Ruckstuhl-Garagen in und um Zürich. Dabei konnte auch die Luxusuhr von Ottmar Hitzfeld versteigert werden. Zusammengekommen sind über ein Dutzend Paletten voll mit Spielzeug – darunter viele Fahrräder, Puppenwagen, Rollerblades und Kickboards. Sie wurden am 2. Februar 2011 an über 50 Kinder verteilt. Spenden gab es aber mehr als genug, damit jedes Kind mit einem Lächeln auf dem Gesicht und einem Spielzeug unter dem Arm nach Hause gehen konnte. In seinem morgendlichen «Adventstalk» sprach Radio 24 jeweils mit Prominenten über deren liebstes Spielzeug aus der Kindheit. Einer der geladenen Gäste war Nati-Coach Ottmar Hitzfeld. Als spontane Geste der Solidarität spendete er eine mit seiner Unterschrift gravierte IWC-Uhr, die von einem Hörer für 14 000 Franken und zugunsten unseres Patenschaftsprojektes «mit mir» ersteigert wurde. Wir bedanken uns bei allen, die diese Aktion unterstützt haben!
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Veranstaltungen «Kinder vs. Armut» Für die Primarschulen des Kantons Zürich organisierte Caritas Zürich einen Zeichnungswettbewerb zum Thema
«Armut». Wir haben damit einerseits die Kinder für dieses Thema sensibilisiert, anderseits der Öffentlichkeit auf kreative Weise aufgezeigt, was es bedeutet, hierzulande arm und sozial ausgegrenzt zu sein. Eine Auswahl aus den über 1300 eingereichten Bildern zeigt die Ausstellung «Kinder vs. Armut». 7. April bis 4. Mai 2011 Stadt- und Regionalbibliothek Bremgartenstrasse 20, Dietikon www.zeichnungswettbewerb.ch
Noch aktuellere News? Das Magazin «Nachbarn» erscheint nur zweimal pro Jahr. Wenn Sie an aktuelleren News und Events von Caritas Zürich interessiert sind, besuchen Sie unsere Website, abonnieren Sie unseren Online-Newsletter (erscheint viermal pro Jahr) oder werden Sie ein Fan von Caritas Zürich auf Facebook. Hier finden Sie mehr: www.caritas-zuerich.ch/news www.facebook.com/caritaszuerich
Caritas-Markt und KulturLegi kennen lernen Wir erklären allen Interessierten, wie unsere Caritas-Märkte und die KulturLegi funktionieren, und beantworten alle Fragen: Welche Vorteile bieten die Angebote? Wer ist berechtigt? Wie komme ich zu einer KulturLegi? Was kann ich im Caritas-Markt kaufen? 25. Mai 2011, 9.30 bis 17.00 Uhr Schwamendingerplatz, Oerlikon www.caritas-zuerich.ch/events www.kulturlegi.ch/zuerich
Mitgliederversammlung Anlässlich des «Europäischen Jahres zur Freiwilligentätigkeit» 2011 widmet sich die diesjährige Mitgliederversammlung von Caritas Zürich dem Thema «Freiwilligenarbeit». Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Bitte melden Sie sich telefonisch (044 366 68 68) oder online via Caritas-ZürichWebsite an. Dienstag, 21. Juni 2011, ab 18 Uhr, «jenseits» im Viadukt, Viaduktstrasse 65, Zürich www.caritas-zuerich.ch/events
Grundkurse zur Sterbebegleitung Grundkurse für alle, die sich mit dem Thema «Sterben und Trauern» auseinandersetzen möchten oder jemanden in der letzten Lebensphase begleiten. Die Kursdaten für 2011 finden Sie auf unserer Website www.caritas-zuerich.ch/fst.
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Tanja Kummer
Gedankenstrich
Der Welten Lohn «Und was ist der Dank?» Die Stimme der Mutter überschlägt sich. Die Tochter hält den Hörer weiter weg vom Ohr. «Nichts! Kein Wort hat die dumme Geiss gesagt!» Die Tochter schweigt. «Warum sagst du nichts?», fragt die Mutter, «es ist doch eine Frechheit, oder findest du nicht?» Bis jetzt fand es die Tochter gut. Gut, dass die Mutter im Dorf so engagiert war. Sie war viel zu rüstig zum Sesselsitzen, Stricken oder Fernsehschlafen. Nach dem Tod ihres Mannes begann sie damit, die Dorfbewohner für Freiwilligenarbeit zu mobilisieren. Zuerst gab es Mittagstische für Kinder, dann auch für Senioren, Mutter kochte für alle, bis sich die Leute selber organisierten. Es folgten Fahrservice, Einkaufshilfen im Alltag, der Dorfverein wurde mit ehrenamtlich arbeitenden Jugendlichen aufgefrischt. Wenn die Tochter selten im Dorf ist, hört sie an allen Ecken von ihrer Mutter, die Bewunderung grenzt an Ehrfurcht: «Was deine Mutter alles macht! Ein Wunder, dass ihr grosses Herz überhaupt in ihren Brustkorb passt!» Illustration: Mark Sasvary; Bild: zvg
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Die Mutter verwirklichte sich auch in der Überbauung, in der sie wohnt, drei Wohnblöcke à sechs Partien. Nun sorgen alle füreinander: die Mittelalten für die Jungen, die Jungen für ihre Eltern, die Eltern für die Alten, die Alten für die Kinder. Während ihrer kurzen Telefonate erzählt die Mutter der Tochter, wer gerade wo im Einsatz ist. Sie ist zur Dirigentin eines Freiwilligenorchesters geworden. «Bist du noch da, hallo!», ruft die Mutter in den Hörer. Sie ist empört. Frau Müller ist weggezogen und hat sich nicht verabschiedet. Dabei erzählte sie den Kindern freiwillig Märchen und hat mehrmals betont, dass sie das gerne tut. Zum ersten Mal merkt die Tochter, dass die Mutter etwas für ihren Einsatz erwartet. Ein Lächeln vielleicht, Dankesworte oder ein Händedruck, die Tochter weiss es nicht, sie hatten sich in den letzten Jahren nie ausführlich miteinander unterhalten, die Mutter hat wenig Zeit. «Ja, ich bin noch da», sagt die Tochter, «und jetzt möchte ich dir helfen.»
Tanja Kummer ist Schriftstellerin. Ihr Erzählband «Wäre doch gelacht» und andere Bücher sind im Zytglogge-Verlag erschienen. 2010 leitete die Autorin die Schreibwerkstatt «wir sind arm» der Caritas. Die so entstandenen Texte können Sie nachlesen auf www.wir-sind-arm.ch (siehe auch Seite 20).
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Für etwas mehr Himmel auf Erden. Mit einem Legat oder einer Spende helfen Sie über 20‘000 armutsbetroffenen Kindern und deren Familien im Kanton Zürich. www.caritas-zuerich.ch Wir helfen Menschen.
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