Deutsches Panzermuseum Munster

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Panzer • Tanks • Chars Fotografiert von • Photographed by • Photographié par

Yaman Yaşınel



Mit Betreten des Museums begibt sich der Besucher auf eine Reise durch die Militärgeschichte. Der rote Faden dient dabei auf den 10.000 qm² Ausstellungsfläche als Reiseleiter durch die Entwicklung der deutschen gepanzerten Truppen im 20. Jahrhundert. Die Dauerausstellung des Deutschen Panzermuseum Munster umfasst ca. 6.000 Exponate und erstreckt sich über 5 Hallen. Die Exponate umfassen Panzer aller Art (Kampfpanzer, Schützenpanzer, Flakpanzer, Sturmgeschütze, Spähpanzer, Panzerartillerie usw.), militärische Lastkraftwagen, Personenkraftwagen und Motorräder. Neben militärischen Panzerfahrzeugen kann man auch zahlreiche Handfeuerwaffen aller Art (Gewehre, Sturmgewehre, Maschinengewehre, Blankwaffen, Panzerbüchsen, Pistolen etc.), Uniformen, Orden und Ehrenzeichen, Turmtrainer, Funkgeräte und Zieloptiken, sowie Ausrüstung aller Art im DPM entdecken.

Dem Besucher werden aber nicht nur technische Details zu den einzelnen Exponaten geliefert, sondern er erhält in wenigen Zeilen einen kleinen Einblick in den historischen Hintergrund der Fahrzeuge. Hier spielen Kultur und Sozialgeschichte, Wirtschaftsgeschichte und Politik eine wichtige Rolle. Im Eingangsbereich sind die Ursprünge der gepanzerten Streitkräfte dargestellt. In der Halle 1 findet der Besucher Panzer, Geschütze und Motorräder des Ersten und Zweiten Weltkrieges, die auf einem Rundgang chronologisch geordnet sind. In den „Elementen des Krieges“, einem separaten Raum innerhalb der Halle 1 sind Militärspielzeug, Handwaffen, Uniformen und Orden ausgestellt. In Halle 2 sind die Panzer und Fahrzeuge der NVA und der Bundeswehr ausgestellt. In der dritten Halle sind neuere Modelle der Bundeswehr und anderer Armeen wie der israelischen und schwedischen Armee ausgestellt. Seine Reise durch die Militärgeschichte beendet der Besucher in einem nachgestellten Lager der Bundeswehr, wie es heute in Afghanistan stehen könnte.




Sturmpanzerwagen A7V war der erste deutsche Panzer überhaupt. Die Britische Armee setzte im September 1916 zum ersten Mal eine völlige neue Waffe ein: Panzer sollten den festgefahrenen Grabenkrieg wieder in Bewegung bringen. Der A7V wurde als deutsche Reaktion darauf entwickelt und für eine spätere Massenproduktion vorgesehen. Schon Anfang 1917 wurde dann aber entschieden,

dass die feindlichen Tanks doch keine besondere Gefahr seien. Sie gingen oft kaputt und konnten relativ leicht ausgeschaltet werden. Angesichts knapper eigener Rohstoffe beschloss die Oberste Heeresleitung, sich vor allem auf den U-Bootkrieg zu konzentrieren. Den U-Booten wurde zugetraut, den Krieg zu entscheiden; den

Panzern nicht. So wurden nur 20 A7V gebaut und eingesetzt. Aus heutiger Sicht ist der deutsche Entschluss nachvollziehbar. Panzer waren sogar für die siegreichen Alliierten nur hilfreiche Instrumente, aber keine Wunderwaffen. Ihre Rolle beschränkte sich darauf, mit der Infanterie gemeinsam in Schrittgeschwindigkeit anzugreifen


und diese zu unterstützen. Daher erzielten sie nur taktische Erfolge, hatten aber auf den Kriegsverlauf keine entscheidende Auswirkung. In dem engen Fahrzeug waren 18, manchmal sogar bis zu 23 Mann Besatzung eingepfercht. Enorme Hitze von oft über 60°C, ohrenbetäubender Lärm, extreme Enge, Maschinendämpfe und Pulvergase wirkten auf die Besatzung ein.

Produktion : 1918 Exemplare : 20 Besatzung : 18 - 23 Gewicht : 30 t Maße : 7,35 x 3,06 x 3,35 (LxBxH) Motorleistung : 2 x 100 PS / Benzin Geschwindigkeit : 16 km/h Fahrbereich : 70 km Bewaffnung : Kanone 57 mm Maxim-Nordenfeldt 6 x Maschinengewehr 7,92 mm Munition : 180 bis zu 18.000 Patronen


Der Panzerkampfwagen I (auch PzKpfw I oder Panzer I) war ein deutscher leichter Panzer der 1930er-Jahre und der Anfangsjahre des Zweiten Weltkrieges. Er war der erste deutsche Panzerkampfwagen nach

dem Ersten Weltkrieg, der in Serie produziert wurde. Zwischen 1934 und 1937 entstanden knapp 1500 Fahrzeuge, wobei es neben den Hauptausführungen „A“ und „B“ noch mehrere Weiterentwicklungen und


Abarten gab. Ursprünglich als reiner Übungspanzer konzipiert, wurde der Panzer dennoch im Gefecht eingesetzt. Wegen seiner geringen Kampfkraft wurde er jedoch schon in der ersten Kriegshälfte immer

schneller ausgemustert und war Ende 1941 als Kampffahrzeug fast restlos verschwunden



Die Zündapp KS 750 wurde speziell für den Kriegseinsatz entwickelt.

Motorräder haben in Armeen viele Aufgaben: Sie dienen z.B. der Nachrichtenübermittlung, der Verkehrsregelung und der Aufklärung. Viele von der Wehrmacht zu diesen Zwecken eingesetzte Militärmotorräder waren eigentlich Modelle vom zivilen Markt. Diese wurden nur geringfügig angepasst und in den Einsatz geschickt. Den schweren Anforderungen des Kriegseinsatzes genügten sie oft nicht. Die KS 750 wurde hingegen gezielt für den Kriegseinsatz entwickelt. Sie war durch starke Motorisierung, einen Rückwärtsgang und einen angetriebenen Beiwagen besonders geländegängig. Die sehr teuren und wuchtigen Motorräder hatten den Spitznamen „Kriegselefanten“. Motorräder wie die KS 750 spielten in der Doktrin der Wehrmacht eine wichtige Rolle. Sie verliehen der Truppe Schnelligkeit und Mobilität, auch abseits der Straßen.

Produktion : 1941 - 1945 Exemplare : 18.286 (nur für das Heer) Gewicht : 0,4 t Motorleistung : 26 PS / Benzin Geschwindigkeit : 95 km/h Fahrbereich : 330 km


Die Krupp-Protze war ein in der Wehrmacht weit verbreitetes Fahrzeug

Eine Protze war ursprünglich ein einfacher, einachsiger Karren. An diesen wurden dann eine Kanone, die ebenfalls eine Achse und zwei Räder hatte, angekoppelt („aufgeprotzt“). Zusammen ergaben beide Teile eine stabile, zweiachsige Konstruktion, die von Pferden gezogen werden konnte. Das von Krupp

hergestellte Fahrzeug mit der komplizierten Bezeichnung L2 H 43 war ebenfalls dazu gedacht, Geschütze zu ziehen. Schnell bürgerte sich daher der einfache Spitzname „Krupp-Protze“ ein. Charakteristisch war die abfallende Motorhaube, die dem Fahrzeug ein sehr modernes Aussehen verlieh.

Die Krupp-Protze galt zuverlässig und war daher sehr beliebt. Sie erfüllte in verschiedenen Versionen eine ganze Reihe von weiteren Aufgaben. So diente sie unter anderem auch als Fernmeldewagen und nach 1935 als Transportmittel für die neuaufgestellten Schützenbrigaden.


Produktion : 1933 - 1941 Exemplare : ca. 7.000 (beide Typen) Gewicht : 2,6 t Motorleistung : 55/60 PS / Benzin Geschwindigkeit : 70 km/h Fahrbereich : 400 km




Panzerkampfwagen III Ausführung M Der Panzer III bildete lange Zeit gemeinsam mit dem Panzer IV das Rückgrat der deutschen Panzertruppe. Nicht zuletzt weil die deutsche Industrie durch die fortwährende Produktion des Panzers hohe Gewinne erzielte, wurde er immer wieder modernisiert und

weitergebaut. Die hier gezeigte Panzer wurde 1942 per Schiff nach Nordafrika transportiert und bei der schweren Panzerabteilung 504 eingesetzt. Anfang Mai 1943 wurde das Fahrzeug 20 km westlich von Tunis von seiner Besatzung zerstört.


Produktion : 1936 - 1943 Exemplare : ca. 5.700 (alle Variationen) Besatzung : 5 Gewicht : 22,7 t MaĂ&#x;e : 6,41 x 2,95 x 2,51 (LxBxH) Motorleistung : 300 PS / Benzin

Geschwindigkeit : 40 km/h Fahrbereich : 155 km Bewaffnung : Kanone 50 mm L/60 39 2 x Maschinengewehr 7,92 mm Munition : 84 Patronen 3.750 Patronen



Panzerkampfwagen IV Ausführung G Der Panzer IV war das „Arbeitspferd“ der deutschen Panzertruppe im Zweiten Weltkrieg. Insgesamt stellte er fast 28% der deutschen Kampfpanzer zwischen 1939 und 1945. Er wurde immer wieder modernisiert Die hier abgebildete Ausführung unterscheidet sich von seinen Vorgängern vor allem durch die neue 7,5 cm Kanone. Vorherige Modelle trugen kurze Stummelkanonen, die vor allem gegen „weiche Ziele“ wie Infanterie wirken sollten. Darüber hinaus war das Fahrgestell des Panzers Grundlage zahlreicher anderer Waffensysteme. Wie z.B. Hummel und Jagdpanzer IV. Der Panzer IV war der einzige deutsche Panzer, der die gesamte Kriegsdauer über gebaut wurde

Produktion : 1937 - 1945 Exemplare : ca. 8.635 (alle Versionen) Besatzung : 5 Gewicht : 23,6 t Maße : 6,63 x 2,88 x 2,68 (LxBxH) Motorleistung : 300 PS / Benzin

Geschwindigkeit : 40 km/h Fahrbereich : 180 km Bewaffnung : Kanone 75 mm L/43 40 2 x Maschinengewehr 7,92 mm Munition : 87 Patronen 3.192 Patronen




Der T-34 ist eines der wichtigsten Modelle der Panzergeschichte Der T-34 war eine Fortentwicklung früherer, sowjetischer Modelle. Sein kraftvoller Diesel und die breiten Ketten verliehen dem Fahrzeug eine enorme Geländegängigkeit. Die starke und zudem schräge Panzerung machte ihn undurchdringlich für die meisten Panzer-

abwehrkanonen seiner Entstehungszeit. Seine Kanone verlieh dem Fahrzeug ausreichende Feuerkraft. Anfangs verfügte die Fahrzeuge kaum über Funk, die Optiken der Kanone waren miserabel, der Kommandant war überlastet und die Bedingungen im Panzer oft eine Qual.


Produktion : 1940 - 1945 Exemplare : ca. 35.000 Besatzung : 4 Gewicht : 26,5 t MaĂ&#x;e : 6,68 x 3,00 x 2,65 (LxBxH) Motorleistung : 500 PS / Diesel

Geschwindigkeit : 55 km/h Fahrbereich : 450 km Bewaffnung : Kanone 76,2 mm L/41 F-34 2 x Maschinengewehr 7,62 mm Munition : 100 Patronen 2.235 Patronen


VW Schwimmwagen Typ 166

Der Schwimmwagen war eine Entwicklung, die auf dem VW Kübelwagen basierte. Dieser besaß trotz fehlenden Allradantriebes bereits eine gute Geländegängigkeit, die für die meisten Aufgaben ausreichend war. Aber für die

Aufklärung forderte die Wehrmacht nach den Erfahrungen des Polenfeldzugs ein Fahrzeug, das noch geländegängiger sein sollte. Das Fahrzeug wurde mit einer schwimmfähigen Wanne und einer Wasserschraube am


Heck versehen. Die Kombination aus Allradantrieb und Schwimmfähigkeit machten den Schwimmwagen zu einem der geländegängigsten Fahrzeuge überhaupt.

Produktion : 1942 - 1944 / ca. 14.276 Stk. Gewicht : 0,91 t Maße : 6,68 x 3,00 x 2,65 (LxBxH) Motorleistung : 75 PS / Benzin Geschwindigkeit : 80 km/h Fahrbereich : 520 km


Sd.Kfz 251/9 Mittlerer Kanonenpanzerwagen Schützenpanzerwagen waren eigentlich gepanzerte „Gefechtsfeldtaxis“. Sie sollten die Soldaten unbeschadet und schnell ins Gefecht bringen und sie später wieder aufnehmen. Dieser Wechsel aus Fahren unter Panzerschutz und abgesessenem Kämpfen war das charakteristische Merkmal der 1942 neu entstandenen Panzergrenadiertruppe. Der Fahrzeugspitzname „Stummel“ rührte von der kurzläufigen Kanone her. Da das Fahrzeug nur ungepanzerte Ziele wie Menschenansammlungen und Feldbefestigungen bekämpfen sollte, reichte die Waffe aus.



Sd.Kfz 251/7 Mittlerer Pioniergerätewagen Damit Infanteristen mit Panzern Schritt halten können, müssen sie ebenfalls auf Kraftfahrzeugen fahren. Schützenpanzerwagen waren die Lösung: Sie brachten Soldaten durch fast jedes Gelände und boten einen gewissen Panzerschutz. Allerdings waren die Fahrzeuge oben offen. Der Schützenpanzerwagen Sd.Kfz 251

war das Standardmodell der Wehrmacht. Insgesamt gab es 22 Versionen. Das hier gezeigte Modell war für Pioniere ausgelegt. Im innenraum wurde Platz für Werkzeug und Minen geschaffen, oben ist eine Behelfsbrücke angebracht, um kleinere Hindernisse zu überwinden.


Produktion : 1939 - 1945 / ca. 16.000 Stk. Gewicht : 8,85 t MaĂ&#x;e : 5,98 x 2,10 x 1,75 (LxBxH) Motorleistung : 100 PS / Benzin Geschwindigkeit : 52 km/h Fahrbereich : 180 km Bewaffnung : 2 x Maschinengewehr 7,92 mm Munition : 4.800 Patronen



Jagdpanzer IV Versuchsfahrzeug 1943 wurde ein neuer Jagdpanzer entwickelt. Das hier gezeigte Exemplar war eines von drei Vorserienmodellen, an denen gepr端ft wurde, ob der neue Entwurf erfolgversprechend war. Das Versuchsfahrzeug erf端llte die Anforderungen und war Vorbild f端r das sp辰tere Serienmodell.






Brummbär Der Brummbär wurde zur Feuerunterstützung gegen „weiche“ Ziele wie Infanterie, Feldbefestigungen und im Häuserkampf eingesetzt. Der Entwurf basiert auf dem Fahrgestell des Panzerkampfwagen IV, welches durch das Gewicht der Panzerung und Kanone überlastet war. Dadurch kam es immer wieder zu beschädigungen im Laufwerks- und Vorgelegebereich.

Die Panzerung 100 mm an der Front und 50 mm seitlich einen wirkungsvollen Schutz. Gegen feindliche Panzer wurde er selten absichtlich eingesetzt. Seinen ersten Einsatz hatte der Sturmpanzer im Kursker Bogen beim „Unternehmen Zitadelle“ im Juli 1943, dem letzten deutschen Großangriff an der Ostfront.

Produktion : 1943 - 1945 / ca. 306 Stk. Gewicht : 28,2 t Maße : 5,93 x 2,88 x 2,52 (LxBxH) Besatzung : 5 Soldaten Motorleistung : 300 PS / Benzin Geschwindigkeit : 40 km/h Fahrbereich : 150 km Bewaffnung : Sturmhaubitze Kaliber 150 mm Maschinengewehr 34, Kaliber 7,92 mm Munition : StuH: 38 Sprenggranaten MG: 600 Patronen







T-34-85 der erste Panzer der Nationalen Volksarmee Der T-34-85 war mit einer stärkeren Kanone, verbesserten Optiken und anderen Optimierungen eine verbesserte Variante des ursprünglichen T-34. Mit der neuen 85 mm Kanone wurde der Panzer in die Lage versetzt, die deutschen Panther und Tiger bekämpfen. Der T-34-85 stellten mit über 1.300 Fahrzeugen anfänglich die Masse der Panzer der NVA, bis sie Ende der 1960er aus dem aktiven Dienst ausschieden. Danach wurden der T-54 und der T-55 die Standardmodelle der NVA. Viele T-34-85 verblieben aber z.B. in Reserveverbänden.

Die letzten 33 Exemplare der NVA wurden 1989 verschrottet. Bei der Niederschlagung des Volksaufstandes in der DDR am 17. Juni 1953 waren mit dem T-34-85 ausgerüstete Panzerverbände der Sowjetunion und der Kasernierten Volkspolizei im Einsatz.


Produktion : 1944 - 1955 Exemplare : 1.346 (in der NVA) Besatzung : 4 Gewicht : 32 t MaĂ&#x;e : 8,10 x 3,00 x 2,70 (LxBxH) Motorleistung : 500 PS / Diesel Geschwindigkeit : 55 km/h Fahrbereich : 300 km Bewaffnung : Kanone 85 mm L/54,6 SIS-S-53 2 x Maschinengewehr 7,62 mm Munition : 60 Patronen 1.890 Patronen


Schützenpanzerwagen 152 W1 Das Grundmodell SPW 152 wurde 1946-1952 entwickelt und kam ab 1953 in der DDR zum Einsatz. Das Fahrzeug sollte Soldaten gegen Splitter und Gewehrfeuer geschützt ins Gefecht bringen. Typisch für diese Zeit ist das Fehlen eines Daches. Viele Schützenpazerwagen waren damals noch nicht rundum gepanzert.

Der hier gezeigte SPW 152 W1 von 1957 ist schon die dritte Version des Grundmodells. An der Vielzahl der Veränderungen in nur vier Jahren kann man deutlich erkennen, wie schnell die Technik fortschritt und wie notwendig es war, die neuesten Entwicklungen in ältere Modelle zu Integrieren, damit diesenicht veralteten.


Die Version W1 verfügte im Unterschied zum Grundmodell unter anderem über eine Vorwärmanlage, ein Nachsichtgerät für den Fahrer, eine Reifendruckregelanlage, um den Reifendruck dem Gelände anzupassen, einen verbesserten Motor, einen vergrößerten Fahrbereich, eine Heizung, eine Seilwinde und vieles mehr.

Produktion : 1957 - 1958 Exemplare : 154 Besatzung : 2 + max. 17 Gewicht : 8,9 t Maße : 6,83 x 2,32 x 2,30 (LxBxH) Motorleistung : 110 PS / Benzin Geschwindigkeit : 75 km/h Fahrbereich : 600 km





Der M39 wurde als Schützenpanzer für die Bundeswehr erwogen und in Munster erprobt. Der amerikanische M39 basierte auf dem Fahrgestell des im Krieg eingesetzten Jagdpanzers M18 Hellcat. Dieser Jagdpanzer zeichnete sich durch eine extrem hohe Geschwindigkeit und gute Geländegängigkeit aus. Der M39 teilte diese Eigenschaften; er war schneller und wendiger als alle Kampfpanzer, die er gegleitete. Eigentlich hatte die U.S. Army den M39 als Munitionstransporter geplant, aber die Bundeswehr wollte das Fahrzeug als Schützenpanzer testen. Der nach oben offene M39 konnte 8 Soldaten ins Gefecht fahren; allerdings mussten sie über die 2 m Seitenwand auf- und absitzen. Ein gefährliches und mühsames Verfahren. Die Bundeswehr schaffte 32 M39 an, di in Munster 1956 bis 1960 im Panzergrenadier-Lehrbataillon erprobt und eingesetzt wurden. Die Bundeswehr führte jedoch ab 1987 den HS 30 als Standard-Schützenpanzer ein, so dass der Einsatz des M39 Episode blieb.

Produktion : 1945 - 1952 Exemplare : 32 Besatzung : 2 + 8 Gewicht : 15,2 t Maße : 5,44 x 2,87 x 2,05 Motorleistung : 407 PS / Benzin Geschwindigkeit : 90 km/h Fahrbereich : 210 km Bewaffnung : MG 12,7 mm Munition : 945 Patronen



Leichter Kampfpanzer M41 Walker Bulldog Der M41 ist nur schwach gepanzert, aber gut motorisiert. Dadurch erreichte er eine hohe Endgeschwindigkeit und zwar im Gelände sehr beweglich. Der M41 konnte daher gut zur Aufklärung eingesetzt werden. Problematisch waren dabei allerdings sein hoher Treibstoffverbrauch und daraus resultierend der geringe Fahrbereich. Seine Kanone hatte zwar ein relativ kleines Kaliber, war aber sehr zielgenau. So konnte der M41 aus gedeckter Stellung mit guter Trefferwahrscheinlichkeit angreifen und dann seine Geschwindigkeit nutzen, um eine neue Stellung zu beziehen. Daher wurde er auch als Jagdpanzer eingesetzt. Der Eigenname „Walker-Bulldog“ wurde von der amerikanischen Armee übernommen, die ihre Panzer nach Generalen benannte. General Walton „Bulldog“ Walker war im Koreakrieg bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Produktion : 1950 - 1958 Exemplare : 5.500 (alle Versionen) Besatzung : 4 Gewicht : 23,4 t Maße : 8,08 x 3,26 x 3,08 Motorleistung : 430 PS / Benzin Geschwindigkeit : 65 km/h Fahrbereich : 160 km Bewaffnung : Kanone 76,2 mm MG 12,7 mm MG 7,62 Munition : 57 Patronen 600 Patronen 5.225 Patronen



Main Battle Tank Centurion Mk. 12 Der mittlere Kampfpanzer Centurion war fast 20 Jahre der Standardkampfpanzer der britischen Armee. Seine Entwicklung begann zur Zeit des Zweiten Weltkiegs, um der britischen Panzertruppe ein wirksames Gegenstück zu den schweren deutschen Panzertypen zu liefern, Da die Serienproduktion erst gegen Ende 1945 anlief, kam er in diesem Krieg nicht mehr zum Einsatz. Die britische Panzerbauphilosophie dieser Zeit stellte die Faktoren Feuerkraft und Panzerschutz deutlich vor den Faktor Beweglichkeit. Daher fielen die britischen Fahrzeuge meist schwerer und weniger mobil aus, als die deutschen Modelle dieser Zeit, bei denen großer Wert auf Beweglichkeit gelegt wurde, sogar wenn dazu der Panzerschutz schwächer ausfallen musste. Der Centurion erwies sich dementsprechend als ein außerordentlich robustes Fahrzeug, das auch leicht aufgerüstet und modernisiert werden konnte. Er war u.a. in Korea, Vietnam und im Golfkrieg 1991 im Einsatz. Abgeänderte Varianten befinden sich in Israel und Südafrika bis heute in Verwendung.

Produktion : 1945 - 1962 Exemplare : 4.423 (alle Versionen) Besatzung : 4 Gewicht : 51,8 t Maße : 9,85 x 3,39 x 3,01 Motorleistung : 650 PS / Benzin Geschwindigkeit : 34 km/h Fahrbereich : 160 km Bewaffnung : Kanone 105 mm 2 x MG 7,62 mm Munition : 70 Patronen 4.250 Patronen


Leopard 1 A1 A4 Der Leopard ging mit diesem Namen und ohne Nummer in Serie. Mit dem Erscheinen des Leopard 2 wurde er aber in Leopard 1 umbenannt. Dieser Name wird heute allgemein auch nachträglich für die Zeit genutzt, in der er eigentlich nur Leopard hieß. Bei der Entwicklung des Leopard setzte man vor allem darauf, den Panzer schnell und beweglich zu machen. Moderne Panzerabwehrwaffen waren so wirkungsvoll, dass eine immer dickere Panzerung, wie noch bei den großen Weltkriegspanzern wie Tiger und Königstiger, nicht mehr erfolgversprechend schien. Vielmehr sollte der Leopard durch Geschwindigkeit und Geländegängigkeit auf dem Gefechtsfeld überleben. Zwischen 1965 und 1970 wurden 1.845 Leoparden der Grundversion gefertigt. Der Leopard 1 wurde vielfach modernisiert. DIe Version Leopard 1 A1 erhielt gegenüber dem Grundmodell viele Verbesserungen: Eine Waffenstabilisierungsanlage z.B. ermöglichte das Feuern aus der Fahrt

Produktion : 1975 - 1977 Exemplare : 1.225 (Version A1 A1) Besatzung : 4 Gewicht : 42,2 t Maße : 6,94 x 3,25 x 2,39 Motorleistung : 830 PS / Vielstoff Geschwindigkeit : 65 km/h Fahrbereich : 560 km Bewaffnung : Kanone 105 mm 2 x MG 7,62 mm Munition : 60 Granaten 5.500 Patronen




Spähpanzer 2 Luchs Der Luchs wurde 1975 eingeführt und löste den Schützenpanzer kurz als Spähpanzer ab. In seiner äußeren Erscheinung erinnert er an die Radspähwagen der Wehrmacht wie z.B. den Pak-Wagen. Der Luchs war hervorragend an seine Aufgabe als Spähpanzer angepasst: Er war ausgesprochen leise, wodurch er schwer zu entdecken war. Er war extrem wendig, weil bis 30 km/h Geschwindigkeit mit allen vier Achsen gelenk werden konnte. Er konnte sich schnell vom aufgeklärten Feind entfernen, weil er neben dem normalen Fahrer auch einen Rückwärtsfahrer hatte und in beide Richtungen gleich schnell war. Er war ohne Vorbereitung mit einem Propellerantrieb schwimmfähig, was seine Geländegängigkeit enorm erhöhte. 2009 wurden die letzten Exemplare des Luchs außer Dienst gestellt.

Produktion : 1975 - 1977 Exemplare : 408 Besatzung : 4 Gewicht : 19,6 t Maße : 7,74 x 2,98 x 2,05 Motorleistung : 389 PS / Diesel Geschwindigkeit : 90 km/h Fahrbereich : 720 km Bewaffnung : Maschinenkanone 20 mm Maschinengewehr 7,62 mm Munition : 500 Patronen 1.000 Patronen


Panzerspähwagen Fennek Der Fennek entstand aus einer deutsch-niederländischen Entwicklung für Aufklärungs- und Artilleriebeobachtungsfahrzeuge. Seit seiner Einführung 2003 dient er zur bodengestützten Aufklärung des Heeres. Dazu verwendet er einen bis in drei Meter Höhe ausfahrbaren Sensorkopf mit Wärmebildgerät, Tagessichtkamera und Laserentfernungsmesser. Durch seine geringe Höhe von 1,79 m ist er optisch nur schwer aufzuklären. Seine Formgebung und die verwendeten Werkstoffe machen ihn auch für Infrarot- und Radar-Aufklärung nur schwer erkennbar. Der Fennek ist im Auslandseinsatz sehr erfolgreich.

Produktion : 2002 - 2007 Exemplare : 622 Besatzung : 3 Gewicht : 12,0 t Maße : 5,58 x 2,55 x 1,79 Motorleistung : 240 PS / Diesel Geschwindigkeit : 92 km/h Fahrbereich : 1.000 km Bewaffnung : Granatwerfer 40 mm





Der T-62 war der erste Panzer mit Glattrohrkanone Bis zum T-62 nutzten alle Panzer „gezogene“ Rohre. Das bedeutet, dass die Rohre an der Innenwand spiralförmig mit Rillen durchzogen waren. Diese versetzten das Geschoss in Rotation – wie bei einem geworfenen Football. Ansonsten würde das Geschoss

im Flug taumeln,anstatt mit der Spitze voran einzuschlagen. Das Problem dabei war, dass jedes Malviel Energie verlorenging, weil das Geschoss durch die Rillen gepresst werden musste. Die sowjetischen Konstrukteure lösten dieses Problem. Sie entwickelten ein


Geschoss, das beim Verlassen des Rohres eine dazu nötige Ummantelung verlor und durch darunter zum Vorschein kommende Flügel stabilisiert wurde – wie ein Pfeil.

Produktion : 1962- 1978 Exemplare : 21.500 Besatzung : 4 Gewicht : 37,5 t Maße : 9,33 x 3,30 x 2,40 (LxBxH) Motorleistung : 580 PS / Diesel Geschwindigkeit : 50 km/h Fahrbereich : 450 km




Flugabwehrpanzer Gepard B2L

Der Flakpanzer Gepard war das letzte Flugabwehrsystem der Bundeswehr, das mit Kanonen wirkte. Als der veraltete M42 Duster werden sollte, wurden dessen Schwachstellen gezielt ausgeschaltet: Das neue Fahrzeug sollte rundum gepanzert sein und eine moderne, analoge Feuerleitanlage haben. Der dadurch entstandene Turm war allerdings so schwer, dass er nur auf einer Leopard-1-Wanne montiert werden konnte. Der neue Flak-Panzer Gepard wurde so deutlich schwerer als geplant. Der Gepard hatte ein radargest端tztes Rundumsuchger辰t am hinteren Ende des Turmes, das den Luftraum 端berwachte und Ziele erkannte. Der Flakpanzer wurde aus Kostengr端nden 2012 aus Nutzung der Bundeswehr genommen.



Jagdpanzer Jaguar 2

Der Kanonenjagdpanzer war zur Zeit seiner Entstehung eine gute, kostengünstige Lösung gewesen. Allerdings übertrafen die modernen Panzerabwehrraketen im Laufe der Jahre die Leistungen von Rohrgeschützen immer deutlicher. 1983 wurden daher den Kanonenjagdpanzern die Rohre entfernt und stattdessen mit dem amerikanischen Panzerabwehrlenkraketensystem TOW bewaffnet. Im Rahmen dieser Umrüstung wurden die Fahrzeuge auch mit zusätzlicher Panzerung versehen. Das so entstandene Fahrzeug wurde „Jaguar 2“ genannt. Es hatte allerdings den Schwachpunkt, dass Laden und Abfeuern der Raketen aus technischen Gründen nur bei geöffneten Dachluken erfolgen können.




Merkava Mk. 1 Auf Grund der geringen Bevölkerung Israels hat der Schutz des Lebens der Panzerbesatzungen für die Armee besonders hohe Priorität. In einem anderen Kampfpanzer tragen ca. 50% der Bauteile zum diesem Schutz bei, bei einem Merkava 75%. Treffer, die bei anderen Panzermodellen zum Verlust von Material und Mensch führen würden, machen den Merkava (hebr. für Streitwagen) zwar zumeist auch kampfunfähig, die Besatzung kann jedoch oft noch entkommen. Im Libanonkrieg 1982 wurden sieben Merkava vernichtet aber kein Besatzungsmitglied starb. Durch die Positionierung des Motors in der Front, konnte eine Heckklappe installiert werden, die das schnelle und sichere Verlassen des Panzers auch unter feindlichem Feuer ermöglicht. Die herabhängenden Ketten am Turm sind eine Abwehrmaßnahme gegen Hohlladungsgeschosse. Sie bieten zudem Schutz vor geworfenen Sprengladungen.

Produktion : 1977- 1982 Exemplare : ca. 250 Besatzung : 4 Gewicht : 60 t Maße : 8,63 x 3,70 x 2,75 (LxBxH) Motorleistung : 900 PS / Diesel Geschwindigkeit : 64 km/h

Fahrbereich : 400 km Bewaffnung : Kanone 105 mm M68 2 x Maschinengewehr 7,62 mm Mörser 60 mm Munition : 62 Patronen 10.000 Patronen 46 Mörsergranaten


Waffenträger Wiesel 1 Der Wiesel kann mit einem Transporthubschrauber direkt ins Einsatzgebiet gebracht werden. Das erste speziell für diese Verwendung vorgesehene Fahrzeug war der Kraka. Dieser war aber ungepanzert und durch den Radantrieb auch nicht für schwerstes Gelände geeignet. Der Wiesel vereinigte beide Anforderungen. Das Fahrzeug fährt dabei allerdings aus einem gelandeten Hub-

schrauber CH-53 heraus. Ein Abwurf mit Fallschirmen wurde getestet, allerdings fügte dieses Vorgehen den Laufwerken des Wiesel schweren Schaden zu.


Produktion : 1990- 1992 Exemplare : 243 Besatzung : 2 Gewicht : 2,6 t MaĂ&#x;e : 3,54 x 1,82 x 1,82 (LxBxH) Motorleistung : 87 PS / Diesel Geschwindigkeit : 75 km/h Fahrbereich : 220 km Bewaffnung : MG 20 mm Rh 202 DM 6





Geschützter Sonderwagen III Mercedes Der Sonderwagen III ist einer von sieben Sonderwagen-Typen, die in der Bundesrepublik verwendet wurden. Das Fahrzeug wies neben seiner Panzerung noch weitere Eigenschaften auf: Es hatte unter anderem drei Kugellafetten (geschützte Öffnungen) für Maschinenpistolen, Waffenhalterungen, Notlaufreifen und Außenmikrofone. Als die Bundeswehr 1993 in Somalia ihren ersten bewaffneten Auslandseinsatz hatte, fehlte es an geeigneten Fahrzeugen. Daher lieh sich die Bundeswehr zehn Exemplare des Sonderwagen III beim Bundesgrenzschutz und setzte zwei davon zwischen Juli 1993 und September 1994 in Somalia ein. Später wurden sie im Kosovo eingesetzt. Produktion : 1979- 1991 Exemplare : 10 (bei der Bundeswehr) Besatzung : 3 Gewicht : 3,47 t Motorleistung : 156 PS / Benzin Geschwindigkeit : 100 km/h Fahrbereich : 350 km



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