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«Risiken handelbar machen ist aus ökonomischer Sicht sinnvoll.» Finanzprofessor Manuel Ammann über Derivate
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24. Oktober 2012 – www.cash.ch
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Stand: 01.10.2012
RECHTLICHER HINWEIS Diese Publikation dient nur zu Informationszwecken und stellt weder eine Empfehlung zum Erwerb von Finanzprodukten noch eine Offerte oder Einladung zur Offertstellung dar und ist kein Research. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Bei Produkten, welche nicht unter COSI begeben werden, sind die Anleger dem vollen Kreditrisiko der Emittentin resp. der Garantiegeberin ausgesetzt. Diese Publikation stellt keinen vereinfachten Prospekt im Sinne des Art. 5 KAG dar.
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EDITORIAL – IMPRESSUM
EDITORIAL
Mit Derivaten kann man nicht zaubern. Aber sie bieten eine Fülle von Anlagemöglichkeiten. Die Zahlen lassen sich nicht wegdiskutieren. Die Umsätze an der Derivatebörse Scoach sind in diesem Jahr um bis zu 40 Prozent eingebrochen. Klar: Das liegt sicher an der allgemeinen Zurückhaltung der Investoren, die in diesem Jahr bei allen Anlageklassen zu beobachten ist. Denn die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Schuldenkrise sind Gift für Anleger, insbesondere für Investoren an den Derivatemärkten. Diese Anleger wünschen sich Sicherheiten bezüglich der Richtung eines Basiswertes. «Seit Ausbruch der Finanzkrise hat sich die Lage nie wirklich beruhigt», sagt denn auch Christian Reuss, CEO von Scoach, im Interview in dieser Ausgabe von cash VALUE. Die Branche leidet aber nach wie vor auch an hausgemachten Problemen und Schwächen. Es sind alte, wie etwa Nachwirkungen aus dem Imageschaden der Lehman-Zertifikate-Pleite. Es sind bestehende, wie etwa die fehlende Transparenz bei Kosten und Komplexität von strukturierten Produkten. Es sind auch neue, wie die Schwemme von neuen Produkten an den Märkten.
VALUE aber auch die Vorteile und Einsatzmöglichkeiten von Derivaten heraus. Mit ihnen handle man Risiken, und «Risiken handelbar machen ist ökonomisch sinnvoll», sagt Ammann. Diese Ausgabe von cash VALUE soll Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, einen Überblick verschaffen über die Herausforderungen und Möglichkeiten der Derivatebranche. Das Heft soll Ihnen auch einen Einblick in die Vielfalt von Anlagemöglichkeiten von Derivaten bieten. Ich wünsche Ihnen viel Lesevergnügen Daniel Hügli, Chefredaktor cash
Indes: Oft stecken im Thema Derivate falsche Hoffnungen und Erwartungen von Investoren. Derivate seien per Definition von anderen Produkten abgeleitet, «deshalb darf man nicht hoffen, mit Derivaten die Wunder vollbringen zu können, welche man mit den Basiswerten nicht erreicht», sagt Manuel Ammann, Finanzprofessor an der Universität St. Gallen. Er streicht im Interview mit cash
Impressum cash VALUE vom 24.10.2012: Gedruckt als Spezialversand an Finanzindustrie und Anleger, als PDF auf www.cash.ch Herausgeber: cash zweiplus AG, Bändliweg 20, 8048 Zürich, Telefon: 044 436 77 77, Mail: contact@cash.ch Geschäftsführer: Christoph Hartgens (CEO) Projektleitung: André Michel (COO) Chefredaktor: Daniel Hügli Redaktion: Pascal Meisser, Frédéric Papp, Sven Zaugg Mitarbeit: Markus Baumgartner Layout: Haus der Kommunikation, Hinterdorfstr. 9, 8702 Zollikon Produktion/Bildredaktion: Thomas Demuth, Dominik Hertach Titelbild: Nick Hunger, Zürich Anzeigen: Ev Klausing, Head of Sales, ev.klausing@cash.ch; Marco Spadacini, Senior Account Manager, marco.spadacini@cash.ch Werbung: www.cash.ch/werbung Druck: Passen und Partner Copyright: cash zweiplus AG
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SCHWERPUNKTE – INHALT
INHALT
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I 06 BANKEN SETZEN AUF E-LEARNING
16 SELBST- CONTRA STAATSREGULIERUNG
Die Banken informieren ihre Kunden offensiver über Derivate – via Internet mit Web-Seminaren und E-Learning.
Historische Tiefstzinsen: So wetten Sie auf die Zinswende. 17 DERIVATE ALS SYSTEMRISIKO
07 DERIVATE IM PRIVATE BANKING So setzen Profis «Strukis» im Private Banking ein.
Professor Marc Chesney warnt: Derivate sichern eigentlich Risiken ab – manche schaffen aber neue.
08 INTERVIEW: MANUEL AMMANN
18 BARRIER REVERSE CONVERTIBLES
Der Finanz-Professor über die Vor- und Nachteile von strukturierten Produkten.
Das beliebteste «Struki» der Schweizer. 20 CFD – DAS «BILLIG-STRUKI»
10 DIE GRÖSSTEN PLAYER IM MARKT Der Kuchen bleibt in wenigen Händen: Ein Überblick über die Player im Markt.
Mit Contracts for Difference (CFD) können Anleger kostengünstig auf Kursschwankungen setzen. 23 MINI-FUTURES GEGEN KURSVERLUSTE
13 KOMPLEXE PRODUKTE KOSTEN So setzen sich die Kosten von «Strukis» zusammen.
Mit Mini-Futures können sich Anleger gegen Kursrückgänge absichern. So funktionierts.
I – VIII «INSIDE»: MULTIMANAGER-KONZEPT
24 INTERVIEW: CHRISTIAN REUSS
Sechs Anlageexperten, ein Depot: So funktionierts.
Der Scoach-CEO zu den Herausforderungen der Branche.
15 DERIVATE IM TIEFZINSUMFELD
26 «STRUKIS» IM BAUKASTENSYSTEM
Trotz tiefer Zinsen gibt es attraktive Derivate.
Strukturierte Produkte nach Mass – auch für Kleinanleger?
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STRUKTURIERTE PRODUKTE EINFÜHRUNG
DER LANGE WEG ZUR TRANSPARENZ Derivate gelten als intransparent und komplex. Wie Banken heute den Kunden strukturierte Produkte näherbringen. VON MARKUS BAUMGARTNER
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ätten Sie gerne ein Zertifikat mit Knock-outs auf Indizes kombiniert mit garantiertem Strike-Level und Bear Shark Units? Oder ein Bull Groi mit Digital Range und Trigger Knock-in? Oder doch lieber ein Bonus-Zertifikat Cash Settled Double Barrier Perles Plus? Bis zu Beginn der Finanzkrise übertraf sich die dynamische Derivatebranche mit Produktekreationen und Fantasienamen. Doch mit dem Niedergang von Lehman Brothers mussten sich die Anleger plötzlich mit dem Schock eines Ausfallrisikos auseinandersetzen. Hinzu kam das Marktrisiko, das für einige Anleger mit dem Einbruch der Aktienmärkte so richtig schlimm wurde. Anleger mit einem Portfolio von ähnlichen Aktienkombinationen hatten sogar ein unerwünschtes Klumpenrisiko zu gewärtigen.
Orientierungshilfen schaffen neues Vertrauen Um neues Vertrauen zu schaffen, musste für die Entwicklung des Schweizer Derivate marktes die Transparenz stark verbessert werden. Mit der Lancierung der «Swiss Derivative Map» hat der Schweizerische Verband für strukturierte Produkte (SVSP) grosse Fortschritte erzielt. Auch die SVSPRisikokennzahl (Value at Risk) hilft den Anlegern bei der Orientierung. Die früher üblichen Fantasienamen haben die meisten Emittenten zugunsten der Standardbezeichnungen aufgegeben. Der SVSP will Transparenz auf vier Ebenen schaffen: Bei der Erklärung der Produkte, beim Nutzen im Portfolio-Kontext, bei der Dokumentation und beim Beratungsprozess. Aber der Weg ist noch weit: Erst kürzlich hat die Finanzmarktaufsicht (Finma) die mangelhafte Transparenz und die schlechte Verständlichkeit des Informationsmaterials für strukturierte Finanz-
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onen auch, von unterwegs Preislimiten zu überwachen. Der Marktführer UBS bietet auf seiner Derivateseite einen Link «Lernen & Informieren». Dort werden die verschiedenen Produkte mit Grafik und Textbausteinen sowie einem ausführlichen Faktenblatt zum Herunterladen erklärt. Die Produkte werden gemäss der Risikotoleranz des Anlegers, den Renditechancen und dem möglichen Verlustrisiko beschrieben. Es gibt einen Link auf das UBS-Bankfachwörterbuchs mit über 2400 Begriffsdefinitionen, die auf dem aktuellsten Wissenstand der Research-Abteilung basieren.
Derivate: Nach wie vor fehlt Anlegern der klare Durchblick. Keystone
produkte kritisiert. Noch immer arbeiten die verschiedenen Anbieter mit unterschiedlichen Konzepten. Dabei wäre Vergleichbarkeit für die Kunden wichtig. Credit Suisse: Kostenlose App für iPhone und iPad Abhilfe bieten inzwischen die Informations- und Online-Plattformen der Emittenten. Bei der Credit Suisse können Kunden auf über 3000 strukturierte Produkte der Bank und ausgewählte Drittbanken zugreifen. Dafür hat die Grossbank ein kostenloses App für iPhone und iPad geschaffen. Das App ermöglicht eine persönliche Trackliste, und mit Hilfe von Push-Funkti-
E-Learning und Web-Seminare: Die Banken gehen in die Offensive Mit sogenannten Webinaren – Seminare via Internet – wird Anlegern in regelmässigen Abständen von ausgewählten Finanzexperten eine marktnahe Weiterbildung ermöglicht. Auch die Bank Vontobel geht mit E-Learning in diese Richtung: Viele Grafiken machen deutlich, wie die Produkte funktionieren. Mit dem «Product Chooser» können Investoren sich das passende Produkt zur eigenen Marktmeinung vorschlagen lassen. Beim E-Learning können Nutzer am Schluss das Erlernte bei der Beantwortung von Fragen selber testen. Die Zürcher Kantonalbank geht nun noch einen Schritt weiter und lanciert online die interaktive Produkterklärung «Strukti fit». Diese neue Art der Produkterklärung schafft einen einfachen und intuitiven Zugang zu strukturierten Produkten und bringt gleichzeitig das nicht greifbare Finanzprodukt näher. So können Anleger Nutzen und Funktionsweise der verschiedenen Produkte kennenlernen und Wertentwicklung in unterschiedlichen Marktszenarien selber simulieren.
PRIVATE BANKING DERIVATE
IM PRIVATE BANKING SIND «STRUKIS» EINE ALTERNATIVE Welche Bedeutung haben strukturierte Produkte in der Vermögens aufteilung? Eine Umfrage bei den Strategen von Privatbanken. VON MARKUS BAUMGARTNER
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eim Private Banking stehen nicht die Volumen, sondern die Kundenbedürfnisse im Vordergrund. Das zeigt sich fast exemplarisch beim Einsatz von strukturierten Produkten im Geschäft mit wohlhabenden Kunden. «Strukturierte Produkte werden bei uns für den Kunden entwickelt, das heisst sie werden im Einzelfall auf seine Bedürfnisse angepasst», sagt Philipp Bärtschi, Chefstratege der Bank Sarasin. In der Vermögensverwaltung der Bank kommen solche Produkte regelmässig zum Einsatz, «wenn sie effizienter sind als eine entsprechende Alternative», so Bärtschi. Dies ist zum Beispiel bei einem Aktienkorb zu einem bestimmten Thema wie ein «Unternehmer-Basket» der Fall. Gérard Piasko, Chief Investment Officer bei Sal. Oppenheim Schweiz, erläuert den Einsatz der «Strukis» bei seiner Bank so: «Sie kommen als kombinierte Anlage in verbriefter Form bei uns dann zum Einsatz, wenn sie vom Markt her interessant sind.» Strukturierte Produkte bilden keine eigene Anlageklasse Allerdings kommt es bei vielen Banken bloss vereinzelt zum Einsatz der Produkte: «Wir setzen nur punktuell strukturierte Produkte ein. Sie eröffnen eine Vielzahl von Möglichkeiten – sind aber auch komplexe finanzielle Instrumente», sagt Sales Bischofberger, Portfoliomanager bei der Bank Reyl in Zürich. Als Beispiel nennt er ein Kundendepot mit einer schon länger gehaltenen Long Position in physischem Gold. Wenn der Kunde das Exposure halten, aber den Gewinn absichern möchte, könnte er das physische Gold abbauen und ein strukturiertes Produkt mit Floor kaufen. Bischofberger: «Der Kunde gibt bei diesen tiefen Zinsen einen kleinen Teil der möglichen Aufwärtsbewegung ab, hat dafür
Bahnhofstrasse Zürich: Private-Banking-Kunden profitieren von Derivaten.
den Gewinn gesichert und ist trotzdem an steigenden Kursen des Goldes beteiligt.» Strukturierte Produkte bilden je nach Institut einen festen Bestandteil risikooptimierter Portfolios: Im Private Banking decken sie als Ergänzung zu den gängigen Anlageformen 5 bis 10 Prozent eines Portfolios ab. Bei der Bank Sarasin werden die strukturierten Produkte je nach Charakteristik den traditionellen Anlagen zugeordnet und bilden keine eigene Anlageklasse. Nicht so einfach ist es, die Risikodaten von Derivaten in die Asset Allocation zu integrieren. «Die risikoadäquate Abbildung von Derivaten ist mit Sicherheit ein anspruchsvolles Thema», erklärt DJE-Geschäftsführer Martin Breig. Am ehesten kommen dafür Simulationen der Exposures in Frage, damit die Portfolios risikoadjustiert bewertet werden kön-
Keystone
nen. Bärtschi: «Es ist sehr wichtig, die Risiken der eingesetzten Derivate zu messen und im Anlageprozess zu berücksichtigen. Neben dem finanziellen Exposure eines Produkts erfolgt daher die Berechnung eines ökonomischen Exposures. Dabei ist die Korrelation eines Produktes zum Marktrisiko entscheidend.»
«Die grosse Vielfalt an Produkten ist für professionelle Vermögensverwalter kein Problem.»
Die Produktevielfalt als Chance Die grosse Vielfalt ist für professionelle Vermögensverwalter kein Problem, da es Produktfamilien oder -typen wie Reverse Convertibles, Basket Trackers oder Kapitalschutzprodukte mit Partizipation gebe, so Piasko. Bärtschi ergänzt: «Die Vielfalt ist eine Chance, weil für jeden Kunden das richtige Produkt gefunden werden kann. Indes muss man den Kunden auch über die Risiken und Nebenwirkungen informieren.»
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INTERVIEW MANUEL AMMANN
«MIT DERIVATEN HANDELT DER ANLEGER RISIKEN» Kritisches Denken ist bei Börsen-Anlagen wichtig – speziell bei Derivaten. HSG-Professor Manuel Ammann im Interview. INTERVIEW: MARKUS BAUMGARTNER BILDER: NICK HUNGER
Nach zwei Krisen in einem Jahrzehnt und zwei schlechten Börsenjahren hintereinander machen teilweise Untergangsszenarien die Runde. Wie steht es mit Ihrer Zuversicht? Wenn ich die Unternehmen beobachte, bleibe ich zuversichtlich. Viele Firmen arbeiten sehr effizient, passen sich neuen Bedingungen schnell an und wirtschaften auch in schwierigen Situationen profitabel. Die staatliche Seite stimmt mich weniger optimistisch. Die Massnahmen gegen die Schuldenkrise zeigen, dass die Versuchung gross ist, die Probleme mit der Geldpresse zu lösen. Viel billiges Geld mag kurzfristig als die am wenigsten schmerzhafte Medizin erscheinen. Die Börsen reagieren positiv, weil mehr Geld nach Anlagen sucht. Längerfristig drohen bei einer fortgesetzten expansiven Geldpolitik und Staatsfinanzierung durch die Notenbanken aber schwere volkswirtschaftliche Schäden. Hat die Gesellschaft die Lehren aus der Krise ziehen können? Lehren gab es einige, aber denen sind oft nicht die richtigen Massnahmen gefolgt. Das Regulierungskarussell dreht sich immer schneller. Aber ist das Finanzsystem deshalb sicherer geworden? Ich hege Zweifel. Das Problem der systemrelevanten Institute besteht in den meisten Ländern weiterhin. Das Bankensystem kann seine Risiken auf den Staat oder die Staatengemeinschaft abschieben. Wenn der Handelnde nicht die volle Verantwortung für seine Tätigkeiten übernehmen muss, entstehen immer
Manuel Ammann ist Professor für Finanzen an der Universität St. Gallen.
Fehlanreize, welche früher oder später ihre schädliche Wirkung zeigen. Die Abhängigkeiten zwischen Banken und Staaten sind teilweise sogar noch stärker geworden. In Europa werden heute viele Banken durch zinsgünstige Kredite der Notenbanken am Leben erhalten. Im Gegenzug sollen sie die reichliche Liquidität in Staatsanleihen investieren, um die klammen Staaten über Wasser zu halten. Das ist kein gesundes System.
«Die Abhängigkeiten zwischen Banken und Staaten sind teilweise noch stärker geworden.»
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Welche Renditen dürfen Anleger an der Börse noch erwarten? Die kurzfristige Rendite an den Börsen lässt sich nicht prognostizieren. Langfristig haben Aktien das Potenzial, ein paar
Prozentpunkte mehr Rendite zu erreichen als Obligationen. Mit Aktien hat man auch in der heutigen Zeit der Nullzinsen eine Chance, nach Abzug der Geldentwertung eine positive Rendite zu erzielen. Risikolos ist das aber nicht. Zudem sollte man die Erwartungen nicht zu hoch schrauben, denn die Aktienrenditen müssen durch Unternehmensgewinne verdient werden. In Zeiten steigender Unsicherheit ziehen sich die Anleger ins Schneckenhaus zurück. Was raten Sie? Es ist eine Illusion zu glauben, man könne mit einer geschickten Wahl des Einstiegsund Ausstiegszeitpunktes nur die guten Börsenzeiten erwischen. Besser ist eine ausgewogene, auf die individuelle Situation und Risikofähigkeit abgestimmte Anlagestrategie, der man in guten wie in schlechten Zeiten treu bleibt. Eine solche
MANUEL AMMANN INTERVIEW
Anlagestrategie setzt auf Risikodiversifikation und eine Mischung zwischen Nominalund Sachwerten, damit man für verschiedene Szenarien gewappnet ist. Die meisten Anleger sind derzeit risikoavers. Welche strukturierten Produkte empfehlen Sie im aktuellen Marktumfeld? Strukturierte Produkte sind Instrumente, welche Derivate mit anderen Finanzprodukten kombinieren. Derivate sind per Definition von anderen Produkten abgeleitet, deshalb darf man nicht hoffen, mit Derivaten die Wunder vollbringen zu können, welche man mit den Basiswerten nicht erreicht. Man kann mit Derivaten nicht zaubern, aber man hat viel Flexibilität bei der Strukturierung des individuellen Auszahlungsprofils.
Ein strukturiertes Produkt ist eigentlich sehr transparent. Man kann das Auszahlungsprofil aufzeigen und weiss, was man in welcher Situation bekommt. Der springende Punkt ist: Man muss das Produkt verstehen. Das ist eine Grundregel, welche für alle Anlagen gilt, aber für komplexe Produkte ganz besonders. Intransparenz besteht bei strukturierten Produkten oft bezüglich der Kosten. Für den Durchschnittsanleger ist es unmöglich, den Preis eines komplexen Produktes zu beurteilen. Wenn aber jemand ein Produkt zu teuer kauft, erwirbt er ein ungünstiges Chancen-Risiken Verhältnis.
«Mit Derivaten handelt man Risiken. Risiken handelbar zu machen, ist ökonomisch sinnvoll, deshalb sollte man Derivate nicht verteufeln.»
Wann empfehlen Sie Derivate? Derivate eignen sich für besondere Bedürfnisse, beispielsweise nach einer bestimmten Auszahlungsstruktur. Zudem gibt es Anlagen, beispielsweise gewisse Rohstoffe, welche man physisch als Privatanleger nicht handeln kann. Hier können Derivate einen Weg bieten, in solche Produkte zu investieren. Es gibt Kritiker, die strukturierte Produkte als fehl am Platz bezeichnen. Ihre Meinung? Man darf nie vergessen, was ein Derivat ist, nämlich eine Abmachung zwischen zwei Parteien, dass unter bestimmten Bedingungen ein Zahlungsfluss zwischen den beiden entsteht. Derivate schaffen weder Geld, noch vernichten sie es; sie transferieren es. Mit Derivaten handelt man Risiken. Risiken handelbar zu machen, ist ökonomisch sinnvoll, deshalb sollte man Derivate nicht verteufeln. Es ist wie beim Küchenmesser: Je nach Verwendung kann es Nutzen stiften oder Schaden anrichten. Was hat sich in Sachen Transparenz seit dem Konkurs von Lehman Brothers getan?
Wie steht es eigentlich um den Wissensstand über Anlage- und Risikomethoden in der Finanz branche? Defizite sind häufiger als man denkt. Aber auch dort, wo viel Wissen vorhanden ist, kann es schiefgehen. Es reicht nicht, dass
kluge Köpfe nützliche Modelle und Verfahren implementieren. Genauso wichtig ist, dass diese Hilfsmittel in der täglichen Anwendung richtig eingesetzt werden. In der Finanzkrise hat sich gezeigt, wie gefährlich der unreflektierte Einsatz von Modellen und Kennzahlen sein kann. Man arbeitete mit anspruchsvollen Modellen, welche Preise und Risiken vermeintlich bis auf die Nachkommastelle genau berechneten, trug aber den Grundannahmen und Schätz unsicherheiten innerhalb der Modelle zu wenig Rechnung. Hat das auch Auswirkungen auf Ihren Unterricht? Auf jeden Fall. In der Ausbildung der Studierenden ist es mir wichtig, dass die Studierenden nicht nur Lernstoff «büffeln», sondern dass sie auch kritisch darüber nachdenken. Sie sollen genau wissen, auf welchen Annahmen Modelle oder Theorien beruhen, welche Stärken und Schwächen sie haben und welche Grenzen sie in der Anwendung aufweisen. Sie sollen nicht einfach naiv an Kennzahlen herangehen. Wir möchten ihnen eine kritische Denkfähigkeit und verantwortliches Handeln beibringen und hoffen, dass sie diese Fähigkeiten nachher auch einsetzen.
MANUEL AMMANN PROFESSOR FÜR FINANZEN Manuel Ammann (42) ist seit zehn Jahren
Universität früher genannt wurde. Seine
ordentlicher Professor für Finanzen an der
Forschungsgebiete sind derivative Instrumen-
Universität St. Gallen und Direktor des
te, Asset Management, Finanzmärkte und
Schweizerischen Instituts für Banken und
Risikomanagement. Er ist zudem als Gutach-
Finanzen. Er ist unter anderem akademi-
ter und Berater für Finanzinstitutionen tätig.
scher Leiter des Master of Arts in Banking
Manuel Ammann ist VR-Präsident der Algofin
and Finance und des Doktorandenprogramms
AG und Verwaltungsrat bei der St. Galler
in Finanzwirtschaft an der HSG, wie die
Kantonalbank und der Neuen Bank AG.
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STRUKTURIERTE PRODUKTE MARKTÜBERSICHT
JEDEN MONAT TAUSENDE VON NEUEN PRODUKTEN Welche und wie viele «Strukis» gibt es? Welches sind die grossen Anbieter? Eine Bestandesaufnahme im Schweizer Markt. VON PASCAL MEISSER
D
ie «Struki»-Branche boomt – zumindest wenn man sich die zahlenmässige Entwicklung der kotierten Produkte vor Augen hält: Seit 2007 hat sich die Zahl der strukturierten Produkte an der Derivatebörse Scoach verdreifacht. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht. Auch heute noch emittieren die Banken Tausende von strukturierten Produkten – Monat für Monat. Alleine im August 2012 kamen rund 4000 neue «Strukis» auf den Markt. Derzeit schwankt die Zahl der handelbaren Produkte je nach Monat zwischen 32 000 und 40 000. Diese Differenz erklärt sich durch den Optionsverfall, der alle vier Monate stattfindet. «Alleine im September verschwanden beim grossen Optionsverfall rund 7500 Produkte vom Markt», sagt Scoach-Marketingleiter André Buck. Die «Big Five» buhlen um die Gunst der Anleger Buck hat auch für die konstant hohe Produktezahl eine Erklärung: «Die Emittenten bewirtschaften ihre Produktepalette in der Hoffnung auf bessere Börsenzeiten sehr aktiv», so Buck. Es gibt aber auch einen anderen Grund, wieso Banken pausenlos neue Produkte auf den Markt werfen. «Emittenten kaufen in der Regel Anfang Jahr ein sogenanntes Listing-Paket an der Börse. Damit kaufen sie sich das Recht, innerhalb eines Jahres eine gewisse Zahl an Produkten herauszugeben», sagt ein Branchenkenner gegenüber cash VALUE. Da die Kotierungsgebühren der wesentliche Kostenpunkt einer Emission seien, würden oftmals Emittenten lieber ihr Kontingent auffüllen als dieses verfallen zu lassen. «Die grössten Ausgaben sind ja schon gemacht worden», so der Insider weiter. Um die Anleger buhlen vor allem die «Big
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Im Wirrwar der vielen neuen strukturierten Produkte wird es für Anleger zunehmend schwierig, den Überblick zu behalten. Keystone
DIE GRÖSSTEN DERIVATE-ANBIETER DURCHSCHNITTLICHER ANTEIL 2012 1. RANG: UBS MARKTANTEIL: 30,8%
2. RANG: ZKB MARKTANTEIL: 19,8%
3. RANG: VONTOBEL MARKTANTEIL: 18,4%
4. RANG: JULIUS BÄR MARKTANTEIL: 11,7%
5. RANG: CS MARKTANTEIL: 5,5%
Five»: Die fünf Emittenten UBS, Zürcher Kantonalbank, die Bank Vontobel, Julius Bär und die Credit Suisse teilen den Markt für strukturierte Produkte seit Jahren unter sich auf. Gemeinsam halten sie über 85 Prozent Marktanteil, den Rest teilen sich zahlreiche kleinere Emittenten wie die EFG Financial Products, die Basler Kantonalbank, die Banque Cantonale Vaudoise oder die Royal Bank of Scotland. Soweit die Schönwettersicht der Emittenten. Daneben gibt es aber auch einzelne Schattenseiten. Seit dem Kollaps der USInvestmentbank Lehman Brothers genies sen die strukturierten Produkte nicht mehr den glänzenden Ruf von früher. Das zeigte sich jüngst in einer Umfrage der Finanzplattform cash.ch vom September 2012. 84 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, nicht in strukturierte Produkte zu investieren. Lediglich eine kleine Minderheit sieht
MARKTÜBERSICHT STRUKTURIERTE PRODUKTE
die «Strukis» als sinnvolle Diversifikationsstrategie. Gleichzeitig zeigen auch die Umsatzzahlen mit strukturierten Produkten seit 2007 südwärts. Im laufenden Jahr wurden an der Scoach zwischen Januar und August 22 Milliarden Franken umgesetzt. Das entspricht einem Rückgang von fast 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zum Vergleich: In den einträglichen Jahren 1998 und 2007 wurden Umsätze von bis zu 90 Milliarden Franken erzielt. Auch eine andere Zahl dürfte den Emittenten kaum Freude bereiten: Der Anteil strukturierter Produkte in Kundendepots von Banken. Noch im vergangenen Jahr prognostizierten Branchenvertreter, dass der Marktanteil mittelfristig auf 10 bis 15 Prozent steigen werde. Davon ist aber nichts zu spüren. Der Anteil stagniert seit drei Jahren bei rund fünf Prozent – die Tendenz ist sogar noch rückläufig. Dies belegt die Zurückhaltung der Investoren gegenüber strukturierten Produkten.
DIE BELIEBTESTEN PRODUKTE HEBELPRODUKTE Marktanteil* 44 Prozent: Hebelprodukte wie Warrants, Knock-out-Warrants oder MiniFuture gehören zu den risikoreichsten derivativen Instrumenten. Der Hebel bestimmt, mit welchem Faktor der Anleger an der prozentualen Veränderung des Basiswerts profitiert. Auf diese Weise kann er überdurchschnittliche Gewinne erzielen. Wenn aber nicht die gewünschte Marktentwicklung eintritt, ist die Gefahr von hohen Verlusten gross. Oftmals werden Hebelprodukte auch zur Depotabsicherung eingesetzt. PARTIZIPATIONSPRODUKTE Marktanteil* 39 Prozent: Wann immer die Börsen einen positiven Kursverlauf zeigen, gehören die Partizipationsprodukte zu den beliebtesten im Markt der strukturierten Produkte. Alleine zwischen Juli und August hat der Umsatzanteil dieser Kategorie um 20 auf 39 Prozent zugenommen. Das liegt daran, dass Anleger mit diesen Produkten dann profitieren, wenn eindeutige Trends vorherrschen. Zu dieser Kategorie gehören
Eine Karte aus der Schweiz wird europaweit zum Standard Von dritter Seite wird gefordert, vor allem die Transparenz bei strukturierten Produkten weiter zu erhöhen, um das Vertrauen der Anleger zurückzuerlangen. Zwar attestieren Beobachter der Branche, dass sie sich um mehr Offenheit bemüht. Dennoch gehen einigen Kritikern die bisherigen Fortschritte noch zu wenig weit. «Die Anleger brauchen einen Wiedererkennungseffekt», sagt der deutsche KapitalmarktProfessor Lutz Johanning von der Otto Beisheim School of Management. «Es gibt wichtige Faktoren wie Risiko, Kosten, Liquidität und Portfolioeignung, die vereinheitlicht oder klassifiziert werden sollten.» So weit ist die Entwicklung in der Schweiz noch nicht fortgeschritten. Immerhin haben es die Emittenten zusammen mit dem Schweizerischen Verband für strukturierte Produkte vor zwei Jahren geschafft, die Produkte wenigstens nach Risiken zu klassifizieren. Und von sich reden gemacht hat auch die «Swiss Derivative Map». Diese hat die lang ersehnte Ordnung in den Bezeichnungs-Wirrwarr von Seiten der Emittenten gebracht, nachdem zuvor jede Bank ihre Produkte nach Lust und Laune benannt hatte. Inzwischen ist die Karte europaweit sogar zu einem Standard geworden.
Produkte wie Bonus-Zertifikate, Outperformance-Zertifikate oder Tracker-Zertifikate. RENDITEOPTIMIERUNGSPRODUKTE Marktanteil* 11 Prozent: Unter den Renditeoptimierungsprodukten befindet sich eines der beliebtesten «Strukis» der S chweizer: der Barrier Reverse Convertible. Aber auch Discount-Zertifikate gehören in diese Kategorie. Die Idee der Renditeoptimierung besteht darin, in eher seitwärts tendierenden oder leicht sinkenden Märkten dank einer regelmässigen Coupon-Zahlung oder eines
Top-Model als Derivate-Verkäuferin
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ine besondere Idee, wie man Produkte an die Kunden bringt, liess sich die US-Grossbank Citigroup einfallen. Sie holte mit Kimberley Stolz (29) eine ehemalige Kandidatin der TV-Sendung «America’s Next Top Model» als Verkäuferin für Aktien-Derivate an Bord. Stolz moderierte in der Vergangenheit auch Sendungen beim Jugendsender MTV. Von ungefähr kommt die Verpflichtung nicht: Stolz arbeitete bis August 2012 beim Broker BTIG im Bereich Aktien-Derivate. Und bereits 2004 hatte sie ein Praktikum bei Goldman Sachs absolviert.
Das sind die AnlageThemen der Zukunft
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ohstoffe, Schwellenmärkte und Nachhaltigkeit. Diesen Bereichen räumen 200 deutsche Vermögensverwalter in Zukunft die grössten Wachstumschancen ein, wie eine Umfrage kürzlich ergab. Dagegen messen nur noch 59 Prozent dem Thema erneuerbare Energien wachsende Bedeutung bei. Vor fünf Jahren haben noch 90 Prozent der Befragten darauf gesetzt. Steigende Absätze erwarten 65 Prozent der Befragten bei Aktienanleihen. Dagegen gehen nur noch 40 Prozent bei Hebelzertifikaten von besseren Geschäften aus.
Abschlags gegenüber dem Aktienkurs eine zusätzliche Rendite zu erwirtschaften.
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KAPITALSCHUTZPRODUKTE Marktanteil* 4 Prozent: Obwohl in Krisenzeiten die ganze Anlegerwelt nach Substanzerhalt schielt, fristet diese Kategorie seit jeher ein Mauerblümchendasein. Dabei versprechen Kapitalschutzprodukte am Verfalltag die Rückzahlung eines bestimmten Betrags. Das klingt verlockend, ist aber mit einer Reihe von Nachteilen verbunden: Je höher der Kapitalschutz, desto kleiner fällt die Rendite aus. Das schmerzt vor allem dann, wenn die Börsen gut laufen sollten. Nebst den zum Teil hohen Gebühren behalten viele Anbieter die Dividendenzahlungen des Basiswerts zurück und stecken sie in die eigene Tasche. * Anteil Derivatebörse Scoach, Stand August 2012
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GASTBEITRAG UBS
ERFOLGREICH HANDELN – AUF DAS TIMING KOMMT ES AN Die Aktienmärkte werden immer wieder von Krisen geschüttelt. Ein «Börsen-GPS» hilft, trotz allem die Orientierung zu behalten. VON PATRICK STETTLER, UBS
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er DAX scheiterte im neuen Jahrtausend bereits mehrfach beim Versuch, die kritische Hürde zwischen 7 500 und 8 000 Punkten nach haltig zu überspringen. Jedes Mal fand das deutsche Aktienbarometer daraufhin erst deutlich tiefer wieder Halt. Zeitweise verlor der DAX zwei Drittel seines Werts. Gegenwärtig steht der Index erneut vor dieser hartnäckigen Widerstandszone. Für Anleger heisst das, dass sie ihre Aktienpositionierung immer wieder aufs Neue hinterfragen sollten. Denn die klassische «Kaufenund-Halten»-Strategie scheint ausgedient zu haben. Wer will in diesen Tagen schon tatenlos zuschauen, wie sich im Depot eventuell empfindliche Verluste auftürmen?
Dazu gehören beispielsweise implizite olatilitäten, Risikoprämien von UnterV nehmensanleihen, Swap Spreads oder die Eigendynamik des Aktienmarktes. Indikator als Positionierungshilfe Ähnlich wie ein Navigationssystem kann DERI auch hilfreiche Koordinaten für eine mögliche Aktienpositionierung liefern. Wie das im Detail aussehen kann, zeigt die UBS RADA-Strategie. RADA steht für «Risk-Adjusted Dynamic Alpha» und kann mit einer automatischen Fahrhilfe verglichen werden. Steht der DERI zwischen -0,75 und +1,25, verfolgt RADA im jeweiligen Ziel-Index eine Kaufposition, um von möglichen Indexgewinnen zu profitieren. Als Zielindex können der DAX, aber auch andere Aktienindizes wie der Euro STOXX 50 Index dienen. Eine Verkaufsposition im jeweiligen ZielIndex wird dagegen aufgebaut bei DERIStänden zwischen -2,0 und -1,25, so dass RADA auf fallende Indexkurse setzt. In allen anderen Fällen wird das Kapital in einer Barposition geparkt. Denn in Zeiten grosser Unsicherheit ist es mitunter klüger, auf einen späteren, eventuell besseren Einstieg zu warten. Der DERI kann so gesehen helfen, das Pulver trocken zu halten – für Marktphasen, in denen das Umfeld für eine Positionierung günstiger erscheint.
«Im richtigen Moment handeln: Das klingt einfach. Doch wann ist der ge eignete Moment?»
Wie sollte man handeln? Wünschenswert wäre es, bei steigenden Aktienkursen eine Kaufposition und bei fallenden Notierungen eine Verkaufsposition zu unterhalten. In diesem Fall könnte ein Investor sowohl vom Auf als auch vom Ab der Aktienkurse profitieren. Die Herausforderung besteht damit im Markt- Timing, also im geeigneten Moment zu handeln. Das klingt einfach. Doch wann ist der geeignete Moment? Eine mögliche Orientierung kann hierbei der von UBS IB Research entwickelte UBS Dynamic Equity Risk Indikator, kurz DERI, bieten. Der Indikator kann als «Börsen-GPS» angesehen werden, da er die Stimmung an den globalen Finanzmärkten sowie die aktuelle Risikobereitschaft und Positionierung von Investoren anhand ausgewählter Messgrössen erfasst.
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Zuwachs von rund 678,9 Prozent oder 17,5 Prozent p.a. geliefert, während der DAX gerade einmal das Niveau von damals wiedererreicht hat (Stand: 25.09.2012)*. In der Schweiz bildet eine UBS Open End PERLES (Symbol RADAD) die Wertentwicklung des UBS RADA Net TR Index auf den DAX seit Juni 2012 ab. Den Euro STOXX 50 als Ziel-Index der RADA-Strategie hat dagegen eine weitere Open End PERLES (Symbol RADAE) im Visier. Beide Produkte können über die Schweizer Börse Scoach in Euro gehandelt werden. * Vergangene Wertwicklungen sind keine Indikation für künftige Wertentwicklungen. Dieses Material beinhaltet Daten, welche aus dem Backtesting von Daten resultieren, und wurde von UBS in gutem Glauben und unter Anwendung standardisierter Methoden erstellt.
PATRICK STETTLER VERTRIEB STRUKTURIERTE PRODUKTE UBS Patrick Stettler hat Informatik studiert, bevor er 1994 seine Karriere beim Bankverein im Derivatehandel begann. 2001 wechselte er
Viel versprechende Historie* Da der DERI bereits seit 1997 veröffentlicht wird, kann die relative Trefferquote der UBS RADA-Strategie in der Vergangenheit veranschaulicht werden: Seit Anfang 2000 hätte die RADA Strategie einen
zur Bank Leu als Leiter Derivatehandel. Nach einem MBA-Studium baute er eine Plattform für Alternative Investments auf. 2007 folgte der Wechsel zur UBS, erst im Bereich Derivate für Institutionelle, seit 2011 ist er Leiter Vertrieb von strukturierten Produkten.
KOSTEN STRUKTURIERTE PRODUKTE
KOMPLEXE STRUKTUREN HABEN IHREN PREIS Die Kosten von strukturierten Produkten sind deutlich gesunken. Doch bei der Kostentransparenz besteht noch Handlungsbedarf. VON MARKUS BAUMGARTNER
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ine gute Nachricht zuerst: Die Kosten von strukturierten Produkten sind in den vergangenen Jahren erheblich zurückgegangen. Auch in diesem Produktsegment spielt inzwischen die Konkurrenz. Auf dem Schweizer Markt tummeln sich bereits über 20 spezialisierte Emittenten. Und dank der Automatisierung sinken auch die Produktionskosten. Früher lagen die Entstehungskosten für ein strukturiertes Produkt bei mehreren Tausend Franken. Heute kann die Derivatebranche ein neues Produkt für weit unter 100 Franken herstellen. Die Kostentransparenz lässt noch zu wünschen übrig Die schlechte Nachricht kommt aber auf dem Fuss: Von Transparenz bei den Kosten von strukturierten Produkten ist die Branche noch weit entfernt. Im Gegensatz zu Fonds wird keine Total Expense Ratio (Ter) ausgewiesen. Die Gesamtkosten sind weder auf den Prospekten noch auf den Termsheets oder in der Online-Übersicht der Emittenten offen aufgeführt – sie sind nur dem Anbieter bekannt. Experten schätzen diese durchschnittlich auf zwei bis vier Prozent. Und da wird gleich der Vorwurf nachgereicht: Bei den aktuell tiefen Zinsen und der schwachen Aktienperformance können diese Gebühren leicht den ganz Gewinn wegfressen.
Keine Offenlegung der Herstellungskosten Die Branche verteidigt sich: Man dürfe nicht ausser acht lassen, dass komplexe Strukturen einerseits ihren Preis haben. Andererseits wird argumentiert, dass die Vergleichbarkeit der Zertifikate untereinander aufgrund abweichender Konstruktionen schwierig sei. Eine objektive und
«Strukis» sind nicht gratis – die Kosten bleiben aber oft undurchsichtig.
vergleichbare Offenlegung der Herstellungskosten sei angesichts der individuellen Herstellung und Sicherung nicht möglich. Denn hole ein Anleger bei fünf Banken eine Offerte ein, erhalte er fünf verschiedene Angebote. Jede Bank betrachtet und bewertet ein Produkt unterschiedlich. Der Preis eines strukturierten Produkts hängt unter anderem von der Volatilität und der Korrelation ab. Diese Faktoren werden von jeder Bank unterschiedlich eingeschätzt. Es nicht einfach, die verschiedenen direkten und indirekten sowie einmali-
Keystone
gen und wiederkehrenden Kosten bei den strukturierten Produkten auszumachen. Grundsätzlich wird in der Branche zwischen Herstellungs- und Vertriebskosten unterschieden. Bereits die Ausgabe der Produkte kostet. Vertriebsgebühren geben die Anbieter auf Anfrage bekannt. Ebenso wird eine Gebühr für die Rücknahme vor Verfall genommen. Hinzu können Absicherungsgebühren zum Beispiel gegen Währungszerfall kommen. Da können starke Marktbewe-
«Experten schätzen die Kosten für strukturierte Produkte durchschnittlich auf 2 bis 4 Prozent.»
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STRUKTURIERTE PRODUKTE KOSTEN
FORTSETZUNG VON SEITE 13 gungen die Kosten der Absicherungstransaktionen (Hedge) beeinflussen. Teuer sind auch pfandbesicherte Produkte, die das Ausfallrisiko ausschalten sollen. Bei Tracker-Zertifikaten fallen zusätzlich jährlich wiederkehrende Verwaltungskosten (Managementgebühr) und teilweise auch Performance-Beträge an. Beim Handel über die Börse kommen die Courtage beim Kauf und Verkauf sowie die Kosten der Handelsspanne (Geld-BriefSpanne) hinzu, wenn ein Anleger vor Verfall des Produkts verkauft. Weitere «versteckte» Gebühren können dazukommen, falls zum Beispiel der Ausgabepreis mit 100,4 Prozent etwas höher liegt. Ein Preisvergleich ist nicht einfach: Ist Besserung in Sicht? Der Preisvergleich ist heute also nicht einfach. Ein professioneller institutioneller Käufer von strukturierten Produkten muss sich auf mehreren Tools anmelden, bevor er einen Vergleich anstellen kann. Über kurz
oder lang ist es deshalb absehbar, dass eine übergreifende Suchmaschine lanciert wird, die all diese Tools zusammenführt und den Vergleich ermöglicht – sozusagen ein Comparis für Derivate. Bei einfachen Produkten wie DiscountZertifikaten ist die Überprüfung des Preises relativ einfach, da diese Instrumente aus anderen Anlagen wie Aktien und Optionen gebaut sind. Man kann diese nachbauen und dann kontrollieren, ob der Preis des Zertifikats den Kosten des Nachbaus entspricht. Für komplexere Produkte hängt dagegen der faire Wert stark vom mathematischen Bewertungsmodell ab. Das Pricing von Anlageprodukten mit nichtlinearem Auszahlungsprofil, also mit Optionen, Barrieren und dergleichen, ist schwierig transparent darzustellen, weil die Kosten zum Zeitpunkt der Emission nicht klar feststehen. Die können je nach Marktumfeld schwan-
ken und sind erst am Verfalltag des Produkts bekannt. Profis können Produkte mit Preismodellen vergleichen. Für die meisten Privatkunden sind solche Vergleiche aber weder durchführ- noch nachvollziehbar. Bleibt zu hoffen, dass es intransparente Preismodelle in Zukunft schwerer haben werden. Denn die Kunden hinterfragen immer genauer und sind immer besser informiert. Die Zürcher Privatbank Vontobel hat immerhin schon angekündigt, dass sie ihre eigene Plattform weiteren Emittenten zugänglich machen will. «Damit können Investoren künftig ihre massgeschneiderten Produkte in Echtzeit konzipieren, die Offerten mehrerer Emittenten vergleichen und entsprechend ihren Präferenzen das für sie beste Angebot auswählen», sagt Georg von Wattenwyl, Leiter Financial Products Advisory and Distribution bei Vontobel.
«Bei Produkten wie DiscountZertifikaten ist die Überprüfung des Preises relativ einfach.»
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INSIDE AUSGABE 3/2012
Vermögensverwaltung bei cash – fundiert, transparent, unabhängig Autor: cash
EDITORIAL Aus Verlusten gelernt Als Jungredaktor war ich ständig knapp bei Kasse. Deshalb versuchte ich mein Glück mit Warrants. Als es wieder mal zu einem Säbelrasseln am Golf kam, kaufte ich CallOptionen auf Rohöl. Tatsächlich – der Ölpreis stieg. Unerfahren wie ich war, wollte ich noch mehr: Ich verkaufte nicht. Das Resultat einige Wochen später: Totalverlust. Deshalb habe ich begonnen, mich mit den Grundregeln der Vermögensverwaltung auseinanderzusetzen. Diese befolge ich heute noch ziemlich konservativ. Trotzdem mische ich meinem Depot strukturierte Produkte bei. Nun ist aber die selbständige Vermögensverwaltung nicht jedermanns Sache. Deshalb bietet cash zusammen mit rennomierten Anlagespezialisten die sogenannten Multimanager-Strategien an. Wer Lust hat, kann zusätzlich immer noch Öl-Warrants kaufen. Vielleicht mit mehr Erfolg als ich. —
cash wirbt mit der Botschaft, «das Finanzzentrum für Individualisten» zu sein. Individualisten wollen vor allem eines: Wahlfreiheit. So ist denn auch das gesamte Angebot der cash Online-Plattform auf dem Prinzip der freien Wahl aufgebaut – der Wahl zwischen unabhängigen Finanzinformationen und Bankdienstleistungen. Doch damit nicht genug. Auch auf Produktebene wird diesem Anspruch vollumfänglich Rechnung getragen. Ein für die Schweiz einzigartiges und wegweisendes Beispiel sind die Multimanager-Strategien zweiplus®, ein höchst flexibles Konzept für den Vermögensaufbau von der bank zweiplus und cash. Die Multimanager-Strategien zweiplus® bieten im Bereich der Vermögensverwaltung alles, was ein Individualisten-Herz höher schlagen lässt: von der freien Wahl der Anlagestrategie und des Anlageexperten über transparente Gebühren und vergleich-
«Der Anleger hat stets die Wahl, seinen An lageexperten unkompliziert zu wechseln.» bare Wertentwicklungen bis hin zur Möglichkeit, den Anlageexperten jederzeit und unkompliziert zu wechseln, ohne dabei die Bankverbindung ändern zu müssen. Dank der Transparenz und der Vergleichsmöglichkeiten des Multimanager-Konzepts ist der Anleger stets in der Lage, unabhängig und frei zu entscheiden, welcher der sechs renommierten Spezialisten mit fundiertem Leistungsausweis sein Vermögen verwalten soll. Selbstverständlich steht dem Kunden für die Ermittlung der geeigneten Strategie oder des passenden Anlageexperten bei Bedarf ein erfahrenes Beratungsteam zur Seite. —
Herzlichtst Ihr
André Michel Chief Operating Officer
Persönliche Beratung ist bei cash jederzeit möglich.
CASH INSIDE
DAS MULTIMANAGER-PRINZIP: «VIELE KÖCHE VEREDELN DEN BREI» So wahren Sie als Anleger Ihre Entscheidungskompetenz Autor: cash
Um es von vornherein klarzustellen: Auch in der Vermögensverwaltung hat die Lebensweisheit «Zu viele Köche verderben den Brei» durchaus ihre Berechtigung. Hat die Anlegerin oder der Anleger einmal eine dem Anlageziel, der Risikoneigung sowie den Ertragserwartungen entsprechende Anlagestrategie eines Vermögensverwalters und einen geeigneten Anlagehorizont gewählt, sollten diese für einen optimalen Vermögensaufbau auch beibehalten und nur bei grundlegenden Veränderungen gewechselt werden. Doch was spricht dagegen, die Verwaltung der eigenen Vermögenswerte zu optimieren, indem sich im Laufe der Zeit unterschiedliche Anlageexperten
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um die Investition der Anlagen kümmern? Vorausgesetzt, die Wertentwicklungen und Strategien dieser Experten lassen sich aufgrund identischer Rahmenbedingungen und Gebühren 1:1 vergleichen! Ist ein solcher direkter Wettbewerb, vollumfängliche Transparenz und die Wahlfreiheit während der gesamten Anlagedauer gegeben, dann handelt es sich mit Sicherheit um das für die Schweiz einzigartige Vermögensverwaltungs-Konzept der bank zweiplus und cash: die Multimanager-Strategien zweiplus®. Ein Konzept, das den Anlegern jederzeit die Freiheit lässt, mit dem «Spitzenkoch» ihrer Wahl zur Veredelung, sprich Optimierung ihres Vermögens beizutragen.
MULTIMANAGER-AKTION — Keine Courtagen bis am 31. Dezember 2012. — Ab einer Einlage von 10 000 Franken bis am 31. Dezember 2012 schenken wir Ihnen Ticketcorner-Gutscheine im Wert von 100 Franken. Rufen Sie uns für ein unverbindliches Beratungsgespräch an oder kontaktieren Sie uns per E-Mail: T 00800 0800 55 55 (gebührenfrei) bankingline@bankzweiplus.ch
CASH INSIDE
So funktioniert das MultimanagerKonzept Stellen Sie sich ein Haus mit sechs identischen Wohnungen vor. Jede Wohnung hat dieselbe Grundfläche, dieselbe Raumaufteilung mit drei Zimmern und denselben Preis. Es gibt lediglich einen entscheidenden Unterschied: Es steht jedem Wohnungsinhaber frei, wie er die drei Räume ausstattet und einrichtet. Genau so funktionieren die Multimanager-Strategien zweiplus®: Hauseigentümer ist die bank zweiplus, die als Depotbank die Anlagegelder aufbewahrt und die Einhaltung der Anlagerichtlinien überwacht. Die Wohnungen gehören sechs erfahrenen Anlageexperten (siehe Grafik), die in ihren drei Räumen die Anlagestrategien Konservativ, Ausgewogen und Wachstum anbieten. Dem Anleger steht es während der gesamten Anlagedauer frei, in den Wohnungen und den einzelnen Räumen zu zirkulieren. Er bezahlt in jeder Wohnung dieselben Gebühren und die Anlagestrategien in den einzelnen Räumen unterstehen denselben Anlagerichtlinien – so enthält z. B. die konservative Strategie bei allen Anlageexperten 5 bis 35 Prozent Aktien, und komplexe Finanzinstrumente wie Derivate sind bei alle Strategien ausgeschlossen. Der Unterschied liegt einzig in der Ausstattung der einzelnen Räume: Jeder der professionellen Anlageexperten hat seine eigene Anlagephilosophie und seinen optimalen Mix an unterschiedlichen Wertpapieren, um eine möglichst nachhaltige Wertentwicklung zu erzielen und im direkten Wettbewerb mit den Anderen zu bestehen.
So profitieren Kleinanleger von einer fundierten Vermögensverwaltung In der Regel beträgt die Anlagesumme für eine professionelle und individuelle Vermögensverwaltung auf hohem Niveau 1 Million Schweizer Franken. Bei cash und der bank zweiplus profitieren jedoch bereits Anlagesummen ab 100 Schweizer Franken monatlich von der fundierten Expertise eines Spezialisten. Nebst den regelmässigen monatlichen Zahlungen des Aufbauplanes sind auch Einmaleinlagen ab 10 000 oder Entnahmepläne ab 50 000 Schweizer Franken möglich. Bei den sechs Anlageexperten, die für die detaillierte Zusammensetzung der einzelnen Strategien verantwortlich sind, handelt es sich durchgehend um renommierte Anlageexperten mit ausgezeichnetem Leistungsausweis. Sie stellen denn auch ihre Leistung in einem monatlichen Vergleich der Wertentwicklungen ständig unter Beweis.
Das Multimanager-Konzept
Kunde
mit professionell verwalteten Strategien:
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den Anlegern folgende Vorteile und über
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VORTEILE MULTIMANAGER-KONZEPT Zusammengefasst bietet das Multimanager-
So nutzen Anleger die Vorteile des Multimanager-Konzepts Sechs Anlageexperten und drei Anlage strategien. Bei der gebotenen Vielfalt fällt der Entscheid für die auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Anlage nicht immer leicht. Vor einer Neuanlage oder einem geplanten Wechsel der Anlage strategie empfiehlt sich eine sorgfältige Analyse der vorliegenden Rahmenbedingungen. Die cash Kundenberaterinnen und Kundenberater unterstützen die Anlegerinnen und Anleger gerne in einem persön lichen Gespräch bei der Festlegung der Anlageziele, der Wahl des Anlageexperten oder der Bestimmung der optimalen Anlagestrategie. Detaillierte Informationen zu den Multimanager-Strategien zweiplus® stehen zudem rund um die Uhr auf der Webseite zur Verfügung: www.cash.ch/multimanager. —
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experten jederzeit möglich. — Überwachung Ihres Depots durch den Anlageexperten. — Wertentwicklungen werden monatlich veröffentlicht. — Risikominderung dank Diversifikation. — Transparente Rahmenbedingungen.
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CASH INSIDE
«DIE WAHL DES FINANZBERATERS cash sponsert den Eishockeyclub ZSC Lions: Trainer Marc Crawford und Interview: Markus Baumgartner
INSIDE: Die ZSC Lions sind aktueller Schweizer Meister. Wie gehen Sie als Cheftrainer mit dem Erfolgsdruck um? Marc Crawford: Ich glaube nicht, dass der Druck als Schweizer Meister höher ist als beim Letztplatzierten. Jeder möchte besser werden. Die ZSC Lions können sich verglichen mit der letzten Saison zum Beispiel in der Qualifikation steigern. Einige Sportclubs wie Dortmund oder Manchester United werden an der Börse gehandelt. Wie beurteilen Sie das? Ich war als Junge ein grosser Fan der Toronto Maple Leafs, die auch an der Börse kotiert waren. So habe ich schon jung die ersten Aktien gekauft. Ich glaube, dass Sportvereine ein gutes Investment sein können, aber sie müssen gut geführt werden und natürlich Erfolg haben. Haben Spekulationen oder eine schlechte Performance an der Börse Auswirkungen auf die Leistungen eines Spielers? Ich kann mich erinnern, als 1987 die Börsen am «Schwarzen Montag» abstürzten. Da gab es Spieler, die sich von diesem grossen Kurssturz beeinflussen liessen. Ich habe schon einige Hochs und Tiefs erlebt. Weise Spieler sind sich bewusst, dass ihre Karriere nicht lange dauert. Daher sollten sie genügend ansparen und überlegt investieren. Aufgrund der hohen Schwankungsanfälligkeit der Märkte sollte jeder einen genauen Plan verfolgen. Das habe ich selber versucht und meine langfristigen Ziele verfolgt, z. B. die Zukunft absichern oder genügend Geld für die Pension haben. Ein hochtalentierter 22-Jähriger kann in diesem Business schon viel Geld verdienen. Wie können Sie als Trainer ihm helfen, damit er nicht abhebt? Es ist zum Glück nicht mein Job, ihm bei den Investments zu helfen! Ich sage den
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jungen Spielern aber klar, dass sie wissen müssen, was mit ihrem Geld passiert. Die wichtigste Entscheidung beim Geld ist die Wahl des Finanzberaters. Sie legen in den Trainings viel Wert auf Präzision und Perfektion. Gilt das auch für Ihren Umgang mit Geld? Ich versuche auf jeden Fall, darüberzustehen. Ich habe schon 1995 gute Berater für mein Portfolio angestellt. Sie haben das sehr gut gemacht. Meine Eltern haben mir auch eine gute Anlagestrategie auf den Weg gegeben. Meine Mutter lebte mir das
«Im Leben geht es immer wieder darum, die Balance zu finden.» Sparen vor. So habe ich schon als junger Spieler für mein eigenes Heim gespart. Für mich ist es wichtig, pro Jahr mindestens ein Meeting mit meinen Beratern zu haben und die Ziele zu überprüfen. Ich will mein Vermögen gezielt absichern und nicht bis zum Alter von 85 Jahren arbeiten müssen . . . Ausser wenn ich möchte! Sind Prämien für die Spieler und den Trainer bei guten Spielergebnissen ein Fluch oder ein Segen? Jeder Bonus ist natürlich ein Segen. Dafür haben wir hart gearbeitet. Ich bin nicht dagegen, wenn sich jemand einfach zur Freude etwas leistet. Aber mit dem Geld kann man auch gezielt für seine Ziele arbeiten. Als wir den Stanley Cup gewannen, habe ich einen grossen Bonus erhalten. Mit dem Geld habe ich alle meine HypothekarSchulden bezahlt. Ich hätte mir auch eine Jacht oder einen Maserati kaufen und für ein paar Jahre Freude haben können. Im Leben geht es immer wieder darum, die Balance zu finden. Eine Balance zwischen Freizeit und Arbeit, zwischen Sparen und Ausgeben, zwischen Gesundheit und Erholung. Das gilt auch für die Finanzen. —
STECKBRIEFE Persönlich
Marc Crawford
Geburtstag
13. 02. 1961
Nationalität
Kanadier
Zivilstand
verheiratet
Kinder
Dylan, Kaitlin
Hobbies
Filme, Golf, Reisen, Wein
Sportlich Position
Headcoach
Beim ZSC seit
2012
Bisherige Stationen
Cornwall Royals (OHL), St. John’s Maple Leafs (AHL), Québec Nordiques (NHL), Colorado Avalanche (NHL), Vancouver Canucks (NHL), Los Angeles Kings (NHL), Dallas Stars (NHL), A-Nationalmannschaft Kanada
Grösste Erfolge
Stanley-Cup-Gewinn mit den Colorado Avalanche (1996), Jack Adams Award 1995 (bester Trainer der NHL), Louis A. R. Pieri Award 1993 (bester Trainer der AHL)
CASH INSIDE
IST ENTSCHEIDEND» Captain Mathias Seger über Sport und Geld
INSIDE: Das Bild von Ihnen mit dem Pokal im Tram nach dem Gewinn des Schweizer-Meister-Titels ging im Frühling durch die Medien. Be deutet Ihnen das Prestige mehr als die Prämie? Mathias Seger: All die Erlebnisse, die man mit der Mannschaft gemacht hat, kann man mit einer Prämie gar nicht bezahlen. Was das Team und die Fans zusammen erlebt haben, ist unbezahlbar. Das ist auch das, was bleibt; das kann man einem Spieler nicht mehr nehmen. Spielt Geld eine wichtige Rolle im Leben der Sportler? Wird in der Kabine darüber geredet? Sicherlich spielt das Geld im heutigen Sport eine wichtige Rolle. Und es ist natürlich auch ein Thema in der Garderobe. Nicht nur, was wir verdienen, sondern auch, was man damit machen kann. Im modernen Sport geht es auch nicht ohne Sponsoren, die den Club unterstützen. Sonst können wir gar nicht tun, was wir heute tun.
Mathias Seger 17. 12. 1977 Schweizer verheiratet Milla Musik, Freunde, Lesen
Verteidiger/Captain 1999 EHC Uzwil, Rapperswil-Jona Lakers
Victoria-Cup-Sieger 2009, Champions-League- Gewinner 2009, Schweizer-Meistertitel 2000, 2001, 2008, 2012, 4. Rang WM 1998 mit Schweizer A‑Nationalmannschaft
Sie können schon in jungen Jahren ein Vermögen beiseite legen. Wie gehen Sie damit um? Ja, in diesem Sport kann man rasch viel verdienen. Junge Spieler werden manchmal aber zu schnell hochgejubelt. Wenn man plötzlich so im Rampenlicht steht und viel Geld zur Verfügung hat, ist es nicht einfach, auf dem Boden zu bleiben. Da versuche ich mit dem Captain-Team einzuwirken, dass unsere Grundsätze nicht vergessen gehen. Und es liegt natürlich auch in der Verantwortung des Clubs, hier nach dem Rechten zu sehen. Verwalten Sie Ihr Vermögen selber? Wie haben Sie Ihr Geld angelegt? Als junger Spieler spekulierte ich eifrig an der Börse. Alle waren damals ziemlich euphorisch. Jetzt haben sich die Zeiten geändert und ich arbeite mit einem Vermögensverwalter zusammen. Seit ich Familie und ein Kind habe, habe ich mein Anlage-
verhalten bewusst angepasst. Ich habe den Schwerpunkt auf Sicherheit gelegt. Für was geben Sie am meisten Geld aus? Für die Steuern in der Stadt Zürich (schmunzelt). Jeder hat seine eigene Vorlieben und Hobbies. Ich brauche viel Geld für Versicherungen, für die Wohnsituation, für das Kind, für meine Vespa, die immer «abliegt» . . . Ich habe aber kein extravagantes Hobby, das viel Geld kostet. Auch die Spieler sind hier ein Abbild der Gesellschaft. Sicher gibt es Spieler, die ein schönes Auto kaufen. Andere legen es gerne sicher an. Würden Sie sagen, dass Sportler an der Börse risikoreicher agieren als andere? Es kann schon sein, dass Sportler allgemein mehr Risiken eingehen, weil sie das Spiel lieben. In unserem Team werden laufend Wetten abgeschlossen, zum Beispiel wer etwas aus Distanz in einen Eimer werfen kann. Es wird immer aus allem ein Spiel gemacht. Da sind wir fast wie 16-Jährige geblieben. Eine Sportlerkarriere kann zehn bis 15 Jahre dauern. Wie können Sie sich auf das «Danach» vorbereiten? Es ist gut, sich auf die Zukunft vorzubereiten. Je nach Interesse bilden sich einige in Richtung Finanzen oder Personal weiter. Das ist aber nicht einfach, weil man nicht ständig an die Zukunft denken kann. Als Sportler muss ich 100 Prozent bei der Sache sein. Daher weiss ich noch nicht, was ich dann einmal tun werde. Ich bin gelernter Maschinenmechaniker und kann mir vorstellen, wieder auf diesem Beruf zu arbeiten. Grundsätzlich bin ich offen für das, was auf mich zukommt. — cash ist in der Saison 2012/13 offizieller Sponsor der ZSC Lions – mehr dazu auf Seite VIII.
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CASH INSIDE
EXPERTENMEINUNG Im Auge des Zyklons Autor: Jean-Marc Bianchi
Seit Beginn der Euro-Schuldenkrise haben sich über der Anlegergemeinde dunkle Wolken zusammengebraut. Die Überschuldung schmälert das Wachstumspotenzial und insolvente Rechtsgebilde gesunden auch mit unzähligen Liquiditätsspritzen nicht. Selbst wenn sie noch mehr Darlehen aufnehmen, bleibt ihnen die Rückkehr zur Solvabilität verwehrt. Ausserdem haben die staatlichen Sparmassnahmen in Europa die Volkswirtschaften an den Rand der Rezession getrieben. Und wie wir wissen, häufen Staaten in Zeiten der Rezession wieder vermehrt öffentliche Schulden an. Auch die Geschäftspartner spüren die europäische Krise, vor allem China, dessen Exporte nach Europa abnehmen. Regierungen und Notenbanken greifen notgedrungen zu immer verzweifelteren kurzfristigen Finanzierungsmassnahmen – ohne Gewissheit, damit die Konjunkturaussichten aufzuhellen. Obwohl Mario Draghi die Einheitswährung mit geballter Feuerkraft der Europäischen Zentralbank (EZB) retten will, bleibt die
Lage in der Eurozone in den kommenden Monaten ungewiss. Gemäss Draghis Plan will die EZB unbegrenzt kurzfristige Staatsanleihen von Krisenländern kaufen, die Unterstützung benötigen. Nur ein erheblich stärkeres Wirtschaftswachstum in den USA könnte der global darniederliegenden Konjunktur neues Leben einhauchen. Einige US-Wirtschaftsindikatoren deuten auf eine Besserung hin. Aus diesen zaghaften Zeichen lässt sich aber noch kein dauerhafter Wachstumszyklus ableiten, schliesslich geht es mit den US-Finanzen zurzeit stetig bergab. Die für 2013 geplanten rigorosen Haushaltsmassnahmen dürften das Wachstum denn auch eher bremsen. Welche Anlagen eignen sich derzeit? Solange die Schulden nicht vollständig restrukturiert sind, gilt unser Augenmerk dem Kapitalschutz. Die Notenbanken eröffnen uns aber mit ihrem Aktivismus Gelegenheiten, etwas Risiko einzugehen und diszipliniert Chancen zu verwerten. Wir können steigenden Aktienmärkte nutzen, um Gewinne zu realisieren, denn wir sollten nicht vergessen, dass die Gesundung noch auf sich warten lässt und keineswegs sicher ist. Anlagealternativen wie Unternehmensanleihen und Wandelanleihen bieten momentan das beste Risiko-Rendite-Profil. Aktien sind in unserer Anlagepolitik derzeit neutral gewichtet. Zudem empfehlen wir Anlegern, Gold-Positionen zu halten, um sich gegen extreme Szenarien abzusichern. —
MAKROÖKONOMIE DUNKLE WOLKEN DER REZESSION — Die staatliche und teils auch die private Überschuldung in den Industriestaaten werden das Wachstumspotenzial der Weltwirtschaft auf Jahre hinaus schmälern. — Dem chinesischen Wirtschaftsmotor fehlt die Kraft, die gesamte Weltwirtschaft in Schwung zu bringen. — Deutschland und die Schweiz, die sich bislang gut behaupteten, gleiten allmählich in eine Stagnation ab. — Trotz negativer Realzinsen in den meisten Industriestaaten signalisieren weder der Privatkonsum noch die Unternehmensinvestitionen einen Aufschwung.
AKTIENMARKT GEWINNPOTENZIAL BESCHEIDEN — Die Gewinnentwicklung der Unternehmen stockt. So gilt das dritte Quartal als schlechtestes seit Rezessionsende 2009. — Ausser den Finanz- und den Energietiteln sind die Papiere an den Aktienmärkten der Industrieländer fair bewertet und bieten daher kaum Kurspotenzial. — Mario Draghi stützt mit seinem Anleihenkaufprogramm die Banken, die stark in Staatsanleihen des eigenen Staats engagiert sind und deren Bilanzstärke sich analog zum Länderrating abschwächte. — Da die Aktienmärkte der Industriestaaten seit Anfang Juni insgesamt 12-20 Prozent zugelegt haben, erscheint das Gewinnpotenzial bescheiden.
JEAN-MARC BIANCHI LOMBARD ODIER & CIE
ANLAGEKLASSEN + übergewichten neutral – untergewichten
Jean-Marc Bianchi ist Leiter Multimanagement bei Lombard Odier & Cie in Genf. Das traditionsreiche Bankhaus Lombard Odier ist Partner bei der MultimanagerStrategie zweiplus® von bank zweiplus.
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Mit der Multimanager-Strategie zweiplus® erhalten Anleger auch ohne Millionenvermögen Zugang zur Vermögensverwaltung bei erstklassigen Anlageexperten und renommierten Privatbanken.
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Cash
Aktien
Anleihen
Rohstoffe
Hedgefunds Quelle: Lombard Odier & Cie
CASH INSIDE
SO ARBEITET DIE REDAKTION VON CASH Die cash-Redaktion sorgt für eine Rundumversorgung mit Wirtschafts- und Finanz-News Autor: cash
Die cash-Redaktion bei der täglichen Morgensitzung (von links): Thomas Demuth, Frédéric Papp, Sven Zaugg, Daniel Hügli und Pascal Meisser.
cash.ch, das führende Wirtschafts- und Finanz-Informationsportal der Schweiz, bietet seinen Leserinnen und Lesern seit Jahren einen zuverlässigen, topaktuellen und umfassenden Newsdienst. Dafür sorgt ein eingespieltes Team von sechs kompetenten Journalisten und Produzenten. Wissen, was nachts passiert ist: cash bietet News schon am frühen Morgen Bereits am Morgen früh herrscht bei cash Hochbetrieb. Die Redaktion ist nach sechs Uhr besetzt. Denn die treuen Leser und Anleger wollen mit den wichtigsten News versorgt sein, wenn sie ins Büro kommen, im Zug oder Tram das Smartphone anschalten oder gleich nach dem Aufstehen das iPad konsultieren. Der cash-Morgenredaktor sichtet die Nachrichtenlage bei den abonnierten Agenturen. Er bearbeitet die Top-News und platziert sie nach Relevanz auf der Website. Der Redaktor kontrolliert die verschiedenen Kurse an
den Märkten und schreibt bei Bedarf gleich selber einen Artikel. Ab acht Uhr kümmert sich der Redaktor auch um den Versand des beliebten täglichen cash-Newsletters. Nach neun Uhr trifft sich die gesamte Redaktion zur Morgensitzung. Welches ist die Story des Tages? Welche Aktienkursbewegung verdient eine Geschichte? Welche Themen bringt der «cash Insider» um 14 Uhr? Wer geht wo zu welcher Pressekonferenz? Markenzeichen Video-Interview: Die Kamera gehört zur Grundausrüstung Für Pressekonferenzen und sonstige «Ausseneinsätze» gilt für cash-Redaktoren: Kamera, Mikrofon und Stativ einpacken und mit Protagonisten der Schweizer Wirtschaftswelt Interviews führen. Die cashVideos sind zu einem Wahrzeichen der Finanz-Website geworden. Auf der Redaktion holt mittlerweile ein anderer Redaktor Meinungen für seinen Hintergrundbericht ein.
Der Tagesproduzent platziert einen Artikel über die neuesten US-Wirtschaftszahlen als Eilmeldung auf der Website. Und der Chefredaktor schreibt einen Kommentar zur Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank. Die Hektik legt sich erst, wenn vor Mitternacht der Schlussbericht zur US-Börse publiziert ist. — IMPRESSUM HERAUSGEBER: cash zweiplus ag, Bändliweg 20, CH-8048 Zürich T +41 (0)44 436 77 77, Mail: contact@cash.ch GESCHÄFTSLEITUNG: Christoph Hartgens (CEO), André Michel (COO), Marcel Gamper (CCO), Urban Scherrer (CTO) REDAKTION: Silvan Franchetto LAYOUT UND PRODUKTION: Dominik Hertach, Thomas Demuth BILDER: Keystone, Waldemar da Rin, Silvan Franchetto, zvg
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CASH INSIDE
DAMIT AUCH MORGEN GUT GEBRÜLLT WIRD cash engagiert sich für den Eishockey-Sport – bei allen Teams der Zürcher Lions Autor: Silvan Franchetto
Eishockey-Star wird man nicht über Nacht. Es braucht viel Ausdauer und Wille um Erfolg zu haben, so wie das Jimmy Cliff mit seinem Ohrwurm «You Can Get It If You Really Want» besingt. Meist führen die Stationen über den Besuch einer guten Hockeyschule. Dann geht es via Bambini, Piccolos, Moskitos, Mini, Novizen hinauf bis zu den Elite-Novizen und der höchsten Klasse, den Elite-Junioren. Wer hier angelangt ist, dem stehen die Tore in die Schweizer National League B und A offen. Über 800 Spielerinnen und Spieler trainieren bei den Zürcher Lions Die GCK/ZSC Lions zählen im Bereich der Eishockey-Nachwuchsförderung zu den schweizweit führenden und erfolgreichsten Organisationen. Über 800 erfolgshungrige Spieler und Spielerinnen trainieren bei den Lions, um im Eishockey Höchstleistungen zu erzielen. Dabei wird nicht nur eine sinnvolle Beschäftigung geboten, sondern auch eine Chance für eine wertvolle Persönlichkeitsbildung abseits der Strassen. Als führende unabhängige Finanzplattform unterstützt cash mit ihrem Engagement
Für sportliche Höchstleistungen braucht es Ausdauer, Willensstärke – und cash.
diese sportlichen Höchstleistungen als offizieller Sponsor, damit die Löwen auf dem Eis auch morgen weiterbrüllen. — Aktuelle Eishockey-Nachrichten und weiterführende Informationen zum LionsSponsoring von cash erfahren Sie unter www.cash.ch/sponsoring.
GEWINNEN SIE ZSC-TICKETS! cash verlost vier mal zwei Tickets für den Hockeymatch ZSC vs. HC Davos. Erleben Sie den amtierenden Schweizer Eishockeymeister live am Samstag, 24. November 2012, um 19.45 Uhr im Hallenstadion Zürich. Jetzt beim Wettbewerb mitmachen unter www.cash.ch/wettbewerb
DIE ZSC LIONS Gründung
Verein: 1930, Aktiengesellschaft: 1997
Anzahl Mannschaften
32 (ZSC und GCK)
CEO
Peter Zahner
VR-Präsident
Walter Frey
Sportchef
Edgar Salis
Trainer der 1. Mannschaft
Marc Crawford
vs.
SCHENKEN MACHT FREUDE
Captain der 1. Mannschaft Mathias Seger Stadion
Hallenstadion Zürich seit 18. 11. 1950
Der ZSC Geschenkgutschein von cash: cash
Zuschauerkapazität
11 200
erstellte den aktuellen 10-Franken-ZSC-
Schweizer Meister
1936, 1949, 1961, 2000, 2001, 2008, 2012
Weitere sportliche Erfolge
Schweizer Cupsieger: 1960, 1961, Champions-Hockey-League -Sieger: 2009, Victoria-Cup-Sieger: 2009, IIHF-Continental-CupSieger: 2001, 2002
Website
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TIEFZINSUMFELD DERIVATE
MIT ZERTIFIKATEN DEN TIEFEN ZINSEN TROTZEN Das Tiefzinsumfeld reduziert die Attraktivität von Zertifikaten mit Kapitalschutz. Trotzdem gibt es Erfolg versprechende Produkte. VON MARKUS BAUMGARTNER
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ufgrund der aktuellen Schuldenkrise gehen die meisten Auguren davon aus, dass die Zinsen auch in den nächsten zwei bis drei Jahren auf rekordtiefem Niveau verharren werden. Das erschwert es beispielsweise, Kapitalschutzprodukte mit hohen Couponzahlungen auszustatten. Dagegen gibt es ein taugliches Mittel: Anleger können den Effekt der tiefen Zinsen durch die höheren Risikoaufschläge (Spreads) von Unternehmensanleihen umgehen. Der wichtigste Renditefaktor ist die Bonität des Schuldners: Als Folge der Finanzkrise stiegen, vereinfachend erklärt, die Risikospreads viel deutlicher an als das tatsächliche Ausfallrisiko, so dass ähnliche Kreditqualitäten zu unterschiedlichen Spreads notieren. Aktuell hat sich jedoch die Situation beruhigt und die Risikoaufschläge sind nicht mehr so hoch wie auch schon, so dass sich die Kreditqualitäten und Risikoaufschläge wieder angeglichen haben. Damit ist die Auswahl des geeigneten Referenzschuldners die Quelle des Mehrwerts der vorgeschlagenen Strategien. Der Vorteil ist mit einem Kreditrisiko verknüpft Dafür bietet sich die Kombination einer Unternehmensanleihe (Asset) mit einem Zinsswap an, was als Asset Swap bezeichnet wird. Er wird gemäss den Bedürfnissen des Investors strukturiert. Die festen Zahlungen der Anleihe werden entweder in variable Zahlungen oder in einen einzelnen Zahlungsstrom zu Beginn der Laufzeit getauscht. Dieser Barwert wird zur Strukturierung verwendet, wobei die Risikoaufschläge als Finanzierungsprämie für die gewünschten Investitionen extrahiert werden. «Für Anleger bieten auf Asset Swaps basierte strukturierte Produkte im
mit dem Kreditrisiko des Basiswerts, der aus einer oder mehreren Obligationen besteht. Die Wahl der Obligation sollte sorgfältig erfolgen, da der Investor das Ausfallrisiko über die Laufzeit des strukturierten Produktes von z. B. vier bis fünf Jahren trägt. Das höhere Ausfallrisiko lässt sich durch eine Diversifikation in verschiedene Unternehmensanleihen reduzieren. Julius Bär und die Bank Vontobel haben dafür strukturierte Produkte mit Referenzanleihen lanciert. «Sie eignen sich für die Investoren, welche die Schuldnerprofile in ihrem Portfolio bewusst bewirtschaften wollen», erklärt Georg von Wattenwyl, Leiter Advisory und Distribution bei Vontobel. Die Rendite kann je nach Bonität des Emittenten der Referenzanleihe erhöht werden. Von Wattenwyl: «Um eine höhere Rendite als bei herkömmlichen Produkten zu erreichen, sollte das Produkt über eine längere Laufzeit verfügen. Dort dürfte die Renditechance am grössten sein.»
Die Zinskurven zeigen nach unten: Das drückt auf die Attraktivität von Kapitalschutz-Zerftifikaten. Keystone
aktuellen Marktumfeld eine Investmentalternative. Sie müssen aber die damit verbundenen Risiken nutzen, um dem aktuellen Niedrigzinsumfeld zu trotzen», erklärt Hans Jörg Pütz, Head Sales Structured Products External Clients bei der Bank Julius Bär. Der Finanzierungsvorteil ist verknüpft
Den Mechanismus verstehen und die Risiken einschätzen können Neben den bekannten Anlageformen wie Floored Floaters lassen sich Zertfikate auf Referenzanleihen vielfältig einsetzen, um die Risikospreads als Finanzierungsprämie in eine andere Anlageklasse umzuleiten. «Die Anwendungsmöglichkeiten für Investoren sind vielfältig», sagt Pütz. So kann mit den Zertifikaten eine Partizipation an der positiven Kursentwicklung eines Aktienmarktes finanziert werden. Ein weiteres Einsatzfeld ist die Eliminierung von Währungsrisiken oder die Verknüpfung mit Rohstoffen und Edelmetallen. Wie immer ist es empfehlenswert, in Produkte zu investieren, von denen man überzeugt ist, den Mechanismus versteht und die Chancen und Risiken einschätzen kann.
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DERIVATE REGULIERUNG
DIE BRANCHE WILL SICH WEITER SELBST REGULIEREN Die Finma möchte im Derivatehandel staatliche Kontrollen. Die Branche wehrt sich. Man sei mit Selbtskontrolle gut gefahren. VON PASCAL MEISSER
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uf europäischer Ebene werden die Bemühungen verstärkt, den Handel mit Futures, Optionen und strukturierten Produkten künftig zentral durch die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde regulieren zu lassen. Damit soll eine höhere Transparenz erreicht werden. Eine ähnliche Entwicklung bahnt sich auch in der Schweiz an. Im Frühling sorgte ein Positionspapier der Finanzmarktaufsicht Finma für Unruhe in der Branche. Darin bemängelte die Aufsichtsbehörde
vor allem den ungenügenden Schutz der Anleger. Als Lösung schlug die Finma die Schaffung eines neuen Finanzdienstleistungsgesetzes vor. Mit diesem soll die Regulierung der Finma übertragen werden. Das käme einem Paradigmenwechsel gleich. Bislang setzte die Branche zusammen mit dem Dachverband SVSP auf Selbstregulierung. Davon möchten weder Banken noch Verbandsvertreter abrücken. «Wir sind damit gut gefahren», sagt SVSP-Vertreter Enrico Friz. Die Branche habe tieferen Einblick in die Produkte und
könne besser Standards entwickeln als eine externe Stelle. Unterstützung erhält er von einem unabhängigen Experten. Der deutsche Kapitalmarkt-Professor Lutz Johanning glaubt, dass die Selbstregulierung höher zu gewichten sei, solange die Emittenten ihren Willen dazu bekunden. So seien im Bereich der strukturierten Produkte aus den eigenen Reihen mehrere Initiativen wie die Risikoklassifizierung auf den Weg gebracht worden, die anschliessend in regulatorischen Standards aufgenommen wurden.
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MARC CHESNEY RISIKODERIVATE
«DER FALL ADOBOLI WIRD KAUM DER LETZTE SEIN» Ein Teil der Derivate sichert Risiken nicht ab, sondern schafft neue, warnt Marc Chesney, Professor an der Universität Zürich. VON MARKUS BAUMGARTNER
«Sustainable and Responsible Finance» (www.responsiblefinance.ch). Darin wird beleuchtet, dass die Risikoposition von Adoboli zeitweise 11,9 Milliarden US-Dollar betrug. «Dieser Fall Adoboli wird wohl kaum der letzte sein», wird dort kritisiert: «Solange sich diese ‹Too-big-to-fail-Banken› aufgrund ihrer Systemrelevanz sicher sein können, dass sie jederzeit vom Staat gerettet werden, werden sie auch in Zukunft grosse Risiken eingehen, welche sich durch die Derivate noch vervielfachen.»
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er Nennwert aller derivativen Finanzprodukte entspricht rund dem Zwölffachen des weltweiten Bruttoinlandproduktes (BIP). «Das ist ein überdimensioniertes Volumen. Wenn die Derivate, wie ursprünglich vorgesehen, nur der Absicherung dienen würden, dann dürften sie nur einem Teil des BIP entsprechen. Auf gar keinen Fall aber zwölfmal mehr betragen.» Das sagt Marc Chesney, Finanzprofessor an der Universität Zürich. Er beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen modernem Finanzwesen und Ethik
«Die Finanzsphäre müsste der Real wirtschaft dienen. Heute ist es genau umgekehrt.» und hat die Banken immer wieder hart kritisiert. Die riesige Menge an Derivaten zeige, dass nur ein kleiner Prozentsatz davon als Absicherungsinstrumentarium funktioniere. «Die grosse Mehrheit dieser Finanzprodukte generiert hingegen neue Systemrisiken, was für die Realwirtschaft und die Gesellschaft schliesslich gefährlich ist», warnt der Franzose. Die Komplexität von Derivaten erlaubt es, Risiken zu verstecken Gemäss Chesney erhöhen die Derivate die Komplexität der Finanzsphäre, was hoch problematisch ist. «Diese Komplexität erlaubt kriminellen Händlern wie Jérôme Kerviel im Fall Société Générale oder UBSHändler Kweku Adoboli ihre Risikopositionen besser zu verstecken.» Der Prozess in London gegen den Adoboli hat gezeigt,
MARC CHESNEY FINANZPROFESSOR UNIVERSITÄT ZÜRICH Marc Chesney (53) hat in Paris Mathematik an der Universität Diderot studiert. Er ist Doktor der Wirtschaftswissenschaften der Universität Genf und hat an der Universität Sorbonne seine Habilitation erlangt. Aktuell ist er Professor für Finance und Vizedirektor des Instituts für Banking und Finance an der Universität Zürich. Ausserdem ist er Mitglied von Finance Watch, einer Brüsseler Organisation, die ein Gegengewicht zur Finanzlobby bilden soll. Chesney war bis Ende 2011 Research Fellow am «Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik» (Collegium Helveticum). Bevor er seine Stelle in Zürich antrat, war er Professor am HEC in Paris und Präsident des CEBC (Centre pour l’Etude du Blanchiment et la Corruption). Marc Chesney ist verheiratet und Vater von drei Kindern.
dass es für den Händler relativ einfach war, fragwürdige Geschäftspraktiken auszuüben. Chesney führt mit seiner Mitarbeiterin Brigitte Maranghino den Blog
Staatliche Kontrolle für Finanzprodukte – wie bei Medikamenten Chesney fordert, dass der Staat eingreift, wenn die Selbstregulierung nicht mehr funktioniert. «Wenn die Selbstregulierung wie in der Finanzkrise teilweise versagt, dann müssen die Politiker ihre Verantwortung wahrnehmen. Sie müssen dann die Komplexität reduzieren und für organisierte Märkte sorgen.» Auch die Finanzbranche muss laut dem Finanzprofessor schrumpfen. Damit könnte die Wahrscheinlichkeit von Verlusten durch kriminelle Händler verringert werden. Chesney plädiert für einen Zertifizierungsprozess in der Finanzbranche – wie er in anderen Industriebereichen, zum Beispiel in der Pharmabranche, bei neuen Medikamenten üblich ist. «Dort werden nicht alle Produkte automatisch zugelassen; sie werden vorher kontrolliert. Ebenso sollten in der Finanzbranche toxische Produkte von Anfang an nicht erlaubt werden.» Chesney erinnert daher an das Grundprinzip des Wirtschaftens: «Die Finanzsphäre müsste der Realwirtschaft dienen, das heisst ihre rentablen Investitionen finanzieren. Heute ist es aber genau umgekehrt: Gesellschaft und Realwirtschaft finanzieren die Finanzbranche. Dies schwächt die Struktur unserer Gesellschaft beträchtlich.»
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BARRIER REVERSE CONVERTIBLES TIPPS
DAS BELIEBTESTE «STRUKI» DER SCHWEIZER Die Schweizer setzen auf Barrier Reverse Convertibles. Darauf müssen Anleger achten. VON PASCAL MEISSER
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b Börsencrash, Kurshaussen oder Seitwärtsmärkte – die sogenannten Barrier Reverse Convertibles (BRC) bleiben in jeder Marktsituation das beliebteste Vehikel der Schweizer Anlegerinnen und Anleger unter den strukturierten Produkten. Aktuelle Statistiken der Derivatebörse Scoach zeigen, dass jedes zweite kotierte «Struki» ein solches Bar rierenprodukt ist. Von der Popularität der BRC zeugen auch die zahlreichen Inserateseiten, welche die Emittenten Woche für Woche in den Me-
dien schalten. Daran lässt sich messen, mit welcher Regelmässigkeit die Emittenten den Markt mit Produkten alimentieren. Doch was genau versteckt sich hinter dem Kürzel BRC? Es handelt sich vereinfacht gesagt um eine Wette auf den künftigen Kursverlauf des zugrunde liegenden Basiswerts, der in der Regel eine Aktie ist. Solange der Basiswert die vorab definierte
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«Ein Barrier Reverse Convertible ist kein Investment, sondern eine Finanzwette.»
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Barriere nicht unterschreitet, erhält der Anleger eine jährliche Couponzahlung, die deutlich über den am Anleihenmarkt erzielbaren Renditen liegt, sowie die Rückzahlung des eingesetzten Kapitals. Wird hingegen die Barriere gebrochen, erhält der Anleger anstelle des Kapitals die Aktie und trägt damit das uneingeschränkte Kursrisiko. Anders gesagt:
TIPPS BARRIER REVERSE CONVERTIBLES
Mit dem Kauf eines BRC wird der Anleger zum Schreiber eine Option auf den jeweiligen Basiswert, wofür er eine entsprechende Prämie – sprich: Couponzahlung – erhält. Damit tritt der Anleger das Kurspotenzial nach oben an den Emittenten ab, weshalb eine BRC-Strategie grundsätzlich vor allem in seitwärts tendierenden oder leicht sinkenden Marktphasen Sinn machen. Doch: Kann ein Anleger tatsächlich abschätzen, wie sich ein Basiswert
Europäischen Zentralbank und das QE3Programm der amerikanischen Notenbank gezeigt. Hier setzen auch die Argumente der Kritiker an. «Anleger müssen sich bewusst sein, dass Barrier Reverse Convertibles kein Investment sind, sondern eine Finanzwette, bei der man höchstens sein Spielgeld einsetzen sollte», sagt Thomas Hauser von der
BARRIER REVERSE CONVERTIBLES: DAS SIND BELIEBTE VARIANTEN
MULTI: Eine häufige Variante zu den BRC sind die Multi Barrier Reverse Convertibles. Im Gegensatz zum einfachen BRC werden mehrere Basiswerte dem Produkt unterlegt, beispielsweise verschiedene Aktien. In der Regel besteht ein Multi BRC aus drei Basiswerten. Eine solche Zusammensetzung erlaubt dem Anbieter, entweder einen höheren Zinscoupon oder eine tiefere Barriere anzubieten. Allerdings muss sich der Anleger bewusst sein, dass mit steigender Zahl von Basiswerten das Risiko deutlich steigt. Denn wenn schon nur ein Basiswert den Barrierewert durchbricht, wird dem Anleger der ganze investierte Betrag in Form der schlechtesten Aktie ausbezahlt. Das heisst: Der Anleger muss nicht nur die Kursentwicklung eines Werts prognostizieren können, sondern den künftigen Verlauf von drei Basiswerten.
CALLABLE: Eine speziellere Ausprägung ist der Callable Barrier Reverse Convertible. Im Prinzip handelt es sich um einen konventionellen BRC – mit einer Einschränkung. Der Anbieter kann in regelmässigen Abständen entscheiden (meist jährlich oder halbjährlich), ob er das Produkt auf dem Markt lassen oder «callen» (zurückziehen) möchte. In der Regel werden diese Produkte erst dann zurückgezogen, wenn die Entwicklung des Basiswerts überdurchschnittlich gut verläuft. Ein Call ermöglicht dem Anleger also, in guWetten auf den Kursverlauf: Strukturierte Produkte machen es möglich.
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ten Börsenzeiten sein Geld in dynamischere Produkte zu investieren. Für das Risiko des
innerhalb der nächsten zwölf Monate entwickeln wird? Und wie «sicher» sind die heute teilweise angebotenen Risikopuffer von 50 bis 60 Prozent? Solche Fragen kann ein Anleger selber beantworten, wenn er die Entwicklung der vergangenen zwölf Monate betrachtet. Hat er mit einem Kurseinbruch zwischen März und Juni 2012 gerechnet? Lag es auf der Hand, dass die Märkte zwischen Juni und September wieder in die Höhe schossen? Kann ein Anleger abschätzen, wie sich die Märkte entwickeln? Gerade in den Zeiten der europäischen Schuldenkrise ist die Vorhersage von Marktentwicklungen noch viel schwieriger geworden. Die geldpolitischen Eingriffe der Zentralbanken beeinflussen die Finanzmärkte massgeblich. Das haben im September die Börsenreaktion im Anschluss an das Anleihekaufprogramm der
Baarer Vermögensverwaltung Hotz & Partner. Denn die Konstruktion dieser Produkte würde anerkannten Anlagegrundsätzen widersprechen. «BRC sind die Antithese zur oft gewünschten Diversifikation», sagt Hauser. Denn gerade in schwierigen Börsenlagen erhalte der Anleger in der Regel wegen des Barrierenbruchs jene Aktien, die besonders schlecht performen. Sein Fazit: «Als langfristiger Vermögensaufbau eignen sich diese Produkte nicht.» Als selektive Depot-Beimischung hingegen haben die Barrier Reverse Convertibles durchaus ihre Daseinsberechtigung. Wichtig: Ein Kaufentscheid sollte nie alleine von der Höhe des Zinscoupons abhängig gemacht werden. Ebenso wichtige Entscheidungskriterien sind die Basiswerte sowie die Höhe der Barriere. Dabei gilt die Faustregel: Je höher der Abstand zur Barriere, desto kleiner fällt der Coupon aus.
plötzlichen Rückzugs wird der Anleger mit einem höheren Coupon entschädigt. Nicht geeignet sind diese Produkte für Investoren, die sich nicht vorzeitig Gedanken darüber machen wollen, wie sie ihr Geld neu investieren möchten.
AUTOCALLABLE: Nebst den Callable BRC gibt es auch noch die etwas exotischere Variante mit dem Etikett «Autocallable». Diese Produkte sind ähnlich aufgebaut wie die Callable BRC – mit einem gewichtigen Unterschied. Während der Emittent bei Callable BRC selber entscheiden kann, wann er das Produkt zurückrufen will, ist dieser Zeitpunkt beim «Autocallable» bereits beim Kauf des Produkts definiert. Der Rückzug erfolgt dann, wenn der Basiswert eine definierte KurswertBarriere nach oben durchbrochen hat. Dieses Produkt eignet sich vor allem für Anleger, die einem bestimmten Basiswert gegenüber positiv gestimmt sind.
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BILLIG-FUTURES KURSSCHWANKUNGEN
MIT WENIG EINSATZ EIN MEHRFACHES HERAUSHEBELN Tiefe Kosten, grosser Ertrag: Mit Contracts for Difference können Anleger grosse Renditen erzielen. Doch es lauern Gefahren. VON FRÉDÉRIC PAPP
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on Anfang Juni 2012 bis Mitte September stiegen die Aktien des Technologiekonzerns ABB um 23 Prozent. Die Titel des Versicherungskonzerns Swiss Life legten im selben Zeitraum eine Performance von gut 50 Prozent aufs Parkett. Die Sommer-Rallye an der Schweizer Börse hatte es bei einigen Titeln in sich und führte bei den Aktionären – sofern sie bei den entsprechenden Aktien engagiert waren – zu wahren Freudentänzen. Die Gewinne liessen sich für Aktionäre aber durchaus multiplizieren, falls diese die entsprechenden Risiken nahmen.
Gleiche Aktie – aber unterschiedliche Gewinne Ein fiktives Fallbeispiel verdeutlicht dies: Frau Müller kaufte Ende Mai auf Anraten ihres Bankberaters 100 Swiss-Life-Aktien zu 75 Franken. Dreieinhalb Monate später kostet das Papier 113 Franken – ihr Gewinn: 3800 Franken brutto. Doch der Gewinn hätte noch viel grösser ausfallen können. Anleger Heinzer ein versierter Trader, hatte zum selben Zeitpunkt ebenfalls 7500 Franken in Swiss-Life-Valoren investiert. Er kaufte aber die Aktie nicht direkt, sondern 1000 Differenzkontrakte – auch «Contracts for Difference» (CFD) genannt – à 75 Franken. Dafür muss Heinzer aber nicht die vollen 75 000 Franken bezahlen, sondern nur 10 Prozent davon, also 7500 Franken. Bei einem Kursanstieg der Aktien auf 113 Franken erhiehlt Hofer die Differenz, also 38 Franken, vom CFD-Verkäufer. Dieser Betrag multipliziert mit den 1000 Kontrakten ergibt einen Gewinn von 38 000 Franken, zehnmal mehr als bei Frau Müller. Wie ist das möglich? Das Zauberwort heisst «Hebel». Je grösser der Hebel, desto grössere Beträge lassen sich bewe-
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Handeln bis zum Schwindligwerden: Mit «Hebeln» lassen mit kleinen Beträgen grosse Summen bewegen. Nach oben – wie nach unten. Keystone
KURSSCHWANKUNGEN BILLIG-FUTURES
gen. Bei Heinzers Geschäft liegt der Hebel bei 10. Das heisst: Mit 7500 Franken kann er 75 000 Franken bewegen. Und diese können noch viel grössere Dimensionen annehmen. Für oft gehandelte Währungen beispielsweise kann der Hebel bis 200 betragen. Mit 10 000 Franken lassen sich somit zwei Millionen Franken bewegen. Der Hebel ermöglicht somit enorme Gewinnchancen, gleichzeitig aber steigt das Risiko von gewaltigen Verlusten. Denn wären die Swiss-Life-Aktien beispielsweise auf 50 Franken zurückgefallen, dann hätte Heinzer einen Verlust von 25 000 Franken eingefahren. Bei Frau Müller hingegen wäre der Verlust zehnmal kleiner ausgefallen. Um solche Produkte handeln zu können, benötigen Anleger ein Konto bei einem CFD-Anbieter. Dies ist entweder eine Bank oder ein Broker. Die Bank verlangt vom Kunden eine Sicherheitshinterle-
gung, die sogenannte «Margin». Die Bandbreite reicht von 0,5 bis 100 Prozent der Handelssumme. Im Fall Heinzer sind dies 7500 Franken. In der Schweiz steckt der Handel mit den CFD noch in den Kinderschuhen. In Grossbritannien hingegen werden solche Produkte seit über 25 Jahren gehandelt, ursprünglich, um die Stempelsteuer auf Aktien zu umgehen. Die CFD sind kostengünstig. Die Transaktionskosten sind mit der Kursspanne von 0,1 Prozent zwischen Kauf und Verkauf von CDF abgegolten. Ebenso fallen in der Regel keine Depotgebühren an. Der CFD bildet das Basisprodukt eins zu eins ab. Bei anderen Hebelprodukten wie beispielsweise Optionen beeinflussen Faktoren wie Laufzeiten und Volatilitäten die Preisbildung. Weiter ist die Laufzeit der CFD im Gegensatz zu Optionen, Warrants oder Futures unbegrenzt. Insofern kön-
«Das Zauberwort heisst ‹Hebel›. Je grösser der Hebel, desto grössere Beträge lassen sich bewegen.»
nen sie auch langfristig eingesetzt werden. Wie jede Medaille haben aber auch CDF eine Kehrseite: Sie werden ausserbörslich gehandelt. Ein fairer Handel ist somit nicht 100-prozentig garantiert. So richtig teuer wird es, wenn der Händler beim «Margin Call» anruft Da aber ein CFD ein Derivat ist, der Preis sich also von einem Basiswert ableitet, können Anleger anhand offizieller Börsendaten prüfen, ob der Preis stimmt. Des Weitern fallen bei fast allen Anbietern Zinsen auf Aktien und Indizes an, vorausgesetzt, die Position wird länger als einen Tag gehalten. Teuer kann es werden, wenn der Anbieter einen «Margin Call» verlangt. Entwickelt sich das Geschäft gegen den Anleger, kann es zum gefürchteten Anruf des Brokers zur Erhöhung der Margin kommen. Konsequenz: Man muss echtes Geld auf das Konto nachschiessen, um zu verhindern, dass die offenen Positionen zwangsaufgelöst werden. In der Regel muss der Anleger kurzfristig reagieren. CFD richten sich eher an erfahrene Investoren.
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ABSICHERUNG MINI-FUTURES
EIN SCHUTZSCHILD GEGEN DROHENDE KURSVERLUSTE Mini-Futures: Mit einer Absicherung können sich Anleger gegen unliebsame Kursrückgänge wappnen. INTERVIEW: FRÉDÉRIC PAPP
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as richtige Management von Verlustrisiken bei Realwerten wie etwa Aktien oder Gold ist für den Erfolg jedes Anlegers von zentraler Bedeutung. Entscheidend dabei ist, was genau abgesichert werden soll. Verfügt ein Anleger etwa über ein breit diversifiziertes Aktienportfolio, dann ist er gegen unternehmens- und branchenspezifische Risiken geschützt, da der Kursrückgang einer Aktie durch die Kursgewinne anderer Aktien ausgeglichen wird. Gut diversifizierten Portfolios droht somit nur das Gesamtmarktrisiko. Durch den Einsatz von Mini-Futures lässt sich dieses Risiko eliminieren. Verlust wird durch Anstieg der MiniFuture-Short-Zertifikate kompensiert Für eine wirksame Absicherung des Marktrisikos mit Mini-Futures muss sich der Index in der gleichen Weise wie das Aktienportfolio bewegen. Dies ist jedoch nur dann gewährleistet, wenn der Indexkorb möglichst stark dem Aktienportfolio gleicht. Ein Beispiel: Ein Anleger möchte sein SMI-Portfolio im Wert von 50 000 Franken gegen Kurseinbrüche absichern. Er kauft zu diesem Zweck Mini-Futures-Short-Zertifikate auf den Swiss Market Index, der bei 6540 Punkten notiert. Dazu benötigt der Anleger 3823 Zertifikate zum Preis von 39 Rappen, er zahlt dafür der Emittentin des Produkts 1490 Franken. Fällt nun der SMI um 10 Prozent auf 5886 Zähler, sinkt der Wert des Portfolios auf 45 000 Franken ab. Dieser Verlust wird aber durch den Anstieg des Kurswertes der Mini-Futures-Short-Zertifikate von 1490 auf 6490 Franken kompensiert. Verkauft ein Anleger den Mini-Future, würde ihm dieser Betrag auf dem Konto gutgeschrieben werden. Aber wie so vieles haben
auch Mini-Futures negative Kehrseiten. Trifft nämlich die Erwartung des Anlegers nicht ein und der SMI steigt um 10 Prozent auf 7194 Punkte, dann dreht der Wert des Futures ins Negative und der Anleger muss den Verlust ausgleichen. Damit dies nicht passiert, ist eine «Bremse», der sogenannte Stopp-Loss, eingebaut. Sobald der SMI diese Marke berührt, löst der Emittent das Geschäft auf, ermittelt den Restwert und überweist diesen auf das Konto des Anlegers. Unter dem Strich kostet die Aktion den Anleger 1031 Franken. Mini-Futures haben gegenüber anderen Absicherungsmethoden ihre Vorteile: Im Gegensatz zu Optionen ist die Laufzeit bei Mini-Futures bis zum allfälligen Erreichen des Stopp-Loss-Levels unbegrenzt. Die Preisberechnung bei Mini-Futures ist zudem von der impliziten Volatilität und dem Zeitwert losgelöst. Die Volatilität gibt Auf-
schluss über die Schwankungsbreite eines Basiswerts. Eine hohe Volatilität erhöht somit den Preis von Optionen. Und: Die Emittenten versprechen geringere Transaktionskosten bei Mini-Futures als beispielsweise bei Optionen. Auch bei Mini-Futures gehts nicht ohne Risiko: Obwohl der eingebaute Stopp-Loss Anleger davor schützt, zusätzliches Kapital nachzuschiessen, kann der Restwert des Mini-Future im schlimmsten Fall null betragen. Ein Totalverlust des Kapitaleinsatzes kann daher nicht völlig ausgeschlossen werden. Mini-Futures sind zudem nur für die Absicherung von kurzen Zeitperioden (maximal ein Monat) sinnvoll. Die Emittentin hat das Recht, die Mini-Futures gemäss den Produktebedingungen kurzfristig zu kündigen. Zudem tragen die Anleger das Emittentenrisiko.
Viele Anleger setzen darauf: Absicherung gegen mögliche Abstürze.
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INTERVIEW CHRISTIAN REUSS
«BEI DEN INNOVATIONEN IST DIE SCHWEIZ SPITZE» Die Derivatebörse Scoach ist international führend, sagt CEO Christian Reuss. Er hat noch weitere Wünsche. INTERVIEW: MARKUS BAUMGARTNER
Herr Reuss, Scoach ist die umsatzstärkste Börse in Europa und die mittlerweile zweitgrösste weltweit. Wieso haben strukturierte Produkte in der Schweiz eine so hohe Bedeutung? Das liegt sicherlich in der Natur der strukturierten Produkte selbst. Sie können jede Markterwartung abbilden und bieten für jedes Anlegerprofil das entsprechende Produkt. Daneben erlauben sie Zugang zu allen Anlageklassen, und an der Börse gewährleisten Market Maker eine dauernde Handelbarkeit der Produkte. In der Schweiz haben dies die Vermögensverwalter schon seit längerem erkannt und treten entsprechend aktiv am Markt auf. Dazu ist die Schweiz an der Spitze, was die Innovation bei den strukturierten Produkten betrifft. Um nur zwei Beispiele zu nennen: Wir haben COSI eingeführt, Collateral Secured Instruments. Das sind Produkte, die das Risiko eines Emittentenausfalls für den Anleger weitgehend eliminieren. International gibt es keine gleichwertigen Lösungen. Zudem kann an keiner anderen Börse in so vielen Handelswährungen gehandelt werden – dazu zählt seit ein paar Monaten auch Gold. Sie pendeln zwischen Zürich und Frankfurt. Der Derivate-Markt in Deutschland ist an der Anzahl Produkte gemessen deutlich grösser als in der Schweiz. Sind auch Sie viel mehr in Frankfurt? Nein, ich bin je zur Hälfte in Zürich und Frankfurt. Ob der Markt in Deutschland grösser ist als in der Schweiz, hängt von der Betrachtungsweise ab. Laut SNB sind in der Schweiz rund 188 Milliarden Franken in strukturierte Produkte investiert. Der Deutsche Derivate-Verband kommt
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Christian Reuss: «Die Anleger sind derzeit generell nicht sehr aktiv.»
demgegenüber «nur» auf 100 Milliarden Euro in Deutschland. Auf der anderen Seite sind die Börsenumsätze in Deutschland leicht höher als in der Schweiz. Die Emittenten geben jeden Monat viele neue strukturierte Produkte heraus – und nur wenige kaufen sie. Daher musste Scoach dieses Jahr einen veritablen Umsatzeinbruch hin-
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nehmen: 2007 erzielten Sie einen Umsatz von 75 Milliarden Franken. Im ersten Halbjahr 2012 waren es noch 19 Milliarden Franken. Haben sich die Anleger abgewendet? Die Anleger sind derzeit im Allgemeinen nicht sehr aktiv. Das betrifft alle Finanzprodukte. Von einer Abkehr von strukturierten Produkten im Besonderen zu sprechen, halte ich nicht für zutreffend.
CHRISTIAN REUSS INTERVIEW
Ist das vor allem auf Investitionsmüdigkeit und Orientierungslosigkeit zurückzuführen? Ja, und sie erstreckt sich auf alle Finanzprodukte. Seit Ausbruch der Finanzkrise hat sich die Lage nie wirklich beruhigt. Das hat auf die Stimmung der Anleger geschlagen. Die hohen Cash-Quoten bei den Order-Flow-Providern belegen, dass sie sehr zurückhaltend geworden sind und ihr Geld liegen lassen.
den Partnern abgewickelt. Diese ohen Umsätze verhindern Transpah renz. Was könnte man dagegen tun? Das Kerngeschäft von Scoach ist der überwachte und transparente Sekundärmarkthandel. Ich würde eine weitergehende Offenlegung der Primärmarkt-Volumina begrüssen. Allerdings verstehe ich die Emittenten, wenn sie ein erfolgreiches Produkte nicht unmittelbar mit dem Markt teilen wollen.
Ist die Talsohle erreicht? Das weiss man leider immer erst im Rückblick. Momentan bestimmen Themen den Finanzmarkt, die im Bereich der Politik angesiedelt sind – allen voran die Eurokrise. Daneben herrscht aber auch Unsicherheit, wie die Regulierung der Finanzmärkte künftig ausfallen wird. Solange wir hier keine Klarheit haben, sehe ich keine nachhaltige Trendwende.
Die Stärke von Scoach liegt im Sekundärmarkt. Jetzt erhalten Sie zusätzliche Konkurrenz z. B. durch das ausserbörslich betriebene Handelssystem Swiss Dots. Waren Sie überrascht? Ja und nein. OTC ist das Gegenteil von Transparenz und sorgt darüber hinaus für eine Fragmentierung des Marktes. Ich kann mir aber vorstellen, dass bei manchen Emittenten Kostenargumente derzeit überwiegen.
Trotz dem Bemühen der Banken, für Transparenz und Aufklärung zu sorgen, werden die komplexen und undurchsichtigen Strukturen der strukturierten Produkte kritisiert. Ist das berechtigt oder können die An leger einfach zu wenig Mathematik? Hier wandern wir auf einem schmalen Grat zwischen Eigenverantwortung der Anleger und Vollkaskoversicherung durch Regulierung. Persönlich denke ich, dass es so manche Produkte wahrscheinlich nicht braucht. Aber das entscheidet letztlich die Nachfrage. Ich denke, die Branche hat hinsichtlich Transparenz – gerade auch im Vergleich zu anderen Produktklassen – bereits Vorbildliches geleistet. Sie hat auch bereits sehr viele Anstrengungen unternommen, um das Wissen der Anleger zu vertiefen. Wir sind dabei, glaube ich, auf dem richtigen Weg.
Die Finma kommunizierte klar, dass sie mehr Transparenz in Derivaten wünscht. Der ausserbörsliche Handel ist intransparent, ohne kontinuierliche Quotierung und ohne direkte Marktüberwachung. Ist dieser Trend nicht gefährlich? Doch, das sehe ich ähnlich. Und der Wettbewerb kann auf verschiedene Weise relativ zügig Fakten schaffen. Ich würde es daher begrüssen, wenn die Finma hier etwas deutlicher werden würde.
«Die Branche hat hinsichtlich Transparenz bereits Vorbildliches geleistet. Und sie hat bereits viele Anstrengungen unternommen, um das Wissen der Anleger zu vertiefen.»
60 bis 80 Prozent der Derivate werden im Primärmarkt ausserbörslich «over the counter» (OTC) zwischen
Als Reaktion darauf haben Sie ein eigenes Handelssegment für den Primärmarkt auf 2013 angekündigt. Was dürfen Investoren erwarten? Das geplante Handelssegment für Privatplatzierungen ist keine Reaktion auf Swiss Dots – das Projekt läuft bereits seit Ende des letzten Jahres. Im Kern geht es hier darum, dem bestehenden ausserbörslichen Handel im Interbankenhandel, der relativ fragmentiert ist, eine zentrale und kosteneffiziente Abwicklungsplattform zu bie-
ten. Nach dem Prinzip «one plug for both and all» sollen alle Marktteilnehmer von Scoach über denselben Stecker sowohl den börslichen als auch den ausserbörslichen Segment ansteuern können. Im Sommer waren gut 37 000 Produkte bei Ihnen gelistet und nach einer regen Emissionstätigkeit nähert sich die Anzahl der 40 000er-Marke. Wie können Anleger hier die Übersicht behalten? Vielfalt und Wahlmöglichkeiten sind meines Erachtens grundsätzlich positiv. Sicherlich, in Deutschland sind insgesamt rund eine Million Produkte kotiert. Das scheint mir übertrieben, auch wenn dies auf die Wettbewerbsstruktur zurückzuführen ist. Um eine Übersicht zu gewinnen und zwischen den einzelnen Produkten wählen zu können, haben wir aber auf unserer Internetseite einen Produktfinder eingerichtet – mit ein paar Klicks kann der Anleger sein gewünschtes Risiko-RenditeProfil einstellen und ein passendes Produkt auswählen.
CHRISTIAN REUSS CEO SCOACH Christian Reuss (37) ist seit Juni 2009 CEO der Derivatebörse Scoach. Die Tochtergesellschaft von SIX und der Deutschen Börse hat Handelsplätze in Zürich und Frankfurt. Zuvor war Reuss Direktor bei Goldman Sachs und dort verantwortlich für den öffentlichen Vertrieb von strukturierten Produkten in der Schweiz, Deutschland, Österreich und Italien. Reuss startete seine Karriere mit der Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Dresdner Bank in Frankfurt, bevor er an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Betriebswissenschaften studierte. Er hält einen MBA der Henry B. Tippie School of Management der Universität Iowa und ist CFA Charterholder. Christian Reuss ist verheiratet und Vater zweier Töchter.
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STRUKTURIERTE PRODUKTE BAUKASTEN-SYSTEM
DO-IT-YOURSELF-SYSTEM FÜR STRUKTURIERTE PRODUKTE Das Basteln eigener strukturierter Produkte wird immer günstiger. Noch profitieren die Privatanleger nicht davon. VON PASCAL MEISSER UND SVEN ZAUGG
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as Hornbach für Heimwerker ist, sind die Do-it-yourself-Onlineportale der Banken für Käufer von strukturierten Produkten. «Strukis» à la Baukastensystem sind je länger, desto mehr am Derivatemarkt am Kommen. Denn obwohl an der Schweizer Derivatebörse Scoach über 12 000 Produkte kotiert sind, findet nicht jeder Anleger sein Wunsch-«Struki». Abhilfe schaffen hierbei internetbasierte Plattformen, auf denen der Anleger sein Produkt nach eigenem Gusto zusammenstellen kann. In der Regel konzentrieren sich die Anbieter dabei auf die Barrier Reverse Convertibles, die mit wenigen Parametern bestellt werden können. Es genügt, wenn der Anleger den Basiswert, die gewünschte Barrierenhöhe sowie die Laufzeit eingibt. Die Einstiegshürde sinkt auf 10 000 Franken Dann werden die Daten an die Bank übermittelt, und wenige Sekunden später erscheint auf dem Bildschirm des Anlegers der Zinscoupon sowie der Preis, den er für dieses individuelle strukturierte Produkt bezahlen muss. Der Vorteil dieses Vorgangs liegt darin, dass wegen des meist ausserbörslich durchgeführten Deals die sonst übliche Zeichnungsphase entfällt. Wegen der engen Anbindung an die Handels- und Rechensysteme der Anbieter kann der Anleger das Produkt umgehend kaufen. Was früher für Privatanleger wegen Mindestinvestitinossummen von einer Million Franken und mehr unerschwinglich war, wird je länger, desto mehr auch für diese Kundengruppe zu einem Thema. Die UBS hat als erster Anbieter die Mindesteinlage auf 10 000 Franken pro Produkt ge-
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Do it yourself: Was Heimwerker schon lange gilt, können auch für Anleger.
setzt. Auf ihrem Equity-Investor-Portal kann der Anleger insgesamt 400 Basiswerte zu strukturierten Produkten kombinieren. Auch andere Banken unterhalten inzwischen solche Plattformen: Vontobel mit Deritrade, die Credit Suisse mit Spirit, die Zürcher Kantonalbank mit StruktiInvestor und EFG Financial Products mit Constructor. Bei diesen Anbietern liegt allerdings die Eintrittsgebühr etwas höher – zwischen 20 000 und 50 000 Franken. Die Meta-Plattformen als nächster Schritt Einen Schritt weiter gehen die sogenannten Meta-Plattformen von Drittanbietern, die seit einigen Monaten auf den Markt drängen. Sie wollen den Anlegern ermöglichen, in Sekundenschnelle Angebote von verschiedenen Banken einzuholen. So sollen sie einfach und effizient das preis-
Keystone
günstigste Produkt auswählen können. Bislang hat es erst Derivative.com geschafft, mit einer Plattform auf den Markt zu kommen. Konkurrenten wie Xicor oder StructuringLab haben ihren Markteintritt für die nächsten Monate angekündigt. Dass solche übergreifenden Plattformen tatsächlich den bestehenden Banken-Plattformen gefährlich werden könnten, zeigt der jüngste Schachzug der Bank Vontobel. Im September gab die Privatbank bekannt, ihre Deri trade-Plattform künftig auch für Drittanbieter zu öffnen. Trotz der gesunkenen finanziellen Einstiegshürde wird das Baukastensystem noch für einige Zeit Vermögensverwaltern und institutionellen Investoren vorbehalten bleiben. Denn bis heute ist noch nicht wissenschaftlich erwiesen, ob BaukastenProdukte oder jene von der Stange für den Anleger kostengünstiger sind.
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