«cash VALUE» 1/2018

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Fr. 8.–

Das Magazin für Geldanlage

Ruedi Noser

Der FDP-Ständerat über Unternehmertum, Geld und Digitalisierung

nst gilt es er 0 5 b A : u spät ist Vorsorge eagieren, bevor es z nr en Auf Lücke tien kauf k A ll o s en will, Aktien, Wer spar or Erwin Heri über tung or fess Finanzpro r und Selbstverantw le h en Anlegerfe sen müss is w ie S s ken – wa der Hypotheken-­ Hypothe bei n werden ten Punkte Die Banke enger: die wichtigs vergabe str e ie Rendit ge d t g e li Im Wein als attraktive Anla fen Edle Trop

1. Juni 2018 – www.cash.ch


DESIGN THE FUTURE

TAGUNGS-HIGHLIGHTS IM HERBST 2018 UNTERNEHMERSYMPOSIUM

ZfU AT SWISS INDOORS BASEL

FÃœHRUNGSSYMPOSIUM

Wie Unternehmen die Zukunft formen

Sports goes Business

Leadership in disruptiven Zeiten

9. Oktober 2018

26. Oktober 2018

29. November 2018

Prof. Dr. Richard David Precht

Dr. Roger Schawinski

Dr. Reinhard K. Sprenger

Olivier Bernhard

Philosoph und Publizist

Schweizer Medienpionier

Autor und Managementberater

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...und weitere Top-Referenten! Partner

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EDITORIAL IMPRESSUM

EDITORIAL

Das langfristige Sparen mit Aktien ist ein Prinzip der ­Altersvorsorge. Auch wenns an den Börsen hektischer wird. Die Aktionäre unter Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, haben es gemerkt: Mit der Ruhe an den Börsen ist es vorbei, die Schwankungen haben deutlich zugenommen. Die Gründe für die Nervosität: Ängste vor höheren Zinsen, drohende Handelskriege und ein Wirtschaftszyklus, der seinen Höhepunkt erreicht haben könnte. Geht die Börsenhausse, die seit 2009 andauert, nun langsam zu Ende? Das weiss natürlich niemand – was das Geschehen an den Märkten spannend, für viele Aussenstehende aber auch unheimlich macht. Für Finanzprofessor Erwin Heri ist Letzteres nicht nachvollziehbar. Es hätten zu viele Leute Angst vor Aktien. Und es herrsche eine «wahnsinnige Anleger-Psychose aufgrund der kurzfristigen Börsenschwankungen», sagt Heri im Interview in dieser Ausgabe von cash VALUE, dem zweimal jährlich erscheinenden Geldanlagemagazin von cash. Heris konsequenten Aktien-Optimismus mögen nicht alle teilen. Nur wenige widersprechen ihm aber, wenn er die Selbstvorsorge der Leute propagiert. Und dazu gehört auch das langfristige Sparen mit Aktien. Ein überzeugter Aktionär ist auch Ruedi Noser, der an der Börse schon mal risikoreich zugreift, wenn niemand von Aktien etwas wissen will.

FDP-Ständerat und IT-Unternehmer Noser lebt das Prinzip der Selbstvorsorge und der Selbstverantwortung vor. Er ist ein typischer Selfmademan. Quer- und Freidenken bezeichnet Noser als persönliches Erfolgsrezept. Denn «Ideologien führen bloss dazu, dass man weniger denken muss», sagt Noser im Interview, in welchem er sich auch zur wirtschaftlichen Lage der Schweiz, zur Digitalisierung und zu Finanzthemen äussert. Das Gespräch mit Ruedi Noser und andere VALUE-Beiträge zu Vorsorge oder Immobilien liefern Ihnen zahlreiche Tipps für Ihre persönliche Geldanlage. Aktuelle Finanzinformationen finden Sie natürlich 365 Tage im Jahr online auf www.cash.ch. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

Daniel Hügli, Chefredaktor cash Folgen Sie cash auf:

Impressum cash VALUE vom 1. Juni 2018: Gedruckt als Spezialversand an Finanzindustrie und Anleger (Auflage: 25 000), als PDF auf www.cash.ch, das Heft erscheint zweimal jährlich, jeweils am 1. Juni und 1. Dezember. Herausgeber: cash zweiplus ag, Bändliweg 20, 8048 Zürich, Tele-

www.cash.ch/twitter

fon: 044 436 77 77, Mail: contact@cash.ch Geschäftsführer: Urban Scherrer (CEO) Chefredaktor: Daniel Hügli Redaktion: Marc Forster, Ivo Ruch, ­Pascal Züger Produktion/ Bildredak­tion: Thomas Demuth, Dominik Hertach Titelbild: Nik Hunger, Zürich Anzeigen: Renato Oliva, Senior Brand Sales Manager Publishing, renato.oliva@admeira.ch Marketing:

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SCHWERPUNKTE INHALT

INHALT

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08 INTERVIEW RUEDI NOSER

24 VORSORGE MIT 50 – WAS IST ZU TUN?

Ständerat und Unternehmer Ruedi Noser über Demokratie, Digitalisierung und Geldanlage.

Vorsorgelücken sind bei Berufstätigen keine Seltenheit. Etwa mit 50 Jahren sollte man die Situation überprüfen.

12 SCHWEIZER AKTIENLIEBLINGE

25 RICHTIG ANLEGEN IN DER SÄULE 3A

Solides Geschäft, steigende Kurse, hohe Dividenden: Vier Schweizer Aktien, die man langfristig halten sollte.

Die private Vorsorge mit der Säule 3a wird immer wichtiger. 26 INTERVIEW ERWIN HERI

15 SO HANDELN SIE ONLINE AKTIEN Selber mit Aktien handeln: Auf diese Kniffe bei der Orderplatzierung müssen Sie acht geben.

Finanzprofessor Erwin Heri ist ein zäher Verfechter des Sparens mit Aktien. Er sagt, warum. 29 HYPOTHEKEN – KURZ UND KLAR

16 INVESTIEREN IN CHINA – SO GEHT ES Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um Hypotheken. Aktienanlagen im Zukunftsmarkt China erfordern einiges an Wissen. Der Aufwand dürfte sich aber lohnen.

31 EINEN IMMOBILIENMAKLER FINDEN

18 DIVIDENDENERHÖHUNGEN OHNE ENDE

Augen auf beim Hausverkauf.

Viele grosse Unternehmen steigern die Ausschüttungen Jahr für Jahr, ohne Unterbruch. Das sind die Spitzenreiter.

32 IM WEIN LIEGT DIE RENDITE Weine gehören zu den besten Investments der letzten Zeit.

23 BITCOIN UND CO. – DIE FAMILIE WÄCHST 34 DAS CASH-QUIZ Immer mehr Kryptowährungen buhlen um Anleger. Eine Übersicht.

Das cash-Wirtschaftsquiz fordert Sie heraus. Viel Erfolg!

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IN KÜRZE NEWS

Youtube: Goldener Kauf von Google

E Selfie vor der Schweizerischen Nationalbank.

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NATIONALBANK IN DER ZWICKMÜHLE Der Franken hat sich deutlich abgeschwächt. Das erhöht den Druck auf die Nationalbank. VON DANIEL HÜGLI

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nde April erreichte der Kurs des Frankens zum Euro erstmals seit über drei Jahren wieder die Marke von 1.20 – also das Niveau der Kursuntergrenze, die von 2011 bis 2015 Bestand hatte. Als Alternative zur Kursuntergrenze installierte die Schweizerische Nationalbank ein rigides Regime von Negativzinsen von 0,75 Prozent, das bis heute Bestand hat. Die Begründung: Die Negativzinsen sollen helfen, den Franken nicht noch stärker zu machen und damit die Wirtschaft zu schützen. Nun hat sich der Franken seit

letztem Sommer deutlich abgeschwächt, und die Argumentation der SNB der Negativzinsen als Mittel gegen einen starken Franken steht auf klar schwächeren Füs­ sen. Daher wird in der Schweiz der Druck auf die SNB zunehmen, die Negativzinsen aufzuweichen. Dies umso mehr, wenn sich der Franken gegen den Euro laut Experten weiter abschwächen sollte. Bloss: Die SNB wird die Zinsen kaum anheben, bevor die Europäische Zentralbank dies tut. Sonst würde der Franken wieder attraktiver. Es bleibt spannend für die SNB.

ine gute Nase für Trends und günstige Marktbedingungen sind für Investoren und Unternehmen häufig Gold wert. So geschehen im Fall von Youtube. Im Oktober 2006 wars, als der Suchmaschinenbetreiber Google die Videoplattform, die damals noch keine zwei Jahre alt war, für einen Kaufpreis von stolzen 1,65 Milliarden Dollar übernahm. Youtube war ein defizitäres Startup (Jungunternehmen) mit bloss 67 Mitarbeitern, und für Google war es die teuerste Übernahme in der noch jungen Firmengeschichte. 62-fache Wertsteigerung in nur zwölf Jahren Heute, fast zwölf Jahre später, schätzt das Analysehaus Morningstar den Wert von Youtube auf über 100 Milliarden Dollar. Das ist 62-mal mehr, als Google damals bezahlt hatte. Und es sind rund 15 Pro­zent des heutigen Gesamtwertes von Alphabet, wie die Muttergesellschaft von Google heisst. Damit nicht genug: Laut den Analysten von Morningstar soll Youtube bis ins Jahr 2021 fast 30 Milliarden Dollar an (Werbe-) Umsatz generieren gegenüber geschätzten 12 Milliarden im Jahr 2016. Das in Zürich stationierte Youtube-Team ist übrigens das grösste ausserhalb der Google-Firmenheimat USA. Google startete in Zürich im Jahr 2004 mit zwei Mitarbeitern, im Jahr 2021 sollen es nach dem weiteren Ausbau beim Hauptbahnhof rund 5000 sein.

Reiche Schweizer glauben an ein langes Leben

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ermögende Schweizerinnen und Schwei­ zer sind sehr optimistisch bezüglich ihrer Lebenserwartung: Fast 70 Prozent aller sogenannten «High Net Worth Individuals» (Personen mit einem investierbaren Vermögen von 1 bis 5 Millionen Franken) rechnen mit einem Lebensalter von 100 Jahren, wie eine Studie der UBS ergab. Mit ihrem Optimismus bezüglich Lebensalter werden die reichen Schweizer nur noch von den vermögenden Deutschen (76 Prozent) übertroffen. Die persönliche Einschätzung der wohlhabenden Schicht liegt allerdings eini-

Fitness und gute Medizinversorgung: Reiche leben oft besser. ©Lisa Young/123RF

ges über den realen Gegebenheiten. Die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt in der Schweiz beträgt bei Männern nämlich 82 Jahre und bei Frauen 85 Jahre. Weshalb die Vermögenden ihre Lebenserwartung so hoch (und wohl auch falsch) einschätzen, steht in der Studie nicht. Auswirkungen hat die Eigeneinschätzung der Lebenserwartung jedenfalls auf die Nachlassplanung. Ebenfalls fast 70 Prozent der befragten Reichen gaben an, dass sie einen grösseren Teil ihres Vermögens direkt ihren Enkelkindern hinterlassen wollen – und nicht den Kindern.

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INTERVIEW RUEDI NOSER

«DIE SCHWEIZ DARF NICHT ZUM SONDERLING WERDEN» Unternehmer und Ständerat Ruedi Noser ist Querdenker. Ein Gespräch über Demokratie, Digitalisierung und Geldanlage. INTERVIEW: PASCAL ZÜGER UND DANIEL HÜGLI BILDER: NIK HUNGER

Herr Noser, Sie bezeichnen sich selbst als «Unternehmer-Dinosaurier». Das müssen Sie erklären. Wenn man wie ich bereits im Jahr 1984 als Eigentümer-Unternehmer angefangen hat, fühlt man sich heute wie eine aussterbende Spezies. Ich will das nicht mit einem Attribut wie «gut» oder «schlecht» versehen. Es ist heute einfach komplett anders als früher. Was ist denn heute anders? Ich war kürzlich an einer Startup-Messe in Finnland. Da sitzen 20-jährige Leute und versuchen, ihre Geschäftsideen an Investoren zu verkaufen. Ich hingegen suchte seit jeher Kunden, nicht Investoren. Das ist eine Umkehr des ganzen Mechanismus. Sie sind in der Schweiz auch so etwas wie ein «Startup-Papst». Ihr wichtigster Tipp für Jungunternehmer? Mit dieser Bezeichnung fühle ich mich etwas unwohl. Denn ein ganz wichtiger Tipp ist, dass Jungunternehmer nicht auf Berater oder vermeintliche Gurus hören sollen. Startups sind heute im Trend, aber aufgepasst: Wer nur von einem einzigen Trend profitieren will, ist kein eigentlicher Unternehmer. Ein solcher ist über mehrere Marktzyklen hinaus erfolgreich. Was empfehlen Sie im Umgang mit Investoren? Einer meiner Grundsätze war immer: «Wer nicht mitarbeitet, darf nicht dreinreden.» Man muss selbst eine Vision haben und wissen, was man will. Wenn man mit vielen Investoren zusammenarbeitet, muss jede Meinung abgeholt werden. Investoren sollten gezielt gewählt werden. Man darf auch mal einen Geldgeber ablehnen.

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Ruedi Noser: «Wer nur von einem Trend profitieren will, ist kein Unternehmer.»


RUEDI NOSER INTERVIEW

Wie schätzen Sie das Umfeld für ­Unternehmen in der Schweiz ein? Bei uns Schweizern ist das Gegenteil von «schlecht» nicht «gut», sondern «nicht schlecht». Wir sind Weltmeister darin, uns selber klein zu machen. Im globalen Vergleich ist die Schweiz sicher einer der besten Unternehmensstandorte. Es ist auch falsch zu behaupten, in anderen Ländern seien die Bedingungen besser.

Ihren Werdegang in Politik und Wirtschaft schreiben Sie dem Zufall zu. Wir haben etwas Mühe, Ihnen das zu glauben. Man sollte genau wissen, was man will. Aber gleichzeitig muss man auch für Opportunitäten offen sein. Der Freisinn ist für mich nicht nur eine Partei, sondern auch eine Lebenseinstellung. Ich muss denken und sagen können, was ich will. Vielleicht sind ja dies die Ingredienzen, die zum Erfolg geführt haben.

«Bei uns Schweizern ist das Gegenteil von ‹schlecht› nicht ‹gut›, sondern ‹nicht schlecht›. Wir sind Weltmeister darin, uns klein zu machen.»

Wo gibt es noch Verbesserungs­ potenzial? Es ist zum Beispiel rufschädigend für die Schweiz, wenn wir über Vorlagen wie Grundeinkommen oder Vollgeldsystem abstimmen. Die meisten Schweizer werden zwar sofort sagen, die Vorlagen seien chancenlos. Ein internationaler Konzern mit Hauptsitz im Ausland kann das nicht so gut einschätzen und stellt sich dann die Frage bei solchen Abstimmungen, was in der Schweiz los ist. Die Welt schaut auf uns. Dessen sind wir uns zu wenig bewusst. Aber solche Abstimmungen gehören zu unserer Demokratie. Genau. Aber Demokratie verlangt Verantwortung. Man kann nicht einfach irgendwelche experimentelle Initiativen starten, die keine Chance auf eine Mehrheit besitzen. Die Schweiz als Sonderfall ist etwas Positives, aber wir dürfen nicht zum Sonderling werden. Das wäre schlecht für unseren Ruf.

Sie sind Legastheniker und sind in relativ bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen. Inwiefern hat Sie das geprägt? In der Schule hatte ich in einem Diktat 22 Fehler, wenn ich dafür nicht gelernt hatte. Mit Lernen waren es 12 Fehler, für die Note 1 reichten aber bereits 10 Fehler. So hat mir die Schule beigebracht, dass sich das Lernen für die Rechtschreibung für mich nicht lohnt. Dank meines gesunden Elternhauses, das mir viel Selbstvertrauen mitgab, hatte ich mit dieser Schwäche keine Probleme.

Die «Weltwoche» hat Sie einmal «der Biegsame» genannt, Sie seien zu «wetterwendig». Nun, wenn die «Weltwoche» dies schreibt, betrachte ich es als Kompliment (schmunzelt). Ich würde mich sicherlich als pragmatisch bezeichnen. Man muss auch mal dazu bereit sein, von einer Überzeugung Abstand zu nehmen. Die Lösung ist mir wichtiger als einfach nur ein Dogma. Ideologien führen dazu, dass man weniger denken muss. Mir ist es egal, woher eine Idee kommt, wenn sie gut ist.

etwa 7 Millionen Franken, Anm. der Red.). Ich setze auch auf «Spielereien», bei denen ich Potenzial sehe. Vor langer Zeit hatte ich etwa Twitter-Aktien erworben. Auch beim Börsengang der US-Datenbankfirma Mongo DB Ende 2017 griff ich zu. Dieser Firma wird ein hohes Potenzial attestiert. Investieren Sie in Immobilien? Ich investiere nur in mein Eigenheim. Immobilien als Renditeobjekte zu halten, finde ich zu wenig spannend. Sie fordern von Schweizer Banken mehr «Silicon-Valley-Groove». Was meinen Sie damit? Banken müssen keine Technologieunternehmen werden. Sie müssen aber in einer sich schnell wandelnden Welt intensiv über Hierarchien und Abteilungsgrenzen hinaus zusammenarbeiten. Aktuelles Wissen wird immer wichtiger für den Geschäftserfolg. Der Verwaltungsratspräsident muss mit den Leuten im Unternehmen sprechen, welche dieses Wissen besitzen. Das kann der Lehrling sein und nicht der Direktor. FORTSETZUNG AUF SEITE 11

In den 90er-Jahren war ein Börsengang Ihrer Noser-Gruppe ein Thema. Wie sieht es heute damit aus? 1999 wurde mir ein Börsengang vorgeschlagen. Doch damals noch auf den Zug aufzuspringen, kam für mich nicht mehr in Frage. Auch heute ist das kein Thema. Für mich ist es besser, eine Firma zu 100 Prozent zu besitzen, als an einer zehnmal grösseren Firma nur 20 Prozent zu halten. Handeln Sie privat mit Aktien? Ja. Ich investiere mein Geld aber ziemlich strategielos (lacht). Ich lege das Erworbene ins Depot und vergesse es. Ich setze auch auf Investments, die sonst kaum jemand kauft. Als die Rohstoffpreise massiv unter Druck standen, habe ich mich mit Rohstoff-Aktien eingedeckt. Auf welche Aktien setzen Sie sonst? Ich habe viele Firmen aus der IT-Branche. Beim Softwareanbieter Crealogix halte ich knapp über 3 Prozent (Wert beläuft sich auf

RUEDI NOSER FDP-STÄNDERAT UND UNTERNEHMER Der gebürtige Glarner Ruedi Noser (57) ist seit 2015 FDP-Ständerat des Kantons Zürich und war zuvor während zwölf Jahren Nationalrat. Noser lernte Maschinenmechaniker und machte mehrere Weiterbildungen. Seit 1996 ist er Alleininhaber der Noser Group, die acht Unternehmen im Informatikbereich umfasst und mit rund 500 Mitarbeitenden etwa 90 Millionen Franken Umsatz erwirtschaftet.

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RUEDI NOSER INTERVIEW

FORTSETZUNG VON SEITE 9

Silicon-Valley-Firmen wirken arrogant und abgehoben. Ein Firmenwert von nahezu 500 Milliarden Dollar wie Facebook verleitet vielleicht zu einer gewissen Arroganz. Aber immerhin hat Facebook in bloss zehn Jahren den Aufstieg zu den wertvollsten Firmen überhaupt geschafft. Neben Grossfirmen wie Facebook, Google oder Apple existieren Tausende andere Firmen, die so arrogant gar nicht sein können. Denn sie kämpfen jeden Tag ums Überleben. Sie sind einer der Antreiber bei der Standortinitiative «DigitalSwitzerland». Viele Leute fürchten sich vor der Digitalisierung. Wir brauchen in der Gesellschaft einige geniale Leute mit Ideen, die vielleicht von der Mehrheit nicht verstanden werden. Schon bei der ersten Industrialisierung in der Schweiz war dies so. Oft waren es auch Talente aus dem Ausland, welche die Schweiz voranbrachten. Heute befinden wir uns in einer ähnlichen Situation. Weshalb? Grosse Veränderungen hat es schon immer gegeben. Und ich behaupte, dass der Wandel heute nicht schneller voranschreitet als früher. Nehmen Sie die Schweizer Textilindustrie. Die veränderte sich damals extrem schnell. Von 1880 bis 1920 gingen 400 000 Stellen verloren bei insgesamt etwa 1,7 Millionen Industriejobs. Aber werden die Job-Ängste wegen der Digitalisierung ernst genommen?

Leider gibt es zu viele Leute, welche diese Angst schüren. Die Digitalisierung wird mehr Jobs schaffen, als sie vernichtet. Vielleicht wird es einige Härtefälle geben, bei denen eine Umschulung unmöglich ist. Hier muss eine Lösung gefunden werden. Wenn die Schweiz bei einer grundlegend neuen Entwicklung erfolgreich an vorderster Front dabei ist, können ganz viele neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

der digitalen Identität sollte man die Frage stellen, ob diese auf der Internet-2.0- oder doch eher auf der moderneren BlockchainTechnologie basieren soll. Das grösste Problem der Digitalisierung in der Schweiz ist, dass der Staat gut funktioniert. So besteht keine Not zur Veränderung.

«Es ist wohl allen klar, dass Bitcoin nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Bei den Kryptowährungen werden wir bessere Modelle sehen.»

Also keine Nachteile durch die ­Digitalisierung. Doch, aber eher nicht in der Schweiz. Billiglohnländer könnten wirklich Nachteile erleiden. Was bedeutet es etwa für Bangladesch, wenn Computer plötzlich die Jeans herstellen? Das wird schwierige, auch geopolitische Fragen aufwerfen, die ich nicht beantworten kann.

Ist die Schweiz bezüglich Digitalisierung gut unterwegs? An der Schweiz gefällt mir, dass der Staat in der Wirtschaft nicht viel zu sagen hat. Daher gibt es viel Eigeninitiative. Wenn ich sehe, was im «Crypto Valley» in Zug und auch in anderen Städten passiert, dann muss ich sagen: Wir sind gut unterwegs. Bei der Digitalisierung ist der Staat selber fast 20 Jahre im Rückstand. Es muss doch möglich sein, dass die Handelsregister voll elektronisch sind. Drei bis vier Handelsregisterämter würden dann reichen. Aktuell hat aber jeder Kanton eins. Auch bei

Ruedi Noser (rechts) im Gespräch mit cash-Chefredaktor Daniel Hügli (Mitte) und cash-Redaktor Pascal Züger.

Hält die Schweizer Gesetzgebung mit den Entwicklungen Schritt? Die Schweiz ist gut positioniert. Den Lauf über 100 Meter gewinnt die Schweiz hier zwar nicht, den über 5000 Meter schon. Finanzmarktaufsicht und Bundesrat haben innert zweier Jahre alles gemacht, damit die Fintech-Branche und Blockchain gute Rahmenbedingungen haben. Die aktuelle Regulierung ist für den Standort Schweiz richtig und genügend. Ich gehe davon aus, dass die EU unsere Gesetzgebung in diesem Bereich übernehmen wird. Wie sehen Sie die Zukunft von Krypto­währungen wie Bitcoin? Dass Bitcoin nicht der Weisheit letzter Schluss ist, ist wohl allen klar. Die Idee war zwar genial, aber der Aufwand beim Schaffen von digitalen Währungen wurde komplett vergessen. Bei Kryptowährungen werden wir sicher bessere Modelle sehen. Welche Ziele und Ambitionen haben Sie noch als Politiker? Ich habe eigentlich die Ziele erreicht, die man sich setzen darf. 2010 waren Sie im Rennen als Nachfolger von Rudolf Merz als Bundesrat, gewählt wurde Johann Schneider-Ammann. Wird eine Kandidatur nochmals ein Thema? (überlegt lange) 2010 hätte mir dieses Amt sicherlich Freude bereitet. Das heisst nicht, dass dies nun acht Jahre später immer noch der Fall ist. Eine Wahl in den Bundesrat steht für mich derzeit nicht im Vordergrund. Ich bin auch der Überzeugung, dass es für den Freisinn jetzt wieder einmal an der Zeit wäre, eine Frau zu wählen.

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BÖRSEN LIEBLINGSAKTIEN

DIESEN SCHWEIZER FIRMEN KÖNNEN ANLEGER VERTRAUEN Solide Geschäfte, steigender Aktienkurs und hohe Dividenden: vier Schweizer Aktien, die man langfristig halten sollte. VON MARC FORSTER

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uy and Hold» ist eine beliebte Strategie beim Anlegen. Denn wer Aktien sehr lange im Portfolio behält, kann auf gute Gewinne hoffen. Aber die Auswahl der richtigen Schweizer Unternehmen und Aktien ist nicht immer einfach. Für ein langfristig lohnendes Engagement sollte der Kurs kontinuier­ lich ansteigen. Das heisst aber auch: Krisen muss ein Unternehmen gut meistern können, und schwache Gewinnzahlen und schlechte Nachrichten dürfen nicht zu häufig auftreten. Ein weiterer Faktor spielt bei Aktienengagements eine wichtige Rolle: Wenn ein Unternehmen die Aktionäre grosszügig am Gewinn teilhaben lässt, kommt Jahr für Jahr eine schöne Dividende dazu. Für das Investment wichtig sind auch die Aussichten. Ohne die Zuversicht des Marktes, dass der Geschäftsgang weiter gut sein wird, steigt auch der Aktienkurs nicht.

Nicht nur das Matterhorn, auch Qualitätsaktien sind typisch für die Schweiz.

Pixabay

Swisscom

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icht ohne Grund bezeichnet der Markt die Aktie des wichtigsten Schweizer Telekomanbieters gerne als «Obligationenersatz». Weil Staats- und Unternehmensanleihen schon seit Jahren nur magere Erträge hergeben, haben sich die Anleger vermehrt in die Richtung von Dividendentiteln orientiert. Bei Swisscom stagniert die Dividende in den letzten Jahren zwar, aber sie bleibt konstant hoch. Die Dividendenrendite (Verhältnis der Dividende zum Aktienkurs) beträgt um 5 Prozent. Swisscom ist Teil des Schweizer Leitindex Swiss Market Index (SMI), der die 20 wichtigsten an der Börse gehandelten Unternehmen beinhaltet, und gehört gut zur

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Hälfte der Eidgenossenschaft. Als Schweizer Marktführer verfügt die Swisscom über eine komfortable Stellung. Dies ärgert zwar ihre Konkurrenten wie Salt oder Sunrise, die über die unfairen Vorteile der Swisscom schimpfen. Für die Aktionäre hingegen ist die Marktstellung ein Plus. Die Swisscom ist zudem ein Daten-Profi, was bei der fortschreitenden Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft wertvoll ist. Der Aktienkurs liegt heute einiges unter dem Niveau als vor fast 20 Jahren. Dafür verzeichnet der Swisscom-Titel kaum grosse Abstürze wie etwa die Aktien von Grossbanken in der Finanzkrise und punktet wie erwähnt mit der Dividende.

Die Eidgenossenschaft hält die Mehrheit an Swisscom. zvg


LIEBLINGSAKTIEN BÖRSEN

Givaudan

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ie Schwellenländer sind nach wie vor stark im Wachstum begriffen. Und in diesen Ländern erwirtschaftet der Genfer Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan fast die Hälfte des Umsatzes. Dies ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil, denn in den aufstrebenden Ländern Asiens und Lateinamerikas werden industriell hergestellte Lebensmittel beliebter. Dies eröffnet dem Unternehmen weiterhin zahlreiche Perspektiven. Eine führende Stellung hat der Konzern aber auch in Nordamerika und Europa. Neben Nahrungsmittelkonzernen beliefert Givaudan auch viele Kunden in der Kos-

Bill Gates ist der grösste Aktionär von Givaudan. WEF/CC BY-NC-SA 2.0

metikindustrie. Die ausgewogene Aufteilung der Märkte sowie die Innovationskraft machen das SMI-Mitglied weiter zu einem Unternehmen mit Zukunft. Givaudan gilt als Unternehmen, auf das sich die Aktionäre verlassen können. Auch Microsoft-Gründer Bill Gates, der zweitreichste Mensch der Welt, gehört dazu. Mit einem Aktienanteil von 14 Prozent ist Gates gar grösster Aktionär von Givaudan. Seit der Finanzkrise im Herbst 2008 hat sich der Wert der Givaudan-Aktie fast verdreifacht. Die Dividendenrendite liegt knapp unter 3 Prozent und damit im Mittelfeld.

Helvetia übernahm im Jahr 2014 den Konkurrenten Nationale Suisse. Pixabay

Konkurrent Nationale Suisse übernommen wurde. Zukunftsfähig ist Helvetia nicht zuletzt dank des profitablen Sachversicherungsgeschäfts, das fast die Hälfte der Prämieneinnahmen ausmacht. In den Märkten Schweiz, Deutschland und Österreich läuft das Versicherungsgeschäft gut, ausserdem ist Helvetia verankert in interessanten Nischengeschäften wie etwa der Bau-, Transport- oder Kunstversicherung. Versicherer sind generell tief bewertet, und sie sind seit Jahren gute Dividendenzahler. Bei Helvetia beläuft sich die Rendite auf rund 4 Prozent, was über dem Schweizer Mittel liegt.

CEO Magdalena Martullo zeigt eine Spielkonsole mit Ems-Gehäuse.

misslos auftretenden Firmenchefin Magdalena Martullo zugetraut wird, das Unternehmen in die Zukunft zu führen. Martullo hält mit ihren Schwestern aus der BlocherFamilie die Mehrheit an der Firmengruppe. Die Ems-Aktie ist heute fast dreimal so viel wert wie vor zehn Jahren. Bei so einem Kursanstieg besteht immer das Risiko einer Korrektur. Bei Ems hat sich im ersten Halbjahr 2018 tatsächlich ein Kursrückgang gezeigt. Mit einem funktionierenden Geschäftsmodell und intakten Zukunftsaussichten bleibt das Unternehmen und damit die Aktie aber interessant. 3 Prozent Dividendenrendite sind ebenfalls ein Argument.

Helvetia

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ersicherungen sind konservative und solide Investments geworden. Die Zeiten, in denen die Assekuranz waghalsige Übernahmen tätigte oder unbedacht mit Eigenkapital zockte, gehören der Vergangenheit an. Risiken werden heute sorgfältig und für das Unternehmen gewinnbringend kalkuliert. Der Aktienkurs des Allbranchenversicherers Helvetia ist in den letzten zehn Jahren um zwei Drittel gestiegen – damit ist das St. Galler Unternehmen nicht Spitzenreiter bei den Versicherungsaktien, aber ein verlässlicher Wert. Einen grossen Schritt im Heimmarkt machte Helvetia 2014, als der

Ems-Chemie

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ie Ems-Chemie ist spezialisiert auf Spezialkunststoffe, Kleb- oder Dichtmaterialien und verfügt über das Renommée sehr hoher Zuverlässigkeit und Qualität. Rund die Hälfte des Umsatzes kommt aus der Automobilindustrie, beliefert werden auch die Elektro- und die Verpackungsbranche. Aussergewöhnlich an der Ems-Chemie ist die hohe Betriebsmarge: Der Anteil des Gewinns vor Steuern und Zinsen (EBIT) am Umsatz beläuft sich auf 27 Prozent, was andere Chemie- und Industrieunternehmen in der Schweiz bei weitem nicht erreichen. Die Ems-Chemie ist in keinen einfachen Märkten zu Hause, wobei der oft kompro-

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HANDEL BÖRSEN

KAUFEN UND VERKAUFEN WIE EIN BÖRSENPROFI Onlinehandel mit Aktien ist eigentlich einfach. Trotzdem müssen Anleger einige Besonderheiten berücksichtigen. VON PASCAL ZÜGER

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elche Aktien kaufen, welche verkaufen? Immer mehr Privatanleger wollen das selber entscheiden und die Aufträge unabhängig von einem Berater aufgeben. Dazu braucht es – neben etwas Börsenwissen – ein Aktien­ depot bei einer Bank, die Onlinehandel anbietet. Ist die passende Bank gefunden und sind die nötigen Zugangsdaten da, kann der Handel beginnen. Doch wer noch keine Trading-Erfahrung besitzt, kommt bei der Orderplatzierung (wie viele Aktien von welcher Firma gekauft oder verkauft werden sollen) ins Grübeln: Man kann bei der Auftragsart auswählen zwischen «bestens», «limitiert», «Stop-Loss», «Stop-­ Limit». Was bedeuten diese Ausdrücke? Handel entsteht durch Kauf und Verkauf von Aktien.

Bestens-Auftrag (oder: Market) Das ist die einfachste Form des Aktienhandels. Anleger, die eine Aktie oder eine andere Wertschrift so schnell wie möglich verkaufen oder kaufen wollen, setzen auf diese Variante. Es werden weder Höchstnoch Mindestkurse gesetzt, sondern es wird bloss die Anzahl Aktien angegeben, die gekauft oder verkauft werden soll. Der Vorteil: Dieser Auftrag kann praktisch immer durchgeführt werden. Dem steht der grosse Nachteil gegenüber, dass kein Schutz gegenüber Kursverlusten beziehungsweise überhöhten Kaufpreisen besteht. Diese Gefahr besteht vor allem bei Aktien mit tiefen Handelsvolumen. Oder falls Aufträge erteilt werden, wenn der BörWEITERE INFORMATIONEN www.cash.ch/ratgeber/aktien www.cash.ch/ratgeber/fonds Hilfreiche Infos rund um Aktienanlagen

senplatz der gehandelten Aktie geschlossen ist. Der Eröffnungskurs der betreffenden Aktie kann dann klar tiefer oder höher sein als im Bestens-Auftrag angegeben. Limitierter Auftrag Um dies zu vermeiden, können Anleger bei der Orderplatzierung eine Limite setzen. Der Kauf oder Verkauf der Aktie wird nur unter den festgelegten Preisbedingungen ausgeführt. Es wird eine Kurslimite gesetzt und ein Zeitfenster definiert. So können sich Anleger gegen ungewollt überhöhte Kaufpreise respektive zu tiefe Verkaufspreise schützen. Stop-Loss Stop-Loss kommt nur beim Verkauf von Aktien zum Einsatz und wird dann ausgelöst, wenn das Wertpapier eine bestimmte Schwelle (Triggerpreis) unterschreitet. Die Idee dahinter: Eine Aktie wird frühzei-

© Maksym Yemelyanov/123RF.com

tig verkauft und die Verluste werden somit eingegrenzt. Meist setzen Anleger den Stop-Loss-Auftrag 10 Prozent unter dem aktuellen Aktienkurs fest. Der Auftrag eignet sich vor allem für Anleger, die einen Aktienkurs nicht regelmässig verfolgen. Steigt eine Aktie kontinuierlich, sollte aber auch die Schwelle beim Verkaufspreis nach oben versetzt werden. Stop-Limit (oder: limitierter StopLoss) Stop-Loss hat einen kleinen Haken: Der Verkauf erfolgt «bestens». Also erst dann, wenn sich ein allenfalls unruhiger Handel stabilisiert hat. Dann könnte der Preis allerdings auch unter der definierten Schwelle liegen. Bei einem Stop-Limit-Auftrag wird die Aktie dagegen nur bis zu einer vordefinierten unteren Limite verkauft. Fällt der Kurs darunter, wird der Verkauf automatisch gestoppt.

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BÖRSEN CHINA

IN CHINESISCHE AKTIEN INVESTIEREN, ABER RICHTIG Aktienanlagen im Zukunftsmarkt China erfordern einiges an Wissen. Doch der Aufwand dürfte sich langfristig lohnen. VON PASCAL ZÜGER

Der Hang Seng ist der Leitindex von Hongkong und beinhaltet 45 Unternehmen.

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ielen Anlegern ist im Zusammenhang mit chinesischen Aktien der Hongkonger Leitindex Hang Seng ein Begriff. Dieser konnte in den letzten zwei Jahren etwa einen Drittel an Wert zulegen. An der Hongkonger Börse werden etwa der Internet-Riese Tencent, die Bank of China oder der weltweit grösste Mobilfunkanbieter China Mobile gehandelt. Doch der Börsenplatz Hongkong ist nicht zu 100 Prozent repräsentativ für chinesische Aktien. Der Hang-Seng-Index beinhaltet auch ausländische Aktien wie jene der britischen Bank HSBC. Und bloss ein Viertel aller börsenkotierten chinesischen Gesellschaften sind in Hongkong handelbar. Sie heissen H-Aktien. Mit anderen

16

Worten: Knapp drei Viertel aller börsenkotierten chinesischen Firmen befinden sich ausschliesslich an Chinas Festlandbörsen in Shanghai und Shenzhen. Diese Valoren heissen A-Aktien. Sie werden vor allem von chinesischen Kleinanlegern gehandelt. Der Zugang für ausländische Investoren ist hier eingeschränkt. Festland- oder Auslandaktien? Schweizer Privatanleger können über Anlagefonds oder über spezialisierte Broker solche A-Aktien handeln. Einfacher gehts bei den gros­sen chinesischen TechGiganten: Der Onlinehändler Alibaba, die Suchmaschine Baidu und das Internet­ unternehmen Sina sind an der US-Börse

© Pavel Ignatov/123RF.com

zu Hause. Es ist aus Anlegersicht generell nicht unerheblich, ob man in einen Index mit Festlandaktien oder einen solchen mit im Ausland kotierten Werten investiert. Das zeigt der Performancevergleich: Der CSI 300 Index – bestehend aus den 300 grössten Festlandaktien (also A-Aktien) – hat in den letzten drei Jahren über 10 Prozent nachgegeben. Der MSCI China hingegen – er bildet die grössten chinesischen Aktien ohne Festlandtitel ab – legte um knapp 15 Prozent zu. Das ist kein Zufall: Beim MSCI China hat der Technologiesektor mit 40 Prozent deutlich die stärkste Gewichtung, gefolgt von Finanzaktien. Der CSI 300 hingegen besteht primär aus Finanztiteln und In-


CHINA BÖRSEN

dustriewerten. Heinz Rüttimann, Schwellenländerexperte bei der Bank Julius Bär, bevorzugt genau wegen dieser unterschiedlichen Gewichtungen den MSCI China, also den Index mit den chinesischen Aktien mit ausländischer Kotierung. «Die langfristige Perspektive für den IT-Sektor ist in Asien sehr gut», so Rüttimann. Chinas Tech-Riesen mit viel Potenzial Er sieht im chinesischen Tech-Sektor eine ähnliche Entwicklung wie in den USA, wo grosse Firmen wie Facebook, Microsoft und Google den Markt dominieren. Mit einem entscheidenden Unterschied: «In Asien ist diese Entwicklung noch in einem früheren Zyklus, sodass die Bewertungen der entsprechenden Titel attraktiver sind als in den USA.» Die Kurse der chinesischen Technologiefirmen sind jedoch mächtig am Aufholen: Internet-Riese Tencent etwa hat in den letzten drei Jahren seinen Aktienkurs mehr als verdoppelt und ist bezüglich Marktkapitalisierung auf Augenhöhe mit Facebook. Auch Alibaba legte in den letzten drei Jahren ordentlich zu (plus 80 Prozent), Baidu verzeichnete hingegen eine Seitwärtsbewegung. Eine deutliche Mehrheit der Analysten traut der BaiduAktie aber künftig eine starke Performance zu. Im Gegensatz zu ihren amerikanischen Pendants wachsen die chinesischen Internetfirmen mehrheitlich im Heimatmarkt und noch nicht global wie etwa Facebook. «Die Internetverbreitung hat in letzter

Zeit vor allem in den ländlichen Gegenden Chinas stark zugenommen und beträgt inzwischen 65 bis 75 Prozent», sagt Robeco-Fondsmanagerin Victoria Mio. Die gebürtige Chinesin sieht wie Rüttimann noch Wachstumspotenzial, da die Zahl der Mobile-Nutzer weiter zunehmen und auch das Thema «künstliche Intelligenz» für zusätzlichen Schub sorgen werde. Zudem haben die Firmen die Möglichkeit, global stärker zu expandieren, auch wenn es schwierig werden dürfte, den US-Firmen den Rang abzulaufen. Doch nicht nur die grossen Internetfirmen, auch chinesische Festlandaktien könnten eine Investition Wert sein. Denn Chinas A-Aktien werden künftig in den wichtigen Indizes des Finanzdienstleisters MSCI berücksichtigt. So werden im Sommer 2018 diese A-Aktien etwas über 0,7 Prozent des MSCI Emerging Markets Index ausmachen. Robeco rechnet auf längere Frist mit einem Anteil von 8,6 Prozent am Index. Diese Aufstockung könnte den A-Aktien Schwung verleihen. Fondsmanagerin Mio sieht einen weiteren Grund, weshalb A-Aktien für Schweizer Anleger spannend sind: «Chinas Festlandaktien korrelieren aufgrund der Kapitalkontrollen nur sehr wenig mit dem internationalen Aktienmarkt, was dem Investor eine Chance zur Diversifizierung bietet.» Damit Chinas Aktienmarkt aber tatsächlich florieren kann, muss auch das wirtschaftliche Wachstum mitspielen. Dieses hat sich nicht dermassen abgeschwächt wie vielerorts befürchtet. 2017 wuchs die

«Tencent ist punkto Börsenwert gleich schwer wie Facebook.»

Jack Ma ist Gründer des chinesischen Onlinehändlers Alibaba. Greg Beadle/WEF

weltweit zweitgrösste Volkswirtschaft um 6,9 Prozent – das liegt deutlich über dem für 2018 anvisierten Regierungsziel von rund 6,5 Prozent. Für die nächsten zehn Jahre rechnet Mio mit einem jährlichen Wirtschaftswachstum von 5 bis 6 Prozent. Hohe Verschuldung als Gefahr Gefahren für China-Investments sind die weiterhin hohe Kreditvergabe und die vielen Staatsbetriebe, die auf Biegen und Brechen am Leben erhalten werden. Das treibt die Verschuldung im Land weiter in die Höhe. Ausserdem sind die Immobilienpreise über die letzten Jahre stark angestiegen, die Gefahr einer Immobilienkrise ist daher ein ständiges Thema. Solange das wirtschaftliche Wachstum in China jedoch weiter stimmt, dürften diese Probleme im Hintergrund bleiben.

AUSWAHL AN ANLAGEFONDS UND EXCHANGE TRADED FUNDS (ETF) FÜR CHINA Fonds

Performance 3 Jahre*

Gesamt- Beschreibung kosten Aktiv verwalteter China-Fonds. Hält auch A-Aktien. Grösste Einzel­positionen: Alibaba (9%), Ping An Securities (8%) und Tencent (7%). Relativ teuer.

HSZ China Fund USD

+10%

1,68%

iShares MSCI China Index ETF

+10%

Passiver Fonds, bildet den Index MSCI China nach. Das Schwergewicht liegt auf 0,60% Tech-Firmen (40%). Tencent und Alibaba alleine machen 32 Prozent des Index bzw. des Fonds aus.

ComStage FTSE China A50 UCITS ETF

–5%

Passiver Fonds, bildet Performance der 50 grössten Festlandaktien (A-Aktien) 0,40% nach. Sehr finanzlastig (37 Prozent Banken, 14 Prozent Versicherungen und 9 Prozent weitere Finanzdienstleister).

Robeco Chinese Equities D EUR

–1%

1,72%

Aktiv verwalteter Fonds, der auf eine gute Unternehmensführung achtet und zu 35 Prozent auf Tech-Firmen setzt. Relativ teuer.

Quelle: cash.ch/*Durchschnittlicher jährlicher Zuwachs/Verlust

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BÖRSEN DIVIDENDEN

DIESE FIRMEN ERHÖHEN IHRE DIVIDENDE NONSTOP Viele grosse Unternehmen steigern seit Jahrzehnten die Ausschüttung für Aktionäre – Jahr für Jahr, ohne Unterbruch. VON DANIEL HÜGLI

DIE LANGJÄHRIGEN DIVIDENDEN-KÖNIGE Firma

Land

L'Oréal

F

34

1,8

Roche

CH

31

3,8

Vodafone

GB

28

5,9

Fresenius

D

24

0,9

GB

24

2,1

Sanofi

F

24

4,3

Nestlé

CH

22

3,1

NL/GB

22

3,1

Lindt & Sprüngli

CH

21

1,3

Novartis

CH

21

3,4

Bunzl

Unilever

Roche erhöht die Dividende seit 31 Jahren.

S

eit Ausbruch der Finanzkrise liegt der Fokus vieler Anleger auf Aktien, die eine hohe und regelmässige Dividende versprechen. Denn aufgrund der Ultratiefzinspolitik der Zentralbanken sind Gewinnausschüttungen der Firmen attraktiver als andere Anlagevehikel wie Sparkonten oder Obligationen. Dividenden sind neben erhofften Kursgewinnen die zweite Ertragsschiene bei Aktien. Die Auswahl an flotten Dividendenzahlern ist relativ gross. Das liegt an der guten Gewinnentwicklung der Firmen in den letzten Jahren. Viele Firmen erhöhen aber seit Jahrzehnten die Dividende – Jahr für Jahr, ohne Unterbruch. Absoluter Spitzenreiter ist die kalifornische Wasser- und Elektrizitätsgesellschaft American States Water, die seit 63 Jahren ununterbrochen die Dividende erhöht. Aber auch Coca-

18

zvg

Dividende Rendite nonstop Divierhöht dende (Jahre) (in %)

Quelle: dividend.com

Cola (seit 56 Jahren) oder Colgate Palmo­ live (55 Jahre) steigern die Dividende ohne Pause. In Europa liegt der französische Kosmetikmittelhersteller L’Oréal mit 34 Jahren ununterbrochener Dividendenerhöhung an der Spitze, gefolgt vom Basler Unternehmen Roche (31 Jahre). In den europäischen Top Ten finden sich mit Nestlé, Lindt & Sprüngli und Novartis drei weitere Schweizer Firmen (siehe Tabelle oben). Auch Dividendenrendite beachten Auffällig ist: Fast alle Firmen mit konstanter Dividendenerhöhung stammen aus dem defensiven Bereich, aus Branchen wie Pharma, Nahrungsmittel oder Telekommunikation. Sie verfügen meist über eine gute Marktstellung und können unabhängig vom Wirtschaftsverlauf hohe und stabile Einnahmen realisieren – eine Grundvor­

aussetzung für die Kontinuität von Dividendenzahlungen. Kaum zu finden sind Firmen aus dem Technologiebereich. Sie müssen das Kapital typischerweise in das Wachstum investieren. Anleger schauen bei Dividendeninvestments auch auf die Dividendenrendite. Sie stellt die Dividende ins Verhältnis zum aktuellen Aktienkurs und schwankt somit ständig. Das langjährige Mittel für Schweizer Dividendenrenditen (und somit ein Richtwert) liegt bei knapp 3 Prozent. Die Rendite von Lindt & Sprüngli etwa liegt klar unter diesem Wert. Es ist ein Hinweis darauf, dass die Höhe der Dividende nicht mit einem gestiegenen Aktienkurs mithalten kann. Was Aktienanleger aber nie vergessen sollten: Sowohl hohe Rendite als auch regelmässig erhöhte Dividende schützen nicht vor Kursrückschlägen einer Aktie.


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Tip

Bleiben Sie immer aufmerksam • Öffnen Sie nie E-Mails oder Anhänge, von denen Sie nicht genau

p

wissen, von wem sie sind oder was sich dahinter verbirgt. Es könnte sich um sogenannte «Phishing»-E-Mails handeln. Löschen Sie ­diese E-Mails ungeöffnet. • Wenn Sie telefonisch kontaktiert werden und nicht zweifelsfrei wissen, mit wem Sie sprechen, brechen Sie das Gespräch ab und rufen Sie Ihren Kundenberater an (es könnte sich z.B. um einen Enkeltrickbetrüger handeln). Verwenden Sie dabei immer die Ihnen bekannte Telefonnummer und nie eine Nummer, die Ihnen

So erstellen Sie ein sicheres Passwort Nehmen Sie einen Satz, den Sie sich gut merken können, und bilden Sie Ihr Passwort mit den jeweiligen Anfangsbuchstaben und Ziffern: «Mein Vater Paul hat am 9. August Geburtstag!» So entsteht ein Passwort aus einer beliebigen Zeichenfolge, das Sie sich gut merken können: «MVPha9.AG!».

der Gesprächspartner für den Rückruf angegeben hat. • Falls Sie auf Ihrem mobilen Gerät aufgefordert werden, eine

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KRYPTOWÄHRUNGEN PERSPEKTIVE

DIE DIGITALEN WÄHRUNGEN VERMEHREN SICH Die Welt der Kryptowährungen ist unübersichtlich und risikoreich. Doch das Zahlungsmittel wird sich im Alltag wohl etablieren. VON MARC FORSTER

W

ird auch 2018 zum Jahr der Kryptowährungen? 2017 war es definitiv, vor allem dank Bitcoin – einer Währung, die nur im Internet existiert. Das Fieber um das digitale Zahlungsmittel trieb dessen Wert im letzten Jahr von 750 auf schier unglaubliche 20 000 Dollar hoch. Ein Kursanstieg von 1800 Prozent ist der Stoff, aus dem Anlegerträume gemacht sind. Kurzlebige Träume allerdings, denn Bitcoin sah den Wert nach dem Rekordstand vor Weihnachten in wenigen Wochen um mehr als die Hälfte sinken. Kryptowährungen sind so faszinierend wie volatil, dass es durchaus zu neuen Kursexplosionen kommen könnte, aber auch zu weiteren Rückfällen. Das Prinzip der Kryptowährung wird sich aber weiter ausdehnen. Die Familie der digitalen Währungen, die auf dezentralen Buchungssystemen wie der Blockchain-Technologie basieren, ist jetzt schon gross. Im Mai 2018 existierten rund 1600 Kryptowährungen. Die grossen «Kryptos» Aktuell fallen etwa 40 Prozent des Kapitals, das in Kryptowährungen geflossen ist, auf Bitcoin. Die nächstgrösseren digitalen Zahlungsmittel, Ethereum und Ripple, kommen auf einen Anteil an der Marktkapitalisierung von rund 15 respektive 8 Prozent. Diese drei «Kryptos» wie auch Bitcoin Cash oder Litecoin gelten als etabliert. Die Meinungen, wie sich diese Währungen entwickeln werden, gehen weit auseinander. Gut möglich ist, dass sich bald andere Namen in den Vordergrund drängen. Mit dem Petro entstand in Venezuela erstmals eine staatliche Kryptowährung. Alle anderen wurden privat geschaffen und geschürft. Gewisse Kryptowährungen sind schlicht Spekulationsvehikel. Zentralban-

Digitalwährungen werden meist in Dollar umgerechnet.

© Alexandr Blinov/123RF.com

SO HANDELT MAN MIT KRYPTOWÄHRUNGEN Die grössten Kryptowährungen Bitcoin, Ethereum oder Ripple, aber auch Bitcoin Cash und Litecoin lassen sich relativ einfach handeln. Der Handel ist ähnlich wie mit Währungen. Das Geschäft läuft über Online-Broker. Wichtig ist, die Broker auf ihre Seriosität zu prüfen. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass beim Rücktausch in «echtes» Geld keine hohen Gebühren anfallen. In der Schweiz ist die 2013 gegründete Bitcoin Suisse etabliert, es ist der grösste Schweizer Broker für Kryptowährungen. Online-Banken wie Swissquote oder traditionelle Anbieter wie Cornèr oder Falcon Private Bank haben in diesem Geschäft ebenfalls Fuss gefasst. Zu beachten ist, dass «Kryptos» meist gegen den US-Dollar notiert sind und deshalb ein Währungsrisiko besteht.

ken, Regulierer und etablierte Banken beäugen die Vorgänge argwöhnisch; für sie steht viel auf dem Spiel. Einige Länder haben den Handel mit den Kryptowährungen bereits eingeschränkt. Die Welt dieser Zahlungs- und Transak­ tionsmittel ist unübersichtlich und risikoreich und wird dies auch bleiben. Aber Kryptoentwickler, die ein Zahlungsmit-

tel etablieren wollen – auch wenn dies längst nicht alle sind –, haben ein Interesse, dass der Handel einfacher und leichter verständlich wird. Die Konkurrenz wird dafür sorgen, dass die Technologie besser, schneller und sicherer wird. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Krypto­ währungen im ganz normalen Alltag ankommen werden.

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VORSORGE Ü50

MIT 50 JAHREN FÄNGT DIE VORSORGE ERST RICHTIG AN Vorsorgelücken sind auch bei älteren Menschen häufig. Mit 50 Jahren ist es noch nicht zu spät, Gegensteuer zu geben. VON MARC FORSTER

L

ebenshaltungskosten, eine Familie und speziell die Ausbildung von Kindern kosten Geld und hinterlassen oft Spuren bei der Vorsorge. Ursache für Vorsorgelücken können auch ein tiefes Einkommen, wenig finanzielle Disziplin oder ein teurer Lebensstandard sein. Auch mit 50 Jahren ist es noch nicht zu spät, Gegensteuer zu geben. Vorsorgewillige haben dann noch rund 15 Jahre Zeit, ihre Finanzen zu optimieren. Folgende Punkte sind zu beachten. Pensionskasse überprüfen Ratsam ist der Check der Pensionskassenleistungen. Auch bei Gutverdienenden kann die künftige Rente einem tiefen Umwandlungssatz unterliegen. Ein Umwandlungssatz von 6,8 Prozent (pro 100 000 Franken Altersvermögen werden 6800 Franken im Jahr ausbezahlt) gilt nur für den obligatorisch versicherten Lohn. Das sogenannte Überobligatorium weist häufig einen tieferen Umwandlungssatz auf. Sich in die Pensionskasse einkaufen Auf dem Vorsorgeausweis findet man das Einkaufspotenzial in die Pensionskasse. Es ist grösser, je besser das Einkommen ist. Eltern verfügen über mehr Möglichkeiten, wenn sie keine Kinder mehr unterstützen müssen. Vor einem Einkauf sollte man die finanzielle Solidität der PK prüfen. In die 3. Säule einzahlen Die Säule 3a, in die pro Jahr maximal 6768 Franken einbezahlt werden können (siehe auch Seite 25), ist eines der gängigsten Mittel der Vorsorge. Gelder aus der 3. Säu­le sind gesperrt und können frühestens fünf Jahre vor der Pensionierung bezogen werden. Wer erst mit 50 Jahren ein solches

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Der regelmässige Blick auf die Vorsorgesituation ist wichtig.

Konto eröffnet, kann mit konsequentem Einbezahlen des Höchstbetrags – und je nach Verzinsung – bis Lebensalter 65 noch gut 100 000 Franken ansparen. Einen Sparplan beginnen Sparen kann man auch mit einem Fondsparplan einer Bank. Hier ist der Zins zwar nicht garantiert, aber das Verlust­ risiko wird durch die monatliche Einzahlung reduziert. Lebensversicherungsprodukte dagegen sind wegen der Tiefzinsen unter Druck geraten. Bei Menschen über 50 ist die Laufzeit zudem kürzer, daher ist eine Lebensversicherung weniger attraktiv als Vorsorgeinstrument. Geld selber anlegen Wer selbst anlegen will, muss Interesse für den Finanzmarkt mitbringen. Je nach Vermögen und Einkommen können höhere ­Risiken eingegangen werden. Wichtig: Nur ein Teil des Vermögens sollte in Wertpapie-

© goodluz/123RF.com

ren angelegt werden. Wird in Aktien investiert, sollten solide Unternehmen mit hohen Dividenden berücksichtigt werden. Wohneigentum kaufen Ein Haus oder eine Eigentumswohnung sind Formen der Altersvorsorge. Die Finanzierung muss geplant sein. Nicht alles Geld sollte in eine Immobilie gesteckt werden. Erbschaften berücksichtigen Die finanzielle Situation verbessern wird natürlich eine Erbschaft. Wegen der höheren Lebenserwartung erben viele Nachkommen aber erst, wenn sie auf das Rentenalter zugehen oder bereits pensioniert sind. WEITERE INFORMATIONEN www.cash.ch/ratgeber/vorsorge www.cash.ch/ratgeber/3saeule Hilfreiche Infos zu Vorsorgethemen


SÄULE 3A VORSORGE

SO KÖNNEN SIE IHR GELD IN DER 3. SÄULE ANLEGEN Die private Vorsorge wird immer wichtiger, vor allem die 3. Säule. Eine Anleitung zum Vermögensaufbau. höht werden kann. Die Bedienung funktio­ niert per Smartphone-App. Auch daher sind die Kosten relativ tief und liegen zwischen 0,17 und 0,72 Prozent pro Jahr. Trotz langfristig höherer Renditeerwartungen sind die Wertschriftenlösungen in der Schweiz noch wenig verbreitet. 23 Prozent der Säule-3a-Gelder waren 2016 laut Credit Suisse in solchen Produkten investiert.

VON IVO RUCH

W

eil die Schweizer Vorsorgewerke AHV und Pensionskassen vor grossen demografischen und wirtschaftlichen Herausforderungen stehen, gewinnt die individuelle Planung über die Säule 3a an Bedeutung. Ende 2016 betrugen die in der Schweiz angesparten Säule-3a-Gesamtvermögen rund 113 Milliarden Franken, dreimal mehr als vor zehn Jahren. Geld für die Säule 3a kann auf drei Arten investiert werden. Die erste Option ist eine simple Kontolösung. Hier wird das Geld etwas besser verzinst als auf einem herkömmlichen Sparkonto. Allerdings: In den letzten sieben Jahren haben die Anbieter von Säule-3a-Konten ihre Zinsen von durchschnittlich knapp 2 auf etwas mehr als 0,25 Prozent gesenkt (siehe Grafik). Weil die Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern aber beträchtlich sind, ist ein Vergleich sehr wichtig. Geld in Aktien anlegen Als zweite Option gibt es die Möglichkeit, innerhalb der Säule 3a in Wertschriften zu investieren. Viele Banken bieten Anlagefonds mit einer Aktienquote bis zu 75 Prozent an, wobei mit dem Aktienanteil auch das Risiko steigt. «Bei Produkten mit einem substanziellen Aktienanteil sollte der Anlagehorizont in der Säule 3a mindestens zehn Jahre betragen», sagt Vorsorgeexperte Florian Schubiger von Vermögenspartner. Entscheidend ist auch, auf die unterschiedlich hohen Kosten für die Produkte zu achten: Die Gesamtkosten für die Anlagefonds der Banken variieren zwischen 0,5 und 1,5 Prozent. Ganz neu am Markt ist die komplett digitale Lösung des Fintech-Startups Viac, bei der der Aktienanteil bis auf 97 Prozent er-

Schicht für Schicht ergibt sich fürs Alter ein Geldpolster. © grigory_bruev/123RF.com

3A-ZINSEN SINKEN SEIT JAHREN

Entwicklung des durchschnittlichen Zinses auf einem Säule-3a-Konto in der Schweiz. Quelle: Vermögenspartner

Private Vorsorge steuerlich attraktiv Die dritte Möglichkeit zur Geldanlage in der 3. Säule sind Versicherungspolicen. Hier herrscht häufig ein vertraglich vereinbarter Sparzwang. Es kann auch zu Verlusten kommen, wenn die vereinbarten Sparziele des Versicherten nicht erreicht werden. Egal, in welcher Form das Sparen für die Säule 3a stattfindet: Die private Vorsorge ist steuerlich privilegiert. Denn der jährlich einbezahlte Betrag kann vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Für 2018 beträgt die Limite 6768 Franken, für Personen ohne Pensionskasse sind es 33 840 Franken oder maximal 20 Prozent des Nettoeinkommens. Gelder gestaffelt beziehen Die Säule 3a heisst auch «gebundene Vorsorge», weil das Geld bis fünf Jahre vor der Pensionierung blockiert ist. Allerdings gibt es Ausnahmen: Das einbezahlte Vermögen kann für selbstbewohnte Immobilien, bei einer Auswanderung, beim Wechsel in die berufliche Selbständigkeit oder bei Invalidität vorbezogen werden. Weil beim Auszahlen der Gelder der 3. Säule Steuern anfallen, lohnt es sich meistens, mehrere Konten zu führen. Das Geld kann damit in unterschiedlichen Steuerperioden bezogen werden. Das reduziert die steuerliche Belastung.

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INTERVIEW ERWIN HERI

«DIE SELBSTVORSORGE MÜSSEN WIR VIEL ERNSTER NEHMEN» Finanzprofessor Erwin Heri ist ein zäher Verfechter des Sparens mit Aktien. Die Zahl der Pensionskassen müsste deutlich sinken, sagt er. INTERVIEW: DANIEL HÜGLI BILDER: PAOLO DUTTO

Herr Heri, Sie schreiben Bücher für Anleger und produzieren bei fintool.ch Erklärvideos zu Finanz­ themen. Haben Sie eine Mission? (Schüttelt den Kopf) Ich bin Professor und in diesem Sinn Lehrer, der den Leuten Sachen beibringen will. Vielleicht sollten Uniprofessoren generell ein bisschen mehr zu den Leuten oder in die Praxis gehen. Des Weiteren habe ich auch lange Jahre Berufserfahrung in der Finanzwelt und kann Theorie mit Praxis verbinden. Ist das Finanzwissen der Schweizer schlechter als anderswo? Schweizer wissen im Allgemeinen mehr über Finanzen als Leute in anderen Ländern. Dennoch ist das Wissen mangelhaft. So fehlt oft die Einsicht, dass man sich für Anlagen und generell für Finanzen mehr interessieren sollte. Unser Ziel ist es, dass die Leute die Selbstvorsorge ernster nehmen und sich weniger auf den Staat verlassen. Wenn man das richtig machen will, braucht es aber ein Minimum an Finanzwissen. Der Aktienanteil in der Bevölkerung stagniert, Anleger machen immer die gleichen Fehler: Ist Ihre Mission nicht eine «Mission impossible»? Das glaube ich nicht. Das Problem ist, dass Finanzthemen den Leuten oft nicht verständlich präsentiert werden. Vieles wird unglaublich verkompliziert. Und mit Komplexität lässt sich halt Geld verdienen. Nehmen Sie die Inserate von strukturierten Produkten. Das ist ein Witz. An der Uni lese ich den Studenten manchmal diese Inserate vor. Nur den Text. Schon dann bricht Gelächter aus.

26

Erwin Heri: «An der Uni lese ich den Studenten manchmal Inserate von strukturierten Produkten vor. Nur den Text. Schon dann bricht Gelächter aus.»

Wenden sich die Leute auch von ­Finanzthemen ab, weil mit der Finanzkrise viel Vertrauen verspielt wurde? Da muss man unterscheiden. Auf der einen Seite haben wir das Finanzsystem mit

seinen Strukturen und den dort wirkenden Zusammenhängen. Von denen sollte man eine Ahnung haben. Die meisten dieser Zusammenhänge kann man den Leuten auch erklären. Auf der anderen Seite


ERWIN HERI INTERVIEW

haben wir die im System eingebundenen Akteure, denen man vertrauen sollte, denn jedes Finanzsystem basiert auf Vertrauen. Hier hapert es aber. Es ist tatsächlich sehr viel Vertrauen verloren gegangen. Welches sind die ersten Schritte bei der Geldanlage? Der erste Schritt ist die Analyse der Ver­ pflichtungen und der künftigen Ansprüche. Nehmen wir an, Sie haben 100 000 Franken zur Verfügung. Zunächst erfolgt eine Auf­ listung der Liabilities, also Ihrer Verpflich­ tungen, Verbindlichkeiten oder Pläne. Soll zum Beispiel innert dreier Jahre eine neue Küche angeschafft werden, investieren Sie sicher nicht alles verfügbare Geld in Ak­ tien. Oder Sie stellen mit 45 Jahren fest, dass bei der Pensionierung eine Renten­ lücke von 50 000 Franken pro Jahr besteht. Da würde es Sinn machen, diese 100 000 Franken in ein hundertprozentiges Akti­ envehikel zu investieren. «Zielorientierung der Geldanlage» ist das Stichwort. Der Zyklus steigender Börsenkurse dauert seit neun Jahren, das ist überdurchschnittlich lange. Soll man jetzt noch gross Aktien kaufen? Es kommt darauf an, welche Strategie Sie verfolgen oder welche Ansprüche Sie abde­ cken wollen. Je nach­ dem spielt der Zeit­ punkt selber keine grosse Rolle. Den 30bis 45-Jährigen sage ich immer: «Kauft Aktien zu einem jeweils fixen Betrag im­ mer an einem festen Datum.» Dann kauft man über die Zeit einmal zu tiefen und ein­ mal zu hohen Kursen und wird langfristig den durchschnittlichen Ertrag erwirtschaf­ ten. Gegen Ende des Anlagezeitraumes muss man dann etwas vorsichtiger werden, weil zu dem Zeitpunkt ein «Chlapf» an den Börsen überdurchschnittlich schmerzt.

das ist eben Diversifikation. Ganz abgese­ hen davon war die Dekade von 2000 bis 2010, mit Ausnahme der Jahre 1929 bis 1939, die einzige Dekade in den letzten 100 Jahren, die am Schweizer Aktienmarkt eine Nullrunde produzierte. Welche Anlagegrundsätze bei Aktien erhöhen die Chance auf einen langfristigen Wertzuwachs? Den Anlagehorizont lange ansetzen, das Portfolio diversifizieren und die Dividen­ den reinvestieren. Letzteres macht leider fast niemand. Aber nur die reinvestierte Dividende produziert den Zinseszinseffekt, welcher die langfristige Zusatzrendite er­ wirtschaftet. Ganz wichtig ist aber auch, dass die Leute die Angst vor Aktien ver­ lieren. Es herrscht eine wahnsinnige An­ leger-Psychose aufgrund der kurzfristigen Börsenschwankungen. Einbrüche an den Aktienmärkten gab es immer. Aber sie wur­ den mit der Zeit alle wieder wettgemacht. Nicht bloss Privatanleger, auch die meisten institutionellen Anleger haben ein Risiko­ konzept, das auf der kurzen Frist basiert. Das ist in aller Regel falsch und vernach­ lässigt viele Opportunitäten.

«Einbrüche an den Börsen gab es immer. Aber sie wurden mit der Zeit alle wieder wettgemacht.»

Aktien sind nicht immer Selbstläufer: Ein Anleger, der im Jahr 2000 in der Schweiz Aktien kaufte, hatte zehn Jahre später keinen Wertzuwachs. Dann hat der Anleger genau das nicht ge­ macht, was ich vorher sagte, nämlich kon­ sequent über die Zeit investieren. Auch

Sie blenden aus, dass Aktien riskant sind. Firmen können Pleite gehen, wie Swissair zeigte. Einer der obigen Grundsätze war Di­ versifikation. Wer un­ diversifiziert in Ein­ zeltitel investiert und damit Geld verliert, ist selber schuld. Wie legen Sie persönlich Ihr Geld an? Cash und Aktien. Manchmal «heue» ich allerdings auch ein bisschen rum. Ich halte Bitcoins. Ich habe dabei etwa gleich viel verloren, wie mein Sohn gewonnen hat. Er hatte seine Bitcoins auf meinen Rat hin nämlich verkauft (lacht). Ein wenig Spekulation gehört also doch dazu ... Man muss auch ein wenig Spass haben. Meine Anlagen sind zu 90 Prozent fest, 10 Prozent sind auf einem Nebenkonto. Ich kann ja nicht ernsthaft über Geldanlagen dozieren und selber nichts machen. Man

ERWIN HERI FINANZPROFESSOR UND GRÜNDER FINTOOL Erwin Heri (64) betreibt mit sechs Partnern seit 2014 die Finanzvideo-Plattform Fintool. Daneben hat Heri einen Lehrauftrag für Finanztheorie an der Universität Basel. In der Finanzindustrie war er tätig als Anlagechef sowohl beim ehemaligen Bankverein wie auch bei Credit Suisse Financial Services. Bei der Versicherung Winterthur amtete Heri als Finanzchef und bei der Privatbank Valartis als Verwaltungsratspräsident.

lernt Anlagen und Produkte erst dann rich­ tig kennen, wenn man Geld verloren hat damit. Soll man sich in Pensionskassen ­einkaufen? Grundsätzlich finde ich den Zustand der Schweizer Pensionskassen gut. Der Ein­ kauf in die Pensionskasse ist aus Ertragsund Steuerüberlegungen sicher auch eine gute Sache. Es kommt allerdings auf die einzelne Pensionskasse an und was mit den Einkäufen passiert. Attraktiv sind Ein­ käufe, wenn im überobligatorischen Be­ reich sogenannte 1E-Programme erhältlich sind mit einem möglichst hohen Aktienan­ teil. In der Schweiz sollte man auch die 3. Säule stärker fördern. Das heisst, höhere Beträge zulassen und die Restriktionen auf den 3a-Produkten lockern. Diese Restrik­ tionen gründen auf einem völlig falschen Risikokonzept. Unterstützen Sie das Konzept einer freien Pensionskassenwahl? Ja. Die Kosten bei den Pensionskassen müssen sowieso sinken. Wir haben in der Schweiz etwa 600 Pensionskassen. Zehn Kassen würden wohl reichen.

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Win-Win-Win ist die Antwort

Viel mehr als ein Robo-Advisor: clevercircles ermöglicht neue Geschäftsmodelle für Versicherungen, Banken, Sammelstiftungen und Vermögensverwalter Neue Anlagekunden zu gewinnen ist schwer, die Schweizer Zurückhaltung ist legendär. Die Kontozinsen sind auf dem Nullpunkt und dennoch lassen die meisten Schweizer ihr erspartes Geld auf dem unverzinsten Konto liegen. Gleichzeitig findet ein Generationenwechsel statt, die Erwartungen nicht nur der jüngeren Kunden sind hoch, gute Lösungen müssen günstig, flexibel und einfach sein und sie sollen auch Spass machen. Eines steht fest: Es braucht neue Antworten! Mit clevercircles hat die Bank CIC gemeinsam mit ti&m eine innovative Anlageplattform geschaffen, die die Vorteile eines Roboadvisors mit den Vorteilen menschlicher Entscheidungen kombiniert. Somit können Kunden effizient anlegen und dabei regelmässig involviert sein.

zu können. Zum Vergleich: Bei den über 55-Jährigen lag dieser Wert bei 59%. Clevercircles bietet Versicherungen einen einfachen, paritzipativen und auch kollaborativen Ansatz, ihre Kunden am systematischen Vermögensaufbau teilhaben zu lassen. Auch als Entnahmeplan kann clevercircles in der Phase des Vermögensverzehrs hervorragend eingesetzt werden. Es fühlt sich einfach gut an, involviert zu sein. Zufriedene Kunden werden es Ihnen danken.

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Das Modell clevercircles eignet sich auch für Anwendungen im Bereich der beruflichen Vorsorge, zum Beispiel für für individuelle 1e-Pläne im Überobligatorium.

Als offene Plattform ist clevercircles auf win-winwin ausgelegt. Alle profitieren, wenn Herr und Frau Sebastian Comment Mit clevercircles schaffen Sie eine Differenzierung Schweizer sich vermehrt für Anlagen interessieren. Geschäftsführer und können gleichzeitig Ihre Kundenschnittstellen Dies gilt insbesondere auch für Versicherungen clevercircles und ihr grundlegendes Geschäftsmodell rundherund Pensionskassen, die die Plattform im White um selber definieren. Darüber hinaus gewinnen Labeling auf vielfältige Weise nutzen können, ohne Sie mit einer raschen Time-to-market und einem attraktiven ein teures und langwieriges IT-Projekt lancieren zu müssen. Preismodell, das einen tiefen Break-even garantiert, weitere clevercircles in der PRIVATEN VORSORGE Wettbewerbsvorteile in einem kompetitiven Umfeld. Die private Vorsorge wird wichtiger. Gerade die jüngere GeneraEine clevere Partnerschaft tion entwickelt ein neues Bewusstsein für Fragen rund um die finanzielle Absicherung im Alter. Es ist denn auch jene Genera- Sie sind eine Versicherung, eine Sammelstiftung, eine Bank oder tion, die neue Ansprüche an Lösungen stellt. Eine breit angeleg- sonst ein Dienstleister im Finanzbereich und möchten mehr te Umfrage* zeigt exemplarisch, dass bei den unter 35-Jährigen über die Partnerschaftsmodelle von clevercircles erfahren? Wir drei von vier befragten Personen es als wichtig erachten, regel- freuen uns von Ihnen zu hören! mässig über Ihre Portfolio-Zusammenstellung mitentscheiden

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KO N TA K T I ER EN S I E U N S AU F W W W.C L E V ER C I R C L E S .C H


HYPOTHEKEN IMMOBILIEN

WICHTIGE FRAGEN UND ANTWORTEN ZU HYPOTHEKEN Bei der Kreditvergabe für Wohneigentum gelten seit einiger Zeit strengere Anforderungen. Das müssen Sie zum Thema wissen. VON PASCAL ZÜGER

D

a die Notenbanken zumindest in Europa schon seit längerer Zeit an Tiefzinsen festhalten, sind auch Hypotheken zu günstigen Konditionen zu haben. Doch wenn der Hauskauf für viele Leute erschwinglich wird, steigen auch die Gefahren einer Überhitzung am Immobilienmarkt. Kommt es dann zu abrupten Zinsanstiegen, droht eine Immobilienkrise mit negativen Folgen für Banken, Hypothekarnehmer und die Wirtschaft. Zur Vermeidung eines solchen Szenarios wurden in der Schweiz einige Massnahmen getroffen – durch neue Vorschriften der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und durch selbstregulierende Massnahmen der Geschäftsbanken. Das wirkt sich auf die Hypothekenvergabe für Kunden aus. Hier

die wichtigsten Fragen und Antworten für (künftige) Wohneigentümer. ❒  W ie

viel eigenes Geld wird für einen Immobilienkauf benötigt? Mindestens 20 Prozent des Kaufpreises einer Immobilie muss der Kunde mit Eigenmitteln decken, der restliche Betrag kann aus einer Hypothek stammen. Dabei müssen mindestens 10 Prozent des Kaufpreises durch «echte Eigenmittel» berappt werden. Dazu zählen Barmittel, Wertpapiere oder Guthaben der Säule 3a. Nicht dazu gehören allerdings Gelder aus der eigenen Pensionskasse. Mittel aus der 2. Säule dürfen also nur verwendet werden, sofern 10 Prozent des Kaufpreises bereits durch echte Eigenmittel gedeckt sind.

Beim Immobilienkauf müssen Bankkunden mehr Eigenmittel mitbringen.

❒  K ann

das Eigenheim auch langfristig finanziert werden? Vor dem Abschluss der Hypothek ist eine Tragbarkeitsrechnung durchzuführen. Eine Faustregel besagt, dass die laufenden Finanzierungskosten nicht mehr als ein Drittel des Bruttoeinkommens ausmachen dürfen. Um die monatliche Belastung auszurechnen, sollte nicht bloss der Hypothekenzins, sondern auch die Kosten durch die Rückzahlung eines Teils der Hypothek (sogenannte Amortisation) sowie die Unterhalts- und Nebenkosten einbezogen werden. Belaufen sich die gesamten Kosten auf über 35 Prozent des Bruttoeinkommens, ist die Hypothek finanziell nicht tragbar. FORTSETZUNG AUF SEITE 30

© realityimages/123RF.com

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IMMOBILIEN HYPOTHEKEN

FORTSETZUNG VON SEITE 29 ❒  W as

ist der Unterschied z­ wischen der ersten und der ­zweiten Hypothek? Finanzanbieter gewähren in einer ersten Hypothek maximal 65 bis 70 Prozent des Immobilienwerts. Wer nun nicht 30 bis 35 Prozent Eigenmittel einschiessen kann oder will, der muss eine zweite Hypothek aufnehmen. Sie ist unter Umständen aber teurer. Allerdings werden immer seltener für die erste und die zweite Hypothek unterschiedliche Zinssätze angewandt. ❒  B is

wann muss die Hypothek z­ urückbezahlt werden? Innert 15 Jahren oder bis zum Pensionierungszeitpunkt muss die Hypothekarschuld auf zwei Drittel des Belehnungswerts reduziert werden. Vor September 2014 waren es noch 20 Jahre. Normalerweise ist es die zweite Hypothek, die in diesem Zeitraum zurückbezahlt (oder: amortisiert) werden muss. Für die erste Hypothek hingegen besteht keine Rückzahlungspflicht.

Kaufpreis und Bankschätzung herangezogen. Wird also eine Immobilie für eine Million Franken gekauft, die von der Bank jedoch nur auf 800 000 Franken geschätzt wird, so beträgt bei einem Belehnungsgrad von wiederum 60 Prozent die gewährte Hypo­thek nur noch 480 000 Franken (60 Prozent von 800 000 Franken) und nicht mehr 600 000 (60 Prozent von einer Million Franken). Die Regel kann also dazu führen, dass mehr Eigenmittel für den Hauskauf nötig sind. ❒  W as

ist eine indirekte ­ mortisation? A Neben dem direkten Abzahlen der Hypothek besteht auch die Möglichkeit einer indirekten Amortisation. Der Amortisationsbetrag wird dabei nicht an das Hypotheken-Institut direkt, sondern in die eigene

Vorsorge einbezahlt. Vorteil dabei: Die Vorsorge wird aufgemöbelt, und die Hypozinsen bleiben von den Steuern abzugsfähig. Auch die Beiträge an die 3. Säule können vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Bei der Pensionierung wird dann das geschuldete Geld vom Säule-3a-Konto an die Bank überwiesen. ❒  W elches

Hypothekenmodell ist das beste? Jede Hypothekenform hat ihre Vor- und Nachteile. Steigen die Zinsen plötzlich an, ist eine Festhypothek die bessere Wahl, weil man sich den tieferen Zinssatz für eine fixe Laufzeit gesichert hat. Passen sich die Zinsen jedoch nur sehr langsam nach oben an, ist die Libor-Hypothek die kostengünstigere Variante. Als Alternative bietet sich eine Mix-Strategie an. ❒  W o

bekomme ich die günstigste Hypothek? In der Regel sind Versicherungen bei langen Laufzeiten günstiger, Banken bei kurzen Laufzeiten oder Libor-Produkten. Auch Pensionskassen traten in den letzten Jahren mit guten Konditionen in den Markt ein, vor allem bei langen Laufzeiten. Zudem nimmt die Anzahl Anbieter, die digital in Erscheinung treten, laufend zu (e-Hypo, Hypomat, Swissquote oder Homegate). In den meisten Fällen gehören sie zu den günstigsten Anbietern. Oft erhält man auch attraktive Konditionen, wenn man von einer Bank oder einer Versicherung bereits andere Produkte hat. Auf jeden Fall sollte man verschiedene Offerten einholen und die Institute miteinander vergleichen. Dies gilt auch bei der Erneuerung einer Hypothek.

❒  S oll

die erste Hypothek überhaupt zurückbezahlt werden? Ob und in welcher Höhe sich eine Amortisation bei der ersten Hypothek lohnt, hängt zum einen von der steuerlichen Situation ab. Kosten für die Hypozinsen können vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Zum anderen spielen auch die Anlage-Alternativen eine Rolle: «Wie viel Zinsen kann ich erwirtschaften, wenn ich das Geld woanders anlegen würde, statt die Hypothek abzubezahlen?» Ob sich die Amortisation lohnt, kann auch online mit verschiedenen Hypotheken-Rechnern kalkuliert werden.

❒  S ind ❒  W orauf

bezieht sich der ­Belehnungswert? Der Belehnungswert ist der Teil des Immobilienwerts, für den der Kreditgeber eine Hypothek gewährt. Bis 2014 orientierte sich dieser Wert am Kaufpreis der Immobilie: Bei einer Immobilie für eine Million Franken Kaufpreis und mit Belehnungsgrad von 60 Prozent wäre die gewährte Hypothek also 600 000 Franken gewesen. Inzwischen zählt das sogenannte Niederstwertprinzip. Um die Höhe der Hypothek zu ermitteln, wird der niedrigere Betrag aus

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Nebst Hypozinsen und Amortisation darf im Budget der Immobilienunterhalt nicht vergessen werden. Pixabay

WEITERE INFORMATIONEN www.cash.ch/ratgeber/hypotheken Zahlreiche Infos rund um Wohneigentum

Hypothekenkonditionen v­ erhandelbar? Ja. Auf den offiziell angegebenen Kondi­ tionen, den sogenannten Schaufensterpreisen, haben Hypothekenanbieter oft eine Menge Spielraum – nach unten und nach oben. Je nach finanzieller Ausgangslage, Verhandlungsgeschick und Anbieterwahl können Kunden einen Unterschied von 40 bis 50 Basispunkten auf den Schaufensterpreis herausholen. Bei einer 10-jährigen Hypothek im Wert von einer Million können so gut 40 000 Franken über die gesamte Laufzeit eingespart werden.


VERKAUF IMMOBILIEN

DEN RICHTIGEN HELFER FÜR DEN HAUSVERKAUF FINDEN Beim Immobilienverkauf ziehen viele Hausbesitzer einen Makler bei. So sucht und findet man die passende Lösung. VON DANIEL HÜGLI

M

it etwas Talent und Motivation kann man beim Immobilienverkauf vieles selber machen: Attraktive Fotos schiessen, einen informativen Text verfassen und ein Inserat auf Portale hochladen sind keine Hexerei. Auch eine Preisschätzung lässt sich gratis im Internet oder durch Experten für rund tausend Franken durchführen. Komplizierter wird es aber, wenn es um das Vertragstechnische geht. Auch aus Zeitgründen verpflichten viele verkaufswillige Hausbesitzer daher einen Immobilienmakler. Er hat Erfahrung in der Preisschätzung und bei Verhandlungen. Ein Makler kostet natürlich. Branchenverbände, die auch eine gute Anlaufstelle sind für die Maklersuche (siehe Kasten), empfehlen für den Verkauf eines Einfamilienhauses ein Honorar von 3 Prozent. Einige Makler senken diese Gebühr auch auf 2,5 Prozent oder tiefer. Eine gewisse Skepsis ist bei der Makler­ suche angebracht, wenn Folgendes beobachtet wird: ❒  M aklerprovision

beträgt 4 Pro-

zent oder mehr ❒  M akler

hat keinen Geschäftssitz und/oder keine Website

❒  A uf

der Website (falls vorhanden) finden sich nur wenige oder veraltete Immobilien. Fotos des Verkaufsobjektes haben schlechte Qualität und zeigen zu viel Privates (z.B. Familienfotos)

❒  M akler

veranschlagt den Verkehrswert und den Verkaufspreis viel zu hoch

Das Haus selber verkaufen oder einen professionellen Makler beiziehen?

Ein Makler sollte eine Fachausbildung haben. Kenntnisse des lokalen Immobilienmarktes und ein Kontaktnetz sind unabdingbar. Ganz wichtig ist der persönliche Eindruck. Ein Makler soll zu Hause vorbeikommen, das Haus besichtigen und seine Marketingstrategie darlegen. Der Makler, sofern er den Hauseigentümer überzeugt, unterbreitet danach eine schriftliche Offerte mit einer Beschreibung der Liegenschaft, mit dem Verkaufspreis, der Provision und den zu erwartenden Nebenkosten. Man kann drei oder mehr Offerten einholen, was den Verhandlungsspielraum bei der Provision erhöht. Steht der Makler fest, erstellt dieser eine Verkaufsdokumentation und danach einen Verkaufsauftrag; dringend empfohlen wird eine schriftliche Version. Darin enthalten

Pixabay

sind Verkaufspreis, Leistungsumfang sowie die Provision im Detail. Der Makler wird im Dokument auch die Ausschliesslichkeit des Verkaufspreises und des Auftrages festhalten sowie eine Entschädigung, falls die Liegenschaft anderwertig verkauft wird oder der Auftrag sonst hinfällig wird. Wichtig sind auch die Laufzeit des Auftrages (in der Regel ein halbes Jahr) und Kündigungsmöglichkeiten. WEITERE INFORMATIONEN www.maklerkammer.ch Organisation Schweizerische Maklerkammer www.pricehubble.com Gratis-Preisschätzung von Immobilien Quanto – App zur Gratis-Preisschätzung von Immobilien

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SACHWERTE WEINE

WEIN GENIESSEN UND GELD VERDIENEN Weine gehören zu den erfolgreichsten Investments der letzten Zeit. Mit der richtigen Wahl lassen sich Genuss und Rendite verbinden. VON IVO RUCH

S

achwerte haben sich im Tiefzinsumfeld seit Ausbruch der Finanzkrise zu besonders beliebten Investments entwickelt. In den letzten zehn Jahren konnten mit Oldtimern, Uhren oder Kunst Renditen im zwei- bis dreistelligen Prozentbereich erreicht werden (siehe Grafik unten). Aber auch edle Weine haben ihren Wert in dieser Zeit fast verdreifacht. Der Schweizer Wein-Auktionator Franz Wermuth erkennt in jüngster Zeit ein besonderes Interesse der Investoren an Weinen aus dem Burgund und der Bordeaux-Region. «Unverändert gross ist zudem der Einfluss asiatischer Käufer», sagt er. Raritäten erzielen gute Preise Allerdings ist es im Burgund schwierig, Weine mit Lagerpotenzial zu finden. Besser sind diesbezüglich die Voraussetzungen bei Gewächsen aus dem Bordeaux, wo ein begehrter «Château Pétrus» für mehr als 2000 Franken die Hand wechselt. Aber auch für Rares aus Kalifornien oder der Toskana werden teilweise mehrere hundert Franken hingeblättert. Wer neben Wertsteigerung ebenso am Genuss interessiert ist, wird aber auch bei deutlich günstigeren Weinen fündig, wie die Übersicht auf der nächsten Seite zeigt.

Spitzenweine haben nicht immer einen Spitzenpreis.

© freeprod/123RF.com

0

antike Möbel –32%

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69% Uhren

70% farbige ­ iamanten D

78% Kunst

103% Brief­ marken

138% Schmuck

182% Münzen

192% Wein

334% Oldtimer

Quelle: Knight Frank

WERTENTWICKLUNG VERSCHIEDENER SACHWERTE IN DEN LETZTEN ZEHN JAHREN


WEINE SACHWERTE

«Clos d’Agon» – spanische Trouvaille

«Château ­Léoville Poyferré»

D

ie Weine des Weinguts «Château Léoville Poyferré» in der Gemeinde Saint Julien gehören in die Kategorie «Trinken oder Lagern». Dieser klassische Bordeaux aus der zweiten Reihe wird aus Cabernet Sauvignon, Merlot, Petit Verdot und Cabernet Franc gekeltert. Seit Beginn der offiziellen Klassifikation 1855 ist das Weingut als «Deuxième Grand Cru Classé» eingestuft (zweithöchste Stufe). Ideale Trinkreife für einen 2015er sind die Jahre 2022 bis 2045. Die entsprechenden Preise variieren zwischen 80 und 90 Franken.

ange Zeit war Katalonien bekannt als Region für den spanischen Schaumwein Cava. Doch seit einigen Jahren gilt der Nordosten Spaniens als führend bei innovativen Rotund Weissweinen, die von viel Sonne profitieren. Daher auch die Bezeichnung für Katalonien als das Kalifornien von Europa. Zwischen der französischen Grenze und Barcelona liegt das Weingut «Clos d’Agon», dessen Wurzeln in die Schweiz und nach Frankreich reichen. Auf Basis französischer Edelrebsorten werden dort mithilfe moderner Technik internationale Spitzenweine produziert. Der in Eichenfässern ausgebaute Rotwein wird von Kritikern gelobt und kann mehrere Jahre gelagert werden. Im Schweizer Handel ist er ab 50 Franken zu haben.

«Clos des Papes» – mediterraner Tropfen

Franz J. Wermuth

Franz J. Wermuth

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«Il Pino di Biserno»

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Franz J. Wermuth

ein aus der Toskana muss nicht ­Chianti aus der Korbflasche sein. Das beweist der innovative Winzer Lodovico Antinori, der bereits den Kultwein «Ornellaia» aufbaute. Seinem neusten Projekt, dem jungen Weingut Tenuta di Biserno, wird eine grosse Zukunft zugetraut. Der Rotwein «Il Pino di Biserno» (ab 40 Franken) hat Merkmale eines Bordeaux und passt gut zur einfachen toskanischen Küche; er freut sich aber auch über ein paar Jahre Lagerung im Weinkeller.

uch im Rhonetal gibt es hervorragende Weine. Das mediterrane Klima Südfrankreichs mit rund 2800 Sonnenstunden pro Jahr bietet ideale Bedingungen für einige der besten Rotweine Frankreichs. Das Weingut «Clos des Papes» in der Nähe von

Avignon hat sich auch auf biologischen Weinbau spezialisiert; jährlich werden nur etwa 70 000 Flaschen produziert. Der «Châteauneuf-du-Pape» (ab 70 Franken) ist sofort trinkbar, kann aber auch bis zu 20 Jahre aufbewahrt werden.

Vini Della Valle

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GELD QUIZ

Die Jungfraubahnen: Seit 2016 in chinesischer Hand?

© Jungfraubahnen 2017

TESTEN SIE IHR WISSEN Dieses Quiz zu Geld, Wirtschaft und Schweizer Firmen fordert Sie heraus. Nur eine Antwort pro Frage ist richtig. Viel Erfolg! 1) Welche Wortkombination ist im Namen Swatch zusammengefasst? a) Swiss Watch b) Second Watch c) Super Cheap Watch

5) Welches Unternehmen wurde 2016 nach China verkauft? a) Bico (Matratzen) b) Sigg (Trinkflaschen) c) Jungfraubahnen

9) Welches ist der Lieblingsfussballclub von CS-CEO Tidjane Thiam? a) Satellite FC Abidjan b) Arsenal London c) Grasshopper Club Zürich

2) Wie viele Banknotenwerte gibt es beim Schweizer Franken? a) Zehn b) Vier c) Sechs

6) In welchen beiden Ländern hat der Elektrotechnikkonzern ABB seine Wurzeln? a) Schweiz und USA b) Schweiz und Albanien c) Schweiz und Schweden

10) In welchem Jahr wurde die Schweizerische Nationalbank gegründet? a) 1291 b) 1848 c) 1906

3) Bei welcher Firma ist der K ­ ünstler und Unternehmer Dieter Meier («Yello») Grossaktionär? a) Bell (Fleischverarbeiter) b) Orell Füssli c) Bank Vontobel

7) Welche Stadt ist nicht Teil eines Versicherungsnamens? a) Chur b) Basel c) Zürich

11) Was wird im Logo von Toblerone dargestellt? a) Eigernordwand b) Matterhorn c) Matterhorn und Bär

4) Welchen Übernamen trägt Zug wegen der Tech-Firmen-Ansammlung? a) Crypto-Valley b) Internet-Oase c) Blockchain-Bubble

8) Welches ist das flächenmässig grösste Shoppingcenter der Schweiz? a) Shoppi Tivoli, Spreitenbach AG b) Mall of Switzerland, Ebikon LU c) Foxtown, Mendrisio TI

12) Wie heisst der CEO des Pharmakonzerns Novartis? a) Daniel Vasella b) Severin Schwan c) Vasant Narasimhan

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Lösungen: 1b, 2c, 3b, 4a, 5b, 6c, 7a, 8a, 9b, 10c, 11c, 12c

VON DER CASH-REDAKTION


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BVG-Rendite /-Nachhaltigkeit Rendite BVG-Ertrag

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+ 10 Jahre

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BVG-Ertrag B BVG-Rendite B BVG-Nachhaltigkeit Rendite B BVG-Wachstum B BVG-Nachhaltigkeit B

letzte 12 Monate 0,50 % 1,59 % 2,26 % 2,43 % 3,29 %

5 Jahre p.a. 1,60 % 2,14 % 2,55 % 2,56 % 3,39 %

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