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«Ohne Risiko gibt es kein Potenzial für Ertrag.» William Adams, Portfolio-Manager und Rohstoffhändler
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EDITORIAL – IMPRESSUM
EDITORIAL
Die Spekulanten an den Finanzmärkten sind in Verruf geraten. Doch im Alltag sind wir alle Zocker. «Spekulant!» «Zocker!» Nicht zuletzt durch die grossen Betrugsskandale in der Bankenwelt sind diese Wörter in den letzten Jahren arg in Verruf geraten. Ein Zocker oder ein Spekulant: Das sind gemeinhin Leute, die persönliche Gewinne zum Nachteil der Allgemeinheit erwirtschaften. Indem sie Preise hochtreiben, Blasen entstehen lassen, um dann in Schnelle abkassieren zu können. Beispiele gibts viele: bei Immobilien etwa, oder auf den Rohstoffmärkten, wo Spekulanten die Agrarpreise in die Höhe treiben und somit mitschuldig an Hungersnöten sein sollen. Von der Hand zu weisen sind solche Vorwürfe nicht. Doch dahinter steckt ein Urtrieb, der in uns allen steckt. Wir sind alle Spekulanten und Zocker. Ob dabei jemand anders Nachteile erleidet oder nicht: Im Alltag lauern überall Möglichkeiten und Verlockungen, !" #$"%&'"(#)"*+,-%./)#!&",#&,&"0&/&1#,..,&"2!$),#."3,$'45/66,&" können. Lasse ich etwa den Heizöltank heute schon auffüllen? Schliesslich könnten die Rohölpreise in den nächsten Monaten steigen. Soll ich beim Mietauto die Zusatzversicherung sausen lassen? Ich habe ja noch nie einen Unfall gebaut. Oder gar: Soll ich aufs Tramticket verzichten und schwarzfahren? Ich bin noch nie in eine Kontrolle geraten. Spekulation und Zockerei: Es ist das ständige Abwägen zwischen Sicherheit und Risiko. Es zeigt sich am ausgeprägtesten an den Finanzmärkten. Dem Trading, also dem Handel und dem richti-
gen Einsatz von Finanzwerten, widmet sich diese Ausgabe von cash VALUE. Es soll Börsenanfängern wie Finanzfortgeschrittenen dank vieler Tipps eine Hilfe sein bei ihren Entscheiden, wie sie ihr Geld gewinnbringend anlegen. Etwa mit den zehn «Dos» und «Don’ts» im Handel mit Optionen. Zu Wort kommen aber auch Leute wie William Adams, der früher «wilder» Rohstoffhändler an der weltgrössten Rohstoffbörse CBOT in Chicago war. «Gier, nämlich die Angst, zu wenig zu bekommen, kann einen Menschen stark fesseln», sagt er. Adams verweist dabei auf die Tatsache, dass beim Trading sehr viel Selbstüberschätzung mitspielt. Auch Wirtschaftspsychologe Christian Fichter sagt im Interview: «Wenn Anleger erfolgreich sind, ist die Gefahr gross, dass sie gierig und irrational werden.» Daraus entspringen – sprichwörtlich – kapitale Fehler. Diese Ausgabe von cash VALUE soll Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, eine Hilfe sein, damit Sie nicht die gleichen Fehler machen wie viele Spekulanten, Trader oder Zocker. Ich wünsche Ihnen viel Lesevergnügen
Daniel Hügli, Chefredaktor cash
Impressum cash VALUE vom 15.8.2012: Gedruckt als Spezialversand an Finanzindustrie und Anleger, als PDF auf www.cash.ch Herausgeber: cash zweiplus AG, Bändliweg 20, 8048 Zürich, Telefon: 044 436 77 77, Mail: contact@cash.ch Geschäftsführer: Christoph Hartgens (CEO) Projektleitung: André Michel (COO) Chefredaktor: Daniel Hügli Redaktion: Pascal Meisser, Frédéric Papp, Sven Zaugg Mitarbeit: Markus Baumgartner Layout: Haus der Kommunikation, Hinterdorfstr. 9, 8702 Zollikon Produktion/Bildredaktion: Thomas Demuth, Dominik Hertach Titelbild: Paolo Dutto, Zürich Anzeigen: Ev Klausing, Head of Sales, ev.klausing@cash.ch; Marco Spadacini, Senior Account Manager, marco.spadacini@cash.ch Werbung: www.cash.ch/werbung Druck: Swiss Printers AG Copyright: cash zweiplus AG
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SCHWERPUNKTE – INHALT
INHALT
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20 22
06 INTERVIEW: WILLIAM ADAMS
17 WETTEN AUF STEIGENDE ZINSEN
Vom wilden Händler in Chicago zum ruhigen PortfolioManager. Trader William Adams über den Börsenhandel.
Historische Tiefstzinsen: So wetten Sie auf die Zinswende. 18 INTERVIEW: CHRISTIAN FICHTER
09 RISIKOSPIEL HEBELPRODUKTE Wer nicht k.o. gehen will, muss Vorsicht walten lassen.
Von Jägern und Sammlern – oder was die Faszination des Börsenhandels ausmacht. Wirtschaftspsychologe Christian Fichter im Interview.
10 RATGEBER OPTIONEN 20 TRADING-TRENDS AUF TWITTER UND CO. Optionenhandel ist nichts für Anfänger. Aber auch Fortgeschrittene sollten wichtige Grundregeln beachten.
Social Media als Trendradar für den Börsenhandel.
12 PORTRÄT: DER TAG EINES DAYTRADERS
22 ZOCKER-AKTIEN UND SKURRILE WETTEN
Daytrading ist Knochenarbeit. Martin Hamrak gibt Einblick in seinen Alltag als selbständiger Daytrader.
«Penny-Stocks» locken Spieler auf den Plan. Und wie man mit lahmen Pferden schnelle Gewinne einstreichen kann.
14 FOLGEN SIE DEN DAYTRADERN
24 TECHNISCHE ANALYSE CONTRA GEFÜHL
Ayondo – Plattform zu den Daytradern im Hinterhof.
So behalten Sie beim Trading einen kühlen Kopf.
I – VII «INSIDE»: TRADING BEI CASH
25 VORSICHT, ANLAGEBETRUG!
Traden bei cash ist günstig. Und sicher. Eine Übersicht.
Das sind die gängigen Tricks von Anlagebetrügern.
15 ZOCKEN MIT DEVISEN
26 BLACKJACK, ROULETTE UND CO.
7,3#',&5/&8,."69$":&6;&<,$"%&8"=$!0'>
Im Casino gilt: Die Bank gewinnt immer.
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INTERVIEW WILLIAM ADAMS
«ICH KANN RASCH HANDELN, OHNE IMPULSIV ZU SEIN» Vom wilden Händler in Chicago zum ruhigen Portfolio-Manager am Zürichsee. William Adams über die Eigenheiten im Handel. INTERVIEW: MARKUS BAUMGARTNER BILD: PAOLO DUTTO
Wollten Sie schon immer Trader werden? Ausser den vier Berufswünschen Anwalt, Arzt, Astronaut oder Baseball-Pitcher wollte ich in der Tat immer auch Händler werden.
einer der wenigen Plätze, an welchen Studienabgänger direkt mit Doktoranden konkurrieren können. Dennoch besteht eine gewisse Kameradschaft unter den Händlern auf dem Parkett und unter den Leuten in den Handelsräumen. Der Händler, der versucht, mich am Morgen über den Tisch zu ziehen, kann am Abend mit mir ein Bier trinken gehen.
«Handeln innerhalb eines Tages setzt sehr viel Erfahrung und einen klare Fokus voraus.»
Sie arbeiteten an der grössten RohstoffBörse, dem Chicago Board of Trade (CBOT). Wie erlebten Sie diese Zeit? Es ist ein ganz spezieller Ort. Das CBOT ist die älteste Terminbörse der Welt. Ich denke, dass es einer der wenigen Plätze auf der Welt ist, an welchen !"#$%&'!()*++&,*-& !#&.#/%0!"%+12,-%&,*+geübt wird. Werden beispielsweise Weizenkontrakte auf dem Parkett gehandelt, entsteht daraus eines Tages nach Transport, Verarbeitung und Verkauf ein neues Produkt für den Frühstücksteller.
Sie sind seit fast 20 Jahren in der Trading-Welt zuhause. Wie kamen Sie dazu? Als ich einmal auf der Besucherplattform der CBOT stand und das organisierte Chaos beobachtete, war für mich klar, dass ich Händler werden wollte. Leider gab es $#!(#(&34" #5(!#"%#(&.#6& ,-7"8&9,+&'!(fachste war, selbst ein Handelskonto zu eröffnen. Über den Freund eines Kollegen kam ich zu einem Anmeldeformular und konnte schliesslich mit Handeln beginnen. Wie ist das Verhältnis unter den Händlern? An der CBOT ist das Verhältnis unter den Händlern generell sehr kompetitiv. Es ist
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Händler handeln schnell, Nachhaltigkeit auf der anderen Seite ist langfristig. Ein Gegensatz? Für mich ist das kein Gegensatz. Gewinnen oder verlieren – Händler müssen in jedem Fall entschlussfreudig sein. Wenn sich eine gute Gelegenheit bietet, muss kurzfristig gehandelt werden. Langfristig muss man hingegen klare Regeln festlegen, um die Risiken eines Portfolios zu minimieren. So kann ich rasch handeln, ohne impulsiv zu sein. Erfolgreicher Intraday-Handel kann !"#$% #&"%'(#)*+",*)* #-*".* /# heisst es immer wieder. Stimmen Sie mit dem überein? Es kann für einen Zahnarzt sehr schwierig sein, sich zeitgleich auf seine Arbeit und Intraday-Handel zu konzentrieren. Das würde sowohl für ihn als auch den Patienten schmerzvoll ausgehen. Handeln innerhalb eines Tages setzt sehr viel Erfahrung und einen klaren Fokus voraus. Da viele professionelle Trader Spezialisten für einzelne Märkte sind, kann ein Freizeit-Trader mit limitiertem Fachwissen kaum mithalten. Zudem muss man stets auf dem neus-
ten Stand der Technik sein, um erfolgreich Daytrading betreiben zu können. Sind Computer im Börsenhandel überlegen? Systematische Handelsmodelle können eigenständiges Denken nicht ersetzen. Sie haben allerdings auch einige Vorteile. Einerseits kann der Computer rund um die Uhr arbeiten, während Menschen Ruhepausen benötigen. Überdies kann das computerbasierte Modell konstant mit grösster Präzision agieren. Hinzu kommt noch die Skalierbarkeit: Dank unseres Systems können wir unsere Kapazitäten ohne grössere Schwierigkeiten erhöhen. Die Beständigkeit möchte ich auch hervorheben. Das System entwickelt das Portfolio nach unse"#:&;4 #//<&42(#&34(&=*++#"#(&'!()7++#(& oder Emotionen abgelenkt zu werden. WILLIAM ADAMS ROHSTOFFHÄNDLER Der gebürtige US-Amerikaner William Adams stammt aus New Orleans. Er ist registrierter Commodity Trading Advisor (CTA) und schloss sein Studium in Englisch mit Nebenfach Ökonomie 1993 an der Northwestern University in Evanston (Illinois) ab. Danach arbeitete der verheiratete Adams als Co-Founder bei RainmakerXion und danach als Director of Business Development bei VisaNow.com in Chicago. Ab 2002 war er als Principal für Lagniappe im Risk Management tätig, bevor er Chief Energy & Capital Markets Strateg ist bei der LaSalle Futures Group wurde. 2006 wurde er Managing Director bei JKV Global und 2008 Principal bei Intermarkt Investment Strategists, ebenfalls in Chicago. Seit 2011 ist er verantwortlicher Portfolio!"!#$%& '$(& )$%& *!+(,-& ./01$& 2$3(,($"1$& 45& in Zollikon.
WILLIAM ADAMS INTERVIEW
Wie kam es dazu, dass ein Family #01'2*#3,*#4 #.* #56",27(**#8*7%9+#74+: Stefano Ruggeri, ein Nachkomme der deutschen Immobilienfamilie Baum und Ge+12=-%+!(2,>#"& #+&?,:!/@&A-51#<&2,%&#!(#& Vielzahl systematischer Trading-Strategien anhand Portfoliostruktur, Risiko und Performance evaluiert. Viele von ihnen zeigten grosses Potenzial auf. Selbst ehemals #!(&B", #"<&3#",(%04"%#%&#"&(*(& !#&5(,(C!ellen Interessen seiner Familie. Er hat zuerst die Erwartungen an ein systematisches B", !(6DE"46",::& #5(!#"%&*( & ,",*-2!(& ein Team aus zwei erfahrenen Tradern und einem quantitativen Programmierexperten zusammengestellt – einer davon war ich. Was ist Ihre Aufgabe beim Family #01'2*: Meine primäre Verantwortung liegt in der Verwaltung des Portfolios auf Tagesbasis. Dazu gehört die Überwachung der Risiken und der Liquidität, welche das InvestmentModell benötigt. Das Testen, Analysieren und stetige Anpassen der Möglichkeiten und Risiken, die das Modell beim Umsetzen neuer Strategien mit sich bringt, zählt
auch zu meinen Aufgaben. Mein Ziel ist es, das von uns betreute Investment-Vehikel robust, komplett transparent und hoch ef5C!#(%& 0#!%#"& C*& >#%"#!>#(8& 9,>#!& ,12%#(& wir sehr auf tiefe Kosten und beträchtliche Skalierbarkeit. Und wie hat sich dieses alternative Investment-Vehikel bisher in der Praxis bewährt? Die Hauptaufgabe ist, «Alpha» für das ?,:!/@& A-51#& C*& 6#(#"!#"#(& F& ,/+4& #!(#(& nachhaltigen Mehrwert gegenüber dem Markt und den eingegangenen Risiken. Kommenden September wird unser Global Macro Fonds die Einjahresperformance ausweisen. Derzeit können wir uns über eine positive Entwicklung von 12,6 Prozent seit Beginn freuen. Da wir Risiken regelmässig minimieren, wird das Investmentvehikel keine Extremrenditen erzielen. Wir streben eine langfristige Stetigkeit an. Dies liegt auch völlig im Interesse der Gründerfamilie. Das System passt sich demnach höherer und tieferer Marktvolatilität an.
Viele Anleger lassen Verluste laufen, aus Angst, sie zu realisieren. Wieso? Eines der grössten Probleme des Menschen ist, Fehler einzugestehen. Deshalb werden Verluste oft nicht früh genug realisiert, weil es einem Eingeständnis gleichkommt. Hingegen ist die Gewinnrealisierung oft noch schwieriger auszuführen, als sich an einem Risikoparameter zu orientieren. Gier, nämlich die Angst, zu wenig zu bekommen, kann einen Menschen stärker fesseln. Bei *(+#"#:&?4( +&6#>#(&0!"&>#!&B", #DG*)#gung die Risikolimite zeitgleich vor. Das Modell setzt auch klar Gewinnziele für jeden Trade fest. Als Konsequenz erlaubt das Modell, während einer Bewegung Teilgewinne zu realisieren, ohne die Position ganz zu veräussern. Totale Sicherheit ist aber eine Illusion, oder? Ja, Risiko gehört zu jedem Investmentprozess. Ohne Risiko gibt es kein Potenzial für Ertrag.
William Adams, Trader: «Gewinnen oder verlieren – Händler müssen entschlussfreudig sein.»
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GASTBEITRAG UBS
ENDLICH SEHEN, WIE DIE MÄRKTE TICKEN Mit dem Charttechnik-Tool «UBS KeyInvest TrendRadar» können Anleger Einstiegsmöglichkeiten frühzeitig erkennen. VON ROBIN LEMANN, UBS
S
eit mehr als einer Dekade werden die Finanz- und Kapitalmärkte weitgehend von einer Konstanten dominiert: der Volatilität. Während langfristig orientierten Investoren volatile Märkte eher ein Dorn im Auge sind, nutzen kurzfristig orientierte Trader die Schwankungsbreiten des Marktes durch Anwendung von Handelsstrategien, die oft auf Chartsignalen oder der Ausbildung $*"++H#C!5+12#"&;*+%#"&>#"*2#(8&9!#+&6!/%& umso mehr in Zeiten von Euro-Schuldenkrise, politischen Unwägbarkeiten und Rezessionsängsten, welche die Börse derzeit unberechenbar machen.
wie sie an dem potenziellen Trend partizipieren können. Dieses vollautomatische System kann dem Anleger das Leben ungemein erleichtern. Zudem sorgt es dafür, dass der grösste Feind des Traders, die Emotion, aussen vor bleibt. Der KeyInvest TrendRadar basiert rein auf der Chartanalyse und liefert :!%%#/+& $*"++H#C!5+12#"& Chartmuster wie beispielsweise «Trendkanal» oder «Schulter-Kopf-Schulter» punktgenaue Signale. Dazu bedarf es im Hintergrund eines komplexen Systems, dem ausgeklügelte Berechnungsmethoden und genaue Marktdaten zugrunde liegen. Somit kann dieser Service der neusten Generation für Jedermann einen einfachen Einstieg in die Traderwelt bieten – bei einem geringen Zeitaufwand und ohne professionelle Vorkenntnisse. Das System zeichnet Verlaufslinien, erkennt Trendsignale, errechnet daraufhin mögliche Kursziele und schlägt einen Stop-Loss zur Absicherung vor. Für jeden erkannten Trend werden die wichtigsten Angaben zum Signal übersichtlich auf einem PDF-Dokument zusammengefasst.
«Der KeyInvest TrendRadar liefert Investitionshilfen und kann Anleger zu neuen Ideen inspirieren.»
UBS KeyInvest bietet Zugang zu technischer Analyse und Strategie Vielen Anlegern oder Gelegenheits-Tradern fehlt aber zum einen der Zugang zu den Handelsstrategien und zum anderen das Wissen rund um die Technische Analyse. Mit der kostenlosen und in der Schweiz exklusiv lancierten Chart-Signal Plattform KeyInvest TrendRadar können beide Lücken geschlossen werden. Die Plattform funktioniert, wie der Name bereits verrät, wie ein Radar. Durch ein kontinuierliches Überwachen der verschiedenen Basiswerte hilft der innovative Service Trends frühzeitig zu erkennen und liefert im Minutentakt neue Signale. Sobald bei Aktien, Währungen oder Rohstoffen ein neues Signal ausgebrochen ist, liefert der TrendRadar mögliche passende UBS-Produkte und die dazugehörigen Informationen gleich mit. Anleger wissen also in sekundenschnelle,
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;%<#= 1> 8*"#),(#?!<#&"%'@#=99*# kommen auf ihre Kosten Das webbasierte System bietet drei Pro5/#I& JK,+!1L<& JG 3,(1# L& *( & JE"4-#++!onal». Egal ob Trader-Greenhorn oder fortgeschrittener Händler, alle Anlegertypen kommen auf ihre Kosten. Die Generierung einer Anlageidee kann vielseitig erfolgen, zum Beispiel durch einen Branchenansatz oder über präferierte Anlageklassen.
Ist sich der Anleger unschlüssig, kann er ganz einfach alle Sektor-Mitglieder beobachten lassen. Hat der Anleger eine Position abgestossen, hilft ihm der KeyInvest TrendRadar einen möglichen Zeitpunkt für #(&.!# #"#!(+%!#6&C*&5( #(8&;!%&0#(!6#(& Klicks lässt sich beispielsweise die jeweilige Anlage auf Long-Signale (steigende Kurse) durchleuchten. Darüber hinaus kann auch der Zeitpunkt einer Absicherung des Portfolios beispielsweise gegen einen sinkenden US-Dollar ein Ansatzpunkt sein. Die TrendRadar-Signale beruhen auf Wahrscheinlichkeiten Der KeyInvest TrendRadar kann dem Investor entscheidende Hilfestellung liefern und ihn zu neuen Anlageideen inspirie"#(8&K#(*%C#"&H"45%!#"#(&34(&#!(#"&H"4-#++!4(#//#(&B#12(!$&42(#&+#/>+%&E"45&+#!(&C*& müssen. Eine Wunderwaffe ist die Analyseplattform freilich nicht, alle TrendRadarSignale beruhen auf Wahrscheinlichkeiten. Dabei liegt die Trefferquote zweifelsohne unter 100 Prozent. Wer eine individuell auf seine Bedürfnisse zugeschnittene Vermögensplanung sucht, dem wird auf jeden Fall empfohlen zusätzlich seinen Kundenberater zu kontaktieren. www.ubs.com/keyinvest-trendradar
ROBIN LEMANN UBS Robin Lemann ist für das Public Distribution Team Schweiz von UBS tätig.
HEBELPRODUKTE TRADING
WO SICH ZOCKER DIE FINGER VERBRANNTEN Warrants verlieren zunehmend an Bedeutung. Heute sind andere Produkte gefragt. VON PASCAL MEISSER
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verfällt die Option wertlos, Anleger erleiden einen Totalverlust. Viele Zocker kaufen zu riskante Optionen, weil der Hebel bei der KO-Schwelle überproportional ansteigt. Der Preis des Basiswerts sollte aber zwischen 10 und 30 Prozent über der KOGrenze liegen. Das gibt gibt noch immer einen Hebel zwischen 3 und 10.
pekulanten greifen immer öfters zu einfach gestalteten Derivaten. Dieser Trend wird von den Umsatzzahlen der Schweizer Derivatebörse Scoach bestätigt. So stieg im Juni der Anteil der so genannten Knock-out-Produkte (KO) gemessen am Handelsvolumen von 32 auf 37 Prozent an, während die herkömmlichen Optionen bei einem Marktanteil von 21 Prozent verharrten. Die Knock-out-Produkte sind leicht verständlich Der Grund für diese Entwicklung liegt auf der Hand: KO-Produkte sind für die meisten Anleger verständlicher, weil der Ein)*++&34(&M4/,%!/!%=%&*( &N#!%0#"%&0#6-=//%8& Denn genau an diesen zwei Faktoren haben in den letzten Jahren die meisten Anleger ihre Finger verbrannt. Den meisten Zockern war es schwergefallen, den Ein)*++& #"& +!12& =( #"( #(& M4/,%!/!%=%& +40!#& des Zeitwertverfalls richtig einzuschätzen. Diesen Wandel spüren auch die Emittenten. Die Bank Vontobel beispielsweise setzt nur noch einen Sechstel mit Hebelproduk-
Vorsicht mindert das Knock-out-Risiko – beim Boxen wie an der Börse. key
ten ohne Knock-out um, fünf Sechstel des Umsatzes stammen aus dem Geschäft mit KO-Produkten. Ähnlich auch die UBS: Über drei Viertel des Umsatzes stammen von KO-Produkten, knapp 20 Prozent aus dem Geschäft mit den übrigen Hebelprodukten. Einzig die Zürcher Kantonalbank (ZKB) kann sich diesem Trend bislang noch entziehen. Auch KO-Optionen bergen indes Gefahren. Stürzt der Preis des Basiswerts unter die Knock-out-Schwelle,
Eine unbegrenzte Laufzeit bei den Mini-Futures Ähnlich wie KO-Optionen funktionieren Mini-Futures. Fällt das Produkt unter das Stop-Loss-Level, wird der Mini-Future wertlos aus dem Depot ausgebucht. Andererseits hat er eine unbegrenzte Laufzeit. Ein weiteres Produkt, mit dem man ohne 3#"C#""#( #& '!()7++#& +H#$*/!#"#(& $,((<& +!( & ?,$%4"C#"%!5$,%#8& 9!#+#& 0#" #(& :!%& #!(#:&5O#(&P#>#/&,*-&K,+!+0#"%#&0!#&>#!spielsweise Aktienindizes herausgegeben. Grösstes Risiko hier sind Seitwärtsbewe6*(6#(8& P!#"& 3#"/!#"#(& !#& N#"%!5$,%#& ,(& Wert, weil bei identisch grossen Auf- und Abwärtsbewegungen die Verluste grösser sind als die Gewinne.
MADOFF UND ADOBOLI: WIE MILLIARDEN VERZOCKT WURDEN Fall Adoboli: Am 15. September 2011 wurde
ven Forward-Transaktionen in Cash-ETFs, die
gab. Ende 2008 brach das Kartenhaus zusam-
der UBS-Banker Kweku Adoboli verhaftet. Er
der Händler zum Schein getätigt hatte. Diese
men. Madoff hatte binnen zweier Jahrzehnte
hatte in seiner noch jungen Karriere – Adoboli
0=9(>$"&?%!"3!=9(@"$"&>$%)$1=9$"&)($&?!93!-
über 50 Milliarden Dollar seiner Kunden in den
war erst 31 Jahre alt – nicht weniger als 2,3
che, dass die Risikolimiten von UBS durch den
Sand gesetzt. Der Trick, oder besser: die Gau-
Milliarden Dollar in den Sand gesetzt. Die UBS
Handel mit den Indexfutures überschritten
nerei, war simpel: Madoff wies seinen Kunden
erklärte drei Tage nach der Festnahme des
wurden. Am 6. September schrieb Adoboli
Gewinne aus, die nie entstanden waren, und
Londoner Bankers, der Verlust resultiere aus
seinen letzten Eintrag auf Facebook: «need a
deckte diese mit dem Geld neuer Kunden.
unerlaubten Spekulationen mit Index Futures
miracle». Sein Flehen sollte nicht erhört wer-
Solange seine Kundenliste grösser wurde, war
von S&P 500, Dax und EuroStoxx. Zwar hät-
)$"A&;$%&B$9%<#&C@#&!</A&.38!,)&5%6'$,:&)$%&
er auch liquid genug, Gewinne und Rückzah-
ten sich die dabei eingegangenen Positionen
damalige CEO der UBS, trat daraufhin zurück.
,<"#$"&D<&0"!"D($%$"A&E'$%&)%$(& (,,(@"$"& Personen weltweit sollen vom Madoff-Skandal
innerhalb des für eine globale Aktienhan)$,30%+!&6',(17$"&2!7+$"3&'$8$#9:&8$""&
Fall Madoff: Sie nannten ihn liebevoll Bernie.
direkt oder indirekt betroffen sein. Nicht we-
sie Teil eines korrekt abgesicherten Portfolios
Bloss, das System, das der Finanz- und Bör-
niger als 45 000 Anwälte sollen sich zu dieser
gewesen wären. Doch das waren sie nicht.
senmakler konstruierte, passte so gar nicht
Zeit mit dem Fall befasst haben. Madoff wurde
;($3$&4'3(17$%<"#&'$39!")&,$)(#,(17&!<3&0=9(-
zum Philanthropen, als den er sich gerne aus-
schliesslich zu 150 Jahren Haft verurteilt.
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TRADING RATGEBER
ZEHN «DOS» UND «DON’TS» IM HANDEL MIT OPTIONEN Im Optionenhandel locken fette Gewinne. Doch es lauern überall auch Verlustrisiken. cash nennt die Tradingregeln. VON FRÉDÉRIC PAPP UND SVEN ZAUGG
U
nter einer Option versteht man das Recht, innerhalb einer bestimmten Frist einen Basiswert zu einem vorher ausgehandelten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Dem Basiswert liegt oftmals eine börsenkotierte Aktie zugrunde. Die Gewinnchancen sind dabei gross, das Verlustrisiko ist es ebenso. Das sind die wichtigsten Regeln im Optionenhandel:
über die Funktionsweise und die Risiken 34(&AH%!4(#(&!:&Q/,+#"(&+#!(8&R#/>+%&E"45+& bekunden teilweise Mühe, die Funktionsweise von Optionen zu verstehen. Kaufen Sie keine Optionen ins Blaue hinaus. Legen Sie sich vor dem Kauf eine Strategie zurecht. Und verfolgen Sie diese Strategie, auch wenn sie zu Beginn nicht den erwünschten Erfolg bringt. Und: Bestimmen Sie Ihr persönliches Verlustmaximum. Wählen Sie eine Laufzeit, die mit Ihrer Strategie übereinstimmt. Wenn Sie beispielsweise einen kurzfristigen Kursanstieg des Basiswertes erwarten, wählen Sie kurz laufende Optionen. Erwarten Sie den Kursanstieg erst innerhalb der
Warren Buffet: «Risiko entsteht dann, wenn Anleger nicht wissen, was sie tun.» Anfänger sollten die Finger von Hebelprodukten lassen.
Es gilt zunächst das Bonmot von Multimilliardär Warren Buffet: «Risiko entsteht dann, wenn Anleger nicht wissen, was sie tun.» Das heisst: Anfänger sollten die Finger von Optionen lassen. Sie müssen sich vor dem Abschluss eines Optionsgeschäfts
nächsten sechs Monate, dann wählen Sie eine Option mit entsprechender Laufzeit. Je länger die Laufzeit einer Option, desto höher der Preis. Grund: Einem Schein mit längerer Laufzeit werden bessere Chancen eingeräumt, dem Anleger einen Gewinn zu bescheren, als einem mit kurzer Laufzeit. Wählen Sie keinen Ausübungspreis – auch «Strike» genannt (siehe Box unten) –, der nicht zu Ihrer Strategie passt. Erwarten Sie zum Beispiel einen starken Kursanstieg des Basiswertes innert zweier Monate, ist ein «Strike in the money», das heisst unter dem aktuellen Kurs des Basiswertes, nicht sinnvoll, weil er teuer ist. Setzen Sie immer ein Kurslimit Setzen Sie beim Kauf oder Verkauf Ihrer Option stets ein Kurslimit. Denn im Handel mit Optionen sind hohe Kursschwankungen möglich, und mit einem Limit können Sie sich absichern. Dies gilt nicht nur im Handel mit Optionen,
KURZ ERKLÄRT: WICHTIGE BEGRIFFE AUS DER WELT DES TRADERS — Warrants: Warrants sind Bezugsschei-
sich zur Abnahme. Man unterscheidet zwi-
— Basiswert: Der Basiswert (oder Englisch:
ne zum Erwerb von Aktien und anderen
schen Financial Future (Finanzterminkon-
Underlying) ist das Finanzinstrument, das
Werten wie zum Beispiel Obligationen.
trakt) und Commodity Future (Waren-
einem Derivat wie einer Option, einem Op-
Dabei wird wie bei den Optionen nach
terminkontrakt). Der Handel erfolgt an
9(@"3317$("&@)$%&$("$+&K$%9(0=!9&D<#%<")$&
Call- und Put-Warrants unterschieden (Call-
eigenen Terminbörsen wie der Eurex oder
liegt. Typische Basiswerte sind etwa Aktien,
Option beziehungsweise Put-Option), wobei
der Chicago Board of Trade (CBOT).
Indizes, festverzinsliche Wertpapiere (wie
Warrants im Unterschied zu den Optionen meistens eine längere Laufzeit aufweisen.
Obligationen) oder immer mehr auch Edel— Mini-Futures:
("(J*<9<%$3&3(")&K$%9(0=!-
metalle wie Gold oder Silber.
te, die eine unbegrenzte Laufzeit haben. — Futures: Ein Future ist ein in Bezug auf
10
Beim Mini-Future wird der Kaufpreis einer
— Hebel: Der Hebel wird errechnet, indem
Menge, Qualität und Liefertermin standardi-
Aktie oder eines anderen Basiswertes (zum
man den aktuellen Kurs des Basiswerts
sierter Terminkontrakt. Eine Verkäuferpar-
Beispiel eines Aktienindexes) zwischen dem
durch den aktuellen Preis einer Option teilt.
9$(&>$%FC(179$9&3(17&7($%'$(:&$("$&)$0"($%9$&
Emittenten (Herausgeber) und dem Käufer
Bezieht sich die Option auf ein Vielfaches
Menge zum Beispiel eines Finanztitels zu
des Mini-Futures aufgeteilt. Die Charakte-
oder einen Bruchteil des Basiswerts, muss
einem festgesetzten Preis zu einem be-
ristik des Mini-Futures wird dabei durch das
dieser Faktor in der Rechnung entspre-
stimmten Zeitpunkt in festgelegter Qualität
vom Emittenten bestimmte Finanzierungs-
chend berücksichtigt werden. Wie stark
an einen bestimmten Ort zu liefern. Der
level, den Stop-Loss und das Bezugsver-
der Hebel bei einem bestimmten Future-
5$#$"F!%9&G&)($&HI</$%F!%9$(&G&>$%FC(179$9&
hältnis bestimmt.
Kontrakt tatsächlich ist, hängt von drei
RATGEBER TRADING
sondern auch für alle gängigen Börsenwerte. Optionen nicht bei hohen Volatilitäten kaufen. Die Volatilität gibt die erwartete Schwankungsstärke der Aktienmärkte an. Die Preisfeststellung bei Optionen hängt von der Volatilität ab. Der Titel sollte liquid sein Kaufen Sie nur Optionen von liquiden, das heisst oft gehandelten Basiswerten. Verkaufen Sie keine Optionen leer: Damit meint man den Verkauf eines Basiswertes (z.B. einer Aktie), die man gar nicht besitzt. Denn geht der Basiswert in die entgegengesetzte Richtung, kann dies ins Geld gehen. Überwachen Sie Ihre getätigten Optionsgeschäfte laufend. Denn gerade bei den derzeit sehr volatilen Finanzmärkten !+%& #"&'!()*++&,*-& !#&AH%!4(+H"#!+#&2412& und die Hebelwirkung damit überproportional stark. Abhilfe können hier Stop-LossAufträge bieten. Vorsicht vor zu grossen Hebeln Wählen Sie keinen Hebel (siehe Stichwort-Erklärungen in der Box unten), der (!12%& S2"#:& T!+!$4#:H5( #(& #(%+H"!12%8& Die Hebel sind unterschiedlich. Ein Beispiel: Bei einer Option auf den Swiss Market Index (SMI) liegt der Hebel immer bei zehn, beim deutschen Aktienindex (DAX) hingegen bloss bei fünf. Das heisst: Die Option auf den SMI macht die Kursschwankungen zehnfach mit, jene auf den DAX fünffach.
Der Handel mit Hebelprodukten ist nur etwas für fortgeschrittene Trader – zu gross ist das Verlustrisiko für alle, welche die Produkte nicht richtig verstehen. Keystone
Faktoren ab: Kontraktgrösse, Kontraktwert
gleich sind, lohnt sich eine Ausübung nicht.
sucht. Dabei werden die Cash-Positionen
zum Einstiegszeitpunkt und Margin-Höhe.
Ein «Long Put» dagegen ist In-the-Money,
durch zeitlich und wirtschaftlich kongruen-
wenn der Ausübungspreis grösser ist als
te Hedge-Instrumente aus dem Bereich der
preis) bezeichnet man im Optionshandel
der jeweils gegenwärtige Wert des Bezugs-
Termingeschäfte gesichert, so beispielswei-
den Preis, zu dem ein bestimmter Basis-
objektes. Dann lohnt sich die Ausübung
se durch Financial Futures, Collars, Caps,
wert gekauft oder verkauft werden kann.
der Puts. Eine Ausübung lohnt sich nicht,
Floors, Optionen.
Ob sich die Ausübung einer Option lohnt,
wenn ein Put Out-of-Money oder At-the-
hängt vom Ausübungspreis ab. So ist eine
Money ist, also der Ausübungspreis kleiner
Option bei einem «Long Call» In-the-
oder gleich ist wie Wert des Underlying.
— Strike price: Als Strike price (Ausübungs-
Money, die Ausübung lohnt sich, wenn der Ausübungspreis kleiner ist als der aktuelle
— Volatilität: Vor allem die Volatilität hat $("$"&#%@33$"&L("C<33&!</&)$"&M$%9&$("$%& Option. Je stärker der Preis schwankt,
— Hedging: Das sind Sicherungsgeschäfte
umso höher ist die Wahrscheinlichkeit,
Kassakurs des Basiswertes. Die Option
zur Absicherung von Zins- und Wechsel-
dass sich der Wert des Basiswertes stark
ist Out-of-Money, wenn der Ausübungs-
kursrisiken im Devisen-, Edelmetall- und
verändert. Damit steigt oder sinkt der
preis der Option grösser ist als der Wert
Wertpapierhandel. Der Hedger überträgt
innere Wert der Option. In der Regel gilt,
des Bezugsobjektes. Dann lohnt sich die
die Zins- und Wechselkursrisiken auf einen
dass eine höhere Volatilität einen positiven
Ausübung der Option nicht. Auch wenn die
Kontrahenten, der entweder das Risiko aus
L("C<33&!</&)$"&M$%9&)$%&.F9(@"&7!9A&N"&
Option At-the-Money ist, der Ausübungs-
spekulativen Motiven übernimmt oder ein
extremen Grenzfällen kann es sich jedoch
preis und der Kurs des Underlying also
entgegengesetztes Risiko abzusichern ver-
genau umgekehrt verhalten.
11
DAYTRADER PORTRÄT
«MAN HAT BESSERE UND SCHLECHTERE JAHRE» Mindestens zehn Stunden jeden Tag vor dem Computer: Aus dem Leben des Daytraders Martin Hamrak. VON MARKUS BAUMGARTNER
Markus Baumgartner
Martin Hamrak, Daytrader: «Ferien sind nur möglich, wenn keine Trades offen sind.»
M
,"%!(& P,:",$& 5(6& :!%& #:& P,(del während seines Betriebswirtschaftsstudiums in den 1990erJahren an. Anfangs setzte er dafür nur einen Teil des Ersparten ein. Schnell war er jedoch komplett an der Börse investiert und wickelte mehrere Trades pro Tag ab. Er handelte vor allem Optionsscheine auf deutsche, amerikanische und japanische Werte und Indizes, was damals nicht so einfach war: Orders konnte man nur telefonisch aufgeben, und als Kursquellen gab es nur Videotext, den Online-Dienst Bildschirmtext (Btx) oder Kurs-Hotlines der Emittenten. Manchmal steht der Daytrader mitten in der Nacht auf Zudem konnte Hamrak eine neue Position nicht am gleichen Tag schliessen: Er musste warten, bis diese über Nacht ein-
12
gebucht wurde. Nach einigen Jahren als Händler im institutionellen Bereich auf einer Bank machte er sich selbständig. Anfänglich in einem Büro, arbeitet Hamrak seit einem Umzug von zuhause aus. Seine Kernarbeitszeit liegt zwischen 8 und 18 Uhr. Später blickt er noch einige Male auf Notebook oder Smartphone, um die Marktbewegungen zu prüfen. Es gibt auch Ausnahmen: «Wenn ich Positionen in australischem oder neuseeländischen Dollar halte und in der Nacht wichtige Wirtschaftsnachrichten gemeldet werden, muss ich auch mal gegen 3 Uhr aufstehen, um über offene Positionen zu entscheiden. Zum Glück passiert das nicht mehr als ein oder zwei Mal im Monat.» Hamraks Schwerpunkt liegt auf dem Handel charttechnischer Systeme auf über 40 Währungspaaren. Dafür nutzt er Chartsoft-
MARTIN HAMRAK DAYTRADER Der 41-jährige Martin Hamrak ist verheiratet und wohnt bei Frankfurt. Nach seinem BWLStudium arbeitete er als Eurex-Händler bei der DZ-Bank. Später war er Geschäftsführer einer Trading GmbH. Seine Hobbys sind Schwimmen, Radfahren und Klavierspielen.
ware wie Ninjatrader und Metatrader, Newsticker und frei zugängliche Webseiten. Sein Tag besteht aus der ständigen Kontrolle der Systeme und dem manuellen Handel der Signale, die daraus entstehen. Er blickt den ganzen Tag auf die Charts und behält den Newsticker im Auge, um keine Überraschungen zu erleben. «Selbstverständlich probiere ich zwischendurch neue Strategien aus oder verbessere
PORTRÄT DAYTRADER
und programmiere etwas um», erklärt Martin Hamrak. Wenn die Märkte ruhiger sind, 5( #%&#"&N#!%<&:,/&#!(#&2,/>#&R%*( #&U46gen zu gehen. Auch ein Daytrader verreist mal in die Ferien Martin Hamrak nimmt sich die Freiheit, auch mal in die Ferien zu verreisen. Da will er ganz abschalten und nicht an die Märkte denken: «Das ist nur möglich, wenn man keine offenen Trades mit in den Urlaub nimmt, was mir in den letzten Jahren zum Glück immer gelungen ist.» Wie kann sich ein Daytrader von der Masse absetzen? Man dürfe sich z.B. bei der Systementwicklung nicht von Rückschlägen demotivieren lassen. Es gelte dranzubleiben, wenn ein System erfolgreich aussieht, und zu versuchen, Fehlerquellen zu analysieren und zu beseitigen. Viele Trader springen nach einigen Minustrades von System zu System, wechseln die Märkte oder vernachlässigen ihr Geld- und Riskmanagement. Natürlich ist auch Hamrak nicht immer ein Gewinner. «Jedoch
versuche ich meine durchschnittlichen Gewinne grösser zu halten als die Verluste. Wenn es mir gelingt, dauerhaft die Anzahl der Gewinne im Verhältnis zu den Verlusten im Bereich von etwa 60:40 zu halten, habe ich langfristig eine positive Performance.» Zum Verdienst sagt er: «Man hat bessere und schlechtere Jahre. Vor allem die letzten waren trotz der hohen Volatilität, über die sich jeder Daytrader normalerweise freut, eher bescheiden», sagt Hamrak offen. Die Selbständigkeit bietet ihm viele Vorteile gegenüber dem Angestelltendasein, sodass er diesen Schritt nie bereut hat. Seinen Bonus holt er sich nebenbei ab: Vor einigen Jahren gewann er bei einem Börsenspiel mit über 10 000 Teilnehmern einen englischen Sportwagen. Gegenüber früher steht einem privaten Trader eine ähnlich schnelle und günstige In-",+%"*$%*"& 0!#& E"45+& C*"& M#"-76*(68& 9!#&
Gebühren bzw. die «Spreads» sind durch die Konkurrenz der Broker sehr günstig geworden. Und ein privater Trader handelt mit kleineren Stückzahlen. So ist es in liquiden Märkten meistens kein Problem, dass ein Teil des Auftrages nicht oder schlecht ausgeführt wird. Hamrak: «Man kann also auf jeden Fall eine vergleichbare oder bessere Performance erreichen.» Hamrak hat sich auch auf der Handelsplattform von Ayondo als Signalgeber (siehe auch Seite 14) registriert. Im Unterschied zur früheren Version ist bei Ayondo jetzt ein Handel direkt über die Handelsplattform der angebundenen Broker möglich, was das Trading enorm erleichtert. «Die ‹Spreads› sind enger, dazu gibt es eine grössere Anzahl an Brokern, was auch für mich als Signalgeber wichtig !+%8L&9,&#"&+!12&!(& #"&N#"%!5C!#"*(6+H2,+#& >#5( #%<&2,%&#"&(412&$#!(#&?4//40#"8
«Vor allem die letzten Jahre waren vom Verdienst her, trotz der hohen Volatilität, eher bescheiden.»
j
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13
TRADING AYONDO
WIE MAN DAYTRADERN SEIN GELD ANVERTRAUEN KANN Privatanleger können im Web den Strategien von Top-Daytradern folgen. Es ist ein Stück Demokratisierung der Finanzmärkte. VON MARKUS BAUMGARTNER
W
ie «Strassenköter», nannte ARDKommentator Reinhold Beckmann die Spielweise der italienischen Stürmer Mario Balotelli und Antonio Cassano an den Fussball-Europameisterschaften etwas despektierlich. Sie gelten als Instinktfussballer, sie sind exzentrisch und unberechenbar. Aber die Bezeichnung des TV-Kommentators war eigentlich ein Kompliment an zwei Stürmer in einer Fussball-Epoche, die von taktischen Zwängen und Querpass-Orgien geprägt ist. Dass auf höchster Ebene die Genialität eines Einzelnen den Unterschied machen kann, ist ein Sieg für den überraschenden, unterhaltsamen und menschlichen Fussball. Den Fussball, den auch der ausgefeilteste Roboter nicht spielen könnte. Die Balotellis und die Cassanoas an den Finanzmärkten Balotellis und Cassanos gibt es auch an der Börse: Man nennt sie Daytrader. Sie sind zwar keine «Strassenköter». Doch arbeiten sie üblicherweise bescheiden auf dem Estrich oder in Garagen und versuchen, auf eigenen Wegen Gewinne an der Börse zu erzielen. Das machen sie gar nicht schlecht: Während Europa mit der Schuldenkrise und schwachen Märkten zu kämpfen hat, erzielen einige Händler seit mehr als einem Jahr ausserordentliche Ergebnisse. Diese Gewinner nennen sich «Schatztrader», «Forexsiker» und «Mechanismus». Alle drei haben den deutschen Aktienindex seit teilweise 18 Monaten übertroffen – das bei einer Volatilität von teilweise einem Sechstel. Das nennt man dann «Street Alpha» pur. Wer die Hektik der Börsen und Verluste kennengelernt hat, kann sich fragen: «Wieso soll ich selber handeln, wenn ich
14
Das Konzept von Ayondo: Anleger folgen den erfolgreichen Tradern – gratis.
die besten Daytrader automatisiert auf das eigene Konto holen kann?» Die deutsche >#$",#"$0,4+)?@3#*3)9&"$"$)*&"/)/"&$)A<<B) an: Auf ihrer Plattform können Private den Anlagestrategien erfolgreicher privater Trader folgen. Die User können mit einem Klick bis zu fünf Top-Trader auswählen und deren Handelssignale automatisch über das persönliche Konto laufen lassen. Ayondo etabliert damit das Social Trading: Das Angebot ist komplett kostenlos. Interessierte können mit einer Portfolio-Simulation ohne Risiko testen, welche Rendite als Follower herausgekommen wäre. Ayondo – ein Internetportal von Tradern für Trader Ayondo ist ein Portal von Tradern für Trader. Der Gründer und Geschäftsführer Manuel Heyden ist selbst Händler und hat erlebt, woran Einsteiger immer wieder
Keystone
scheitern. Aus Praxis und Theorie wusste er: Es gibt ein paar wenige «Hidden Champions». Ayondo will diese versteckten Künstler für alle gewinnbringend nutzbar machen. Die Plattform bietet Tradern die Möglichkeit, sich mit ihrem Trackrecord !!"#$%&'() *+,-./$"%%"#) .#*) -.) -",$&0-&"ren. Nach dem erfolgreichen Test können die Trader ihre Signale automatisch an ihre Follower-Gruppe absetzen. «Bislang konnten nur besonders vermögende Privatpersonen oder Institutionelle beispielsweise über Hedge Funds an sehr guten Marktüberrenditen partizipieren. Mit Ayondo ermöglichen wir dies nun für alle mit einem Konto ab 100 Euro», erklärt Manuel Heyden. Rund 40 000 Mitglieder nutzen Ayondo, um den besten Tradern zu folgen. Bereits über 1000 Trader haben an *",) 1",$&0-&",.#2) $"&%2"#344"#5) 6+73#) 8.,*"#)9&/(",):;<)=,+*",)-",$&0-&",$5
INSIDE AUSGABE 2/2012
Trading bei cash – einfach, sicher, attraktiv Autor: André Michel
EDITORIAL Handeln bis zum K.o. Anfang Juli konnte ich dem spektakulären Boxkampf von Wladimir Klitschko in Bern beiwohnen. Zusammen mit cash Kunden, Anlegern, Vollblut-Tradern – und meiner Tochter. Kurz vor dem Kampf surfte die knapp 16-Jährige auf cash, fand bald «Knock-out»-Warrants (K.o.) – und fragte, ob sie auch auf ein Klitschko-K.o. spekulieren könne. Bei cash ist vieles möglich, eine Wette auf «Klitschko» aber nicht. Obwohl der K.o. im Ring mit dem K.o. an der Börse Parallelen aufweist. Klitschko trainiert, ist diszipliniert, agiert bewusst, gezielt und hat seine Deckung immer oben – damit schützt er sich vor einem K.o.
Online-Trading hat in den letzten zehn Jahren markant an Bedeutung gewonnen. Rund 40 Prozent der Schweizer Aktionäre wickeln ihre Transaktionen über das Internet ab. Das macht Sinn: Online-Banking steht während 365 Tagen rund um die Uhr zur Verfügung und die Gebühren sind wesentlich tiefer als beim klassischen Banking, bei welchem Aufträge vor Ort auf der Bank oder via Telefon erteilt werden. Das gilt auch für cash. So kostet zum Beispiel der Kauf von 16 Apple-Aktien an der USBörse Nasdaq im Wert von rund 9600 Franken via Online-Banking bloss 35 Franken, via Telefon wären es 70 Franken. E-Banking hat sich etabliert. Nicht bloss für so genannte «Heavy Trader», die den ganzen Tag nervös am Bildschirm hängen und jeden Monat zig Transaktionen tätigen. Online-Trading hat sich auch als Instrument für den Normalanleger durchgesetzt. Es ist ein-
fach, sicher und attraktiv, weil kostengünstig. Das Angebot im Online-Trading richtet sich denn auch – anders als noch vor zehn Jahren – nicht bloss an Aktionäre und Warrants-Trader. Das gilt in besonderem Mass
«Rund 40 Prozent der Aktionäre wickeln ihre Transaktionen über das Internet ab.» für cash. Hier können Sie nebst Aktien und Obligationen, Warrants und Derivaten auch über 8000 Anlagefonds und Exchange Traded Funds handeln (vgl. Seite IV). Und wenn Sie Rat benötigen, stehen nebst einem umfassenden Online-Informationsangebot auch rund 30 Berater zur Verfügung. Am Telefon oder im persönlichen Gespräch. —
Gleiches braucht es auch für ein erfolgreiches Trading. Mit einer klaren Strategie, Disziplin, Training und wohldosiertem Risiko schlagen Sie sich gut – ob im Ring oder an der Börse. Viel Erfolg! — Ihr
Christoph Hartgens !"#$%&'#()*"+#%,$-(#.
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II
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CHF
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CHF
CHF
CHF
*
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Portugal
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!!"#$!"%&''! Exchange !!"()*(+
*
35.–
*
35.–
CHF
Österreich
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CHF
Deutschland
— Euronext Paris
CHF
Frankreich
*
35.–
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CHF
F61*2G$1,!2
Europa
*
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CHF
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CHF
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England
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35.–
Schweden
!!'$1+!23+45! Exchange
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!!)*+,*-!./0! &'#($1#23
*
35.–
CHF
Dänemark
— Euronext Brussels
CHF
Belgien
— Euronext Amsterdam
CHF
Niederlande
*
35.–
Russland
Weissrussland
Ukraine
Kasachstan
I.)#5$.2 Japan
Türkei Korea A&$24
Japan
Kuwait
!!"#$%#!&'#($! Exchange
Katar
Ägypten
M.#.$2$5(.!,#40E!OH$#4(. Indien
Oman
=)25+)25
CHF
'4-3$6,#40$.2
Taiwan
Thailand M$.(24H
*
35.–
Philippinen
J4/4$%$4 '$254L-#
Kenia
Indonesien
J)%4H0$+
Australien !!"#$!%&'(
CHF
G4H$0$4
Südafrika
Neuseeland Australien
!!"#$!%#&'&()! Exchange
CHF
— Johannesburg !"#$%&'#()*+,
CHF
'@34N#$+4
*
35.–
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35.–
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!!'(#4(.5$.6!-23! Portfoliofonds: 11% !!'(#-+(-#$.#(.!7#)3-+(.8!9: — Warrants: 1%
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Titel
Kurs OW
3)
Währung
Courtage Courtage CHF2) in %
Wert CHF Börse
Aktien Schweiz 180 Novartis
35.00
0,36
35.00
0,36
9692.07 Xetra (D)
35.00
0,36
Tokyo 9944.24 (JAP)
35.00
0,35
9922.50 (Fidelity)
35.00
0,35
9042.12 (Pictet)
35.00
0,39
70.72 EUR
9937.36 SWX (CH)
35.00
0,35
104.70 CHF
10 470.00 SWX (CH)
50.00
0,48
94.45 CHF
9445.00 SWX (CH)
35.00
0,37
99.10 GBP
9055.76
35.00
0,39
54.55 CHF
9819.00 SWX (CH)
Das funktioniert so: Nachdem Sie sich mit 3,$"456)%&#)78,,9!"/).#$&/.01.$"/):8;$&<) erhalten Sie eine SMS auf Ihre persönli-
Aktien Ausland 16 Apple
613.20 USD
120 Siemens 270 Toyota
67.25 EUR 3095.00 JPY
9614.20
Nasdaq (USA)
Anlagefonds 270 6
Fidelity Funds – China Focus Fund A-USD Pictet Funds (CH) Swiss Equities P
37.50 USD 1507.02 CHF
ETF 117
Lyxor ETF MSCI EMU Growth
Obligationen 10 000 3% Kt. Zürich 14 20 000 2.5% Itallien 15 EMTN Strukturierte Produkte 6000
Climber auf EURO STOXX 50 PR Index
Total
96 943.02
Depotgebühr für ein Jahr 1) 2) 3)
Scoach (CH)
365.00
0,38
80.00
0,08
Das Depot dient nur als Preisbeispiel. Es handelt sich nicht um eine Kaufempfehlung. Courtage Kauf, bei Handel via E-Banking Originalwährung
KONDITIONEN FÜR WERTSCHRIFTEN- UND FONDSHANDEL Courtagen
1)
Aktien, Obligationen, Anlagefonds, Exchange Traded Funds (ETFs), strukturierte Produkte, Derivate, Hedge-Fonds pro Transaktion
Transaktionsgrösse
E-Banking
2)
Standard
unter CHF 10 000
CHF 35
CHF 70
ab CHF 10 000
CHF 50
CHF 100
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CHF 90
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CHF 180
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che Mobile-Nummer. Dieses SMS enthält einen Zugangscode. Diesen geben Sie für #.$)5#$&/.0=8/.!&).&)#$")>4?8&=.&'4*&@$+demaske ein – und das Trading kann losgehen. Anschliessend können Sie Ihre Aufträge per SMS überwachen. Beispiel: Sie geben eine Order für den Kauf von 100 Novartis-Aktien mit einer Limite ein. Sobald der Auftrag ausgeführt wird, erhalten Sie eine SMS. Dank diesem Service müssen Sie sich nicht erneut einloggen, um über den Status Ihres Auftrages informiert zu sein. SMS werden auch eingesetzt, um die Sicherheit im Zahlungsverkehr zu erhöhen. Als Kunde haben Sie die Möglichkeit, für Zahlungen eine allgemein gültige Betragslimite festzulegen. Bei einem Zahlungsauftrag, der über dieser Limite liegt, werden Sie durch eine SMS aufgefordert, die Zahlung freizugeben. Die SMS enthält neben den Zahlungsangaben eine einmalige Transaktions-Autorisierungs-Nummer (mTAN): Mit der Eingabe dieser mTAN geben Sie die Zahlung zur Ausführung frei – und haben Gewähr, dass das Geld den richtigen Empfänger erreicht. Hacker haben damit keine Chance, Ihre Zahlungen zu manipulieren. —
CASH INSIDE
EXPERTENMEINUNG Das Umfeld bleibt anspruchsvoll Autor: Sales Bischofberger
Seit der Finanzkrise von 2007/2008 haben die Industrieländer mit geringem Wachstum, Rezessionen und sogar Depressio&$&)1%)=A@B $&()C$+#4)%&#)0,=8+B!+./.,D:$) Instrumente sollten die Konjunktur stabilisieren oder ankurbeln. Der Erfolg dieser Massnahmen ist allerdings alles andere als beeindruckend. Das US-Wachstum ist nach wie vor gering und Europa steuert aufgrund #$") &.D:/) 8;E8%$&#$&) >%"!4-".,$) $"&$%/) auf eine Rezession zu. Geldpolitik erzielt nicht die erhofften Resultate in der Realwirtschaft Töricht ist, immer wieder das Gleiche zu tun, aber unterschiedliche Ergebnisse zu erwarten. Wir behaupten nicht, dass die Vorgehensweise der US-Notenbank und von Ben Bernanke töricht sei. Aber nach fast vier Jahren mit einem US-Tagesgeldsatz von 0 Prozent (der bis Ende 2014 gelten soll), zwei quantitativen Lockerungsprogrammen
SALES BISCHOFBERGER REYL & CIE AG Sales Bischofberger ist Portfolio-Manager bei der Reyl & Cie. in Zürich. Die unabhän-
und der «Operation Twist», die gerade bis Ende 2012 verlängert wurde und durch die sich die Bilanz der US-Notenbank verdreifacht hat, sollte man nun erkennen, dass diese Geldpolitik der Realwirtschaft nicht die erwarteten Impulse verleiht. Viele Industrieländer stecken in einer Liquiditätsfalle Die Geldpolitik kann politische Massnah@$&<)#.$)'$'$&)#.$)F8%B/%",8D:$&)#$")0nanziellen Labilität und der Konjunkturschwäche angehen, nicht ersetzen. Viele Industrieländer stecken in einer Liquiditätsfalle; die niedrigen Zinssätze können die hochverschuldeten Haushalte nicht dazu bewegen, sich noch höher zu ver,D:%+#$&()*%D:)#"GD=$&)#.$)E8D:$&)H$&ditekurven die Rentabilität vieler Finanzintermediäre, was die Bilanzsanierung verzögert und sie gewiss nicht dazu ermuntert, der öffentlichen Hand mehr Geld zu leihen. Nach vier Jahren eines stagnierenden und unterdurchschnittlichen Wachstums in den Industrieländern muss man nun einräumen, dass der Heilungsprozess der überschuldeten Länder lang dauern und schmerzhafte strukturelle Anpassungen mit sich bringen wird. Für die nächsten sechs Monate haben wir eine konstruktive Haltung zu den Märkten, allerdings mit Gegenwind von der anhaltenden Schuldenkrise, im Gegenzug aber Rückenwind von der Politik und den Notenbanken. —
MAKROÖKONOMIE WELTWIRTSCHAFT STOTTERT — Das Wachstum liegt in den meisten Regio! "# $!%"&!'"() *+,-%.*! "/#%0-10- .$$2 — Die Wirtschaft in den USA hat sich im Vergleich zu Europa und Asien besser entwickelt. — Die Wirtschaftsdaten aus China haben enttäuscht. — Die Schweizer Wirtschaft zeigt sich trotz starker Währung weiterhin von der robusten Seite. !"#$%&'(#!')&!#%*+!,'-!.(/!0-'#!1+-2%3
AKTIENMARKT AKTIENMÄRKTE ATTRAKTIV BEWERTET — Die Gesellschaftsgewinne sind robust und haben die Erwartungen der Analysten übertroffen. — Die Erholung der US-Binnenwirtschaft unterstützt ein anhaltendes Gewinnwachstum bei US-Unternehmen. — Das Wirtschaftswachstum in Europa bleibt sehr schwach und wirkt sich nachteilig auf die Gewinnentwicklung aus. Die Staatsschuldenkrise ist noch nicht gelöst. — Unsere Übergewichtung in Schwellenmarktaktien hat Bestand. Ansprechende Wachstumsraten und tiefe Verschuldung sind die Basis für eine weitere gute Entwicklung dieser Märkte. — Die Aktienmärkte haben trotz den guten Gewinnen der Gesellschaften im April von Höchstkursen deutlich korrigiert und sind nun attraktiv bewertet.
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gige Bank Reyl & Cie. ist Partner bei der Multimanager-Strategie zweiplus® von bank zweiplus. Mit der Multimanager-Strategie
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DEVISEN TRADING
DEVISEN ALS TRADINGSPIELWIESE FÜR WAGEMUTIGE Im Devisenhandel lässt sich leicht Geld verdienen. Aber auch !"#$%&' ()' '*+%,' %-./)&'%0!1'"!2(!34%')*'"%,!5/ !6' "+% VON FRÉDÉRIC PAPP #$%&"#'(&#')**+&#,(-./(0#123%#1(20#45(2#
Der Dollar wird noch schwächer und liegt bei
Tagen im Aufwärtstrend, das wird auch heute
0,9302 Franken. Es wird ungemütlich – mein
anhalten, sagt mein Bauchgefühl. Ich kaufe
Buchverlust steigt auf 3100 Franken. Bei 4000
6
Franken Verlust wird das Geschäft automa-
!"
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#')**+&#7(7(.#83%5(24(&#9&+.:(.#4;<#
0213%#7(13%*)11(.#K#4;#<(2.(.#$.7;.10(.C#
Kurs von 0,9612 über meinen Online-Broker.
Erste Schweissperlen bilden sich.
Die Lust, mit Fremdwährungen zu spekulieren – während der Pausen am Arbeitsplatz oder zuhause vor dem PC –, nimmt rasant zu. So werden tagtäglich Währungen im Umfang von rund fünf Billionen Dollar getauscht. Mit der Aussicht auf das schnelle Geld locken immer mehr OnlineBroker mit Trading-Möglichkeiten. Das Prinzip ist immer dasselbe. Der Anleger kann mit geringen Beträgen hohe Summen bewegen. Für 100 000 Dollar müssen durchschnittlich nur 4 Prozent an Sicherheitsmarge, sprich 4000 Dollar, hinterlegt werden. Dies entspricht einem Hebel – auch «Leverage» genannt – von 1:25. 66"
Bevor ein Devisengeschäft zwischen Privatanleger und Broker abgewickelt werden kann, muss der Anleger eine «Margin» – auch Sicherheitsmarge genannt – hinterlegen. Ist diese ausgeschöpft, dann wird das Geschäft vom Broker glattgestellt. Allerdings kann der Verlust bei extremen Ereignissen weit höher ausfallen. So geschehen bei der plötzlichen Fixierung des Mindestkurses bei 1,20 Franken pro Euro durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) Anfang September. Der Franken schwächte sich innert weniger Sekunden ab. Eine rechtzeitige Glattstellung durch den Online-Broker war kaum möglich.
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0&)??(.C#'2(#$8=G)0(.,+.:#F(&423%0(0#+;?#(2.(#
Panik.
Im Devisenhandel zahlen Anleger gewöhnlich keine Transaktionskosten. Dafür zahlt man bei jedem Tauschgeschäft den so genannten «Spread». Dieser ist die Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufskurs und wird im Handel in Pips bestimmt. Ein Pip entspricht der kleinstmöglichen Kursveränderung eines Wechselkurses und wird auf vier Nachkommastellen genau berechnet. Das heisst, ein Pip ist gleich 0,001. Online-Broker nehmen abhängig vom Währungspaar unterschiedlich viele Pips. Bei den Hauptwährungen (US-Dollar, Euro, Franken, Pfund und Yen) sind es in der Regel deren drei. 6B"B #$%&"#'(&#I+&:0#(&5+&0(0@#/+11#/2(#$8=
Ausweitung der Geldmenge. Der Dollar steigt sprunghaft auf 0,9755 und mein temporärer Devisenhandel ist unberechenbar – und doch lockt der schnelle Gewinn. key
Verlust verwandelt sich in einen Gewinn von über 1430 Franken. Aufschnaufen!
DEVISENHANDEL: GUT ZU WISSEN Für versiertere Trader bieten Banken weit ag-
die bei der Bildung einer Markterwartung
gressivere Instrumente als Kauf- und Verkauf-
berücksichtigt werden sollten. Viele Finanz-
Orders an, um auf steigende oder fallende
!"#$%"&'()(!*+,)-!.+"/)-!(()0+12(+,#3"(+)
Devisenkurse zu setzen. An den Derivate-
noch schlechter prognostizierbar sind als
börsen lassen sich zum Beispiel zahlreiche
Aktienkurse. Weiter ist eine intensive Ausein-
Devisenoptionen mit unterschiedlicher Aus-
andersetzung mit der Funktion des jeweiligen
gestaltung oder Mini-Futures handeln, welche
Produktes unerlässlich. Denn aufgrund des
zwar höhere Gewinnchancen ermöglichen,
eingebauten Hebels können sich die Verluste
aber auch entsprechend überproportional
in kurzer Zeit maximieren. Neben anderen
hohe Verlustrisiken bergen. Anleger sollten
Risiken sollten Anleger ihr Augenmerk auf die
in jedem Fall beachten, dass die Entwicklung
Qualität des Produkteemittenten richten. Geht
von Devisenkursen von einer Vielzahl wirt-
dieser pleite, dann droht dem Inhaber von
schaftlicher und politischer Faktoren abhängt,
Hebelprodukten ein Totalverlust.
G)0(.,+.:#/(.#I+&:0#<20#')**+&1#J;0(.#52&/C
15
GASTBEITRAG COMMERZBANK
FAKTOR-ZERTIFIKATE: NEUE GENERATION VON HEBELN 7!./8 9:' /)-.!/'%")*6%')*'%13/'%;(/' *!/)&'%<3% Knock-out-Warrants und Mini-Futures. VON MARC PRIBRAM, COMMERZBANK
QHQ 6LH KDEHQ GLH 0ĂšJOLFKNHLW JHKHEHOW DXI VWHLJHQGH /RQJ RGHU IDOOHQGH utzen Sie die neue Generation von ausgesetzt. Der Rollvorgang und erwartete 6KRUW .XUVH ]X VHW]HQ 'HU DXVJHZĂ&#x192;KOWH +HEHO JHZĂ&#x192;KUW ,KQHQ HLQH Ä&#x2018;EHUSURSRU Hebelprodukten, mit denen Sie auf Dividendenzahlungen haben zudem keinen !"#$%%&'$(&)!*&+,-.!/0*&1*")!+*&)*2&3'4+526 einfache Art und Weise von Kurs'LH 3URGXNWH KDEHQ LP 8QWHUVFKLHG RGHU 0LQL )XWXUHV 7*2+!84'+*9&:')$2/0&*!-"*"&%!*&%!/0&(;2&<"2'='13*1'*% ')*'"% >!")"=' /'"% ? 8-/)' '*%]X .QRFN RXW :DUUDQWV NHLQHQ 2XW VLQG GLH XQG ZHLVHQ leger, dieYRODWLOLWĂ&#x192;WVQHXWUDO bereits eine konkrete MarktmeikĂśnnen. .QRFN Sie haben die]XGHP MĂśglichkeit, ge- 3URGXNWH hebelt auf steigende (Long) oder fallende nung Ăźber einen Basiswert haben. (Short) Kurse zu setzen. DXV XQG VLQG QLFKW GHP =HLWZHUWYHUOXVW DXVJHVHW]W GLH 2SHQ (QG /DXI]HLW Funktionsweise an einem Beispiel 'HU 5ROOYRUJDQJ XQG HUZDUWHWH 'LYLGHQGHQ]DKOXQJHQ KDEHQ ]XGHP NHLQHQ (LQ Ă&#x153;berproportionale Partizipation an Sie erwarten einen Kursanstieg in einem Ä XVV DXI GLH WĂ&#x192;JOLFKH 5HQGLWH GHU )DNWRU =HUWLÄ&#x;NDWH den Bewegungen des Basiswerts Basiswert. Sie kaufen darauf ein Faktor'DGXUFK HLJQHQ VLFK GLH =HUWLÄ&#x;NDWH IÄ&#x2018;U $QOHJHU GLH EHUHLWV HLQH NRQNUHWH 0DUNW Der ausgewählte Hebel gewährt Ihnen eine 7*2+!84'+&=>&?5"-9&@+*!-+&)*2&A'%!%B*2+&!"Ăźberproportionale Partizipation an den täg- nerhalb eines Tages um 1 Prozent, nimmt lichen Bewegungen des Basiswertes. Die )*2&C*2+&)*%&3'4+5267*2+!84'+*%&'"&)!*%*D& Produkte haben im Unterschied zu Knock- Tag um 3 Prozent zu. Nimmt der Basisout-Warrants oder Mini-Futures keinen wert am darauffolgenden Tag 0,5 Prozent )DNWRU =HUWLÄ&#x;NDW [ /RQJ 6WHLJW GHU %DVLVZHUW LQQHUKDOE HLQHV 7DJHV XP Knock-out, zudem sind die Produkte vola- '"& C*2+& 'EF& G*2.!*2+& )'%& 3'4+5267*2+!84'+& QLPPW GHU :HUW GHV )DNWRU =HUWLÄ&#x;NDWHV DQ GLHVHP 7DJ XP ]X 1LPPW GHU tilitätsneutral und weisen einen konstan- HFI&J25K*"+&'"&C*2+9&L'/0%+*0*")*&M2'84& %DVLVZHUW DP GDUDXIIROJHQGHQ 7DJ DQ :HUW DE YHUOLHUW GDV )DNWRU =HUWL ten Hebel auf. Im Weiteren zeichnen sich und Tabelle veranschaulichen das Verhal+*"&*!"*%&3'4+5267*2+!84'+*%&=>&?5"-&;E*2& die Produkte die Open-End-Laufzeit Ä&#x;NDW durch DQ :HUW 1DFKVWHKHQGH *UDÄ&#x;N XQG 7DEHOOH YHUDQVFKDXOLFKHQ GDV aus und sind nicht dem Zeitwertverlust einen Zeitraum von 5 Tagen. 9HUKDOWHQ HLQHV )DNWRU =HUWLÄ&#x;NDWHV [ /RQJ Ä&#x2018;EHU HLQHQ =HLWUDXP YRQ 7DJHQ
N
Performance Ĺ? .HLQ 9RODWLOLWĂ&#x192;WVHLQÄ XVV Ĺ? .HLQ .QRFN 2XW
â&#x20AC;&#x201D; .()/01$2!#)2)#3#4()/5644 â&#x20AC;&#x201D; Kein Knock-out
EINSATZMĂ&#x2013;GLICHKEITEN â&#x20AC;&#x201D; Auf steigende Kurse (ÂŤBullishÂť): 7!"#$%&8(%#)*"!#(09$/: â&#x20AC;&#x201D;Ĺ? $XI VWHLJHQGH .XUVH %XOOLVK Auf fallende Kurse (ÂŤBearishÂť):
7!"#$%&8(%#)*"!#(0;-$%# )DNWRU =HUWLÄ&#x;NDWH /RQJ Ĺ? $XI IDOOHQGH .XUVH %HDULVK
â&#x20AC;&#x201D; Seitwärts tendierende Märkte:
Bitte wählen Sie ein anderes Produkt
Ĺ? 6HLWZĂ&#x192;UWVWHQGLHUHQGH 0Ă&#x192;UNWH ANPASSUNGSMECHANISMUS Intraday-Anpassung bei Erreichen der Anpassungsschwelle: Eine Besonderheit von 7!"#$%&8(%#)*"!#(/0)4#0<(%0=/>!446/:4?(chanismus. Dieser zielt darauf ab, dass das 8(%#)*"!#0/),-#0@(%#2$40A(% 322#+0B()0()/(?0 Tagesverlust des Basiswertes von 25 ProLong auf null fallen. Um dieses Risiko eines
Totalverlustes an einem Handelstag einzu-
Prozentuelle 9HUĂ&#x192;QGHUXQJ Faktor-Zertifikat [ /RQJ
Prozentuelle 9HUĂ&#x192;QGHUXQJ Basiswert X
Ausgangswert
Tag 1
Tag 2
Basiswert X
Ausgangswert
Tag 3
Tag 4
% Bewegung Basiswert 100
Tag 5
Faktor-Zertifikat 3x Long
% Bewegung Faktor-Zertifikat 3x Long
101,00
10,30
Tag 2
100,50
10,15
Tag 3
100,24
10,07
Tag 4
101,00
10,30
Tag 5
102,26
10,68
Total Perform.
2,26 %
schränken, greift ab einer Tagesperformance (LQH ZHLWHUH %HVRQGHUKHLW YRQ des Basiswertes von +20 Prozent bei Faktor8(%#)*"!#(/0;-$%#0F'@+0&GH0I%$'(/#0F()0<(/0
VXQJVPHFKDQLVPXV 'LHVHU ]LHOW
7!"#$%&8(%#)*"!#(/09$/:0()/0=/>!446/:4?(chanismus. 7!"#$%&8(%#)*"!#(0<(%0J$??(%'F!/"04)/<0
DP 0DUNW DJLHUHQ NĂšQQHQ %HL HL auch handelbar auf www.cash.ch/derivate. YRQ PLQXV PÄ&#x2018;VVWH EHLVSLHOV MARC PRIBRAM ZHLVH HLQ )DNWRU =HUWLÄ&#x;NDW [ /RQJ COMMERZBANK DXI 1XOO IDOOHQ 8P GDV 5LVLNR HLQHV Marc Pribram ist bei
10
Tag 1
6,82 % Quelle: Commerzbank
16
â&#x20AC;&#x201D; Konstanter Hebel auf tägliche
'(/#0?C44#(0(#@!0()/07!"#$%&8(%#)*"!#0DE0
Ĺ? 2SHQ (QG /DXI]HLW â&#x20AC;&#x201D;Ĺ? .RQVWDQWHU +HEHO DXI Open-End-Laufzeit
VORTEILE AUF EINEN BLICK
der Commerzbank ZĂźrich im Bereich Public Distribution fĂźr
WHV YRQ SOXV EHL )DNWRU =HUWL Ä&#x;NDWHQ 6KRUW E]Z PLQXV EHL turierten Produkten GHQ /RQJ HLQ und ETF )DNWRU =HUWLÄ&#x;NDWHQ zuständig. den Vertrieb von struk-
Weitere Infos unter !"#$%&'(%#)*"!#(+,-
HYPOTHEKEN TRADING
MIT DER ZINSWENDE KASSE MACHEN C!*&<".*-*2&G5"&*!"*D&<"%+!*-&)*2&?*!+K!"%*"&N258+!*2*"& und ihre Hypothek absichern können. VON FRÉDÉRIC PAPP
S
o tief wie in diesem Jahr waren die Zinssätze in der Schweiz noch nie. Der dreimonatige Franken-Libor (London Interbank Offered Rate) pendelt seit Jahresbeginn zwischen dem Nullpunkt und 0,1 Prozent. Und mit knapp einem J25K*"+& E*8")*"& %!/0& )!*& K*0"O,02!-*"& Swap-Sätze ebenso im Keller. Die Zinsen sind so tief, dass sie nur noch in eine Richtung gehen können: nach «Norden». Die Frage ist nur, wann dies passiert. Anleger können sich in Position bringen.
Wenn die Zinsen ansteigen, dann gibt es Bares So stehen an der Derivate-Börse Scoach risikobewussten Anlegern rund 170 Produkte zur Verfügung, die als Basis den dreimonatigen Franken-Libor haben. Sie unterscheiden sich hinsichtlich Komplexität und Laufzeit. Eine einfache Möglichkeit, um von einem Anstieg der kurzfristi-*"& 7!"%*"& N258+!*2*"& K$& 4P""*"F& !%+& )*2& Kauf eines Call-Warrant. Warrants auf Zinssätze sind Finanzinstrumente, welche dem Investor das Recht auf Erhalt einer Barauszahlung geben, wenn der Zinssatz nach drei Monaten höher liegt als in den drei Monaten zuvor. Während die Gewinnmöglichkeiten theoretisch unbegrenzt sind, ist das maximale Verlustrisiko auf den ursprünglichen Kaufpreis des Produktes limitiert. Anleger, die auf eine baldige Erhöhung des Libor-Satzes setzen, können Warrants mit kürzeren Laufzeiten wählen. Q"&<"E*+2'/0+&)*2&:*#'+!5"&!"&)*2&@/0B*!K& und der Frankenstärke werden die Zinsen mittelfristig kaum anziehen. Folglich sollten Anleger längere Laufzeiten wählen.
Mit Wetten auf steigende Zinsen können Hypotheken abgesichert werden.
Die Zinsinstrumente können aber nicht nur zur Spekulation eingesetzt werden, sondern auch zur Absicherung von Libor-Hypotheken oder Bond-Portfolios. Fakt ist: Ein unerwarteter Zinsanstieg würde die Kurse von Anleihen in den Keller schicken und die Kosten für Hypotheken in die Höhe schnellen lassen. Wie vor rund fünf Jahren: Damals zogen die Libor-Zinsen innert zwei Jahren von fast 0 Prozent auf über 3 Prozent an. Um den Verlust auszugleichen, gibt es so genannte «Long-Leverage-Zer+!84'+*R9& !"& 45DN.*>*%& J25)$4+F& )'%& *!"& Anleger aber nicht ohne vorgängige Beratung kaufen sollte.
Gewinnmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt – das Risiko bleibt eingeschränkt.
Keystone
Risiken. Sinken nämlich die Zinsen weiter, dann resultiert für den Anleger wegen des Hebeleffekts ein überproportionaler Verlust. Die Entwicklung der Libor-Zinsen hängt von einer Vielzahl Faktoren ab, die bei der Bildung einer Markterwartung berücksichtigt werden sollten. Folglich sind solche Produkte nur für erfahrene Anleger geeignet. Neben weiteren Risiken ist zu beachten, dass bei einem Bankrott des Emittenten dem Inhaber ein Geldverlust droht. CALL-WARRANTS AUF DREIMONATIGEN FRANKEN-LIBOR Symbol
ISIN
Laufzeit
LIBOKB
CH0114321760
22.09.2015
SFCPB
CH0126295606
24.03.2016
LONG-LEVERAGE-ZERTIFIKAT ZUR AB-
Die Anleger müssen die Risiken stets im Auge behalten Die Spekulation auf steigende Zinsen mit Call-Optionen gibt es allerdings nicht ohne
SICHERUNG VON LIBOR-HYPOTHEKEN JFVNQ
CH0143857107
24.01.2022
Quelle: cash.ch
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INTERVIEW CHRISTIAN FICHTER
«FAST ALLE ANLEGER ÜBERSCHÄTZEN SICH» Wirtschaftspsychologe Christian Fichter über die Verlockungen des schnellen Geldes. INTERVIEW: PASCAL MEISSER BILD: PAOLO DUTTO
Christian Fichter: «Wenn Anleger erfolgreich sind, ist die Gefahr gross, gierig und irrational zu werden.»
Casino, Börse, Lotto, Wetten – überall lockt das schnelle Geld Spieler und Zocker. Wie lässt sich dieses Verhalten aus Sicht eines Psychologen erklären? Es gibt verschiedene Erklärungen dafür. Der Mensch hat sich in einer Zeit entwickelt, in der er als Jäger und Sammler unterwegs war. Damals musste er fähig sein, schnell zu entscheiden. Wenn zum Beispiel ein Wildschwein vorbeilief, musste er es schnell erlegen. Ansonsten hätte es ein anderer getan. Der Mensch musste also rasch handeln, um zum Zug zu kommen. Das ist der Grund, wieso wir auch heute noch nach schnellen Erfolgen streben.
18
Schnelles Handeln bedeutet aber !"#$%&'( )*+,-.)%/012+)3 Das ist richtig. Es bestand die Gefahr, dass man am Wildschwein vorbeischiesst. Damals blieb das aber meist ohne grössere Konsequenzen. Dann hat man halt kein Schwein gehabt. Heute ist dies anders: Wenn ich heute das Ziel nicht treffe, ist möglicherweise das ganze Kapital weg.
Das sind dieselben wie vor 20 000 Jahren. Die Verhaltensprogramme waren damals sehr gut, um die Aufgaben zu lösen. Heute haben wir andere Vorbedingungen. Die Aufgaben, die sich uns stellen, sind viel komplexer. Aber wir haben nicht den Denkapparat, um mit der gleichen Präzision wie vor Tausenden von Jahren die Probleme zu lösen, die uns heute beschäftigen.
Heute verfügt der Mensch doch über völlig andere Voraussetzungen? Zum Teil, ja. Nicht geändert haben sich aber die Mechanismen, die der Mensch zur Verfügung hat, um schnell auf Herausforderungen seiner Umwelt zu reagieren.
Wieso ist es dem Menschen nicht gelungen, mit dieser Entwicklung Schritt zu halten? Weil die Evolution nicht so schnell funktioniert. Es ist bemerkenswert: Wir haben unsere Umwelt schneller verändert, als wir
CHRISTIAN FICHTER INTERVIEW
uns anpassen können. Zwar gibt es neben der biologischen auch die kulturelle Evolution. Hier geht die Anpassung schneller. Wir sind es uns alle gewohnt, mit verschiedenen Geräten simultan umzugehen. Aber wir können es noch immer nicht gut, egal, wie sehr wir es versuchen. Wir sind es uns auch gewohnt, komplexe Situationen zu analysieren, aber wir machen es nicht gut. Die Entwicklung unseres Denkapparats kann mit der kulturellen Entwicklung nicht ganz Schritt halten. Daraus folgere ich: Der Mensch ist zum schnellen Handeln an der Börse gar nicht befähigt? Jedenfalls nicht gut genug. Wir haben Systeme entwickelt, die uns befähigen, schnell zu handeln. Faustregeln oder kognitive Abkürzungen machen es möglich, auch in verhältnismässig schwierigen Situationen schnell relativ -$+*&?P%$"-*"&K$&8")*"9& Kommen wir auf das Wildschwein-Beispiel zurück: Früher spielte es keine Rolle, ob es vom Speer am Hals, Bauch oder am Bein getroffen wurde. Bei Schwankungen an der Börse hingegen ist der genaue Zeitpunkt des Kaufs oder Verkaufs sehr wichtig. Der Mensch hat für diese Präzision aber wenig evolvierte Mechanismen.
Es ist bis heute keineswegs erwiesen, dass man über die Zeitspanne eines Menschenlebens an der Börse Geld verdienen kann. Unter Ökonomen ist dies sehr umstritten. Für mich ist die Börse ein Spiel – ein Spiel mit Gewinnern und Verlierern. Denn eine Börse kann nicht den zum Teil irrationalen Gewinnerwartungen von privaten und institutionellen Anlegern entsprechen. Sie sprechen von irrationalen Gewinnerwartungen. Wie kommen Anleger dazu? Wenn Anleger erfolgreich sind, ist die Gefahr gross, gierig und irrational zu werden. Dazu kommen weitere Phänomene wie Herdentrieb, sozialer Druck, Wunschdenken, Ausblenden negativer Fakten und so weiter. Und !"+*2*%%'"+*2B*!%*& 8")*+& man diese verzerrenden !"#;%%*& '$/0& E*!& U*"schen, die das System dahinter eigentlich kennen sollten.
«Es ist nicht erwiesen, dass man an der Börse über die Zeitspanne eines Lebens Geld verdienen kann.»
Studien zeigen, dass nur ein kleiner Teil der Trader an der Börse wirklich Erfolg hat. Überschätzen sich die meisten? Ja. In der Psychologie spricht man von STG*2/5"8)*"/*R&$")&SJ5%!+!G*&Q..$%!5"RF& also einerseits die eigene Überschätzung und die bessere Einschätzung der eigenen Lage als jener der anderen. Dazu kommt: CHRISTIAN FICHTER WIRTSCHAFTSPSYCHOLOGE Dr. Christian Fichter (41) ist Forschungsleiter der Kalaidos-Fachhochschule in Zürich. Er befasst sich mit psychologischen und evolutionären Grundlagen des wirtschaftlichen und sozialen Verhaltens. Zu seinen inhaltlichen Schwerpunkten gehört der Bereich Behavorial Economics.
Und wieso begehen Anleger immer wieder die gleichen Fehler, obschon die Erkenntnisse vorhanden wären? Der Mensch ist sehr wohl lernfähig. Aber was er lernen soll, muss in seine Denkkategorien hineinpassen. Das heisst: Es muss kompatibel sein mit den mentalen Strukturen, die vorhanden sind. Hat der Mensch nicht bereits solch vorgefertigte Schubladen, wird das Lernen bedeutend umständlicher. Und je unsicherer das Gelernte ist, desto schwieriger ist dessen Anwendung. Und welches ist der grösste Fehler, den Anleger aus wirtschaftspsychologischer Sicht begehen? Es gibt vor allem einen grossen Fehler: Man ist sich seiner eigenen Fehler nicht bewusst. Seit rund 30 Jahren machen wir Forschung zu wirtschaftspsychologischen Themen. Wir konnten Dutzende von Fehlern dokumentieren und begründen. Trotzdem macht der Mensch in konkreten Anlageentscheidungssituationen immer wieder die gleichen Fehler, weil es schnell gehen muss und der Mensch die Fähigkeit und Zeit nicht hat, um rational diese Fehler zu kontrollieren. Das gilt übrigens auch für uns Forscher.
Und wie kann sich der Anleger trotzdem seiner Fehler bewusst werden? Zunächst muss man die Motivation aufbringen, Fehler zu vermeiden. Ansonsten strengt man sich nicht richtig an. Zweitens muss man genügend Zeit haben, um Entscheidungen sorgfältig vorbereiten zu können. Nur so bleibt Zeit, um sich daran zu erinnern, dass man fehleranfällig ist. Und schliesslich muss man natürlich über die Fähigkeit verfügen, sich der eigenen Fehler bewusst zu werden. Diese Fähigkeit ist nicht jedem gleich gut gegeben. Börsen-Altmeister André Kostolany sagte einst: «Börse ist Geld und Psychologie.» Wieso wird der Faktor Psychologie an den Finanzmärkten weiterhin vernachlässigt? Noch immer glauben viele Leute, Wirtschaft könne man rational verstehen. In den Lehrbüchern macht die «Behavorial Finance» weiterhin einen kleinen Teil aus, und viele Ökonomen sind noch immer der Auffassung, der Mensch sei ein rationaler Nutzenmaximierer. Das ist er ein Stück weit, aber den Nutzen maximiert er eben nicht nur aufgrund seiner Ratio. Allzu oft bleiben in der Ökonomie vermeintlich nicht messbare Dinge wie Wahrnehmungen, Einstellungen, Gefühle oder Images unberücksichtigt. Dabei zeigen unsere Studien, dass auch solche weichen Faktoren existieren, dass sie messbar sind und dass %!*& *!"*"& -25%%*"& !"#$%%& 0'E*"9& Q22'+!5nale Effekte muss man deshalb unbedingt in Gewinnschätzungen und ökonomische Modelle einbauen. Und trotzdem ist «Behavorial Finance» bei den Anlegern meist kaum ein Thema. Das ist richtig. Man spricht zwar davon, dass «an der Börse die Emotionen hochgehen» oder «Es herrscht grosse Euphorie an den Märkten». Aber wenn es darum geht, diese Eindrücke zu verstehen, gibt es stets Rationalisierungsversuche. Das ist normal, denn der Mensch möchte ja verstehen, wie eine Situation zustande kommt und wie er sein Verhalten daran anpassen soll. So funktionieren wir einfach. Aber gutheissen kann man das trotzdem nicht, nicht nur beim Anlegen. Wer bei ökonomischen Entscheidungen heute noch die Psychologie ignoriert, wird auf Dauer den Kürzeren ziehen.
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TRADING SOCIAL-MEDIA-TRENDS
DIE WWW-BÖRSENSTIMMUNG SYSTEMATISCH AUSWERTEN Das Web ist der wichtigste Platz für News und Meinungen zu Wertpapieren. Anbieter analysieren die «Social-Media-Sentiments». VON MARKUS BAUMGARTNER
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ie neuen Medien bringen die Menschen immer mehr dazu, über ihr persönliches Leben zu erzählen. Das Web 2.0 macht Informationen verfügbar, die vorher Einzelnen vorbehalten waren. Seit der US-Amerikaner Biz Stone 2006 Twitter erfunden hat, sind Milliarden von Kurznachrichten («Tweets») versandt worden. Das «Gezwitscher» (englisch: Twitter) ist wie ein SMS. Nur geht die Nachricht gleichzeitig an mehrere, an alle Follower. Im Unterschied zum analogen Zeitalter gelangen so Nachrichten viel schneller an die breite Öffentlichkeit. «Früher entschieden Journalisten darüber, was in die Zeitung kommt. Heute kann theoretisch jeder ein Massenpublikum erreichen», sagt Stefan Bosshart, Kommunikationswissenschaftler an der Universität Freiburg. Das Web 2.0 hat aus einem Informationskanal eine Mitmach-Plattform gemacht und führt zu einer Demokratisierung der Neuigkeiten. Internet-User haben eine enorme Macht gewonnen. So hat ein Twitterer aus Lettland Ende letzten Jahres für grosse Aufregung gesorgt: Er glaubte zu wissen, dass sich die schwedische Bank Swedbank aus Lettland zurückziehen werde. Sein Tweet verbreitete sich epidemisch. Nur Stunden später bildeten sich Schlangen vor den Filialen der Bank. Die Letten hoben ihr Geld ab. Erst ein Fernsehauftritt des Bankdirektors konnte die Massenhysterie stoppen. Meinungen werden von Strategen zum Börsenhandel genutzt Rockefeller ist reich geworden, weil er für %*!"*& Q"(52D'+!5"*"& '$(& W*.*-2'8*& %+'++& auf die Post setzte. Gegenüber herkömmlichen Medienkanälen punkten auch soziale Medien vor allem durch die Schnelligkeit. Die Geschwindigkeit, verbunden mit
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Social-Media-Kanäle – allen voran Twitter – etablieren sich als schnelle Informationsquelle. Auch im Bereich des Börsenhandels. Keystone
der Offenheit der User, wird von Strategen nun gezielt für Börsensignale genutzt. «Die V5DD$"!4'+!5"& E*8")*+& %!/0& !"& *!"*D& enormen Umbruch. Der kurzfristige Aktienhandel lebt von Signalen und einem Informationsvorsprung. Dafür braucht es entsprechende Technologien», erklärt Daniel Kalt, Chefökonom der UBS Schweiz. Er hat kürzlich selber einen Twitter-Account eröffnet, um seine Studien und Erkenntnisse zu verbreiten.
BÖRSEN-DISKUSSION DER CASH-USER DAS FORUM AM PULS DES MARKTES Trends, Gerüchte, Hypothesen, Fakten und Meinungen: Im Onlineforum von cash dis"6#)(%(/0 =/2!:(>%$*40 6/<0 K$FFL&M%!<(%0 Themen rund um die Finanzmärkte. Und das seit Jahren: Das cash-Forum ist eines der ältesten Diskussionsforen im Bereich Wirtschaft und Börse. Diskutieren auch Sie mit: auf cash.ch/forum.
SOCIAL-MEDIA-TRENDS TRADING
Das Web 2.0 ist heute zum wichtigsten Umschlagplatz für Meinungen und Nachrichten über Wertpapiere geworden. «Früher haben sich kursbewegende Nachrichten auf dem Börsenparkett verbreitet. Heute E*8")*"& %!*& %!/0& !D& Social Web», sagt Klemens Skibicki, Professor für Marktforschung an der Cologne Business School. Kein professioneller Anleger könne es sich in Zukunft leisten, solche Informationen aus dem Social Web zu ignorieren, erklärt auch Markus Rudolf, Professor für Finanzwirtschaft an der Otto Beisheim ManagementSchool. Das Problem sei aber, die wichtigen von unwichtigen Informationen zu trennen.
ist Marc Bernegger, der als Gründer von Usgang.ch und des Ticketing-Dienstes Amiando bereits zwei Internet-Unternehmen aufgebaut – und wieder veräussert hat. Bernegger sagt über Stockpulse: «Die Sentiment-Analysen auf Basis von SocialMedia-Daten sind für Anleger eine gute Alternative zu den immer gleichen Börsenbriefen. Zudem ist Stockpulse fähig, die Signale an grosse Anbieter im B2BGeschäft zu verkaufen.» Bernegger ist überzeugt, dass die Weisheit der Masse im Aktienmarkt eine wichtige Rolle spielt; aus vielen Einzelmeinungen lässt sich ein Trend ableiten. Er vergleicht das mit den verschiedenen Bewertungsportalen, wie zum Beispiel Tripadvisor im Reisebereich, ohne die heute kaum eine Reise oder ein Hotel mehr gebucht wird.
«Früher haben sich kursbewegende Nachrichten auf dem Börsenparkett verbreitet. Heute E*8")*"&%!*&%!/0&!D& Social Web.»
Stockpulse leitet aus News Börsentrends ab Die beiden Wirtschaftsinformatiker Stefan Nann und Jonas Krauss haben einen Algorithmus entwickelt, der die Börsenstimmung auf Social-Media-Kanälen misst. Das Resultat ist die Plattform Stockpulse. Anleger können gegen eine Gebühr die Kommentare über ihre Aktien in sozialen Netzwerken beobachten lassen. Bis zu 100 000 Inhalte werden täglich ausgewertet, um Volatilität und Kursbewegungen mit Handelssignalen für Aktien, Währungen und Rohstoffe vorauszusagen. Stockpulse will «Alpha» erzielen, also den Gesamtmarkt übertreffen, indem sie Trends und Stimmungen früher als andere erkennt. Im Kern ist es nichts anderes als ein Handel mit Nachrichten: Das System erfasst dabei nicht nur die Anzahl der Meldungen, sondern auch die enthaltenen Meinungen, wertet die Popularität der Verfasser und ihre Resonanz aus. Die Software grast dafür ständig die 13 grössten Börsenforen weltweit sowie den Kurznachrichtendienst Twitter ab und wertet automatisiert Meinungen und News für mehrere tausend Aktien aus. Als Investor bei Stockpulse engagiert sich die Schweizer Beteiligungsgesellschaft Next Generation Finance Invest (NextGFI), die an der Berner Börse kotiert ist und die in neue Internet-Technologien der Finanzbranche investiert. Partner bei NextGFI
Online-Handelsplattform mit SocialMedia-Sentiment Richard Peterson sagt, er könne aus Äusserungen ableiten, worüber die Menschen nachdenken – und Hinweise darauf geben, was das für die Kursbildung bedeutet. Peterson betreibt in Los Angeles die Agentur Market Psych, die in 120 Ländern englischsprachige Beiträge in Foren und bei Twitter auswertet. Ein weiteres Angebot ist diesen Sommer in London lanciert werden: Derwent Capital eröffnete die erste Online-Handelsplattform mit einem integrierten Social-MediaSentiment-Analysetool für Aktien, Währungen und Rohstoffe (www.dcmcap.com). Auch sie will die Börsenstimmung aus Twitter, Facebook und Co. privaten Anlegern zugänglich machen. Kunden können via SMS oder E-Mail Warnungen abonnieren, wenn ihr Unternehmen eine plötzliche Stimmungsveränderung durchmacht, die auf eine Preisveränderung hinweist. Derwent verdient an einer Gebühr, die erst beim Handeln fällig wird. Mit diesem neuen Business-Modell geht Derwent in direkte Konkurrenz zu etablierten OnlineBrokern. «Das System wird das Online-Trading revolutionieren», ist CEO Paul Hawtin überzeugt.
Folgen Sie dem Twitter-Feed von cash auf twitter.com/cashch CASH@CASHCH Trader verschieben Milliarden: An der Schweizer Börse werden durchschnittlich pro Tag für 36 Milliarden Franken Wertschriften gehandelt. CASH@CASHCH Ein Volk von Spielern: Im vergangenen Jahr sind in der Schweiz 2,8 Milliarden Franken in N2C,"44>)(2(06/<0O(##(/0:(5$44(/+0P!404)/<0 2,5 Prozent mehr als 2010. CASH@CASHCH Skurril: Zocker wetten bereits heute, ob der talentierte 9-jährige irische Nachwuchsfussballer Zack Gilsenan dereinst Nati-Captain wird. CASH@CASHCH Im Juni 2012 konnten an der Derivatebörse Scoach 34 993 strukturierte Produkte gehandelt werden. Das sind 50 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren. CASH@CASHCH Gross, grösser, Devisenhandel! Das tägliche globale Handelsvolumen im Devisenhandel beträgt im Schnitt 4,7 Billionen Dollar – das sind 4700 Milliarden Dollar. CASH@CASHCH Lindt & Sprüngli ist mit 35 000 «Stutz» die zweitteuerste Aktie der Welt. Platz 1 geht an Berkshire Hathaway, Preis: 126 000 Franken.
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TRADING ZOCKER-AKTIEN
«PENNY-STOCKS»: WER DEN RAPPEN NICHT EHRT ... Zocker hoffen wegen scheinbar billigen Aktien auf das grosse Geld – und nehmen dabei grosse Risiken auf sich. VON PASCAL MEISSER
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or allem in unsicheren Zeiten und volatilen Märkten steigt bei den Spielertypen der Mut zum Risiko. Wenn stabile Aktien kaum vorwärtskommen, sollen die kleinen Zocker-Titel, deren Kurse sich im Rappen- oder einstelligen 32'"4*"E*2*!/0&E*8")*"F&D!+&!02*"&G5.'+!len und kaum vorhersehbaren Bewegungen für Rendite sorgen. Ein Blick auf die täglichen Gewinner- und Verliereraktien zeigt, um welche Titel es zum Beispiel an der Schweizer Börse geht: Cytos, Mindset, Mondobiotech, Newron oder Swissmetal. Oftmals bewegen sich diese Titel ruckartig, ohne dass zwingend *!"*& $"+*2"*0D*"%%N*K!8%/0*& L'/02!/0+& bekannt geworden wäre. Der einzige Antrieb beruht auf der Hoffnung der Anleger auf einen Deal, eine Übernahme oder die Marktreife eines neuen Produkts. 50 Prozent Gewinn an einem Tag beim richtigen Einstiegszeitpunkt X*2#;/0+!-+& %!/0& )'""& )!*& Y5(("$"-F& 2*agiert der Aktienkurs umso heftiger – in die andere Richtung. Das Paradebeispiel war die Aktie von Petroplus, welche im Juni dekotiert werden musste. Denn am 24. Januar hatte das Unternehmen die Nachlassstundung angekündigt. Die Aktie brach zu Beginn des Handelstages über 90 Prozent auf 17 Rappen ein. Daraufhin stieg sie aber wieder auf 26 Rappen an. Wer beim Tiefpunkt eingestiegen war, konnte also in einem Tag über 50 Prozent Gewinn erzielen. In den Wochen danach stieg die Aktie sogar gegen einen Franken an, bevor sie bei der Bekanntgabe der bevorstehenden Dekotierung wieder implodierte. Doch nicht nur Aktien von jungen Unternehmen, Beinahe-Bankrotteuren oder dubiosen Firmen sind «Penny-Stocks». So-
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«Penny-Stocks» ziehen viele Anleger und Zocker in ihren Bann.
DAS SIND «PENNY-STOCKS» Als «Penny-Stock» bezeichnet man Aktien, deren Kurs in der Regel sehr tief ist und bei einer Währungseinheit liegt. Das heisst: bei 1 Franken, 1 Dollar oder 1 Euro. Das Handelsvolumen bei solchen Aktien ist oft tief, die Volatilität hoch, sie sind anfällig auf Gerüchte. Das bietet Spekulanten die Möglichkeit, innerhalb kurzer Zeit hohe Gewinne zu erzielen. Oftmals werden diese Aktien aber auch von Investorenbriefen missbraucht, indem die Autoren selber Aktien kaufen und anschliessend ihren Lesern empfehlen.
Keystone
gar renommierte Unternehmen kann es in diese Sphären hinunterziehen. So war die Aktie von ABB am Ende der Dotcom-Krise im Jahr 2003 bloss noch 1.12 Franken Wert. Wer damals Mut hatte und eingestiegen ist, konnte viel Geld verdienen. Spekulationen mit Zocker-Aktien sind hochriskant. Oftmals stecken die Unter"*0D*"& !"& 8"'"K!*..*"& @/0B!*2!-4*!+*"9& Der Aktienkurs ist tief gesunken und lässt sich mit wenig Geld schnell und leicht bewegen. Dabei wird gehofft, dass andere Anleger darauf anspringen und helfen, den Kurs noch weiter in die Höhe zu treiben.
WETTEN TRADING
Oftmals stecken dahinter dubiose Börsenbrief-Herausgeber oder Tippgeber in einschlägigen Börsenforen. Dort kann es dann zum Beispiel zu einer bestimmten Aktie heissen: «Ich habe mir auch 100 000 Stück ins Depot gelegt. Die Aktie ging schon paar Mal ab ohne News. Aber jetzt, wo man sieht, dass doch was in der Luft liegt, kann man ruhig mit etwas Risiko zocken.» Ein anderer exemplarischer Kommentar lautet so: «Bei 10 Rappen würde ich nochmals einen 1000er riskieren. Das ist ein ganz klares Zocken auf 50 Prozent Verlust, aber auf diesem tiefen Niveau kann man es wagen.» Die Kommentare wollen grosse Gewinnchancen suggerieren, obschon das Risiko eines hohen Verlustes ungleich grösser ist. Und oftmals klingen die Argumente einleuchtend. Denn wer weiss schon ohne Re/0*2/0*F& B*./0*& V.*!"%+82D'& B*./0*& J25-
«Die Kommentare in einigen Börsenforen suggerieren bei PennyStocks hohe Chancen für Gewinne.» jekte in Angriff nehmen will und wer vor einem massgeblichen Durchbruch steht? Denn solche Firmen werden von den Analyseabteilungen der Banken nicht mehr ab!"!#$%&' ()"' *+#,' -)' "!)' .!"-!)' /)"!)' sie kaum Beachtung. Sechs SPI-Aktien unter der Marke von einem Franken Im Juli zählte die Schweizer Börse im SPI-Segment sechs Titel, deren Kurs unter der Ein-Franken-Grenze lag – darunter Firmen wie Perfect, die in der FlugzeugCharter-Branche ihr Auskommen sucht, Mondobiotech und Evolva, zwei BiotechUnternehmen, die sich in Nachlassstun"+) ' 0!/)"!)"!' 12-334!%*5' 362-!' "-!' 76 -3%-$/84*' 12-3356 9' "-!' 3!-%' :*,8!)' /nanziell darbt. Mittelfristig ist bei keinem dieser Titel die Chance auf einen Turnaround ersichtlich. Wer trotzdem Risiko und Nervenkitzel nicht scheut, sollte sich bewusst sein, dass auch ein Totalverlust möglich ist – siehe Petroplus.
KASSE MACHEN MIT LAHMEN PFERDEN Euro-Aus, Dopingsünder oder auch Prinz Williams Kind – wetten kann man auf alles. VON PASCAL MEISSER
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er Zürcher Banker und Amateurreiter Michael Reichstein ist seit Jahren ein begeisterter und erfolgreicher Pferdesportwetter. Seine Strategie klingt einfach und simpel: Er setzt bei Pferdewetten in der Regel darauf, dass ein bestimmtes Pferd nicht gewinnt. Ermöglicht wird diese Art von Wetten – im Fachjargon «Lay-Wetten» genannt – von so genannten Wettbörsen. Hier bieten die Kunden Quoten an – sie spielen gewissermassen selbst den Buchmacher. Für Reichstein läuft das Geschäft wie geschmiert: Gemäss eigenen Angaben hat er seit seinem Start am 1. Januar 2009 eine Performance von über 600 Prozent erzielt, im laufenden Jahr kommt er auf ein Plus von 14 Prozent. Auch anderswo lässt sich Geld mit ungewohnten, kuriosen und skurrilen Wetten verdienen – oder eben verlieren. Fantasievoll zeigen sich die Online-Wettanbieter vor allem dann, wenn aussergewöhnliche Grossanlässe anstehen. Olympia 2012 und die «Royals» im Fokus der Wettanbieter In diesem Jahr haben sich die Buchmacher vor allem auf die Olympischen Spiele konzentriert, die in Grossbritannien – dem Mutterland des Wettens – stattfanden. Der österreichische Wettanbieter Intertops wollte beispielsweise wissen, wie viele Sportlerinnen und Sportler wegen positiver Dopingproben ihre Medaille zurückgeben müssen. Zur Auswahl stehen die Optionen «6 oder mehr» sowie «5 oder weniger» – in beiden Fällen beträgt die Quote 1:1,85. Immer wieder ein beliebtes «Opfer» der Buchmacher ist die königliche Familie in England. Nach der royalen Hochzeit bieten Wettanbieter nun Setzmöglichkeiten auf den Nachwuchs von Prinz William und Kate an. Die Wahrscheinlichkeit, dass Kate
2012 schwanger wird, schätzen die Buchmacher auf knapp 20 Prozent. Wer auf den Namen wetten will, erhält bei typisch englischen Namen wie Charles und Georges den geringsten Gewinn, die höchste Quote hat der Name Matilda (1:101). Der chinesische Yuan als die zukünftige Währung von Irland? Beliebt sind auch Wetten auf Ereignisse in der Euro-Zone. 2011 sorgte der irische Anbieter Paddypower für Aufsehen, als er auf die zukünftige Währung von Irland Wetten anbot. Zur Auswahl standen nicht nur der Euro und das Irische Pfund, sondern auch der chinesische Yuan. Noch immer hängig ist die Langzeitwette, ob Griechenland 2012 die Euro-Zone verlässt. Trotz Rettungsschirm geht William Hill von einer steigenden Gefahr aus. Wurde im November für ein «Grexit» noch das Vierfache des Einsatzes angeboten, ist inzwischen die Quote auf 1:3 gesunken. DER 350-MILLIARDEN-WETTMARKT Weltweit bieten Tausende von Buchmachern ihre Dienste an und setzen jährlich geschätzte 350 Milliarden Dollar um. In der Schweiz liegt das Wettmonopol bei Swisslos, das Angebot ausländischer Online-Wettanbieter ist theoretisch illegal. Dennoch: Wer in der Schweiz bei einem Internet-Anbieter ein Konto eröffnet, Geld einzahlt und Wetten abschliesst, macht sich nach gängiger Rechtsprechung nicht strafbar. Die grössten europäischen Wettanbieter: Bwin
www.bwin.com
Interwetten
www.interwetten.com
Intertops
www.intertops.eu
William Hill
www.williamhill.com
PaddyPower
www.paddypower.com
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TRADING TECHNOLOGIE
DER TECHNISCHE TRENDRADAR FÜR INVESTOREN Gier, Angst, Euphorie: Die Psychologie spielt an der Börse oft die Hauptrolle. Mit der technischen Analyse setzen Anleger auf Fakten. VON MARKUS BAUMGARTNER
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ie technische Analyse fasziniert Anleger seit Jahren: 750 Bücher sind bei Amazon zu diesem Thema erhältlich. Einige Hedge Funds überlassen es sogar ganz den Computern, Trends ;+'/)"!)'+)"'-,)!)';+'<65 !)&'=!8'>68%!-5' liegt auf der Hand: Emotionen, die Händler zu Fehlern verleiten können, werden so umgangen. Die technische Analyse folgt streng mathematischen und geometrischen Vorgaben. Sie lässt sich weder von Gefühlen und Erwartungen noch von Euphorie oder Ernüchterung anstecken. Dietmar Lohrmann, Gründer der Worldwide Equity Research, erklärt: «Die technische Analyse beschreibt die Märkte, sie $*))'"-!'.?8$%!')*%@85-#,')-#,%'0!!-)A+3sen. Da aber immer wieder mehrere Ein8-<<!'-)'"-!'.?8$%!'3%*%%/)"!)9'3!-'!3'@0!8' Medien, Politik oder Zentralbanken, ist es möglicherweise sinnvoll, nur noch taktische, also kurzfristige Positionen zu fahren anhand klarer Regeln.» Sein System bewertet täglich über 40 000 Finanztitel weltweit und eruiert die besten Chancen sowohl für Long- als auch für Shortpositionen. Die Suche nach sich wiederholenden Mustern Mit Charttechnik suchen Analysten in den Aktiencharts nach sich wiederholenden Mustern. Computer haben solche Analysen bereits stark vereinfacht. Viele technische Indikatoren können hingegen verwendet werden, ohne dass dazu der Chart begutachtet werden muss. Indikatoren bieten eine Entscheidungshilfe, wenn es um das allgegenwärtige Problem eines Börsianers geht, den richtigen Zeitpunkt zum Kauf 0;2&'>!8$*+<'!-)!3'B!8%C*C-!83';+'/)"!)&' Diese Indikatoren lassen sich einfach in drei Hauptgruppen einteilen.
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Die Extrem-Indikatoren zeigen ähnlich einem Fiebermesser, ob sich eine Aktie eher zu schnell in die eine oder andere Richtung bewegt hat und quasi «die Luft raus ist». Sie setzen in der Regel die Kurse ins Verhältnis zur Spannweite der Höchst- und Tiefstkurse der letzten Tage. Die Indikatoren sind daher so zu verstehen, dass sie ab einem gewissen Wert zur Vorsicht mahnen. Der «Relative Strength Index» (RSI) zum Beispiel schwankt zwischen 0 und 100. Werte unter 20 besagen, dass die Aktie relativ zu den letzten Tagen preisgünstig ist. Bei einem Wert über 80 ist sie dafür kurzfristig überteuert.
Wer Aktien technisch analysiert, lässt die Zahlen sprechen, nicht Emotionen. key
Auch hier gilt: «The Trend is your Friend» Die Trendfolgeindikatoren sind die bekanntesten und werden auch für die gleichnamige Hedge-Fund-Strategie eingesetzt. 1-!' /)"!)' !-)!)' D8!)"9' -)"!4' 3-!' E+83!' über einen bestimmten Zeitraum beobachten. Das ist keine hohe Mathematik: Oft /)"!%'4*)'"-!'D8!)"3'"+8#,'"!)'>!8 5!-#,' von Durchschnittskursen («Moving Averages»): Sind die Durchschnittskurse über einen kurzen Zeitraum höher als über einen längeren Zeitraum, zeigt der Trend aufwärts. Die Modelle funktionieren in länger andauernden Trends gut. Schwanken die Aktienpreise hingegen stark, können sie auch viele teure Fehlsignale generieren. Die heikelsten Indikatoren sind diejenigen, die einen Zeitpunkt angeben, wann eine Aktie gekauft oder verkauft werden soll. Sie basieren auf ähnlichen Prinzipien wie die «Fiebermesser» und zeigen bei Übertreibungen an, dass die Aktie verkauft oder gekauft werden soll. Sie können in stabilen Marktphasen gut funktionieren und dann wieder über eine längere Zeit gar nicht.
ANLAGEBETRUG TRADING
VORSICHT, ANLAGEBETRUG! WIE SIE GAUNER ERKENNEN Wo das schnelle Geld lockt, tummeln sich auch Betrüger. Wo und wann bei Finanzgeschäften Vorsicht geboten ist. VON SVEN ZAUGG
P
ro Jahr gehen in der Schweiz Millionen von Franken an Anlagebetrüger verloren. Das Muster ist dabei im Ansatz immer dasselbe: Das Opfer gibt sein Geld her, weil ihm der Betrüger dafür noch mehr Geld verspricht. Doch das Versprechen wird nicht eingelöst, und am Schluss gibt es bloss einen Gewinner – den Betrüger. Ein Anlagebetrug kann mit Aktien, Fonds, Rohstoffen, Optionen, Devisen oder Immobilien geschehen. Nicht zuletzt die Angst um die Altersvorsorge oder eine schärfere Besteuerung von Kapitalerträgen lassen das Geschäft der Anlagebetrüger boomen. Anleger müssen sich nicht so einfach um den Finger wickeln lassen. Wer ein paar Regeln befolgt, kann sich vor Gaunern schützen.
Anlageentscheide brauchen Zeit – lassen Sie sich nie zur Unterschrift drängen. Keystone
TIPPS, WIE SIE EINEM MÖGLICHEN ANLAGEBETRUG AUF DIE SCHLICHE KOMMEN — Der erste Kontakt erfolgt unaufgefor-
wird dem Opfer ein «einmaliges Ange-
sicht geboten. Lassen Sie die Finger von
dert via Telefon, E-Mail oder Brief. Das
bot» unterbreitet, zeitlich befristet. Bloss,
etwas, das Sie nicht verstehen, auch
sollte stutzig machen. Fast keine seriöse
es gibt kaum einmalige Angebote in der
wenn das Angebot professionell daher-
Firma verfolgt solch aggressive Strategien.
Finanzindustrie. Und: Anlageentschei-
kommt. Hochglanzprospekte garantieren
Sie entscheiden selbst, wann und mit wem
de brauchen Zeit. Wer den potenziellen
noch keine Seriosität oder gar hohe Ge-
Sie über Ihre Geldangelegenheiten spre-
Kunden drängt, hat fast immer etwas zu
winne. Als Faustregel gilt: Ein Angebot mit
chen. Brechen Sie das Gespräch ab – ohne
verbergen.
einer aufwändigen Marketing-Kampagne
schlechtes Gewissen.
— Meistens werden dem Opfer eine hohe
— Das Finanzinstitut oder der Anlagebe-
Rendite und tiefe Kosten versprochen.
kann eigentlich gar nicht das Beste sein. — Der Vertrag kann jederzeit aufgelöst wer-
rater operiert aus
Wie das Finanzprodukt
den und der Kunde erhält sein Geld zurück?
dem Ausland.
aber im Detail funktio-
Falsch. Ein Grossteil der gezahlten Prämien
niert, bleibt schleierhaft.
geht für Provision, Abschluss- und Risiko-
Prüfen Sie die Aussagen,
kosten drauf. Ist der Vertrag einmal un-
vergleichen Sie ähnliche
terschrieben, gibt es fast kein Zurück
Angebote. Fakt ist: Bei
mehr. Wer das Risiko einer unüberlegten
jedem Produkt verdient
Fehlentscheidung richtig gewichtet, sollte
der Anbieter mit, sonst
zum Schluss kommen, dass die Folgen ei-
würde er das Produkt
nes Fehlers weit schwerwiegender sind als
Das erschwert es, die Seriosität der Firma zu überprüfen. Informieren Sie sich trotzdem. Lassen Sie sich Name und Adresse des Beraters
Anlagebetrüger kassieren oft zu hohe oder versteckte Gebühren.
geben. Fragen Sie Ihre Hausbank oder konsultieren Sie das Handelsregister. Ist die Firma eben erst gegründet worden, ist Vorsicht geboten. — Der vermeintliche Anlageberater stellt sich als Kadermitglied vor. In den meisten Fällen
nicht anbieten. Wichtig ist: Hohe Gewinne gehen immer mit noch höheren Risiken einher. — Erhalten Sie Verträge, die kompliziert,
die einer verpassten Gelegenheit. — Es fallen Gebühren an, die an ausländische Banken überwiesen werden müssen. Ein gutes Indiz dafür, dass nicht alles mit
unverständlich oder in einer Ihnen nicht
rechten Dingen zu und her geht. Die Ge-
bekannten Sprache verfasst sind, ist Vor-
bühren auf keinen Fall überweisen.
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TRADING CHANCEN IM CASINO
DAS SPIEL GEGEN DIE BANK UND GEGEN SICH SELBER Die wahren Gewinnchancen im Casino gibt es nicht. Dafür einen kleinen Vorteil für die Bank. VON SVEN ZAUGG
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oulettespieler sind in zwei Kategorien einzuteilen. Die einen spielen zum Vergnügen, die anderen, 2!-5' 3-!' "*3' F!5"' 08*+#,!)&' G2*) 35?+/ ' geht irgendwann die erste Kategorie in die zweite Kategorie über.» Der 1955 verstorbene Alfred Polgar, von dem dieses Zitat stammt, war ein kluger Mann, wusste der österreichische Schriftsteller doch nur zu gut, dass Glückssträhnen endlich sind. Er formulierte pointiert, um was es in den Casinos geht – nämlich darum, dass die Spieler nie aufhören, zu zocken. Dem Gewinn folgt ein Verlust, dem Verlust eine weitere Baisse, bis sich der Erfolg von neuem einstellt – nur damit man den Gewinn abermals aufs Spiel setzen kann. Ein nachhaltiges Geschäftsmodell für Casinos. Der Spieler im Casino gewinnt nie 100 Prozent Die Bank gewinnt. «Faites vos jeux!» Ein Spiel zu machen ist das eine, gewinnen (leider) das andere. Aber wie hoch sind die Gewinnchancen in Casinos wirklich? Viele Casinospiele wie Roulette, Baccarat, Craps und Blackjack werden als «Bankiersspiele» bezeichnet, weil sie gegen das Haus gespielt werden (der Dealer oder Croupier ist der Repräsentant des Hauses). Das Hauptziel von Blackjack ist, mit den ausgeteilten Karten möglichst nah an 21 heranzukommen, ohne jedoch die 21 zu überbieten. Das Spiel ist so geartet, dass das Haus eine grössere Chance gegenüber dem Spieler hat, unabhängig vom Betrag, den der Spieler einsetzt. Auch wenn der Dealer verliert, haben die Spieler mit überbotenem Blatt immer verloren. Es gibt noch einen anderen Vorteil, den das Casino einbehält, weil es letztlich die Auszahlungen des Gewinnes kontrolliert. Alle Casinospiele haben wahre Gewinnchancen
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«Faites vos jeux!» Spielen ist im Casino einfach, gewinnen eher schwierig.
bzw. die Gewinnchancen, die das Casino bereit ist, zu zahlen. Der Spieler gewinnt nie 100 Prozent, denn die Bank zahlt vom Gewinn lediglich 90 – oder im besten Fall 95 Prozent an den Spieler aus. Ein Casino-Rechenbeispiel und ein armer Teufel Die beste Möglichkeit, den Unterschied zwischen wahren Gewinnchancen und denjenigen des Casinos zu zeigen, ist ein einfaches Beispiel mit Zahlen von 1 bis 6. Die Wahrscheinlichkeit, eine 2 zu würfeln, beträgt 1 zu 6, also 16,66 Prozent. Allerdings wird das Casino dem Spieler keine 6-zu-1-Rate auszahlen, wenn er tatsäch-
Keystone
lich eine 2 würfelt. Die Bank würde dem Spieler wahrscheinlich 5 zu 1 oder sogar 4 zu 1 auszahlen, dabei erhöht sie ihren eigenen Vorteil und reduzieren denjenigen des Spielers. Nennen Sie den Betrag, den Sie der Bank abliefern, ganz einfach Courtage. Oder es geht Ihnen wie dem armen Teufel, der im Bregenzer Casino an einem Geldspielautomaten angeblich den Jackpot knackte. 43 Millionen Euro. Doch das Casino verweigerte ihm die Auszahlung des Gewinns mit der Begründung, dass ein Softwarefehler vorgelegen habe. Nun wird gestritten – vor Gericht. Ob die Bank auch in diesem Fall gewinnt, wissen die Glücksgötter.
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