«cash VALUE Trading» 2014

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Fr. 8.–

«Schweizer ­Anleger sollten vor ­allem Schweizer ­Aktien kaufen.» Jens Korte, Börsenexperte

Jubiläum re cash er zum s e L e 25 Jah t inen en prom rading Das sag nline-T O im ist gleich renver stigsten n ü ­ g m Gebüh auf a Aktienk Wo der toren -Indika n e s end r ö eB rsen-Tr ö B n e Wichtig leger d nen An So kön tzen einschä in richtig anager ondsm F r w e ie d v r tipps im Inte Aktien Jolidon r lo y a T Eleanor

8. September 2014 – www.cash.ch


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EDITORIAL – IMPRESSUM

EDITORIAL

cash wird 25 Jahre alt. Die ­Marke steht symbolisch für die Ent­wicklung der Medien in den ­letzten Jahrzehnten. Wenn Michael Ringier auf Reisen geht, dann tut er dies mit einem MacBook, einem grossen iPad, einem kleinen iPad, einem iPhone und einem Blackberry. Er lebe in und mit der digitalen Welt, sagt der Präsident des grössten Schweizer Medienhauses im Interview in diesem Heft. Ringiers Aussage passt zur Entwicklung der Marke cash, welche in diesen Tagen das 25-jährige Bestehen feiert. Und die Aussage passt zur Entwicklung der Medien generell. cash, früher Wochen- und Gratis-Tageszeitung, betreibt heute Wirtschaftsjournalismus ausschliesslich in der digitalen Welt – mit Ausnahme natürlich des zweimal jährlich erscheinenden cash ­VALUE, das Sie in den Händen halten. cash wurde 2012 auch zum Gemeinschaftsunternehmen zwischen Ringier und der bank zwei­ plus. Auf cash.ch finden Sie heute somit nicht nur kompetenten Wirtschafts- und Finanzjournalismus, sondern auch umfassende Bankdienstleistungen.

Sie in dieser Ausgabe auch einen Rückblick auf die 25 Jahre cash und die Meinung von prominenten cash-Lesern. Ebenfalls ein Jubiläum feiert Jens Korte. Seit 15 Jahren berichtet der bekannte Journalist für verschiedene Medien vom Finanzzentrum schlechthin, der Wall Street in New York. Die Leute wüssten viel zu wenig über die Finanzindustrie, sagt Korte. Deshalb hat er auch sein erstes Buch über dieses Thema geschrieben. Korte steht ein für ein starkes Finanzsystem, bemängelt aber auch die zu­ nehemnde Intransparenz. Lesen Sie das Interview mit ihm ab Seite 8. Daneben enthält diese Ausgabe von cash VALUE eine Vielzahl von Artikeln und Interviews mit Tipps, welche Sie, liebe Leserinnen und Leser, bei Ihren Entscheiden an den Finanzmärkten unterstützen sollen. Ich wünsche Ihnen viel Lesevergnügen mit dem cash VALUE

Michael Ringier hat recht, wenn er sagt, solche Gemeinschafts­ lösungen entsprächen der heutigen Zeit. Denn Medienhäuser können ihr Business nicht mehr bloss mit Werbung finanzieren. Die digitale Umwälzung zwingt sie zur Diversifikation und zum Umbau der Geschäfte. Es ist somit kein Zufall, dass diese «Jubiläumsausgabe» von cash VALUE dem Thema Trading gewidmet ist. Denn Börsentransaktionen sind eines der Angebote auf cash.ch. Lesen

Daniel Hügli, Chefredaktor cash

Impressum cash VALUE vom 8. September 2014: Gedruckt als Spezialversand an Finanzindustrie und Anleger (Auflage 30 000), als PDF auf www.cash.ch Herausgeber: cash zweiplus ag, Bändliweg 20, 8048 Zürich, Telefon: 044 436 77 77, Mail: contact@cash.ch Geschäftsführer: Urban Scherrer (CEO) Chefredaktor: Daniel Hügli Redaktion: Frédéric Papp, Ivo Ruch Mitarbeit: Daniel Dubach, Max Fischer Layout: Haus der Kommunikation, Hinterdorfstr. 9, 8702 Zollikon Produktion/Bildredaktion: Thomas Demuth, Dominik Hertach Titelbild: Nik Hunger, Zürich Anzeigen: Marco Spadacini, Head of Sales, marco.spadacini@cash.ch; Pascal Weder, Senior Account Manager, ­pascal.weder@cash.ch; Urs Wolperth, Key Account Manager, urs.wolperth@cash.ch Werbung: www.cash.ch/werbung Druck: Passen & Partner Copyright: cash zweiplus ag

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Wir gratulieren cash zum 25. Geburtstag! Als Wirtschaftszeitung hat cash Schweizer Mediengeschichte geschrieben. Als einzigartiger Informations- und Finanzdienstleister leistet cash Pionierarbeit. Ein starker Leistungsausweis in 25 Jahren! Wir gratulieren ganz herzlich zum Geburtstag. Für die bank zweiplus ist cash ein wichtiger Partner, auf den wir jederzeit zählen können. Die bank zweiplus ag mit Sitz in Zürich ist der zuverlässige Bankpartner für Kundinnen und Kunden von Finanzdienstleistern, Versicherungen und Vermögensverwaltern. Als Tochtergesellschaft der Privatbank Bank J. Safra Sarasin AG bietet sie die Solidität und Qualität einer renommierten Bank und als Depotbank die Gewähr für die sichere Verwahrung der Kundenvermögen. www.bankzweiplus.ch


SCHWERPUNKTE – INHALT

INHALT

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08 INTERVIEW JENS KORTE

22 INTERVIEW ELEANOR TAYLOR JOLIDON

Das TV-Gesicht der Wall Street: Jens Korte über seinen ­Alltag am Puls der globalen Finanzindustrie.

Die Fondsmanagerin und Spezialistin für Schweizer Aktien­ fonds zu den Börsenaussichten bis 2015.

11 TRADING-FACHBEGRIFFE

25 HEISSE ÜBERNAHMEKANDIDATEN

Fachchinesisch gilt nicht: die häufigsten Fachbegriffe rund ums Traden.

Übernahmen bieten Chancen: Welche sind die nächsten? 26 BÖRSENWEISHEITEN FÜR JEDERMANN

12 DIE WICHTIGSTEN BÖRSEN-INDIKATOREN Kernaussagen der grössten Börsengurus auf einen Blick. In welche Richtung entwickelt sich die Börse? Verschiedene Indikatoren geben Hinweise darauf.

28 SO HANDELN SIE MIT DERIVATEN RICHTIG

14 ONLINE-TRADING – GEBÜHRENVERGLEICH

Überblick über die Einsatzmöglichkeiten von Optionen.

Gebühren sind Renditefresser. Wir zeigen, wo das Traden am günstigsten ist.

30 DER HOCHFREQUENZHANDEL

16 SOCIAL TRADING BOOMT Gemeinsam geht besser – das Social Trading boomt rund um den Globus.

Schneller als wir denken können: Wo Anleger gegen ­Maschinen keine Chance haben. 32 DAYTRADING – SO VERDIENEN SIE GELD Es lockt das schnelle Geld. Und es droht der Totalverlust.

18 JUBILÄUM: 25 JAHRE CASH 34 INTERVIEW RAMON VEGA Vor 25 Jahren revolutionierte cash die Wirtschaftsberichterstattung – und ist noch heute der Taktgeber.

Der Ex-Fussballprofi über Geld und Trades.

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CARSTEN MARSCHMEYER

HEINZ KARRER

OTTMAR HITZFELD

NO RISK – NO FUN!

FRANCISCO FERNANDEZ

CHRISTIAN LINDNER

«Nichts in dieser Welt ist sicher, ausser dem Tod und den Steuern», hatte bereits Benjamin Franklin treffend sinniert. Vision, Zweifel und Wagnis stehen am Anfang erfolgreicher Innovationen und Investitionen in Wirtschaft und Gesellschaft. Wagemutige Menschen, die gezielt Risikos eingehen und Chancen im richtigen Moment nutzen, um erfolgreich zu sein, bilden eine gesunde Basis von Fortschritt und Wachstum. Solche Menschen haben wir ans Alpensymposium 2015 eingeladen.

SIND SIE RISIKOKOMPETENT? Einzigartigkeit, positiver Spirit, hochkarätiges Networking: Das Alpensymposium vernetzt, informiert und verbindet unternehmerisch denkende Menschen. Das Programm wird mit dem traditionellen CSS-Networking-Dinner «Vernetzt in die Zukunft» am ersten Symposiums-Abend abgerundet. Freuen Sie sich auf die persönlichen Gespräche mit den Referentinnen und Referenten während des Dinners. JETZT ANMELDEN UNTER WWW.ALPENSYMPOSIUM.CH

CARLA DEL PONTE

PHILIPPE GAYDOUL

13. ALPENSYMPOSIUM

NO RISK – NO FUN RISIKO – MUT – CHANCEN Medienpartner

INTERLAKEN, SCHWEIZ · 13. & 14. JANUAR 2015


NEWS TRADING

DIE HEIMLICHEN ­AKTIENKÄUFER Zentralbanken und Staatsfonds weltweit ­decken sich immer mehr mit Aktien ein. VON DANIEL HÜGLI

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ei ihren Anlageentscheiden lies­ sen die Zentralbanken über Jahre nichts anbrennen. Investiert wurde primär in erstklassige Staatsanleihen und in Edelmetalle, vor allem in Gold. Das hat sich geändert, denn sowohl Anleihen wie auch Edelmetalle sind volatiler geworden. Zudem leiden die Zentralbanken wie alle anderen Anleger unter dem Nullzins­ niveau, das die Notenbanken selber ver­ ursacht haben. Heute legen denn auch rund ein Drittel der Notenbanken weltweit ihr Geld in der riskanteren Anlageklasse Aktien an – oder sie planen, es in den nächsten fünf Jahren zu tun. Die Schweizerische Nationalbank etwa kauft seit 2005 Aktien. Der Anteil der Dividendenpapiere am gesamten SNB-Anlagebestand beträgt mittlerweile 15 Prozent. Die Banca d’Italia legt 6 Prozent ihres Euro-Bestandes in Aktien an. Nicht nur Zentralbanken langen bei Aktien immer häufiger zu, auch sogenannte Staatsfonds. Der rund 900 Milliarden Dollar schwere

Sitz der Schweizerischen Nationalbank am Bundesplatz in Bern. Keystone

Staatsfonds aus Norwegen zum Beispiel will höhere Risiken eingehen und mehr Aktien kaufen. Ihm gehören bereits 1,3 Prozent der börsenkotierten Firmen weltweit. Staatsfonds und vor allem die Notenbanken werden somit nicht nur wegen ihrer Zins-, sondern auch wegen ihrer Anlagepolitik zu treibenden Kräften auf den Märkten.

cash.ch in der Welt von Social Media

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ie sozialen Medien und deren Tech­ nologien gewinnen in der Welt der digitalen Nachrichtenverbreitung immer mehr an Bedeutung. Social Media umfassen Online-Plattformen, die den Austausch von Texten, Bildern, Videos oder anderen digitalen Inhalten ermöglichen. Auch cash.ch, die bedeutendste Wirtschafts- und Finanznews-Plattform der Schweiz, nutzt die Social-Media-Kanäle zur Verbreitung von Nachrichten und ­Videos und zur Kommunikation mit den Usern. cash.ch können Sie zum Beispiel auf Facebook, dem wohl bekanntesten Social-Media-Kanal, «liken», und zwar ­ unter www.cash.ch/facebook. Wirtschaftsund Finanznews von cash können Sie auch via Nachrichtendienst Twitter erhalten. Die Redaktion von cash verschickt alle wichtigen News auf www.cash.ch/twitter. Diese Meldungen können Sie kommentieren oder weitersenden. Die Macher von cash.ch produzieren seit fast zehn Jahren Online-Videos. Alle Video-Interviews mit Schweizer Wirtschaftsexperten oder Firmenchefs finden Sie auch auf dem YouTube-Kanal von cash auf www. cash.ch/youtube. Die Inhalte von cash.ch können Sie zudem auch auf Google+ verfolgen, dem sozialen Netzwerk der grössten Suchmaschine der Welt (www.cash.ch/ googleplus).

Ein Professor sieht schwarz für 2015

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er Spanier Arturo Bris, Professor für Finanzen an der Lausanner EliteWirtschaftshochschule IMD und Leiter des dortigen World Competitive Centers, erwartet für die Welt eine neue Finanzkrise – und zwar im April 2015. Die Krise soll bis März 2016 dauern, falls nicht geeignete Massnahmen ergriffen würden. Bris bezieht sich dabei auf Statistiken und sieht für die Krisenursachen verschiedene Szenarien: eine Blase am Aktienmarkt, eine Krise im Bankwesen in China, eine Energiekrise, falls die USA in grossen Mengen Gas exportieren, oder eine wei-

tere Immobilienblase etwa in Deutschland, China oder Brasilien aufgrund der hohen Verfügbarkeit von Krediten. Gefahren sieht Bris weiter in der hohen Verschuldung der Unternehmen, der steigenden Zahl von Kriegen und Konflikten weltweit, der steigenden Armut sowie in den übermässig hohen Geldmittelbeständen bei Zentralbanken und Unternehmen. Wir dürften nicht selbstzufrieden sein, schreibt Bris. Denn zu oft hätten wir nicht aus der Geschichte gelernt und würden zu selten im Angesicht einer Krise handeln, von der wir wüssten, dass sie bevorstehe.

Die Top-News von cash sind auch auf den Social-Media-Kanälen zu finden. cash

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INTERVIEW JENS KORTE

«ICH WAR ZUR RICHTIGEN ZEIT AM RICHTIGEN ORT» Der bekannte Finanzjournalist Jens Korte möchte seinen Arbeitsplatz Wall Street und das Leben in den USA nicht mehr missen. INTERVIEW: FRÉDÉRIC PAPP BILDER: NIK HUNGER

Herr Korte, Sie sind ein erfahrener Börsenmann. Was raten Sie Privat­ anlegern generell? Nur da zu investieren, wo man sich auskennt. Ein Schweizer Anleger sollte überwiegend heimische Titel im Depot haben. Da die Medien laufend darüber berichten, fällt die Informationsrecherche leicht. Wer zudem als Schweizer im Schweizer Markt investiert, umgeht das Währungsrisiko. Und der Anlagehorizont? Ich persönlich bin ein langfristiger Anleger. Das muss auch so sein, weil ich als Finanzjournalist keine kurzfristigen Trades machen darf – damit ich nicht in ­Versuchung geführt werde, Aktien schön- oder schlechtzureden. Langfristiges Investieren entspricht aber auch meiner Mentalität. Sie sind somit ein Befürworter der Buy-and-Hold-Strategie? Im Prinzip schon. Manchmal kann es aber sinnvoll sein, Gewinne zu realisieren. Das Problem dabei ist: Wohin mit dem Geld? Es gibt auf absehbare Zeit keine wirkliche Alternative zu Aktien, also kann man genauso gut investiert bleiben. Mit dem Risiko, dass die Gewinne wieder abschmelzen. Ja, eigentlich sollte man die Gewinne einstreichen und einfach abwarten, bis sich wieder eine günstige Kaufgelegenheit bietet. Ein Zinsanstieg am kurzen Ende wäre zum Beispiel ein guter Einstiegszeitpunkt, weil dann die Börsen kurzzeitig unter Druck geraten werden. Wie ist denn Ihre Anlage­ performance?

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Jens Korte: «Langfristiges Investieren entspricht meiner Mentalität.»


JENS KORTE INTERVIEW

Man sollte es vielleicht nicht vermuten, aber ich bin kein sehr aktiver Investor. Den überwiegenden Teil meines Vermögens habe ich als Cash auf dem Konto liegen, den Rest in US-Aktien. Unter dem Strich stimmt die Performance. Aber Hand aufs Herz, es war auch kein Kunststück: In den letzten fünf Jahren war es nahezu egal, welche Aktien man kaufte, die Performance war gut. Das gilt auch für einen längeren Zeitraum. Als ich vor 15 Jahren in New York anfing, stand der Dow Jones noch unter 10 000 Punkten, heute notiert er deutlich höher.

Inwiefern hat sich ihr Job gewandelt? Als ich 1999 anfing, machte ich viele Berichterstattungen auf diese Art: Goldman Sachs empfiehlt diese oder jene Aktie, oder die damalige Credit ­Suisse First Bosten sagt, man soll IBMAktien verkaufen. Das waren typische Börsensendungen. Das mache ich heute nicht mehr. Vielmehr stehen die grös­seren ökonomischen Zusammenhänge im Vordergrund. Ich bin von Haus aus Ökonom, deshalb lege ich den Fokus auch auf die wirtschaftliche Entwicklung der USA.

«Eine starke Volkswirtschaft braucht ein starkes Finanzsystem – und dazu gehören auch Derivate.»

Kriegen Sie den einen oder anderen heissen Tipp eines Börsianers? Es gibt schon ab und zu einen Börsen­ händler, der sagt, schau dir mal diese oder jene Aktie an. Aber man bekommt etwa beim Händewaschen auf der Toilette sicher keine Insiderinformationen zugesteckt. Die Händler auf dem Börsenparkett sind auch nicht zwingend diejenigen, die wirklich exklusive Informationen haben. Sie wissen oft nicht, welche Motivation hinter einem Grossauftrag steckt und sie ­haben auch kein Interesse daran, dass der Kurs innert kurzer Zeit stark steigt oder fällt. Sie sind darauf spezialisiert, den A ­ uftrag ohne grössere Kursausschläge zu handeln. Nutzen Sie die Tipps für Ihre ­persönlichen Investments? Eher selten. Aber wenn ich was höre, was meiner Meinung nach Sinn macht, dann baue ich das in meine Berichterstattung ein. Das macht alles etwas lebendiger. Sie sind nun seit 15 Jahren ­Finanzjournalist. Ist Langeweile im Anmarsch? Nein, überhaupt nicht. New York ist immer noch der Dreh- und Angelpunkt der Finanzwelt. Und es ist toll, als Finanzjournalist an dem Ort zu sein, wo die Musik spielt. Die Finanzwelt hat sich stark gewandelt, und Umbrüche finde ich extrem spannend.

Wie wurden Sie Finanzjournalist? Das war Zufall. Ich kam nach New York in einer Zeit, wo die Börsen aufgrund der Dotcom-Euphorie regelrecht explodierten. Die ganze Welt wollte Berichte über die Wall Street haben. Ich war also zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ursprünglich wollte ich nur ein Jahr in New York bleiben, nun sind es 15 Jahre geworden.

Statt Geburtstag zu feiern, fuhren wir mit dem Kinderwagen vor der New Yorker Notenbank auf und ab und versuchten herauszufinden, was passiert. Laufend fuhren Limousinen vor und das Who’s who der amerikanischen Finanzwelt wie der frühere Notenbankchef Ben Bernanke oder der Ex-Finanzminister Timothy Geithner stieg aus. Und da wusste ich gleich: Da ist etwas Grosses im Busch. Ihr erstes Buch heisst «­ Rettet die Wall Street – warum wir ­Zocker brauchen». Weshalb dieser provokative Titel? Ich spiele mit dem Begriff, weil man Banker schnell mit Zockern gleichsetzt. Klar, es ist viel Negatives passiert, ich will auch nichts schönreden. Aber eine starke Volkswirtschaft braucht ein starkes Finanzsystem. Und dazu gehören auch Derivate. Es ist einfach Unsinn zu sagen, Derivate seien überflüssig. Die Welt ist komplex geworden und es braucht Instrumente, um sich abzusichern. Selbstverständlich wurde und wird mit Derivaten übertrieben, aber das stellt doch nicht grundsätzlich alles inFORTSETZUNG AUF SEITE 10

Was waren die prägendsten ­Erlebnisse Ihrer Karriere? Mein erster Börsentag. Ein Händler, damals gab es 6000, hatte mich spontan zum Frühstück eingeladen und erklärte mir, wie die Börse funktioniert, welche Regeln zu beachten sind und wer das Sagen hat. Und dann war da der 11. September 2001 … … der Anschlag auf das World Trade Center in New York. Dieser Tag hat mich stark und nachhaltig verändert. Aber auch am 17. September, als die Börse wieder aufging, hatte ich Gänsehaut. Man hat sich einerseits bedroht gefühlt, anderseits war man stolz, da zu sein und wieder weiterzumachen. Es war eine irre Atmosphäre. Irre war auch der 15. September 2008. Die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers, welche die Finanzkrise auslöste. Genau. Wobei der Tag davor, als die Pleite beschlossen wurde, für mich genauso spannend war. Leidtragender war mein Sohn, der am selben Tag Geburtstag hatte.

JENS KORTE BÖRSENEXPERTE UND JOURNALIST Der 45-jährige Journalist lebt seit 1999 in New York und berichtet seither für verschiedene Medien von der US-Börse an der Wall Street. Vor seinem abgeschlossenen Studium der Volkswirtschaft und Kultur­management an der Freien Universität Berlin absolvierte der gebürtige Frankfurter eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Korte ist verheiratet und hat einen sieben­jährigen Sohn.

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TRADING ZINSEN

FORTSETZUNG VON SEITE 9

frage, was in den letzten 20 Jahren von der Finanzindustrie hervorgebracht wurde. An wen richtet sich Ihr Buch? An den Mann der Strasse. Ich bin der Meinung, dass die Leute viel zu wenig über die Finanzindustrie wissen. Jeder hat eine Meinung über diese Branche, man weiss aber nicht genau, was da wirklich passiert. Wenn man weiss, wie es läuft, kann man auch eine Debatte starten über die Verbesserung des Systems. Was muss sich denn konkret ­verbessern? Die Transparenz geht zunehmend verloren. Ich habe mit dem Hochfrequenzhandel an sich kein Problem. Aber die Entwicklung war so rasant, dass er ausser Kontrolle zu geraten droht. So werden zum Beispiel bewusst Lockangebote platziert, welche dann innert Millisekunden wieder zurückgezogen werden. Das passiert mit dem Zweck, dass eine Aktie zu einem leicht höheren Preis verkauft werden kann. So etwas muss man verbieten. Der Gesetzgeber ist dran, agiert aber zu langsam. Welche Bedeutung hat für Sie die Schweiz? Ich bin schon als Kind jedes Jahr in die Schweiz in den Urlaub gefahren. Und heute habe ich viele Kunden in der Schweiz. Ich arbeite sehr gerne mit Schweizern zusammen. Das Arbeitsklima ist professionell und sehr angenehm. Man zeigt Respekt und es herrscht eine gewisse Herzlichkeit, die ich zum Beispiel in Deutschland, gerade unter Journalisten, vermisse. Sie sind häufig stark von sich selber überzeugt. Und was nervt Sie an der Schweiz? Verglichen mit New York fehlt mir das gepflegte Chaos. In New York kann man eher so sein, wie man ist. Die Amerikaner beherrschen das Spiel «leben und leben lassen» sehr gut. In der Schweiz, und dies gilt für ganz Europa, steht man verstärkt unter der Beobachtung der Familie, von Freunden oder der Gesellschaft im Allgemeinen. Das ist ja auch ein wesentlicher Bestandteil des Lebens, doch es kann manchmal auch beengend sein.

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SCHRECKGESPENST ZINSWENDE?

Nach jahrelang tiefen Zinsen kommt in den USA die Wende. Wie die Börse reagiert. VON DANIEL HÜGLI

A

ls Anfang 1994 die US-Notenbank nach einer langen Phase mit relativ billigem Geld die Leitzinsen innerhalb eines Jahres von 3 auf 6 Prozent erhöhte, reagierten die Anleger ungnädig: Aktienmärkte weltweit verloren in dieser Zeit rund 10 Prozent. Szenenwechsel, Anfang 2004: Erneut stand die US-Notenbank vor einem Zinserhöhungszyklus. Die «Fed» schraubte die Leitzinsen in den dreieinhalb Jahren bis Ende 2007 von 1 auf 5,25 Prozent hoch – und der US-Börsenleit­ index Dow Jones kletterte in diesem Zeitraum gegen 40 Prozent.

wohl auch Mitte 2015 nicht anders sein, wenn die US-Notenbank zum ersten Mal seit 2006 die geldpolitischen Zügel straffen wird. Einiges spricht dafür, dass die Aktienmärkte nicht mit Panikattacken reagieren werden. Zum einen hat die US-Notenbank ihre Kommunikationspolitik im Vergleich zu den 1990er-Jahren geändert. Sie bereitet die Märkte seit Mai 2013 verbal auf eine Erhöhung der «borrowing costs» vor. Zum anderen – auch dies anders als in der Vergangenheit üblich – werden die Zinserhöhungen am Anfang moderat ausfallen. Der Markt rechnet mit einem Stand von 1 Prozent ein Jahr nach Anheben der Leitzinsen (derzeit bei nahe Null). Das sind eigentlich gute Zeichen für die Börsen. Aber Vorsicht: Zinsen zu prognostizieren ist zwar etwas einfacher geworden. Aber Überraschungen, auch böse, werden immer wieder eintreten.

Der Anfang der Neuordnung der Zinslandschaft in den USA wird für Mitte 2015 erwartet.

Steigende Zinsen sind nicht unbedingt schlecht für die Aktienmärkte Die zwei Beispiele zeigen: Es ist keineswegs so, dass Phasen mit steigenden Leitzinsen schlecht sind für die Aktienmärkte. Aber Prognosen über die Entwicklung von Börsen bleiben in solchen Zeiten äus­serst schwierig. Das wird

Gebieterin über die Leitzinsen: US-Notenbank-Chefin Janet Yellen.

Keystone


FACHBEGRIFFE TRADING

SO VERMEIDEN SIE FEHLER BEIM BÖRSENHANDEL Schnellschüsse beim Traden können schnell ins Geld gehen. Hier die wichtigsten Auftragsarten für den Börsenhandel. VON DANIEL DUBACH

D

amit man von der permanenten Handelbarkeit der Wertpapiere optimalen Nutzen ziehen kann, gilt es, sich ein paar wichtige Auftragsarten zu verinnerlichen. Geschickt eingesetzt, kann man damit viel Geld sparen. Wenn Sie sofort, zum nächstmöglichen Zeitpunkt, eine Aktie kaufen oder verkaufen wollen, geben Sie einen BestensAuftrag auf. Oft haben Sie jedoch das Gefühl, eine Aktie sei gerade in jüngster Zeit

fällt. In diesem Fall geben Sie den Kaufauftrag mit einer oberen Preislimite auf. Beispiel: Limitierter Kauf bei 50 Franken, gültig während eines Monats. Die Aktie wird ab Auftragsdatum während des kommenden Monats sofort gekauft, wenn sie an der Börse für 50 oder weniger Franken zu haben ist. Limitierter Verkaufsauftrag Sie sind überzeugt, dass ein von Ihnen gehaltener Titel ausgereizt ist und dass dieser eigentlich verkauft werden sollte, dies jedoch nicht unter einem bestimmten Preis. Sie wollen den Zeitpunkt erwischen, wenn der Titel über den von Ihnen bestimmten Mindestverkaufspreis steigt. In diesem Fall geben Sie den Verkaufsauftrag mit einer unteren Preislimite auf. Beispiel: Limitierter Verkauf bei 60 Franken, gültig während 20 Tagen. Die Aktie wird ab Auftragsdatum während der kommenden 20 Tage sofort verkauft, wenn sie an der Börse für 60 oder mehr Franken gehandelt wird.

Börsenaufträge ­können helfen, dass man trotz nervöser Märkte ruhig ­schlafen kann. schon zu stark gestiegen oder gefallen. In solchen Fällen bietet sich ein sogenannt limitierter Auftrag an. So können Sie unliebsame Überraschungen vermeiden. Wenn Sie bereits schöne Gewinne beim nächsten Crash nicht wieder verlieren oder Verluste begrenzen wollen, können Sie einen StopLoss-Auftrag geben. Das kann helfen, trotz nervöser Märkte ruhig zu schlafen. Nachfolgend eine Übersicht der häufigsten Auftragsarten, erläutert anhand von Beispielen. Bestens-Auftrag Sie wollen eine Aktie sofort kaufen oder verkaufen und akzeptieren den beim Börsenabschluss aktuell gültigen Marktpreis. Sie geben einen Bestens-Auftrag. Beispiel: Sie geben einen Kaufauftrag, Aktie X «bestens» zu kaufen. Der Auftrag wird unabhängig davon, wie hoch der Preis ist, sofort ausgeführt.

Wann ist der beste Zeitpunkt für den ­Verkauf einer Aktie? Keystone

Limitierter Kaufauftrag Sie sind von den guten Aussichten einer Aktie überzeugt und wollen sie kaufen – jedoch nicht über einem bestimmten Preis, den Sie als fair betrachten. Sie wollen den Zeitpunkt erwischen, wenn der Titel unter den von Ihnen bestimmten Höchstpreis

Stop-Loss-Auftrag Sie haben mit einer Aktie bereits schöne Gewinne eingefahren. Sie befürchten aber nun, dass die Börse stark zurückfallen könnte. Sie wollen im Krisenfall zumindest einen Teil Ihrer Gewinne ins Trockene bringen, jedoch bei anhaltend steigenden Kursen weiter partizipieren. Für dieses Szenario ist der Stop-Loss-Auftrag ge­ eignet. Beispiel: Ein Stop-Loss-Verkaufsauftrag bei einem Aktienkurs von 100 Franken (der aktuelle Kurs liegt in diesem Beispiel bei 120 Franken). Die Aktie wird verkauft, sobald sie bei 100 oder dem nächsten Abschlusskurs unter 100 Franken gehandelt wird.

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TRADING BÖRSEN-INDIKATOREN

DIESE ZAHLEN LASSEN DIE ­ANLEGER RUHIGER SCHLAFEN Wohin geht der Börsentrend? Mit Hilfe von Indikatoren lässt sich die Richtung der Märkte einigermassen abschätzen. VON FRÉDÉRIC PAPP

Mit Hilfe verschiedener Indikatoren lässt sich die Entwicklung an den Finanzmärkten einschätzen.

D

ie Kardinalfrage, die jeden Investor permanent umtreibt, lautet: Wohin gehen die Börsen? Steigen oder sinken sie? Entwickeln sie sich seitwärts? Wer zu wissen glaubt, wohin die Reise geht, kann seine Wetten platzieren und wird innert kurzer Zeit steinreich. Schön, wenn dem so wäre. Doch die sichere Wette, die gibt es an der Börse nicht. An den Märkten werden Erwartungen gehandelt Dennoch können Anlageprofis mit Hilfe von Indikatoren die Entwicklung an den Aktienmärkten einschätzen. Die kurzfristig wichtigsten Richtungsindikatoren und

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Orientierungspunkte sind immer Börsenplätze, die bereits geschlossen haben oder die sich im Schlusshandel befinden. So schauen die Börsianer in Europa vor dem Handel jeweils auf die Schlusskurse des wichtigen Aktienmarktes in den USA vom Vorabend. Immer bedeutender werden allerdings auch die Aktienmärkte in Asien, die kurz vor der Eröffnung des EuropaHandels schliessen. Daneben gibt es eine Reihe von anderen Indikatoren, die sich vor allem für langfristig orientierte Anleger eignen. Dazu zählen insbesondere etwa der «Dow Jones Transportation Average», der als einer der besten vorauslaufenden Indikatoren für die US-Konjunktur gilt. Doch Anleger sollten

© BeTa-Artworks / fotolia.com

Folgendes beachten: Indikatoren widerspiegeln nur die aktuelle Lage oder eine Einschätzung – während an den Märkten quasi Erwartungen gehandelt werden. Und: Der Fokus an den Märkten verlagert sich immer wieder von einem Thema zum nächsten. Mal ist die geopolitische Lage der Dauerbrenner, dann wieder die Konjunktur. Kombination von Prognose­ instrumenten heranziehen Es sollte somit darauf geachtet werden, dass ein Prognoseinstrument nicht allein für eine Investmententscheidung herangezogen wird. Vielmehr sollte eine Kombination mit anderen Analysen stattfinden.


BÖRSEN-INDIKATOREN TRADING

DIE ZEHN WICHTIGSTEN BÖRSEN-INDIKATOREN 1. Vorgaben aus Übersee

6. Gewinnrevisionen der Analysten

Um den Tagestrend der Börsen Europas ab-

Analysten von Banken empfehlen Aktien zum

schätzen zu können, sind der Schlusskurs der

Kauf oder, falls die Aktie als schlecht einge-

US-Börse Dow Jones des Vorabends und die

stuft wird, das Gegenteil. Ein unter Anlage-

Schlusskurse der asiatischen Märkte, insbe-

profis gängiger Trick: alle Kaufempfehlungen

sondere des japanischen Nikkei, relevant.

aufsummieren und davon die Verkaufsempfehlungen subtrahieren, das Total durch alle

2. Entwicklung der Rohstoffpreise

Empfehlungen dividieren. Je höher der Wert

Die Veränderung der Rohstoffpreise wie Kup-

ausfällt, desto optimistischer sind die Analys-

fer, Aluminium, Stahl oder Erdöl sind die Pulsnehmer der Konjunktur. Deutlich anziehende Rohstoffpreise deuten auf eine Erholung der

ten für eine Aktie. 7. Dow Jones Transportation Average Der Dow Jones Transportation Average gilt als

© Ulrich Müller / fotolia.com

vorlaufender Indikator der US-Konjunktur und damit auch der Aktienmärkte weltweit. Ein Rutsch des Index deutet eine konjunkturelle Schwäche an – ein Warnsignal für Anleger. Der Dow Jones Transportation Average bildet die 20 an der Wall Street kotierten Transportunternehmen ab.

Wirtschaft hin, sinkende auf einen Abschwung.

8. Zinsänderungsrisiken

Konjunktursensitive, sprich zyklische Titel re-

Normalerweise zählen die Zinssätze zu den

agieren in der Regel stärker auf die Veränderung von Rohstoffpreisen als defensive. 3. Sichere Häfen

wichtigsten Faktoren, die Einfluss auf die Finanzmärkte haben. Je höher ein Zins, desto risikoreicher das Investment und umgekehrt. Doch die wesentlichen Notenbanken – unter

Ein Anziehen des Goldkurses oder von als si-

ihnen die Schweizerische Nationalbank – ha-

cher gesehenen Währungen wie Schweizer

ben mit ihrer Tiefzinspolitik diesen Mechanis-

Franken, Norwegen- oder Schwedenkrone gel-

mus seit der Finanzkrise 2008 schachmatt

ten als Zeichen der Unsicherheit unter Anle-

gesetzt.

gern. Auch ein plötzliches Absinken der Staatsanleihen-Renditen der Schweiz, Deutschlands

9. Die 200-Tage-Linie

oder der USA gelten als Flucht der Anleger in

Die 200-Tage-Linie ist ein Indikator aus der

die Sicherheit. 4. Volatilitätsindex

Welt der Chartanalyse. Er ist für Privatanleger aber leicht verständlich. Um diese Linie zu bilden, wird jeweils der Durchschnitt eines Wer-

Allgemein werden diese Indizes als zuverlässi-

tes einer Aktie der letzten zweihundert Tage

ge «Thermometer» für die Angst und Nervosi-

errechnet. Die daraus entstehende 200-Tage-

tät der Marktteilnehmer betrachtet. Steigt die

Linie wird zusammen mit den aktuellen Bör-

Verunsicherung vor heftigen Ausschlägen an

senkursen betrachtet. Es gibt ein Kaufsignal,

den Märkten, wollen Verkäufer von Optionen

wenn die Linie vom aktuellen Börsenwert von

auch mit einer höheren Risikoprämie entschä-

unten nach oben durchbrochen wird. Ein Ver-

digt sein. In der Folge ziehen die Indizes an.

kaufssignal liegt vor, wenn die 200-Tage-Linie

Dies sind schlechte Omen für die Börsenent-

von oben nach unten vom aktuellen Kurs ge-

wicklung.

schnitten wird.

5. Leading Indicator

10. Russell-2000-Index

Dieser Indikator setzt sich aus insgesamt zehn

Dieser Index umfasst die 2000 kleinsten US-

Komponenten zusammen wie Baugenehmi-

Unternehmen

gungen, Auftragseingängen oder den Akti-

also dem Börsenwert. Dabei handelt es sich

enpreisen der grössten Unternehmen jedes

um ein in der Regel sensibles Barometer, das

Landes. Am wichtigsten ist jener aus den USA.

eine vorausliegende Kurskorrektur an den

Eine rückläufige Entwicklung des Index von

Märkten sehr früh anzeigt – und zwar früher

drei Monaten gilt als Indiz für ein Abdriften der

als die Indizes, welche grosskapitalisierte Un-

Wirtschaft in eine Rezession.

ternehmen abbilden.

punkto

Die teuersten Schweizer Aktien

D

as Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) einer Aktie widerspiegelt das Verhältnis zwischen Aktienpreis und dem (erwarteten) Gewinn, den eine Firma erzielen wird. Das KGV gibt dem Anleger also einen Hinweis darauf, wie «teuer» ein Titel ist. Zu den teuersten bekannteren Aktien am Schweizer Markt gehören die Aktien von Lindt & Sprüngli (KGV von 34 für 2015). Hoch bewertet sind auch Temenos, Ems oder Schlatter. Von den Firmen des Swiss Market Index fallen die Aktien von ­Actelion, Geberit und Nestlé mit einer hohen Bewertung für das Jahr 2015 auf.

Top informiert in den Tag mit cash.ch

D

ie Finanzplattform cash.ch bietet den Leserinnen und Lesern bereits frühmorgens ein umfassendes News-Angebot. Wer die wichtigsten Nachrichten und aktuellen Börsendaten zusammengefasst in einer E-Mail erhalten möchte, abonniert am besten den cash-Newsletter (Regis­ trierung: www.cash.ch/newsletter). Dieser wird von Montag bis Samstag jeweils vor 8 Uhr morgens verschickt. Einen eigenen Newsletter gespickt mit Börsen-Infos unterhält auch der langjährige cash-Mitarbeiter Alfred Herbert. Sein Guru-Flash erscheint um 8.40 Uhr und um 11.15 Uhr (Anmeldung: www.cash.ch/service/newsletter/gurualert).

Marktkapitalisierung,

Liefert Zahlen und Gerüchte von den ­Börsen: cash-Guru Alfred Herbert. cash

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ONLINE-TRADING GEBÜHREN

MIT ONLINE-TRADING TAUSENDE FRANKEN SPAREN Die Wahl der richtigen Online-Plattform für den Börsenhandel – worauf Anleger achten müssen. VON FRÉDÉRIC PAPP

Online-Börsenhandelsplattformen gibt es heute fast wie Sand am Meer. Aktive Anleger müssen daher eine bedürfnisgerechte Wahl treffen. Nach bestimmten Kriterien vorzugehen hilft dabei. 1. Courtagen sind Renditefresser Das wichtigste Auswahlkriterium ist die Höhe der Gebühren für Wertschriftentransaktionen, sogenannte Courtagen. Diese werden dem Trader bei einem Kauf und Verkauf eines Wertpapiers verrechnet. Die Courtagen schmälern somit die Anlagerendite ganz direkt. Anleger können daher viel Geld sparen, wenn sie sich für einen günstigen Anbieter entscheiden. So verlangt der teuerste Anbieter für den Handel von Schweizer Aktien für ein Auftragsvolumen von 10 000 Franken knapp dreimal so viel wie der günstigste Anbieter (siehe Tabelle Seite 15). Macht ein Anleger also zwölf Trades pro Jahr à 10 000 Franken, dann zahlt er etwa bei «cash – banking by bank zweiplus» 348 Franken, bei der Credit ­Suisse hingegen 960 Franken. Bei einem Auftragsvolumen von 50 000 Franken und zwölf Trades pro Jahr spart ein cash-Kunde gegenüber einem CS-Kunden über 5600 Franken. 2. Einfachere Gebühren­struktur bringt Transparenz Einige Anbieter bieten bei kleinen Handelsvolumen attraktive Courtagen an. Nehmen die Handelsvolumen zu, steigen die Courtagen oft deutlich an (siehe Tabelle). Hinzu kommt, dass für bestimmte Anlageklassen teils höhere Tarife gelten. Für Anleger ist es nicht einfach, sich in diesem Gebührendschungel zurechtzufinden. Klarheit bieten hier Anbieter von sogenannten Flate-Rate-Tarifen. Das heisst:

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«cash – banking by bank zweiplus» hat im Vergleich tiefe Trading-Gebühren.

Die Kosten für den Kauf oder Verkauf von Aktien werden pauschal abgezogen und hängen nicht vom gehandelten Volumen ab. Neben der Online-Plattform «cash – banking by bank zwei­plus» bieten auch die Migros Bank, das VZ Vermögenszentrum und die Basler Kantonalbank dieses Gebührensystem an.

cash

3. Anzahl der handelbaren Märkte und zu welchem Preis? Spannende Aktieninvestments finden sich nebst der Schweiz auch an europäischen, amerikanischen und anderen Börsen. Zwar ermöglichen den Handel mit ausländischen Wertpapieren nahezu alle Anbieter. Aber Anleger müssen teilweise tief in die Tasche greifen. Ein Beispiel: Der Kauf


GEBÜHREN ONLINE-TRADING

einer Aktie, die im deutschen Aktienindex DAX vorhanden ist, kostet mit einem Transaktionsvolumen von 25 000 Franken bei der UBS 356 Franken an Courtagen. Bei preisgünstigeren Anbietern zahlt der Kunde hingegen bloss 29 Franken – also rund zwölf Mal weniger.

sätzlich ihren Kunden eine umfassende Anlageberatung anbieten – wie zum Beispiel die Migros Bank oder «cash – banking by bank zwei­plus». 5. Die weiteren Kosten beachten Anleger sollten bei der Wahl des Online‑Trading-Anbieters nicht bloss auf die Höhe der Courtagen schauen, sondern auch die Kosten für das Verwalten des Wertschriftendepots beachten. Für Laien ist es oft sehr schwierig, bei den Depotgebühren den Überblick zu behalten. Die Sätze zwischen dem günstigsten und dem teuersten Anbieter klaffen teils um das Mehrfache auseinander. Trader sollten daher unbedingt Anbieter vorziehen, die eine klare Gebührenstruktur ausweisen.

«Die Kosten werden weiter sinken»

Anleger sollten nicht bloss die Courtagen beachten, sondern auch die Kosten für das Verwalten des Wertschriftendepots.

4. Beratung erwünscht oder nicht Die Wahl des richtigen Anbieters hängt wesentlich von den Bedürfnissen des Anlegers nach persönlicher Beratung ab. Für wenig versierte Anleger, die erste Erfahrungen mit dem Börsenhandel sammeln wollen, bietet sich eine professionelle Beratung an. Die Grossbanken bieten diesen Service an, was die höheren Gebühren dieser Institute erklärt. Es gibt aber auch günstige Anbieter, die zu-

GEBÜHRENVERGLEICH IM ONLINE-TRADING – KOSTEN PRO TRADE Volumen in CHF

Anbieter 10 000

25 000

50 000

Saxo Bank

18.00

25.00

50.00

Cornèr Trader

20.00

50.00

100.00

Strateo Online Banking

25.00

50.00

75.00

cash – banking by bank zweiplus

29.00

29.00

29.00

TradeDirect (BCV)

29.90

69.90

114.90

BKB-EasyTrading (Basler KB)

30.00

30.00

30.00

Aargauische Kantonalbank (5Trade)

30.00

70.00

120.00

Postfinance

35.00

95.00

130.00

Berner Kantonalbank (Money-net)

35.00

90.00

135.00

Swissquote

35.00

75.00

125.00

VZ Online Trading

39.00

39.00

39.00

Migros Bank

40.00

40.00

40.00

Raiffeisen

50.00

110.00

210.00

Zürcher Kantonalbank

50.00

125.00

250.00

Bank Coop

72.60

181.50

346.50

Credit Suisse

80.00

237.00

500.00

UBS

90.00

225.00

412.00

Handel CH-Aktien – Quelle: Anbieter (ohne Gewähr), exkl. Fremdgebühren, Stand: 12.8.2014

Benjamin Manz (33) ist Gründer und Geschäftsführer des unabhängigen Finanzvergleichsdienstes moneyland.ch. zvg

Grossbanken verlangen oft deutlich höhere Trading-Gebühren. Warum? In der Tat sind die Gebührenunterschiede markant. Bei Grossbanken wird das Angebot als Teil eines Gesamtangebots inklusive Beratung verstanden. Reine Online-Broker stellen den Tradern ihre Online-Plattform zur selbstständigen Nutzung zur Verfügung und bieten in der Regel keine Beratung an. Reine Online-Broker sind meistens günstiger, Anfänger können aber unter Umständen überfordert sein. Wird sich die Preiserosion für ­Online-Trading-Gebühren fortsetzen? Längerfristig dürften die Preise im Online-Trading für Schweizer Kunden weiter sinken. Im Ausland – etwa in den USA – lässt sich dieser Trend schon lange beobachten. Internationale Broker sind deutlich preiswerter als Schweizer Anbieter. Allerdings bietet die Schweiz wirtschaftliche und politische Stabilität. Zudem verfügen die FINMA-regulierten Schweizer Banken über eine Seriosität, die längst nicht alle internationalen Broker aufweisen können. Wohin geht der Trend bei Online-Gebühren? Es gibt eine Vielzahl verschiedener Gebührenmodelle und -strukturen. Einige Anbieter führten in den letzten Jahren Pauschalgebühren ein. Die lassen sich besser vermarkten. Licht in den Gebührendschungel bringt nur ein individueller Vergleich, der alle Kosten mit Courtagen, Depot- und Spezialgebühren berücksichtigt.

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TRADING SOCIAL MEDIA

SOCIAL TRADING: INVESTIEREN NACH FACEBOOK-MANIER Einem Top-Trader in die Karten schauen oder selber Fans hinter sich scharen? Social-Trading-Plattformen machen es möglich. VON FRÉDÉRIC PAPP

S

ocial Trading ist der neueste Trend unter aktiven Tradern. Vorreiter sind die Netzwerke wikifolio.com aus Österreich, ayondo.com und moneymeets.com aus Deutschland und etoro.com mit Sitz in Zypern. Auf diesen Plattformen machen Anleger ihr Depot öffentlich und diskutieren einzelne Aktien oder Marktbewegungen. Der Anlageerfolg ist in Echtzeit einsehbar. Ranglisten zeigen, wer wie abgeschnitten hat. Das Ganze gleicht dem Prinzip von ANZEIGE

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Anlagefonds. Doch statt Fondsmanager sind es hier private Trader, und vieles läuft viel transparenter ab – Fondsmanager lassen sich eher ungern in die Karten blicken. Anlagestrategie von anderen nachhandeln oder nur mitverfolgen Social-Trading-Portale bieten verschiedene Möglichkeiten. So kann man diverse Depots und damit die Anlagestrategie anderer Mitglieder mit echtem Geld nachhandeln.

Je nach Plattform auf unterschiedliche Art und Weise, zum Beispiel über Livekonten oder Zertifikate. Den Anlegern stehen diverse Suchkriterien offen, um eine Anlage­ strategie zu finden, die dem individuellen Risikobedürfnis entspricht. Es besteht aber kein Investitionszwang. Die öffentlich gemachten Transaktio­nen können einfach nur verfolgt werden, ohne selbst aktiv zu werden. Weiter ist es möglich, selbst ein oder mehrere Muster­depots zu erstellen und zu


SOCIAL MEDIA TRADING

publizieren. Ähnlich einem Vermögensverwalter ­kassiert man bei einem positiven Verlauf Performancegebühren. Dazu muss das Depot aber für andere Mitglieder investierbar gemacht werden. Je nach Anbieter gelten unterschiedliche Bedingungen.

Bevor man einem Trader traut, sollte man ihn genau beobachten.

© Rrraum / fotolia.com

Nur in etwas investieren, das man auch versteht Die besten Portfolios verblüffen mit teils horrenden Renditen. Durch die veröffentlichten Ranglisten besteht eine grosse Verlockung, den aktuell besonders erfolgreichen Tradern zu folgen und hier Kapital anzulegen. Allerdings handelt es sich hierbei oftmals um riskante Strategien mit entsprechend hohen Verlustrisiken. Deshalb sollten Anleger nicht überstürzt in ein Depot einsteigen, sondern die Strategie des Traders eine Weile unter die Lupe nehmen. Weiter sollten Investoren nicht alles auf eine Karte setzen, sondern den Anlagebetrag auf mehrere Anlagestrategien verteilen. Und auch hier gilt: Man sollte nur in etwas investieren, das man wirklich versteht.

Beweglich bleiben, präzise handeln Börslich handeln garantiert Sicherheit und Transparenz. Die breite Produktpalette ermöglicht den beweglichen, präzisen Einsatz von Strukturierten Produkten für jedes Anlagebedürfnis. www.six-structured-products.com

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CASH-JUBILÄUM RÜCKBLICK

VON DER WOCHENZEITUNG ZUR DIGITALEN FINANZPLATTFORM cash feiert das 25. Jubiläum. In einem Vierteljahrhundert hat sich die Marke stark gewandelt. Die Ziele bleiben die gleichen. VON MAX FISCHER

G

eld anlegen, Geld auf die hohe Kante legen und Geld verdienen: Das wollen die meisten. Doch wo erhalten sie in Kürze die entscheidenden Informationen von kompetenten, unabhängigen Journalisten? Wer trennt die Spreu vom Weizen? Anleger wollen Fakten. Und Vertrauen. Beides findet man seit 25 Jahren bei cash. Die Finanzplattform ist heute die kürzeste und einfachste Verbindung zwischen ­Finanzinformation und Trading. Auf dem Portal erhält der Leser und Anleger alle wichtigen Wirtschaftsinformationen und kann auf demselben Portal gleich auch noch aktiv werden. Das heisst Aktien kaufen oder verkaufen, sich persönlich beraten lassen oder einfach nur Zahlungen erledigen. Doch wie hat alles angefangen? cash veränderte ab 1989 die Wirtschaftsberichterstattung Verleger Michael Ringier, Verwaltungsratspräsident des grössten Schweizer Medienhauses, erinnert sich im Interview (siehe Beilage «cash INSIDE» oder www.cash. ch/cash25) an die Anfänge im September 1989: «Wir wollten dem Mann auf der Strasse die Wirtschaft näherbringen.» Er untertreibt mit dem ihm eigenen Understatement: cash revolutionierte 1989 die Wirtschaftsberichterstattung. Als kritische Sympathisanten der Wirtschaft brachten die Redaktoren frische, freche und aufmüpfige Storys. Als erste Publikation zeigte cash, wer die Entscheidungsträger sind und wie die Macher denken und ticken. Mit Titeln wie «Weisse Schafe am schwarzen Montag», «Der blaue Engel geht fremd» oder «Zwei Freier für eine Braut» popularisierte cash die an sich eher trockene Materie «Wirt-

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cash im Wandel der Zeit – von der Wochenzeitung zur Online-Plattform mit Bank. cash


RÜCKBLICK CASH-JUBILÄUM

schaft». Als Verleger prägte Michael Ringier diesen innovativen Weg. Im Gespräch mit cash VALUE sagt er: «Mich interessiert, was heute – aber vor allem, was morgen ist.» Zurückschauen fasziniere ihn nur aus historischen Gründen. Dieses Denken, diese Philosophie spiegelt sich in der Geschichte von cash. Das Medium mischte die Schweizer Wirtschafts- und Finanzwelt auf. Der Konkurrenz immer einen Zacken voraus, nahm cash Trends früher wahr und hatte bei allem immer den Leser und Nutzer im Fokus. Und der Ansatz von cash war und ist heute noch immer brilliant einfach – oder einfach brilliant.

cash-Meilensteine

mit dem einhergehenden Inseraterückgang auch «cash» und «cash daily» das Leben schwer. Ab Frühjahr 2009 legte cash den 1989 Am 8. September liegt cash zum ersFokus ausschliesslich auf das digitale An- ten Mal am Kiosk auf. Die Wochenzeitung gebot – und blieb die grösste Wirtschafts- revolutioniert die Wirtschaftsberichterstatund Finanzplattform der Schweiz. tung in der Schweiz. Ein neues Kapi… tel tat sich für cash drei Jahre später 1990 Das Fernsehmagazin cash TV ergänzt auf: Ringier und die Wochenzeitung. … cash sowie die bank zwei­ plus taten sich 1996 Noch vor dem grossen Internet-Hype zur «cash zwei­ wird cash-online lanciert. plus ag» zusammen. … Das 50:50-Gemein- 2001 Das Portal cash.ch vereint cash-onschaftsunternehmen line und borsalino.ch. ist ein Schweizer Fi… nanzdienstleister mit 2006 Gratiszeitungen mischen den Markt einer Vertriebsbewilligung der Eidgeauf: Am 8. September erscheint erstmals nössischen Finanzmarktaufsicht Fin­ -­ die Gratiszeitung cash daily. ma. «Die jetzige Lösung zusammen mit der … bank zweiplus entspricht der heutigen 2009 Die Medienindustrie wandelt sich: Zeit. Man kann heute Wirtschaftsjournalis- Ab dem 23. März erscheint cash ausmus rein durch Werbung nicht mehr finan- schliesslich digital. zieren», sagt Michael Ringier. Es brauche … aber auch Wirtschaftsinformationen, welche die komplexen Zusammenhänge ein- 2012 Unter der Marke cash gründen Ringier und die bank zweiplus das 50:50-Gefach verständlich erklären. meinschaftsunternehmen cash zweiplus ag. Am 16. April startet cash – banking bei Gratis-Maestro-Karte und TradingEinheitstarif bank zweiplus mit kombinierten AngeboMit dem Joint Venture zwischen Ringier ten: auf cash.ch können erstmals Aktien und der bank zweiplus tat sich für cash direkt gehandelt werden. auch die Finanzproduktewelt auf: So wurde … etwa eine cash-Maestro-Karte lanciert. Im 2013 Einführung des Trading-PauschaltaSommer 2013 dann führte cash den einfachsten Gebührentarif der Schweiz ein. rifs von 29 Franken. … Jeder Online-Trade kostete fortan 29 Fran2014 Am 8. September feiert die Marke ken. cash.ch ist heute wöchentlich das meist- cash ihr 25-Jahr-Jubiläum. besuchte Finanzportal der Schweiz. Über 100 000 User (Online-Besucher) schauen ALLES ZUM CASH-JUBILÄUM wöchentlich vorbei und 219 000 User jecash wird 25 Jahre den Monat. Im Schnitt bleiben die Besualt. Die Marke cher knapp 8 Minuten auf dem Portal – steht symbolisch das ist ein im Branchenvergleich ausserfür die Ent­wicklung ordentlich hoher Wert. Weiter erstaunlich der Medien in den ist: 72 Prozent der User benutzen ausser letzten Jahrzehnten; von der Wochenzeitcash kein anderes Finanzportal. Das zeigt: schrift zur Gratiscash ist mit seinem Brand und seinen Tageszeitung zur Dienstleistungen in der schnelllebigen Fidigitalen Finanzplattform mit Bankdienstleisnanzwelt auch nach 25 Jahren weiter der tungen. Taktgeber. Mit den immer gleichen TugenAlles zur bewegten Geschichte von cash den: einfach, kompetent und immer top­ finden Sie auf www.cash.ch/cash25 aktuell.

«Wir wollten dem Mann auf der Strasse die Wirtschaft näherbringen.»

Zeitung, Video, Livepaper: cash als multimedialer Pionier Ab 1993 ergänzte das Fernsehmagazin «cash TV» die Printausgabe. Und als sich in der Online-Welt Mitte der 90er-Jahre erste Erfolg versprechende Stories abzeichnten, war der Verlag Ringier ebenfalls zur Stelle: Noch vor dem Internet-Hype wurde «cash online» gestartet. Zur gleichen Zeit gründeten unabhängige Schweizer Internet-Pioniere das Finanzportal «Borsalino». Das Portal wurde einige Jahre später schrittweise übernommen. Es entstand die Plattform «cash.ch». Mit den Finanzinfos von borsalino.ch und den von den cashJournalisten produzierten News wuchs schnell das bedeutendste und grösste Finanzportal der Schweiz heran. Im September 2006 wurde mit «cash daily» – parallel zur Wochenzeitung – die erste Wirtschafts-Gratistageszeitung auf den Markt gebracht. Das Ziel: alle Inhalte aus der Redaktion über alle Medienkanäle verbreiten und so den Nutzern unabhängig von Zeit, Ort und Format die relevanten Informationen zur Verfügung stellen. Es war ein Novum in der Schweizer Mediengeschichte: Erstmals wurden verschiedene multimediale Elemente wie Mobile, Livepaper, Audio und Video kombiniert. Trotz ständig wachsender Marktanteile in der Werbung und trotz entsprechenden Umsatzwachstums machte die Finanzkrise

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CASH-JUBILÄUM JIMMY CASH – DER CASH-COMIC AUS DEN 90ER-JAHREN

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DAS SAGEN PROMINENTE CASH-JUBILÄUM

DAS SAGEN PROMI-CASH-LESER ZUM 25-JAHR-JUBILÄUM cash hat eine treue Leserschaft, darunter viel Prominenz aus der Wirtschafts-, Polit- und Finanzwelt. Hier melden sie sich zu Wort. VALENTIN VOGT, ­PRÄSIDENT ARBEIT­ GEBERVERBAND UND VR‑PRÄSIDENT BURCKHARDT COMPRESSION

ANDRÉ BLATTMANN, ­ARMEE-CHEF

Keystone

«

«

André Springer

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Ich lese cash, weil ich in ein paar Minuten das Wesentliche über Finanzen ­lesen kann. Keine langen Sätze, aber objektive und transparente Informationen. Meine Bereitschaft, cash zu lesen, hat sich dabei jedes Jahr gesteigert. Ich wünsche mir von cash weiterhin hohe Qualität bei der Information, aber vielleicht separat auch ein paar ‹subjektive› Kommentare, Meinungen oder Visionen.

MARC FABER, INVESTOR UND CRASH-PROPHET

Zum 25. Geburtstag von cash wünsche ich allen Mitarbeitern gute Gesundheit. Wie Paulo Coelhos Alchemist seinen Traum verwirklichte, indem er Rückschläge einstecken musste, gedeiht cash trotz eines schwierigen Medienumfeldes weiter. Nicht zuletzt deshalb, weil es zwei Arten von Menschen gibt: diejenigen, die wirklich etwas wissen wollen, und andere, die einfach nur an etwas glauben wollen.

Nick Hunger

Keystone

JEAN-CLAUDE BIVER, HUBLOTPRÄSIDENT, LEITER UHREN LVMH

«

Von den 25 Jahren habe ich bloss die letzten fünf so richtig mitbekommen – vorher war mir Wirtschaft nicht ganz so wichtig. Seither genies­se ich aber die laufenden Updates auf der News-Liste von cash.ch. Ich klicke mich täglich mindestens einmal durch und bin so immer auf der Höhe des Geschehens. Als Guru-Fan lobe ich natürlich vor allem die Kurzanalysen von cash-Guru Alfred Herbert.

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ROMAN KILCHSPERGER, RADIO- UND TV-MODERATOR

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cash gratuliere ich herzlich zum runden Geburtstag und wünsche der Online-Publikation alles Gute und viel Erfolg für die Zukunft. Ich bin ein regelmässiger cashLeser, früher im PrintFormat und heute online. cash.ch hat es geschafft, die Komplexität der Wirtschaft so zu reduzieren, dass man die wichtigsten Informationen schnell und unkompliziert findet. Die Zusammenarbeit mit den cash-Videojournalisten ist immer spannend. Sie meistern ihre anspruchsvolle Aufgabe sehr gut. Das Potenzial von cash liegt darin, wirtschaftspolitische Themen noch besser darzustellen und einen höheren Beitrag zur Meinungsbildung in der Bevölkerung zu leisten.

«

«

Keystone

«

Ich lese cash, weil mich die Welt der Finanzen interessiert. Vor meinem Eintritt ins Berufsoffizierskorps 1984 habe ich bei der Schweizerischen Bankgesellschaft gearbeitet. Ich liebe meinen Job als Berufsoffizier, aber die Welt der Finanzen und der Börse fasziniert mich unverändert. cash ist – den Erwartungen der Leserschaft entsprechend – innovativ und kreativ, denn sonst würde der Titel heuer nicht seinen 25. Geburtstag feiern können. cash ist heute sicher verstärkt ausgerichtet auf die verschiedenen Dienstleistungen, die man für die Leser erbringt. Die Stärken von cash sind die immer aktuellen Informationen zu Börsen und Märkten, aber auch die Kolumnen des Publizisten Werner Vontobel oder des cash-Gurus Alfred Herbert.

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«


INTERVIEW ELEANOR TAYLOR JOLIDON

«ZYKLISCHE AKTIEN SIND NOCH IMMER ATTRAKTIV» Der Schweizer Aktienmarkt wird bis mindestens 2015 weiter stark ansteigen, sagt Fondsmanagerin Eleanor Taylor Jolidon. INTERVIEW: DANIEL HÜGLI FOTOS: NIK HUNGER

Frau Taylor Jolidon, nach welchen Kriterien wählen Sie Aktien aus? Wir wählen sie vor allem nach der Kennzahl des sogenannten «Cashflow Return on Investment» aus. Besonders Firmen mit sich verbessernden oder stabil hohen Renditen auf das eingesetzte Kapital sind attraktiv. Wir schauen nach Aktien, deren langfristige Cashflows heute unterbewertet erscheinen. Wie viel Zeit geben Sie den Aktien, sich im Fonds zu bewähren? Das hängt von der Art der Aktie ab. Gewisse Titel hängen stark vom Konjunkturverlauf ab, sie haben demnach eher ­Trading-Charakter. Der Personalvermittler Adecco etwa, eine sehr gut geführte Firma, ist ein Beispiel. Solche Firmen halten wir in der Regel weniger lange als etwa eine Aktie des Private-Equity-Spezialisten Partners Group, die weniger von zyklischen Bewegungen abhängig sind. Partners Group halten wir seit dem Börsengang. Als aktive Fondsmanagerin stehen Sie in Kontakt mit den Firmen. Wie muss man sich das vorstellen? Wir führen etwa 300 Firmenbesuche pro Jahr durch. Nicht nur bei Unternehmen, deren Aktien wir in unseren Fonds führen, sondern auch bei deren Zulieferern und Konkurrenten. Da spielen sowohl Fragen zum Geschäftsverlauf eine Rolle, aber auch Fragen zur Nachhaltigkeit. Sind diese Treffen immer freundlich? (schmunzelt) Die Freundlichkeit der Treffen hängt natürlich stark von der jeweiligen Persönlichkeit der Manager ab. Ich arbeite nun seit über 20 Jahren mit Schweizer Un-

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Eleanor Taylor Jolidon: «Unser ganzes Portfolio richtet sich derzeit eher nach Small/Mid Caps aus als nach Large Caps.»


ELEANOR TAYLOR JOLIDON INTERVIEW

ternehmen und kann sagen, dass sich die Qualität der Top-Manager verbessert hat und heute sehr hoch ist. Das Bewusstsein ist vorhanden, dass Informationen mit den Aktionären geteilt werden müssen.

Exporte in den Euroraum tätigen. Weil Europa aber nun aus der Rezession kommen sollte, wird bei diesen Firmen ein höheres Wachstum erwartet. Unser ganzes Portfolio richtet sich derzeit eher nach Small/Mid Caps als nach Large Caps aus.

«Wir kauften im ­letzten Jahr Bank­ aktien, weil diese ­Titel schnell auf ­einen zyklischen Aufschwung reagieren.»

Sind Sie zufrieden mit der ­Performance Ihrer Fonds? Der Fonds «UBAM Swiss Equity» liegt in den letzten ein, drei und fünf Jahren im Schnitt um 5 Prozent über der Performance des Swiss Performance Index. Damit sind wir der beste Schweizer Aktienfonds in Europa. Generell ist unser Ziel, netto immer 3 Prozent über dem SPI zu liegen. Sie haben sowohl im Fonds «UBAM Swiss Equity» wie auch im a­ nderen von Ihnen gemanagten Fonds, dem «UBAM Swiss Excellence», ein Unter­ gewicht an Pharma-Aktien. Weshalb? Man darf nicht vergessen: Novartis und Roche machen bei der Gewichtung rund ein Drittel des Schweizer Aktienindex aus. Roche hat eine sehr gute MedikamentenPipeline, und die Aussichten auf Gewinnsteigerungen sind intakt. Bei Novartis sind wir derzeit ein wenig zurückhaltender. Die Gewinnaussichten sowie das Modell des Gesundheits-Konglomerats überzeugen uns noch nicht. Dazu kommen bei Novartis in den nächsten Jahren Patentverluste. Allerdings sind beide Aktien punkto Bewertung etwas überspannt. Der dritte grosse «Player» im ­Schweizer Markt ist Nestlé … Bei Nestlé sind wir sehr skeptisch. Das Unternehmen hat eine Menge Arbeit vor sich. Das Geschäft in den USA muss umgekrempelt werden, es gibt Wachstumsprobleme in den Schwellenländern. Dazu ist die Aktie zu teuer geworden. Die Aktien von Syngenta und Sulzer finde ich, Stand Sommer 2014, ebenfalls etwas überbewertet. Wo gibt es noch attraktivere Aktien? Diese sind im klein- und mittelkapitalisierten Bereich zu finden. Die Small Caps haben ab 2011 lange unter dem starken Franken gelitten, da viele dieser Firmen

Welche Aktien ­rühren Sie nicht an? Aus Investorensicht schliessen wir grundsätzlich keine Aktien aus. Dennoch achten wir auf Warnsignale, die von Unternehmen ausgehen, und wir schauen auf nachhaltiges Wirtschaften der Firmen. Das heisst, wer die Umwelt zerstört, soziale Grundsätze missachtet oder Probleme bei der Corporate Governance hat, wird von uns kaum berücksichtigt. Gerade bei letzterem Kriterium hätte es eine Firma wie Weatherford bei uns schwer. Sie haben im letzten Jahr zum ersten Mal seit 2007 Aktien von Schweizer Grossbanken gekauft. Vielen Inves­toren ist das aber zu riskant wegen der Bussen, Sanktionen und Regu­lierungen. Wahrscheinlich liegen diese Anleger mit dieser Einschätzung richtig. Wir kauften Bankaktien, weil diese Titel schnell auf einen zyklischen Aufschwung reagieren. Und wir sind ja sehr optimistisch bezüglich der Konjunktur. Wir besitzen UBS-Aktien und eine kleine Position von Aktien der Credit Suisse. Das Management der UBS hat die Herausforderungen des neuen Bankenmodells erkannt und hat Massnahmen zur Restrukturierung eingeleitet. Bei der Credit Suisse dagegen gibt es noch viele offene Fragen bezüglich der Firmenstruktur. Sind Sie auch für 2015 optimistisch für die Konjunktur? Absolut. Bei den Unternehmensgewinnen in Europa sehen wir zwar noch nicht das gewünschte Wachstum. Einige Sektoren haben anhaltende Schwierigkeiten, wie etwa Versorger oder Banken. Anderen Sektoren wie der Industrie oder der Autobranche geht es viel besser, auch dank der Rückkehr der Konsumenten. Das heisst, zyklische Aktien sind noch immer attraktiv.

Welche Pfeiler stützen die Schweizer Wirtschaft? Sicher der Zuzug von hochqualifizierten Arbeitskräften in die Schweiz und eine res­ pektierte und glaubwürdige Zentralbank, die den Mindestkurs zum Euro durchsetzen kann. Wie wird sich der Schweizer ­Aktienmarkt in den nächsten Jahren entwickeln? Wir hatten ein sehr starkes Aktienjahr 2013. Ich erwarte in diesem Jahr eine weitere Performance von rund 20 Prozent. Und gemessen am Verlauf des Wirtschaftszyklus und der Gewinnentwicklung der Firmen wäre eine Steigerung von 15 bis 20 Prozent 2015 auch realistisch. Voraussetzung ist natürlich, dass es zu keinen grösseren geopolitischen Auseinandersetzungen kommt und dass es keinen Stress bei den Währungen gibt. Generell sind die Aktienmärkte derzeit nicht überbewertet, die Risikoprämien bei Aktien sind noch immer relativ hoch verglichen mit dem historischen Durchschnitt. Auch Dividendenrenditen liegen noch deutlich über den Renditen von Staatsanleihen.

ELEANOR TAYLOR JOLIDON FONDSMANAGERIN UBP Eleanor Taylor Jolidon ist seit 2008 bei der Genfer Privatbank Union Bancaire Privée (UBP) und verantwortlich für Schweizer Aktienfonds und institutionelle Mandate. Sie verfügt über rund 20 Jahre Erfahrung im Bereich Asset Management und befasst sich seit über 15 Jahren mit Schweizer Aktienfonds. Bei der UBP betreut sie die Fonds «UBAM Swiss Equity» und «UBAM Swiss Excellence», der ausschliesslich in Schweizer Firmen investiert, die in ihrer Branche international führend sind.

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Morningstar Investment Conference

Über die Konferenz Emerging Markets: war da was? Die aktuellen Geldflussstatistiken für Anlagefonds und ETFs deuten darauf hin, dass Investoren europaweit Schwellenländer wiederentdecken: Ob Obligationen-, Aktien- oder auch gemischte Fonds: Die Nachfrage ist seit drei Monaten rasant gestiegen. Begehen Investoren einen altbekannten Fehler? Standardmässig steigen Anleger zu spät in einen Markt ein, und sie verkaufen dann, wenn etwas schief geht. Wird es dieses Mal gut gehen?

Lead Sponsoren

Zürich

Darüber und über viele weitere spannende Themen werden wir diskutieren. Weitere Informationen und die Agenda finden Sie auf unserer Webseite. Zielpublikum Die Investment Conference richtet sich ausschliesslich an unabhängige Vermögensverwalter, Family Offices, Pensionskassen-Vertreter und Mitarbeiter von Banken.

30. Oktober 2014

Teilnahmegebühr CHF 150. (zzgl. 8% MwSt.) Anmeldung und Agenda unter global.morningstar.com/chmic Kontakt Abdullah Mohammed abdullah.mohammed@morningstar.com Tel.: 043 210 28 09

Wo Renaissance Tower Hotel Turbinenstrasse 20, 8005 Zürich

Aussteller

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ÜBERNAHMEKANDIDATEN TRADING

GROSS SCHLUCKT KLEIN – UND DIE ANLEGER PROFITIEREN Wer Geduld aufbringt und ein wenig Glück hat, kann mit Aktien von übernahmereifen Schweizer Firmen Geld verdienen. VON DANIEL HÜGLI

L

ange Zeit war der Aktienkurs von Publigroupe bei 100 Franken he­ rumgedümpelt. Dann, Anfang 2014, begannen sich Gerüchte um die Lausanner Werbevermarktungsfirma zu ranken. Dass sie verkauft oder zumindest zerschlagen werde. Gut handelten diejenigen Anleger, die den Spekulationen Glauben schenkten und die Aktien kauften. Denn im April startete tatsächlich der Übernahmekampf um Publigroupe. Im Juni ging die Firma für 214 Franken pro Aktie an Swisscom. Aktionäre konnten mit Übernahmen schon immer Geld verdienen. Das Tiefzinsumfeld mit den Günstigkrediten befeuert das Umfeld für Firmenkäufe derzeit aufs Neue. Firmen in der Schweiz geraten immer wieder ins Visier von Käufern aus dem In- und Ausland. Mal passieren die Übernahmen völlig unvermittelt, mal halten sich Spekulationen über Jahre – ohne Gewissheit, dass etwas passiert. Wetten auf die Aktien von Übernahmekandidaten haben also klar spekulativen Charakter. Manchmal gehen die Wetten auf, manchmal nicht. Die meistgenannten Takeover-Firmen der Schweiz: Actelion Das Allschwiler Biopharmaunternehmen soll schon seit Längerem auf der Einkaufsliste grosser Pharmamultis stehen. Die Aktie ist allerdings schon massiv gestiegen, was die Firma teurer und unattraktiver macht.

Keiner zu gross, ein Übernahmekandidat zu sein: Panalpina-Frachtflugzeug.

soll bei einigen Konkurrenten das Inte­ resse geweckt haben. Die Aktie hat daher ebenfalls schon stark angezogen. Clariant Der Spezialchemiekonzern wird immer wieder mit BASF in Verbindung gebracht. Galenica Die unsichere Lage im Aktionariat der Berner Firma lässt eine Einverleibung in einen grossen Pharmakonzern vermuten.

AFG Der frühere CEO und Verwaltungsrat Edgar Oehler könnte seinen Anteil von fast 20 Prozent am Bauzulieferer verkaufen wollen.

Goldbach Group Nach Publigroupe könnte ein weiterer Werbevermarkter aufgekauft werden.

AMS Der österreichische Halbleiterhersteller, der seine Aktien in der Schweiz kotiert hat,

Orior Ausländische Produzenten könnten sich für den Zürcher Hersteller von Rapelli-Sa-

zvg

lami und anderen Fleischerzeugnissen interessieren. Panalpina Das Basler Logistikunternehmen würde ins Beuteschema von grösseren Konkurrenten passen. Der Hauptaktionär müsste aber noch überzeugt werden. Temenos Der Genfer Hersteller von Bankensoftware hat hohe Nettobarmittel angehäuft – eine fette Beute. Santhera Das krisengeschüttelte Biotech-Unternehmen steht wieder auf gesünderen Beinen – und das Management des Unternehmens bietet sich unverhohlen für Partnerschaften oder mehr an.

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TRADING BÖRSENWEISHEITEN

«STUDIUM DER AKTIENKURSE MACHT WAHNSINNIG» Unterhaltsam, widersprüchlich, lehrreich: Börsenweisheiten gibt es schon so lange wie die Börse selbst. Eine Zusammenstellung. VON DANIEL HÜGLI

«Für den Erfolg an der Börse braucht es die vier G: Geld, Gedanken, Geduld und Glück.» Dieser Spruch stammt von André Kostolany, dem Grossmeister der Börsensprüche. Obwohl seit 1999 tot, werden die Statements des Ungarn-stämmigen Journalisten und Vermögensverwalters noch heute häufig zitiert. Kostolany stellte sich auf den Standpunkt, dass Anleger ihre Investments 1. verstehen und 2. Geduld haben sollten. Sinngemäss geht seine oben zitierte Weisheit weiter: «Wer langfristig immer die ersten drei G befolgt, der hat früher oder später auch das notwendige Glück.» Kostolany hielt die Massenpsychologie für die wichtigste Grundvoraussetzung dafür, um das Handeln der Börsianer zu verstehen:

Und von dieser Differenz habe er ganz gut gelebt, sagte er einmal.

«Hin und Her macht die Taschen leer.» Diese durchaus ernst zu nehmende Börsenweisheit spielt nicht bloss auf die Tatsache an, dass sich bei häufigen Aktienkäufen und -verkäufen die Gebühren summieren. Auch strategieloses Handeln und nervöses Umschichten kann die Taschen des Investors leeren.

«The trend is your friend.» Eine der wichtigsten, aber auch gefährlichsten Börsenregeln. Der Trend eines Aktienkurses oder eines Index kann ein Freund des Anlegers sein, wenn es deutliche Si-

gnale steigender Kurse gibt – zum Beispiel die lockere Geldpolitik der Zentralbanken in den letzten Jahren. Der Trend wird zum Feind, wenn Anleger Aktien kaufen, weil sie jeder kauft. Die Folge des Herdentriebs sind Bildung von Preisblasen, die zumeist ein unschönes Ende nehmen.

«Never touch a falling knife.» Greife nie in ein fallendes Messer – das Gegenteil der vorherigen Börsenregel. Oft kaufen Investoren Wertpapiere, deren Preise seit Tagen oder Wochen fallen – im Glauben, man erwische den richtigen Zeitpunkt einer Trendumkehr. Nicht selten sinkt das Wertpapier aber noch weiter, und der Anleger büsst sein eingegangenes Risiko mit einer Wartezeit von Monaten bis Jahren, bis der

«Die Kursentwicklung hängt allein davon ab, ob mehr Idioten als Papiere da sind oder mehr Papiere als Idioten.» Wieder Kostolany. Ob er mit seinen Anlagen – er handelte mit Aktien, Rohstoffen, Anleihen und Optionen aller Art – reich wurde, weiss niemand so recht. Er habe mit seinen Spekulationen zu 49 Prozent verloren, aber zu 51 Prozent gewonnen.

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André Kostolany ist der Grossmeister der Börsenweisheiten. Seine Sprüche haben ­Generationen von Anlegern geprägt. Keystone


BÖRSENWEISHEITEN TRADING

allem die US-Notenbank hat in den letzten Jahrzehnten immer wieder aggressiv die Leitzinsen gesenkt – und damit meist steigende Börsen bewirkt. Daher sollten Anleger in solchen Phasen nicht auf fallende Aktienkurse wetten.

«Investiere nur in eine Aktie, deren Geschäft du auch verstehst.»

«Buy on bad news, sell on good news.»

Eine der wichtigsten Börsenregeln der USInvestorenlegende Warren Buffett, der in seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway etwa Aktien von Lebenmittelherstellern, Zugunternehmen, Autoversicherern oder Lokalzeitungen führt. Buffett pflegt den klassischen Value-Ansatz: Unterbewertete Aktien kaufen und möglichst lange halten. Ein Investor muss dabei auch Rückschläge verkraften können. Daher Buffetts weitere Regel:

Wieder eine andere Sichtweise und das Gegenteil der Trend-Regel und der MesserWeisheit: Kaufe Wertpapiere bei schlechten News, verkaufe sie bei guten Nachrichten. Ein riskantes Unterfangen, denn Phasen fallender Kurse können länger andauern, als einem lieb sein kann. Nur für erfahrene und risikofreudige Anleger.

«Kaufe nie eine Aktie, wenn du nicht damit leben kannst, dass sich der Kurs halbiert.»

Auch ein flotter Sprücheklopfer: Die USAnlegerlegende Warren Buffett. Keystone

Einstiegspreis wieder erreicht ist – wenn überhaupt.

«Kaufen, wenn die Kanonen donnern.» Eine etwas zynische Börsenregel des deutschen Bankiers Carl Mayer Rothschild (1820–1886). Demnach sollte man Aktien vor allem in Zeiten von Krisen und Kriegen kaufen. Rothschilds Regel bewahrheitete sich im Irak-Krieg, der am 20. März 2003 ausbrach. Zunächst fiel der Dow-JonesIndex nach Beginn der Kampfhandlungen noch ein paar Tage, begann dann aber zu steigen und legte eine Rally hin, die bis zur Finanzkrise im Jahr 2007 andauerte.

«Wette nie gegen die Notenbank.» Die Börsenweisheit beruht auf der Tatsache, dass Notenbanken am längeren Hebel sitzen als die restlichen Marktakteure. Vor

Eine umstrittene Regel, die besagt, dass man im Monat Mai Aktien verkaufen und im September an die Börse zurückkehren soll, heisst:

«Sell in May and go away.»

toren auf den fahrenden Zug auf. Ein mitunter gefährliches Verhalten: Stellen sich die Gerüchte als falsch heraus, fallen die zuvor gestiegenen Kurse jäh. Und der Investor hat den Verlust, falls er den richtigen Zeitpunkt zum Verkaufen nicht erwischt hat.

«Niemand war je in der Lage, die Börse vorherzusagen. Es ist eine totale Zeitverschwendung.» Diese Aussage des US-Investors und Buchautors Peter Lynch beruht auf seiner Feststellung, dass es noch nie ein Börsen-Timing-Experte in die Hitparade der reichsten Leute der Welt geschafft hat.

«Drei Dinge treiben den Menschen zum Wahnsinn. Die Liebe, die Eifersucht und das Studium der Börsenkurse.» Das Zitat von John Maynard Keynes lässt vermuten, dass nicht einmal einer der bedeutendsten Ökonomen des 20. Jahrhunderts die Irrungen und Wirrungen der Börsen nachvollziehen konnte.

Hintergrund dieser Weisheit ist die früher oft beobachtete Sommerflaute an den Börsen und den damit einhergehenden fallenden Kursen. Heute stimmt das nicht mehr unbedingt, wie ein Blick auf die SommerKursentwicklung der letzten 20 Jahre zeigt.

«Buy the rumor, sell the fact.» Kaufe bei Gerüchten, verkaufe bei Fakten. Gerüchte, vor allem solche zu möglichen Firmenübernahmen, wirken in der Regel kurstreibend. Gerne springen dann Inves-

Der Ökonom John Maynard Keynes: Im Wahnsinn wegen Aktienkursen? Keystone

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TRADING OPTIONSSTRATEGIEN

WELCHE STRATEGIEN MIT DERIVATEN SIND SINNVOLL? Hebelprodukte bieten viele Möglichkeiten: Neben der Depotabsicherung eignen sich Optionen auch für Spekulationen. VON FRÉDÉRIC PAPP

Wertpapiere mit Hebel haben etwas Faszinierendes, weil sich der Gewinn auf das eingesetzte Kapital schnell vervielfachen, aber auch wie Schnee an der Sonne rasch wegschmelzen kann. Mit einem Hebel können Anleger mit relativ wenig Geld grös­ sere Summen bewegen. Zu den bekanntesten Hebelpapieren zählen die Optionen. Diese Produkte beziehen sich auf die unterschiedlichen Anlagekategorien wie Indices, Aktien, Devisen, Zinsen oder Rohstoffe. Hier die beliebtesten Einsatzgebiete für Derivate: Für steigende Aktienkurse: Long Call Wer steigende Aktienkurse erwartet, setzt auf die Strategie «Kauf von Kaufoptionen» – im Fachjargon Long Call genannt. Der Käufer eines Calls erwirbt durch die Zahlung einer Optionsprämie das Recht, einen bestimmten Basiswert zu einem vereinbarten Preis innerhalb einer bestimmten Zeitspanne vom Verkäufer dieser Option zu beziehen. Das maximale Verlustrisiko ist auf die Höhe der Optionsprämie beschränkt. Für fallende Aktienkurse: Long Put Wer hingegen ein Depot absichern will oder auf fallende Kurse setzt, kann einen Put kaufen. Denn der Käufer eines Puts hat das Recht, der Gegenpartei den jeweiligen Basiswert zum zuvor fixierten Preis zu verkaufen. Auch hier ist der maximale Verlust auf die bezahlte Optionsprämie limitiert. Für Verkäufer: Short Call Ein Short Call, also der Verkauf von Kaufoptionen, bietet sich an, wenn der Verkäufer mit fallenden oder stagnierenden Kursen an den Finanzmärkten rechnet. Denn der Verkäufer einer Kaufoption erhält vom Käufer eine Prämie dafür, dass er die Ver-

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Wer mit Derivaten handelt, muss dem Markt täglich den Puls fühlen. © hfox / fotolia.com


OPTIONSSTRATEGIEN TRADING

pflichtung eingeht, am Verfallstag oder während der Laufzeit den Basiswert an den Käufer zu liefern. Beim Short Call ist der Gewinn auf die Optionsprämie begrenzt. Allerdings trägt man als Verkäufer einer Kaufoption ein sehr hohes Verlustrisiko, wenn der Verkäufer «uncovered» ist, das heisst, er hat den Basistitel gar nicht in seinem Depot. Wird der Verkäufer ausgeübt, muss dieser den Basiswert auf dem Markt zum dort angebotenen Preis kaufen und ihn dem Berechtigten liefern. Gerade bei Aktien kann dies teuer werden. Viele Spekulanten haben sich mit solchen Geschäften schon die Finger verbrannt. Daher gilt: Wenn Short Call, dann nur wenn die Titel auch im Depot sind.

Basiswerts. Die Höhe möglicher Gewinne ist auf die vereinnahmte Prämie limitiert. Bei Seitwärtsbörsen: Short Strangle Erwartet der Investor eine Seitwärtsbewegung des Basiswerts innerhalb eines bestimmten Zeitraums, kann ein Short Call mit einem Short Put kombiniert werden. In der Fachsprache heisst diese Strategie «Short Strangle». Ein Beispiel dazu: Der SMI steht bei 8300 Punkte. Erwartet wird, dass der Leitindex nicht unter 8000 fällt, aber auch nicht über 8700 steigt. Notiert der SMI beim Verfall der Optionen innerhalb dieses Kursbands, dann kassiert der Verkäufer sowohl die Prämie für den Short Call als auch jene für den Short Put. Ist die Preisfixierung aber deutlich ausserhalb dieses Kursbands, drohen auch mit Short Strangles grössere Verluste. Allgemein gilt für den Handel mit Optionen: Bevor diese eingesetzt werden, müssen sich Anleger unbedingt mit der Funktion, den Usanzen sowie den Chancen und Risiken dieser Instrumente vertieft befassen; damit nicht nur die richtige Option, sondern auch die richtige Dosis gewählt wird. Denn schon der Schweizer Arzt Paracelsus sagte: «... allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift ist.»

Grundsätzlich sollten die Anleger keine ungedeckten Call-Optionen auf einzelne Wertpapiere verkaufen.

Für stagnierende oder steigende Kurse: Short Put Beim Short Put spekuliert der Verkäufer einer Put-Option im Gegensatz zu einem Short Call auf steigende oder stagnierende Kurse. Läuft der Kurs des Basiswerts gegen den Put-Verkäufer, muss er den Basiswert zum vereinbarten Preis abkaufen. Der maximale Verlust ist abhängig vom vereinbarten Preis, von der vereinnahmten Optionsprämie und der Wertentwicklung des

WICHTIGE BEGRIFFE FÜR ANLEGER, DIE MIT OPTIONEN HANTIEREN Hebel

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Call oder der

Jede Option hat einen Hebel. Dieser gibt an,

Put einen positiven Wert entwickelt, ist in ei-

wie stark sich der Optionspreis ändert, wenn

nem längeren Zeitraum grösser als in einem

sich der Basiswert um 1 Prozent verändert. Je

kürzeren Zeitabschnitt.

höher der Hebel, desto grösser der potenzielle Gewinn und Verlust.

Volatilität Neben dem Basispreis hat auch die Volatili-

Basispreis

tät einen grossen Einfluss auf den Preis ei-

Auch Ausübungspreis oder Strike genannt.

ner Option. Die Volatilität ist ein Mass für

Das ist der Preis, zu dem man den Basiswert

die Schwankungsintensität eines Basiswerts.

am Verfallstag – oder bei einer amerikanischen

Je höher die Volatilität ist, desto höher wird

Option während der gesamten Laufzeit –

gleichzeitig der Optionspreis. Denn je stärker

erwerben oder veräussern kann.

eine Aktie schwankt, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass der Optionsschein

Laufzeit

am Ende der Laufzeit einen positiven Wert er-

Je länger die Laufzeit einer Option, desto hö-

reicht, falls man die richtige Option gekauft

her der Zeitwert und somit der Optionspreis.

hat.

Die reichen Leute horten Bargeld

F

ür die reichen und superreichen Leute bleibt das Bargeld König – und dies trotz der Minizinsen auf Sparguthaben. Laut einer Studie halten die zwölf Millionen Reichsten der Welt 28 Prozent ihres Vermögens in bar, bloss 26 Prozent in Aktien und 20 Prozent in Immobilien. Der Grund für das Zurückhalten der Barreserven ist die Finanzkrise im Jahr 2008, die den Vermögenden offenbar einen gewaltigen Schock versetzt hat. Denn vor 2008 lag die Barquote nur etwa halb so hoch wie heute. Viele Vermögende haben mit ihrer Zurückhaltung den Anstieg an den Aktienmärkten inbesondere ab 2009 verpasst und beurteilen nun einen Einstieg bei den gestiegenen Kursen wieder als zu riskant. Für viele Superreiche spielt es aber gar keine Rolle, ob sie nun 20 oder 50 Prozent als Bargeld in Reserve haben – die meisten anderen Anlageklassen werfen sowieso genug für den Lebensunterhalt ab.

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TRADING HOCHFREQUENZHANDEL

WIE DIE MASCHINEN HERREN ÜBER DIE MÄRKTE WURDEN Machen sie die Märkte undemokratischer oder liquider? Die ­Meinungen über Hochfrequenzhändler gehen auseinander. VON IVO RUCH

H

ochfrequenzhändler (HFT) kaufen und verkaufen Wertpapiere mithilfe von Computer-Algorithmen in Bruchteilen von Sekunden. Die Gewinne je Transaktion sind gering, summieren sich aber wegen der Vielzahl der Geschäfte. Tempo ist dabei entscheidend, weshalb Hochfrequenzhändler über blitzschnelle Computer-Verbindungen zu den Börsen verfügen. Nicht nur der Handel mit Wertpapieren wird elektronisch ausgeführt – aber auch die Entscheidungen fällen heutzutage nicht mehr Menschen, sondern Maschinen. Privatanleger können in Sachen ­Geschwindigkeit nicht mithalten Doch die Branche steht zunehmend im Gegenwind. Kritiker argumentieren, Hochfrequenzhändler würden den Markt manipulieren, weil sie mehr Informationen als andere Marktteilnehmer zur Verfügung hätten. Vor allem Privatanleger können in Sachen Geschwindigkeit niemals mit den Algo-Tradern mithalten. Zudem erschüttern immer wieder elektronische Pannen das Vertrauen in die Branche des ultraschnellen Handels. So zum Beispiel der «Flash Crash» von 2010. Der Dow Jones sackte damals innerhalb einer halben Stunde um 1000 Punkte ab. Grund dafür waren unkontrollierte Computer-Aufträge eines einzigen Investmentfonds. Befürworter des HFT entgegnen, an den Märkten werde für mehr Liquidität gesorgt. Je öfter ein Wert gehandelt werde, desto realistischer sein Preis, desto kleiner die

Der Rechner entscheidet über Kauf oder Verkauf einer Aktie.

Spanne zwischen Angebots- und Nachfragepreis einer Aktie. Unbestritten ist, dass der Einfluss der Trading-Maschinen wächst. Experten gehen davon aus, dass in den USA mittlerweile der HFT-Anteil am gesamten Aktienhandel bei rund 70 Prozent liegt. Für Aufsehen und zusätzlichen Wirbel hat kürzlich auch ein Buch des Starautors Michael Lewis gesorgt. In «Flash Boys» kritisiert er die Hochgeschwindigkeitsbranche, vor allem das sogenannte «Front Running». Durch ihren

«Was einst der öffentlichste Finanzmarkt der Welt war, ist zu einem privaten ­Anlass verkommen.»

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© Sehenswerk/fotolia.com

Geschwindigkeitsvorteil erkennen Hochfrequenzhändler die Handelspläne der anderen Marktteilnehmer frühzeitig und nutzen diese zu ihren Gunsten. Zudem können die Preisunterschiede zwischen den verschiedenen Börsen ausgenutzt werden (im Jargon «Arbitrage» genannt). Mit einer neuen Regulierung die Märkte widerstandsfähiger machen Laut Lewis, der selbst als Investmentbanker tätig war, geschieht das systematisch und im grossen Stil. «Was einst der öffentlichste und demokratischste Finanzmarkt der Welt war, ist zu einem privaten Anlass verkommen», schreibt Lewis. Die Verlierer dieses Wettlaufs sind seiner Meinung nach


HOCHFREQUENZHANDEL TRADING

die langsameren Marktteilnehmer – Privatanleger, aber auch institutionelle Investoren, die Milliarden von Pensionskassengelder verwalten. Auch die Behörden nehmen den Hochfrequenzhandel unter die Lupe. FBI und die US-Justiz gingen der Frage nach, ob die schnellen Computergeschäfte die Gesetze zum Insider-Handel verletzen. Mit einer neuen Regulierung sollen die Finanzmärkte stabiler und widerstandsfähiger gemacht werden. Auch Autor Lewis stellt eine Lösung vor, wie der Börsenhandel wieder gerechter gemacht werden kann. Eine Gruppe von Bankern und Programmierern hat die Schaffung eines Handelsplatzes initiiert, der die Aufträge aufgrund ihres Eingangs ausführt und alle Teilnehmer gleich behandelt. Der IEX genannte Handelsplatz ist seit Oktober 2013 in Betrieb und soll noch in diesem Jahr zu einer öffentlichen Börse werden. Der Kampf Mensch gegen Maschine soll so ein bisschen gerechter werden.

«Eine Art Casino zuungunsten der Privaten» Herr Chesney, welche Bedeutung hat der Hochfrequenzhandel (HFT)? Für die Schweiz haben wir keine genauen Zahlen, aber sie liegen wahrscheinlich in der Nähe der EU, wo HFT etwa 50 Prozent des Aktienhandels ausmacht. Was ist das Problem beim HFT? Es ist eine Art Casino zuungunsten der Privatanleger. Hochfrequenzhändler wie Grossbanken und Hedgefonds haben gros­ se Geschwindigkeitsvorteile. Zusammen mit der Undurchsichtigkeit und den Manipulationsmöglichkeiten der Aktienpreise von HFT führt das dazu, dass Transaktionen entstehen, die nicht im Sinne von freien Märkten und des Liberalismus funktionieren. Welchen Einfluss hat das auf die ­Stabilität unseres Wirtschaftssystems?

Der ganze Finanzplatz und die Wirtschaft werden dadurch instabiler. Unsere Wirtschaft funktioniert nicht nach Mikro­sekunden. Prof. Marc Chesney ist

Vizedirektor des InsWie könnte tituts für Banking und man dieser Finance an der Universität Zürich. cash Gefahr vorbeugen? Ich persönlich befürworte eine Transaktionssteuer in der Höhe von zum Beispiel 0,1 Prozent auf sämtliche Trades. Das würde schon eine Menge korrigieren. Denn unsere Wirtschaft sollte der breiten Masse und nicht einzelnen grossen Playern dienen.

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BÖRSENHANDEL DAYTRADING

WAS ES FÜR ERFOLGREICHES DAYTRADING BRAUCHT Damit das Daytrading nicht zum unberechenbaren Casino-Zocken verkommt, sollten einige wichtige Dinge beachtet werden. VON IVO RUCH

D

ie Marktbewegungen verfolgen, geschickt ein paar Positionen verändern und am Ende des Tages auf satte Gewinne zurückblicken: Beim Day­ trading lockt das schnelle Geld. Doch das Ganze ist anspruchsvoll, braucht Zeit, Ausdauer und Disziplin. Denn laut Studien verlieren gegen 90 Prozent der Daytrader auf die Dauer Geld. Und unvorsichtige Anfänger haben gegen professionelle Anleger, die mit Instrumenten wie dem Hochfrequenzhandel hantieren, wenig Chancen (siehe Beitrag Seite 30). «Trading muss man lernen, es ist aber keine Hexerei» Um sein Geld im Tagesgeschäft zu investieren, sollte man sich zuallererst klar darüber werden, wie viel Trading-Geld dafür eingesetzt werden soll. Als Faustregel gilt: Nicht mehr Kapital investieren, als man bei einem Totalverlust verkraften könnte (siehe Box Seite 33). Verluste macht am Anfang praktisch jeder. Trading-Profi Rüdiger Born – er ist seit 20 Jahren aktiver Trader, leitet Seminare und ist Handelschef der Vermögensverwaltung Born Stahlberg und Partner – rät Anfängern, mit einer kleinen Menge Geld anzufangen. Dann merke man, wie sich Verluste anfühlen, verliert aber noch keine bedeutende Summe. «Der Markt ist der beste Lehrmeister», so Born. Wichtig ist, dass man sich eine Strategie zurechtlegt, bevor man selbst aktiv wird. Gerade weil der Handel keine teure Infrastruktur voraussetzt, ist die sinnvollste Investition jene in ein Lehrmittel oder eine

Beim Daytrading lockt das schnelle Geld.

© Tran-Photography / fotolia.com

Ausbildung. «Trading muss man lernen, aber es ist lernbar. Und es ist keine Hexerei», sagt Born. Wer zusätzlich Fleiss, Disziplin und Interesse an den Märkten mitbringt, dem traut er eine ordentliche Performance zu. Doch warum sollte man überhaupt selber handeln, wenn man den Aktionen der weltbesten Daytrader automatisiert folgen kann? Erfolgreiche Privatanleger veröffentlichen ihre Aktivitäten laufend im Internet, alle

Interessierten können diese Positionen nachbilden (siehe Artikel Seite 17). Trading-Experte Born findet indes, jeder Trader sollte möglichst eigenständig vorgehen. «Es ist unwichtig, was einzelne Gurus denken. Entscheidend ist, was die anderen Marktteilnehmer denken.»

«Entscheidend ist, was die anderen Marktteilnehmer denken.»

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Die Charttechnik ist die beste ­Grundlage für Daytrading Dazu eignet sich seiner Meinung nach am besten die Charttechnik. Habe man die Grundzüge der Charttechnik verstanden, könne man nachvollziehen, was der Markt macht. Dennoch: Ein Blick auf einen


SPIELGELD TRADING

gen fünf verschiedene Aufträge zu platzieren und am Abend zu überprüfen, was da­ raus geworden ist, rät Born. Daytrading-Kritiker monieren, das Modell widerspreche den fundamentalen Investmentregeln, wie sie beispielsweise der USAnlegerguru Warren Buffett immer wieder propagiert. Sein Credo lautet: Kaufe nur Aktien, die du mindestens zehn Jahre behalten willst. Deshalb würden Daytrader keinen wirtschaftlichen Mehrwert schaffen. Dem entgegnet Born, dass seine Daytrader-Arbeit die Märkte mit zusätzlicher Liquidität versorge und er dafür allein das Risiko trage. Beim Daytrading wird auf kleinste Kursbewegungen gesetzt. Steigt der Euro oder sinkt er um ein paar Promille? Das kann dem Zocken im Casino gleichen und dieselben negativen Nebeneffekte haben. Doch im Gegensatz zum Casino werden süchtige Börsenhändler kaum geschützt. In einem Verhalten, wie es der verurteilte Heavy-Trader Uli Hoeness an den Tag legte, erkennen Psychologen denn auch klares Suchtverhalten. Wer das Schnelle, Riskante, Kurzfristige liebt, sollte wiederholt prüfen, ob Stresssymptome auftreten, wenn der Computer einmal nicht läuft.

«Am Anfang der Aktivitäten reicht es, am Morgen fünf verschiedene Aufträge am Markt zu platzieren.»

Aktien eignen sich für die Anfänger am besten Bei der Wahl der Anlageklassen ist Zurückhaltung geboten. Aktien eignen sich für Anfänger gut, denn sie sind einfach verständlich und wegen der hohen Volumina regelmässig handelbar. Ihr Nachteil ist allerdings, dass gewisse Titel eher teuer sind. Immer beliebter werden deshalb sogenannte Differenzkontrakte (CFD). Ihnen liegt ein Basiswert wie Aktien, Rohstoffe oder Währungspaare zugrunde. Allerdings sind CFDs Hebelprodukte, die sich nur anbieten, wenn der Anleger den Basiswert versteht. Auch hier gilt deshalb: Nur so viel Kapital einsetzen, wie man im Notfall finanzieren kann. Zudem sollten Einsteiger möglichst fokussiert vorgehen. Das ist nur möglich, wenn man sich auf einzelne Märkte beschränkt und nicht Asien, Amerika und auch noch Europa abdecken will. Am Anfang der Daytrading-Aktivitäten reiche es, am Mor-

Geld sollte beim Daytrading nur eine sekundäre Rolle spielen Trading-Profi Born bezeichnet sich selbst nicht als Spielernatur. Zwar mag er den Umgang mit Risiken, aber er möchte sie

WIE VIEL «ZOCKER-GELD» IST SINNVOLL? Mit wenig Geld einen maximalen Gewinn herausholen – das ist verlockend und kann zur Sucht werden. Nicht ohne Grund führen etwa Spielcasinos eine schwarze Liste von Spielsüchtigen. An der Börse gibt es keine solche Liste. Ganz anonym können Zocker ihrer Lust frönen. Doch dies kann ins Auge gehen. Deshalb sollte man von vornherein einen Zocker-Batzen bestimmen, auf den man © anoli / fotolia.com

Chart ist immer ein Blick in die Vergangenheit. Und um daraus Schlüsse für die Zukunft zu ziehen, bedarf es der Interpretation. Daneben gibt es auch die sogenannten News-Trader. Sie fällen kurzfristige Kauf- oder Verkaufsentscheide aufgrund von wirtschaftspolitischen oder unternehmensrelevanten Nachrichten. Die Schwierigkeit hierbei ist, die News angemessen einzuschätzen und im Wettrennen mit ultraschnellen Profis mitzuhalten.

vollends verzichten kann, ohne dass man in eine existenzielle Notlage gerät. Und die schönsten Kursgewinne nützen nichts, wenn der Anleger sie nicht irgendwann realisiert. Auf immer weiter steigende Kurse zu warten, kann gefährlich sein. Viele Börsianer verkaufen deshalb nach einem Kursanstieg einer Aktie einen Teil ihres Pakets. Ein plötzlicher Kursrückgang tut dann nicht mehr so weh.

einschätzen und kontrollieren können. Er fasst Traden deshalb nicht als Wette, sondern als Umsetzung einer Erfahrung auf. Geld sollte dabei nur eine sekundäre Rolle spielen, denn erfolgreiche Händler sind in der Regel nicht geldgierig. Vielmehr sollte die Hingabe und der Spass am Traden im Mittelpunkt stehen, so Born. «Denn Gier frisst Hirn.»

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INTERVIEW RAMON VEGA

«AM ANFANG WAR ICH IN DER BRANCHE EIN NOBODY» Der ehemalige Nati-Spieler Ramon Vega über seinen Wechsel vom Schweizer Fussball- zum Londoner Finanzprofi. INTERVIEW: IVO RUCH

Wie ist Ihnen der Ü ­ bertritt von der Fussball- in die F ­ inanzwelt gelungen? Ich war einer der ersten jungen Spieler, die beim Grasshopper Club Fussball mit einer kaufmännischen Lehre kombinieren konnten. Als sich meine Karriere dann langsam dem Ende zuneigte, haben mich alte Kollegen aus der Finanzbranche von der Idee überzeugt, in London in die Vermögensverwaltung einzusteigen. Mein Interesse war so gross, dass ich meine Laufbahn als Fussballer früher als geplant beendete. Würden Sie noch einmal auf die Karte Fussball setzen? Ganz bestimmt. Allerdings nur unter der Bedingung, dass ich nebenbei eine zweite Ausbildung machen könnte. Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer zweiten Karriere? Es ist der Reiz, aus dem Nichts etwas Neues aufzubauen und damit Erfolg zu haben. Das ist ähnlich wie im Fussball: Am Anfang einer Saison gilt es, ein Team zusammenzustellen, das nach Möglichkeit Pokale gewinnt. Mit zehn Mitarbeitern verwalten Sie mittlerweile eine Milliarde US-­Dollar. Welche Vorteile hat Ihnen dabei die Fussballer-Erfahrung gebracht? Erstens habe ich im Fussball gelernt, dass Disziplin und Motivation sehr wichtig sind. Auch in der Finanzbranche darf man nach guten Jahren nicht abheben und muss Rückschläge wegstecken können. Deshalb glaube ich, dass Fussballer in der Finanzbranche gut gebraucht werden können, beispielsweise als Troubleshooter für Situationen mit hohem Druckoder Stressfaktor. Zweitens profitiere ich

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dank meiner internationalen Karriere von einem grossen Netzwerk. Das hilft mir noch heute. Gab es auch Nachteile? Anfangs war ich ein Nobody. Denn Fussballer gehören in dieser Branche nicht zur Norm. Deshalb musste ich die Leute von meiner Arbeit überzeugen, so wie ich früher den Trainer mit meinen fussballerischen Qualitäten beeindrucken musste. Verdienen Sie heute so viel wie ­damals als Fussballer? Wie in jedem Geschäft gibt es auch bei uns gute und schlechte Jahre. Insbesondere in einer Aufbauphase muss man gelegentlich auf Gewinn verzichten. Als Unternehmer darf man sich nie zurücklehnen. Wir sind jetzt

an einem Punkt, an dem wir zu wachsen beginnen. Sie leben und arbeiten in ­London. Keine Angst vor einer ­Immobilienblase? Ich lebe schon seit zwölf Jahren in London und bin immer noch Mieter. Und jedes Jahr höre ich diese Warnungen vor der Blase. Aber Fakt ist: Hätte ich vor zwölf Jahren eine Wohnung gekauft, wäre diese jetzt vier Mal so viel wert. Londoner Immobilien haben auch während der Krise kaum an Wert verloren. London wird auch in Zukunft nicht an Attraktivität einbüssen. Der bebaubare Platz in Zentrumsnähe ist beschränkt und Londons Stellenwert als internationaler Hub in der Mitte zwischen Ost und West ist unbestritten. Gibt es Möglichkeiten, in den Fussball zu investieren? Aktien von Fussballclubs empfehle ich nicht. Eher würde ich das Geld direkt in ein Team investieren. Interessante Renditen sehe ich bei finanziellen Beteiligungen an jungen Spielern. Ich würde gerne einen Fonds aufsetzen, der genau das tut. Bislang ist das leider nicht zustande gekommen.

RAMON VEGA VERMÖGENSVERWALTER Als Fussballspieler war Ramon Vega (43) in der Schweiz, Italien, England und Frankreich aktiv. Zudem stand er 23 Mal für die Schweizer Nationalmannschaft im Einsatz. 2004 beendete er seine Karriere, um in die Finanzbranche einzusteigen. Seit 2009 betreibt Vega die eigene Vermögensverwaltung «Vega Swiss Asset Management» in London.

In der Premier League sind in den letzten Jahren viele Investoren aus Osteuropa und dem arabischen Raum aufgetreten. Spielt das Geldverdienen oder eher das Prestige eine Rolle? Auf lange Sicht glaube ich schon, dass Geld verdient wird. Die Premier League hat sich über die letzten 10 bis 15 Jahre sehr stark entwickelt. Mittlerweile ist sie die umsatzstärkste Liga der Welt mit Vereinen, die so viel Umsatz generieren wie ein Grosskonzern.


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