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Gutes Umfeld für die Kleinsten

Gutes Umfeld

für die Kleinsten

Text: Michaela Hocek

Mit dem Wachsen der Familie stellen sich hinsichtlich Nachhaltigkeit viele neue Fragen. Aber keine Sorge: Es gibt mittlerweile in allen Lebensbereichen gesunde und schadstofffreie Alternativen, um Babys und Kleinkinder gesund aufwachsen zu sehen.

Kündigt sich Nachwuchs an, wird der eigene Lebensstil oft stark hinterfragt. Ökologische Produkte rücken in den Fokus, da die Unbedenklichkeit für das Kind im Vordergrund steht. Es zeigt sich immer wieder, dass die Kleinen öfter Bio-Mode tragen als Erwachsene. Da der Einsatz zeitlich begrenzt und die Abnützung oft gering sind, lohnt sich hier auch ein Blick auf Second Hand-Möglichkeiten. Bei Spielzeug und Möbeln wird verstärkt auf

Schadstofffreiheit geachtet und auch Ernährung ist ein wichtiges Thema. Autositze für die Kleinsten können bei ADAC oder ÖAMTC auf Zeit gemietet werden. Kinderwägen vielleicht im Freundeskreis ausgeborgt werden. Seien Sie kreativ.

Auf den folgenden Seiten finden sich viele Ansatzpunkte, um von Anfang an optimal zu starten. Wir haben möglichst verschiedene Themenbereiche ausgewählt, um die Entdeckerlust bei eigener Recherche weiter zu entfachen. Denn den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, wäre schlicht unmöglich.

Was wir Ihnen aber gerne auf den Weg mitgeben möchten: Weniger ist mehr. Hinterfragen Sie also bei jeder Neuanschaffung, ob sie wirklich nötig ist. Sehen Sie sich die Inhaltsstoffe genau an. Überlegen Sie, ob es DIY-Möglichkeiten gibt. Nur ein kleines Beispiel als Einstieg: Feuchttücher mit Kunststofffasern können ganz einfach durch einen Waschlappen und reines Wasser ersetzt werden. Für Windeln gibt es Öko-Materialien bei Einwegprodukten und auch die wiederverwendbare Stoffwindel feiert ein Revival und reduziert Müllberge.

Babybett ab EUR 429,www.allnatura.de

SICHER UND GEBORGEN

Schadstoffgeprüfte Babyzimmer-Möbel aus Massivholz sind eine gute Wahl, speziell für Baby- und Kinderbetten. Allnatura bietet Manufakturqualität und Handwerkskunst. Es wird Wert auf kurze Transportwege und faire Produktion gelegt. Es werden ausschließlich Hölzer aus nachhaltiger Forstwirtschaft verwendet, also nicht mehr Holz geschlagen, als nachwächst. Die Komponenten für „Lucena“ sind aus massivem Kiefernholz. Die Oberflächen sind entweder gelaugt/geölt oder weiß-gewachst.

NATUR PUR

Grüne Erde beschäftigt sich seit mehr als 35 Jahren mit gesundem und sicherem Baby- und Kinderschlaf. Hautfreundliche Naturmaterialien und sorgfältige Verarbeitung sind Teil der Firmen-DNA. Es wird auf öko-soziale Zertifizierungen wie Naturtextil Best, GOTS, Vegan, Natrue und Bio Austria gesetzt. Neu im Sortiment sind das gewebte Tragetuch „Ophelia“ sowie Sommer- und Ganzjahresdecken aus Hanf und Baumwolle.

Deckenüberzug EUR 34,90 www.grueneerde.com

ab EUR 59,90 www.affenzahn.com

AUF FESTEN BEINEN

Wenn Kinder ihre ersten Schritte machen, wird es Zeit für das erste Paar Schuhe. Im Idealfall sind diese Schuhe so, dass Kinder sie kaum spüren – mit einer Sohle, so dünn wie möglich, damit Kinder ganz bewusst anfangen zu laufen. Die Schuhe von Affenzahn sind nach dem Barfuß- oder Minimalschuhkonzept entwickelt. Sneaker „Lucky“ beispielsweise ist aus 100 Prozent Bio-Baumwolle, in sechs Farben und in den Größen 21 bis 32 erhältlich.

The Feeljama EUR 129,90 www.feelshop.co

SPLISH SPLASH

Für nachhaltige Babymode und Kinderkleidung steht das Label „Emma & Paul“. Für den Sommer ist die Badekollektion besonders spannend. Die Badeshorts beispielsweise sind aus recyceltem Polyester mit einem UV-Schutz von 80. Außerdem im Sortiment: Schwimmwindeln, Badehüte und -ponchos, Wickeltaschen, Lunchboxen u.v.m.

HALLO MAMA

Stillfreundliche Loungewear ist das Alleinstellungsmerkmal des Hamburger Labels Feel. Beim Feeljama, der tagsüber ebenso wie in der Nacht getragen werden kann, stehen der patentierte Stilleingriff und das ultraweiche Material Tencel für hochwertigen Tragekomfort. Es ist ein Fair Fashion-It-Piece für Mütter, das gerne auch über die Stillzeit hinaus getragen wird. Badeshorts ab EUR 27,95 www.emma-und-paul.at

www.cewe-fotoservice.at

UMWELTFREUNDLICH

Schöne Erinnerungen an die ersten Tage, die Kindheit und Familienerlebnisse können mit CEWE im „Fotobuch Pure“ auf naturfreundlichem Papier mit dem BlauerEngel-Zertifikat aufbewahrt werden. „Nature Prints“Fotos in matter Optik werden mit umweltschonendem, wasserbasiertem Druck auf Blauer-Engel-zertifiziertem Recyclingmaterial ausgearbeitet.

www.hipp.at

EUR 21,99 www.greenstories.de

BABYKOST & SONNENPFLEGE

Hipp, ein Bio-Pionier in Sachen Baby- und Kindernahrung, hat seit letztem Jahr klimapositive Gläschen im Sortiment. Jährlich werden 108,527 Millionen Stück für Deutschland, Österreich und die Schweiz produziert und so 37.984 Tonnen CO₂ eingespart. Das Ziel ist es, bis 2025 über alle Produktbereiche und die gesamte Lieferkette hinweg klimapositiv zu produzieren.

Die neuen ultrasensitiven „Hipp Babysanft“Sonnenschutzprodukte sind frei von Parfum, ätherischen Ölen, Parabenen und flüssigem Mikroplastik. Zudem sind sie korallenfreundlich.

KLIMANEUTRAL SEIT 2016

Die Umbaumöglichkeiten der Babybetten von Paidi sorgen dafür, dass dieses Möbelstück mit dem Kind bis zur Juniorstufe mitwächst. Kürzlich wurde das Unternehmen aus dem fränkischen Hafenlohr, das auf die Prädikate klimaneutral und emissionsarm setzt, von der Verlagsgruppe „Die Zeit“ als „Marke des Jahrhunderts“ ausgezeichnet.

JETZT IST (STRAND-)SPIELZEIT

Im Onlineshop greenstories findet sich Bade- und Sandspielzeug aus Bio-Kunststoff. Der ökologische und schadstofffreie Grundrohstoff ist Zuckerrohr. Eimer, Schaufel, Rechen und Gießkanne etc. sind spülmaschinenfest und vollständig recycelbar. Babybett ca. EUR 449,www.paidi.de

Im Interview zum Thema Ernährung

Weniger Zucker, Chemie und Co. – So gelingt es, Kinder für gesundes Essen zu begeistern

Die renommierte Gesundheits- und Ernährungsexpertin Ines Friedrich verrät im Interview, wie einfach es sein kann, bereits die Kleinsten auf den Geschmack von frischen Lebensmitteln zu bringen.

Warum ist es so wichtig, von Anfang an auf Biolebensmittel zu setzen?

Ganz einfach: Mit der richtigen Ernährung legen wir den Grundstock für ein gesundes und langes Leben unserer Kinder, weshalb stark verarbeitete Lebensmittel weitgehend vermieden und wir einen möglichst großen Bezug zur Natur behalten sollten. Je früher wir unseren Kindern diese Geschmackswelt eröffnen, umso nachhaltiger können wir sie in diesem Punkt positiv beeinflussen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der, dass wir aktiv zum Umweltschutz beitragen, wenn wir auf Bioqualität bei unserem Essen achten und so dafür sorgen, diesen Planeten für unseren Nachwuchs noch möglichst lange lebenswert zu erhalten.

Was soll man tun, wenn die Kinder lieber in die Süßigkeitenschublade greifen, als einen Apfel zu essen?

An dieser Stelle ist es wichtig, als Erwachsene zu verstehen, wie Zucker funktioniert, denn er lässt uns gewissermaßen süchtig werden. Des Weiteren tut die Werbeindustrie ein Übriges dazu, Kinder in den Bann der süßen Verlockungen zu ziehen. Aus diesem Grund ist es wichtig, gesunde Lebensmittel möglichst attraktiv darzustellen. Babys sollen nach der Still- und Flaschenzeit mit möglichst naturbelassenen Lebensmitteln gefüttert werden und nicht mit Fertignahrung, da darin oft schon viel Zucker enthalten ist. Größere Kinder werden am besten aktiv in den Kaufprozess mit einbezogen, indem sie sich direkt am Bauernhof oder am Markt das aussuchen können, was sie gerne essen möchten. Wenn die Möglichkeit vorhanden ist, im eigenen Garten oder auf dem Balkon Tomaten, Salat und Kräuter zu ziehen, ist die Freude garantiert groß, wenn dann endlich Erntezeit ist.

Auch bei der Zubereitung der Mahlzeiten können und wollen meist sogar schon die ganz Kleinen mithelfen. Das ist übrigens ein Trick, damit sie die zubereiteten Speisen lieber kosten möchten. So können sie entdecken und lernen, wie sich der Geschmack der Lebensmittel durch die Zubereitung verändert und wie lecker gesundes Essen doch schmecken kann. Der Einsatz von Kräutern oder Marinaden mit Früchten können ebenfalls dazu beitragen, das Geschmackserlebnis zu bereichern.

Sollte man komplett auf Zucker verzichten, wenn es um die Ernährung von Kindern geht?

Bei Babys ist es definitiv empfehlenswert, vollkommen auf raffinierten Zucker zu verzichten. Wenn die Kinder älter werden, sind strikte Verbote oft kontraproduktiv, denn diese machen Schokolade und vieles andere erst recht interessant. Die bessere Alternative ist es also, künstliche Süßigkeiten durch gesunde Varianten zu ersetzen, wie zum Beispiel durch Beeren, Trockenfrüchte oder auch Nüsse. Auch Karotten schmecken süß und man kann daraus niedliche Figuren schnitzen. Am besten ist es, diese gesunden Snacks möglichst ansprechend zu präsentieren und täglich zur Verfügung zu stellen. Besonders entscheidend ist es zudem, dass Eltern mit gutem Beispiel vorangehen und Süßigkeiten nur ausnahmsweise zu sich nehmen. Und denken Sie immer daran: Das Auge isst mit! Obst und Gemüse müssen nicht immer in langweiligen Würfeln und Spalten serviert werden, mit wenigen Handgriffen kann man Marienkäfer, Pinguine und Hundegesichter auf die Teller zaubern.

Wie lauten Ihre Tipps, um Schokolade und Co. zu meiden?

Bio, regional und saisonal – das sind die wichtigsten Grundpfeiler einer gesunden Ernährung, die Kinder mit allem versorgt, was sie benötigen und die Grundlage für ein Leben im Einklang mit dem eigenen Körper sowie der Natur darstellen.

Kinder sollen unbedingt in die Auswahl und die Zubereitung der Lebensmittel mit einbezogen werden, denn auf diese Weise werden die Kleinen auch mehr Freude daran haben, sie zu kosten. Außerdem können Kinder so leichter zu Erwachsenen werden, die auf eine bewusste Ernährung Wert legen und selbstständig gesundes Essen zubereiten können.

Stark verarbeitete Lebensmittel können häufig ganz einfach durch naturbelassene ersetzt werden. Vor allem saisonale Obstsorten mundgerecht präsentiert und Gemüsesorten wie Karotten, Paprika und Tomaten in Form von Gemüsesticks eignen sich perfekt zum Knabbern zwischendurch. Oftmals ist es nämlich gar nicht so sehr das Verlangen nach Süßem, sondern mehr die Lust auf kleine Knabbersnacks, die damit sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern ganz ohne schlechtes Gewissen gestillt werden kann.

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