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Sonntag, den 4. August 2013 • Nr. 31/34. Jahrgang Mühlenstraße 8 A, 29221 Celle, Telefon (0 51 41) 92 43-0
DEHOGA veranstaltet am 28. August einen Aktionstag
Bessere Rahmenbedingungen für eine gute Zukunft CELLE (ram). Der Celler DEHOGA-Kreisvorsitzende Benno Eisermann weist auf einen großen Aktionstag des Landesverbandes hin, der am Mittwoch, 28. August, ab 11 Uhr auf dem Marktplatz in Hannover zwischen Altem Rathaus und der Marktkirche veranstaltet wird. Sinn dieses Aktionstages sei es, auf die Situation im deutschen Gastgewerbe hinzuweisen. Dabei gehe es um die Beibehaltung des Mehrwertsteuersatzes von sieben Prozent für Beherbergungsbetriebe, um die Anpassung der Mehrwertsteuer beim Verkauf von Speisen im Gastgewerbe, um die Beibehaltung der Aushilfslöhne bis 450 Euro sowie um die Unternehmensbesteuerung. Das gesamte Präsidium des DEHOGA Niedersachsen werde bei diesem Aktionstag anwesend sein. Viele Bundestagsabgeord-
nete aus den Wahlkreisen sowie Landtagsabgeordnete aus Niedersachsen seien eingeladen worden, um sich die Forderungen der DEHOGA anzuhören. Führungspersönlichkeiten vom DEHOGA Niedersachsen, aus der Wirtschaft sowie die Politiker werden über die Themen diskutieren können. An diesem Tag werden aber auch viele Tausend Personen aus dem Gastgewerbe sowie Interessierte erwartet. 60 DEHOGA-Kreisverbände, darunter der Celler, werden mit Bussen nach Hannover fahren. Weitere interes-
sierte Nichtmitglieder aus dem Landkreis Celle, die ebenfalls teilnehmen möchten, können sich bis Mittwoch, 21. August, in der Kreisgeschäftsstelle unter Telefon 05143/6209 anmelden. „Geplant war eigentlich, dass dieser Aktionstag in Berlin vor dem Reichstag stattfindet“, erläutert der Celler Kreisvorsitzende. Aber da das ReichstagsGelände durch besondere Auflagen geschützt werde, sei es dort nicht möglich gewesen, die Veranstaltung auszurichten. Deshalb forderte der DE-
Im Gastgewerbe werden jedes Jahr auf hohem Niveau Auszubildende auf ihr späteres Berufsleben vorbereitet. Archivfotos: Müller
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HOGA-Bundesverband die einzelnen Landesverbände dazu auf, in den einzelnen Bundesländern etwas zu machen. So habe man sich in Niedersachsen den 28. August für einen Aktionstag auf dem Marktplatz in Hannover ausgesucht, so Eisermann, der beim DEHOGA-Landesverband der Vorsitzende der Fachgruppe Gaststätten ist. „Wie wir von der Politik jetzt wissen, ist es so, dass CDU und FDP die sieben Prozent Mehrwertsteuersatz für Beherbergungsbetriebe beibehalten würden und die Anpassung der Mehrwertsteuer beim Verkauf von Speisen im Gastgewerbe überlegen“, so Eisermann. „Die SPD und die Grünen geben leider bekannt, dass es eine ihrer ersten Aktionen sein wird, die Mehrwertsteuer für Beherbergungsbetriebe wieder von sieben auf 19 Prozent zu erhöhen, und das eine Anpassung der Mehrwertsteuer im Gastgewerbe für sie gar nicht relevant ist.“ Eisermann bedauert das: „Wir haben über Jahre hinweg immer versucht, den Politikern die Situation klar zu machen. Und wir haben auch das Gefühl gehabt, dass sie die Situation verstehen.“ „Es ist ja wirklich nicht so, dass die Hoteliers sich durch die Anpassung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent, die am 1. Januar 2010 erfolgte, dickere Teppiche in ihre Hotels gelegt haben“, betont Eisermann. Vielmehr seien längst fällige Investitionen vorgenommen worden, weil es einen Investitionsstau gegeben hatte. Eisermann spricht von einer Erfolgsgeschichte, denn es seien bundesweit fast eine Milliarde Euro von Hoteliers investiert worden. „Das ist nur auf die Anpassung der Mehrwertsteuer zurückzuführen“, erklärt er weiter.
DEHOGA-Kreisvorsitzender Benno Eisermann. Gastronomie und Hotellerie hätten damals gemeinsam die Anpassung der Mehrwertsteuer gefordert, erinnert Eisermann. Letztendlich sei die Politik dem DEHOGA soweit entgegengekommen, dass sie das „kleinere Übel“ genommen habe, denn ein wesentlich größerer Betrag der Mehrwertsteuereinnahmen komme aus der Gastronomie. Deshalb habe die Politik den Mehrwertsteuersatz bei der Hotellerie gesenkt. Eisermann verweist darauf, dass 150.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte mehr im Bereich Hotel und Gastronomie im Zeitraum 2004 bis 2012 eingestellt worden seien. Das sei ein Zuwachs um 19,9 Prozent, während die Gesamtwirtschaft im gleichen Zeitraum nur auf 9,1 Prozent komme. „Das große Problem ist, dass die Politiker diese Fakten gar nicht erkennen wollen“, meint er. „Eine große Gefahr sehe ich bei der Planungssicherheit“, erklärt Eisermann weiter. „Wie sollen sich jetzt Hoteliers und Banken verhalten?“ Wenn jemand erweitern, modernisieren
oder umbauen möchte, würden bei einem Mehrwertsteuersatzunterschied von zwölf Prozent die Banken sagen, dass der Hoteliers doch nicht wissen könne, was er im nächsten Jahr verdienen werde. Eine Vorausschau sei nicht realistisch, weil man nicht wisse, was komme. „Wir bewegen uns da auf ganz dünnem Eis“, meint er. Man dürfe zudem nicht vergessen, dass Deutschland nicht nur ein Industrieland sei. Mittlerweile sei es auch ein ganz wichtiges Urlaubsland geworden. In 23 von 27 europäischen Staaten gelte der reduzierte Mehrwertsteuersatz für Beherbergungsleistungen, aber Deutschland als Urlaubsland gehöre zu den vier anderen Ländern. „Das ist eine Ungleichheit gegenüber unseren ausländischen Nachbarn, mit denen man im Wettbewerb steht“, so Eisermann. „Wir brauchen bessere Rahmenbedingungen von der Politik, damit wir weiter das Gastgewerbe in Deutschland aufrecht erhalten können. Diese Rahmenbedingungen sind das A und O für eine gute Zukunft.“