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Nienhagen feiert sein Hachefest

Stadt soll Konzept entwickeln

Ministerin zu Besuch in Celle

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Sonntag, den 8. September 2013 • Nr. 36/34. Jahrgang Mühlenstraße 8 A, 29221 Celle, Telefon (0 51 41) 92 43-0

Podiumsdiskussion „Wird in Deutschland zu viel operiert?“

Mündige Bürger müssen auf die Politiker einwirken CELLE. Das Allgemeine Krankenhaus Celle (AKH) hatte am vergangenen Donnerstagabend in der Alten Exerzierhalle in Celle zu einer Podiumsdiskussion eingeladen, bei der Fachleute über das Thema „Wird in Deutschland zu viel operiert?“ sprachen und Fragen von Zuhörern beantworteten. Anfang April wurde eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) anlässlich des Weltgesundheitstages in den Medien diskutiert. Demnach seien in kaum einem anderen Land so viele Menschen operiert und im Krankenhaus behandelt worden wie in Deutschland. Laut der Statistik würden auf 1.000 Einwohner 240 Klinikaufenthalte kommen. Führend sei die Bundesrepublik bei der stationären Therapie von Herz-KreislaufKrankheiten und beim Einset-

zen künstlicher Hüften. Die Ärzte und die Krankenhausleitung des AKH findet diese Diskussion sehr wichtig und wollten mit der Podiumsdiskussion ihren Beitrag zur Aufklärung und Information der Menschen und Patienten leisten. Bei der Diskussion dieses brisanten Themas gehe es auch um die Frage, ob im AKH zu viel operiert werde, erklärte AKH-Vorstand Stefan Judick bei der Begrüßung der Zuhörer. „Das Allgemeine Krankenhaus ist Ihr Krankenhaus und es ist es gut in einen offenen und

ehrlichen Dialog mit Ihnen zu treten. Unser Unternehmen hat einen hohen moralischen und ethischen Anspruch in Bezug auf die Patientenversorgung und es ist wichtig für Sie, zu wissen, wie das AKH mit dieser Fragestellung umgeht. Auch hier gilt unsere Unternehmensmaxime der Offenheit und Transparenz.“ Man lebe in einem Land, das eines der besten Gesundheitssysteme habe. Aber dieser hohe Versorgungsgrad habe seinen Preis und die entstehenden Kosten müssten den Institutionen/Leistungser-

Die Diskussionsteilnehmer Andreas Nestvogel (von links), Dr. Ralf Aring, Prof. Ulf Culemann, Wolfram-Arnim Candidus, Jochen Blaser und Prof. Eckhard Rickels. Foto: Müller

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bringern erstattet werden. Das finde laut Judick aber de facto nicht statt. Dies treibe die Krankenhäuser in den gegenseitigen Wettbewerb um die Patienten, da Krankenhäuser nur die Möglichkeit hätten zu überleben, wenn sie jedes Jahr ihre Leistungsmenge steigern würden. Ob dies wiederum unter anderem dazu führe, dass es Krankenhäuser gebe, die operieren, ohne die entsprechende Notwendigkeit, wurde diskutiert. „Bei uns bekommt kein Chefarzt eine Prämie oder einen Bonus, wenn er mehr operiert“, betonte Judick. „Ein solch falsches Anreizsystem lehnen wir ab. Wir setzen bei unseren Zielvereinbarungen auf die Abteilungsentwicklung, Fort- und Weiterbildung und das Thema Qualität.“ Dr. Ralf Aring (Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung) und Wolfram-Arnim Candidus (Präsident der Deutschen Gesellschaft für Versicherte und Patienten) diskutierten dann mit den AKH-Ärzten Dr. Ulf Culemann und Prof. Eckhard Rickels sowie mit den Krankenkassenvertretern Andreas Nestvogel (Barmer) und Jochen Blaser (Techniker Krankenkasse). Sie tauschten ihre gegensätzlichen Positionen aus, wobei unter anderem Candidus darauf hinwies, dass die Politik mehr Markt im Gesundheitssektor gewollt habe. „Nun haben wir den Markt und jetzt wird gesagt, die operieren zu viel“, kritisierte er und forderte dazu: „Wir Bürger müssen mündiger werden.“ Man müsse die Politiker ansprechen. „Wir können nur von unten nach oben etwas verändern“, meint er. Im Verlauf der Diskussion gab es zahlreiche Fragen von anwesenden Bürgern sowie Beiträge von einigen Ärzte des AKH, die im Publikum saßen.

In der Wietzenbrucher Immelmann-Kaserne fand vergangene Woche der Auflösungsappell für drei Staffen der Luftbeweglichen Brigade 1 statt (Bericht auf Seite 3). Foto: Müller

Fahrrad-Registrierung bei der Polizei:

Erfolgreiche Aktionen im Monat August CELLE. Insgesamt 50 Fahrradfahrer nutzten im August bei der Polizei in Celle und 72 Fahrradnutzer bei der Polizei in Bergen und in Hermannsburg die Möglichkeit, ihre Fahrräder kostenlos registrieren zu lassen. Der Jüngste fuhr in Celle mit Polizei-Dienstfahrrad und auf den Gepäckträger geklemmter Anhaltekelle vor - er möchte später Polizist werden und hat sich schon einmal mit „Ausrüstung“ vorgestellt. Dass die Anhaltekelle von der Bahn war, wurde toleriert. Die Registrierung, also das Speichern der Fahrrad- und Personaldaten der Eigentümer, hat den Vorteil, dass bei einer polizeilichen Überprüfung schnell der tatsächliche Eigentümer festgestellt werden kann. Die nächste Registrier-Aktion findet am Dienstag, 1. Oktober, von 13 bis 15 Uhr bei der Polizei

in Celle statt. Die häufig bei den Aktionen gestellte Frage, ob auch sonst Registrierungen bei der Polizei möglich sind, konnten die Mitarbeiter dahingehend beantworten, dass auch ohne besondere Termine Registrierungen - eventuell mit kleiner Wartezeit - bei den Polizeidienststellen vorgenommen werden. Weitere Infos zum Thema Fahrrad-Diebstahl befinden sich in einem Faltblatt, das bei der Polizei in Stadt und Landkreis sowie bei den hiesigen Fahrradhändlern erhältlich ist. Infos gibt es auch unter www. polizei.celle.de beziehungsweise www.polizei-beratung.de.


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