Fahrt nach Danzig und Masuren
Neuer Meister begrüßt
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Sonntag, den 2. Februar 2014 • Nr. 5/35. Jahrgang Mühlenstraße 8 A, 29221 Celle, Telefon (0 51 41) 92 43-0
Ein Beitrag zum Klimaschutz oder eine tickende Zeitbombe?
EU-Kommission forciert brandgefährliches Kältemittel CELLE (ram). Die kontroverse Diskussion um das Kältemittel R1234yf für Autoklimaanlagen, das sogar von mehreren Automobilherstellern als gefährlich eingeschätzt wird, geht weiter. Die EU hat jetzt ein Verfahren gegen Deutschland eröffnet, um das umstrittene Kältemittel durchzuboxen. Seit rund drei Jahren ist das neue Kältemittel R1234yf bereits umstritten. In den Klimaanlagen von Kraftfahrzeugen wurde bisher als Kältemittel das sehr umweltschädliche fluorierte Treibhausgas Tetrafluorethan (R134a) eingesetzt. Die EU-Richtlinie über Emissionen aus Kfz-Klimaanlagen verbietet dessen Einsatz in neuen Typen von Pkw und Pkw-ähnlichen Nutzfahrzeugen seit 1. Januar 2011. Von der Automobilindustrie wurden als mögliche alternative Kältemittel Kohlendioxid (CO2) und ein
fluorierter Stoff, 2,3,3,3-Tetrafluorpropen (R1234yf ), betrachtet. Aus Klimaschutzgründen favorisierte das Umweltbundesamt CO2 als Kältemittel für Automobilklimaanlagen. Der Stoff R1234yf sei als Kältemittel ein relativ neuer Stoff, mit spezifischen Stoffeigenschaften, die beim Einsatz als Kältemittel kritisiert werden: R1234yf sei brennbar und bilde beim Verbrennen Fluorwasserstoff. Und R1234yf habe ein Treibhauspotenzial, das vier Mal so hoch sei wie das Treibhauspotenzial von CO2.
Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung nahm schon 2011 Messungen zum Brandverhalten des Kältemittels R1234yf im Vergleich mit dem bisher eingesetzten Kältemittel R134a vor. Dabei wurde unter anderem festgestellt, dass das Kältemittel R1234yf eine untere Explosionsgrenze von 6,2 mol-Prozent und eine obere Explosionsgrenze von 14,4 mol-Prozent habe. R1234yf sei nicht so leicht entzündlich wie Propan oder Benzindämpfe, es müsse aber wegen seiner niedrigen
Seit Anfang 2011 muss laut Vorgabe der EU das umstrittene Kältemittel R1234yf in den Klimaanlagen von neuen Automobilen verwendet werden. Fotos: Müller
Mädchen wurde angefahren CELLE. Ein elf Jahre altes Mädchen ist am Montagnachmittag, 27. Januar, auf dem Heimweg von der Schule bei einem Verkehrsunfall in Celle verletzt worden und musste ins Krankenhaus, berichtet die Polizei. Das Mädchen wurde gegen 14.30 Uhr vom Hölty-Gymnasium kommend beim Überqueren des Waldwegs (der Straße hinter dem Baumarkt Max Bahr) von einem weiß/silbernen Pkw angefahren. Sie stürzte und fiel auf die Motorhaube des Pkw. Nach dem Unfall zeigte der Fahrer des Pkw dem Kind nach dessen Angaben den so genannten Stinkefinger, hupte und fuhr davon. Zeugen des Geschehens werden gebeten sich mit der Polizei in Celle unter Telefon 05141/277-373 oder 277-378 in Verbindung zu setzen.
unteren Explosionsgrenze als leicht entzündlich gekennzeichnet werden. Das Entzündungsverhalten R1234yf gegenüber entzündlichen Quellen wie Funkensprühen sei unberechenbar und unvorhersehbar, so ein weiteres Prüfergebnis. Es hänge stark von den Gegebenheiten ab, unter denen das Kältemittel freigesetzt werde (zum Beispiel: Unfallsituation, Veränderungen am Fahrzeug durch den Unfall oder Brandentstehung). Damit sei ein vorsorgendes Risikomanagement erschwert. Die untere Entzündungstemperatur von R1234yf betrage 405 Grad Celsius. Dies sei die niedrigste Temperatur, bei der eine eigenständige Entzündung in der Luft erfolge. In der Praxis seien meist höhere Oberflächentemperaturen für eine Entzündung des reinen Gemisches von R1234yf mit Luft erforderlich. Bei einer Freisetzung von R1234yf aus einer Automobilklimaanlage trete immer auch Kälteöl mit aus. Im Falle eines Unfalls oder eines durch andere Ursachen ausgelösten Brands könnten auch Kraftstoffdämpfe in der Luft vorhanden sein. Beides senke die Entzündungstemperatur und die untere Explosionsgrenze. Die Bundesanstalt weist daraufhin, dass die durch R1234yf verursachte zusätzliche Brand- und Explosionsgefahr im Hinblick auf die Gefährdung durch alle anderen Brennstoffe und Materialien vergleichbar niedrig sei. Die Gefahren durch R1234yf würden sich aus den Zersetzungsprodukten im Brandfall ergeben - in Deutschland würden jährlich bis zu 40.000 Fahrzeuge brennen. Eindeutig kritisch bewertet die Bundesanstalt die Bildung gefährlicher Mengen von Flusssäure, wenn R1234yf auf Entzündungsquellen treffe,
Durch solche Schläuche fließt das gefährliche Kältemittel. beispielsweise auf offene Flammen oder heiße Oberflächen. Bei beinahe allen Tests, in denen das Kältemittel unter definierten Testbedingungen freigesetzt wurde, hätten die ermittelten Werte von Flusssäure den auch von der Automobilindustrie als Maßstab gewählten Wert für die menschliche Gesundheit überschritten. Flusssäure ist ein starkes Kontaktgift und führt schon in geringer Konzentration zur Ätzung der Schleimhäute, besonders der oberen Luftwege, der Augen, aber auch der Haut. Längerer Kontakt oder Einatmung hoher Konzentrationen führt den Tod herbei. Seit Beginn der Diskussion hatten mehrere Automobilhersteller, als erster Mercedes, sich von dem neuen Kältemittel distanziert. Nun hat auch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) die Gefahren bestätigt, die das umstrittene Kältemittel R1234yf bei einem Unfall hervorrufen kann. Laut dem TÜV Rheinland, der im Auftrag des KBA eine Risikobewertung erstellte, kann bei einem Unfall - je nach Fahrzeugkonstruktion - eine erhöhte Brandgefahr durch das aus-
strömende Kältemittel bestehen. Jetzt geht der Streit zwischen Brüssel und Berlin in die nächste Runde, weil die EU-Kommision unbedingt ihre Position durchsetzen will. Sie macht Druck und eröffnete ein Verfahren gegen Deutschland. Kritisiert wird von ihr, dass das KBA dem Automobilhersteller Daimler 2013 eine nachträgliche Änderung der Fahrzeugzulassung gestattete. Dies wäre ein Verstoß gegen die EU-Richtlinie. Die EU-Kommision will also mit allen Mitteln ihre Position durchsetzen. Doch ist ein Beitrag zum Umweltschutz höher zu bewerten als die Abwendung einer Gefahr für Menschenleben durch das mittlerweile nun schon in mehreren Untersuchungen als gefährlich eingeschätzte R1234yf? Im Jahr der Europawahl werden sicherlich die Bürger diese Frage beantworten. Und sie haben bei der Wahl die Möglichkeit, um für mehr Kompetenz in Brüssel zu sorgen. Was meinen unsere Leser zu dem Thema? Schreiben Sie uns!
Fachgruppe Musik im Kreisschützenverband Celle traf sich
Für die Musik der Schützen neue Ausbildungsziele gesetzt CELLE. Im Haus der Schützengilde Sülze trafen sich kürzlich die Mitglieder der Fachgruppe Musik im Kreisschützenverband Celle Stadt und Land zu einer Tagung. Das Programm mit kritischen Rückblicken enthielt lebhaften Zündstoff durch neue Ausbildungsziele in der Musik der Schützen im Hinblick auf Lehrgänge mit dem Schwerpunkt „Notenlehre“. „Noten sind keine Fremdsprache“, das ist die Leitlinie für die neuen Ausbildungslehrgänge in 2014. Schnelles Auswendiglernen oder Spielen nach Grifftabellen kann nicht weiterhin die Basis sein für dauerhafte und nachhaltige Erfolge jedes Aktiven im Kreis der Spielleute. Mit viel Spaß an
der Sache und gut aufbereiteter Didaktik ebnen professionelle Trainer unter der Leitung von Edelfried Hennig auf Lehrgängen in Steinhude den Weg in die Welt der Noten. Neele Schmidt als Dirigentin des Kreisspielmannszuges setzt sich vehement für diese neuartigen Lehrgänge ein. Ihre Erfahrung aus Testbesuchen ist ausgesprochen positiv. Durch die lockere und aufmunternde Art wird auch skeptischen Teilnehmern sehr schnell die Zurückhaltung gegenüber Musik nach Noten genommen. Das
führt zielgerichtet auf eine Plattform, auf der sich Musiker jeder Stilrichtung miteinander verständigen können. Für die Wahlen am Kreisschützentag im März 2014 wurde Werner Hahnraths zur Wiederwahl als Kreismusikleiter vorgeschlagen. In den Kreisspielausschuss ist Andrea Pommerening vom SZ Groß Hehlen in Abwesenheit als Schriftführerin gewählt worden und Karoline Schomburg vom Fanfarenzug Stadt Bergen als Beisitzerin. Abschließend wurden Jahrestermine festgelegt und das 50. Kreismusikfest an den Ausrichter Schützengilde Sülze am 7. September 2014 vergeben.
Werner Hahnraths (von links) als der designierte neue und alte Kreismusikleiter, Karoline Schomburg vom Fanfarenzug Stadt Bergen als Beisitzerin im Kreisspielausschuss und der Stellvertretende Kreismusikleiter Lutz Kleineberg. Foto: Gahlau