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Förderung weiter ausbauen

Flugzeug trägt Celle als Namen

Autor stellt neuen Krimi vor

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Sonntag, den 26. Oktober 2014 • Nr. 43/35. Jahrgang Mühlenstraße 8 A, 29221 Celle, Telefon (0 51 41) 92 43-0

16. Wirtschaftsgespräch der IHK in Celle mit Dr. Carsten Linnemann

„Deutscher Mittelstand will mehr Planungssicherheit“

CELLE (bs). „Große Koalition - Wirtschaftspolitik ade?“ - Dieser Frage ging beim 16. IHK-Wirtschaftsgespräch in Celle Dr. Carsten Linnemann, Bundesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU, nach und mahnte unter anderem, die Themen der kommenden Jahre im Fokus zu behalten. Ob Vereinbarungen zu Rente, Mindestlohn, Energiewende oder Steuerpolitik - viele Vertreter der deutschen Wirtschaft verurteilen die aktuellen Entscheidungen der großen Koalition in Berlin scharf. Es scheint, als lasse die Bundesregierung wirtschaftspolitische Sichtweisen komplett außer Acht. Die Sorge: Deutschland könnte durch Wahlgeschenke wie die Rente mit 63 oder den Mindestlohn vom Musterschüler wieder zum kranken Mann Europas werden. Als Gastreferent warf Linnemann einen kritischen Blick auf die

Politik der großen Koalition. Linnemann fordert öffentlich mehr Mut für strukturelle Reformen, die die Wirtschaft dauerhaft konkurrenzfähig halten, stellt sich aber auch die Frage, wie solche Reformen im politischen Alltag einer großen Koalition gelingen können. So mahnte Linnemann, jetzt nicht die Fehler zu machen, die in einigen Jahren zum Tragen kommen können und verglich die Politik mit einem Fußballverein. Politik und Wirtschaft können seiner Auffassung nach von diesen lernen, nämlich, dass

Fehler, die während des Erfolges gemacht werden, sich Jahre später rächen könnten. Sein Beispiel: Steigt ein Fußballverein in die Erste Bundesliga auf, wird investiert, es wird beispielsweise ein neues, größeres Stadion gebaut. Dieses kann zur finanziellen Belastung werden, wenn der Verein wieder absteigt. Linnemann mahnte gleichzeitig aber auch, den Fortschritt nicht zu verpassen und an die Zukunft anzuknüpfen und stellte so die Frage in den Raum, wie junge Startup-Unternehmen zukünftig in Deutschland behan-

Michael Wilkens (von links), IHK-Vizepräsident Thomas Treude, Tobias Hannemann und IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert. Foto: Stephani

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delt werden sollen. Startups hätten es nach Linnemanns Meinung schwer in Deutschland, dabei sei schon heute eine bedeutende Frage „Wer sind die Mittelständler von morgen?“. In Zeiten der Akademisierung seien Handwerkskammern seiner Meinung nach ein Glücksfall. Hier setze man sich noch für Qualität und die Duale Ausbildung ein und schaffe dadurch die Grundlage für einen gesunden Mittelstand. Umfragen unter Hochschulabsolventen nämlich ergaben, dass 94 Prozent dieser Gruppe nicht in die Selbstständigkeit streben. Ein Grund dafür sieht Linnemann bei der fehlenden Planungssicherheit durch die Politik. Der Mittelstand wünsche sich keine Subventionen, sondern die Garantie, dass die Politik halte, was sie verspreche. Hierfür jedoch fehle es in Deutschland an Persönlichkeiten, an Politikern, die die Menschen noch mitreißen können, Menschen mit Ecken und Kanten. Das Wirtschaftsgespräch nutze die IHK nicht nur zum Gedankenaustausch, sondern auch gleich zur Vorstellung des neuen Celler Geschäftsstellenleiters, Tobias Hannemann, der damit Michael Wilkens ablösen wird. Wilkens wird in Zukunft die IHK-Geschäftsstelle in Wolfsburg leiten. Der Wirtschaftsgeograf Tobias Hannemann hat in den vergangenen zwölf Jahren Regionalentwicklungsprojekte in ganz Deutschland betreut. Im Moment koordiniert der 39-Jährige beim EU-Wirtschaftsförderungsprojekt Innovations-Inkubator die regionale Vernetzung der Leuphana Universität mit Unternehmen in Nordostniedersachsen. Kontakte zur Celler Wirtschaft hat der gebürtige Rheinländer bereits beim Aufbau des „Celler Netzwerks Gesunde Arbeit“ geknüpft.

Die Winterzeit beginnt: In der Nacht zum heutigen Sonntag, 26. Oktober, wurde die Zeit von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt. Foto: Müller

Jens Bullerjahn bei der AG 60 plus

„Ich bin immer wieder gerne in Celle“

CELLE. „Ich bin immer wieder gerne in Celle“, erklärte der Finanzminister und Stellvertretende Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt Jens Bullerjahn während einer Veranstaltung der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60 plus in Celle. Es war ihm anzumerken, dass er sozusagen unter Freunden locker und offen über die Rolle der SPD in der Regierungsverantwortung referierte und dabei auch Kritikpunkte benannte. An Sachsen und Thüringen machte er deutlich, welche Herausforderungen mit einer neuen Regierungsbildung verbunden sind. Und in Bezug auf die Bundesregierung in Berlin stellte er fest, dass die SPD konsequent entlang der von ihren Mitgliedern per Abstimmung gewollten Koalitionsvereinbarung gute Politik für Deutschland und die Menschen macht, die dafür zu erwartende Aufmerksamkeit und Anerken-

nung aber leider zu wünschen übrig lässt. Über sein Bundesland berichtet er, es sei gut aufgestellt, habe vor allem in den vergangenen acht Jahren die Voraussetzungen geschaffen, damit das Land durch hohe Investitionen noch attraktiver wird, trage aber gleichzeitig seinen Schuldenberg von über 20 Milliarden Euro Jahr für Jahr ab. Daneben leite es hohe Beträge in die Kommunen. Sachsen-Anhalt ist mit der zweithöchsten Ratingkategorie bewertet und gehöre so zu den höher bewerteten Bundesländern. Wichtig sei ihm ein offener Meinungsaustausch mit den Bürgern.


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