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Sonntag, den 2. November 2014 • Nr. 44/35. Jahrgang Mühlenstraße 8 A, 29221 Celle, Telefon (0 51 41) 92 43-0
Geplantes Naturschutzgebiet „Untere Allerniederung bei Boye“
Einwohnerversammlung ließ noch viele Fragen offen
CELLE (cm). In einer Einwohnerversammlung für Klein Hehlen und Boye wollte die Celler Stadtverwaltung ausloten, in wie weit ein Kompromiss für das geplante Naturschutzgebiet „Unter Allerniederung bei Boye“ Akzeptanz findet. Ob sie danach aber schlauer ist, darf bezweifelt werden. Zumindest blieben für viele der rund 50 Zuhörer noch viele Fragen unbeantwortet. So blieb etwa offen, warum man das betroffene Gebiet nicht in verschiedene Bereiche unterteilen kann, von denen manche Naturschutzund manche nur Landschaftsschutzgebiet sind. Und da gibt es ganz konkret Ärger mit Motorbootlärm auf der Aller, da breitet sich die Japanische Traubenkirsche ungehindert aus, wenn man nichts tut, da müssen am Allerufer auch weiterhin Bäume beschnitten werden, weil es eine Bundeswasserstraße ist, da muss
am Rand des Gebietes an einer schöne Stelle der Bau einer landwirtschaftlichen Halle zugelassen werde, weil das Bundesbaugesetz so etwas für die Landwirtschaft zulässt: nach über zwei Stunden Diskussion und Erläuterungen fragte eine Zuhörerin ganz einfach, was denn überhaupt die Ziele für die Zukunft dieses Gebietes seien - eine Frage, auf die die Verwaltung nicht vorbereitet schien. Und so blieb der Eindruck, dass es aus irgendeinem Grund Einschränkungen für Spaziergänger, Hundehalter und Land-
wirte in einem Bereich geben sollte, der durch seine Lage doch als Naherholungsgebiet prädestiniert wäre. Und dass für manche Menschen „Naturschutzgebiet“ ein Reizwort ist, darauf schien auch keiner der Referenten vorbereitet. Dabei war die Verwaltung doch mit einem aus ihrer Sicht guten Kompromiss in die Veranstaltung gegangen. Man hatte die Pläne, die erstmals im Frühjahr bei einer Einwohnerversammlung vorgestellt worden waren, so geändert, dass in Klein Hehlen der Geltungsbereich bezie-
Lothar Sander (rechts) vom städtischen Fachdienst Umwelt und Klimaschutz versuchte bei der Einwohnerversammlung auf die verschiedensten Fragen einzugehen. Foto: Maehnert
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hungsweise die Nutzungsbeschränkung des Naturschutzgebietes etwas zurückgenommen wurde. Geltungsgrenze ist nun der neue Spazierweg entlang des Gebietes und nicht mehr - insbesondere im Bereich Leberstraße - die Grundstücksgrenzen. Außerdem sollen Hundehalter und Spaziergängen im östlichen Bereich zur Tangente hin das Gebiet bis zum neuen Allerarm nutzen können, einschließlich der südöstlichen Hälfte der neuen Allerinsel. Zudem soll es auch im weiteren Verlauf der Niederung Lockerungen für Spaziergänger geben. Allerdings ginge es auch darum, den von der EU geforderten Schutz für das FFH-Gebiet so rechtssicher umzusetzen, dass man nicht von dort angegriffen wird, betonte Stadtbaurat Ulrich Kinder schon bei der Einführung. Und er wies auf eine gute besuchte Exkursion am Vortag hin, bei der die Verwaltung das erläutert habe, was ihr wichtig sei. Lothar Sander und Norman Rohrpasser vom städtischen Fachdienst Umwelt und Klimaschutz versuchten, in Vortrag und in der Diskussion auf die wichtigsten Fragen einzugehen. Sie wiesen zum Beispiel darauf hin, dass in dem mit großen Baggern für den Hochwasserschutz umgestalteten Bereich südlich von Klein Hehlen schützenswerte Bereiche von Magerrasen gäbe, weil diese - das war eine der Auflagen bei den Bauarbeiten - mit Saat aus zerstörten Bereich neu angelegt seien, und, wie sich jetzt zeige, erfolgreich. Die Ortsräte von Klein Hehlen und Boye nahmen in ihren anschließenden Sitzungen den Verwaltungsvorschlag als positives Signal an. Das heiße aber nicht, dass der Ortsrat und der Stadtrat der endgültigen Fassung dann auch ohne Nachbesserungen zustimmen, betonte Boyes Ortsbürgermeister Heiko Gevers.
Blick von Osten in das geplante Naturschutzgebiet „Untere Allerniederung bei Boye“. Foto: Maehnert
Am vergangenen Donnerstagmorgen
Unfall eines Kradfahrers blieb lange unbemerkt
BEEDENBOSTEL. Etwa eine halbe Stunde blieb laut Angaben der Polizei am Donnerstagmorgen, 30. Oktober, ein Unfall am Jarnßer Kreisel unbemerkt. Einem Autofahrer fielen aber schließlich Spuren im Grünstreifen auf. Der Autofahrer schaute nach und entdeckte daraufhin den verunglückten Kradfahrer im Unterholz. Nach den bisherigen polizeilichen Ermittlungen fuhr ein 16-Jähriger gegen 6.40 Uhr mit seinem Kleinkraftrad von Jarnßen in Richtung Lachendorf. Kurz vor dem Kreisel auf der Kreisstraße 80 kam der Heranwachsende nach rechts auf den Grünstreifen, fuhr auf einen Graben zu und prallte gegen die dortige Böschung. Durch den Aufprall wurden der junge Mann und sein Fahrzeug ins Unterholz geschleudert - hier blieb der Eldinger unter seinem Krad liegen
und wurde zunächst nicht bemerkt. Ein 61 Jahre alter Mann, der an der Unfallstelle die Spuren bemerkte, hielt an und befreite mit einem zufällig vorbeikommenden Polizisten den Verunfallten aus seiner misslichen Lage. Mit einer Handsäge mussten sie zunächst einige Äste, die auf das Kleinkraftrad und somit auch auf den Fahrer drückten, abschneiden. Nach einer ersten ärztlichen Behandlung seines gebrochenen Knöchels an der Unfallstelle wurde das Unfallopfer in ein Celler Krankenhaus gebracht, so die Polizei.