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Sonntag, den 3. Mai 2015 • Nr. 18/36. Jahrgang Mühlenstraße 8 A, 29221 Celle, Telefon (0 51 41) 92 43-0
Bundespräsident sprach bei der Gedenkfeier in Bergen-Belsen
Wer einfach nur wegschaut, verweigert den Opfern alles
BERGEN-BELSEN (cm). Zur Gedenkfeier für den 70. Jahrestag der Befreiung des KZ Bergen-Belsen war am vergangenen Sonntag auch Bundespräsident Joachim Gauck in die Gedenkstätte gekommen - und neben ihm weit über 1.500 Gäste, unter denen sich auch noch eine Reihe Überlebender befanden. Die Bilder von dem, was die britischen Soldaten bei der Befreiung des Lagers am 15. April 1945 sahen, gingen damals um die Welt - und sie prägten das Bild von diesem Ort als eine „Hölle auf Erden“, wie Ministerpräsident Stephan Weil in seiner Ansprache unterstrich. Und der Auftrag, den die zahlreichen Opfer der NSZeit hinterlassen haben, verjähre nie - wie dies auch im juristischen Sinne für Mord und erst recht für Massenmord gelte. Und dieser Auftrag werde
für die Gesellschaft auch weiter bestehen, wenn die Täter längst gestorben sind. In unserer Geschichte „klafft ein unsagbarer Abgrund“, betonte Bundespräsident Gauck in seiner Ansprache, in der er vor allem den britischen Befreiern des Lagers dankte - aus Großbritannien war eine starke Delegation zu den Gedenkfeiern gekommen. Denn die Briten hätten eben nicht auf Vergeltung gesetzt, sondern sie hätten den Deutschen die Hand gereicht und mit Fairness
und Humanität dazu beigetragen, dass etwas ganz neues aufgebaut werden konnte, das sich von dem nationalsozialistischen Geist abhob. Als sie nach Bergen-Belsen kamen, haben sie nicht weggeschaut, sondern Verantwortung dafür übernommen, dass den über 50.000 ausgehungerten Lagerinsassen Hilfe zukommt, betonte Gauck. Wer wegschaut, verweigerte den Opfern alles, was man ihnen schulde - Mitleid und Zuneigung, aber auch Hilfe, sagte der
Zu den Gedenkfeiern in Bergen-Belsen war auch Bundespräsident Joachim Gauck gekommen - hier unter dem Regenschirm in der Mitte am jüdischen Mahnmal. Foto: Maehnert
Wanderung des Touring-Clubs CELLE. An einem Sonntag strahlte kürzlich der Himmel über Celle zwar nicht ganz so blau wie noch am Tag zuvor, dennoch trafen sich 25 naturbegeisterte Teilnehmer am Start der traditionellen Grünkohlwanderung des Touring-Club-Celle e.V. Die Wanderung führte durch die Hustedter Wälder und Felder. Auf halber Strecke wurden die Teilnehmer von der Ersten Vorsitzenden Sigrid Freitag mit heißem Tee und Glühwein zu einer Aufwärmpause erwartet. Nach gut eineinhalb aktiven Stunden an frischer Luft kehrten die Wanderer hungrig am Ziel im Waldcafé ein. Dort stand dann ein gemütliches Beisammensein mit einem deftigen Grünkohlessen mit Kassler und Bregenwurst auf dem Programm.
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Bundespräsident. Und diese Hilfe durch die Briten geschah in einer Zeit, als der Krieg noch gar nicht zu Ende war. Die Befreier konnten nicht verhindern, dass auch nach dem 15. April noch zahlreiche Menschen starben. Aber es war dann für alle engagiert arbeiteten Helfer ein bemerkenswerter Tag, als endlich einmal auf der Tafel für die täglichen Meldungen kein Toter mehr aufgeführt war. Versöhnung sei aber nur möglich, wenn man eigene Schuld eingesteht und das Leid der anderen anerkennt, betonte Gauck und schloss sich Weils Festellung an, dass dies Gedenken niemals verjähre. Und wie aktuell diese Forderung ist, unterstrich der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald Lauder, mit dem Hinweis, dass sich 70 Jahre nach der Befreiung der KZ‘s Juden schon wieder antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt sehen. Etwas sei aber anders. Juden weigern sich heute, sich als Opfer zu fühlen. Und das habe schon angefangen, als nach der Befreiung von Bergen-Belsen die Überlebenden aus nichts sich eine neue Zukunft aufbauten. Im DP-Camp in der heutigen Kaserne Bergen-Hohne wurden viele Familien gegründet, über 2.000 Kinder geboren und auch an dem Ziel gearbeitet, endlich ein eigenes Land zu haben. Eine ganz andere Geschichte erlebten die Sinti und Roma nach der Befreiung des Lagers, berichtete Romani Rose, Vorsitzender ihres Zentralrates. Die Opfer vom Bergen- Belsen mahnen, dass Rassimus sich nicht nur gegen Minderheiten, sondern gegen die Demokratie insgesamt wendet, betonte er.
Am heutigen 3. Mai laden die Celler Geschäfte zum verkaufsoffenen Sonntag ein - in der Innenstadt von 13 bis 18 Uhr, im Marktcenter Telefunkenstraße zum Beispiel ab 12.30 Uhr. Foto: Archiv
Arbeiten meist nur ein paar Stunden
Stadt beginnt mit Straßenausbesserungen
CELLE. Am Donnerstag, 7. Mai, beginnt die Stadt Celle auf diversen Straßen mit Oberflächenarbeiten. Ziel ist es, die Straßen gegen eindringende Feuchtigkeit zu schützen, um ihre Lebensdauer deutlich zu erhöhen. Folgende Straßen beziehungsweise Straßenabschnitte sind betroffen: Burgstraße (südlich der Altenceller Schneede von Haus Nummer 113 bis zur Brückenrampe), Steinfurth, Uferstraße, Altenhäusen, Behrensgasse, Am Waldfriedhof, Malvenweg, Wirtschaftsweg in der Verlängerung vom Vogelberg, Fuchsberg von Fuhrberger Landstraße bis Waldschmiede, Holzhäusen und Regeberg. Der Wechsel der Arbeitsbereiche geschieht fließend. Die betroffenen Bereiche werden durch Haltverbotsschilder angekündigt. In der Regel
dauern die Arbeiten aber jeweils nur einige Stunden. Die betroffenen Fahrbahnen werden mit einem bituminösen Bindemittel angespritzt und danach mit Splitt abgestreut. Das Material wird durch den rollenden Verkehr in die Oberfläche eingefahren. Was liegen bleibt, wird später abgefegt. Dies ist, wie die Stadtverwaltung betont, sehr wirtschaftliche Form der Erhaltung von Straßen. Der Fachdienst Grünund Straßenbetrieb werde dann im Sommer in den behandelten Straßen gegebenenfalls bei Bedarf nachsplitten.
„BilderKlänge“ - Schlosskapelle im Mittelpunkt des Abends
Schönheit und Bedeutung der Kapelle in den Fokus rücken
CELLE. Am Freitag, 8. Mai, um 19.30 Uhr, lädt die Celler Stadtkirchengemeinde zum dritten Mal zur Reihe „BilderKlänge“ ein - diesmal jedoch an einen anderen Ort: im Kantoreisaal in der Kalandgasse. Mit der Reihe wollen Kirche und Museum auf dem Weg zum Reformationsjubliäum 2017 die Schönheit und Bedeutung der Celler Schlosskapelle in den Fokus rücken. Auch in diesem Jahr setzen die beiden Initiatoren der „BilderKlänge“, der Theologe Michael Stier und Museumsleiterin Juliane Schmieglitz-Otten, die Reihe fort. Die hervorragenden Gemälde, zum großen Teil aus der Schule des Antwerpener Meisters Marten de Vos sind in ihrer
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Aussage so zeitlos und in der Schönheit ihres Detailreichtums so faszinierend, dass sie nicht nur zu einer inhaltlichen Beschäftigung, sondern auch zu einem spirituellen oder meditativen Einlassen auf die dort gezeigten Bildwelten einladen. Texte, erläuternd und poetisch, Musik sowie eine kleine Andacht in Kombination mit einer medialen Bildpräsentation wollen Besucher inspirieren und für die Kapelle begeistern. Grundlage bilden die hervorra-
genden Aufnahmen des Fotografen Ulrich Loeper, so dass auch außerhalb der aus konservatorischen Gründen nur eingeschränkt nutzbaren Kapelle damit ein guter Eindruck möglich ist. Den musikalischen Teil gestaltetet das Gitarrenduo „Stoyanova“ (Boyana Robillard und Keti Stoyanova). Das Thema dieses Abends lautet „Liebe Deine Nächsten!“ Nicht selbstgerecht, sondern aus innerer Haltung der Demut Gutes tun - diese Aufforderung der Reformation findet in der Schlosskapelle eindrucksvollen Niederschlag. Auch der Stifter der Kapelle ließen sich in darum mit ins Bild aufnehmen.
Juliane Schmieglitz-Otten und Michael Stier.
Foto: privat