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Sonntag, den 7. Juni 2015 • Nr. 23/36. Jahrgang Mühlenstraße 8 A, 29221 Celle, Telefon (0 51 41) 92 43-0

Opposition kritisiert neues niedersächsisches Schulgesetz:

„Dies ist ein schwarzer Tag für die Schullandschaft“

CELLE (ram). Die rot-grüne Mehrheit im niedersächsischen Landtag hat am vergangenen Mittwoch das neue Schulgesetz beschlossen. Während die SPD der Auffassung ist, dass davon die Schüler profitieren werden, wird das neue Gesetz von CDU, FDP und vom Verband Niedersächsischer Lehrkräfte scharf kritisiert. Das neue „BildungsChancenGesetz“ sorge für bessere Bildung, mehr Bildungsgerechtigkeit und bessere Chancen für alle Schüler, ist der heimische SPD-Landtagsabgeordnete Maximilian Schmidt überzeugt: „Der Name ist Programm. Ich habe mit Freude und Überzeugung für das Gesetz gestimmt.“ Kernpunkte im Gesetz seien das Abitur nach 13 Jahren für die Gymnasien in Niedersachsen und damit ein Ende des Schulstress durch Turbo-Abi, bessere Ganztags-

schulen, die Gleichberechtigung der Gesamtschulen mit den anderen Schulformen im Land und die Abschaffung der Schullaufbahnempfehlung für Grundschüler. Schmidt hebt hervor, dass das Gesetz in der Beratung von einem bisher beispiellosen Dialogprozess begleitet worden sei: „Ob Landesschülerrat und Landeselternrat, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft oder der Verband Sonderpädagogik - die Zustimmung ist groß. Das ist eine grundlegende Legiti-

mation für die wichtigen und richtigen Reformen im Bildungs- und Zukunftsland Niedersachsen.“ Und er erklärt: „Wir sichern die Weiterentwicklung von Gymnasien und Gesamtschulen, wir machen Fortschritte bei der schulischen Inklusion, ohne die Beteiligten zu überfordern.“ Kritik kommt dagegen von den Celler CDU-Landtagsabgeordneten Thomas Adasch und Ernst-Ingolf Angermann: „RotGrün hat mit seiner Einstimmen-Mehrheit das umstrittene

Die Celler CDU-Landtagsabgeordneten Thomas Adasch und Ernst-Ingolf Angermann am vergangenen Mittwoch bei der Demonstration der Jungen Union Niedersachsen unter dem Motto „gegen rotgrünes Schule versenken“ unter Beteiligung der JU Celle am Rande der Plenarsitzung. Foto: privat

Feuermelder missbraucht CELLE. Am Mittwochnachmittag, 27. Mai, schlug eine bislang unbekannte Person die Glasscheibe eines Feuermelders ein und löste damit einen Alarm im Celler Rathaus aus, berichtet die Polizei. Gegen 15.30 Uhr lief der Alarm in der Rettungsleitstelle auf, die sofort einen Löschzug der Feuerwehr Celle in Marsch setzte. Die Feuermeldung stellte sich dann glücklicherweise schnell als Fehlalarm heraus. Der auslösende Melder im Treppenhaus des Untergeschosses konnte ausfindig gemacht werden. An ihm war die Glasscheibe offenbar mutwillig eingeschlagen worden. Die Polizei Celle ermittelt nun wegen missbräuchlicher Benutzung von Notrufen und bittet Zeugen um Hinweise unter Telefon 05141/277-215.

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Schulgesetz im Niedersächsischen Landtag gegen die Stimmen von CDU und FDP durchgewunken. Eine einzige Stimme aus dem rot-grünen Regierungslager hätte ausgereicht, um die Wahlfreiheit der Eltern zu erhalten, die Abschaffung der Förderschulen zu stoppen und die verheerende Weichenstellung zum Einheitsschulland Niedersachsen zu verhindern. Stattdessen wurden über 100 Petitionen mit etwa 100.000 Unterstützern einfach übergangen und die zahlreichen Einwände von Eltern, Lehrern und Schülern ignoriert. Es herrschen Verzweiflung und Ratlosigkeit bei denen, die das neue Schulgesetz nun innerhalb von nicht einmal zwei Monaten umsetzen sollen. Dies ist ein schwarzer Tag für die Schullandschaft in Niedersachsen.“ „Viel Schatten - kaum Licht“, so bewertet der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte das neue Gesetz. Es trage in keiner Weise zur Gleichberechtigung aller Schulformen bei. Die Gesamtschule werde weiterhin gegenüber den anderen Schulformen bevorzugt. So könnten sich Gesamtschulen auch weiterhin ihre Schüler aussuchen, alle anderen Schulen müssten jeden Schüler aufnehmen. Als ersetzende Schulform werde die Gesamtschule langfristig sowohl die noch existierenden Real- und Hauptschulen als auch viele Oberschulen in ihrer Existenz bedrohen. Die Abschaffung der Schullaufbahnempfehlung sei nur vordergründig kindgerecht, das Leiden der Schüler auf einer sie überfordernden Schulform führe zu dem, was Rot-Grün gerne verhindert wissen möchte: Stress, Stigmatisierung.

Die Blütenpracht und auch die steigenden Temperaturen machen deutlich, dass es langsam Sommer wird. Foto: Müller

Wie die Sprache lebendig werden kann

Erzählwerkstatt in der Kindertagespflege

CELLE. „Ohren auf, wir wollen auf Reise gehen“ war das Thema der Fachfortbildung am vergangenen Wochenende, an der 14 Kindertagespflegepersonen der Stadt Celle und des Landkreises Celle teilgenommen haben. Referentin der Veranstaltung war die Fachberatung Marina Faust aus dem Familienbüro des Landkreises Celle. Die Teilnehmer lernten in der Fortbildung den Einsatz verschiedener Methoden der Erzählkunst und den Aufbau von Geschichten kennen. Mit vielen praktischen Übungen konnten sie ihre eigene Phantasie neu beleben. Für die Umsetzung und Anwendung des Erzählens in der Betreuung der Tagespflegekinder wurden zahlreiche Anregungen erarbeitet. Die Kindertagespflege bietet durch die familiäre Gruppen-

größe optimale Bedingungen für das Erzählen. Phantasie, Vorstellungskraft und die sprachlichen Fähigkeiten werden angeregt. Außerdem werden die Kinder auf den Sprachgebrauch geschriebener Texte vorbereitet. Mündliches Erzählen erweitert nicht nur das sprachliche Verständnis und die sprachliche Ausdrucksfähigkeit, sondern auch die Kreativität, das Selbstwertgefühl und das Gemeinschaftsgefühl. Somit ist das Erzählen eine besondere Form der ganzheitlichen Förderung in der Kindertagespflege.

Bundesweite ACE-Aktion „Park Dein Handy, wenn Du fährst“

Immer mehr Verkehrsunfälle durch Smartphone-Nutzung

CELLE (was). An der Kreuzung Wilhelm-Heinrichen-Ring/ Welfenallee in Celle wurden handybenutzende Autofahrer im Zuge einer Sicherheitsaktion des Auto Club Europa (ACE) gezählt, um auf die steigenden Gefahren hinzuweisen. Die Celler SPD-Bundestagsabgeordnete Kirsten Lühmann, die als Schirmfrau schon einige ACE-Aktionen mitbegleitet hat, und die Zählaktion vor Ort unterstützte, sprach von einer „problematischen Situation im Straßenverkehr“, da die Konzentration erheblich eingeschränkt werde. Es benötige mehr eine Veränderung im Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer als im Gesetz, so Lühmann. Dabei schloss sie auch Fahrradfahrer und sogar Fuß-

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gänger mit ein. Klaus Meier, Kreisvorsitzender des ACE Südheide, erklärte: „Vermutlich jeder dritte 18- bis 25-jähriger Fahrer telefoniert ohne Freisprecheinrichtung, schreibt während der Fahrt SMS oder beschäftigt sich mit anderen ablenkenden Infotainment-Angeboten im Auto.“ Die möglicherweise folgenschwere Ablenkung am Steuer lässt sich einfach darstellen: So legt ein Autofahrer bei Tempo 50 nach zwei Sekunden „Blind-

flug“ bereits über 30 Meter zurück - die Länge eines ganzen Tennisplatzes - fehlende Reaktionszeit und -weg, die über Leben und Tod entscheiden könnten. Das Kraftfahrbundesamt hat 420.000 Verstöße gegen das Handyverbot registriert. Die Polizei ist nach Angaben des ACE über die Entwicklung zunehmend besorgt. Von 2008 und 2013 ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit ungeklärter Ursachen um 56 Prozent gestiegen, dahinter vermutet wird auch die verbotene Nutzung von Smartphones. Im Herbst will der ACE die Ergebnisse der bundesweiten Verkehrsbeobachtung veröffentlichen.

ACE-Repräsentant Matthias Cordts (von links), SPD-Bundestagsabgeordnete Kirsten Lühmann und Klaus Meier, Kreisvorsitzender des ACE Kreis Südheide, hatten mit weiteren ACE-Mitgliedern und Helfern einen wachsamen Blick auf die Autofahrer. Foto: Wasinski


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