NABK lädt zu einem Aktionstag
In Höfer wird gebaut
Bitte beachten Sie unser Magazin im Innenteil
Seite 3
Kleinanzeigen-Annahme über Internet: www .celler-kurier.de über Fax: (0 51 41) 64 69; über Telefon: (0 51 41) 92 43 59
Seite 2
Sonntag, den 24. April 2016 • Nr. 16/37. Jahrgang Mühlenstraße 8 A, 29221 Celle, Telefon (0 51 41) 92 43-0
Präsidentin des niedersächsischen Verfassungsschutzes bei Bürgerdialog
Flüchtlingsthema wird für politische Ziele missbraucht
CELLE (cm). Es sind in Niedersachsen nicht die Flüchtlinge, die dem Verfassungsschutz Sorgen bereiten, sondern Radikalisierungen von Bundesbürgern im rechtsextremen oder im islamistischen Bereich und daraus resultierende Gewalttaten, betonte Maren Brandenburger bei einer Diskussion in Celle. Brandenburger ist seit 2013 Präsidentin des Landes-Verfassungsschutzes und in der Reihe der Bürgerdialoge in Celle sprach sie „Zur Sicherheitslage in Niedersachsen - Wahrnehmungen des Verfassungsschutze im Zusammenhang mit der verstärkten Zuwanderung“. Natürlich fließen auch die Erkenntnisse aus den Anschlägen in Brüssel in die Arbeit der Landesbehörde ein, betonte Brandenburger. Doch durch die Faktenlage in Niedersach-
sen musste sie die Bedrohungen, die von Einheimischen selbst ausgehen in den Mittelpunkt stellen. Problem sei dabei, dass man es häufig mit nicht organisierten Einzeltätern zu tun habe, die scheinbar aus der Mitte der Gesellschaft kommen. Sie radikalisieren sich in relativ kurzer Zeit, ohne dass es ihr Umfeld richtig mitbekomme und eingreifen oder warnen könne. Das gelte übrigens auch für islamistische Extremisten, deren
Radikalisierung für ihre Moschee-Gemeinden oft ebenso schwer erkennen können. Rund 1.000 rechtsextremische Übergriffe habe es im vergangenen Jahr in Deutschland gegeben und aktuelle Zahlen - 250 Übergriffe im ersten Quartal 2016 - zeigen, dass dies ungebremst weiter gehe. Und dies geschehe, obwohl der Organisationsgrad im rechten Spektrum deutlich abnehme, wie Brandenburger am Beispiel der NPD deutlich machte. Al-
Die Präsidentin des Niedersächsischen Verfassungsschutzes, Maren Brandenburger, mit Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende auf dem Weg zu der Diskussionsveranstaltung in Celle. Foto: Maehnert
Kosmetikartikel im Kinderwagen CELLE. Am Montag, 11. April, beobachtete gegen 14 Uhr der Ladendetektiv eines Drogeriemarktes in der Westcellertorstraße in Celle eine Familie beim Ladendiebstahl. Die 26 Jahre alten Eltern waren zu der Zeit mit ihren beiden Kleinkindern im Markt unterwegs. Dort hatten sie zunächst mehrere Kosmetikartikel, Modeschmuck und DVDs in den Einkaufskorb gelegt. Dann entfernten sie die Sicherungsetiketten und versteckten die Waren im Kinderwagen. Nachdem das Paar nur Kleinigkeiten an der Kasse bezahlt hatte, schritt der Detektiv ein. Zum Vorschein kamen Waren im Gesamtwert von zirka 220 Euro. Es wurde ein Hausverbot ausgesprochen und ein Ermittlungsverfahren wegen Ladendiebstahls eingeleitet.
lerdings beobachte man, wie sich die Aktivitäten in immer wieder wechselnde Internetforen verlagern - entsprechend einem allgemeingesellschaftlichen Trend, dass sich Menschen nicht mehr langfristig an Organisationen binden wollen. Fremden- und Islamfeindlichkeit im rechtsextremen Bereich seien kein neues Thema, doch durch die Veränderung des politischen Klimas im Zusammenhang mit dem Flüchtlingsstrom sei dieses Thema offensichtlich „Kampagnen-fähig“ geworden, sodass man damit auch noch weitere Inhalte einer Ideologie verbreiten könne. Die Gerichtsverhandlung um den Anschlag auf das Flüchtlingsheim in Salzhemmendorf habe dies deutlich gemacht. Drei Menschen, die bei den Behörden vorher nicht aufgefallen waren, hätten sich durch Alkohol und rechte Musik so weit aufhetzen lassen, dass sie den Anschlag verübten und der Richter bei ihnen weit mehr als Fremdenfeindlichkeit, nämlich einen „nationalsozialistisch motivierten Rassenhass“ feststellen musste, berichtete Brandenburger. Fremdenfeindliche Parolen allein seien noch kein Grund für den Verfassungsschutz, etwas zu unternehmen - „Wir sind nicht zuständig für Meinungen“, betonte Brandenburger. Und sie betonte, dass die Partei AfD nicht vom Verfassungsschutz beobachtet werde. Eine Gruppe oder auf der anderen Seite den ganzen Islam unter Generalverdacht zu stellen, nütze niemanden, wichtiger sei eine Sensibilisierung, um etwa in die Dynamik der Radikalisierung Einzelner eingreifen zu können.
An der Pergola in den Celler Triftanlagen wurden am vergangenen Donnerstag die frisch sanierten Wege eingeweiht. Foto: Müller
In der kommenden Woche in Celle
Straßenunterhaltung auf der Zielgeraden
CELLE. Die Unterhaltungsmaßnahmen auf Straßen im Celler Stadtgebiet finden in der kommenden Woche ihren vorläufigen Abschluss. Die Arbeiten tragen zur Werterhaltung und Lebensverlängerung der Straßen bei. Sie werden auf den betroffenen Straßen durch Haltverbotsschilder angekündigt und dauern im Regelfall - je nach Fläche - maximal einen Tag. Da die Arbeiten sehr witterungsabhängig sind, kann es zu Terminverschiebungen durch Regen und Feuchtigkeit kommen. Grundstückszufahrten und abgehende Sackgassen können kurzzeitig nicht genutzt werden. Den Abschluss der dreiwöchigen Maßnahmen bilden am Montag, 25. April, und Dienstag, 26. April, die Brahmsstraße, der Dohnenstieg, der Kaster-
lohweg und der Wachtelweg. Am Mittwoch, 27. April, folgen der Feuerwehrvorplatz in Vorwerk und der Gehweg der dortigen Meudonstraße. Am Donnerstag, 28. April, werden noch Restarbeiten in verschiedenen Straßen erledigt: So zum Beispiel an den Einmündungsbereichen des Steindamms im Bereich Andertenhäusen und einige kleinere Flächen in der Altenceller Pestalozziallee sowie im Einmündungsbereich Küsterstraße im Bereich Kleine Redder. Weitere Maßnahmen sind für Mai und Juni angesetzt.
Interessierte informierten sich vor Ort
Wirtschaftsgruppe besichtigte Drilling Simulator Celle
CELLE. Die Wirtschaftsgruppe der SPD besichtigte kürzlich den Drilling Simulator Celle, eine universitäre Forschungseinrichtung der TU Clausthal und angeschlossen an das Energieforschungszentrum Niedersachsen. Der Simulator dient der Erforschung neuartiger Bohrtechniken zur Erschließung des geologischen Untergrundes und Entwicklung neuer Tiefbohransätze. Es ist das erklärte Ziel der Einrichtung, Tiefbohrungen auf Geothermie, Erdöl und Erdgas kostengünstiger und sicherer zu machen. Den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft wurde zuerst in einem einführenden Vortrag vom Teststandleiter Dr. Michael Koppe die Einrichtung und
der Aufbau der geplanten modularen Versuchsstände erklärt. „Erstmalig und bislang einzigartig soll in der Versuchseinrichtung ein digitaler Bohrsimulator mit einem waagerecht ausgerichteten Experimentalbohrgestänges für die letzten zwanzig Meter einer Tiefenbohrung verknüpft werden, um so virtuell Testbohrungen durchführen zu können,“ erklärte Koppe. Unter anderem wurde die Auftragsforschung mit zwei Aufträgen bereits be-
gonnen. Weitere Projektanträge sind derzeit in der Beantragungsphase. Die Forschungseinrichtung verfügt momentan über sechs Mitarbeiter. Mittelfristig sollen zusätzliche Stellen besetzt werden. Noch in diesem Jahr soll der Drilling Simulator voll betriebsbereit sein. Auf besonderes Interesse stieß der neue „Cyber Chair“, ein Software-Simulator, der das digitale Herzstück des Bohrsimulators ist. „Es ist naheliegend, diese universitäre Forschungseinrichtung industrienah in Celle aufzubauen“, findet Jörg Rodenwaldt (SPD), Vorsitzender der Arbeitsgruppe Wirtschaft.
Die SPD-Wirtschaftsgruppe bei ihrer Besichtigung des Drilling Simulators Celle. Foto: privat