SPD startet Kampagne für Wahl
Bestpreis wurde übergeben
Landkreis prüft Bau einer Halle
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Sonntag, den 24. Juli 2016 • Nr. 29/37. Jahrgang Mühlenstraße 8 A, 29221 Celle, Telefon (0 51 41) 92 43-0
CDU/CSU-Fraktionschef Volker Kauder sprach in Celle
Wirtschaft braucht ein innovationsfreundliches Klima CELLE (cm). Auf Einladung des Celler CDU-Oberbürgermeisterkandidaten Jörg Nigge sprach der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder am vergangenen Mittwoch in Celle vor Vertretern von Celler Unternehmen über die aktuelle Wirtschaftslage. Der Bundestagsabgeordnete Henning Otte konnte zu dieser wohl „heißesten Wahlkampfveranstaltung“ - in Anspielung auf das aktuelle Wetter - viele Zuhörer begrüßen. Und Kauder begründete sein Engagement im Kommunalwahlkampf auch mit dem Hinweis, dass die Bundespolitik - etwa beim Thema „Flüchtlinge“ - ohne das kommunale Engagement nicht weiter gekommen wären. Für die richtigen Rahmenbedingungen habe die Große
Koalition einiges geleistet. Allerdings hätte man als Kompromiss auch ein paar Dinge mittragen müssen, die der CDU allein nicht eingefallen wären. Kauder wies hier zum Beispiel auf die „Rente mit 63“ hin - in einer Zeit, wo die Wirtschaft händeringend Arbeitskräfte sucht und auch den Faktor „Erfahrung“ stärker bewerte. Eingehalten habe die CDU aber trotz anderer Versuche des Koalitionspartners das Versprechen, keine Steuern zu er-
höhen oder neu einzuführen. Und man habe ein 15-Milliarden-Programm aufgelegt, um schnelles Internet in die Fläche zu bringen. Leider sei davon aber erst eine Milliarde abgerufen worden. Und mit dieser Erfahrung wolle man auch im neuen Bundesverkehrswegeplan nur Projekte einbringen, die sich auch umsetzen lassen und die zum Beispiel nicht durch Parteienstreit auf Landesebene sich dann doch wieder verzögern - und er wies hier
Volker Kauder (von rechts) mit dem Celler OB-Kandidaten Jörg Nigge und dem Bundestagsabgeordneten Henning Otte. Foto: Maehnert
Transporter aufgebrochen CELLE. Beute im Wert von etwa 35.000 Euro machten unbekannte Täter nach Angaben der Polizei am vergangenen Wochenende in der Karl-Schiller-Straße im Wietzenbrucher Gewerbegebiet. Die Fahrzeuge, vier VW Crafter und ein Renault Master, gehören zu einer Trockenbaufirma und waren auf einem Schotterparkplatz unweit des Betriebsgeländes abgestellt. Während bei dem Renault die Heckscheibe eingeschlagen wurde, ist laut Polizei derzeit noch unklar, wie die Täter die anderen Transporter öffnen konnten. Offensichtliche Aufbruchspuren ließen sich an den VW-Fahrzeugen zunächst nicht feststellen. Hinweise zur Tat nimmt die Polizei Celle unter Telefon 05141/277-215 entgegen.
besonders auf Baden-Württemberg und Niedersachsen. Die deutsche Wirtschaft sei in einem harten Wettbewerb, in dem sie nur durch ständige Innovation bestehen könne. Deshalb sei es auch wichtig, ein Innovationsfreudiges Klima zu erhalten, zu dem auch Großprojekte wie „Stuttgart 21“ gehörten. Und durch die Exportabhängigkeit müsse man auch außenpolitisch realistisch bleiben: Jedes zweite Auto in Großbritannien werde in Deutschland gebaut. Das sei Grund genug für eine weitere gute Zusammenarbeit mit den Briten - allerdings könne es auch nicht sein, dass ein Land, das aus der EU austritt, dann besser dasteht als ein EU-Mitglied, betonte Kauder. Und das Freihandelsabkommen mit den USA - das sei für Deutschland wichtiger als für Amerika. Handelshindernisse durch Zölle und Standardnormen müssten im deutschen Interesse abgebaut werden. Und er erwartete hier mehr Unterstützung aus der Wirtschaft. Und da selbst im Einzelhandel, wie ein Celler Unternehmer betonte, EU-Gesetze unterschiedlich konsequent in den einzelnen Staaten umgesetzt würden, sei es nur folgerichtig, dass die USA dabei auf fachlich unabhängige Schiedsgerichte setzen, wie es sie etwa im Seerecht bereits gibt. Realistisch müsse man auch im Verhältnis zur Türkei bleiben, betonte Kauder. Sicherlich werde, falls die Türkei die Todesstrafe wieder einführt, eine rote Linie überschritten. Aber es gelte auch, dass man das Flüchtlingsproblem nicht erst an der italienischen Grenze am Brenner lösen könne.
Am vergangenen Dienstag endete das Celler Schützenfest 2016 mit der Proklamation der fünf neuen Könige, dem anschließenden Königsball sowie einem großen Höhenfeuerwerk. Der Oberste Hauptschaffer Norbert Schüpp (links) und Celles Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende (rechts) gratulierten dem neuen Hauptkönig Harald Dratius (Bericht auf Seite 5). Foto: Müller
Führung auf dem Museumshof Winsen
„Große Wäsche auf dem Lande um 1800“
WINSEN. „Große Wäsche auf dem Lande um 1800“ ist der Titel einer Führung auf dem Museumshof Winsen (Aller), Brauckmanns Kerkstieg, die am Sonntag, 31. Juli, um 11.30 Uhr und um 15 Uhr angeboten wird. Jahrhundertelang stellten die Menschen in den Dörfern die Stoffe für ihre Bekleidung selber her. Das Rohmaterial dafür bauten sie an, wenn der Boden gut genug war. Sie verarbeiteten die Fasern von Naturpflanzen wie Flachs, Hanf und Nessel zu Textilien, versponnen und webten die Wolle von Schafen und Heidschnucken. Seit dem späten 19. Jahrhundert begann die Baumwolle ihren Siegeszug auch auf dem Land. Alle selbst hergestellten Textilien waren das Ergebnis aufwendiger Arbeit. Darum waren selbst die einfachsten Klei-
dungsstücke wertvoll, wurden sorgsam behandelt und gepflegt. Wer besaß damals Seife, und wie wurde sie hergestellt? Warum sammelten die Familien die Asche aus dem Backofen für den Waschtag? Was bedeutete „große Wäsche“ damals, und wie oft gab es einen solchen Waschtag? Warum gab es soziale Unterschiede sogar beim Wäschewaschen? Darauf und auf andere Fragen gibt Gabriele Scheibner bei der Führung die Antworten. Der Museumseintritt beträgt drei Euro. Die Führung ist kostenlos.
Unterstützung der Kommunen bei Umsetzung der Inklusion
Über 700.000 Euro für Verbesserung der Schulqualität
CELLE. Das Land Niedersachsen unterstützt die kommunalen Schulträger bei der Umsetzung der Inklusion an Schulen mit erheblichen Finanzmitteln. Dafür stellt die SPD-geführte Regierungskoalition in diesem Jahr 30 Millionen Euro bereit. „Die Niedersächsische Landesregierung und die kommunalen Spitzenverbände haben sich auf eine jährliche Zahlung an die Kommunen in Höhe von insgesamt 30 Millionen Euro für die lokale Umsetzung der inklusiven Schule in Niedersachsen geeinigt. Das bedeutet eine deutliche Erhöhung im Vergleich zu den insgesamt 11,7 Millionen Euro aus dem letzten Jahr“, erklärt der heimische SPD-Landtagsabgeordnete Maximilian Schmidt. „Damit
erhalten die Kommunen im Landkreis Celle bereits ab diesem Jahr über 700.000 Euro zusätzlich. Diese Mittel können umgehend zur Verbesserung der Schulqualität im Celler Land eingesetzt werden.“ Der Landkreis Celle erhält dabei in 2016 laut Schmidt exakt 713.922 Euro mehr. Diese Summe setzt sich aus einem Ausgleich für die Sachleistungen an öffentlichen Schulen der Kommunen sowie einer Inklusionspauschale für die
örtlichen Träger der Sozialhilfe und der öffentlichen Jugendhilfe zusammen. „Mit diesen Mitteln können in den Schulen im Landkreis Celle der Einbau von Rampen und Aufzügen sowie andere bauliche Maßnahmen finanziert werden, die für die Umsetzung der Inklusion an unseren Schulen so dringend benötigt werden“, so Schmidt. Die Höhe des Ausgleichs für Sachleistungen errechnet sich dabei aus der Zahl der Schüler im Primarbereich und im Sekundarbereich I, ohne Berücksichtigung der Förderschulen, und beträgt für das ganze Land insgesamt 20 Millionen Euro.
Am kommenden Sonntag, 31. Juli, findet eine Führung auf dem Winser Museumshof statt. Foto: privat