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Artgerechte Tierhaltung
from Lust auf Regio
MOBILE Steingr HÜHNERubenhof St . P et e
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„Wir fahren nicht das Standard-Bioprogramm“, sagen Isabell Blattmann und Timothy Taylor. Seit Anfang des Jahres bewirten die Jungbauern den Steingrubenhof in St. Peter und brechen dabei mit einigen Konventionen der Landwirtschaft. Zum Wohle von Tier und Natur.
Text: Tanja Senn
Ein kleiner Ruck an einer Metallschlaufe und schon zieht Timothy Taylor den mobilen Hühnerstall hinter sich her. Die von der Decke hängenden Futterrinnen – umfunktionierte Regenrohre – kommen leicht ins Schwingen, ein paar Hühner bringen sich gackernd in
Steingrubenhof Foto: ©
Landwirte aus Leidenschaft: Isabell Blattmann und Timothy Taylor haben sich der Ökologie verschrieben. Sicherheit. Ein paar Meter weiter bleibt der junge Landwirt stehen – und schon haben seine Tiere ein neues Zuhause mit frischem, saftigem Gras. Seine Partnerin Isabell Blattmann tut es ihm gleich, bis alle sechs Ställe umgesetzt sind und die rund 600 Hühner neuen Weidegrund haben.
Keine Viertelstunde hat der Vorgang gedauert, den die beiden Landwirte aus St. Peter Tag für Tag wiederholen. Und der so wichtig ist, um das Gleichgewicht zwischen Tierhaltung, Natur und Umwelt auf ihrem Schwarzwaldhof aufrechtzuerhalten. „Wir arbeiten mit der Weide und nicht gegen sie“, fasst es Blattmann schlicht zusammen. Eine Selbstverständlichkeit? Leider nicht. Auch nicht in der Bio-Haltung.
Tiere, die immer auf derselben Stelle weiden, überdüngen den Boden. Darunter leiden Pflanzen, Humus und Grundwasser. Mobile Hühnerheime liegen daher bei Öko-Betrieben im Trend, nur: Bei Investitionskosten um die 40.000 Euro pro Stall sind die Kosten pro Federvieh fast doppelt so hoch wie in der konventionellen Haltung. Zudem müssen die meisten Mobile aufwendig mit dem Schlepper versetzt werden.
Selbst gebaute Ställe
Blattmann kann darüber nur den Kopf schütteln. Statt Tausende von Euro zu investieren, hat die Architektin ihre Ställe selbst designt und mit Taylor zusammen aus heimischem Holz, Planen und Draht gebaut. So klein und leicht, dass sie sich von Hand versetzen lassen, denn: „Was bringen Mobilställe, wenn sie nur alle drei Monate bewegt werden?“
Auch bei anderen Themen gehen die jungen Landwirte ihren eigenen Weg. So haben sie sich für eine langsam wachsende, bewegungs-