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Bahnhof Münstertal
„Verehrte Fahrgäste, bitte aussteigen. Der Zug endet hier“, heißt es seit 1916. Bis heute ist der Bahnhof Münstertal an der letzten Station der Münstertalbahn zu finden – und seit 2015 Startpunkt für kulinarische Reisen: Das denkmalgeschützte Gebäude, in dem einst Fahrkarten verkauft wurden, ist Gasthof statt Bahnhof und für Einheimische wie Reisende ein beliebter Treffpunkt.

Im großzügigen Wintergarten des Bahnhofs Münstertal treffen sich die Gäste zum Schmausen und Plauschen. Backsteinwände erinnern an die wechselvolle Historie.
Kaum einen Steinwurf von den Geleisen und der Endhaltestelle entfernt, ist der alte Bahnhof Münstertal erhalten geblieben. Wer heute mit der Bahn anreist, überquert die Belchenstraße und kehrt ein im historischen, aufwendig renovierten Gebäude, das sich seit 2015 als Café, Restaurant und Bühne einen guten Ruf weit übers Münstertal hinaus erworben hat. Doch bevor hier Kulinarik und Kleinkunst Einzug halten konnten, durchlebte der Bahnhof eine wechselvolle Geschichte: Mitten im Ersten Weltkrieg 1916 errichtet, als die Bahn aus Bad Krozingen kommend ab Staufen in die Verlängerung ging und bis nach Münstertal durchfuhr, begrüßte der repräsentative Empfangsbau die Reisenden. Mit der stolzen Pracht war siebzig Jahre später Schluss: Nach Gleissanierungen und Umbaumaßnahmen galt das Gebäude als „bahnbetrieblich überflüssig“ und ging schließlich 1993 in den Besitz der Gemeinde über. Nachzulesen ist dies im sorgfältig recherchierten Band „Die Münstertalbahn“ von August Villinger und Ludger Kenning (2016), die auch das Rätsel lösen, warum das Bahnhofsgebäude heute gleisfrei dasteht: Im Zuge der Elektrifizierung der Bahnlinie in den Jahren 2012 bis 2013 bekam der Bahnhof eine neue Zufahrt. Nach dem „Schienenraub“ zwischenzeitlich als Wohnhaus genutzt, endete der Dornröschenschlaf im Jahr 2015, als der Bahnhof nach Renovierung, Um- und Ausbau als Gasthaus wiedereröffnet wurde. Zwei Jahre darauf übernahm die im Betrieb tätige Konditormeisterin Sophie Jansen den Gasthof – und holte sich ihren Ehemann Philipp mit ins Boot.
Die ursprünglich aus Münstertal stammende Familie hatte sich bis dahin viel in der Welt umgesehen – Bäcker- und Konditormeister Philipp Jansen war zwischenzeitig in Asien und der Schweiz »