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Wie das Freiburger Programm Adulty hilft, auch in Top-Positionen Kind und Karriere zu verbinden
»The new normal«
Neues Karriereprogramm bringt Eltern und Unternehmen zusammen
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Fotos: © pixabay, adulty
Kind und Karriere – selbst im Jahr 2021 ist das nicht einfach unter einen Hut zu bringen. Vor allem nicht, wenn man in einer Führungsposition arbeitet und zugunsten der Kinder nur noch in Teilzeit arbeiten möchte. Das Freiburger Programm Adulty will da Abhilfe schaffen.

Nur 14 Prozent aller Frauen in deutschen Führungsetagen arbeiten Teilzeit. Dass solch eine Stelle wie eine „Rosine im Kuchen“ ist, weiß auch Rebecka Asal. Die Mutter von zwei kleinen Kindern war fünf Jahre lang raus aus ihrem Beruf als Verwaltungsleiterin. Als sie nach der Elternzeit wieder einsteigen wollte, merkte sie schnell: Führungsstellen in Teilzeit sind eine Rarität. „Das war eine bittere Erkenntnis für mich“, sagt die 42-Jährige aus dem Kinzigtal. Mehr als ein Jahr lang durchforstete sie Stellenanzeigen nach einem passenden Job. Als einfache Sachbearbeiterin wiedereinzusteigen, nachdem sie 15 Jahre für ihre Karriere gearbeitet hatte, kam für sie nicht in Frage. Ebenso wenig wie die Rückkehr zu ihrem Arbeitgeber: „Meinen bisherigen Job in Teilzeit auszuführen, das hätte für beide Seiten keinen Sinn gemacht.“ Als Adulty-Gründerin Marlene Körschges sie fragte, ob sie nicht als erste Teilnehmerin mitmachen wolle, war sie daher begeistert: „Mir war gleich klar, dass dieses Projekt Pioniergeist hat.“ Dabei ist die Idee eigentlich simpel: Adulty ist ein Karriereprogramm für hochqualifizierte Eltern kleiner Kinder. Unternehmen ver-
geben darüber anspruchsvolle, strategische Projekte, die die Teilnehmer∙innen in einer neuen Form der Arbeit bearbeiten: bei freier Zeiteinteilung, in einem begrenzten Umfang von ein bis zehn Stunden die Woche, hierarchiefrei und selbst organisiert sowie digital. Vorab gibt es Schulungen in Sachen Projektmanagement, Leadership & Co. Dass das vonseiten des Arbeitgebers eine sehr hohe Flexibilität erfordert, weiß Körschges. Und doch soll es auch für Unternehmen ein großes Problem lindern: den Fachkräftemangel. So ist Adulty – heute eine selbstständige, gemeinnützige Gesellschaft – vor gut einem Jahr als Programm der industriellen Unternehmensgruppe f.u.n.k.e gestartet. „Der Fachkräftemangel ist ein großes Thema in der Gruppe, das uns schon die eine oder andere Entwicklungschance geraubt hat“, erzählt die 29-Jährige. Gleichzeitig bekam sie als Personalerin immer wieder die Sorgen werdender Eltern mit, nach der Elternzeit nicht mehr an den Beruf anknüpfen zu können. Adulty will dabei kein alternativer Arbeitsplatz, sondern ein Qualifizierungsprogramm sein. Die Mitarbeit ist daher
»Junge Eltern gegen den Fachkräftemangel«
Selbst gerade in Elternzeit:
Adulty-Geschäftsführerin Marlene Körschges.