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50 50 50 Antikörper nicht zwingend Voraussetzung für Immunität Antikörper nicht zwingend Voraussetzung für Immunität Antikörper nicht zwingend Voraussetzung für Immunität Antikörper nicht zwingend Voraussetzung für Immunität
krophagen undNeutrophile sowiedurch bestimmteBotenstoffeeineersteVerteidisehr ähnlichsind.“ Die Presse gungslinie aus der er gegen Infektionen bildet; und worbenen (adaptiven) Immuni- 3 WasbedeutetdasFehlen von AntikörpernfürdieImmunisierung? Unabhängige Tageszeitung für Österreich Wien, am 03.03.2021, 312x/Jahr, Seite: 11 tät,diedurch B- sowieT-Zellen gebildet Druckauflage: 52 641, Größe: 60,56%, easyAPQ: _ wird understnachsieben bis zehn Tagen Dassnach einer InfektionkeineAntikörperAuftr.: 8420, Clip: 13417395, SB: Ischgl ihreWirkung entfaltet. gebildet werden, heißtnicht,dass es auch
Die natürliche Immunität bietet also zu keiner zellulären Immunantwort einen gewissen Schutz, schafft es aber oft kommt – sie kann ausbleiben,aber auch nicht,dieVirenunschädlich zumachen, (inunterschiedlichhohem Ausmaß) aktiwas die adaptive Immunität notwendig viert werden, sagt Ellmeier. Zweitereshätte macht. im Fall einer erneuten Ansteckung weitrei-
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Nach der Aktivierung dieses adaptiven chendeFolgen. Zum einenkönntedurch Immunsystems durch eine Infektion die zytotoxischen T-Zellen das Risiko für kommt esim Wesentlichen zu zwei Reak- schwereVerläufedeutlich vermindertsein, tionen – zu einerhumoralen Immunant- zum anderen aber auch – wegen desimwort, gemeintist dieBildung munologischen Gedächtnisvon Antikörpern durch die ses –dieBildung von AntikörB-Zellen, und zu einer zellulä- pernschneller erfolgen. ren Antwort,diedurch T-Zel- Die Immunantwort Obwohl also bei der erslen ausgelöst wird. ist einkomplexer ten InfektionkeineAntikörper Bei den Antikörpernsind es zunächst IgM-Antikörper, die schon nach wenigen Tagengebildetund rasch wieder Prozessundfällt bei jedem Menschen etwas anders aus. gebildet wurden, könnte das beim zweiten Mal sehr wohl der Fall sein, was wiederum entweder dieInfektionselbst abgebaut werden, und IgG- verhindern oder zumindest Antikörper,dieerst zwei,drei WilfriedEllmeier, dieGefahr einerschweren ErWochen später folgen und Immunologe krankung reduzieren würde. mehrere Monate nachweisbar Ein negativer Antikörpertest sind. Bei Letzterenhandelt essichum die in den Wochen und Monaten nach einer sogenannten neutralisierenden Antikör- bestätigten Infektion bedeutet Ellmeier zuper, die das Andocken des Virus an folge somitnicht,dass diebetroffenePermenschliche Zellen verhindern und für son ähnlich ungeschützt ist wie jemand, eineanhaltendeImmunitätsorgen. dersichnochnicht angesteckthat. Deswe-
Zur zellulären T-Zell-Immunantwort gen wird unter Genesenen auch beim tragensowohl dieHelfer-T-Zellen als auch „Reintesten“ (etwa für einen Friseurbedie zytotoxischen T-Zellen, auch „Killerzel- such) kein Unterschied gemacht. Wer len“genannt,bei. Die zytotoxischen T-Zel- nachweisen kann, in den vergangenen len verhindernnicht das Andocken des Vi- sechs Monateninfiziertgewesen zusein, rus an Zellen, sondern eliminieren bereits braucht nicht zusätzlich einen positiven befalleneZellen, sodasssich dieViren da- Antikörpertestmithohem Titer. rinnicht vermehrenund sichimganzen Körper ausbreiten. Sie nach einer Ansteckung sind es dazu also, die beitragen, 4 HatdasNichtvorhandensein von AntikörpernFolgenfürImpfungen? schwereVerläufe zu verhindern. DieHelfer-T-Zellen wiederum helfen den B-Zellen, Vorerstnicht. DieEmpfehlung des Natiodie neutralisierenden IgG-Antikörper zu nalen Impfgremiums lautet derzeit, dass produzieren,esgibt also eineWechselwir- Personennachüberstandener Erkrankung kung zwischen humoraler und zellulärer (bisher sind es rund 420.000) sechs bis Immunantwort. acht Monate langkeineImpfung benöti-
Zur B-undT-Zell-vermittelten Immun- gen. Ihnensteht es dennoch frei, sichimpantwort gehört darüber hinaus auch das fen zulassen –entscheidensie sich dafür, immunologischeGedächtnis,dassichnach sollten sie aber mindestens drei, besser dem Erstkontaktmit dem Virus entwickelt sechs Monate warten, weil sonst Impfreakund bei einer erneuten Infektion veran- tionen wieetwaSchüttelfrost,Fieberund lasst, dass sowohl Antikörper (durch Ge- Gliederschmerzen zu erwartensind. dächtnis-B-Zellen) als auch Helfer-und zy- Allerdings gilt diese Empfehlung nur totoxische T-Zellen schneller reaktiviert für Betroffene,dieauch Beschwerden wie bzw.produziert werden. Atemnot,Abgeschlagenheitundden Ver-
All diese Reaktionen werden bei der lust des Geruchs- sowie Geschmackssinns überwiegenden Mehrheit der Infizierten aufwiesen. Denn bei diesen Personen wird hervorgerufen. Die Antikörperstudie in von einer einigermaßen verlässlichen, mit Ischgl etwa kam aufeinen Wert von fast dem Schutz nach einer Impfung vergleich100 Prozent der Betroffenen – unabhängig baren Immunisierung ausgegangen. Bei davon, ob sie milde, mittelschwere oder asymptomatischen Verläufen hingegen schwereKrankheitsverläufeaufwiesen. kann nicht mit einem 100-prozentigen
Auch andere Studien ergaben eine Schutz gerechnet werden – obwohl einsolumfassendeImmunantwort beimehr als cher wie gesagtin denmeisten Fällen vor90 Prozent der Infizierten, wobei grund- handensein dürfte. Diesen Personen wird sätzlich gilt:Je schwerer der Verlaufder geraten, sich impfen zu lassen. Infektion,destohöher der Antikörperspie- Die meisten Impfexperten gehen im gel und desto stabiler (also verlässlicher Übrigen davon aus, dass bei Personen und länger) dieImmunität. Nach bisheri- nach überstandener Erkrankung auch nur gem Wissensstand istmit einemmindes- eineDosisin etwadie gleicheImmunreaktens sechs bis acht Monate anhaltenden tion auslöst,dieeine zweiteTeilimpfung Schutzzurechnen. auslösen würde. Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 01/51414*70). Pressespiegel Seite 50 von 86