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21 21 21 Sprache der Kunst braucht keine Übersetzung Sprache der Kunst braucht keine Übersetzung Sprache der Kunst braucht keine Übersetzung Sprache der Kunst braucht keine Übersetzung
Starke Farben, scharfe geometrische Linien, spielerisch kombiniert mit geschwungenen, organischen Formen, Mustern und Maserungen, zum Teil wie Blicke von oben auf eine interessant strukturierte Landschaft: Der Landecker Maler Heinrich Prokopetz entführt die Betrachter seiner Bilder in eine fantasievolle Welt der Abstraktion. Weil die Bilder trotz Verweigerung der Gegenständlichkeit kaum jemanden unberührt lassen, wird ihr Schöpfer nicht selten mit der Frage konfrontiert, was die Formen und Strukturen genau zu bedeuten haben.
international erfolgreich, hatte chen will, darf man heutzutage viele Ausstellungen bestückt und nicht Künstler, sondern muss Ingesehen und er fand mit seinem fluencer werden. Und darauf habe unbestechlichen Blick meine Ar- ich ziemlich wenig Lust.“ beiten gut. Das gab mir Auftrieb, Heute ist der Vater einer elfjähriich fühlte mich wahrgenommen gen Tochter in ruhigere Lebensgeund malte weiter. Es können ei- filde gelangt. Wenn er auf sein bisnem hundert Leute sagen, dass heriges Leben zurückschaut, man tolle Bilder malt, trotzdem kommt ihm nicht vor, er hätte etmuss man misstrauisch sein. Aber was versäumt. „Natürlich bin ich wenn es der Richtige sagt, kann kein Anwalt geworden und habe man es glauben!“ auch sonst nicht wirklich bürgerDie strenge Formalästhetik seiner lich gelebt. Mit dem Geld bin ich Bilder sei noch immer kein Ver- gerade immer so durchgekommen kaufsrenner, meint Heinrich Pro- und ich konnte mir weder ein Atekopetz, obwohl er inzwischen etli- lier noch weite Reisen leisten. Aber che schöne Ausstellungen gestaltet ich war kein Getriebener, habe imhat, u.a. am Semmering, in Wie- mer sehr viel Freiheit gehabt und ner Neustadt und letztes Jahr im ich konnte meine Kunst weiterAuf diese Frage kann Heinrich Alpinarium in Galtür. „Aber auf entwickeln. Das ist ein Luxus, den Prokopetz nur den Kopf schütteln. Erfolg allein kommt es nicht an. ich keinesfalls missen möchte.“ „Die Malerei ist für mich eine ei- Wenn man viele Menschen errei- Kontakt: proko-art@gmx.at gene Sprache, die keiner Übersetzung bedarf oder zumindest keiner Heinrich Prokopetz lebte immer unkonventionell. Fotos: privat Übersetzung bedürfen sollte“, sagt Jahren wieder hinschmiss.“ er über seine Arbeiten. Wollte man Das geregelte Leben war nicht seidennoch eine Übersetzung versu- nes und ist es aufgrund seines grochen, gelangt man schnell zum dy- ßen Freiheitsdranges bis heute namischen Spannungsfeld zwi- nicht. Viele Jahre schlug sich Heinschen Ordnung und Chaos, das rich Prokopetz mit Gelegenheitsdie Menschheit schon immer um- jobs durch, arbeitete als Versichegetrieben hat. Und wollte man rungsmakler, betrieb zwischensich anmaßen, die Bilder gar psy- durch ein Café am Semmering und chologisch zu deuten, könnte man heuerte schließlich in den Wintervielleicht zum Schluss kommen, monaten als Taxifahrer in St. Andass der Maler auch sein eigenes ton am Arlberg an. „Damit habe Chaos in diesen Bildern zu bändi- ich mich über Wasser gehalten und gen versucht, denn das Leben des das mache ich bis heute. Es ent1957 in Zams geborenen, dort spricht meiner Lebensweise, denn aufgewachsenen und in Landeck ich kann während der Saison Geld lebenden Künstlers verlief alles verdienen und mich im Sommer andere als geradlinig. der Kunst widmen. Außerdem lerWilde Jugendjahre ne ich beim Taxifahren viele interessante Menschen kennen.“ Während seiner wilden Jugendjahre in den 1970ern begeisterte er Eigenständige Kunst sich für die Musik- und Popszene Ursprünglich waren die Bilder von und widmete sich vor allem seiner Heinrich Prokopetz von den zum ständig wachsenden Langspielplat- Teil surrealen Covers seiner Plattensammlung. Für Schule und tensammlung beeinflusst. „Aber Ausbildung hatte er weit weniger diese Art zu malen bekam ich übrig. „Als ich dann sah, dass mei- nicht so gut hin. Ich musste mir ne unkonventionellen Freunde die meinen eigenen, unabhängigen Matura gemacht hatten und man- Weg suchen.“ Diese Herausfordeche sogar studierten, war für mich rung nahm er an, aber der Erfolg der Zug fast schon abgefahren. blieb lange aus. „Ich habe es dem Oder doch nicht ganz, denn mein in Landeck aufgewachsenen bildVater, ein hoher Beamter bei der nerischen Künstler Norbert PümBahn, verschaffte mir dort eine Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. pel zu verdanken, dass ich trotzAnstellung, die ich aber nach zwei dem am Ball geblieben bin. Er istAnfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 05262/67491*0). Pressespiegel Seite 21 von 40
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