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Corona: Ischgl startet jetzt Genstudie

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Klettersteige

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C o r o n a: I n

Die Innsbrucker Virologie untersucht nun, ob es an der Genetik der „zähen“ Ischgler liegt, dass so viele Corona-Verläufe mild waren.

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Innsbruck –Internationain großer Höhe angepasst le Forscher arbeiten darist. Für die Anden kann an herauszufinden, wardas sein, für Ischgl ist das um in einigen Gegenden eher unwahrscheinlich. das neue Coronavirus zu In den Anden sprechen einer hohen Mortalitätswir von einer Höhe über rate geführt hat, woan3000 Meter, in Ischgl von ders viele Verläufe hinknapp 1400 Höhenmegegen sogar unentdeckt tern. Eine Idee, die wir blieben. Die Virologie an mehr verfolgen, ist die der Medizinischen UniVitamin-D-Versorgung. versität Innsbruck, deren Sind die Menschen öfter Ischgl-Antikörperstudie in der Natur, sind sie mehr weltweit hohe Wellen gedem UV-Licht ausgesetzt, schlagen hat, geht nun eihebt das den Vitamin-Dnen Schritt weiter. Spiegel und dadurch wird 85 Prozent der Ischgler wiederum das Immunhaben, wie berichtet, system gestärkt. Was die nichts von ihrer SARSMortalitätsrate betrifft, CoV-2-Infektion bespielen sicher u. a. auch merkt oder einen nur der Lebenswandel, der Almilden Verlauf gehabt. tersdurchschnitt und die Könnte das an der HöLuftqualität eine Rolle. henlage des Ortes lieFokussieren Sie sich gen? In den Anden ist nun ganz auf diese Andie Covid-19-Rate ja sätze? auch niedrig, obwohl in Laer: Nein, unser ForLateinamerika die Coschungsschwerpunktgeht rona-Epidemie wütet. i n R ich t ung G en e tik . W ir Dorothee von Laer (Leites ind g erade a m S tart e iner rin der Virologie): Es gibt Genstudie in Zusammendie Theorie, dass es an der arbeit mit dem National Lungenfunktion liegen Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Institute of Health, dem könnte, die an das Leben Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 0512/5354*3857). größten US-GesundPressespiegel Seite 28 von 84

I sc h gl s t a rt e t j etzt G enstudie

Z eigt s ich d ie W iderstandsfähigkeit d er I schgler a ls B ewohner e iner B ergregion i n d en G enen? D orothee v on L aer ( kl. B ild) u nd d as T eam der Virologie an der Med-Uni in Innsbruck widmen weltweit als erste Einrichtung diesem Thema eine Studie. Fotos: EXPA/Groder, Lechner

heitsforschungsinstitut. die Antikörperstudie eiPräsentation der AntiUntersucht wird, ob es ne sehr solide Datenbasis körperstudie in der TT im Genom der Ischgler aus Ischgl zu haben. Wir von den „zähen“ IschgBesonderheiten gibt, die haben Blutplasma, Ralern. Ist es das harte Lebesonders stark die CoVchenabstriche und Coroben in den Bergen, das 2-Viren abwehren. na-Krankheitsgeschichausschlaggebend ist?

Das ist weltweit die ersten aus einer Gemeinde Laer: Genau das wollen te Studie dieser Art? am Talschluss, die im wir herausfinden. In ei

Laer: Ja, darauf sind wir Lockdown total isoliert nem Bergort wie Ischgl, schon stolz. Österreich war. Dazu wurden wir w o d ie M ensch e n f rü war bei der Coronavom Land Tirol finanziell her sehr widerstandsForschung ein bisschen unterstützt, sonst könnfähig sein mussten, um hintan, jetzt sind verten wir den genetischen in der harten Region zu schiedene Institutionen Ansatz gar nicht weiterüberleben, könnte über dabei aufzuholen. Wir an verfolgen, weil die Mittel Jahrhunderte eine gewisder Virologie sind in der fehlen. se genetische Selektion glücklichen Lage, durch Sie sprachen bei der stattgefunden haben. Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 0512/5354*3857). Pressespiegel Seite 29 von 84 D ieses s elektiert e G enmaterial könnte sich über Generationen vererbt haben, weil es nicht so viel genetischen Austausch gegeben hat. Denken Sie nur an Nepal, dort werden die Menschen sehr gesund sehr alt.

Gilt das in Ischgl auch für die Jahrzehnte des

Tourismus? Laer: Mit der Erschließung und dem Tourismus ist das Leben natürlich leichter geworden und diese Selektion gab es nicht mehr. Aber da reden wir nur von den letzten Jahrzehnten.

Was wird in der Studie genau untersucht? Laer: Zuerst einmal möchte ich die Öffentli chke it beru higen. A lle Proben sind anonym und wir untersuchen nicht das gesamte Erbgut. Es geht nur um die Regionen im Genom, die wichtig für die Abwehr von SARS-Corona-Viren sind. Werden wir hier fündig, könnte das der Grundstock für therapeutische Maßnahmen sein. Für diese Studie haben wir schon eine erste Genehmigung der Ethikkommission derMedizinischen Universität. Erste Ergebnisse erwarten wir in ein paar Monaten.

Wären da in der Folge nicht auch die Genetik und die Verläufe der

Touristen interessant, die sich in Ischgl angesteckt haben? Laer: Das wäre hochinteressant. Man könnte eventuell einen Aufruf an alle Betroffenen machen, die sich der Sammelklage des Verbraucherschutzv ereins a ngeschlossen haben. Für uns allein als kleines Institut wäre das aber nicht machbar.

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