3 minute read

Von Peking nach Stockholm

Der Kontrast könnte nicht größer sein: Mitten in Coronazeiten wechselt der österreichische Wirtschaftsdelegierte Martin Glatz von China ins liberale Schweden.

BIRGITTA SCHÖRGHOFER Schweden tragen, „wenn es die Umbeitswoche zu Hause.“ Die Wirtstände nahelegen“. Vorgänger Alschaft sei im zweiten Quartal zum

Advertisement

STOCKHOLM. 20 Jahre lang war brecht Zimburg kehrt nach acht Vorjahresvergleich um 8,2 Prozent

Martin Glatz als Delegierter der AuJahren Stockholm zurück nach Ösgeschrumpft, „das ist eine harte ßenwirtschaft Österreich (AWO) in terreich und betreut erst einmal Watsche, aber andere haben härteden Ländern Asiens unterwegs. von Wien aus den Nahen Osten und re bekommen“, sagt Zimburg. Auch

Eine Gesichtsmaske zu tragen ist Afrika. In der Vergangenheit leitete sei das Land mit einer geringen ihm dabei zur Gewohnheit geworder gebürtige Salzburger aus Bad den – „ob SARS-bedingt in HongGastein unter anderem die AWO„Die Schweden haben eine kong, bei Erkältungen oder nach dem Fukushima-Super-GAU in JaBüros in Nigeria und Ägypten. Über die Coronazeit in Skandinaharte Watsche bekommen, pan oder zum Schutz vor Feinstaubvien sagt er: „Die Schweden sind zuandere eine noch härtere.“ partikeln oder Coronaviren in China“, zählt er auf. letzt doch sehr in ihrem Ego getroffen worden, weil andere Länder und Albrecht Zimburg, AWO

Das Büro in Peking leitete Glatz, auch die Nachbarn die Tür zugeals zu Jahresbeginn in Wuhan die macht haben.“ Aber sie hätten eben Staatsverschuldung von 35 Prozent weltweite Coronapandemie ihren von Anfang an auf Empfehlungen in die Krise gegangen. Die Arbeits

Anfang nahm. Mittlerweile sei alles statt Verbote gesetzt. „Man hat hier losigkeit liege derzeit bei 9,2 Pro„ganz gut unter Kontrolle“. Bei Ineinen Weg gesucht, der sich lang zent, für Beginn 2021 werde eine fektionsherden würden lokale durchhalten lässt.“ Die ÜbersiedeSpitze von elf Prozent erwartet.

Maßnahmen gesetzt und „schon lung ins Homeoffice hätten die Wirklich gut funktioniere auch in einmal ganze Straßenzüge gesperrt Schweden exzellent umgesetzt, Schweden die Kurzarbeit. und unter Quarantäne gestellt“. Daauch weil die technischen VorausGrund für den wirtschaftlichen zu kämen aber auch Überwachung setzungen dafür vorhanden seien. Rückgang sei vor allem der eingeund Kontroll-Apps, „die muss man „Die Praxis ist mittlerweile: ein bis brochene Export. Schweden verfüüberall vorweisen“. Auch Einreizwei Tage im Büro, den Rest der Arge über Weltmarken wie Volvo, den sende aus dem Ausland müssten nach wie vor 14 Tage in Quarantäne.

All das gibt es dort, wo Martin

Glatz vor ein paar Tagen gelandet ist, nicht. Ausgerechnet nach

Schweden ist er für die AWO übersiedelt und betreut nun von Stockholm aus die Länder Finnland, Norwegen und Schweden. Das sozialistisch-grün regierte Schweden hat zu Beginn der Coronakrise auf einen totalen Lockdown verzichtet, und während jetzt viele Länder in

Europa die Maskenpflicht eingeführt haben, gibt es im skandinavischen Königreich nach wie vor kein

Muss für den Mund-Nasen-Schutz. Ganz ablegen will Glatz die Maske Asiatisches Lächeln ohne Maske und ein schwedisches Fähnchen zur BeZum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. aber nicht. Er werde sie auch in grüßung in Stockholm: Martin Glatz (l.) und Albrecht Zimburg. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 0662/8373*0). Pressespiegel Seite 8 von 38 BILD: SN/AWO

Gripen-Bauer Saab, Scania, Husqvarna und Ericsson. Es sei ein Land, „in dem man nicht schnell ein EMail-Geschäft macht“. Wirtschaftsbeziehungen aufzubauen dauere im Prinzip Jahre, „aber dann sind sie andauernd und verlässlich“. Österreich und Schweden lieferten sich gegenseitig unter anderem Anlagen und Maschinen, Ersatzteile, Pharmazeutika und Lebensmittel.

Derzeit werde viel in Infrastruktur und Bau investiert, Monteure und Spezialisten seien gefragt. Zu Beginn des Lockdowns in Österreich habe es deshalb „ein bisschen Wackeleien“ wegen der Heimholungsaktionen gegeben. Im Bausektor seien die Leute abgezogen worden, in Schweden sei der Bau aber normal weitergegangen. Prinzipiell, glaubt Zimburg, hätten in der Coronakrise die Beziehungen zwischen Österreich und Schweden nicht mehr gelitten als jene zu anderen Ländern. „Solange in Wirtschaftsbeziehungen ernsthaft gezeigt wird, wir kommen trotzdem, wir lassen dich nicht hängen, passt das.“

Seit Donnerstag rät Schwedens Regierung seinen Bürgern nicht mehr von Reisen nach Österreich ab. Im Februar war der Coronacluster in Ischgl mitverantwortlich für die Ausbreitung des Virus in Skandinavien. Dass das von künftigen Skiurlauben in Österreich abhält, glaubt Zimburg nicht. „Wenn Österreich im Winter als sicher gilt und die Schweden hinfahren können, werden sie das tun.“

Österreich listet Schweden aktuell nach wie vor auf seiner roten Liste jener Länder auf, für die die höchste Reisewarnstufe 6 gilt. Seite: 1/1

This article is from: