SOZIALISTISCHE JUGEND STEIERMARK
NICOLE PASTI SJ STEIERMARK SPITZENKANDIDATION FÃœR DIE NATIONALRATSWAHL 2017
UMRISSE
>> DAS LINKE JUGENDMAGAZIN
Das war der
in der Sozialistischen Jugend Steiermark.
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Open Air Kinos
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Medienaktionen
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Bubble Soccer Turniere
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Aktionsstände
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Völkerball Turniere
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Lange wurde er tot geschrieben und trotzdem hat er alle überrascht: Jeremy „Jez“ Corbyn, der Chef der britischen Labour Party begeistert seit dem Frühjahr Millionen junger Menschen im Vereinigten Königreich und weltweit. Nicht nur, weil er mit seinen Strickjacken und Katzen-Fotos längst zum Idol geworden ist, sondern weil er mit seiner Politik klar macht, dass es eine Alternative zu Sparwahn und Kürzungen gibt. Und damit ist es am besten Weg, nächster Premierminister im UK zu werden!
JEREMY CORBYN.
TOP
Weil es euch zusteht ... das ist das Motto der Sozialistischen Jugend für die Nationalratswahl am 15. Oktober. Und es könnte wohl kaum treffender gewählt sein. Denn genau darum geht es: Um das, was uns – den SchülerInnen, den Studis, den Lehrlingen und allen jungen Menschen in Österreich – eben zusteht! Wir sind die Generation, die immer öfter im Hotel Mama bleiben muss, weil wir uns die erste Wohnung kaum leisten können. Wir sind die Generation, die von einem Praktikum in‘s nächste hüpft und oft kaum Aussichten hat, einmal einen guten Job zu finden. Wir sind die Generation, für die Zukunftsangst und Leben am Existenzminimum immer öfter der traurige Alltag ist. Und genau das müssen wir ändern! Am 15. Oktober geht‘s um viel: Es geht darum, ob in Zukunft
endlich auch Konzerne und Millionäre ihren Beitrag für‘s Gemeinwohl in Österreich leisten. Und darum, ob uns wieder fünf Jahre Schwarz-Blau bevorstehen. Und damit fünf Jahre Sozialabbau, Rassismus, Ausgrenzung und Hetze. Wir wollen nicht einfach tatenlos zusehen, wie unsere Zukunft verspielt wird. Darum widmet sich diese Ausgabe der UMRISSE ganz besonders darum, Alternativen aufzuzeigen. Eine andere, bessere Welt ist möglich. Und mit unserer Stimme können wir am 15. Oktober einen Schritt in diese Richtung setzen! Auf den nächsten Seiten werden wir daher unsere Forderungen für die anstehende Wahl genauso präsentieren, wie die KandidatInnen der Sozialistischen Jugend und Berichte darüber, was zum Beispiel eine schwarz-blaue
EDITORial.
Weil es euch zusteht! Regierung in Wahrheit bedeutet. Wir wollen euch dazu motivieren, wählen zu gehen – und euch zu holen, was euch schon lange zusteht! Das Team der SJ Steiermark.
FLOP
Sommercamp in Italien
SEBASTIAN KURZ. Der jüngste Obmann der ÖVP hat die politische Debatte im Sommer 2017 wohl geprägt, wie kaum ein anderer. Nicht unbedingt mit seinen Inhalten – die vielen zumeist nur auf, wenn er seine früheren Positionen über Bord warf und sich FPÖ-Forderungen aneignete – sondern mit seiner Inszenierung. Doch trotz aller Beteuerungen eines „neuen Stils“ geschah dabei vor allem eines: Anpatzen der politischen GegnerInnen, Festhalten an veranstalteten Positionen und immer mehr offen zur Schau gestellter Rechtspopulismus.
// Weil es unserer Generation zusteht Seiten 4-5
Nicole Pasti im Interview Seiten 8-9
Schwarz-Blau in Graz Seiten 14-15
Überraschungsei Sebastian Kurz Seiten 6-7
Die KandidatInnen der SJ Stmk Seiten 10-11
Frauen Volksbegehren 2.0 Seite 17 Fotos: Quellenangaben siehe die jeweiligen Artikel.
Arbeitszeitverkürzung Seite 13
IMPRESSUM // Medieninhaberin: SJ Steiermark (Eggenberger Allee 49-4, 8020 Graz, office@sj-stmk.at) // Redaktion: Peter Drechsler, Olivia Mühlbacher, Felix Schmid, Lena Stuhlpfarrer, Lucija Jurisic, Anna Robosch, Daniel Uhl, Sebastian Pay, David Vogrin, Maja Höggerl u.a. // Layout: Sebastian Pay // Die UMRISSE sind ein Informationsmedium für SympathisantInnen der SJ Steiermark // Titelfoto (cc) SJ Steiermark
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UNSER SCHWERPUNKT
weil es unserer generation zusteht. „Der Begriff der Gerechtigkeit (griech.: dikaiosýne, lat.: iustitia) bezeichnet einen Zustand des sozialen Miteinanders, in dem es einen angemessenen, unparteilichen und einforderbaren Ausgleich der Interessen und der Verteilung von Gütern und Chancen zwischen den beteiligten Personen oder Gruppen gibt.“ 1
Sozialen Wohnbau fördern Staatlicher Wohnbau ist das wichtigste Instrument um leistbaren Wohnraum zu schaffen. Der private Immobilienmarkt schafft es einfach nicht, ausreichend Wohnraum zu schaffen und nutzt das knappe Angebot ganz bewusst, um die Preise nach oben zu treiben! Gerade junge Menschen könnten durch Starter-Wohnungen die Chance bekommen, selbstbestimmt und billig die ersten eigenen 4 Wände zu bekommen – und zwar ohne dem Sparschwein dafür das Genick brechen zu müssen. 5 Jahre lang für 5€ pro Quadratmeter – das ist genug!
So einfach formuliert zumindest Wikipedia diesen geflügelten Begriff, der in keiner politischen Diskussion fehlt: Gerechtigkeit. Die Geschichte lehrt uns, dass eine gerechte Gesellschaft nicht von selbst entsteht, sondern einen immerwährenden Kampf braucht. Diejenige die Macht und Einfluss besitzen, haben aus gutem Grund ganz und gar kein Interesse an einer gerechten Gesellschaft. Besonders zu spüren bekommen das junge Menschen. Jede Sparmaßnahme, egal ob bei Gesundheit oder Sozialem, Infrastruktur oder Bildung bekommen vor allem wir Jungen in vollem Ausmaß ab. Beispielhaft dafür sind die beiden Bereiche, die die größten Kosten für junge Erwachsene verursachen.
Schluss mit Spekulationen EigentümerInnen, die ganz bewusst mit leeren Wohnungen spekulieren, treiben die Wohnungsnot und damit die Mietpreise in die Höhe. Wer Wohnungen bewusst leer stehen lässt, soll in Zukunft eine Leerstandsabgabe bezahlen müssen. Weg mit den Provisionen Bis jetzt müssen immer die MieterInnen die Maklergebühren bezahlen, obwohl eigentlich nur die Vermieter_innen von deren Leistungen profitieren. Schluss damit! VermieterInnen sollen für
Wohnen Die Mietpreise schießen besonders in den Städten durch die 1
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Decke, während die Löhne stagnieren. Lehrlinge, Studierende und GeringverdienerInnen sind aufgrund des niedrigen Einkommens am stärksten von teuren Mieten betroffen. Mehr als 50% des Lohns nur für die Miete aufzuwenden ist leider nicht mehr ungewöhnlich. Daher muss etwas passieren, wohnen darf nicht arm machen!
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www.wikipedia.org www.zeit.de /2015/20/jugendarbeitslosigkeit-europa-ausbildung-finanzkrise
Foto: Sozialistische Jugend Wien
diese hohen Kosten aufkommen ... oder einfach auf die MaklerInnen verzichten!
Mobilität Noch nie zuvor wurde von einer Generation gefordert, derart mobil zu sein, wie von uns. Am Land ist man wegen der schlechten Anbindungen meist zwangsweise auf‘s Auto angewiesen – Kosten für Kauf und Betrieb natürlich inklusive. Die Oma in einem anderen Bundesland besuchen, täglich zur Arbeit pendeln oder ein Festival im Sommer genießen – das muss auch mit den Öffis möglich sein. Und zwar zu einem leistbaren Preis. Denn Mobilität steht allen zu und darf nicht vom Geldtascherl abhängen! TOP-Jugend-Ticket für alle unter 26 Mit 60€ durch ganz Österreich! Wir wollen das. Mit dem Bus direkt vor die Haustür Mit dem Bus direkt vor die Haustür! Öffis müssen praktisch sein. Nur dichte Intervalle in jedem Ort ermöglichen leistbare und selbstbestimmte Mobilität. FührerInnen-Schein in die Schule Ohne geht’s oft nicht. Daher soll jedeR den theoretischen Teil der Fahrprüfung während der Schulzeit absolvieren können. Finanziert werden könnten alle diese wichtigen Punkte erstaunlich einfach: Nämlich durch gerechte Steuern! Geld ist wirklich genug da, es kommt nur nicht bei uns an.
Die europäische Sparpolitik der letzten Jahre hat uns sehen lassen, dass vor allem rechte und konservative PolitikerInnen gewillt sind, eine ganze Generation - nämlich unsere Generation – einfach über die Klinge springen zu lassen, wenn es ihren Interessen (und denen der Konzerne, die sie vertreten) dient. Griechenland (48%), Spanien (40,5%) und Italien (34,1%) weisen erschütternde Quoten in der Jugendarbeitslosigkeit auf.2 Gespart wurde an den Universitäten, an den Schulen, in der Infrastruktur und im Sozialsystem. Sich in diesem Umfeld eine Existenz aufzubauen, das ist für Millionen von jungen Menschen heute schlicht aussichtslos. Meist bleiben deswegen nur zwei Möglichkeiten: Entweder man bleibt im Hotel Mama und hofft darauf, in ein paar Jahren einmal irgendeinen guten Job zu finden oder man verlässt, so wie viele andere das Land und hofft im Ausland sein Glück zu finden. In diesen Ländern spricht man von einer „Lost Generation“. Auch Österreich weißt eine historisch hohe Jugendarbeitslosigkeit auf (10,6%) und auch bei uns merken die Jungen das etwas nicht stimmt. Für den gleichen Lebensstandard den die Eltern haben müssen wir wesentlich härter arbeiten als noch die Generation zuvor. Konzerne betrügen uns um Milliarden und Millionäre werden immer reicher, während sie uns sagen es ist kein Geld für die Jugend da. Wir dürfen uns das nicht gefallen lassen. Es liegt an uns nicht zur „Lost Generation“ zu werden. Holen wir uns was unserer Generation zusteht, die Zukunft! Ein Artikel von Felix Schmid.
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NATIONALRATSWAHL 2017
ÜBERRASCHUNGSEI SEBASTIAN KURZ. Und wo er wirklich steht, seht ihr, wenn das Licht angeht ... Sebastian Kurz fällt immer wieder durch plakative Schlagzeilen und populistische Forderungen auf. Aus den wahren Zielen seiner Politik macht er aber ein gut behütetes Geheimnis. Sebastian Kurz ist ein eiskalter Medienprofi, das muss man ihm lassen. Er weiß, wie er sich selbst inszeniert und mit welchen Botschaften er die Berichterstattung steuern kann. Eine durchgehende, inhaltliche Linie fehlt ihm jedoch vollkommen. Kurz ist das Paradebeispiel für einen Wendehals, der alles sagen würde, wenn es seiner Popularität hilft. So hat der neue ÖVP Obmann in seiner langjährigen politischen Karriere schon bei vielen Themen seine Meinung um 180 Grad geändert. 2014 kritisierte er noch, dass es in Österreich zu wenig Willkommenskultur gebe, mittlerweile betreibt Kurz extreme Stimmungsmache gegen Vertriebene, die oft selbst HC Strache in den Schatten stellt und versucht NGOs zu kriminalisieren, die im Mittelmeer Menschenleben retten. Zur Kopftuchdebatte meinte Kurz noch 2011 als Staatssekretär, dieses populistische Thema sei der Integration nicht
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dienlich. In der Zwischenzeit hat Kurz allerdings massive Islamophobie als Strategie gewählt, um WählerInnen von der FPÖ abzuwerben. Kopftuch, Burka und Islamkindergärten stehen seitdem auf seiner Tagesordnung. Dabei vergisst er gerne, dass es genau seine Zuständigkeit als Integrationsminister wäre, die Gesellschaft in Österreich zu verbinden, statt sie zu spalten. Doch mit seiner Jobbeschreibung oder Arbeitsmoral nimmt es der Außenminister ohnehin nicht so genau – das sagen zumindest die Statistiken: An EU Sitzungen nimmt Kurz zu weniger als 50 Prozent teil (außer sie bieten eine willkommene Ausrede, um ein Wahlduell abzusagen) und auch im heimischen Ministerrat glänzt er oft durch Abwesenheit. Böse Geister könnten meinen, dass ihm PR-Termine wichtiger zu sein scheinen, als seine Verantwortung als regierungsmitglied. Wir sehen also, die Aussagen und Forderungen von Sebastian Kurz ändern sich ständig, abhängig von der aktuellen Stimmungslage in Österreich. Kommen wir zu seinem Wahlprogramm für die bevorstehende Nationalratswahl. Alle Punkte sind zum Zeitpunkt, an dem dieser Artikel geschrieben wird, noch
gegenfinanziert werden sollen, bleibt völlig unklar. Fast die gleiche Forderung gab es bereits vor einigen Jahren von HC Strache.
nicht bekannt – außer, dass laut Kurz die Lösung für die meisten Probleme in Österreich anscheinend direkt oder indirekt die Schließung der Mittelmeerroute ist. Das gesamte Programm soll erst wenige Wochen vor der Wahl präsentiert werden. Klingt, als ob man es lieber verstecken möchte. Bekannt ist jedoch, dass Sebastian Kurz seit längerem Europa nach „Erfolgsmodellen“ durchforstet. Hartz IV, das irische Steuerdumpingsystem und die Pensionsautomatik haben es ihm dabei besonders angetan. Für die ÖsterreicherInnen klingt das nach einer gefährlichen Drohung. Die Privatisierung der ÖBB, die Zerschlagung der Sozialpartnerschaft und das damit verbundene Ende der Kollektivverträge sind weitere „Schmankerl“, die ein Bundeskanzler Kurz aller Wahrscheinlichkeit mit sich bringen würde. Das Ganze läuft unter den Schlagwörtern „schlanker Staat“ und „Optimierungen im Sozialsystem“. Diese Begriffe sind nichts anderes als Euphemismen für massive Kürzungen. Kurz will den WählerInnen diese Einschnitte mit einer Entlastung von 14 Milliarden Euro schmackhaft machen. Eine weitere leere Floskel, denn wo diese Milliarden herkommen sollen, oder wie sie Foto: Flickr (CC BY-SA 2.0) Franz Johann Morgenbesser
Unser Bundespräsident und damaliger Klubobmann der Grünen, Alexander van der Bellen, hat den Vorschlag sehenswert (ein Video davon ist auf YouTube zu finden) auseinandergenommen: „Steuersenkungen ohne eine Gegenfinanzierung, das ist klassisch neoliberale Politik. Dieses Geld wird im Sozial-, Bildungs- und Gesundheitssystem fehlen.“ Doch genau für diese Art von Politik steht die Liste Kurz. Entfesselter Neoliberalismus, blindes Vertrauen in die Märkte, Profitgier, eine Fortsetzung der gescheiterten Austeritätspolitik, ein verkrampftes Festhalten an der Idee der „schwarzen Null“, die Europa fast ins Verderben gestürzt hätte und deren Folgen wir noch immer spüren. Da passt auch der Großsponsor der Liste Kurz, KTM-Chef Stefan Pierer, bestens ins Bild. Ein Mann, der den 12-Stunden Tag wieder einführen möchte, der seinen MitarbeiterInnen kein 14. Gehalt bezahlen möchte und der Verluste verstaatlichen, Gewinne aber privatisieren möchte. Für genau diese Menschen macht Sebastian Kurz Politik. Die 5%, die es sich ohnehin selbst richten können. Das ist brutaler Klassenkampf von oben, es zählen die Interessen der Wenigen, nicht der Vielen. Es lohnt sich also, einen genauen Blick hinter die Kulissen der Liste Kurz zu werfen. Auch wenn die Inszenierung und die PR-Maschinerie auf Hochtouren läuft, sollten sich die WählerInnen nicht von der Mogelpackung der „Neuen ÖVP“ täuschen lassen. Wer Kurz wählt, bekommt nichts Neues, nur mehr vom Alten.
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NATIONALRATSWAHL 2017
6 houresPASTI a day, NICOLE
keep the doctor away IM INTERVIEW Die 24-jährige Nicole Pasti ist die Spitzenkandidatin der Sozialistischen Jugend Steiermark für die Nationalratswahl am 15. Oktober. Wir haben sie zum Interview getroffen! Du bist seit 4 Jahren politisch aktiv. Was hat dich dazu gebracht, dich überhaupt in diesem Bereich zu engagieren? Mich hat es immer gestört andere für mich entscheiden zu lassen und ruhig zu sein, wenn ich Ungerechtigkeit beobachtet habe. Deshalb wollte ich selbst Verantwortung übernehmen und gegen den stärker werdenden Rechtspopulismus auftreten! Du kandidierst für den Nationalrat. Was würdest du dort denn als allererstes umsetzen wollen? Unser Bildungssystem wurde seit Maria Theresia nicht mehr reformiert – das muss sich ändern! Wir brauchen eine bessere Finanzierung vom Kindergarten bis hin zu den Hochschulen und Universitäten. Es braucht neue, moderne und vor allem innovative Unterrichtsmethoden die im 21.Jahrhundert angekommen sind und jungen Menschen die bestmöglichen Entfaltungsmöglichkeiten bieten. Dabei darf auf keinen Fall darauf vergessen werden, unser Bildungssystem gerechter zu gestalten. Es kann nicht sein, dass Bildung vererbt wird und vom Portmonee der Eltern abhängt. Wir wollen ein sozial gerechtes und innovatives Bildungssystem. Wir brauchen gratis Kindergartenplätze, eine Aufwertung der Elementarpädagogik, die Gesamtschule und den freien Hochschulzugang.
SPÖ
Sozialdemokratische Partei Österreichs
VORZUGSSTIMME BUNDESWAHLVORSCHLAG
VORZUGSSTIMME LANDESWAHLVORSCHLAG
Julia Herr
Nicole Pasti
Du kommst aus Trofaiach. Was braucht deine Region am dringendsten? Ländliche Regionen in der Steiermark sind sehr stark von Abwanderung betroffen. Daher müssen wir jetzt Maßnahmen setzen, um dieser negativen Entwicklung entgegenzuwirken. Arbeitsplätze müssen gesichert, leistbares Wohnen für Jung und Alt ermöglicht und Kinderbetreuung gerade auch für unsere Jungfamilien gewährleistet werden. Der Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes sowie die Investition in (Aus-) Bildung und Forschung sind dabei weitere wichtige Forderungen für meine Region.
Nicole Pasti im Wordrap: Dein Lieblings-Spitzname? Niki ;) Wie alt bist du? 24 Jahre Wo wohnst du? Trofaiach & Teilzeit Grazerin Lieblingseis? Twinni, because sharing is caring! Erstes Haustier? Wellensittich namens Burli Bester Urlaubsort? jeder Ort mit Blick aufs Meer, einer Sitzgelegenheit und einem Spritzer Lieblingsgetränk? Makava Lebensmotto? „Du wirst nicht danach beurteilt, was du sagst, sondern was du tust.“ Wo kann man deine Arbeit verfolgen? Am besten auf Facebook. fb.com/nicole.pasti
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Alle Infos zu unseren SJ-KandidatInnen zur Nationalratswahl am 15. Oktober findest du auch unter: www.juliaherr.at/#kandidatinnen
CHSLER PETER DRE
uf der SPÖKandidat a . Bundesliste
MICHAELA
SUSANN E
HOFER
Kandida ti Graz Um n in Graz & gebung.
RABNER ANTONIA G
GRUBESA
in der Kandidatin rk. a iezen, Obersteierrtm al, Leben, L (Murau, Muzuschlag) Bruck-Mürz
DANIEL UHL
Kandida ti Graz Um n Graz & gebung.
in der Kandidatin rk. a iezen, Obersteieurrtm al, Leben, L (Murau, M zuschlag) Bruck-Mürz
ELISABETH KO CH
Kandidatin in d er Süd-West-Steie rm ark. (Voitsberg, Le
ib Deutschlandsbernitz, g)
Unser schwerpunkt
NATIONALRATSWAHL 2017
WEIL ES UNS ZUSTEHT.
4 GESCHICHTEN, DIE ZEIGEN, WAS SICH ÄNDERN MUSS. Anna, 20 Jahre Anna hat letzten Herbst in Graz zu studieren begonnen. Doch da ihre Eltern im Ennstal wohnen, müsste sie ganze 5-6 Stunden täglich in Zügen verbringen, um zur Uni zu kommen. Damit sie sich das erspart, hat sie sich eine Wohnung in Graz gesucht. Nach langem Hin und Her hat sie endlich eine passende Bleibe in der Landeshauptstadt gefunden: 20m² warm für 300€ im Monat. Ihr Schlafzimmer, der Ort zum Lernen und ihre Küche befinden sich in einem Zimmer, nur das Badezimmer ist abgetrennt. Sie ist aber froh, dass die Wohnung immerhin genau im Univiertel ist, hätte sie nach einer größeren Wohnung für denselben Preis gesucht, hätte sie an den Stadtgrenzen suchen müssen – und der Weg zur Uni wäre wieder länger geworden. Vielen Menschen geht es wie Anna. Genau deshalb müssen die ersten eigenen 4 Wände endlich auch leistbar werden!
Maryam, 15 Jahre Maryam wohnt in einer kleinen Gemeinde in der Süd-Ost-Steiermark. Die Umgebung, in der sie wohnt, ist zwar wunderschön, doch sie kann ihre Gemeinde kaum verlassen! Die einzigen Busse aus ihrem Dorf gehen in der Früh, danach ist es unmöglich ohne ein Moped oder Auto irgendwohin zu kommen. Um die Schule zu erreichen, müssen ihre Eltern sie am morgen 20 Minuten lang zu der Bushaltestelle fahren, damit sie von dort zur Schule kommt. Für den Weg nach Hause müssen sie und ein paar Freunde sich auf private Busund Taxiunternehmen verlassen. Wenn Maryam zu Beispiel für einen Nachmittag nach Graz will, muss sie ihre Eltern wohl oder überl überreden, sie zum nächsten Bahnhof zu bringen, der eine halbe Stunde entfernt ist. Um von dort nach Wien zu kommen, braucht sie fast 4 Stunden. Dabei sollten flächendeckende Öffiis selbstverständlich sein!
6 hours a day,
keep the doctor away
Daniel, 17 Jahre Daniel ist froh, dass er es geschafft hat. Nachdem er, genauso wie tausende andere Jugendliche, lange keine Lehrstelle gefunden hat, sich bei jedem möglichen Betrieb beworben hat und immer gescheitert ist, darf er nun endlich eine Lehre zum Maurer beginnen. Es war zwar nicht wirklich sein Wunschberuf, aber immerhin hat er nun eine Stelle. Was ihn jetzt aber stutzig macht, sind die lauernden Berufsschulund Internatskosten, die er neben seinen Wohnungs- und Lebenshaltungskosten auch noch managen muss. Außerdem wird er von seinen Ausbildnern wirklich streng behandelt. Und Daniel weiß genau, dass er austauschbar ist und viele andere seine Lehrstelle jederzeit übernehmen würden. Ob Daniel nach seiner Lehre in der Firma bleiben darf, weiß er übrigens noch nicht... Genau deshalb braucht es mehr Sicherheit für junge Menschen in Ausbildung!
Unsere Arbeitswelt und Arbeitsumgebung befindet sich gerade mitten in einem massiven Umbruch. Arbeit wird immer weniger klar trennbar von der Freizeit, ihrem ehemaligen Gegenpol. Zeitarbeit, Mindestlohn, Auslagerung in Schwellen- und Entwicklungsländer, stehen flexiblen Arbeitszeiten, flachen Hierachiestrukturen und Mitspracherecht gegenüber. Dies bringt mit sich, dass die Arbeitswelt von morgen, die Menschen immer stärker fordern wird! Das Öffnen ehemaliger kommunistischer Staaten, wie des Ostblocks, Chinas oder Indiens, haben durch die Schaffung „boomender“ Schwellenländer diese Verändungen hin zu einer neuen globalen Arbeitsteilung um ein vielfaches beschleunigt. Ganze Abteilungen, wie IT, Finanzcontrolling, Lohnverrechnung usw. werden immer öfter in solche
Länder „outgesourct“. Diese Verschiebung von Arbeitsbereichen wird duch zunehmende Vernetzung und Automatisierung verstärkt. Immer mehr Arbeitprozesse können und werden von Computern und Maschinen übernommen, nicht nur in der Produktion. So hat die kleine englischen Firma Appligenics eine Software entwickelt, die Software schreiben kann. Ein Programmierer schafft im Schnitt am Tag 400 Zeilen Code, die Software schafft dies in weniger als einer Sekunde. Was ist nun die Zukunft der Arbeit, wenn immer mehr Aufgaben von Maschinen übernommen werden? Und: Warum arbeiten wir dann eigentlich noch so viel? Die Entwicklungs- und Schwellenländern sind zunehmend die billigen Rohstofflieferanten und der „Westen“ die Wiege von Innovation und neuen Ideen. Dadurch werden Kreativität, Empathie und ganzheitliches Denken die Arbeiterin und den Arbeiter der Zukunft auszeichnen. Genau das jedoch führt aber auch zu einer wesentlich größeren Belastung und Verantwortung. Um einen Innovationsvorsprung gegenüber dem aufholenden Osten zu halten, werden und müssen Firmen immer mehr in ihre MitarbeiterInnen investieren.
Wenn diese dann 10, 12 oder 13 Stunden arbeiten, Burn-Outs bekommen, ausfallen oder auf Grund der Belastung gehen, sind all diese Investitionen in den Wind geschossen. Um diesem Kreislauf zu entkommen und für die nötigen, zukünftigen Herausforderungen in der Wirtschaft Europas gewappnet zu sein, wird eine gute Work-Life-Balance der Schlüssel zum Erfolg sein. Denn nur die MitarbeiterInnen, die es schaffen sich ausreichend zu erholen, Hobbys zu fröhnen und ein glückliches Familienleben zu haben, werden auch die Muse finden um die nötige Kreativität und Inovationsfreude an den Tag zu legen. Eine Arbeitszeitverkürzung, im Idealfall auf eine 30 Stunden Woche, wird kein „nice to have“ sondern ein „must have“ sein! Um so einen Inovationsboom und Beschäftigungsmotor zu kreieren, der nicht nur eine Arbeitsumverteilung initiieren wird, sondern unserer Gesellschaft einen Reichtum in Form eines Zeit-Wohlstand zurück gibt. Denn angesichts unserem materiellen Wohlstand ist es doch absurd, dass wir uns Tag für Tag abhetzen, um immer mehr zu produzieren, aber nicht die Zeit haben diese Güter auch in Ruhe konsumieren zu können! Ein Artikel von Daniel Uhl. Foto: Flickr (CC BY 2.0) Hamza Butt
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13 Ein Artikel von Maja Höggerl.
Foto: Sozialistische Jugend Wien
SCHWARZ & BLAU 4. April 2017. Im Grazer Rathaus versammeln sich die neuen oder altbekannten Gesichter aus Politik und Medien. Am Hauptplatz davor treffen sich DemonstratInnen mit Trillerpfeifen und Trommeln. Es ist der Tag an dem in Graz die neue schwarzblaue Regierung angelobt werden soll. Und so ganz nebenbei auch noch die jüngsten GemeinderätInnen seit Langem. So auch ich, 22 Jahre jung und frische Gemeinderätin der SPÖ, ergo von der neuen Regierung in die letzte Reihe verbannt! Aber als ich da auf diesen altehrwürdigen aber eher unbequemen Holzsesseln saß, den Eingansworten von Bürgermeister Nagl folgte und im Hintergrund die Trillerpfeifen und Trommeln der AktivistInnen im Saal widerhallten, kam ich mir schon ein wenig vor, wie in der MinimundusVersion der schwarzblauen Regierungsbildung im Bund im Jahr 2000 vor dem prallgefülltem Heldenplatz. Seit diesem ersten Tag der schwarzblauen Stadtregierung in Graz sind fast 200 Tage vergangen. Und obwohl man sich am Anfang dieser Periode noch sehr darum bemühte, die Seriosität und Rationalität dieser Zweckgemeinschaft vorzutäuschen, warf man die Geduld schon bald über Bord und widmete sich der eigentlichen Agenda hinter der Agenda22: Sozialabbau, Machtrausch und Angekündigungspolitik. Schon im ersten Gemeinderat der Periode kündigte die FPÖ an, dass es mit ihnen in der Regierung nur noch „leistungssoziale“
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6 houres a day, SCHWARZ & BLAU
keep the doctor away in GRAZ. Sozialleistungen geben wird. Nur noch diejenigen, die auch viel leisten, sollen Hilfe bekommen – was sich scheinbar sehr gut mit den Plänen des VP-Stadtrats Kurt Hohensinner traf. So wurden schon bald „Reformen“ der SozialCard vorgestellt und damit ein Projekt umgebaut, das seit Jahren erfolgreich und unbürokratisch Familien und Menschen in Not unterstützt. Wo man sonst so oft die Konservativen über zu viel Verwaltungsaufwand und zu viel Bürokratie klagen hört, kommt es ihnen im Sozialbereich in Graz scheinbar sehr gelegen, neue bürokratische Hürden einzubauen. Der automatische Anspruch auf die SozialCard machte bei ihrer Einführung die Innovation und die spürbare Verbesserung für die Menschen aus – denn sobald einmal überprüft wurde ob es einen Rechtsanspruch auf die Leistungen gibt, musste man nicht mehr extra für den Heizkostenzuschuss oder die Schulstartbeihilfe ansuchen. Genau dieser Automatismus wird nun aufgehoben und es werden weitere Barrieren im System eingebaut. Alles unter dem Vorwand der „Leistungsgerechtigkeit“. Denn sich viermal der gleichen Anspruchsüberprüfung zu unterziehen ist scheinbar eine würdige Leistung. Dass diese Verschärfung nur eine weitere
Belastung für die MitarbeiterInnen und Ansuchende darstellt, verschweigt man. Doch die eigentliche Agenda hinter dieser „Reform“ ist Sozialabbau, denn man erhofft sich natürlich, dass von den derzeitigen 15.000 SozialCard-BesitzerInnen einigen die Job-Arbeitszeiten oder die eingeschränkte Mobilität dazwischen kommen und sie dadurch um die Beihilfen umfallen. Dann kann man nach 5 Jahren stolz behaupten man hätte es in der Sozialpolitik geschafft, dass weniger Menschen Unterstützung brauchen, obwohl man eigentlich nur die Mauer höher gezogen hat. Neben höheren Mauern gibt es für schwarzblau natürlich auch noch ein weiteres neues Hobby, und zwar den Machtrausch in der Stadt Graz. Noch in der letzten Periode wurden die Aufsichtsräte der stadteigenen oder –nahen Betriebe gemäß der Stärke der Fraktionen im Gemeinderat entsandt. Schwarzblau war es nun ein besonderes Anliegen die Oppositionsparteien KPÖ, SPÖ und Grüne aus allen Aufsichtsgremien auszuladen, wenn es rechtlich irgendwie möglich war. Stattdessen kontrolliert Schwarz-Blau nun sich selbst. Und damit hört es noch nicht auf: In mehr als 3 Aufsichtsräten findet sich Claudio Eustaccio, der Bruder des FPÖ-Vizebürgermeisters
Mario Eustaccio wieder und der Aufsichtsrat des Kulturfestivals Steirischen Herbst wurde mit dem FPÖ-Pressesprecher Ernst Brandl besetzt, welcher sich kulturell in der Vergangenheit und Gegenwart mit sexistischen Gedichten und Artikel für die Grazer FPÖ-Zeitung „qualifizierte“. Dass Frauen (welche im Übrigen 51% der Grazer Bevölkerung ausmachen) nicht im Regierungsprogramm, der Agenda22, erwähnt werden (Hunde dafür über 6 Mal) ließ zurecht schon vor Start der Periode die Wogen hochgehen. Doch es dauerte nicht lang und schon hat die rein-männlich besetzte Stadtregierung die verpflichtende Frauenquote von 40% in Aufsichtsratgremien gekippt und argumentiert, dass in Graz alles schon fast komplett gleichberechtigt ist. Aber während Schwarz-Blau in der ersten Bilanz vor allem Sozialabbau, bedenkliche Personalentscheidungen und ein visionloses Budget vorzuweisen hat, fehlen in Graz immer noch die Antworten auf die großen Probleme in Graz: Feinstaub, Verkehrsinfarkt und Wohnungsnot. Doch genau diese Problem gilt es für die Linke in Graz in den kommenden Jahren aufzuzeigen – und zu lösen! Ein Artikel von Anna Robosch, Gemeinderätin der Stadt Graz.
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MINDESTsicherung
FRAUENVOLKSBEGEHREN
mindestsicherung.
FRAUEN VOLKSBEGEHREN 2.0
In Österreich gibt es neben den verschiedenen Versicherungsleistungen (Arbeitslosen-, Krankenversicherung etc.) auch Leistungen zur Existenzsicherung wie die, politisch heiß diskutierte, bedarfsorientierte Mindestsicherung. Die Logik hinter den Versicherungsleistungen ist klar: man/ frau zahlt in die Versicherung ein und bekommt im Bedarfsfall Leistungen aus der Versicherung. Bei der Mindestsicherung fällt dieses Versicherungsprinzip weg, da sie eine Leistung des „zweiten sozialen Netzes“ ist und somit unabhängig davon, was man vorher eingezahlt hat. Dadurch entsteht ein hoher Rechtfertigungsdruck bei den BezieherInnen und Empörung bei anderen – immerhin bezieht jemand Geld, ohne die volle Leistung zu erbringen oder erbracht zu haben. In diesem Zusammenhang hört man vor allem von ÖVP und FPÖ oft den Begriff der „sozialen Hängematte“. Dabei ist gerade die Mindestsicherung keineswegs bedingungslos, sondern an Voraussetzungen und Anforderungen gebunden (wie das zur Verfügungstellen der Arbeitskraft, wenn möglich), die bei Nicht-Erfüllung auch sanktioniert werden.
Mit 18 Jahren unterschrieb Daniela 1997 zum ersten Mal ein Volksbegehren, immerhin ist es das Frauenvolksbegehren. Die Forderungen von damals kommen und heute noch bekannt vor: gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit, Anspruch auf Betreuungsplätze für alle Kinder, fixe Mindestlöhne und faire Karenzregelungen. Daniela ist ganz vorne mitdabei. Heute ist sie 38 Jahre alt, hat selbst Kinder und weiß was es heißt, sich den Herausforderungen, sowohl im Berufsleben als auch Alltag, als Frau zu stellen. Viele Wahlen und Petitionen hat es seit 1997 gegeben. Doch was hat sich in diesen 20 Jahren wirklich verbessert? Einiges, aber noch lange nicht genug. Und genau deswegen gibt es im Jahr 2017 wieder ein Volksbergehren: Das Frauen Volksbegehren 2.0! Ein Volksbegehren muss mindestens 10.000 Unterschriften sammeln, damit es im Nationalrat diskutiert werden muss. Das bedeutet noch lange nicht, dass es zu einer Gesetzesinitiative oder einer Umsetzung der erhobenen Forderungen kommt. Ganz besonders unter einer schwarz-blauen Bundesregierung dürften frauenpolitische Forderungen nicht einfach
ist das mindeste zu viel? Gerade die Debatte um die Mindestsicherung zeigt, dass gerade rechte PolitikerInnen gerne darauf setzen, eine Gruppe mit Vorurteilen und falschen Behauptungen gegen andere Gruppen auszuspielen.
Wir möchten daher eines von vielen Beispielen zu den falschen Meldungen rund um die Mindestsicherung analysieren – und dabei gleichzeitig mit den Unwahrheiten in dieser Aussage aufräumen!
„Ich sag Ihnen ganz offen – für Menschen die nicht ins Sozialsystem eingezahlt haben, darf es keine Geldleistung als Mindestsicherung geben. Da müssen wir ein Dach über den Kopf sicherstellen, da müssen wir sicherstellen, dass es auch eine Versorgung gibt, dass man das Essen sicherstellt, dass es eine medizinische Versorgung gibt und dass man diesen Menschen auch abverlangt, solange es keinen Arbeitsplatz gibt, auch einen Gemeinschaftsdienst zu machen.“ HC Strache, FPÖ Vorsitzender im Sommergespräch 2017 (Puls 4) Und hier die Fakten: => Straches Vorschlag würde viele treffen: Hausmänner & Hausfrauen zum Beispiel genauso, wie Menschen die durch Beeinträchtigung oder Krankheit arbeitsunfähig sind => Die Mindestsicherung ist unabhängig vom „Einzahlen ins Sozialsystem“ und dient zur Existenzsicherung. Alle BezieherInnen sind dazu verpflichtet ihre Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen, wenn das möglich ist. => Die BEDARFsorientierte Mindestsicherung dient der Erfüllung der Grundbedürfnisse von Menschen. Sie ermöglicht kaum zusätzliche Ausgaben und schon gar keinen Luxus. Die BezieherInnen leben an der Armutsgrenze und nicht im sozialstaatlichen Paradis. Eines ist klar: Durch die Umsetzung dieses Vorschlags würde die Armut in Österreich stark ansteigen. Mit schlimmen Folgen!
umzusetzen sein. Eine FPÖ, die mit Fotos von Mädchen in Miniröcken, Werbung für Schuluniformen macht; eine FPÖ, die sich weigert auch nur Ansätze einer gerechtergeschlechten Sprache zu verwenden und eine ÖVP, die ihren „neuen Stil“ dadurch beweist, dass sie konsequent die Ehe für ALLE ÖsterreicherInnen verhindert – diese beiden Parteien werden es Forderungen nach mehr Gleichberechtigung und Chancengleichheit nicht einfach machen. Wie sehr sich eine schwarz-blaue Koalition zum Beispiel in Graz für Frauen einsetzt, das hat man schon nach wenigen Monaten
gesehen, als die Frauenquote in Aufsichtsräten der Unternehmen der Stadt gestrichen wurde. Das Fazit: die österreichische Politik hat gezeigt, dass der Wille, frauenpolitisch etwas voranzubringen, nicht sehr groß ist. Warum also noch ein Frauenvolksbegehren? Es braucht den politischen Diskurs, das Aufzeigen und das Hinschauen – weil Frauen in unserer Gesellschaft eben immer noch nicht gleichberechtigt sind. Und es braucht uns Frauen, wir müssen noch lauter werden. Und wir müssen gemeinsam für das kämpfen, was uns zusteht: Gleiche Rechte in allen Lebensbereichen! Alle Infos findet ihr unter: frauenvolksbegehren.at Ein Artikel von Lena Stuhlpfarrer.
Ein Artikel von Lucija Jurisic.
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Arbeiten
FUßBALL & POLITIK
FOOTBALL IS
FOR YOU & ME ... Der 16. Juli 2017 war ein denkwürdiger Tag für das niederländische Fußball-Frauennationalteam. Vor ausverkaufter Kulisse besiegten die Niederländerinnen bei ihrer Heim-EM Norwegen mit 1:0. In weiterer Folge marschierten sie unaufhaltsam bis an die Spitze, kamen an den zuvor favorisierten Engländerinnen vorbei und setzten sich im Endspiel verdient mit 4:2 gegen Dänemark durch. Zur selben Zeit schrieb das österreichische Team sein eigenes Sommermärchen, musste sich erst im Halbfinale beim Elferschießen den starken Däninnen beugen und versetzte dadurch das Land in einen kollektiven Freudentaumel. Die Österreicherinnen haben etwas geschafft, was zuvor undenkbar gewesen wäre: Frauenfußball ist in aller Munde. Bei aller Freude über die erbrachten Leistungen sollte dennoch nicht vergessen werden, dass Frauenfußball – trotz seiner gewaltigen Entwicklung in den letzten zehn Jahren – oftmals nach wie vor belächelt wird und mit strukturellen Problemen zu kämpfen hat. Das wohl symbolträchtigste Beispiel hierfür ist Real Madrid. Einer der seit jeher stärksten Vereine der Welt, der erst dieses Jahr mit dem zweiten Sieg der Champions League in Folge Geschichte
schrieb, erklärte Ende Juni, dass auch das weiße Ballett langsam aber sicher im 21. Jahrhundert ankommen möchte und ein Frauenteam gründet. Jahrelang hatte sich der Klub geweigert ins Frauenfußballgeschäft einzusteigen. Das erscheint irritierend wenn man bedenkt, dass derart große Vereine nicht nur im Fußballgeschäft anzutreffen sind, sondern meistens auch Vereinsableger in kleineren Sportarten wie Handball oder Basketball haben. Gleichzeitig werden enorme Summen für Spielereinkäufe ausgegeben aber nicht ein Bruchteil des Budgets kann dafür aufgewendet werden, Fußball für Frauen attraktiver zu gestalten? Dieses Problem betrifft nicht nur Real Madrid alleine. Im deutschsprachigen Raum war der Frauenfußball jahrelang von Traditionsvereinen geführt worden, die Lizenzvereine zeigten lange Zeit kein Interesse an einem Einstieg. Inzwischen hat sich das Bild geändert, große Vereine haben auch Frauenteams. Traditionsvereine wie der deutsche Serienmeister Turbine Potsdam müssen sich den Wolfsburgerinnen oder dem FC Bayern beugen. Auch wenn das Verschwinden von Traditionsvereinen mit Bauchschmerzen zur Kenntnis genommen werden
Klubobmann
muss, so zeigt es zumindest, dass der Frauenfußball im Wandel steht. Aber wie es so schön heißt: Ohne Kampf kein Fortschritt. Es gibt noch viel zu tun, von einer generellen Akzeptanz sind wir noch meilenweit entfernt. Und das wichtigste: Lasst euch von niemanden sagen, dass Fußball nichts für Frauen ist! Ihr könntet die nächste Schnaderbeck, Aschauer oder Zinsberger werden. Geht raus und spielt Fußball, es ist immerhin für viele die schönste Nebensache der Welt.
Schwarz, aber Rot!
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Ein Artikel von David Vogrin. Foto: Flickr (CC BY-ND 2.0) faungg‘s photos
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für unsere Steiermark!
LAbg. Hannes Schwarz
*VERPFLICHTENDE FELDER
Julia
Themen endlich auch umsetzen möchte. Ich will diese Themen, für die ich seit acht Jahren brenne, umsetzen und so jungen Leuten endlich leistbare Wohnungen und Öffis, die gut und günstig sind, ermöglichen.
Herr
Die UMRISSE haben die Spitzenkandidatin der Sozialistischen Jugend zum Interview getroffen: Du bist bundesweite SJ-Spitzenkandidatin zur kommenden Nationalratswahl. Warum kandidierst du und was willst du erreichen? Ich bin mittlerweile seit acht Jahren bei der Sozialistischen Jugend und habe in der Zeit so viel politisch machen können, mit so vielen Leuten geredet und unglaublich viele Flyer verteilt, dass ich jetzt diese ganzen
In deinem Wahlkampf thematisierst du die Ungleichheit zwischen Arm und Reich. In Österreich besitzt das reichste Prozent mehr als 90% der Bevölkerung. Da gibt es für mich gar keine andere Möglichkeit, als dieses Thema intensiv anzusprechen. So große Ungerechtigkeit muss man immer bekämpfen. Nicht nur arbeitende Menschen sollen Steuern zahlen, sondern auch große Konzerne. Das stößt auf viel Zustimmung! Dabei muss auch für Jugendliche etwas herauskommt. Wenn wir uns
anschauen, was die letzten Jahre im Nationalrat beschlossen wurde, da wurde oft auf Jugendliche vergessen. Warum ist es bei dieser Wahl so wichtig, mit einer Vorzugsstimme dich und die Inhalte der SJ zu unterstützen? Wie gesagt, wir haben ganz viele Themen im Programm, da sind wir die einzigen. Zum Beispiel auch die Legalisierung von Cannabis. Wir haben auch beim Thema Steuerbetrug deutlich weitreichendere Forderungen als andere Parteien. Und wenn man diese Inhalte für richtig und wichtig befindet, muss man halt auch die SJ-KandidatInnen mittels Vorzugsstimme unterstützen. Da geht es gar nicht um die Personen, sondern um die Inhalte, die wir vertreten.
PORTO ZAHLEN WIR
AN DIE
SOZIALISTISCHE JUGEND STMK EGGENBERGER ALLEE 49/4 8020 GRAZ
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