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16 TEST: Wie gut informieren die Reisekataloge wirklich? Infos, Tipps & Preise im Check. PLUS: Das Beste für die Sommer-Saison - über 30% sparen!
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AUSPROBIERT: Urlaub im Single-Club
06 SÜDOST-ASIEN Ziele für Trendsetter INSIDER
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10 Schnäppchen & Touren Clever buchen und reisen 11 Wolkenkratzer Wo gibt es den besten Ausblick? 13 Kreuzfahrten weltweit Die schönsten Routen 14
Reiserecht praktisch Anwalt Hopperdietzel informiert
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Asien Thailand, Indien, China & Co
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Neue Serie: Fine Hotels Lifestyle & Komfort weltweit
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Möller’s Reisewelt Pfiffig, praktisch & gut
110 Leserbriefe: Tipps, Tricks & Erfahrungen - Leser für Leser
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Exklusiv für Sie!
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114 REISELUSTIG: Joey Kelly - Amerika Impressum: Wer, was, wo
Inhalt 01/15 TEST & RAT
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KARIBIK-CHECK Dominikanische Republik
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TEST: Reisekataloge Welche sind die besten?
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Hotels nur für Erwachsene Ferien ohne Clowns
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Sommer-Saison Trends, Ziele & Preisvergleiche
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Ausprobiert Ferien im Single-Club
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Afrika & Ebola Können Urlauber gefahrlos reisen?
TICKETGUIDE
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TEST: Reiseversicherungen Welche braucht man wirklich?
82 TEST: Flugportale & Preise Wer bietet die besten Angebote? Wer ist fair? Wer zockt ab?
Hotel-Bewertungen im Web Worauf Sie achten sollten
85 TEST: Flugportale & Hotlines Wer hebt schnell ab? Wer kennt sich aus?
Fernreisen
TOURTIPPS 06
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Südost-Asien Die heimlichen Stars Alaska Unterwegs im Bärenland Vancouver & British Columbia Urlaub für die ganze Familie
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SÜDAFRIKA Erlebnis Sun City
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ALASKA Bären, Seen & Gletscher
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Australien Melbourne - neue Insidertipps
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Brasilien Ilhabela - unbekannte Schönheit
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Karibik-Special Dom.Rep. neu entdeckt
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Schottland Events: essen, trinken & feiern
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Deutschland-Extra News, Spartipps & Tourideen
92 Bequemer fliegen! XL - Raus aus der Sardinendose 96 Neue Serie: Billigflieger Preiswert abheben in Europa 98 Airlines & Kreditkarten Optimale Mischung für Vielflieger
Südafrika Sun City & Safari Panama Weit mehr als nur ein Kanal...
88 Ticket-Jubelpreise Wie Sie echte Schnäppchen finden 90 Clever sparen Ran an die Rabatte für Frühbucher
Georgia/USA Der Zauber des Südens
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TEST: FLUGPORTALE Preise, Service & Abzocke
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PANAMA Kanal und vieles mehr
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TEST: Wie gut informieren die Reisekataloge? Wie viele und welche Infos bekommen Urlauber zum Hotel? Und wie leicht lassen sich die End-Preise berechnen? Clever reisen! hat die Kataloge der wichtigsten Veranstalter getestet.
Im Check: Informationen
Preise
Tipps
Der Kunde will blättern und so gibt es jedes Jahr zweimal regelmäßig das gleiche Prozedere: Im Spätherbst kommen millionenfach die Kataloge mit den Sommerprogrammen, im Frühsommer die für den Winter in die Reisebüros
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TEST & RAT REISEKATALOGE
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eisekataloge - millionenfach werden sie jährlich gedruckt. Sie sind die Grundlage, auf der das Gros deutscher Urlauber seine Urlaubsentscheidung trifft, wenn es eine Pauschalreise buchen möchte. Grund genug, sich die Kataloge der wichtigsten Pauschalisten einmal genauer anzusehen. Als Testgrundlage wurden hier die Katalogangebote zum beliebten Zielgebiet Gran Canaria herangezogen, das deutsche Touristen gerade im Winter besonders gerne buchen. „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“, dieses Gestaltungscredo setzen die Veranstalter unisono in ihrer Katalogwelt um. Jedes Hotel wird in der Regel detailliert per Bilderauswahl vorgestellt. Dazu gehören insbesondere Bilder der Zimmer, schließlich soll hier auf Zeit gewohnt werden. Für den Kunden ist daher die Information wichtig, welche Zimmerkategorie auf dem Bild eigentlich zu sehen ist. Doch diese Maxime setzen einige Veranstalter gar nicht erst um. Dazu zählen etwa Alltours (Gesamtnote 2,9) und Schauinsland-Reisen (Gesamtnote 2,8). Angaben zur abgebildeten Zimmerkategorie fehlten hier gänzlich. Selbst der Branchenprimus TUI schluderte hier mächtig (Gesamtnote 2,8). Nur teilweise sind Angaben zu finden, welche Zimmerkategorie abgebildet wird. Einfach nur „Wohnbeispiel“ als Bildbeschriftung zu vermerken, ist alles andere als informativ für den Kunden. Denn was nützt ein Bild einer Juniorsuite, wenn man nur ein einfaches Doppelzimmer buchen möchte? Weitaus besser setzten ITS oder Jahn Reisen die Zimmerkennzeichnung um. Schauinsland Reisen hat den Optimierungsbedarf erkannt und plant nach der erfolgten Einführung des neuen Katalog-Logos eine Verbesserung der Bild- und Textinfos für die Wintersaison 2015.
gen als 3+-Sterne Haus geführt. Derartige „Umgruppierungen“ finden sich massenhaft. Teilweise werden Ferienunterkünfte sogar um 2 Stufen aufgewertet. Für die Vorgehensweise der Veranstalter mag es ja viele Gründe geben. Doch damit sie nachvollziehbar werden, reicht ein allgemeiner Hinweis auf die eigenen Erfahrungswerte nicht aus. Ein Hotel kann eine Totalrenovierung vorgenommen haben oder ein Veranstalter greift nur auf die Premiumzimmer und Premiumbereiche in einem neuen Anbau zurück. Weicht also die Kategorisierung des Veranstalters von der Landeskategorie ab, sollte bei der Hotelbeschreibung explizit erklärt werden, warum. Denn genau solche Infos sind doch viel eher geeignet, einen fundierten Eindruck von einem Hotel zu vermitteln, als die immer selben blumigen Standard-Beschreibungen. Schauinsland Reisen hat gezeigt, dass es möglich ist. Für die bessere Bewertungen der Hotels IFA Buenaventura (4- statt 3Sterne) und das Tabaibas Appartments (4 statt 1 Schlüssel) wurden Fakten wie Renovierung oder besondere Lage genannt. Interessanterweise nehmen Veranstalter auch Abwertungen vor. So verfügt das Hotel Meliá Tamarindos über 5 Sterne in der Landeskategorie. Der Münchner Veranstalter FTI Touristik führt es jedoch nur als 4+Sterne Haus.
Kriterium Gästezufriedenheit Viele Urlauber orientieren sich gerne insbesondere dann, wenn das Hotel unbekannt ist - an den Bewertungen ehemaliger Gäste. Weshalb Bewertungsportale auch seit Jahren der Renner sind. Diesen Trend nehmen erfreulicherweise viele Veranstalter auf und bilden die Bewertungen bei den jeweiligen Hotels ab. Gut wird dies bei Alltours, ITS oder TUI umgesetzt. Hier sind die
Bewertungen für mehrere Kategorien zu finden (z.B. Gesamtnote, Servicenote, Ausstattung- und Zimmerbewertung und Verpflegungsbenotung). Bei ITS werden je nach Hotel sogar bis zu fünf Bewertungskategorien dargestellt. Andere Veranstalter, dazu zählen etwa Jahn Reisen oder Neckermann Reisen, drucken nur eine Note (Gesamtzufriedenheit) bei den Hotelbeschreibungen ab. Thomas Cook Reisen und FTI Touristik verzichteten gänzlich auf Gästebewertungen. Einen ganz eigenen Weg beschreitet hingegen Schauinsland-Reisen. Hier wird zu den Hotels ein sogenannter „Fair Quality“Wert veröffentlicht. Die dabei genannte Prozentzahl spiegelt den Anteil der eingegangenen schriftlichen Beschwerden beim Reiseveranstalter wider. Auch eine Art, die Gästezufriedenheit zu dokumentieren.
Willkommen im Preisdschungel Hat sich ein Kunde erst einmal für ein Hotel entschieden, möchte dieser auch den Reisepreis wissen. Leichter gesagt als getan, denn bei einigen Veranstaltern werden hierfür sehr viele Kenntnisse vorausgesetzt oder der Kunde darf irrsinnige Zahlenkolonnen studieren. Bestes Beispiel hierfür ist der Veranstalter Neckermann Reisen. Will hier der Kunde seinen Reisepreis errechnen, benötigt er unter anderem den sogenannten Basispreis. Der Basispreis enthält den Hinund Rückflug inklusive Steuern und Gebühren, den Transfer vor Ort und die Reiseleitung. Doch Neckermann Reisen arbeitet mit bis zu 18 Basispreisen. Da hört der Spaß bei der Urlaubsplanung dann doch auf. Dass es andere und vor allem leichtere Varianten einer Preisberechnung gibt, zeigen andere Veranstalter lobenswert auf. Dazu zählen FTI Touristik und Schauinsland Reisen. Letzterer kommt sogar ohne
Eigene Sternenkategorien In aller Regel ist bei Reiseveranstaltern zumindest in einem Punkt nicht gerade transparent, wie sie die Qualität einer Unterkunft beurteilen. So kommt es bei der Kategorisierung durch die Veranstalter häufig zu Abweichungen von der Landeskategorie. Das Hotel IFA Beach ist beispielsweise laut Landeskategorie ein 3-Sterne Hotel. So wird es auch in den Beschreibungen von Neckermann und Alltours im Kleingedruckten erwähnt. Doch gemäß der veranstaltereigenen Kategoriesierung wird es bei Neckermann Reisen als 4-Sterne Hotel beworben. Und Alltours stellt das selbe Haus in der Titelbeschreibung sogar als ein 4-Sterne-Plus Hotel vor. Beim Testsieger FTI Touristik oder ITS Reisen wird das Hotel hinge-
Jahn Reisen und ITS überzeugten oft im Test - allerdings könnte der Preisteil einfacher sein
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Senkrecht fallen die Wände aus purem Eis ab, hier ist Vorsicht beim Wandern geraten.
Berge, Seen und dunkle Wälder – ein Stück hinter Anchorage lockt spektakuläre Natur. Und eine ganz alte Tradition.
In einer Reihe geht es an tiefen Gletscherspalten vorbei. Zum Teil ist der Steg aus Eis nur etwa einen Meter breit.
Gletscher-Eis im Bärenland
Alaska pur „Immer den ganzen Fuß aufsetzen und fest ins Eis stampfen!“ Henry macht es vor. Sieht ganz einfach aus. „Kleine Schritte, die Fußspitze etwas nach außen drehen und ganz wichtig: Immer die Knie gebeugt halten.“ Im Gänsemarsch bewegen sich die zehn Wanderer hintereinander aufs Eis. Es geht steil bergauf – hinein in den Gletscher. Die etwa zwei Zentimeter langen Stahlkrampen unter den knöchelhohen Wanderschuhen bohren sich in die spiegelglatte Fläche. Auch die Wanderstöcke sind mit einer Metallspitze versehen. Sie dienen nicht nur dem zusätzlichen Abstützen, sondern sichern den Halt. „Wenn ihr Wasser fließen
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seht, erstmal mit dem Stock testen, ob das Eis darunter brüchig ist“, ruft Henry, der die Gruppe im Zickzack-Kurs durch das unwegsame Gelände führt. Der Guide ist fast jeden Tag auf dem Exit Glacier im Kenai Fjords Nationalpark unterwegs, kennt alle Gletscherspalten und den sichersten Weg hinauf. Schon nach 20 Minuten wird es anstrengend. Ab und zu lässt der Druck auf die Stahlkrampen nach, doch jede Unkonzentriertheit wird sofort bestraft. Der Fuß rutscht zur Seite, schnell den Stock ins Eis rammen! Der Helm verrutscht leicht, unter der dicken Jacke rinnt der Schweiß. Die Muskulatur verspannt sich, der Rucksack mit Wasserflaschen und Proviant muss eng an den Körper geschnallt sein: den
Bauchgurt zu schließen ist Pflicht. „Falls ihr in eine Gletscherspalte fallt, ziehen wir euch mit einem Haken am Rucksack wieder hoch“, ruft Henry lachend. Wahrscheinlich meint er es sogar ernst. Zweieinhalb Stunden hatte der Aufstieg zum Exit Glacier gedauert, auf einem schmalen Pfad, der sich vom Eingang des Nationalparks steil bergauf windet. Auch hier sind die Wanderstöcke unentbehrlich, denn es geht zum Teil über Geröll, am Schluss sogar über einen völlig unbefestigten Trampelpfad mit querliegenden Baumstämmen durchs Gestrüpp. „Kondition braucht man, es ist ein anspruchsvoller Weg hier hoch“, sagt Henry – leider erst am Etappen-Ziel, dem Exit Glacier. Er markiert den östlichen Punkt des „Harding
TOURTIPP ALASKA
Fotos: Daniela Kebel
Rohn Buser demonstriert, was Musher ihren Hunden beim Rennen alles anziehen, damit sie nicht frieren.
Icefield“, des 780 Quadratkilometer großen Gletschergebietes zwischen den Kenai Mountains und dem Golf von Alaska. Immer wieder kommt die riesige Eisfläche in Sichtweite, sticht in ihrem grellen Weiß aus der grün-grauen Berglandschaft hervor. Darüber strahlend blauer Himmel mit blendender Sonne. Kein einziges Staubkörnchen verschmutzt im Süden Alaskas die Luft, sie scheint beim Atmen sogar leichter in die Lungen zu dringen als anderswo. Sie ist so rein und klar, dass auch die weit entfernten Berge ein gestochen scharfes Panorama abgeben. Kontraste, als glitzerte jedes einzelne Sauerstoffatom.
Wandern in „Bear Country“ Anblick und Anstrengung sollten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass dieses Gebiet „Bear Country“ ist. Jederzeit könnte man einem Braunbären gegenüberstehen – für den Fall gibt es am Eingang des Naturschutzgebietes Hinweistafeln mit Verhaltensvorschriften. Zum Beispiel, sich beim Wandern zu unterhalten, damit man sich nicht an einen Bären anschleicht und ihn überrascht. Die meisten haben dafür allerdings keine Luft mehr, konzentrieren
sich auf jeden Schritt. Nur die drei Guides plaudern locker über Pflanzen- und Tierwelt, allen voran Henry. „Immer die Umgebung beobachten“, rät er. Leicht gesagt. Wer hier nicht seine Füße fixiert, fällt auf die Nase. „Bären begegnet man hier ständig“, weiß auch Brigitte. Die Deutsche lebt einige Monate im Jahr in Alaska, in dem kleinen Ort Girdwood – irgendwo mitten im Wald, umgeben von schneebedeckten Bergen und dunkelblauen Seen. Heute ein traumhaftes Skigebiet, wurde der Ort im 19. Jahrhundert von den Goldsuchern erschlossen. Braunbären kommen dort bis in die Gärten der Häuser, deshalb sind alle Mülltonnen mit einer speziellen Bärensicherung ausgestattet. „Wenn man ein Junges sieht, sollte man sich fernhalten, denn die Mutter ist nie weit“, sagt Brigitte. Die Erfahrung hat sie selbst gemacht, als sie mit der Kamera hinter einem Jungtier herlief und plötzlich der Mutter begegnete. „Es ist zum Glück nichts passiert, aber heute weiß ich, wie gefährlich das war.“ Doch die Bären sind fast vergessen, sobald die Schritte im Eis knirschen. Überall plätschern winzige Rinnsale, Tauwasser, das sich seinen Weg bergab bahnt. Immer wieder tauchen knallblaue Flächen auf – Eis in seiner reinsten Form. Wie die Wände der metertiefen Spalten, an denen es wie auf Stegen vorübergeht, die manchmal kaum breiter als ein Meter sind. Dann kribbelt es ein wenig im Magen, die Füße treten noch fester auf, um bloß nicht abzurutschen. Doch das Erlebnis, auf einem Gletscher zu stehen, einem Jahrtausende alten Relikt aus der Eiszeit und Teil der weltweit letzten Süßwasserspeicher, ist etwas ganz Besonderes.
Hundeschlitten, eine lange Tradition in Alaska Ebenso faszinierend wie eine Gletscherwanderung ist ein Besuch beim Musher – nur nicht so anstrengend. 25 Huskys liegen auf ihren Holzhütten, dösen in der warmen Sonne vor sich hin. Kein wildes Gebell, als die kleine Gruppe
Pause nach der etwa einstündigen Gletschertour, die Steigeisen werden abgeschnallt und die Helme wieder im Rucksack verstaut.
Besucher ihr Gelände betritt, lediglich freundliches Wedeln mit dem Schwanz und erwartungsfrohes Beobachten. „Sie sind ausgelastet“, sagt Rohn Buser. „Nur Hunde, die den ganzen Tag an der Kette oder im Zwinger sind, kläffen, wenn jemand kommt.“ Angekettet sind sie hier auch, haben lediglich zwei Meter, um auf oder in ihre Hütte zu gelangen. Den Nachbarhund erreichen sie nicht. „Zur Sicherheit“, sagt Rohn. „Es gäbe immer mal wieder Beißereien.“ Doch die Hunde laufen jeden Tag mehrere Stunden frei herum, werden beschäftigt und kehren ohne Leine zum Ausruhen in ihre Hütten zurück – das System bei Busers funktioniert. Hundeschlitten haben eine lange Tradition in Nordamerika, die ersten kamen bei den Inuit zum Einsatz. Mitte des 19. Jahrhunderts dienten sie als Transportmittel in Alaska und Sibirien, die einzige Möglichkeit, Waren und Medikamente durch die eisige Polarlandschaft zu befördern. Goldsucher nutzten Ende des 19. Jahrhunderts ebenfalls Hundeschlitten als Transportmöglichkeit. Heute ist es in erster Linie ein Geschäft und harte Arbeit, Musher zu sein. Die Schlittenführer trainieren das ganze Jahr hindurch mit ihren Hunden, um an Rennen teilzunehmen. „Es ist eine Lebenseinstellung“, sagt Rohn Buser. Der 24-Jährige tritt damit in die Fußstapfen seines berühmten Vaters Martin Buser. Geboren 1958 in der Schweiz, wanderte
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Freizeitanlage des Luxushotels Lost City in Sun City
SUN CITY Das südafrikanische Las Vegas Ob Auftakt oder Ausklang einer Südafrika-Tour - Nur rund zweieinhalb Autostunden nördlich von Johannesburg bietet ein Urlaubsparadies aus der Retorte puren Ferienspaß
BONUS Video Erlebnis-Safari
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Die Illusion ist perfekt. Eine Lagune wie in der Südsee mit strahlend weißem, feinem Sandstrand an türkisfarbenem Wasser. Aus dem Hintergrund löst sich mit leise grollendem Fauchen eine Welle, die Schwimmer und Schnorchler verzückt. Den Geübten gelingt es, sich einige Meter auf dem Kamm der Welle vorantreiben zu lassen. Nur die Regelmäßigkeit des Wellengangs gibt noch einen Hinweis, dass sich die Badegäste in einer vollständig künstlich angelegten Urlaubswelt inklusive geschickt getarnter Wellenmaschine bewegen. Das Valley of Waves ist zumindest für Wasserratten das Herzstück von Sun City, einem ausgedehnten Resort mit vier Hotels von preiswert bis nobel rund zweieinhalb Autostunden nördlich von Johannesburg. Aber auch abseits des Wellengangs gibt es jede Menge Badespaß.
Langeweile ausgeschlossen Rund um das Valley breitet sich ein, selbstverständlich ebenfalls künstlich angelegter, üppig wuchernder Urwald aus, durch den sich unzählige Wasserläufe ziehen, die sich in Wasserfällen und Kaskaden in die Tiefe stürzen oder, in Kanäle gebannt, Gelegenheit zum gemächlichen Dahintreiben in Schlauchreifen bieten. Wer mehr Adrenalin braucht, probiert eine der Wasserrutschen aus. Dort gleitet man nur auf einem dünnen Wasserfilm, dafür aber umso rasanter durch abenteuerlich gewundene Tunnels bergab. Mehrere fantasievoll gestaltete Pool-Landschaften mit ausreichend Sonnenliegen und Schirmen und diversen Pool-Bars runden den erfrischenden Badespaß ab. Am meisten Betrieb ist in den Becken und Kanälen vor allem, wenn die „Bewohner“ von Sun City von ihren Ta-
TOURTIPP SUN CITY
Auf dem resorteigenen See können Gäste z.B. Parasailing, Jetski und Wasserski fahren
gesaktivitäten innerhalb und außerhalb des Geländes zurückkehren. Und dennoch wird es nie richtig voll, viel zu weitläufig ist die gesamte Anlage. Neben ausgezeichneten Golfmöglichkeiten auf gleich zwei landschaftlich reizvollen Plätzen kann man Segway-Touren unternehmen, Wasserski fahren, Wakeboarden oder mit Jetski und Bumper Boats auf dem resorteigenen See umherdüsen. Aber auch an Land kommt keine Langeweile auf. Neben einer Schmetterlings- und einer Krokodilfarm locken Reiten, Ziplining oder verschiedene Aktivitäten im Outdoor Center, wie Trommeln, Touren auf dem Quadbike oder Tontaubenschießen. Doch ehrlich gesagt ist das alles nur schmückendes Beiwerk. Zugegebenermaßen meist äußerst kurzweilig, aber eben doch nicht wirklich spektakulär. Der Fokus von Touristen aus Übersee richtet sich eher in die nächste Nachbarschaft des künstlichen Urlauberparadieses. Denn Sun City liegt in unmittelbarer Nähe von zwei der größten und artenreichsten Wildreservate Südafrikas, die noch dazu beide zu den ganz wenigen malariafreien gehören.
Die „Big Five“ Zumindest eine Tagessafari - und am besten noch eine bei Nacht - im Madikwe Game Reserve oder im Planesberg Game Reserve ist ein absolutes Muss und das unangefochtene Highlight eines Besuchs in Sun City. Planesberg grenzt direkt an Sun City. Eigentlich ist man noch damit beschäftigt, sich im Jeep
zurechtzusetzen, Sunblocker auf Nase und Ohren zu verteilen, Sonnenbrille und Kamera herauszukramen und sich zu vergewissern, wo die Wasserflasche verstaut ist, als man schon mitten drin ist im Abenteuer Tierbeobachtung. Planesberg liegt im riesigen Krater eines längst erloschenen urzeitlichen Vulkans und entfaltet eine dramatische Szenerie aus Felsen und Grassteppe, bewaldete Senken und Buschland, die alleine schon einen Ausflug wert wäre. Die geologische Vielfalt ist nicht nur pittoresk sondern auch Voraussetzung für die Entstehung ganz unterschiedlicher Habitate für Flora und Fauna. Beide haben sich hier in außergewöhnlich großem Artenreichtum angesiedelt, bis hin zu den Big Five, also Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard. Alle Fünf an einem Tag zu sehen, mag so wahrscheinlich sein, wie ein Sechser im Lotto. Aber nach nur einem halben Tag mit mehreren Antilopenarten, Zebras, Giraffen, Nashörnern, Nilpferden und Löwen füh-len wir uns dennoch wie Lottogewinner. Und zumindest die Begegnung mit einem der Big Five lässt sich arrangieren.
laufen, trinken, sich suhlen und - wenn sie gut aufgelegt sind - den neugierigen Menschen auf ihrer lustigen Terrasse einen Besuch abstatten. Einige kommen so nah, dass sie sich am Rüssel streicheln lassen, mit dem sie die fremde Spezies beschnuppern. Wildhüter halten sich zwar dezent im Hintergrund, wachen aber mit Argusaugen darüber, dass die von ihnen vorher instruierten Besucher sich der Situation entsprechend verhalten und sich diese ungewöhnliche Interaktion zwischen Mensch und mehr oder minder wilden Tieren für beide Seiten erfreulich abspielen kann. Sie erledigen ihren Job so gut, dass sich alle Besucher erst nach mehrmaliger Aufforderung von den charmanten Dickhäutern loseisen können, um noch vor Einbruch der Dunkelheit die kurze Rückfahrt nach Sun City anzutreten.
Drinnen oder draußen? Selbstverständlich bietet die perfekt durchorganisierte Erlebniswelt Sun City auch abends und auch in wohltemperierten Indoor Arkaden jede Menge Abwechslung. Das ist zwar zugegebenermaßen alles eher auf einen us-amerikanisch-internationalen Geschmack
Auf Tuchfühlung Am Elephant Wallow, zu Deutsch wörtlich an der Elefantensuhle, ist jeden Tag kurz vor Sonnenuntergang eine Begegnung mit einigen der Dickhäuter fast schon garantiert. Von einer mit einer kniehohen Mauer umgebenen Terrasse aus kann man beobachten, wie Elefanten aus dem Busch zum Wasserloch
Für Safari-Touren bieten sich Ausflüge in die Wildreservate Madikwe Game Reserve und Planesberg Game Reserve an
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TEST: FLUGPORTALE
Buchen, freuen ...oder richtig 채rgern!
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Hop-on/Hop-off: New York per Bus von oben kennenlernen
TEST & RAT FLUGPORTALE
Einige Flugportale locken mit vermeintlich billigen Ticketpreisen. Clever reisen! will es genau wisssen: Wer hat die besten Preise? Wer bietet Service und Beratung? Wer ist verbraucherfreundlich? Wer zockt ab? Wo gibt es zum Schluss die dicke Rechnung?
Frau Dr. Lorson ärgert sich noch heute über das Internetportal Airline-Direct. Frau Lorson wollte für sich und ihren Mann einen Flug mit Luxair buchen. Sie fiel am Ende auf untergejubelte Zusatzgebühren herein und fühlt sich „komplett abgezockt“, so Frau Dr. Lorson gegenüber Clever reisen!. Insgesamt schlug das Portal Airline-Direct im Falle von Frau Lorson auf den Ticketpreis eine Servicegebühr von 79,96 Euro und zudem auch noch eine Bezahlgebühr von 16 Euro obendrauf. Gemerkt hat es Frau Lorson erst, als der Flug gebucht war und eine Buchungsbestätigung im Email-Briefkasten eintraf. Teure Service- oder Verwaltungsgebühren sind leider keine Seltenheit, wie der Test aufzeigte. Bei Bravofly wurden bei unseren drei Preisbeispielen zwischen 26,40 und 32,40 Euro hinzu addiert. Noch tiefer greifen Airline-Direct, Flug.de und Fluege.de in die Portemonnaies ihrer Kunden. Bei unseren Preisbeispielen wurde hier eine Servicegebühr von 19,99 und 29,99 Euro berechnet. Doch aufgepasst: Der genannte Betrag ist pro Strecke zu bezahlen! Bei einem Hin- und Rückflug verdoppelt sich also die Gebühr. Grundsätzlich ist an der Tatsache nichts auszusetzen, dass Flugportale eine Gebühr für ihren Service verlangen. Doch diese Gebühr sollte gleich am Anfang einer Preisabfrage im Ticketpreis enthalten sein, so wie es eine EUVerordnung auch vorsieht (EU-Verordnung EG 1008/2008) und nicht erst im Laufe eines Buchungsprozesses eingeführt werden. Das führt nämlich dazu, dass sich der Endpreis erhöht und die Verbraucher keine Preisvergleiche mehr durchführen können. Auf die Einhaltung der Verordnung pochen Verbraucherschützer und Clever reisen! seit Jahren unisono. Die Verbraucherzentrale geht daher auch immer wieder gerichtlich gegen besonders dreiste Portale vor. Selbst Warnungen wurden in der jüngeren Vergangenheit von Verbraucherschützern gegenüber dem Flugportalbetreiber Unister ausgesprochen (z.B. Fluege.de). Doch viele Portalbetreiber ficht das wenig an. Sie umgehen Gerichtsurteile mit immer neuen Tricksereien, wie dieser Test eindrucksvoll aufzeigt.
Ärger beim Startpreis Gegen die Maßgabe, dass der Startpreis gleich dem Endpreis sein muss, verstoßen gleich fünf der getesteten Portale. Weshalb diese Portale den Preistest auch nicht bestanden haben. Die durchgefallenen Portale sind sowohl Airline-Direct.de und Fluege.de (Unister-Gruppe aus Leipzig) als auch Bravofly.de, Flug.de und Opodo.de. Auffällig ist hierbei, dass beim letzten Test (Clever reisen!-Ausgabe 02/13) zum Beispiel das Portal Airline-Direct etwaige Gebühren gleich am Anfang einer Preisabfrage im Ticketpreis inkludiert hatte. Dieser bekannte Anbieter verabschiedete sich somit leider von einer verbraucherfreundlichen Preisklarheit.
Vorbildliche Portale Neben den „Schwarzen Schafen“ in der Branche gibt es allerdings auch vorbildliche Internetportale. Einen perfekten Umgang mit Zusatzgebühren legte bei unserem Test beispielsweise das empfehlenswerte Portal One-Two-Trip.com an den Tag. Im anfänglich genannten Ticketpreis für einen Flug von Dortmund nach Barcelona (Preisbeispiel 1), ist die geforderte Gebühr (3,59 Euro) bereits enthalten. Auch der Gesamtpreis für alle drei abgefragten Flugpreise (siehe Tabelle) war nur um 1,6 Prozent teurer, als beim Testsieger Expedia. Weshalb beide Portale auch die Note „Sehr Gut“ erhielten. Übrigens: Expedia war bereits beim letzten Test einer der Testsieger. Nur etwas teurer als Expedia und One-TwoTrip war Ebookers (+7,3 Prozent).
Geldschneiderei inklusive Eine andere Masche, dem Kunden in die Tasche zu greifen, sind die sogenannten Bezahlgebühren. Dabei ist auffällig, dass einige Portale zwar günstige Ticketpreise anbieten, doch keine kostenlose und vor allem auch gängige Bezahlvariante (z.B. Überweisung, weit verbreitete Kreditkarten, Paypal). Obwohl der Bundesgerichtshof zu diesem Themenkomplex ein Urteil erließ (in diesem Fall gegen Ryanair) und zumindest eine kostenlose Bezahlvariante bei Online-Buchungen vorschreibt, ficht auch das viele Portale nicht an.
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BEQUEMER FLIEGEN
Raus aus der Sardinendose XL-Sitze: Bequemer fliegen zum kleinen Preis. Für moderate Aufschläge können sich Passagiere mehr Platz an Bord verschaffen.
X
L-Sitz heißen sie bei Air Berlin, „Extra Comfort Sitz“ bei Alitalia oder „Premium Sitz“ bei Ryanair . Gemeint ist damit aber immer das Gleiche: Sitzreihen, die in der Economy Class über mehr Beinfreiheit als andere Sitzreihen im Flieger verfügen. Passagiere müssen keine Überlänge haben, um sich in manchen Fliegern wie Sardinen in der Dose zu fühlen. Für viele Passagiere sind Sitzabstände von 71 Zentimeter (Jet2, Monarch Airlines) oder 73 Zentimeter (Tailwind) auf der Kurz- und Mittelstrecke schlichtweg eine Qual. Etwas mehr Beinfreiheit bieten viele Fluggesellschaften zwar auf der Langstrecke an, doch die weit verbreiteten 76,2 bis 78,7 Zentimeter Sitzabstand sind für viele Passagiere nicht wirklich bequem. Allerdings spielt beim Sitzabstand auch eine wichtige Rolle, welche Sitze zum Einsatz kommen. Bei Condor sind beispielsweise neuartige Sitze im Airbus 320 installiert worden. Diese zeichnen sich durch eine dünnere Rückenlehne aus. Dadurch steht den Passagieren mehr Beinfreiheit zur Verfügung.
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Dennoch, die größte Abhilfe in punkto Beinfreiheit bringen sogenannte XL-Sitze. Sie werden zunehmend gleichermaßen von Ferien-, Linien- und Billigfliegern angeboten. Immer mehr Fluggesellschaften suchen wegen des harten Wettbewerbs händeringend nach zusätzlichen Einnahmequellen. Weshalb Flugunternehmen zunehmend XL-Sitze gegen Bares anbieten. Passagiere profitieren dagegen von der Möglichkeit, sich mehr Beinfreiheit reservieren zu können. Die Spannbreite der zusätzlichen Beinfreiheit ist mitunter enorm und hängt vom eingesetzten Flugzeugmuster und der Fluglinie ab.
Kurz- und Mittelstrecke Auf der Kurz- und Mittelstrecke werden sehr häufig Flugzeuge, wie etwa Maschinen des Typs A319, A320 oder B737 eingesetzt. Bei Ryanair - die beispielsweise ausschließlich mit Flugzeugen der Marke B737 fliegt beträgt der Sitzabstand in den Standardreihen 76,2 Zentimeter. XL-Sitze bei Ryanair verfügen jedoch über einen Sitzabstand von 101,6 Zentimeter.
Mitunter erheblich ist der Unterschied bei Condor. Bei den Airbus-Maschinen beträgt der Standardsitzabstand zwischen 71,1 und 76,2 Zentimeter. In den Reihen mit den XLSitzen wird hingegen ein Sitzabstand zwischen 91,4 und generösen 124,4 Zentimetern offeriert. Nicht ganz so groß, aber dennoch üppig kann der Unterschied bei Sun Express ausfallen. In den Standardsitzreihen werden 76,2 Zentimeter angeboten, während die XLSitze auf bis zu 96,5 Zentimeter kommen. Richtig bequem können es sich Passagiere auch bei Finnair machen. Die Standardsitzreihen verfügen hier über einen Standardsitzabstand von 78,7 Zentimeter. In den XL-Sitzreihen werden aber bis zu 127 offeriert. Nicht immer ist der Unterschied derartig gravierend. Bei der deutschen Fluggesellschaft Germania - die viele Reiseveranstalter im Programm haben - fällt der Unterschied bescheidener aus. Standardsitzreihen kommen auf 75 Zentimeter, während XL-Sitze „nur“ auf 81 kommen. Doch selbst diese sechs Zentimeter machen für viele Passagiere den Unterschied aus.
TICKETGUIDE AIRLINES
Fotos: Peter, Lufthansa, Istockphoto, Airbus
Lang strecken auf der Langstrecke Sehr generös ist der Sitzabstand bei Finnair oder auch bei KLM auf der Langstrecke. Hier bieten die Fluggesellschaften in den XL-Sitzreihen bis zu stattlichen 140 Zentimeter Sitzabstand an. Zum Vergleich: Standardreihen verfügen bei Finnair über einen Sitzabstand von 81,3 und bei KLM von 78,7 Zentimeter. Viel Beinfreiheit bietet auch Lufthansa auf der Langstrecke an. Je nach Sitzplatz werden bis zu 38 Zentimeter mehr Beinfreiheit angeboten. Erste Wahl sind in diesem Punkt auch Cathay Pacific oder Etihad Airways. Beide Fluglinien bieten erstaunliche Sitzabstände für ihre XL-Sitzreihen an. Hier können sich Passagiere auf bis zu 130 Zentimeter Sitzabstand freuen. Spitzenreiter in punkto Beinfreiheit ist allerdings Alitalia: Bis zu 122 Zentimeter an zusätzlicher Beinfreiheit wird hier auf der Langstrecke angeboten. Sitzreihen mit mehr Beinfreiheit haben allerdings auch Nachteile. Viele XL-Sitze sind nicht von allen Passagieren buchbar. Da sich diese Sitze häufig an den Notausgängen befinden, gelten besondere Sicherheitsvorschriften der jeweiligen Luftfahrtbehörden. Grundsätzlich dürfen beispielsweise werdende Mütter, Kleinkinder und Kinder unter 12 Jahren, behinderte Personen oder Personen, die mit Tieren in der Kabine reisen, diese Sitzplätze nicht reservieren. Andere Fluglinien schreiben explizit auch ein Mindestalter vor. Bei Cathay Pacific beträgt das Mindestalter 12 Jahre, bei Lufthansa liegt es hingegen bei 16 Jahren. Zudem verlangen viele ausländische Airlines, dass die Passagiere Sicherheitsanweisungen der Crew zumindest in Englisch verstehen. Die Sitzreihen mit mehr Beinfreiheit haben aber auch andere Nachteile. Viele XL-Reihen liegen in direkter Nachbarschaft zu den Bord-
toiletten oder den Bordküchen, was ein ständiges Kommen und Gehen verursacht. Zudem klagen häufig Passagiere darüber, dass die Luft an den Notausgängen während des Flugs besonders kühl ist.
Vielfalt in der Luft Doch nicht immer befinden sich die Sitze mit mehr Beinfreiheit an den Notausgängen. Je nach Flugzeugtyp und Fluggesellschaft werden XL-Sitzreihen auch hinter der Trennwand ausgewiesen. So zum Beispiel beim Flugzeugtyp B777-300ER von Air Canada. Hier befinden sich die beliebten Sitze in der Reihe 18 direkt hinter der Trennwand. Air France bietet ebenfalls Sitzreihen mit mehr Beinfreiheit an, die sich nicht per se am Notausgang befinden. Im Jumbo (B747-400) befinden sich zehn Economy Class-Reihen im Oberdeck. Alle der hier angebrachten Sitzreihen werden von Air France als sogenannte Seat Plus-Sitze ausgewiesen, da sie rund fünf Zentimeter mehr Beinfreiheit offerieren. Sitzreihen mit mehr Beinfreiheit werden auch bei Germanwings angeboten. Anstatt dazu die Notausgangsreihen zu nehmen, hat Germanwings ein anderes Konzept gewählt. Hier verfügen die Sitzreihen eins bis zehn (A319), beziehungsweise bis zwölf (A320) über einen Sitzabstand von 81,3 anstatt 73,7 Zentimeter. Lediglich in den Maschinen der Marke Bombardier CRJ900 befinden sich Sitze mit mehr Beinfreiheit an den Notausgängen. Dieser Flugzeugtyp soll jedoch sukzessive durch A320-Maschinen ersetzt werden. Eine andere Variante, bequemer zu fliegen, sind die preiswerten Komfortklassen einiger Flugunternehmen. So zum Beispiel die „Economy Plus“ (United), „Main Cabin Extra“ (American Airlines) oder die „Economy Comfort Zone“ (KLM). Hierbei handelt es sich um aufgepeppte Economy Class-Sitzrei-
Passagiere müssen keine Überlänge haben, um sich in manchen Fliegern wie Sardinen in der Dose zu fühlen. Für viele Passagiere sind Sitzabstände von 71 oder 73 Zentimeter auf der Kurz- und Mittelstrecke schlichtweg eine Qual.
hen. Sie bieten für vergleichsweise niedrige Aufschläge etwas mehr Beinfreiheit an. Bei KLM und United sind es bis zu zehn Zentimeter. Bei American Airlines sogar bis zu 15 Zentimetern. Diese aufgepeppten Economy Class-Sitzreihen sind allerdings nicht zu verwechseln mit dem Angebot einer eigenständigen Premium Economy Class á la British Airways, Cathay Pacific oder einer Lufthansa. Diese bieten nämlich weitaus mehr Services an, als lediglich ein Plus an Beinfreiheit. Text: Dominik Peter
TIPPS & TRICKS *XL-Sitze Folgende Fluggesellschaften bieten das Reservieren von Sitzen mit mehr Beinfreiheit an, konnten uns aber keine Angaben zum Sitzabstand dieser Sitzreihen liefern: Air Europa, Air France, Austrian Airlines, British Airways, FlyBe, Hamburg Airways, Norwegian Air Shuttle, Singapore Airlines, Swiss, TUIfly und Wow Air. *Meileneinsatz Bei einigen Fluggesellschaften kann der Sitzplatz mit mehr Beinfreiheit auch mit Meilen bezahlt werden. Dazu gehören etwa Cathay Pacific oder KLM. *Tarifwahl Bestimmte Tarife enthalten bereits einen kostenfreien Sitzplatz mit mehr Beinfreiheit. Derartige Tarife sind unter anderem bei Germanwings (Best-Tarif) und Ryanair (Business Plus-Tarif) zu haben.
XL-Sitze sind für Familien mit Kindern unter 12 Jahren aus Sicherheitsgründen nicht reservierbar
*Angebote für Statuskunden Passagiere die einen Vielfliegerstatus genießen, können Sitze mit mehr Beinfreiheit entweder kostenlos reservieren (Flying Blue und SkyMiles Platinum) oder erhalten einen Rabatt (z.B. Flying Blue und SkyMiles Gold/Silber).
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BERLIN „für ummesonst“ Berlin gilt bei Besuchern der Stadt zu Recht als besonders preiswerte Reisedestination. Aber die wenigsten wissen, dass sie herrliche Urlaubserlebnisse genießen können, ohne einen Cent auszugeben – Berlin „für ummesonst“, wie die Einheimischen sagen. Clever reisen!-Autor Horst Schwartz hat Beispiele gesammelt, dies ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit. Den meist verkauften deutschen Städtepass, die Berlin WelcomeCard, gibt es nicht kostenlos. Aber wenn man ihn einmal erworben hat – es gibt ihn wahlweise für 48 Stunden, 72 Stunden oder fünf Tage -, winken Ermäßigungen bis zu 50 Prozent bei mehr als 200 touristischen und kulturellen Attraktionen der Stadt und freie Fahrt in allen öffentlichen Verkehrsmitteln. Das bedeutet auch kostenlose Stadtrundfahrten mit den Bussen der Linien 100 und 200, die auf ihren Routen vom Bahnhof Zoo zum Alexanderplatz und zurück die wichtigsten Sehenswürdigkeiten passieren. Während die Linie des 100er Busses nördlich des Tiergartens am Reichstag, Schloss Bellevue und der Siegessäule vorbeiführt, passiert der 200er Bus das Botschaftsviertel südlich des Tiergartens und den Potsdamer Platz.
Ausflug zur Pfaueninsel Selbst ein kleiner Schiffsausflug ist drin. Die Fähre F10 legt ganzjährig in Alt-Kladow ab und fährt über die Havel bis zum Großen Wannsee. Von dort bietet sich auch ein Abstecher, ebenfalls mit der Fähre, zur nahe gelege-
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nen Pfaueninsel an (Fahrpreis 3 Euro). Mit der S-Bahn geht es ab Wannsee auch schnell wieder zurück in die Stadt. Zeitgeschichte wird Berlin-Besuchern auf Schritt und Tritt serviert, ohne dass jedesmal Eintritt kassiert wird. So brauchen Berlin-Gäste für den sehenswerten Besuch der Reichstagskuppel nur Zeit und Geduld, denn die Warteschlangen sind stets lang. Die Besichtigung des Berliner Wahrzeichens ist nur mit vorheriger Anmeldung möglich, online oder für Kurzentschlossene in der Serviceaußenstelle des Besucherdienstes [siehe Infos]. Ganz in der Nähe liegt das beeindruckende Holocaust-Mahnmal mit einer zusätzlichen unterirdischen Ausstellung. Wo sich während des Dritten Reichs die Kommandozentralen von Gestapo, SA und SS befanden, veranschaulicht heute die Open-AirDokumentation Topographie des Terrors mit angeschlossenem Informationszentrum das Ausmaß der NS-Schreckensherrschaft. Am historischen Ort im Bendler Block in BerlinMitte informiert die Gedenkstätte des Deutschen Widerstandes über den Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Das DeutschRussische Museum in Karlshorst erinnert an den deutsch-sowjetischen Krieg von 1941 bis 1945. Zum Anti-Kriegs-Museum gehört ein Original-Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Rolle der Westmächte in der Nachkriegszeit dokumentiert das Alliiertenmuseum in Berlin-Zehlendorf, der Deutsche Dom am Gendarmenmarkt, Berlins schönstem Platz, dagegen die historische Entwicklung des parlamentarischen Systems
in Deutschland. Überreste der Mauer stehen an der Bernauer Straße; die dazugehörige Gedenkstätte vermittelt ein Bild der ehemaligen Grenzanlagen. Die East-Side-Galerie, das 1,3 Kilometer langen Mauerstück zwischen Ostbahnhof und Warschauer, ist naturgemäß umsonst zu besichtigen. Bei der größten Open-Air-Galerie der Welt haben weit über 100 Künstler mitgewirkt. Auch durch die Hackeschen Höfe dürfen Besucher – tagsüber – schlendern, ohne einen Cent zu zahlen. Hier präsentiert sich Berlins berühmte HinterhofArchitektur im schönsten Jugendstil.
Museen von A bis Z Buchstäblich von A bis Z, von AbgussSammlung Antiker Plastik bis Zweiradmuseum reicht die Liste der über 60 Berliner Museen und Ausstellungen, zu denen der Eintritt frei ist. Die berühmten Staatlichen Museen mit Häusern auf der Museumsinsel, im Kulturforum und in Dahlem verlangen von Besuchern erst Eintritt, wenn diese volljährig sind. Andere Museen lassen Erwachsene nur an bestimmten Tagen kostenlos hinein: die Akademie der Künste an jedem ersten Sonntag des Monats, an jedem ersten Mittwoch das Bröhan-Museum mit faszinierender Jugendstil-Sammlung, das Märkische Museum, in dem die Besucher die Geschichte Berlins von der Ur- und Frühgeschichte bis zur Gegenwart nachvollziehen können, sowie das Ephraim Palais im Rokoko-Stil mit wechselnden Ausstellungen zur Berliner Kunst- und Kulturgeschichte.
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