Clever reisen 4/14

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Nr. 4/2014 D 5,50 Euro Nov./Dez./Jan. CH 10,50 SFR /Austria 6.- Euro / Italien&Spanien 6,90 Euro / BeNeLux 6,50 Euro

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Inhalt 04/14 KARIBIK-FERIEN

06 KARIBIK-SPECIAL Inseln für Entdecker

ZU GEWINNEN KUBA 13

48 SEYCHELLEN Traumstrände & Natur

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NEW ORELANS Streifzug durch die Stadt

INSIDER 14 Schnäppchen & Touren Clever buchen und reisen 15 Europa-Trips Hippe Hostels zum kleinen Preis

+ BONUS: ERLEBNISAPP Reisevideos & Bildergalerien Entdecken Sie Ihr Reisemagazin Clever reisen! wie noch nie - mit Ihrem Smartphone oder Tablet-PC. Scannen Sie mit der Junaio-App die gekennzeichneten Seiten in dieser Ausgabe. Sie erleben die Clever reisen!- Tourtipps in einer neuen Dimension und haben noch mehr Lesespaß!

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17 Frachtschiff-Reisen Insidertipps vom Experten 17

Urlaubskasse Abzocke am Geldautomaten

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Reiserecht praktisch Anwalt Hopperdietzel informiert

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Clever unterwegs Erste Notfall-Hilfe im Ausland

110 Möller’s Reisewelt Pfiffig, praktisch & gut 112 Leserbriefe: Tipps, Tricks & Erfahrungen - Leser für Leser 114 REISELUSTIG: Die Ländersammlerin Impressum: Wer, was, wo


TEST & RAT 20

Städtereisen Preiswert durch Europa

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Vorsicht, Touristenfallen! Gut zu wissen: Fiese Tricks

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TEST: Handy-Roaming Wie Sie die Kostenfalle vermeiden

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TEST: Fernbusse Kreuz & quer durch Deutschland

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Budget-Hotels Betten für Sparfüchse

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TEST: Reise-Communities Wer kennt sich wirklich aus?

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Hotel-Bewertungen im Web Worauf Sie achten sollten

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Fernreisen Urlaub zum Discountpreis: Welche Trips sind Ihr Geld wert?

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SCHOTTLAND Stippvisite in Aberdeen

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ZAGREB Stadt der Vielfalt

Dubai, Abu Dhabi & Co 7 Emirate im Tourcheck

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Bahamas Exuma - Insel der Gelassenheit

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Seychellen Inselparadies mit harter Schale

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Byron Bay/Australien Trip zum beliebtesten Badeort

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Patagonien/Chile Auf dem „W-Trek“ unterwegs

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New Orleans/USA Jazz, Party & The Big Easy

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Aberdeen/Schottland Unbekannte Schönheit

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Luxemburg Citytrip mit kleinem Budget

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Zagreb/Kroatien Das perfekte Wochenende

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Deutschland-Extra News, Spartipps & Tourideen

CLEVER FLIEGEN! Neue Tipps & Spartricks

TICKETGUIDE 90 Clever fliegen! Mehr Service mit dem Komfort-Tarif: Tipps und Preisvergleiche 92 Airlines & Gepäck Durchblick im Gebühren-Dschungel Was Passagiere wissen müssen 95 TEST: Ferienflieger Condor Wie gut ist die neue Business Class?

TOURTIPPS 36

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96 Clever buchen! Wie Sie „unverbindlich“ Flüge reservieren und profitieren

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EMIRATE IM TOURCHECK Sieben auf einen Streich

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Grenzenlos individuell:

KARIBIK Tipps f端r Inselh端pfer: Ob romantische Hochzeitsreise oder Tauch- und Aktivurlaub: Jede der kleineren Karibikinseln bietet eine einmalige Kulisse f端r den perfekten Urlaub

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TOURTIPP KARIBIK

Farbenfrohe Häuserfassaden auf Aruba

Volksfest auf Grenada

Wer sich einmal auf Bonaire die Tauchermaske aufgesetzt hat und die atemberaubende bunte Unterwasserwelt vor der kleinen Insel bestaunen konnte, der versteht die enthusiastischen Taucherzählungen ehemaliger Bonaire-Besucher. All jene, die mal durch Willemstad auf Curacao entlang der Straße „De Handelskade“ geschlendert sind, berichten erstaunt vom „Klein-Amsterdam“ in der Karibik. Von Muskat und den vielen Gerüchen handeln die Schilderungen von Inselbesuchern auf Grenada. Schließlich ist die kleine Muskatnuss Hauptexportschlager der kleinen Insel. Weshalb Grenada auch gerne als Gewürzinsel bezeichnet wird. Die Liste ließe sich nahezu beliebig fortsetzen, denn jede der kleinen Eilande hat

seine ganze eigene Identität, die es zu entdecken gilt. Das geht teilweise einfacher und preiswerter, als so mancher Tourist glauben mag. Viele der Karibik-Inseln sind nämlich ab Deutschland recht einfach zu erreichen.

Gute Verbindungen Der deutsche Ferienflieger Condor fliegt zahlreiche der hier vorgestellten Inseln an. Doch dabei handelt es sich allerdings nicht immer um einen Direktflug. Auf dem Rückflug von Grenada nach Frankfurt, legt Condor einen Zwischenstopp in Barbados ein. Passagiere auf dem Heimflug von Antigua müssen hingegen eine Zwischenlandung in Puerto Plata akzeptieren. Ganz Ähnliches kann auch bei einer An-

reise mit British Airways auftreten. Die englische Fluggesellschaft fliegt zahlreiche der kleineren Karibikstaaten an. Deutsche Passagiere müssen jedoch häufig einen Flughafenwechsel hinnehmen, denn British Airways fliegt einige der Ziele nur ab Gatwick an, während der Zubringerflug ab Deutschland in Heathrow landet. Einfacher klappt das Inselhüpfen vor Ort. Die Fluggesellschaften Caribbean Airlines, LIAT und Winair verbinden die Karibikstaaten untereinander. Zudem können auch Fähren, wie die „L`Express des Iles“ bei deutschen Reiseveranstaltern gebucht werden (u.a. Meier´s Weltreisen). Insofern steht einer traumhaften Inselkombination nichts im Wege. Clever reisen! 4/14

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Barcelona günstig mit der CityCard entdecken

EUROPA Städtetrips preiswerter buchen Zehn Reiseziele im Fokus. Fünf bekannte Ziele - fünf Insiderziele

Gerade im Herbst und im Frühjahr brummen Städtereisen. Es sind die besten Jahreszeiten für ausgiebige Touren durch die beliebtesten europäischen Metropolen, wie etwa Barcelona, Madrid, Rom oder Lissabon. Doch es gibt auch Alternativen. Sie sind weniger überlaufen und manchmal auch preiswerter. Dazu zählen etwa Städte wie Pula, Porto oder Pisa.

Ausgebaute Streckennetze Städtereisen werden häufig mit dem Flieger absolviert. Neben den großen deutschen Fluggesellschaften Lufthansa und Air Berlin, fliegen vor allem die Preiswertflieger Easyjet, Germanwings und Ryanair zahlreiche europäische Städte an. Germanwings hat gerade

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in den letzten Monaten ihr Streckennetz massiv ausgebaut. Das liegt daran, dass Lufthansa verstärkt auf die konzerneigene Preiswertmarke setzt. Zudem gibt es je nach Strecken auch noch andere preiswerte Alternativen. Nach Barcelona fliegt etwa die spanische Preiswertmarke Vueling oder nach Pisa die Konzerntochter Air Dolomiti. Eine Übersicht der wichtigsten Fluggesellschaften für die jeweiligen Ziele befindet sich in der Tabelle. Die Ticketpreise starten bei den Billigmarken schon bei 19,99 Euro. Doch Zusatzkosten, wie etwa Bezahl- und Gepäckgebühren, kommen auf die Dumpingpreise noch obendrauf. Erfreulich ist jedoch die Tatsache, dass viele der hier vorgestellten Reiseziele auch ab

kleineren Flughäfen angeflogen werden. So kann beispielsweise mit Intersky ab Friedrichshafen nach Pula geflogen werden und mit Ryanair ab Bremen nach Madrid. Allerdings werden viele Strecken nur saisonal angeflogen. Ab Ende Oktober stellen Fluggesellschaften auf den Winterflugplan um. Dann werden einige Routen eingestellt. Beim Billigflieger Germanwings ist es beispielsweise die Strecke Köln/Bonn nach Pula und Dubrovnik (Kroatien). Tipp: Auf der Suche nach preiswerten Flugtickets bieten sich Vergleichsportale an. Dazu zählen etwa discountflieger.de oder swoodoo.com.


TEST & RAT STÄDTEREISEN

Porto: Sehenswerte Altstadt

Fürstlich logieren zum kleinen Preis Neben der richtigen Wahl der besten Flugverbindung ist auch die Wahl einer geeigneten Unterkunft wichtig. Hier punkten vor allem die kleineren Städte durch ihre Preise. In Porto können Urlauber schon ab 26 Euro pro Person im Doppelzimmer im Designhotel „Porto Trindade“ nächtigen. Derartige Tiefpreise sind kein Ausrutscher. Auch in Valencia (ab 38 Euro pro Person im Doppelzimmer) oder Malaga (ab 43 Euro) finden sich stylische Designhotels zum Niedrigpreis. Neben den großen deutschen Reiseveranstaltern - dazu zählen Dertour, FTI, ITS, Neckermann Reisen, Thomas Cook und TUI haben auch Spezialveranstalter entsprechende Angebote in ihren Katalogen. Für Kroatien ist es beispielsweise der Spezialist I.D. Riva Tours oder für Portugal der Veranstalter Olimar. Tipp: Auf der Suche nach dem preisgünstigsten Angebot bieten sich auch hier Preisvergleichsseiten an. Dazu zählen Internetportale wie www.mchotel.de, holidaycheck.de oder trivago.de. Die Suche nach dem günstigsten Anbieter ist auf den Vergleichsportalen kostenlos und mit der Eingabe von wenigen Angaben schnell zu ermitteln.

Spartipp: City Cards & Bustouren Tief in die Tasche greifen müssen Touristen mitunter vor Ort. Eintrittsgebühren für Museen und Sehenswürdigkeiten oder schlichtweg für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel (ÖPNV) sind nur einige der Kosten. Viele europäische Metropolen bieten allerdings sogenannte „City Cards“ an. Derartige Stadtkarten bieten inkludierte Leistungen an: Häufig ist die Nutzung des ÖPNV enthalten. Je nach Kartenvariante können auch Museen kostenlos besucht werden. Doch aufgepasst: Manchmal gibt es auch nur Rabatte auf den Eintrittspreis. Manche Karten enthalten auch noch andere Vorzüge. Dazu zählen beispielsweise Ermäßigungen in Restaurants, Bars und Attraktionen. Die Karten haben grundsätzlich eine vorgeschriebene Gültigkeit. Sie kann von einem Tag bis hin zu drei

Madrid: per Bus durch die Metropole

Tagen betragen. Einige wenige Karten - dazu zählen beispielsweise die „Madrid Card“ oder die „Dubrovnik Card“ - gibt es auch für längere Aufenthalte. Die Kosten einiger Stadtkarten sind nicht unerheblich. Der sechs Tage gültige „Rom Citypass“ kostet immerhin rund 160 Euro pro Person. Daher sollte vor dem Kauf einer Stadtkarte geklärt werden, was die Kartenvariante bietet und welche Leistungen davon tatsächlich vor Ort genutzt werden sollen. Die Karten sind meist bei den TouristenInformationsbüros vor Ort erhältlich. Manchmal auch gleich am Flughafen. Einige können bequem online gebucht werden. Anbieter sind zum Beispiel www.european citycards.com (Barcelona, Lissabon und Valencia), getyourguide.de (Rom, Malaga) oder expedia.de. Einige Kartenanbieter haben sogar eigene Internetseiten geschaltet (Valencia und Madrid). Tipp: Der Kauf einer City Card kann noch einen ganz anderen Vorteil beinhalten. Karteninhaber müssen in der Regel vor Ort nicht mehr am Verkaufsschalter anstehen. Wer die langen Warteschlangen an so mancher Sehenswürdigkeit in Rom schon einmal gesehen hat, weiß diesen Vorteil zu schätzen. Eine andere Sparvariante sind sogenannte Hop-On/Hop-Off-Bustouren. Diese Busse fahren die wichtigsten Sehenswürdigkeiten entlang einer Route ab. Die Besucher können nach Belieben aus- und einsteigen und so ihre Besichtigungstour nach eigenem Gusto planen. Hop-On/Hop-Off-Bustouren gibt es nicht nur in den großen Metropolen, sondern auch in kleineren Städten, wie etwa Porto, Pula oder Text: Dominik Peter Pisa.

NEU: STÄDTE & STÄDTCHEN Müller Touristik, bisher bekannt als Partyreisen-Veranstalter, hat ein sehr interessantes Städtereisenprogramm „Die wahrscheinlich schönsten 46 Städte und Städtchen in Deutschland und Europa“ neu auf den Markt gebracht. Dabei ist Deutschlands kleinste Stadt, Arnis an der Schlei, oder die größte in Europa, Istanbul am Bosporus. Alle Touren werden grundsätzlich als Pauschalreise angeboten, die von einem ständig erreichbaren Reiseteam betreut werden. Infos im Reisebüro oder im Internet bei www.mueller-touristik.de

TIPPS & TRICKS *Flugtickets: Tarifwahl Viele Fluggesellschaften bieten Tarife an, die kein Freigepäck enthalten. Gepäck aufzugeben muss dann extra bezahlt werden. Allerdings gibt es auch Tarife, die Freigepäck bieten. Bei Germanwings ist es der „Smart-Tarif“, bei Vueling der „Optima-Tarif“ und bei Air Dolomiti der „Plus-Tarif“. *Mit Kindern fliegen Einige Fluggesellschaften bieten Kinderermäßigungen an. Dazu zählen etwa Air Berlin, Germanwings, Intersky und Lufthansa. *Studententarife Nur noch wenige Airlines haben Studententarife innerhalb Europas im Angebot. Dazu zählt beispielsweise Intersky (90 Euro/one-way inkl. Steuern und Gebühren). *Frühbuchertarife Auch Stadthotels bieten Frühbuchertarife an. Die Fristen und Rabatte sind sehr unterschiedlich, variieren von Hotel zu Hotel und sind zudem abhängig vom Veranstalter. Frühbucherrabatte bieten unter anderem Dertour, ITS, Neckermann Reisen, Olimar, Thomas Cook und TUI an. *Richtiger Wochentag Es gibt häufig zwei unterschiedliche Zimmerpreise: Einen Preis für Übernachtungen am Wochenende und einen Preis für Übernachtungen an einem Wochentag. Je nach Hotelwahl, kann eine geschickte Wahl der Reisezeit viel Geld sparen. So kostet beispielsweise das „Sofitel Lisbon Liberdade“ am Wochenende (Fr-So) nur 99 Euro p.P./ DZ inkl. FR anstatt 119 Euro an Wochentagen (Plus-Rate, buchbar bei TUI). *Spartermine Viele Hotels bieten Spartermine in der Nebensaison an. Die häufigste Variante ist „4 = 3“ (vier Nächte bleiben, drei Nächte zahlen). Derartige Spartermine sind unter anderem bei Dertour, ITS, Neckermann Reisen, Olimar, Thomas Cook und TUI buchbar. *Seniorenrabatte Einige Hotels und Veranstalter bieten Seniorenraten an. Bei Dertour kann beispielsweise das 4-Sterne Hotel „Residenza di Repetta“ in Rom mit einem 5-prozentigen Rabatt gebucht werden, sofern ein Gast mindestens 59 Jahre alt ist. Bei Olimar gibt es den „Golden Age“-Rabatt von 10 Prozent beispielsweise für das „Bairro Alto Hotel“ in Lissabon.

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Abu Dhabi: Ausflug auf einer traditionellen Dhau

BONUS Bilder V.A.E.

Dubai, Abu Dhabi & Co.

7 Emirate im Tourcheck

Protzig, bescheiden oder unverfälscht: Jedes der Scheichtümer ist anders. Clever-reisen!-Autor Wolfgang Polte wollte es genau wissen und besuchte alle. Er weiß jetzt, wo er im Winter den besten Urlaub erleben kann. 36

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TOURTIPP EMIRATE

Skyline von Dubai mit dem 828 Meter hohen Burj Khalifa

Aus 5000 Metern Höhe sieht das Lichtermeer unter uns wie eine riesige Milchstraße aus. Sechs der sieben „Vereinigten Arabischen Emirate“ funkeln um Mitternacht wie eine gigantische Großstadt an der Nordspitze der arabischen Halbinsel. Am hellsten am südlichen Ende, dort wo Abu Dhabi und Dubai liegen. Nach der Landung auf dem Flughafen von Dubai entpuppt sich der Lichterglanz als ein Häusermeer mit Straßenschluchten voller Leuchtreklamen und nie endender Autoschlange. Dubai City ist eine Stadt, die nie ganz schläft. Viele Einwohner leben erst in der Nacht richtig auf, wenn die Temperatur von 40 Grad auf angenehme 25 Grad sinkt. Sieben Emirate in sieben Tagen haben mein Fotograf Marco und ich uns vorgenommen. Zum Schluss wurden zehn Tage draus. Eins war einfach zu schön, um schnell wieder wegzufahren. Neugierig sind wir vor allem auf die „Kleinen“, die jetzt den „Großen“ Abu Dhabi und Dubai als Urlaubsziel Konkurrenz machen wollen. Ich fand, dass sie sich ein bisschen

wie die sehr unterschiedlichen Mitglieder einer Familie präsentieren: Abu Dhabi als die feine Madame, Dubai als die protzige Tante, Sharjah als das hässliche Kind, Ajman als ehrgeiziges Nesthäkchen, Umm al-Qaiwain als armer Onkel, Ras al-Khaimah als ehrgeiziger Sohn und Fujairah als schöne Tochter. Doch der Reihe nach.

DUBAI - protzig & schrill Dubai war für uns, wie wohl für die meisten Besucher, das erste Emirate-Ziel. Auf dem inzwischen größten Flughafen Asiens landen täglich mehrere Jets aus Deutschland. „Emirates“, die landeseigene Fluggesellschaft, gehört zu den besten internationalen Anbietern (siehe Infokasten). Jedes Mal wenn ich vom Flughafen Dubai über die inzwischen zehnspurige Autobahn in Richtung Strandzone fahre, staune ich über die vielen Veränderungen. Größer, schriller, prächtiger ist die Devise der herrschenden Scheichfamilie und ihrer Berater. Mit der Eröffnung des Luxushotels Burj

al-Arab, noch immer Wahrzeichen des Emirates, begann 1999 der Aufstieg zum Touristenmekka. Mit dem Bau des „Burj Khalifa“, mit 828 Metern das höchste Bauwerk der Welt, wurde 2010 die jüngste spektakuläre Sehenswürdigkeit geschaffen. Dazwischen lagen Prestige-Projekte wie die künstliche Inselgruppe „The Palm“, die futuristischen Hochhäuser um den Jachthafen (Dubai Marina), die Eröffnung einer riesigen Skihalle. Staatsoberhaupt Scheich Mohammed bin Rashid als Maktoum plant nach kurzer finanzieller Durststrecke wieder Neues. Die ersten Baukrähne dafür stehen schon: Am Meeresarm „Dubai Creek“ sollen bis 2016 auf zwei Kilometern ein schwimmender Markt, Galerien, Luxushotels sowie Restaurants entstehen. Mich freut: Es wird endlich auch wieder an Traditionelles gedacht. Der Scheich lässt auch ein Haus für lokales Kunsthandwerk errichten. Nachdem sich die Restaurierung und Aufwertung der Oasenstadt Al Ain (gehört zu Abu Dhabi) als vielbesuchte landesinnere Sehenswürdigkeit und damit Geldquelle erwiesen hat (seit Clever reisen! 4/14

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Breakfast bei Alice

Mein Aberdeen Unbekannte Schönheit im schottischen Nordosten. Tipps für ein nettes Wochenende in der Silver City Spaziergang in Footdee

Der schottische König Robert the Bruce vor dem Marischal College

Grau, trist, langweilig – die Synonyme für die drittgrößte Stadt Schottlands, Aberdeen, gemeinhin bekannt als the Granite City, die Granit-Stadt, tendieren überwiegend ins Negative. Doch bei gutem Wetter, und das gibt es im Nordosten des Landes recht häufig, glänzt und glitzert Aberdeen glamourös und edel, wird sogleich zur Silver City. 15 Uhr: Nach der Ankunft am Flughafen geht es an das nördlich des Stadtzentrums gelegene Delta des River Don, der sich nach eleganten Schwüngen in den Atlantik ergießt. Der Blick übers Meer verrät die maritime Betriebsamkeit Aberdeens, Frachtschiffe warten auf Einfahrt in den Hafen. Ein langgestreck-

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ter Sandstrand öffnet sich gen Süden. Am Ende ragt der Navigationsturm des Hafens in den Himmel. Sanft rauscht die Brandung heran, feiner Sand knirscht unter den Schuhen. Mit etwas Glück zeigen sich Delfine. Näher am Stadtzentrum wird es geschäftiger auf dem Strand. Beachvolleyball und Tennis gleich an der Promenade, Kinder wagen das Bad im Meer, Eltern genießen das selbige in der Sonne. Ein Riesenrad überragt die unterschiedlichsten Vergnügungsangebote. 17 Uhr: Das Dörfchen Footdee, von den Aberdonians liebevoll Fittie genannt, liegt unterhalb des Towers. Freizeitidylle für Lebenskünstler im Schatten mächtiger Hafenanlagen.

Union Street und Tolcross Square

Im Karomuster geschützt vor Wind und Wetter angelegt, Grünflächen dazwischen, gibt es verspielte Schrebergärten und Privatwohnungen, Katzen schleichen schnurrend um die Ecken, Wäsche flattert lustig im Wind, Gartenzwerge feixen neckisch. In den Fenstern prangt Nippes aus Porzellan, leuchten bunte Blumensträuße. 18.30 Uhr: Zeit fürs Dinner im Silver Darling. Das mehrfach ausgezeichnete und für das Angebot an Meeresfrüchten gerühmte Restaurant bildet das ku-

linarische Glanzlicht des malerischen aberdonischen Außenpostens. Komplett verglast bietet der Gastraum in der oberen Etage beste Aussichten auf Hafenausfahrt und Meer bei einem gepflegten 3-Gänge Menü, bestehend aus z.B. Ente in drei Variationen, gekochtem Heilbutt mit Hummermousse und marinierten Muscheln sowie einem KarottenKokospudding zum Abschluss, Preis Euro 55. (www.thesilverdarling.co.uk) Der anschließende Dram zum


TOURTIPP SCHOTTLAND entspannten Ausklang des Abends könnte aus der Glen Garioch Destillerie stammen, der östlichsten Whiskybrennerei der Highlands, bevor es ins familiär geführte 4-Sterne B&B The Jays in der Kings Street geht, Preise ab Euro 70 (www.jaysguesthouse.co.uk). 9 Uhr: Nach einem opulenten schottischen Frühstück, von der Wirtin Alice liebevoll zubereitet, führt der Weg ins Zentrum Aberdeens. Am Tollcross Square ragt eine antike Säule in die Höhe. Auf deren Spitze thront ein weißes schottisches Einhorn, das stolz die Union Street herunterblickt. Imposant auch die Türme des Townhouse und des Marishal College, vor dem Robert the Bruce, schottischer König und Volksheld, mitsamt Pferd Wache schiebt. 10.30 Uhr: Einen Abstecher lohnt die Aberdeen Art Gallery, ein Kunstmuseum mit ausgezeichneter Gemäldesammlung schottischer Maler aus früheren Zeiten über die Periode der renommierten Glasgow Boys bis zu Jack Vettriano, dem umstrittenen Vertreter zeitgenössischer Malerei in Schottland (www.aagm.co.uk). 12Uhr. Die kleine Parkanlage Union Terrace Gardens schmiegt sich gegenüber His Majesty´s Theatre zwischen die beiden Hauptverkehrsadern und bildet reizvolle, blumenumrankte Farbkontraste zum Grau georgianischer Architektur. Sie stellen gleichzeitig eine Verbindung in die historische Unterstadt dar, der Merchant Quarter. Der mittelalterliche Stadtteil mit seinen Kopfsteinpflastergassen, The Green, Keimzelle des ursprünglichen Aberdeen, besitzt eine ganz eigentümliche Atmosphäre. Kleine Bars, Pubs und Restaurants sind insbesondere bei Studenten beliebt. Im rustikal eingerichteten Café 52 gibt es kleine Lunchgerichte zu zivilen Preisen. So die regionale Fischsuppe Cullen Skink für Euro 4,80 oder den exotischen Portobello-Ziegenkäse Burger für Euro 7,00 (www.cafe52.net).

13.30 Uhr. Das Maritime Museum in der Ship Row beschäftigt sich mit der großen Historie der Seefahrt in der Region und deren Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft Aberdeens. Im Zentrum des Gebäudes steht ein Modell einer Ölplattform, die selbst im kleinen Maßstab einen atemberaubenden Eindruck macht und Bewunderung all jenen zollt, die an einem solch exponierten Ort auf offener See ihr Tagwerk verrichten (www.aagm.co.uk).

8.30 Uhr: Ein erfrischendes Bad vor dem Frühstück im Wellnessbereich des Hotels läutet den Tag der Abreise ein. Zunächst ist der Leuchtturm von Aberdeen das Ziel im Süden des Hafens und des Dee Deltas. Von hier aus bietet sich eine schöne Aussicht über die eindrucksvollen Hafenanlagen auf die Skyline der Stadt, beeindruckend auch die Ein- und Ausfahrmanöver der Ozeanriesen. Aber Vorsicht: Hier oben pfeift ein ordentlicher Wind.

15.30 Uhr: Der traditionelle Afternoon Tea bekommt im Carmelite Hotel am The Green eine völlig neue Bedeutung mit einer Mischung aus verspielter Exzentrik und britischem Humor. Mad Hatters Tea Party nennt sich die tägliche Veranstaltung, bei der zur Begrüßung Sekt fließt, und eine vergnügliche Atmosphäre wie beim Kostümball herrscht (www.carmelitehotels.com).

10 Uhr: Aberdeen Old Town etwas nördlich der Innenstadt beherrscht das Kings College, drittälteste Universität Schottlands. Signifikant die offene Kronenkuppel der Kirche auf dem geschichtsträchtigen Campus. Die High Street flankieren historische Gebäude aus dunklem Sandstein und kontrastieren zum modernen würfelförmigen Gebäude der Sir Duncan Rice Bibliothek, die sich in Sichtweite mit ihrer urwaldähnlichen Fassade erhebt und einige Architekturpreise einheimsen konnte.

16.30 Uhr: Zwischen der „Granitmeile“ Union Street, Union Terrace, Schoolhill und Upper Kirkgate befinden sich mehrere hundert verschiedene Geschäfte bedeutender Modeketten, Computer- und Medienshops sowie bekannte Kaufhäuser – Shopping vom Feinsten. Beim Buchhändler Waterstones lohnt ein Blick in die Abteilung Regionales. Gleich fünf moderne Einkaufsgalerien buhlen verschwenderisch um Schaulustige, in Belmont und Rose Street kommen individuellere und etwas exzentrischere Geschäfte zu ihrem Recht. Lange Öffnungszeiten, mindestens bis 20 Uhr, ermöglichen einen entspannten Einkauf.

11 Uhr: Schnell einen Blick in die ehrwürdige St. Machars Kathedrale mit ihrer eindrucksvollen Kassettendecke geworfen und dann eine kurze Wanderung durch den Seaton Park hinüber zur Brig o‘Balgownie, der ältesten mittelalterlichen Brücke Schottlands, die sich malerisch über den Don wölbt. Studenten feierten hier oft ihre bestandenen Examina mit einem Sprung aus 17 Metern in den dahinplätschernden Fluss. Dieser Übermut wollte mit so manchem Knochenbruch bezahlt sein. Text und Fotos: Udo Haafke

20.30 Uhr: Nach dem Einchecken im Ardoe House Hotel & Spa (www.mercure.com), das wie ein kleines Schloss auf einer Anhöhe knapp vier Kilometer westlich des Stadtzentrums liegt, wartet ein entspanntes 3-GangMenü aus traditionellen Gerichten mit modernen Einflüssen, Preis ab Euro 40. An der Laird´s Bar im Haus sollte die Wahl auf einen Fettercairn-Whisky treffen, der aus dem Süden Aberdeenshires kommt.

Aberdeens Strand hat einen hohen Freizeitwert, Delfinbeobachtung inklusive

INFOS: ABERDEEN Anreise: Lufthansa bedient die Route Frankfurt- Aberdeen drei Mal am Tag, Rückflugticket ab Euro 160 (www.lufthansa.com), Mietwagen am Flughafen verfügbar, Taxi ins Stadtzentrum kostet etwa Euro 15. Unterkunft: Ein besonderes Aberdeen-Phänomen sei hier erwähnt: Zwischen Montag und Donnerstag ist es zeitnah so gut wie unmöglich, ein Hotelzimmer in der Stadt zu bekommen. Durch die Beschäftigten in der Ölförderung und –industrie haben die Übernachtungsbetriebe der Stadt nahezu eine 100 % Auslastung. Fürs Wochenende werben viele Hotels mit Sonderpreisen. Infos: www.visitaberdeen.com

Maritime Museum: Modell einer Ölplattform

BUCHTIPP: Das Beste von Schottland Schottland kann mehr, als mit Kilts und Dudelsack zu unterhalten und nach Fabeltieren im Loch Ness zu suchen. Auf vielen eindrucksvollen Fotos von Clever reisen!Autor Udo Haafke zeigt der neue Band auf knapp 300 Seiten Orte, die vielleicht weniger bekannt sind, dafür aber eine magnetische Anziehungskraft haben. Die Autoren (neben Haafke noch Schottland-Experte Wilfried Klöpping) haben für den Schottland-Urlauber passende Tipps, egal ob zum Wandern, Fischen oder nur zum Staunen. Schottland ist eine Ausnahme-Naturdestination mit Kultstädten wie Edinburgh, Glasgow und Aberdeen. Top: viele Autorentipps und aktuelle Infos. Die Autoren sind exzellente Schottland-Kenner - man merkt’s! ISBN: 978-3-7654-8267-0, 14,99 Euro.

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NEWS-TICKER

AUGSBURG: Eröffnung des „Fuggerund-Welser-Erlebnismuseum“ Im Herbst 2014 wird die Regio Augsburg Tourismus GmbH im sog. Wieselhaus das „Fugger und Welser Erlebnismuseum“ eröffnen. Das ehemalige Garten-Lusthaus (aus dem 16. Jahrhundert) wurde über die Jahrhunderte mehrfach umgebaut, lange Zeit vernachlässigt, aber kürzlich saniert und wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt. In diesem Haus wird der große Einfluss erfahrbar, den Augsburgs damalige Patrizier-Familien im frühen 16. Jahrhundert im europäischen und weltweiten Wirtschaftsgeschehen ausübten. Der Rundgang beginnt im Erdgeschoss, wo von den frühen Handelsbeziehungen mit Venedig im Fondaco dei Tedeschi die Rede ist, bis zu Darstellungen der gefährlichen, aber lukrativen Expeditionen nach Indien und später nach Amerika. Der Besucher findet ein Multimedia-Spiel vor, in dem er die Rolle des Piraten ebenso einnehmen kann, wie die des Kaufmanns oder des Kapitäns und sich hineinziehen lässt in das Abenteuer, Handelswege zu anderen, fremden, unerforschten Kontinenten zu erleben. Im ersten Stockwerk begegnen sich Jakob Fugger und Bartholomäus V. Welser in einem virtuellen Gespräch in Lebensgröße. Man kann sich auch hier einklinken und an der geheimen Besprechung der beiden Geschäftsmänner teilnehmen. Auf dem Weg in das zweite Geschoss genießt man im Norden den Blick auf den Klostergarten durch die wieder geöffneten Renaissance-Arkaden. Hier lauscht man der Musik der Zeit und steht plötzlich in einem unerwartet großen Saal, mitten im Geschlechtertanz, zu dem nur besondere Gäste geladen wurden. (mab) Infos: www.augsburg-tourismus.de

Schreibstube von Jakob Fugger

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Wandern durch Deutschland Sigmaringen: Neue Premiumwanderwege Ganz neu weist ein grün-blau-graues Emblem mit dem Schriftzug „DonauFelsenLäufe“ den Weg entlang fünf neuer „Premiumwanderwege“. Diese verlaufen rund um die Hohenzollernstadt Sigmaringen an der Oberen Donau, die sich hier wildromantisch durch das Tal und entlang der blanken Kalkfelsen schlängelt. Die fünf Wanderwege haben zusammen eine Länge von über 50 Kilometern – mit Touren zwischen sechs und dreizehn Kilometern ist für jeden Fitnessgrad etwas dabei. Sie führen stadtnah und auf fürstlichen Pfaden hin zu Amalienfelsen, Teufelsbrücke oder Höllschlucht. Andere verbinden die Wanderregion um Sigmaringen mit der Schwäbischen Alb oder queren malerische Täler. Infos: www.sigmaringen.de

Wanderbares Sauerland Die Sauerland-Wanderdörfer haben es geschafft und jubeln: Sie wurden auf der Tour Natur in Düsseldorf als, wie sie betonen, erstes deutsches Wandergebiet mit dem Gütesiegel „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet. Die Sauerland-Wanderdörfer haben sich mit ihrem Angebot an QualitätsWanderwegen, Service, Gastronomie und Erlebnis vollkommen auf Wanderer eingestellt.

Wandertrilogie Allgäu Das Allgäu hat wandertechnisch aufgerüstet – mit einer sogenannten Wandertrilogie. Hinter dem sperrigen Namen verbirgt sich ein Weitwandernetz, das auf 876 Kilometern und 51 Etappen auf drei Routen die landschaftliche Vielfalt des Allgäus vorstellt. Jede der Routen, die über Verbindungswege (Trilogieleitern) miteinander verbunden sind, hat einen eigenen Namen, der in etwa die Themenrichtung der Wanderung vorgibt: Da wird man zum Wiesengänger, Wasserläufer und/oder Himmelstürmer. www.allgaeu.de/wandern

Thüringen: Rennsteig ist Fernskiwanderweg Nr.1 Verschneite Wälder, kristallklare Luft und sagenhafte Fernsichten: Auf der Höhe des Thüringer Waldes wird ein Winterurlaub leicht zum Wintermärchen. Zumal der Kammweg winterlich generalüberholt und für Langläufer optimiert wurde. So ist der Rennsteig jetzt auf einer Länge von 142 Kilometern durchgängig befahrbar. Damit ist der Fernskiwanderweg Rekordhalter in Mitteleuropa. Beginnend im Westen des Freistaates bei Ruhla (Ascherbrück) führt er bis in die Nähe des östlich gelegenen Schieferstädtchens Lehesten (Brennersgrün). Tipps zu Unterkunfts- und Reiseprogrammen sind bei der Tourist Information Thüringen unter der Hotline 0361 - 37420 oder im Internet unter www.thueringenentdecken.de erhältlich.

Bad Wildbad: Neuer Baumwipfelpfad Im Nordschwarzwald ist ein neuer, gut 1000 Meter langer Baumwipfelpfad in bis zu 40 Metern Höhe eröffnet worden. Als ideales Ausflugsziel für die ganze Familie führt der Naturpfad vollkommen barrierefrei entlang umweltpädagogischer Stationen durch den Hochwald auf dem Bad Wildbader Sommerberg. Infos: www.bad-wildbad.de

Gelenkschonendes Wandern Auf der Tour Natur in Düsseldorf wurde jetzt der erste gelenkschonende Wanderführer vorgestellt. Das kleine Buch (50 Seiten) wurde vom Deutschen Wanderverband mit Unterstützung des Voltaren Gelenk- und Aktiv-Programms realisiert. Der Wanderführer steht zum kostenfreien Download bereit unter: https://edelmanftp.box.com/ wanderfuehrer


TOURTIPP DEUTSCHLAND

Fotos: Alexander Richter; Landal; NRW Tourismus/Flickr/Preuss

Ferienpark „Eifeler Tor“

Erlebnis Rur-Stausee

Heimbach ist das Tor zum Nationalpark Eifel

Landal: hochwertige Einrichtung

Eifeler Touren Wanderer, kommst Du nach Schmidt, dann hast Du es fürs Erste geschafft. Die Anhöhe ist erreicht, eine Pause verdient und der Ausblick auf den tiefblauen Rursee vom Feinsten. Schmidt, direkt am Nationalpark Eifel gelegen, ist ein Städtchen im Kreis Düren und bei Trekkingfans nicht nur wegen seiner Wanderwochen im Herbst beliebt. Clever reisen! war für ein Wochenende vor Ort. Was kennen z.B. Bayern, Nordlichter oder Erzgebirgler von der Eifel? Man hört von faustdicken Schnitzeln, die sich in Tütensoßen auf den Tellern wälzen. Man kennt vielleicht die Eifelkrimis von Jacques Berndorf, man kennt das Eifelkaff Hengasch aus der TV-Serie „Mord mit Aussicht“, man kennt den Nürburgring. Und sonst? Die Maare der Vulkaneifel. Heino aus Bad Münstereifel. Verschiedene Mineralwässer vielleicht auch noch. Die Eifel ist aber auch ein starkes Stück Natur sowie ein ideales Wander- und Wasserrevier, gerade jetzt im Herbst, wenn das Laub der Bäume die Farbkästen leerpumpt. Die Eifel gefällt sich und ihren Gästen als Teil des Rheinischen Schiefergebirges sowie als hügeliges, raues, bisweilen schroffes Mittelgebirge in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, aber auch grenzüberschreitend im Osten Belgiens und Luxemburgs. Hoch geht nicht hinaus, bei knapp 750 Metern ist Schluss. Meist ist’s in der Eifel ein paar Grad kälter als im nahen Rheinland, was der Region auch den Beinamen „Rheinisch Sibirien“ beschert hat. Heimbach in der Nord- oder Rureifel und Tor zum Nationalpark Eifel, ist ein Nest, das sich Stadt nennen darf. Mit 4300 Einheimischen bleibt’s aber ein Städtchen, das mit einer Burg inklusive Kunstakademie, einem Bahnhof (mit Nationalpark-Infostelle), einem Baby-Begrüßungsdienst, einem Wasser-Info-Zentrum, ei-

Die Nord- und Rureifel ist Nationalpark und ein Wander- & Wasserrevier

ner Wallfahrtskirche mit Pietà sowie dem einzigen Trappistenkloster Deutschlands (Abtei Mariawald) für einen Tag genug zu bieten hat. Klasse ist der Rurstausee, der zusammen mit dem Ober- und dem Urftsee ein riesiges (Trink-)Wasserreservoir bildet. Man kann hier prima immer wandern, joggen, radeln - doch Vorsicht: Besonders der Rursee hat hinter so mancher Biegung direkt die nächste Kurve zu bieten, so dass eine Tour länger dauern kann als geplant. Man kann aber mit den RurseeSchiffen „Aachen“ und „Stella Maris“ z.B. den Rückweg gemütlich angehen lassen. Die Gastronomie in der Rureifel sättigt mit Cordon Bleu und Pommes, kulinarische Höhenflüge sind rar. Es kann passieren, dass man eine Stunde vor Küchenschluss im Eifeler Hof in Heimbach charmant-barsch („Et jitt nix mie“ / auf deutsch:„Die Küche ist überlastet!“) hungrig des Lokals verwiesen wird - Eifelmenschen sind nicht die geborenen Diplomaten, man kann mit ihnen auch nach zehn Bier oft nur mühsam ins Gespräch kommen. Übrigens: Die Bürgersteige werden nach 20 Uhr hochgeklappt, was aber nichts macht, da man nach viel frischer Luft am Tag eh zu müde ist für das Eifeler Nachtleben, wo auch immer das stattfindet. Die Hotellerie der Region hat noch einige Luft nach oben, wenige Ausnahmen bestätigen diese Regel. Wir haben den neuen Ferienpark „Eifeler Tor“ (Landal) unweit des Rur-Stausees getestet, der - leider nicht gut ausgeschildert - seit einem halben Jahr versucht, seine über 1000 Betten in Fachwerk-Stil-Ferienhäusern und Appartements zu belegen. „Mit Erfolg“, wie man hört. Die Einrichtung unserer FeWo war hochwertig (vor allem in Küche, im Wohnbereich und auf der Terrasse), die Aussicht ins Tal ist klasse. Für das Bad gilt wohl:

spartanische Sparsamkeit! Keine Duschabtrennung, kein Föhn (auch nicht leihweise), Handtücher und eine Duschmatte kann der Gast dazu mieten. Dafür ist WLAN in allen Häusern gratis, ebenso der Eintritt ins Hallenbad mit Kinderplanschbecken, Whirlpool sowie Sauna und Fitness-Studio. Dazu gibt es ganzjährig ein Außenschwimmbad. In den Schulferien werden die Kinder im BolloClub bespaßt, auch werden geführte Mountainbike-Touren angeboten. Das parkeigene „Heimbacher Brauhaus“ ist eine schlaue Marketing-Erfindung - die drei Sorten Pils, Dunkel und Zwickel kommen vom Premiumbrauer Stauder in Essen. Dennoch: Sind einige Kinderkrankheiten überwunden, ist das „Eifeler Tor“ eine durchaus niveauvolle Ferienadresse mit ansprechendem Standard, zumal auch der Preis - sowohl für ein Wochenende (ab 119 Euro) wie für eine Woche (ab 169 Euro) - stimmt. Großes und Teures vor hat die Region mit der alten Nazi-Kaderschmiede Vogelsang, die oberhalb des Urftsees und ziemlich versteckt auf einer Hochfläche lange britische, dann belgische Kaserne und Truppenübungsplatz war. Bis 2015 soll aus Vogelsang ip (= internationaler Platz) ein Nationalparkzentrum, eine NaziDokustelle und ein Begegnungsplatz mit Panoramablick und Gastronomie werden. Über 40 Millionen Euro sind am Ende investiert und verbaut - man darf auf das Ergebnis gespannt sein. Text: Alexander Richter

Infos: www.eifel.info www.nationalpark-eifel.de www.landal.de www.vogelsang-ip.de

Clever reisen! 4/14

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TEST: Vielflieger-Programme

Wo lohnt es sich, Meilen zu sammeln? Freiflüge und geldwerte Extras: Neun große Airlines im Vergleich

I

n den letzten Monaten gab es immer wieder höchst kritische Artikel zu Vielfliegerprogrammen. Der Tenor war dabei stets: Meilen sammeln lohnt sich nicht, denn am Ende erwirtschaftet man damit nur einen Return von 1% oder weniger auf seine Flugausgaben. Doch die Berechnungen basierten stets darauf, dass sich der Kunde beim Meileneinsatz nicht auskennt und somit in die „Falle“ tappt, die ihm die Airlines durch überhöhte Steuern und Gebühren sowie teilweise saftige Meilenpreise gestellt haben. Doch pfiffige Kunden, die wissen, wie sie Meilen günstig erwerben und wertmaximierend einsetzen, können von solchen Vielfliegerprogrammen erheblich profitieren. Und über das Meilen sammeln und einsetzen hinaus bieten Vielfliegerprogramme ein weiteres wichtiges Nutzungsargument, nämlich die Erlangung eines Vielfliegerstatus.

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Je mehr man mit einer Airline und/oder ihren Partner-Airlines fliegt, desto höher ist der Status, den man im Programm genießt und damit einher gehen wertvolle Privilegien wie Check-in am Business oder First Class Schalter, mehr Freigepäck, kostenloser Loungezugang, bevorzugte Gepäckbehandlung und bevorzugtes Boarding, um nur einige zu nennen. In Deutschland stehen bei Vielfliegern insbesondere der Lufthansa Senator Status und der Lufthansa HON Circle Status hoch im Kurs.

Deutschlands größte Vielfliegerprogrammstudie Als wir bei First Class & More vor einigen Monaten die bis dato größte deutschsprachige Vielfliegerprogrammstudie konzipierten, waren es genau diese drei Kriterien, nämlich

Vielfliegerstatus, Meilen sammeln und Meilen einlösen, anhand derer wir die für den deutschsprachigen Raum neun wichtigsten Vielfliegerprogramme beurteilten. Doch als eine Art „Hygienefaktor“ gab es noch ein weiteres Bewertungskriterium, nämlich das von der jeweiligen Airline offerierte Flugprodukt und Streckennetz. Denn es macht nur dann Sinn, sich für ein Vielfliegerprogramm zu entscheiden, wenn einem die Airline generell zusagt und das Streckennetz die Destinationen abdeckt, die man gerne anfliegen möchte. Vor ein paar Jahren wäre das Ergebnis einer solchen Vielfliegerprogrammstudie von vornherein klar gewesen. Zu sehr hat Lufthansa Miles & More damals den Markt dominiert. Doch in den letzten Jahren gab es zum einen einige Verschlechterungen bei Miles & More, zum anderen konnten insbesondere die arabischen Carrier Etihad und Qatar Airways immer mehr aufholen. Die arabische „Offensive“ macht sich insbesondere beim Flugprodukt und dem schnell expandierenden Flugstreckennetz bemerkbar. Zunächst haben wir Kundenbewertungen für Economy, Business und First Class Flüge der jeweiligen Airlines auf verschiedenen Portalen (z. B. Skytrax) analysiert. Während Qatar Airways hier , gefolgt von Etihad, mit Abstand am besten abschneidet, verliert Lufthansa insbesondere bei der Bewertung der Business Class wertvollen Boden. Die arabischen Carrier Emirates und Etihad punkten darüber hinaus mit einem Chauffeurservice von und zum Flughafen. Die attraktivste Flotte hat Emirates. Die mehr als fünfzig A380 Superjumbos sowie das einzige A380 Terminal weltweit in Dubai sind mittlerweile eines der Hauptverkaufsargumente für Flüge mit der weltweit führenden Langstreckenairline. Nur beim Umfang des Streckennetzes schwächelt die arabische Konkurrenz noch ein wenig. Trotz rasanter Expansion haben hier British Airways, gefolgt von Lufthansa und Air France, noch die Nase vorne. Doch der Gesamtsieg in der Kategorie „Flugprodukt und Streckennetz“ geht an Qatar Airways, gefolgt von Emirates.

British Airways: Großzügig beim Meilen sammeln Die Bewertungskategorie „Meilen sammeln“ war bisher immer eine Domäne der deutschen Carrier gewesen, denn nur diese bieten jenseits des Fliegens umfassende Möglichkeiten, das eigene Meilenkonto durch diverse Meilenpromotions wie Abonnements, Mobilfunkverträge o.ä. aufzustocken. Doch dank Kreditkarten wie American Express oder der British Airways Barclaycard kann man in Deutschland auch bei immer mehr ausländischen Airlines im

Fotos: British Airways, 123rf.com

TICKETGUIDE VIELFLIEGER


TICKETGUIDE VIELFLIEGER Alltag problemlos Meilen sammeln. Der Gesamtsieger in der Kategorie „Meilen sammeln“ ist British Airways, denn die Briten bieten nicht nur attraktive Regelungen für Meilengültigkeit (36 Monate), Meilenboni (bis zu 100%) und den Kauf von fehlenden Meilen (z. B. Miles & Cash bei der Flugprämienbuchung), sondern ermöglichen als einzige europäische Airline auch die Erstellung eines Familienkontos unabhängig vom Statuslevel, sodass alle Meilengutschriften dort zusammengefasst werden können. Es folgen im Ranking Air Berlin und Lufthansa, wobei Lufthansa die mit Abstand besten Möglichkeiten für das Meilen sammeln am Boden bietet.

Lufthansa mit den besten aber teuren Statusvorteilen In der Kategorie „Statusvorteile und Statusqualifikation“ dominiert zunächst Lufthansa, wenn es um Umfang und Nutzen der offerierten Statusvorteile geht. Der HON Circle Status gilt in Vielfliegerkreisen auch heute immer noch als das Nonplusultra. So bietet er u.a. Zutritt zum Lufthansa First Class Terminal in Frankfurt, für viele so etwas wie der Heilige Gral der Flughafen Lounges und von dort wird man dekadent in einer Luxuslimousine zum Flieger gebracht. Doch die Kosten für den Statuserwerb liegen bei Lufthansa bei weitem am höchsten. Ohne Flugroutenoptimierung schlägt das erstmalige Erreichen des Lufthansa Senator Status bereits mit mehr als 20.000 Euro zu Buche, für den HON Circle Status sind es gar etwa 130.000 Euro. Die niedrigsten Kosten pro Statusjahr bieten Turkish Airlines, Etihad und British Airways, die allesamt auch ein ausgewogenes Verhältnis von Statusvorteilen und –kosten vorweisen und damit das VielfliegerstatusGesamtranking anführen.

Etihad mit den besten Verfügbarkeiten von Prämienflügen In der letzten Kategorie „Meilen einlösen“ haben wir zunächst alle Airlines auf die Verfügbarkeit von günstigen Prämientickets in Economy, Business und First Class für zwei Personen untersucht. Hier liegt Etihad in der Summe mit einer Verfügbarkeit von 68% vorne. Lufthansa glänzt mit besonders guten Verfügbarkeiten in der First Class. Die Reiseziele mit den besten Verfügbarkeiten über alle Airlines hinweg sind Dubai, New York, Peking und Kuala Lumpur. Das Reiseziel, das je eingesetzter Meile den höchsten monetären Gegenwert liefert, ist Dubai, gefolgt von Zielen an der Westküste der USA. Einen vergleichsweise geringen Gegenwert des Meileneinsatzes bieten Ziele in Südostasien, vor allem Bangkok. Generell ist der Gegenwert der eingesetzten Meilen bei Lufthansa besonders hoch. Darüber hinaus ergeben sich im eigenen Streckennetz zahllose Meileneinsatzmöglichkeiten, sodass Lufthansa diese finale Kategorie gefolgt von Air France für sich entscheidet.

Es kann nur einen Sieger geben Die Studie konnte zunächst eines zeigen: Kein Meilenprogramm vermag in allen Bereichen ganz oben mitzuspielen. In jeder Kategorie gibt es einen anderen Sieger. Bei der Auswahl des richtigen Meilenprogramms entscheidet somit sehr stark, welche Bewertungskategorien für einen persönlich besonders wichtig sind. Die Studie zeigt allerdings auch, dass Lufthansa Miles & More trotz aller Kritik der letzten Jahre immer noch das beste Meilenprogramm bietet, allerdings rückt British Airways bedrohlich nahe und auch die arabischen Carrier Etihad und

Tabellen: First Class & More

GESAMTRANKING: DIE BESTEN MEILENPROGRAMME Rang

Gesamtbewertung

Flugprodukt und Kundenbewertungen

Meilen sammeln

Statusvorteile und Statusqualifikation

Meilen einlösen

Qatar Airways sind in Lauerstellung. Air Berlin vergibt eine bessere Platzierung durch Schwächen bei „Flugprodukt und Streckennetz“ sowie beim Thema Vielfliegerstatus. Die große Überraschung ist das schlechte Abschneiden von Emirates. Während das Flugprodukt herausragt, wird das Meilenprogramm durch schlechte Verfügbarkeiten günstiger Prämientickets, gepaart mit exorbitant hohen Steuern und Gebühren, deutlich abgewertet. Text: Alexander Koenig

New York: Beliebtes Ziel für Prämienflüge

Reiseziele mit den besten Verfügbarkeiten von Prämienflügen Rang

Reiseziel

Economy

Business

1

Dubai

84%

56%

2

New York

63%

43%

3

Peking

68%

40%

4

Kuala Lumpur

67%

44%

5

Bangkok

63%

40%

6

Johannesburg

63%

22%

7

Sydney

52%

26%

8

Rio de Janeiro

47%

18%

9

Los Angeles

34%

32%

Rang

Reiseziel

First

Gesamt

1

Dubai

40%

60%

2

New York

46%

51%

3

Peking

27%

45%

4

Kuala Lumpur

19%

43%

5

Bangkok

18%

41%

6

Johannesburg

8%

31%

7

Sydney

13%

30%

1

Lufthansa: 6,57

Qatar Airways

British Airways

Turkish Airlines

Lufthansa

8

Rio de Janeiro

18%

28%

2

British Airways: 6,43

Emirates

Air Berlin

Etihad

Air France

9

Los Angeles

2%

23%

3

Etihad: 6,32

Lufthansa

Lufthansa

British Airways

Etihad

4

Qatar Airways: 6,32

British Airways

Qatar Airways

Qatar Airways

Air Berlin

5

Turkish Airlines: 6,03

Air France

Etihad

Lufthansa

Thai Airways

6

Air France: 5,70

Etihad

Turkish Airlines

Thai Airways

Qatar Airways

7

Air Berlin: 5,64

Turkish Airlines

Emirates

Air Berlin

British Airways

8

Emirates: 5,26

Thai Airways

Air France

Emirates

Turkish Airlines

9

Thai Airways: 5,13

Air Berlin

Thai Airways

Air France

Emirates

Buchtipp: In Alexander Koenigs Buch „First Class & More – Luxusreisen zu Insider- Preisen“ können Sie die komplette Vielfliegerprogrammstudie mit vielen weiteren Tipps nachlesen. Mehr Informationen finden sich unter www.first-class-and-more.de

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Die hinwe



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