concerti Ausgabe Bundesweit Februar 2015

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

FEBRUAR 2015

BAiBA SKride Die lettische Seele offenbart sich jenseits der Schlagzeilen JAn VoGler Über Lebenskrisen, Werte und die deutsche Einheit

Anne-Sophie Mutter »Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist«


AKTUELLE NEUHEITEN BEI SONY CLASSICAL

WIENER PHILHARMONIKER & ZUBIN MEHTA NEUJAHRSKONZERT 2015 Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker war eine musikalische Sternstunde – diesmal mit Zubin Mehta am Dirigentenpult. Jetzt ist das Konzert aus dem Goldenen Saal des Wiener Musikvereins als CD erhältlich, DVD und Blu-ray erscheinen Ende Januar. www.wienerphilharmoniker.at

SOL GABETTA & BERTRAND CHAMAYOU THE CHOPIN ALBUM Sol Gabetta hat mit ihrem Freund, dem herausragenden französischen Pianisten Bertrand Chamayou, Werke für Cello und Klavier von Chopin aufgenommen. Das Ergebnis ist ein Duo-Album von höchster Musikalität. Erhältlich ab 13.2.2015 Cover vorläufig

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SONYA YONCHEVA PARIS, MON AMOUR Sonya Yoncheva ist der neue Star am Opernhimmel nach ihren umjubelten Auftritten in Wien und London, wo sie für Anna Netrebko einsprang sowie an der MET in New York. Ihre neue CD bei Sony Classical ist eine Hommage an die Musik der Belle Époque in Paris. Erhältlich ab 13.2.2015 www.sonyayoncheva.com

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Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser! Jüngst auf dem Amsterdamer Flughafen. Die Maschine ist gelandet, hektisch strömen die Menschen den Ausgängen zu. Die Smartphones gezückt, wird auf dem Passagierförderband schon mal die Nebenfrau angerempelt, über den langsamen Mann vor einem geschimpft. Und dann erklingen in dieser ge­reizten Stimmung auf einmal Flötentöne: Auf der anderen Seite fährt eine junge Frau vorüber, eine Querflöte an den Lippen, und spielt Bach. Für einen Moment scheint die Zeit stillzustehen, all diese gestressten Menschen entspannen sich, eine Ahnung von FrieGregor Burgenmeister Herausgeber/Chefredakteur den und Ruhe erfasst die bizarre Szenerie … Musik habe einen direkten Zugang zur Seele, hat Jean-Guihen Queyras bei unserem „Blind gehört“ ausgerufen und meiner Kollegin Teresa Pieschacón Raphael die Gänsehaut auf seinem Arm gezeigt, als sie ihm Casals Beethoven-Aufnahme vorspielte. Ja, Musik sei die Krone des Zusammenlebens und eine Art, die Menschen zu kultivieren, meint auch sein Cellisten-Kollege Jan Vogler – und kritisiert, dass dies in Deutschland noch immer unterschätzt werde. Und Anne-Sophie Mutter fragt (sich) im concertiInterview, wieviel es unserer Gesellschaft wert sei, mit Musik schon im Leben der Kinder das Bewusstseinsfenster zu öffnen für eine Welt, die das Miteinander in den Vordergrund stellt. Zuviel der hehren Deutungen? Nein, denn auch für den Zuhörer geht es eben um mehr als einen Konzertbesuch. Musik sollte zu unserem täglichen Leben gehören wie Lesen, Schreiben, Rechnen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen stressarmen Monat mit viel Musik – und das nicht nur am Flughafen …

Fotos: Ivo von Renner, privat, Kern, Titelfoto: Harald Hoffmann

Ihr

P.S.: Wir freuen uns, dass wir von dieser Ausgabe an nun auch allen concerti-Lesern im Südwesten der Republik einen umfangreichen Regionalteil präsentieren können!

KURZ VORGESTELLT

Maximilian Theiss war erst Klavierlehrer, dann Organist und Chorleiter und arbeitet jetzt als Musikjournalist. Der rote Faden, der sich durch all diese Tätigkeiten zieht: Sein Drang, Musik zu vermitteln und die Menschen für die Welt der Klassik zu begeistern.

Susanne Benda zog es schon zu Studienzeiten in den Süden der Republik nach Würzburg und München. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert verfolgt die gebürtige Hannoveranerin nun in Stuttgart als Redakteurin die dortige Musikszene. Februar 2015 concerti   3


inhalt

KONZERT

8 Glücklich ohne Plan B

PorTrÄT Die Geigerin Baiba Skride musiziert seit frühen Kindertagen – und steht damit ganz in der musikalischen Tradition ihrer lettischen Heimat

10 »So ernst nimmt man mich zuhause nicht«

inTerVieW Jenseits der magischen 50:

Anne-Sophie Mutter über die Abnabelung ihrer Kinder, Fitnesstraining für die Bühne – und die Weisheit im Alter

14 »Musik ist die Krone der Gesellschaft«

10

Anne-sophie Mutter Ohne Altersgrenze

Kurz GeFrAGT Jan Vogler über Lebenskrisen, die deutsche Einheit, musikalische Bildung und chinesische Küche

OPER

18 zurück in die zukunft

FeuilleTon Unter Jossi Wieler gelingt der

Oper Stuttgart ein spektakulärer Spagat zwischen Bewahren und Erneuerung

20 Gesang gegen das Vergessen

14

oPern-TiPPS Das Beste aus Musik- und

Tanztheater

Jan Vogler Mit großem Glück

REGIONALSEITEN An dieser Stelle finden Sie in den Ausgaben Hamburg, Berlin, München, Mitteldeutschland und Südwest die Regionalseiten.

23 Wo der Meister einst durch die heiligen hallen tobte

36

Jean-guihen Queyras Voller Neugier

RUBRIKEN 3 Editorial | 6 Kurz & Knapp | 32 CD- & DVDRezensionen | 40 Multimedia-Tipps 42 Vorschau & Impressum 4  concerti Februar 2015

FeSTiVAlGuide Die interessantesten Bach-Festivals der kommenden Monate

30 die zukunft des Konzertes

eSSAY Form follows Function: Wir müssen vielfältige und kreativere Formen erschaffen. Ein Beitrag von Folkert Uhde

36 »ich bin schockiert!«

Blind GehörT Der Cellist Jean-Guihen

Queyras hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt

Fotos: Harald Hoffmann, Jim Rakete, Marco Borggreve

DIE WELT DER KLASSIK


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kurz & knapp

was ist EiNe ...

oberdominante? Bevor uns jetzt Machotum vorgeworfen wird: Natürlich geht es an dieser Stelle nicht um eine böse Spitze gegen die Emanzipation oder selbstbewusst auftrumpfende Damen, sondern nur um einen Begriff aus der Harmonielehre. Gemeinhin auch Dominante genannt, bezeichnet dieser die fünfte Stufe einer (Dur-/Moll-)Tonleiter.

Millimeter misst die kleinste Geige der Welt – und wiegt gerade einmal 1,46 Gramm. Allein ihr Etui ist richtig schwer: 28,33 Gramm...

„... ja sie untersagte mir (die Musik), um meine Zeit den Studien allein zu widmen“: Welch ein Glück, dass Mutter Telemann sich mit ihrem Verbot für Sohn Georg Philipp nicht durchsetzte! Dabei war sie es gewesen, die dem Filius die ersten Klavier- und Gesangsstunden ermöglichte, wie in dem jetzt im Historischen Staatsarchiv Lettlands entdeckten autobiografischen Manuskript Telemanns von 1738 ebenfalls zu lesen ist – und am Ende ganz froh war, dass der erfolgreiche Musiker-Sohn ihr finanziell helfen konnte.

... die klassische Musik der Liebe ist in Dur, die roman­ tische in Moll.  Hugo von Hoffmannsthal Wer musiziert, ist besser in der schule Musiklehrer haben es schon immer geahnt, nun hat es das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) bestätigt: Jugendliche, die in jungen Jahren ein Instrument erlernen, erzielen bessere Schulnoten als ihre Altersgenossen. Darüber hinaus sind sie gewissenhafter, offener und ehrgeiziger, zeigt die DIW-Langzeitstudie. Ein positiver Effekt, der auch unter Kindern Bestand hat, die aus Elternhäusern mit gleichem Bildungsniveau und Einkommen stammen. 6  concerti Februar 2015

Bildungsunterschiede durch Musikunterricht*** **

*

Sprachvermögen Abstraktionsfähigkeit Mathematisches Verständnis Schulnote Deutsch Schulnote Fremdsprache Schulnote Mathematik Gewissenhaftigkeit Offenheit für Neues

*

= Allgemeine Differenz

** = Differenz in gebildeteren Familien

Fotos: PD, bevisphoto, Historisches Staatsarchiv Lettlands, Riga; ***Quelle: Sozio-oekonomisches Panel im DIW Berlin

59

Als Mutter Telemann sich irrte


3 Fragen an ... Jürgen Gosch

Deutschlands berühmtester Fisch-Gastronom: Von Sylt aus hat Jürgen Gosch die Republik erobert

Sie selbst lieben Klassik, doch in Ihren Restaurant erklingt meist U-Musik: Mögen Fischliebhaber keinen Mozart? Zwischen Fisch und klassischer Musik gibt es eigentlich keinen direkten Zusammenhang – zwischen Gosch und geselliger Stimmung aber seit der ersten Stunde! Das drückt sich dann natürlich auch in der Musik-Wahl aus: Bei uns wird nun mal richtig gut gegessen und gefeiert – andere Klassiker kommen meinen Gästen heute nicht mehr auf den (Platten-)Teller.

Ihr Lieblingswerk ist sicher Schuberts Forelle – oder eher Bizets Perlenfischer? Hauptsache Fisch-Dur! Aber im Ernst: Grundsätzlich höre ich mir alles an – und da kann es sein, dass mir Stücke aus den unterschiedlichsten Epochen gefallen. Apropos, wie wäre es denn noch mit Hamburger Ebb‘ und Fluth von Telemann, La Mer von Debussy oder Zemlinskys Seejungfrau?

Sie selbst singen gern, indes eher U-Musik. Reizt es Sie nicht, sich einmal auf einer Geige oder Oboe zu erproben? Als gelernter Maurer habe ich es immerhin bis zum Krabbenpul-Weltmeister geschafft – die ganz feinen Handgriffe sind meinen Flossen allerdings doch eher fremd geblieben. Auf meinen Stimmbändern kann ich aber so laut spielen, dass man etwaige Ungenauigkeiten nicht mehr heraushört. Und seit kurzem bin ich immerhin gefragter Opa-Sänger ...

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Porträt

Glücklich ohne Plan B Die Geigerin Baiba Skride musiziert seit frühen Kindertagen – und steht damit ganz in der musikalischen Tradition ihrer lettischen Heimat. Von Jakob Buhre Eine Musikbegeisterung, die indes nicht nur für ihre Familie, sondern für ihr ganzes Land zu einem Markenzeichen geworden ist. Besonders die ausgeprägte Chortradition gehört zur Identität Lettlands, dessen Bürger bei der „Singenden Revolution“ in den baltischen Staaten in den Jahren 1989 und 1990 mit Volksliedern friedlich gegen die sowjetischen Machthaber protestierten. „Wir haben schon immer gesungen“, wirft Skride einen Blick zurück in die Geschichte ihrer Heimat. „Ich glaube, jeder Zweite ist in irgendeinem Chor, wir sind wirklich ein singendes Volk.“

K

inder müssen mit Musik in Kontakt gebracht werden: Eine Binsenweisheit – und doch kann man diesen Gedanken nicht oft genug wiederholen, gerade in Zeiten, wo viele Hausmusik nur noch vom Hörensagen kennen und schulische Musikangebote schwinden. Ein lebendes Beispiel für die positiven Effekte solch einer frühen Einbindung von Musik in den Alltag ist Baiba Skride. Mit einem Chordirigenten als Vater und einer Pianistin als Mutter wurde sie in Riga in ein musikalisches Elternhaus geboren. Die Großmutter 8 concerti Februar 2015

brachte ihr das Singen bei, ebenso wie den Geschwistern Linda und Lauma, mit denen sie schon früh im Trio musizierte. „Für meine beiden Schwestern und mich war es nie langweilig, wir haben immer zusammen Musik gemacht, und es hat sich ganz automatisch ergeben, dass wir auf eine Musikschule gegangen sind.“ All das ohne elterlichen Druck oder gar Drill: Für Skride, die außer Geige auch Klavier spielt, war die Beschäftigung mit Musik von Anfang an das Natürlichste auf der Welt. Einen „Plan B“ hatte sie nie.

Was zählt, ist das Werk

Auf der Klassiklandkarte hat Lettland trotz seiner nur zwei Millionen Einwohner mittlerweile einen klangvollen Namen, hervorragende Musiker wie Mariss Jansons, Gidon Kremer, Elı¯na Garancˇa, Andris Nelsons spielen, singen und dirigieren in der obersten Liga. Wobei Skride – die in Rostock studierte und heute in Hamburg lebt – die große Karriere nie geplant hat. „Ich werde oft gefragt, wie man Solo-Geigerin wird, aber ich habe darauf nicht wirklich eine Antwort. Natürlich habe ich dafür gearbeitet, aber es ist dann einfach so gekommen.“ Ihre ersten Wettbewerbe spielte sie nicht,

Foto: Marco Borggreve

Musikalische Botschafterin ihres Heimatlandes im Jahr der lettischen EU-Ratspräsidentschaft: Baiba Skride


um zu gewinnen, sondern um – nach dem Ende der Sowjetunion – außerhalb ihres Landes andere Musiker und Spielweisen kennenzulernen. Unterwegs mit Musik ihres Landsmannes Pēteris Vasks

Anders als manche Kollegin ist Skride bis heute auch keine Geigerin großer Schlagzeilen. „Letten stellen sich nie unangenehm in den Vordergrund“, charakterisiert sie ihre eigenen Landsleute. Zum FeuilletonLiebling avancierte sie dennoch: „Grazile Fröhlichkeit“ – „feiner, dichter Klang“ – „stratosphärisch“ sind nur einige der Attribute, mit denen Kritiker von ihrem Geigenspiel schwärmen. Wie auch von dem Erlebnis, dass hier eine Interpretin nicht sich, sondern die Komponisten in den Vordergrund rückt. So nimmt die Musikerin sich folgerichtig mit großer Selbstverständlichkeit der Avant­ garde an. In ihrer Diskographie steht Ysaÿe neben Bach, Schubert neben Schostakowitsch, zuletzt nahm sie das Violinkonzert von Karol Szymanowski auf. Und auch den Werken ihres Landsmannes Pe¯teris Vasks widmet sich die 33-Jährige, im März etwa führt sie in Hamburg und München sein Violinkonzert Distant Light auf. Auf die Frage, ob sie als gebürtige Lettin hierfür die Idealbesetzung sei, winkt Skride jedoch ab: „Das würde ich niemals behaupten. Ich will meine Interpretation auch nicht so hochhängen. Musik muss offen sein, sie muss auch von komplett anderen Kulturen interpretiert werden. Das gibt der Musik nur Gutes.“ Es ist eben das Werk, das zählt.

Konzert-TIPPs

Berlin Fr. 6.2., 20:00 Uhr Komische Oper Baiba Skride (Violine), Orchester der Komischen Oper Berlin, Henrik Nánási (Leitung). Werke von Brahms & Bartók Hamburg Mo. 9.3., 20:00 Uhr Laeiszhalle Baiba Skride (Violine), Sinfonietta Rīga, Normunds Šnē (Leitung). Werke von Tüür, Mendelssohn, Mozart, Vasks u. a. München Sa. 14.3., Uhr Residenz (Herkulessaal) Programm siehe Hamburg Worms Fr. 17.4., 20:00 Uhr Kultur- und Tagungszentrum Baiba Skride (Violine), Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Titus Engel (Leitung). Werke von Dvořák, Rihm & Zemlinsky Mainz Sa. 18.4., 19:30 Uhr Rheingoldhalle Programm siehe Worms Karlsruhe So. 19.4., 19:30 Uhr Konzerthaus Programm siehe Worms Stuttgart Di. 19.5., 20:00 Uhr Liederhalle (Beethoven-Saal) Baiba Skride (Violine), City of Birmingham Symphony Orchestra, Andris Nelsons (Leitung). Werke von Mozart & Bruckner

31.MUSIKFESTIVAL PRINTEMPS DES ARTS DE MONTE-CARLO UNTER DER SCHIRMHERRSCHAFT VON I.H.K DER PRINZESSIN VON HANNOVER

20 MÄRZ / 12 APRIL 2015 PRINTEMPSDESARTS.MC

54 MUSIKEVENTS 400 GASTKÜNSTLER 14 TRAUMHAFTE SPIELSTÄTTEN

IN MONACO & AN DER CÔTE D'AZUR

BACH / SIBELIUS / DONATONI AKTUELL: DIE TOP CELLISTEN KREATIONEN:

PESSON / NOUNO / BAYLE EVENT! .BBC SYMPHONY ORCHESTRA .SOILE ISOKOSKI, Sopran .ORCHESTRE PHILHARMONIQUE DE RADIO FRANCE .ORCHESTRE PHILHARMONIQUE DE MONTE-CARLO

Düsseldorf Di. 2.6., 20:00 Uhr Tonhalle Programm siehe Stuttgart Essen So. 14.6., 17:00 Uhr Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Baiba Skride (Violine), Nils Mönkemeyer (Viola), Alban Gerhardt (Violoncello) u. a. online-Tipp

Erleben Sie Baiba Skride mit Alban Bergs Violinkonzert in der Digital Concert Hall! Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/baibaskride CD-Tipp

Szymanowski: Violinkonzerte Nr. 1 op. 35 & Nr. 2 op. 61, Mythen op. 30 Baiba Skride (Violine), Lauma Skride (Klavier), Oslo Philharmonic Orchestra, Vasily Petrenko (Leitung). Orfeo

00 377 93 25 54 04 TICKETS / MEDIEN / MUSIKREISEN


intErViEw

Alles eine Frage des Alters? Aber nicht doch: Anne-Sophie Mutter strahlt immer

»So ernst nimmt man mich zuhause nicht« Jenseits der magischen 50: Anne-SoPhie MuTTer über die Abnabelung ihrer Kinder, Fitnesstraining für die Bühne – und die Weisheit im Alter. Von Christoph Forsthoff

S

eit bald vier Jahrzehnten charmantem Understatement … ist die magische 50 steht Anne-Sophie Mut- – selbst wenn es um ihr Alter tatsächlich nie ein Thema für Sie gewesen? ter mittlerweile auf der geht. Nein, das ist nur eine Zahl Bühne: Hochkonzentriert (lacht). Richtig ist natürlich, scheint die berühmteste Gei- Eigentlich spricht man eine dass man mit zunehmendem gerin der Welt dort stets der Dame nicht auf Ihr Alter Ernst in Person, verzieht kaum an, aber da es ja überall zu Alter an seiner sportlichen eine Miene. Im Interview hin- lesen war … Form arbeiten muss: Man ist gegen lacht und lächelt die (lacht) … und ich damit über- mit 51 zwangsläufig nicht mehr so fit wie mit 30 und so treibe 51-Jährige und kokettiert mit haupt keine Probleme habe … 10 concerti Februar 2015


ich, seit ich 40 bin, regelmäßig Sport. Das tut mir sehr gut, befreit enorm und gibt mir auch die nötige körperliche Frische, um mich auf der Bühne zu verausgaben. Das klingt wie das Credo der Best Ager …

… ich kenne keine Gedanken wie: Huch, die Hälfte des Lebens ist um. Wer weiß, vielleicht bin ich morgen tot – es hat doch gar keinen Sinn, sich über die Dinge aufzuregen. Da halte ich es mit der Fledermaus: Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist (lacht). Andererseits machen einem die 50 auch bewusst, dass …

… man so langsam weise werden müsste (lacht). Das ist natürlich ein Problem, denn diesen Ansprüchen kann ich nicht genügen … … bleiben wir also beim Sport – was steht da bei Ihnen auf dem Trainingsplan?

Joggen bei schönem Wetter – wobei ich am Konzerttag selbst keinen Sport treibe, das wäre kontraproduktiv. Ansonsten hauptsächlich joggen, wandern, bergsteigen – und wenn sonst nichts da ist, gehe ich ins Fitnessstudio und reiße ein bisschen an den Geräten herum.

Foto: Harald Hoffmann

Und wie oft betätigen Sie sich sportlich?

Drei- bis fünfmal die Woche. Natürlich nicht, wenn ich auf Tournee bin, da gibt es dann schon mal einige Tage, wo ich nichts tue – wobei ein Konzert, abgesehen von der geistigemotionalen Komponente, ja auch eine große körperliche Anstrengung ist.

Die Sie ja aber dank des Sports locker bewältigen – das klingt, als könne es eigentlich keine Altersgrenze für einen Musiker geben. Oder doch?

Natürlich gibt es für einen kreativen Menschen keine Altersgrenze, aber es kommt sicher der Tag, an dem die Feinmotorik nicht mehr den hohen Ansprüchen genügt, die man an sich selbst hat. Dann ist die Frage: Stelle ich die Feinmotorik auf die gleiche Stufe wie die geistigen Früchte, die ich jetzt ernten kann und über die ich vor 30 Jahren noch nicht verfügen konnte?

»Mir macht eigentlich nichts Angst, was mich selbst betrifft« Und wie lautet die Antwort?

Es gibt darauf nur zwei Antworten. Zum einen die der stürmischen Jugend, die ich gegeben habe, als ich den großen Nathan Milstein Ende der 70er Jahre mit meiner wunderbaren Lehrerin Aida Stucki in Luzern das Brahms-Konzert spielen hörte: Er hatte offensichtlich technisch große Mühen, und ich habe das körperlich als sehr bedrohlich empfunden, er tat mir wahnsinnig leid. Doch im Sturm und Drang der Jugend geht man davon aus, dass solch eine menschliche Schwäche nicht auf die Bühne gehört. Und die andere Antwort?

Im Laufe der Jahre habe ich viele Dirigenten begleitet, die genau wie ich älter wurden – und habe dabei doch immer wieder festgestellt, dass über

ZUr pErSon

eine Geigerin der Superlative: Wohl kaum ein Musiker ist auf ihrem Instrument je so berühmt gewesen wie die gebürtige Badenerin. Schon als 13-Jährige debütierte Anne-Sophie Mutter 1977 in Salzburg unter herbert von Karajan, Konzerte mit den Berliner Philharmonikern machten sie rasch weltbekannt. Sie spielt zwei wertvolle Stradivari-Geigen; über 100 CD-Aufnahmen dokumentieren ihr Schaffen.

allem der Geist steht. Der Geist, der ein Orchester in einer Art und Weise zu inspirieren vermag wie ein jüngerer Musiker das zwangsläufig nicht kann, weil ihm eben das gelebte Leben und Leiden, vielleicht auch das körperliche Leiden fehlt. Bleibt die Frage nach Ihrer ganz persönlichen Antwort.

Ich scheine mich da noch in der Mitte zu befinden. Aber ich weiß nicht, wie ich darüber denken werde, wenn ich subjektiv der Meinung bin, ich hätte musikalisch noch so ungeheuer vieles zu sagen, aber der Körper es nicht mehr in der makellosen Perfektion zu präsentieren vermag, die wir alle von uns selbst erwarten. Macht Ihnen eine solche Aussicht Angst?

Überhaupt nicht. Ich habe zwei großartige Kinder, ein total erfülltes Leben, meine Stiftung, viel zu viel Arbeit, viel zu viel Neugierde auf neues Repertoire – mir macht eigentlich nichts Angst, was mich selbst betrifft, sondern wie jeder Mutter nur alles, was die Kinder Februar 2015 concerti  11


interview

Unermüdlich: Anne-Sophie Mutter sucht stets nach Perfektion in ihrer Arbeit – und findet, dass Musik in der Schule und in den Medien eine viel zu geringe Rolle spielt

Nun beginnen Ihre Kinder, ihre eigenen Wege zu gehen, beide studieren – fällt Ihnen diese Abnabelung schwerer oder Ihren Kindern?

Wir tun gegenseitig so, als ob das alles ganz easy ist (lacht). Doch ich denke, meinen Kindern fällt es leichter als mir – allerdings bemühe ich mich, cool zu bleiben, was ich aber leider nicht unbedingt bin. Und wie gehen Sie dann damit um?

Man muss sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass Kinder eine Leihgabe sind und kein Besitz – genauso wenig wie man seinen Ehepartner besitzt. Man darf sie eine Weile in eine Richtung weisen, die man für lebenswert hält und sie auf einiges vorbereiten, doch letztlich haben wir alle unsere Erfahrungen selbst gemacht. Nicht immer nur gute, 12  concerti Februar 2015

doch mit jeder Erfahrung wird man ja auch … nicht unbedingt klüger, aber einfach besser präpariert (lacht). Besuchen Ihre Kinder noch regelmäßig Ihre Konzerte?

Wenn es sich ergibt, dann schon – zumal es sie nichts kostet, denn sie bekommen ja Freikarten: Wenn man dann nicht kommt, ist einem eh nicht zu helfen (lacht).

auf der Bühne verändern, was mich von der Musik ablenken könnte: Höhere Schuhe, flachere Schuhe, spitzere Schuhe – Pustekuchen! Es ist gut, so wie es ist, ich möchte mich ganz auf das Konzert konzentrieren können, und entsprechend sind die Kleider seit Jahrzehnten immer dieselben in wechselnden Farben. Böse Zungen würden da die Frage stellen …

Musikalisch wird es von den beiden vermutlich keine Kritik geben, aber gibt es von Ihrem Sohn und Ihrer Tochter schon mal andere Anmerkungen zu Ihren prachtvollen Roben?

… ob wegen der teuren Kleider auch Ihre Gagen so hoch sind.

Nein, so ernst nimmt man mich zuhause nicht (lacht).

Ich denke, das ist Angebot und Nachfrage – so wie überall.

Dann stelle ich mal die Frage: Was ist das Besondere an diesen Dior-Roben, denen Sie ja schon seit Jahrzehnten die Treue halten?

Aber finden Sie es nicht bedauerlich, wenn sich gerade viele junge Menschen ob der hohen Eintrittspreise einen Konzertbesuch nicht leisten können?

Sie sind einfach bequem. Das ist ein Komfortfaktor, und ich möchte ungern irgendetwas

… also doch noch mal (lacht) … daran merke ich, wir kommen zum Ende …

Wenn ich sehe, was eine Karte für ein Fußballspiel kostet und

Fotos: Harald Hofmann

angeht. Allein um deren Perfektion auf der Bühne sorge ich mich nicht (lacht).


wie voll die Stadien jedes Wochenende sind, dann wage ich im Umkehrschluss zu behaupten: Das Problem ist doch nicht der Kartenpreis, sondern dass wir mittlerweile bereits die zweite, wenn nicht dritte Generation von Kindern haben, an denen die Musik bewusst vorbeigeführt wird. Inwiefern?

Klassik spielt in den Medien keine Rolle, es gibt in der Schule höchstens zwei Musikstunden pro Woche und die klassische Musik wird in eine elitäre Elfenbeinecke geschoben, wo sie nicht hingehört. Musik gehört genauso zum Leben wie Literatur: Wir lernen ja auch das Lesen und das Rechnen – und gemeinsames Musizieren bringt mehr Spaß und vor allem mehr sozial wichtige Komponenten in das Leben eines Kindes. Die bisweilen hohen Eintrittspreise sind also kein Grund für den Mangel an jungem Publikum in Klassikkonzerten?

Nein. Die Frage lautet: Wieviel ist es uns wert, im täglichen Leben eines kleinen Kindes das Bewusstseinsfenster zu öffnen für eine Welt, die die Imaginationskraft fördert und das Miteinander in den Vordergrund stellt? Musik quasi als olympische Disziplin: Ich hole das Beste aus mir selbst heraus und tue es mit anderen zusammen. Meiner Meinung nach geht die andere Fragestellung völlig vorbei an dem wunden Punkt unserer Zeit. CD-Tipp

The Silver Album. Werke von Brahms, Beethoven, Fauré, Kreisler, Massenet Mozart, Penderecki, Previn, Ravel u. a. Anne-Sophie Mutter (Violine), Lambert Orkis (Klavier), Deutsche Grammophon online-Tipp

30 Jahre später: Anne-Sophie Mutter spricht über ihre Aufnahme mit den Berliner Philharmonikern Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/mutter

Konzert-TIPPs

Anne-Sophie Mutter (Violine) Royal Concertgebouw Orchestra Andris Nelsons (Leitung) Sibelius: Violinkonzert d-Moll op. 47 Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 10 e-Moll München Sa., 7.3., 20:00 Uhr Gasteig DÜSSELDORF So. 8.3., 20:00 Uhr Tonhalle Stuttgart Mo. 9.3., 20:00 Uhr Liederhalle (Beethoven-Saal)

Dortmund Fr. 13.3., 19:00 Uhr Konzerthaus Anne-Sophie Mutter (Violine) Lambert Orkis (Klavier) Bartók: Violinsonate Nr. 2, Beethoven: Violinsonate Nr. 10 G-Dur, Respighi: Violinsonate h-Moll, Ravel: Tzigane Berlin Mo. 15.6., 20:00 Uhr Philharmonie Köln Mi. 17.6., 20:00 Uhr Philharmonie Freiburg Do. 18.6., 20:00 Uhr Konzerthaus FRIEDRICHSHAFEN Mo. 19.6., 20:00 Uhr, Graf-Zeppelin-Haus Hamburg Mo. 22.6., 19:30 Uhr Laeiszhalle BONN Mo. 29.6., 20:00 Uhr Beethovenhalle Mannheim So. 5.7., 20:00 Uhr Rosengarten

30. Mai - 1. August 2015 Infos und Karten unter: www.weilburger-schlosskonzerte.de (0 64 71) 94 42 -10 / 11

Februar 2015 concerti   13


kurz gefragt

»Musik ist die Krone der Gesellschaft« In New York wurde Jan Vogler zum Star – heute ist der Cellist auf allen großen Bühnen der Welt unterwegs. Hier spricht der gebürtige Ost-Berliner über ... … Glück oder Melancholie

Je länger ich Musik mache, desto mehr gewinnt dies zweite Wort an Bedeutung. Ich bin im Grunde ein sehr positiver Mensch, aber ich glaube schon, dass die Melancholie, die durch die Beobachtung der Welt und des Lebens ohnehin entsteht, in der Musik und im Ausdruck eine immer stärkere Note bekommt. Es wäre vielleicht etwas platt zu sagen, dass die Melancholie in Verbindung mit dem Glück generell die Cellofarbe ist, aber es ist vielleicht das Feld, auf dem man als Cellist am meisten gefragt ist. Täglich (lacht). Natürlich braucht jeder Mensch eine gewisse Sorglosigkeit, um über- In der DDR wie auch heute: Die Familie ist für Jan Vogler das Kraftzentrum haupt sein Leben leben zu können – doch gleichzeitig ist da dieser tägliche Kampf, der tägliche Pflege und Liebe – das sich für alles interessierte und Verantwortung des Lebens ge- muss man schon alles sehr gut dazu noch eine starke Öffnung zum Westen hatte durch Konrecht zu werden. Eine Le- im Auge behalten. takte meines Vaters. Wir haben benskrise kommt vor allem das Glück gehabt, dass wir zudann, wenn man bestimmte … das Leben in der DDR Faktoren jahrelang vergessen Ich würde sagen: gut überlebt hause wirklich diese Freiheit hat: Ich habe eine selten glück- (lacht). In der DDR war das empfinden konnten, die die liche Familie, wir wohnen hier Geheimnis die Familie die Zel- DDR uns nicht gegeben hat. in New York zusammen, trotz- le, in die man hineingeboren dem bin ich weltweit unter- wurde – und da hatte ich ein … die Staatskapelle Dresden wegs, meine Festivals müssen Mordsglück, weil meine Fami- Das war für mich eine völlig blühen und gedeihen, gleich- lie eine typische Ostberliner andere Welt: Ich kam aus Berzeitig braucht mein Cellospiel Intellektuellenfamilie war, die lin und habe mich gewundert, 14 concerti Februar 2015

Foto: Jim Rakete

… Lebenskrisen


mit welcher Versenkung die – und oftmals kommt eine InsMusiker dort in der Staatska- piration von Freunden oder pelle spielten – das kannte ich Musikpartnern, die genauso aus Berlin in der Form nicht. intensiv oder sogar noch stärNatürlich gab es auch dort her- ker ist als meine eigenen Gevorragende Orchester, aber danken. Mich interessieren diese Versenkung, die damals Menschen wahnsinnig – von die Staatskapelle auszeichnete, meiner Familie bis zum Publidiese völlige Hingabe an die kum: Gerade mit einer BachMusik hat mich sehr beein- Suite gehe ich oftmals in einen druckt, und da habe ich viel Saal und mich interessiert zunächst mal, wer die Menschen gelernt. sind, die da sitzen – wer ist das, … die deutsche Einheit wie hören die zu? Und das beDie größte Sache meines Le- stimmt dann auch meine Inbens – und es wird auch die terpretation sehr stark. größte Sache bleiben! Die mein Leben komplett verändert hat: … musikalische Bildung Die Welt hat sich in die Rich- Musik, das hat schon Konfuzitung gedreht, die immer mei- us gesagt, ist die Krone der nen Idealen entsprach – ich bin Gesellschaft. Eine unglaublich ein leidenschaftlicher Kosmo- vielfältige und ästhetische Art, polit. Mich interessiert diese sich zu verständigen und auch Internationalität der Musiker- die Menschen zu kultivieren welt, dieser Austausch der Kul- – im wahrsten Sinne des Wortes. turen, diese Mehrsprachigkeit, Für Kinder hat Musik eine ganOffenheit und Grenzenlosig- ze starke Bildungs- und Präkeit, die die Musikwelt durch gungsfunktion, auch fürs Gedie Wende beispielhaft gewon- hirn. Es geht nicht darum, dass nen hat. jeder Jugendliche am Ende in der Carnegie Hall sitzen und … chinesische Küche sein Geld bezahlen soll, damit Meine Frau kocht wahnsinnig gut chinesisch (lacht). Und online-Tipp wann immer ich hier in New York bin, kann ich eine Gesundung auch in Bezug auf meinen Jan Vogler spricht Speiseplan erleben, denn wenn über künstlerische ich toure, ist die Ernährung und emotionale Freiheit im Porträt doch immer sehr ungesund. Mein Lieblingsgericht ist Gong Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/vogler Bao Chicken: Hühnchen mit Paprika und Erdnüssen oder CD-Tipp Cashew-Kernen, mit einer etwas dickeren und schärferen Concerti di Venezia Soße … umwerfend!

wir gefälligst dort auftreten können, sondern man muss es viel abstrakter sehen: Mit jedem Musik-Stein, der in diese Richtung gebaut wird, bauen wir auch eine gesündere Gesellschaft – das wird, gerade in Deutschland, noch unterschätzt. Christoph Forsthoff

… Werte

Kissingen So. 21.6., 16:00 Uhr Regentenbau (Rossini-Saal) Feng Ning (Violine), Jan Vogler (Violoncello), Daniel Kot­ linski (Bassbariton), Donald Sulzen (Klavier). Werke von Piazzolla, SaintSaëns, Tschaikowsky, Liszt u. a.

Ich glaube sehr an menschliche Beziehungen, an Freundschaften. Für mich sind Menschen genauso wichtig wie die Musik

– Werke von Caldara, Marcello, Porpora, Vandini & Vivaldi Jan Vogler (Violoncello), Giuliano Carmignola (Violine), Robin Peter Müller (Violine & Leitung), La Folia Barockorchester. Sony Classical

Konzert-TIPPs

Ludwigshafen Do. 19.2., 20:00 Uhr BASF-Feierabendhaus Jan Vogler (Violoncello), Moritzburg-Festival Ensemble. Schubert: Forellenquintett, Oktett Köln Fr. 27.2., 20:00 Uhr Philharmonie Jan Vogler (Violoncello), WDR Sinfonieorchester Köln, Eliahu Inbal (Leitung). Werke von Bloch & Schostakowitsch Hamburg Do. 12.3., 20:00 Uhr, So. 15.3., 11:00 Uhr Laeiszhalle (Großer Saal) Jan Vogler (Violoncello), Sarah Wegener (Sopran), Tora Augestad (Mezzo­ sopran), NDR Sinfonieorchester, Thomas Hengelbrock (Leitung). Werke von Widmann & Beethoven Kiel Sa. 14.3., 19:00 Uhr Schloss Programm siehe Hamburg Jena 23.4., 20:00 Uhr Volkshaus Jan Vogler (Violoncello), Hrachuhí Bassénz (Sopran), Jenaer Philharmonie. Werke von Yardumian, Mansurjan, Komitas & Chatschaturjan Dresden Fr. 29.5., 20:00 Uhr Semperoper Jan Vogler (Violoncello), Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Sir Antonio Pappano (Leitung). Werke von Rachmaninow, Tschai­ kowsky & Sibelius Rostock Sa. 27.6., 19:30 Uhr Villa Papendorf Jan Vogler (Violoncello), Matthias Kirschnereit (Klavier). Werke von Bach, Beethoven & Schostakowitsch

Februar 2015 concerti  15



OpeR

Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor

Foto: A.T. Schaefer

Stuttgarter Inszenierung: Arnolds Schönbergs Die glückliche Hand

18_Feuilleton zurück in die zukunft Unter Jossi Wieler gelingt der Oper Stuttgart ein stiller,

aber spektakulärer Spagat zwischen Bewahren und Erneuerung – Teil 8 der Reihe „Die Zukunft der Oper – die Oper der Zukunft“ 20_ opern-Tipps Das Beste aus Musik- und Tanztheater – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause Februar 2015 concerti   17


fEUillEton

zurück in die zukunft unter Jossi Wieler gelingt der oper Stuttgart ein stiller, aber spektakulärer Spagat zwischen Bewahren und erneuerung – Teil 8 der reihe die zuKunFT der oPer – die oPer der zuKunFT. Von Susanne Benda

18 concerti Februar 2015

proklamierten hermetischen Musiktheater-Zirkel – vielleicht auch mit einer Spur Neid. Dass die kritischen Stimmen indes in Wielers dritter Spielzeit leise geworden sind, liegt vor allem daran, dass auch in der seRie:

Wie geht es weiter mit der über 400 Jahre alten Gattung Oper? Die vor einem Jahr gestartete reihe fragt konstruktiv kritisch nach der zukunft des Musiktheaters, stellt Künstler und Konzepte vor, die Neues wagen.

Fotos: A.T. Schaefer (2), Martin Sigmund

K

unst als geschützter brecht Puhlmann berufen wurRaum: Wer nach einem de, sollte ein Gegenentwurf Musterbeispiel für die- zum Klassik-Starrummel entses Bild sucht, der wird im stehen: ein Ort der Entschleugrößten Drei-Sparten-Theater nigung, eine Arbeitsstätte mit Europas fündig. Das mag auch einem festen Kreis von Regisdaran liegen, dass die Oper seuren und Dirigenten, einem Stuttgart von einem Künstler breit aufgestellten, hochklassigeleitet wird: Jossi Wieler, Jahr- gen Solistenensemble und mit gang 1951, ein leiser, kluger, einem Repertoire, das die Gatpräziser, behutsamer Mann, ist tung zwischen neu gedeuteten 2011 angetreten, um das rasant bekannten Opern und unberotierende Karussell der gro- kannten, also wiederentdeckßen Namen im Opernbetrieb ten Werken – wie etwa im Feanzuhalten. In Stuttgart, so die bruar Niccolò Jommellis BereVision des Schweizer Regis- nike – oder Uraufführungen, seurs, der 2009 als Nachfolger zeitgemäß neu definiert. des in mehrfacher Hinsicht „Opernklösterle“ spotteten anunglücklich agierenden Al- fangs einige zynisch über den


Bejubelte Inszenierungen des Stuttgarter Regie-Duos: Edison Denisows Der Schaum der Tage (l.) und Wunderzaichen von Mark Andre

Oper Stuttgart nichts so heiß gegessen wird, wie es gekocht werden sollte. Entscheidend hierfür ist nicht zuletzt der Abgang von Andrea Moses zum Ende der letzten Saison gewesen: Die Hausregisseurin hatte gemeinsam mit dem Intendanten, seinem Chefdramaturgen und Ko-Regisseur Sergio Morabito, der gut vernetzten Operndirektorin Eva Kleinitz sowie dem Generalmusikdirektor Sylvain Cambreling das Profil des Hauses prägen sollen – doch ihre Inszenierungen, die quirlige Cenerentola einmal ausgenommen, waren eher selten auf dem Niveau anderer Neuproduktionen. Moses‘ Weggang hat nun

Team mit Synergien: Sergio Morabito (l.) und Jossi Wieler

Plätze freigeräumt, die es etwa möglich gemacht haben, in dieser Spielzeit Andrea Breth für die Inszenierung von Wolfgang Rihms Jakob Lenz zu gewinnen: Die Produktion wur­de prompt zum PublikumsRenner – und in die Zelle des Opernklösterles drang reichlich Glanz von außen, der wiederum für entsprechende Aufmerksamkeit gesorgt hat. Das Publikum folgt den neuen Wegen inzwischen gern

Auch das in manchen Stimmfächern gut, womöglich gar ein bisschen zu üppig bestückte Ensemble, das wundervolle Talente wie Ana Durlovski oder Diana Haller birgt, wird mittlerweile immer wieder verstärkt durch prominenten Besuch von auswärts. So nimmt die Oper Stuttgart im Opernkarussell heute eine Position nahe des Zentrums ein, auf der es zwar rund geht, aber nicht ganz so wild wie andernorts. Einen richtigen Bühnen-Flop gab es nur einmal: bei Rudolf Freys mut- und blutlosem Nabucco. Ansonsten sorgte vor allem das Regieduo Jossi Wieler und Sergio Morabito in den letzten Spielzeiten für höchste Standards: mit einer ernst genommenen, tiefenpsychologisch ausgeleuchteten Sonnam-

bula Bellinis, mit der Uraufführung von Mark Andres vielschichtiger Oper Wunderzaichen, mit Strauss’ Ariadne auf Naxos, bei der Vorspiel und Oper auf zwingende Weise in der Reihenfolge ihrer zeitlichen Entstehung gegeben wurden, sowie mit der hinreißenden Wiederentdeckung von Edison Denisows Der Schaum der Tage. Etliches wurde aus der Puhlmann-Ära übernommen und Rückgriffe auf die große Ära Klaus Zeheleins, unter dem Wieler und Morabito als Opernregie-Duo zusammenfanden, gibt es ebenfalls – jeweils sowohl im personellen als auch im Produktionsbereich: Wieler ist ein Intendant, der für den Blick nach vorne eine starke Verankerung im Vergangenen sucht. Das Publikum bringt zunehmend zum Ausdruck, dass es diesen Weg goutiert: In seiner dritten Spielzeit trägt Jossi Wieler trotz streckenweise leicht monochromer Spielpläne eine spürbare Woge der Sympathie. Bis 2018 haben Stadt und Land unlängst den Vertrag des Intendanten verlängert. Die lange schon geplante Sanierung des Stuttgarter Opernhauses wird wohl erst danach stattfinden. opern-TIPPs

So. 15.2., 18:00 Uhr Oper Stuttgart Jommelli: Berenike, Königin von Armenien Gabriele Ferro (Leitung), Jossi Wieler & Sergio Morabito (Regie & Dramaturgie) Weitere Termine: 19.2., 22.2., 9.5., 17.5., 22.5., 25.5., 30.5., 4.6. So. 28.6., Oper Stuttgart Verdi: Rigoletto Sylvain Cambreling (Leitung), Jossi Wieler & Sergio Morabito (Regie & Dramaturgie) Weitere Termine: 1.7., 6.7., 10.7., 15.7., 18.7. Februar 2015 concerti   19


OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

essen sa. 14.2.2015

Die Anti-AntiOper: Kabarett und Koloraturen oper Ligeti war von der Ba­lade

Ligeti: Le Grand Macabre Aalto Musiktheater Essen. Dima Slobodeniouk (Leitung), Mariame Clément (Inszenierung) Weitere Termine: 17., 19., 22. & 28.2., 4., 6., 18. & 20.3.

Die Französin Mariame Clément setzt Ligeti in Szene 20 concerti Februar 2015

Der schwarze Feldherr Othello wird von Jago in den Wahn geführt leipzig fr. 13.2.2015

Getanzte Psychologie ballett Mario Schröder choreographiert Shakespears Othello-Tragödie neu

J

anuar 1985 in der damals noch wirklich alternativen Hamburger Kulturfabrik Kamp­nagel: John Neumeier bringt seine Ballett-Vision der Shakespeare-Tragödie auf die Bühne – mit denTänzerlegenden Gamal Gouda und Gigy Hyatt als Othello und Desdemona und mit der feinen, Anteil nehmenden Musik von Arvo Pärt und Alfred Schnittke. „Die Unmöglichkeit, einen anderen Menschen wirklich zu kennen, das ist das Hauptthema von Othello und Desdemona“, proklamierte damals der Choreograph und schuf ein Meisterwerk der psychologi-

schen Einfühlung mit den Mitteln des Tanzes. Einen Geniestreich der Intensität durch Intimität. 30 Jahre später wagt sich sein Kollege Mario Schröder in Leipzig an den großen Stoff und fragt wiederum psychologisch: „Was kann einen Menschen dazu bringen, das zu vernichten, was er am meisten liebt?“ Der Fremde zerstört in seiner Verzweiflung das Wesen, das ihm Halt gab – und damit sich selbst. Othello Oper Leipzig. Jeremy Carnall (Leitung), Mario Schröder (Choreographie) Musik von Purcell, Pärt & Schostakowitsch Weitere Termine: 15.2., 1., 6. & 20.3., 1., 15. & 16.5.

Fotos: Kirsten Nijhof, Elisa Haberer, Barbara Aumueller, Annemone Taake

du Grand Macabre von Ghelderode begeistert. Ihr skurriles Sujet schien ihm perfekt für seine musiktheatralische Vision einer „Anti-Anti-Oper“. In seiner Vertonung der rabenschwarz-bunten Weltuntergangsparodie ironisiert Ligeti die Angst vor dem Tod: Kabarett, Slapstick, Koloratur­arien, Sprechtexte und comic­artige Filmmusik verschwimmen zu einem schillernden Meer der Groteske. Regisseurin Mariame Clément und Ausstatterin Julia Hansen durchstreifen Realität und Virtualität, gehen der „Angst vor dem Chaos“ zwischen Mittelalter und Moderne auf den Grund.


UlM DO. 5.2.2015

WeiTeRe Tipps

Musikalisches Psychogramm oPer Revolutionsblut fließt durch Cherubinis

leidenschaftlich-aufwühlende Medea-Vertonung

K

eine Geringere als Maria Callas hat die 1797, also zu richtig heißen Revolutionszeiten, in Paris uraufgeführte Médée des Italieners Luigi Cherubini zurück auf die großen Bühnen gebracht. Seit der erschütternden Rollendurchdringung der Primadonna assoluta aber ist es wieder still geworden um die Oper des Florentiners. Dabei stellt Cherubini den seit Euripides in ungezählten Adaptionen behandelten und vom Barock bis zu Rolf Liebermann immer

wieder für die Oper entdeckten Stoff um die Zauber-Priesterin Medea so pur und schlicht dar wie keine andere Vertonung. So gradlinig die äußere Handlung verläuft, so aufgewühlt und leidenschaftlich zeigt sich Cherubinis musikalisches Psychogramm einer Liebenden, einer Rächenden, einer Kindsmörderin und Verzweifelten.

oPer In Weinbergs Die Passagierin trifft eine

Auschwitz-Gefangene auf eine einstige Aufseherin

Weinberg: die Passagierin Oper Frankfurt. Leo Hussain (Leitung), Anselm Weber (Inszenierung) Weitere Termine: 6., 8., 14., 20., 22. & 28.3.

Fr. 6.2., 19:30 uhr Theater Peter Konwitschny (Bild) inszeniert Johannes Harneits Deutschlandoper, die dem Zeitfluss vom Ersten Weltkrieg bis zur Wiedervereinigung folgt

crAzY For You Sa. 14.2., 19:30 uhr Theater Bobby entflieht seiner Bankiersdynastie hin zu Broadwayträumen und Goldgräbern – Gershwins Musical in neuem Gewand dreSden

Gesang gegen das Vergessen

Q

ABendS AM FluSS/ hochWASSer

MAGdeBurG

cherubini: Médée Theater Ulm. Daniel Montané (Leitung), Igor Folwill (Inszenierung) Weitere Termine: 7., 10., 14., 22. & 27.2., 6., 12. & 29.3., 17.4., 3., 13. & 27.5.

FRAnKFURT AM MAin SO. 1.3.2015

ualität setzt sich durch: Nach den Bregenzer Festspielen, dem Nationaltheater Mannheim oder dem Staatstheater Oldenburg nimmt sich nun auch die Oper Frankfurt den Werken von Mieczysław Weinberg an. Der 1996 verstorbene polnisch-jüdische Komponist bekennt sich zum Ausdrucksreichtum der Tonalität und klingt doch nie altmodisch. Sein Zweiakter ist ein Gesang gegen das Vergessen:

heidelBerG

Auf einem Ozeandampfer begegnen sich die einstige Auschwitz-Aufseherin Lisa und die Gefangene Marta. Plötzlich ist alles wieder da: Die Schiffsirene wird zur Lagersirene, die Kajüte zur Baracke, die Salonkapelle zum Lagerorchester.

MiSe en ABYMe So. 22.2., 11:00 uhr Semper 2 Die italienische Komponistin Lucia Ronchetti spannt erneut den Opernbogen vom barocken Intermezzo ins 21. Jahrhundert roM

AidA Fr. 27.2., 19:30 uhr Accademia nazionale di Santa cecilia Traumdebüt eines Traumpaars: Anja Harteros und Jonas Kaufmann singen Aida und Radamès, Antonio Pappano dirigiert MAinz

ToScA So. 1.3., 19:30 uhr Staatstheater Die junge Schauspielregisseurin Julia Hölscher inszeniert den schärfsten Krimi der Operngeschichte neu

Ensemblemitglied Tanja Baumgartner singt die Aufseherin Lisa

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

die rezension zum Tipp: über alle Premieren mit diesem zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper Februar 2015 concerti   21


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TERMIN-TIPPS Fotos: Mat Hennek, JB Mondino licensed to Virgin Classics, François Darmigny licensed to Virgin Classic, Jürgen Olczyk, Mathias Bothor/DG, Julia Wesely, Rosa Frank, Eric Bri

Ausgewählte Konzerte, Opern- und Ballettvorstellungen im Februar

BREMEn 8.2.2015

LüBEcK 13.2.2015

chRiSToPh PRÉgaRDiEn

TZiMon BaRTo

Mehr auf Seite 9

Mehr auf Seite 15 BERLin 28.2.2015

hÉLÈnE gRiMauD

PORTRÄT

Mehr auf Seite 8

INTERVIEW

KöLn 19.2.2015

JuLian RachLin Mehr auf Seite 2

oSnaBRücK 5.2.2015

DaViD FRay Mehr auf Seite 4

FRanKFuRT 7.2.2015

Jan LiSiEcKi Mehr auf Seite 12

BaMBERg 7.2.2015

REnauD caPuÇon Mehr auf Seite 8 SchWEinFuRT 20.2.2015

hERBERT Schuch

MünchEn 26.2.2015

Mehr auf Seite 16

DaniEL haRDing Mehr auf Seite 15 concerti 02.15 Termin-Tipps 1


POrträt

Lieber Bühne als Stadion Der grüne Rasen war sein großer Traum – doch dann entschied sich Julian Rachlin für eine Karriere mit der Violine. Dem Fußball ist der Litauer dennoch treu geblieben. Von Christoph Forsthoff

A

ls kleiner Bub war das immer mein ganz großer Traum: Rauszulaufen aufs Feld und empfangen zu werden mit dem Beifall von 50 000 Menschen …“ Zum Jubel von 50 000 hat’s für Julian Rachlin zwar nicht gereicht – 2 000 Besucher indes applaudieren dem Wahl-Wiener immer wieder bei seinen Auftritten in großen Städten. Und dass es nicht mehr sind, liegt schlicht daran, dass sich der gebürtige Litauer Mitte der 80er Jahre dann doch gegen das runde Leder und für die Geige entschied: „Eigentlich wollte ich da in einen Fußballverein gehen, aber meine Eltern sahen die Gefahr, dass ich mir alles Mögliche hätte brechen können und an der Violine ausgefallen wäre …“ Was den 40-Jährigen indes bis heute nicht vom Kick in der Freizeit abhält, vor allem aber nicht vom Besuch im Stadion und Kontakten zu Ballkünstlern aus verschiedenen Nationen. „Es gibt da viele Parallelen zwischen uns Musikern und den Fußballern“, meint Rachlin. „Denn auch als Solist muss ich bei der ersten Probe mit dem Orchester tipptopp vorbereitet sein, die Disziplin muss stimmen, und ich muss zu einer bestimmten Zeit, nämlich im 2 Termin-Tipps concerti 02.15

Konzert, Höchstleistungen Fußballer dabei am besten: bringen – da interessiert dann „Atonales ist nicht so sein Ding.“ keinen Besucher mehr, wie gut Am stärksten beeindruckt alich vorher im Training war.“ lerdings sei Krankl von den Ob dies wohl sein Jugendidol Konzertsälen, erzählt der GeiHans Krankl während der ei- ger: „Das ist schon eine ziemgenen aktiven Laufbahn auch lich edle Kulisse, wo Du arbeiimmer so gesehen hat? test, hat er gemeint – bei uns in den Stadien wirst du ange»Bei uns wirst du angespuckt spuckt und mit Bierbechern und mit Bierbechern beworfen« beworfen …“ Egal: Inzwischen zählt der ös- Nun, dazu gäbe es bei dem Muterreichische Held von Cordo- siker allerdings auch in der Tat ba jedenfalls zu Rachlins keinen Grund: Hat sich der Freunden und ist nicht selten Saiten-Virtuose doch längst in bei seinen Wiener Konzerten die erste Geigen-Liga empor als Zuhörer dabei. Beethoven gespielt, fasziniert gleichermaund Mendelssohn gefielen dem ßen durch ausgefeilte Technik,

Ganz der seriöse Geiger: Privat gibt sich Julian Rachlin lieber leger


Brillanz und Kantabilität. Schon mit 13 Jahren gewann er den „Young Musician of the Year“-Preis des Eurovisionswettbewerbs und erhielt daraufhin 1989 von Lorin Maazel eine Einladung zur Eröffnung der Berliner Festwochen. Er debütierte als jüngster Solist, der je mit den Wiener Philharmonikern zusammen gespielt hat, wurde bereits mit 24 Professor am Wiener Konservatorium – und ist bis heute leidenschaftlicher Fan von Rapid Wien.

Fotos: Julia Wesely

Saitensprünge sind erlaubt: Es darf auch mal Tango sein

Obendrein hat Rachlin früh begriffen, dass im Medienzeitalter nicht allein die musikalische Qualität zählt: Seine bisweilen diabolische Mimik des ungezügelten Star-Virtuosen ist eine Schau für sich … und faszinierte offenbar auch den französischen Schauspieler und Regisseur Gérard Depardieu, der eigens für Rachlin eine Rolle ins Drehbuch des ZDF-Vierteilers „Napoleon“ schreiben ließ – als Teufelsgeiger Paganini. Offen zeigte sich der Musiker indes auch für andere Pfade abseits der Klassik: Sei es bei Auftritten mit dem Streichtrio „Triology“, dessen Spektrum von der Filmmusik bis zum Tango reichte, oder auch bei Projekten mit dem New Age- und SoundtrackMusiker Vangelis aus Griechenland: „Vangelis ist ein begnadetes Genie mit ganz feinem Gespür für die Musik!“ Gerade auf letzteres legt er nämlich bei allen filmischen Seitensprüngen, instrumentalen Saitenwechseln zur Viola, Ausflügen ans Dirigentenpult und musikalischen Gratwanderungen

großen Wert: „Billiges und Geschmackloses“ käme für ihn nicht in Frage, so der Hochleistungs-Violinist – seine „große künstlerische Verantwortung“ ist ihm wohl bewusst. Einen klaren Trennstrich zieht er denn auch zu vermeintlichen Kolleginnen wie Vanessa Mae: „Sie macht eine tolle Show, aber mit Klassik hat das nichts zu tun.“ Und, fügt er mit leichtem Unmut an, im Grunde sei es „schon etwas beleidigend, wenn für viele Leute Vanessa Mae und André Rieu die berühmtesten Geiger der Gegenwart sind“. Konzert-TIPPs

Köln Do. 19.2., 20:00 Uhr Philharmonie Julian Rachlin (Violine), Gewandhaus­ orchester Leipzig, Riccardo Chailly (Leitung). Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll, Mahler: Sinfonie Nr. 1 D-Dur Dortmund Sa. 21.2., 20:00 Uhr Konzerthaus Julian Rachlin (Violine), Gewandhaus­ orchester Leipzig, Riccardo Chailly (Leitung). Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur, Rachmaninow: Sinfonie Nr. 2 So. 22.2., 16:00 Uhr Konzerthaus Julian Rachlin (Violine), Gewandhaus­ orchester Leipzig, Riccardo Chailly (Leitung). Programm siehe Köln online-Tipp

Julian Rachlin ist Nasenfetischist – Aleksey Igudesman machte daraus den Film „Noseland“. Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/rachlin CD-Tipp

Brahms: Violinkonzert op. 77 Mozart: Violinkonzert Nr. 3 KV 216 Julian Rachlin (Violine), Symphonie­ orchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons (Leitung). Warner Classics


Interview

»Erfolg kann man nicht kultivieren« Sich dem Druck widersetzen: Warum für den Pianisten

David Fray vor allem das Neinsagen zählt. Von Friederike Holm

Herr Fray, wollen wir uns lieber auf Deutsch oder auf Englisch unterhalten?

Das wird immer schwieriger. Wenn man jünger ist, spielt man alles, was man in die Finger bekommt. Stücke auszusuchen ist eine Frage des richtigen Moments. Ich empfinde eine Art Signal, wenn es der richtige Zeitpunkt für ein Stück ist. Das ist ein sehr schönes Gefühl. Es ist eine Art Resonanz zwischen Werk und Mensch, die an einem bestimmten Punkt zusammenpassen.

»Die Zufriedenheit hält nur fünf Minuten an«

Englisch wäre mir lieber.

Und neben der Musik: Wie ent­ scheiden Sie, wo Sie spielen?

Obwohl eine Menge deutsche Kultur in Ihnen steckt.

Ich nehme einfach gut überlegt die Angebote an, die ich bekomme. Wenn ich verfügbar bin, wenn mir das Repertoire zusagt, wenn die Qualität des Instruments stimmt und eine gute Akustik gegeben ist, habe ich keinen Grund abzulehnen. Aber es darf nicht zu viel werden. Denn das, was ich als Musiker brauche, ist Zeit zum Nachdenken, über Musik und das Leben im Allgemeinen. Bach kann man nicht spielen, wenn man immer nur unterwegs ist.

Das stimmt, aber nicht genug, um gut Deutsch sprechen zu können. Obwohl meine Mutter Deutschlehrerin ist und mein Vater Philosophie unterrichtet. Mein Elternhaus war tatsächlich sehr von deutscher Kultur geprägt. Es hat ebenso – wenn auch unbewusst – die Auswahl meines Repertoires beeinflusst. Was spielt – abgesehen von der deutschen Prägung – beim Repertoire noch eine Rolle? 4 Termin-Tipps concerti 02.15

Und haben Sie genug Zeit dafür?

Ich habe nie genug Zeit. Um ehrlich zu sein, ich hoffe, dass ich in Zukunft meinen Zeitplan so organisieren kann, dass mir mehr Zeit dafür bleibt. Inwiefern spielt der Ruf des Orchesters oder des Konzert­ hauses eine Rolle für die Auswahl Ihrer Engagements?

Wenn ich eine Anfrage bekomme und das Repertoire ist nicht wirklich meins, lehne ich sie ganz sicher ab, ganz egal von welchem Orchester oder Dirigenten sie kommt. Das ist auch schon vorgekommen. Ganz ehrlich, wenn man Karriere um jeden Preis machen möchte – das ist einfach dumm. Eine Karriere – eigentlich hasse ich dieses Wort – ist nur das Ergebnis von einer Auswahl, die man trifft. Gut spielen kann man nicht durch Ehrgeiz, sondern indem man sich selbst gut kennt. Sie scheinen sehr zu reflek­ tieren, was sie tun. Planen Sie auch alles detailliert im Voraus?

Nein, ich plane gar nichts. Naja, ein bisschen planen muss ich, weil der Job es erfordert. Du bekommst einen Anruf und jemand fragt dich, ob du in

Foto: JB Mondino licensed to Virgin Classics

E

ine diebische Freude hatte David Fray am Pater Noster im Berliner Haus des Rundfunks, wo wir uns zum Interview trafen. Den altmodischen Fahrstuhl fand der französische Pianist, der weltweit in den berühmten Konzerthäusern gastiert, so ulkig, dass er gleich eine Extra-Runde durch den Keller drehte. Seine Musik und auch das Gespräch darüber nimmt der 33-Jährige hingegen sehr ernst, wobei ihm auch hier Humor und eine gewisse Selbstironie nicht abgehen.


zUr PersOn

zwei Jahren verfügbar bist, um dies und das Konzert zu spielen. Von daher muss ich in der Lage sein, mich in diese Situation zu versetzen. Aber ich bin nicht gut darin und ich mag das auch nicht. Ich wäre gerne freier und spontaner in dem, was ich tue. Aber an irgendeinem Punkt haben Sie sich mal dafür ent­ schieden: Pianist zu werden.

Es war eine Folge vieler Entscheidungen, eine Folge von Schritten und auch von Fehltritten. Man erreicht ja nicht immer, was man sich vorgenommen hatte, und dann denkt man, man ist nicht gut genug und will aufhören. Das ist vorgekommen, als ich jünger war. Eigentlich ist das bis

heute auch immer noch so. Es ist ein wirklich harter Job, weil man nie wirklich rundum zufrieden sein kann mit dem, was man ist und was man tut. Manchmal, ehrlicherweise nicht sehr oft – bin ich zufrieden nach einem Konzert. Das fühlt sich großartig an, aber es hält nur fünf Minuten an. Denn nach fünf Minuten denke ich an das nächste Konzert, das nächste Programm und ich weiß, ich fange wieder bei null an. Wenn man jung ist und sich entscheidet, Pianist zu werden, weiß man nicht, was auf einen zukommt. Man weiß nicht, wie schwer das ist – nicht nur, gute Musik zu machen, sondern auch fertig zu werden mit all dem Reisen, die viele Zeit auf den Flughäfen,

gelegenheit macht Klavierstar: David Fray, geboren 1981 im französischen Tarbes, erlangte Bekannt­ heit, als er 2006 bei Konzer­ ten mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen für hélène grimaud einsprang. Vor allem für seine Bach-Einspielungen wurde der Sohn eines Kant­und­Hegel­Forschers und einer Deutschlehrerin gefeiert. Er erspielte sich zahlreiche Musikpreise.

die Hotels, in denen man schlecht schläft … Das Leben eines Pianisten ist also nicht ganz so, wie Sie es sich vorgestellt haben?

Ich versuche das entsprechend zu beeinflussen: Als ich anfing, habe ich mir vorgenommen, die Dinge auf meine eigene Art zu machen, auch wenn ich da noch total unbekannt war. Ich concerti 02.15 Termin-Tipps 5


Interview

bin nicht sehr gut darin mich anzupassen, also habe ich Bedingungen gestellt: Ich wollte so frei wie möglich in der Auswahl des Repertoires sein, bei der Anzahl der Konzerte und so weiter. Dinge auf »ihre eigene Art« machen: Ist Ihnen das gelungen?

Bisher ist es mir gelungen, Musik in einer tollen Umgebung zu machen, mit netten Leuten und mit dem Repertoire, das ich spielen wollte. Ich glaube, das hat so gut funktioniert, weil ich von Anfang an wusste, was mir wichtig ist. Wenn ich einen Rat an junge Musiker geben sollte, würde ich sagen, Ihr müsst lernen, „nein“ zu sagen. Denn „nein“ zu sagen bedeutet, dass man sich selbst kennt, dass man weiß, was man will, was die eigenen Stärken sind – und die Schwächen. Man kann eben nicht alles spielen. Das gilt zumindest für mich, da ich sehr langsam im Lernen von neuem Repertoire bin. Man muss seine Grenzen kennen. Aber es gibt immer auch Leute, die dich immer weiter voran treiben wollen, denen man sich widersetzen muss. Wird dieser Druck mehr?

Nein, der war am Anfang stärker. Insbesondere, als ich diesen total unerwarteten Erfolg mit meiner CD mit Bach-Konzerten hatte. Sie meinen, je größer der Erfolg, desto stärker der Druck?

Eher: Je größer der Erfolg, desto höher das Risiko, sich selbst zu verlieren. Und Dinge zu akzeptieren, die du vielleicht nicht akzeptieren solltest. Und 6 Termin-Tipps concerti 02.15

das Paradoxe daran ist ja: Wenn man erfolgreich ist, kann man eigentlich leicht sagen, was man will. Je erfolgreicher Leute sind, umso mehr haben sie Angst, diesen Erfolg zu verlieren. Aber das ist ein Irrtum, Erfolg kann man nicht kultivieren.

»Je größer der Erfolg, desto höher das Risiko, sich selbst zu verlieren«

Ist das überhaupt ein Thema für Sie, wie Sie auf der Bühne wirken?

Ich habe mich mal im Video gesehen. Aber ich mag das nicht, ich kann mir das wirklich nicht anschauen. Wenn ich spiele, konzentriere ich mich nur auf die Musik. Ich denke tatsächlich nicht darüber nach, wie das aussieht; vielleicht sollte ich das mal tun. Aber eigentlich ist mir viel wichtiger, dass die Leute nicht auf mich, sondern auf die Musik achten. Konzert-TIPPs

Gibt es etwas in Ihrem Leben als Pianist, das Sie ändern würden, wenn Sie könnten?

Weniger Konzerte geben und eine Maschine bekommen, mit der ich all das Reisen vermeiden könnte. Teleportation: Damit käme ich nach Tokio und nach der Probe wäre ich in Paris bei meiner Familie und zwei Stunden später wäre ich wieder zurück für das Konzert, das wäre großartig. Vielleicht könnten wir auch »mit Glenn Gould verglichen werden« auf diese Liste setzen. Eine der Gründe, warum Sie immer wieder verglichen wer­ den, ist Ihre etwas gebeu­gte Haltung am Klavier.

Ja, dieser Vergleich erscheint mir total absurd, den habe ich nie verstanden. Die Haltung ist ein Ergebnis vieler verschiedener Einflüsse. Sie verändert sich über die Zeit und hängt auch vom Werk ab. Wenn es mehr Kraft erfordert, muss man sich mehr öffnen und die Arme mehr benutzen. Manchmal hängt das auch einfach davon ab, ob ich müde bin oder nervös.

David Fray (Klavier) Academy of St Martin in the Fields. Werke von Bach, Suk & Stravinsky Ludwigsburg Sa. 31.1., 20:00 Uhr Forum am Schlosspark nürnberg So. 1.2., 20:00 Uhr Meistersingerhalle Braunschweig Di. 3.2., 20:00 Uhr Stadthalle Osnabrück Do. 5.2., 20:00 Uhr OsnabrückHalle Bielefeld Fr. 6.2., 20:00 Uhr Rudolf-Oetker-Halle Münster So. 8.2., 18:00 Uhr Universität (Hörsaal 1) Duisburg So. 22.3., 19:00 Uhr Theater am Marientor David Fray (Klavier). Schubert: Sonaten e-Moll D 566, a-Moll D 784, G-Dur D 894 online-Tipp

Sein Spezialgebiet: David Fray spielt und erklärt Bach Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/fray CD-Tipp

Schubert: Klavier­sonate D 894, Ungarische Melodie D 817, Allegro D 947 „Lebensstürme“ & Fantasie D 940 David Fray & Jacques Rouvier (Klavier). Erato


Foto: © Clive Barda

Zwei Literaturopern als Deutsche Erstaufführungen!

Die Braut von Messina

Der Prozess

Oper von Zdeněk Fibich

Kammeroper von Philip Glass

Libretto von Otakar Hostinský nach Friedrich Schiller

Libretto von Christopher Hampton nach Franz Kafka

Deutsche Erstaufführung In tschechischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Kompositionsauftrag des Theaters Magdeburg in Zusammenarbeit mit dem Music Theatre Wales und dem Linbury Studio Theatre des Royal Opera House Covent Garden

Premiere Sa. 14. 3. 2015 Opernhaus Vorstellungen So. 22. 3., Sa. 28. 3., Fr. 3. 4., Fr. 10. 4. 2015

Deutsche Erstaufführung In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln Premiere Do. 2. 4. 2015

Unser Kombi-Ticket: Beim Kauf jeweils einer Karte für beide Opern erhalten Sie 10% Rabatt auf den regulären Kartenpreis.

Schauspielhaus Vorstellungen So. 5. 4., Sa. 11. 4., So. 26. 4., Fr. 8. 5. 2015

Karten unter (0391) 540 65 55 www.theater-magdeburg.de

In Zusammenarbeit mit


PROGRAMM Das Klassikprogramm im Februar

Do. 26.2.2015, 20:00 uhr Konzerthalle Bamberg (Joseph-Keilberth-Saal) Veronika Eberle (Violine), Bamberger Symphoniker, Robin Ticciati (Leitung). Hosokawa: Medidation, Berg: Violinkon­ zert „Dem Andenken eines Engels“, Sibelius: Karelia­Suite op. 11 & Sinfonie Nr. 7 C­Dur op. 105

REnauD caPuÇon

BERLin

Sa. 7.2.2015, 20:00 uhr Konzerthalle Bamberg (JosephKeilberth-Saal) Renaud Capuçon (Violine), Bam­ berger Symphoniker, Jonathan Nott (Leitung). Mendelssohn: Hebriden­ Ouvertüre & Violinkonzert e­Moll, Debussy: Images, Abrahamsen: encore! (UA)

Di. 3.2.2015, 20:00 uhr Kammermusiksaal Sir András Schiff (Klavier). Mozart: Klaviersonate Nr. 17 B­Dur KV 570, Beethoven: Klaviersonate Nr. 31 As­Dur op. 110, Haydn: Klaviersonate Nr. 61 D­Dur Hob. XVI:51, Schubert: Klavier­ sonate A­Dur D 959

Ein Star ist Renaud Capuçon schon, doch sein Lebenstraum könnte den Geiger nocn in ganz an­ dere Höhen führen: „Seit langem ist es mein Traum, eines Tages auf dem Gipfel des Montblanc zu spielen.“

BaMBERg Sa. 7.2.2015, 20:00 uhr Konzerthalle Bamberg (Joseph-Keilberth-Saal) Renaud Capuçon (Violine), Bamberger Symphoniker, Jonathan Nott (Leitung). Mendelssohn: Hebriden­Ouvertüre op. 26 & Violinkonzert e­Moll op. 64, Debussy: Images, Abrahamsen: encore! Weitere Infos siehe Tipp

Do. 19.2.2015, 20:00 uhr Konzerthaus (großer Saal) Arcadi Volodos (Klavier), Konzert­ hausorchester Berlin, Iván Fischer (Leitung). Brahms: Klavierkonzert Nr. 2 B­Dur & Sinfonie Nr. 2 D­Dur Sa. 28.2.2015, 19:00 uhr Philharmonie Hélène Grimaud (Klavier), Berliner Philharmoniker, Valery Gergiev (Leitung). Beethoven: Klavierkonzert Nr. 4 G­Dur op. 58, Prokofjew: Sinfonie Nr. 6 es­Moll op. 111 Weitere Infos siehe Tipp

BochuM

So. 15.2.2015, 17:00 uhr Konzerthalle Bamberg (Joseph-Keilberth-Saal) Verdi: Falstaff (konzertant). Chor der Bamberger Symphoniker, Bamberger Symphoniker, Jonathan Nott (Leitung)

Do. 12.2.2015, 20:00 uhr Ruhr-universität (audimax) Schubert: Deutsche Messe. Philharmo­ nischer Chor Bochum, Bochumer Sym­ phoniker, Martin Sieghart (Leitung). Schubert: Deutsche Messe D 872, Bruckner: Sinfonie Nr. 7 E­Dur

Sa. 21.2.2015, 20:00 uhr Konzerthalle Bamberg (Joseph-Keilberth-Saal) Herbert Schuch (Klavier), Bamberger Symphoniker, Markus Stenz (Leitung). Ruders: Tundra, Sibelius: Sinfonie Nr. 4 a­Moll op. 63, Beethoven: Klavierkon­ zert Nr. 5 Es­Dur op. 73

So. 15.2.2015, 19:00 uhr Melanchthonkirche Raphael Christ & Stephanie Himstedt (Violine), Aliaksandr Senazhenski (Vio­ la), Sebastian Hartung (Violoncello), James Maddox (Klavier). Schumann: Klavierquintett Es­Dur op. 44, Dvořák: Klavierquintett A­Dur op.81

8 Termintipps concerti 02.15

Mi. 25.2.2015, 20:00 uhr Ruhr-universität (audimax) Puccini: La Bohème. Dominique Horwitz (Benoit, Alcindor), Lotte de Beer (Regie), Sängerensemble, Bochumer Symphoniker, Steven Sloane (Leitung) Sa. 28.2.2015, 19:30 uhr Prinz Regent Theater Prokofjew: Peter und der Wolf & Näther: Max und Moritz. Anna Döing (Schauspieler), Helge Salnikau (Schau­ spieler), Stephan Ullrich (Schauspieler), Sibylle Broll­Pape (Regie), Mitglieder der Bochumer Symphoniker, Svetoslav Borisov (Leitung) Sa. 28.2.2015, 19:30 uhr Rottstr 5 Theater Pfeffer/Dreher: Hagens Klage. Felix Lampert (Hagen von Tronje), Charlene Markow (Verdandi, eine Norne), Oliver Paolo Thomas (Regie), Boris Jakov Ba­ bic (Gitarre), Simon Marius Krämer (Gi­ tarre), Jan Schimmelpfennig (Schlag­ werk), Till Knaudt (Bass), Mitglieder der Bochumer Symphoniker, Boris Jakov Babic (Leitung). Mit Musik von Wagner

TIPP

hÉLÈnE gRiMauD Sa. 28.2.2015, 19:00 uhr Philharmonie Berlin Hélène Grimaud (Klavier), Berliner Philharmoniker, Valery Gergiev (Lei­ tung). Beethoven: Klavierkonzert Nr. 4 G­Dur op. 58, Prokofjew: Sin­ fonie Nr. 6 es­Moll op. 111 Ihre Liebe gilt den Wölfen: Nahe New York hat Hélène Grimaud ein Wolf Reservation Center geschaffen, informiert Schüler über die Rudel­ tiere und setzt sich für deren Wie­ dereinbürgerung in den USA ein.

Fotos: Rosa Frank, Mat Hennek, François Darmig

TIPP


Bonn

Do. 12.2.2015, 20:00 uhr glocke (großer Saal) Tabea Zimmermann (Viola), Die Deut­ sche Kammerphilharmonie Bremen, Daniel Sepec (Violine, Leitung). Britten: Lachrymae op. 48a, Haydn: Sinfonie Nr. 49 f­Moll Hob I: 49 „La Passione“, Mozart: Sinfonia concertante Es­Dur KV 364

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Di. 10.2.2015, 20:00 uhr Beethoven-haus (Kammermusiksaal) Duo Art­The New Tradition. Adam Bal­ dych (Violine), Yaron Herman (Klavier) Do. 19.2.2015, 20:00 uhr Beethoven-haus (Kammermusiksaal) Ramon Ortega Quero (Oboe), Sebas­ tian Manz (Klarinette), Marc Trenel (Fagott), David Alonso (Horn), Gülru Ensari (Klavier). Francaix: Petit quatuor, Beethoven: Quintett Es­Dur op. 16, Mozart: Quintett Es­Dur KV 452

BREMEn So. 8.2.2015, 11:00 uhr glocke (großer Saal) Christoph Prégardien (Tenor), Bremer Philharmoniker, Markus Poschner (Leitung). Schubert/Zender: Franz Schuberts „Winterreise“ Weitere Infos siehe Tipp Mo. 9.2.2015, 20:00 uhr glocke (großer Saal) Mísia. Mísia und Ensemble, Bremer Phil­ harmoniker, Markus Poschner (Leitung). Schubert: Sinfonie Nr. 8 h­Moll D 759 „Unvollendete“, Mísia: „Tribute to Amália Rodrigues“ und ausgewählte Lieder

chRiSToPh PRÉgaRDiEn So. 8.2.2015, 11:00 uhr glocke Bremen (großer Saal) Christoph Prégardien (Tenor), Bremer Philharmoniker, Markus Po­ schner (Leitung). Schubert/Zender: Franz Schuberts „Winterreise“ ­ eine komponierte Interpretation Klassik? Interessiert Christoph Prégardien im Grunde nicht – zu­ mindest als Hörer: Privat lässt sich der Tenor allenfalls mal beim Auto­ fahren berieseln – und horcht auf, wenn Herbert Grönemeyer ertönt ...

Di. 10.2.2015, 20:00 uhr glocke (großer Saal) Bremer Philharmoniker, Markus Posch­ ner (Leitung). Sibelius: Sinfonie Nr. 7, Schubert: Sinfonie Nr. 9 C­Dur D 944

Sa. 14.2.2015, 20:00 uhr glocke (großer Saal) Hanze Symphony Orchestra, Isabelle Raphaelis (Flöte), Studierende der Hochschule für Künste Bremen, Studierende des Prins Claus Conserva­ toriums Groningen, Ed Spanjaard (Leitung). Ravel: „Daphnis et Chloé“, Suite Nr. 2, Ibert: Flötenkonzert, Rachmaninow: Sinfonie Nr. 2 e­Moll op. 27 Fr. 20.2.2015, 20:00 uhr glocke (großer Saal) Sebastian Knauer (Klavier), Hannelore Elsner (Rezitation), Martina Gedeck (Rezitation), Wolfgang Knauer (Text). „Wort trifft Musik ­ Zwei Frauen gegen den Strom“ ­ Ein Dialog zwischen Bettina von Arnim und Clara Schumann, begleitet von Werken von Beethoven, Mendelssohn, Schumann & Brahms

T H E R O YA L O P E R A

Wagners frühes Meisterwerk mit Bryn Terfel live auf der großen Kinoleinwand Nur am 24. Februar um 20.15 Uhr aus dem Royal Opera House London

Mehr Infos und Tickets unter www.UCI-KINOWELT.de oder über die UCI App.

Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 02.15 Termintipps 9


KOnzert-tiPPs

Do. 26.2.2015, 20:00 uhr glocke (großer Saal) Sarah Wegener (Sopran), Gerhild Romberger (Alt), Jussi Myllys (Tenor), Jochen Kupfer (Bass), Gächinger Kantorei Stuttgart, Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Hans­ Christoph Rademann (Leitung). Beetho­ ven: Messe C­Dur op. 86 ­ Kantate auf den Tod Kaiser Josephs II. WoO 87

DoRTMunD So. 1.2.2015, 18:00 uhr Theater (opernhaus) Zauberberg. Motonori Kobayashi (Leitung), Xin Peng Wang (Choreogra­ phie). Zauberberg ­ Ballett von Xin Peng Wang nach Motiven aus dem gleichnamigen Roman von Thomas Mann Fr. 6.2.2015, 20:00 uhr Konzerthaus Anna Larsson (Mezzosopran), Musiker der Mahler Chamber Orchestra Acade­ my am Orchesterzentrum|NRW, Heinz Holliger (Leitung). Holliger: Tonscherben & „Ardeur noire“ d’après Claude Debussy, Mahler: Rückert­Lieder, Debussy: La Mer So. 8.2.2015, 18:00 uhr Theater (opernhaus) Strauss: Der Rosenkavalier. Gabriel Feltz (Leitung), Jens­Daniel Herzog (Regie) Mi. 11.2.2015, 20:00 uhr Konzerthaus Stefan Jackiw (Violine), Carolina Eyck (Theremin), Dortmunder Philharmoni­ ker, Toshiyuki Kamioka (Leitung). Auerbach: Ikarus, Mendelssohn: Violin­ konzert e­Moll op. 64, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 10 e­Moll op. 93 So. 15.2.2015, 18:00 uhr Theater (opernhaus) Strauss: Der Rosenkavalier. Gabriel Feltz (Leitung), Jens­Daniel Herzog (Regie) Fr. 20.2.2015, 19:30 uhr Theater (opernhaus) Tschaikowsky: Schwanensee. Philipp Armbruster (Leitung), Xin Peng Wang (Regie, Choreographie) So. 22.2.2015, 16:00 uhr Konzerthaus Julian Rachlin (Violine), Gewandhaus­ orchester Leipzig, Riccardo Chailly (Leitung). Mendelssohn: Violinkonzert e­Moll op. 64, Mahler: Sinfonie Nr. 1 D­Dur „Der Titan“ Weitere Infos siehe Tipp 10 Termintipps concerti 02.15

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DuiSBuRg Do. 5.2., Sa. 7.2. & Mi. 11.2.2015, 19:30 uhr Theater am Marientor b.22. Martin Schläpfer (Choreographie), Jerome Robbins (Choreographie). verwundert seyn ­ zu sehn (UA), Moves, ein Wald, ein See

JuLian RachLin So. 22.2.2015, 16:00 uhr Konzerthaus Dortmund Julian Rachlin (Violine), Gewand­ hausorchester Leipzig, Riccardo Chailly (Leitung). Mendelssohn: Violinkonzert e­Moll op. 64, Mahler: Sinfonie Nr. 1 D­Dur Ein Wahl­Wiener mit Leib und Seele – auch wenn es um das runde Leder geht: Julian Rachlin ist nicht nur mit Fußball­Legende Hans Krankl befreundet, sondern auch großer Fan von Rapid Wien.

Mi. 25.2.2015, 20:00 uhr Konzerthaus Artemis Quartett. Dvořák: Streichquar­ tett Nr. 12 F­Dur op. 96 „Amerikani­ sches“, Schostakowitsch: Streichquar­ tett Nr. 5 B­Dur op. 92, Tschaikowsky: Streichquartett Nr. 1 D­Dur op. 11 Sa. 21.3.2015, 20:00 uhr Konzerthaus Khatia Buniatishvili (Klavier), Orchestre de Paris, Paavo Järvi (Leitung). Schu­ mann: Ouvertüre zur Oper „Genoveva“ op. 81, Grieg: Klavierkonzert a­Moll op. 16, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 e­Moll op. 64

Sa. 21.2.2015, 19:30 uhr Theater am Marientor Humperdinck: Hänsel und Gretel. Lukas Beikircher (Leitung), Andreas Meyer­ Hanno (Regie), Gerda Zientek (Bühne), Düsseldorfer Mädchen­ und Jungenchor Mi. 18.2. & Do. 19.2.2015, 20:00 uhr Theater am Marientor Imke Alers (Oboe), Andreas Oberaigner (Klarinette), Nicolai Frey (Horn), Anselm Jannissen (Fagott), Duisburger Philharmoniker, Eva Ollikainen (Leitung). Matvejeff: Ad Astra, Mozart: Sinfonia concertante Es­Dur KV 297b, Sibelius: Sinfonie Nr. 2 D­Dur op. 43 So. 22.2.2015, 19:00 uhr Theater am Marientor Anna Malikova & Friends. Anna Maliko­ va (Klavier), Mitglieder der Duisburger Philharmoniker. Schubert: „Forellen­ quintett“ A­Dur D 667, Hummel: Septett d­Moll op. 74 Do. 26.2.2015, 11:00 uhr & Sa. 28.2.2015, 18:00 uhr Theater am Marientor Arnecke: Ronja Räubertochter (Premiere). Johannes Schmid (Regie), Duisburger Philharmoniker, Lukas Beikircher (Leitung)

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DRESDEn Fr. 6.2.2015, 20:00 uhr Sächsische Staatsoper Nikolaj Znaider (Violine), Sächsische Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann (Leitung). Schostakowitsch: Violinkonzert Nr. 1 a­Moll op. 77, Tschai­ kowsky: Sinfonie Nr. 6 h­Moll op. 74 „Pathétique“ Weitere Infos siehe Tipp Sa. 14.2.2015, 19:30 uhr albertinum (Lichthof) Martin Helmchen (Klavier), Michael Sanderling (Leitung), Dresdner Philhar­ monie. Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 2 g­Moll op. 16, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 11 g­Moll op. 103 „Das Jahr 1905“ So. 22.2.2015, 19:00 uhr Semperoper Händel: Giulio Cesare in Egitto (Premiere). Sonia Prina (Giulio Cesare), Alessandro De Marchi (Leitung), Jens­ Daniel Herzog (Regie)

niKoLaJ ZnaiDER Fr. 6.2.2015, 20:00 uhr Sächsische Staatsoper Nikolaj Znaider (Violine), Sächsi­ sche Staatskapelle Dresden, Chris­ tian Thielemann (Leitung). Schosta­ kowitsch: Violinkonzert Nr. 1 a­Moll op. 77, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 h­Moll op. 74 „Pathétique“ Brennen statt spielen: Schon Großvater Znaider lernte das Spiel auf den vier Geigensaiten. Doch als die verarmte Familie in einem kalten Winter kein Feuerholz mehr hatte, musste seine Violine dran glauben.

Fotos: Julien Mignot, Uwe Arens, Felix Broede, Julia Wesely

Di. 24.2.2015, 20:00 uhr glocke (großer Saal) Pierre­Laurent Aimard (Klavier). Bach: Das Wohltemperierte Klavier, I. Teil BWV 846­869


TIPP

QuaTuoR EBÈnE So. 1.2.2015, 17:00 uhr Museum Kunstpalast Düsseldorf (Robert-Schumann-Saal) Quatuor Ebène. Haydn: Streich­ quartett C­Dur op. 76 Nr. 3 Hob III: 77 „Kaiserquartett“, Dutilleux: Streichquartett „Ainsi la Nuit“, Brahms: Streichquartett Nr. 2 a­Moll ... und nun mal wieder Klassik: Erst im letzten Jahr haben die vier französischen Saitenspringer näm­ lich gemeinsam mit der Sängerin Stacey Kent eine längere Tour in Jazz­Gefilde unternommen.

DüSSELDoRF So. 1.2.2015, 11:00 uhr Museum Kunstpalast (RobertSchumann-Saal) Sebastian Manz (Klarinette), Tanja Ariane Baumgartner (Mezzosopran), Minguet­Quartett. Hosokawa: “Edi” für Klarinette solo & “Blossoming” für Streichquartett, Webern: Sechs Baga­ tellen op. 9, Debussy: Langsamer Satz aus dem Streichquartett, Trojahn: 2. Streichquartett mit Mezzosopran und Klarinette

So. 1.2.2015, 17:00 uhr Museum Kunstpalast (Robert-Schumann-Saal) Quatuor Ebène. Haydn: Streichquartett C­Dur op. 76 Nr. 3 Hob III: 77 „Kaiser­ quartett“, Dutilleux: Streichquartett „Ainsi la Nuit“, Brahms: Streichquartett Nr. 2 a­Moll op. 51 Nr. 2 Weitere Infos siehe Tipp So. 1.2.2015, 18:00 uhr Tonhalle ars musica: Paulus. Kristina Marzi (Klari­ nette), Katharina Leyhe (Sopran), Erwin Feith (Tenor), Thomas Laske (Bass), Franz Lamprecht (Leitung), Chor der Landesregierung Düsseldorf, Oratorien­ Chor Hilden, Kammerchor Düsseldorf­ Urdenbach, Philharmonisches Orchester Tirgu Mures. Mozart: Klarinettenkonzert, Mendelssohn: Paulus (1. Teil) So. 1.2.2015, 18:30 uhr oper Donizetti: L‘elisir d‘amore. Joan Anton Rechi (Regie), Düsseldorfer Symphoni­ ker, Lukas Beikircher (Leitung) Fr. 6.2.2015, 20:00 uhr Tonhalle (Mendelssohn-Saal) Düsseldorfer Symphoniker, Chor des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf, Okko Kamu (Leitung). Brahms: Akade­ mische Festouvertüre, Nänie & Schick­ salslied, Tschaikowsky: Der Wojewode, Sibelius: Sinfonie Nr. 5 Es­Dur So. 8.2.2015, 15:00 uhr oper MacMillan: Manon. Kenneth MacMillan (Regie, Choreographie), Duisburger Philharmoniker, Felix Korobov (Leitung) So. 8.2.2015, 20:00 uhr Tonhalle (Mendelssohn-Saal) Nigel Kennedy (Violine), Russische Kammerphilharmonie. Werke von Bach

Fr. 13.2.2015, 19:30 uhr oper Wagner: Der fliegende Holländer. Adolf Dresen (Regie), Axel Kober (Leitung) Fr. 13.2.2015, 20:00 uhr Tonhalle (Mendelssohn-Saal) German Brass. Das etwas andere Karnevalskonzert So. 15.2.2015, 18:30 uhr oper Mozart: Zauberflöte. Barrie Kosky (Regie), Suzanne Andrade (Regie), Düsseldorfer Symphoniker, Wen­Pin Chien (Leitung) Sa. 21.2.2015, 20:00 uhr Tonhalle (Mendelssohn-Saal) Beethoven: Sinfonie Nr. 9 & Blarr: Sinfo­ nie Nr. 2 „Jerusalem“ (Auszüge). Anke Krabbe (Sopran), Stephanie Lesch (Mez­ zosopran), Tobias Glagau (Tenor), Marek Reichert (Bariton), Jugendsinfonieor­ chester der Tonhalle Düsseldorf, Chor des Städtischen Musikvereins zu Düssel­ dorf, Ernst von Marschall (Leitung) So. 22.2.2015, 15:00 uhr oper Donizetti: L‘elisir d‘amore. Joan Anton Rechi (Regie), Düsseldorfer Symphoni­ ker, Lukas Beikircher (Leitung) So. 22.2.2015, 17:00 uhr Museum Kunstpalast (Robert-Schumann-Saal) Sebastian Knauer (Klavier). Schubert: Vier Impromptus op. 90 D 899, Bach Goldberg­Variationen BWV 988 Mo. 23.2.2015, 20:00 uhr Tonhalle Johannes Moser (Violoncello), Dresdner Philharmonie, Michael Sanderling (Lei­ tung). Tschaikowsky: Fantasieouvertüre Romeo und Julia & Rokoko­Variationen, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e­Moll op. 98

C. Bechstein Sonderkonzert

GEORG MICHAEL GRAU UND YUMEKA NAKAGAWA Werke von Liszt, Mendelssohn Bartholdy, Beethoven, Chopin und Schumann

27. Februar 2015 | 20.00 Uhr | Eintritt frei Reservierungen erwünscht C. Bechstein Centrum Düsseldorf | im stilwerk | Grünstraße 15 | 40212 Düsseldorf | 0211 960 811 90 | duesseldorf@bechstein.de

Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 02.15 Termintipps 11


KOnzert-tiPPs

Sa. 28.2.2015, 19:30 uhr oper Mozart: Don Giovanni. Karoline Gruber (Regie), Nabil Shehata (Leitung)

ERFuRT Sa. 14.2.2015, 19:30 uhr Theater (großes haus) Strawinsky: Der Feuervogel & Sibelius: En Saga. Ballett Erfurt, Carlos Domínguez­Nieto (Leitung), Andris Plucis (Choreographie) So. 15.2.2015, 18:00 uhr Theater (großes haus) Reyer: Sigurd. Guy Montavon (Regie), Joana Mallwitz (Leitung) Do. 19.2.2015, 20:00 uhr Theater (großes haus) Igor Levit (Klavier), Philharmonisches Orchester Erfurt, Joana Mallwitz (Leitung). Brahms: Klavierkonzert Nr. 2 B­Dur op. 83, Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F­Dur op. 68 „Pastorale“ Weitere Infos siehe Tipp

TIPP

TIPP

hanna-ELiSaBETh MüLLER So. 1.2.2015, 11:00 uhr Philharmonie Essen (alfried Krupp Saal) Hanna­Elisabeth Müller (Sopran), Juliane Ruf (Klavier). Schumann: Frauenliebe und ­leben, Poulenc: La courte paille, Strauss: Die erwachte Rose, Berg: Sieben frühe Lieder Fitness für die Oper? „Ich hätte nie gedacht, dass man so sportlich sein muss für eine Sängerlaufbahn“, bekennt Hanna­Elisabeth Müller. So geht‘ s denn nach der Probe auch regelmäßig zum Training ins Studio.

Fr. 27.2.2015, 19:30 uhr Theater (großes haus) Puccini: Madama Butterfly. Joana Mall­ witz (Leitung), Matthew Ferraro (Regie)

ERLangEn Mo. 23.2.2015, 20:00 uhr heinrich-Lades-halle Nikolaus Friedrich (Klarinette), Deut­ sche Staatsphilharmonie Rheinland­ Pfalz, Karl­Heinz Steffens (Leitung). Fauré: Pelléas et Mélisande Suite, op. 80, Lindberg: Klarinettenkonzert, Strawinsky: Der Feuervogel

ESSEn

igoR LEViT Do. 19.2.2015, 20:00 uhr Theater Erfurt (großes haus) Igor Levit (Klavier), Philharmoni­ sches Orchester Erfurt, Joana Mallwitz (Leitung). Brahms: Klavier­ konzert Nr. 2 B­Dur, Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F­Dur op. 68 „Pastorale“ Online Nachrichten lesen? Igor Levit ist ein Zeitungsjunkie: „Ich mag einfach schon den Geruch! Ich mag es, Zeitungen zu lesen und verfolge auch bestimmte Journalis­ ten und Themen ganz bewusst.“

12 Termintipps concerti 02.15

So. 1.2.2015, 11:00 uhr Philharmonie (alfried Krupp Saal) Hanna­Elisabeth Müller (Sopran), Julia­ ne Ruf (Klavier). Schumann: Frauenlie­ be und ­leben, op. 42, Mussorgski: Die Kinderstube, Berg: Sieben frühe Lieder Weitere Infos siehe Tipp So. 1.2.2015, 19:00 uhr aalto-Musiktheater Puccini: Turandot. Yannis Pouspourikas (Leitung), Tilman Knabe (Inszenierung), Katrin Kapplusch, Werner Sindemann, Baurzhan Anderzhanov, Michael Wade Lee, Sandra Janušaitė, Martijn Cornet, Günter Kiefer, Albrecht Kludszuweit, Rainer Maria Röhr, Michael Smallwood, Mateusz Kabala

Do. 5.2.2015, 20:00 uhr Philharmonie (alfried Krupp Saal) Requiem für Mozart. Christina Lands­ hamer (Sopran), Anke Vondung (Mez­ zosopran), Julian Prégardien (Tenor), Tareq Nazmi (Bass), Chor des Bayeri­ schen Rundfunks, Die Deutsche Kam­ merphilharmonie Bremen, Peter Dijkstra (Leitung). Mozart: Requiem d­Moll Fr. 6.2.2015, 19:30 uhr aalto-Musiktheater Puccini: Turandot. Yannis Pouspourikas (Leitung), Tilman Knabe (Inszenierung), Katrin Kapplusch, Werner Sindemann, Baurzhan Anderzhanov, Michael Wade Lee, Sandra Janušaitė, Martijn Cornet, Günter Kiefer, Albrecht Kludszuweit, Rainer Maria Röhr, Michael Smallwood, Mateusz Kabala Sa. 7.2.2015, 19:30 uhr Philharmonie (alfried Krupp Saal) Anna Larsson (Alt), Mahler Chamber Orchestra, Musiker der MCO Academy am Orchesterzentrum NRW, Heinz Holli­ ger (Leitung). Holliger: Tonscherben & Ardeur noire nach “Les soirs illuminés par l’ardeur du charbon”, Mahler: Fünf Lieder nach Friedrich Rückert, Debussy: La mer So. 8.2.2015, 11:00 uhr Philharmonie (alfried Krupp Saal) 50 Jahre Universitätsorchester Duisburg­Essen. Oliver Leo Schmidt (Leitung), Universitätsorchester Duisburg­Essen, Musical­Studenten der Folkwang Universität der Künste. Adams: Lollapalooza, Prokofjew: Romeo und Julia, 3 Ballettsuiten op. 64 (Auszü­ ge), Bernstein: On the Town (Auszüge), Ravel: Boléro Mi. 11.2.2015, 20:00 uhr Philharmonie (alfred Krupp Saal) Daniil Trifonov (Klavier), Kammer­ orchester Kremerata Baltica. Chopin: Klavierkonzert Nr. 1 e­Moll op. 11 & Klavierkonzert Nr. 2 f­Moll op. 21 Sa. 14.2.2015, 19:00 uhr aalto-Musiktheater Ligeti: Le Grand Macabre (Premiere). Dima Slobodeniouk (Leitung), Mariame Clément (Regie) Susanne Elmark, Elizabeth Cragg, Karin Strobos, Jake Arditti, Ursula Hesse von den Steinen, Rainer Maria Röhr, Heiko Trinsinger, Tijl Faveyts, Jeffrey Dowd, Albrecht Kludszuweit, Günter Kiefer So. 15.2.2015, 11:00 uhr Philharmonie (RWE Pavillon) Essener Barocksolisten. Essener Barocksolisten. Werke von Vivaldi, Rossini, Hindemith, Ludwig & Cavanagh Di. 17.2.2015, 20:00 uhr Philharmonie (alfred Krupp Saal) Blechschaden. Musik von Mozart bis Verdi, Vivaldi bis Wagner, von Glen Miller bis zum Schotten­Rap

Fotos: Chris Gonz, Mathias Bothor, Peter Rigaud

Fr. 27.2.2015, 20:00 uhr carl Bechstein centrum Carl Bechstein Sonderkonzert. Georg Michael Grau & Yumeka Nakagawa (Kla­ vier). Liszt: Liebestraum Nr. 3 As­Dur & Paganini­Etüde Nr. 5 „La chasse“, Men­ delssohn: Fantasie op. 28, Beethoven: Klaviersonate op. 110, Chopin: Ballade As­Dur op. 47, Schumann: Symphoni­ sche Etüden op. 13


Sa. 21.2.2015, 19:30 uhr Philharmonie (alfried Krupp Saal) Patricia Kopatchinskaja (Violine), Christina Landshamer (Sopran), NDR Sinfonieorchester, Thomas Hengelbrock (Leitung). Gubaidulina: Offertorium, Mahler: Sinfonie Nr. 4 G­Dur

Sa. 7.2.2015, 20:00 uhr alte oper Jan Lisiecki (Klavier), Mozarteum Or­ chester Salzburg, Ivor Bolton (Leitung). Beethoven: Klavierkonzert Nr. 4 G­Dur op. 58 & Sinfonie Nr. 5 c­Moll op. 67 Weitere Infos siehe Tipp

So. 22.2.2015, 17:00 uhr Philharmonie (alfried Krupp Saal) Belcea Quartet. Mozart: Streichquartett F­Dur, KV 590, Webern: Fünf Sätze für Streichquartett, op. 5, Schubert: Streichquartett Nr. 13 a­Moll, D 804 „Rosamunde”

Fr. 13.2.2015, 20:00 uhr hr-Sendesaal Hornquartett des hr­Sinfonieorchesters, hr­Sinfonieorchester, Peter Ruzicka (Leitung). Crumb: A Haunted Lands­ cape, Ruzicka: Spiral ­ Konzert für Hornquartett und Orchester, Haas: Opus 68, Varèse: Arcana

Fr. 27.2.2015, 20:00 uhr Philharmonie (alfried Krupp Saal) Liszt: Christus. Sandra Janusaite (Sopran), Michaela Selinger (Mezzo­ sopran), Ieva Prudnikovaite (Alt), Jeffrey Dowd (Tenor), Heiko Trinsinger (Bariton), Almas Svilpa (Bass), Opern­ chor des Aalto­Theaters, Philharmoni­ scher Chor Essen, Essener Philharmoni­ ker, Tomás Netopil (Leitung)

haLLE/WESTFaLEn

FRanKFuRT/Main So. 1.2.2015, 18:00 uhr oper Cesti: L‘Orontea (Premiere). Ivor Bolton (Leitung), Walter Sutcliffe (Regie) Do. 5.2., Fr. 13.2., So. 15.2., Sa. 21.2. & Fr. 27.2.2015, 19:00 uhr oper Dvořák: Rusalka. Christian Arming (Lei­ tung), Jim Lucassen (Regie). Mit Olesya Golovneva, Claudia Mahnke, Andreas Bauer, Sebastian Geyer

TIPP

So. 15.2.2015, 17:00 uhr Ev. St. Johanniskirche Sjaella: Seelenklänge

haMBuRg So. 1.2.2015, 20:00 uhr Laeiszhalle (Kleiner Saal) Hagen Quartett. Mozart: Streichquartett D­Dur KV 499 „Hoffmeister­Quartett“, Mozart: Streichquartett D­Dur KV 575 „Veilchen­Quartett“, Mozart: Streich­ quartett B­Dur KV 589 Fr. 13.2.2015, 20:00 uhr Laeiszhalle (Kleiner Saal) Quatuor Modigliani, Daniel Müller­ Schott (Violoncello). Schubert: Streich­ quartett Es­Dur D 87, Arensky: Streich­ quartett a­Moll op. 35, Schubert: Streichquintett C­Dur D 956 Do. 26.2.2015, 19:30 uhr Laeiszhalle (großer Saal) Pierre­Laurent Aimard (Klavier). Bach: Das Wohltemperierte Klavier, Band I (Auszüge), Messiaen: Vingt regards sur l‘enfant Jésus, Kurtág: Játékok

hannoVER

Jan LiSiEcKi Sa. 7.2.2015, 20:00 uhr alte oper Frankfurt Jan Lisiecki (Klavier), Mozarteum Orchester Salzburg, Ivor Bolton (Leitung). Beethoven: Klavierkon­ zert Nr. 4 G­Dur op. 58 & Sinfonie Nr. 5 c­Moll op. 67 Klassik war in der Familie Lisiecki völlig unbekannt – bis eine Erziehe­ rin in der Vorschule zu den Eltern des kleinen Jan meinte: „Schafft euch doch ein Klavier an und lasst ihn ein bisschen klimpern ...“

Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

So. 1.2.2015, 17:00 uhr opernhaus Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Jonathan Darlington (Lei­ tung). Rossini: Ouvertüre zu „Wilhelm Tell“, Janáček: Orchestersuite aus „Das schlaue Füchslein“, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 15 op. 141 Sa. 7.2.2015, 19:30 uhr & So. 22.2.2015, 16:00 uhr opernhaus Chaplin. Mario Schröder (Choreogra­ phie), Ballett der Staatsoper Hannover. Schröder: Chaplin mit Musik von Chap­ lin, Britten, Barber, Adams, Wagner, Ives & Schwertsik Mi. 11.2.2015, 19:30 uhr opernhaus Battistelli: Lot. Frank Hilbrich (Regie), Chor der Staatsoper Hannover, Nieder­ sächsisches Staatsorchester Hannover

TIPP

aRaBELLa STEinBachER Do. 26.2.2015, 19:30 uhr Kuppelsaal hannover Arabella Steinbacher (Violine), NDR Sinfonieorchester, Thomas Hen­ gelbrock (Leitung). Mendelssohn: Violinkonzert e­Moll op. 64, Mahler: Sinfonie Nr. 1 D­Dur „Titan“ Sehnsucht nach der Normalität: Arabella Steinbacher sucht immer wieder nach Oasen im stressigen Musikeralltag – „für mich heißt das, dass ich in der Natur joggen gehe, Tagebuch schreibe, meditiere.“

So. 15.2.2015, 18:30 uhr opernhaus Verdi: Ein Maskenball. Mark Rohde (Leitung), Olivier Tambosi (Regie), Chor der Staatsoper Hannover, Nieder­ sächsisches Staatsorchester Hannover Di. 17.2.2015, 19:30 uhr opernhaus Mascagni: Cavalleria rusticana/Leonca­ vallo: Der Bajazzo. Mark Rohde (Lei­ tung), Philipp Himmelmann (Regie), Chor der Staatsoper Hannover, Extra­ chor der Staatsoper Hannover, Nieder­ sächsisches Staatsorchester Hannover Fr. 20.2.2015, 19:30 uhr opernhaus Mozart: Die Hochzeit des Figaro. Anja Bihlmaier (Leitung), Ingo Kerkhof (Regie), Chor der Staatsoper Hannover, Niedersächsisches Staatsorchester Do. 26.2.2015, 19:30 uhr Kuppelsaal Arabella Steinbacher (Violine), NDR Sinfonieorchester, Thomas Hengelbrock (Leitung). Mendelssohn: Violinkonzert e­Moll op. 64, Mahler: Sinfonie Nr. 1 D­Dur „Titan“ Weitere Infos siehe Tipp

KaSSEL Sa. 7.2. & Mi. 25.2.2015, 19:30 uhr Staatstheater Kassel DOG | science! fiction! now! Hofesh Shechter (Choreographie), Johannes Wieland (Choreographie) concerti 02.15 Termintipps 13


KOnzert-tiPPs

ShaRon KaM Do. 5.2.2015, 20:00 uhr Kölner Philharmonie Sharon Kam (Klarinette), Zohar Lerner (Violine), Württembergi­ sches Kammerorchester Heilbronn, Ruben Gazarian (Leitung). Rossini: Ouvertüre zu „Il signor Bruschino“, Rossini/Tarkmann: Nacqui all‘affano aus „La Cenerentola“ & Del periglio al fero aspetto aus „Maometto se­ condo“, Verdi/Seers: Drei Roman­ zen aus „Composizioni da camera“, Gluck: Tanz der Furien aus „Orfeo ed Euridice“, Ponchielli/Tarkmann: Paolo e Virginia B­Dur op. 78, Puccini/Tarkmann: Drei Canzonen, Puccini: Crisantemi. Elegia per quartetto d‘archi SC 65, Wolf­ Ferrari/Tarkmann: Orchestersuite Ein Weltstar, der sich Zeit zum Häkeln nimmt? Ja, Sharon Kam hat den Umgang mit Nadel und Faden tatsächlich noch freiwillig neben der Musik gelernt: Ihre Tochter ging in einen Walddorf­Kindergarten.

Sa. 14.2.2015, 19:30 uhr Staatstheater Kassel Rossini: Il barbiere di Siviglia. Yoel Gamzou (Leitung), Adriana Altaras (Regie) Mo. 23.2.2015, 20:00 uhr Kongress Palais Stadthalle Wolfram Geiss (Violoncello), Staats­ orchester Kassel, Patrik Ringborg (Lei­ tung). Adams: The Chairman Dances & Foxtrot aus „Nixon in China“, Bruch: Cellokonzert op.47 „Kol Nidrei“, Schos­ takowitsch: Sinfonie Nr. 8 c­Moll op.65

KiEL So. 1.2.2015, 16:00 uhr oper Porter: Kiss me, Kate. Jörg Sabrowski (Fred Graham/Petruchio), Heike Witt­ lieb (Lilli Vanessi/Kate), Jasmin Bilek (Lois Lane/ Bianca), Björn Klein (Bill Calhoun/Lucentio), Peter Neustifter (Hortensio), Ricarda Regina Ludigkeit (Regie), Michael Nündel (Leitung) Do. 19.2.2015, 20:00 uhr oper Verdi: Macbeth 14 Termintipps concerti 02.15

Fr. 20.2.2015, 19:30 uhr oper Lully: Atys. Juan Sancho (Atys), Heike Wittlieb (Sangaride), Rosanne van Sandwijk (Cybèle), Tomohiro Takada (Célénus), Fiorella Hincapié (Doris), Christoph Woo (Idas), Karola Sophia Schmid (Mélisse), Alexey Egorov (Phan­ tase), Rubén Dubrovsky (Leitung), Lu­ cinda Childs (Regie)

KöLn So. 1.2.2015, 16:00 uhr Kölner Philharmonie Simone Kermes (Sopran), Concerto Köln, Mayumi Hirasaki (Violine & Lei­ tung). Werke von Händel, Dall‘Abaco, Vivaldi & Geminiani Mo. 2.2.2015, 20:00 uhr Kölner Philharmonie Gürzenich­Orchester Köln, Marek Ja­ nowski (Leitung). Schubert: Sinfonie Nr. 7 h­Moll D759 „Die Unvollendete“, Bruckner: Sinfonie Nr. 9 d­Moll WAB 109 (unvollendet) Do. 5.2.2015, 20:00 uhr Kölner Philharmonie Sharon Kam (Klarinette), Zohar Lerner (Violine), Württembergisches Kammer­ orchester Heilbronn, Ruben Gazarian (Leitung). Rossini: Ouvertüre zu „Il signor Bruschino“, Rossini/Tarkmann: Nacqui all‘affano aus „La Cenerentola“ & Del periglio al fero aspetto aus „Mao­ metto secondo“, Verdi/Seers: Drei Ro­ manzen aus „Composizioni da camera“, Gluck: Tanz der Furien aus „Orfeo ed Euridice“, Ponchielli/Tarkmann: Paolo e Virginia B­Dur op. 78, Puccini/ Tarkmann: Drei Canzonen, Puccini: Crisantemi. Elegia per quartetto d‘archi SC 65, Wolf­Ferrari/Tarkmann: Orches­ tersuite Weitere Infos siehe Tipp Sa. 7.2.2015, 20:00 uhr Kölner Philharmonie Lebenskurven. Antoine Tamestit (Viola), WDR Sinfonieorchester Köln, Manfred Honeck (Leitung). Braunfels: Schotti­ sche Fantasie für Viola und Orchester op. 47, Mahler: Sinfonie Nr. 1 D­Dur „Der Titan“ So. 8.2.2015, 18:00 uhr Kölner Philharmonie Anna Larsson (Alt), Musiker der MCO Academy am Orchesterzentrum|NRW, Mahler Chamber Orchestra, Heinz Holli­ ger (Leitung). Holliger: Tonscherben & Ardeur noire, Mahler: Rückert­Lieder, Debussy: La mer L 109 Mi. 18.2.2015, 20:00 uhr Kölner Philharmonie Maurizio Pollini (Klavier). Schumann: Arabeske C­Dur op. 18 & Kreisleriana op. 16 sowie Werke von Chopin

Do. 19.2.2015, 20:00 uhr Kölner Philharmonie Julian Rachlin (Violine), Gewandhaus­ orchester Leipzig, Riccardo Chailly (Leitung). Mendelssohn: Violinkonzert e­Moll op. 64, Mahler: Sinfonie Nr. 1 D­Dur „Der Titan“ So. 22.2.2015, 20:00 uhr Kölner Philharmonie Patricia Kopatchinskaja (Violine), Christina Landshamer (Sopran), NDR Sinfonieorchester, Thomas Hengelbrock (Leitung). Gubaidulina: Offertorium, Mahler: Sinfonie Nr. 4 G­Dur Di. 24.2.2015, 20:00 uhr Kölner Philharmonie Johannes Moser (Violoncello), Dresdner Philharmonie, Michael Sanderling (Leitung). Tschaikowsky: Phantasieou­ vertüre „Romeo und Julia“ & Variatio­ nen über ein Rokoko­Thema, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e­Moll op. 98 Mi. 25.2.2015, 20:00 uhr Kölner Philharmonie Hagen Quartett. Mozart: Streichquartet­ te B­Dur KV 458 „Jagd­Quartett“, A­ Dur KV 464 „5. Haydn­Quartett“ & C­ Dur KV 465 „Dissonanzen­Quartett“ Fr. 27.2.2015, 19:30 uhr oper am Dom Weber: Der Freischütz. Andreas Schül­ ler (Leitung), Viestur Kairish (Regie)

TIPP

Jan VogLER Fr. 27.2.2015, 20:00 uhr Kölner Philharmonie Mythos und Macht. Jan Vogler (Vio­ loncello), WDR Sinfonieorchester Köln, Eliahu Inbal (Leitung). Bloch: Schemolo, Hebräische Rhapsodie für Violoncello und Orchester, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5 d­ Moll op. 47 Gong Bao Chicken – Jan Vogler liebt Hühnchen mit Nüssen und scharfer Paprika: „Die Chinesen lachen sich tot, wenn ich sage, das sei mein Lieblingsgericht, denn es ist so das einfachste, was es gibt.“

Fotos: Steven Haberland, Jim Rakete, Harald Hoffmann, Malcolm Yawn

TIPP


TIPP

LüBEcK So. 1.2.2015, 16:00 uhr Theater Benatzky: Im weißen Rößl. Ludwig Pflanz (Leitung), Michael Wallner (Regie)

TZiMon BaRTo Fr. 13.2.2015, 19:30 uhr MuK Lübeck Tzimon Barto (Klavier), NDR Sinfo­ nieorchester, Christoph Eschenbach (Leitung). Dalbavie: La Source d‘un regard, Bartók: Klavierkonzert Nr. 2 Sz 95, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4 f­Moll op. 36 Einst räkelte sich der muskulöse Beau mit nacktem Oberkörper auf dem Flügel – heute widmet sich Tastentiger Tzimon Barto mit eige­ nen Versen den höheren Sphären der Literatur.

Fr. 27.2.2015, 20:00 uhr Kölner Philharmonie Mythos und Macht. Jan Vogler (Violon­ cello), WDR Sinfonieorchester Köln, Eliahu Inbal (Leitung). Bloch: Schemolo, Hebräische Rhapsodie für Violoncello und Orchester, Schostakowitsch: Sinfo­ nie Nr. 5 d­Moll op. 47 Weitere Infos siehe Tipp

LEiPZig Mi. 4.2.2015, 20:00 uhr gewandhaus (großer Saal) Loewe: My Fair Lady. Lajos Wenzel (Regie), Inga Hilsberg (Leitung), Kammeroper Köln, Kölner Symphoniker Fr. 13.2.2015, 19:30 uhr opernhaus Schröder: Othello (Premiere). Mario Schröder (Choreographie) So. 22.2.2015, 11:00 uhr Mendelssohn-haus (Musiksalon) Duomatinee. Benjamin Stiehl (Violon­ cello), Mariko Suginami­Stiehl (Klavier). Werke von Schumann, Grieg u. a.

LEVERKuSEn Sa. 7.2.2015, 19:30 uhr Bayer Kulturhaus Pergolesi: La serva padrona. Werner Ehrhardt (Leitung), Kay Link (Regie) Di. 10.2.2015, 19:30 uhr Bayer Kulturhaus Sofja Gülbadamova (Klavier). Dohnányi: Sechs Klavierstücke op. 41, Winter­ reigen (Zehn Bagatellen) op. 13, Vier Klavierstücke op. 2 Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Do. 12.2.2015, 18:00 uhr Theater Berlioz: La Damnation de Faust. Ryusuke Numajiri (Leitung), Anthony Pilavachi (Inszenierung) Fr. 13.2.2015, 19:30 uhr MuK Tzimon Barto (Klavier), NDR Sinfonie­ orchester, Christoph Eschenbach (Leitung). Dalbavie: La Source d‘un regard, Bartók: Klavierkonzert Nr. 2 Sz 95, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4 f­Moll op. 36 Weitere Infos siehe Tipp Sa. 14.2.2015, 20:00 uhr Propsteikirche herz Jesu Sjaella & Quartonal Mo. 16.2.2015, 19:30 uhr MuK 5. Sinfoniekonzert. Philharmoniker Lübeck, Andriy Maslakov (Bassbariton), Aleksandar Markovic (Leitung). Dvořák: Slawische Tänze op. 72 Nr. 2 & 7, Mus­ sorgsky: Lieder und Tänze des Todes, Suk: Sinfonie c­Moll op. 27 „Asrael“ Fr. 27.2.2015, 19:30 uhr Theater Purcell: The Fairy Queen ­ Premiere. Andreas Wolf (Leitung), Tom Ryser (Regie)

MünchEn Mo. 2.2.2015, 20:00 uhr Bayerische Staatsoper Peter Sadlo (Schlagwerk), Bayerisches Staatsorchester, Omer Meir Wellber (Leitung). de Falla: Suite Nr. 1 aus „El Sombrero de tres picos“, Cruixent: Focs d‘artifici, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 6 h­Moll op. 54 Fr. 20.2.2015, 19:30 uhr Prinzregententheater (großes haus) Martín y Soler: L‘arbore di Diana (Pre­ miere). Solisten der Bayerischen Thea­ terakademie August Everding, Münch­ ner Rundfunkorchester, Balázs Kovalik (Regie), Paolo Carignani (Leitung) Do. 26.2. & Fr. 27.2.2015, 20:00 uhr Residenz (herkulessaal) Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Daniel Harding (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 39 Es­Dur KV 543, Sinfonie Nr. 40 g­Moll KV 550, Sinfonie Nr. 41 C­Dur KV 551 „Jupiter“ Weitere Infos siehe Tipp

nüRnBERg So. 8.2.2015, 16:30 uhr Meistersingerhalle (großer Saal) Die fünfte Jahreszeit. Sharon Bezaly (Flöte), José Serebrier (Leitung), Nürnberger Symphoniker. Berlioz: Ouvertüre zu „Der Römische Karneval“ op. 9, Serebrier: Flötenkonzert mit Tango inconclusivo, Glasunow: Die Jahreszeiten op. 67

TIPP

MagDEBuRg Fr. 6.2.2015, 19:30 uhr Theater Prokofjew: Romeo und Julia. Gonzalo Galguera (Choreographie), Michael Balke (Leitung), Ballett Magdeburg, Magdeburgische Philharmonie Sa. 14.2.2015, 19:30 uhr Theater Gershwin: Crazy for you (Premiere). Erik Petersen (Regie), Hermann Dukek (Leitung), Magdeburgische Philhar­ monie Fr. 20.2.2015, 19:30 uhr Theater 6. Sinfoniekonzert. Sophie Tangermann (Violine), Henning Ahlers (Oboe), Magdeburgische Philharmonie, Aziz Shokhakimov (Leitung). Strawinsky: Concerto in Es „Dumbarton Oaks“, Bach: Konzert für Violine, Oboe und Orchester c­Moll BWV 1060, Beethoven: Sinfonie Nr. 4 B­Dur op. 60

DaniEL haRDing Do. 26.2.2015, 20:00 uhr Residenz München (herkulessaal) Symphonieorchester des Bayeri­ schen Rundfunks, Daniel Harding (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 39 Es­Dur KV 543, Sinfonie Nr. 40 g­Moll KV 550, Sinfonie Nr. 41 C­Dur KV 551 „Jupiter“ Wagemut siegt: Als 15­Jähriger baten Daniel Harding und einige Mitschüler Simon Rattle per Brief um eine Unterrichtsstunde – und der Maestro lud den Neugierigen zur Probe nach Birmingham ein.

concerti 02.15 Termintipps 15


KOnzert-tiPPs

Fr. 20.2.2015, 19:30 uhr Theater Herbert Schuch (Klavier), Bamberger Symphoniker, Markus Stenz (Leitung). Ruders: Tundra, Sibelius: Sinfonie Nr. 4 a­Moll op. 63, Beethoven: Klavierkon­ zert Nr. 5 Es­Dur op. 73 Weitere Infos siehe Tipp

STuTTgaRT

hERBERT Schuch Fr. 20.2.2015, 19:30 uhr Theater Schweinfurt Herbert Schuch (Klavier), Bamberger Symphoniker, Markus Stenz (Leitung). Ruders: Tundra, Sibelius: Sinfonie Nr. 4 a­Moll, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 Es­Dur op. 73 Welche drei Dinge Herbert Schuch auf die berühmte Insel mit­ nehmen würde? Ein Klavier, alle er­ denklichen Klaviernoten und seine Freundin – und einen Pizza­Service, den bräuchte er auch unbedingt ...

Sa. 28.2.2015, 20:00 uhr Meistersingerhalle (großer Saal) Sharon Kam (Klarinette), Nürnberger Symphoniker, Gregor Bühl (Leitung). Rossini: Ouvertüre zu „Die diebische Elster“ & „La Cenerentola“, Verdi: Ou­ vertüre zu „Die Sizilianische Vesper“ & Drei Romanzen*, Puccini: Intermezzo aus Manon Lescaut & Drei Canzonen, Mascagni: Intermezzo sinfonico aus „Cavalleria Rusticana“, Wolf­Ferrari: Sui­ te für Klarinette und Orchester

PaPEnDoRF/RoSTocK Fr. 6.2.2015, 20:00 uhr Villa Papendorf Begegnung im Salon. Klaus Maria Brandauer (Rezitation), Maria Mag dalena Wiesmaier (Violoncello). Werke von Bach, Hindemith & Bloch Sa. 7.2.2015, 19:30 uhr Villa Papendorf Klassik ganz privat. Evgeni Koroliov (Klavier). Bach: Chromatische Fantasie und Fuge in d­Moll BWV 903, Mozart: Fantasie c­Moll, KV 475 & Sonate c­Moll KV 457, Beethoven: Sonate Nr. 31 As­Dur op. 110 & Sonate Nr. 32 c­Moll op. 111

SchWEinFuRT So. 1.2.2015, 19:30 uhr Theater Daniela Koch (Flöte), Bamberger Sym­ phoniker, Jaap van Zweden (Leitung). Vasks: Landschaft mit Vögeln, Nielsen: Flötenkonzert, Bruckner: Sinfonie Nr. 5 B­Dur 16 Termintipps concerti 02.15

So. 1.2.2015, 18:00 uhr, Fr. 6.2., Di. 17.2. & Fr. 20.2.2015, 19:30 uhr Staatsoper Janáček: Jenufa. Sylvain Cambreling (Leitung), Calixto Bieito (Regie), Renate Behle, Pavel Černoch, Gergely Németi, Angela Denoke, Rebecca von Lipinski, Mark Munkittrick, Michael Ebbecke, Ma­ ria Theresa Ullrich, Lauryna Bendziunai­ te So. 15.2.2015, 18:00 uhr (Premiere), Do. 19.2. & So. 22.2.2015, 19:00 uhr Staatsoper Jomelli: Berenike, Königin von Armeni­ en (Premiere). Gabriele Ferro (Leitung), Jossi Wieler (Regie), Sebastian Kohl­ hepp, Sophie Marilley, Ana Durlovski, Helene Schneiderman, Catriona Smith, Igor Durlovski, Thembinkosi Mgetyen­ gana, Thomas Elwin Fr. 20.2.2015, 20:00 uhr Liederhalle (Beethoven-Saal) Julian Rachlin (Violine), Gewandhaus­ orchester, Riccardo Chailly (Leitung). Tschaikowsky: Violinkonzert D­Dur op. 35, Rachmaninow: Sinfonie Nr. 2 e­Moll op. 27 So. 22.2.2015, 11:00 uhr & Mo. 23.2.2015, 19:30 uhr Liederhalle (Beethoven-Saal) 4. Sinfoniekonzert: Jungbrunnen. Nicolas Hodges (Klavier), Staatsorches­ ter Stuttgart, Sylvain Cambreling (Leitung). Carter: „Three Illusions“ für Orchester, Mendelssohn: Klavierkonzert Nr. 1 g­Moll op. 25, Carter: „Dialogues“ für Klavier und Orchester, Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c­Moll op. 67 Sa. 28.2.2015, 20:00 uhr neues Schloss (Weißer Saal) Julian Steckel (Violoncello), Stuttgarter Kammerorchester. Bach: Brandenburgi­ sches Konzert Nr.6 BWV 1051, C. P. E. Bach: Cellokonzert a­Moll Wq 170, Hamburger Sinfonie Nr.2 B­Dur Wq 182/2 & Cellokonzert A­Dur Wq 172

WEiMaR Fr. 6.2.2015, 19:30 uhr Deutsches nationaltheater (großes haus) Verdi: I Masnadieri. Martin Hoff (Leitung), Volker Lösch (Regie), Staatskapelle Weimar

So. 15.2.2015, 11:00 uhr Deutsches nationaltheater (Foyer) Amalia Quartett. Barber: Streichquar­ tett op. 11, Mozart: Streichquartett C­Dur KV 465, Brahms: Streichquartett c­Moll op. 51 Nr. 1 Mo. 23.2.2015, 19:30 uhr Weimarhalle Emil Jonason (Klarinette), Staatskapelle Weimar, Stefan Solyom (Leitung). Bar­ tók: Kossuth, Lindberg: Klarinettenkon­ zert „The Erratic Dreams of Mr. Grön­ stedt“, Sibelius: Sinfonie Nr. 3 C­Dur

WuPPERTaL Mo. 9.2.2015, 20:00 uhr historische Stadthalle Sofja Gülbadamova (Klavier). von Dohnányi: Sechs Klavierstücke op. 41, Winterreigen (Zehn Bagatellen) op. 13, Vier Klavierstücke op. 2

WüRZBuRg Mi. 11.2.2015, 19:30 uhr hochschule für Musik Artemis Quartett. Dvořák: Streichquar­ tett F­Dur op. 96 „Amerikanisches“, Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 5, Tschaikowsky: Streichquartett Nr. 1 Weitere Infos siehe Tipp Fr. 27.2.2015, 19:30 uhr hochschule für Musik Henschel Quartett, Stipendiaten der Anne­Sophie Mutter Stiftung. Schostakowitsch: Oktett op. 11, Beet­ hoven: Streichquartett C­Dur op. 59/3, Mendelssohn: Oktett Es­Dur op. 20

TIPP

aRTEMiS QuaRTETT Mi. 11.2.2015, 19:30 uhr hochschule für Musik Würzburg Artemis Quartett. Dvořák: Streich­ quartett F­Dur op. 96 „Amerikani­ sches“, Schostakowitsch: Streich­ quartett Nr. 5 B­Dur op. 92, Tschaikowsky: Streichquartett Nr. 1 D­Dur op. 11 Akribische Vorbereitung: Bevor das Artemis Quartett ein Pro­ gramm aufführt, werden die Werke nicht nur mindestens vier Wochen geprobt, sondern auch in Hauskon­ zerten vor Freunden getestet.

Fotos: Jürgen Olczyk, Molina Visuals

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FesTiVAls Wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor

Foto: Bachfest Leipzig/Gert Mothes

Wichtigste und letzte Wirkungsstätte: An der Thomaskirche Leipzig wirkte Johann Sebastian Bach von 1723 bis 1750 als Kantor

28_leipzig Wo der Meister einst durch die heiligen hallen tobte In Sachen Bach kann Leipzig mit reichlich Authentizität auftrumpfen. Doch der Zauber des Bachfests Leipzig liegt in der Einbeziehung der ganzen Stadt 30_Thüringen Auf den Spuren einer großen Musikerfamilie Die Thüringer Bachwochen lassen seine Musik an Originalspielstätten lebendig werden 31_Arnstadt Geburtstagsfest am denkmal des Komponisten Hervorragende Chöre und Crossover verbinden sich beim Bach-Festival Arnstadt 32_Ansbach Bis Franken kam er nicht …. doch Bachs Musik hinterlässt bei der Bachwoche Ansbach nicht nur ob des Weihnachtsoratoriums im Sommer ihre Spuren 33_Stuttgart in guter Tradition den dialog fortgesponnen Hans-Christoph Rademann knüpft bei der Bachwoche Stuttgart an Helmuth Rilling an Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

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fEStiValGUidE

Zentraler Ort in Leipzig – ob als Konzertspielstätte oder für Friedensgebete: die Nikolaikirche

Wo der Meister einst durch die heiligen hallen tobte

S

ähnse, die gomm‘ alle wäschen unserm Bach.“ Steigt man mit den Einheimischen am Markt aus dem neuen S-Bahn-Tunnel empor, sieht man sie schon vor sich: Massen von Touristen. Und direkt dahinter: Bachs Thomaskirche mit dem riesigen Steildach. Seit mehr als acht Jahrhunderten singen hier die Thomaner, und ihr berühmtester Kantor wirkte dort immer24  concerti Februar 2015

hin 27 Jahre – wenn auch, wie die Musikwissenschaft jüngst herausgefunden haben will, am Ende seines Lebens durchaus nicht mehr so produktiv wie zu Hochzeiten seiner Kantaten und Passionen. Dem Geist des Meisters so nah wie sonst nirgendwo

Der gute Mann erfüllte zu guter Letzt seine Aufgaben wohl vor allem dadurch, dass er sie gut

delegierte – und das bis dato unerklärliche Loch im Werkeverzeichnis hinterließ er offenbar auch nicht von ungefähr: Viele bisher als verschollen gegoltenen Kompositionen hätten, so die Theorie, einfach nie existiert. Sei’s drum – 155 CDs füllen die Kompositionen Johann Sebastian Bachs immer noch, wesentliche Werke entstanden in Leipzig: dieser quirligen, mit= Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: Bachfest Leipzig/Gert Mothes

in Sachen Bach kann leipzig mit reichlich Authentizität auftrumpfen. doch der zauber des BAchFeSTS leiPziG liegt in der einbeziehung der ganzen Stadt. Von Christian Schmidt


hin 1000 Jahre alten Kulturstadt, der man noch immer ihre Weltoffenheit anmerkt, auch wenn die Zeiten der großen Mustermessen längst vorbei sind. Die Authentizität des Bachheiligtums macht sie vor allem für von weither angereiste Musiktouristen zum Sehnsuchtsort. Und in der Tat: Es ist schon ein erhebendes Gefühl, wenn man vor Bachs Grab in der Thomaskirche steht, dem Meister so nah wie nirgendwo – auch wenn es so gut wie sicher ist, dass seine Gebeine gar nicht hier liegen. Macht nichts: Der Geist des Thomaskantors scheint die Gäste doch anzuwehen in dieser protestantischen Atmosphäre; und allein die Vorstellung ist anregend, dass er durch diese heilige Halle tobte, nicht selten erbost über die „schlechte Bestallung“ seiner Kirchenmusik. Da Leipzig 2015 wegen seines Jubiläums selbst im Mittelpunkt steht, speisen sich die 108 Veranstaltungen des hiesigen Bachfestes an mehr als 30 Orten diesmal vor allem aus heimischen Eigengewächsen:

An vorderster Front laden Thomanerchor und Gewandhausorchester, John Eliot Gardiner – seit kurzem Präsident des Bach-Archivs – und Gewandhauskapellmeister Riccardo Chailly zu dem zehntägigen Festival, das in anderen Jahren internationaler daher kam. Vom Marktplatz bis zum Zoo – Bachs Musik erklingt allerorten

Dennoch beweisen schon diese Namen, wie reich an Kultur das notorisch klamme Leipzig ist: Einst eine der wohlhabendsten Metropolen, deren Händlerherrlichkeit man noch heute in den Passagen und Messehäusern der Innenstadt nachempfinden kann, hatten die Kaufleute doch immer einen Sinn für die Kultur. Und nur so konnte sich – im Gegensatz zur repräsentativen sächsischen Residenz – ein bürgerlicher Kulturreichtum erhalten, den sich die Stadt heute eigentlich gar nicht mehr leisten kann. So gab es denn auch immer wieder mal Diskussionen um die Finanzierung des städtischen Bachfestes, und doch –

der Sachse nennt das „fichelant“ – wurde noch aus jeder Not eine Tugend gemacht. Liegt doch der Zauber dieses Festivals nicht zuletzt darin, dass eben ganz Leipzig als Spielstätte ins Programm einbezogen ist: Bachs Musik ist nicht nur der Thomaskirche und dem Gewandhaus vorbehalten, sondern mäandriert in die Katakomben der Studentenkeller, auf den Marktplatz, in den Zoo oder wird im hippen Discoclub anverwandelt. Ja, mehrere Orgelfahrten führen sogar über Land. Wenn der Meister gefeiert wird, ist die ganze Stadt auf den Beinen und zeigt sich von ihrer schönsten Frühlingsanmut – auf Bachs heiligen Spuren ebenso wie in den Straßencafés und Szenevierteln. Und dann sind eben auch die SBahn-Fahrer, die aus dem Untermarkt ans Licht kommen, stolz auf „ihren“ Bach. Bachfest Leipzig 12.6. - 21.6.2015 MDR Rundfunkchor, Gewandhausorchester Leipzig, Tine Thing Helseth, Kölner Kammerchor, Sir John Eliot Gardiner, Flautando Köln u. a.

Mozart – Was heißt hier Klassik? 22. Mai bis 28. Juni 2015

www.mozartfest.de | 09 31 / 37 23 36

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Februar 2015 concerti   25


Festivalguide

Auf den Spuren einer großen Musikerfamilie Die thüringer bachwochen lassen seine Musik an Originalspielstätten lebendig werden

Erinnern und Verweise auf die Geschichte zu zelebrieren, wissen die Macher der Bachwochen nur zu gut: 1992 gegründet, musste das Festival schon schwere Zeiten durchstehen – bis hin zur Insolvenz.

Über Jahrzehnte mit der Bach-Familie verbunden: St. Trinitatis in Ohrdruf

G

ern ist in Thüringen von „unserem“ Bach die Rede: Immerhin verbrachte der Komponist als Spross einer weitverzweigten Musikerfamilie hier in Eisenach, Ohrdruf, Arnstadt, Mühlhausen und Weimar die Hälfte seines Lebens. Weshalb der Freistaat mit so viel Bach-Tradition aufwarten kann, dass hier selbst zwei Festivals fast zur gleichen Zeit problemlos nebeneinander existieren können. Ebenso wie in Arnstadt setzen dabei auch die Thüringer Bachwochen auf „Authentisches“ an Originalschauplät-

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zen, werden im März und April Georgenkirche und Bachhaus in Eisenach, die Arnstädter Bach- und die Ohrdrufer Trinitatiskirche, Stadtschloss und Stadtkirche Weimar, aber auch eine ganze Reihe weiterer historischer Juwelen zu zentralen Spielstätten. Und zwar für Konzerte aller Art mit namhaften Interpreten jeglicher Couleur – von denen die historisch informierten Spezialisten nur einen, freilich wichtigen Teil ausmachen. Dass es indes nicht ausreicht, in diesen vier Bach gewidmeten Wochen allein andächtiges

Nach seinem Neustart 2005 läuft es nun wieder: Seither hat sich die Zahl der Veranstaltungen fast verdreifacht ebenso wie die der Besucher – nicht zuletzt, weil auch die Einheimischen ganz gezielt angesprochen werden. So gehört zu einer der schönsten Noten des Festivals jenes Event, das traditionell am Vorabend der Eröffnung stattfindet: die Lange Nacht der Hausmusik. Nicht die Stars der Szene spielen zu dieser Stunde auf, sondern die Thüringer Musiker und Musikfreunde selbst und laden dazu in private Wohnungen und (Pfarr-)Häuser ein, was dem Festival eine ebenso authentische wie besondere Klangfarbe verleiht. Fortgeführt wird diese Idee indes auch auf anderer Ebene, steuern doch zahlreiche regionale Orchester und Bachchöre eigene Programme zum Festival bei oder gestalten Kantatengottesdienste im Rahmen der Bachwochen. Und natürlich gibt es 2015 wieder eine Möglichkeit zum Mitsingen – für Einheimische wie für Weitgereiste. Bach ist eben auch im Bachland Thüringen für alle da. Christiane Schwerdtfeger Thüringer Bachwochen 27.3. - 19.4.2015 Christoph Prégardien, Christian Poltéra, Carolin Widmann, Nigel Kennedy, Jeremy Denk u. a. Eisenach, Weimar, Erfurt, Gotha u. a. = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Fotos: Jens Haentzschel, Steffen Rosipal Photography

Festival-Konzerte in den heimischen vier Wänden


Geburtstagsfest am Denkmal des Komponisten Hervorragende Chöre und Crossover verbinden sich beim Bach-Festival Arnstadt

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er zum Bach-Festival ins thüringische Arn­s tadt kommt, den erwarten neben dem vielseitigen Programm zwei ganz besondere Festspiel-Charakteristika: eine bezaubernde Klein­stadtkulisse mit historischem Flair sowie eine im besten Sinn familiäre Veranstaltungsatmosphäre der BachGemeinschaft. Eindrucksvoll zeigt sich dies nicht zuletzt alljährlich an Bachs Geburtstag am 21. März, dem Fixpunkt des Festivals: Lässt doch gerade die spätabendliche Ehrung am Bach-Denkmal auf dem Markt – das in Arnstadt passend den noch jungen Komponisten zeigt – das Publikum zusammenrücken. Abgesehen davon ist dieser „junge Bach“ schon deshalb ein Erlebnis, weil die jugendlich-flegelhafte Attitüde der Figur uns einen ziemlich „normalen“ und eben keinen übermächtigen Komponisten zeigt.

geistlichem Werk und Crossover-Konzert einzuplanen. Und wer sich barockes Leben nicht nur in seiner Fantasie ausmalen, sondern konkret ansehen möchte, hat in Arnstadt die (weltweit vielleicht einzige) Gelegenheit dazu: Im Schlossmuseum zeigt die Miniaturstadt „Mon plaisir“ mit mehr als 400 Puppen detailgetreue Nachbildungen der Lebenswirklichkeit einer deutschen Residenzstadt im frühen 18. Jahrhundert. Christiane Schwerdtfeger

Bachs erster Arbeitsplatz: die Bonifatiuskirche in Arnstadt Bach-Festival Arnstadt 20.3. - 29.3.2015 Tölzer Knabenchor, Bachchor Arnstadt, Balthasar-Neumann-Chor, Le Concert Lorrain, Swiss Brass Consort u. a.

Kirche, Wohnhaus, Sammlung: Hier lässt sich das Leben des Komponisten nachvollziehen

Passend dazu lassen sich Bachs Alltagsstationen in Arnstadt auf engstem Raum nachvollziehen: Bachs Kirche, seine möglichen Wohnhäuser und die Bach-Ausstellung liegen nur einen Katzensprung voneinander entfernt. Kein Problem also, all dies in den persönlichen Festivalplan zwischen Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Februar 2015 concerti  27


Bis Franken kam er nicht … … doch Bachs Musik hinterlässt bei der Bach­ woche Ansbach ihre Spuren – nicht nur ob des Weihnachts­oratoriums im Sommer

vals. Zugleich liefern sie die besten Gründe dafür, warum die Kompositionswelten des Thomaskantors so gut hierher passen, obgleich Bach selbst nie in Ansbach gewirkt hat: Sankt Gumbertus etwa beherbergt eine Barockorgel aus der Zeit des Komponisten; und die Residenz mit ihrer prachtvollen Orangerie und barocken Gartenanlage wurde just erbaut, als Bach gerade in Leipzig wirkte.

Gotische Pracht: Konzert in der Ansbacher St. Johanniskirche

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elch Ironie: In München liegen die Wurzeln der Bachwoche Ansbach: Im Jahre 1947 hatte dort eine Gruppe von Musikern die Idee, die Weltkriegs-Traumata in der Bevölkerung mit Musik von Bach zu kurieren. Das passende Fleckchen Erde für die einwöchige Konzertreihe fand sich indes in Ansbach: War doch das beschauliche und äußerst malerische, mittelfränkische Städtchen vom Krieg weitgehend verschont geblieben. Doch wie so oft kam mit dem wachsenden Erfolg des Festivals unter der Federführung 28  concerti Februar 2015

Karl Richters schon bald der Sinn fürs Große, und so wollte mancher in den 50er Jahren die Bachwoche in die Landeshauptstadt verlagern, um dem Festival einen mondänen Anstrich zu verleihen. Indes: Der Verein der Freunde der Bachwoche zog nicht mit – und so durften und dürfen Bachspezialisten und Weltstars wie John Eliot Gardiner, Ton Koopman oder Martin Stadtfeld bis heute den gemeinhin unterschätzten Reiz der fränkischen Peripherie kennenlernen. Allein die Spielorte, allesamt architektonische Kleinodien, lohnen den Besuch des Festi-

Natürlich stehen auch Werke anderer Komponisten aus sämtlichen Epochen auf dem Spielplan, doch stets wird dabei die Verbindung zu Bach gewahrt. Und ein zentrales Werk des Namensgebers fehlt natürlich auch in diesem Jahr nicht: Hat es doch mittlerweile schon Tradition, dass die Veranstalter im Hochsommer das Weihnachtsoratorium erklingen lassen! Was keineswegs deplatziert ist: Haben die sechs Kantaten doch einen gänzlich weltlichen Ursprung als Huldigungskantaten für das sächsische Kurfürstenhaus. So lässt sich hier im sommerlichweltlichen Rahmen Ansbachs das Oratorium mit ganz anderen Ohren hören. Und unterstreicht einmal mehr den Ansatz, der auch sonst zum Markenzeichen des alle zwei Jahre stattfindenden Festivals geworden ist: den Komponisten und sein Schaffen in ein neues Licht zu rücken. Maximilian Theiss Bachwoche Ansbach 31.7. - 9.8.2015 Concerto Köln, Evgeni Koroliov, Windsbacher Knabenchor, Arabella Steinbacher, Khatia Buniatishvili, Tabea Zimmermann u. a. = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Fotos: Bachwoche Ansbach, Holger Schneider

Bachs Schaffen in neuem Licht


In guter Tradition den Dialog fortgesponnen Hans-Christoph Rademann knüpft bei der bachwoche stuttgart an Helmuth Rilling an

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ie für jede Kunst gilt auch für die Musik: Das Verständnis wächst mit dem Wissen – und dies gilt umso mehr, je älter die Musik ist. Bei der von der Stuttgarter Bachakademie veranstalteten Bachwoche haben sowohl Musiker als auch musikalische Laien sieben Tage lang Gelegenheit, ihr Wissen über Bach (wie auch andere Komponisten) zu vertiefen. Geprägt über anderthalb Jahrzehnte durch Helmuth Rilling – der einst die Bachakademie gründete und 32 Jahre lang leitete – hatte der weltberühmte Chorleiter und Musikpädagoge mit seinen „Gesprächskonzerten“ dabei eine ganz eigene Form der Vermittlung gefunden, die im Laufe der Jahre eine immer größere Anhängerschaft fand. Sein Nachfolger Hans-Christoph Rademann, der 2015 zum zweiten Mal für die Bachwoche verantwortlich ist, knüpft nun mit den „Werkstattkonzerten“ an Rillings Vorbild an – freilich ohne ihn zu kopieren: Denn anders als Rilling spricht Rademann nicht allein, sondern im Dialog mit wechselnden Gästen über die aufgeführten Werke. Doch auch wenn Rademann inhaltlich einiges verändert hat – so ist etwa das Thema historische Aufführungspraxis weitaus wichtiger als früher –, im Mittelpunkt der Veranstaltungen steht nach wie vor der (Weiter-)Bildungsgedanke. Das

ansteigende Rund des Konzertsaals der Musikhochschule bildet dabei den idealen, kommunikativen Rahmen für die Podiumsgespräche, bei denen jedes Jahr eine erkleckliche Zahl von Interessierten den Ausführungen der Fachleute lauscht. Meisterkurse und Schulprojekt

Konzentriert ist auch die Atmosphäre bei den öffentlichen Proben und Meisterkursen: Wann hat der Musikinteressierte schon einmal Gelegenheit, Meister ihres Fachs beim Unterrichten zu verfolgen?

Und wer einmal erlebt hat, mit welcher Akribie hier an den Werken gefeilt wird, wird die Konzerte hernach mit anderen Ohren hören. Zudem hat die Bachakademie ihre Anstrengungen verstärkt, auch Jüngere für Bachs Musik zu begeistern – bilden doch traditionell eher ältere Menschen das Gros der Festivalbesucher. In diesem Jahr bringen dabei im Rahmen des Projekts „Bachbewegt!“ 350 Grundschüler zum Abschluss der Bachwoche dem Komponisten ein Geburtstagsständchen: Zwar ein wenig verspätet, doch dafür mit 350 Kinderstimmen auf die Jahreszahl genau. Frank Armbruster Bachwoche Stuttgart 15.3. - 22.3.2015 Hans-Christoph Rademann, Ulrike Sonntag, Ingeborg Danz, Lothar Odinius, Hille Perl u. a. Meisterkurse, Studium Generale

Bach-Mekka: Hans-Christoph Rademann im Gespräch mit Studenten

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

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ESSaY

die zukunft des Konzertes ForM FolloWS FuncTion: Wir müssen vielfältige und kreativere Formen erschaffen, damit klassische Musik weiterhin ein Publikum findet. ein debattenbeitrag von Folkert Uhde

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ie Analyse der concertiRedakteurin Friederike Holm ist absolut zutreffend: „Während sich die moderne Gesellschaft rasant verändert, zelebriert das klassische Konzert seit über 100 Jahren das immer gleiche Ritual.“ Zwei Jahre im Voraus festbetonierte Programme. Überraschungsmomente? Nur aus Versehen. Ich habe mich oft gefragt, wo eigentlich diese ganzen Gesetze geschrieben stehen, an die sich die meisten Musiker wie Veranstalter so selbstverständlich klammern. Statt kreativer Freiheit ängstliche Fragen: Darf man das denn? Kann ich das meinem Publikum zumuten? In voraus eilendem Gehorsam wird deshalb Innovation in der Regel im Keim erstickt – anstatt darüber nachzudenken und vor allem auszuprobieren, welche Mittel geeignet wären, um Musik besser, emo30 concerti Februar 2015

tionaler, tiefgehender, sinnlicher und persönlicher wirken zu lassen. Weniger steif, weniger ritualisiert, weniger vorhersehbar. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten – aber es ist nicht damit getan, ein paar bunte Scheinwerfer aufzustellen oder Konzerte in alte Schwimmbäder zu verlegen. Auch „aggressiveres“ Marketing wird mittelfristig nicht helfen, sondern eher noch zur Enttäuschung beitragen, wenn Versprechen nicht gehalten werden. Nicht die Verpackung muss geändert werden, sonst das Konzert selbst. Um die Musik aus ihren erstarrten Ritualen zu befreien und zu neuer, maximaler Wirkung zu verhelfen. Assoziationsräume öffnen – nicht zur Ablenkung, sondern zur Konzentration

Zeitgenössische „Konzertformate“, so wie wir sie im Berliner Radialsystem V entwickeln und erproben, sind eben nicht nur „Vehikel“, die den eigentlichen Inhalt überdecken, wie Markus Fein an dieser Stelle geschrieben hat. Die Arbeit, die ich inzwischen als Konzertdesign bezeichne, stellt eben gerade die Musik in den Mittelpunkt. Es geht ausschließlich darum, die Wirkung der Musik so intensiv wie möglich erfahrbar zu machen. Dafür muss

man Konzentration erzeugen, Assoziationsräume öffnen, die Musik in Beziehung zu unterschiedlichen Kontexten setzen. Auch das Licht spielt eine entscheidende Rolle. Was schon die Baumeister mittelalterlicher Kathedralen wussten, ist uns im Konzertsaal verloren gegangen: Das Spiel zwischen Licht und Architektur, die eine ständig sich verändernde Aura erzeugt. In unseren Konzert-

ZUr pErSon

FolKerT uhde ist studierter Musikwissenschaftler und Geiger, 1995 machte er sich als Musikund Projektmanager selbstständig. Mit Jochen Sandig gründete er 2006 das radialsystem V in Berlin und hat sich seitdem durch innovative und interdisziplinäre Konzertformen einen Namen gemacht. Er arbeitet u. a. für das Festival »dialoge« des Mozarteum Salzburg, die Internationale Orgelwoche Nürnberg und die Köthener Bachfesttage.

Fotos: Felix Broede, Folkert Uhde

Wie spricht man das Publikum der Zukunft an? In vorherigen Ausgaben diskutierten an dieser Stelle concerti-Redaktionsleiterin Friederike Holm, die Intendanten Markus Fein und Benedikt Stampa sowie Hochschulpräsident Elmar Lampson. Die Artikel finden Sie auf: www.concerti.de/ konzertinnovationen


Musiktheater ohne Worte: Friends of Amarillis – eine Dreiecksgeschichte über Verlangen, Eifersucht und Konkurrenz

sälen begnügen wir uns damit, die Bühne hell und das Auditorium etwas dunkler zu machen. Zwei Stunden lang. Der Dortmunder KonzerthausIntendant Benedikt Stampa hat in seinem Debattenbeitrag zu Protokoll gegeben: „Barrieren abbauen“ und „Hemmschwellen zu senken“ sei die Devise der großen „Vereinfacher“. Und Vereinfachung sei „zynisch“. Warum bitte soll Vereinfachung zynisch sein? Warum sprechen wir eigentlich immerzu darüber, wie schwierig doch klassische Musik sei? Weil wir sie selbst nicht verstehen? Weil wir um die Legitimation unserer Subventionen bangen? Der Traum von einem Publikum, das sich beständig und wissbegierig mit jedem neuen Stück auf der Basis fundierten Wissens auseinandersetzt, ist so alt wie die Aufführung von Musik vor Publikum selbst. Schon die Erfindung des Programmheftes im frühen 19. Jahrhundert zeugt von dem Wunsch, das Publikum während des Hörens zu bilden. Aber mal ehrlich: Wie viele Menschen kennen Sie, die musikwissenschaftliche Pro-

grammhefttexte bis zum Ende durchlesen? Statt der Größe und Komplexität der Musik zu huldigen, sollten wir lieber leidenschaftlich darüber sprechen, wie Musik bewegen kann! Keine andere Kunstform ist so unmittelbar mit unseren Emotionen verbunden. Musik weckt Leidenschaft, tröstet, wühlt auf und lässt zu innerer Ruhe finden. Und ähnlich wie unser Geruchssinn ist das Hören unmittelbar mit unserem Erinnerungsvermögen verbunden. Übrigens auch bei Menschen, die nicht mindestens vier Semester Tonsatz studiert haben. Die Musik vom Sockel holen

Ein Großteil unserer sogenannten klassischen Musik ist nach und nach auf hohe Sockel gestellt worden, zur Andacht und Bewunderung. Man sollte aufschauen zur Kunst. Diese Zeiten sind vorbei. Wir haben keinen Kaiser mehr, zu dem wir aufschauen. Wir schauen überhaupt selten hoch. Flache Hierarchien, Mitsprache, soziale Netzwerke, Selbstbestimmung und Selbstbezogenheit sind unsere Lebenswirklichkeit.

Ich bin ein leidenschaftlicher Anhänger des aus der Architektur stammenden DesignGrundsatzes „Form follows Function“. Im 19. Jahrhundert hatte das Konzert eine Funktion: Es war wichtig zur Selbstvergewisserung des aufstrebenden Bürgertums. Wer drin war, gehörte dazu. Innerhalb dieser Gruppe verschwanden soziale Distinktionsmerkmale, und der Frack begann seinen Siegeszug: als selbst gewählte Einheitskleidung des Publikums. Das Konzert von heute und morgen braucht vielfältige Formen (nicht: Formate), Orte und damit auch Publikum. So ausdifferenziert die Interessen in unserer Gesellschaft sind, so vielfältig muss das Angebot sein. Kontrapunkt und Kontemplation müssen kein Widerspruch sein. Wir müssen nur langsam mal anfangen. Konzert-TIPP

Do. 12.2., 20:00 Uhr Radialsystem V Berlin Vokalfest Chor@Berlin: Fernklang. Ensemble Mixtura, Die Sing­ phoniker, Audi Jugendchorakademie, Martin Steidler (Leitung) Chorinstallation für 85 Stimmen und zwei Instrumente Februar 2015 concerti   31


RezensiOnen CDs und DVDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

Zauber- und Zeremonienmeister: Fabio Luisi sorgt für teuflische Zucht und Ordnung

Fantastische Fantastique

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ie Tondichtungen von Berlioz sind Orchestermusik pur: Wunderwerke der effektprallen Instrumentierung. Ein Berliozorchester muss also zaubern können – und die Philharmonia Zürich setzt mit dieser exquisiten Einspielung der Symphonie fantastique fantastische Zeichen im Repertoire jenseits der Oper, wo sie sonst zu Hause ist. Ihr Empfinden für das stete dramatische Pulsieren freilich fußt auf eben dieser Opern32  concerti Februar 2015

praxis: Die „Episoden aus dem Leben eines Künstlers“ erzählen die Züricher mit mutigen Zuspitzungen des Tempos, mit betörender Klangschönheit und gespannter Phrasierungslust, mit viel Sinn für die räumlichen Wirkungen der Partitur – und die leidenschaftlich ausmusizierten Steigerungszüge weisen deutlich auf Wagner voraus. Fabio Luisi ist hier nicht nur klug koordinierender Zeremonienmeister, der im Hexensabbat für teuflische Zucht

und Ordnung sorgt. Der GMD des Zürcher Opernhauses schafft auch ideale Balance und Transparenz, hält diesen Prachtschinken bei allem opiumseligen Rausch von falschem Schwitzen und Lärmen frei. Dieser Berlioz bleibt bravourös gespielte Orchestermusik und ist doch überlegen gestaltete Dirigentenkunst. Peter Krause Berlioz: Symphonie fantastique Philharmonia Zürich Fabio Luisi (Leitung) philharmonia.rec

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Foto: Monika Rittershaus

cd deS MonATS Die Philharmonia Zürich belebt Berlioz mit betörender, effektpraller Klangschönheit


Spanische zeitreise

englische Klänge

deutsche Schwere

la lira d‘esperia ii Galicia – Musik aus Galizien aus mittelalterlichen handschriften Jordi Savall (Fidel, Rebec & Rebab), Pedro Estevan (Perkussion). AliaVox

The Passion of Musick – Werke von Gibbons, Matteis, Purcell u. a. Dorothee Oberlinger (Blockflöte), Vittorio Ghielmi (Viola da Gamba) u. a. deutsche harmonia mundi

hindemith: drei Stücke für cello & Klavier op. 8, Sonate für cello solo op. 25 nr. 3 u. a. David Geringas (Cello), Ian Fountain (Klavier). Es-Dur

Wie mögen sie wohl geklungen habe, die Musiker des 13. Jahrhunderts, die am Hofe Alfonsos des Weisen komponierten? Mit Rebab, Rebec und Fidel begibt sich Jordi Savall auf ihre Spuren und holt alles aus den Instrumenten heraus – ob süße Melodien oder Schnarren und Kratzen. Angetrieben wird die einstimmige Musik dabei von rhythmischer Prägnanz, im meditativen Stillstand ebenso wie in der unermüdlich vorantreibenden Tanzmusik. So gestaltet Savall mit seiner brillanten Spieltechnik die teils handschriftlich, teil mündlich überlieferte Musik unglaublich vielfältig und abwechslungsreich. (KH)

Schon die Aufnahmequalität macht diese CD zum Vergnügen: Selten werden Instrumente mit so natürlichem Klang auf Tonträger gebannt! Begeisternd ist aber auch die Auswahl englischer Musik des 17. Jahrhunderts, die Dorothee Oberlinger und Vittorio Ghielmi präsentieren: Vom Hofe Charles II. bis in die Pubs – überall scheint man damals musiziert zu haben. Und hat dabei von ausgelassener Fröhlichkeit bis zum Wehklagen allen Emotionen musikalischen Ausdruck verliehen. Die Blockflötistin und der Gambist spielen alles genauso, wie es klingen muss: mit einer Verbindung von Freiheit und Genauigkeit. (KH)

Wahr sein, echt sein: David Geringas und Ian Fountain haben sich Hindemiths künstlerische Maxime zu eigen gemacht und musizieren dessen Frühwerke für Cello mit und ohne Klavier mit Spielfreude und ohne Sentimentalitäten. Geringas setzt in schöner Mischung auf Temperament und Intelligenz, weiß genau zu phrasieren und gekonnt zu dynamisieren. Es ist eine angenehme Natürlichkeit, die diese Aufnahme auszeichnet und nicht nur der kühnen Solosonate Frische und Lebendigkeit verleiht, ohne dass die musikalische Intelligenz geopfert wird – auch wenn nur Hindemith auf Dauer schon schwere Kost ist. (CF)

Strauss’ Wagner-Parodie auf cpo

Ulf Schirmer Seit 2009 ist Ulf Schirmer Generalmusikdirektor, seit 2011 auch Intendant an der Oper Leipzig. Und schon seit 2006 ist er Künstlerischer Leiter des Münchner Rundfunkorchesters, mit dem er ein weites Repertoirefeld abgesteckt hat: von Operette, Oper, Melodram und Filmmusik bis hin zur geistlichen Musik des 20./21. Jahrhunderts.

cpo

cpo 777 920–2 2 CDs Ein kunstvoll ironischer Blick auf seine Heimatstadt München gelang Richard Strauss mit seiner zweiten Oper. Das Libretto zu dieser »bayerischen Burleske« schrieb der Satiriker Ernst von Wolzogen. Und satirisch ist auch die Musik von Strauss: Man kann sie durchaus als Wagner-Parodie bezeichnen, als Abschied von jedem Pomp und Pathos.

CD-Bestellung gegen Rechnung unter: www.jpc.de | jpc-schallplatten Versandhandelsgesellschaft mbH Georgsmarienhütte | Geschäftsführer: Gerhard Georg Ortmann | Amtsgericht Osnabrück HRB 110327

Internationaler Vertrieb: A: Preiser Records CH: Musicora B/NL: Econa | cpo gibt’s auch im Internet: www.cpo.de

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Wechselbad der Temperaturen

im Bann der russischen Seele

Schubert aus anderer Perspektive

Prokofjew: Klavierkonzert nr. 3, chatschaturjan: Klavierkonzert Nareh Arghamanyan (Klavier), Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Alain Altinoglu (Leitung). Pentatone

rachmaninow: Moments musicaux, Suite für orchester d-Moll (Klavierfassung), Morceaux de fantaisie u. a. Ekaterina Litvintseva (Klavier) Profil Medien

Schubert: Winterreise Daniel Behle (Tenor) Oliver Schnyder Trio Sony Classical (2 CDS)

Energetisches Pulsieren der Ensemblekräfte trifft auf kraftvoll perkussives Klavierspiel, versonnene pianistische Rücknahme findet Widerhall auf atmosphärischem Orchestergrund: Aram Chatschaturjans Klavierkonzert zeigt, dass dieser mehr als nur den Säbeltanz konnte. Pianistin Nareh Arghamanyan und Dirigent Alain Altinoglu finden mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin stets die richtige Betriebstemperatur. Das ist mitreißend zu hören, genau wie das dritte Klavierkonzert von Prokofjew, dessen beflügelter Neoklassizismus als leichtfüßiges Gegenstück zu Chatschaturjan ausgewählt wurde. (EW)

Clever: Das junge Klaviertalent nimmt sich erst einmal die Frühwerke des pianistischen Schwergewichts Rachmaninow vor. Seit ihrer Ausbildung, so erzählt Ekaterina Litvintseva im Booklet, habe sie sich mit diesen Werken intensiv beschäftigt. Die 28-jährige Pianistin durchdringt in ihrer Einspielung tief diese Solostücke ihres Landsmanns. „Russische Seele“, Exotismen, Anklänge an Debussy, Nervös-Aufgewühltes, Überschwang, einige groteske Anflüge, aber auch berührend Inniges: Das alles zaubert sie zupackend hervor, mit viel Gefühl und mit erstaunlicher gestalterischer Kraft und Tiefe. (EW)

Daniel Behle hat Schuberts Winterreise für Gesang mit Klaviertrio bearbeitet und diese neben der Originalfassung aufgenommen. Ausführlich erläutert der Sänger die kunstvolle, stimmungsintensivierende, nie aufdringliche Bearbeitung im Beiheft – und das Oliver Schnyder Trio spielt das großartig fahl und illusionszerstäubend. Behle bleibt seinem lyrischen Gestus weitgehend treu, Ausbrüche ins Dramatische gelingen glaubwürdig: Es entsteht eine subtile Innenschau des Winterreisenden. Auf die Dauer störend wirken allein unglückliche Wortbindungen durch die vielen eingefügten ‚h‘-Laute. (CV)

Tempera statt Sturm und drang

Anschaulich auf Mozarts Spuren

Moderne Architektur wird Klang

c. P. e. Bach: die israeliten in der Wüste Wq 238 Joanne Lunn, Samuel Boden, Kammerchor & Barockorchester Stuttgart, Frieder Bernius (Leitung) u. a. Carus

Mozart – Schatten und licht hörbiografie von Jörg handstein Martha Argerich, Daniel Barenboim, Symphonieorchester des BR, Eugen Jochum, Rafael Kubelik. BR Klassik

dutilleux: Sinfonie nr. 1, Métaboles, nocturne für Violine & orchester „Sur le même accord“ Christian Tetzlaff (Violine), Orchestre de Paris, Paavo Järvi (Leitung). Erato

Nachschlag zum Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Jahr 2014 mit dem Oratorium Die Israeliten in der Wüste, entstanden in seiner Hamburger Zeit: Bach Junior kreiert hier Affekte von verzagter Klage bis tief empfundener Dankbarkeit und Hoffnung. Die vielfältig abgestuften Gefühlsregungen spüren Frieder Bernius und seine Stuttgarter feinfühlig auf. Diese Musik lebt nicht von grellen Sturmund-Drang-Kontrasten, sondern setzt auf den mattglänzenden Schein von Tempera-Farben, was durchaus atmosphärische Dichte entfaltet. Nur die Solovokalpartien könnten stellenweise feiner ausziseliert sein. (EW)

Jörg Handstein hat bereits Leben und Werk von Mahler, Verdi und Wagner in Hör-Biographien erschlossen, nun zeichnet er Mozarts Werdegang subtil nach, gespickt mit Zitaten und klug ausgewählten, minutiös eingearbeiteten Musikbeispielen. Der Hörer kann diesem anschaulichen, verständlichen und gleichzeitig gehaltvollen Porträt leicht folgen. Mit Udo Wachtveitl als erfreulich unpathetischem Erzähler, Florian Teichtmeister, Anna Greiter und anderen agiert ein ausgewogen besetztes SprecherEnsemble. Als Anhang gibt es zwei Klavierkonzerte mit Martha Argerich und Daniel Barenboim. (CV)

Seit Paavo Järvi Chef beim Orchestre de Paris ist, widmet er sich systematisch französischem Repertoire. Nun hat er von Henri Dutilleux neben Métaboles auch die erste Sinfonie sowie, mit dem wunderbar gradlinig spielenden Christian Tetzlaff, das Konzert-Nocturne Sur le même accord aufgenommen. Das Raffinierte dieser Musik arbeiten die Musiker glänzend heraus, vieles wirkt wie Klang gewordene moderne Architektur aus Glas und Spiegeln: einerseits nüchtern, andererseits sehr unmittelbar. Järvi erweist sich als klugdezenter Vermittler einer oft skrupulös gearbeiteten Musik. (CV)

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Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

***** = herausragend


Postmodernes französisches Vergnügen hahn: ciboulette Julie Fuchs, Jean-François Lapointe, Michel Fau, Jerome Deschamp u. a. Orchestre Opera de Toulon, Laurence Equilbey (Leitung). fra Musica (2 DVDs)

Laurence Equilbey verlebendigt Reynaldo Hahns grazile, etwas spröde Melodik mit viel Energie und der nötigen Distanz, die auf der Bühne von dem vor allem aus Barock-Spezialisten zusammengestellten Sängerensemble in federnde Eleganz verwandelt wird. Regisseur Michel Fau wiederum taucht das Geschehen über weite Strecken in nostalgische Sepia-Töne und lotet die Figuren mit viel Liebe zum Detail lustvoll aus. Er trifft damit – auch und vor allem in den Dialogen – genau den Ton dieses sensiblen, sehr französischen Stückes, das explizit auf Offenbach, Lecocq und Messager aufsetzt. (AF)

rigoletto und die Spaßgesellschaft Verdi: rigoletto Saimir Pirgu, George Petean, Aleksandra Kurzak u. a. Philharmonia Zürich, Chor der Oper Zürich, Fabio Luisi (Leitung). philharmonia.rec (DVD)

Die miese Masse der Höflinge sind krawattentragende Bürohengste einer Spaßgesellschaft. Ist der Witze reißende Narr Rigoletto der einzige normale Mensch? Den Psychologen Verdi nimmt Regisseurin Tatjana Gürbaca mit ihrem ganz heutigen Realismus und einer präzisen Personenregie beim Wort. Fabio Luisi gibt manisch schnelle Tempi vor, unterstreicht den ungeschönten Regiezugriff. Die Hauptpartien sind kaum besser zu besetzen: Die sopransilbrige Aleksandra Kurzak, der tenorvirile Saimir Pirgu und der baritonnoble George Petean geben ein jugendfrisches, auch darstellerisch starkes Trio. (PK)

KURZ BESPROCHEN Werke von Bunch, ince, Meijering, Motschmann, Telemann & Vivaldi Spark Berlin Classics Nix gegen Aufbrüche, aber Crossover war gestern und schon da selten gut. Der pure Genre-Mix macht’s eben auch bei Spark nicht, und rocken können andere besser. (CF) eric ericson: europäische chormusik Rundfunkchor Stockholm, Stockholmer Kammerchor, Eric Ericson (Leitung). Warner Makellose Intonation, Ausdrucksstärke, Klangpracht und -macht: Diese CD-Box verdeutlicht, wie Eric Ericson mit seinen Stockholmer Sängern für ein „nordisches Chorwunder“ sorgte. (KH) liszt: Totentanz, Après une lecture de dante, MephistoWalzer u. a. Carlo Grante (Klavier) Music & Arts Todessehnsucht und Höllenfahrten: Carlo Grante gestaltet den großen romantischen Horrorfilm à la Liszt. Inspiriert, markig, kantig, spannend und die Klänge auskostend. (EW) rihm: Sieben Passions-Texte & Qo me rapis, nono: Sara dolce tacere u. a. Exaudi, James Weeks (Leitung). Aeon Passions-Texte? Rihms Werk ist wirkungsmächtig, doch bleibt das Klanggemälde ohne Strukturen. Sein Quo me rapis dagegen gewinnt im schlackenlosen „Exaudi“-Gesang Leben. (AF) onlinE-tipp

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**** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

In den Tiefen der Klavierpoesie

FA N TA I S I E SCHUBERT

D A V I D F R AY Klaviersonate D 894 „Fantasie“ Ungarische Melodie D 817 Fantasie zu vier Händen D 940 Allegro zu vier Händen D 947 „Lebensstürme“ mit Jacques Rouvier

31 .01 . 01.02. 02.02. 03.02. 04.02. 05.02. 06.02. 08.02. 25.02. 22.03.

Konzerte Ludwigsburg Nürnberg Berlin Braunschweig Bremen Osnabrück Bielefeld Münster München Duisburg

david-fray.de Erhältlich bei


Blind gehört

»Ich bin schockiert!« Der Cellist Jean-Guihen Queyras hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt. Von Teresa Pieschacón Raphael

Elgar: Cellokonzert e-Moll 2. Satz Lento Allegro Molto Jacqueline du Pré (Violoncello) London Symphony Orchestra Sir John Barbirolli (Leitung) EMI Classics 1965/2004

Super lebendige Interpretation! Sehr spritzig … im Hier und Jetzt … und nicht im Sinne heutiger Sauberkeit und Perfektion. Manche Saite springt sogar schlecht an. Vom Feuer her tippe ich auf Jacqueline du Pré. Auch wenn ich anders spielen würde, ist diese Aufnahme eine gute Schule für mich. Manchmal beneide ich die Künstler von damals. Die haben fast nur Konzerte gegeben und ab und zu eine LP 36  concerti Februar 2015

produziert, die eher ein Spiegel dessen war, was sie die ganze Zeit machten. Karajan, Rostropowitsch … der Moment war entscheidend, das, was wir jetzt hier im Raum erleben – und nicht das perfekte digitale Produkt, das oft leblos wirkt.

Schubert: Arpeggione-Sonate a-Moll D 821 3. Satz Allegretto Pieter Wispelwey (Violoncello) Paolo Giacometti (Fortepiano) Onyx Classics 2009

Anner Bylsma? Nein? Dann muss es Pieter sein. Ich kenne ihn und ich schätze ihn sehr, ich mag seine radikale interessante ganz eigene Art, wie er aus jeder Note einen Bauch macht und wie ein Maler klare plastische Züge zieht. Doch ich vermisse die Zärtlichkeit: nicht im Klang, sondern in der Phrasierung. Das soll nicht gegen Pieter gehen, er würde das verstehen. Die Cellowelt ist ziemlich überschaubar, ein bisschen wie unter Forschern. Wir treffen uns mehr als andere Ins­ trumentalisten, es gibt viele Cellokongresse, wir tauschen uns aus. Auf dem letzten Treffen in Amsterdam traf ich Maisky und andere, Sol Gabetta bei anderer Gelegenheit – die Atmosphäre ist einfach sehr gut und kollegial.

Dvořák: Cello­konzert h-Moll 3. Satz Allegro moderato Mischa Maisky (Violoncello), Israel Philharmonic Orchestra, Leonard Bernstein (Leitung). DG 1989/1996

Das ist bestimmt eine LiveAufnahme! Das Finale. Ziemlich heroisch gespielt und ex­ trem engagiert. Rostropowitsch? Nein? Maisky. Ob sei­ ne fünf Jahre im Lager zu dieser vehementen Art zu spielen beigetragen haben? Ja, wahrscheinlich ja. Das Instrument bekommt einen ganz anderen Stellenwert im Leben … dieses „Es muss sein!“ Viele werfen ihm ja vor, es ginge bei ihm nur um sein Leid und seine Biographie … Rostropowitsch hatte auch seine Erfahrungen mit dem sowjetischen System, durfte über Jahre nicht hinaus und nur in Schulen mit lauten Kindern oder in Fabriken unterrichten. Das prägt einen Künstler.

Britten: Cellosonate Nr. 1 Fuga Andante moderato Truls Mørk (Violoncello) Virgin Classics 2000

Die Fuge aus der ersten Britten-Sonate. Nein, das ist nicht Rostropowitsch, ich würde auf

Foto: Marco Borggreve

M

uss ich jetzt rappen?“ lacht Jean-Guihen Queyras, als er den Ghettoblaster sieht, den Mitarbeiter der Philharmonie im Gasteig für unser Treffen in ein Künstlerzimmer gestellt haben. Doch dann macht sich der Cellist gleich fachmännisch ans Werk: Der Klang muss noch geregelt werden, die Höhen, die Bässe – und auch die Lautstärke stimmt so noch nicht. Ein bisschen unsicher ist der Franzose zudem, ob er auf diesem Apparat auch alle Interpreten erkennen wird. Doch diese Nervosität legt sich schon bald.


ZUr pErSon

Vielseitig: Jean-Guihen Queyras ist sowohl als Solist als auch als Kammermusiker ein gefragter Cellist. Mit Antje Weithaas, Daniel Sepec und Tabea Zimmermann gr端ndete er 2002 das Arcanto Quartet. Auch der neuen Musik widmet sich der 1967 in Montreal Geborene: Er war mehrere Jahre Mitglied im ensemble intercontemporain und spielte viele Urauff端hrungen von Cellokonzerten.


Blind GEhört

Penderecki: cellokonzert nr. 2 Mstislaw Rostropowitsch (Violoncello) Philharmonia Orchestra Krzysztof Penderecki (Leitung) Warner Classics 1986/2004

Ich kenne das Werk nicht. Wann kommt endlich das Cello? (Queyras spult vor). Ah, ja, da ist es. Ich würde es riskieren … Penderecki? Und Rostropowitsch? Von der Tonaufnahme könnte er es sein, er wollte die Mikrophone immer ganz nah an seinem Instrument. Der Klang war dadurch nicht immer schön, aber er wollte stets den direkten Kontakt zum Publikum haben. Man sollte ihn sehen und er wollte das Publikum sehen. Der Bogen liegt auf den Saiten, es gibt wenige Schwankungen, aber genau das 38 concerti Februar 2015

hat mich als junger Mensch unglaublich fasziniert und nicht losgelassen. Diese Kraft! Dieses Charisma! Und dann seine Präsenz. Später schwärmte ich dann für Yo-Yo Ma, habe jede CD von ihm gekauft.

haydn: cellokonzert nr. 1 c-dur – 3. Satz Allegro molto Yo-Yo Ma (Cello), English Chamber Orchestra, José-Luis Garcia (Leitung) Sony Classical 1979/1993

Live oder CD? Das ist gut Musik muss für Queyras vor gespielt, das Orchester und der allem eines haben: Herz! Interpret tun ihren Job. Ich hoffe, es ist nicht einer meiner Idole. Wirklich? Das soll Yo-Yo die Aufnahme herauskam, in Ma sein? Aber nein, das glaube der 1980ern, war sie ein riesiger ich nicht! Ich bin schockiert … Erfolg. Mich hatte sie allerdings Dennoch: Er bleibt mein Idol! nicht so ergriffen, es war ein Diese Aufnahme habe ich be- bisschen wie jetzt. Es ist eine stimmt tausendmal gehört mit sehr intelligente Interpretation, 14 und 15 Jahren und dann vie- Heinrich ist ein fantastischer le Jahre nicht mehr. Haydns Cellist, ein toller Lehrer, der Cellokonzert habe ich unglaub- viele Studenten geprägt hat. lich oft gespielt, bei meinen Aber irgendetwas fehlt mir … ersten Auftritten überhaupt und jetzt gerade vor wenigen Beethoven: Wochen mit dem Freiburger cellosonate nr. 5 d-dur op. 102,2 – Barockorchester. Ich bin scho2. Satz Adagio con ckiert, es ist erstaunlich, wie molto sentiment sich die Wahrnehmung ändert: d’affetto Das Ganze ist ein Work in Pro- Pablo Casals (Violoncello) gress. Ich denke, dass Yo-Yo Ma Rudolf Serkin (Klavier) Sony Classical 1953/2013 heute diese Aufnahme auch (Kaum sind zwei Takte ernicht so gut finden würde. klungen, schon drückt Queyras auf Stopp) Hier ist das, was mir in der vorangegangen AufJ. S. Bach: nahme gefehlt hat. Herz! Das cellosuite nr. 2 kann nur Casals sein, ich habe d-Moll BMV 1008 es schon im ersten Takt gehört. Gigue Heinrich Schiff (Violoncello) Schauen Sie meinen Arm an, EMI Classics 1985/2005 ich habe Gänsehaut! Hach! Der Gute Artikulation, wer könn- ist einfach unglaublich! Der hat te es sein? Junge Generation? einen direkten Zugang zur SeeIst das wirklich Heinrich? le! Und alle, die ihn erlebt haSchon wieder ein Schock. Als ben, sagen, ihr Leben sei da-

Foto: Marco Borggreve

einen skandinavischen Künstler tippen. Truls Mørk? Das habe ich am Klang erkannt, ein sehr edler, ästhetischer, sehr definierter Klang. Sehr schön. Ich respektiere das wirklich, wenn jemand jede Note wirklich schön spielt. Aber vielleicht könnte man andere Schwerpunkte legen, womit ich keinesfalls meine, dass Truls nur sehr schön spielt. Er genießt sehr viel Respekt unter uns Kollegen, während Maisky eher Polemik auslöst. Es gibt eben Menschen, die spalten die Gemüter, die werden entweder leidenschaftlich geliebt oder gehasst – Truls nicht. Ich kenne keine bösartige Kritik über ihn. Wir sind alle Menschen, wollen alle geliebt werden und mögen es natürlich nicht, wenn wir nicht so gut waren, dies am nächsten Tag in der Zeitung lesen zu müssen.


nach anders gewesen. Es ist so schwer, dies in Worte zu fassen. So zu spielen, ist mein Traum, mein Ziel! Obwohl, wenn man genau hinhört, nichts perfekt ist. Die Akkorde fallen nicht zusammen mit dem Klavier. Aber warum sollten so begnadete Künstler auch wie zwei Roboter zusammenfallen?

c. P. e. Bach: cellokonzert A-dur Wq 172/h439 1. Satz Allegro Anner Bylsma (Violoncello) Orchestra of the Age of Enlightment Gustav Leonhardt (Leitung) Virgin Veritas 1988/2000

Alles sehr klar, sehr gut phrasiert. Historisch informiert. Ich glaube nicht, dass es Anner ist, der ist normalerweise frecher, eigenwilliger. Doch? Das kann nicht sein! Ich kenne Anner seit langem: Mit Anfang 20 war ich in einem Meisterkurs von ihm. Ich konnte vorher nicht Bach spielen – danach konnte ich es. Der Mann hat meine Wahrnehmung geändert. Der

zweite Mann, der meine Wahrnehmung änderte, war Pierre Boulez: Zehn Jahre war ich in seinem Ensemble Contemporain. Dort lernte ich Emotionen niemals als Pose darzustellen oder hinauszuposaunen, sondern verinnerlicht darzubieten. Dass wir bei jeder Uraufführung mit so vielen Komponisten arbeiten durften, hat mich unglaublich weitergebracht.

dowland: lachrimae Antiquae The Consort of Musicke DECCA 1976/1997

Dowland, Gamben. Das ist die Musik, mit der ich aufgewachsen bin: Meine Eltern liebten Alte Musik. Meine Kindheit war alternativ, ich bin in Montreal

geboren, wuchs aber in der Provence in einer Ruine auf, die meine Mutter und mein Adoptivvater restaurierten. Sie lebten dort von der Töpferei. Mit neun hörte ich im Dorf einen Dreizehnjährigen am Cello – und ich verliebte mich sofort in das Cello. In meinen Zwanzigern finge ich mit der Gambe an, verfolgte dies nicht weiter, weil ich einfach keine Zeit hatte. Dennoch bin ich immer noch fasziniert von dem sphärischen Klang der Gambe. Cd-tipp

Beethoven: cellosonaten nr. 1-5, Variationen für cello & Klavier op. 66, Woo. 45, Woo. 46 Jean-Guihen Queyras (Violoncello) Alexander Melnikov (Klavier) harmonia mundi

12. bis 28. Juni 2015

KonZErt-tippS

München Sa. 7.2., 20:00 uhr Prinzregententheater Jean-Guihen Queyras (Violoncello), Akademie für Alte Musik Berlin. Werke von Vivaldi & Caldara roSTocK Mi. 8.4., 19:30 uhr Villa Papendorf Jean-Guihen Queyras (Violoncello), Alexander Melnikov (Klavier). Werke von Beethoven, Debussy & Chopin leiPziG So. 26.4., 18:00 uhr Gewandhaus Arcanto Quartett. Werke von Beethoven, Smetana & Schumann WürzBurG Sa. 27.6., 21:00 uhr Augustinerkirche Mozartfest: Arcanto Quartett. Werke von Schubert, Mozart & Schumann Februar 2015 concerti   39


MUlTiMeDiA Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet Kino: liVe-üBerTrAGunG

TV-Tipps

JoSePh cAlleJA

So. 8.2., 18:30 uhr hommage an Mario lanza Er war ein Star, ein frühes Pop-Idol samt Alkohol und Tabletten: 38-jährig starb Mario Lanza 1959 an einem Infarkt. Tenorkollege Joseph Calleja (Bild) widmet sich dem Sänger musikalisch wie auch im Interview. 3SAT

Wiener oPernBAll do. 12.2., 20:15 uhr Film und live-Berichte Ein TV-Abend ganz im Zeichen des berühmtesten Events der Opernwelt – samt Berichten vom Aufmarsch der Gäste auf dem Roten Teppich und aus der Wiener Staatsoper.

Verdammt in alle ewigkeit

Verwegener Haudegen: Terfel gibt den Fliegenden Holländer

W

agners wilde Seemannsballade: Statt wie sonst um Mythen geht‘s im Frühwerk Der Fliegende Holländer um eine literarische Gespenstergeschichte. Bester Stoff also für großes Kino, zumal Wagner diese Oper für seine Verhältnisse recht kurz hielt. Dass seine Inszenierung am Londo-

ner Royal Opera House eines Tages auf der Leinwand landen würde, dürfte Tim Albery kaum geahnt haben, als der Brite 2009 in Covent Garden für das Meisterwerk die Regie übernahm. Und doch ist seine Version filmreif: schillernde Lichtspiele, ausgefeilte Effekte, ein Wassergraben am Bühnenrand sowie eindrucksvolle Bilderwelten – da fiebert das Auge ebenso wie das Ohr mit. Zumal auch dem Star des Kinoabends diese Inszenierung bestens vertraut ist: Bryn Terfel sang schon bei der Premiere vor sechs Jahren den Titelhelden. di. 24.2., 20:15 uhr live im Kino Eine Übersicht der Kinos unter: www.roh.org.uk/cinemas

ArTe

hollYWood SoundS So. 15.2., 18:15 uhr Konzert Stargeiger Daniel Hope lässt in seinem Programm mit Sting, Max Raabe und der NDR Radiophiharmonie nicht nur berühmte Filmmusik erklingen, sondern erzählt auch deren Geschichte(n). ArTe

MAMA AFricA So. 22.2., 22:45 uhr dokumentation Miriam Makeba erlangte als erste schwarze Südafrikanerin internationale Berühmtheit. Freunde, Kollegen und ihre Enkel erzählen das Leben der 2008 verstorbenen Sängerin.

40 concerti Februar 2015

online-inTerVieW: in der WelT Von ...

... Jean-Guihen Queyras

E

ben noch hat Jean-Guihen Queyras die Herausforderung unseres „Blind gehört“Tests gemeistert (s. Seite 36), da stellt sich der Cellist schon der nächsten concerti-Aufgabe jenseits der vier Saiten: Im Rahmen der Beethoven-Woche Bonn wird der 47-Jährige in unserem Online-Leser-Interview acht Tage lang von seinen

Erfahrungen vor und hinter den Konzertkulissen berichten. Etwa vom Spiel auf Beethovens Original-Cello oder dem Musizieren mit jungen Künstlern aus der Region. Und auf Nachfrage gibt‘s natürlich auch Tipps für alle Laienstreicher. 24.-31.1. Zu finden ist das Interview unter: www.facebook.com/ concertimagazin

Fotos: Mat Hennek/Deutsche Grammophon/ROH, Simon Fowler/Decca, Rhonda McBride, arte.tv, Concertgebouw Amsterdam

ArTe


APP: roYAl concerTGeBouW

RADiO-Tipps

Beethoven neu aufgemischt

deuTSchlAndFunK

60-Grad-Einbicke ins Orchester, Zeitreisen, intermediale und -disziplinäre Werkserkundungen oder Interviews mit Dirigenten: Seit gut einem Jahr geht das Royal Concertgebouw Orchestra mit seinem eigenen Video-Magazin andere und immer wieder innovative Wege in der Klassikerkundung und -aufbereitung. So auch in den beiden jüngsten Ausgaben des App-Magazins RCO Editions: Dort ist zum einen Daniele Gatti, designierter Chefdirigent des Orchesters, als Interpret am Pult wie auch als Kommentator von Prokofjews berühmter Romeo & Julia-Musik zu erleben. Zum anderen wird Beethovens Verhältnis zur

Mo. 2.2., 20:10 uhr Musikszene Hiland Mountain Women‘s String Orchestra: In einem Frauengefängnis in Alaska gründete sich 2003 ein Streicherensemble – und eröffnete den Insassinnen neue Welten. „Besser als jedes Rehaprogramm“, sagt eine ehemalige Gefangene.

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Einführung via App: Daniele Gatti

Natur näher betrachtet: Auf seinen Spaziergängen rund um Wien wie in seinen Werken, aber auch durch einen Landschaftsarchitekten, der über die Beziehung(en) zwischen Menschen und Pflanzen sinniert. RCO Editions #9 „Romeo & Juliet Suite“ und #10 „Beethoven: Back to Nature“: rco-editions.com/app/en

TV: ArTe lounGe

hope lädt sich gern Gäste ein

D

aniel Hope gehört nicht nur zu den prominentesten Geigern der Welt, der Brite ist obendrein ein Kommunikationstalent. Stets offen, höflich und charmant weiß der 41-Jährige, wie sich auch mit Worten für die Musik werben lässt. Ein idealer Plauderer für jede Talkrunde – in der neuen Staffel der Arte Lounge schlüpft der Mann mit der Vorliebe für elegante Kleidung nun in die Rolle des Gastgebers: Gemeinsam mit Moderatorin Alice Tumler empfängt Hope im Herzen Berlins Klassik-Kollegen wie Thomas Hampson, Pierre-Laurent Aimard oder die bezaubernden Damen des Quartetts Salut Salon, aber auch Folk-Rocker wie

Asaf Avidan oder Piano-Popstar Chilly Gonzales – im Bademantel! Und natürlich wird nicht nur geplaudert, sondern der Menuhin-Schüler greift auch mal zur Geige, um mit seinen Gästen zu musizieren.

hArMonie iM KnAST

deuTSchlAndrAdio KulTur

GAMBen-KöniGe di. 10.2., 22:00 uhr Alte Musik „Le Diable“ wurde Antoine Forqueray am Hofe von Ludwig XIV. genannt. Dass der Gambenvirtuose auch privat ein „Teufel“ war, zeigt Yvonne Drynda in ihrem Feature: Ließ der Papa doch den ebenso talentierten Sohn aus Eifersucht ins Gefängnis werfen. deuTSchlAndFunK

noTenSchÄTze Mo. 16.2., 20:10 uhr Musikszene Rudolf Franz Erwein von Schönborn war begeisterter Cellist – dabei sollte der Graf Geistlicher werden. Doch er legte auf Schloss Wiesentheid lieber den Grundstock für eines der bedeutendsten Notenarchive der Musikgeschichte. deuTSchlAndFunK

SeiTenWechSel Mo. 23.2., 20:10 uhr Musikszene Ein Linkshänder kann eine normale Geige oder Flöte nur schwer spielen. Doch im Unterricht wie auch im Instrumentenbau ist ein Seitenwechsel möglich. deuTSchlAndrAdio KulTur

FuAd iBrAhiMoV Stets auf der Suche nach neuen Herausforderungen: Daniel Hope 1.2. (22:35 uhr), 8.2. (0:00 uhr), 22.2. (23:45 uhr), 1.3. (00:45 uhr) Auch im Internet unter: www.arte.tv

Fr. 27.2., 22:00 uhr einstand Rostropowitsch entdeckte den 15-jährigen Fuad einst im Staatsorchester Aserbaidschan – heute ist Ibrahimov einer der gefragtesten Nachwuchsdirigenten.

Februar 2015 concerti   41


VorSChaU

Abonnenten erhalten die MärzAusgabe am 20. FeBruAr

philippe Jaroussky Frankreich zum Hören: Der Countertenor ist mit Liedern von Debussy, Fauré und Massenet unterwegs

Dorothee Mields Alte Musik ist ihr Revier, doch auch die Moderne liegt ihr am Herzen

isabelle Faust Und nun Dvořák: Neues von der unprätentiösen Star-Geigerin

concerti – das Konzert- und opernmagazin erhalten Sie im Abo sowie am ende des jeweiligen Vormonats an Veranstaltungsorten,

Konzert- und Theaterkassen, im Fachhandel, Bildungseinrichtungen, Hotels und Gastronomie. Alle Termine, Tickets und vieles mehr auch im internet unter: www.concerti.de 42 concerti Februar 2015

Verlag concerti Media GmbH Mexikoring 29, 22297 Hamburg Tel: 040/228 68 86-0 Fax: 040/228 68 86-17 info@concerti.de, www.concerti.de herausgeber/chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Textchef Christoph Forsthoff (CF) redaktionsleitung Friederike Holm redaktion Peter Krause (Ressortleiter Oper, PK), Insa Axmann, Julia Bleibler, Mirko Erdmann, Juliana Heinz, Julia Oehlrich, Jörg Roberts, Dr. Christiane Schwerdtfeger, You-Son Sim, Nele Winter Autoren der Februar-Ausgaben Frank Armbruster, Irene Bazinger, Susanne Benda, Christian Berzins, Jakob Buhre, Andreas Falentin (AF), Stefan Hentz, Dr. Klemens Hippel (KH), Sören Ingwersen, Dr. Matthias Nöther, Helmut Peters, Teresa Pieschacón Raphael, Christian Schmidt, Maximilian Theiss, Dr. Eckhard Weber (EW), Christoph Vratz (CV) Anzeigen Felix Husmann (Leitung Marken & Agenturen) Tel: 040/228 68 86-20 f.husmann@concerti.de Susanne Benedek (Leitung Marketing, Klassikveranstalter & Kultur) Tel: 030/488 288 53-5 s.benedek@concerti.de Mirko Erdmann (Musikindustrie, Klassikveranstalter & Festivals) Tel: 040/228 68 86-16 m.erdmann@concerti.de Ellen Zerwer (Klassikveranstalter) Tel: 030/488 288 53-7 e.zerwer@concerti.de Jörg Roberts (Klassikveranstalter Hamburg) Tel: 040/228 68 86-13 j.roberts@concerti.de You-Son Sim (Anzeigendisposition) Tel: 040/228 68 86-10 anzeigen@concerti.de Art direktion/Gestaltung Tom Leifer, Jörg Roberts, Dodo Schielein, Aaron Schubert druck und Verarbeitung Evers-Druck GmbH heftauslage vertrieb@concerti.de Abonnement concerti Media GmbH, Postfach 600 423, 22204 Hamburg. Tel: 040/657 90 808, Fax: 040/657 90 817, abo@concerti.de (Bestellung unter Angabe der Regionalausgabe). Standard-Jahresabonnement: 25 € frei Haus erscheinungsweise elf Mal jährlich iVW geprüfte Auflage redaktionsschluss Immer am 15. des Vor-Vormonats, bitte senden Sie Ihre Termine an: termine@concerti.de. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Alle Rechte concerti Media GmbH. zusatz Der Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung, da es sich bei einer Vielzahl von Ankündigungen um einen Vorabplan handelt. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt oder infolge von Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag.

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