DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN
juliane banse »Eine Riesenröhre, die sich wahnsinnig diszipliniert« magali mosnier Musik wie von Engelsstimmen gesungen
Albrecht Mayer »Papst-Wahl in Berlin? Ich nenne jetzt keine Favoriten«
April 2015
AKTUELLE NEUHEITEN
BEI SONY CLASSICAL
LAVINIA MEIJER VOYAGE Auf ihrem neuen Album spielt Lavinia Meijer Werke von Debussy, Ravel, Satie und Yann Tiersen (Amélie) auf der Harfe – eine inspirierende Reise durch die französische Musik. www.laviniameijer.com
PLÁCIDO DOMINGO VERDI: NABUCCO Verdis Nabucco aus dem Royal Opera House in London in der hochgelobten Inszenierung von Daniele Abbado. Mit Plácido Domingo als Nabucco, Liudmyla Monastyrska, Andrea Carè, Marianna Pizzolato u.a. Erhältlich als DVD und Blu-ray. www.placidodomingo.com
LANG LANG THE CHOPIN DANCE PROJECT Eine gelungene Verbindung: Bei dieser einmaligen Performance im Théâtre des Champs-Élysées spielte Pianist Lang Lang Werke von Frédéric Chopin und eines der besten Ballett-Ensembles aus Amerika, das Houston Ballet, interpretierte Chopins Musik tänzerisch. Erhältlich ab 10.4.15 auf DVD & Blu-ray. www.langlang.com
www.sonymusicclassical.de
www.facebook.com/sonyclassical
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser!
Fotos: Ivo von Renner, privat, Titelfoto: Harald Hoffmann, Georg Lange (HH)
FRIEDEN: Verheißung oder nur ein ferner Traum mit Blick auf die zahlreichen weltweiten Konflikte? Das Movimentos Festival hat diese sieben Buchstaben zum Motto seiner diesjährigen Kunstwochen erkoren – wohl wissend, dass all die Konzerte, Lesungen und Workshops ganz sicher nichts zur Lösung der aktuellen Kriege werden beitragen können. Und doch sind solche Anstöße wichtig, braucht es Plädoyers auch der Künstler wie jüngst der Geigerin Lisa Batiashvili, die Europas Demokratien aufGregor Burgenmeister gerufen hat, im Konflikt um die Ukraine ihre Werte Herausgeber/Chefredakteur selbstbewusst gegenüber Russland zu verteidigen. Natürlich sind Musiker keine Politiker und sollten sich vor politischer Vereinnahmung hüten. Dennoch: Wie fast alle anderen Menschen setzen auch Künstler auf ein Mit- statt ein Gegeneinander – und das keineswegs nur im Orchester –, schätzen die Werte der (künstlerischen) Freiheit in den Demokratien unserer Welt. Wo das kritische Wort erlaubt, ja gefragt ist, kann dies gelegentlich auch einmal sehr direkt ausfallen – das zeigt unser „Blind gehört“. Ob der emeritierte Papst Benedikt XVI. das auch so gehört und gesehen hätte? Albrecht Mayer hat ihm gleich vier mal vorgespielt, vor allem Mozart und Bach, wie er uns erzählt hat – und Josef Ratzinger war begeistert von seiner Oboe, der „ein ganzer Kosmos von Musik“ entströme. Zumindest ein innerer Frieden lässt sich mit Musik eben doch stiften – tragen Sie diesen gern weiter nach Ihren Konzertbesuchen! Ihr
P.S.: Bei unseren „Süßen Osterfestspielen“ können Sie sich bei Ihrem Lieblings-Ensemble mit einer süßen Freude bedanken. Mehr dazu auf Seite 39 und unter www.concerti.de/osterfestspiele
KURZ VORGESTELLT
Insa Axmann liebte schon als Kind die Komponistenschallplatten von Karlheinz Böhm. Wenn die gebürtige Oldenburgerin nicht gerade Berlins Konzerttermine für den concerti-Kalender koordiniert, sitzt die HobbyPianistin in der Oper – oder reist durch die Welt.
Harald Hoffmann hat schon zahlreiche Größen der Musikwelt fotografiert – und das nicht nur in der Klassik wie aktuell Albrecht Mayer. Die Devise des Berliners: Nur nicht auffallen bei der Arbeit – das bringt im Bild-Ergebnis die größtmögliche Authentizität. April 2015 concerti 3
inhalt
KoNZERT
8 moment mal, mozart?
Porträt Die Flötistin Magali Mosnier rehabilitiert einen Komponisten, der ihr Instrument angeblich hasste
10 »der Papst wollte immer mozart
und bach hören« intervieW Oboe? Ein Instrument, irgendwo in der grauen Mitte des Orchesters – bis Albrecht Mayer kam. Der Star-Solist über die Papst-Wahl, überschätzte Komponisten und Rennräder
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albrecht mayer Leidenschaft fürs Rad
oPER
16 ausbildung oder ausbeutung?
Feuilleton Jedes Jahr entstehen neue
Opernstudios – von Opernhäusern betriebene, oft sponsorenfinanzierte Nachwuchsensembles. Wozu eigentlich?
18 verdi in rom: Feinster seelenton
online-KritiKen Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen
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Festivalguide Tanz im Norden
20 denn sie wissen, was sie tun
oPern-tiPPs Das Beste aus Musik- und Tanztheater – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause
REGIoNALSEITEN
DIE WELT DER KLASSIK
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Juliane Banse Kritik am Kochtopf
RUBRIKEN 3 Editorial | 6 Kurz & Knapp 32 CD- & DVD-rezensionen | 40 MultimediaTipps 42 Vorschau & impressum 4 concerti April 2015
23 marilleneis und die mobilität des geistes Festivalguide In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor
36 »exzentrisch, hoch interessant«
blind geHört Die Sopranistin Juliane
Banse hört und kommentiert CDs ihrer Kolleginnen, ohne dass sie erfährt, wer singt
Fotos: Harald Hoffmann, Stefan Nimmesgern, peter Greig
An dieser Stelle finden Sie in den Ausgaben Hamburg, Berlin, Mitteldeutschland, München und Südwest die regionalseiten.
KUrZ & Knapp
waS iSt Ein ...
cluster? Sicher ist ihnen der Begriff vertraut – aus der Wirtschaft, physik oder informatik. Aber was haben Netzwerke in der Musik zu suchen? Dort entdeckten die Komponisten im 20. Jahrhundert die Klangflächenwirkung, die sich aus dem Zusammenspiel mehrerer, harmonisch nicht aufeinander bezogener Töne ergibt – fürs Ohr nicht unbedingt ein Genuss, aber eindrucksvoll.
Jahre hat das älteste instrument der Welt schon auf den Knochen: eine Eiszeit-Flöte aus Gänsegeierknochen, die auf der Schwäbischen Alb gefunden wurde.
das geheimnis der F-löcher Je länger, desto voller: Keine Sorge, es geht hier natürlich um Musik. Genauer gesagt um die Tonschönheit von Violinen: Da haben Forscher vom Massachusetts Institute of Technology nun entdeckt, dass die Klangfülle von Geigen unmittelbar von der Größe der beiden F-Löcher abhängt. Besitzt das Instrument zudem noch eine dicke Rückwand, steht einer tönenden Karriere nichts mehr im Weg – einmal abgesehen vom Üben ...
... Die Musik wird treffend als Sprache der Engel beschrieben ... Thomas Carlyle, schottischer Essayist und Historiker
6 concerti April 2015
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Hauptzweck Kunst & Kultur*
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Wo stünden Kunst und Kultur ohne die zahlreichen Stiftungen hierzulande! Mehr als 20 000 gemeinnützige Stiftungen gibt es zwischen Flensburg und Friedrichshafen, rund 1 800 von diesen widmen sich der Musik: Sie fördern den Nachwuchs wie auch das Miteinander von Jugendlichen verschiedener Nationalitäten, verleihen wertvolle Instrumente oder vergeben Stipendien an Not leidende Musiker in Osteuropa.
5 Zahl der Stiftungen mit dem
2 485
Wie stiFter Für den guten ton sorgen
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2002
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Fotos: irene Zandel, pD, *Quelle: Bundesverband Deutscher Stiftungen, Gabriella Meros
35 000
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3 Fragen an ... Gustav Peter Wöhler
Sie sind zwar Schauspieler, doch Ihren ersten Auftritt hatten Sie mit sechs Jahren als Sänger … … ja, auf der Weihnachtsfeier des Männer gesangvereins Herford-Eickum in der Kneipe meiner Eltern, wo ich ein Weihnachtslied vortrug – und alle Mütter haben geweint. Nur die Kinder haben gesagt: Was bildet der sich denn ein?
Offenbar zu Unrecht, wie sich später dann im Gesangsunterricht gezeigt hat ... ... ich habe nur ein paar Stunden für die Inszenierung der Operette Die Großherzogin von Gerolstein am Hamburger Schauspielhaus genommen, doch die Lehrerin meinte zu mir: „Wären Sie doch eher gekommen, Herr Wöhler – Sie wären Sänger geworden.“
Nun, zumindest im Popbereich pflegen Sie das Hobby Gesang mit ihrer Band ja neben dem Schauspiel bis heute, wenn Sie Pop-Songs und Schlager anstimmen. Ich singe für mein Leben gern! Durch den Gesang kommt vieles aus mir heraus, was sich angestaut hat – Singen ist für mich wie eine Erlösung. Und als Zuhörer bringt mich gute Musik, etwa von Joni Mitchell, zum Weinen!
Auf ins Konzert!
Von Opernglas und Halspastillen
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ie Premierentickets liegen bereit. Der ersehnte Abend naht und damit die Frage, wie man sich am besten auf das große Konzert oder die Oper vorbereitet! Zur angemessenen Kleidung gibt es viele Meinungen. Etwas einfacher für den Herren mit dunklem Anzug, Krawatte oder Fliege, etwas vielfältiger für die Dame: Das Spektrum reicht – je nach Anlass – vom langen Abendkleid bis hin zum schicken Hosenanzug. Was aber beim Sinnieren über den rechten Look gerne vergessen wird: Kann ich von meinem Platz eigentlich gut auf die Bühne schauen, sehe ich genügend von den Protagonisten? Da hilft ein klassisches Opernglas. Es passt in jede Handtasche, vergrößert aber so gut, dass selbst ein Platz in den hinteren Reihen kein großes Manko bedeutet! Apropos Sitzplatz: Wer sich in eine Open-AirArena wie in Verona aufmacht oder ein Ticket bei den Bayreuther Festspielen ergattert hat, muss mit zum Teil sehr harten Sitzen vorlieb nehmen. Wer ein Sitzkissen mitbringt, ist dann klar im Vorteil. Oft werden diese auch vom Hotel gestellt.
Ob Film, Fernsehen oder Theater: Gustav Peter Wöhler tanzt als Schauspieler auf vielen Bühnen – und weiß auch als Sänger und Entertainer zu begeistern
Wer sichergehen will, die Vorstellung nicht durch Räuspern oder Husten unnötig zu stören, sollte auf den Geheimtipp vieler Profisänger setzen und Emser Halspastillen (oder das Emser Halsund Rachenspray) bei sich haben. Das Natürliche Emser Salz mit seiner Kombination aus Mineralstoffen und Spurenelementen befeuchtet die Halsund Rachenschleimhaut und kann Hustenreiz gut lindern und für Ruhe sorgen. Die perfekte Vorbereitung für einen unvergesslichen Abend! Siemens & Co, D- 56119 Bad Ems
portrÄt
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er Magali Mosnier in ihrer Pariser Wohnung anruft, hört sie zwischendurch auch mal scheppern und mahnen: Im Zweitberuf ist die 38-jährige Flötistin nämlich Mutter. Vielleicht hat sie sich auch deshalb trotz ihrer frühen Karriere eine natürliche Freundlichkeit bewahrt – schon bevor sie den Internationalen Musikwettbewerb der ARD gewann, war sie nämlich mit gerade einmal 26 Jahren Soloflötistin im Orchestre Philharmonique de Radio France geworden.
Glaubt bei Mozart die Liebe zur Flöte zu hören: Magali Mosnier
Von der oboen-Katastrophe zur Flöten-Begeisterung
Dabei kann die zarte Frau mit den rehbraunen Augen durchaus als bestes Beispiel für das Einssein eines Musikers mit seinem Instrument gelten, gerade wenn man sich vor Ohren führt, welch seidigen und geschmeidigen Flötenton die junge Französin pflegt: fern aller Öligkeit, abseits eines überdimensionierten Vibratos, das so mancher Solokollege die Flötistin magali mosnier gern zur stärkeren Beeindruckung des Publikums kultiviert. rehabilitiert einen Komponisten, der ihr Und das, obwohl sich Magali instrument angeblich hasste. Mosnier als Kind zuerst für die Oboe entschieden hatte: „Ich Von Christian Schmidt wollte von Anfang an ein Blasinstrument spielen. Aber das war so eine Katastrophe, dass meine Eltern damals zum Di- eben nur im wahrsten Sinne Eigentlich hätte Magali Mosrektor gegangen sind, um nach des Wortes ein Instrument, um nier diese Koketterie nicht nöAlternativen Ausschau zu hal- meine Persönlichkeit nach au- tig. Denn neben ihrem Orchesten“, erinnert sie sich lachend. ßen zu tragen. Es hat keine terberuf tourt sie fleißig als „Dann fanden wir einen tollen eigene Seele – das wäre eine Solistin, Anfang des Jahres ist Flötenlehrer, und ich war Feu- Mystifikation.“ Gäbe es also zudem bereits ihre dritte Solonoch eine Alternative? „Singen CD mit Mozartwerken erschieer und Flamme.“ Dennoch: Ihr Instrument sieht würde ich sehr gern, aber dafür nen. Moment mal, Mozart? Magali Mosnier eher pragma- ist es zu spät, da hätte ich vor War das nicht jener zu starken tisch. „Natürlich mag ich meine 15 Jahren anfangen müssen. und leider auch ablehnenden Flöte, ich habe dafür ein Be- Dafür braucht es Kontinuität Gefühlen neigende Meister, der die Flöte verabscheute? Sich wusstsein. Letztlich ist es aber – und ich bin faul.“ 8 concerti April 2015
Foto: www.wildundleise.de
moment mal, mozart?
CD-Tipp
Mozart: Flötenkonzerte Nr. 1 & 2, Adagio aus Flötenquartett, Andante KV 315 für Flöte & Orchester u. a. Magali Mosnier (Flöte) Münchener Kammerorchester, Daniel Giglberger (Leitung). Sony Classical
Konzert-TIPPs
Magali Mosnier & I Musici di Roma Werke von Vivaldi, Bach, Corelli & Geminiani Esslingen So. 19.4., 18:00 Uhr Neckar Forum Würzburg Mo. 20.4., 19:30 Uhr Hochschule für Musik Fulda Di. 21.4., 20:00 Uhr Stadtschloss (Fürstensaal) Braunschweig Mi. 22.4., 20:00 Uhr Stadthalle Berlin Do. 23.4., 20:00 Uhr Kammer musiksaal Dachau Sa. 25.4., 20:00 Uhr Schloss Kiel Mo. 27.4., 20:00 Uhr Nikolaikirche Wiesbaden Mi. 6.5., 20:00 Uhr Kurhaus Nürnberg Fr. 8.5., 20:00 Uhr Meistersingerhalle Grünwald Di. 28.4., 20:00 Uhr August Everding Saal Magali Mosnier (Flöte), Ayako Tanaka (Violine), Lise Berthaud (Viola), François Salque (Violoncello)
Moses und Aron ARNOLD SCHÖNBERG
Musikalische Leitung: Vladimir Jurowski Inszenierung: Barrie Kosky
( 030 ) 47 99 74 00
„Das haben wir lediglich aus seinen Briefen erfahren. Aber ich glaube, er hatte einfach keine Gelegenheit, gute Instrumentalisten zu finden.“ Nein, das ist kein Schönreden: Magali Mosnier nimmt man ab, dass sie sich ausführlich mit Mozart beschäftigt, sogar Opernarien für die Flöte arrangiert hat. „Er kam einfach zum falschen Zeitpunkt, die Flöte entwickelte sich gerade weiter. Immerhin hatte die Traversflöte schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel, man experimentierte mit anderen Techniken.“ Und tatsächlich: Wenn man den Soli in seinen Solokonzerten und Sinfonien lauscht, „dann hören Sie die Engelsstimme“. Vielleicht hätte Mozart wirklich nicht so schön für die Flöte komponiert, wenn er sie tatsächlich gehasst hätte. Oder
ponisten – und wenn wir ihre Musik jetzt nicht spielen, wird sie nie jemand schätzen.“ Mozart lässt grüßen.
JETZT BUCHEN!
Eine Musik wie von Engelsstimmen gesungen
kann man sich so etwas auch einreden? Muss man gar nicht, denn Mosnier wagt sich auf weite(re) Felder des Repertoires: Besonders gerne tummelt sie sich in der zeitgenössischen Literatur. „Diese Musik hat einen großen Platz in meinem Leben, schon allein weil wir im Orchester sehr viel davon spielen.“ Mehrfach trat Mosnier beim Festival für moderne Musik von Radio France auf, vor einigen Monaten nahm sie moderne Kammermusik mit dem Parisi Quartet auf, und in der nächsten Saison hebt sie das Flötenkonzert ihres Landsmannes Pascal Dusapin aus der Taufe. „Natürlich ist die Annäherung manchmal schwierig, aber ich mag die Zusammenarbeit mit den Kom-
NUR SECHS MAL AB 19. APRIL 2015
geradezu störrisch bei seinem Vater darüber beklagte und Aufträge für das Instrument nur annahm, wenn sie besonders lukrativ waren?
April 2015 concerti 9
Interview
»Der Papst wollte immer Mozart und Bach hören« Oboe? Ein Instrument, irgendwo in der grauen Mitte des Orchesters – bis ALBRECHT MAYER kam. Der Star-Solist über die Papst-Wahl, überschätzte Komponisten und Rennräder. Von Jakob Buhre
Herr Mayer, sind Sie zum Interview mit dem Fahrrad gekommen?
Das wäre ich sehr gerne, aber seit elf Monaten habe ich eine kleine Tochter, wodurch mein Zeitplan manchmal etwas auf den Kopf gestellt wird. Dann haben Sie vermutlich auch kaum noch Zeit für Ihre Fahrradsammlung?
leider ein Rennrad, mit dem ich viel gefahren bin, in der Philharmonie geklaut. Sicherlich war das keiner der Kollegen, aber es gehen in dem Gebäude eben sehr viele Leute ein und aus. Wir haben zwar Pförtner, Wachschutz und Frauen, die ehrenamtlich bei uns Dienst machen, doch all das kann nicht verhindern, dass mal ein Langfinger hineinkommt. Je dreister man ist, desto weniger wird man kontrolliert, das ist überall im Leben so. Journalisten, die auf jede Oscar-Verleihung kommen und die Prominenten behelligen, oder jemand wie Hape Kerkeling, in seiner Anfangszeit ...
»Papst-Wahl in Berlin? Ich nenne jetzt keine Favoriten«
Das stimmt, ja. Mein Lieblingsfahrrad ist ein altes Colnago von der Tour de France. Es macht Spaß, damit durch die Stadt zu pesen, ist aber auch ... als er sich als Kellner auf dem CDU-Parteitag ausgab nicht ungefährlich. Sie radeln also auch zu Philharmoniker-Konzerten?
Nicht immer – und auch nicht bei Regen. Zudem wurde mir 10 concerti April 2015
oder als Königin Beatrix ...
… genau. Ich bin ein großer Fan von ihm. Wichtig ist, dass man diese Dreistigkeit auch paaren muss mit Charme, sonst geht
es nach hinten los. Chuzpe allein reicht nicht aus. Dreistigkeit und Chuzpe: Braucht es die für solch eine Karriere wie die Ihrige?
Sicherlich. Man muss nicht nur gewisse spielerische, musikalische Fähigkeiten mitbringen, man muss auch zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein und auf den Zug aufspringen. Und dieser Zug fährt, in den allermeisten Fällen, nur ein einziges Mal vorbei. Wenn man nicht aufspringt, sondern dem Zug hinterherschaut und denkt „Beim nächsten Mal springe ich bestimmt auf“, dann kommt er nicht mehr. Sie haben eben diesen Moment abgepasst und zählen heute zu den erfolgreichsten Musikern auf Ihrem Instrument. Da könnten Sie doch eigentlich auch Autos statt Fahrräder sammeln?
Ich hatte mal zwei Autos, auch ein sehr schönes, schnelles. Das habe ich aber komplett zu Schrott gefahren, nur der Motor blieb übrig. Das war für mich ein Aufwachen, ich habe ein Riesenglück gehabt, dass ich diesen Unfall überlebt ha-
Foto: Harald Hoffmann / DG
E
r ist nicht nur einer der erfolgreichsten, sondern auch der engagiertesten Oboisten. Als Albrecht Mayer eines Tages die alte Leier satt hatte, dass es kaum Repertoire für sein Instrument gäbe, begab er sich auf die Suche. Über 100 Oboenkonzerte hat der Berliner seither in Archiven aufgespürt – und alle Nörgler eines Besseren belehrt.
Lust auf Oboe: Seit Albrecht Mayer solistisch tourt, haben vor allem Mädchen das Instrument für sich entdeckt
ZUr pErSon
be. Mit Ausnahme von Oldti- ... dessen Popularität in China mern ist diese Faszination eine Klavier-Welle auslöste. seither für mich vorbei: Autos Ja, Lang Lang hat mir mal von sind für mich kein Statussym- einer Umfrage erzählt, die erbol mehr – ich habe jetzt einen gab, dass wegen ihm 250 000 sicheren Wagen für meine Fa- kleine Chinesen Klavier gelernt haben. Ich denke, diesen Effekt milie. gibt es ebenso bei mir – wenn Seit mittlerweile 13 Jahren auch auf einer ganz anderen sind Sie sehr viel solistisch Skala. unterwegs. Ist die oboe in dieser Zeit populärer geworden?
Wer in Ihre Diskographie blickt, stellt fest, dass Sie anfangs vor allem Arrangements und Transkriptionen aufgenommen haben ...
Ich bekomme das eins zu eins nach meinen Konzerten mit. Zum CD-Signieren kommen da viele Eltern mit ihren Kindern, ... ja, am Anfang musste ich mir die mir erzählen, sie hätten einen Stellenwert erobern. Als mich damals gehört und dar- 2003 meine erste CD bei der aufhin Unterricht genommen. Deutschen Grammophon, „LieEs sind vor allem Mädchen, die der ohne Worte“, verkaufsmäunglaublich Lust hatten, Oboe ßig so gut einschlug, hat das zu spielen – im Prinzip ist das viele sehr überrascht, ja schoder Lang Lang-Effekt ... ckiert: Damals war die Oboe
Mit 27 auf die Traumstelle: Albrecht Mayer, geboren 1965 in Erlangen, wurde 1992 solo-oboist der berliner Philharmoniker. Neben seiner Tätigkeit im Orchester ist er ein international gefragter solist und Kammermusiker, spielt mit Star-Kolleginnen wie Sabine Meyer oder Hélène Grimaud. Und mit dem Album »New Seasons« gelang ihm das Kunststück, in die deutschen Pop-charts einzusteigen.
in dem Verkaufssegment noch vollkommen unbekannt. Was sich inzwischen geändert hat. Heute spielen Sie viele originalwerke: So finden sich auf Ihrem Album »Lost and Found« etwa Ersteinspielungen von Franz Anton Hoffmeister und Jan Antonín Koželuh. Wie sind Sie auf diese Konzerte gestoßen?
Ich habe fast zwei Jahre recherchiert und dabei 130 Oboenkonzerte gefunden, die mir unbekannt waren – und 103 von diesen waren noch nie verlegt worden. April 2015 concerti 11
Interview
terstücke von ihm, die ich spielen musste, sind so grauenhaft gegenüber diesem Geniestreich – sein Te Deum oder das Requiem finde ich im Vergleich zur Symphonie fantastique geradezu schülerhaft.
Eine eindrucksvolle Zahl.
Vor allem wenn man bedenkt, dass ich das nur bei einer Recherche gefunden habe – wahrscheinlich könnte man viel, viel mehr finden. Insofern stimmt es nicht, was alle Musikwissenschaftler gebetsmühlenartig immer wiederholt und die Journalisten abgeschrieben haben: „Es gibt kein Originalrepertoire für die Oboe“ – wie oft habe ich mir das anhören müssen! Oder dass die Oboe im Barock wichtig gewesen sei, jedoch in der Romantik nicht: Es gibt zahlreiche romantische Oboenkonzerte – wenn auch nicht von den großen Meistern, die wir so kennen. Was die Frage nach der Gerechtigkeit aufwirft: Stoßen Sie häufig auf unbekannte Werke, die eine viel größere Popularität verdient hätten?
Das gibt es tatsächlich sehr oft. Die sinfonischen Werke von Hindemith finde ich etwa total unterschätzt. Oder mir fällt der Komponist Rudi Stephan ein, der ein ganz fantastisches Or12 concerti April 2015
chesterstück geschrieben hat. Auch aus der Romantik gibt es sehr viele gute Werke, die fast nie gespielt werden. Allerdings erlebe ich als Teilzeit-Orchestermusiker den umgekehrten Fall mindestens genauso häufig.
»Schumann liebe ich – aber nicht für seine Sinfonien« Sie meinen, dass Stücke überbewertet werden?
Oh, das ist ja schön. Ich habe insgesamt vier Mal bei ihm gespielt, zuletzt in seinen Privatgemächern, als er schon Papa Emeritus war. Er dachte ja, weil er Emeritus ist, komme keiner mehr zu ihm, aber ich habe gesagt: Ich komme sehr gerne. Er saß ganz nah vor mir und hinter ihm seine Nonnen, die ihm den Haushalt führen. Das war ein bewegender Moment. Hat der deutsche Papst bestimmte Musikvorlieben?
Ja, er wollte von mir immer Mozart und Bach hören, die Ja! Schumann etwa liebe ich liebte er am meisten. Ich habe über alles, aber nicht für seine ihm aber auch andere Sachen Sinfonien. (lacht) Oder Rach- „dazugeschmuggelt“ und zum maninow: Seine Klavierkon- Beispiel Bartók gespielt. zerte sind toll, doch wenn ich das ein oder andere Orchester- Die nächste »Papstwahl« stück von ihm spielen muss, findet ja nun in Berlin statt ... fügt es mir physische Schmer- … in Berlin? Ach, Sie meinen zen zu. Ein anderes Beispiel ist die Wahl des neuen Chefdiridie Symphonie fantastique, genten der Berliner Philharmobei der ich mich immer frage: niker. (lacht) Wer hat die eigentlich geschrieben? Wenn es wirklich Berlioz Haben Sie schon einen war, ja warum hat er dann nicht Favoriten? mehr in dieser Qualität kom- Ich will jetzt keinen Namen poniert? Die anderen Orches- nennen, aber es gibt drei Diri-
Foto: Harald Hoffmann / DG
Kein Solo-Repertoire für die Oboe? Albrecht Mayer hat‘s gefunden
Alles andere als schülerhaft war der Eindruck, den Ihr Spiel 2009 bei einem älteren Herren hinterließ: »Es war bewegend, wie aus einem Stück Holz ein ganzer Kosmos von Musik entströmt: das Abgründige und das Heitere, das Verspielte und das Ernste.« Sie stammen von Joseph Ratzinger.
genten – einen arrivierten und zwei sehr junge –, die ich mir sehr gut vorstellen kann. Mit einigen anderen wäre es für mich noch in Ordnung – und dann gibt es ein paar wenige, mit denen würde es mir sehr schwer fallen. Wie läuft diese Wahl ab?
Jeder Musiker kann zunächst drei Kandidaten vorschlagen. Danach gibt es eine Kumulation, bei der alle Kandidaten unterhalb von 30 Prozent rausfallen, anschließend wird in großer Runde darüber gesprochen, und dann gibt es die Abstimmung, bei der jeder Musiker eine Stimme hat. Soweit das Prozedere. Als kleines Bonmot kann ich aber sagen: Claudio Abbado stand damals nicht auf der Akkumulations-Liste und ist es dann trotzdem ge-
worden. Sein Name tauchte erst kurz vor Schluss auf, man erinnerte sich an wunderschöne Konzerte mit ihm und nach fünf, sechs Stunden Gespräch war er es dann. So ist das mit der Papstwahl. (lacht) online-Tipp
Albrecht Mayer ist auch als Lehrer Weltklasse - hier zu sehen bei einer Masterclass in New York Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/mayer CD-Tipp
Lost and Found. Konzerte für Oboe/ Englischhorn von Hoffmeister, Lebrun, Fiala & Koželuh Albrecht Mayer (Oboe, Englischhorn & Leitung), Kammerakademie Potsdam. Deutsche Grammophon
Konzert-TIPPs
Dresden Sa. 25.4., 20:00 Uhr Frauenkirche Albrecht Mayer (Oboe), Kammerakademie Potsdam, Antonello Manacorda (Leitung). Werke von Hoffmeister, Mozart & Haydn Würzburg Do. 28.5., 20:00 Uhr Residenz (Kaisersaal) Albrecht Mayer (Oboe), Philharmonisches Orchester Würzburg, Enrico Calesso (Leitung). Werke von Hoffmeister, Schneider (UA) & Mozart Hof Fr. 19.6., 19:30 Uhr Freiheitshalle (Festsaal) Albrecht Mayer (Oboe), Hofer Symphoniker, Clemes Schuldt (Leitung). Werke von Bartók & Dvořák Berlin Fr. 26.6., 20:00 Uhr Komische Oper Albrecht Mayer (Oboe), Orchester der Komischen Oper, Henrik Nánási (Leitung). Werke von Kodály, Marcello, Hidas & Strauss Chorin So. 5.7., 15:00 Uhr Kloster Choriner Musiksommer: Albrecht Mayer (Oboe), Orchester der Komischen Oper, Henrik Nánási (Leitung). Werke von Kodály, Hidas, Marcello & Beethoven
April 2015 concerti 13
Exklusive Musikreisen mit der ZEIT Salzburger Pfingstfestspiele 2015
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Genießen Sie ein exklusives Festival mit den größten Künstlern der Welt. Erleben Sie die Neuinszenierung von Glucks Oper »Iphigénie en Tauride« oder ein exklusives Konzert mit Anna Netrebko. Jetzt Karten sichern! 22.–26.5.2015 | ab 2.490 € zeitreisen.zeit.de/pfingstfestspiele
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Sommerlicher Belcanto in Zürich Besuchen Sie die herrliche Kulturmetropole der Schweiz. Erleben Sie Diana Damrau in Donizettis »Liebestrank« und Joyce DiDonato in Vincenzo Bellinis Adaption von »Romeo und Julia« in zwei festlichen Belcanto-Vorstellungen. 26.–29.6.2015 | ab 1.590 € zeitreisen.zeit.de/zuerichmusik
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Schwedischer Sommernachtstraum Genießen Sie skandinavisches Flair in Stockholm. Besuchen Sie das königliche Schloss Gripsholm am Mälarsee, und lassen Sie sich von Mozarts »Figaro« und einem privaten Jazzkonzert unter der Leitung von Mark Minkowski verzaubern. 4.–7. 8.2015 | ab 1.490 € zeitreisen.zeit.de/stockholm_mozart
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Rufen Sie uns jetzt an, wir beraten Sie gerne! 040/32 80-2900 zeitreisen@zeit.de
Entdecken, worauf es ankommt 14 concerti Monat 2015
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© Gregor Hohenberg/Sony Classical, Bernard Martinez, Matthias Creutziger; Anbieter: Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG, Buceriusstraße, Hamburg
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Oper
Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor
Foto: Barbara Aumüller
Wiedersehen nach Auschwitz: Weinbergs perfekt musizierte Die Passagierin in Frankfurt
16_Feuilleton Ausbildung oder Ausbeutung? Jedes Jahr entstehen neue Opernstudios – von
Opernhäusern betriebene, oft sponsorenfinanzierte Nachwuchsensembles. Wozu eigentlich? Eine Bestandsaufnahme am Rhein 18_Kurz besprochen Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen 20_ Opern-Tipps Das Beste aus Musik- und Tanztheater – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause April 2015 concerti 15
FEUillEton
Sprung geschafft: die Absolventen Bogdan Baciu und Ovidiu Purcel
Jung und motiviert: der Nachwuchs der Deutschen Oper am Rhein
ausbildung oder ausbeutung? jedes jahr entstehen neue oPernstudios – von opernhäusern betriebene, oft sponsorenfinanzierte nachwuchsensembles. Wozu eigentlich? eine bestandsaufnahme am rhein. Von Andreas Falentin
16 concerti April 2015
profunde Ausbildung geboten, die neben dem Rollenstudium, den bis zu 80 (!) Vorstellungen für die jungen Sänger – auch auf der großen Bühne – und regelmäßigen Meisterkursen zudem scheinbar Abseitiges wie Schmink- oder Tanzkurse umfasst. Nur eine Vorbereitung für die Arbeitslosigkeit?
Eine gute halbe Autostunde rheinaufwärts unterhält die Deutsche Oper am Rhein im Gegensatz zu den Kölner Kollegen nach wie vor ein großes Sängerensemble und bietet Studio-Absolventen daher alle Chancen, fest ans Haus übernommen zu werden – zumal
Fotos: Hans Jörg Michel, Klaudia Taday, paul leclair
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s war eine wunderschö- forderungen mit dem „jungen, ne Zeit, vielleicht die ganz anderen Publikum“ und schönste meiner Karrie- einem Repertoire mit viel More“, blickt die Koloratursopra- derne bis hin zur Jazz-Oper nistin Csilla Csövari, heute hätten sie eindeutig weitergeEnsemblemitglied des Staats- bracht. Und: Immerhin vier theaters Nürnberg, auf ihre von sechs Sängern ihres „JahrZeit im Studio der Oper Köln gangs“ seien heute im Festenzurück. Und schwärmt von der gagement an einem Opernhaus. „familiären Atmosphäre“, der Doch nicht nur der Nachwuchs großen Hilfsbereitschaft etab- profitiert von diesem Modell: lierter Kollegen und der einzig- „Ohne das Opernstudio gäbe es artigen Möglichkeit, ein Netz- die Kinderoper in dieser umwerk aufzubauen, von dem sie fangreichen Form sicher nicht“, bis heute profitiere. Natürlich räumt Martina Franck ein, die sei die Bezahlung nicht üppig Künstlerische Betriebsdirektogewesen – „Aber man kommt rin des Hauses. Andererseits gut damit aus!“ – und sie habe werde an der Kölner Oper nicht auch sehr viel singen müssen, nur finanziell in das älteste vor allem in der Kinderoper; Opernstudio der Republik indoch die vielfältigen Heraus- vestiert, sondern vor allem eine
Ohne Studio-Sänger nicht realisierbar: Kinderoper in Köln
Intendant Christoph Meyer das Ensemble seit seinem Amtsantritt radikal verjüngt hat. Eine der letzten großen Premieren, Donizettis L’Elisir d’Amore, wurde stimmlich von Bogdan Baciu und Ovidiu Purcel dominiert: beide Absolventen des Opernstudios. Auch dessen aktuelle Mitglieder stammen aus ost- und südosteuropäischen Ländern – was Eva Hölter, die persönliche Referentin des Intendanten, mit der Menge der Studenten und der Qualität der Ausbildung dort begründet. Eben diese schiere Masse der Bewerber irritiert hingegen Franck: „Es wird generell zu wenig gefiltert, zu viele Sänger werden für die Arbeitslosigkeit ausgebildet.“ Scheinen in Köln vor allem Allrounder gefragt, liegt in Düsseldorf das Augenund Ohrenmerk offensichtlich auf Stimmen, die im italienischen Fach zuhause sind oder sein könnten. Was auch die Ausbildungsinhalte – Italienisch bildet neben Deutsch und Körperarbeit einen Schwerpunkt – wie die Arienauswahl im ersten Meisterkurskonzert belegen. In punkto Gesangstechnik und Interpretationsgeschick hingegen offenbaren
sich hier noch gewaltige Unterschiede ... Schonraum für die Jungen – Kraftquelle für die Alten
Am kleineren Theater in Mönchengladbach steht der Umgang mit Mozart im Zentrum: Der Vortrag einer seiner Arien ist Pflicht in den Bewerbungen für das Opernstudio. Kein Wunder, schaut doch Operndirektor Andreas Wendholz vor allem auf die Erfordernisse seines Spielplans und sucht entsprechend lyrische, frische Stimmen. Auch sonst ist in Krefeld und Mönchengladbach die große Opernwelt fern – Deutsch unterrichtet eine pensionierte Lehrerin aus dem Förderverein. Aktuell sind zwei deutsche Sänger, eine Französin und ein Koreaner engagiert, unter denen Bariton Sebastian Seitz als Ausnahmetalent gelten darf: Sein Freddy in My Fair Lady hat einen anstrengungslosen Glanz, der selten zu erleben ist. Die anderen Absolventen können sich im Operetten-Pasticcio Wär nur die Sehnsucht nicht so groß … auf der Studiobühne in durchaus anspruchsvollen Arien und Ensembles profilieren, begleitet und geführt von zwei,
vom Publikum spürbar geliebten, energiegeladenen SopranVeteraninnen: Schön zu sehen, wie es da richtig knistert zwischen Jung und Alt. So beschreibt Wendholz die Etablierung des Opernstudios denn auch als klassische „Win-WinSituation“ – obgleich er eine Übernahme ins Ensemble kaum anbieten kann. Dennoch nimmt er eine Begeisterung wahr, die die jungen Sänger in den Betrieb hineintrügen – der wiederum für sie zum Schutzraum werde. Generell tun die rheinischen Opernstudios also einiges für den Nachwuchs, jedes auf seine Weise. Auswüchse wie zu Alexander Pereiras Zürcher Intendanz, als die OpernstudioAbsolventen gern zur singenden Sponsorenpflege in Autohäusern oder auf privaten Feiern eingesetzt wurden, finden sich im Rheinland nicht. Viel Arbeit ist indes auch hier zu leisten: für die eigene Zukunft und vor allem im Dienst der Opernhäuser, die oft ohne ihren überwiegend fremdfinanzierten Nachwuchs gar nicht mehr spielfähig wären. Dennoch bewerben sich immer mehr junge Sängerinnen und Sänger. Der Traum von der großen Karriere und den hohen Gagen lässt sie das erschütternd niedrige Monatssalär – in der Regel weniger als 1000 Euro – klaglos in Kauf nehmen. Nur wenige, vor allem deutsche Aspiranten schrecken hiervor zurück. „Da kann ich immer nur sagen: Willkommen in der Realität“, meint Franck. „Es handelt sich halt um den Übergang ins Berufsleben.“ Und der bedeutet für den Nachwuchs offenbar vor allem eines: harte Zeiten. April 2015 concerti 17
Kurz Besprochen
Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper
Frankfurt 1.3.2015
Berlin 8.3.2015
Verdi in Rom: Feinster Seelenton
Weinberg in Frankfurt: Zur Stille geleitet
Puccini in Berlin: Der Frauenversteher
Verdi: Aida Accademia Nazionale di Santa Cecilia. Sir Antonio Pappano (Leitung), Anja Harteros, Ekaterina Semenchuk, Jonas Kaufmann, Ludovic Tézier, Erwin Schrott
Weinberg: Die Passagierin Oper Frankfurt. Christoph Gedschold (Leitung), Anselm Weber (Regie), Katja Haß (Bühne), Tanja Ariane Baumgartner, Sara Jakubiak
Puccini: La Rondine Deutsche Oper Berlin. Roberto Rizzi Brignoli (Leitung), Rolando Villazón (Inszenierung), Aurelia Florian, Charles Castronovo Weitere Termine: 27.3., 29.6., 3.7.
oper konzertant Durch Anja Harteros und Antonio Pappano erfahren wir, wie viele leise Stellen Verdi in seine nur selten triumph marschtosende Partitur geschrieben hat. Das macht der Maestro schon mit dem hauchfein streicher entrückten Preludio der Oper deutlich. Das vermittelt die Sopranistin mit der Beseeltheit ihrer Piani und Pianissimi, wodurch wir weniger die Heroine Aida kennenlernen, sondern die in einer jungmädchenhaften Zartheit und ganz eigenen Erregtheit verliebte Frau. Und das unterstreicht der weltklassefamose Chor der Accademia Nazionale di Santa Cecilia, wenn er die Anrufung des ägyptischen Gottes Fthà mit einem himmlisch homogenen Pianissimo krönt: „Noi t’invochiamo“. Die vor der konzertanten Gala eingespielte Studioaufnahme erscheint im Herbst auf CD. (PK)
oper Die Uraufführung dieser Oper über die späte Wiederbegegnung einer Inhaftierten und einer Aufseherin von Auschwitz – 2010 bei den Bregenzer Festspielen – war eine der großen Sensationen der Opern welt im 21. Jahrhundert. Weinbergs vielfältige Partitur ist von seltener Geschlossenheit, genuin postmoderne Musik des 20. Jahrhunderts mit romantischen Wurzeln, filigraner als Schostakowitsch, exaltierter als Britten. Bemerkenswert der Einsatz der vielen Solo-Instrumente von Klarinette bis Marimbaphon, spektakulär die Verwendung von leeren Quinten und Tritonus als Weg in die ungebundene Tonalität. Musikalisch stimmt alles. Ein perfekt und seelenvoll gesungener und musizierter Abend, mit Mut zum Leise-Sein, zur Stille geleitet vom jungen Karlsruher Kapellmeister Christoph Gedschold. (AF)
oper Die Rezeption der Rondine als walzerselig süßliche Operette verstellte lange den Blick darauf, dass der reife Puccini und erfahrene Frauenversteher hier die Absicht verfolgte, nach all den Tragödien um fragile Leidensköniginnen mal eine echte komische Oper zu schrei ben, „wie Rosenkavalier, aber unterhaltender und organischer.” Wie sehr ihm das in seiner punktgenauen Partitur gelungen ist, beweist jetzt die Deutsche Oper, wo Startenor Rolando Villazón als Regisseur eine glückliche Hand hat. Er verlegt die Geschichte stimmig in die 1920er Jahre, ins tanzwütige Ambiente des Cabarets. In Maskenspiel und Rollenspiegelungen inszeniert er mit viel Humor und Feinsinn die Suche nach der wahren Liebe im falschen Leben. Einspringerin Aurelia Florian als Marta bezirzt mit edlen Piani. (PK)
18 concerti April 2015
Fotos: Musacchio & Ianniello, Barbara Aumüller, Bettina Stoess
Rom 27.2.2015
TH E S OUN D O F S I LVE R .
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OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause
Schwetzingen fr. 22.5.2015
Parra und das Trauma der Herkunft oper Mit seiner modernen
Parra: Wilde Rokokotheater Schwetzingen. Peter Rundel (Leitung), Calixto Bieito (Inszenierung), Radio-Sinfonie orchester Stuttgart des SWR Weitere Termine: 24. & 25.5.
Meister der modernen Sänger oper: Komponist Hèctor Parra 20 concerti April 2015
Vom Lübecker Alberich gereift zum Nürnberger Wotan: Antonio Yang nürnberg so. 19.4.2015
Denn sie wissen, was sie tun oper GMD Marcus Bosch räumt in seiner Ring-
Deutung mit so manchen Wagner-Vorurteilen auf
I
n der Meistersinger-Stadt zeigen Marcus Bosch und Georg Schmiedleitner mit ihrer Ring-Tetralogie, dass sie nicht nur wissen, was sie tun, sondern dass sie auch wissen, warum es hier und jetzt eine Interpretation des scheinbar so ausinszenierten, schwer zu besetzenden fluchbeladenen Dramas geben muss. Nürnbergs Generalmusikdirektor kehrt gleichsam zu den Wurzeln des Werks zurück. Denn Marcus Bosch hat nicht nur genauer als viele seiner Kollegen studiert, wie viele Piani und bedeutende Mittelstimmen die Partitur aufweist, er
hat auch die Probenprotokolle der ersten Bayreuther Festspiele zu Rate gezogen, die Heinrich Porges anno 1876 aufgezeichnet hatte. Nicht das Zelebrieren von Pathos muss Wagner danach vorgeschwebt haben, sondern ein am gesun genen Wort und dessen Verständnis orientiertes ständiges Fließen der Musik. Davon profitiert nicht zuletzt der grandiose Antonio Yang als verdianischer Wotan-Wanderer. Wagner: Siegfried Staatstheater Nürnberg. Marcus Bosch (Leitung), Georg Schmiedleitner (Inszenierung) Weitere Termine: 26.4., 3., 17. & 25.5.
Fotos: Ludwig Olah, Gunnar Geller, Manu Theobald, Kirsten Nijhof
Sängeroper Das geopferte Leben feierte Hèctor Parra auf der Münchener Biennale 2014 einen großen Erfolg: Der Gesang von blühender Emphase traf auf atmende, duftige, auch wohl ausgehört harte Klänge aus dem doppelten Klangkörper. Die Verwebung von Freiburger Barockorchester und ensemble recherche nutzte der Katalane zu fesselnden, farbenschillernden Eingebungen. Für die Schwetzinger Festspiele komponiert er jetzt auf ein Libretto des österreichischen Dramatikers Händl Klaus eine Oper über das Trauma der Herkunft. Sein Landsmann Calixto Bieito inszeniert.
mailanD FR. 1.5.2015
weitere tippS
Was lange währt ... oPer Endlich in Italien: Die neue Finalversion von
leiPzig
siegFried
Puccinis unvollendetem Schwanengesang Turandot
A
n diesem heiligen Opernort dirigierte Arturo Toscanini im April 1926 die Uraufführung von Puccinis Turandot. Und brach nach der Todesszene der Liù die Premiere mit den Worten ab: „Hier endet das Werk des Meisters. Danach starb er.“ Ab der zweiten Vorstellung erst wurde Puccinis Schwanengesang mit dem heute handelsüblichen Finale von Franco Alfano gegeben, das Toscanini freilich seinerseits wieder kürzte, weil er es für zu eigenständig hielt. Erst 2002
schrieb der italienische Neutöner Luciano Berio eine alternative Schlussfassung, der alles Pompöse des lautstarken Jubels zugunsten einer gleichsam impressionistischen Intimität mit eingebautem Fragezeichen gewichen ist. Diese Fassung ist nun erstmals an der Scala zu hören – in einer veritablen Traumbesetzung. Puccini: turandot Teatro alla Scala. riccardo Chailly (leitung), Nikolaus lehnhoff (inszenierung), Nina Stemme, Aleksandrs Antonenko Weitere termine: 5., 8., 12., 15., 17., 20. & 23.5.
so. 12.4., 16:00 uhr oper leipzig Ulf Schirmer, intendant und GMD in personalunion, setzt in Wagners Geburtsstadt seinen Ring-Zyklus fort scHWerin
tHe raKe’s Progress Fr. 17.4., 19:30 uhr mecklenburgisches staatstheater Mit Arila Sigert inszeniert eine Choreographin aus der palucca-Schule und ruth Berghaus-Nachfolge Strawinskys doppelbödige Fabel berlin
romÉo und juliette
Berlin So. 19.4.2015
oPer Intendant Barrie Kosky setzt Schönbergs
sa. 18.4., 19:30 uhr deutsche oper Sasha Waltz erspürt das tänzerisch-szenische potenzial der Symphonie Dramatique von Hector Berlioz
opus Magnum Moses und Aron in Szene
mainz
meilenstein der moderne
L
eichte und ernste Muse, Tradition und Moderne, Bekanntes und Ausgrabungen – Intendant Barrie Kosky ist zu Recht stolz darauf, dass sein Ensemble sowohl Bernsteins Westside Story als auch Zimmermanns Die Soldaten großartig meistert. Nun wird er Schönbergs hochkomplexen Meilenstein der Moderne inszenieren. Dem Fragment gebliebenen Werk über die Suche des jüdischen Volkes nach dem schönberg: moses und aron Komische Oper. Vladimir Jurowski (leitung), Barrie Kosky (inszenierung) Weitere termine: 24. & 28.4., 2., 7. & 10.5.
gelobten Land kommt siebzig Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz besondere Aufmerksamkeit zu. In seinem Opus Magnum Moses und Aron reflektiert der jüdische Komponist auch eigene Erfahrungen.
die meistersinger von nürnberg so. 26.4, 16:00 uhr staatstheater Die neue Mainzer Theaterleitung denkt groß und lässt den jungen Berliner regisseur ronny Jakubaschk Wagners Komische Oper inszenieren dresden
der FreiscHütz Fr. 1.5., 19:00 uhr semperoper Christian Thielemann dirigiert das Hauptwerk des Wagner-inspirators Carl Maria von Weber, Altus Axel Köhler inszeniert
Nicht nur ein Meister der leichten Muse: Hausherr Barrie Kosky
Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de/oper
die rezension zum tipp: über alle Premieren mit diesem zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper April 2015 concerti 21
erlebnis klassik. PIOTR BECZALA THE FRENCH COLLECTION BIZET, BERLIOZ, MASSENET, GOUNOD, VERDI
AVI AVITAL VIVALDI VENICE BAROQUE ORCHESTRA, JUAN DIEGO FLÓREZ
GRIGORY SOKOLOV THE SALZBURG RECITAL MOZART, CHOPIN
ÓLAFUR ARNALDS & ALICE SARA OTT THE CHOPIN PROJECT
www.klassikakzente.de
TERMIN-TIPPS Ausgewählte Konzerte, Opern- und Ballettvorstellungen im April PORTRÄT
MAGDeBUrG 3.4.2015
HAnnoVer 18.4.2015
lUCIA CerVonI
nDr CHor
Mehr auf Seite 14
Mehr auf Seite 12 Köln 20.4.2015
MICHAel BArenBoIM
Fotos: Palma Kolansky, Nikolaj Lund, Bernd Buehmann, Michael Müller, privat, Caroline Bittencourt, Felix Broede/Sony Classical
Mehr auf Seite 2
WeIMAr 10.4.2015
tHe DAnISH StrInG QUArtet Mehr auf Seite 16 DUISBUrG 19.4.2015
KolJA BlACHer Mehr auf Seite 10
INTERVIEW
DortMUnD 24.4.2015
Köln 23.4.2015
BrAnForD MArSAlIS
KIt ArMStronG
Mehr auf Seite 9
Mehr auf Seite 4
MAnnHeIM 21.4.2015
StUttGArt 24.4.2015
CorDUlA DÄUPer
CHrIStIAn GerHAHer
Mehr auf Seite 15
Mehr auf Seite 16 concerti 04.15 termin-tipps 1
PortrÄt
Vaters licht und Schatten Wie MICHAel BArenBoIM, Sohn des großen Dirigenten Daniel Barenboim, mit der Geige seinen eigenen Weg geht. Von Christoph Forsthoff
V
Vater dirigiert, Mutter pianiert, der Bruder macht in Hip Hop
Schließlich ist es – anders als für seinen älteren Bruder David, der erfolgreich als Hip Hop-Produzent und -Musiker KD-Supier arbeitet – auch so noch schwer genug für den mittlerweile 29-Jährigen: Lastet doch stets der elterliche Schatten auf ihm, sobald sein Name 2 termin-tipps concerti 04.15
Konzertmeister in Papas Orchester: Michael Barenboim
fällt. Ah ja, der Sohn Daniel Bashkirova, selbst Tochter des Barenboims – jenes kongenia- Pianisten und der Pädagogenlen Pianisten und Dirigenten, legende Dmitri Bashkirov: Wer gegenüber dessen Begabung würde da auf den Tasten nicht und Auffassungsgabe (fast) in Ehrfurcht erstarren? Auch jeder andere Kollege immer nur wenn es ganz sicher kein Zufall schlechter aussehen kann, der ist, dass seine eigene Ehefrau in seinen Konzerten zwei so – Barenboim junior lernte Navöllig gegensätzliche Eigen- talia Pegarkova während seines schaften zusammenbringt wie Studiums an der Rostocker kein anderer: Emotionalität Hochschule für Musik und und Rationalität. Und dazu die Theater kennen – auch PianisKlavier spielende Mama Elena tin ist … So war es vielleicht
Foto: Janine Escher
ielleicht hat das Schicksal ja einfach Mitleid mit dem kleinen Michael gehabt. Damals, als der vierjährige Knabe mit seinen Eltern von Paris nach Berlin zog und die Eltern eigentlich einen Klavierlehrer für ihren Sprössling suchten. Doch da in der ganzen großen Stadt – zumindest aus ihrer Sicht – einfach keiner zu finden war und ihr Sohn auch irgendwie Spaß an nur vier Saiten und einem kleineren Stück Holz hatte, entschieden sie sich dann doch, den Knirps zum Geigenunterricht anzumelden. Denn wer weiß, was aus Michael Barenboim geworden wäre, hätte sich der Junge dauerhaft auf dem gleichen Instrument behaupten müssen, auf dem bereits seine Mutter wie sein Vater weltweit reüssieren.
nur gut, dass sich in Berlin kein ge Auseinandersetzung, stuKlavierlehrer fand, der kleine dierte erst zwei Semester PhiMichael stattdessen Anfang der losophie an der Sorbonne in 90er Jahre unter die Fittiche Paris, bevor er sich dann entAbraham Jaffes, stellvertreten- schloss, Profi-Musiker zu werder Konzertmeister im Berliner den: Lerne man doch in der Rundfunk-Sinfonieorchester, Philosophie, klar zu denken – kam, bevor er dann als Teen- „und wenn der Denkprozess ager zum Staatskapellen-Kon- verfeinert wird, versteht man zertmeister Axel Wilczok auch die Musik besser“. wechselte. Nicht nur, dass der Filius andernfalls heute kaum Gemeinsame Leidenschaft als Konzertmeister im West- für den Tabakgenuss Eastern Divan Orchestra seines Ganz der Papa? Nun, zuminVaters spielen könnte, er wür- dest fast, denn eine Begeistede wohl auch den väterlichen rung für Snooker-Billard wie Rat nicht ganz so entspannt bei Michael ist von Daniel Baentgegennehmen: „Er weiß renboim nicht bekannt. Wäheine ganze Menge über Musik, rend umgekehrt der Junior daraus nicht lernen zu wollen, lieber die Finger von einem wäre dumm“, hat Michael Ba- anderen Stock lässt: Nein, direnboim erst jüngst wieder rigieren wolle er nicht, stellt der Geiger unumwunden fest – freimütig bekannt. Und so hat der Star-Dirigent „das ist mir zu anstrengend“. seinem Sohn gegenüber sicher Dafür teilen Vater und Sohn auch Gedanken geäußert zu aber eine andere Leidenschaft, Mendelssohns Violinkonzert, nämlich die fürs Rauchen: mit dem der Geiger nun in der Während der Senior allerdings Kölner Philharmonie zu hören gern zur Zigarre greift, zieht ist. Eine spannende Auseinan- der Junior nach seinen Konzerdersetzung, wirkt doch sein ten ein Pfeifchen vor. Allgegendunkler Geigenton bei aller wärtig muss der Vater dann ja Energie häufig eher kammer- nicht sein. musikalisch. Doch zweifellos wird der Junior mit reichlich Konzert-TIPPs Anregungen zu diesem romanKöln tischen Werk nach Köln komMo. 20.4., 20:00 Uhr Philharmonie men, schließlich hat der Wahl- Michael Barenboim (Violine), Solistes Berliner eben dieses Stück Européens Luxembourg, Christoph bereits mit anderen bedeuten- König (Leitung). Werke von Weber, Mendelssohn & Schumann den Musikern auf die Bühne gebracht: mit dem Orchestre Dortmund Di. 26.5., 20:00 Uhr Konzerthaus national Montpellier unter En- Musik für Freaks. Michael Barenboim rique Mazzola und beim Sym- (Violine). Werke von Boulez & Bach phonieorchester des Bayerionline-Tipp schen Rundfunks unter Mariss Jansons. Eine „Riesensache“ sei das, mit solchen Pultgrößen zu Vioworld trifft musizieren, schwärmt BarenMichael Barenboim boim. Ohnehin liebt der dunzum Interview kelhaarige Mann mit den wei- Das Video sowie weitere Konzerte auf: chen Gesichtszügen die geisti- www.concerti.de/michaelbarenboim
Interview
»Ich bin einfach ein neugieriger Mensch« Musik allein reicht ihm nicht aus: Der Pianist und Komponist KIT ARMSTRONG schloss auch ein Mathematikstudium ab – und kocht leidenschaftlich gern Meeresfrüchte. Von Christoph Forsthoff
Was macht einen Jahrhundert künstler aus?
Ich finde diesen Begriff ziemlich bedeutungslos. In einem Jahrhundert gibt es so viele Künstler, die etwas zu sagen gehabt haben – und das sollte man schätzen, anstatt eine Reihenfolge vom Ersten und Zweiten aufzustellen. Ich bin kein Anhänger des Kultes vom genialen Menschen. Empfinden Sie es denn als Last, dass Alfred Brendel Sie einen Jahrhundertkünstler genannt hat? 4 Termin-Tipps concerti 04.15
Ganz ehrlich: Es ist das erste Mal, dass ich das höre – vielleicht werde ich ihn bei unserer nächsten Begegnung fragen, was er damit gemeint hat (lacht). Auch wenn ich mir schon meiner Verantwortung bewusst bin, etwas zu schaffen, dessen Aussage über den Tag hinausgeht.
»Die Mathematik hat genauso eine Seele wie die Musik« Gidon Kremer hat in seinen »Briefen an eine junge Pianis tin« geschrieben, »entschei dend für die Karriere wird das Know-how, wie man seine Begabung verkauft. Dass man seine Seele gleich mitverkauft, merken nur wenige« – sehen Sie diese Gefahr auch?
Sie bleiben sich also selbst treu und verkaufen nicht Ihre Seele?
Vielleicht habe ich meine Seele schon verkauft, aber ich merke es nicht (lacht) … Nein, in meinem Fall hat diese Formulierung keine Bedeutung. In der Tat haben Sie nach dem Lob Brendels, statt Platten angebote anzunehmen, erst einmal Ihr Mathematikstudium abgeschlossen – was fasziniert Sie an der Mathematik?
Die Mathematik hat genauso eine Seele wie die Musik. Man braucht Intuition, Begeisterung und einen Sinn für das Schöne, denn ohne diesen Sinn existiert die Mathematik nicht. Die reine Mathematik ist nämlich etwas ziemlich Unpraktisches: Man forscht nicht, um die Lösung für ein bekanntes Problem zu finden, sondern um schöne Sachen zu ent decken …
Bei mir mischt sich da niemand ein. Wenn ich über die Musik oder meine Karriere nachden- … weshalb Sie sich nach wie ke, heißt das für mich, Partitu- vor auch mit der Mathematik ren zu lesen, Zusammenhänge beschäftigen? zu entdecken oder neue Pro- Aktuell nicht mehr. Nach dem jekte zu entwickeln: Das bedeu- Abschluss meines Studiums tet für mich Beschäftigung mit 2011 habe ich mich gefragt, ob Musik – alles andere ist nicht ich mich weiter der Mathemameine Sache. tik widme – was bedeutet hät-
Foto: Jason Alden
A
lfred Brendel hatte den schmächtigen Jungen schon 2008 als Jahrhundertbegabung bezeichnet – inzwischen ist der Teenie zum Twen geworden, und Kit Armstrong wird auf den Podien dieser Welt als brillanter Pianist gefeiert. Hat zwischenzeitlich sein Mathematikstudium abgeschlossen, sich im Selbststudium perfekt die deutsche Sprache beigebracht und für seine Alben eigene Kompositionen eingespielt. Und für sich selbst festgestellt, dass er das Denken nur auf der Bühne abschalten kann: „Im Konzert habe ich einen gänzlich freien Kopf.“
zUr Person
Multitalent: Kit Armstrong wurde 1992 in Kalifornien geboren. Mit fünf Jahren begann er Klavier zu spielen und zu komponieren, mit acht Jahren gab er sein Konzertdebüt. Er studierte Musik und Mathematik und erhielt Klavierunterricht bei Alfred Brendel. Auf seiner jüngsten CD vereint er neben eigenen Werken Musik von Bach und Ligeti.
concerti 04.15 termin-tipps 5
IntervIew
te, dass ich die Musikkarriere zumindest hätte einschränken müssen – oder ob ich versuche, ganz in der Welt der Musik zu leben. Da ich letzteres sehr schön fand, habe ich mich für die Musik entschieden – und es auch nie bereut, denn mein jetziges Leben bereitet mir unendlich viel Spaß! Spaß bereitet Ihnen offenbar auch das Komponieren, mit dem Sie schon als Kind be gonnen haben – erinnern Sie sich noch, was Sie seinerzeit gereizt hat?
Nein, diese Gefühle sind verblasst – geblieben ist hingegen die Musik, die ich damals geschrieben habe. Jüngst habe ich in einem großen Karton meine allerersten Kompositionen entdeckt, und ich freue mich schon sehr darauf, mir diese Werke einmal wieder anzuschauen, in die Gefühle jener Zeit einzutauchen und so vielleicht auch meine Vergangenheit besser zu verstehen. Werden Ihre ersten Komposi tionsversuche denn vor Ihrem heutigen kritischen Blick noch Bestand haben?
Was war es für ein Gefühl, als Kind die Uraufführung des eigenen Werkes zu erleben? Falsche Töne sind nicht weiter schlimm, sagt Kit Armstrong – solange die Intention dahinter stimmt
Ich glaube, es gab damals einige Probleme mit dem Satz der zweiten Flötenstimme, die ich
Foto: Jason Alden
Ehrlich gesagt, ist mir nur das Hauptthema des ersten Satzes meiner ersten Sinfonie in Erinnerung geblieben ... Doch würde ich schon behaupten, dass es vom Handwerklichen her ein gutes Stück war, zumal ich mir vorstellen kann, dass ich mir bei meiner ersten Sinfonie ziemliche Mühe gegeben habe.
mehrmals umschreiben musste, weil etwas nicht so klang, wie ich es mir vorgestellt hatte. Wobei ich mich als Komponist da natürlich verteidigen muss: Vermutlich war das Orchester schuld – der Komponist hat schon immer Recht (lacht).
»Die pianistische Technik ist eine leere Hülle« Was die Frage aufwirft: Spre che ich nun mit dem Pianisten oder dem Komponisten?
In erster Linie bin ich Musiker und in zweiter Linie Pianist – davon war ich schon immer überzeugt. Der Musiker arbeitet mit Klangvorstellungen und noch nicht verwirklichten Ideen – und der Pianist schafft daraus etwas auf dem Klavier. Insofern ist es uninteressant, die pianistische Technik zu studieren, weil es eigentlich eine leere Hülle ist. Ohne die indes kein Klavier abend möglich wäre …
Natürlich ist es wissenschaftlich interessant, wie sich solche Klangvorstellungen dann auf dem Klavier umsetzen lassen – doch ich als Musiker will die Sprache studieren und nicht die Aussprache. Ich behaupte nicht, dass ich die Aussprache hundertprozentig beherrsche: In Konzerten passieren mir immer wieder Dinge, die ich mir nicht wünschte …
um im Bild zu bleiben: Es genügt, was ich auf dem Klavier kann. Woran ich hingegen arbeite, ist der Gedanke dahinter. Das klingt, als sei am Ende für Ihre Interpretation der Kopf wichtiger als der Bauch?
Man kann den Kopf und den Bauch nicht trennen. Ist die Phrasierung eine Sache des Bauchgefühls oder des Ver stands? Ist die Klangschönheit Intuition oder Verstand? Natür lich ist der Rhythmus eine Sache des Verstandes, weil man immer bewusst zählen und die Struktur im Kopf behalten muss – doch warum macht man das? Verraten Sie es uns.
Weil es unserem Bauchgefühl entspricht, das wiederum aus der Tradition dieser Musik entstanden ist – diese Tradition indes ist eine Kopfsache. Mir fällt kein Beispiel ein, wo ich nicht verschiedene Argumente fände, um etwas entweder als Bauchgefühl oder als Sache des Verstandes zu bezeichnen: Es gibt immer ein Argument für beides. Klar dürfte diese Frage hin gegen bei einer anderen Leidenschaft von Ihnen sein: Sie essen und kochen für Ihr Leben gern. Was ist Ihr Lieb lingsgericht?
Meeresfrüchte! Es gibt auf dieser Welt weniges, was in mir solch überragende Gefühle erregt.
… die da wären?
Und in welcher Zubereitung?
Etwa falsche Töne – aber das ist nicht weiter schlimm, solange die Intention dahinter stimmt. Natürlich will ich keinen falschen Ton treffen, aber
Sie müssen ganz frisch sein – im besten Falle lebendig – und ohne aufwändige Zubereitung. Ganz einfach gedünstet, gebraten oder auch roh gegessen.
Koche ich für mich selbst, kaufe ich mir einen Hummer oder einen Fisch und bereite diese ganz schlicht in einem Topf oder einer Pfanne zu, ohne Soße. Ist diese Leidenschaft fürs Ko chen und Essen ein Ausgleich für Ihre ja sonst doch sehr vom Geist dominierten Beschäfti gungen?
(lacht) Körperlich auf jeden Fall … Neulich habe ich gemerkt, dass ich, wenn ich Teig geknetet oder Nudeln selbst gemacht habe, keine gescheiten Tremoli mehr spielen kann. Ich kann mir diese Blockade zwar noch nicht wirklich erklären, aber es gibt offenbar Gegenbewegungen, die einfach nicht zusammenpassen. Konzert-TIPPs
Köln Do. 23.4., 19:00 Uhr Philharmonie José Maria Blumenschein (Violine), Johannes Wohlmacher (Violoncello), Kit Armstrong (Klavier), WDR Sinfonieorchester Köln, Jukka-Pekka Saraste (Leitung). Werke von Haydn, Mozart & Beethoven Zarrentin Do. 6.8., 19:30 Uhr Kirche Festspiele Mecklenburg-Vorpommern: Kit Armstrong (Klavier). Werke von Byrd, Sweelinck, Bull & Bach online-Tipp
Kit Armstrong spricht über Bach-Transkriptionen Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/armstrong CD-Tipp
Bach: Partita BWV 825, Ligeti: Musica ricercata Nr. 3-5, 7, 9 & 10, Armstrong: Fantasy on BACH u. a. Kit Armstrong (Klavier). Sony Classical concerti 04.15 Termin-Tipps 7
PROGRAMM Das Klassikprogramm im April
TIPP
Fr. 24.4.2015, 19:30 Uhr einhard-Gymnasium (Aula) Eine italienische Nacht. Lutz Görner (Lesung), Nadia Singer (Klavier). Musik und Texte von Rossini, Donizetti, Bellini, Paganini, Liszt & Heine
Do. 9.4.2015, 20:00 Uhr ruhr-Universität (Audimax) 35. Bochumer Orgeltage. Kay Johannsen (Orgel), Bochumer Symphoniker, Arno Hartmann (Leitung). Fauré: Orgelsinfonie F-Dur op. 20 (DEA), Johannsen: Concerto für organ, strings and percussion, Strauss: Metamorphosen
BAMBerG So. 12.4.2015, 17:00 Uhr Konzerthalle Thierry Escaich (Orgel). Werke von Bach, Mendelssohn, Escaich, Boëly u. a. So. 26.4.2015, 17:00 Uhr Konzerthalle Christian Schmitt (Orgel), Bamberger Symphoniker, Giovanni Antonini (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 33 B-Dur, Haydn: Orgelkonzert Nr. 1 C-Dur, Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll
BAYreUtH Fr. 24.4.2015, 20:00 Uhr Stadthalle Christian Schmitt (Orgel), Bamberger Symphoniker, Giovanni Antonini (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 33 B-Dur, Haydn: Orgelkonzert Nr. 1 C-Dur, Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll
BerlIn Mi. 1.4.2015, 20:00 Uhr Philharmonie Gidon Kremer (Violine), Martha Argerich (Klavier). Weinberg: Violinsonate Nr. 5 g-Moll op. 53, Beethoven: Violinsonate Nr. 8 G-Dur op. 30 Nr. 3 & Violinsonate Nr. 10 G-Dur op. 96 So. 12.4.2015, 20:00 Uhr Philharmonie Christian Tetzlaff (Violine), Bundesjugendorchester, Karl-Heinz Steffens (Leitung). Bartók: Violinkonzert Nr. 2, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4 f-Moll Do. 16.4.2015, 20:00 Uhr Konzerthaus (Großer Saal) Arcadi Volodos (Klavier), Konzerthausorchester Berlin, Michael Sanderling (Leitung). Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 7 C-Dur „Leningrader“ 8 termin-tipps concerti 04.15
BoCHUM
CHrIStIAn PoltÉrA Sa. 25.4.2015, 20:00 Uhr Beethoven-Haus Bonn Christian Poltéra (Violoncello), Ronald Brautigam (Klavier). Beethoven: Cellosonate A-Dur op. 69 & Variationen über „Bei Männern, welche Liebe fühlen“ Es-Dur, Schubert: Arpeggione-Sonate a-Moll, Mendelssohn: Cellosonate D-Dur Mythos „Mara“: Christian Poltéra spielt eines jener drei weltberühmten Celli, die vor 300 Jahren bei Antonio Stradivari in Cremona auf der Werkbank lagen.
Sa. 18.4.2015, 19:30 Uhr Deutsche oper Berlioz: Roméo und Juliette - Premiere. Donald Runnicles (Leitung), Sasha Waltz (Regie & Choreographie) So. 19.4.2015, 19:00 Uhr Komische oper Schönberg: Moses und Aron - Premiere. Vladimir Jurowski (Leitung), Barrie Kosky (Regie) Do. 23.4.2015, 20:00 Uhr Philharmonie Håkan Hardenberger (Trompete), Berliner Philharmoniker, Andris Nelsons (Leitung). Gruber: „Aerial“ Konzert für Trompete und Orchester, Mahler: Sinfonie Nr. 5 So. 26.4.2015, 18:00 Uhr Staatsoper im Schiller theater Telemann: Emma und Eginhard - Premiere. René Jacobs (Leitung), Eva-Maria Höckmayr (Regie), Akademie für Alte Musik Berlin
So. 12.4.2015, 18:00 Uhr ruhr-Universität (Audimax) XI. Bochumer Orchesterakademie: Abschlusskonzert. Teilnehmer der XI. Bochumer Orchesterakademie, David Rahbee (Leitung). Beethoven: EgmontOuvertüre, Sibelius: En Saga, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 Do. 16.4. & Fr. 17.4.2015, 20:00 Uhr Schauspielhaus Stefan Temmingh (Blockflöte), Bochumer Symphoniker, Enrico Onofri (Leitung). Vivaldi: Sinfonia aus „Arsilda, regina di Ponto“ & Blockflötenkonzert RV 443, Haydn: Ouvertüren zu „L’isola disabitata“ & zu „Il Mondo della Luna“ & Sinfonie Nr. 96 „The Miracle“, Hofmeyr: Blockflötenkonzert Sa. 18.4.2015, 19:30 Uhr Kunstmuseum Eine italienische Nacht. Lutz Görner (Lesung), Nadia Singer (Klavier) So. 19.4.2015, 19:00 Uhr Kunstmuseum 8. Kammerkonzert. Andreas Weiß (Klarinette), Francesco Giussani (Fagott), Tobias Bredohl (Klavier). Saint-Saëns: Fagottsonate G-Dur op. 168, Debussy: Klarinettenrhapsodie, Glinka: Trio pathétique, Frühling: Trio op. 40
Bonn Sa. 18.4.2015, 20:00 Uhr Beethoven-Haus Kristian Bezuidenhout (Fortepiano), Andreas Meidinger (Sprecher). C. P. E. Bach: Fantasie in C-Dur Wq. 59/6, Rondo in Es-Dur Wq. 61/1, Sonate in B-Dur Wq. 59/3 & Sonate in G-Dur Wq. 55/6, Beethoven: Sonate in c-Moll op. 13 „Pathétique“, Mozart: Sonate c-Moll KV 457
Fotos: Palma Kolansky, Nikolaj Lund
AACHen
So. 19.4.2015, 18:00 Uhr Beethoven-Haus Krisztián Palágvi (Akkordeon). Bach: Partita c-Moll BWV 826, Mantovani: 8‘20‘‘ Chrono, Rameau: Nouvelles Suites de Pièces de Clavecin, Berio: Sequenza XIII, Liszt: Schubert-Soirées de Vienne: Valse-Caprice Nr. 6 u. a. Do. 23.4.2015, 20:00 Uhr Beethoven-Haus La Strada Invisible. Luciano Biondini (Akkordeon), Rita Marcotulli (Klavier) Sa. 25.4.2015, 16:00 Uhr Beethoven-Haus Vom Landei zum Weltstar. Stefan Siegert (Moderation), Hannes Träbert (Puppenspieler), Reiko Hoehmann (Klavier), Maja Hunziker (Geige), Markus Pfeiff (Fagott). Haydn: Vom Landei zum Weltstar Sa. 25.4.2015, 20:00 Uhr Beethoven-Haus Christian Poltéra (Violoncello), Ronald Brautigam (Klavier). Beethoven: Cellosonate A-Dur op. 69 & Variationen über „Bei Männern, welche Liebe fühlen“ Es-Dur WoO 46, Schubert: ArpeggioneSonate a-Moll D 821 u. a. Weitere Infos siehe Tipp So. 26.4.2015, 19:00 Uhr opernhaus Salut Salon. Die Nacht des Schicksals
BreMen Do. 2.4., Do. 16.4. & Fr. 24.4.2015, 19:00 Uhr theater Bremen Mozart: Le Nozze di Figaro. Clemens Heil (Leitung), Felix Rothenhäusler (Regie) Fr. 3.4., 18:00 Uhr, So. 12.4., 15:30 Uhr, Fr. 17.4. & So. 26.4., 19:30 Uhr theater Bremen Bizet: Carmen. Markus Poschner (Leitung), Anna-Sophie Mahler (Regie)
Mi. 8.4.2015, 19:30 Uhr theater Bremen Donizetti: L‘Elisir d‘Amore. Rolando Garza Rodriguez (Leitung), Michael Take (Regie)
TIPP
So. 19.4.2015, 18:00 Uhr theater Bremen Benatzky: Im Weißen Rössl. Daniel Mayr (Leitung), Sebastian Kreyer (Regie) Do. 30.4.2015, 19:30 Uhr theater Bremen Weill: Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny. Daniel Mayr (Leitung), Benedikt von Peter (Regie)
DortMUnD Do. 2.4., 19:30 Uhr & So. 19.4.2015, 18:00 Uhr theater (opernhaus) Tschaikowsky: Schwanensee. Xin Peng Wang (Choreographie) Fr. 10.4.2015, 19:30 Uhr theater (opernhaus) Bock: Anatevka Sa. 11.4. & Fr. 17.4.2015, 19:30 Uhr, So. 26.4.2015, 18:00 Uhr theater (opernhaus) Zauberberg. Motonori Kobayashi (Leitung), Xin Peng Wang (Choreographie) Fr. 17.4.2015, 20:00 Uhr Konzerthaus Dein ist mein ganzes Herz. Jonas Kaufmann (Tenor), Münchner Rundfunkorchester, Jochen Rieder (Leitung) Do. 23.4.2015, 20:00 Uhr Konzerthaus Max Raabe & das Palast Orchester Fr. 24.4.2015, 19:30 Uhr theater (opernhaus) Drei Streifen: Tanz. Benjamin Millepied, Demis Volpi & Jirí Bubeníček (Choreographie)
BrAnForD MArSAlIS Fr. 24.4.2015, 20:00 Uhr Konzerthaus Dortmund Branford Marsalis (Saxophon), hr-Bigband, Jim McNeely (Leitung) Jazzer mit einer Liebe zu Johannes Brahms: „Der liegt mir einfach“, sagt Jazzsaxophonist Branford Marsalis. „Und er hat gute Lieder geschrieben.“
Fr. 24.4.2015, 20:00 Uhr Konzerthaus Branford Marsalis (Saxophon), hr-Bigband, Jim McNeely (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp Sa. 25.4.2015, 19:00 Uhr Konzerthaus Anna Prohaska (Sopran), Eric Schneider (Klavier). Werke von Schubert, Brahms, Berlioz, Strauss & Rihm Sa. 25.4.2015, 19:30 Uhr theater (opernhaus) Händel: Saul. Motonori Kobayashi (Leitung), Katharina Thoma (Regie) Mo. 27.4.2015, 19:00 Uhr Konzerthaus Konzert für junge Leute. Elisabeth Fuchs (Leitung), Michaela Dicu (Regie), Dortmunder Philharmoniker. Romeo und Julia in New York
REFORMATION UND REVOLUTION Sa, 18.04.2015 | 18 Uhr HANNOVER, NEUSTÄDTER HOF- UND STADTKIRCHE ST. JOHANNIS
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Do. 30.4.2015, 20:00 Uhr Konzerthaus Murray Perahia (Klavier). Werke von Bach, Beethoven, Schumann & Chopin
DreSDen Mi. 1.4.2015, 19:00 Uhr Semperoper Adam: Giselle - Premiere. David Dawson (Choreographie) Fr. 10.4.2015, 19:00 Uhr Semperoper Verdi: Simon Boccanegra - Premiere. Pier Giorgio Morandi (Leitung), Jan Philipp Gloger (Regie) So. 12.4.2015, 19:30 Uhr Albertinum (lichthof) Xavier de Maistre (Harfe), Dresdner Philharmonie, Dmitri Kitajenko (Leitung). Prokofjew: Sinfonie Nr. 3 c-Moll, Glière: Harfenkonzert Es-Dur, Strawinsky: Der Feuervogel Sa. 18.4. & So. 19.4.2015, 19:30 Uhr Albertinum (lichthof) Martin Grubinger (Multipercussion), Dresdner Philharmonie, Markus Stenz (Leitung). Hartl: Concerto for Percussion, Haydn: Sinfonie fis-Moll „Abschiedssinfonie“ & Sinfonie G-Dur „Sinfonie mit dem Paukenschlag“ Sa. 25.4.2015, 20:00 Uhr Frauenkirche Akzent Bläsermusik virtuos. Albrecht Mayer (Oboe), Kammerakademie Potsdam, Antonello Manacorda (Leitung). Hoffmeister: Oboenkonzert C-Dur, Mozart: Adagio für Englischhorn und Streicher, Haydn: Sinfonie Nr. 94 „Mit dem Paukenschlag“
DUISBUrG Mi. 1.4. & Do. 2.4.2015, 20:00 Uhr theater am Marientor Kolja Blacher (Violine), Duisburger Philharmoniker, Giordano Bellincampi (Leitung). Nielsen: Helios op. 17 & Violinkonzert, Schumann: Sinfonie Nr. 1 B-Dur Sa. 11.4. & So. 26.4.2015, 18:00 Uhr theater am Marientor Wagner: Lohengrin. Sabine Hartmannshenn (Regie), Wen-Pin Chien (Leitung) Fr. 17.4.2015, 20:00 Uhr landschaftspark-nord Klavier-Festival Ruhr: Eröffnungskonzert. Yaara Tal & Andreas Groethuysen (Klavier). Werke von Mozart, Grieg & Strauss
So. 19.4.2015, 19:00 Uhr theater am Marientor Kolja Blacher & Friends. Kolja Blacher (Violine), Clemens Hagen (Violoncello), Raymond Curfs (Schlagzeug), Özgür Aydin (Klavier), Streicher der Duisburger Philharmoniker, Seokwon Hong (Leitung). Ravel: Duo für Violine und Violoncello, Dean: Electric Preludes, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 15 op. 141 Weitere Infos siehe Tipp Mo. 20.4.2015, 20:00 Uhr landschaftspark-nord Duisburg Klavier-Festival Ruhr. Alice Sara Ott (Klavier). Beethoven: Sonate Nr. 17 „Der Sturm“, Bach: Fantasie & Fuge a-Moll BWV 944, Bach/Busoni: Chaconne aus „Partita“ Nr. 2 d-Moll, Liszt: Liebesträume & Six Grandes Études de Paganini Mi. 22.4. & Do. 23.4.2015, 20:00 Uhr theater am Marientor Duisburger Philharmoniker, Ottavio Dantone (Leitung). J. C. F. Bach: Sinfonie d-Moll Wf 1:3, W. F. Bach: Klavierkonzert f-Moll, Mozart: Sinfonie Nr. 10 G-Dur KV 74, Haydn: Trauersinfonie So. 12.4., 18:30 Uhr & Di. 14.4.2015, 19:30 Uhr theater Verdi: Aida. Axel Kober (Leitung)
DÜSSelDorF Do. 2.4., Do. 9.4., Sa. 11.4., 19:30 Uhr & Mo. 6.4.2015, 18:30 Uhr Deutsche oper am rhein Massenet: Werther
TIPP
KolJA BlACHer So. 19.4.2015, 19:00 Uhr theater am Marientor Duisburg Kolja Blacher & Friends. Kolja Blacher (Violine), Clemens Hagen (Violoncello), Raymond Curfs (Schlagzeug), Özgür Aydin (Klavier), Streicher der Duisburger Philharmoniker, Seokwon Hong (Leitung). Ravel: Duo für Violine und Violoncello, Dean: Electric Preludes, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 15 op. 141 (Kammermusikfassung) Gewagt, gewonnen: Mehr Flexibilität und Mobilität wünschte sich Kolja Blacher, als der Geiger vor 15 Jahren seine Konzertmeisterstelle bei den Berliner Philharmonikern aufgab.
Fotos: Sim Canetty-Clarke/Hyperion Records, Bernd Buehmann
Di. 28.4.2015, 20:00 Uhr Konzerthaus Bernstein: A Quiet Place (konzertant). Claudia Boyle, Benjamin Hulett, Jonathan McGovern, Christopher Purves, Timothy Robinson, Gordon Bintner, Vocalconsort Berlin, Ensemble Modern, Kent Nagano (Leitung)
Klavier-Festival Ruhr Die Pianisten der Welt beflügeln Europas neue Metropole TIPP
AlBAn GerHArDt Mo. 20.4.2015, 20:00 Uhr tonhalle Düsseldorf Sternzeichen 10. Alban Gerhardt (Violoncello), Düsseldorfer Symphoniker, Aziz Shokakimov (Leitung). Skrjabin: Symphonisches Poeme d-Moll, Dutilleux: Cellokonzert „Tout un monde lointain“, Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur „Zurückbleiben bitte!“: Vor zwei Jahren reiste Alban Gerhardt mit dem Zug durch Deutschland und spielte auf zwölf Bahnhöfen jeweils eine Suite von Bach.
Fr. 10.4. & Sa. 18.4.2015, 19:30 Uhr Deutsche oper am rhein Verdi: Rigoletto. David Hermann (Regie), Giuliano Betta (Leitung) Sa. 11.4.2015, 20:00 Uhr tonhalle (Mendelssohn-Saal) Orff: Carmina Burana. Philharmonic Classic Orchestra, Chor & Solisten der Staatsoper Prag Fr. 17.4.2015, 19:30 Uhr Palais Wittgenstein Eine italienische Nacht. Lutz Görner (Lesung), Nadia Singer (Klavier)
Di. 28.4.2015, 20:00 Uhr tonhalle (Mendelssohn-Saal) Katia & Marielle Labèque (Klavier), Württembergisches Kammerorchester Heilbronn, Ruben Gazarian (Leitung). Mozart: Ouverture zu „La finta giardiniera“ (für zwei Klaviere) & Konzert für zwei Klaviere und Orchester Es-Dur KV 365, Schnittke: Moz-Art à la Haydn & Haydn: Sinfonie Nr. 94 G-Dur „Mit dem Paukenschlag“‘ (für zwei Klaviere) Mi. 29.4.2015, 19:00 Uhr Deutsche oper am rhein Puccini: Il Trittico. Dietrich W. Hilsdorf (Regie), Axel Kober (Leitung)
erFUrt So. 5.4.2015, 20:00 Uhr theater Thüringer Bachwochen 2015. Carolin Widmann (Violine), Münchener Kammerorchester, Daniel Giglberger (Konzertmeister). Bach: Tripelkonzert D-Dur & Violinkonzert d-Moll, Kurtàg: Merran’s Dream & Ligatura Y, Mozart: Violinkonzert G-Dur KV 216, Bartók: Divertimento
Info | Ticket: 01806 - 500 80 3* www.klavierfestival.de *(0,20 €/Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobil max. 0,60 €/Anruf)
Piotr Anderszewski & Matthias Goerne (Bariton) | Martha Argerich & Mischa Maisky (Violoncello) | Daniel Barenboim | Rafał Blechacz | Khatia Buniatishvili | Michel Camilo | Frank Chastenier Trio & Thomas Quasthoff (Vocal) | Chick Corea & Herbie Hancock | Hélène Grimaud | Marc-André Hamelin | Lang Lang | Eric Legnini Trio | Igor Levit | Denis Matsuev | Gabriela Montero | Maria João Pires & Antonio Meneses (Violoncello) | Mikhail Pletnev | Rantala – Danielsson – Erskine „Super Trio“ | Grigory Sokolov | Yaara Tal & Andreas Groethuysen | Daniil Trifonov | Arcadi Volodos | Yundi u.v.a.
Sa. 11.4.2015, 19:30 Uhr theater (Großes Haus) Gounod: Faust - Premiere. Jari Hämäläinen (Leitung), Benjamin Prins (Regie) Do. 23.4.2015, 19:30 Uhr theater (Studio) Offenbach: Pariser Leben - Premiere. Peter Leipold (Leitung), Samuel Bächli (Regie) Sa. 25.4.2015, 19:30 Uhr theater (Großes Haus) Porter: Kiss me, Kate
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Mo. 20.4.2015, 20:00 Uhr tonhalle (Mendelssohn-Saal) Sternzeichen 10. Alban Gerhardt (Violoncello), Düsseldorfer Symphoniker, Aziz Shokakimov (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp
Mi. 1.4., So. 19.4., Mi. 22.4. & Fr. 24.4.2015, 19:30 Uhr, Sa. 4.4.2015, 19:00 Uhr Aalto-Musiktheater Strauss: Die schweigsame Frau. Martyn Brabbins (Leitung), Guy Joosten (Regie)
Mi. 22.4.2015, 20:00 Uhr tonhalle Klaus Florian Vogt (Tenor), Staatskapelle Weimar, Stefan Solyom (Leitung). Wagner: Ouvertüren und Arien aus „Die Meistersinger von Nürnberg”, „Die Walküre” und „Lohengrin”, Flotow: Ouvertüre und Arie aus „Martha” u. a.
So. 5.4.2015, 18:00 Uhr Aalto-Musiktheater La Traviata. Guillermo García Calvo (Leitung), Josef Ernst Köpplinger (Regie), Angela Nisi (Violetta Valéry), Marie-Helen Joël (Flora Bervoix), Marion Thienel (Annina)
So. 26.4.2015, 17:00 Uhr robert-Schumann-Saal Barock trifft Modern Jazz. Dorothee Mields (Sopran), Yvonne Gesler (Klavier), Wolfram Goertz (Moderation), Engstfeld/Weiss-Quartett
Sa. 11.4., 19:00 Uhr & So. 12.4.2015, 18:00 Uhr Aalto-Musiktheater La Vie en Rose. Corps de ballet des Aalto Ballett Essen, Ben van Cauwenbergh (Choreographie). Musik von Adams & französische Chansons
Sa. 25.4., Mo. 27.4. & Do. 30.4.2015, 19:00 Uhr Deutsche oper am rhein Händel: Xerxes. Stefan Herheim (Regie), Konrad Junghänel (Leitung)
Sa. 18.4.2015, 19:00 Uhr Aalto-Musiktheater Die Odyssee – Premiere. Corps de ballet des Aalto Ballett Essen, Patrick Delcroix (Choreographie)
Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
17. April – 04. Juli 2015
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Do. 23.4.2015, 19:30 Uhr Mädchengymnasium Borbeck (Aula) Eine italienische Nacht. Lutz Görner (Lesung), Nadia Singer (Klavier) Do. 23.4.2015, 20:00 Uhr Philharmonie (Alfried Krupp Saal) JugendJazzOrchester NRW & Roger Willemsen. Gustav Peter Wöhler, Markus Stockhausen, JugendJazzOrchester NRW, Roger Willemsen u.a. Sa. 25.4.2015, 19:00 Uhr Aalto-Musiktheater Die Odyssee. Corps de ballet des Aalto Ballett Essen So. 26.4.2015, 16:30 Uhr Aalto-Musiktheater Mozart: Die Entführung aus dem Serail. Jonathan Cohen (Leitung), Jetske Mijnssen (Regie) So. 26.4.2015, 17:00 Uhr Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Piano Lecture - Fazıl Say. Fazıl Say (Klavier) Di. 28.4.2015, 20:00 Uhr Haus Fuhr Klavier-Festival Ruhr. Kuok-Wai Lio (Klavier). Janáček: Im Nebel, Schumann: Humoreske B-Dur op. 20, Schubert: Sonate G-Dur op. 78 D 894 Do. 30.4.2015, 20:00 Uhr Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Renaud Capuçon (Violine), Khatia Buniatishvili (Klavier)
FlenSBUrG Sa. 18.4.2015, 19:30 Uhr Stadttheater Mozart: Così fan tutte - Premiere. Florian Erdl (Leitung), Peter Grisebach (Regie)
FrAnKFUrt So. 5.4.2015, 18:00 Uhr oper Weber: Euryanthe - Premiere. Roland Kluttig (Leitung), Johannes Erath (Regie) Mo. 13.4.2015, 20:00 Uhr Alte oper Operngala. Diana Damrau (Sopran), Nicolas Testé (Bass-Bariton), Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, David Giménez Carreras (Leitung). Werke von Bellini, Donizetti & Verdi Sa. 18.4.2015, 20:00 Uhr Alte oper Christian Tetzlaff (Violine), Wiener Philharmoniker, Christoph Eschenbach (Leitung). Brahms: Violinkonzert D-Dur & Sinfonie Nr. 4
12 termin-tipps concerti 04.15
TIPP
nDr CHor Sa. 18.4.2015, 18:00 Uhr neustädter Hof- und Stadtkirche Hannover NDR Chor, Stephen Layton (Leitung). Prauliņš: Missa Rigensis, Byrd: Ne irascaris Domine & O Lord, Make Thy Servant Elizabeth, Tallis: Loquebantur variis linguis & Salvator mundi, Miškinis: Angelis suis Deus, Ešenvalds: Psalm 67, Łukaszewski: Nunc dimittis Klein, aber stimmstark: Gerade einmal 31 fest angestellte Sänger zählt der NDR Chor – doch im Acappella-Repertoire macht denen so rasch kein Ensemble etwas vor.
So. 26.4.2015, 18:00 Uhr hr-Sendesaal Fantasy Sonata. José Luis García Vegara (Oboe), Anne-Sophie Bertrand (Harfe), Akemi Mercer (Violine), Stefanie Pfaffenzeller (Violine), Dirk Niewöhner (Viola), Ulrich Horn (Violoncello). Box: Fantasy Sonata für Viola und Harfe & Oboenquintett, Yun: Sonata für Oboe, Harfe und Viola Di. 28.4.2015, 20:00 Uhr Alte oper New York Philharmonic Orchestra, Alan Gilbert (Leitung). Strawinsky: Petruschka, Ravel: Valses nobles et sentimentales, Strauss: Rosenkavalier-Suite op. 59
GelSenKIrCHen Sa. 4.4.2015, 19:30 Uhr Musiktheater im revier (Kleines Haus) Heute Abend: Lola Blau. Christa Platzer (Lola Blau), Thomas Rimes (Leitung) So. 12.4.2015, 18:00 Uhr Musiktheater im revier (Großes Haus) Der Zauberer von Oz. Sandra Wissmann (Regie), Thomas Rimes (Leitung) Mo. 20.4.2015, 19:30 Uhr Musiktheater im revier (Großes Haus) Neue Philharmonie Westfalen, Rasmus Baumann (Leitung). Händel: Concerto grosso op. 6 Nr. 6 g-Moll HWV 324, Schnittke: Concerto grosso Nr. 3, Künneke: Tänzerische Suite Do. 23.4.2015, 19:30 Uhr Musiktheater im revier (Großes Haus) Salomon: Der Tod und die Malerin. Bridget Breiner (Choreographie)
So. 26.4.2015, 18:00 Uhr Musiktheater im revier (Kleines Haus) Nils Mönkemeyer (Viola), Neue Philharmonie Westfalen, Johannes Klumpp (Leitung). Bach: Kunst der Fuge & Kantate „Ich habe genug“, Schostakowitsch: Kammersinfonie op. 110a, Britten: Lachrymae Do. 30.4.2015, 19:30 Uhr Musiktheater im revier (Großes Haus) MiR goes Swing. Neue Philharmonie Westfalen, Rasmus Baumann (Leitung). The Rat Pack
GIeSSen Di. 14.4.2015, 19:30 Uhr neues rathaus (Konzertsaal) Eine italienische Nacht. Lutz Görner (Lesung), Nadia Singer (Klavier)
HAMBUrG Do. 2.4.2015, 19:30 Uhr laeiszhalle (Großer Saal) 4. VielHarmonie-Konzert. Jörg Widmann (Klarinette), Hamburger Symphoniker, Peter Ruzicka (Leitung). Widmann: Lichtstudie I, Mozart: Klarinettenkonzert A-Dur, Ruzicka: Metamorphosen über ein Klangfeld von Joseph Haydn, Beethoven: Sinfonie Nr. 7 So. 12.4.2015, 14:30 Uhr laeiszhalle (Kleiner Saal) Liederabend. Simone Kermes (Sopran), Riccardo Rocca (Klavier). Lieder von Rossini, Schubert, Fauré, Satie, Hahn, Bellini, Donizetti, Purcell, Eccles, Wolf & Strauss So. 19.4.2015, 15:00 Uhr laeiszhalle (Kleiner Saal) Sonderprojekt Schostakowitsch! - Die Sonaten. Isabelle van Keulen (Violine & Viola), David Geringas (Violoncello), Ulrike Payer (Klavier), Keiko Tamura (Klavier). Schostakowitsch: Violinsonate op. 134, Violasonate op. 147 & Cellosonate d-Moll op. 40 So., 19.4., 11:00 Uhr & Mo. 20.4.2015, 20:00 Uhr laeiszhalle (Großer Saal) Midori (Violine), Philharmoniker Hamburg, Jun Märkl (Leitung). Bach/Reger: Choralvorspiel „O Mensch, bewein dein Sünde groß“ BWV 622, Berg: Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels“, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98 Do. 23.4. & Fr. 24.4.2015, 20:00 Uhr laeiszhalle (Großer Saal) Yuja Wang (Klavier), NDR Sinfonieorchester, James Conlon (Leitung). Berlioz: Roméo seul aus „Roméo et Juliette“ op. 17, Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll op. 16, Zemlinsky: Suite aus „Eine florentinische Tragödie“ op. 16 Sa. 25.4.2015, 20:00 Uhr Staatsoper (opera Stabile) Black Box 20_21. Cerha/Bernhard: Wien: Heldenplatz - Premiere
Foto: Michael Müller
Di. 21.4.2015, 20:00 Uhr Philharmonie (Alfred Krupp Saal) Boris Giltburg (Klavier), Prager Symphoniker, Christian Arming (Leitung). Werke von Smetana, Rachmaninow, Dvořák & Janáček
Hannover Mi. 1.4., 19:30 Uhr, Mo. 6.4., 18:30 Uhr & So. 12.4.2015, 16:00 Uhr Opernhaus Tschaikowsky: Dornröschen. Jörg Mannes (Choreographie) Sa. 4.4.2015, 19:30 Uhr Opernhaus Oster-Tanz-Tage 2015 – Water stains on the wall. Lin Hwai-min (Choreographie), Cloud Gate Dance Theatre of Taiwan Di. 7.4., Mi. 15.4., Sa. 18.4. & Di. 28.4.2015, 19:30 Uhr Opernhaus Bigonzetti: Der Prozess. Mauro Bigonzetti (Choreographie) Fr. 10.4.2015, 19:30 Uhr Opernhaus Mozart: Die Hochzeit des Figaro. Anja Bihlmaier (Leitung) Sa. 11.4. & Sa. 25.4.2015, 19:30 Uhr Opernhaus Mascagni: Cavalleria rusticana & Leoncavallo: Der Bajazzo. Mark Rohde (Leitung), Philipp Himmelmann (Regie) Sa. 18.4.2015, 18:00 Uhr Neustädter Hof- und Stadtkirche NDR Chor, Stephen Layton (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp Do. 23.4.2015, 10:30 Uhr Ballhof Zwei Evers: Gold
So. 26.4.2015, 15:00 Uhr Ballhof Zwei Hanke: Oh, wie schön ist Panama So. 26.4.2015, 18:30 Uhr Opernhaus Der Kuss – Rodin und Claudel. Jörg Mannes (Choreographie) Mi. 29.4.2015, 19:30 Uhr Opernhaus Strauß: Die Fledermaus. Benjamin Reiners (Leitung), Martin G. Berger (Regie)
Kassel Fr. 3.4.2015, 20:00 Uhr Kongress Palais Stadthalle Razvan Hamza (Violine), Staatsorchester Kassel, Patrik Ringborg (Leitung). Brahms: Tragische Ouvertüre c-Moll & Violinkonzert D-Dur, Hindemith: Sinfonie „Mathis der Maler“ Sa. 25.4.2015, 19:30 Uhr Staatstheater Kassel Aurora. Johannes Wieland (Choreographie)
Kiel Do. 2.4.2015, 20:00 Uhr Theater Kiel (Opernhaus) Wagner: Der fliegende Holländer. Leo Siberski (Leitung), Carlos Wagner (Regie)
So. 5.4.2015, 18:00 Uhr Theater Kiel (Opernhaus) Prokofjew: Romeo & Julia. Yaroslav Ivanenko (Choreographie), Ballett Kiel Fr. 10.4.2015, 20:00 Uhr Theater Kiel (Opernhaus) Heroes-K. Marguerite Donlon (Choreographie), Ballett Kiel Do. 16.4.2015, 19:30 Uhr Theater Kiel (Opernhaus) Mozart: Le nozze die Figaro Fr. 17.4.2015, 19:30 Uhr Offene Kirche St. Nikolai Kiel NDR Chor, Stephen Layton (Leitung). Werke von Prauliņš, Byrd, Tallis, Miškinis, Ešenvalds & Łukaszewski So. 19.4.2015, 17:00 Uhr Petrus-Kirche Kiel-Wik Blechbläserensemble Ludwig Güttler Mo. 20.4.2015, 20:00 Uhr Kieler Schloss Ronald Brautigam (Klavier), Philharmoniker Kiel, Jac van Steen (Leitung). Bartók: Suite „Der wunderbare Mandarin“, Brahms: Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur Di. 21.4.2015, 20:00 Uhr Kieler Schloss Alexandre Tharaud (Klavier) So. 26.4.2015, 16:00 Uhr Theater Kiel (Opernhaus) Lully: Atys. Rubén Dubrovsky (Leitung)
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Fulljames aufregende Neuinszenierung der beliebten Oper nach Bertolt Brecht RISE AND FALL OF THE CITY OF
Live am 1. April um 20.15 Uhr Aus dem Royal Opera House London auf der großen Kinoleinwand
Mehr Infos und Tickets unter: www.UCI-KINOWELT.de oder über die UCI App.
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concerti 04.15 Termin-Tipps 13
Konzert-tIPPs
Fr. 3.4.2015, 18:00 Uhr Kölner Philharmonie Bach: Matthäuspassion. Solisten, Vokalensemble Kölner Dom, Kölner Domchor, Gürzenich-Orchester, Helmut Rilling (Leitung) So. 5.4.2015, 20:00 Uhr trinitatiskirche Britten: The Turn of the Screw Fr. 10.4.2015, 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Christian Tetzlaff (Violine), Bundesjugendorchester, Karl-Heinz Steffens (Leitung). Werke von Bartók & Tschaikowsky Fr. 10.4.2015, 20:00 Uhr oper am Dom (Foyer) Heute Abend: Lola Blau - Premiere So. 12.4.2015, 18:00 Uhr Kölner Philharmonie Tabea Zimmermann (Viola), Ensemble Resonanz, Enno Poppe (Leitung). Mozart: Klarinettenkonzert A-Dur, Poppe: Filz (DEA), Schubert: Sinfonie Nr. 5 Di. 14.4.2015, 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Christoph Prégardien (Tenor), Gürzenich-Orchester Köln, Lahav Shani (Leitung). Berg: Lyrische Suite (Auszüge), Mahler: Lieder eines fahrenden Gesellen, Schubert: Sinfonie Nr. 8 C-Dur D944 Mi. 15.4.2015, 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Du bist die Welt für mich. Jonas Kaufmann (Tenor), Münchner Rundfunkorchester, Jochen Rieder (Leitung) Do. 16.4.2015, 18:30 Uhr Funkhaus Wallrafplatz Klavier-Festival Ruhr: AufTakt – KlavierModern. Pierre-Laurent Aimard & Tamara Stefanovich (Klavier)
TIPP
Do. 16.4.2015, 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Fazıl Say (Klavier), Orpheus Chamber Orchestra. Wagner: Siegfried-Idyll, Mozart: Klavierkonzert A-Dur KV 488, Say: Neues Werk (DEA), Haydn: Sinfonie d-Moll Hob. I:80 Mo. 20.4.2015, 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Michael Barenboim (Violine), Solistes Européens Luxembourg, Christoph König (Leitung). Weber: Ouvertüre zu „Der Freischütz“, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll, Schumann: Sinfonie Nr. 4 Mi. 22.4.2015, 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Graham F. Valentine (Sprecher), Freiburger BarockConsort. Samuel Pepys’ London Diary & engl. Musik des 17. Jh Do. 23.4.2015, 19:00 Uhr Kölner Philharmonie José Maria Blumenschein (Violine), Johannes Wohlmacher (Violoncello), Kit Armstrong (Klavier), WDR Sinfonieorchester Köln, Jukka-Pekka Saraste (Leitung). Haydn: Klaviertrio es-Moll Hob XV:31, Mozart: Klavierkonzert Es-Dur KV 482, Beethoven: Sinfonie Nr. 1 C-Dur Fr. 24.4.2015, 20:00 Uhr Kölner Philharmonie More Masterpieces. WDR Big Band Köln, Maria Schneider (Leitung) Sa. 25.4.2015, 19:00 Uhr oper am Dom Strauss: Arabella - Premiere. Renaud Doucet (Regie), Stefan Soltesz (Leitung) Sa. 25.4.2015, 20:05 Uhr Funkhaus Wallrafplatz Sergej Nakariakov (Trompete), WDR Funkhausorchester Köln, Ari Rasilainen (Leitung). Werke von Dvořák u. a. So. 26.4.2015, 16:00 Uhr Kölner Philharmonie SIGNUM saxophone quartet. Werke von Sibelius, Glasunow, Ligeti/Oehrli u. a. Mo. 27.4.2015, 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Grigory Sokolov (Klavier)
lUCIA CerVonI Fr. 3.4., 18:00 Uhr & Fr. 10.4.2015, 19:30 Uhr theater Magdeburg Fibich: Die Braut von Messina. Kimbo Ishii (Leitung), Cornelia Crombholz (Regie) Posing auf Facebook: Mezzosopranistin Lucia Cervoni liebt das soziale Netzwerk – und beglückt ihre Freunde dort regelmäßig mit neuen Bildern von sich selbst.
14 termin-tipps concerti 04.15
Mi. 29.4.2015, 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Mischa Maisky (Violoncello), Orchestre Philharmonique de Strasbourg, Marko Letonja (Leitung). Weber: Ouvertüre zu „Oberon“, Fauré: Elégie, Saint-Saëns: Cellokonzert Nr. 1 a-Moll, Rachmaninow: Sinfonische Tänze Do. 30.4.2015, 20:00 Uhr Kölner Philharmonie New York Philharmonic, Alan Gilbert (Leitung). Werke von Strawinsky, Ravel & Strauss
leIPZIG So. 12.4.2015, 16:00 Uhr opernhaus Wagner: Siegfried - Premiere
So. 19.4.2015, 11:00 Uhr Mendelssohn-Haus (Musiksalon) Zum 20. Jubiläum des MendelssohnQuartetts. Mendelssohn-Quartett, Alexandra Oehler (Klavier) Do. 30.4.2015, 20:00 Uhr Gewandhaus (Großer Saal) Grosses Concert. Gautier Capuçon (Violoncello), Gewandhausorchester, Emmanuel Krivine (Leitung). Dvořák: Cellokonzert, Franck: Sinfonie d-Moll
leVerKUSen Sa. 25.4., 19:30 Uhr & So. 26.4.2015, 18:00 Uhr Bayer Kulturhaus An American in Paris. Bayer-Blasorchester, Pierre Kuijpers (Leitung) So. 26.4.2015, 11:00 Uhr Bayer Kulturhaus Masha Bijlsma & Band
lÜBeCK Sa. 11.4.2015, 20:00 Uhr MUK Benefizkonzert Kiwanis Club. Christian Tetzlaff (Violine), Bundesjugendorchester, Karl-Heinz Steffens (Leitung). Werke von Strauss, Schubert, Bartók & Tschaikowsky So. 12.4., 16:00 Uhr & So. 26.4.2015, 18:00 Uhr theater (Großes Haus) Purcell: The Fairy Queen. Andreas Wolf (Leitung), Tom Ryser (Regie) Sa. 18.4.2015, 19:30 Uhr theater (Großes Haus) Tschaikowsky: Schwanensee. Yaroslav Ivanenko (Choreographie), Ballett Kiel So. 19.4., 11:00 Uhr & Mo. 20.4.2015, 19:30 Uhr MUK Jing Zhao (Violoncello), Philharmoniker Lübeck, John Nelson (Leitung). Strawinsky: Pulcinella-Suite, Tschaikowsky: Rokoko-Variationen, Rimski-Korsakow: Scheherazade Mi. 29.4.2015, 19:30 Uhr theater (Großes Haus) Berlioz: La Damnation de Faust
lÜneBUrG Fr. 3.4., Do. 9.4. & Di. 21.4.2015, 20:00 Uhr theater lüneburg Prokofjew: Romeo & Julia. Olaf Schmidt (Choreographie) Sa. 4.4., 20:00 Uhr, So. 12.4. & So. 26.4. 19:00 Uhr theater lüneburg Hindemith: Neues vom Tage. Thomas Dorsch (Leitung), Hajo Fouquet (Regie)
MAGDeBUrG Do. 2.4.2015, 19:30 Uhr Schauspielhaus Glass: Der Prozess - Premiere. Hermann Dukek (Leitung), Michael McCarthy (Regie)
Fotos: Tom Wolf, privat
Köln
Fr. 3.4., 18:00 Uhr & Fr. 10.4.2015, 19:30 Uhr theater Fibich: Die Braut von Messina Weitere Infos siehe Tipp
TIPP
Sa. 11.4.2015, 19:30 Uhr theater Tschaikowsky: Dornröschen - Premiere. Gonzalo Galguera (Choreographie) Do. 16.4. & Fr. 17.4.2015, 19:30 Uhr theater Lucia Cervoni (Mezzosopran), Magdeburgische Philharmonie, Miriam Burns (Leitung). Strauss: Don Juan & Salomes Tanz aus „Salome“, Mahler: Fünf Rückert-Lieder, Haydn: Sinfonie Nr. 104 D-Dur
MAnnHeIM Di. 21.4.2015, 19:30 Uhr nationaltheater Wake up and dream: Ein Cole-PorterSongbook. Cordula Däuper (Regie) Weitere Infos siehe Tipp
MÜnCHen So. 12.4.2015, 19:00 Uhr residenz (Cuvilliés-theater) Rossini: Comte Ory - Premiere. Oksana Lyniv (Leitung), Marcus H. Rosenmüller (Regie) Mi. 15.4.2015, 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Mischa Maisky (Violoncello), Russian National Orchestra, Mikhail Pletnev (Leitung). Tschaikowsky: Rokoko-Variationen A-Dur op. 33, Nocturne d-Moll & Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 „Pathétique“ Sa. 18.4.2015, 19:30 Uhr Bayerische Staatsoper Ballett von Siegal (UA). Bayerisches Staatsballett
Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
nÜrnBerG So. 12.4.2015, 16:30 Uhr Meistersingerhalle (Großer Saal) Viviane Hagner (Violine), Nürnberger Symphoniker, Alexander Shelley (Leitung). Purcell: Dido and Aeneas, Bruch: Schottische Fantasie Es-Dur, Walton: Sinfonie Nr. 1 b-Moll
CorDUlA DÄUPer Di. 21.4.2015, 19:30 Uhr nationaltheater Mannheim Wake up and dream: Ein ColePorter-Songbook. Cordula Däuper (Regie), Götz Hellriegel (Choreographie) Früh übt sich, wer auf die Bühne will: In ihrer Heimatstadt Wiesbaden sammelte die kleine Cordula Däuper einst erste Erfahrungen im Kinderchor des dortigen Theaters.
Di. 21.4.2015, 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Joshua Bell (Violine), Münchner Philharmoniker, Paavo Järvi (Leitung). Nielsen: Ouvertüre zu „Maskerade“, Tschaikowsky: Violinkonzert, Strawinsky: Scherzo fantastique, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 1 Fr. 24.4.2015, 20:00 Uhr Prinzregententheater Jan Lisiecki (Klavier). Werke von Chopin: Grande valse brillante Es-Dur op. 18, 24 Préludes, Drei Nocturnes, Drei Walzer op. 64 u. a. Do. 30.4.2015, 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Lang Lang (Klavier), Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Andris Nelsons (Leitung)
Mi. 15.4.2015, 19:30 Uhr Meistersingerhalle (Kleiner Saal) Eine italienische Nacht. Lutz Görner (Lesung), Nadia Singer (Klavier)
PAPenDorF/roStoCK Mo. 6.4.2015, 19:30 Uhr Villa Papendorf Klassik ganz privat. Julian Steckel (Violoncello), Paul Rivinius (Klavier). Schumann: Fantasiestücke op. 73, Lutosławski: Grave, Poulenc: Cellosonate, Brahms: Cellosonate Nr. 2 F-Dur u. a. Di. 7.4.2015, 19:30 Uhr Villa Papendorf Klassik ganz privat. Alexey Stadler (Violoncello), Karina Sposobina (Klavier). Sibelius: Malinconia op. 20, Schnittke: Cellosonate Nr. 1, Glasunow: Elegie op. 17, Prokofjew: Cellosonate op. 119 Mi. 8.4.2015, 19:30 Uhr Villa Papendorf Klassik ganz privat. Jean-Guihen Queyras (Violoncello), Alexander Melnikov (Klavier). Beethoven: Cellosonate g-Moll op. 5/2, Debussy: Cellosonate d-Moll, Chopin: Cellosonate g-Moll u. a. Do. 9.4.2015, 19:30 Uhr Villa Papendorf Klassik ganz privat. Natalie Clein (Violoncello), Anthony Marwood (Violine). Bach: Zweistimmige Invention, Kodály: Duo op. 7, Ravel: Sonate „A la amoire de Claude Debussy“
concerti 04.15 termin-tipps 15
Konzert-tIPPs
CHrIStIAn GerHAHer Fr. 24.4.2015, 19:30 Uhr liederhalle Stuttgart (Mozart-Saal) Christian Gerhaher (Bariton), Gerold Huber (Klavier). Schubert: Die schöne Müllerin op. 25 D 795 Bügeln gegen das Lampenfieber: Kurz vor seinen Auftritten schnappt sich Christian Gerhaher stets Plätteisen und Bügelbrett und bearbeitet nochmal seine Frackhemden.
Fr. 10.4.2015, 19:30 Uhr Villa Papendorf Klassik ganz privat. Valentin Radutiu (Violoncello), Per Rundberg (Klavier). Boccherini: Cellosonate Nr. 4 A-Dur, Mendelssohn: Cellosonate Nr. 2 D-Dur op. 58, Enescu: Cellosonate Nr. 2 C-Dur op. 26/2, Bartók: Rumänische Volkstänze (für Violoncello & Klavier) Sa. 11.4.2015, 19:30 Uhr Villa Papendorf Klassik ganz privat. Marie-Elisabeth Hecker (Violoncello), Michail Lifits (Klavier). Bach: Gambensonate Nr. 3 g-Moll BWV 1029, Schubert: Arpeggione Sonate a-Moll D 821, Rachmaninow: Cellosonate g-Moll op. 19 Sa. 25.4.2015, 19:30 Uhr Villa Papendorf Klassik ganz privat. Gerhard Oppitz (Klavier). Beethoven: Klaviersonate Nr. 17 „Der Sturm“ d-Moll op. 31/II & Klaviersonate Nr. 18 „Die Jagd“ Es-Dur op. 31/III, Schubert: Drei Klavierstücke D 946, Brahms: Fantasien
SCHWelM Do. 30.4.2015, 20:00 Uhr Ibach-Haus Klavier-Festival Ruhr. Anton Gerzenberg & Daniel Gerzenberg (Klavier). Fauré: Dolly Suite, Schubert: Fantasie zu vier Händen f-Moll op. 103 D 940, Mozart: Sonate zu vier Händen D-Dur KV 381, Rachmaninow: Sechs Stücke op. 11
SIeGen Mi. 22.4.2015, 20:00 Uhr Siegerlandhalle Glenn Miller Orchestra, Wil Salden (Leitung) 16 termin-tipps concerti 04.15
SteInFUrt
WUPPertAl
So. 19.4.2015, 20:00 Uhr Bagno-Konzertgalerie Klavier-Festival Ruhr. Andreas Haefliger (Klavier). Beethoven: Sonate Nr. 22 F-Dur op. 54, Sonate Nr. 27 e-Moll op. 90, Bartók: Im Freien Sz. 81, Brahms: Sonate Nr. 3 f-Moll op. 5
So. 19.4.2015, 18:00 Uhr Immanuelskirche Eine italienische Nacht. Lutz Görner (Lesung), Nadia Singer (Klavier)
StUttGArt So. 12.4.2015, 18:00 Uhr Staatsgalerie (Vortragssaal) Nacht und Träume. Janina Baechle (Mezzosopran), Markus Hadulla (Klavier). Lieder von Liszt, Schubert u. a. So. 19.4.2015, 18:00 Uhr liederhalle (Beethovensaal) Du bist die Welt für mich. Jonas Kaufmann (Tenor), Münchner Rundfunkorchester, Jochen Rieder (Leitung) Di. 21.4.2015, 20:00 Uhr liederhalle Sir András Schiff (Klavier). Bach: Partiten Nr. 1-6 BWV 825-830 Fr. 24.4.2015, 19:30 Uhr liederhalle (Mozart-Saal) Christian Gerhaher (Bariton), Gerold Huber (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp Do. 30.4.2015, 20:00 Uhr liederhalle Artemis Quartett. Dvořák: Streichquartett F-Dur op. 96 „Amerikanisches“, Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 5, Tschaikowsky: Streichquartett Nr. 1
WeIMAr
Fr. 24.4.2015, 20:00 Uhr Historische Stadthalle Klavier-Festival Ruhr. Lang Lang (Klavier). Bach: Italienisches Konzert F-Dur BWV 971, Tschaikowsky: Die Jahreszeiten, Chopin: Scherzi Nr. 1-4
WÜrZBUrG Sa. 4.4.2015, 19:30 Uhr Mainfranken theater (Großes Haus) Bizet: Carmen. Enrico Calesso (Leitung), Sabine Sterken (Regie) Fr. 10.4.& Sa. 25.4.2015, 20:00 Uhr Mainfranken theater (Kammerspiele) Schöller/Gutgesell: Frontgarderobe. Jürgen R. Weber (Regie) Di. 14.4.2015, 19:30 Uhr Mainfranken theater (Großes Haus) Beethoven: Fidelio. Sebastian Beckedorf (Leitung), Stephan Suschke (Regie) Mo. 20.4.2015, 19:30 Uhr Vogel Convention Center Magali Mosnier (Flöte), I Musici di Roma. Werke von Vivaldi & Bach Do. 30.4.2015, 19:30 Uhr Mainfranken theater (Großes Haus) Strauß: Der Zigeunerbaron. Sebastian Beckedorf (Leitung), Uwe Drechsel (Regie)
TIPP
Mo. 6.4.2015, 19:30 Uhr Jakobskirche Thüringer Bachwochen 2015: MARA Die abenteuerliche Geschichte eines Cellos. Christian Poltéra (Violoncello), Ryo Takeda (Lesung) Fr. 10.4.2015, 19:30 Uhr Schießhaus Weimar Thüringer Bachwochen 2015. The Danish String Quartet Weitere Infos siehe Tipp So. 12.4. & Mo. 13.4.2015, 19:30 Uhr Weimarhalle Lisa Larsson (Sopran), Staatskapelle Weimar, Stefan Solyom (Leitung). Schnelzer: A Freak in Burbank, Martinsson: Liederzyklus auf Gedichte von Emily Dickinson, Dvořák: Sinfonie Nr. 5 So. 26.4.2015, 18:00 Uhr Deutsches nationaltheater Mozart: Die Zauberflöte - Premiere. Nina Gühlstorff (Regie)
WolFSBUrG Mi. 15.4.2015, 19:30 Uhr theater Salut Salon. Die Nacht des Schicksals
tHe DAnISH StrInG QUArtet Fr. 10.4.2015, 19:30 Uhr Schießhaus Weimar Thüringer Bachwochen 2015. The Danish String Quartet. Bach: Auszüge aus „Die Kunst der Fuge“ BWV 1080, Mozart: Adagio und Fuge c-Moll KV 546 & Präludien und Fugen aus „Das Wohltemperierte Clavier“, Mendelssohn: Capriccio und Fuge op. 81, Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 9 Schulfreunde: Die Geiger Frederik Øland und Rune Tonsgaard Sørensen sowie Bratscher Asbjørn Nørgaard musizieren schon seit Jugendzeiten zusammen.
Fotos: Caroline Bittencourt, Felix Broede/Sony Classical
TIPP
FeStiValS In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor
Foto: Klaus Bossemeyer
Schöne neue Welt: Wolfsburg kann mehr als nur Autos bauen
24_Wolfsburg marilleneis und die mobilität des geistes Im Mittelpunkt der Movimentos Festwochen steht seit 2003 der Tanz 26_Provence Wiederkäuen in den logen Bei Musique à la Ferme sind die besten Plätze den Paarhufern vorbehalten 28_Weilburg entschleunigung unter dem lindenboskett Die Weilburger Schlosskonzerte laden zur Zeitreise ein 29_rostock auf einen Wein und eine Quiche mit den Künstlern Ein Cello Festival der ganz besonderen Art 30_Halle die verwandlung des hässlichen entleins Händel-Festspiele Halle: Eine Stadt entdeckt sich neu 30_berlin schwarze tasten-messe Berliner Klavierfestival: Pianisten feiern Skrjabins Klavier-Schaffen 31_ garmisch-Partenkirchen in der Welt zuhaus‘ – dahoam in garmisch-Partenkirchen Von Leidenschaft und Tod: Auf des Meisters Spuren beim Richard-Strauss-Festival Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
April 2015 concerti 23
Festivalguide
Marilleneis und die Mobilität des Geistes
V
ier Buchstaben. Am Ende eines langen, dunklen Tunnels. Dann, hinter einer Treppe, an banalen Garderoben vorbei, eine weiße Wand: GLÜCK verheißen die Leuchtdioden – und das gleich mehrtausendfach im Lichtschlauch. Die Künstlerin Heike
Elegante Unterhaltung: Les Ballets de Monte-Carlo 24 concerti April 2015
Weber hatte im letzten Jahr bildnerisch simpel, aber eben doch immer wieder schön das Motto der 12. Movimentos Festwochen in Wolfsburg umgesetzt. FRIEDEN – mehr als nur ein Motto?
Ein Motto, das man genauso wenig oder genauso sehr ernst nehmen muss wie die anderen Leitmotive, die Maria Schneider – die strenge, effiziente und immer sehr elegante Kreativdirektorin der VW Autostadt – sich mit ihrem Team ausdenkt für ihr alljährlich staunenswertes, jenseits des eigentlichen Kernauftrag gewachsenes, gehegtes und gepflegtes Kulturfestival. 2015 hat das Motto sieben Buchstaben: FRIEDEN. Der Besucher mag das hinterfragen – oder sich einfach nur anregen lassen von der so bunten wie hochkarätigen Mischung aus Lesungen berühmter Schauspieler, aus Klassik-, Pop-, Jazz- und bisweilen auch Rockkonzerten. Seinen überregionalen Fokus indes gewinnt dieser Mix aus den fünf bis sechs, inzwischen auch von Workshops begleiteten großen und überregional beachteten Tanzgastspielen an ihrem au-
ßergewöhnlichen Aufführungsort samt hochwertiger Gastronomie. FRIEDEN also. Es ist ein Anstoß, ein Slogan – mehr nicht. Denn wer in Wolfsburg auftritt, der spricht meist mit klingenden oder doch zumindest zukunftsträchtigen Namen schon für sich selbst. Das haben die gerne über die temporäre Pontonbrücke des Mittellandkanals strömenden Besuchermassen längst begriffen. Und auch dieser Weg ist symbolisch: weg aus dem perfekt bis zum Gaumengenuss inszenierten Themenpark, aus der kalkuliert über ihr schnödes Produktdasein hinausweisenden Warenwelt auf vier Rädern, über das Wasser, hin zur Produktionsstätte, für die auch das teilweise immer noch genutzte Heizkraftwerk Nord/Süd backsteinkathedralenhoch steht. Mit vier Schornsteinen als Wahrzeichen der künstlichen Stadt, 1938 begonnen, noch heute ein wenig vom Atem der Geschichte umweht. Und jedes Jahr im späten Frühling, heuer vom 10. April bis zum 17. Mai, zieht hier, im stillstehenden vorderen Teil, die Kunst ein – auf ganz großer Bühne, samt stylisher Feier= Zeitraum
= Künstler
= Ort
Fotos: Hans Gerritsen, Peter Greig
Die Autostadt in Wolfsburg ist mehr als ein Themenpark über das Glück auf vier Rädern. Im Mittelpunkt der Movimentos festwochen steht hier seit 2003 der Tanz. Von Manuel Brug
Alles etwas anders hier: Die Tribüne mit ihren rund 1000 Sitzen ...
lounge für das nette Hinterher. Die Tanzkunst. Und das – im Schnittpunkt von Hannover, Hamburg und Berlin – mit den großen, repräsentativen, aber ebenso auch vielversprechenden, zum Teil noch nicht gänzlich durchgesetzten internationalen Tanzgruppen, die sonst nicht nur an diesen Metropolen vorbeiziehen. Weil dort die festen Institutionen kein Geld für den Blick nach draußen und die Kuratoren der freien Szene und der städtischen Festivals einen festgefügten, oft gestrig avantgardistischen Geschmack haben, in dem diese Kompanien und Choreografen – die ein breiteres Publikum ansprechen, bewegen, manchmal auch nur auf hohem Niveau unterhalten – nicht vorkommen. Oder weil sie sich diese schlicht nicht leisten können. Mit dem engen Begriff dessen, was in einer Autostadt präsentiert werden soll, haben natürlich Gruppen wie das gefällige, aber trotzdem für das im Tanz nach wie vor etwas rückstän-
... wie auch das Eingangsfoyer in der Autostadt
dige Australien wichtige Sidney Dance Theatre oder die mitreißende EntertainmentMannschaft von Rami Be’ers israelischer Kibbutz Contemporary Company wenig gemein. Aber der Kulturbegriff ist hier sowieso längst ausgeweitet – bis hin zu den aus heimischem Ökogetreide gebackenen Dinkelseelen und dem veganen Marilleneis, das dem Movimentos-Festival seinen kulinarischen Rahmen gibt. Vom GLÜCK einer Balance auf hohem Niveau
Autos kommen da nur noch am Rande vor – Mobilität ist alles, auch die des Geistes. Doch ist auch die schöne Kunstwelt eine immer gefährdete, jedes Jahr aufs Neue beschworene und schließlich stolz präsentierte. Man liebt in Wolfsburg das Neue, aber auch die guten alten, vertrauten Bekannten, die man gerne wieder einlädt: Warum auch nicht, wenn es so klingende Namen sind wie dieses Jahr der unterhaltsam-elegante Jean
Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
Christophe Maillot mit seinen Les Ballets de Monte-Carlo? Oder der immer wieder berührende Lin Hwai-min mit seinem einzigartigen Cloud Gate Dance Theater aus Taiwan: Diesem wohl besten Choreografen Asiens hält man in Wolfsburg unverbrüchlich die Treue. Also muss man etwa aus Hamburg oder Berlin, wo die dafür eigentlich zuständigen Kulturinstitutionen wie Kampnagel oder die Berliner Festspiele lieber in ihrem Avantgarde-Kleinklein krümeln, nach Wolfsburg pilgern. Welch ein GLÜCK, das erleben zu können. Balanciert es doch über all dem prekären Durchschnitt anderer deutscher Tanzfestivals. Nicht nur das Publikum in der Region hat das verstanden – und kommt gerne auch als Wiederholungstäter. movimentos Festwochen 10.4. - 17.5.2015 Sydney Dance Company, Göteborgsoperans Danskompani, Matthias Goerne, Christiane Karg u. a. Wolfsburg April 2015 concerti 25
FEStiValGUidE
Auch die Ziegen dürfen zuhören – zum Dank gibt‘s köstlichen Käse
Wiederkäuen in den logen bei musiQue À la Ferme sind die besten Plätze den Paarhufern vorbehalten. Von Annette Zerpner
26 concerti April 2015
um später in den leicht erhöhten Boxen entlang der Wände zu entschlummern. Im „Parkett“ indes steht während der Festivalwoche eine Bühne samt Flügel – und wenn sich dort die Stuhlreihen füllen, wird es in den Logen still: Allenfalls zwischen den Sätzen ist manchmal zartes Wiederkäuen zu vernehmen. Entweder hat Kammermusik von Mozart, Brahms und Debussy eine einschläfernde Wirkung auf Paarhufer. Oder sie sind Gewohnheitstiere, denen so pünktlich um 21 Uhr die Augenlider schwer werden, dass sie nicht einmal mehr Honeggers Flötenstück Danse de la Chèvre zu Bocksprüngen animieren könnte. Spezielle musikalische Vorlieben hat Honnoré bei den Ziegen noch
nicht festgestellt – dafür weiß er von einer Henne zu erzählen, die samt Kükenschar während einer Schumann-Sonate den Gang in Richtung Bühne heraufspaziert kam. Käse, obst und Wein: Genuss bietet nicht allein die Musik
Tierisches, das fürs Publikum wie auch die Künstler ebenso zum Charme der musikalischen Hochsommertage beiträgt wie die gemeinsame Käse-, Obst- und Wein-Verkostung im Freien. Mit Tellern beladen lauscht ein älterer Mann den Zikaden und lächelt in die Dämmerung: Er ist Stammgast. „Wir leben in Montpellier, aber ich bin auf dem Land aufgewachsen. Dieser Hof hier mit seinen Geräuschen und Gerü= Zeitraum
= Künstler
= Ort
Foto: Alexie Valois, Musique à la Ferme
D
a hilft kein Meckern: Bei „Musique à la Ferme“ in Lançon nahe Aix-enProvence sind die Logenplätze von vornherein ausabonniert. Inhaberinnen der Dauerkarten sind gut 40 braune Ziegen. Ihr geräumiger Stall ist Mitte Juli zum achten Mal Schauplatz des Kammermusikfestivals von Jérémie Honnoré. Vor über 35 Jahren gründeten die Eltern des jungen Pianisten den Ziegenhof – heute sind sie überall in der Gegend für ihren fromage de chèvre bekannt. Nach dem Melken labt sich die Herde den ganzen Tag in den Hügeln der Umgebung an allerlei Kräutern, die das Käsearoma verfeinern. Pünktlich zur Generalprobe sind die Vierbeiner dann zurück im Stall,
chen ist sehr angenehm und heimelig.“ Seine Frau hingegen liebt die „herzliche, entspannte Atmosphäre“, in der sich Musikliebhaber, Nachbarn und Zufallsbesucher mischen. Eben dies schwebte Honnoré vor, als er sich nach einigen Privatkonzerten mit Studienfreunden vor sieben Jahren auf das Wagnis Festival einließ. „Musique à la Ferme“ sei für ihn auch eine Hommage an die Arbeit seiner Eltern, betont der Pianist, der in Paris lebt. Auf der Festivalwebseite zeigt ein Filmclip von 2008 im Zeitraffer, wie Familie und Helfer den Stall für das allererste Konzert vorbereiteten – heute sind sie ein eingespieltes Team, das die Symbiose aus nahbarer Hochkultur und Hofalltag perfekt durchgetaktet hat.
Wer die Ziegen indes nicht nur beim „Zubettgehen“, sondern ganz in ihrem Element erleben will, sollte sich für eine Hofführung anmelden und fragen, ob man die Herde nach dem morgendlichen Melken ein Stück durch die Landschaft begleiten darf. Danach ist auch für den deutschen Besucher verständlich, wieso ein französischer Ausdruck für „jemanden verrückt machen“ just „jemanden zur Ziege machen“ lautet: Es kann nämlich reichlich Nerven kosten, auf unbefestigten Pfaden die Balance zwischen den rasch und trittsicher dahinzockelnden, manchmal abrupt anhaltenden Huftieren zu behalten. Zumal auch kräftig gemeckert wird: Immer wieder muss der Hund Einzelgänger zusammentrei-
ben, die partout Alternativrouten ausprobieren wollen – allem Herdentrieb zum Trotz. Schade, dass ihnen im Karneval der Tiere kein Satz gewidmet ist wie Hausesel oder Federvieh: Camille Saint-Saëns’ französischer Zoo tobt dieses Jahr trotzdem an einem Abend durch den Ziegenstall. Und den berühmten Tierfabeln La Fontaines gilt ein Familienkonzert in der örtlichen Mediathek. Das restliche Programm, von Klassik und Romantik bis Nikolai Kapustin, ist indes tierfrei. Abgesehen von den Zuhörern im Stall. Musique à la Ferme 15.7. - 25.7.2015 Jérémie Honnoré, Emmanuelle Calà, Sylvain Durantel, Amanda Favier, Samika Honda, François Pascal u. a. Lançon-Provence, Frankreich
T H EA T ER S O MM ER 2 0 1 5 Goethe-Theater Bad Lauchstädt
HÖHEPUNKTE 17. Mai | 27./28. Juni | Gluck LE CINESI | L‘Arte del mondo 21. Juni | Mozart DIE ZAUBERFLÖTE Lautten Compagney Berlin | RIAS Kammerchor | konzertant 11. Juli | Mozart DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL Landestheater Coburg 22./23. August | Händel RINALDO Marionettentheater Carlo Colla e Figli, Mailand | Lautten Compagney Berlin Das gesamte Programm:
www.goethe-theater.com
Eintrittskarten, Besucherservice:
besucher@goethe-theater.com oder bundesweit bei allen
CTS-eventim-Verkaufsstellen Kuranlagen und Goethe-Theater Bad Lauchstädt GmbH Parkstraße 18 | 06246 Goethestadt Bad Lauchstädt Tel.: 034635 905472
Foto: Candida Höfer
Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
April 2015 concerti 27
Festivalguide
Umweht von Atem des Barock: Die Weilburger Schlosskonzerte laden zur Zeitreise ein
Barocke Residenz mit repräsentativem Garten: Schloss Weilburg
W
er über den weißen Kies mit knirschenden Schritten auf das barock verzierte Geländer zugeht, kann es kaum erwarten - gleich, ob schon wissend oder nur ahnend, dass sich von dieser Balustrade des Weilburger Schlosses aus ein spektakulärer Blick bietet: steil hinunter auf die Lahn, die hier zwischen Bäumen und Felsen hindurch leise über eine flache Rampe plätschert. Selbst regelmäßige Besucher der traditionsreichen, allsommerlichen Weilburger Schlosskonzerte vermögen sich nur schwer zu entscheiden, wohin sie schauen sollen: auf die mächtigen Blutbuchen
28 concerti April 2015
im Hof vor der Schlosskirche, zu dem kleinen Brunnen – oder doch zu dem Lindenboskett, diesem typisch barocken, strengen Spalier geformter Bäumchen. Hofkonzerte bei Sonnenschein
Alles atmet hier den Geist der Epoche. Wer aus dem etwa 60 Kilometer südöstlich gelegenen Frankfurt anreist, entschleunigt vor akkuraten Blumenrabatten und auf breiten Fürstentreppen ganz von selbst: Die Weilburger Schlosskonzerte sind ein Festival, für das sich die Gäste Zeit nehmen. Die Atmosphäre ist entspannt, nicht allzu förmlich oder festlich,
eher rustikal. Denn viele Konzerte finden unter freiem Himmel im Renaissancehof statt – und da kann es der Gattin im kleinen schwarzen Kleid zum späteren Abend hin auf den Klappstühlen leicht kalt werden. Der Hof ist akustisch günstig, von Renaissance-Gebäuden umgeben, leicht ansteigend. Lärm von außen dringt kaum ein, zumal in den alten Gässchen der Residenzstadt keine Motoren aufheulen. Kurzentschlossene haben gute Chancen, „Schönwetterkarten“ zu ergattern: Im Hof stehen nämlich mehr Plätze zur Verfügung als in der Schlosskirche, in die Konzerte bei Regen verlegt werden. Für Kammerkonzerte wird auch die Orangerie genutzt. Stammgast des Festivals ist das Württembergische Kammerorchester Heilbronn. Doch auch die Frankfurter Orchester, das hr-Sinfonieorchester und das Opern- und Museumsorchester, gastieren öfters hier, in jüngerer Zeit zudem kleinere Mittelklasse-Orchester aus ganz Deutschland. Zudem sind namhafte Solisten wie etwa der Pianist Martin Stadtfeld und der Cellist Daniel Müller-Schott zu hören während der zwei Festspiel-Monate, deren Konzerte sich wie stets auf die Wochenenden konzentrieren. Ihr Programm ist populär ausgerichtet, auf klassisch-romantisches Kernrepertoire konzentriert, doch zunehmend auch mit anderen Musik-Farben angereichert – eben genauso bunt wie ihr Publikum. Guido Holze Weilburger Schlosskonzerte 30.5. - 1.8.2015 Martin Stadtfeld, Emma Kirkby, Daniel Müller-Schott, Reinhold Friedrich, Sebastian Manz, Tianwa Yang, Dmitri Levkovich u. a. = Zeitraum
= Künstler
= Ort
Fotos: Hinrich Franck
Entschleunigung unter dem Lindenboskett
Auf einen Wein und eine Quiche mit den Künstlern Villa Papendorf Aufspielen im Wohnzimmer: Ein Cello Festival der ganz besonderen Art
S
ein Urgroßvater betrieb hier an der Warnow einst die größte Ziegelei Norddeutschlands, Olav Killinger hat in der einstigen Sommerresidenz der Familie nahe Rostock nun den wohl intimsten Konzertsaal der Region geschaffen. Sitzen seine Gäste – das Wort „Besucher“ meidet der Hamburger Reeder ganz bewusst – doch im Wohnzimmer des schneeweißen Gründerzeit-Baus, den der 47-Jährige 2007 (zurück-) gekauft und saniert hat. Und da dem Hausherrn mit dem Faible für die Klassik schon lange die Idee „eines ganz besonderen Konzertmoments“ vorschwebte, lädt der Mann mit dem jungenhaften Gesicht sich seit bald vier Jahren nicht nur Gäste ein, sondern vor allem hochkarätige Pianisten, Geiger oder Schauspieler. Reise durch die Celloliteratur – und den romantischen Park
In dieser Saison stehen seine „Private Concerts“ dabei im Zeichen des wohl sinnlichsten Streichinstruments – und gipfeln nun in einem „Cello Festival“: Sechs Tage lang wechseln sich allabendlich einige der besten Nachwuchscellisten wie Marie Elisabeth Hecker oder Alexey Stadler mit Stars wie Jean-Guihen Queyras samt ihren Klavierbegleitern ab. Bieten dem Publikum die Chance, eine Klangreise durch bekannte wie selten gespielte Werke der Cel-
loliteratur zu unternehmen – und dabei den Blick durch den weitläufigen Park mit seinen alten Eichen und Buchen schweifen zu lassen. Um hernach bei Wein und Quiche mit den Künstlern auch noch ein wenig zu plaudern: Denn Killinger lädt sich wirklich gern Gäste ein. Christoph Forsthoff Cello im Focus 6.4. - 27.6.2015 Julian Steckel, Christian Poltéra, Jean-Guihen Queyras, Pieter Wispelwey, Jan Vogler u. a. Villa Papendorf/Rostock
Katowice
Hereinspaziert: In der Villa Papendorf fühlen sich Musiker wie Publikum fast wie zuhause
Kultura
Polish National Radio Symphony Orchestra / NOSPR Gabriel Chmura Alexander Liebreich
Natura
Stefano Bollani
Festival
London Sinfonietta | Brad Lubman
Metamorphosis
Münchener Kammerorchester RIAS Kammerchor Alexander Liebreich
Edition 1
Miklós Perényi | Kuss Quartet
15–24 May 2015 Artistic director Alexander Liebreich
András Schiff Silesia String Quartet RIAS Kammerchor | Michael Alber Camerata Silesia | Anna Szostak
kulturanatura.eu nospr.org.pl
Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
April 2015 concerti 29
Festivalguide
Die Verwandlung des hässlichen Entleins Händel-Festspiele Halle Eine Stadt entdeckt
sich neu – und ihren berühmten Komponistensohn
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er lange nicht in Halle war, tut der Stadt leicht unrecht: Sie ist kein hässliches Entlein mehr. Nicht allein rund ums Händelhaus hat sich das Zentrum gewandelt hin zu einer richtigen Altstadt. Und so wie Leipzig seinen Bach pflegt, so sind die Hallenser stolz auf ihren Händel. Nur wenn ihnen die Saale in die Keller fließt, haben sie die Kultur nicht so gern: Jetzt sei wirklich nicht die Stunde zum Feiern, ertönte da vor zwei Jahren ein Aufschrei der Empörung, in dessen
Folge die Händel-Festspiele abgesagt wurden. Doch inzwischen sind alle Häuser wieder trocken, darf wieder jubiliert werden. Und das Programm kann sich sehen lassen: Angefangen beim Dresdner Kreuzchor bevölkern viele internationale Gäste den Spielplan, auf so manche Koproduktion blicken andere Festivals mit Neid. Nur an der Willkommenskultur in Gestalt der Öffentlichkeitsarbeit wird noch gearbeitet – aber man kann ja nicht alles Christian Schmidt haben.
Ob ihm das Spiel wohl gefällt? Händelstatue auf dem Marktplatz Händel-Festspiele Halle 30.5. - 14.6.2015 Dorothee Mields, Philippe Jaroussky, Max Emanuel Cencic, Franco Fagioli, Christine Schäfer, Fabio Biondi u. a. Halle, Lauchstädt, Moritzburg u. a.
Schwarze Tasten-Messe
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Selten in dieser Fülle erlebbar: Musik von Alexander Skrjabin Berliner Klavierfestival 4.5. - 12.5.2015 Alexander Melnikov, Yevgeny Sudbin, Konstantin Lifschitz, Yuri PatersonOlenich, Marc André Hamelin & Louis Lortie 30 concerti April 2015
ier passt alles zusammen! Einige der eigenwilligsten und kreativsten Pianisten unserer Tage gestalten ein Festival, dessen Schwerpunkt die Bezeichnung wirklich verdient: Denn rund die Hälfte der Werke stammen tatsächlich von Alexander Skrjabin, dessen 100. Todestag die Musikwelt am 27. April gedenkt. Und der war mindestens so eigenwillig wie seine „Nachfolger“: So pflegte er im Konzert nur seine eigenen Werke vorzutragen. Dachte sich solch malerische Titel aus wie die Schwarze und die Weiße Messe. Und stand in all
seinen Überlegungen von Musik als Ekstase und zur Synästhesie – der Verbindung von Klängen und Farben – stets selbst im Zentrum der angestrebten „All-Einheit“. Ein Solitär der Musikgeschichte, dessen Klavierwerk sich hier nun entdecken lässt: Gleich sechs seiner zehn Sonaten etwa, wobei sich die legendäre Nr. 9, die Schwarze Messe, sogar im Vergleich zweier Pianisten studieren lässt. Oder die 24 Préludes, denen Louis Lortie jene von Skrjabins großem Vorbild Chopin gegenüberstellt. Das passt! Klemens Hippel = Zeitraum
= Künstler
= Ort
Fotos: Thomas Ziegler, Garmisch-Partenkirchen, PD
Berliner Klavierfestival Pianisten feiern zu Skrjabins 100. Todestag dessen Klavier-Schaffen
in der Welt zuhaus‘ – dahoam in garmisch-Partenkirchen ricHard-strauss-Festival Von Leidenschaft
und Tod: Auf den Spuren des Meisters
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ahoam“ ist mehr als nur ein Platz zum Leben: Da waren sich der KompositionsMonolith Richard Strauss und seine Gemahlin, die königlich bayerische Generalstocher Pauline de Ahna, einig. Strauss hat „sein“ Garmisch-Partenkirchen geliebt, fruchtbarste Schöpferjahre dort verbracht, Rekreation und Inspiration in der Natur gefunden – als Komponist, Dirigent, Kosmopolit, Familienoberhaupt, Bergwanderer, Kartenspieler, Kultur-Vernetzer. Und eben dort, umrahmt von Staunen machenden Gipfeln, feiert man ihn seit über 25 Jahren in besonderer Farbigkeit: Seit 2008 widmet sich Intendantin Brigitte Fassbaender alljährlich kreativen Entdeckungstouren zur Persönlichkeit des Meisters. Unter dem Motto „Von Leidenschaft und Tod“ verspricht die Intendantin heuer musikalisches Herzklopfen mit den schwelgerischen Tondichtungen des jungen Strauss wie Don Juan oder
Macbeth. Und natürlich sind Flanieren beim SchauspielSpaziergang, Herzflimmern im Rosenkavalier-Film und Flirten mit Sängerinnen wie StarMezzo Angelika Kirchschlager erlaubt. Dorothe Fleege
weitere tippS berlin
intonations 18.4. – 23.4.2015 Mittlerweile eine feste Größe im programm des Jüdischen Museums: Elena Bashkirova hat für ihren Berliner Ableger des Jerusalem international Chamber Music Festivals wieder hochkarätige Kammermusikpartner von Carolin Widmann bis Martin Helmchen eingeladen. Köln
acHt brücKen 30.4. – 10.5.2015 Wer der Avantgarde auf die Finger schauen will, muss nach Köln fahren: Ob sinfonische, elektronische oder Kammermusik – hier gibt es garantiert Neues zu hören. ludWigsburg
ludWigsburger scHlossFestsPiele 15.5. – 25.7.2015 WeltklasseKünstler in prächtigen SchlossSälen: Hier geben sich Stars wie isabelle Faust, igor levit und pichas Zukerman die Klinke in die Hand. Neu dabei: pietari inkinen als Chefdirigent des Festspielorchesters. olsberg/scHWeiz
Idylle pur: Nicht nur Strauss liebt(e) Garmisch-Partenkirchen richard-strauss-Festival 20.6. - 27.6.2015 Brigitte Fassbaender, Angelika Kirchschlager, Christa ludwig, liza Ferschtman, François leleux u. a. Garmisch-partenkirchen
Thema: „Zu neuen Ufern!“ mit
Eduardo Banzo & Al Ayre Español Anna Stegmann & Ensemble Odyssee Luca Pianca Nuria Rial & L´Orfeo Barockorchester Arte dei Suonatori Dorothee Oberlinger sowie Rahmenprogramm und Jubiläums-Feuerwerk
solsberg Festival 29.5. – 1.7.2015 im 10. Jahr lädt die Cellistin Sol Gabetta zu „ihrem“ Festival in ihre Wahlheimat Schweiz. Kammermusik und nicht zuletzt die Begegnungen mit dem publikum im beschaulichen Örtchen stehen im Vordergrund.
30.
AROLSER BAROCK-FESTSPIELE BAROCK-FESTSPIELE AROLSER
20I5
3. - 7. Juni
Touristik-Service Bad Arolsen 05691/801-233 www.arolser-barockfestspiele.de Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
April 2015 concerti 31
rezenSiOnen CDs & DVDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion
Ein Mozart voller Lebensgewandtheit und Farben: Frank Peter Zimmermann
Kultiviert, burschikos, innig
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rei Jahrzehnte sind vergangen, seit Frank Peter Zimmermann Mozarts Violinkonzerte erstmals auf einem Tonträger festgehalten hat. Seither hat der Geiger die Werke hunderte Male live gespielt, allen voran das beliebte G-Dur-Konzert. Wenn er nun zum Auftakt eines neuen Mozart-Zyklus neben den Konzerten Nr. 1, 3 und 4 auch das Adagio KV 261 sowie das Rondo KV 373 berücksichtigt, sollte man diese Aufnahme allen als 32 concerti April 2015
Zwangsnarkotikum verordnen, die in den letzten Monaten an der Posse um das Ende der Stradivari-Leihgabe an Zimmermann unrühmlich mitwirkten. Doch ob das nützen würde? Also sei die CD lieber all jenen empfohlen, die für die Reize seines unendlich feinen, klaren Spiel empfänglich sind. Dieser Mozart kommt nicht intellektuell verdrechselt daher oder großspurig, sondern voller Lebensgewandtheit und Farben. An der Seite des Kammer-BR-
Symphonieorchesters entsteht ein so selbstverständliches Musizieren, dass wohl kaum einer glauben würde, wie viel Akribie dahinter steckt. So lässt sich diese Aufnahme täglich neu hören, ohne an Begeisterung einzubüßen: So heiter, kultiviert, burschikos, innig klingt diese! Christoph Vratz mozart: violinkonzerte nr. 1, 3 & 4, rondo Kv 373 & adagio Kv 261 Frank peter Zimmermann (Violine), Kammerorchester des Symphonieorchesters des Br. hänssler Classic
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Foto: Harald Hoffmann
cd des monats Frank Peter Zimmermann mit einem neuen Mozart-Zyklus, der aufhorchen lässt
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schlank und unaffektiert
rau und zart
Plappernd und gackernd
castelnuevo-tedesco: violinkonzert nr. 2 & concerto italiano Tianwa Yang (Violine), SWr Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, pieter-Jelle de Boer (leitung). Naxos
revolution – Flötenkonzerte von devienne, gianella, gluck & Pleyel Emmanuel pahud (Flöte), Kammerorchester Basel, Giovanni Antonini (leitung). Warner Classics
rossini: ouvertüren aus Wilhelm tell, der barbier von sevilla u. a. Orchestra dell‘Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Antonio pappano (leitung). Warner Classics
Das hier erstmals eingespielte Concerto Italiano von 1924 war Castelnuevo-Tedescos erster ernsthafter Versuch auf dem Gebiet der Sinfonik. Der Kopfsatz erinnert in seiner von der Trompete angeführten Bläsergrundierung noch an Ottorino respighis programmmusik. Schon hier fasziniert Tianwa Yangs schlanker, unaffektierter Geigenton. im Arioso lässt sie ihre Guarneri dann förmlich singen, und auch den virtuosen Anforderungen des befremdlich disparaten dritten Satzes zeigt sie sich mühelos gewachsen. Die CD wird vervollständigt durch das viel konventionellere zweite Violinkonzert. (AF)
Emmanuel pahud hat Flötenkonzerte aus der Zeit rund um den Sturm auf die Bastille 1789 zusammengestellt: Werke von Devienne und Gianella, Gluck und pleyel. Von Verniedlichung wollen das Kammerorchester Basel und Giovanni Antonini nichts wissen: Wo ein rauer Ton dominiert, basiert er auf einem historisch geschärften Bewusstsein. Doch gerade bei Gluck kommen auch Galanterie und Noblesse zur Geltung. Bei pahud perlt und tönt es meist zart, frisch und hell. Das hat insgesamt viel Biss, ohne verbissen zu klingen, hat Witz ohne beifälligen plauderton. (CV)
rossini schreibt eine Musik, die dem kommunikativen Gebaren seiner landsleute abgelauscht scheint: Wenn italiener sich mittteilen, offenbaren sie ihre Extrovertiertheit, ihr übersteigertes Gefühl, sie spielen mit der Sprache, die ihrerseits zur Musik wird. Antonio pappano hört diese Schicht in rossinis Opern-Ouvertüren mit lust, Timing und genauem Gespür für phrasierung aus sowie der Kunst, kleine Notenwerte nicht hudelnd, sondern mit der Haltung von Humor, raffinesse und leichtigkeit zu musizieren. Da plappern die pizzicati, da gackern die frechen Einwürfe der Holzbläser. (pK)
Telemann at his best Vol. 2
Michael Schneider Seit 35 Jahren ist Michael Schneider in vielfältigen Funktionen ein Begriff im Bereich der Historischen Interpretationspraxis: Virtuoser Blockflötensolist, Mitglied der Kammermusikformation Camerata Köln, Dirigent seines Orchesters La Stagione Frankfurt, Professor und Leiter des Instituts für Historische Interpretationspraxis an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main.
cpo
cpo 777 890–2 Die Konzerte zeigen erneut hohes kompositorisches Niveau und Telemanns oft zitierten »vermischten Stil« mit einem Reichtum motivischer Gestalten. »Äußerst abwechslungsreich und zauberhaft musiziert. Eine großartige musikalische Höhepunkte versprechende neue Telemann-Reihe, über die man sich wahrlich freuen kann.« klassik.com 12/2014 zu Vol. 1
CD-Bestellung gegen Rechnung unter: www.jpc.de | jpc-schallplatten Versandhandelsgesellschaft mbH Georgsmarienhütte | Geschäftsführer: Gerhard Georg Ortmann | Amtsgericht Osnabrück HRB 110327
Internationaler Vertrieb: A: Preiser Records CH: Musicora B/NL: Econa | cpo gibt’s auch im Internet: www.cpo.de
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April 2015 concerti 03.03.2015 08:08:18 33
rEZEnSionEn
entdeckung
ausgrabung
schatzfund
sospiri d‘amanti - Werke von albinoni, caldara, Fux, Hasse u. a. Nuria rial (Sopran), ArteMandoline, Juan Carlos Munoz (leitung & Mandoline) deutsche harmonia mundi
Pergolesi/Hiller: stabat mater, Hiller: Psalm 100 & Psalm 5 Solisten, Stuttgarter Hymnus-Chorknaben, Handel‘s Company, rainer Johannes Homburg (leitung). MDG
no exceptions, no exemptions – the great War in song. lieder von bliss, browne, debussy, ives, magnard u. a. robin Tritschler (Tenor), Malcolm Martineau (Klavier). Signum Classics
Arien mit Mandolinenbegleitung: Das ist weit mehr als nur das Ständchen, das der Angebeteten als Bühnenmusik dargeboten wird. Da gibt es auch überaus virtuose Exemplare, in denen der Mandoline als obligatem instrument alles abverlangt wird. ArteMandoline hat einen schönen Strauß solcher Fundstücke zusammengebunden, ergänzt um zwei Mandolinenkonzerte. Und die Formation macht ihrem Namen dabei alle Ehre: perfekt ergänzen die Streicher und Nuria rial das Zupfinstrument in seiner Artikulation. Nur ein problem teilt die CD mit all diesen Sammlungen: Es fehlt ein wenig am klanglichen Kontrast. (KH)
Dass pergolesis Stabat mater Eingang ins repertoire der bedeutenden geistlichen Werke gefunden hat, ist der Bearbeitung durch Johann Adam Hiller zu verdanken. Er hat Bläserstimmen hinzugefügt, Harmonien verstärkt und anderes mehr. Seine eigenen psalm-Vertonungen sind indes hierzulande kaum bekannt: rainer Johannes Homburg hat diese Musik mit den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben und der Handel’s Company eingespielt. Und das durchaus stimmig, glanzvoll und ätherisch. Heikel wird‘s nur, wenn tenorale Höhe erklommen werden oder gemeinschaftlich haarfein eingesetzt wird. (CV)
Mit viel Empathie, aber nie sentimental gibt der irische Tenor robin Tritschler auf diesem ungewöhnlichen Themen-recital über die Zeit des Ersten Weltkriegs einer im Wortsinn verlorenen Generation eine neue Stimme. in eigenartigster Weise berührt vor allem die erste CD, in der fast ausschließlich Komponisten zu Wort kommen, die im Krieg den Tod gefunden haben. Hier erscheint nahezu jedes der behutsam, mit berückenden, vor allem dunklen Stimmfarben gestalteten Stücke als fast zwanghafter Blick zurück: als melancholischer oder wütender, in jedem Fall endgültiger Abschied. (AF)
lebendige artikulation
eigenwillige beleuchtung
lohnende abwägung
bach: sonaten bWv 1034, 1029, 1039 & suite bWv 997 arrangiert für oboe ramón Ortega Quero & Tamar inbar (Oboe), luise Buchberger (Violine) & peter Kofler (Cembalo). Berlin Classics
schubert: lieder, impromptus d 899, arpeggione-sonate u. a. lara St. John (Violine), Anna prohaska (Sopran), Marie-pierre langlamet (Harfe), ludwig Quandt (Cello). Ancalagon
dvořák: streichquartette nr. 4, 13 & 14, zypressen nr. 4, 5, 8, 9 & 10 Vogler Quartett cpo
Es ist vertrackt: Obwohl Johann Sebastian Bach traumschöne Oboenstellen in seine Kantaten geschrieben hat, gibt es keine Solowerke für Oboe. ramón Ortega Quero hat sich nun Musik Bachs für sein instrument arrangiert. Das Spiel ist vorwiegend geschmeidig, fließend und beschwingt, mit lebendiger Artikulation und feinen Verzierungen, souverän in virtuosen Momenten. Die kammermusikalischen Mitstreiter gehen auf Augenhöhe darauf ein. Doch man vermisst die warmen Modulationen der Oboe, das, was sie für die Barockkomponisten so reizvoll als Gegenüber für die menschliche Stimme machte. (EW)
Eine ungewöhnliche Mischung aus Kammermusik und liedern von Franz Schubert bietet dieses um die Geigerin lara St. John versammelte Kammerensemble. Die Musiker gehen in ihren Duos stimmig aufeinander ein und sind souverän in ihren Soli. Der äußerst reizvolle Clou bei der Sache: Sämtliche Klavierpartien sind der Harfe übertragen worden. Und das funktioniert sogar bei den Impromptus erstaunlich gut. Eine zwar eigenwillige, aber zauberhafte Beleuchtung des Klangkosmos von Schubert in ungewohnter Farbgebung. Sehr stimmungsvoll und anregend die ganze Unternehmung. (EW)
Das Vogler-Quartett feiert seinen 30. Geburtstag und beschenkt sich mit Folge zwei seines Antonín DvořákZyklus. Neben Auszügen aus Zypressen stehen die beiden letzten Quartette op. 105 und 106 im Mittelpunkt. Überzeugend das minutiöse, gut durchhörbare Zusammenspiel. An einigen Stellen hätten die Extreme von Versenkung und Entfesselung noch lockender ausgelotet werden können, doch das Vogler Quartett setzt bewusst keine grellen Masken auf, sondern horcht in diese Musik hinein, in ihre Strömungen, ihre volksliedhafte Schlichtheit. insofern entsteht ein Weg lohnender Abwägung. (CV)
34 concerti April 2015
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***** = herausragend
KURZ BESPRoCHEN
Klassik, Filmmusik, Chanson & mehr gál: sinfonien nr. 1-4 Orchestra of the Swan Kenneth Woods (leitung) Avie
Saint-Saëns, Mendelssohn, Mussorgsky Piazzolla, Bernstein, Gulda
Brahms, Mahlers aufgebrochene romantik, Hindemiths spröder Neoklassizismus: Vielfältig dünken die Einflüsse in Hans Gáls Werk. So nimmt diese Aufnahme ein für einen Komponisten, dessen 2. Sinfonie unbedingt den Weg in unsere Konzertsäle finden sollte. (AF) brahms: albumblatt a-moll, 4 Klavierstücke op. 119, 6 Klavierstücke op. 118, 3 intermezzi op. 117, Kanon f-moll, sarabande nr. 1, gavotte nr. 1 & 2 u. a. Sophie-Mayuko Vetter (Klavier) hänssler Classic
Fingerfertigkeit, Feingefühl und Gespür für die richtige Klangwirkung: Sophie-Mayuko Vetter kitzelt die Vielfalt aus diesen kleinen Stücken heraus. lädt die Werke mit Dramatik auf oder lässt sie sich schwärmerisch entfalten – ein Brahms mit Charakter. (EW)
lucerne Festival orchestra – memorial concert for claudio abbado isabelle Faust (Violine), Bruno Ganz (rezitaion), lucerne Festival Orchestra, Andris Nelsons (leitung). Accentus (DVD/Blu-ray)
Claudio Abbado und das lucerne Festival Orchestra: Bis zu seinem Tod 2014 war das eine sehr persönliche Beziehung. Schade, dass dies im Mitschnitt des Gedenkkonzertes so gar nicht zu erleben ist, Musik und Bildregie sich gegenseitig im Weg stehen. (EW)
Das neue Album Purcell: dido & aeneas Vivica Genaux (Dido), Henk Neven (Aeneas), Ana Quintans, le poème Harmonique, Vincent Dumestre (leitung). Alpha (DVD)
Welch fantastische Deutung von purcells Oper! Musikalisch bleiben keine Wünsche offen, und die inszenierung fesselt sogar am heimischen Bildschirm. Ein sinnlicher Ohren- und Augenschmaus, bei dem die Bildregie obendrein Sinn für Theaterzauber offenbart. (EW) onlinE-tipp
ausführliche sowie täglich neue rezensionen finden sie im internet Scannen Sie den Bild-Code mit einem Smartphone und einer App für Qr-Codes www.concerti.de/rezensionen
**** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend
Tour 22.3. Brunsbüttel 15.4. Wolfsburg 26.3. Elmshorn 19.4. Nienburg 27.3. Münster 26.4. Bonn Weitere Termine ab Mai salut-salon.com
Blind GEhört
»exzentrisch, hoch interessant« die sopranistin juliane banse hört und kommentiert cds von Kolleginnen, ohne dass sie erfährt, wer singt. Von Teresa Pieschacón Raphael
ZUr pErSon
rasant an die Oper: Juliane Banse, geboren 1969 am bodensee, erhielt als Teenager ihren ersten Gesangsunterricht. Sie studierte bei brigitte Fassbaender und sang schon als 20-Jährige an der Komischen oper berlin. Es folgten Engagements in Brüssel, Salzburg, Wien und Glyndebourne. Auch als liedsängerin ist sie international gefragt und arbeitete mit Dirigenten wie Claudio Abbado, pierre Boulez und Mariss Jansons.
36 concerti April 2015
Und obendrein ist Banses Ehemann, der Dirigent Christoph Poppen, derzeit im Ausland. Dennoch nimmt sie sich Zeit für unser „Blind gehört“-Interview – auch wenn sie ein bisschen Bammel habe, denn im Erkennen von Stimmen sei sie ziemlich schlecht.
Wagner: lohengrin, „einsam in trüben tagen“ (elsa) Gundula Janowitz (Sopran), Chor und Orchester des Bayerischen rundfunks, rafael Kubelik (leitung). DG 1971/1996
Ich kenne die Stimme, ich denke, sie stammt aus der Generation Jurinac. Es ist schon hochinteressant, wie sich stilistische Ansprüche und Geschmack in den Jahren verändern: Sie singt extremes Legato, die Sprache ist ihr nicht so wichtig, das ginge heute weniger – heute erwartet man es eher im Sinne einer dramatischen Erzählung. Sie singt auch sehr langsam und ich bin froh, dass ich es nicht so langsam singen musste. Toll finde ich, dass es eine lyrische Stimme ist und keine typische Wagner-Stimme. Ich hoffe,
Als Sängerin höchst vielseitig – und doch würde Juliane Banse gern einmal ihre Tanzvergangenheit in ihre Auftritte einbringen
dass es wieder mehr dahin geht, weg von den „Wagner-Vollgasstimmen“ zu diesen lyrischen Qualitäten. Vor 40 Jahren durften das Sänger singen, die lyrisch und nicht unbedingt Wagner-Spezialisten waren.
reimann: nightpiece für sopran und Klavier Christine Schäfer (Sopran) Axel Bauni (Klavier) Orfeo 1996
Das sind Christine und Axel und das Stück von Aribert! Mit den Sängern im Blick hat er quasi maßgeschneidert auf die Stimme geschrieben, für viele Kollegen und auch für mich. Er schreibt für die Stimme, kennt sich mit Gesang sehr gut aus – andere Komponisten kommen eher vom Instrumentalen. Zu
Foto: Stefan Nimmesgern
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ießen am Ammersee. Völlig entspannt steht Juliane Banse am Bahnhof des beschaulichen Ortes, obwohl sie gleich ihre kleine Tochter vom Kindergarten abholen muss. Dann heißt es für die dreifache Mutter kochen und sich um die beiden Jungen kümmern, die auch bald aus der Schule kommen. Außerdem gilt es, den Auftritt in der nächsten Woche in Moskau vorzubereiten, wo sie den Fidelio singen wird, dazwischen ein Liederabend in Zürich ...
ihnen auf den Leib geschneidert wird. Sie sind nicht so vielen Regeln unterworfen wie wir, wo es heißt: Da darfst du viel Vibrato, da wenig, da die Vorschläge lang, da kurz – diese Zwänge fallen für Popsänger weg. Ob Houston auch eine große Opernsängerin hätte werden können, vermag ich nicht zu beantworten: Man singt ja mit einer völlig anderen Technik als Popsänger. Für sie ist es leichter kreativ zu sein als für uns, die wir uns in diesen Grenzen bewegen müssen. Trotzdem müssen wir innerhalb dieser Grenzen eine eigene persönliche Interpretation liefern. Außerdem werden wir verglichen mit anderen, die die Rolle bereits gesungen haben. Doch zweifellos könnten wir uns von Pop- wie Jazzsängern eine Scheibe abschneiden: Ich habe da keine Scheuklappen. Heinz Holliger, der auch für mich komponierte, habe ich mal gesagt, das könne ich nicht singen, er solle dies lieber mit seiner Oboe spielen. Trotzdem ist es nicht einfach, Reimann zu interpretieren – wobei: Kaputt machen kann man sich die Stimme mit zeitgenössischer Musik nicht mehr als mit irgendeiner anderen Musik, auch wenn man sprechen, schreien, rufen oder schnalzen müsste. Wagner und Händel haben halt andere Klippen und Hürden. Man muss einfach gucken, ob man geeignet ist und die Technik hat.
beethoven: Fidelio, „abscheulicher, wo eilst du hin“ (leonore) Charlotte Margiono (Sopran), Chamber Orchestra of Europe, Nikolaus Harnoncourt (leitung). Teldec 1995/2009
Absolut keine Ahnung … Naturhörner, aber keine alte Stimmung. Könnte einer der Fischers sein … Ah! Ist das Harstrauss: vier letzte lieder, noncourt? Dann ist das Char„beim schlafenlotte Margiono. Das ist wirklich gehen“ wunderbar: Das Rezitativ, die- Elisabeth Schwarzkopf (Sopran), se vielen Farben, die flexiblen radio-Symphonie-Orchester Berlin, Tempi … hier geht es nicht nur George Szell (leitung). EMi 1966/2011 Das ist aus den 60er Jahren um Schönklang, sondern um Ausdruck: Der hat oberste … die Ästhetik, die die Schwarzkopf unterrichtet hat, dieses Priorität. extreme Abdecken der Stimme, aber dann plötzlich helle Vokale herausschleudern ... Ich war Anfang Zwanzig, sie hat Whitney Houston: nette Dinge über mich gesagt i will always love und mir auch den Schubertyou Preis überreicht. Irgendwann Whitney Houston, The Ultimate Collection. Sony 1992/2009 war ich in einem Kurs bei ihr Whitney Houston! Sie war in Stuttgart und wollte mich ein Phänomen, sie konnte mit bedanken, worauf sie über ihrer Stimme alles machen, mit mich herfiel und sagte, es sei einer Leichtigkeit. Popsänger alles falsch, was ich machen haben mehr Freiheit, sie dürfen würde. Ich fühlte mich wie ein immer Repertoire singen, das begossener Pudel und sah, dass April 2015 concerti 37
Blind gehört
innerhalb dieser zwei Stunden sieben Mädels heulend hinaus gerannt sind: Das wollte ich mir nicht antun. Ich hörte allerdings von Kollegen, dass sie zuhause, ohne Publikum, sehr gut unterrichtet hat.
Strauß: Die Fledermaus, „Klänge der Heimat“ (Rosalinde) Kiri Te Kanawa (Sopran), Wiener Philharmoniker, André Previn (Leitung) Decca 1991/2012
… sehr exzentrisch. Die Partie ist eh schon so hoch, warum setzt man das noch höher? Jetzt ist‘s wieder normale Lage. Seltsam. Total exzentrisch, hoch interessant. Edda Moser? Julia Migenes? Das ist Kiri Te Kanawa? Ich habe eine DVD mit ihr gesehen: Sie hat Witz, und man muss es nicht so puristisch sehen – es muss ja nicht immer wienerisch sein. Sie hat auch Musicals gemacht, ist offen für viele Genres. Ich bin immer ein bisschen frustriert, dass wir so festgelegt sind auf das klassische Repertoire. Ich würde gerne mehr Ausflüge machen, finde die Arbeit mit Film- oder Schauspielregisseuren interessant, die gestalterisch noch anderes aus einem herauskitzeln als manche Opernregisseure.
Schubert: Gretchen am Spinnrade Elly Ameling (Sopran) Jörg Demus (Klavier) Warner Classics 1970/2012
Schweizer Dialekt …? Ach nein, das ist Elly Ameling! Sie ist eine Koryphäe, in Fachkrei38 concerti April 2015
Pop und Jazz als Anreger: Juliane Banse kennt keine Scheuklappen
sen hochangesehen, eine ganz schon so etwas wie eine wichtige Figur aus den Jahren, „schwarze Stimme“ – bei Mänwo noch nicht jeder Sänger nern ist das noch stärker ausfand, dass Liedgesang zu einer geprägt. Ich bin neidisch auf Karriere gehört. Die Generation diesen ganz spezifischen sexy von Fassbaender, Ameling, Klang, den nur die DunkelhäuSchreier, Dieskau machte Lie- tigen haben und der schwer zu derabende ‚sexy‘. Heute finde beschreiben ist. Keine Ahnung, ich es bedauerlich, dass so vie- woran das liegt. le große Veranstalter ihre Liederabende eingestellt haben. Das ist ein schlimmer Verlust, weil ein großer Teil der Kultur, Mozart: der Lyrik wegfällt und verloren„Basta, vincesti ... geht, Kinder in der Schule auch Ah non lasciarmi” keine Gedichte mehr lernen. Diana Damrau (Sopran), Le cercle Man sollte dem kommerziellen d’harmonie, Jérémie Rhorer (Leitung) Virgin 2007 Druck nicht so nachgeben, Das ist Diana, nicht ganz akdenn all dies wieder aufzubauen, wenn die Zeiten besser wer- tuell, da die Stimme jetzt noch den, ist sehr schwer. gereifter und größer ist. Wir sind viel gemeinsam aufgetreten, wir mögen uns sehr, sie ist eine ganz tolle Sängerin. Leider sehen wir uns nicht so oft. Ich bewundere sie sehr, sie kann Brahms: so Verschiedenes: Sie kann Sapphische Ode nicht nur das Virtuose, extrem Jessye Norman (Sopran) Daniel Barenboim (Klavier) Hohe, sie kann auch ganz warm Deutsche Grammophon 1987/2000 und ausdrucksvoll sein. AußerJessye Norman! Man hört, dem ist sie ein absolutes Bühdass das eine Riesen-Röhre ist, nentier. Ihre Sonnambula an die sich wahnsinnig diszipli- der Met 2014 war einfach göttniert. Im Hintergrund lauert lich! Sie steht mit beiden Beidas Raubtier, das gezähmt nen auf der Erde, das ist sehr wird. Einfach klasse! Das Gut- wichtig. Es ist gut für sie geweturale, die kleinen phoneti- sen, dass sie ihre Karriere Stück schen Fehler im Deutschen für Stück aufgebaut hat und stören mich nicht. Ja, es gibt nicht schon als 25-Jährige‚ hoch-
geshootet’ wurde. Sie ist klug, weiß Dinge einzuordnen.
Johann Ludwig Bach: Trauermusik, „Da, da will ich dir bezahlen“ Anna Prohaska (Sopran), Akademie für Alte Musik Berlin, Hans-Christoph Rademann (Ltg.). harmonia mundi 2011
Das ist Anna! Ein unglaubliches Talent: Toll auf der Bühne, sehr ausdrucksvoll. Ich drücke ihr die Daumen, dass sie den Hype stimmlich und persönlich übersteht. Sie hat eine zarte Stimme und einen sehr engen Kalender. Man ist am Anfang einer Karriere sehr geschmeichelt und will alles machen. Aber eine Stimme in den Zwanzigern ist nicht so belastbar wie in den Vierzigern. Doch wenn sie klug ist, schafft sie es.
Ihr süßer Dank für musikalische Genüsse! Ob Sinfonieorchester, Kirchenchor oder Kammerorchester: Bei unseren süßen Osterfestpielen bestimmen Sie, welches Ensemble 100 Osterhasen von uns überreicht bekommt! Jetzt mitmachen und abstimmen: www.concerti.de/osterfestspiele
Konzert-TIPP
Frankfurt So. 19.4., 11:00 Uhr & Mo. 20.4., 20:00 Uhr Alte Oper Juliane Banse (Sopran), Claudia Mahnke (Mezzosopran), Cäcilien-Chor Frankfurt, Figuralchor Frankfurt, Frankfurter Kantorei, Frankfurter Singakademie, Frankfurter Opern- und Museums orchester, Sebastian Weigle (Leitung). Mahler: Sinfonie Nr. 2 c-Moll „Auferstehung“ CD-Tipps
Hartmann: Simplicius Simplicissimus Juliane Banse, Netherlands Radio Choir, Netherlands Philharmonic Orchestra, Markus Stenz (Leitung) u. a. Challenge
Mozart & Debussy: Lieder Juliane Banse (Sopran) András Schiff (Klavier) ECM
Die süßen Osterfestspiele werden präsentiert von:
multimeDia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet Kino: live-übertragung
tV-tippS
KarFreitagsscHmerz
Fr. 3.4., 12:15 uhr salzburger Festspiele Jubel und Standing Ovations hallten 2011 durch das Festspielhaus nach dieser Aufführung von rossinis Stabat Mater. Beifall, der dem Orchestra dell‘Accademia Nazionale di Santa Cecilia unter Antonio pappano ebenso galt wie dem Solistenquartett um Anna Netrebko. arte
amadeus so. 5.4., 20:15 uhr spielfilm Acht Oscars und die Kinokassen klingelten ohne Ende: Milos Formans Meisterwerk über Mozart und seinen Widersacher Salieri war einer der größten leinwanderfolge der 80er Jahre. 3sat
vivaldi und venedig mo. 6.4., 12:15 uhr dokumentation leben und Wirken Antonio Vivaldis spürt dieser Film nach – bis hin zu den kulinarischen Vorlieben des Barockkomponisten. arte
geliebt & geFürcHtet so. 12.4., 00:00 uhr dokumentation ihre Meisterkurse waren ob Elisabeth Schwarzkopfs Strenge gefürchtet, doch die Fans liebten die Sopranistin. Der Film entwirft ein komplexes Bild dieser zwiespältigen persönlichkeit.
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stadtgründung in london
F
ressen, lieben, boxen, saufen: In der amerikanischen Goldgräberstadt Mahagonny ist alles erlaubt – solange man dafür bezahlen kann. Wie in einem Brennspiegel haben Kurt Weill und Bertold Brecht in ihrem Werk noch einmal den Geist der Zeit zusammengefasst. Eine Attacke auf die Wohlstandsgesellschaft: Die Verkehrung der bürgerlichen Moral und der Aufruhr zur Anarchie kamen hier in Gestalt einer großen, kulinarischen Oper daher. Warum diese Geschichte bislang noch nie in London zu sehen war, sei (anti-)kapitalistischen Spekulationen überlassen – am Royal Opera House inszeniert John Fulljames nun
»... und das Schiff mit acht Segeln«: Christine Rice singt die Jenny
erstmals das epische Musiktheater, und Mark Wigglesworth dirigiert den Mix aus Songs, neubarocken Chorsätzen und Foxtrott mit Anne Sofie von Otter, Peter Hoare und Christine Rice in den Hauptrollen. mi. 1.4., 20:15 uhr live im Kino Eine Übersicht der Kinos unter: www.roh.org.uk/cinemas
tecHniK: sPracHerKennung
vorsicht, Fernseher hört mit!
O
b hinter dieser neuen Technik allzu empfindsame Künstler stecken? Samsung hat jetzt ein Smart TV herausgebracht, das jede Äußerung im Fernsehzimmer aufzeichnet und an „Drittanbieter“ weitergibt. Wer also bei der Konzertübertragung seinem Unmut über falsche Töne oder einen schlechten Solisten allzu heftig
Luft macht, könnte schon bald wütende Post von Musikerseite erhalten ... Was eigentlich zwar nicht Sinn und Zweck der neuen Technik ist, denn deren Spracherkennung soll lediglich die Bedienung des Fernsehers erleichtern. Doch wer weiß schon, ob der Hersteller die gewonnenen Daten nicht auch anderweitig verwenden wird.
Fotos: riccardo Musacchio & Flavio ianniello, pari Dulovic, Sim, Wilfried Hösl, pD
3sat
online: live-Webcast
raDiO-tippS
Folgenreicher liebestrank
Alles für den Liebestrank: Dulcamara verhökert sein Gebräu
B
ellini lässt grüßen: Regisseur David Bösch schenkt seinen Liebestrank in einer dörflichen Umgebung der Nachkriegszeit ein. Ein paar bunte Luftballons, ansonsten bestimmen die Brandzeichen vergangener Schlachten die triste Szenerie. Mit seiner Donizetti-Inszenierung feierte
Bösch 2009 nicht nur sein Opern-Debüt, sondern hat der Bayerischen Staatsoper zudem einen sehenswerten Klassiker fürs Repertoire beschert. Der zweifellos auch für den Bildschirm taugt, wenn die gelungene Gratwanderung zwischen deftigem Humor und hintergründigem Witz nun als kostenloser Livestream ins Internet geht: Mehrere Kameras verfolgen das Geschehen auf der Bühne, rund drei Dutzend Mikrofone garantieren eine hohe Tonqualität – und in den Pausen gibt‘s noch Einblicke in den Backstage-Bereich. so. 12.4., 19:00 uhr live-Übertragung unter: www.staatsoper.de/tv
online: live-Webcast
deutscHlandFunK
joHannes-Passion
do. 2.4., 22:05 uhr Historische aufnahmen Wann und wie Bachs Johannes-passion nun genau entstanden ist, bleibt der Spekulation überlassen – seine Aufnahmegeschichte indes zwischen romantisierung und Modernisierung hat Christoph Vratz im Detail nachgezeichnet. deutscHlandFunK
HoFierte elite oder billigKräFte? mi. 6.4., 20:05 uhr musikszene Opernstudios sollen dem Nachwuchs einen geschützten rahmen bieten für den Einstieg in die Sängerwelt. Doch nicht selten werden die jungen Kräfte zu Hungerlöhnen ausgenutzt, hat Dagmar penzlin festgestellt.
ganz real im virtuellen saal
deutscHlandradio Kultur
B
do. 7.4., 22:00 uhr alte musik Klang, Komposition, Architektur: Martin Hoffmann hat sich auf die Spur der venezianischen Mehrchörigkeit begeben und die vielfältigen interessen und Entwicklungen in der barocken Musikwelt verfolgt.
eachtliche Zahl: Weltweit mehr als 20 000 zahlende Abonnenten besuchen inzwischen die Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker. Nicht, dass es dem Vorzeigeorchester der Hauptstadt daheim oder auf seinen Tourneen an Publikum mangelte, aber solch ein virtueller Konzertsaal trägt natürlich zur weiteren Steigerung der Popularität bei und lässt auch jene Fans am LiveErlebnis teilhaben, die nicht an die Spree kommen (können). Rund 40 Konzerte der Philharmoniker werden pro Saison übertragen, mehr als 300 Aufzeichnungen finden sich inzwischen im Archiv und können dort jederzeit abgerufen wer-
den. Im April steht Berlioz‘ La Damnation de Faust auf dem Programm, am Pult Chef Sir Simon Rattle höchstselbst – und als Solisten singen mit Joyce DiDonato und Charles Castronovo zwei weitere Stars.
musiK Für die dogen
deutscHlandradio Kultur
taKtgeber in Weiss mo. 13.4., 20:10 uhr musikszene Kaum ein Berufsstand steht der Musik so nahe wie Mediziner. Warum ist das eigentlich so, hat sich Sylvia Systermans gefragt. deutscHlandFunK
musiK als Ware Braves Gretchen? Von wegen: Joyce DiDonato singt die Marguerite sa. 11.4., 19:00 uhr live-Übertragung unter: www.digitalconcerthall.com
mo. 20.4., 20:10 uhr musikszene Der Schutz des geistigen Eigentums ist im TripS-Abkommen geregelt. Doch wie ist das mit Volksmusik, die in einer und durch eine Gemeinschaft entsteht?
April 2015 concerti 41
VorSChaU
Abonnenten erhalten die MaiAusgabe am 24. aPril
alban gerhardt Gerade noch in Fernost unterwegs, tourt der Cellist nun durch Deutschland. concerti hat ihn zum Interview getroffen
Sabine meyer Die First Lady der Klarinette stellt sich unserem »Blind gehört«
nuria rial Das Goldkelchen der Alten Musik hat vergessene BarockPerlen ausgegraben
concerti – das Konzert- und opernmagazin erhalten Sie im Abonnement sowie am ende des jeweiligen vormonats an Veranstal-
tungsorten, Konzert- und Theaterkassen, im Fachhandel, Bildungseinrichtungen, Hotels und Gastronomie. alle termine,
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Fotos: Sim Canetty-Clarke, Christian ruvolo, Merce rial
cOncerti
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