DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN
Mai 2014
cameron carpenter Enfant terrible für die asketische Organistenzunft sir neville Marriner Freut sich über die Gelassenheit des Alters
Daniel Müller-Schott Über Heavy Metal, Graffiti, Philipp Lahm und einen Apfel für 400 Dollar
AKTUELLE NEUHEITEN
BEI SONY MUSIC
Cover vorläufig
CAMERON CARPENTER
KHATIA BUNIATISHVILI
Der amerikanische Organist sorgt für Aufsehen mit der von ihm konzipierten, mobilen und volldigitalen Orgel, die ihm ein riesiges Spektrum an Klängen ermöglicht. „If You Could Read My Mind“ ist ein Album mit CD & DVD, auf dem man Carpenters Spiel in allen Facetten erleben kann, von Bach bis Gordon Lightfoot, von Liszt bis zu eigenen Werken.
Die ECHO Klassik-Gewinnerin Khatia Buniatishvili spielt auf ihrer neuen CD Klavierwerke von Bach bis Pärt und von Brahms bis Kancheli – Musik, die sie für ihre Freunde zuhause spielen würde. Erhältlich ab 16.05.14.
CARLO MARIA GIULINI
JONAS KAUFMANN
Diese Edition mit 22 CDs enthält alle Aufnahmen des großen Dirigenten für die Label CBS und Sony Classical. Mit Werken von Verdi, Bach, Debussy, Mussorgsky u.v.a.
Endlich auf DVD: Verdis „Don Carlo“ von den Salzburger Festspielen mit den Wiener Philharmonikern unter Antonio Pappano. Jonas Kaufmann und Anja Harteros in den Titelrollen feierten einen triumphalen Erfolg. (Regie: Peter Stein)
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1 concerti Monaterhalten 20xx Sie exklusive Informationen zu Sony-Künstlern
www.sonymusicclassical.de
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser! Jan Delay – genau, der Volksrapper mit den ewig zu kleinen Hüten – hat jüngst beklagt, dass niemand mehr richtig Stellung bezöge und man die eigenen Ideale bei Leuten wiederfände, mit denen man nichts zu tun haben wolle. Und das berge die Gefahr, dass nicht nur die Rap-Kultur, sondern das ganze Leben in einer großen Koalition ende. Weltuntergangs-Stimmung in der U-Musik? Nun, wir können ihn beruhigen, denn zumindest in der Klassik ist Haltung nach wie vor gefragt, wie Gregor Burgenmeister Friederike Holm in ihrem Konzert-Essay ausführt. Herausgeber/Chefredakteur Nein, nicht der gerade Rücken am Flügel oder das lockere Handgelenk bei der Bogenführung, sondern die eigene Stellung im Musikbetrieb. Auch Sir Neville Marriner ist ein gutes Beispiel für klare Ansagen, wie unser Interview mit dem 90-jährigen Dirigenten zeigt: Warum er sich schon vor längerer Zeit aus dem Festengagement verabschiedet habe? „Es gab einige Dinge, die ich so nicht mehr tun wollte.“ Oder Gerard Mortier, dessen Furor der Erneuerung auch über seinen Tod hinaus fortwirkt. Doch auch ein Daniel Müller-Schott zeigt Haltung, wenn er vor zigtausend Hardrock-Fans eine Bach-Suite spielt – oder ein Cameron Carpenter, der zwar nach außen den Punk am Orgel-Spieltisch gibt, doch am Ende nie beliebig werden würde: „Auch ich suche als Musiker nach der Wahrheit der Musik, nach Visionen.“ Vielleicht sollte Jan Delay einfach mal das Genre wechseln. Eine Lektüre mit Ecken und Kanten zum Nachdenken wünscht Ihr
Fotos: Ivon von Renner, Heidi Fischer, Stefanie Paul
P.S.: Die hochgelobte neue Schubert-CD von Matthias Goerne erhalten Sie als Prämie, wenn Sie jetzt ein concerti-Abo bestellen. Weitere Infos finden Sie auf Seite 26. KURZ VORGESTELLT
Jörg Roberts ist als dienstältester Mitarbeiter Redakteur, Graphiker, Techniker und Mediaberater in Personalunion. Der studierte Kulturmanager und Musiker taucht gerne in Hamburgs Kulturszene ein und gestaltet sie als Dirigent und Chorsänger aktiv mit.
Stefanie Paul absolvierte die Deutsche Journalistenschule und arbeitete schon während ihres GeschichtsStudiums im Künstlerbüro eines Dirigenten. Was ihrer Leidenschaft indes keinen Abbruch tat – bis heute schreibt die Kölnerin gern über klassische Musik ... Mai 2014 concerti 3
inhalt
KONZERT
8 Der Hardrocker am Spieltisch
PORTRäT Cameron Carpenter macht der asketischen Organistenzunft das Enfant terrible
10 »Wir spielten zum Vergnügen«
InTERVIEW Dirigent Neville Marriner hält
mit concerti Rückblick auf seine Karriere – und erzählt vom Luxus, Nein zu sagen
14 cellist in progress
KuRz GEfRaGT Daniel Müller-Schott über Heavy Metal, Graffiti, Philipp Lahm und einen Apfel für 400 Dollar
14
Daniel Müller-schott Talent für Fußball?
OPER
18 Dramaturgie einer leidenschaft
fEuIllETOn Gerard Mortier war der be-
deutendste Intendant der letzten 30 Jahre. Sein Furor der Erneuerung wirkt fort
20 naive Helden?
20
Klaus Florian Vogt Ohne Grenzen?
PORTRäT Der Tenor Klaus Florian Vogt definiert Wagners starke Männer neu und erweitert sein Repertoire
REGIONALSEITEN An dieser Stelle finden Sie in den Ausgaben Hamburg, Berlin, Mitteldeutschland und München die Regionalseiten.
DIE WELT DER KLASSIK
27 Glühwürmchen und
Völkerverständigung
fESTIValGuIDE In Deutschland und
Tal & Groethuysen Scheidungsgrund?
RUBRIKEN 3 Editorial | 6 Kurz & Knapp | 22 Opern-Kritiken 24 Opern-Tipps | 40 CD-Rezensionen 48 Multimedia-Tipps | 50 Vorschau & Impressum 4 concerti Mai 2014
36 Die Welt ist abhanden gekommen
ESSaY Elitärer Zirkel? Intendanten und Musiker diskutieren, wie sie Konzerte für mehr Menschen öffnen können
44 »Da fehlt ein bisschen die Erotik«
BlInD GEHöRT Das Klavierduo Tal &
Groethuysen hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass es erfährt, wer spielt
Fotos: Uwe Arens, Tim Schober, Michael Leis
44
Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor
infektion! festival für neues Musiktheater
Salvatore Sciarrino | Lucia Ronchetti | Morton Feldman Samuel Beckett | Helmuth Oehring | Kurt Weill
festivalpass infektion! 3 x Staatsoper im Schiller theater + 1 x Werkstatt oder orchesterprobensaal + 1 x Stoffbeutel infektion! = 80 €
TICKETS 030 – 20 35 45 55 www.STaaTSopEr-bErlIn.dE
Foto: aschemond oder the Fairy queen © monika rittershaus
14. JUnI – 1. JUlI 2014
kurz & knapp
was ist EiN ...
AchtfuSS? Klingt wie ein zu groß geratenes Gestell oder der kleine Verwandte des Tausendfüßlers – und bezeichnet doch die Tonhöhe eines Orgelregisters. Denn diese wird bis heute nach dem alten Längenmaß „Fuß“ (= 30 cm) angegeben. So ist die tiefste Pfeife des Achtfuß-Registers 2,40 Meter lang – eine Oktave höher reicht es dann nur noch zu einem Vierfuß.
Noten in nur zwei Minuten konnte der US-Amerikaner Liberace wiedergeben – und zwar korrekt! Damit gilt er als schnellster Pianist der Welt.
Geahnt haben wir es ja schon immer, nun ist die Wirkung auch messbar: Musik ist Medizin! Neuere Studien zeigen, dass Klassik den Blutdruck zu senken vermag und Stresshormone reduziert. Wobei nicht jedes Werk für jedes Leiden taugt: So empfehlen sich Bachs schnelle Suiten-Sätze bei Depressionen, Händels Wassermusik bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Chopins Nocturnes zur Stärkung des Immunsystems.
Wer aufrichtig und solid liebt, kann der seine Geliebte verlassen? Wolfgang Amadeus Mozart Das Ende der Talfahrt Zartes Pflänzchen Hoffnung: Erstmals seit 1998 ist der deutsche Musikmarkt im vergangenen Jahr wieder gewachsen, legte insgesamt um 1,2 Prozent auf 1,45 Milliarden Euro zu. Für die Klassik ging‘s dank Verdi und Wagner sogar um 6,4 Prozent bergauf. Haupttreiber dieser Entwicklung war der digitale Musikvertrieb über Downloads und Streaming, auf den hierzulande inzwischen fast 23 Prozent aller Umsätze entfallen. 6 concerti Mai 2014
in Mio. €
Umsatzanteile im deutschen Musikmarkt* Comeback nach 15 Jahren
1.600 1.200 800 400
2011
2012
2013
2014
= Physischer Tonträger = Download
2015
2016
2017
2018
= Abo-Angebote
Fotos: Gewandhaus/ G. Mothes, *Bundesverband Musikindustrie e. V. GfK Panel Service
6000
Rezeptfreies aus der musikalischen Hausapotheke
3 Fragen an ... Andreas Schulz
6 - 15 Aug 2014 ST. PETERSBURG STATE SYMPHONY ORCHESTRA
Neue Wege für die Klassik: Leipzigs Gewandhausdirektor Andreas Schulz setzt auf die Neuen Medien
17 000 User haben die China-Tournee des Gewandhausorchesters als Livestream erlebt, im Juni folgt die nächste Live-Übertragung – lohnt der große Aufwand? Wir haben mit der Übertragung ja auch die Hörer und Zuschauer von Beijing Radio und Shanghai TV erreicht sowie die Besucher von acht chinesischen Konzerthallen, in denen der Livestream zu sehen war. Die Verbreitung der Musik über den Konzertsaal hinaus ist wichtig für künstlerisches Profil und Image des Orchesters und ist Standortmarketing für Leipzig.
Liegt im Web der Konzertsaal der Zukunft? Nein, das Live-Konzert ist und bleibt der Ort von Musikern und Konzertbesuchern. Hier erlebt man die Musik live, hautnah, emotional, persönlich berührend und packend. In Ländern wie China, wo kein so dichtes Netz an Konzertsälen vorhanden ist, kann ein Stream aber das Interesse wecken oder zumindest zeitweise den Bedarf an Musik decken – und motiviert vielleicht auch, wieder einmal persönlich ins Konzert zu gehen. Wenn es gelingen würde, den Livestream finanziell günstiger zu produzieren, könnte dieses Medium für eine zusätzliche Verbreitung von klassischer Musik sorgen.
Lässt sich über Social Media-Aktivitäten ein neues Publikum erreichen? Social-Media-Aktivitäten ergänzen die klassischen Kommunikationswege, denn die Menschen nutzen heute eine Vielzahl verschiedener Informationsquellen. Deswegen wollen wir auch die Social Media-Nutzer professionell mit Informationen versorgen.
Eliane Rodrigues Barry, Borodin, Chopin, Debney, Dvorák, Jarre, Lai, Mendelssohn, Mozart, Piazzolla, Ravel, Rimsky-Korsakov, Rodrigo, Saint-Saëns, Shostakovich, Tchaikovsky, van Beethoven, Williams
Walter Proost Yuri Serov Dirk Vermeulen Werner Bärtschi Mikhail Druzhinin Godfried Hoogeveen Ning Kam Chingiz Osmanov Liviu Prunaru Aurelie Viegas Alpenrösli Saas-Fee Walliser Chor www.musicaromantica.ch www.elianerodrigues.com
porträt
Der Hardrocker am Spieltisch caMEROn caRPEnTER macht der asketischen Organistenzunft das Enfant terrible. Von Christian Schmidt
H
uuu, Cameron Carpenter ist wohl ein Haudegen. Irokesenschnitt, weißes Muskelshirt, betont böser Blick, aber feminine Tanzschühchen, mit denen er die Pedale traktiert. Niemand zuvor hat das Orgelspiel so auf den Pfeifenkopf gestellt wie der 33-Jährige aus Pennsylvania, der in der Ofenbauerwerkstatt seines Vaters auf einer 8 concerti Mai 2014
Hammond-Orgel Buxtehude übte und dort das Improvisieren lernte. Kein krümelig lächelnder Kirchenmusiker mit B-Diplom, eher ein exaltiert gestikulierendes Muskelpaket, das gern mit seinen täglichen Liegestützen kokettiert. Das Erstaunlichste aber an dem Amerikaner, der schon mit elf die Goldberg-Variationen spielte, ist gar nicht diese
perfekte Stilisierung, die kreischende Teenager in kaum mehr besuchte Provinzkirchen lockt. Hinter diesem Mann steckt vielmehr ein äußerst wacher Geist, dessen Exzentrik sich aus der Herangehensweise an seine Musik ergibt und nicht umgekehrt, wie es bei modernen Marketingstrategien zu erwarten wäre. Carpenter ist, was er ist. Nicht was er
Foto: Thomas Grube
Muskelpaket: Für seine Musik muss Cameron Carpenter fit sein
sein will oder, was schlimmer wäre, sein soll. „Ich finde, es ist weder ein Verdienst, als Exzentriker zu gelten, noch fühle ich mich selbst so“, sagt er und klingt dabei ganz überzeugend. „Ist es nicht eher exzentrisch, 30 Jahre an einer Kirchenorgel zu verbringen mit dem immergleichen Repertoire?“ Auf der Suche nach der Wahrheit der Musik
Die Frage schmerzt wohl eher wegen ihres wahrhaftigen Kerns denn als Provokation. Cameron Carpenter will niemandem etwas Böses, er ist einfach nur anders als andere Organisten. Und doch beherrscht er das Metier: Carpenters Fähigkeiten werden auch von seinen eifrigsten Kritikern nicht in Frage gestellt. Nur ist ihm die eingeengte Welt, die spätestens bei Max Reger aufhört, zu klein. Vielleicht auch zu christlich. Aber das sind keine Kategorien, in denen Carpenter denkt. Freilich, er folgt auch seinen Zwängen: Klassische Normen zu brechen ist ja noch kein Wert an sich, und so manches Werk zerbröselt unter seinem Koppel- und Pedalwahn. Beileibe nicht aller Musik tut das irrlichternde Drumherum virtuosester Läufe und abwegigster Improvisationen gut, manches wirkt einfach nur gekünstelt „modernisiert“. Carpenter gibt sich nicht einmal Mühe zu verbergen, dass er Geschriebenem wenig vertraut, es aber desto deftiger ausweidet. Aber eines ist er nicht: beliebig in seinen Mitteln. „Auch ich suche als Musiker nach der Wahrheit der Musik, nach Visionen.“ Seine oft spontanen Bearbeitungen
weisen ihn als hochmusikalischen Menschen aus, der weiß, was er tut. Mit seinem Instrument hat das kurioserweise relativ wenig zu tun: „Eigentlich bin ich gar nicht so sehr an Orgeln interessiert, ich revolutioniere die Orgelmusik nicht, sondern gehe über sie hinaus.“ Spieltrieb: auszuleben an der eigens gebauten Orgel
Die jüngste und zugleich letzte Konsequenz ist die Lossagung von feststehenden Kirchen und Konzertsälen, die er gleichwohl weiterhin bespielt. Für eine Unsumme hat sich Carpenter ein eigenes Instrument bauen lassen, das den herkömmlichen Begriff einer Orgel sprengt. Sein wesentlicher Vorteil neben der Transportfähigkeit: Carpenter kann an dem Elektroding, das immerhin zwei Lastkraftwagen benötigt, seinen Spieltrieb so richtig ausleben. In Europa stellt Carpenter seine Maschine nun vor. Digitalisierte Klänge, abgenommen von Carpenters Lieblingsorgeln auf der ganzen Welt, stellen dem Experimentierer so viele Möglichkeiten zur Verfügung, dass nur er, der sie ausgesucht hat, wissen kann, wie sie kombinierbar sind. Kaum vorstellbar, dass ein Organist an solch einem elektronischen Instrument glücklich würde, aber Carpenter ist auch da nicht herkömmlich, sondern betrachtet es als „einzigartige Stimme eines Künstlers“. Mehr braucht er nicht, und erst diese Mischung aus Kino- und Kirchenorgel lässt seine Karriere jetzt erst beginnen, sagt er jedenfalls: „Ich bin kein Superstar, ich laufe jetzt erst los.“
Konzert-TIPPs
Baden-Baden Fr. 9.5., 20:00 Uhr Festspielhaus Cameron Carpenter (Orgel). Werke von Ravel, Vaughan Williams, Bach, Carpenter u.a. Hamburg Do. 15.5., 21:30 Uhr Mojo Club Internationales Musikfest Hamburg. Werke von Skrjabin, Rodgers u.a. Frankfurt So. 18.5., 17:00 Uhr Alte Oper (Großer Saal) Köln Di. 20.5., 20:00 Uhr Philharmonie bielefeld Do. 22.5., 20:00 Uhr RudolfOetker-Halle Potsdam Sa. 24.5., 20:00 Uhr Nikolaisaal Salzburg Di. 3.6., 19:30 Uhr Mozarteum Dresden So. 8.6., 20:00 Uhr Alter Schlachthof Dresdner Musikfestspiele. Werke von Mozart, Ravel, Carpenter u.a. Berlin So. 15.6., 11:00 Uhr Kulturforum Cameron Carpenter (Orgel). Wandelkonzert an den Orgeln der Philharmonie, des Musikinstrumenten-Museums, der St. Matthäus-Kirche und auf der großen Open-Air Bühne kiel Di. 22.7., 20:00 Uhr Schloss Schleswig-Holstein Musik Festival. Werke von Mozart, Mendelssohn, Tschaikowsky, Skrjabin u.a. online-Tipp
Für kalte Tage: Cameron Carpenter spielt Leroy Andersons „Sleigh Ride“ Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/carpenter CD- & DVD-Tipp
Bach: Cellosuite Nr. 1, Rachmaninow: Vocalise, Lightfoot: If You Could Read My Mind, Cohen: Sisters of Mercy u.a. Cameron Carpenter (Touring Organ) Sony Classical (CD & DVD u.a. mit Auszügen über den Bau der Orgel) Mai 2014 concerti 9
Interview
»Wir spielten zum Vergnügen« Dirigent Neville Marriner hält mit concerti Rückblick auf seine Karriere – und erzählt vom Zauber des ersten Mals und dem Luxus, Nein zu sagen. Von Stefanie Paul
Sir Neville, Sie werden von vielen Leuten als lebende Legende bezeichnet. Ist das schmeichelhaft?
Nun ja. Es gibt mir das Gefühl, uralt zu sein. (lacht) Gefällt ihnen der Titel »Leader of Leaders« besser?
Dieser Titel ist im Grunde nur ein Spaß. Als wir mit der Academy of St Martin in the Fields begannen, standen wir alle auf der gleichen Stufe. Wir wollten eine neue Art von Musik machen. Es gab keinen Anführer, es herrschte eine Art Demokratie. Das hat prima funktioniert – solange jeder gemacht hat, was ich wollte. (lacht) Wie wichtig sind Preise und Auszeichnungen?
Sie machen deine Eltern stolz. Natürlich sind Preise sehr 10 concerti Mai 2014
schmeichelhaft. Das kann man nicht leugnen. Es ist immer schön, wenn dich jemand gut findet oder das, was du machst. Aber man sollte es sich nicht zu Kopf steigen lassen. Man darf den kritischen Blick auf sich selbst nicht verlieren.
»Wenn du erst einmal berühmt bist, ist es nicht mehr so spannend« Würden Sie zurückblickend etwas anders machen?
Ich würde vielleicht früher mit dem Dirigieren anfangen, wenn ich noch einmal die Wahl hätte. Warum?
Man muss sich eine ganze Menge an Repertoire erarbeiten. Wenn man noch jung ist, fällt einem das leichter. Ich war damals schon um die 40, als ich mich entschlossen habe, nicht mehr selbst zu spielen, sondern zu dirigieren. Ich musste also das ganze Repertoire auf eine neue Art lernen. Stücke, die ich schon mit 15 oder 16 auf der Geige rauf und runter gespielt
hatte. Ich hinkte den anderen Dirigenten im Prinzip 20 Jahre hinterher. Und trotzdem gehören Sie heute zu den berühmtesten Dirigenten.
Der Übergang in die sinfonische Welt war trotzdem seltsam. Als ich noch im Kammerorchester spielte, war das alles kein Problem. Alles war vertraut und sehr familiär. Ich hatte schon alles gespielt, kannte das komplette Repertoire. In der sinfonischen Welt war das etwas ganz anderes. Ich hatte zwar Auftritte mit Toscanini, Furtwängler und den ganzen anderen großen Namen. Das waren unvergessliche Konzerte. Aber nun stand ich plötzlich selbst als Dirigent auf der Bühne, musste all diese Dinge lernen und meinen eigenen Stil finden. Dafür hätte ich damals gerne etwas mehr Zeit gehabt. War es schwierig, die Geige wegzulegen und die Seiten zu wechseln?
Nein, das war eigentlich sehr einfach – und es ging auch sehr schnell. Als wir mit der Academy anfingen, war das ja einfach zum Spaß. Wir saßen in meinem Wohnzimmer und
Foto: Adam Mickiewicz
E
in Hotelzimmer in Düsseldorf. Unten rauscht die hektische Königsallee vorbei. Sir Neville Marriner sitzt auf einem Sofa, ist bestens gelaunt und anscheinend auch komplett tiefenentspannt. Im April feierte der Brite seinen 90. Geburtstag – und hat sich seinen Charme und britischen Humor erhalten.
Die Gelassenheit des Alters: Neville Marriner freut sich über seine Freiheiten
spielten zum Vergnügen. Nach etwa zwei Jahren fragte der Organist von Saint Martin in the Fields, ob wir nicht in der Kirche ein Konzert geben wollen. Wir sagten entsetzt: Nein, wir wollen doch keine Konzerte geben, wir machen das nur zum Spaß. Aber er war hartnäckig – und so gaben wir unser erstes Konzert. Was war daran so schlimm?
Im Publikum saß der Musikdirektor des London Symphony Orchestra, Pierre Monteux. Er kam nach dem Konzert auf mich zu und sagte: Das war ja alles sehr schön. Aber Neville, warum bist du nicht aufgestanden und hast dirigiert? Ich antwortete ihm, dass ich daran nicht gedacht hätte. Er lud mich dann in seine Schule in die USA ein – und so ging ich irgendwann in die USA. Wenn du erst
einmal den Dirigentenstab in der Hand gehalten hast, ist es schwer, ihn wieder loszulassen. Innerhalb von sechs Wochen hat sich alles verändert. War das die aufregendste Zeit in ihrer Karriere?
Ich denke, das Aufregendste war die Anfangszeit der Academy. Wenn du erst einmal berühmt bist, ist es nicht mehr so spannend, nicht mehr so reizvoll. Die ersten Jahre der Academy aber waren ein großes Abenteuer, es war fabelhaft. Das erste Mal im Musikverein auf der Bühne zu stehen – einfach unglaublich. Die Carnegie Hall und die ganzen anderen berühmten Konzertsäle – das war eine großartige Erfahrung. Und gleichzeitig war es auch sehr beängstigend. Du siehst all diese Photographien an der Wand und denkst: Oh mein
Gott, Toscanini war schon hier. Furtwängler hat auf dieser Bühne dirigiert. Das macht dich schon auch nervös und lässt dich ein bisschen an deinen eigenen Fähigkeiten zweifeln.
ZUr pErSon
Eine lebende Legende: Sir Neville Marriner wurde 1924 im englischen Lincoln geboren. Er studierte Geige am Royal college of Music in London, wo er später selbst unterrichtete, und spielte im london Philharmonic Orchestra. 1959 gründete er die academy of St Martin in the fields. Nachdem er verschiedene Orchester in Europa und den USA als Chefdirigent geleitet hatte, arbeitet er seit 1990 als freier Dirigent.
Mai 2014 concerti 11
Interview
Sie stehen nun schon sehr lange auf der Bühne. Bedeutet das, dass Sie nichts mehr aus der Ruhe bringen kann?
Es ist sehr aufregend, etwas zum ersten Mal zu tun. Wenn man es aber zum 101. Mal macht, dann ist es nicht mehr ganz so spannend. Natürlich ist jedes Konzert immer noch eine neue Erfahrung, eine neue Herausforderung. Denn es passiert immer irgendetwas Unvorhergesehenes. Aber das wirklich Spannende ist der Beginn deiner Karriere. Es ist eine völlig neue Zeit in deinem Leben. Sind Sie vor einem Konzert eigentlich noch nervös?
Ein bisschen, ja. Haben Sie besondere Rituale, bevor sie auf die Bühne gehen?
Es gibt Tage, da bist du irgendwo unterwegs und fühlst dich einfach nicht wohl. Das Hotel ist nicht so gut, das Orchester vielleicht nicht richtig vorbereitet. Dann denkst du: Was mache ich hier bloß? Aber ich führe ein sehr diszipliniertes Leben. Wenn ich in meinen Kalender schaue, dann weiß ich schon jetzt, wo ich am 13. Dezember 2015 sein werde. Ich weiß genau, wie die kommenden zwei Jahre aussehen. Theoretisch hätte ich zwei Jahre Zeit, es mir anders zu überlegen. Aber wenn ich einmal zugesagt habe, dann bleibe ich auch dabei. Dann gibt es kein Zurück mehr. Haben Sie eine Zusage auch schon einmal bereut?
Wenn ich ein neues Repertoire dirigiere, denke ich manchmal: Ok, das ist jetzt doch nicht unbedingt meine Art von Musik. In solchen Momenten ringe ich
ein wenig mit mir selbst. Dann denke ich, wäre ich doch lieber Zuhause geblieben. Ist Musik für Sie wie eine Droge?
Auf jeden Fall – und ich brauche meine Dosis. Nicht jeden Tag. Aber doch ganz bestimmt jede Woche. Was tun Sie, wenn Sie keine Dosis brauchen? Haben Sie Hobbys?
Hobby ist vielleicht das falsche Wort. Wir haben ein Haus auf dem Land. Ich liebe es. Es ist aus dem 17. Jahrhundert. Es gibt Schafe und Kühe, und wir haben Bäume und Felder ringsum. Dort habe ich meine Ruhe. Ich würde sagen, wenn ich ein Hobby hätte, dann wäre es wohl dieses Haus. Es ist für mich eine Art Zufluchtsort. Wenn ich der Musikwelt entfliehen will, dann gehe ich dorthin. Ich kann dort tun und lassen, was ich will. Es gibt keine Termine, nichts.
Fotos: Phonogram International, Richard Holt
Ich atme einfach ein paar Mal tief durch. Wenn du auf die Bühne gehst, musst du im Kopf ruhig und klar sein.
Dachten sie jemals daran aufzuhören?
Als er den Taktstock erst einmal gegen die Geige getauscht hatte, konnte er nicht mehr davon lassen 12 concerti Mai 2014
Wie wichtig ist für sie die Familie als Rückhalt?
Sehr wichtig. Ich kann mich sehr glücklich schätzen, meine Familie zu haben. Mein Sohn lebt mit uns zusammen in unserem Haus in London. Meine Tochter wohnt gleich ums Eck. Einer meiner Enkel studiert an der Juilliard School in New York. Er studiert Jazz. Nicht etwa klassische Musik. Nein, Jazz. Stellen sie sich das vor. Ist er das schwarze Schaf der Familie?
Oh nein, das war nur Spaß. Er ist toll. Mein anderer Enkel ist zum Beispiel im diplomatischen Dienst. Er ist also ein Spion. (lacht) Die wichtigste Person ist aber meine Frau. Sie hält das Ganze seit über 50 Jahren zusammen. Sie arbeiten seit vielen Jahren freiberuflich. Hatten Sie keine Lust mehr auf ein festes Engagement?
Es gab einige Dinge, die ich so nicht mehr tun wollte. Als Musikdirektor musst du dort leben, wo das Orchester ist. Und dann musst du über Geld sprechen, die ganze Zeit. Du redest nicht mehr über Musik, du redest nur noch über Geld. Musikdirektor zu sein, macht also nicht unbedingt so viel Spaß. Stattdessen kann ich nun mit all diesen wunderbaren Orchestern spielen, in New York, in Berlin – und ich tue das überall nur als Gast. Wenn es mir beim ersten Mal nicht gefallen hat, brauche ich beim nächsten Mal einfach nicht mehr zuzusagen. Ist das eine besondere Freiheit?
Natürlich. Ich kann mir aussuchen, wo ich arbeiten möchte.
Und ich kann immer sagen: Tut mir leid, meine Frau hat Nein gesagt. (lacht) Ich muss nirgendwo hin. Aber ich kann, wenn ich will.
ARABELLA STEINBACHER
Konzert-TIPPs
Berlin Di. 6.5., 20:00 Uhr Konzerthaus Orquestra de Cadaqués, Sir Neville Marriner (Leitung), Martin Stadtfeld (Klavier). Werke von Bizet, Mozart, Albéniz & Mendelssohn Düsseldorf Sa. 10.5., 20:00 Uhr Tonhalle Programm siehe Berlin Köln Mo. 12.5., 20:00 Uhr Philharmonie Programm siehe Berlin Frankfurt Mi. 14.5., 20:00 Uhr Alte Oper Programm siehe Berlin Hamburg So. 1.6., 19:30 Uhr Laeiszhalle Internationales Musikfest Hamburg: Academy of St Martin in the Fields, Sir Neville Marriner (Leitung), Daniil Trifonov (Klavier), Bachchor Hannover, Norddeutscher Figuralchor, Gesangs– solisten. Werke von Mozart & Haydn Hannover Mo. 2.6., 20.00 Uhr Kuppelsaal Programm siehe Hamburg München Di. 3.6., 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Academy of St Martin in the Fields, Sir Neville Marriner (Leitung), Daniil Trifonov (Klavier). Werke von Mozart & Mendelssohn online-Tipp
Mitglieder der Academy of St Martin in the Fields über den Orchestergründer Sir Neville Marriner Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/marriner CD-Tipp
ue e N D C
MOZART: VIOLINKONZERTE NR 3,4 & 5 FESTIVAL STRINGS LUCERNE
Download & CD erhältlich auf www.pentatonemusic.com
The Argo Years Vivaldi: Vier Jahreszeiten, Händel: Messias, Mozart: Requiem u.v.a. Academy of St. Martin in the Fields, Sir Neville Marriner (Leitung) u.a. Decca (28 CDs) Im Vertrieb von NAXOS Deutschland
KUrZ GEfraGt
Hauptsache, Musik mit Menschen teilen: Daniel Müller-Schott
cellist in progress
... Doppelnamen
Mueller-Stahl aufgetreten.Nach Die ersten Jahre meines Lebens der Vorstellung sagte er mir: hieß ich Daniel Müller. Bei den „Wir Müllers mit Doppelnamen „Jugend musiziert“-Wettbewer- müssen zusammenhalten.“ Das ben gab es so viele Müllers – ich fand ich nett. habe meinen Namen damals nie auf der Liste gefunden. Da ... Zollgeschichten hatte meine Mutter die Idee, Ich bin seit zwanzig Jahren ihren Namen zu dem meines unterwegs, seit meinem siebVaters hinzuzunehmen. Und zehnten Lebensjahr. Morgen so kam ich zu meinem Doppel- geht’s in die USA nach Phoenix, namen. Vor zwei Jahren bin ich Arizona. Gerade habe ich mit bei einem Festival mit Armin meiner Agentur, die in New 14 concerti Mai 2014
York sitzt, gesprochen. Es dürfen neuerdings keine Gegenstände ins Land eingeführt werden, die aus Elfenbein bestehen. Ich mache mir jetzt etwas Sorgen um meinen Cellobogen, dessen Kopf mit Elfenbein verarbeitet ist! Die Aufregung in den USA ist derzeit sehr groß. Man weiß nie, wie die Sicherheitskräfte reagieren. In Neuseeland musste ich bei der Einreise mal für ei-
Foto: Uwe Arens
Heavy Metal, Graffiti, Philipp lahm und ein apfel für 400 Dollar … es gibt kaum ein Thema, über das man mit DanIEl MÜllER-ScHOTT nicht reden kann. Hier spricht er über …
nen Apfel, den ich im Rucksack hatte, eine Strafe von 400 Dollar zahlen! So streng sind die Gesundheits- und Lebensmittel-Bestimmungen. Das war wirklich der teuerste Apfel meines Lebens! ... Üben, üben ...
schnell gespürt, wie die Gewichtsverhältnisse auf so einem Instrument sind, und gescherzt, dass es mit den Füßen doch sehr viel leichter sei. Zu meinen Fußballkünsten äußerte er sich sehr höflich, ich hätte doch ein gewisses Talent. Naja ... (lacht).
Ich reise sehr gerne, aber die langen Wartezeiten sind auch ... Heavy Metal anstrengend. Deshalb packe In Bachs Jubiläumsjahr 2000 ich oft mein Cello aus und fan- fragte mich ein Veranstalter, ob ge auf Flughäfen an zu üben. ich Lust hätte, vor einem MeManche erkennen mich, ande- tallica-Konzert eine Bach-Suite re nicht, die Kinder sind oft zu spielen, quasi als „Vorgrupsehr spontan und das macht pe“. Ich war Anfang zwanzig mir besonders Spaß. Wie man und fand es spannend zu sehen, wahrgenommen werden will, wie Menschen reagieren, die ändert sich ja im Laufe eines wahrscheinlich noch nie mit Künstlerlebens. Am Anfang ist Klassik in Berührung gekomman bemüht, bekannter zu men sind. Ähnlich war es beim werden, aber irgendwann wird Roskilde-Festival in Dänemark. der Wunsch immer größer, die Da bin ich vor tausenden von Musik mit den Menschen teilen Heavy Metal-Fans mit einem zu können. Das steht dann im Schostakowitsch- Konzert aufZentrum, nur so kann ein getreten. Das war sehr interesKünstlerleben sinnvoll sein. sant: Ich hatte den Eindruck, Deshalb mache ich so gerne bei dass nach wenigen Minuten „Rhapsody in School“ mit, das der Lärmpegel sank und die Kindern an allen Schulen einen Musik die Leute irgendwie konZugang zu klassischer Musik zentriert hat, vielleicht auch vermitteln möchte. auf sich konzentriert hat. Das Wesentliche, die innere musi... Fußball kalische Botschaft schien tatKurz vor der WM 2006 fragte sächlich anzukommen. Gerade mich die Süddeutsche Zeitung, bei Bach empfand ich das ganz ob ich ein Porträt über Philipp intensiv. Am Schluss hatte ich Lahm schreiben könnte. Das den Eindruck, dass sich ein habe ich gerne gemacht, weil Fenster geöffnet hatte für Bach ich selbst sehr gerne Fußball oder für das Cello und das war spiele. Ich erfuhr dann, dass für mich enorm motivierend. der Artikel Philipp Lahm gut gefallen hat. Als dann 3sat ein ... Graffiti Filmporträt über mich drehte, Ich würde sehr gerne mal wiebat ich ihn, bei einem Interview der eine Sprühdose in die Hand über Sport und Musik mitzu- nehmen, wie ich das als Jugendmachen. So haben wir uns licher oft getan habe. Diesmal kennengelernt. Philipp ist sehr würde ich vielleicht Zeilen aus offen und hat mich einmal ge- einem Gedicht oder Worte, Verfragt, ob er ein paar Töne auf se eines Autors, die mir viel dem Cello spielen dürfe. Er hat bedeuten, an die Wand sprü-
Finca Festival Frantz & Friends 2014 Happy Birthday Justus Frantz! Feiern Sie mit Justus Frantz und seinen Freunden herrliche Musik unter subtropischem Sternenhimmel auf der Finca ‚Casa de los Musicos’ auf Gran Canarias.
Philharmonie der Nationen Leitung: Justus Frantz 3.7. 4.7. 5.7. 6.7. 7.7. 8.7. 9.7. 10.7. 11.7. 12.7. 13.7.
Preopening Sheriff und Mendelssohn Eröffnungsgala - Brahms Asaf Kleinman, Klavier Ruzicka, Mozart, Beethoven Leitung: Cristian Mandeal Brahms Abend Violinkonzert, 2. Sinfonie Klavierabend Christopher Park & Kim Da Sol Bibliothek Las Palmas Pablo Sáinz Villegas, Gitarre Juan Ramirez, Rezitation Mendelssohn Abend Leitung: Wojciech Raisky Derek Han, Klavier Uraufführung – Lampson: „El Monte Santo de Gran Canaria“ Klavierabend Sergey Belyavsky Auditorium Maspalomas Brahms - Ivan Rudin, Klavier Abschiedskonzert mit Galadiner Haydn „Abschiedssinfonie“ (Änderungen vorbehalten)
Weitere Informationen unter: www.justus-frantz.de Tel. +49 (0) 40 / 416 22 387 www. windrose.de Tel. +49 (0) 30 / 201 72 144 Mai 2014 concerti 15
kurz gefragt
Konzert-TIPPs
München Mi. 7.5., 20:00 Uhr Prinzregenten theater Xavier De Maistre (Harfe), Baiba Skride (Violine), Daniel MüllerSchott (Violoncello). Werke von Ravel, Ibert, Fauré & Renié Stuttgart Do. 8.5., 20:00 Uhr Liederhalle (Mozart-Saal) Programm siehe München Dortmund So. 18.5., 16:00 Uhr Konzerthaus Budapest Festival Orchestra, Iván Fischer (Leitung), Daniel Müller-Schott (Violoncello). Werke von Dvořák Frankfurt So. 25.5., 19:00 Uhr Alte Oper (Großer Saal) Programm siehe Dortmund
hen. Ich würde gerne wieder mehr visuell arbeiten. Als Kind habe ich viel gemalt, und es hätte beruflich auch in diese Richtung gehen können. Aber die Musik war doch stärker. … ein Stück Holz, das oben kreischt und unten brummt …
kommt jetzt ein gedanklicher Überbau dazu – und natürlich die vielen Erfahrungen, die ich auf dem Konzertpodium gesammelt habe. ... die Situation vor dem Konzert
Mir ist es wichtig, dass man Ja, das hat Dvorˇák gesagt! Den überhaupt etwas erlebt. Dass Satz hat er aber nicht nur durch man nicht nur im Hotel bleibt. sein wunderbares Konzert ad Ich gehe gerne in Museen, absurdum geführt, sondern schaue mir die Stadt an, die auch zehn Jahre vor seinem Architektur, beschäftige mich Tod revidiert. Als er das Kon- mit der Kultur und dem Land, zert des amerikanischen Kom- in das ich reise. Man muss sich ponisten Victor Herbert in New als Künstler unbedingt eine York hörte, rief er begeistert: zweite Realität – fernab der „Famos, ganz famos, wie man Bühne und des Musikbetriebs für das Cello schreiben kann!“ – schaffen, aus der man schöpIch habe Dvorˇáks Konzert hun- fen kann. Wenn man außer derte Male gespielt, zum ersten dem „Jet-Set“-Leben – das ja Mal mit siebzehn, gerade mit sehr viel weniger glamourös den Berliner Philharmonikern ist als sein Ruf – nichts erlebt, und jetzt auf CD. Ich habe mich dann kann sich auch wenig auf immer mehr in Dvorˇáks Musik die Musik, die man spielt, überund Biographie vertieft. Zu tragen. Als Musiker ist man dem, was ich als ganz junger stets „in progress“. Teresa Pieschacón Raphael Musiker empfunden habe, 16 concerti Mai 2014
Schwerin Do. 10.7., 19:30 Uhr Schelfkirche Festspiele Mecklenburg-Vorpommern Igor Levit (Klavier), Viviane Hagner (Violine), Daniel Müller-Schott (Violoncello), Jonathan Gilad (Klavier) u.a. Lübeck Sa. 2.8., 20:00 Uhr MUK SchleswigHolstein Musik Festival. Schleswig-Holstein Festival Orchester, Michael Sanderling (Leitung), Isabelle van Keulen (Violine), Daniel Müller-Schott (Violoncello). Werke von Brahms & Schostakowitsch online-Tipp
Daniel Müller-Schott spricht über seine neue Dvořák-CD Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/mueller-schott CD-Tipp
Dvořák: Cello konzert h-Moll & Romantische Stücke op. 75 NDR Sinfonieorchester, Michael Sanderling (Leitung), Daniel Müller-Schott (Cello), Robert Kulek (Klavier). Orfeo
Foto: Uwe Arens
Notenstudium – aber es braucht auch Inspiration von außen, sagt Daniel Müller-Schott
Dresden Sa. 5.7., 18:00 Uhr, So. 6.7., 11:00 Uhr & 19:30 Uhr Schauspielhaus (Großes Haus) Dresdner Philharmonie, Michael Sanderling (Leitung), Julia Fischer (Violine), Daniel Müller-Schott (Violoncello) u.a. Werke von Brahms
Oper
Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor
Foto: Bernd Uhlig
Bacchanal ohne Porno-Peinlichkeit: Sasha Waltz choreographiert Richard Wagners Tannhäuser
18_Feuilleton Dramaturgie einer Leidenschaft Gerard Mortier war der bedeutendste Intendant der letzten 30 Jahre. Sein Furor der Erneuerung wirkt fort: Teil 4 der Reihe „Die Zukunft der Oper – Die Oper der Zukunft“ 20_Porträt Naive Helden? Der Tenor Klaus Florian Vogt definiert Wagners starke Männer neu, erkennt seine Grenzen und erweitert sein Repertoire 22_Kurz besprochen Opern-Kritiken Was Sie tagesaktuell auf unserer Website erwartet 24_Opern-Tipps Zur Münchener Biennale: ein Schwerpunkt mit Neuer Musik Mai 2014 concerti 17
Feuilleton
Dramaturgie einer Leidenschaft GERARD MORTIER war der bedeutendste Intendant der letzten 30 Jahre. Sein Furor der Erneuerung wirkt fort: Teil 4 der Reihe Die ZUKUNFT DER OPER – DIE OPER DER ZUKUNFT.
Von Peter Krause
W
18 concerti Mai 2014
Sein Vermächtnis wird bleiben: Regisseur Gerard Mortier
Wiederentdeckung von zu Recht vergessenen Opern widmet, wird der Zukunft der Oper ernsthaft schaden.“ Dass der Anteil des Neuen in den Spielplänen allenfalls 15% und nicht, wie von ihm als angemessen angesehen, 50% ausmacht, sei allerdings auch Schuld der Komponisten selbst, deren abgehobenes Nachdenken mitunter zum Selbstzweck verkommen sei. Die lustvolle Verführung der Menschen zur Begeisterung am bislang Unerhörten kann indes sehr wohl gelingen, wie der gewiefte Kulturmanager selbst in Hochburgen einer konservativen Opernpflege, so in Madrid oder Paris, bewiesen hat. Entscheidend helfen würden
Fotos: Michael Kneffel, Lies Willaert
ir können ihn nicht Opernfreunden“, die Buh rufen, mehr fragen, wel- wenn ihre Erwartungen nicht che Zukunft er der erfüllt würden. Er kanzelt KaOper wünscht. Gerard Mortier rajans Kunstkommerz ab und verstarb am 9. März mit nur 70 erklärt, warum er mit der ÜberJahren. Doch das messerschar- nahme der Intendanz der Salzfe Denken und kompromisslo- burger Festspiele die Diktatur se Wirken des bedeutendsten der Plattenproduzenten zu Opernintendanten der letzten Gunsten der unabhängigen 30 Jahre ist eindrucksvoll be- inhaltlichen Arbeit und dem legt – durch unzählige von ihm besonderen Fokus auf neue initiierte Inszenierungen, sei- Schöpfungen brechen musste. ne Konventionen sprengenden CDs und DVDs sollten seiner Spielpläne in Brüssel, Salzburg, Meinung nach der DokumenParis, Madrid und der von ihm tation modellhafter Interprebegründeten Ruhrtriennale, tationen und der Verbreitung durch die Regieteams, die er weniger bekannter Werke dieformte und denen er auch nach nen und nicht der gewinnorieinem gelegentlichen Flop entierten Produktion des imnoch vertraute. Und es gibt ein mergleichen StandardreperVermächtnis, das nur wenige toires. Tage nach seinem Tod erschien: Mortiers kleiner feiner Band Das 20. Jahrhundert birgt die „Dramaturgie einer Leiden- meisten Meisterwerke schaft“. Darin ist sein Bekennt- Ebenso provokant ist Mortiers nis zu einem nie nur kulinari- These, dass die Anzahl der wahschen Musiktheater in ein- ren Meisterwerke im 20. Jahrdringlicher wie einfacher Spra- hundert wesentlich höher sei che dargelegt. als jene des 19. Jahrhunderts, Natürlich sei auch Unterhal- „mit dem Unterschied, dass dietung ein Element, eben ein se Meisterwerke trotzdem nur Mittel des Theaters, allerdings sehr schwer Eingang ins Repersei es nicht sein Zweck. Mit gar toire finden.“ Er folgert: „Die nicht altersweisem Furor frot Fortsetzung einer Spielplanpozelt der belgische Intellektuel- litik, die sich im Wesentlichen le gegen die „Hooligans von dem 19. Jahrhundert oder der
Unvergessen: Gerard Mortiers Saint François d‘Assise bei der Ruhrtriennale 2003
hier thematisch fokussierte Kontexte, die der SpielplanDramaturgie ein Gesicht und dem neuen Hören und Sehen eine Chance bieten. So ließe sich mit der Losung „Deutsche Romantik“ weitgehend vergessenen Opern wie Genoveva von Schumann, Oberon von Weber, Fierrabras von Schubert oder Undine von Hoffmann neues Leben einhauchen. Sänger bleiben zentrale Kraft der Oper
Durchaus kokett bestreitet Mortier, der das Wirken von Schauspielregisseuren wie Bondy, Marthaler und Strehler für die Oper fruchtbar gemacht hat, der „Mann des Regietheaters“ zu sein, und erklärt die Sänger zur zentralen Kraft der Oper: „Es ist der Gesang, in dem sich die Seele spürbar ausdrücken kann. Das bedeutet, dass die Stimme Dienerin der seelischen Verfassung sein muss und dass Dirigent und Regisseur die Sän-
ger dazu bereit machen müssen.“ Erfolgsgarant sei hierbei die „Entente cordiale“ der Pro duktionsteams, wie sie im Falle des Bayreuther Rings von 1976 idealtypisch in Pierre Boulez und Patrice Chéreau verkörpert gewesen sei. Für die Zukunft sieht Mortier besonders bildende Künstler in der Verantwortung, als Erfinder von theatralischen Orten den Sängern Raum zur Entfaltung „für diesen Ausdruck der Seele“ zu geben. Tristan und Isolde mit den Bildern von Bill Viola in der Regie von Peter Sellars sei für ihn das perfekte Beispiel hierfür. Rolf Liebermann, der einst Chagall Die Zauberflöte ausstatten ließ, sieht Mortier als sein Vorbild des Intendanten als Entdeckers an, wenn es gelte, Sänger zur Interpretation für sie neuer Rollen zu bewegen. Wenn Mortier die im aktuellen Operndiskurs angesagte „Virtuosität des Verkaufs“ anpran-
gert und stattdessen die „Innovation der Spielpläne“ anmahnt, spart er die Analyse der sich zuspitzenden Finanzierungsprobleme und das Aufzeigen von Auswegen auf. Ein Wort zur Kulturpolitik vermisst man. Seine von Humanismus, Freiheitswillen und echten Überzeugungen geprägtes Plädoyer für das Wunderland des „Dramma per musica“ weist umso entschiedener in die Zukunft. opern-TIPP
Sa. 17.5., 19:00 Uhr Teatro Real Madrid Offenbach: Les contes d‘Hoffmann Sylvain Cambreling (Leitung) Christoph Marthaler (Regie) Buch-Tipp
Gerard Mortier: Dramaturgie einer Leidenschaft – Für ein Theater als Religion des Menschlichen 126 Seiten Bärenreiter/Metzler Mai 2014 concerti 19
Porträt
Naive Helden? Der Tenor Klaus Florian Vogt definiert Wagners starke Männer neu, erkennt seine Grenzen und erweitert sein Repertoire. Von Matthias Nöther
20 concerti Mai 2014
Engagements bei seinen Gesangslehrern Rat. Den schlimmsten aller Fälle, nämlich den ganzen Abend angestrengt gegen ein Wagner-Orchester anzusingen – „in Notwehr“, wie Klaus Florian Vogt es nennt – kann sich der Sänger durchaus vorstellen. „Oder Sie geraten während der Aufführung an physische Grenzen, wissen aber ganz genau: Ich muss jetzt noch zwei Akte durchstehen. Am Ende krabbeln Sie nur noch über die Ziellinie. Das darf nicht zu oft passieren.“ Heldentenöre und wirklich wahre Helden
Passiert sei es aber durchaus schon, räumt Klaus Florian Vogt ein. Daher hat Vogt die gefürchteten Kernpartien dieses Faches, Wagners Siegfried und Tristan, bisher zu singen abgelehnt – trotz zahlreicher Anfragen. Er hat nicht vor, um jeden Preis „der Heldentenor“ zu werden. Ebenso sieht der ehemalige Orchester-Hornist, der das Gesangsmetier einst neben seinem Dienst an der Hamburgischen Staatsoper quasi berufsbegleitend lernte, die Zuschreibung „Held“ für sich als Person als unpassend an. Die wirklichen Helden jenseits der Bühne? „Wenn in Fukushima Arbeiter in das
Foto: Tim Schober
L
yrisch-naives Platin-Tim- technischem Wollen an, dass bre“, das ist eine der jün- unwillkürlich der Eindruck geren Umschreibungen einer Naturbegabung entsteht. dessen, was der Tenor Klaus „Allmählich naht vom Himmel Florian Vogt derzeit auf den eine Taube“, singt der Titelheld Bühnen der Welt hören lässt – im letzten Drittel der Grals von Berlin bis Baden-Baden, erzählung des Lohengrin. Dievon Tokyo bis New York. Eine se ist unter Tenören gefürchtet, „naive“ Stimme? Solche Zu- nicht zuletzt wegen der leisen, schreibungen beruhen offen- hohen Töne, worin ein einzelbar auf dem Eindruck, das ner Sänger zum Schluss noch Organ des gebürtigen Holstei- einmal die ganze lyrische ners funktioniere unabhängig Klangwelt dieser romantischen von Seelenlagen und Bühnen- Oper par excellence zusamsituationen immer gleich gut, menfassen soll. weil sein Träger in Bezug auf Einem wie Vogt gelingt das seit seine Stimme ein Naivling ist, 2002 immer besser. Damals gab ein „reiner Tor“ – was ja für er sein Lohengrin-Rollendebüt einige von Richard Wagners am Theater Erfurt. Nach der Heldenfiguren, die Vogt gerne mehrstündigen Beanspruund immer öfter international chung der Stimme zu voller hören lässt, ganz gut passen Orchesterbegleitung singt Vogt den hohen Ton auf „Taube“ oft würde. völlig eben, im Piano. „Wenn Müheloses Singen als ich im dritten Akt in der GralsNaturbegabung? erzählung die ‚Taube’ noch so Zu der hohen Störanfälligkeit leicht setzen kann, gehe ich des Opernsänger-Berufs indes davon aus, dass ich die drei, passt es nicht. Dass Klaus Flo- vier Stunden vorher nicht allzu rian Vogt als Star des interna- falsch gesungen habe.“ tionalen Opernbusiness ein Vogt tritt entschieden dem EinNaivling im Umgang mit ver- druck entgegen, bei seinem schiedenen komplexen Opern- mühelos ansprechenden und partien oder gar mit seiner hell klingenden Tenor würde Stimme sein kann, ist unwahr- es sich um ein von sängerischer scheinlich. Diese jedoch hört Technik und stimmlicher Aussich, namentlich in seiner Pa- bildung kaum berührtes Naturradepartie des Lohengrin, an organ handeln. Immer wieder vielen Abenden tatsächlich so sucht der Sänger, trotz der zeitmühelos, so unberührt von raubenden internationalen
Konzert & opern-TIPPs
Neubrandenburg So. 22.6., 16:00 Uhr Konzertkirche Festspiele Mecklenburg-Vorpommern Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Marek Janowski (Leitung), Klaus Florian Vogt (Tenor). Arien & Orchesterwerke von Mozart, Weber, Wagner, Lehár, Bernstein u.a. Wien Mi. 11.6., 19:00 Uhr, So. 15.6., 17:00 Uhr, Fr. 20.6., 19:00 Uhr Staatsoper Strauss: Ariadne auf Naxos Dresden Sa. 28.6. & So. 29.6., 19:30 Uhr Albertinum (Lichthof) Beethoven: Fidelio. Philharmonischer Chor, Dresdner Philharmonie, Markus Poschner (Leitung), Klaus Florian Vogt (Tenor), Dmitry Ivashchenko, Jutta Maria Böhnert u.a. Lübeck Sa. 5.7. & So. 6.7., 20:00 Uhr MUK Schleswig-Holstein Musik Festival. NDR Chor & Sinfonieorchester, Rundfunkchor Berlin, Thomas Hengelbrock (Leitung), Klaus Florian Vogt (Tenor) u.a. Werke von Brahms, Beethoven & Mendelssohn Bernkastel-Kues Fr. 18.7., 20:00 Uhr Kloster Machern (Barocksaal) Mosel Musikfestival Schubert: Die schöne Müllerin. Klaus Florian Vogt (Tenor), Jobst Schneiderat (Klavier) Grafenegg Fr. 29.8., 19:15 Uhr Wolkenturm Grafenegg Festival. City of Birmingham Symphony Orchestra, Andris Nelsons (Leitung), Klaus Florian Vogt (Tenor). Werke von Wagner & Beethoven
Mühevoll arbeiten, aber mühelos klingen: Vogts besondere Kunst
zerstörte Kernkraftwerk gehen, selten gespielter Oper Fausts obwohl sie genau wissen, dass Verdammnis. Und im Juni sie verstrahlt werden. Das ist wird der Sänger in Richard für mich heldenhaft. Sie tun Strauss’ Ariadne auf Naxos als das, weil es getan werden Bacchus auf der Bühne der Wiener Staatsoper stehen. Es muss.“ Es sind nicht nur die explizit ist eine Partie in besonders heldischen Wagnerpartien, die hoher Tenorlage. Sie bringt die Klaus Florian Vogt zur Zeit Vorzüge dieser hellen, strahgerne singt. In der Deutschen lenden Stimme bestens zur Oper Berlin begeisterte er vor Geltung – ohne dass jemand kurzem mit der wunderbar auf den Gedanken käme, Klaus lyrischen Verkörperung des Florian Vogts Stimme klänge Faust in Berlioz’ hierzulande „naiv“.
online-Tipp
Klaus Florian Vogt und Musical? Natürlich, auf seiner neuen CD! Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/kfvogt CD-Tipp
Favorites. Werke von Lehár, Sieczynski, Stolz, Kálmán, Bernstein, Lloyd Webber u.a. Klaus Florian Vogt (Tenor), Münchner Rundfunkorchester, Gerrit Prießnitz (Leitung). Sony Classical Mai 2014 concerti 21
KUrZ BESproChEn
OperN-KriTiKeN Was Sie tagesaktuell auf unserer Website erwartet
G
uter Journalismus lebt von fachlicher Expertise und maximaler Aktualität. Um Ihnen als Monatsmagazin auch letztere zu bieten, verfolgen unsere Opern-Autoren die wichtigsten Premieren in Deutschland und Europa und berichten in ihren Online-Kritiken tagesaktuell: über Siege und Niederlagen – ob in Berlin, Paris oder Lübeck.
Trauriger zwiespalt: Rihms Jakob Lenz
Was für ein Schöngesang: Edita Gruberova
läuterungsdrama: Der Traum ein Leben
Köln 22.3.2014 Die Kammeroper nach Büchners gleichnamiger Erzählung war vor 35 Jahren Wolfgang Rihms Durchbruch zum erfolgreichen Musikdramatiker. Jetzt hat die Kölner Oper diese faszinierende Anatomie einer Psychose in der Trinitatis-Kirche mit ungewöhnlichem Raumkonzept eindrucksvoll wiederbelebt. (AF)
HaMBuRG 26.3.2014 Es ist die Emanzipation des Hässlichen im Reiche des Schöngesangs. Anders als Gruberovas Kolleginnen, die im Herbst ihres Sängerlebens ins Charakterfach hinabsteigen, bleibt die Königin des Belcanto ihrem Repertoire treu, erfindet sich selbst aber neu – und erneuert, ja rehabilitiert damit den Belcanto selbst. (PK)
BOnn 30.3.2014 Was Walter Braunfels an diesem Läuterungsdrama fesselte, erzählt die Musik: Schichten des Unterbewussten gestalten. Regisseur Jürgen R. Weber malt den Traum in bunten Bildern, zusammengesetzt aus Einflüssen der 20er Jahre und der Gegenwart, eine Art Kubismus-Fantasy, powered by Rudolf Steiner. (AF)
Oper Köln Rihm: Jakob Lenz. Alejo Perez (Leitung), Beatrice Lachaussée (Inszenierung), Nele Elligiers (Ausstattung), Miljenko Turk, Wolf-Matthias Friedrich u.a.
Hamburgische Staatsoper Donizetti: Lucrezia Borgia. Pietro Rizzo (Leitung), Edita Gruberova, José Bros, Adrian Sâmpetrean u.a. Weitere Termine in München: 20. & 27.7.
Theater Bonn Braunfels: Der Traum ein Leben. Will Humburg (Leitung), Jürgen R. Weber (Regie), Hank Irwin Kittel (Bühne) Weitere Termine: 7., 11. & 30.5.
22 concerti Mai 2014
Laufend aktuelle Opern-Rezensionen: www.concerti.de/oper
Fotos: Ludwig Olah, Barbara Aumüller, Bernd Uhlig, Bettina Bermbach
Die vollständigen und laufend neue Opern-Kritiken finden Sie online: Scannen Sie dafür den QR-Code mit einer Smartphone-App oder geben Sie: www.concerti.de/oper im Browser ein.
Vorschau
gelsenkirchen 4.5.2014 Musiktheater im Revier Britten: Albert Herring Valtteri Rauhalammi (Leitung), Thomas Weber-Schallauer (Inszenierung) Benjamin Brittens köstliche Komödie um den Sittenverfall im englischen Nest Loxford dirigiert der junge Finne Valtteri Rauhalammi
Macht macht einsam: Wagners Walküre
Befreiende Erotik: Wagners Tannhäuser
nürnberg 5.4.2014 Marcus Bosch zelebriert nicht den Pathos, sondern setzt auf ein ständiges Fließen der Musik. Diese Walküre gewinnt ein stürmisches Drängen, eine große Dichte der akzentuierten Artikulation. Nürnbergs GMD erhebt nicht das Mischklang-Ideal zum Maß aller Dinge, sondern achtet auf Trennschärfe. (PK)
berlin 12.4.2014 Sasha Waltz und ihre Tänzer zeigen die Erotik des Venusbergs so voller körperlicher Anmut, dass wir theatralisch Großes vom Aufeinanderprallen von Fleisch und Geist erwarteten. Doch das gepflegte Nebeneinander von choreographischer Bebilderung und sängerischem Stehtheater wurde nur selten sinnfällig. (PK)
Oper Nürnberg Wagner: Die Walküre. Marcus Bosch (Leitung), Georg Schmiedleitner (Inszenierung), Rachael Tovey, Vincent Wolfsteiner u.a. Weitere Termine: 4., 25. & 29.5.
Staatsoper im Schiller Theater Wagner: Tannhäuser. Daniel Barenboim (Leitung), Sasha Waltz (Regie & Choreographie), Peter Seiffert, René Pape u.a. Weiterer Termin: 27.4.
münchen 20.5.2014 Gasteig (Carl-Orff-Saal) Parra: Das geopferte Leben Peter Tilling (Leitung), Vera Nemirova (Inszenierung) Der Komponist Hèctor Parra hat zwei Leidenschaften: Die Begeisterung für die Barockoper und die Entdeckerfreude eines IRCAM-Komponisten hamburg 25.5.2014 Hamburgische Staatsoper Händel: Almira Alessandro De Marchi (Leitung), Jetske Mijnssen (Inszenierung) Als 19-jähriger Geiger der Gänsemarkt-Oper schrieb Georg Friedrich Händel 1705 seine Almira, ein sprunghaft frisches Frühwerk
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Antonio Douthit-Boyd. Photo by Andrew Eccles
Robert Battle, Artistic Director
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Masazumi Chaya, Associate Artistic Director
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Mai 2014 concerti 23
OPERN-Tipps Zur Münchener Biennale: ein Schwerpunkt mit Neuer Musik
München macht modernes Meisterwerk oper Zu den größten Meister-
Kirill Petrenko wagt sich zu Hause an Die Soldaten So. 25.5. (Premiere), 19:00 Uhr Bayerische Staatsoper Zimmermann: Die Soldaten. Kirill Petrenko (Leitung), Andreas Kriegenburg (Regie) Mi. 28. & Sa. 31.5., Mi. 4. & Fr. 6.6. 24 concerti Mai 2014
Jeder weiß, wie alt er wird: Die Befristeten von Detlev Glanert
München ist außer Kontrolle oper Das Opernlabor für junge
Komponisten gründete 1988 kein geringerer als Hans Werner Henze. Die 14. Münchener Biennale verantwortet im Mai letztmalig sein Nachfolger Peter Ruzicka, der unter dem Motto „Außer Kontrolle“ gleich fünf Auftragswerke präsentiert, die schärfste Gegensätze verhandeln. Vivier des Serben Marko Nikodijevic´ bezieht sich auf den Komponisten Claude Vivier, der im März 1983 in Paris, 34 Jahre jung, ermordet wurde. Der Kanadier Samy Moussa geht in Wüstung dem Konflikt von Machtfunktion und Persönlichkeit nach. Der Katalane Hèctor Parra liest den Orpheusmythos umgekehrt, beleuchtet die virtuelle Passage
zwischen Leben und Tod. Freiburger Barockorchester und Ensemble Recherche konfrontieren dazu Klangschichten aus Alter und Neuer Musik. Vera Nemirova inszeniert. Detlev Glanert, der bereits den ersten Biennale-Jahrgang eröffnete, greift Elias Canettis Drama um die angemaßte Allmacht über die menschliche Lebenszeit auf. Und Dieter Schnebel, Altmeister eines neuen musikalischen Denkens, rehabilitiert mit den Neuen Vocalsolisten Stuttgart Blochs Geist der Utopie. 7.5.-23.5. Münchener Biennale Muffathalle, Gasteig, Reaktorhalle Uraufführungen von Marko Nikodijević, Samy Moussa, Hèctor Parra, Detlev Glanert und Dieter Schnebel
Fotos: Dashuber, Wilfried Hösl, Lena Obst, Christian Kleiner, Cuibar
werken des 20. Jahrhunderts gehört Bernd Alois Zimmermanns einzige vollendete Oper Die Soldaten. In München erstmalig 1969, vier Jahre nach der Kölner Uraufführung, unter Michael Gielen zu hören, stellt sich nun der neue Generalmusikdirektor Kirill Petrenko nach seinem Triumph mit Die Frau ohne Schatten von Strauss den immensen ästhetischen wie logistischen Herausforderungen des Werks. An seiner Seite: der Münchner Ring-Regisseur Andreas Kriegenburg. Sopranistin Barbara Hannigan, die hier zuletzt in Benjamins Written on Skin brillierte, singt die Partie der Marie.
Wiesbaden würdigt Henze OPER Hans Werner Henze hat
wie ein Seismograf feinste gesellschaftliche Verwerfungen seines Jahrhunderts registriert und in seinen Werken verarbeitet. Zur Eröffnung der Internationalen Maifestspiele 2014 zeigt das Staatstheater Wiesbaden seine frühe Oper Elegie für junge Liebende als hiesige Erstaufführung. Als
Henzes Elegie für junge Liebende erstmals in Wiesbaden
Motto hat der Librettist Wystan Hugh Auden der Oper ein philosophisches Zitat von William Butler Yeats vorangestellt: „Der Geist des Menschen muss sich entscheiden für die Vollkommenheit des Lebens oder des Werkes.“ Ein charismatischer Dichter, der eine ihm ergebene und verfallene Gruppe von Anhängern um sich schart, steht im Zentrum. Wie wird man im Dunstkreis der Kunst instrumentalisiert? Da der einstige Regie-Revoluzzer Dietrich Hilsdorf inszeniert, ist Spannung garantiert. Do. 1.5. (Premiere), 19:30 uhr Hessisches Staatstheater Wiesbaden Henze: Elegie für junge Liebende. Zsolt Hamar (Leitung), Dietrich Hilsdorf (Regie). 21.5., 5. & 21.6., 8.7.
Mannheim ruft Böse Geister OPER Böse Geister errichten ein
Labyrinth aus Leidenschaft, Angst und Obsession. Dostojewskis Roman Böse Geister entfaltet die Tragödie einer Gesellschaft in Monologen und Dialogen, die wie Kraftfelder die Handlung vorantreiben. Yona Kims Libretto nutzt sie und lässt die Dialoge der Hauptfiguren und das Reservoir der Chöre separat nebeneinander stehen. Das Drama des neuen Musiktheaters entsteht dann, so Adriana Hölszky, durch „eine Bombardierung der Schichten“. Die Stimme steht immer wieder im Zentrum musiktheatraler Werke der vielfach preisgekrönten, 1953 in Bukarest geborenen Komponistin deutsch-ungari-
scher Herkunft: feine und genau ausgehörte Klänge, die sich zu fantasievollen Farbkombinationen verbinden, und eine unvermittelt gestische Musik .
auGSBuRG
lOHEnGRIn Sa. 3.5., 17:00 uhr Großes Haus In der Bundesliga wie in der Oper auf dem Weg nach oben, wagt Augsburg Wagners Märchen vom Schwanenritter KIEl
aRIaDnE auf naXOS Sa. 10.5., 19:30 uhr Opernhaus Einst studierte er bei Götz Friedrich, jetzt inszeniert Roman Hovenbitzer erstmals Richard Strauss Köln
OTEllO
So. 18.5., 18:00 uhr Oper am Dom Er ist ein grandioser Sängerdarsteller, jetzt singt Josè Cura auch in Köln den eifersüchtigen Otello in Verdis rabenschwarzer Shakespeare-Oper KaSSEl
DIE fRau OHnE ScHaTTEn Sa. 24.5., 18:00 uhr Opernhaus Michael Schulz ist Generalintendant in Gelsenkirchen, in Kooperation mit dem Musiktheater im Revier inszeniert er das große Menschheitsmärchen von Strauss lOnDOn
DIalOGuES DES caRMÉlITES Do. 29.5., 19:30 uhr Royal Opera covent Garden Simon Rattle dirigiert, Robert Carsen inszeniert die bewegende Revolutionsoper von Francis Poulenc
Viel gefragt: die Komponistin Adriana Hölszky Sa. 31.5. (ua), 19:30 uhr nationaltheater Mannheim Hölszky: Böse Geister. Roland Kluttig (Leitung), Joachim Schloemer (Regie) 3., 12. & 25.6., 27. & 29.7.
Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.con certi.de
fRanKfuRT aM MaIn
TIEflanD Sa. 31.5., 19:30 uhr Opernhaus Johan Botha, heldentenorales Schwergewicht, wagt sich an die einzige Verismo-Oper Deutschlands, d‘Alberts Tiefland
Mai 2014 concerti 25
Jetzt haben Sie doppelt Grund zur Freude.
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cDPRäMIE! Erneut beglückt Matthias Goerne mit der Fortsetzung seiner Schubert-Edition und 36 neu eingespielten Liedern, die nun bei harmonia mundi erschienen sind. Auf der Doppel-CD „Wanderers Nachtlieder“ erkundet der Bariton alle dynamischen und expressiven Extreme und erweist sich als der Schubert-Sänger unserer Zeit.
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Tipps & Termine
Fotos: Felix Broede, Timothy Greefield-Sanders, Olaf Heine, Uwe Arens, Marco Borggreve, Justin Pumfrey, Julian Hargreaves, Sarasate/MG, Sheila Rock/Decca
Ausgewählte Konzerte, Opern- und Ballettvorstellungen im Mai
7
Hamburg 24.5.2014
Martin Grubinger
Berlin 29.5.2014
HilAry Hahn 2
Hannover 8.5.2014
Midori 8
Dortmund 18.5.2014
3 Daniel Müller-Schott Düsseldorf 15.5.2014
Gábor Boldoczki
5
Leipzig 1.5.2014
Julia Fischer
91 4 Dresden 29.5.2014
Thomas Hampson Frankfurt 4.5.2014
Mitsuko Uchida 6
1
Baden-Baden 23.5.2014
Christoph Eschenbach München 29.5.2014
10 John Eliot Gardiner
Mai 2014 concerti I
TIPPS & TERMINE
Fr. 2.5.2014, 19:30 uhr Brechtbühne Clug & Kozielska: Where I end and you begin (Premiere). Edward Clug (Choreographie), Katarzyna Kozielska (Choreographie) sa. 3.5.2014, 17:00 uhr theater (großes Haus) Wagner: Lohengrin (Premiere). Dirk Kaftan (Leitung), Thorleifur Örn Arnarsson (Regie)
BAden-BAden so. 4.5.2014, 18:00 uhr Festspielhaus Mikhail Pletnev (Klavier). Werke von Skrjabin & Chopin Fr. 9.5.2014, 20:00 uhr Festspielhaus Orgel spektakulär. Cameron Carpenter (Orgel). Ravel: La Valse, Vaughan Williams: The Lark Ascending u.a. sa. 10.5.2014, 19:00 uhr Festspielhaus Jonas Kaufmann (Tenor), Kammerorchester Wien-Berlin. Mendelssohn: Sinfonia Nr. 10 h-Moll, Mahler: Lieder eines fahrenden Gesellen, Strauss: Sextett aus Capriccio, Dvořák: Streicherserenade E-Dur op. 22
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CHrIstopH esCHenBACH
Fr. 23.5.2014, 20:00 uhr Festspielhaus Baden-Baden Wiener Philharmoniker, Christoph Eschenbach (Leitung). Strauss: Don Juan, Metamorphosen, Till Eulenspiegels lustige Streiche u.a. Anstatt ein Programm zu Till Eulenspiegel vorzugeben, schlug Strauss vor „die Zuhörer selber die Nüsse aufknacken zu lassen, die der Schalk ihnen verabreicht“.
Fr. 30.5.2014, 20:00 uhr goethe-theater Schubert: Die schöne Müllerin. Pavol Breslik (Tenor), Amir Katz (Klavier)
BerlIn Fr. 2.5.2014, 20:00 uhr konzerthaus (großer saal) Konzerthausorchester Berlin, JukkaPekka Saraste (Leitung). Lutosławski: Sinfonie Nr. 3, Bruckner: Sinfonie Nr. 3 d-Moll so. 4.5.2014, 20:00 uhr philharmonie Bundesjugendorchester, Alexander Shelley (Leitung), Bundesjugendballett, John Neumeier (Choreographie). Zimmermann: Alagoana (Caprichos Brasileiros), Dukas: Der Zauberlehrling, MacMillan: Exsultet, Haydn: Sinfonie Nr. 30 C-Dur „Alleluja“ Mo. 5.5.2014, 20:00 uhr konzerthaus (großer saal) Felix Schwartz (Viola), Claudius Popp (Violoncello), Maurizio Pollini (Klavier), Staatskapelle Berlin, Daniel Barenboim (Leitung). Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll op. 15, Strauss: Don Quixote Mi. 7.5.2014, 19:00 uhr Jüdisches Museum intonations: Metamorphosen. Strauss/Coleman: Don Juan Paraphrase (UA), Strauss: Enoch Arden op. 38 & Metamorphosen, Stephan: Musik für 7 Saiteninstrumente Mi. 7.5.2014, 20:00 uhr philharmonie Isabelle Faust (Klavier), Jean-Guihen Queyras (Violoncello), Alexander Melnikov (Klavier), Freiburger Barockorchester, Pablo Heras-Casado (Leitung). Schumann: Ouvertüre, Scherzo und Finale E-Dur op. 52, Klavierkonzerte a-Moll op. 54 & d-Moll, Cellokonzert a-Moll op. 129 do. 8.5.2014, 20:00 uhr kammermusiksaal Artemis Quartett, Gautier Capuçon (Violoncello). Schubert: Streichquartett d-Moll D 810 „Der Tod und das Mädchen“ & Streichquintett C-Dur D 956, Kurtág: Officium Breve op. 28
BAd lAuCHstÄdt
do. 8.5.2014, 20:00 uhr konzerthaus (großer saal) Arabella Steinbacher (Violine), Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Marek Janowski (Leitung). Saint-Saëns: Sinfonie Nr. 2 a-Moll, Szymanowski: Violinkonzert Nr. 1, Bizet: Sinfonie Nr. 1 C-Dur
so. 11.5.2014, 14:30 uhr goethe-theater Schubert total. Bernd Glemser (Klavier), Vogler Quartett
Fr. 9.5.2014, 22:00 uhr radialsystem v Conversations with Bach. Francesco Tristano (Klavier)
II concerti Mai 2014
Mi. 14.5.2014, 20:00 uhr philharmonie Anne-Sophie Mutter (Violine), Lambert Orkis (Klavier). Penderecki: Capriccio, Mozart: Violinsonate e-Moll KV 304, Previn: Violinsonate Nr. 2, Beethoven: Violinsonate Nr. 9 A-Dur op. 47 „Kreutzer-Sonate“ Fr. 16.5.2014, 20:00 uhr philharmonie Frank Peter Zimmermann (Violine), Berliner Philharmoniker. Strauss: Till Eulenspiegels lustige Streiche op. 28 & Tod und Verklärung op. 24, Mozart: Violinkonzert Nr. 3 G-Dur KV 216 Fr. 16.5.2014, 20:00 uhr kammermusiksaal RIAS Kammerchor, Hans-Christoph Rademann (Leitung). Zuidam: Berliner Chorbuch (UA), Henze: Orpheus behind the Wire, Monteverdi: Lamento d‘Arianna, Gesualdo: Madrigale Mo. 19.5.2014, 20:00 uhr konzerthaus (kleiner saal) Berliner Klavierfestival. Francesco Piemontesi (Klavier). Mozart: Sonate KV 533/494, Beethoven: Sonate Nr. 30 op. 109, Debussy: Préludes I (Auswahl), Schubert: Sonate D 958 di. 20.5.2014, 20:00 uhr kammermusiksaal Albrecht Mayer (Klarinette), Evgenia Rubinova (Klavier), Kammerakademie Potsdam. Mozart: Klavierkonzert d-Moll KV 466,Lebrun: Oboenkonzert Nr. 2 g-Moll, Haydn: Sinfonie Nr. 94 G-Dur „Mit dem Paukenschlag“ Mi. 21.5.2014, 20:00 uhr philharmonie Torleif Thedéen (Violoncello), Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Neeme Järvi (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 35 „Haffner“, Haydn: Cellokonzert Nr. 1 C-Dur, Atterberg: Sinfonie Nr. 6 C-Dur „Dollar-Symphonie“ do. 22.5.2014, 19:30 uhr deutsche oper Britten: Billy Budd (Premiere). Donald Runnicles (Leitung), David Alden (Regie) do. 22.5.2014, 20:00 uhr konzerthaus (kleiner saal) Christian Tetzlaff (Violine), Tanja Tetzlaff (Violoncello), Lars Vogt (Klavier). Brahms: Klaviertrios H-Dur op. 8, C-Dur & c-Moll Fr. 23.5.2014, 20:00 uhr philharmonie Sol Gabetta (Violoncello), Berliner Philharmoniker, Krzysztof Urbański (Leitung). Smetana: Die Moldau & Šárka, Martinů: Cellokonzert Nr. 1 D-Dur, Dvořák: Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70
Fotos: Julian Hargreaves, Olaf Heine, Uwe Arens
AugsBurg
do. 15.5.2014, 20:00 uhr glocke (kleiner saal) Sharon Kam (Klarinette), Isabelle van Keulen (Violine), Ulrike-Anima Mathé (Violine), Volker Jacobsen (Viola), Gustav Rivinius (Violoncello). Baermann: Adagio, Brahms: Klarinettenquintett h-Moll op. 115, Mozart: Klarinettenquintett A-Dur KV 581
2
HIlAry HAHn
do. 29.5.2014, 20:00 uhr philharmonie Berlin Hilary Hahn (Violine), Berliner Philharmoniker, Tugan Sokhiev (Leitung). Vieuxtemps: Violinkonzert Nr. 4 d-Moll op. 31, Tschaikowsky: Sinfonie h-Moll op. 58 „Manfred“ Selten Gehörtes: Hilary Hahn spielt Vieuxtemps‘ virtuoses viertes Violinkonzert. Tugan Sokhiev dirigiert Tschaikowskys Manfred-Sinfonie nach dem literarischen Schlüsselwerk von Lord Byron.
sa. 31.5.2014, 20:00 uhr staatsoper im schiller theater (Foyer) Roman Trekel (Bariton), Oliver Pohl (Klavier)
BoCHuM Fr. 9.5.2014, 20:00 uhr Jahrhunderthalle Klavier-Festival Ruhr: Eröffnungskonzert. Leon Fleisher (Klavier), Nicolas Angelich (Klavier), Neue Philharmonie Westfalen, Dennis Russell Davies (Leitung). Prokofjew: Suite aus der Oper „Die Liebe zu den drei Orangen“, Klavierkonzert Nr. 4 B-Dur, Ravel: Klavierkonzert D-Dur & Rhapsodie Espagnole
Bottrop Mo. 19.5.2014, 20:00 uhr kulturzentrum August everding (kammerkonzertsaal) Klavier-Festival Ruhr. Benjamin Grosvenor (Klavier). Mendelssohn: Andante und Rondo capriccioso op. 14, Schubert: Impromptu op. 90/3 D 899, Schumann: Humoreske B-Dur op. 20, Mompou: Paisajes u.a.
BreMen di. 13.5.2014, 20:00 uhr glocke (großer saal) Anne-Sophie Mutter (Violine), Lambert Orkis (Klavier). Penderecki: Capriccio, Mozart: Violinsonate e-Moll KV 304, Brevis: Violinsonate Nr. 2, Beethoven: Violinsonate Nr. 9 „Kreutzer-Sonate“ Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
dessAu sa. 3.5.2014, 17:00 uhr Anhaltisches theater dessau Gay/Pepusch: The Beggar‘s Opera (Premiere), André Bücker (Regie), Daniel Carlberg (Leitung)
detMold sa. 31.5.2014, 20:00 uhr Waldbühne am Hermannsdenkmal OWL-Biennale: Das sind die Tannen, die sausen. Big Band der HfM Detmold, Thomas Quasthoff (Rezitation). Werke von Grieg: Peer Gynt-Suite u.a.
dortMund do. 8.5.2014, 20:00 uhr konzerthaus Rudolf Buchbinder (Klavier). Beethoven: Klaviersonate Nr. 10 G-Dur op. 14 Nr. 2, Beethoven: Klaviersonate Nr. 23 f-moll op. 57 „Appassionata“, Schubert: Klaviersonate B-Dur D 960 sa. 10.5.2014, 20:00 uhr konzerthaus Ian Bostridge (Tenor), Julius Drake (Klavier). Lieder von Schubert: Im Frühling D 882, Über Wildemann D 884, Der liebliche Stern D 861 u.a. di. 13.5.2014, 20:00 uhr konzerthaus Hilary Hahn (Violine). Schönberg: Phantasy op. 47, Schubert: Fantasie C-Dur D 934, Telemann: Fantasie e-Moll TWV 40:19, Barrett: Shade, Abril: Three Sighs Fr. 16.5.2014, 20:00 uhr konzerthaus Dvořák: Requiem op. 89. Juliane Banse (Sopran), Jolana Fogašová (Mezzosopran), Peter Berger (Tenor), Alexander Marco-Buhrmester (Bass), Tschechischer Philharmonischer Chor Brünn, Budapest Festival Orchestra, Iván Fischer (Leitung) sa. 17.5.2014, 19:30 uhr theater (opernhaus) Mozart: Die Entführung aus dem Serail (Premiere). Motonori Kobayashi (Leitung), Philipp Armbruster (Leitung), Jens-Daniel Herzog (Regie)
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dAnIel Müller-sCHott
so. 18.5.2014, 16:00 uhr konzerthaus dortmund Daniel Müller-Schott (Violoncello), Budapest Festival Orchestra, Iván Fischer (Leitung). Dvořák: Slawischer Tanz op. 72/6, Cellokonzert h-Moll op. 104, Legende op. 59/10, Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88 „Dvořák! Das ist ein tolles Gefühl auf der Bühne, mit dieser Orchestergewalt hinter sich“, schwärmt Cellist Daniel Müller-Schott in der concerti-Reihe „Blind gehört“.
dresden Fr. 2.5.2014, 19:30 uhr staatsoperette Smetana: Die verkaufte Braut (Premiere). Andreas Schüller (Leitung), Arne Böge (Regie) sa. 3.5.2014, 20:00 uhr Frauenkirche Brücken - Musik von Glaube & Hoffnung. Anna Palimina (Sopran), Kammerakademie Potsdam, Antonello Manacorda (Leitung). Schubert: Salve Regina A-Dur, Andante aus einer skizzierten Sinfonie, Totus in corde langueo, Sinfonie Nr. 8 „Große C-Dur“ sa. 10.5.2014, 19:30 uhr Albertinum (lichthof) Arabella Steinbacher (Violine), Dresdner Philharmonie, Michael Sanderling (Leitung). Wagner: Vorspiel und „Isoldes Liebestod“ aus „Tristan und Isolde“, Bruch: Violinkonzert Nr. 1 g-Moll op. 26, Tschaikowsky: Sinfonie Nr.6 h-Moll op. 74 „Pathétique“ so. 11.5.2014, 11:00 uhr semperoper Sächsische Staatskapelle Dresden, Paavo Järvi (Leitung), Hélène Grimaud (Klavier). Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll op. 15, Bartók: Konzert für Orchester Sz 116 Mi. 14.5.2014, 12:00 uhr semperoper Ein William Forsythe Ballettabend. Semperoper Ballett, William Forsythe (Choreographie). Forsythe: Artifact Suite, Neue Suite & Enemy in the Figure Mai 2014 concerti III
KONZERT-TIPPS
Fr. 23.5.2014, 20:00 uhr semperoper Dresdner Musikfestspiele: Eröffnungskonzert. Staatskapelle Berlin, Daniel Barenboim (Leitung). Wagner: Vorspiel zu „Die Meistersinger von Nürnberg“ & Vorspiel und „Liebestod“ aus „Tristan und Isolde“, Strauss: Ein Heldenleben
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tHoMAs HAMpson
do. 29.5.2014, 11:00 uhr semperoper dresden Dresdner Musikfestspiele. The Philharmonics, Thomas Hampson (Bariton). Strauss: RosenkavalierSuite, Kreisler: Marche Miniature Viennoise, Ravel: La Valse, Kern: „Make Believe“ aus „Show Boat“, Weill: Mack The Knife u.a. Was macht Thomas Hampson, wenn er mal frei hat? „Nach drei Tagen in drei verschiedenen Städten schlafe ich am liebsten einfach mal lange aus“, verriet er concerti.
Fr. 30.5.2014, 19:00 uhr semperoper Verdi: Simon Boccanegra (Premiere). Constantin Trinks (Leitung), Jan Philipp Gloger (Regie)
duIsBurg Mo. 12.5.2014, 20:00 uhr landschaftspark-nord (gebläsehalle) Klavier-Festival Ruhr. Alice Sara Ott (Klavier), Francesco Tristano (Klavier). Ravel: Bolero & La Valse, Debussy: Trois Nocturnes, Tristano: A Soft Shell Groove Suite, Strawinsky: Le Sacre du Printemps sa. 24.5.2014, 18:00 uhr theater am Marientor Wagner: Lohengrin (Premiere). Axel Kober (Leitung) Iv concerti Mai 2014
düsseldorF
essen do. 1.5.2014, 20:00 uhr philharmonie Albrecht Mayer (Oboe), Concertino Wien. Wolf: Italienische Serenade G-Dur, Haydn: Oboenkonzert C-Dur Hob VIIg:C1, Wolf-Ferrari: Idillio, Mozart: Sinfonie Nr. 28 C-Dur KV 200
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gáBor BoldoCzkI
do. 15.5.2014, 20:00 uhr tonhalle düsseldorf Gábor Boldoczki (Trompete), Iwona Sobotka (Sopran), Cappella Gabetta, Andrés Gabetta (Leitung). Vivaldi: Tripelkonzert F-Dur & Doppelkonzert B-Dur, Corelli: Sonata „La Follia“, Vivaldi: Trompetenkonzert D-Dur, Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 3 G-Dur & Kantate Nr. 51 „Jauchzet Gott in allen Landen“ Zwei die sich gefunden haben: Der ungarische Trompeter Gábor Boldoczki zusammen mit der Cappella Gabetta, deren Schwerpunkt auf Programmen aus Barock und Frühklassik liegt.
Fr. 23.5.2014, 19:30 uhr opernhaus düsseldorf Hölszky/Schläpfer: Deep field (Premiere). Düsseldorfer Symphoniker, WDR Rundfunkchor Köln, Wen-Pin Chien (Leitung), Martin Schläpfer (Choreographie) Mo. 26.5.2014, 20:00 uhr robert-schumann-saal Klavier-Festival Ruhr. Rafał Blechacz (Klavier). Mozart: Sonate Nr. 18 D-Dur KV 576, Beethoven: Sonate Nr. 8 c-Moll op. 13 „Pathétique“, Chopin: Nocturne Nr. 10 in As-Dur op. 32/2, Zwei Polonaisen op. 40, Drei Mazurken op. 63, Scherzo Nr. 3 cis-Moll op. 39 Fr. 30.5.2014, 20:00 uhr tonhalle Stefan Jackiw (Violine), Düsseldorfer Symphoniker, Mario Venzago (Leitung). Schoeck: Penthesilea-Suite, Bruch: Fantasie unter freier Benützung schottischer Volksmelodien op. 46, Schumann: Sinfonie Nr. 4 d-moll op. 120 u.a.
eIsenACH sa. 10.5.2014, 19:30 uhr landestheater eisenach (großer saal) Verdi: Rigoletto (Premiere). Philippe Bach (Leitung), Ansgar Haag (Regie)
so. 11.5.2014, 20:00 uhr philharmonie (Alfried krupp saal) Klavier-Festival Ruhr. Anne-Sophie Mutter (Violine), Lambert Orkis (Klavier). Penderecki: La Follia (DEA), Mozart: Violinsonate G-Dur KV 301, Previn: Sonata No. 2 (DEA), Beethoven: Violinsonate Nr. 9 A-Dur op. 47 „Kreuzer-Sonate“ Mo. 12.5.2014, 20:00 uhr philharmonie Bobby McFerrin: Solo Improvisations di. 27.5.2014, 20:00 uhr philharmonie (Alfried krupp saal) Klavier-Festival Ruhr. Daniel Barenboim (Klavier). Werke von Schubert
FrAnkFurt
6 MItsuko uCHIdA so. 4.5.2014, 20:00 uhr Alte oper Frankfurt (großer saal) Mitsuko Uchida (Klavier), Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons (Leitung). Beethoven: Klavierkonzert Nr. 4, Berlioz: Symphonie fantastique Mendelssohn, Schumann und Chopin haben sich von Beethovens viertem Klavierkonzert inspirieren lassen, insbesondere vom Andante. Mitsuko Uchidas Interpretation lässt auf tiefe lyrische Einblicke in das Werk hoffen.
Mo. 5.5.2014, 20:00 uhr Alte oper (Mozart saal) Alexandre Tharaud (Klavier). Scarlatti: Sonaten d-Moll, d-Moll K9, C-Dur, C-Dur, D-Dur, Mozart: Sonate B-Dur „Linzer Sonate“, Ravel: Sonatine & Le tombeau de Couperin
Fotos: Marco Borggreve, Justin Pumfrey, Felix Broede
sa. 17.5.2014, 20:00 uhr Frauenkirche Neue Perspektiven Jubiläum 300 C. P. E. Bach. Sebastian Knauer (Klavier), Zürcher Kammerorchester. J. S. Bach: Choralvorspiel-Bearbeitungen & Klavierkonzert d-Moll BWV 1052, C. P. E. Bach: Sinfonie A-Dur & Klavierkonzert E-Dur, Mozart: Klavierkonzert A-Dur
do. 8.5.2014, 20:00 uhr Alte oper (Mozart saal) Christine Schäfer (Sopran), Ensemble Modern, Brad Lubman (Leitung). Crumb: Three Early Songs, Goldmann: Ensemblekonzert III, Henze: Being Beauteous, Vivier: Prolifération so. 11.5.2014, 19:00 uhr oper Mozart: Don Giovanni (Premiere). Sebastian Weigle (Leitung), Christof Loy (Regie) Fr. 16.5.2014, 20:00 uhr hr-sendesaal Christian Poltéra (Violoncello), hr-Sinfonieorchester, Antonio Méndez (Leitung). Beethoven: Leonoren-Ouvertüre Nr. 1 & Sinfonie Nr. 3 „Eroica“, Elgar: Cellokonzert sa. 17.5.2014, 20:00 uhr Alte oper (großer saal) Jean-Yves Thibaudet (Klavier), JukkaPekka Saraste (Leitung), WDR Sinfonieorchester. Bernstein: Ouvertüre zu „Candide“, Gershwin: Klavierkonzert F-Dur, Beethoven: Sinfonie Nr. 7 A-Dur di. 20.5.2014, 20:00 uhr oper Anette Dasch (Sopran), Daniel Schmutzhard (Bariton), Helmut Deutsch (Klavier) so. 25.5.2014, 19:00 uhr Alte oper (großer saal) Daniel Müller-Schott (Violoncello), Budapest Festival Orchestra, Iván Fischer (Leitung). Dvořák: Slawische Tänze op. 72/6, Cellokonzert h-Moll op. 104, Legende op. 59/6, Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88 so. 25.5.2014, 19:00 uhr Bockenheimer depot Telemann: Orpheus (Premiere). Titus Engel (Leitung), Florentine Klepper (Regie) di. 27.5.2014, 20:00 uhr Alte oper (großer saal) Khatia Buniatishvili (Klavier), Münchner Philharmoniker, Lorin Maazel (Leitung). Wagner: „Siegfried-Idyll“ E-Dur WWV 103, Rachmaninow: Rhapsodie über ein Thema von Paganini a-Moll op. 43, Strauss: Ein Heldenleben op. 40
HAlle so. 4.5.2014, 11:00 uhr georg-Friedrich-Händel HAlle Anna Gourari (Klavier), Staatskapelle Halle, Josep Caballé-Domenech (Leitung). Berlioz: Le carnaval romain, Saint-Saëns: Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll, Roussel: Bacchus et Ariane Nr. 2, Ravel: Daphnis et Chloé. Suite Nr. 1 & 2 Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
Fr. 9.5.2014, 19:30 uhr oper Tschaikowsky: Pique Dame (Premiere). Robbert van Steijn (Leitung), Christian Schuller (Inszenierung) so. 11.5.2014, 15:00 uhr oper Ballett: Die Zähmung der Widerspenstigen (UA). Ralf Rossa (Choreographie)
HAMBurg Fr. 2.5.2014, 19:30 uhr staatsoper (großes Haus) Bundesjugendballett, Bundesjugendorchester, Alexander Shelley (Leitung), Sasha Riva & Marc Jubete (Choreographie), John Neumeier (Choreographie), Wubkje Kuindersma (Choreographie). Zimmermann: Alagoana – Caprichos Brasileiros, Dukas: L‘Apprenti sorcier, MacMillan: Exsultet, Haydn: Sinfonie Nr. 30 C-Dur Hob. I:30 „Alleluja“
sa. 17.5.2014, 20:00 uhr Christianskirche ottensen blurred edges. Rita Balta (Sopran), Alexei Lubimov (Klavier). Urbaitis: Liebes Lied und der Abschied, Vinao: Chant D‘Ailleurs, Knussen: Four Late Poems and an Epigram of Rainer Maria Rilke, Cage: Chess Pieces & Works of Calder, Berio: Encores 3/4, Silvestrov: Drei Lieder aus „Stufen“ Mo. 19.5.2014, 20:00 uhr laeiszhalle (kleiner saal) Internationales Musikfest Hamburg. Renaud Capuçon (Violine), David Kadouch (Klavier). Schubert: Violinsonaten g-Moll D 408 „Sonatine“, A-Dur D 574 „Duo“, D-Dur D 384 „Sonatine“, Fantasie C-Dur D 934
sa. 3.5.2014, 20:00 uhr FrIse künstlerhaus, Arnoldstr. 26 blurred edges – Sound Dept ltd: Klanginstalltionen von Emilia Badalà (Italien), William Engelen (Holland) und Heiko Wommelsdorf (Hamburg) Fr. 9.5.2014, 20:00 uhr laeiszhalle (großer saal) Internationales Musikfest Hamburg. Maria João Pires (Klavier), NDR Sinfonieorchester, Thomas Hengelbrock (Leitung). Mahler: Der Titan, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 19 sa. 10.5.2014, 18:00 uhr laeiszhalle (großer saal) Internationales Musikfest Hamburg. Concertgebouworkest Amsterdam, Andris Nelsons (Leitung). Strauss: Till Eulenspiegels lustige Streiche op. 28 & Macbeth op. 23, Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73 sa. 10.5.2014, 21:00 uhr laeiszhalle (kleiner saal) Internationales Musikfest Hamburg. Quatuor Ebène, Stacey Kent (vocals), Jim Tomlinson (saxophone), Richard Héry (percussion). Werke von Piazzolla, Chaplin, Jobim, Sting & Jackson Fr. 16.5.2014, 20:00 uhr laeiszhalle (kleiner saal) Sharon Kam (Klarinette), Isabelle van Keulen (Violine), Ulrike-Anima Mathé (Violine), Volker Jacobsen (Viola), Gustav Rivinius (Violoncello). Mozart: Klarinettenquintett A-Dur KV 581 „Stadler-Quintett“, Brahms: Klarinettenquintett h-Moll op. 115 sa. 17.5.2014, 14:00 uhr elbphilharmonie Baustelle Internationales Musikfest Hamburg: Tag der Elbphilharmonie
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MArtIn gruBInger
sa. 24.5.2014, 19:30 uhr laeiszhalle Hamburg (großer saal) Internationales Musikfest Hamburg. Martin Grubinger (Percussion), Camerata Salzburg, John Axelrod (Leitung). de Falla: Suite Nr. 1 aus „El sombrero de tres picos“, Xenakis: Okho, Crivelli: Il mare di Sicilia „Ich habe weder ein absolutes Gehör noch ein absolutes Timing, aber dafür die absolute Liebe zum Instrument“, sagt Multipercussionist Martin Grubinger, der Ende Mai seinen 31. Geburtstag feiert, im concerti-Interview.
so. 25.5.2014, 18:00 uhr staatsoper (großes Haus) Händel: Almira, Königin von Kastilien (Premiere). Alessandro De Marchi (Leitung), Jetske Mijnssen (Regie) Mo. 26.5.2014, 20:00 uhr laeiszhalle (großer saal) Internationales Musikfest Hamburg. Matthias Goerne (Bariton), Christoph Eschenbach (Klavier). Schubert: Die schöne Müllerin Fr. 30.5.2014, 20:00 uhr ndr rolf-liebermann-studio Bad boys of the piano II. GrauSchumacher Piano Duo, Michael Beil (Video). Werke von Liszt, Casella, Hindemith u.a. Mai 2014 concerti v
KONZERT-TIPPS
8 MIdorI do. 8.5.2014, 20:00 uhr ndr landesfunkhaus Hannover (großer sendesaal) Midori (Violine), NDR Radiophilharmonie, Karl-Heinz Steffens (Leitung). Dukas: Der Zauberlehrling, Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77, Franck: Sinfonie d-Moll César Francks Sinfonie von 1888 führte zu heftigen Kontroversen in der Pariser Musikszene. Ebenfalls für Aufsehen sorgte Brahms mit seinem Violinkonzert, das lange als unspielbar galt. Midori ist das Werk aber bestens bekannt: Letztes Jahr feierte die Geigerin mit diesem Konzert ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum.
sa. 17.5.2014, 19:30 uhr staatsoper (opernhaus) Mozart: Don Giovanni (Premiere). Benjamin Reiners (Leitung), Benedikt von Peter (Regie) Fr. 30.5.2014, 19:30 uhr staatsoper (opernhaus) Tschaikowsky: Eugen Onegin (Premiere). Ingo Kerkhof (Regie), Anja Bihlmaier (Leitung)
JenA Fr. 30.5.2014, 20:00 uhr volkshaus Natalia Gutman (Violoncello), Jenaer Philharmonie, Marc Tardue (Leitung). Barber: Adagio for Strings, Britten: Cellosinfonie, Schumann: Sinfonie Nr. 4
kÖln so. 4.5.2014, 11:00 uhr kölner philharmonie Radu Lupu (Klavier), Gürzenich-Orchester Köln, Markus Stenz (Leitung). Mozart: Klavierkonzert A-Dur, Höller: Voyage (UA), Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll, Überraschungswerk: *3. Akt vI concerti Mai 2014
so. 4.5.2014, 20:00 uhr kölner philharmonie Acht Brücken – Musik für Köln. Musik der Zeit: Stop Nonstop. Tamara Stevanovich (Klavier), Dirk Rothbrust (Schlagzeug), NYC Project, WDR Sinfonieorchester Köln, Jonathan Stockhammer (Leitung). Adams: Ride in a Fast Machine, Gander: orchannibal corpse (UA), Abrahamsen: Concerto, Reich: New York Counterpoint, Zappa: Vier Stücke (UA), Ligeti: San Francisco Polyphony so. 11.5.2014, 20:00 uhr kölner philharmonie Acht Brücken – Musik für Köln. Emmanuel Pahud (Flöte), Experimentalstudio des SWR, SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, François-Xavier Roth (Leitung). Ligeti: Lontano & Atmosphères, Boulez: explosante-fixe, Debussy: Images pour orchestre L 122 do. 15.5.2014, 20:00 uhr kölner philharmonie Colin Currie (Schlagzeug), Pavel Haas Quartett. Dvořák: Streichquartett Nr. 10 Es-Dur op. 51 B 92, Gemrot: Quintett (UA), Haas: Streichquartett Nr. 2 op. 7 Percussion ad libitum „Z opičích hor” („Aus dem Affengebirge“) Fr. 16.5.2014, 20:00 uhr kölner philharmonie Optimistische Tragödien. Jean-Yves Thibaudet (Klavier), Peter Mönkediek (Trompete), WDR Sinfonieorchester Köln, Jukka-Pekka Saraste (Leitung). Bernstein: Ouvertüre zu „Candide“, Schostakowitsch: Klavierkonzert Nr. 1 cMoll op. 35, Brahms: Sinfonie Nr. 4 eMoll op. 98 so. 18.5.2014, 11:00 uhr kölner philharmonie Lars Vogt (Klavier), Kölner Kammerorchester. Rebel: Le chaos, Mozart: Klavierkonzert c-Moll KV 491, Schumann: Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61 so. 18.5.2014, 18:00 uhr oper am dom Verdi: Otello (Premiere). Will Humburg (Leitung), Johannes Schaaf (Regie) di. 20.5.2014, 20:00 uhr kölner philharmonie Cameron Carpenter (Orgel). Bach: Präludium und Fuge Es-Dur BWV 552 „St. Anne“, Ravel: La valse, Williams: The Lark Ascending u.a. Mi. 21.5.2014, 20:00 uhr kölner philharmonie Vilde Frang (Violine), Nils Mönkemeyer (Viola), kammerorchesterbasel, Yuki Kasai (Leitung). Sarti: Ouvertüre (Sinfonia) Nr. 3 in C-Dur, Mozart: Sinfonia concertante Es-Dur KV 364, Tschaikowsky: Serenade C-Dur op. 48
do. 22.5.2014, 20:00 uhr kölner philharmonie Piotr Anderszewski (Klavier), Scottish Chamber Orchestra, Alexander Janiczek (Leitung). Mendelssohn: Sinfonia Nr. 12 g-Moll & Ouvertüre aus „Heimkehr aus der Fremde“ op. 89, Mozart: Klavierkonzerte A-Dur KV 414 & c-Moll Fr. 23.5.2014, 20:00 uhr kölner philharmonie Khatia Buniatishvili (Klavier), Münchner Philharmoniker, Lorin Maazel (Leitung). Wagner: Siegfried-Idyll E-Dur, Rachmaninow: Rhapsodie über ein Thema von Paganini a-Moll op. 43, Strauss: Ein Heldenleben op. 40 Mo. 26.5.2014, 20:00 uhr kölner philharmonie Herbert Schuch (Klavier). Janáček: Von der Straße am 1. Oktober 1905 & Po za rostlém chodníčku (Auf verwachsenem Pfade (Auszüge), Schubert: Sonate D-Dur & Moments musicaux (Auszüge)
leIpzIg
9 JulIA FIsCHer do. 1.5.2014, 20:00 uhr gewandhaus leipzig (großer saal) Julia Fischer (Violine), Gewandhausorchester, Christoph Eschenbach (Leitung). Schumann: Violinkonzert d-Moll, Bruckner: Sinfonie Nr. 4 Es-Dur „Romantische“ „Die Beziehung zur Geige ist wie eine Ehe“, sagt Julia Fischer. Genauso wie mit dem Partner müsse man Probleme lösen, wenn‘s nicht läuft. Wollen wir hoffen, dass in Leipzig beide guter Stimmung sind.
sa. 3.5.2014, 20:00 uhr gewandhaus (großer saal) Reich Variationen. Steve Reich (Clapping), Waltraut Wächter (Violine), Andreas Hartmann (Violine), MDR Sinfonieorchester, Kristjan Järvi (Leitung). Steve Reich: Clapping Music, Tehellim, The Four Sections, Variations for Orchestra, Duet for two Solo Violins and String Orchestra
Fotos: Sarasate/MG, Timothy Greefield-Sanders
HAnnover
Mi. 7.5.2014, 20:00 Uhr Gewandhaus (Großer Saal) Jonathan Biss (Klavier), Gewandhausorchester, Sir Andrew Davis (Leitung), Rands: Concerto for Piano and Orchestra (DEA) Fr. 9.5.2014, 20:00 Uhr Michaeliskirche A Cappella Festival: Eröffnungskonzert. Ensemble amarcord, Lautten Compagney. Madrigale, Chansons und Tänze aus dem „Teütsch Lautenbuch“ 1566 des Melchior Neusidler Mi. 14.5.2014, 20:00 Uhr Gewandhaus (Mendelssohn-Saal) A Cappella Festival: Calmus Ensemble. Durch die Blume – Geistreiches und Kurzweiliges Do. 15.5.2014, 20:00 Uhr Gewandhaus (Großer Saal) Gewandhausorchester Leipzig, Herbert Blomstedt (Leitung). Wagner: Vorspiel und „Isoldes Liebestod“ aus „Tristan und Isolde“ WWV 90, Lidholm: Poesis, Beethoven: Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93 Fr. 16.5.2014, 20:00 Uhr Thomaskirche A Cappella Festival. The Hilliard Ensemble. A Hilliard Songbook Sa. 17.5.2014, 19:00 Uhr Hochschule für Musik und Theater Leipzig (Großer Saal) Lortzing: Der Wildschütz (Premiere). Matthias Oldag (Regie), Matthias Foremny (Leitung) Do. 22.5.2014, 20:00 Uhr Gewandhaus (Großer Saal) Maria João Pires (Klavier), Gewandhausorchester Leipzig, Riccardo Chailly (Leitung). Mendelssohn: Sinfonia X h-Moll Schumann: Klavierkonzert a-Moll, Brahms: Serenade Nr. 1 D-Dur Sa. 24.5.2014, 20:00 Uhr Gewandhaus (Großer Saal) Lang Lang (Klavier), Wiener Philharmoniker, Christoph Eschenbach (Leitung). Strauss: Metamorphosen, Burleske d-Moll, Don Juan op. 20, Suite aus der Oper „Der Rosenkavalier“ op. 59 Do. 29.5.2014, 20:00 Uhr Gewandhaus (Großer Saal) Radu Lupu (Klavier), Gewandhausorchester Leipzig, Riccardo Chailly (Leitung). Brahms: Serenade Nr. 2 A-Dur op. 16, Mozart: Ouvertüre zur Oper „La clemenza di Tito“ KV 621 & Klavierkonzert B-Dur KV 595 Fr. 30.5.2014, 20:00 Uhr MDR-Studio am Augustusplatz Kammersymphonie Leipzig, Carolin Widmann (Violine). Werke von Schönberg, Mendelssohn, Mozart u.a. Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
Lübeck Fr. 30.5.2014, 19:30 Uhr Theater (Großes Haus) Rossini: La Cenerentola (Premiere). Ryusuke Numajiri (Leitung), Cordula Däuper (Regie)
Magdeburg Sa. 3.5.2014, 19:30 Uhr Theater (Opernhaus) Millöcker: Der Bettelstudent (Premiere). Pawel Poplawski (Leitung), Nico Rabenald (Regie)
Mainz
Sa. 10.5.2014, 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Münchener Biennale: Hommage à Hans Werner Henze. Münchener Philharmoniker, Markus Stenz (Leitung). Henze: Sebastian im Traum für großes Orchester, Nebelheim und Sonnenland, Sinfonie Nr. 7 Mo. 12.5.2014, 20:00 Uhr Schwere Reiter Münchener Biennale. Neue Vocalsolisten Stuttgart, Christian Marten-Molnár (Regie), Christian Stübner (Tanz) u.a. Brass: Sommertag. Kammermusiktheater nach dem gleichnamigen Stück von Jon Fosse (UA)
Do. 1.5.2014, 19:30 Uhr Congress Centrum (Rheingoldhalle) Fazıl Say (Klavier), SWR Sinfonieorchester, François-Xavier Roth (Leitung). Ligeti: Concert Românesc & Lontano, Ravel: Klavierkonzert G-Dur, Debussy: Images
Mi. 14.5.2014, 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Khatia Buniatishvili (Klavier), Münchner Philharmoniker, Lorin Maazel (Leitung). Wagner: „Siegfried-Idyll“, Rachmaninow: Rhapsodie über ein Thema von Paganini a-Moll op. 43, Tschaikowsky: „Manfred“-Sinfonie h-Moll op. 58
München
Mo. 19.5.2014, 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Anja Harteros (Sopran), Münchner Philharmoniker, Lorin Maazel (Leitung). Weber: Ouvertüre zu „Der Freischütz“, Strauss: Ausgewählte Orchesterlieder, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4 f-Moll
Fr. 2.5.2014, 21:00 Uhr Harry Klein Maximilian Hornung (Violoncello), Streichquartett des Münchener Kammerorchesters, DJ Dan-Thanh, VJ Proximal. Bach: Suite Nr. 1, Contrapunctus 14 aus „Kunst der Fuge“, Ammann: Piece for Cello, Berio: Duetti per due violini, Mendelssohn: Streichquartett f-Moll op. 80 (Auszug), Beethoven: Streichquartett op. 132 (Auszug) Mo. 5.5.2014, 19:30 Uhr Prinzregententheater (Gartensaal) Oberleithner: Aphrodite (Premiere). Joachim Tschiedel (Leitung), Levin Handschuh (Regie) Di. 6.5.2014, 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Jonas Kaufmann (Tenor), Philharmonisches Kammerorchester Wien-Berlin, Werke von Mahler, Wagner, Strauss & Dvořák Mi. 7.5.2014, 20:00 Uhr Prinzregententheater Xavier de Maistre (Harfe), Baiba Skride (Violine), Daniel Müller-Schott (Violoncello). Ravel: Sonate C-Dur „À la memoire de Claude Debussy“, Ibert: Trio, Fauré: Impromptu Des-Dur op. 86, Renié: Trio Mi. 7.5.2014, 20:00 Uhr Muffatwerk (Muffathalle) Münchener Biennale: Vivier (UA). Tim Severloh (Countertenor), Matthias Stier (Tenor), Malte Roesner (Bariton), Oleksandr Pushniak (Bariton), Rossen Krastev (Bass), Orchester des Staatstheater Braunschweig
Mo. 19.5.2014, 20:00 Uhr Prinzregententheater Nancy Zhou (Violine), Hwayoon Lee (Viola), Münchner Symphoniker, Ken-David Masur (Leitung). Beethoven: Ouvertüre zu „Egmont“ op. 84 & Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36, Mozart: Sinfonia concertante Es-Dur KV 364 Fr. 23.5.2014, 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Daniil Trifonov (Klavier), Orchester des Mariinski Theaters St. Petersburg, Valery Gergiev (Leitung). Strawinsky: Sinfonie in C, Konzert für Klavier und Bläser, Le Sacre du Printemps Sa. 24.5.2014, 21:00 Uhr Staatstheater am Gärtnerplatz Ballett: Minutemade (UA). Alexander Ekman (Choreographie), Marco Goecke (Choreographie), Antony Rizzi (Choreographie), Christopher Roman (Choreographie) So. 25.5.2014, 19:00 Uhr Bayerische Staatsoper Zimmermann: Die Soldaten (Premiere). Kirill Petrenko (Leitung), Andreas Kriegenburg (Regie) So. 25.5.2014, 20:00 Uhr Prinzregententheater Fazıl Say (Klavier). Mozart: Sonaten A-Dur KV 331, F-Dur KV 533, c-Moll KV 457 & B-Dur KV 333 Mai 2014 concerti VII
KONZERT-TIPPS
pollIng
WeIMAr
Mo. 5.5.2014, 19:30 uhr Bibliotheksaal Natalia Prishepenko (Violine), Ewa Kupiec (Klavier). Beethoven: Violinsonate Nr. 8 op. 30, Schubert: Fantasie C-Dur op. 159, Brahms: Sonate Nr. 2 A-Dur op. 100, Wieniawski: Fantaisie brillante op. 20
do. 1.5.2014, 18:00 uhr Weimarhalle Bachfest Weimar. Freiburger Barockorcherster, Andreas Staier (Cembalo), Petra Müllejans (Violine & Leitung). Werke von J. S., C. P. E. & W. Fr. Bach
stuttgArt
10
JoHn elIot gArdIner
do. 29.5.2014, 20:00 uhr gasteig München (philharmonie) Lucy Crowe (Sopran), Jennifer Johnston (Mezzosopran), Toby Spence (Tenor), Günther Groissböck (Bass), Chor des Bayerischen Rundfunks, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Sir John Eliot Gardiner (Leitung). Haydn: Insanae et vanae curae Hob XXI:1 Nr. 13c, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 5 D-Dur op. 107 „Reformations-Sinfonie“, Bruckner: Messe Nr. 1 d-Moll Sir John Eliot Gardiner mal nicht mit Bach, und auch privat ist der britische Dirigent für eine Überraschung gut, wenn er im concertiInterview von seinem Bauernhof erzählt: „Ich könnte nicht leben als Musiker ohne meinen Hof.“
sa. 31.5.2014, 20:00 uhr residenz (Max-Joseph-saal) Anton Barachovsky (Violine), Benedict Hames (Viola), Sebastian Klinger (Violoncello), Marianna Shirinyan (Klavier). Mahler: Klavierquartett a-Moll, Mozart: Klavierquartett Es-Dur KV 493, Brahms: Klavierquartett g-Moll op. 25 sa. 31.5.2014, 22:00 uhr pinakothek der Moderne Nachtmusik der Moderne: Komponistenporträt Thomas Larcher. Nils Mönkemeyer (Viola), Igor Levit (Klavier), Münchener Kammerorchester, Alexander Liebreich (Leitung). Larcher: IXXU, Still, Böse Zellen
plAuen sa. 10.5.2014, 19:30 uhr vogtlandtheater plauen Glanert: Joseph Süß (Premiere). Lutz de Veer (Leitung), Thilo Reinhardt (Regie) vIII concerti Mai 2014
di. 6.5.2014, 20:00 uhr liederhalle (Beethovensaal) Rudolf Buchbinder (Klavier). Beethoven: Sonaten Nr. 3 C-Dur op. 2/3, Nr. 19 g-Moll op. 49/1, Nr. 26 Es-Dur op. 81a „Les Adieux“, Nr. 7 D-Dur op. 10/3 & Nr. 28 A-Dur op. 101 do. 8.5.2014, 19:30 uhr staatsgalerie (vortragssaal) Franz-Josef Selig (Bass), Gerold Huber (Klavier). Lieder von Mussorgsky, Schubert & Wolf do. 8.5.2014, 20:00 uhr liederhalle (Mozartsaal) Baiba Skride (Violine), Daniel MüllerSchott (Violoncello), Xavier de Maistre (Harfe). Ravel: Sonate „À la memoire de Claude Debussy“, Ibert: Trio , Fauré: Impromptu Des-Dur op. 86, Renié: Trio sa. 10.5.2014, 20:00 uhr liederhalle (Mozartsaal) Nobu Tsujii (Klavier). Werke von Chopin & Liszt Fr. 23.5.2014, 20:00 uhr liederhalle (Beethovensaal) Gidon Kremer (Violine), Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, Cornelius Meister (Leitung). Schostakowitsch: Violinkonzert Nr. 1 a-Moll op. 77/99, Bruckner: Sinfonie Nr. 3 d-Moll WAB 103 „Wagnersinfonie“
ulM do. 8.5.2014, 20:00 uhr theater (großes Haus) Händel: Serse (Premiere). Philharmonisches Orchester der Stadt Ulm, Daniel Montané (Leitung), Matthias Kaiser (Regie)
WeIlBurg sa. 31.5.2014, 20:00 uhr schlosskirche Weilburger Schlosskonzerte: Eröffnungskonzert. Reinhold Friedrich (Trompete), Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Domingo Hindoyan (Leitung). Mendelssohn: Das Märchen von der schönen Melusine op. 32, Haydn: Trompetenkonzert Es-Dur, Beethoven: Finale für Trompete aus „Fidelio“ & Sinfonie Nr. 5 c-Moll
Fr. 2.5.2014, 22:30 uhr e-werk Bachfest Weimar: Born to be mild. Hille Perl (Viola da gamba & E-Gambe). Werke von Bach, Marais & Abel Fr. 23.5.2014, 20:00 uhr Weimarhalle New World Dances. MDR Rundfunkchor, MDR Rundfunk-Sinfonieorchester, Kristjan Järvi (Leitung). Werke von Adams, Strawinsky, Rachmaninow & Bartók so. 25.5.2014, 20:00 uhr e-werk Kai-Ivo Baulitz/Dietrich Eichmann: Schwarze Bären (UA). Dirk Sobe (Leitung), Enrico Stolzenburg (Regie)
WeIngArten Mo. 12.5.2014, 20:00 uhr kultur- und kongresszentrum oberschwaben (Welfensaal) Bodenseefestival. Gidon Kremer (Violine), Kremerata Baltica, Mirga Gražinytė-Tyla (Leitung). Bernstein: Serenade für Violine, Streicher, Harfe und Schlagwerk, Bizet/Schtschedrin: Carmen Suite, Maskats: Midnight in Riga
WolFsBurg so. 4.5.2014, 11:00 uhr Autostadt (Freiraum in der Autostadt) Movimentos Festwochen. Trio con Brio Copenhagen. Mozart: Trio E-Dur KV 542, Cassadó: Trio C-Dur, Beethoven: Trio B-Dur Nr. 7 op. 97 „Erzherzog-Trio“ so. 18.5.2014, 20:00 uhr theater Movimentos Festwochen. Scharoun Ensemble Berlin, Mojca Erdmann (Sopran). Mozart: Adagio und Fuge c-Moll KV 546, Grabmusik KV 42, Betracht dies Herz & Klarinettenquintett A-Dur KV 581, Widmann: Versuch über die Fuge ONLINE-TIPP
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Foto: Sheila Rock/Decca
so. 25.5.2014, 20:00 uhr gasteig (philharmonie) VOCAbuLarieS. Bobby McFerrin (Gesang), „Slixs“ & Friends
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Foto: Stefan Gloede
Die Atmosphäre macht‘s: Open Air Konzert der Musikfestspiele Potsdam Sanssouci
28_Potsdam Glühwürmchen und Völkerverständigung Die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci werden 60 und feiern das Mittelmeer 30_Ingolstadt Dem nachwuchs eine chance Die Audi Sommerkonzerte setzen auf die Jugend 32_zürich Das feuer des Prometheus Die Festspiele Zürich widmen sich in diesem Jahr dem mythischen Revolutionär 34_Bad arolsen Im Geiste der alten Griechen Dorothee Oberlinger setzt für die Arolser Barock-Festspiele
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Mai 2014 concerti 27
fEStiValGUidE
Wie für das Thema gemacht: das ägyptische Portal an der Orangerie
Glühwürmchen und Völkerverständigung BRanDEnBuRG Die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci
W
enn im illustren Park von Sanssouci zur Sommersonnenwende die Glühwürmchen streunen und die Wipfel rauschen, ist von fern her meistens auch irgendwo Musik zu vernehmen. Manchmal, bei ungünstigem Wind, dröhnen laute Bässe aus dem kleinen, aber feinen Szeneviertel der Brandenburger Vorstadt herüber, meistens jedoch sind die Musikfestspiele in der Nähe, die in diesem Jahr zum 60. Mal über den Weltkulturerbepark über sich hinaus wachsen. Preußens Potsdam tritt in der 28 concerti Mai 2014
überregionalen Wahrnehmung nicht sehr oft aus dem Schatten der nahen und kulturell fast übermächtigen Bundeshauptstadt. Seit 1954 aber erfüllen die Musikfestspiele in jedem Hochsommer auch die Bedürfnisse der Anspruchsvollen, weisen mit ihren thematisch geschickt gewählten Programmen dem Kenner einen landschaftlich reizvollen Weg aus dem Einerlei zusammengekaufter Stars hin zu einem Gesamtkunstwerk aus Musik, Natur und Architektur. Überhaupt beeindruckt vor allem die Atmosphäre, die sich vor
den Traumkulissen der Potsdamer Schlösser und Gärten ausbreitet. Neben Jazz zum Mittsommer im illuminierten Schlosspark Sanssouci sind die sogenannten Fahrradkonzerte eine Erfindung der Festspiele, um sich immer am Asphalt entlang den preußischen Schönheiten musikalisch zu nähern. Immer wieder findet das Festival erstaunliche Bezüge zu Potsdam selbst, das, abgesehen vielleicht von den berühmten Gastspielen der Bachfamilie, in der Musikgeschichte nicht gerade donnernde Revolutionen = Zeitraum
= Künstler
= Ort
Foto: Stefan Gloede
werden 60 und feiern das Mittelmeer. Von Christian Schmidt
ausgelöst hat. Architektonisch gibt es in der brandenburgischen Landeshauptstadt deutlich mehr Objekte zu bewundern, wenngleich sie sich im Wesentlichen an exterritorialen Vorbildern orientieren. Eine geradezu zwingende Verbindung hat die Stadt in dieser Hinsicht nach Italien und Griechenland; wenn es richtig Sommer wird auf märkischem Sand, entfaltet der Zauber der Schlossparks und historischen Stadtviertel fast selbst eine Anmutung mediterraner No blesse. Da träumt man sich an die Riviera ...
Es ist daher kein Wunder, dass sich die Festspiele auch einmal der begehrten Gegend rund um den schönsten Badesee Europas widmen. Unter dem Festivalmotto „Mittelmeer – Traum und Wirklichkeit“, das von der Antike bis zur Gegenwart zwischen Orient und Okzident so ziemlich gar nichts auslässt, geht die Reise vom polyphonen Volksgesang Sardiniens bis zum andalusischen Flamenco,
von den Liedern der sephardischen Juden bis zur italienischen Oper. „In mehr als 60 Veranstaltungen entdecken wir eine gemeinsame Geschichte kultureller Vielfalt, aus der sich angesichts aktueller Krisen Mut und Hoffnung schöpfen lassen.“ Höher könnte der Anspruch der künstlerischen Leiterin Andrea Palent wohl kaum sein. Und völkerverständigend ist die Künstlerliste tatsächlich: Neben Musikern aus der Türkei kommen Kollegen aus Frankreich, Griechenland, Italien, Israel, Malta, Marokko, Spanien, Tunesien und sogar aus Syrien. Denn der mediterrane Raum ist ja schon sehr lange ein Schmelztiegel der Kulturen: Letztlich steckte an fast jeder Ecke des Meeres eine eigene Kultur ihre Fahne in den Strandsand. Bis heute sind Kriegsherde und Olivenhaine identische Orte, findet der Wettbewerb der Religionen zugleich im Insel-, Obst- und Urlaubsparadies statt. Was könnte für die Gegenüberstellung unterschiedlichster musi-
kalischer Prägungen passender sein als die Kulissen der Römischen Bäder oder des Sizilianischen Gartens? ... und ist so gut wie da
Es ist schon eine Kunst, wie man in nur sechzehn Tagen so viele spannende Aspekte auf charmante Weise anklingen lassen kann. Zwischen OpernPastiches, Sonnenaufgang am Marmorpalais, einer Nacht der Antike in der Bildergalerie von Sanssouci, dem Götterfest für Kinder oder einer Fête Méditerranée ist kaum zu überblicken, was nun als erstes zu entdecken sei. Wer aber von all diesen Eindrücken Entspannung sucht, der findet sie, indem er einfach im letzten Licht eines stillen Juniabends im Schlosspark Sanssouci wandelt. Glühwürmchen trifft er dort in jedem Fall – und zauberhafte Ruhe. Musikfestspiele Potsdam-Sanssouci 13.6. - 29.6.2014 Nuria Rial, L‘Arpeggiata, Christina Pluhar, Hespèrion XXI, Jordi Savall, Graindelavoix, Avi Avital, Quadro Nuevo, Voca me, La Ritirata u.a.
OPER AuF DEM KlOsTERHOF lA FAVORiTA GaetaNO DONizetti TAnZ iGNiS
9. St.Galler FeStSpiele 20. Juni bis 4. Juli 2014 Presenting Partner
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Mai 2014 concerti 29
fEStiValGUidE
Dem nachwuchs eine chance BaYERn Die audi Sommerkonzerte setzen auf die Jugend.
Von Klemens Hippel
M
it großen Stars ein Publikum anzulocken, verstehen zahlreiche Festivals in aller Welt. Und das Programm dann mit jungen Künstlern zu bereichern, ist auch nichts Seltenes. Doch dafür auf ein eigenes Ensemble zurückzugreifen, ist etwas Besonderes. Mit der 2007 gegründeten Jugendchorakademie haben die Audi Sommerkonzerte genau diese Möglichkeit: 80 Sängerinnen und Sänger zwischen 16 und 27 Jahren genießen übers Jahr neben cho-
30 concerti Mai 2014
rischer Arbeit auch Einzelunterricht und Stimmbildung. Die Ergebnisse können sich dann u.a. bei den Sommerkonzerten hören lassen. Ein ambitionierter Jugendchor: volles Programm, Zusammenarbeit mit Profis
In diesem Jahr stehen gleich zwei Mega-Aufgaben an: Im Abstand von nur drei Tagen sind Mahlers Auferstehungssinfonie und Dvorˇáks Requiem zu meistern – nachdem man gerade erst eine Matthäuspas-
sion mit der Berliner Akademie für Alte Musik zu erarbeiten hatte. Und dabei gilt es auch noch, mit internationalen Stars zusammenzuarbeiten und neben ihnen zu bestehen. Wie sehr diese Aufgabe die jungen Sängerinnen und Sänger beflügelt, war in der Matthäuspassion deutlich zu hören, die im März in Berlin aufgeführt worden war. Präzise Intonation, Disziplin und ausgeglichene, gleich gute Männer- und Frauenstimmen (was man nicht von jedem Amateur-En= Zeitraum
= Künstler
= Ort
Foto: Audi AG
Singt auch bei den Sommerkonzerten: die Audi Jugendchorakademie
semble behaupten kann) prägten das Konzert. Möglich macht dieses Niveau ein Mann mit einer ebenfalls außergewöhnlichen Karriere: Martin Steidler. Der bisher einzige Chef der Jugendchorakademie war jahrelang Musiklehrer an einem Gymnasium, ehe er 2008 zum Professor an die Münchner Hochschule berufen wurde. Ein Mann also, der sowohl mit Amateuren als auch mit Profis zusammenzuarbeiten gelernt hat. Und einer, der seinen Projekten treu bleibt: Sein 1993 gegründetes Heinrich-Schütz-Ensemble leitet er bis heute. Höhepunkt für die jungen Sänger: Kent Nagano dirigert
Die Konzerte der Jugendchorakademie sind Teil eines „Festivals im Festival“, als dessen künstlerischer Leiter Kent Nagano für die nächsten drei Jahre gewonnen werden konnte. Der hatte schon 2010 erstmals mit dem Ensemble zusammengearbeitet. Später sang man für den Papst in Rom (die CD soll pünktlich zum Festivalbeginn auf den Markt kommen), reiste nach Asien und Italien. Bei den Sommerkonzerten widmet der Chor sich jetzt gemeinsam dem Thema „Leben und Tod“, wobei man in der Auferstehungssinfonie und Dvorˇáks Requiem zwei ganz unterschiedliche Blicke auf das Thema werfen kann: Beim Begräbnis Hans von Bülows 1894 hatte Mahler die Eingebung für das Finale seiner zweiten Sinfonie, das die Auferstehung thematisiert – das Orchester endet im Fortissimo mit der Anweisung „scharf abreißen“. Das 1890 fertig gestellte Requiem lässt dagegen den Chor im
Pianissimo mit der Hoffnung auf das ewige Licht enden. Dass dieses „Vorsprung-Festival“ seinen Namen in Anlehnung an den Audi-Werbeslogan „Vorsprung durch Technik“ bekam, ist kaum zu übersehen. Doch für Nagano geht es bei der Zusammenarbeit mit jungen Künstlern nicht um handwerklich-technische Fragen. Sie ist für ihn die „Gelegenheit, musikalische Erfahrungen mit Musikern von Weltruf zu teilen, die für Traditionen stehen, von denen ich hoffe, dass sie die jungen Sänger für ihr weiteres Leben prägen werden. Das Vorsprung-Festival bietet eine Plattform, auf der ich programmatische und künstlerische Ideen für Ingolstadt präsentieren werde“. Die Sommerkonzerte laden mit insgesamt 15 Veranstaltungen
nach Ingolstadt und Umgebung, vom Open-Air-Konzert im Klenze-Park bis zur Schutzengelkirche in Eichstätt. Und neben Stars wie Piotr Beczala, Cameron Carpenter oder Ian Bostridge ist dabei auch noch ein weiteres hauseigenes Ensemble vertreten: Die Audi Bläserphilharmonie, die bereits 1962 gegründet wurde. Was damals in vielen Betrieben verbreitet war, ist heute eine echte Rarität. Wobei man auch in der Bläserphilharmonie auf Nachhaltigkeit setzt: Der aktuelle Leiter ist erst der vierte in über 50 Jahren.
Audi Sommerkonzerte 25.6. - 28.7.2014 Kent Nagano, Cameron Carpenter, Audi Jugendchorakademie, Ian Bostridge, Rudolf Buchbinder u.a. Ingolstadt, Eichstätt, Leitheim
Harnoncourt dirigiert „The Fairy Queen“ Im Zauber der Natur
20. Juni bis 20. Juli 2014 in Graz
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Mai 2014 concerti 31
fEStiValGUidE
Das feuer des Prometheus ScHWEIz Die festspiele zürich widmen sich in diesem Jahr dem mythischen Revolutionär. Von Matthias Nöther
P
rometheus – das ist in der antiken Mythologie jener aufsässige Mann, der den Göttern das Feuer raubte und es den Menschen brachte. Gerade im fortschrittsgläubigen 20. Jahrhundert wurde die Figur als Prototyp des modernen Kulturstifters begriffen. „Der mythische Titan Prometheus kann durchaus als Säulenheiliger der Moderne gelten“, sagt Rüdiger Safranski. Der Philosoph hält den Eröffnungsvortrag bei den Festspielen Zürich 2014, die unter dem Motto „Prometheus – Entfesselung der Kräfte“ stehen. Prometheus, so Safranski, stehe auch für die Probleme, die wir mit solchem
Fortschritt haben. Zur Strafe für die technische Ausstattung der Menschheit sei er bekanntlich von den Göttern an den Felsen geschmiedet worden. „Prometheus verlor also seine Freiheit. Was uns auch passieren kann, wenn wir nicht die Technik, sondern die Technik uns beherrscht.“ Vielfalt der Künste: Musik, Theater, bildende Kunst
Neben der Tonhalle Zürich, dem Opern- und dem Schauspielhaus sind es viele kleine Kulturinstitutionen der Stadt, die das Festival mit seinem anspruchsvollen Motto mitgestalten. Die Universität Zürich hat
eine Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Archipel Prometheus“ konzipiert, die mit vier musikalisch ergänzten Themeninseln unterschiedliche Aspekte des Prometheus-Stoffes im Wechsel der historischen Epochen beleuchtet. Eine Kabinettausstellung im Kunsthaus reflektiert den Wandel der künstlerischen Beschäftigung mit der Figur des Prometheus, indem sie Gemälde und Zeichnungen von Johann Heinrich Füssli mit einem eindrucksvollen Werk der Gegenwartskunst von Javier Téllez konfrontiert. Diverse Theateraufführungen beleuchten das Festspielmotto ganz aus heuti-
Foto: Philipp Ottendörfer
Alle Künste dabei: Videoinstallation am Museum Rietberg
32 concerti Mai 2014
= Zeitraum
= Künstler
= Ort
ger künstlerischer Sicht. Im Schiffbau zeigt das Multiplayer-Video-Stück „Situation Rooms“ der Gruppe Rimini Protokoll die Schattenseiten des „prometheischen Feuers“. Das Publikum begegnet Personen, deren Biografien von Waffen mitgeschrieben wurden, und erlebt die globalisierte Welt der Herrschenden und Flüchtenden hautnah mit. Inspiration Prometheus: Beethoven – Skrjabin – Nono
Eine entscheidende Rolle spielen in Zürich die drei großen Komponisten, die sich intensiv mit dem Prometheus-Thema auseinandergesetzt haben: Ludwig van Beethoven, Alexander Skrjabin und Luigi Nono. Der Höhe- und Angelpunkt der diesjährigen Festspiele wird in der Tonhalle am 2. Juli die Aufführung von Luigi Nonos großem Orchesterwerk Prometeo – Tragedia dell‘ ascolto sein, unter Leitung des Dirigenten Ingo Metzmacher. Diese „Hör-Tragödie“ aus dem Jahr 1985 ist sicherlich ein Schlüsselwerk der Avantgarde der jüngeren Musikgeschichte. Elmar Weingarten, Intendant der Tonhalle-Gesellschaft, unterstreicht sein besonderes Verhältnis zu Prometeo und zu dessen Schöpfer: „Die Begegnung mit Luigi Nono hat mich geprägt in meiner Haltung, dass man versuchen muss, den Menschen das wirklich Essentielle von Musik zu vermitteln.“ Nonos PrometeoKomposition ist ein musikalisch kompromissloser Versuch, die großen Themen der Menschheit zum Klingen und zur Sprache zu bringen. Eine besondere Rolle spielt bei der
Umsetzung der jeweilige Raum mit seinen akustischen Besonderheiten – er wird als eine „eigene Stimme“ in die Musik einbezogen. Luigi Nono und seinem Werk widmen sich weitere Veranstaltungen, etwa ein Konzert mit dem Streichquartett Fragmente – Stille, An Diotima, gespielt vom Quatuor Diotima. Eine Matinee der Reihe „Wahlverwandtschaften – Literatur und Musik“ geht Nonos literarischen und musikalischen Inspirationsquellen für seinen Prometeo nach, unter Mitwirkung von Nonos Freund, dem Komponisten Helmut Lachenmann. Das Tonhalle-Orchester unter seinem scheidenden Leiter David Zinman widmet sich neben dem Abschluss eines hauseigenen Beethoven-Zyklus Gustav Mahlers Auferstehungssinfonie und lässt in Ergänzung zu Nonos Prometeo eine positive musikalische Utopie erstrahlen. Der dritte große Prometheus-Komponist, Alexander Skrjabin, ist das Thema in einem Vortrag des Komponisten und Pianisten Stefan Wirth mit Musikbeispielen. Seinen berühmten Prometheus-Akkord baute Skrjabin in verschiedene Werke ein. Skrjabin, der sich selbst in seiner Funktion als Künstler als messianischer Heilsbringer der Menschheit sah, hat sich wohl von allen Komponisten der Moderne am stärksten mit der Figur des Prometheus identifiziert. Festspiele Zürich 13.6. - 13.7.2014 David Zinman, Maria João Pires, Matthias Goerne, Fabio Luisi u.a. Konzerte, Oper, Ausstellungen, Theater, Literatur, Tanz
Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
9. – 24. August 2014 KAmmermusiK in Königlicher umgeBung
Künstlerische leitung: JAn VOgler cOmpOser-in-residence: dAVid philip hefti Künstler: BAiBA sKride, AlexAnder sitKOVetsKy, mirA WAng, KAi VOgler, rOBertO diAz, JAn VOgler, nAtAlie clein, hArriet KriJgh, lise de lA sAlle, mArtin stAdtfeld, Antti siirAlA, dAniel OttensAmer, heinrich schiff, mArie Bäumer u. a. ticKets: (0351) 810 54 95 WWW.mOritzBurgfestiVAl.de
Mai 2014 concerti 33
Festivalguide
Herz und zentrale Spielstätte der Arolser Festspiele: das Barockschloss der Fürsten zu Waldeck und Pyrmont
hessen Dorothee Oberlinger setzt für die Arolser
Barock-Festspiele auf »Temperamente« jeder Art
M
oderne Zeitgenossen könnten angesichts der Leitidee „Temperamente“ versucht sein, von einer „Psycho-Nummer“ zu sprechen. Indes hat sich Dorothee Oberlinger für das Motto der 29. Bad Arolser BarockFestspiele im Grunde nur der alten Griechen besonnen: War es doch Hippokrates von Kos, der um 400 v. Chr. erstmals die Temperamentenlehre formulierte, mit der sich dann die Komponisten der Barockzeit für ihre Werke intensiv auseinandersetzten. „Affekt und Rhetorik bilden das Herzstück ihrer Musik“, erläutert die künstlerische Leiterin – und natürlich auch einer jeden Interpretation derselbigen. Zwischen Wäldern und Dörfern
Sollten sie zumindest, doch dafür hat die international ge34 concerti Mai 2014
feierte Barockflötistin auch 2014 wieder aus der Barock szene diverse renommierte Solisten wie Cembalist Andreas Staier und Ensembles wie Concerto Köln ins „Waldecker Land“ eingeladen. Hier im Herzen der Republik, wo Wälder und Dörfer noch immer die Landschaft prägen, wo einst die Fürsten zu Waldeck und Pyrmont herrschten und ihre Nachfahren bis heute in jener prächtigen Barockresidenz wohnen, die den zentralen Veranstaltungsort der Festspiele bildet und das Museum für den berühmtesten Sohn der Stadt beherbergt: den klassizistischen Bildhauer Christian Daniel Rauch. Doch über das wunderschöne Schloss hinaus ist Oberlinger auch daran gelegen, das Landstädtchen in das Festival einzubinden, und so sind Künstler wie Tenor Marco Be-
asley und das Ensemble Accordone im Hotel zu erleben oder die niederländischen Formationen Concerto Palatino und L’Armonia Sonora in der Stadtkirche. Vielseitiges Rahmenprogramm
Und damit Bad Arolsen nicht einfach ein Festival übergestülpt bekommt, sondern die Besucher den Ort im nordwestlichen Zipfel Hessens auch kennen- und schätzen lernen, gibt es während der fünf Tage über die Barockmusik hinaus ein vielseitiges Programm mit Künstlergesprächen, Ausstellungen und Veranstaltungen von Jazztanz bis Chanson sowie Führungen durch Schloss, Stadt und Waldecker Land. Schließlich sollen die Temperamente ja in ihrer Gänze erschlossen werden – und das hieß schon bei den alten Griechen Feuer und Wasser zuChristoph Forsthoff gleich. Arolser Barock-Festspiele 18.6. - 22.6.2014 Dorothee Oberlinger, Bell’Arte Salzburg, Andreas Staier, Concerto Köln, Gemma Bertagnolli u.a. Bad Arolsen = Zeitraum
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Im Geiste der alten Griechen
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Die Welt ist abhanden gekommen Elitärer Zirkel? Intendanten und Musiker diskutieren, wie sie Konzerte für mehr Menschen öffnen können. Es wird Zeit, dass sie auch handeln. Von Friederike Holm
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ch glaube, wir Künstler müssen viel mehr auf Augenhöhe mit dem Publikum kommunizieren. In Kontakt treten, auch mal etwas erklären und mit allen Mitteln die eigene Leidenschaft transportieren.“ Was der Schlagzeuger Martin Grubinger hier am Rande einer Konferenz über Innovation im Konzertleben beim „Heidelberger Frühling“ formulierte, kreist um ein wichtiges Thema: Partizipation. Was damit gemeint ist: Das Publikum soll teilhaben, soll sich involviert und angesprochen, in den künstlerischen Prozess einbezogen fühlen. Es beschreibt die Herausforderung, die sie alle umtreiben sollte, die Orchester, Festivals und Konzerthäuser, die sich ihr zukünftiges Publikum sichern wollen. Denn: Es gibt nicht außerordentlich viele Musiker, die willens und in der Lage zu dieser Art von Kommunikation sind.
es im 19. Jahrhundert zum die dem demokratischen AnSelbstverständnis des Bil spruch unserer Zeit entspredungsbürgertums, sich im Kon- chen, weil man nicht zunächst zertsaal zu zeigen, hat diese – wie im klassischen Konzert – gesellschaftliche Gruppe heute einen Verhaltenskodex versteganz andere Orte der Repräsen- hen und lernen muss, um daran tation und Kommunikation teilzuhaben. gefunden: Wo sind sie, die gut ausgebildeten, gut verdienen- Kommunikation allerorten – den Leute zwischen 30 und 60, nur nicht im Konzert die Zielgruppe, die jeder Kon- Nehmen wir zum Vergleich ein zertveranstalter gerne errei- Jazz-Konzert: Hier ist es üblich, chen würde? Jedenfalls selten dass einer der Musiker das im Konzertsaal – es gibt Wort an das Publikum richtet, schließlich zig alternative For- mit den Zuhörern einen Konmen der Zerstreuung und Frei- takt herstellt. Was für eine zeitgestaltung. Alternativen, Wirkung dies auch im klassi-
Warum das ein Problem ist? Während sich die moderne Gesellschaft rasant verändert, zelebriert das klassische Konzert seit über 100 Jahren das immer gleiche Ritual. Gehörte 36 concerti Mai 2014
Die Suche nach Innovation: Diskussion beim »Heidelberger Frühling«
Fotos: Frank Stefan Kimmel
Konzertbesuch im Bildungs kanon? Fehlanzeige
schen Konzert hat, kann man in den seltenen solcher Fälle beobachten, etwa wenn ein Solist seine Zugabe ankündigt und vielleicht sogar mit einem Halbsatz kommentiert: Sofort geht ein aufgeregtes Raunen durch die Reihen – das Publikum fühlt sich auf ganz andere Weise angesprochen. Und noch ein kleines Beispiel: Wurden Kinder etwa in den 1950er Jahren bei Mahlzeiten, in der Schule oder Kirche zum Stillsitzen erzogen, verlor diese Disziplin nach und nach an Bedeutung. Das heißt nicht, dass dieses Verhalten heute in einem Konzert nicht mehr erwartet werden kann und sollte. Aber bei der Frage, inwiefern klassische Musik in einem Konzert mit einem Wohlbefinden rezipiert wird und welche Aufmerksamkeitsspannen man voraussetzen kann, müssen solche gesellschaftlichen Faktoren bedacht werden. Ganz abgesehen davon war es etwa im 17. Jahrhundert üblich, zur Musik auch Speis und Trank zu konsumieren. Fort-
während veränderten sich seit- haus Berlin bis zur Alten Oper dem die kulturellen, soziologi- Frankfurt. Inwiefern ist Kunst schen und ökonomischen Be- ein Spiegel gesellschaftlichen dingungen, unter denen Musik Wandels? Welche Relevanz hat gespielt und gehört wurde. Vor sie für jetzige und zukünftige gut 100 Jahren jedoch nahm Generationen? Welche Innovadiese Evolution ein Ende – je- tionen im Konzertleben gibt es, denfalls in Bezug auf das klas- um genau diese zu stärken? Zu sische Sinfoniekonzert. Somit letzterem Thema wurden alle ist es nicht verwunderlich, dass Besucher der Konferenz bereits viele junge Menschen dieses im Vorfeld befragt. Die Antworals anachronistisch und über- ten kreisen immer wieder um holt empfinden. Lässt sich die- die gleichen Punkte: neue Konse Generation jedoch nicht für zertformate kreieren, Rituale die Musik begeistern, weil sie aufbrechen, mehr Kommuniüberhaupt gar nicht erst damit kation mit dem Publikum: in Berührung kommt, wird das „Kein Frontalunterricht, Publiklassische Konzertleben in we- kum beteiligen, andere Künste nigen Jahrzehnten ein Problem einbeziehen“. Womit wir wiehaben. der beim Schlüsselwort wären: Partizipation. Oder wie es ArDas ewige Ritual: Hörst Du chitekt Daniel Libeskind, Starnoch oder schläfst Du schon? gast auf der Konferenz, formuGenau um diese Themen ging lierte: „Man muss die Aura es bei der schon erwähnten demystifizieren.“ Die Aura des Heidelberg Music Conference unantastbaren Meisterwerks im März, bei der das Intendan- und Künstlers. Was er damit ten-Who is who des gesamten fordert, ist nicht weniger, als deutschsprachigen Raums ver- Risiken einzugehen, Außenstesammelt war – vom Schleswig- hende in den Schaffensprozess Holstein Musik Festival bis zur zu involvieren, Neues auszuTonhalle Zürich, vom Konzert- probieren – auch auf die Gefahr hin, damit zu scheitern. Erlauben Subventionen innovative Gedanken?
Diskutierte auch mit: Architekt und Querdenker Daniel Libeskind
Was in den darauf folgenden Panels diskutiert wurde, klang weit weniger revolutionär. Über Marketing und Verpackung wurde viel diskutiert, konkrete Beispiele von innovativen Konzertideen kamen so gut wie nicht vor. Nach zwei Tagen geballtem IntendantenAustausch bleibt vor allem eine Erkenntnis: Dass Innovationen nicht unbedingt in den subventionsgesicherten Tankern zu suchen sind. Ja, es gibt sie, die öffentlichen Generalproben, die Kinder-, Teatime-, Lunch Mai 2014 concerti 37
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Totschlagargumente: Keine Zeit, kein Interesse, zu teuer. Aber nennenswerte Anteile der Befragten nennen auch Gründe, die den Veranstaltern zu denken geben sollten: Ich nehme die Werbung dafür nicht wahr (25%), die Inhalte werden nicht verständlich erläutert (19%) oder die elitäre Atmosphäre (13%). So kommen 65 Prozent der Befragten zu dem Schluss, dass Konzerthäuser mehr dafür tun müssen, klassische Musik zugänglich zu machen.
Sie lassen sich in die musikalischen Karten gucken: das Hamburger Ensemble Resonanz beim Proben und »urban string«
konzerte und wie sie alle heißen. Aber wird hier wirklich ein neues Publikum angesprochen oder bleibt man nicht lieber unter seinesgleichen? Und wie nachhaltig sind solche Formate? Sehen die Konzerthäuser vielleicht auch gar nicht ihre Aufgabe darin, ein anderes als das „Premium“-Segment anzusprechen? Das wäre gefährlich: Erst kürzlich hat wieder eine Studie belegt, dass es gerade in der 38 concerti Mai 2014
jungen Generation längst nicht mehr selbstverständlich ist, klassische Musik live zu konsumieren: Jeder fünfte Deutsche hat im vergangenen Jahr ein Konzert besucht, bei den unter 30-Jährigen nur jeder zehnte. Das Positive jedoch: 88 Prozent der Befragten gaben an, dass klassische Musik in ihren Augen ein wichtiges kulturelles Erbe sei. Aber wenn es so wichtig ist, warum gehen sie dann nicht ins Konzert? Die
Durchgeführt wurde die forsaUmfrage vor einem halben Jahr von der Hamburger KörberStiftung, die im Januar dieses Jahres auch wieder Konzertveranstalter zum Symposium „The Art of Music Education“ zusammenrief. Im Kern ging es hier um die gleichen Fragen wie in Heidelberg: Inwiefern kann Musik die Gesellschaft, in der sie entsteht, widerspiegeln? Wie kann in Konzerten eine Atmosphäre geschaffen werden, die einlädt und nicht abschreckt? Auch hier zeigte sich: Neue Ideen kommen eher aus der freien Szene, die sich notgedrungen Gedanken um ihr Publikum macht, weil sie sich nicht auf Subventionen ausruhen kann. Hier gäbe es längst erfolgreiche Formate zu begutachten. Zum Beispiel vom Ensemble Resonanz. Die Hamburger Musiker haben wie kaum ein anderes Ensemble die Partizipation des Publikums zu ihrem Prinzip erhoben, nicht nur aus einer ökonomischen Notwendigkeit, sondern aus einem künstlerischen Selbstverständnis heraus. Neben den Konzer-
Fotos: Jann Wilken, Alex Brown
Bewegung: Innovationsdruck in der freien Szene
ten in der Laeiszhalle (und anderen Konzerthäusern Europas) bespielen die Streicher seit drei Jahren das Haus 73 im Szenestadtteil Sternschanze. Und hier hat das Ensemble nicht nur räumlich den Schritt aus dem Elfenbeinturm heraus vollzogen. Wo sonst alternative Bands spielen, „Tatort“ und Fußball geguckt oder zu lauter Musik getanzt wird, spielen die Resonanzler Cage und Pachelbel. Das Interessante: Das junge Publikum unterscheidet sich nicht von dem, was sonst an diesen Ort kommt. Das Konzert beginnt zu später Stunde, das Weinglas darf mit an den Platz und reihum moderiert einer der Musiker das Programm – keine Hochglanzperformance, sondern ein authentischer Einblick in die Musikwerkstatt. Einladen – so klappt‘s auch mit den Nachbarn
Den gewährt das Ensemble auch in einer Probe vor jedem Laeiszhallenauftritt und erreicht damit das Publikum vor der Haustür. Zum Beispiel Ant je Remglock, eine rüstige Rentnerin, die von sich selbst sagt, dass sie mit Klassik „nie was am Hut hatte“. Sie wohnt schräg gegenüber vom Haus 73, und man merkt ihr an, dass sie nicht zufällig dort wohnt, wo regelmäßig gegen die sogenannte Gentrifizierung und für das Bleiberecht von Flüchtlingen demonstriert wird. „Mich hat das einfach neugierig gemacht“, erklärt sie. „Eher zufällig im Vorbeigehen habe ich gesehen, dass man hier Musikern beim Proben zuhören kann. Die sind so voller Elan – das macht einfach Spaß!“ Seitdem verpasst sie kaum eines der Resonanz-Konzerte.
Was dem Ensemble Resonanz hier gelingt, ist das, was Partizipation im besten Sinne meint: Sich zu öffnen gegenüber der Lebenswirklichkeit, die außerhalb der Klassikenklave herrscht und so ein (neues) Publikum für klassische Musik zu begeistern. Es wird Zeit, dass wir mehr solcher Geschichten zu erzählen haben. Konzert-TIPPs
Esslingen Podium Festival Esslingen 1.-10.5. Kammermusik an unkonventionellen Orten in interdisziplinären Inszenie rungen
Köln Di. 13.5., 20:00 Uhr Philharmonie Experiment Klassik. Ranga Yogeshwar (Moderation), Chöre am Kölner Dom, Chor des Bach-Vereins Köln, Kartäuserkantorei Köln, Gürzenich-Orchester Köln, Markus Stenz (Leitung & Moderation), Gerhard Siegel (Tenor). Schönberg: Gurre-Lieder Hamburg Do. 22.5., 21:00 Uhr Haus 73 (Saal) urban string vol. 14 „polymorph“. Ensemble Resonanz. Ein Kondensat des musikalischen Wandels von Pachelbel bis John Cage im Puls der türkischen Trommel
BERLIN
YOUNG EURO 2 CLASSIC Festival der besten Jugendorchester der Welt Philharmonie 22. _ 29. Juni 2014 Admiralspalast 8. _ 17. August 2014
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29. Mai – 10. Juni 2014
Dresden Sa. 24.5., 19:00 Uhr Brühlsche Terrasse (Schlossplatz) Dresdner Musikfestspiele. Andrea Thilo (Moderation), Elbland Philharmonie Sachsen, Mitglieder aus zahlreichen deutschen Chören, Ekkehard Klemm (Leitung). Werke von Beethoven, Honegger, Kodály, Schubert, Schütz u.a., Volkslieder und Lieder aus fünf Jahrhunderten München Sa. 31.5., 22:00 Uhr Pinakothek der Moderne Nachtmusik der Moderne: Komponistenporträt Thomas Larcher. Nils Mönkemeyer (Viola), Igor Levit (Klavier), Münchener Kammerorchester, Alexander Liebreich (Leitung) Berlin Do. 12.6., 19:00 Uhr Radialsystem V Radiale Nacht mit dem MCO. Mahler Chamber Orchestra, Pekka Kuusisto (Leitung & Violine), Sasha Waltz & Guests (Tanz), Jay Gilligan (Jongleur), Georg Conrad (DJ). Orchester- und Kammermusik von Bach, Reich & Adams, Clapping Music für alle
Herrschaftszeiten! Händel Royal Künstlerischer Leiter: Laurence Cummings
www.haendel-festspiele.de
Mai 2014 concerti 39
reZeNsiONeN CDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion Schubert, die Achte – und auch in dieser neuen Folge begeistert Matthias Goerne
Welch eine Kostbarkeit!
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enn uns Franz Schubert in seinen Liedern von der Jugend erzählt, steht himmelsstürmende Ekstase wie selbstverständlich neben tiefem Todesbewusstsein, gar keinem bitteren freilich, sondern im wienerischen Sinne einer verschatteten Heiterkeit. Wenn Schubert dann gar die Poesie des alten Goethe in gar nicht unterwürfige, sondern gar eigensinnig seelenvolle Töne setzt, gibt er dem Geheimrat dessen verflo40 concerti Mai 2014
gene und doch so sehr ersehnte Jugendlichkeit zurück. Frischer, heutiger, glaubwürdiger kann der Klassiker Goethe nicht klingen als in den kongenialen Anverwandlungen des jede Gemütsregung auslotenden Romantikers Schubert. Matthias Goerne und seinen nie servilen pianistischen Partnern gelingt nun ihrerseits eine Vergegenwärtigung des Kunstliedes, der alles Gekünstelte und kammersängerisch Säuselnde gewichen ist – zuguns-
ten einer interpretatorischen Natürlichkeit, wahren Hintergründigkeit und intensivierenden Zurücknahme. Goernes leise und sehr leise Töne, umflort von einer reichen Palette pianistischer Farben, verströmen zugleich Wärme, Substanz und Textklarheit. Welch‘ Wonne, welch‘ Kostbarkeit ist diese Doppel-CD. Peter Krause Schubert: Wanderers nachtlied u.a. Matthias Goerne (Bariton), Helmut Deutsch, Eric Schneider (Klavier) harmonia mundi (2 CDs)
Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de
Foto: Marco Borggreve
cD DES MOnaTS Matthias Goerne entdeckt die wienerisch verschattete Heiterkeit Franz Schuberts
Russischer Romantiker
chapeau, Monsieur chamayou!
Doppelte Entdeckung
Homage to Horowitz – Werke von Scarlatti, cimarosa, liszt, chopin, Skrjabin & Rosenblatt Nikolai Tokarev (Klavier) Sony Classical
Schubert: Wandererfantasie D 760, 12 ländler D 790, Schubert/liszt: auf dem Wasser zu singen, litanei u.a. Bertrand Chamayou (Klavier) Erato
Heinrich & Elisabeth von Herzogenberg: Sämtliche Klavierwerke Nataša Veljković (Klavier) cpo (3 CDs)
Liszt, Chopin und Skrjabin – Paradestücke seines großen Vorbilds Vladimir Horowitz hat der 30-jährige Pianist Nikolai Tokarev auf diesem Album vereint. Wo Horowitz markant phrasiert und dynamisch bis zum Äußersten geht, bevorzugt Tokarev einen homogeneren Klang. Fließender, vorwärtsdrängender gestaltet er sein Spiel, zuweilen auch auf Kosten der Nachhaltigkeit interessanter Zwischentöne. Trotzdem ist das Album unbedingt hörenswert. Die Sonaten Scarlattis und Cimarosas atmen kantable Leichtigkeit, und Rosenblatts angejazzte Liszt-Fantasie hinterlässt einen bleibenden Eindruck. (SI)
Von „himmlischen Längen“ schwärmte Schumann hinsichtlich Schuberts 8. Sinfonie. Was nicht heißt, dass es in den Werken des Wieners nicht auch sehr irdische Längen gäbe – zumindest wenn der Interpret diesen nicht voll sprühender Intensität begegnet. Bertrand Chamayou gelingt eben diese kontrastreiche Auseinandersetzung, ohne dass er dafür Extrempositionen beziehen müsste. Vielmehr zeigt sich der 32-Jährige als ebenso sensibler wie konzentrierter, stilsicherer wie uneitler Musiker, der um den Reiz der lautmalerischen Klangfarben weiß. Sei es als schroffer Motoriker oder als Träumer. (CF)
Schon einmal von Heinrich von Herzogenberg gehört? Der in Graz geborene Musiker hat für das Klavier erfrischende Werke geschrieben, die den Tiefgang markanter Charakterstücke mit dem Charme von Impromptus verbinden. Nataša Veljković hat diese wieder ausgegraben, zudem Klavierstücke von Elisabeth von Herzogenberg, die sich keineswegs neben ihrem Mann verstecken musste. Auf drei CDs bewältigt Veljković den Parcours durch das pianistische Werk des Ehepaars mit großer Souveränität. Sie erreicht einen natürlichen Fluss, leicht und unprätentiös – was ja zumeist das Schwerste ist. (EW)
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Mozart war von Bachs Wohltemperiertem Klavier so begeistert, dass er Streicherarrangements für Aufführungen im privaten Kreis anfertigte, die auf dieser CD zu hören sind. Nicht jeder Fuge ist eine Transkription des originalen Präludiums vorangestellt, sondern ein Adagio, über dessen Herkunft sich freilich trefflich streiten ließe ...
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rEZEnSionEn
Edelstein ohne feinschliff
leider nur ordentliche Konfektion
Böhmisch musikantisch
Pace mi dio... arien von Verdi, Puccini, cilea, catalani & leoncavallo Dinara Alieva (Sopran), Czech National Symphony Orchestra, Marcello Rota (Leitung). Delos
Weinberger: Schwanda, der Dudelsackpfeifer Christoph Pohl (Bariton), Staatskapelle Dresden, Constantin Trinks (Leitung) u.a. Profil Medien (2 CDs)
Glass: Galileo Galilei Richard Troxell, Lindsay Ohse, André Chiang, Nicholas Nelson u.a. Portland Opera Orchestra, Anne Manson (Leitung). Orange Mountain Music (2 CDs)
Da gibt es nun wieder eine üppige, runde und dunkle Sopranstimme aus dem Osten. Die in Baku geborene Dinara Alieva wird bereits mit Superlativen bedacht, und doch ist ihre Debüt-CD eine Enttäuschung. Hier ist zwar ein Edelstein zu bestaunen, nur fehlt ihm der Feinschliff. Verdis Violetta singt die attraktive Brünette viel zu eindimensional. Von Rollenidentifikation und Raffinesse ist wenig zu spüren. Stattdessen erleben wir bei Puccini Alievas wohlig wollüstiges Baden in stimmlicher Schönheit. Die Sängerin gleicht einem großen Versprechen, das – noch – nicht eingelöst wird. (PK)
Dieser aus jeder Pore der Partitur strömende Charme, diese musikantische Inspiriertheit, diese mitreißende Melodik machen Jaromir Weinberger (1896 - 1967) zum idealtypischen Komponisten aus Böhmen. Die Komische Oper um den legendären Dudelsackspieler Schwanda ist ein Juwel – mit ihrer Farbenpracht der Instrumentation, dem volkstümlichen Ton und jenem Schuss Sentiment, der direkt zu Herzen geht. Die Staatskapelle Dresden musiziert ebenso hingebungsvoll wie das Ensemble um den baritonalen Sympathieträger Christoph Pohl und den verführerischen Tenor des Ladislav Elgr singt. (PK)
Eine schnurrende Opernmaschine: Philip Glass ist der Rossini unserer Tage, unfassbar produktiv. Seine Oper Galileo Galilei, 2002 uraufgeführt, präsentiert in der für Glass typischen Dramaturgie schlaglichtartig teils anhand historischer Textzeugnisse das Leben des Mannes, der ein neues Weltbild begründete. Was jedoch fehlt, ist die Sogwirkung früher Werke wie Einstein on the Beach oder Akhnaten. Dieses Werk wirkt zu glatt, die Singstimmen sind zu stark an gängigen Opernkonventionen orientiert. Wacker schlagen sich die Kräfte der Portland Opera bei dieser ambitionierten Ersteinspielung. (EW)
nicht ganz fertig geprobt
Schweizer Brahms
couragiert und gekonnt!
Mendelssohn: Sinfonie nr. 2 Christiane Karg, Christina Landshamer, Michael Schade, Chor und SO des BR, Pablo Heras-Casado (Leitung) harmonia mundi
andreae: Sinfonie f-Dur, Oboen-concertino & li-Tai-Pe-Gesänge Bournemouth SO, Marc Andreae (Leitung), Benjamin Hulett (Tenor), John Anderson (Oboe). Guild
Strauss: cellosonate f-Dur op. 6, Poulenc: cellosonate op. 143 u.a. Benedict Klöckner (Violoncello), José Gallardo (Klavier). Genuin
Sehr dynamisch, aber leider auch etwas zu hektisch nehmen Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Pablo Heras-Casado Mendelssohns 2. Sinfonie aus dem Jahre 1839/40. So entwickelt sie einerseits sehr viel Zug, steckt voller Energie und Begeisterung. Andererseits könnte man sich etwas mehr Genauigkeit schon vorstellen bei solchen Top-Ensembles – hat man da an den Proben gespart? Sehr schön gestaltet sind die Soli, man hätte da nur genau hinhören und sich inspirieren lassen müssen. Genau so, wie man es im genau gearbeiteten Choral Nun danket alle Gott getan hat. (KH)
Dem Schweizer Volkmar Andreae (1872 - 1962), seinerzeit ein berühmter Dirigent, gelangen beeindruckende Synthesen aus Brahms und Wagner. Sein Geheimnis: Inspiration. Er kopierte nicht nur die Kniffe der Großen, er hatte selbst etwas zu sagen. Seine 1900 vollendete, bei allem Lyrismus durchaus packende F-Dur-Sinfonie muss sich hinter anderen Schweizer Gattungsbeiträgen von Huber und Brun nicht verstecken. Das verträumte Concertino für Oboe entstand wenige Jahre vor dem Oboenkonzert von Strauss, das Andreae gewidmet ist. Atmosphärische, einfühlsame Interpretationen. Merci vielmol! (VT)
Respekt! Ein Debütalbum ohne Klassiker, stattdessen mit Moderne – das trauen sich wenige. Doch der Mut hat sich gelohnt: Mitreißend der Impuls in Strauss‘ gefühlsträchtiger Sonate, der Benedict Klöckner mit angenehmer Distanz begegnet. Technisch zeigen sich Cellist wie Pianist José Gallardo ohnehin bravourös, doch ist es vor allem der kammermusikalische Geist, der aufhorchen lässt. Poulencs Opus 143 klingt da in seinem ganzen Farbenreichtum von Träumerei bis Groteske auf, Rihms Antlitz wird zur eindrucksvollen Skizze stehender, aufeinander reagierender, sich ablösender Klänge. (CF)
42 concerti Mai 2014
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unangepasst durch das Jubeljahr
Wohlklang statt Risiko
c. P. E. Bach: Sonaten für Violine & Klavier Wq. 76 & 78, für Violine & cembalo D-Dur u.a. Leila Schayegh (Violine), Jörg Halubek (Tangentenklavier & Cembalo). Pan Classics
Beethoven: Sämtliche Violinsonaten Daishin Kashimoto (Violine) Konstantin Lifschitz (Klavier) Warner Classics (4 CDs)
Ein wirklich gelungener Beitrag zum Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Jahr: Von der Sonate bis zur „freyen Phantasie“ zeigt dieser den Bach-Sohn über 50 Jahre seines Schaffens. Die frühe D-Dur-Sonate klingt noch ganz nach Vater Bach. Der Sturm-undDrang-Impetus der c-Moll-Sonate wird exakt getroffen. Und dann gibt es da noch die Fassung von „Carl Philipp Emanuel Bachs Empfindungen“ für Klavier und Violine: Sie klingen genau so, wie sie sein müssen, wollen sich einfach keinem Zeitstil anpassen. Wunderbar ist auch die wohltemperierte Stimmung von Cembalo und Tangentenflügel. (KH)
An schönen Momenten mangelt es nicht. Daishin Kashimoto, Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, und Pianist Konstantin Lifschitz haben Beethovens sämtliche Violinsonaten aufgenommen und deuten sie schwungvoll und flüssig, frei von Show und zur Schau getragenem Selbstbewusstsein. Allerdings domestiziert das Duo diese Musik allzu sehr und bleibt diesem verhaltenen Ansatz leider auch in den rauschenden Ecksätzen, bei den vielen plötzlichen Umschwüngen in Beethovens Musik treu: viel Wohlklang, viel Kalkuliertheit, die auf Kosten von Spannung und Erregung gehen. (CV)
auf der Suche nach Individualität
abgänge der ganz eigenen art
Mendelssohn & adams: Violinkonzerte Chad Hoopes (Violine), MDR Sinfonieorchester, Kristjan Järvi (Leitung) naïve
In 27 Pieces – Encores von Dorman, Rautavaara, Silwestrow, Turnage u.a. Hilary Hahn (Violine) Cory Smythe (Klavier) Deutsche Grammophon
John Adams‘ Violinkonzert ist eines der virtuosesten Werke des Genres der letzten Jahrzehnte. Und Chad Hoopes, gerade mal 19 Jahre jung, meistert die rhythmischen Stolpersteine und Intonationsfallen mit Bravour, weiß auch die Melodien auszukosten. So schön indes, dass darüber die Dramaturgie des Werkes verloren geht. Gefühligkeiten, die dann bei Mendelssohn schon mal arg geschmäcklerisch wirken – und da es den MDR-Sinfonikern hier passagenweise an Brillanz und Stringenz mangelt, reicht es am Ende nur für einen ordentlichen Klassiker. Künstlerische Individualität klingt anders. (CF)
Hilary Hahn verfügt über ein denkbar individuelles Repertoire an Zugaben, allesamt für sie geschaffen von zeitgenössischen Komponisten, darunter echte Großmeister wie Rautavaara und Silwestrow, aber auch drittklassige Möchtegernmeister wie Turnage. Auf dem Wühltisch banalreaktionäre Fabrikware, virtuos glitzernde Komplexität, furiose Eleganz. Die schlichtesten Beiträge sind nicht per se die schwächsten. Kurzweiligkeit liegt in der Natur der Sache. Hilary Hahn, souverän zwischen den Stilen jonglierend, nimmt alle 27 Zugaben gleichermaßen ernst. Wen wundert’s. (VT)
KURZ BESPROcHEN Schubert: Sonaten G-Dur D 894 & a-Dur D 959 Evgeni Koroliov (Klavier). tacet Koroliov richtert nicht, brendelt nicht, sondern bleibt sich treu. Meidet Extreme und romantisiert dezent. Schubert, das ist für ihn in erster Linie der Lyriker und der Verletzliche. (CV)
Brahms & fuchs: Klarinettenquintette op.115/102 Sebastian Manz (Klarinette), Danish String Quartet. CAvi Welch hübsche Idee, die Freunde zu vereinen! Mag Fuchs in puncto Originalität auch nicht an Brahms heranreichen, seine feinsinnig-kultivierte Aufführung tut es allemal. (CF) Duda & Williams: Tubakonzerte u.a. Andreas Hofmeir (Tuba), Münchner Philharmoniker, Andrew Manze (Ltg.). Sony Classical Aus der letzten Reihe nach ganz vorn: Hofmeir singt die Klischees vom Elefanten hinweg und entlockt der Tuba ungeahnte Klang-Facetten. Das lässt auch die Kollegen jubeln! (CF) coincidence Thomas Gundermann (Sackpfeife) & Peter Michael Hamel (Orgel) Schneeball (Indigo) Keine Schubladen! Dieses Duo widersetzt sich allen Genres und Partnerschaften – und gewinnt ungeahnte Freiheiten. Für eigene Klanglandschaften, Improvisationen und Aufbrüche. (CF) onlinE-tipp
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Mai 2014 concerti 43
Blind GEhört
»Da fehlt ein bisschen die Erotik«
B
esuch beim Klavierduo Tal & Groethuysen in München. Gemeinsam üben, proben, organisieren, reisen, auftreten: Das ist der Alltag von Yaara Tal und Andreas Groethuysen, in der Kunst wie im Leben seit über dreißig 44 concerti Mai 2014
Jahren ein Paar. Und was ist bei einem Ehekrach vor dem Konzert? „Den verschieben wir auf später“, sagt Andreas Groethuysen fröhlich. Seine Frau fand bei unserem „Blind gehört“-Nachmittag aber bereits einen Scheidungsgrund.
Mozart: Konzert für zwei Klaviere Es-Dur KV 365 – 2. Satz Vladimir Ashkenazy & Daniel Barenboim (Klavier), English Chamber Orchestra. 1975. Decca
Foto: Michael Leis
Das Klavierduo YaaRa Tal & anDREaS GROETHuYSEn hört und kommentiert cDs von Kollegen, ohne dass es erfährt, wer spielt. Von Teresa Pieschacón Raphael
Mozart/Grieg: fantasie c-Moll KV 475 mit frei hinzugefügtem 2. Klavier von Grieg Swjatoslaw Richter & Elisabeth Leonskaja (Klavier) 1995. Teldec
AG: Schon der erste Ton! Russische Pranke! YT: Ja, Richter und Leonskaja! Ich kenne die Aufnahme. AG: Ein Kuriosum, das muss man mit zwinkernden Augen hören. (lacht) YT: Man muss es aus der Zeit sehen. Wir haben auch die Goldberg-Variationen in der Fassung von Rheinberger und von Reger nachbearbeitet gespielt. AG: Die romantischen Bearbeitungen haben ihren Ein eingespieltes Reiz und ihren Sinn. Die Lust Team – nicht nur am an Bach kam bei mir als Kind Klavier: Yaara Tal und auch über die Bearbeitungen Andreas Groethuysen von Jacques Loussier. Ein Freund von uns, Ludwig Madlener, ein unglaublicher Kenner und Musikenthusiast, sagte bei diesen Stücken einmal, man AG: Ungewöhnlich langsam bewege sich im musikalischen … 70er Jahre vielleicht? Das ist Rotlichtmilieu! YT: Bei Bach kein eingespieltes Duo. YT: kann man das machen. Seine Extrem langsam. Kein Inter- Musikarchitektur ist nicht so pret würde das heute noch so zerbrechlich. Mozart ist wemachen, die authentische Auf- sentlich empfindlicher. Jeder führungspraxis hat den Blick Ton hat etwas Existenzielles, gewandelt. Diese Rückungen … eine Abgründigkeit. Und wenn Gestaltungswille und Musika- alles zugekleistert oder weichlität sind allerdings da. Gute gezeichnet wird, dann wird das Künstler trotz allem. AG: Es ist Existenzielle weggewischt; eigentlich ein Andante und sie egal ob heiter oder traurig. spielen es im Gestus eines Adagios. Die Leichtigkeit geht verloren. Bei dem Tempo ist es schwer zusammenzubleiben. Brahms: liebesEs ist schön, aber nur das. YT: lieder & Walzer Vielleicht Ashkenazy? Dann Walzer op. 39 nr. 1 kann der andere nur Baren- Grau/Schumacher Piano Duo boim sein! (lacht) AG: Wir ha- auf Erard-Flügel 2007. Neos Classics ben das auch aufgenommen YT: So ein Werk ist ein ScheiYT: … mit erheblich weniger dungsgrund! AG: Bei uns könnPedal!
te es so sein (lacht). YT: Jeder betont die Eins anders, je geschmeidiger man das macht, umso mehr Probleme hat man. AG: Je nachdem, wie leicht man die Drei macht oder wie früh man die Zwei bringt. Das ist oft sehr schwierig. YT: Wie beim Tanzen. Jeder hat eine ganz eigene Geschmeidigkeit. AG: Jetzt wissen wir immer noch nicht, wer das sein könnte … Auf einem Hammerflügel? YT: Wir haben auch mit Hammerflügeln geliebäugelt, aber dann gemeint, dass der moderne Flügel besser zu uns passt. AG: Ich werde bei dem Hammerklavier-Klang nicht so recht froh, weil mir der Diskant immer etwas hölzern klingt. Es ist reizvoll, aber ich möchte die Errungenschaften des modernen Flügels genießen. YT: Beim Hammerflügel klingt jedes Register anders, das muss man kontrollieren können. Leute wie Andreas Staier können aus diesen Instrumenten einiges herauszaubern. Aber Staier spielt hier nicht. Nur wer? ZU dEn pErSonEn
Neun Mal Preis der Deutschen Schallplattenkritik, fünf Mal Echo Klassik, der Cannes Classical Award etc. Dazu 30 Jahre Partnerschaft und ein Repertoire, das von Bach bis zu Wagner-Transkriptionen und Musik des 20. Jahrhunderts reicht. Das Münchner Duo Tal & Groethuysen verdient einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde. Zu ihrem dreißigjährigen Jubiläum erscheint nun bei Sony Calssical Mozart & Czerny Concertos for two Pianists and Orchestra.
Mai 2014 concerti 45
Blind gehört
Ravel: Rhapsodie Espagnole – Prélude à la Nuit Katia & Marielle Labèque (Klavier) 2006. Kml/Edel
YT: Das sind die LabèqueSchwestern. Eindeutig! Ich schätze sie sehr. AG: Impressionisten funktionieren am Klavier so gut, weil das Instrument so ein Illusionsinstrument ist, eine einzigartige Imaginationskraft hat. Die Labèque-Schwestern sind hier sehr gut, erstaunlicherweise ist Klangsinnlichkeit ja nicht immer die Domäne der französischen Pianisten, die eher etwas Nüchternes, Rationales im Spiel haben. Und die beiden haben dem vierhändigen Repertoire ein bisschen das Image des Hausbackenem genommen. Manchmal für meinen Geschmack aber zu viel Show und Zirzensik.
Schubert: Militärmarsch Nr. 1 D-Dur, D 733
Ives: Three Quarter-tone pieces for 2 pianos Alexei Lubimov & Pierre-Laurent Aimard (Klavier) 1995. apex
YT: Das kennen wir nicht. Was ist das bloß? AG: Die Klaviere sind im Viertelton unterschiedlich gestimmt. YT: Auf jeden Fall in der Nachfolge von Schönberg. Vielleicht Wysch negradsky? Ach, Charles Ives ist das? Wie gesagt, dieses Stück kenne ich nicht. Aber interessant.
Mozart: Sonate B-Dur KV 358 – 2. Satz Yaara Tal & Andreas Groethuysen (Klavier) 2005. Sony Classical
YT: Das klingt wie unsere Aufnahme! AG: Nein, der Klang stimmt nicht. Der ist so dunkel und nicht so schlank, wie wir das immer haben. YT: Doch, das sind wir! Die Agogik ist
unsere! (A.G. hört länger zu) Ich bin wirklich überrascht, es ist besser als ich dachte!
Debussy: Prélude à l’après-midi d’un faune Alfons & Aloys Kontarsky (Klavier) 1973/2000. Deutsche Grammophon
YT: Das sind aber nicht die, die wir letzte Woche gehört haben? AG: Oh, da ist ein falscher Ton. Keine gute Aufnahmequalität. Das klingt nicht nach einer neuen Aufnahme. YT: Die Stimmung ist recht tief. AG: Wer mag das sein? Klingt ein bisschen muffig und nicht sehr beseelt. YT: Dabei ist das eines der erotischsten Stücke, die es gibt. Ein Faun, der träumt, eine Nymphe zu haben, es ist mittags und sehr heiß … Und hier trampelt es nur herum … diese sforzati … AG: Die Musiker hier haben keinen Sinn für den Charme, die Valeurs, die Raffinesse, die Erotik der Musik. Die Kontarskys sind das? Die haben viel für die Neue Musik gemacht. Aber hier passt
YT: Eine neue Aufnahme? Vom Klang, von der Ästhetik her? Die ist wohl nach unserer Aufnahme von 1997 entstanden … (denkt nach und ruft) Da! Ein schlechter Schnitt. AG: Ja. Der Klangcharakter war ein anderer. YT: Etwas oberflächlich musiziert. AG: Ja, sehr steady. Uncharmant. Sind das Eschenbach und Frantz? YT: Der Eschenbach wäre besser! Keine gute Aufnahme, enttäuschend. 46 concerti Mai 2014
Sind überrascht über ihre eigene Aufnahme: Tal & Groethuysen
Foto: Uwe Arens/Sony Classical
Maria João Pires & Hüseyin Sermet (Klavier) 1987. Erato
es nicht. Zuviel deutsche Sachlichkeit. YT: Ich habe sie als Jugendliche in Israel gehört mit Boulez und Strawinsky. Das war großartig! Bei Bach wäre es besser. Das Analytische würde ihnen liegen. AG: Ja, aber überall, wo das Materielle sublimiert wird …
Bach: Konzert für zwei Klaviere C-Dur BWV 1061 – 2. Satz Zoltán Kocsis & Andras Schiff (Klavier), Orchestra of Liszt Ferenc Academy of Music. 1987. Hungaroton
YT: Schöne Aufnahme, der Klang sehr direkt, da ist Räumlichkeit, Stereophonie … (blickt A.G. an) Bist Du nicht der Meinung? AG: Ich finde die Mikro phone viel zu nah. YT: Aber die beiden Flügel sind auseinander! AG: Ja, aber dieses dittatata... YT: Aber das ist die Interpretation! Bach wird allerdings heute nicht mehr so gespielt. AG: Sehr unkantabel für meinen Geschmack. YT: Glenn Gould hat auch so gespielt! AG: Ja, aber das hatte so eine unglaubliche … (Y.T. unterbricht ihn) … die ästhetische Haltung ist doch die von Gould!? AG: Ist die Aufnahme aus den 80ern? Schiff und Kocsis sind das? Selbst zwei gute Pianisten ergeben nicht unbedingt ein gutes Klavierduo.
Rachmaninow: Suite Nr. 1 op. 5 – 2. Satz „La nuit ... l‘amour“ Güher & Süher Pekinel (Klavier) 1995. Berlin Classics
YT: Klingt wie die Grimaud, etwas hart, sehr direkt. Modern. Beide sind gute Pianisten. Ich
würde es ernst nehmen. AG: Da ist ein starker Gestaltungswille. Aber diese Härte … ich würde auf die 90er Jahre tippen. YT: Entweder spielen hier zwei Männer oder zwei Frauen. Ein Mann und eine Frau würden das Ganze wie eine Liebesgeschichte aufziehen … Dann würde es glühen. Aber es ist so cool. AG: Da fehlt ein bisschen die Erotik in dieser Nuit d’amour. Konzert-TIPPs
Badenweiler Do. 1.5., 18:00 Uhr Kurhaus PianoDuo Yaara Tal & Andreas Groethuysen Werke von Wagner & Debussy Pirna So. 11.5., 16:00 Uhr RichardWagner-Stätten Graupa Programm siehe Badenweiler Kaiserslautern Do. 15.5., 20:00 Uhr Fruchthalle Programm siehe Badenweiler Hohenems Do. 29.5., 20:00 Uhr Markus-Sittikus-Saal Schubertiade Hohenems Piano-Duo Yaara Tal & Andreas Groet huysen. Werke von Schubert & Gouvy Elmau Mo. 23.6., 19:00 Uhr Schloss PianoDuo Yaara Tal & Andreas Groethuysen Schubert: Grand Duo, „Unvollendete“ CD-Tipps
Czerny: Konzert op. 153 für Klavier vierhändig, Mozart: Konzert für zwei Klaviere KV 365 Yaara Tal und Andreas Groethuysen (Klavier), Münchner Rundfunkorchester, Bruno Weil (Leitung). Sony Classical
Rossini: Petite Messe Solennelle Regula Mühlemann, Anke Vondung, Eric Cutler, Michael Volle, Yaara Tal & Andreas Groethuysen (Klavier), Chor des Bayerischen Rundfunks, Peter Dijkstra (Leitung). Sony Classical
MULTiMeDiA Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet
3SaT
QuEEn lIVE
DIE JaHRESzEITEn-aPP
Wenn Hope auf Mutter trifft
Do. 1.5., 20:15 uhr Hungarian Rhapsody Kein Pop-Künstler ist der Klassik je näher gekommen als Freddie Mercury. Im Budapester Népstadion hatte seine legendäre Band Queen am 27. Juli 1986 einen ihrer allerletzten Auftritte. aRTE
PuccInI & GERSHWIn Vivaldi zum Mitlesen: Die Partitur erscheint synchron zur Musik
D So. 4.5., 18:30 uhr BadenBaden Jung, schön und extravagant: Mit Sopranistin Olga Peretyatko (Bild) und Pianistin Gabriela Montero treffen zwei Solistinnen von Weltrang aufeinander. 3SaT
ERöffnunG DER WIEnER fESTWOcHEn fr. 9.5., 21:20 uhr Wiener Rathausplatz Acht Länder schicken ihre besten Chöre nach Wien, um am „Europa-Tag“ die Festwochen zu eröffnen. Völkerverständigung der musikalischen Art, 100 Jahre nach Ausbruch des 1. Weltkriegs. aRTE
SPuREn InS nIcHTS So. 25.5., 2:05 uhr Dokumentation Carlos Kleiber gilt als der größte Dirigent aller Zeiten – und blieb doch ein geheimnisvolles Genie. Eric Schulz versucht eine Annäherung mit alten Aufnahmen und Stars wie Plácido Domingo.
48 concerti Mai 2014
er Vivaldi fürs 21. Jahrhundert: Max Richters Version des Klassikers Die vier Jahreszeiten ist nicht nur Echo-gekrönt, sondern hat bereits KultStatus unter den Fans der „Recomposed“-Reihe erlangt. Formte der Komponist doch aus den wohlbekannten Motiven, Passagen und Tönen ein
neues Stück. Für diese App wird nun dessen auf Video mitgeschnittene Einspielung durch Daniel Hope der Originalversion mit Anne-Sophie Mutter gegenübergestellt samt wunderbarer Spielereien für den Nutzer: Sei es die Lektüre der zur Musik synchronisierten Partitur, die Hervorhebung einzelner Instrumente oder auch der Wechsel zwischen den beiden Versionen – die Möglichkeiten der Neuen Medien werden hier tatsächlich einmal genutzt. Ergänzt wird dieses Angebot durch Interviews und Videokommentare. ab 1. Mai Recomposed by Max Richter: Vivaldi www.recomposed.net/#app
WIE DaS fETT WEG-GESTRIcHEn WIRD
auf Violin-Diät
D
icke Musiker sind in den Konzerthäusern der Welt die Ausnahme – ob‘s daran liegt, dass Streicher, Bläser und Tastenkünstler schon bei den Proben nicht selten ins Schwitzen geraten? Laut einer Studie verbrennt ein Geiger während einer Spiel-Stunde 175 Kalorien, der Kollege am Schlagzeug kommt gar auf 280 Kalorien,
während es am Akkordeon nur für 126 Kalorien reicht. Hinzu kommt: Wer am Instrument sitzt und fleißig übt, kann in dieser Zeit nicht essen. Indes, schon zwei Gläser Wein machen das Ergebnis jeder Streicher-Diät wieder zunichte... Wer seinen eigenen Kalorienverbrauch beim Musizieren errechnen will: http://caloriecount.about.com
Fotos: Daniil Rabovsky, Deutsche Grammophon, RCO, Marc Engenhart/Steffen Müller, Baldvinsson & Betz
TV-Tipps
DIGITal cOncERT Hall
rADiO-Tipps
Gipfeltreffen des nachwuchses
I
n diesen Ensembles versammeln sich die besten Nachwuchskünstler der Republik: Wer es in das Bundesjugendorchester oder das Bundesjugendballett geschafft hat, steht fast immer am Anfang einer Profilaufbahn als Musiker oder Tänzer. Wenn nun also die beiden Eliteschmieden unter dem jungen Dirigenten Alexander Shelley für ein gemeinsames Programm aufeinandertreffen, ist Spannung garantiert. Haben doch die Choreographen Wubkje Kuindersma, Sasha Riva und Marc Jubete für Dukas‘ Zauberlehrling wie für MacMillans Exsultet eigens Choreographien geschaffen, die Tanz-Schöpfung von John Neu-
DEuTScHlanDfunK
GIacOMO MEYERBEER Do. 1.5., 22:05 uhr Historische aufnahmen Noch ein halbes Jahrhundert über seinen Tod 1864 hinaus waren die historischen Opern Meyerbeers von kaum einer Bühne fortzudenken. Die Sendung zeichnet ein Stück dieser Erfolgsgeschichte nach. DEuTScHlanDRaDIO KulTuR
Acht Tänzer zwischen 18 und 23 bilden das Bundesjugendballett
meier zu Haydns C-Dur-Symphonie Nr. 30 feiert gar ihre Premiere. Da treten selbst die Berliner Philharmoniker das Podium ihrer Digital Concert Hall gern für einen Abend an den Nachwuchs ab. So. 4.5., 19:45 uhr, Philharmonie Übertragung per Livestream unter: www.digitalconcerthall.de
GESTaTTEn, EIn GEnIE! Di. 6.5., 22:00 uhr Begegnungen mit cPE Bach In der zweiten Folge begibt sich Michael Maul auf die Suche nach dem „Berliner Blau“ und verfolgt den Weg des Jubilars von der Leipziger Kinderstube bis zu den genialen Clavierkonzerten und Solostücken der frühen Berliner Jahre. DEuTScHlanDfunK
cHEn REISS
ROYal cOncERTGEBOuW-aPP
Musikvermittlung 2.0
E
ine Welt ohne Internet ist für die jüngste Generation undenkbar, längst haben die Neuen Medien auch in die Schule Einzug gehalten. Nur konsequent also, dass das Royal Concertgebouw Orchestra (RCO) sein App-Angebot nun auch auf den Nachwuchs ausdehnt: Eine Konzertaufzeichnung von Prokofjews berühmtem sinfonischen Märchen Peter und der Wolf dient als Grundlage für eine App, die sich an die lieben Kleinen daheim wie in der Grundschule richtet. Klar, dass die Interpretation durch das RCO unter Otto Tausk im Mittelpunkt steht, doch hinzu kommen Illustrationen und Animationen
von Cristina Garcia Martin sowie Materialien, die Einblicke in das Werk und den Aufbau eines Orchesters geben, aber auch naheliegende Themen wie Umwelt, Theater oder bildende Kunst aufgreifen.
Sa. 10.5., 10:05 uhr KlassikPop-et cetera Eine Weltenbummlerin ist die gebürtige Israelin: New York, München, Mailand, Dresden, Wien – die Sopranistin kennt alle großen Bühnen. Und fühlt sich doch ihrer Heimat tief verbunden, wie sie erzählt. HESSIScHER RunDfunK HR2
TRISTan unD ISOlDE Sa. 17.5., 20:05 uhr Wiener Staatsoper Eine einzige, todessüchtige Liebesszene hat Wagner die Oper genannt. Franz WelserMöst müht sich, nicht zu versinken „in dem wogenden Schwall“. BR KlaSSIK
KRIEG unD fRIEDEn Bekanntes neu illustriert: Peter und der Wolf kommen via App Seit 12. april RCO Editions „Peter und der Wolf“: rco-editions.com/app
Sa. 24.5., 18:05 uhr Musiknacht Auch in der Musik hat der Krieg nicht erst seit 1914 viele Gesichter: Sechs Stunden über Schlachtgesänge, Kriegsballaden, Protestsongs und Friedensprojekte.
Mai 2014 concerti 49
VorSChaU
Die Juni-Ausgabe erscheint am 23. MaI
Artemis Quartett Live und neu auf CD: Mit frischem Mendelssohn unterwegs in deutschen Landen
Marc-André Hamelin Spezialist für Ungewöhnliches: Der Kanadier ist zu Gast in Deutschland
pablo Heras-Casado Wirbelwind am Pult: Der Dirigent hat für uns Musik von Kollegen »blind gehört«
concerti – Das Konzert- und Opernmagazin erhalten Sie im Abon-
nement sowie an zahlreichen Veranstaltungsorten, Konzert- und Theaterkassen, im Fachhandel, in Kulturinstitutionen, Bildungseinrichtungen, Hotels, Restaurants und Cafés. alle Termine,
Tickets und vieles mehr auch im Internet unter: www.concerti.de 50 concerti Mai 2014
Verlag concerti Media GmbH Mexikoring 29 22297 Hamburg Tel: 040/657 90 810 Fax: 040/657 90 817 info@concerti.de, www.concerti.de Herausgeber/chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Redaktion Friederike Holm (Leitung), Ninja AnderlohrHepp, Insa Axmann, Julia Bleibler, Petra Eisenhardt, Mirko Erdmann, Christoph Forsthoff (CF), Sarah Hansen, Peter Krause (PK), Jörg Roberts, Dr. Christiane Schwerdtfeger, YouSon Sim, Nele Winter autoren der Mai-ausgaben Michael Blümke, Jakob Buhre, Arnt Cobbers, Barbara Doll, Dr. Klemens Hippel (KH), Sören Ingwersen (SI), Thomas Jakobi, Matthias Nöther, Stefanie Paul, Teresa Pieschacón Raphael, Christian Schmidt, Volker Tarnow (VT), Christoph Vratz (CV), Dr. Eckhard Weber (EW), Dr. Margarete Zander anzeigen Susanne Benedek (Leitung Marketing, Klassikveranstalter & Kultur) Tel: 030/488 288 535 s.benedek@concerti.de Mirko Erdmann (Musikindustrie, Klassikveranstalter & Festivals) Tel: 040/657 90 816 m.erdmann@concerti.de Ellen Zerwer (Veranstalter Online-Marketing) Tel: 030/488 288 537 e.zerwer@concerti.de Stefan Brettschneider (Leitung Agenturen & Marken) Tel: 030/488 288 531 s.brettschneider@concerti.de Jörg Roberts (Veranstalter Anzeigen Hamburg) Tel: 040/657 90 813 j.roberts@concerti.de You-Son Sim (Anzeigendisposition) Tel: 040/657 90 810 anzeigen@concerti.de art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Jörg Roberts, Dodo Schielein, Aaron Schubert Druck und Verarbeitung Evers-Druck GmbH abonnement concerti Media GmbH Postfach 600 423, 22204 Hamburg Tel: 040/657 90 808, Fax: 040/657 90 817 abo@concerti.de (Bestellung unter Angabe der Regionalausgabe). Das Jahresabonnement kostet 25 € (inkl. Regionalseiten) bzw. 15 € (Mantelteil) frei Haus. Erscheinungsweise elf Mal jährlich IVW geprüfte auflage Redaktionsschluss Immer am 15. des Vor-Vormonats, bitte senden Sie Ihre Termine an: termine@concerti.de. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Alle Rechte concerti Media GmbH. zusatz Der Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung, da es sich bei einer Vielzahl von Ankündigungen um einen Vorabplan handelt. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Für unaufgefordert eingesandte Bücher, Fotos, CDs und Manuskripte keine Gewähr. Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt oder infolge von Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Titelfotos Uwe Arens
Fotos: Molina Visuals, Fran Kaufman, Harald Hoffmann/DG
CONCerTi
Impressum
© Kasskara_DG
ADAC Klassik-Highlights
Dresden
Valencia
6. – 8. Juni 2014
13. – 16. Juni 2014
„La Bohème“ und ein Konzert mit Anja Harteros unter der Leitung von Christian Thielemann in der Semperoper, Premiere „Feuersnot“ im Residenzschloss, Schiffsausflug zum Schloss Pillnitz inkl. Mittagessen, 5-Sterne Hotel Taschenbergpalais Kempinski. Preis ab 720 Euro p.P./DZ
„La forza del destino“ und „Turandot“ unter der Leitung von Zubin Mehta im einzigartigen Opernhaus, Stadtbesichtigungen, Führung im Opernhaus, Ausflug in den Naturpark Albufera, 1x Abend- und 2x Mittagessen, 5-Sterne Hotel The Westin, Flugreise. Preis ab 1.640 Euro p.P./DZ
Buchung und Kataloganforderung: Tel. (069) 66 07 83-05 Mo. – Fr. von 9 – 17 Uhr www.adac-musikreisen.de ADAC Hessen-Thüringen e.V. · Reisen für Musikfreunde Lyoner Straße 22 · 60528 Frankfurt am Main
re t Ih ise z t e e J sikr Mu chen! bu
Torre del Lago – Puccini Festival 31. Juli – 4. August 2014 „Madame Butterfly“ und „La Bohème“ auf der romantischen Freilichtbühne am Massaciuccoli-See, Ausflüge nach Lucca, Pisa und „Auf den Spuren von Giacomo Puccini“, 1x Abend- und 3x Mittagessen, 4-Sterne Superior Hotel Goya, Flugreise. Preis ab 2.370 Euro p.P./DZ
Das neue Doppel-Album: Anne Sophie Mutter & Lambert Orkis feiern 25 Jahre einer exzeptionellen kammermusikalischen Partnerschaft. The Silver Album präsentiert HÜhepunkte von Beethoven bis Ravel inklusive neuer Aufnahmen und Weltersteinspielungen.
Jetzt im Handel! www.anne-sophie-mutter.info