concerti Ausgabe Bundesweit Juni 2015

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

Helmut deutsch »Ich hätte Jessye Norman ohrfeigen können!« borodin quartett Mit Schostakowitsch zurück zu den Wurzeln

Anja Harteros

»Ich freue mich auf die Zeit nach dem Singen«

Juni 2015


AKTUELLE NEUHEITEN BEI SONY MUSIC

WIENER PHILHARMONIKER & RUDOLF BUCHBINDER SOMMERNACHTSKONZERT 2015 Das stimmungsvolle Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker aus dem Park von Schloss Schönbrunn unter Leitung von Zubin Mehta und mit Rudolf Buchbinder als Solist des Klavierkonzerts von Grieg. Erhältlich ab 29.05.15 auf CD, DVD und Blu-ray

www.wienerphilharmoniker.at

RUDOLF BUCHBINDER BACH Nach seinen hochgelobten Beethoven- und Mozart-Aufnahmen spielt Rudolf Buchbinder ausgewählte Werke Johann Sebastian Bachs: die Englische Suite Nr. 3 sowie die Partiten Nr. 1 & 2. Erhältlich ab 29.5.15

www.buchbinder.net

ENSEMBLE BASSORILIEVI TELEMANN TRIOS & QUARTETTE Für ihr Debüt bei dhm hat das hochkarätig besetzte Barockensemble um die Flötistin Elisa Cozzini facettenreiche und originelle Trios und Quartette von Georg Philipp Telemann aufgenommen.

www.sonymusicclassical.de

www.facebook.com/sonyclassical


Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser! Oldies but Goldies: Keine Sorge, es soll an dieser Stelle nicht um Pop-Musik gehen. Vielmehr möchte ich eine Lanze brechen für jene Generation, die vielerorts aufs Abstellgleis geschoben wird: Ob Tatort oder Musikantenstadl, ob Schauspielerin oder Moderator – nach den privaten sind nun offenbar auch die öffentlich-rechtlichen Medien vom Jugendwahn befallen. Und selbst in der Kulturszene hat meist nur noch eine Chance, wer unter 30 ist ... ... abgesehen von der Klassik: Hier sind Publikum Gregor Burgenmeister wie die meisten Kritiker überzeugt, dass Qualität Herausgeber/Chefredakteur eben auch eine Frage des Alters ist. Dass Reife mit den Jahren kommt und Erfahrung für die Interpretationen (fast) immer nur von Vorteil sein kann, wie etwa das Borodin Quartett beweist, dessen unvergleichliches Spiel von seiner 70-jährigen (Konzert-)Geschichte geprägt ist. Dass die ständige eigene Weiterentwicklung eben die Voraussetzung ist, um Musik überhaupt erfüllen zu können, wie Anja Harteros im concerti-Interview feststellt – und wohl kein Jungspund in der Lage wäre, solch vergleichende und deutliche Kollegenkritik zu üben, wie Helmut Deutsch bei unserem „Blind gehört“-Treffen in Wien. Und welche Magie gerade erst die Tradition zu entfalten vermag, hat mein Kollege Peter Krause bei seinem Festival-Besuch in der Toskana erfahren, wo er Strahlkraft ohne wohlfeile Sprüche junger Werber erlebte. Ehren wir also zumindest in der Klassik lieber weiterhin das Alter – die Künstler werden es uns mit einzigartigen Interpretationen danken. In diesem Sinne Ihnen einen musikalisch erfüllten Juni!

Fotos: Ivo von Renner, privat; Titelfoto: Marco Borggreve

Ihr

KURZ VORGESTELLT

Stefan Schickhaus ver­ brachte als Musikjournalist schon zahllose Abendstun­ den in Konzertsälen und Opernhäusern. Tagsüber schreibt er dann, für Zei­ tungen, Konzertveranstal­ ter, selbst Agenturen. Und wenn er nicht textet, setzt er Noten. Ganz klassisch.

Sandra Weis kümmert sich als Grafikerin um das äußere Erscheinungsbild unseres Magazins. In ihrer Freizeit joggt die Hambur­ gerin gern – und genießt es, dank concerti nun nach Funk, Jazz, Balkan Folk und Electronica auch die klassi­ sche Musik zu entdecken. Juni 2015 concerti   3


inhalt

KONZERT

8 »Wir sind kein quartett von gestern!«

8

borodin Quartett Feiert Geburtstag

PortrÄt Zurück zu den Wurzeln: Zu seinem 70. Geburtstag startet das Moskauer Borodin Quartett einen neuen Schostakowitsch-Zyklus

OPER

12 »ich freue mich auf die zeit nach dem singen«

interVieW Der Jahrhundertsopran: Wer

von Anja Harteros spricht, gerät wie von selbst ins Schwärmen. Doch die Kammersängerin sieht sich einfach als Mensch

16 couragiert ins rampenlicht

PortrÄt Das Ännchen in der Filmadaption des Freischütz hat die Schweizer Sopranistin Regula Mühlemann in die erste Liga junger Sängerstars katapultiert

18 siegfried liebt nutella

online-kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen

12

Anja harteros Bewahrt Gelassenheit

20 belcantotraum, verfeinert mit regie

oPern-tiPPs Das Beste aus Musik- und Tanztheater – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

REGIONALSEITEN An dieser Stelle finden Sie in den Ausgaben Hamburg, Berlin, Mitteldeutschland, München und Südwest die Regionalseiten.

36

helmut Deutsch Hört mit Genauigkeit

RUBRIKEN 3 Editorial | 6 Kurz & Knapp 32 CD­Rezensionen | 40 Multimedia­Tipps 42 Vorschau & impressum 4  concerti Juni 2015

23 magische begegnungen im

sehnsuchtsland festiValGuide In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor

36 »ich hätte Jessye ohrfeigen können!« blind GeHört Der Pianist und Lied-

begleiter Helmut Deutsch hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt

Foto: Andy Staples, Marco Borggreve, Shirley Suarez

DIE WELT DER KLASSIK


Die Bühne seit Stunden belegt. Die Stimme noch immer geschmeidig.

• Schnell spürbare Hilfe • Befeuchtender Schutzfilm • Lang anhaltende Linderung


kurz & knapp

was ist EiN ...

Vorschlag? Nein, liebe Leser, wir wollen Sie nicht auf den Arm nehmen und erwarten an dieser Stelle natürlich keine Vorschläge von Ihnen. In der Musik handelt es sich schlicht um eine Verzierungsnote, die dem Hauptton als spielerisches Element vorangestellt wird. Vor allem in Barock und Klassik nutzte mancher Komponist solche Vorhalte, um seine Melodie aufzuwerten.

Vorhänge erhielt Lucia­ no Pavarotti 1988 an der Deutschen Oper Berlin nach seinem Auftritt in Donizettis Liebestrank – Rekord!

Kaum ein Jogger, der sich beim Laufen nicht via iPod beschallen lässt, kein Fitnessstudio, das ohne Klang-Berieselung auskommt: Sport ohne Musik scheint heute undenkbar. Und tatsächlich können die Töne sogar die Leistung steigern – zumindest wenn Takt und Bewegung synchron daherkommen. Ideal fürs Laufband sind hier Songs mit 160 Beats pro Minute – Pech für die Klassik, die da in der Regel nicht mithalten kann.

... Musik ist Wirkung, die Sitten sind Rückwirkung ... Konfuzius, chinesischer Philosoph (551-479 v. Chr.)

Offener Geist dank STreichermusik Je älter Kinder werden, desto mehr lässt ihr Interesse an der Vielfalt der Musik nach – insbesondere an der Klassik. Es sei denn, sie spielen ein (Streich-)Instrument, wie eine Langzeitstudie der Uni Osnabrück zeigt: Während ihre nicht musizierenden Klassenkameraden im Laufe der Grundschule die Neugier an der Klassik verloren, bewahrten sich die Streicherkinder ihr offenes Ohr für Mozart wie für Lady Gaga. 6  concerti Juni 2015

Wie findest Du ... (Streicherklassen und Nichtstreicher im Vergleich)* Pop (Streicher) Pop (keine Streicher)

sehr gut

Klassik (Streicher) Klassik (keine Streicher)

gut

Avantg./Ethno (Streicher) Avantg./Ethno (keine Streicher)

nicht so gut

1. Klasse

2. Klasse

3. Klasse

4. Klasse

Fotos: *Quelle: Universität Osnabrück/Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik, computerwoche.de, PD, Vincent Leifert

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Der Rhythmus, wo ein jeder Sportler mit muss


3 Fragen an ... Erwin Sellering

15. – 30. August 2015 Schirmherr des drittgrößten Klassikfestivals in der Bundesrepublik: Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering

Am 12. Juni eröffnen Sie die Festspiele MecklenburgVorpommern – ist dieses Festival noch mehr als „nur“ ein musikalischer Gewinn für das Land? Die Festspiele haben eine große wirtschaftliche Bedeutung für unser Land. Sie ziehen Gäste aus ganz Deutschland an. Die meisten bleiben zunächst für ein verlängertes Wochenende hier – und viele sagen dann: Ich will noch mehr von diesem wunderschönen Land sehen und kommen wieder. Insofern sind die Festspiele ein Türöffner für unser Land und Mecklenburg-Vorpommern hat über die Festspiele viele neue Freunde gewonnen.

Als Schirmherr der Festspiele wird von Ihnen so mancher Konzertbesuch erwartet – für manchen Ihrer Politikerkollegen ein Graus. Würden Sie eigentlich auch lieber Rock- oder Popkonzerte besuchen? Klassik war lange Zeit nicht unbedingt meine bevorzugte Musikrichtung. Doch in den letzten Jahren gehe ich mit wachsender Begeisterung zu klassischen Konzerten – und daran haben die Festspiele großen Anteil. Insofern kann ich auch aus voller Überzeugung sagen: Ich bin sehr gern bei den Konzerten dabei – das ist mitnichten eine Pflichtübung, sondern diese Besuche gehören für mich zu den schönsten Terminen im Jahr.

Sie sind letztes Jahr nochmals Vater geworden – singen Sie Ihren Sohn Matti Linnart abends auch in den Schlaf? Ja, das mache ich gern. Meine Frau und ich nutzen dafür das von Tomi Ungerer illustrierte Liederbuch mit den schönsten deutschen Volks- und Kinderliedern.

KAmmermusiK in Königlicher umgebung Künstlerische leitung: JAn VOgler Künstler: lise de lA sAlle, JOhAnnes mOser, lAwrence POwer, YurA lee, KAren gOmYO, mirA wAng, Felix Klieser u. a. ticKets: 0351 16092615 www.mOritZburgFestiVAl.de 3-Tage-Kurzreise in das Sächsische Elbland

HocHkultur zum moritzburg Festival 15.08. – 17.08.2015 u. a. 2 ÜN im 4-Sterne-Hotel, Teilnahme am Eröffnungskonzert 169 € / Person im DZ tourismusverband sächsisches elbland e.v. tel. 03521 76350 info@elbland.de www.elbland.de/mf


portrÄt

»Wir sind kein quartett von gestern!«

Dem großen Erbe verpflichtet – und trotzdem ein Ensemble »von morgen«: das Borodin Quartett

E

igenartige Rubriken führt sogar noch ein bisschen aktiver das Guinness-Buch der als in den vergangenen Jahren. Rekorde für Musiker im Denn das Borodin Quartett, jeAngebot. Aktuell ist etwa Sha- nes legendäre, 1945 gegründekira „die Person mit den meis- te Streichquartett, feiert 2015 ten Facebook Likes“ und Justin sein 70-jähriges Bestehen! Und Bieber der „jüngste Solokünst- tut eben das, was es seit Anbeler, der fünf Nummer-eins-Al- ginn so gut kann wie kaum ein ben in den USA hat“. Ver- anderes Ensemble: Es spielt die gleichsweise bieder, aber dafür Quartette Dmitri Schostakowirklich bemerkenswert klingt witschs, mit dem es einst diese da der Eintrag zum Moskauer Werke auch einstudiert hatte Borodin Quartett: Es ist das – pünktlich zum Jubiläum ist älteste aktive Kammermu- vor kurzem die erste Aufnahsikensemble – offiziell ins Re- me einer neuen Gesamteinspiekorde-Buch aufgenommen lung erschienen. bereits 1995. Heute, 20 Jahre Natürlich gleicht das Borodin später, ist dieser Titel weiterhin Quartett des Jahres 2015 in seiungefährdet: Sind doch die ner Besetzung auch nicht anMusiker nach wie vor aktiv, ja nähernd mehr jenem des Grün8 concerti Juni 2015

dungsjahres: 2007 schied mit dem 82-jährigen Cellisten Walentin Berlinski das letzte Ursprungsmitglied aus. Und wer auf die anderen Pulte blickt, der mag im ersten Moment sogar den Eindruck eines sich rasch drehenden Personalkarussells haben; doch das täuscht: 70 Jahre sind einfach eine lange Zeit, Wechsel schon biologisch zwingend. Immerhin: Die beiden „ältesten“ aktuellen Mitglieder, der Bratscher Igor Naidin und Primgeiger Ruben Aharonian, sind bereits seit 1996 dabei, 2007 kam der Cellist Vladimir Balshin hinzu und 2011 wurde mit Sergei Lomovsky am zweiten Violinpult schließlich die aktuelle Besetzung komplettiert. „Wir fühlen uns als ein Quartett mit einem großen Erbe“, sagt Balshin, angesprochen auf die große Borodin-Historie – wobei Naidin sogleich ergänzt: „Aber wir sind kein Quartett von gestern!“ Natürlich gelte es, die Tradition, die mit dem Namen Borodin Quartett verknüpft sei, fortzuführen: „Aber wir sind ein Quartett von heute und hoffentlich von morgen.“ Und schlägt dann die Brücke zu den Wiener Philharmonikern, mit denen das Ensemble gelegentlich verglichen wird: Ein Or-

Foto: Keith Saunders

zurück zu den Wurzeln: zu seinem 70. Geburtstag startet das moskauer borodin quartett einen neuen schostakowitsch-zyklus. Von Stefan Schickhaus


chester mit enormer Tradition und Kontinuität, dessen Mitglieder ständig wechselten, aber dennoch immer im Geist der Wiener muszierten – „in diesem Sinne verstehen auch wir uns“. Eine »Ehe zu viert« – doch nur auf der Bühne

Was die Frage aufwirft, ob eben diese große Vergangenheit nicht manchmal auch eine Last sein kann? Schließlich waren die Ur-Borodins etwa noch ganz nah dran an Schostakowitsch, ist da der stete Vergleich mit den Referenz-Einspielungen früherer Jahrzehnte. Doch Naidin wehrt solche Gedanken souverän ab, spricht von allenfalls großem Gepäck, weit mehr indes von einem Privileg. „Das Wissen um die Schostakowitsch-Interpretation wurde ja immer innerhalb des Quartetts weitergegeben.“ Wobei sie natürlich nicht die früheren Mitglieder kopierten, betont Cellist Balshin: Jeder spiele seinen Part etwas anders, die Tempi würden variieren. Und überhaupt, fügt der Bratscher hinzu, seien die historischen Schostakowitsch-Interpretationen, die früh schon in einer Gesamteinspielung festgehalten wurden, keineswegs sakrosankt. 70 Jahre hinterlassen eben auch musikalisch ihre Spuren. Von „Gnadenhochzeit“ spricht da der Volksmund – doch so nahe wollen sich die Borodin-Musiker gar nicht sein. „Auf dem Podium bilden wir so etwas wie eine Ehe zu viert, aber nur dort – sonst wäre es etwas kompliziert“, erklärt der Bratscher schmunzelnd. „Wir verbringen viel Zeit miteinander, mehr als mit unseren eigenen Familien:

Da ist es schwer, genau die Grenzlinie zwischen ‘Kollege’ und ‘Freund’ zu ziehen. Jedenfalls haben wir großen Respekt voreinander – und das ist das wichtigste.“ Konzert-TIPPs

Schostakowitsch Tage Gohrisch Sa. 20.6., 20:00 Uhr Konzert­ scheune Borodin Quartett. Werke von Schostakowitsch & Mjaskowski

So. 21.6., 15:00 Uhr Konzertscheune Borodin Quartett, Kammerharmonie der Staatskapelle Dresden, Tangente Quattro, Maria Gortsevskaya (Mezzoso­ pran). Werke von Zaderatsky, Pärt & Schostakowitsch Schleswig-Holstein Musik Festival Mi. 12.8., 20:00 Uhr Rinderstall Haseldorf, Do. 13.8., 20:00 Uhr Kirche Rellingen, Sa. 15.8., 20:00 Uhr St. Georg- und Mauritiuskirche Flemhude Borodin Quartett. Werke von Tschaikowsky & Beethoven Rheingau Musik Festival Fr. 21.8. & Sa. 22.8., 20:00 Uhr Schloss Johannisberg (Fürst-vonMetternich-Saal) Borodin Quartett. Werke von Tschaikowsky Köln Mo. 21.9., 20:00 Uhr Philharmonie Borodin Quartett. Werke von Tschai­ kowsky, Schostakowitsch & Borodin Berlin Do. 24.9., 20:00 Uhr Konzerthaus (Kleiner Saal) Borodin Quartett. Werke von Tschaikowsky, Schosta­ kowitsch & Borodin

LIEDPROGRAMME im Juni 2015 04.06.2015 I 16.00 UHR Staatsgalerie Stuttgart

SARAH WEGENER FELIX ROMANKIEWICZ DR. INA CONZEN Konzert und Vortrag zum Dt. Evangelischen Kirchentag 2015 14.06.2015 I 19.00 UHR Altes Rathaus, Esslingen

ANDREAS BEINHAUER REINHOLD OHNGEMACH MARKUS HADULLA Ein Abend mit Liedern und Texten rund um den Wein 21.06.2015 I 18.00 UHR Staatsgalerie Stuttgart

JOCHEN KUPFER MARCELO AMARAL Lieder von Wolf, Sommer, Pfitzner und Strauss

AUSBLICKE 2015 / 16 24.09.2015 I 19.30 UHR Musikhochschule Stuttgart

MARK PADMORE Tenor KRISTIAN BEZUIDENHOUT Hammerfl ügel

online-Tipp

Erfolgreich seit 70 Jahren: Das Borodin Quartett spielt das Streichquartett Nr. 1 von Tschaikowsky Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/borodinquartett CD-Tipp

Schostakowitsch: Streichquartette Nr. 1, 8 & 14 Borodin Quartett. Decca

05.06.2016 I 18.00 UHR Liederhalle Stuttgart

DANIEL BEHLE Tenor OLIVER SCHNYDER TRIO 20. – 25.09.2016 Musikhochschule Stuttgart

10. INTERNATIONALER WETTBEWERB FÜR LIEDKUNST STUTTGART www.lied-wettbewerb.de K ARTEN & INFO www.ihwa.de Tel. 0711.72 23 36 99


Nikolaus Harnoncourt Sir John Eliot Gardiner Marc Minkowski Andris Nelsons Magdalena KoĹženĂĄ Patricia Kopatchinskaja Thomas Hampson Jerusalem Quartet Maurizio Pollini Boston Symphony Orchestra Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Fatoumata Diawara Avishai Cohen u.v.a. www.elbphilharmonie.de/saison-15-16


OPer

Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor Szenisch strittig, aber musikalisch ein Ausnahmeereignis: Wagners Siegfried in Nürnberg

Foto: Ludwig Olah

12_interview »ich freue mich auf die zeit nach dem singen« Der Jahrhundertsopran: Wer von

Anja Harteros spricht, gerät wie von selbst ins Schwärmen. Doch die Kammersängerin sieht sich einfach als Mensch – mit Fehlern 16_Porträt couragiert ins rampenlicht Das Ännchen in der Filmadaption des Freischütz hat die Schweizer Sopranistin Regula Mühlemann in die erste Liga junger Sängerstars katapultiert 18_kurz besprochen online-kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen 20_ opern-tipps Das Beste aus Musik- und Tanztheater – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause Juni 2015 concerti  11


intErViEw

»ich freue mich auf die zeit nach dem singen« der Jahrhundertsopran: Wer von anJa Harteros spricht, gerät wie von selbst ins schwärmen. doch die kammersängerin sieht sich einfach als mensch – mit fehlern. Von Peter Krause

O

pernfans verehren sie, ja, liegen ihr zu Füßen. Und Kritiker schwelgen in Superlativen: Anja Harteros sei die Opernkönigin – ihre Stimme gehe zu Herzen – ihren wunderbar warmen und weichen Sopran lasse sie auf endlosem Atem durch die Partitur strömen. Und in der Tat adelt sie Opernfiguren mit ihrer Ausnahmestimme und Bühnenpräsenz. Bei den Münchner Opernfestspielen gibt die große Sängerin, die sich eine angenehme Bescheidenheit bewahrt hat und mit der „Divenchose“ so gar nichts anfangen kann, nun in einer Paraderolle ihr Debüt: der Arabella.

Trotz allem Erfolg auf dem Boden – und ehrgeizig geblieben: Anja Harteros 12  concerti Juni 2015

Oh, vielen herzlichen Dank für das schöne Lob! Nein, ich habe nie von solch einer Karriere geträumt. Ich habe mir eigentlich nie Gedanken gemacht, wie alles laufen sollte. Nur wollte ich immer eine gewisse Qualität erreichen, und dazu muss man eben auch mit den beson-

Foto: Markus Tedeskino

Die Arabella und die Marschallin von Strauss oder Verdis große Sopranpartien singen Sie derzeit nahezu konkurrenzlos. Haben Sie als Studentin von einer solchen Karriere geträumt?


ders guten Kollegen unter den guten zusammenarbeiten dürfen – und das hat mich immer angetrieben. Ich wollte mich weiterentwickeln, die Musik erfüllen können. Nun hängt solch eine Erfüllung ja bei einer Sängerin nicht allein von Ihnen ab – wie wichtig ist Ihnen ein Dirigent, der sein Orchester »erzieht«?

schen der Anforderung rein technischer Art und der relativ direkten Emotion bei Verdi ausbalancieren kann.

»Ich habe nie von solch einer Karriere geträumt« Vor kurzem haben Sie in Rom

Sehr wichtig! Das Problem ist Verdis Aida erstmals gesungen wohl auch, dass die Klangge- – für eine Live-CD-Produktion. wohnheit uns viele ungesunde Wann folgt das szenische Eigenheiten erlaubt, weil wir Debüt? leicht in den Glauben verfallen, Eigentlich hatte ich entschiedass gewisse Unarten Aus- den, die Rolle gar nicht zu sindruck seien. Ich denke auch, gen – das war lange vor der die vielbeschworene Italianità Aufnahme – und hatte mich ist eher ein Mythos als real. darum auch nicht weiter damit Natürlich passt nicht jede beschäftigt. Diese Rolle ist ja Stimmfarbe in die Musik von so behaftet mit Klischees wie Verdi, aber das gilt für Mozart kaum eine andere – vielleicht ebenso, wie auch für jeden an- ähnlich wie bei Norma oder deren Komponisten. Zudem Tosca; aber das sagt ja nichts wird gern Lautstärke mit Tem- über die Rollen selbst aus. Ich perament verwechselt und mag halt nur nicht diese vorbehäbige Stimmen wie auch urteilsbehaftete Divenchose, besonders langsame Tempi mit denn mal ganz ehrlich, es gibt Italianità. Für mich wesentlich auch andere schwierige Rollen. ist ein gesunder Gefühlshaus- Wenn ich überhaupt über eine halt, der die Mischung zwi- szenische Produktion nachdenken würde, wäre neben meiner eigenen Verfassung der DiriZUr pErSon gent ein entscheidender Faktor – und gerne nähme ich dann klassik statt sirtaki: Anja auch ein akustisch vorteilhafHarteros wuchs als tochter tes Bühnenbild. eines Griechen und einer Deutschen in Bergneustadt auf und wurde schon als kind an den Gesang herangeführt: Mit 14 Jahren be­ gann sie ihre Gesangsausbil­ dung. Schon kurz nach ihrem Studium war sie an renommierten Häusern wie in Paris, zürich, Wien, new York, mailand und berlin gefragt. Opern von Wagner, Verdi und Strauss gehören zu ihrem Kernrepertoire.

Haben sich hinsichtlich dieser Rolle die Geschmäcker verändert? Einst sangen eine Callas oder Tebaldi die Aida und galten als Referenz, bevor sich dann in den 70er und 80er Jahren erstmals SopranLyrikerinnen an die äthiopische Prinzessin gewagt haben.

Wir meinen heute oft, richtig sei, wie in den 50er und 60er Jahren gesungen wurde, und

wollen es genau so hören – und vielleicht auch sehen. Aber ich glaube, auch das ist in gewisser Weise ein Irrtum, denn Verdi hat zu dieser Zeit ja auch nicht mehr gelebt, man konnte ihn also damals nicht mehr fragen. Ich weiß nicht, ob man tatsächlich eine Linie sehen kann: Dafür müsste man wohl nicht nur diese Referenzsängerinnen betrachten, die ich alle sehr bewundere und verehre, kein Zweifel – dennoch gab es ja doch schon sehr viele Interpretinnen dieser Rolle. Und vergessen wir auch nicht die Beweggründe einer Sängerin, eine Rolle ins Repertoire aufzunehmen: Nicht immer geht es da um die Interpretation der Rolle, sondern oft auch um die eigene Selbstdarstellung und die Etablierung in einem bestimmten Bereich der öffentlichen Wahrnehmung. Für letztere könnten Sie die »ewige Elsa« sein und sich gleichsam dem geruhsamen Künstler-Jetset zwischen München und Mailand hingeben. Was treibt Sie an, trotzdem immer wieder neue Grenzen auszuloten?

Ich habe die Elsa sehr gerne gesungen, aber ich habe entschieden, sie nicht über Gebühr oft zu singen. Warum? Elsa ist eine Rolle mit unvergleichlichem Zauber. Dieser Zauber muss zwangsläufig verloren gehen im routinemäßigen Betrieb. Das ist bei keiner anderen Partie so wie bei dieser. Und ich habe mit ihr etwas Einmaliges erleben dürfen, was sich wohl nicht wiederholen lässt, das ist innerlich geschehen, gehört aber der Vergangenheit an. Grundsätzlich aber könnte ich es natürlich leichter haben Juni 2015 concerti   13


Interview

und auch mehr Geld verdienen, wenn ich mich auf bereits erarbeitete Partien beschränken würde: Also Elsa rauf und runter. Doch ich glaube einfach, mein Weg ist noch nicht ganz zu Ende ... Nehmen wir an, Sie erhalten parallele Anfragen für zwei Premieren zur selben Zeit. Wie entscheiden Sie sich: für die Produktion mit dem TraumRegisseur oder für jene mit dem Traum-Dirigenten?

Starbesetzung für Verdi: Jonas Kaufmann, Thomas Hampson und Anja Harteros (v. li.) im Wiener Don Carlo

Für den Traum-Dirigenten, weil ein Opernbesuch mit Ohrstöpseln weniger empfehlenswert ist als mit Augenklappe.

bene Gänsehaut. Bleibt die Frage: Wie entsteht solch eine Emotion beim Singen?

Ich glaube, man sollte sich einen naiven Zugang zum Werk trauen, auch wenn wir ja schon meinen, alles zu wissen und zu kennen: Die Werke sind eben nicht neu. Ich denke, es werden bald mehr Opern komponiert werden, andere, neue. Obwohl ich oft genervt bin durch das viele Falsche, was regiemäßig gemacht wird, kann man die Zeit ja doch nicht zurückdrehen – und es wäre auch schrecklich, wenn man so gar nichts Neues zu sehen und zu tun bekäme. Aber ich frage mich oft nach dem Recht, welches uns eigentlich gestattet, den Anweisungen des Komponisten zu trotzen – und oft bin ich auch nicht gewillt, wissentlich Falsches zu lernen. Opernfreunde sprechen gern davon, durch Gesang berührt zu werden: Das höchste der Gefühle ist die oft beschrie­ 14 concerti Juni 2015

Ich denke, das geschieht mental, teilweise unbewusst, die Phantasie macht das – und dafür ist jeder selbst zuständig. Sie kann aber eben inspiriert werden durch die Ausführung der Musik und ihre direkte Wirkung – doch für diese braucht es eine Bereitschaft. Als Sängerin muss ich also unbedingt visionär gestalten, versuchen, eine Art Magie herzustellen, damit das Publikum davon vielleicht etwas spürt.

»Man muss auch über sich selbst lachen können« Einher damit geht im YoutubeZeitalter der dramatisch gestiegene Erwartungsdruck, nur keine Fehler zu machen – wie begegnen Sie diesem?

Es ist schon unangenehm, wenn man befürchten muss, peinliche Momente dokumentiert zu wissen. Aber, mein Gott, wir sind Menschen und Fehler gehören einfach dazu – und viele sind ja auch recht lustig!

Bei den Primadonnen der Vergangenheit setzte sich das »Sänger-Sein« im Privaten fort, mit zum Teil schlimmen Folgen wie bei Maria Callas. Trennen Sie Kunst und Leben?

Ein Sänger ist auch nur ein Mensch. Dennoch glaube ich nicht, dass sich die Kunst vom Leben trennen lässt, oder das Leben von der Kunst: Das würde alles doch sehr banal werden lassen. Aber ich muss ja nicht mein Leben lang aktiv singen, denn das erfordert schon einige Einschränkungen – und ich freue mich auf die Zeit, die nachher kommt.

Foto: Monika Rittershaus

In den letzten Jahren wurde viel und kontrovers über das Regietheater diskutiert. Wo sehen Sie die Zukunft der Oper?

Ich denke, man muss auch über sich selbst lachen können und Vieles nicht gar so ernst nehmen. Eigentlich gehört man eh erst auf die Bühne, wenn man die Fähigkeit hat, sich auch mal schlecht zu präsentieren: Davon geht die Welt ja nicht unter. Es gibt natürlich ganz schrecklich verbohrte Menschen, die meinen, anonym im Internet boshafte Kommentare abgeben zu müssen, egal ob nun ein peinlicher oder ein guter Moment dokumentiert ist, aber die sagen damit ja nur etwas über sich selbst aus.


opern- & Konzert-TIPPs

München Mo. 6.7. (Premiere), 19:00 Uhr Bayerische Staatsoper Opernfestspiele. Strauss: Arabella. Anja Harteros (Sopran), Joseph Kaiser (Tenor), Philippe Jordan (Leitung), Andreas Dresen (Regie) Sa. 11., Di. 14., Fr. 17.7., jeweils 19:00 Uhr

Fr. 24.7., 18:00 Uhr Bayerische Staatsoper Opernfestspiele. Verdi: Don Carlo. Anja Harteros (Sopran), René Pape (Bass), Asher Fisch (Leitung), Jürgen Rose (Regie) Mo. 27., Do. 30.7., jeweils 18:00 Uhr Luzern Mo. 7.9., 19:30 KKL (Konzertsaal) Lucerne Festival: Anja Harteros (So­pran), Sächsische Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann (Leitung). Strauss: Vier letzte Lieder, Malven (Orchesterfassung von Wolf­ gang Rihm), Eine Alpensinfonie für grosses Orchester op. 64 online-Tipp

Anja Harteros als Elisabetta di Valois in Verdis „Don Carlo“ Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/harteros DVD-Tipp

Verdi: Don Carlo Jonas Kaufmann, Anja Harteros, Matti Salminen, Thomas Hampson, Wiener Philharmoniker, Antonio Pappano (Leitung), Peter Stein (Regie). Sony Classical (2 DVDs/Blu-ray)

CD-Tipp

29. Niedersächsische Musiktage 5. Sept. – 4. Okt. 2015

abenteuer www.musiktage.de Partner

Medienpartner

Verdi: Requiem Anja Harteros, Elīna Garanča, Jonas Kaufmann, René Pape, La Scala Chorus, La Scala Orchestra, Daniel Barenboim (Leitung). Decca Juni 2015 concerti  15


portrÄt

Auf den gängigen Weg über die kleinen Theater hat sie keine Lust: Regula Mühlemann

couragiert ins rampenlicht das Ännchen in der filmadaption des Freischütz hat die schweizer sopranistin reGula müHlemann in die erste liga junger sängerstars katapultiert. Von Peter Krause

16  concerti Juni 2015

gar nicht genau wusste, was ich machen wollte, empfahl mir damals der Chorleiter der Luzerner Kantorei, Eberhard Rex, ein Vorsingen an der Hochschule.“ Große Versprechen verband er damit indes nicht, und so konnte zu Beginn des Studiums denn von Karriereplanung auch noch keine Rede sein: eher von Disziplin, großer Ehrlichkeit gegenüber sich selbst und ausgeprägter Bodenständigkeit. Sind doch Mühlemanns Eltern selbst keine Musiker – immerhin aber „haben sie mich machen lassen.“ Für die Tochter eine unbedingte Voraussetzung: „Das Umfeld außerhalb der Musik ist mir sehr wichtig, dieses Leben mit den Menschen, die einen nicht

bewerten, wie man singt, sondern einen annehmen, wie man ist.“ An großen Häusern die Herausforderung gesucht

Ihr großes Glück damals: Die Jungstudentin lernte sogleich ihre Lehrerin Barbara Locher kennen – bis heute konsultiert die 29-Jährige die Sopranistin und Professorin für Sologesang regelmäßig. Ihr Studium finanzierte Mühlemann mit Nachwuchspreisen, die es in ihrer Heimat reichlich gibt, machte 2010 ihren Masterabschluss. Und ward noch im selben Jahr entdeckt – auf einem sehr unüblichen Weg: In Jens Neuberts Filmadaption von Webers Der Freischütz spielte

Foto: Shirley Suarez

S

ensationsmeldungen über sängerische Supertalente kommen in der Regel aus Osteuropa – und nicht aus der kleinen, feinen Alpenrepublik. Und doch ist die junge Schweizerin Regula Mühlemann eben solch ein Ausnahmetalent. Zum Gespräch in der Lobby eines der traditionsreichsten Züricher Hotels erscheint sie lieber eine Minute zu früh als zu spät – um dann schmunzelnd festzustellen, dass sich „das Pünktlichkeitsding meiner Landsleute“ bei ihr eher „in der Genauigkeit der musikalischen Vorbereitung“ spiegele. Dabei klingt ihr eigener bisheriger Werdegang alles andere als genau geplant: „Als ich im letzten Jahr des Abiturs noch


Künstlerische Leitung:

Christiane Karg und sang sie das Ännchen. Parallel banden sie zwei Produktionen an das Theater Luzern, wo sie mit einer ihrer bisherigen Paraderollen debütierte: der Papagena aus Die Zauberflöte. Doch statt nun die von Gesangslehrern stets empfohlene Rosskur über kleine Häuser auf sich zu nehmen, folgte die junge Sängerin lieber Einladungen nach Zürich, Venedig und Baden-Baden. „Ich habe es genau umgekehrt gemacht als üblich und zu Beginn kleine Rollen an großen Häusern gesungen.“ Einen Weg, den die Sopranistin – mittlerweile mit einem Vertrag mit der Sony in der Tasche – in diesem Sommer nun fortsetzt: In der All Star-Besetzung der Baden-Badener Galaproduktion von Figaros Hochzeit singt Regula Mühlemann die Barbarina. Überhaupt sei Mozart mit seiner Ehrlichkeit und tiefen Menschenkenntnis derzeit ihr kompositorischer Fixstern, schwärmt die Eidgenossin – wobei sie sich dessen Schwierigkeiten durchaus bewusst ist: „Mozart zeigt einem immer exakt, wo die Probleme sind. Es klingt so einfach, wenn man’s kann, aber es klingt so schwer, wenn man’s nicht kann.“ Doch eben diese technischen Anforderungen zu transzendieren, sei ihr Ziel: „Am Anfang steht die reine Fleißarbeit, die kopfgesteuert ist – bis man ein Niveau erreicht hat, auf dem die Koloraturen fließen und die hohen Töne kommen. Dann muss man wegkommen von der Perfektion, dann zieht einen die Emotion durch das Stück, dann strömt es durch den Körper.“ Neben ihren drei großen Vorbildern – „Kiri te Kananawa fürs Lyrische, Edita Gruberova

für die Koloraturen, Barbara Bonney fürs Lied“ – sind es dabei die Begegnungen mit Rolando Villazón, die sie geprägt haben. Über seine Regiearbeit des Liebestrank etwa erzählt sie: „Als Schweizerin stand ich mir da zu Beginn fast im Wege, war zu nüchtern. Dann merkte ich: Ich darf alles rauslassen.“ Und sie ließ alles raus: „Ich habe da wohl zwei Persönlichkeiten in mir, kann ganz ruhig und zurückhaltend sein, und habe doch auch dieses Bühnengen. Die Mischung macht’s: Auf der Bühne kann ich durchdrehen, dazwischen brauche ich Ruhepausen.“ Wie gut, dass da für letztere ihre Schweizer Heimat beste Voraussetzungen bietet.

Flaming Heart

Claudio Monteverdi Sonntag, 19. Juli 2015 20.30 Uhr Kreuzgang I Fagiolini

Konzert-TIPP

Baden-Baden Do. 16.7., 19:00 Uhr Festspielhaus Gala 2015: Die Hochzeit des Figaro (konzertant). Thomas Hampson, Diana Damrau, Luca Pisaroni, Christiane Karg, Anne Sofie von Otter, Rolando Villazón, Regula Mühlemann, Yannick NézetSéguin (Leitung), Chamber Orchestra of Europe, Vocalensemble Rastatt CD-Tipp

Rossini: Petite Messe Solennelle Regula Mühlemann, Anke Vondung, Eric Cutler, Michael Volle, Duo Tal & Groethuysen, Chor des Bayerischen Rundfunks, Peter Dijkstra (Leitung). Sony Classical

Es stürmet am Abendhimmel Romantisches in Wort und Klang

Dienstag, 13. Oktober 2015 19.00 Uhr Sängermuseum Florian Boesch, Bassbariton Malcolm Martineau, Klavier Markus Hering, Rezitation

Film-Tipp

Der Freischütz Franz Grundheber, Juliane Banse, Regula Mühlemann, René Pape, Michael König, Michael Volle, Jens Deudert (Regie). Constantin Film (DVD/Blu-ray)

Infos & Karten auf www.kunstklangfeuchtwangen.de 2015 2016


Kurz Besprochen

Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper

florenz 30.4.2015

bonn 3.5.2015

Ein Siegfried zum Hören statt zum Sehen

Mehta zelebriert gelebte Musik

Die Literaturoper lebt – dank Julian Anderson

Wagner: Siegfried Staatstheater Nürnberg. Marcus Bosch (Leitung), Georg Schmiedleitner (Regie), Vincent Wolfsteiner, Antonio Yang, Rachael Tovey Weitere Termine: 21. & 28.6.

Beethoven: Fidelio Maggio Musicale Fiorentino. Zubin Mehta (Leitung), Pier‘Alli (Regie & Ausstattung), Ausrine Stundyte, Burkhard Fritz, Evgeny Nikitin

Anderson: Thebans Theater Bonn. Johannes Pell (Leitung), Pierre Audi (Regie), William Dazeley, Peter Hoare, Rolf Broman, Anjara I. Bartz Weitere Termine: 31.5 & 4.6.

oper Einer szenisch zweifelhaften Wagner-Deutung steht eine musi­ kalische Interpretation gleich einem Ausnahmeereignis gegenüber. Denn GMD Marcus Bosch macht mit seiner Staatsphilharmonie Nürn­ berg wahr, was sich viele Dirigenten zwar vorgenommen haben, aber nur wenige verwirklichten: Bosch dirigiert einen Wagner der rhyth­ misch geschärften Klangrede, der maximal akzentuierten Detailschär­ fe. Dieser Siegfried hat ein am Wort­ witz orientiertes Tempo, er vibriert pathosfrei und verbindet die spre­ chende Präzision der kleinen No­ tenwerte mit der weit disponieren­ den Kunst des feinsten Übergangs. Boschs Musizieren in hellwacher Deutlichkeit ist voller Transparenz, durch die er das polyphone Flecht­ werk der Partitur aufregend offen­ legt und bislang Ungehörtes, ja Unerhörtes hörbar macht. (PK)

oper Wer an diesem denkwürdi­ gen Abend Beethoven als Roman­ tiker kennenlernt, weil Mehta klang­ lich nicht zuletzt auf Wagners Der fliegende Holländer vorausweist, wird im schlimmsten Falle die staubtrockenen Akzente der histo­ rischen Aufführungspraxis vermis­ sen. Dann aber alsbald jede ideo­ logische Diskussion um den „au­ thentischen“ Beethoven ad acta legen. Denn Zubin Mehta hat eben mit jeder Pore seines Künstlerseins durchdrungen, was als Kerner­ kenntnis jeden Musikmachens in die Praxis umzusetzen ist: Erst phra­ sierte Musik ist gelebte Musik. Den italienischen Spitzenmusikern kommt Mehtas Haltung entgegen, haben sie doch diese ausgeprägte Empfindung für den gesungenen Ton – den Ton, dessen Tempo flexi­ bel ist, weil er letztlich dem Atem des Sängers abgelauscht ist. (PK)

oper So eindrücklich wie jetzt am Theater Bonn hat das Publikum wohl selten eine neue Literaturoper gefeiert. Das Geheimnis: Der eng­ lische Komponist Julian Anderson hat für seine erste Oper wirkliche Theatermusik geschrieben, eine Partitur, die sich vor dem Gesche­ hen nicht versteckt, aber nie selbst­ zweckhaft wirkt. Vielmehr ist diese Musik sinnlich, immer klangprächtig und -mächtig – und dabei selten laut. Gleich drei Dramen des Sopho­ kles haben Anderson und sein Lib­ rettist Frank McGuinness zu einem Opernabend verdichtet. Um die Familientragödie des Ödipus geht es, um Tod, Fluch, Rache und Er­ kenntnis eigener Handlungsohn­ macht. Eine Liebesgeschichte kommt nur am Rande vor. Dennoch: Was für ein Opernstoff! Fazit: Die Literaturoper scheint doch noch nicht ganz tot zu sein. (AF)

18 concerti Juni 2015

Fotos: Ludwig Olah, Michele Borzoni TerraProject Contrasto, Thilo Beu

nürnberg 19.4.2015


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JUBILÄUMSKONZERTE VOM 30. JUNI BIS 27. JULI 2015 ALLE INFORMATIONEN ÜBER DIE AUDI SOMMERKONZERTE 2015 UNTER: WWW.SOMMERKONZERTE.DE

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OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

zürich so. 21.6.2015

Belcantotraum, verfeinert mit Regie oper Er gilt als perfekter Frau-

Bellini: I Capuleti e i Montecchi Oper Zürich. Fabio Luisi (Leitung), Christof Loy (Inszenierung) Weitere Termine: 24., 27., & 30.6., 5., 7., 9. & 12.7.

Amerikas Belcanto-Star Joyce DiDonato singt Bellini 20 concerti Juni 2015

Rote Rösser geleiten die Musikfreunde in Europas jüngstes Opernhaus florenz do. 18.6.2015

Festival 1: Pelléas et Mélisande oper Debussys Meisterwerk erklingt in Europas

jüngstem, höchst spektakulären Opernhaus

B

edenkt man die Kosten­ explosion der Hamburger Elbphilharmonie bis nahe an die Milliardengrenze, war der Bau des neuen Opernhauses von Florenz mit gut 260 Millionen Euro geradezu ein Schnäppchen. Und: Das strahlend weiße Prachtgemäuer am Arno klingt sogar nahezu perfekt – mit seiner Akustik, deren Mischung aus warmer Rundung und Transparenz alles andere als ein falscher Kompromiss ist. In der Opera di Firenze zu Hause ist das älteste europäische Musikfestival nach Salzburg, das Oper und Konzerte auf Spitzenniveau

verbindet: der Maggio Musicale Fiorentino. Im Rahmen des Maggio, der übrigens bis Ende Juni andauert, war nicht zuletzt immer wieder der unvergessene Claudio Abbado zu erleben, dem das Festival in einer großen Fotoausstellung gedenkt. Sein ihm so ähnlich sehender Sohn Daniele wird Debussys feingliedriges Meisterwerk in Szene setzen, die musikalische Leitung übernimmt Maestro Daniele Gatti. Debussy: Pelléas et Mélisande Maggio Musicale Fiorentino. Daniele Gatti (Leitung), Daniele Abbado (Inszenierung) Weitere Termine: 21., 23., & 25.6.

Fotos: Josef Fischnaller, Pietro Paolini, Monika Penkute, Uwe Lewandowski

enversteher und der wohl einzige deutsche Starregisseur, der harmonisch mit den kompliziertesten Primadonnen des Belcanto zusammenarbeitet. Und mit ihnen noch dazu großartige Inszenierungen und spannende Figurenprofile entwickelt, so dass Christof Loy selbst das besondere Vertrauen der Koloraturen-Königin Edita Gruberova genießt, die nicht gerade als Verfechterin von großen Regie-Experimenten gilt. In Zürich nun bekommt es Loy mit der großartigen Joyce DiDonato zu tun, die in Bellinis Romeo und Julia-Oper die Mezzo-Hosenrolle des Romeo übernimmt.


freibUrg SA. 13.6.2015

Weitere tiPPs

die ganze stadt macht mit oPer Eine Uraufführung führt sämtliche

musikalischen Kräfte Freiburgs zusammen

E

ine Stadt-Oper, an der die ganze Stadt mitgeschrieben hat und die sich dann auch noch den, ach so schönen Titel Die gute Stadt gibt, dürfte sich dem fast allzeit frühlingshaften Freiburg mit einigem Humor, ja mit viel Ironie widmen. Dies versprechen jedenfalls die Schweizer Autorin Tina Müller und die türkischstämmige Komponistin Sinem Altan. Sie sind vorab auf Recherche-Tour gegangen, trafen Menschen aller Altersgruppen, Laienchöre und Blaskapellen, Straßen-

musiker und Obdachlose, die sie nun mit dem Philharmonischen Orchester und den Profi-Sängern des Theaters konfrontieren. 250 Freiburger singen, schauspielern und tanzen in einer ihnen auf den Leib geschriebenen Oper. Gemeinsam wollen sie die Frage beantworten: In welcher Stadt wollen wir leben? sinem altan: die gute stadt Theater Freiburg. nikolaus Reinke (Leitung), Thalia Kellmeyer (inszenierung) Weitere termine: 20., 21. & 30.6., 25.7.

berlin

faust fr. 19.6., 19:30 uhr deutsche oper Regie­Alleskönner Philipp Stölz wagt sich an den französischen Faust von Gounod osnabrück

Germanicus sa. 20.6, 19:30 uhr theater Durch kriminalistischen Scharf­ sinn gelingt die Ausgrabung von Telemanns früher Oper über 300 Jahre nach der letzten Vor­ stellung. Bassbariton Shadi Tor­ bey singt die Titelpartie nancY

armide

glYnDebOUrne SA. 13.6.2015

oPer Der litauische Tenor Edgaras Montvidas

so. 21.6., 15:00 uhr opéra national de lorraine Der barocken Ballett­Oper von Lully hauchen Regisseur David Hermann und Maestro Christophe Rousset neues Leben ein

kehrt als Belmonte nach Glyndebourne zurück

HamburG

festival 2: Die Entführung

D

amit das Publikum nach der Picknick-Pause im idyllischen Park auch ins Theater zurückkehrt, muss auf der Bühne schon größte Qualität geboten werden. Und so ist es auch: Musikdirektor Robin Ticciati hat für die Mozart-Premiere des Festivaljahrgangs 2015 nicht nur das Orchestra of the Age of Enlightenment engagiert, sondern auch eine erlesene Sängerbesetzung: Sally Metthews gibt die Konstanze, mozart: die entführung aus dem serail. Glyndebourne Festival. Robin Ticciati (Ltg.), David McVicar (insz.) 17., 20., 24., 27. & 30.6., 3., 8., 14., 16., 19., 22., 25. & 31.7.

der Tenor Edgaras Montvidas singt den Belmonte. Der junge Litauer wurde hier vor einem Jahr als Lenski in Eugen Onegin bereits ausgiebig gefeiert. Der für seine hiesige Meistersinger-Inszenierung gerühmte David McVicar führt Regie.

Kommende Saison auch in Berlin zu hören: Edgaras Montvidas

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Peer GYnt so. 28.6., 18:00 uhr staatsoper John neumeier arbeitet die Linien seines ibsen­ Balletts auf die Musik von Alfred Schnittke noch klarer heraus müncHen

bussi – das munical sa. 4.7., 19:30 uhr Gärtnerplatztheater in der reithalle Das Münchner Gärtnerplatzthea­ ter hat viel Fortune mit dem Mu­ sical: Jetzt wagt es eine urauf­ führung mit den größten Hits der neuen Deutschen Welle

die rezension zum tipp: über alle Premieren mit diesem zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper Juni 2015 concerti   21


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TERMIN-TIPPS Ausgewählte Konzerte, Opern- und Ballettvorstellungen im Juni PORTRÄT

HannoVer 21.6.2015

cHriSTian zacHariaS Mehr auf Seite 12 neuBranDenBurG 20.6.2015

DorTMunD 14.6.2015

PaTricia KoPaTcHinSKaJa

Jan LiSiecKi

Mehr auf Seite 14

Fotos: Uwe Arens, Harald Hoffmann/DG, Mathias Bothor/DG, Klaus Rudolph, Felix Broede, Marco Borggreve, Sasha Gusov, Virgin Classic

Mehr auf Seite 2

INTERVIEW

DuiSBurG 24.6.2015

BoriS GiLTBurG Mehr auf Seite 10

WuPPerTaL 28.6.2015

Maria JoÃo PireS Mehr auf Seite 4

eSSen 3.6.2015

THoMaS QuaSTHoFF Mehr auf Seite 10

BaD KiSSinGen 19.6.2015

SoL GaBeTTa Mehr auf Seite 8

KöLn 26.6.2015

XaVier De MaiSTre Mehr auf Seite 12

WürzBurG 12.6.2015

renauD caPuÇon Mehr auf Seite 15 concerti 06.15 Termin-Tipps 1


Porträt

»Talent allein reicht nicht« Vier Klassen übersprungen, mit 15 ein gefragter Pianist, ein Sprach- und Mathematik-Talent – doch vom Wunderkind-Gerede will Jan Lisiecki nichts hören. Von Teresa Pieschacón Raphael

entschuldigend hinzu: „Zu Beginn meiner Laufbahn habe ich viele meiner Auftritte auf YouTube gestellt, weil ich wollte, dass mich die Menschen, die mich engagieren, auch irgendwo hören können.“ Und so finden sich denn heute auf der Google-Suche nach seinem Namen bereits rund 350 000 Einträge – weit mehr als bei vielen seiner Kollegen, die schon wesentlich länger im Klassikgeschäft sind.

Steiler Start: Ob der Karriereweg für Jan Lisiecki weiter nach oben geht?

V

orsicht! Ihr Computer hung auf, der PC werde demist gefährdet! Kaum nächst „crashen“. Lisiecki kann ruft man im Internet sich ein Lachen nicht verkneijene Webseite auf, die den ers- fen, als er die Geschichte hört: ten TV-Auftritt des damals „Ich habe nicht damit gerechnet, kaum vierzehnjährigen Pianis- dass auch Hacker sich für Piaten Jan Lisiecki dokumentiert, nisten interessieren! Hoffentda poppen mindestens drei lich hat Ihr Computer mich Warnmeldungen mit der Dro- überlebt …“ Und fügt dann fast 2 Termin-Tipps concerti 06.15

Warum seine Tastenlaufbahn nicht nur im Netz, sondern auch auf der Bühne so rasant anlief und derzeit förmlich explodiert? Der 20-Jährige kann sich den Schnelldurchlauf von Calgary zur Carnegie auch nicht erklären: Mit fünf kam er an das Konservatorium seiner kanadischen Heimatstadt, mit neun folgte der erste öffentliche Auftritt mit Orchester. Als 15-Jähriger trat er bereits auf den großen Bühnen in New York, Tokio, Seoul, München und Paris auf, spielte sogar vor Königin Elisabeth II. und 100 000 Menschen auf dem Parliament Hill in Ottawa. 2012 schloss der Sohn polnischer Eltern einen Exklusivvertrag mit der Deutschen Grammo-

Foto: Mathias Bothor/DG

Allerjüngster Künstler der Deutschen Grammo­phon


phon ab – als jüngster Künstler ‚Wunderkind’ nicht, denn diein der Geschichte des Labels! ser unterstellt, dass einem alles – und der berühmte Geiger und ganz leicht fällt“, wehrt sich Dirigent Pinchas Zukerman Lisiecki. „Doch so ist es einfach schwärmte von einem „Musi- nicht: Ich arbeite hart und ker, wie es ihn nur zwei Mal in muss es auch, denn Talent alhundert Jahren gibt“. Und da lein reicht nicht aus.“ Und auch nichts erfolgreicher ist als der keine fabelhafte Technik. OhErfolg, bekam Lisiecki 2013 als nehin werde technisch-manubester Nachwuchskünstler den elle Perfektion heute überberenommierten Grammophone wertet, kritisiert der Virtuose Award, den „Oscar“ der Musik. – Interpretation aber sei doch „An mir lag es jedenfalls nicht, etwas ganz anderes: „Die dass ich so schnell gewachsen Schönheit von Musik ist, dass bin“, witzelt der junge blonde sie immer Raum gibt für neue Deutungen – und damit für ein Schlacks. Überhaupt ist es ihm meist eher lebenslanges Lernen.“ Was unangenehm, dieses ganze zweifellos auch für seine eige„Wunderkind“-Gerede. Ja, es sei ne Laufbahn gilt. Und so muss wahr, dass er vier Klassen über- denn das eigentliche Wunder sprungen und mit 16 seine auch bei ihm erst noch gescheAbschlussprüfung an der Wes- hen: die Weiterentwicklung tern Canada High School in zum erwachsenen und dauerCalgary gemacht habe und haft ernst zu nehmenden auch, dass er mehrere Spra- Künstler. chen spreche. Doch sei dies so Konzert-TIPPs ungewöhnlich angesichts der Herkunft seiner Eltern? Bliebe Jan Lisiecki (Klavier) immerhin noch seine Leiden- Chamber Orchestra of Europe, Yannick Nézet-Séguin (Leitung). Mozart: schaft für die Mathematik und Klavier­konzert Nr. 22 KV 482, Beethoseine Begabung fürs Kompo- ven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll, Beethoven/ nieren – „na ja, ich habe zwar Mahler: Streichquartett f-Moll op. 95 die Kadenz für den ersten Satz Dortmund des C-Dur-Klavierkonzerts von So. 14.6., 16:00 Uhr Konzerthaus Mozart geschrieben, aber mehr Köln auch nicht“, winkt der Unicef- Mo. 15.6., 20:00 Uhr Philharmonie Botschafter ab. „Und mit der online-Tipp Mathematik ist es wie mit der Was macht der Musik: Wenn man nicht dran19-Jährige, wenn er mal nicht Klavier bleibt, dann verliert man seine spielt? Deutsche Fähigkeiten – und im Moment Grammophon habe ich mich ja für die Musik fragt nach entschieden.“ Das Video sowie weitere Konzerte auf: Harte Arbeit und lebenslanges Lernen

Und überhaupt: Zu viel Lob behindere nur die eigene Entwicklung, setze die Erwartungen unnötig hoch und bagatellisiere den Alltag eines Musikers. „Ich mag den Begriff

www.concerti.de/lisiecki CD-Tipp

Chopin: Études op. 10 & 25 Jan Lisiecki (Klavier) Deutsche Grammophon


interview

zUr Person

Geboren 1944 in Lissabon gab Maria João Pires bereits als Fünfjährige ihre ersten Konzerte. Der Durchbruch gelang ihr, als sie 1970 in Brüssel einen Wettbewerb zum 200. Geburtstag Beethovens gewann. Als Solistin ist sie international gefragt – und scheut doch den Rummel der Medienund Konzertwelt. Wie einst Glenn Gould sitzt sie daher lieber im aufnahmestudio.


»Die Menschen werden immer dümmer« Eigentlich sollten wir mit dem Alter reifen werden – doch die portugiesische Pianistin Maria JoÃo Pires sieht allenthalben eher einen Verlust an Seele und Idealen. Von Ninja Anderlohr-Hepp

E

s ist nasskalt in Hamburg – kein Wunder, dass Maria João Pires an diesem Nachmittag während des Interviews immer wieder an ihrer heißen Tasse Tee nippt. 70 Jahre zählt die feingliedrige Pianistin, die sich neben ihrer Musikerkarriere intensiv für sozial benachteiligte Kinder in Südamerika einsetzt, mittlerweile – und lacht doch noch immer ein silbriges Jungmädchen-Lachen, wenn die Portugiesin aus ihrem Leben erzählt oder über ihre Ideale spricht.

Foto: Harald Hoffmann/DG

Wenn Sie Ihre Karriere Revue passieren lassen: Worin unter­ scheidet sich die Maria João Pires heute von der Pianistin des Jahres 1965?

Das ist schwer zu sagen – es gibt vieles, bei dem ich mich genauso fühle wie früher! (lacht) Menschlich kann ich sagen: Ich bin sehr idealistisch geblieben und möchte immer etwas aufbauen, etwas ändern, für wichtige Dinge kämpfen. Als Musiker hat man sein Leben lang gespielt und versucht, Musik zu verstehen und zu wissen, was man machen soll und wie. Ein Leben ist dafür gemacht, um reifer zu werden und besser zu verstehen, tole-

ranter zu sein. Ich finde es schön, älter zu werden. Das würde nicht jeder von sich behaupten – eröffnet das Älterwerden dem Künstler neue Perspektiven?

Ich finde es als Frau, als Künstler und als Mensch in jeder Situation schön, älter zu werden! Man denkt, man verliert etwas, aber ich glaube, dass man viel mehr gewinnt. Das ganze Leben hat seinen Charme: Wenn man jung ist, hat man viel Kraft; mit dem Alter wird man vielleicht weniger agil, aber man hat viel mehr Erfahrung und Weitsicht.

»Die Leute sollten einander wieder besser zuhören« Gibt es in Ihrem Leben eine Konstante, zu der Sie immer wieder zurückkehren?

Lesen! Ich lese alles, Philosophie, Romane ... Lesen ist meine Begleitung. Es ist nur schwer, Bücher zu transportieren, denn ich habe mich noch nicht an das digitale Lesen gewöhnt – das macht mich immer ein bisschen müde. Das Lesen lebt

für mich von der Haptik, vom Papier, der Brille ... (lacht) Ich zähle immer die Tage oder Wochen, die ich unterwegs bin und überlege mir genau, wie viele Bücher ich mitnehmen muss. Manchmal habe ich fast Angst davor, kein Buch dabei zu haben und in einem Land zu sein, in dem ich die Sprache nicht beherrsche – dann geht mir der Lesestoff aus! Nicht nur das Lesen, auch das Hören hat sich durch die Neuen Medien verändert. Ist durch dieses »Music to go« auch die Wahrnehmung von Musik im Konzertsaal eine andere geworden?

Nein, das glaube ich nicht. Was sich geändert hat, ist, wie Leute mit der Musik leben. Das Problem ist nicht, dass sie sich konstant beschallen, sondern, dass sie keine Stille mehr hören und verstehen können. Das ist eine der aktuellen Menschenkrankheiten! Würden Sie sich wünschen, dass die Menschen wieder besser zuhören?

Ja sicher! Sie würden so viel dabei gewinnen! Sie sollten ein Interesse daran haben, einander zuzuhören. Heutzutage concerti 06.15 Termin-Tipps 5


Interview

zu mir meinte: „Ach, das kannst du schon“ – und lachte! Das ist typisch Dirigent, der muss ja nicht spielen! Die Faszination dieser Situa­ tion kommt vielleicht auch daher, dass sich niemand vorstellen kann, eine Musik­ bibliothek im Kopf zu haben, die jederzeit abrufbar ist.

Ich glaube nicht so sehr an den Kopf, sondern an die Erinnerungsfähigkeit des Körpers. Ich gebe nicht viel darauf, was meine Finger machen! Wenn man nur mit Hirn und Fingern übt, ist das sehr einseitig und macht einen genau in solchen Situationen angreifbar. Die Verbindung ist da zu einfach und nimmt im Gehirn zu viel Platz ein! Man muss mit dem Körper das Gedächtnis regelrecht aufwecken, denn nur er erinnert sich an alle Gesten und Bewegungen.

kann das niemand mehr – einer dominiert, der andere wird dominiert. Es gibt kein Gespräch mehr. Wir leben in einer globalen Diktatur, die alle akzeptieren, als wäre das demokratisch. Das ist furchtbar. Man spricht viel von vergangenen Diktaturen, aber über unsere aktuelle wird geschwiegen. Das finde ich sehr schade. Ich tue, was ich kann, um mich dem zu entziehen, aber ab einem gewissen Punkt muss man akzeptieren, was passiert. Das gilt zweifellos auch für das Musikerleben. Es gibt von Ihnen ein Video, in dem Sie zwei Mozartkonzerte 6 Termin-Tipps concerti 06.15

vorbereitet haben. Das Orches­ ter setzt ein, Ihnen steht der Schock ins Gesicht geschrie­ ben und doch spielen Sie so unvorbereitet wie fehlerlos ...

Ich habe davon gehört! Ich kann nur nicht verstehen, warum so viele Leute das bemerkenswert finden! Das ist ganz normal, was da passiert! Natürlich ist es nicht normal, dass ich ein falsches Konzert vorbereite – damals gab es ein Missverständnis mit den Köchel-Verzeichnis-Nummern, da es ja auch sehr viele MozartKonzerte gibt! (lacht) Die Situation hatte auch etwas Komisches für mich, da Riccardo Chailly noch in der Einleitung

»Mein Auftreten ist meine Art, bescheiden zu bleiben gegenüber der Musik« Am Klavier selbst sind Sie, was Gestik und Körperbewegung angeht, eher zurückhaltend. Ist das eine bewusste Entschei­ dung oder Eigenheit?

Es ist definitiv beides. Meine Art des Auftretens ist meine Art, bescheiden zu bleiben gegenüber der Musik. Ich glaube nicht daran, dass wir Interpreten so wichtig sind, wie die Welt uns heute darstellt. Die Musik soll durch uns durchgehen und weitergetragen werden. Dafür müssen wir Präsenz

Foto: Harald Hoffmann/DG

Nimmermüde: Maria João Pires will immer noch Entdeckungen machen


haben, da sein, in unserem Körper bleiben, wach sein. Dafür braucht man Ruhe und darf die Musik nicht auf Vorstellungen oder Gestik herunterbrechen: Die gehört nicht zur Musik! Man verliert Zeit mit der Bewegung – man sollte zuhören und mit dem Klang weitergehen. Da ist weniger oft mehr. Wer Ihre Biografie liest, hat manchmal das Gefühl, dass die Musik sich Sie ausgesucht habe – und nicht Sie sich die Musik.

Auch hier würde ich sagen, dass beides richtig ist. Ich liebte Musik schon als Kind und wurde davon angezogen: Ich kann nicht leben ohne sie. Jeder Mensch hat seine ganz eigene Tendenz zu etwas – bei manchen nennt man das Begabung. Eigentlich sind wir Menschen alle gleich, und nur unsere Tendenzen zu gewissen Dingen unterscheiden uns. Doch nur wenn wir unseren Begabungen auch nachgehen, können wir auch einen sinnvollen Beitrag zur Gesellschaft leisten. Glauben Sie denn, dass Musik einen Einfluss auf die Gesellschaft haben kann?

Aber ja – wenn sie tief aus dem Herzen kommt! Unser Ziel im Leben sollte wahrscheinlich sein, dass wir der Menschheit und auch uns selbst nützen. Nützlich zu sein, heißt für mich weiterzukommen – und weiterzukommen heißt für mich reifer werden. Die Menschen sollten reifer werden mit dem Alter, doch aktuell passiert das Gegenteil: Sie werden wieder dümmer und haben weniger Seele! Wir fühlen unsere Ziele

nicht mehr. Unsere Existenz ist dazu gemacht, uns einander zu helfen und uns gegenseitig dabei zu unterstützen. Musik hilft dabei sehr, aber nur, wenn die Seele mit dabei ist. Mischt man aber Künstlertum mit Kommerz und Geld, ist der Künstler nicht mehr Künstler. Manch einer denkt, er müsste nur arbeiten, um das Ziel des Kommerzes zu erfüllen, dabei haben wir einen weit wichtigeren Auftrag: Entdeckungen zu machen und weiterzugeben! Konzert-TIPPs

Wuppertal So. 28.6., 20:00 Uhr Historische Stadthalle (Großer Saal) Maria João Pires (Klavier) Antonio Meneses (Violoncello) Werke von Beethoven & Bach Essen Sa. 26.9., 20:00 Uhr Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Maria João Pires & Lilit Grigoryan (Klavier) Werke von Schubert & Beethoven Online-Tipp

Falsches Mozart­ konzert? Kein Problem für Maria João Pires! Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/pires CD-Tipps

Sämtliche Erato Aufnahmen Werke von Bach, Beethoven, Chopin, Mozart, Schubert & Schumann Maria João Pires (Klavier) Erato (17 CDs)

Schubert: Klaviersonaten D 845 & 960 Maria João Pires (Klavier) Deutsche Grammophon


PROGRAMM Das Klassikprogramm im Juni

Fr. 19.6., 20:00 uhr Lambertikirche aurich Gezeitenkonzerte: Auftaktkonzert. Signum Quartett, Kit Armstrong (Klavier). Bach: Italienisches Konzert FDur, Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 5 B-Dur, Schönberg: Sechs kleine Klavierstücke op. 19, Brahms: Klavierquintett f-Moll

BaD aroLSen Mi. 3.6., 20:00 uhr Welcome Hotel (Fürstliche reitbahn) 30. Arolser Barock-Festspiele: Eröffnungskonzert „Der Gesang der Parthénope“. Dorothee Oberlinger (Blockflöte), Al Ayre Español, Eduardo Banzo (Cembalo & Leitung) Do. 4.6., 20:00 uhr ev. Stadtkirche 30. Arolser Barock-Festspiele. Nuria Rial (Sopran), L‘Orfeo Barockorchester Fr. 5.6., 20:00 uhr residenzschloss (Steinerner Saal) 30. Arolser BarockFestspiele. Alicia Amo (Sopran), Eduardo Banzo (Cembalo). Stradella: Kantaten

BaD KiSSinGen

Fr. 26.6., 20:00 uhr regentenbau (Max-Littmann-Saal) Kissinger Sommer 2015. Sabine Meyer (Klarinette), Waltraud Meier (Mezzosopran), Nationalphilharmonie Warschau, Jacek Kaspszyk (Leitung). Strauss: Vier letzte Lieder, Mozart: Klarinettenkonzert, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll

BaD reicHenHaLL Fr. 26.6., 16:00 uhr Ägidiplatz Oper in Taschenbuchformat. Mozart: Die Entführung aus dem Serail. Johannes Erkes (Leitung)

BerLin Mo. 1.6., 20:00 uhr Kammermusiksaal Matthias Goerne (Bariton), Piotr Anderszewski (Klavier). Schumann: Liederkreis sowie ausgewählte Lieder Mi. 10.6., 20:00 uhr Philharmonie Martin Helmchen (Klavier), Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Sir Roger Norrington (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 83 g-Moll, Mozart: Klavierkonzert G-Dur KV 453, Williams: Sinfonie Nr. 6 e-Moll

TIPP

Sa. 13.6., 20:00 uhr Staatsoper im Schiller Theater (Werkstatt) Infektion! Stockhausen: Originale (Premiere)

BocHuM Do. 4.6., 11:00 uhr Schauspielhaus Xavier de Maistre (Harfe), Bochumer Symphoniker, Raphael Christ (Leitung). Mozart: Ouvertüre zu „Lucio Silla”, Haydn: Klavierkonzert D-Dur (arr. für Harfe) & Sinfonie Nr. 60 C-Dur „Il distratto”, Chatschaturjan: Orientalischer Tanz & Toccata, Parish-Alvars: Harfenkonzert e-Moll Di. 9.6., 19:00 uhr Stiepeler Dorfkirche Artists Infusion. Jean-Guihen Queyras (Violoncello). Bach: Vier Suiten & Vier Echos Do. 25.6., 20:00 uhr ruhr-universität Artists Infusion. John Parricelli (EGitarre), Peter Erskine (Schlagzeug), Martin Robertson (Saxophon), Laurence Cottle (Bass), Bochumer Symphoniker, Steven Sloane (Leitung). Turnage: Blood on the floor

BreMen

Fr. 19.6., 20:00 uhr regentenbau (Max-Littmann-Saal) Kissinger Sommer 2015: Eröffnungskonzert Weitere Informationen siehe Tipp

Mo. 1.6., 20:00 uhr Glocke 11. Philharmonisches Konzert. Bremer Philharmoniker, Markus Poschner (Leitung). Mahler: Sinfonie Nr. 6 a-Moll

Sa. 20.6., 16:00 uhr regentenbau (rossini Saal) Kissinger Sommer 2015: Klaviernachmittag. Fazil Say (Klavier). Say: Gezi Park 2, Klaviersonate op. 52, Fünf Balladen & Drei Jazzfantasien

Mi. 3.6., 20:00 uhr Glocke (Großer Saal) Hélène Grimaud (Klavier)

Di. 23.6., 20:00 uhr regentenbau (rossini Saal) Kissinger Sommer 2015. Baiba Skride & Gergana Gergova (Violine), Brett Dean & Nils Mönkemeyer (Viola), Alban Gerhardt (Violoncello). Mozart: Streichquintett Nr. 6 Es-Dur KV 614, Dean: Epitaphs, Brahms: Streichquintett Nr. 2 G-Dur op. 111 Mi. 24.6., 20:00 uhr Kurtheater Kissinger Sommer 2015: Jubiläumskonzert. Kit Armstrong (Klavier), Julia Novikova (Sopran), Daniel Kotlinski (Bassbariton), Konstantin Shamray (Klavier), Kian Soltani (Violoncello), Igor Levit (Klavier). Werke von Mozart, Liszt, Bach, Beethoven, Verdi, Gershwin u. a. 8 Termin-Tipps concerti 06.15

SoL GaBeTTa Fr. 19.6., 20:00 uhr regentenbau Bad Kissingen Kissinger Sommer 2015: Eröffnungskonzert. Sol Gabetta (Violoncello), Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Andrey Boreyko (Leitung). Saint-Saëns: Cellokonzert Nr. 1 a-Moll, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 e-Moll u. a. Immer zu zweit unterwegs: Im Flugzeug bucht Sol Gabetta stets auch ein Ticket für ihr Cello, im Zug weicht die Argentinierin aus Sorge um ihr Instrument schon mal in die erste Klasse aus.

Do. 11.6., 19:30 uhr Theater Bremen Weill: Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny. Daniel Mayr (Leitung), Benedikt von Peter (Regie) So. 14.6., 18:00 uhr Theater Bremen Bizet: Carmen. Markus Poschner (Leitung), Anna-Sophie Mahler (Regie) Mo. 15.6., 20:00 uhr Glocke (Großer Saal) 12. Philharmonisches Konzert. Bremer Philharmoniker, Dima Slobudeniouk (Leitung). Strauß: An der schönen blauen Donau, Rossini: Ouvertüre zu „Wilhelm Tell“, Chatchaturjan: Gayaneh (Auszüge), Purcell: Music for the Funeral of Queen Mary, Strauss: Also sprach Zarathustra Do. 25.6., 19:30 uhr Theater Bremen Händel: Oreste. Olof Boman (Leitung)

Foto: Uwe Arens

auricH


Brühl Sa. 13.6., 20:00 Uhr Schloss Augustusburg (Treppenhaus) Brühler Schlosskonzerte. Michael Korstick (Klavier). Beethoven: Klaviersonaten Nr. 30 E-Dur op. 109, Nr. 31 As-Dur op. 110 & Nr. 32 c-Moll op. 111 Sa. 27.6., 20:00 Uhr Schloss Augustusburg (Treppenhaus) Brühler Schlosskonzerte. Capella Augustina, Andreas Spering (Leitung). Bach: Vier Orchestersuiten BWV 1066-1069

Carolinensiel So. 28.6., 17:00 Uhr Deichkirche Carolinensiel Gezeitenkonzerte. Carolin Widmann (Violine), Matthias Kirschnereit (Klavier). Dusapin: In vivo, Bach: Partita Nr. 2 d-Moll BWV 1004, Schumann: Violinsonate Nr. 2 d-Moll op. 121

Dortmund Di. 2.6., 20:00 Uhr Konzerthaus Petra Lang (Mezzosopran), Olafur Sigurdarson (Bariton), Ewa Wolak (Kontralt), Dortmunder Philharmoniker, Gabriel Feltz (Leitung). Wagner: Siegfried-Idyll E-Dur & 3. Aufzug aus „Siegfried“ Fr. 5.6., 20:00 Uhr HCC Klavier-Festival Ruhr. Joachim Carr (Klavier). Grieg: Klaviersonate e-Moll op. 7 & Lyrische Stücke, Medtner: Klaviersonate Nr. 1 u. a.

So. 7.6., 20:15 Uhr Propsteikirche KLANGVOKAL Musikfestival. The Tallis Scholars, Peter Phillips (Leitung). Tallis: Loquebantur variis linguis, Sancte Deus & Miserere, Taverner: Leroy Kyrie, Mouton: Nesciens Mater, Pärt: The woman with the alabaster box, Tribute to Caesar, Triodion & ...which was the son of.., Sheppard: Libera nos, Allegri: Miserere Do. 11.6., 20:00 Uhr Orchesterzen­ trum NRW KLANGVOKAL Musikfestival. Simone Kermes (Sopran), Riccardo Rocca (Klavier). Rossini: La danza, Tarantella „Già la luna“ & L‘esule, Schubert: Das Mädchen D652, Lied der Mignon D 877/4, Nur wer die Sehnsucht kennt & Erlkönig D 328, Fauré: Prison op. 83/1, Satie: Elegie u. a. So. 14.6., 16:00 Uhr Konzerthaus (Großer Saal) Jan Lisiecki (Klavier), Chamber Orchestra of Europe, Yannick Nézet-Séguin (Leitung). Mozart: Klavierkonzert Nr. 22 Es-Dur KV 482, Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67 u. a. Mo. 15.6., 20:00 Uhr Konzerthaus Die BoSy beim Klavierfestival Ruhr. Joseph Moog (Klavier), Bochumer Symphoniker, Steven Sloane (Leitung). Wagner: Vorspiel zu „Tristan und Isolde“, Skrjabin: Klavierkonzert in fis-Moll, Poème „Vers la flamme“ E-Dur & Sinfonie Nr. 4 op. 54 „Le Poème de l‘exstase“

Do. 18.6., 19:00 Uhr Konzerthaus Junge Wilde. Ray Chen (Violine), Avi Avital (Mandoline). Werke von Bach, Piazzolla u. a. Sa. 20.6., 19:30 Uhr Theater (Opernhaus) Händel: Saul. Motonori Kobayashi (Leitung), Katharina Thoma (Regie) So. 28.6., 20:00 Uhr Westfalenpark (Seebühne) KLANGVOKAL Musikfestival: Operngala im Park. Maria Agresta (Sopran), Giorgio Berrugi (Tenor), WDR Funkhausorchester Köln, Alexander Joel (Leitung). Werke von Bellini, Donizetti & Verdi

Dresden Fr. 5.6., 20:00 Uhr Palais im Großen Garten Dresdner Musikfestspiele 2015. Olli Mustonen (Klavier). Tschaikowsky: Kinderalbum, Chopin: Mazurken op. 59/1-3 & op. 56/1-3, Mustonen: Klaviersonate „Jehkin Iivana“, Prokofjew: Klaviersonate Nr. 7 Fr. 12.6., 19:00 Uhr Semperoper Ballett: Nordic Lights (Premiere). Pontus Lidberg (Choreographie), Johan Inger (Choreographie), Alexander Ekman (Choreographie) Mi. 24.6., 19:00 Uhr Semperoper Verdi: Don Carlo (Premiere). Paolo Arrivabeni (Leitung), Eike Gramss (Regie)

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concerti 06.15 Termin-Tipps 9


Konzert-tiPPs

BoriS GiLTBurG Mi. 24.6. & Do. 25.6., 20:00 uhr Theater am Marientor Duisburg Boris Giltburg (Klavier), Duisburger Philharmoniker, Marc Soustrot (Leitung). Ravel: Ma mere l‘oye & Klavierkonzert G-Dur, Lutosławski: Konzert für Orchester Leidenschaftlicher Fotograf: Wenn er genug von (Klavier-)Musik hat, schnappt sich Boris Giltburg seine Kamera, um auf Motivsuche zu gehen – und veröffentlicht die Bilder in seinem Blog im Netz.

DuiSBurG So. 7.6., 19:00 uhr Theater am Marientor Nils Mönkemeyer (Viola), Ralph Manno (Klarinette), Anthony Spiri (Klavier). Bruch: Acht Stücke op. 83, Märchenbilder & Märchenerzählungen, Martinů: Klarinettensonatine, Mozart: „Kegelstatt-Trio“ Es-Dur KV 498 Di. 16.6. & Sa. 27.6., 19:30 uhr Theater am Marientor Mozart: Don Giovanni. Karoline Gruber (Regie) Mi. 17.6., 19:30 uhr Theater am Marientor Kálmán: Die Zirkusprinzessin. Josef E. Köpplinger (Regie), Patrick Francis Chestnut (Leitung) Do. 18.6., 19:30 uhr & So. 21.6., 15:00 uhr Theater am Marientor Verdi: Un Ballo in Maschera. Stein Winge (Regie), Lukas Beikircher (Leitung) Fr. 19.6. & Fr. 26.6., 19:30 uhr Theater am Marientor b. 24 - Illusion/ Lonesome George/Voices Borrowed. Young Soon Hue, Marco Goecke & Amanda Miller (Choreographie) Mi. 24.6. & Do. 25.6., 20:00 uhr Theater am Marientor Boris Giltburg (Klavier), Duisburger Philharmoniker, Marc Soustrot (Leitung). Werke von Ravel & Lutosławski Weitere Infos siehe Tipp

DüSSeLDorF Mo. 1.6., 20:00 uhr robert-Schumann-Saal im Museum Kunstpalast Klavier-Festival Ruhr. Gabriela Montero (Klavier). Mendelssohn: Lieder ohne Worte, Schubert: Impromptus op. 142, Skrjabin: Klaviersonate Nr. 4 Fis-Dur 10 Termin-Tipps concerti 06.15

Di. 2.6., 20:00 uhr Tonhalle (Mendelssohn-Saal) Baiba Skride (Violine), City of Birmingham Symphony Orchestra, Andris Nelsons (Leitung). Mozart: Violinkonzert Nr. 4 D-Dur KV 218, Bruckner: Sinfonie Nr. 7 E-Dur Do. 11.6., 20:00 uhr robert-Schumann-Saal im Museum Kunstpalast Klavier-Festival Ruhr. Matthias Goerne (Bariton), Piotr Anderszewski (Klavier). Schumann: Ausgewählte Lieder Sa. 13.6., 19:30 uhr Deutsche oper am rhein Prokofjew: Der feurige Engel (Premiere). Immo Karaman (Regie), Wen-Pin Chien (Leitung) Sa. 13.6., 20:00 uhr robert-Schumann-Saal im Museum Kunstpalast Anna Gourari (Klavier), Noé Inui (Violine), Estelle Spohr (Viola), Camerata Louis Spohr, Bernd Peter Fugelsang (Leitung). Mozart: Ouvertüre zu „Cosí fan tutte“, Klavierkonzert Nr. 24 c-Moll KV 491, Sinfonia concertante Es-Dur KV 364 & Sinfonie A-Dur KV 201 So. 14.6., 18:30 uhr Deutsche oper am rhein Verdi: Rigoletto. David Hermann (Regie), Duisburger Philharmoniker, Giuliano Betta (Leitung) Di. 16.6., 20:00 uhr Tonhalle (Mendelssohn-Saal) Klavier-Festival Ruhr. Daniel Barenboim (Klavier) Fr. 19.6., 20:00 uhr Tonhalle (Mendelssohn-Saal) Sternzeichen 12. Düsseldorfer Symphoniker, Markus Poschner (Leitung). Ives: Three Places in New England, Berwald: Sinfonie Nr.3 C-Dur „Sinfonie singulière“, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“

eMDen So. 21.6., 17:00 uhr Volkswagenwerk Gezeitenkonzerte: Gezeiten-Classixx. Julia Bauer (Sopran), Anne Heinemann (Trompete), Nordwestdeutsche Philharmonie, Frank Beermann (Leitung). Werke von Händel, Smetana, Delibes, Loewe, Strauss, Chatschaturjan, Arne, Wood, Parry & Elgar Sa. 27.6., 20:00 uhr neue Kirche Gezeitenkonzerte: Lebensstürme. Maria João Pires (Klavier), Lilit Grigoryan (Klavier). Schubert: Allegro a-Moll D 947 „Lebensstürme“, Beethoven: Klaviersonaten Nr. 23 f-Moll op. 57 „Appassionata“, Nr. 31 As-Dur op. 110 & Nr. 32 c-Moll op. 111

erFurT Mi. 3.6., 20:00 uhr Predigerkirche MonteverdiChor München, Konrad von Abel (Leitung). Walter: Wir glauben all an einen Gott, Lechner: Nun schein du Glanz, Schein: Das ist mir lieb, Schütz: Jauchzet dem Herrn, Bach: Komm Jesu, komm, Hessenberg: O Herr, mache mich zum Werkzeug u. a.

TIPP

THoMaS QuaSTHoFF Mi. 3.6., 20:00 uhr Philharmonie essen Klavier-Festival Ruhr: JazzLine -The Song is You. Thomas Quasthoff (vocals), Frank Chastenier (piano), Dieter Ilg (bass), Wolfgang Haffner (drums) „... nur drei unterernährte Hansel im Publikum“: Die traurigen Besucherzahlen in Jazzclubs trieben Thomas Quasthoff einst zur Klassik – seiner Liebe zum Jazz hat dies indes keinen Abbruch getan.

Fr. 12.6., 19:30 uhr Theater (Studio) Wagner: Ring des Nibelungen (an einem Abend). Samuel Bächli (Leitung), Christian Georg Fuchs (Regie) Do. 25.6., 20:00 uhr Theater (Großes Haus) Sharon Kam (Klarinette), Joana Mallwitz (Leitung). Gershwin: Ein Amerikaner in Paris, Copland: Konzert für Klarinette, Streicher, Harfe und Klavier, Shaw: Klarinettenkonzert, Dvořák: Sinfonie Nr. 9 „Aus der Neuen Welt“

eSSen Mi. 3.6., 20:00 uhr Philharmonie Klavier-Festival Ruhr: JazzLine -The Song is You. Thomas Quasthoff (vocals), Frank Chastenier (piano) Weitere Infos siehe Tipp Fr. 5.6., 19:30 uhr aalto-Musiktheater Händel: Ariodante. Jim Lucassen (Regie), Christopher Moulds (Leitung) So. 7.6., 17:00 uhr Philharmonie (alfried Krupp Saal) Christian Gerhaher (Bariton), Gerold Huber (Klavier) Do. 11.6., 19:30 uhr aalto-Musiktheater Die Odyssee. Aalto Ballett Essen, Patrick Delcroix (Choreographie) Sa. 13.6., 20:00 uhr Haus Fuhr Klavier-Festival Ruhr. Roman Rabinovich (Klavier). Haydn: Variationen f-Moll Hob. XVII:6, Schumann: Kreisleriana, Webern: Variationen op. 27, Beethoven: Sonate Nr. 28 A-Dur, Smetana: 4 Böhmische Tänze So. 14.6., 17:00 uhr Philharmonie (alfried Krupp Saal) Hauptsache Mozart! Baiba Skride (Violine), Gergana Gergova (Violine), Brett Dean (Viola), Nils Mönkemeyer (Viola), Alban Gerhardt (Violoncello)

Fotos: Sasha Gusov, Harald Hoffmann/DG

TIPP


Fr. 19.6., 20:00 Uhr Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Cappella Andrea Barca, Sir András Schiff (Klavier & Leitung) Di. 23.6., 19:30 Uhr Aalto-Musik­ theater Carmen & Boléro. Aalto Ballett Essen, Ben Van Cauwenbergh (Choreographie) Do. 25.6., 19:30 Uhr Aalto-Musik­ theater Dvořák: Rusalka. Lotte de Beer (Regie), Yannis Pouspourikas (Leitung) Sa. 27.6., 18:00 Uhr Philharmonie Ein Sommernachtstraum: „Modern times“. Dagmar Manzel (Schauspielerin), Matthias Goerne (Bariton), Teresa Reiber (Regie), Marc Piollet (Leitung) Mo. 29.6., 20:00 Uhr Haus Fuhr Klavier-Festival Ruhr. Benjamin Moser (Klavier). Grieg: An den Frühling, Melodie, Zug der Zwerge, Entschwundene Tage, Schmetterling, Vöglein, Heinmweh & Hochzeitstag auf Troldhaugen, Skrjabin: Etüde cis-Moll op. 2/1 & Fantasie h-Moll op. 28, Debussy: Children‘s Corner, Ravel: Gaspard de la nuit

Fürstenhagen Do. 25.6., 19:30 Uhr Kirche Fürstenhagen Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Danish String Quartet. Werke von Haydn, Schostakowitsch & Skandinavische Volksmelodien

Flensburg Fr. 12.6., 19:30 Uhr Stadttheater Hindemith: Cardillac. Peter Sommerer (Leitung) Fr. 19.6., 19:30 Uhr Stadttheater Mozart: Così fan tutte. Florian Erdl (Leitung), Peter Grisebach (Regie)

Frankfurt Mo. 1.6., 20:00 Uhr Alte Oper (Mozart-Saal) Giuliano Carmignola (Violine), Kristian Bezuidenhout (Hammerklavier). Werke von Bach & Mozart Fr. 19.6., 20:00 Uhr Alte Oper (Großer Saal) Red Bull Flying Bach. Flying Steps, Vartan Bassil (Choreographie), Christoph Hagel (Leitung) So. 21.6., 18:00 Uhr Oper (Opernhaus) Martinů: Julietta (Premiere). Sebastian Weigle (Leitung), Florentine Klepper (Regie)

Gelsenkirchen Sa. 6.6., 19:30 Uhr Musiktheater im Revier (Großes Haus) Viva la Diva Eine Gala für die Oper (Premiere). Valtteri Rauhalammi (Leitung) Mo. 8.6., 20:00 Uhr Musiktheater im Revier Klavier-Festival Ruhr. Iiro Rantala (piano), Lars Danielsson (bass), Peter Erskine (drums)

Fr. 12.6., 19:30 Uhr Musiktheater im Revier (Großes Haus) ebeljan: Nahod Simon. Valtteri Rauhalammi (Leitung) Do. 18.6., 19:30 Uhr Musiktheater im Revier (Großes Haus) Move! 2015 (Premiere). Marika Carena & Junior Demitre (Choreographie) Mo. 22.6., 19:30 Uhr Musiktheater im Revier (Großes Haus) 450 Jahre Shakespeare. Sebastian Schwab (Sprecher), Rasmus Baumann (Leitung). Mendelssohn: Ein Sommernachtstraum, Tschaikowsky: Hamlet op. 67, Schostakowitsch: Orchestersuite „Hamlet“

Göttingen Do. 11.6., 19:30 Uhr Deutsches Theater Die Csárdásfürstin (Premiere). Ralph Morgenstern (Butler Miska), Ensemble des Budapester Operettentheaters, László Makláry (Leitung) Mi. 17.6., 20:00 Uhr Deutsches Theater Mi Carmen Flamenca (Premiere). Compañia Flamenca, Minolo Marín (Choreographie) Fr. 19.6., 19:45 Uhr Stadthalle Cecile van de Sant (Mezzosopran), Göttinger Symphonieorchester, Christoph-Mathias Mueller (Leitung). Berg: Sieben frühe Lieder & Der Wein, Bach/Webern: Fuga aus „Die Kunst der Fuge“, Brahms/ Schönberg: Klavierquartett Nr. 1 g-Moll

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concerti 06.15 Termin-Tipps 11


Konzert-tiPPs

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Do. 4.6., Mi. 10.6., Sa. 13.6. & Di. 16.6., 20:00 uhr Kolumba Kunstmuseum Janáček: Tagebuch eines Verschollenen & Holst: Sävitri. Rainer Mühlbach (Leitung)

HaMBurG Do. 4.6., 19:30 uhr Laeiszhalle (Großer Saal) Klaus Florian Vogt (Tenor), City of Birmingham Symphony Orchestra, Andris Nelsons (Leitung). Werke von Wagner & Dvořák Mo. 8.6., 19:30 uhr Laeiszhalle (Großer Saal) Hélène Grimaud (Klavier). Takemitsu: Rain Tree Sketch II, Berio: Wasserklavier, Janáček: Im Nebel (Nr. 1 und 4), Fauré: Barcarolle Nr. 5 fis-Moll op. 66, Liszt: Au bord d‘une source S 160/4,: Les Jeux d‘eaux à la Villa d‘Este S 163/4 & Auf dem Wasser zu singen S 558/2, Ravel: Jeux d‘eaux u. a. So. 28.6., 18:00 uhr Staatsoper (Großes Haus) Peer Gynt. Hamburg Ballett, Philharmoniker Hamburg, Markus Lehtinen (Leitung). Ballett von John Neumeier frei nach Henrik Ibsen

HannoVer Mo. 1.6., 19:30 uhr Markuskirche Stuttgarter Hymnus-Chorknaben, Handel‘s Company Continuo, Rainer Johannes Homburg (Leitung). Bach: Jesu, meine Freude, Eggert: Vom Himmel und der ganzen Welt (Auszüge) u. a. Mi. 3.6., 19:30 uhr Staatsoper Johann Strauß: Die Fledermaus. Martin G. Berger (Regie), Benjamin Reiners (Leitung) Mi. 3.6., 20:00 uhr orangerie Herrenhausen Kunstfestspiele Herrenhausen. Igor Levit (Klavier). Cardew: Thälmann Variations, Rzewski: Ballade Nr. 5, Liszt: Lyon, Dessau: Guernica, Beethoven: Sonate Nr. 23 f-Moll „Appassionata“ Do. 4.6., 20:00 uhr Galerie Herrenhausen Kunstfestspiele Herrenhausen: Vanitas. Cameron Carpenter (Orgel) Fr. 5.6., 19:00 uhr Galerie Herrenhausen Kunstfestspiele Herrenhausen. Christian Zehnder (vocals), Tobias Preisig (Violine), Mädchenchor Hannover, Sam Auinger (electronics), David Moss (vocals & Leitung). Improvisationen So. 7.6., 18:30 uhr Staatsoper Massenet: Werther. Anja Bihlmaier (Leitung)

cHriSTian zacHariaS So. 21.6., 17:00 uhr Staatsoper Hannover Christian Zacharias (Klavier & Leitung), Niedersächsisches Staatsorchester Hannover. C. P. E. Bach: Berliner Sinfonie e-Moll Wq 178, Zimmermann: Rheinische Kirmestänze, Mozart: Klavierkonzert Nr. 6 B-Dur KV 238, Schumann: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur „Rheinische“ Familiengeschäfte: Dank seines Sohnes entdeckte Christian Zacharias einst die britische Rockgruppe Queen – und kaufte dem Filius kurzerhand ein paar alte Platten für fünf Mark das Stück ab.

Fr. 12.6., 19:30 uhr Staatsoper Mannes: Paradiso. Jörg Mannes (Choreographie) So. 21.6., 17:00 uhr Staatsoper Christian Zacharias (Klavier & Leitung), Niedersächsisches Staatsorchester Hannover. C. P. E. Bach: Berliner Sinfonie e-Moll Wq 178, Zimmermann: Rheinische Kirmestänze, Mozart: Klavierkonzert Nr. 6 B-Dur KV 238, Schumann: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur „Rheinische“ Weitere Infos siehe Tipp

HinTe

So. 7.6., 11:00 uhr, Mo. 8.6. & Di. 9.6. 20:00 uhr Kölner Philharmonie Daniel Müller-Schott (Violoncello), Gürzenich-Orchester Köln, Dmitrij Kitajenko (Leitung). Prokofjew: Sinfonisches Cellokonzert e-Moll op. 125, Sibelius: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 43 Fr. 12.6. & Sa. 13.6., 20:00 uhr Kölner Philharmonie Rudolph Buchbinder (Klavier), WDR Sinfonieorchester Köln, Jukka-Pekka Saraste (Leitung). Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 & Sinfonie Nr. 1 Mo. 15.6., 20:00 uhr Kölner Philharmonie Jan Lisiecki (Klavier), Chamber Orchestra of Europe, Yannick Nézet-Séguin (Leitung). Werke von Beethoven & Mozart Fr. 19.6. & So. 21.6., 19:30 uhr Belgisches Haus Eine italienische Nacht. Lutz Görner (Lesung), Nadia Singer (Klavier). Werke von Rossini u. a. Fr. 19.6., 20:00 uhr Kölner Philharmonie Offenbach: Der Hass. WDR Rundfunkchor Köln, WDR Funkhausorchester Köln, Wayne Marshall (Leitung) Fr. 19.6., 21:00 uhr St. Maria im Kapitol Romanischer Sommer. Hanna Zumsande (Sopran), Elvira Bill (Alt), Manuel König (Tenor), Tobias Berndt (Bass), Kölner Kammerchor, Collegium Cartusianum, Peter Neumann (Leitung). Bach: Kantaten BWV 120, 109, 70 & 34

TIPP

Sa. 20.6., 20:00 uhr ev.-reformierte Kirche Loppersum Gezeitenkonzerte: Irdisches Vergnügen. Jan Philipp Reemtsma (Rezitation), Wally Hase (Flöte), Thomas Müller-Pering (Gitarre). Werke von de Falla, Ravel, Grieg u. a.

inGoLSTaDT Di. 30.6., 18:30 uhr carraraplatz Oper in Taschenbuchformat. Mozart: Die Entführung aus dem Serail. Johannes Erkes (Leitung)

KieL

So. 7.6., 20:00 uhr Galerie Herrenhausen Kunstfestspiele Herrenhausen. Solistenensemble Kaleidoskop. Beethoven: Große Fuge op. 133 B-Dur, Valikoski: Under The Watermelon Sun, Mahler: Adagio aus Sinfonie Nr. 9 u. a.

Sa. 13.6., 19:30 uhr Theater Kiel (opernhaus) Weill: Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny (Premiere). Leo Siberski (Leitung), Ansgar Weigner (Regie)

Di. 9.6., 20:00 uhr Galerie Herrenhausen Kunstfestspiele Herrenhausen:. musica assoluta. Cage: Living Room Music, Ligeti: Poème symphonique, Riedl: Paper Music, Encke: Hommage

So. 21.6., 11:00 uhr & Mo. 22.6., 20:00 uhr Kieler Schloss Mahler: Sinfonie Nr. 2 c-Moll. Opernchor, Philharmonischer Chor, Philharmoniker Kiel, Georg Fritzsch (Leitung)

12 Termin-Tipps concerti 06.15

KöLn

XaVier De MaiSTre Fr. 26.6., 20:00 uhr Kölner Philharmonie Xavier de Maistre (Harfe), WDR Sinfonieorchester Köln, Vassily Sinaisky (Leitung). Dvořák: Karneval op. 92, Glière: Harfenkonzert, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 1 „Winterträume“ Von den Folgen einer Jugendschwärmerei: Einst verliebte sich Xavier de Maistre in seine Musiklehrerin, und weil die schöne Frau Harfe spielte, griff auch der Franzose fortan in die Saiten – bis heute...

Fotos: Klaus Rudolph, Felix Broede

Mo. 22.6., 19:45 uhr altes rathaus 4. Rathaus-Konzert. Pfitzner: Sextett g-Moll, Schubert: Klavierquintett A-Dur D667 „Forellenquintett“


Fr. 19.6., 23:15 Uhr St. Maria im Kapitol Romanischer Sommer. Tanja Tetzlaff (Violoncello), Sebastian Förschl (Schlagzeug), Andreas Moser (Schlagzeug), Sebastian Breuing (Celesta), Chorwerk Ruhr, Florian Helgath (Leitung). Gubaidulina: Der Sonnengesang des Hl Franz von Assisi Mi. 24.6., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Jörg Widmann (Klarinette), Hagen Quartett. Mozart: Streichquartette D-Dur KV 575 „1. Preußisches“, B-Dur KV 589 „2. Preußisches“ & Klarinettenquintett A-Dur KV 581 „Stadler-Quintett“ Fr. 26.6., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Xavier de Maistre (Harfe), WDR Sinfonieorchester Köln Weitere Infos siehe Tipp

Landsberg Mi. 24.6., 17:00 Uhr Georg-HellmairPlatz Oper in Taschenbuchformat. Mozart: Die Entführung aus dem Serail

Leipzig Fr. 12.6., 17:00 Uhr Nikolaikirche Bachfest Leipzig 2015: Eröffnungskonzert. Jürgen Wolf (Orgel), Ute Selbig (Sopran), Britta Schwarz (Alt), Patrick Grahl (Tenor), Jochen Kupfer (Bariton), Thomanerchor Leipzig, Händelfestspielorchester Halle, Thios Omilos, Gotthold Schwarz (Leitung)

Do. 18.6., 20:00 Uhr Gewandhaus (Großer Saal) Gidon Kremer (Violine), Gewandhausorchester Leipzig, Riccardo Chailly (Leitung). Rachmaninow: Sinfoniesatz d-Moll & Sinfonie Nr. 1 d-Moll op. 13, Bartók: Violinkonzert Nr. 1 Sz 36 Sa. 20.6., 19:00 Uhr Opernhaus West Side Story (Premiere). Mario Schröder (Regie), Ulf Schirmer (Leitung)

Leverkusen So. 7.6., 18:00 Uhr Bayer Kulturhaus Silver-Garburg Piano Duo, Bayer-Philharmoniker, Bernhard Steiner (Leitung). Berlioz: Le carnaval romain, Poulenc: Konzert für zwei Klaviere d-Moll, Smetana: Tábor, Sárka & Die Moldau

Fr. 19.6., 19:30 Uhr MUK Thomas E. Bauer (Bariton), NDR Sinfonieorchester, Markus Stenz (Leitung). Gielen: Collage aus Werken von Webern und Schubert (Webern: Sechs Stücke für Orchester op. 6 & Schubert: Musik zu „Rosamunde“ D 797), Mahler: Fünf Lieder nach Gedichten von Friedrich Rückert, Schubert: Sinfonie Nr. 7 h-Moll D 759 So. 21.6., 11:00 Uhr MUK 9. Sinfoniekonzert. Philharmoniker Lübeck, Ryusuke Numajiri (Leitung). Mahler: Sinfonie Nr. 6 a-Moll

Lüdenscheid

Mi. 17.6., 19:30 Uhr Bayer Kulturhaus Kristian Bezuidenhout (Klavier). Werke von Mozart

Sa. 20.6., 20:00 Uhr Waldbühne Eine italienische Nacht. Lutz Görner (Lesung), Nadia Singer (Klavier). Musik und Texte von Rossini, Donizetti, Bellini, Paganini, Liszt & Heine

Lübeck

Magdeburg

Mo. 1.6., 19:30 Uhr MUK 8. Sinfoniekonzert. Lise de la Salle (Klavier), Philharmoniker Lübeck, Ryusuke Numajiri (Leitung). Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 3, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 11

Fr. 5.6., 19:30 Uhr Theater Magdeburg Lortzing: Der Wildschütz. Aron Stiehl (Regie), Michael Balke (Leitung)

So. 7.6., 16:00 Uhr Theater (Großes Haus) Berlioz: La Damnation de Faust Sa. 13.6., 19:30 Uhr Theater (Großes Haus) Dallapiccola: Il Prigioniero, Puccini: Suor Angelica

Sa. 13.6., 17:00 Uhr Johanniskirche Magdeburg Featured Composer: Arvo Pärt. Anne Akiko Meyers (Violine), MDR Rundfunkchor, MDR Sinfonieorchester, Kristjan Järvi (Leitung). Pärt: „Swan Song, Passacaglia, Fratres, Lamentate & La Sindone, Bach: Violinkonzert a-Moll

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24.04.15 12:10 concerti 06.15 Termin-Tipps 13


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neuBranDenBurG

So. 21.6., 19:30 uhr Forum Wasserturm Eine italienische Nacht. Lutz Görner (Lesung), Nadia Singer (Klavier). Musik und Texte von Rossini, Donizetti, Bellini, Paganini, Liszt & Heine

Sa. 20.6., 16:00 uhr Konzertkirche Festspiele Mecklenburg-Vorpommern: Eröffnungskonzert Weitere Infos siehe Tipp

Mi. 10.6., 20:00 uhr Stadthalle Klavier-Festival Ruhr. Daniil Trifonov (Klavier). Bach/Liszt: Fantasie & Fuge g-Moll BWV 542, Beethoven: Sonate Nr. 32 C-Dur op. 111, Schumann: Sinfonische Etüden op. 13

MüncHen So. 7.6., 19:30 uhr Schloss nymphenburg Nymphenburger Sommer 2015. Mariam Batsashvili (Klavier). Werke von Beethoven, Mozart & Liszt So. 28.6., 18:00 uhr Bayerische Staatsoper Münchner Opernfestspiele. Debussy: Pelléas et Mélisande (Premiere). Christiane Pohle (Regie), Constantinos Carydis (Leitung) Mo. 29.6., 18:00 uhr neuhauserstraße am richard-Strauss-Brunnen Oper in Taschenbuchformat. Mozart: Die Entführung aus dem Serail

MünSTer Do. 18.6., 19:30 uhr rathaus (rathausfestsaal) Eine italienische Nacht. Lutz Görner (Lesung), Nadia Singer (Klavier). Musik und Texte von Rossini, Donizetti, Bellini, Paganini, Liszt & Heine

TIPP

neuSS Mo. 22.6., 20:00 uhr Globe Theater Shakespeare-Festival. Dominique Horwitz (Rezitation), Lautten Compagney Berlin, Wolfgang Katschner (Leitung). Werke von Dowland, Playford u. a. Di. 23.6., 20:00 uhr Globe Theater Wie es euch gefällt - Shakespeare-Theater a-cappella. Gustav Peter Wöhler (Rezitation), Christoph Schnackertz (Klavier), WDR Rundfunkchor Köln, Stefan Parkman (Leitung). Werke von Prokofjew, Janson, Parkman, Martin, Beethoven, Williams, Bergerheim, Mäntyjärvi, Johanson, Lindberg & Liszt. Weitere Infos siehe Tipp

nürnBerG Sa. 13.6., 19:00 uhr St. egidien Fränkischer Sommer: Eröffnungskonzert. Sophia Brommer (Sopran), Franz Vitzthum (Countertenor), Andreas Post (Tenor), Martin Berner (Bariton), Kammerchor der Universität Erlangen-Nürnberg, Fränkische Philharmonie, Julian Christoph Tölle (Leitung). Händel: Samson Fr. 19.6., 21:00 uhr St. Lorenz Musica Sacra International. Maximilian Schmitt (Evangelist), Concerto Köln, Chor des Bayerischen Rundfunks, Peter Dijkstra (Leitung). Bach: Johannes-Passion Mi. 24.6., 20:00 uhr St. Sebald Musica Sacra International. Bamberger Symphoniker, Jonathan Nott (Leitung). Ligeti: Poème Symphonique, Bach/ Stokowski: Komm, süßer Tod, Strauss: Tod und Verklärung op. 24, Schubert: Sinfonie h-Moll „Unvollendete“

oLDenBurG

PaTricia KoPaTcHinSKaJa Sa. 20.6., 16:00 uhr Konzertkirche neubrandenburg Festspiele Mecklenburg-Vorpommern: Eröffnungskonzert. Patricia Kopatchinskaja (Violine), NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung). Werke von Tschaikowsky & Berlioz Bühne gründlich fegen: Patricia Kopatchinskaja – die sich selbst eine „ungekämmte und eher schmutzige Wildsau“ nennt, läuft nämlich bei ihren Konzerten stets barfuß auf, um die Musik auch zu spüren.

14 Termin-Tipps concerti 06.15

Fr. 5.6., 19:30 uhr Staatstheater (Großes Haus) Händel: Hercules. Jörg Halubek (Leitung), Thomas Bönisch (Leitung), Jürgen R. Weber (Regie) Sa. 13.6., 19:30 uhr Staatstheater (Großes Haus) Boleidieu: La Dame Blanche. Vito Cristofaro (Leitung), Nadja Loschky (Regie) So. 28.6., 15:00 uhr Staatstheater (Großes Haus) Jully: Mosaik in der Nacht/Jurassic Trip. Antoine Jully (Choreographie)

STeFan ParKMan Di. 23.6., 20:00 uhr Globe Theater neuss Wie es euch gefällt Shakespeare-Theater a-cappella. WDR Rundfunkchor Köln, Stefan Parkman (Leitung). Lindberg: Shall I Compare Thee to a Summer‘s Day, Parkman: Take, O Take Those Lips Away, Janson: Why Is My Verse So Barren Of New Pride, Vaughan Williams: Three Shakespeare Songs, Mäntyjärvi: Four Shakespeare Songs, Martin: Songs of Ariel u. a. Seitenwechsel: Kommt die Anfrage, ob Stefan Parkman nicht den Evangelisten in Bachs Johannes-Passion singen wolle, lässt der Dirigent sofort den Taktstock liegen – „ich liebe diese Partie!“

Sa. 13.6., 19:30 uhr Villa Papendorf Begegnung im Salon. Sophie von Kessel (Rezitation), Ruth Kirchner (Gesang), Isabelle Lhotzky (Klavier). Werke von Piazzolla u. a. Fr. 26.6., 20:00 uhr Villa Papendorf Ausser der Reihe. Maria Magdalena Wiesmaier (Campanula). Werke von Bach, Marais u. a. Sa. 27.6., 19:30 uhr Villa Papendorf Klassik ganz privat. Jan Vogler (Violoncello), Matthias Kirschnereit (Klavier). Bach: Suite Nr. 1 G-Dur BWV 1007, Beethoven: Cellosonate A-Dur op. 69, Schostakowitsch: Cellosonate d-Moll

reDeFin Sa. 27.6., 18:00 uhr Landgestüt redefin Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Daniel Hope (Violine), Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Leitung). Werke von Mendelssohn & Brahms

ScHWerin So. 21.6., 11:00 uhr Marktplatz Schwerin Festspiele Mecklenburg-Vorpommern: Fahrradkonzert. Baiba Skride (Violine), Nils Mönkemeyer (Viola) u. a.

PaPenDorF/roSTocK

STrauBinG

Fr. 12.6., 19:30 uhr Villa Papendorf Außer der Reihe. Nuria Rial (Gesang), Heiko Ossig (Gitarre). Spanische Chansons

Di. 23.6., 18:00 uhr Theresienplatz am Fischbrunnen Oper in Taschenbuchformat. Mozart: Die Entführung aus dem Serail

Foto: Marco Borggreve, PD, Virgin Classic

MüLHeiM

TIPP


STuTTGarT Sa. 13.6., 20:00 uhr Liederhalle (Mozart-Saal) François Leleux (Oboe & Leitung), Stuttgarter Kammerorchester. Mendelssohn: Streichersinfonie Nr. 7 d-Moll & Lieder ohne Worte, Mozart: Oboenkonzert C-Dur KV 314, Haydn: Sinfonie Nr. 44 e-Moll „Trauersinfonie“ So. 14.6., 18:00 uhr St. nikolaus Kirche Sergio Orabona (Orgel). Werke von Bossi u. a. Fr. 26.6., 20:00 uhr Liederhalle (Beethoven-Saal) Lise de la Salle (Klavier), Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, Stéphane Denève (Leitung). Beethoven: Sinfonie Nr. 7, Rachmaninow: Paganini-Rhapsodie op. 43, Skrjabin: Le Poème de l’extase

unTerScHLeiSSHeiM Do. 25.6., 19:00 uhr rathausplatz Oper in Taschenbuchformat. Mozart: Die Entführung aus dem Serail

VöLLen Do. 25.6., 20:00 uhr Kirche Völlen Gezeitenkonzerte. Matthias Winckhler (Bariton), Verena Metzger (Klavier). Schubert: Die schöne Müllerin

Sa. 27.6., 20:00 uhr Schloss (renaissancehof) Weilburger Schlosskonzerte. Sebastian Manz (Klarinette), Musica Viva Moskau, Alexander Rudin (Leitung). Haydn: Sinfonie G-Dur Hob. 47, Stamitz: Klarinettenkonzerte

TIPP

WeiMar Mo. 1.6., 19:30 uhr Weimarhalle Mahler: Sinfonie Nr. 3 d-Moll. Katarina Karneus (Mezzosopran), Staatskapelle Weimar, Patrik Ringborg (Leitung) Sa. 13.6., 19:30 uhr Deutsches nationaltheater (Großes Haus) Vollmer: Lola rennt (Premiere). Martin Hoff (Leitung), Dissmeier & Wiehle (Regie) So. 28.6., 19:30 uhr Weimarhalle Staatkapelle Weimar, Antoni Wit (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 38 „Prager“, Bruckner: Sinfonie Nr. 3

WuPPerTaL So. 14.6., 20:00 uhr Historische Stadthalle Saitenspiel. Minguet Quartett, Gerard Caussé (Viola), Alexander Hülshoff (Violoncello) Di. 16.6., 20:00 uhr Historische Stadthalle Kristian Bezuidenhout (Klavier). Werke von Mozart

WeiLBurG

WürzBurG

So. 14.6., 19:00 uhr Schloss (renaissancehof) Weilburger Schlosskonzerte. Martin Stadtfeld (Klavier), Dresdner Kapellsolisten, Helmut Branny (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 43 „Merkur“, Bach: Klavierkonzert f-Moll BWV 1056, Mozart: Klavierkonzert Nr. 9 & Sinfonie A-Dur KV 201

Fr. 5.6., 19:00 uhr residenz Mozartfest Würzburg: Residenz-Gala. Sergei Nakariakov (Trompete), Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg, Juri Gilbo (Leitung). Grieg: Aus Holbergs Zeit, Mozart: Hornkonzert Nr. 4 Es-Dur KV 495, Haydn: Sinfonie Nr. 49 „La Passione“, Arban: Der Karneval von Venedig

renauD caPuÇon Fr. 12.6., 20:00 uhr residenz Würzburg Mozartfest Würzburg. Renaud Capuçon (Violine), Bamberger Symphoniker, Lahav Shani (Leitung). Mozart: Ouvertüre zu „Le nozze di Figaro“ , Hosokawa: Elegy (UA), Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll, Beethoven: Sinfonie Nr. 7 Gipfelträume: Als Geiger ist Renaud Capuçon schon oben angekommen. Doch sein Lebenstraum könnte ihn noch in ganz andere Höhen führen: Er möchte auf dem Gipfel des Montblanc musizieren.

Fr. 12.6., 20:00 uhr residenz Mozartfest Würzburg. Renaud Capuçon (Violine), Bamberger Symphoniker, Lahav Shani (Leitung). Mozart: Ouvertüre zu „Le nozze di Figaro“ , Hosokawa: Elegy (UA), Mendelssohn: Violinkonzert u. a. Weitere Infos siehe Tipp

Fr. 26.6., 20:00 uhr residenz (Kaisersaal) Mozartfest Würzburg. Frank Peter Zimmermann (Violine), Antoine Tamestit (Viola), Kammerorchester des Symphonieorchesters des Bayerischen Mo. 8.6., 20:00 uhr residenz MozartRundfunks, Radoslaw Szulc (Leitung). So. 21.6., 11:00 uhr Schloss (untere fest Würzburg. Diana Damrau (Sopran), Mozart: Violinkonzerte Nr. 2 & 5, Sinfoorangerie) Weilburger SchlosskonzerHelmut Deutsch (Klavier). Lieder von20.03.15 nia Concertante Es-Dur te. Emma Kirkby (Sopran), Jakob 15_03_20_AZ 124 mm x Lind58 mm Concerti_druck Int Stiftung 09:19 Seite 1 KV 364, Haydn: Mozart, Schubert, Strauss u. a. Sinfonie Nr. 22 Es-Dur „Der Philosoph“ berg (Laute). The English Muse

Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 06.15 Termin-Tipps 15



festiVAls In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor

Foto: Paul Flanagan

Ein Anwesen wie gemacht für ein Festival: das Landgut La Foce in der Toskana

24_toskana magische begegnungen im sehnsuchtsland Die Incontri in Terra di Siena vereinen in der Toskana Agrikultur mit Hochkultur 26_colmar französisch-deutsche freundschaft nach noten Festival International de Colmar: Tradition und Kontinuität 28_braunschweig soli deo Gloria oder ein leben für die kunst Wie Graf Günther von der Schulenburg die Klassikstars ins Braunschweiger Land lockt 29_zürich Von Geld, macht und liebe im schweizer finanzzentrum Klares Profil bei den Festspielen Zürich 30_bad arolsen auf zu neuen musikalischen ufern Arolser Barock-Festspiele: Zahlreiche Debüts zum Jubiläum 30_kissingen Grenzen überwunden Seit 1986 lockt der Kissinger Sommer auch Kulturtouristen in das Bayerische Staatsbad 31_zwickau schwimmende lichter auf dem schwanenteich Schumannfest Zwickau Juni 2015 concerti   23


FEStiValGUidE

Sonnenlicht, sanfte Hügel und Zypressen: der Deutschen liebstes Bild von der Toskana

magische begegnungen im sehnsuchtsland

N

irgends besitzt die Toskana eine erregendere Schönheit als hier im Süden der Sehnsuchtsregion der Deutschen. Mit Montepulciano und Montalcino finden sich hier die legendären Orte guten Weins; dank der reichen Palette regionaler Spitzenprodukte lässt sich speisen wie Gott in Italien – und das OrciaTal sowie die karstige Landschaft der Crete-Hügel betören das Auge. Günstig gelegen an der Via Francigena und Via Cassia nach Rom machten Pilger wie Kaufleute hier jahrhundertelang Halt und brachten bescheidenen Wohlstand. 24  concerti Juni 2015

Wo heute der Individualtourismus blüht wie kaum sonst im krisengebeutelten Stiefelstaat, herrschte vor 100 Jahren freilich nichts als bittere Armut: Die Abholzung weiter Landstriche hatte den Bauern ihre Lebensgrundlage geraubt. Auch das Landgut von La Foce, 1498 von Renaissance-Architekt Peruzzi als Osteria für die Durchreisenden gebaut, war der Verwahrlosung preisgegeben, als der florentinische Adlige Antonio Origo und seine junge angloamerikanische Frau Iris es 1924 kauften. Ihre Vision: die umfassende Kultivierung und Resozialisierung des An-

wesens wie der gesamten Gegend. Sie bauten nicht nur den Bauernhof aus, sondern schufen eine Schule, einen Kindergarten und ein Tageskrankenhaus. Und sie ließen vom englischen Landschaftsarchitekten Cecil Pinsent einen Garten entwerfen, der ihrer praktischen Vision eine ästhetische an die Seite stellte. Eine politische kam dann im Zweiten Weltkrieg hinzu: La Foce wurde zum Fluchtort für evakuierte Kinder und geflohene Kriegsgefangene – die 1988 verstorbene Iris Origo hat die bewegten Zeiten in ihren Büchern aufregend lebendig gehalten. = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: Paul Flanagan

die incontri in terra di siena vereinen im süden der toskana agrikultur mit Hochkultur. Von Peter Krause


Heute trägt ihre Tochter Bene­ detta hier die Verantwortung, und deren Sohn Antonio Lysy ist künstlerischer Leiter jenes Kammermusikfestivals, das den bezeichnenden Namen „Incontri in Terra di Siena“ trägt. Begegnungen also wollen die Nachkommen der Origos nun bereits seit 1989 stiften – im Andenken an ihre Eltern und Großeltern. Zu den Gründungsmitgliedern des Festivals gehörten keine geringeren als Hans Werner Henze und Yehudi Menuhin: Der große Geiger hatte einst den Vater des heutigen Festivalchefs unterrichtet – und jener Alberto Lysy wiederum war es, der dann seinerseits die Menuhin Musik­ akademie im schweizerischen Gstaad 1977 mitinitiierte. Brücken bauen über die Musik hinaus

Eben dieser Geist des Miteinanders von erfahrenen und jungen Meistern ist es, der nun auch die „Incontri“ prägt: Station machen hier nicht nur strahlkräftige Namen wie in

den vergangenen Jahren etwa der Geiger Maxim Vengerov, der Pianist Saleem Ashkar oder auch Maestro John Eliot Gardiner, der in diesem Sommer mit Monteverdis Madrigalen in die Hügel südlich von Siena ebenso zurückkehrt wie das Borromeo String Quartet. Nein, gleichsam als Fortschreibung des sozialen und politischen Engagements der Begründer einer Renaissance von La Foce haben hier eben auch Projekte ein Zuhause, die – ähnlich Daniel Barenboims West-Eastern Divan Orchestra – durch die künstlerische Kommunikation Brücken bauen. So war einer der musikalischen und emotionalen Höhepunkte des Programms im vergangenen Jahr etwa der Auftritt des Polyphony Youth Ensembles: Da vereinten sich arabische und jüdische Studierende, um in erregter Harmonie Haydn und Dvorˇák zu spielen – junge Leute, die zu Botschaftern der Möglichkeit friedlicher Konfliktlösungen wurden.

Begegnungen finden in La Foce aber auch im Kleinen und jenseits des offiziell Planbaren statt, und auch sie stehen ganz konkret für die Haltung der Familie Origo, die Rekultivierung ihrer Region als Kulturprojekt zu begreifen. Hier lauscht der toskanische Bauer neben dem amerikanischen Mäzen der Musik. Plaudern die Besucher mit den Musikern in der Pause – um sich hernach entspannt im „Dopolavoro“ zu treffen, jenem Restaurant namens „Nach-der-Arbeit“, das sich im Festivalherzen, dem Ort Castelluccio, befindet. Seine Verankerung in der Region muss das kleine feine Festival von La Foce also nicht behaupten: Es lebt sie einfach. Und wird dadurch ganz ohne wohlfeile Marketingsprüche zu einem musikalischen Magneten mit großer Strahlkraft. Incontri in Terra di Siena 25.7. - 31.7.2015 John Eliot Gardiner, Ian Bostridge, Alessio Bax, Borromeo String Quartet, Antonio Lysy u. a. Sarteano, Pienza, La Foce u. a.

Berliner Festspiele in Zusammenarbeit mit der Stiftung Berliner Philharmoniker

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Juni 2015 concerti   25


Festivalguide

Französisch-deutsche Freundschaft nach Noten Beim Festival International de Colmar setzt Vladimir Spivakov auf Festivaltradition und Kontinuität. Von Georg Rudiger

S

ommerzeit ist Festivalzeit, kaum eine Region, in der nicht zumindest ein paar Konzerte in reizvollem Ambiente stattfänden. Und so hat die Festival-Dichte hierzulande denn auch einen Grad erreicht, der von den Veranstaltern ob der zahlreichen Mitbewerber Flexibilität und flottes Marketing erfordert: Spezielle Örtlichkeiten, Angebote für Kinder und Jugendliche, Crossover-Projekte und ungewöhnliche Konzertformate gehören da fast schon zum Standard der Festivalmacher.

26  concerti Juni 2015

Ganz anders im französischen Colmar: Das dortige Internationale Musikfestival setzt auch in seiner 27. Ausgabe auf Bewährtes – das Konzept, das der künstlerische Leiter Vladimir Spivakov bei seinem Amtsantritt 1989 entwickelt hat, ist bis heute nahezu unverändert geblieben. Ein Schwerpunktthema, das einem Komponisten oder Interpreten gewidmet ist, sorgt alljährlich für einen roten Faden im Programm und damit auch für Abwechslung. Widmungsträger in diesem Jahr ist der 2012 verstorbene

französische Trompeter Maurice André – und mit seinem Sohn Nicolas sowie mit Ber­ nard Soustrot und Guy Touvron treten beim Konzert des Württembergischen Kammerorchesters in der Kapelle St. Pierre gleich drei seiner Schüler auf. Indes machen Werke für Trompete nur einen geringen Teil des Gesamtprogramms aus: Wie jedes Jahr dominiert das russische Repertoire, zudem ist auch viel Französisches und Deutsches in Colmar zu hören – Neue Musik dagegen so gut wie gar nicht.

Foto: Bernard Fruhinsholz

Zentraler Festival-Spielort für die Orchesterkonzerte: die ehemalige Franziskanerkirche St. Matthieu in Colmar


Dafür lassen sich in den Mittagskonzerten im Koïfhus mitten in der Altstadt für wenig Geld junge Talente mit Kammermusik erleben. Vor drei Jahren fiel hier etwa die fabelhafte Geigerin Vineta Sareika mit dem Trio Dali auf – inzwischen ist die Lettin Primaria des renommierten Artemis Quartetts. Auch ihre deutsche Kollegin Arabella Steinbacher war schon zu einem frühen Zeitpunkt ihrer Karriere in Colmar zu Gast: Festivalleiter Spivakov hat offenbar ein Händchen für junge Talente. Jeden Tag gibt es ein- bis zweimal Kammermusik sowie ein großes symphonisches Konzert in der Kirche St. Matthieu mit Schwergewichten des Repertoires; die Preise sind relativ niedrig, die Kleidung eher leger – dennoch sind junge Zuhörer kaum zu sehen. Ebenso wenig wie Werkeinführungen oder Programmtexte: Vermittelt wird hier nichts. Dies schön altmodische Festival vermittelt sich selbst – und wird vom Publikum sehr gut angenommen. Dies- und jenseits der Grenze, die in Colmar nicht weit weg ist, und so ist im Publikum denn auch viel Deutsch zu hören.

Festspielsommer 2015 20. Juni – 19. September

Mehr als nur ein Konzertort: In der Altstadt laden Cafés zu Flammkuchen und Wein ein

Ein Kulturaustausch zwischen den beiden Ländern, der 1979 noch nicht so selbstverständlich war, als Karl Münchinger mit seinem Stuttgarter Kammerorchester das Musikfestival gründete. Ebenso blieb es Spivakov auch überlassen, für eine größere internationale Ausstrahlung des Festivals zu sorgen: Heute gibt hier alljährlich Grigory Sokolov einen seiner begehrten Klavierabende, in diesem Sommer sind zudem mit dem Brüderpaar Renaud (Violine) und Gautier (Cello) Capuçon sowie dem Pianisten Jean-Yves Thibaudet weitere internationale Topstars zu erleben. Dazwischen aber lohnt ein Gang durch die malerische Altstadt Colmars, ein Besuch des Isenheimer Altars in der Dominikanerkirche oder auch in einem der zahlreichen Cafés, um dort einen Flammkuchen mit einem Glas Pinot Gris zu genießen. Schließlich lauscht ein gefüllter Magen am Abend gleich noch einmal so gern. Festival International de Colmar 3.7. - 14.7.2015 Jean-Yves Thibaudet, Grigory Sokolov, Frank Peter Zimmermann, Antoine Tamestit, Renaud Capuçon u. a.

KART EN UNTE R

T 038 5918 5 585

25 Jahre Festspiele Mecklenburg-Vorpommern Unerhörte Orte · 360° Viola · Pavillon Zukunft · Landpartie · Open Air · Preisträger in Residence Anne-Sophie Mutter · Kent Nagano · Quatuor Ebène · Murray Perahia · Julia Fischer · Nils Mönkemeyer u.v.m. www.festspiele-mv.de


Festivalguide

Soli Deo Gloria oder ein Leben für die Kunst Wie Graf Günther von der Schulenburg die Klassikstars ins Braunschweiger Land lockt

für musikalische Qualität und für die Mentalität von Musikern.“ Und er hat jene Ausstrahlung, ohne die gerade die schönsten Pläne nur Blütenträume bleiben würden. „Ohne Kultursponsoring“, sagt er, „würde es Soli Deo Gloria nämlich nicht geben.“ So hat er es verstanden, die Richtigen und Wichtigen anzusprechen: allen voran Volkswagen, aber auch Sparkasse, Stiftungen und Institutionen. Wobei er nie wie ein Bittsteller auftritt: Im Gegenteil, viele sind spürbar stolz, wenn sie in seiner Nähe gesichtet werden.

Prachtvoll: Im Dom Königslutter wird Bachs Johannes-Passion erklingen

S

ir John Eliot Gardiner war es, der 2006 den Ehrgeiz des Grafen Günther von der Schulenburg weckte, dem kulturell nicht eben verwöhnten Braunschweig eine Konzertreihe zu schenken. Sie bekam den Namen „Soli Deo Gloria“ und mit dieser Signatur, die Johann Sebastian Bach vielen seiner Werke eingeschrieben hat, auch ein Programm: die Darbietung sakraler Musik auf der Grundlage der historischen Aufführungspraxis. Graf Schulenburg, Spross eines acht Jahrhunderte alten Adelsgeschlechts, ist im Hauptberuf Land- und Forstwirt, führt das 920 Hektar große Rittergut Bisdorf nahe Wolfsburg und verwaltet mehr als 5000 Hektar

28  concerti Juni 2015

Wald in mehreren Bundesländern. Vor allem aber ist er Enthusiast: ein engagierter, kundiger Sammler zeitgenössischer Kunst, ein leidenschaftlicher Musikfreund, der alle Jahre die Salzburger Festspiele besucht. Und dort durch den Galeristen Thaddaeus Ropac viele Künstler kennengelernt hat, darunter Georg Baselitz, der, wie viele andere Zelebritäten, an seinem Bisdorfer Küchentisch gesessen hat – dort, wo „viele Dinge aufeinandertreffen“, wie Schulenburg es formuliert. Mit dem Freimut, der sich mit dem Erfolg einstellt, sagt der hünenhafte Graf: „Ich bin kein Musiker, habe aber, wie mir viele gesagt haben, ein Gespür

Zudem hat er aus der Einsicht, dass nichts Neues findet, wer als das Schönste immer nur die Vergangenheit anbetet, das Programm erweitert – auch mit Blick auf Besucher, die Stars erleben wollen. So holte er die Dresdner Staatskapelle unter dem charismatischen Christian Thielemann nach Braunschweig; ließ eine Werkshalle von VW freiräumen, damit auch die Mitarbeiter einmal den Markenbotschafter ihres Konzerns, den Pianisten Lang Lang, bewundern konnten; und lockt in diesem Jahr mit der Mezzosopranistin Elı¯na Garancˇa eine der großen Operndiven unserer Zeit zu einem Open Air Konzert in das einstige Zonenrandgebiet. Zwar nicht „Soli Deo Gloria“, aber dafür ganz im Zeichen der großen Oper. Jürgen Kesting Soli Deo Gloria 19.6. - 11.7.2015 Collegium Vocale Gent, Philippe Herreweghe, Trevor Pinnock, Ragna Schirmer, Elīna Garanča u. a. Braunschweig, Königslutter u. a. = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Fotos: Fotoarchiv der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz/Andreas Greiner-Napp, Tonhalle Zürich

Klassik für alle: Lang Lang in der VW Werkshalle


N

Und in diesem Sommer bildet William Shakespeare – auf halber Strecke zwischen seinem 450. Geburts- und seinem 400. Todestag – den Angelpunkt der Programme. Tonhalle, Opernhaus, Schauspielhaus, Kunsthaus sowie zahlreiche Veranstalter der freien Szene beleuchten das Werk des Dramatikers und seine Wirkung bis in unsere Zeit. In 150 Veranstaltungen erfahren die aus Hamlet, Romeo und Julia und anderen Stücken abgeleiteten Aspekte von Geld, Macht und Liebe an 26 Spielorten teilweise sehr aktuelle Realisierungen, wenn etwa in Miller‘s Studio das Projekt Trilogie des Geldes gezeigt wird. Und von Geld verstehen die Zürcher ja bekanntlich etThomas Schacher was. Festspiele Zürich 12.6. - 12.7.2015 Sir András Schiff, Manfred Honeck, Christian Tetzlaff, Anne-Sophie Mutter, Lise de la Salle, Fabio Luisi, Enrico Pieranunzi u. a.

Opus 70 – Das Fest! 25. Juli bis 2. August 2015 Das älteste Kammermusikfestival Deutschlands wird 70! Gefeiert wird u.a. mit: · KRISTIAN BEZUIDENHOUT · DORIC STRING QUARTET · HEINZ HOLLIGER · ENSEMBLE RESONANZ · LARS VOGT · TANJA TETZLAFF · MAURICE STEGER · HILLE PERL · CHRISTIAN TETZLAFF · SOLISTENENSEMBLE KALEIDOSKOP Künstlerische Leitung: Carolin Widmann (letztmalig) Infos und Karten: Tel. 0 58 62 / 941 430 www.musiktage-hitzacker.de www.reservix.de

© S. Bolesch

euer Name, neues Image. Als „Zürcher Festspiele“ war das Sommerfestival an der Limmat 1996 vom damaligen Opernhausintendanten Alexander Pereira aus der Taufe gehoben worden und bildete jahrelang mehr oder weniger eine willkommene SaisonVerlängerung der beteiligten Kulturinstitute – ohne wirklich klares Profil. 2012 übernahm dann Elmar Weingarten, bis vorigen Sommer Intendant des Tonhalle-Orchesters, den Vorsitz, taufte das Festival in „Festspiele Zürich“ um und verpasst den Konzerten nun in jedem Jahr eine andere Themen-Klammer. So ist Weingarten im Wagnerjahr 2013 mit dem Motto „Treibhaus Wagner“ ein Coup gelungen, der dem Festival international Beachtung verschafft hat. Letztes Jahr kam unter dem Motto „Prometheus“ eine sensationelle Aufführung von Nonos gleichnamiger Komposition zustande.

© G. Bertazzi

Intendant Elmar Weingarten hat den Festspielen Zürich ein klares Profil verpasst

© M. Borggreve

Von Geld, Macht und Liebe im Schweizer Finanzzentrum

Ihre Akustik begeisterte schon Brahms: die Tonhalle Zürich Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

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Festivalguide

Auf zu neuen musikalischen Ufern Arolser Barock-Festspiele: Zahlreiche Debüts zum Jubiläum im »Waldecker Land«

J

ubiläum – 30. Arolser BarockFestspiele: Andere würden solch einen Geburtstag mit alten Bekannten feiern, doch Dorothee Oberlinger bricht lieber „Zu neuen Ufern“ auf. Natürlich hat die künstlerische Leiterin auch in diesem Jahr aus der barocken Musikszene renommierte Solisten und Ensembles eingeladen wie Sopranistin Nuria Rial oder Al Ayre Español, doch sie alle geben ihr Debüt im „Waldecker Land“. Hier im Herzen der Republik, wo Wälder und Dörfer noch

immer die Landschaft prägen, wo dereinst die Fürsten zu Waldeck und Pyrmont herrschten und ihre Nachfahren bis heute in jener prächtigen Barockresidenz wohnen, die den zentralen Veranstaltungsort der Festspiele bildet. Doch über das wunderschöne Schloss hinaus liegt Oberlinger auch daran, das Landstädtchen einzubinden, und so spielt die Musik ebenso in Hotel und Stadtkirche, gibt es Kabarett, Gala-Diner, Ausstellungen und Führungen. Christoph Forsthoff

Alles im Zeichen des Barock: die Stadtkirche in Bad Arolsen 30. Arolser Barock-Festspiele 3.6. - 7.6.2015 Ensemble Odyssee, Al Ayre Español, Dorothee Oberlinger, Nuria Rial, Alicia Amo, Eduardo Banzo, Arte dei Suonatori, Elizabeth Dobbin u. a.

Grenzen überwunden

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Zentrum des Festivals: der Regentenbau am Rosen­garten Kissinger Sommer 19.6. - 19.7.2015 Igor Levit, Lisa Batiashvili, Alisa Weilerstein, Arcadi Volodos, Cecilia Bartoli, Simone Kermes, Martin Stadtfeld, Sabine Meyer u. a. 30 concerti Juni 2015

ubiläum im Frankenland: Der Kissinger Sommer feiert seine 30. Auflage. Verbunden ist das Festival bis heute mit einem Namen: Kari KahlWolfsjäger. 1986 probte die Gründungs­intendantin dabei gleich zur Premiere den Brückenschlag zwischen Ost und West: „Europa in Kultur“ hieß das Motto im geteilten Deutschland. Inzwischen sind Grenzen gefallen, Europa ist zusammengerückt. So stehen heute nicht nur berühmte Stars und Orchester aus der ganzen Welt auf der Bühne des prachtvollen Regentenbaus, auch das Publi-

kum ist international. Einen ganz eigenen Fanclub haben sich dabei über die Jahre die hochbegabten Nachwuchskünstler erspielt, die hier ihre Talente erproben – ihre intensive Förderung ist zu einer wichtigen Säule des künstlerischen Konzepts geworden. Und noch zwei weitere Veranstaltungsreihen prägen seit einigen Jahren das Programm: die KlangWerkstatt für Instrumentalisten sowie die Liederwerkstatt mit Uraufführungen zeitgenössischer Komponisten. Natürlich auch zum GeUrsula Lippold burtstag. = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Fotos: Hanff, Touristik-Service Bad Arolsen, Foto-Atelier Lorenz, HR Schulze

Seit 1986 lockt der Kissinger Sommer jedes Jahr auch Kulturtouristen in das Bayerische Staatsbad


schwimmende lichter auf dem schwanenteich s c H u m a n n - f e st z W i c kau

Robert Schumann zu ehren: Das hat Tradition in seiner Geburtsstadt Zwickau. Am ersten Schumannfest 1847 nahmen der 37-Jährige und Gattin Clara noch selbst teil; das zweite zum 50. Geburtstag des 1856 verstorbenen Künstlers folgte zwar erst 1860, doch die damaligen Ideen wirken bis heute fort. So erlebt zum diesjährigen Schumannfest, das im Zeichen des 175. Hochzeitstags von Robert und Clara steht, das „Lichterfest“ von 1860 seine dritte Wiederauflage: Im von Fackeln und schwimmenden Lichtern illuminierten Schwanenteichpark nahe des Zentrums finden Konzerte statt. Ein bunter Mix wie das gesamte Festival, das in seiner Vielfalt einem breiten Publikum samt Kindern und Freunden von Jazz und Rock Zugang zum Werk des großen Romantikers bietet. Eben ganz so wie schon bei der Premiere Torsten Kohlschein 1847.

Weitere tiPPs ostfriesland

Gezeitenkonzerte 19.6. - 9.8.2015 Wer das platte Land zwischen Dollard und Jade­ busen noch nie besucht hat, sollte dieses Festival zum Anlass neh­ men. Pianist Matthias Kirschnereit hat wieder ein ein vielverspre­ chendes Programm mit Stars und neuentdeckungen gestaltet. rHeinGau

rHeinGau musik festiVal

¡Viva España! Das Klassik-SommerFreiluft-Vergnügen

27.6. - 12.9.2015 Musik zwischen Weinbergen, Klostermäuern und Schlosshöfen – da darf auch das eine oder andere Glas Riesling nicht fehlen. Als Composer in Residence steht dieses Jahr Lera Auerbach im Mittelpunkt.

17. bis 19.7.2015 Knoops Park, Bremen-Lesum

freden

fredener musiktaGe 17.7. - 9.8.2015 Ländliche idylle: im Sommer sitzt man im schönen Leinetal zwischen Hannover und Göttingen in der Fredener Zehnt­ scheune und lauscht Kammermu­ sik von Beethoven bis Berg – Grill­ fete mit Scottish Folk inklusive.

Das Programm 17.7. ›Operngala‹ ›Notturno‹

daVos/scHWeiz

daVos festiVal 31.7. - 15.8.2015 Zum 20. Mal treffen sich in Davos junge Musiker aus aller Welt, um gemeinsam Kammermusik zu machen. Aber auch das Publikum ist etwa beim „Singen für alle“ gefragt. samos/GriecHenland

Geburtstagsparty: Am Denkmal feiern die Zwickauer Schumann schumann-fest zwickau 4.6. ­ 14.6.2015 Calmus Ensemble, Annette Dasch, Helmut Deutsch, Abegg­Trio, Konstanze Eickhorst, Eric Le Sage, Daniel Schmutzhardt u. a.

samos YounG artists festiVal 7.8. - 13.8.2015 Am Rande zwi­ schen Orient und Okzident prä­ sentieren internationale junge Musiker im Amphitheater Kam­ mermusik, aber auch Oper, Jazz, Folklore und Weltmusik.

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

18.7. ›Tee in Lesmona‹ Lesung mit Kammermusik ›Großes Orchesterkonzert‹ Open-Air-Filmnacht 6.7. Der Familientag Tickets und weitere Informationen unter: Tel. 0421 – 32 19 19 www.kammerphilharmonie.com info@kammerphilharmonie.com

Juni 2015 concerti   31 KP_anzeige-concerti_39x178.indd 1 07.05.15 09:31


rezensiOnen CDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

Perfektionist: Felix Klieser strebt nach dem reinen Klang

Verblüffende klangmalereien cd des monats Der junge Hornist Felix Klieser

beglückt mit Werken aus der Wiener Klassik

32  concerti Juni 2015

weist sich mit Werken der beiden Haydn-Brüder und einer Mozart-Rekonstruktion erneut als unbestrittener Meister seines Fachs – und dies unglaublich vielseitig, nämlich sowohl auf dem hohen als auch auf dem tiefen Horn, die er beide gleichermaßen völlig souverän beherrscht. Dieser junge HornVirtuose ist wirklich sensationell! Begleitet wird Klieser vom Württembergischen Kammerorchester Heilbronn unter Ruben Gazarian, der die Melo-

dielinien und Harmonien strahlend aufblühen lässt. Sehr deutlich ist zu spüren, wie sich Solist und Orchester gegenseitig befeuern und die Affekte dieser Musik voller Neugier erforschen. So dass diese CD tatsächlich das reine Glück verströmt. Eckhard Weber J. Haydn: Hornkonzerte nr. 1 & 2, m. Haydn: concertino, mozart: Hornkonzert es-dur kV 370b/371 Felix Klieser (Horn), Württembergi­ sches Kammerorchester Heilbronn, Ruben Gazarian (Ltg.). Berlin Classics

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Foto: Maike Helbig

W

as für aufregende Kadenzen! Was für ein unfassbar reiner, schlanker und flexibler Hornklang! Und dabei doch so kraftvoll und ausdrucksstark, so verblüffend direkt in den Phrasen und differenziert in der Farbgebung. Mal markig, mal zart spielt hier Echo-Preisträger Felix Klieser, Triller und Verzierungen sind fein gedrechselt, man hört getupfte Staccati und schwelgerische Legato-Bögen. Der Hornist er-


feuerwerk auf dem klavier

bach: toccaten & fugen bWV 538, 540 & 565, toccata, adagio & fuge bWV 540, toccata bWV 566 u. a. Christoph Schoener (Orgeln an St. Michaelis Hamburg). MDG

skrjabin: le Poème de l‘extase, liszt: trauergondel nr. 2 sowie Werke von banter, messiaen & kelkel Maria Lettberg (Klavier) C2/Es­Dur

Mächtig, feierlich, verinnerlicht, in­ tim: Johann Sebastian Bachs Orgel­ Toccaten und zwei Choralbearbei­ tungen erklingen in dieser neuein­ spielung im vielfach aufgefächerten Farbspiel – wie ein großes Orchester mit ausdifferenzierten Kraftentfal­ tungen, von monumental bis filigran. Christoph Schoener, Kirchenmusik­ direktor an der Hamburger Haupt­ kirche St. Michaelis, lässt dabei die Muskeln spielen und demonstriert den Klangreichtum der 2010 rundum erneuerten vierteiligen Orgelanlage. Dank der strahlkräftigen Akustik wird diese Aufnahme so zu einem mitrei­ ßenden Hörerlebnis. (EW)

2015 richtet die Klassik­Szene den Blick auf Alexander Skrjabin: Vor 100 Jahren starb der Meister tönender Klangmystik und aufgereizter Eksta­ se. Skrjabin­Spezialistin Maria Lett­ berg hat nun eine Hommage einge­ spielt, die obendrein aufschlussreiche Querverweise bietet. Ausgangspunkt ist Skrjabins Orchesterwerk Poème de l’extase als Klavierbearbeitung, was bei Lettberg zum Feuerwerk mit über­ bordender Farbentfaltung gerät und aufzeigt, wie modern diese Klänge gedacht sind. in tosendes Wasser führt die Pianistin hernach Liszts Trauergondel, während sie Messiaens Kla­ vierstücke intensiv strahlen lässt. (EW)

blitzeblanke brillanz

ungetrübtes Vergnügen

strawinsky: le sacre du Printemps, 3 stücke für streichquartett (für klavier vierhändig) u. a. Klavierduo Koroliov (Evgeni Koroliov & Ljupka Hadzigeorgieva). tacet

Poulenc & françaix: konzerte für zwei klaviere & orchester u. a. Mona Bard & Rica Bard (Klavier), Dt. Staatsphilharmonie Rheinland­Pfalz, Ariane Matiakh (Leitung). Capriccio

Welch pulsierender Rhythmus! Mal hart und unerbittlich, mal sanft und fast im Hintergrund. Rhythmisches bildet das Korsett dieser Aufnahme mit Musik igor Strawinskys, in deren Zentrum die Bearbeitung seines Le Sacre du Printemps steht. Viel Bril­ lanz und Spiellust offenbart dabei das Duo Koroliov, ja dieses Klavier­ spiel glänzt blitzeblank – und vermag doch nicht durchgängig zu berühren. Die gemeißelte innigkeit, mal fahl gebrochen, mal von perfekten Tril­ lern umsäumt, wird die eingeschwo­ rene Koloriov­Gemeinde schwärmen lassen: Zweifellos famos – und doch eben nicht in Gänze. (CV)

Das Repertoire ist klasse gewählt: Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland­Pfalz spielt unter Ariane Matiakh Poulencs Ballettmusik Les Animaux modèles, dazu gibt es mit den Schwestern Mona und Rica Bard die Konzerte für zwei Klaviere von Poulenc und Françaix. nur Durch­ schnitt ist hingegen die Klangquali­ tät. Dass das Hören dennoch Spaß macht, liegt an den Bard­Schwestern, die ungetrübt spielvergnügt unter­ wegs sind. Virtuosität, Flexibilität, Leichtigkeit im Anschlag, Eleganz – alles vorhanden. Ausnahmen bleiben allein jene Passagen, wo die Musik noch mehr blitzen könnte. (CV)

An artist-led, creatively driven company

Das neue Album der international erfolgreichen Pianistin

GABRIELA MONTERO

ORC100047

muskelspiel auf der orgel

Mit der Weltersteinspielung des Opus 1 von Gabriela Montero

EX PATRIA

ihrer ersten Klavierkonzert-Aufnahme

RACHMANINOV KLAVIERKONZERT NR.2 und drei bisher unveröffentlichten

IMPROVISATIONEN Im Vertrieb von NAXOS Deutschland

www.naxos.de

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rEZEnSionEn

ausflug ins mittelalter

reise in die Wasserwelt

exkursion ins Hörner-reich

armarium – aus dem notenschrank der thomaner. Werke von calvisius, di lasso, schein, schütz, stoltzer u. a. amarcord Raumklang

Water music – tales of nymphs and sirens. Werke von allegri, desprez, morley, Praetorius, Willaert u. a. Capella de la Torre, Katharina Bäuml (Leitung). deutsche harmonia mundi

Werke für chor und Hornensemble von brahms, schubert, strauss u. a. Audi Jugendchorakademie, Antonia Schreiber (Harfe), Munich Opera Horns, Kent nagano (Leitung). FARAO classics

umrahmt von zwei Sequenzen des 13. Jahrhunderts führt uns diese sehr schön zusammengestellte CD in die Welt der Thomaner um 1600, als Sethus Calvisius dort als Kantor tätig war. Von ihm stammen die Hymnen der Aufnahme, die wie ein Gerüst um die polyphonen Kompositionen eines Johann Walther, Thomas Stoltzer oder Giovanni Batista Stefanini ge­ legt sind. Homophone Sätze, die die Thomassschüler alltäglich bei ihren Andachten sangen – und die „allein den Gottesdienst befördern und die Musica in Diensten bringen“ sollen, wie Cavlisius anmerkte. Das Ensem­ ble Amarcord glänzt in diesen in sich ruhenden Hymnen ebenso wie in den kunstvoll ineinander verwobenen Stimmen der Lasso­Motette Confitemini domino mit makelloser into­ nation und Tongebung sowie ideal ausgeglichenem Klang. und auch die Welt der mittelalterlichen Sequenzen präsentieren die ehemaligen Thoma­ ner überzeugend. (KH)

Ein wahrlich bunter Reigen quer durch die Wasserwelten, eine Fantasiereise durch Fantasiegeschichten, in denen sich Wassergeister, Sirenen, Schwä­ ne, nymphen, neptun und andere Meereswesen tummeln: Die Capella de la Torre und Katharina Bäuml ha­ ben sich im Repertoire des 16. und 17. Jahrhunderts umgeschaut und the­ matisch engmaschig Werke von Pra­ etorius, Willaert, Desprez, di Lasso und anderen zusammengetragen. Ob Schmelz, Attacke oder Witz: Das En­ semble verfügt über hinreichend Mit­ tel, um eine Vielzahl von Affekten hervorzukehren, ohne dass es gewollt wirkt. Bäuml hält die Fäden zusam­ men, verknüpft unaufdringlich, aber dauerhaft das sinnliche Moment und die Präzision. So dass diese program­ matisch interessante und musikalisch stimmige neuerscheinung nicht nur durch ihr luzides Klangbild mit stets klarer Positionierung der Solostim­ men überzeugt, sondern vor allem auch durch ihre Kontraste. (CV)

Welch reizvolle Mischung! Es gibt einige Chorwerke von Brahms, Schu­ mann und Schubert, in denen neben dem Gesang auch der Hornklang im Fokus steht – geben die Hörner mit ihrem irgendwie indirekten und in die Ferne weisenden Klang doch das perfekte Gegengewicht zum Vokal­ kollektiv. Was im Ergebnis durchaus Grund zur Freude sein kann, wenn wie hier inspirierte Kräfte unter dem sensiblen Dirigat Kent naganos zu­ sammenwirken. und mögen Stra­ winskys Bauernlieder Unterschale da auch stilistisch herausfallen, so werden sie doch hervorragend inter­ pretiert. Bedenklich an ihre Grenzen gerät indes die Hörnerfassung des „Karfreitagszaubers“ aus dem Parsifal: Der magisch flirrende Streicher­ satz Wagners kann eben nicht von Bläsern nachempfunden werden. Besser funktioniert das Hörnerarran­ gement da in Strauss‘ Rosenkavalier: ist diese Musik doch robust genug, um auch das auszuhalten. (EW)

MÜNCHENER BACH-ORCHESTER Mit Pauken und Trompetenglanz bekrönte Händel die Musik seines Oratoriums „Saul“. Hansjörg Albrecht hat nun daraus ein neues Konzert und drei Suiten geschaffen und sie für Orgel und Orchester eingerichtet. Ergänzt wird diese Ersteinspielung durch zwei virtuose Orgeltranskriptionen u. a. der „Music for the Royal Fireworks“.

Veröffentlichung Mai 2015

34 concerti Juni 2015

Martin Schmeding Münchener Bach-Orchester Hansjörg Albrecht

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streifzug durch Wien

abstecher ins studio

KURZ BESPROCHEN

salut salon – live Werke von bernstein, mussorgsky, Piazolla, saint-saëns, schumann u. a. Salut Salon Warner Classics

Es gibt originellere Alben­Titel. und doch sei Daniel Ottensamer für sein CD­Debüt die banale geografische Anleihe nachgesehen, schließlich stammt der Klarinettist ja tatsächlich aus Wien, sind die dortigen Philhar­ moniker seine Orchesterheimat. Dass der Solist dann aber bei der Werks­ auswahl trotz mancher hübscher Zu­ gaben­Schmankerl von Lanner, Strauß oder auch ihm selbst wieder beim offenbar unvermeidlichen Mo­ zart­Konzert landet, zeugt doch von mangelnder programmatischer Cou­ rage. Was seiner Musikalität, der atemberaubenden Technik und dem sinnlich­reinen Ton natürlich keinen Abbruch tut, zumal auch das Salz­ burger Mozarteumorchester in punk­ to Brillanz und Virtuosität dem ef­ fektvollen „Vortänzer“ nicht nach­ steht. Doch warum dann nicht auch auf der von Mozart vorgesehenen Bassettklarinette, die den vertrauten Tönen eine noch sinnlich­sonorere Färbung verliehen hätte? (CF)

Ein Branchen­Phänomen, diese vier kecken Saitenspringerinnen: Wo Sa­ lut Salon weltweit auftreten, sind die Häuser voll. Warum? Schwer zu er­ gründen: Weil das Quartett die Gren­ zen zwischen E­ und u­Musik aufs Herrlichste sprengt? Ob der Attrak­ tivität der vier Ladies? Oder doch wegen ihrer Virtuosität und Tasten­ akrobatik? Auf CD vermögen vor al­ lem klingende Leidenschaft und Wehmut, musikalischer Schmiss und Witz zu bestechen, muss die Kunst der Verführung ausschließlich über die Kunst geschehen. Was nicht nur Mut zur „reinen“ Musik und leisen Tönen verlangt, sondern durchaus Seelen­Spuren hinterlässt wie etwa in den Piazzolla­Arrangements – ein­ fach weil Salut Salon keine Angst vor großen Gefühlen haben. und doch sehen wir die Damen am Ende lieber live: schon allein ob ihres aus­ gelassenen Bühnengelächters, das uns bei allem virtuosen Witz und al­ ler Musikalität hier doch fehlt. (CF)

VIDEO

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TRANSCRIPTIONS AND BEYOND

Works and transcriptions for piano duo

HD-DOWNLOADS

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stereo & surround available at audite.de

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PIANO DUO LEHMANN

l‘essence des vents. Werke von bitsch, bozza, caplet, Janáček, mozart u. a. Ensemble Correlatif. Musicom Klar und beseelt im Ton, unprätentiös und transparent im Stimmgefüge: Das Ensemble Corrélatif präsentiert Entde­ ckungen aus dem umfeld des französi­ schen neoklassizismus. (EW) sempre libera. arien von donizetti u. a. Miah Persson (Sopran), Swedish Radio Sym­ phony Orchestra, Da­ niel Harding (Ltg.). BiS Wunderbare lyrische Rundungen, ener­ giegeladene Koloraturen, ein schlacken­ loser Ton: Miah Persson serviert mit ganz eigenem Charme Opern­Schmankerl von Donizetti bis Puccini. (AF) Hauer: melodien & Präludien Steffen Schleiermacher (Klavier), Holger Falk (Bariton) MDG Wie avantgardistische Meditations­ musik tönen diese Werke des verschro­ benen Schönberg­Antipoden Hauer, die Schleiermacher subtil erklingen lässt. Ein echtes Klangerlebnis! (AF) onlinE-tipp

audite 97.708 (DPac) Vertrieb: Edel Kultur

Igor Strawinsky: TAKAHASHI Le Sacre du Printemps • Concerto per due pianoforti-soli Conlon Nancarrow: Sonatina Arnulf Herrmann: Hausmusik

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mein Wien – Werke von beethoven, mozart, schubert, J. strauss u. a. Daniel Ottensamer (Klarinette), Mozarteum Orchester Salzburg, Paul Goodwin (Leitung). Sony Classical

staden: motetten Windsbacher Knaben­ chor, Concerto Palati­ no, Capella de la Torre, Solisten, Martin Leh­ mann (Leitung). dhm Schlichtheit trifft auf pralle Tutti­Wel­ ten, Venezianisches auf protestantischen Geist – und die Windsbacher fügen all dies in den frühbarocken Kirchenwerken organisch zusammen. (CV)

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04.05.2015 12:43:41

Juni 2015 concerti   35


Blind GEhÖrt

Liebt Liedgestaltung weit mehr als Chopin: Pianist Helmut Deutsch

»ich hätte Jessye norman ohrfeigen können!«

A

ls Helmut Deutsch zum ersten Mal die Winterreise mit Hermann Prey spielen durfte, übte er tagelang mit Kopfhörern zu einer Aufnahme des berühmten Baritons mit Leonard Hokanson, um die Interpretation exakt zu klonen. Nach dem Konzert hob Prey dann das Glas auf ihn und lobte: „Ich habe mich heute sehr wohl gefühlt, obwohl alles völlig anders war, als ich es gewohnt bin.“ Heutzutage fehlt Deutsch die Zeit zum Hören von Aufnahmen, wie er zu Gesprächsbeginn schmunzelnd gesteht – ja, bisweilen erkenne er nicht einmal Dinge, die er schon gespielt oder aufgenommen habe. 36  concerti Juni 2015

strauss: allerseelen Jessye norman (Sopran), Geoffrey Parsons (Klavier). Philips 1986

Ich kann nur hoffen, dass das eine relativ betagte Aufnahme ist! Es ist eines der Lieder, bei denen ich eine absolut feste Vorstellung davon habe, dass es so nicht sein soll. Die Idee ist ja, dass ein sicher nicht erst vor einer Woche, sondern vor zehn oder zwanzig Jahren Verstorbener im Geiste wieder da ist. Das Ganze ist positiv, kein Gejammer, sondern eine Vision voller Liebe. So langsam und verzögernd wie hier, habe ich das noch nie gehört: Diese Lar-

moyanz und der Pathos sind für mich unerträglich. Wobei ich respektiere, was die Sängerin an Farben hat, das ist eine wirklich schöne Stimme. Das ist Jessye Norman? Okay, das leuchtet mir ein – Gott sei Dank habe ich sie nie persönlich kennen gelernt! Eine unglaublich eitle Frau, sie hat Geoffrey Parsons sicher nach ihrem Regiment so spielen lassen. Parsons war für mich ein großer Gentleman, ein eleganter und vornehmer Mensch, der aber nicht unbedingt ein irres Temperament gehabt hat. Warum wartet er zum Beispiel hier? Das ist, wie wenn in jedem Halbtakt ein Ritardando stehen würde. Alles schön, weich und warm,

Fotos: Gregor Burgenmeister

der liedbegleiter Helmut deutscH hört und kommentiert cds von kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt. Von Gregor Burgenmeister


aber so jammernd hat er das sicher nicht freiwillig gespielt! Ich habe Jessye Norman zwar nicht erkannt, aber sie auch nie gemocht (lacht). Ich habe großen Respekt vor ihrem Stimmmaterial und Können, aber als Zuhörer schreckliche Sachen mit ihr erlebt. Wegen ihrer Allüren hätte ich sie manchmal ohrfeigen können! Beethoven: An die ferne Geliebte Christian Gerhaher (Bariton), Gerold Huber (Klavier). Sony 2012

Ich habe so Angst, mich zu blamieren! (lacht). Schon Dieskau, oder? Nein? Gerhaher? Bei der Sprachbehandlung gibt es eine Ähnlichkeit zu FischerDieskau. Das ist jetzt ein bisschen schwer für mich, Gerhaher war ja ein Schüler von mir. Für mich hat er einen leichten Überhang an Intellektualität, mit dem ich nie ganz glücklich war. Man muss den Mann unglaublich respektieren, aber ich habe immer das Gefühl, es ist alles ein ganz klein wenig zu kontrolliert: Es kommt nie etwas Überschäumendes heraus.

Wie gesagt, es ist alles gut, aber Lied“ gehabt: „Laßt mich allein nicht so, dass man sagt, wow, in meinen Träumen geh‘n“. da bin ich jetzt weg ... Natürlich Man kann aus dem Autograist das ein relativ gezähmtes, phen erkennen, dass er dann klassisches Stück, wo man sich an der Stelle dieses Lied eingenicht so sehr verausgaben arbeitet hat. Jan hat dann Ankann, aber zum Beispiel hier, gelika Kirchschlager gebeten, das ist gewissermaßen schon das Lied mit mir aufzunehmen perfekt, man kann nicht sagen, und zusätzlich die Zigeunermedas wäre schlecht oder falsch, lodien, die wir auf Cello und aber ich spüre das einfach Stimme aufgeteilt haben. Was nicht, und ich glaube, er auch ich faszinierend fand, dass Jan nicht. Es ist ein seltsames Ge- – obwohl er den Text auf dem fühl beim Christian Gerhaher, Pult liegen hatte – nicht im der als der größte deutsche Traum daran gedacht hat, sich Liedsänger der Gegenwart ge- an den Duktus des Textes anpriesen wird, was ich nicht zupassen: Das macht er hier ganz unterschreiben kann, weil auch nicht. Ich finde es eigentich finde, ihm fehlt ein biss- lich faszinierend, wenn man so chen Herzenswärme. Vielleicht etwas mit einem guten Instruhat er sie aber auch und kann mentalisten hört, der andere oder will sie nicht zeigen. Ich Sachen machen kann, als ein hoffe nur sehr, er liest das hier Sänger, weil der halt vielleicht nicht (lacht). einen Bogenwechsel braucht, aber nie atmen muss. Man glaubt, die Stücke so gut zu Schumann: kennen, aber dann hört man Dichterliebe Jan Vogler (Cello), sie so doch nochmal ganz neu. Hélène Grimaud Aber die Dichterliebe finde ich (Klavier). ein bisschen tollkühn, unter Sony 2013 den 250 Schumann-Liedern Sehr langsam! (Beim Einsatz gibt es sicher einige, die sich des Cellos): Achso! (lacht) Ich etwas besser für so etwas eighabe solche Sachen eigentlich nen. ganz gerne und habe das auch im Auftrag von Jan Vogler öfter mal gemacht. Er hat einmal das Schubert: Winterreise – Die Krähe Cellokonzert von Dvorˇák aufDietrich Henschel genommen und hatte gelesen, (Bariton), Irwin Gage dass Dvorˇák beim Schreiben (Klavier). Teldec 2000 des Finales erfuhr, dass seine Das ist für mich ein Lied, bei Schwägerin im Sterben liegt. Wie das offensichtlich häufiger dem ich immer davon träume, vorkommt, wenn man bei- bei einem der vielen Male, wo spielsweise an Mozart denkt, ich das schon gespielt habe, wollte Dvorˇák eigentlich wohl sagen zu können: Damit war die Schwägerin haben: Ich ha- ich jetzt glücklich. Ich halte es be keine Ahnung, wie weit das für mich zumindest ausgeging, auf jeden Fall muss ihm schlossen, diese Melodie so zu diese Nachricht das Herz gebro- spielen, als wäre es kein Klachen haben. Anscheinend hat- vier. Das kann der Kollege hier ten die beiden eine Art „Code- irgendwie auch nicht (lacht). Juni 2015 concerti   37


Blind GEhÖrt

korngold: aus: die tote stadt Jonas Kaufmann (Tenor), Julia Kleiter (Sopran). Sony 2014

(Beim Einsatz der Sopranistin): Aber die habe ich nicht persönlich kennen gelernt? Hätte ich aber gern! Ich finde beide richtig gut, weil sie das so klassisch singen. Das kann ja entsetzlich kitschig klingen, 38 concerti Juni 2015

aber hier ist das so pur – irre gut! Ich habe zwar die CD, aber mit wem singt der Jonas das denn hier? Er ist halt doch ein wahnsinnig guter Sänger, der Herr Kaufmann (lacht)! Julia Kleitner? Da bin ich überrascht, denn ich habe sie nur einmal mit etwas ganz anderem gehört habe, nämlich in der MatthäusPassion. Da war ich nicht so begeistert, aber das hier ist sehr überzeugend! Kaufmann war auch vier Jahre ein Student von mir. Das war natürlich ein Glücksfall, als er vor zehn Jahren plötzlich so berühmt wurde: Es ist ja auch ein MedienPhänomen, dass man einen Enddreißiger „entdecken“ kann als neuen, jungen deutschen Tenor, der zufällig schon zehn Jahre auf sehr hohem Niveau an großen Häusern gesungen hat. Natürlich sah er gut aus und hat phantastisch gesungen. Wir haben schon vor ZUr pErSon

Hermann Prey war der Schlüssel zu seiner Karriere als Liedbegleiter: Helmut deutsch, geboren 1945 in Wien. Es gibt kaum namhaf­ te Sängerinnen und Sänger, die nicht mit ihm auf einer Bühne in allen teilen der Welt standen, auf einer seiner über 100 aufnahmen verewigt sind oder von ihm als Professor in Wien und münchen sowie bei Meister­ kursen auf der ganzen Welt unterrichtet wurden.

siebzehn, achtzehn Jahren gemeinsame Liederabende gemacht. Ich bin ganz beglückt, dass ich – bis auf ganz kleine Ausnahmen wie beispielsweise Barenboim – der einzige Pianist bin, mit dem er arbeitet. Wir sind wirklich sehr eng befreundet und kennen uns schon seit unfassbaren 24 Jahren. Ich sage ihm alle Jahre wieder: Jonas, Du musst Dich jetzt einmal umschauen, ich werde nicht ewig spielen, ich werde schließlich im Dezember 70 Jahre alt! Er sagt dann immer, das sei Quatsch – gut, mir soll es recht sein. Die Nörgler sagen über ihn, die Stimme sei kein Tenor, aber den Bariton möchte ich sehen, der solche Höhen hat! Die Dunkelheit ist für mich fast ein Adelsabzeichen. Das Erstaunliche bei Jonas ist: Je schwerere Sachen er singt, desto leichter fallen ihm Dinge wie die Petrarca-Sonette von Liszt. Die unglaublichen Farben, die Jonas hat, faszinieren mich, das ist einfach so geworden mit der Zeit. Jonas ist ein bewundernswerter Künstler und Mensch. Ich kann nur hoffen (klopft auf den Tisch), dass das noch ein bisschen weiter geht. Aber von der Julia Kleiter bin ich hier schwerst beeindruckt!

brahms: sonate nr. 2 a-dur op. 100/1 Gerhart Hetzel (Vio­ line), Helmut Deutsch (Klavier). Mis 1997

(Schnalzt erst mit der Zunge beim Hören und hört dann minutenlang schweigend zu) Das ist ein wenig schwer für mich. Mir gefällt´s, aber wenn ich jetzt daneben haue, ist es natürlich sehr peinlich. Bin das ich mit dem Gerhart Hetzel?

Foto: Shirley Suarez

Dass das ein berühmter Sänger ist, erstaunt mich etwas. Ich habe schon mit ihm gearbeitet? Um Gottes Willen: Ich habe ja befürchtet, dass so etwas kommt! Es ist – abgesehen von der Stimmfarbe – zum Beispiel nicht der Peter Schreier, der hat das viel schneller gesungen. Hier sind im Klavier die linke und die rechte Hand nicht zusammen, also das bin ich nicht, ich würde mir die Kugel geben, wenn ich so etwas nicht zusammen bringe (lacht). Ich bin völlig ahnungslos, wer das sein könnte ... Dietrich Henschel? Ich bin erschüttert! Auch ein Schüler von mir: Ich habe mit ihm ziemlich viel gemacht, auch einige CDs. Der Henschel ist schon ein außergewöhnlicher Sänger, aber das hier finde ich ehrlich gesagt nicht richtig. Auch wenn es DAS Tempo nicht gibt, aber je langsamer Die Krähe gespielt wird, umso schwerer ist es diese Endlosmelodie hinzubekommen. Ich stelle mir da immer einen Klarinettisten vor, bei dem man niemals einen Taktstrich spürt. Das ist halt auf so einem blöden Instrument wie dem Klavier unglaublich schwer und vielleicht auch nicht hundertprozentig, aber besser lösbar als hier.


Das ist sehr lustig, so etwas jenen Ton etwas länger aushalnach einem so langen Abstand ten, war seine Antwort immer: wieder zu hören. Wahrschein- „Gefallen würde mir das schon, lich könnte ich es heute nicht aber darf man das?“ Herrlich! mehr so spielen, aber ich habe Für mich war die Geschichte wirklich gehorcht, ob mir etwas irgendwie symbolhaft. Ich bin missfällt, muss aber ehrlich nicht abergläubisch, aber als er sagen: nein! (lacht) Die Ge- gestorben ist, dachte ich: „Ich schichte der Aufnahme ist al- werde nie wieder einen so grolerdings schrecklich: Die japa- ßen Geiger treffen, der das alles nische Plattenfirma hatte an mit mir spielen möchte, das Hetzel einen Narren gefressen. war‘s jetzt mit mir und der Ich war der Kammermusik da- Kammermusik.“ mals gewissermaßen schon ein Konzert-TIPPs wenig entwachsen – er wollte aber mit mir einfach fast alles Würzburg aufnehmen. Ich war fassungs- Mo. 8.6., 20:00 Uhr Residenz los, warum ausgerechnet mit (Kaisersaal) Mozartfest: Diana Damrau Helmut Deutsch (Klavier). mir? „Weil ich Sie mag.“ Ich (Sopran), Werke von Mozart, Schubert & Strauss habe mir das angeschaut und Zwickau ihm gesagt, bei den Beethoven- So. 14.6., 17:00 Uhr Robert-SchuSonaten, da gibt es Stellen, auch mann-Haus Schumann-Fest: Annette wenn ich die drei oder vier Mo- Dasch (Sporan), Daniel Schmutzhard Helmut Deutsch (Klavier). nate übe, ich bekomme das (Bariton), Werke von R. & C. Schumann u. a. einfach nicht hin. Aber er akfrankfurt zeptierte es einfach nicht, so Di. 16.6., 20:00 Uhr Opernhaus sehr ich mich auch sträubte. Programm siehe Zwickau Also nahmen wir Brahms, um Schwarzenberg uns gemeinsam an Beethoven Angelika-Kauffmann-Saal heranzutasten. Und dann hat Schubertiade er nicht einmal den ersten So. 21.6., 16:00 Uhr Diana Damrau Schnitt mehr gehört: Es war ein (Sopran), Helmut Deutsch (Klavier) unglaublicher Schock für mich, Do. 25.6., 20:00 Uhr Michael Volle (Bariton), Helmut Deutsch (Klavier) als ich den Anruf erhielt, der Do. 27.8., 20:00 Piotr Beczała (Tenor), Hetzel sei gestorben. Die Ver- Helmut Deutsch (Klavier) antwortung zu übernehmen elmau und zu entscheiden, welcher Sa. 27.6., 19:00 Uhr Schloss Take genommen werden soll, Schubert Woche: Dorottya Láng das hat mich überfordert. Ich (Mezzosopran), Helmut Deutsch (Kla­ vier). Werke von Schubert & Liszt habe dann den Rainer Honeck, einen der Konzertmeister der München Mo. 20.7., 20:00 Uhr Bayerische Wiener Philharmoniker, ange- Staatsoper Opernfestspiele: Jonas rufen und gesagt: „Bitte nimm‘ Kaufmann (Tenor), Helmut Deutsch diesen Kelch von mir, Du (Klavier). Liederabend kannst als Geiger besser sagen, CD-Tipp was er wollte.“ Hetzel hat schon eine sehr eigene Sprache gehabt, ein unglaublich intensiver Musiker mit großem ArbeitsSchubert: willen. Humor war aber nicht Winterreise seine Stärke. Wenn ich gesagt Jonas Kaufmann (Tenor), Helmut habe, man könnte diesen oder Deutsch (Klavier). Sony Classical Juni 2015 concerti   39


MUltiMeDiA Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet

akte tscHaikoWskY

kino: liVe-übertraGunG

Werktreue in Vollendung

mi. 3.6., 22:05 uhr dokumentation Homosexualität: in Russ­ land bis heute ein Tabu­Thema. Tschaikowsky, der Männer liebte, litt unter dieser unterdrückung – seine Gedanken hat Ralf Pfleger in eine Art Videotagebuch ge­ fasst, das die Geschichte des Komponisten neu erzählt. 3sat

bostoner oPernGala

... und sie läuft und läuft und läuft: La Bohème in London

Ü sa. 6.6., 20:15 uhr festivalsommer Wo Jonas Kaufmann auftritt, ist der Jubel groß – auch in Boston, wo der Startenor mit Andris nelsons und den Bostoner Sinfonikern zur Operngala lud.

ber 40 Jahre steht John Copleys Inszenierung von Puccinis La Bohème nun schon auf dem Spielplan des Royal Opera House – und noch immer ist kein Ende für diesen Dauerbrenner in Sicht. Warum auch, wenn selbst ein kritischer Geist wie Strawinsky einst Gefallen an dieser Inszenierung

im historisch sehr sorgfältig gearbeiteten Design fand?! Regisseur und Bühnenbildner bieten Werktreue in Vollendung von der ärmlichen Dachwohnung bis zum verschneiten Vorstadt-Ambiente, die passgenau nachempfundenen Kostüme lassen das Paris um 1830 neu aufleben. Und das Publikum liebt die verhängnisvolle Liebesgeschichte um die todkranke Mimi und den mittellosen Dichter Rodolfo ohnehin – zumal wenn wie jetzt in London zwei Weltstars in die Hauptrollen schlüpfen: Anna Netrebko und Joseph Calleja. mi. 10.6., 20:15 uhr live im kino Eine Übersicht der Kinos unter: www.roh.org.uk/cinemas

3sat

sommernacHtsGala sa. 13.6., 20:15 uhr festivalsommer Die Sommersaison in Grafenegg wird traditionell mit einer Gala eröffnet – 2014 mit den Stars Angela Denoke, Ramón Vargas und Jean­Yves Thibaudet. arte

fÊte de la musique so. 21.6., ab 12:55 uhr Am längsten Tag des Jahres gibt es Klassik nonstop: Konzerte mit Daniel Barenboim und John Williams aus Berlin und L. A., Operninszenierungen von Verdi bis Offenbach sowie eine Doku­ mentation zu den drei Tenören.

40 concerti Juni 2015

online: liVe-Webcast

auftakt zur Weltkarriere

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an Cliburn, Grigory Sokolow, Daniil Trifonow: Sie alle gewannen den Internationalen TschaikowskyWettbewerb – und machten hernach Weltkarrieren. Alle vier Jahre findet das vielleicht bedeutendste musikalische Kräftemessen statt, das in diesem Jahr 120 Kandidaten aus der ganzen Welt in den Kate-

gorien Klavier, Geige, Cello und Gesang in Moskau und St. Petersburg zusammenführt. medici.tv überträgt deren Auftritte 18 Tage lang auf einer eigens eingereichteten Plattform live im Web – vom Auftaktkonzert bis hin zur Preisverleihung. mo. 15.6 - fr. 3.7. Live­Übertragung unter: http://tch15.medici.tv

Fotos: Gunter Glücklich, Gregor Hohenberg, ROH/Catherine Ashmore, Matthias Heyde, Carus Verlag

tV-tiPPs arte


tV: musik entdecken

rADiO-tiPPs

Hengelbrock und das fugato

B

ei diesem Format haben wir die Möglichkeit, auf besondere Inhalte intensiv und lebendig einzugehen“, freut sich Thomas Hengelbrock über die neue TV-Sendereihe „Musik entdecken“. Ziel des Dirigenten und „seines“ NDR Sinfonieorchesters ist es, Klassik hier auf anschauliche Weise zu vermitteln, Klänge mit (Er-)Klärungen zu verbinden: Was ist ein Fugato? Wie wirkt der Rhythmus auf den Zuhörer? Was wollte der Komponist ausdrücken? Für die Premiere der drei- bis viermal im Jahr geplanten Reihe widmen sich die Musiker in der Hamburger Kampnagelfabrik der Geschichte von Romeo und Julia, deren tragische Liebe

deutscHlandfunk

scHrammelmusik mo. 1.6., 20:10 uhr musikszene Schunkelfolklore? Mitnichten: Die Wiener Heurigenmusik schlägt gekonnt den Bogen zwischen Volks­ und Kammermusik. und die alten Schrammelklänge erle­ ben derzeit ein Comeback – mu­ sikalisch auf der Höhe der Zeit. deutscHlandradio kultur

Nimmermüder Ideengeber: NDRChefdirigent Thomas Hengelbrock

schon so viele Komponisten angeregt hat – und Moderatorin Alice Tumler wagt in Gesprächen den Blick hinter die Notenpulte. Denn Hengelbrock ist überzeugt, dass Klassik so kurzweilig vermittelt auch im TV die Menschen erreichen kann. so. 14.6., 18:30 uhr arte

Witz und Perfektion

do. 4.6., 22:00 uhr chormusik Simon Halsey hat den Rundfunk­ chor Berlin in neue Höhen ge­ führt – ein Porträt zum Abschied nach fast 15 Jahren als Chefdiri­ gent und künstlerischer Leiter. deutscHlandfunk

dreck an den stiefeln

aPP für cHorsÄnGer

Heute schon geübt?

S

timmproben im stillen Kämmerlein sind für Chorsänger eine Herausforderung – und das nicht nur ob der fehlenden (Selbst-)Kontrolle. Die Idee des Carus-Verlags einer App für Chorsänger soll nun Abhilfe schaffen: Aufbereitet für Smartphone oder Tablet werden hier die Klavierauszüge präsentiert und synchronisiert mit Einspielungen des jeweiligen Werkes von renommierten Interpreten. Jeder Takt kann direkt angewählt werden, obendrein gibt es einen Coach zum Erlernen der eigenen Stimme: Einmal aktiviert, wird dann die jeweilige Stimme von einem Klavier mitgespielt. Und wer ob der ausgewählten Top-

Einspielungen fürchtet, bei den Tempi der Profis nicht gleich mithalten zu können, für den gibt es einen Slow-Modus: Hier bietet der Coach ein reduziertes Tempo an, so dass schwierige Passagen erst einmal langsamer geübt werden können.

fr. 12.6., 22:05 uhr musikforum Als Militärhornist schaffte Carl nielsen es aufs Konservatorium – und hatte seinen namen als Kom­ ponist „mit Dreck an den Stie­ feln“ weg. Wie stolz die Dänen auf ihn sind, offenbart das Fea­ ture zu seinem 150. Geburtstag. deutscHlandradio kultur

konzert der sieGer fr. 19.6., 20:03 uhr Der Brüsse­ ler Königin­Elisabeth­Wettbe­ werb zählt zu den wichtigsten Musikwettbewerben. Zum Ab­ schluss präsentieren sich die drei besten Geiger des diesjährigen Kräftemessens mit dem Orchest­ re Philharmonique de Liège. deutscHlandfunk

formsPrenGunGen Stimmenstudium mit App: nie mehr unvorbereitet in die Probe infos zur App und zum Download unter www.carus-music.com

sa. 20.6., 22:05 uhr atelier neuer musik in seinen Streich­ quartetten schreibt Jörg Widmann die Tradition nicht fort, sondern stellt sie radikal infrage, wie ingo Dorfmüller anhand der Einspie­ lung des Minguet Quartetts zeigt.

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VorSChaU

Abonnenten erhalten die Juli/AugustAusgabe am 19. Juni

Kent nagano Auf zu neuen Ufern: Der Stardirigent über seine erste Saison an der Hamburgischen Staatsoper

Veronika eberle Voller Pläne: Die bayerische Geigerin startet durch zur internationalen Karriere

elke heidenreich Und jetzt Oper: In Rheinsberg feiert Adriana aus der Feder der Autorin Uraufführung

concerti – das konzert- und opernmagazin erhalten Sie im Abonnement sowie am ende des jeweiligen Vormonats an Veranstal-

tungsorten, Konzert- und Theaterkassen, im Fachhandel, Bildungseinrichtungen, Hotels und Gastronomie. alle termine,

tickets und vieles mehr auch im internet unter: www.concerti.de 42 concerti Juni 2015

Verlag concerti Media GmbH Mexikoring 29, 22297 Hamburg Tel: 040/228 68 86­0 Fax: 040/228 68 86­17 info@concerti.de, www.concerti.de Herausgeber/chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) textchef Christoph Forsthoff (CF) redaktionsleitung Friederike Holm redaktion Peter Krause (Ressortleiter Oper, PK), insa Axmann, Julia Bleibler, Mirko Erdmann, Juliana Heinz, Julia Oehlrich, Jörg Roberts, Dr. Christiane Schwerdtfeger, You­Son Sim, Veronika Weiher autoren der Juni-ausgaben ninja Anderlohr­Hepp, Frank Armbruster, irene Bazinger, Jakob Buhre, Andreas Falentin (AF) Dorothe Fleege, Katharina von Glasenapp, Dr. Klemens Hippel (KH), Sören ingwersen, Jürgen Kesting, Torsten Kohlschein, Dr. ursula Lippold, Dr. Matthias nöther, Helmut Peters, Te­ resa Pieschacón Raphael, Elisa Reznicek, Georg Rudiger, Thomas Schacher, Stefan Schickhaus, Christian Schmidt, Volker Tarnow, Dr. Eckhard Weber (EW), Christoph Vratz (CV) anzeigen Felix Husmann (Leitung Marken & Agenturen) Tel: 040/228 68 86­20 f.husmann@concerti.de Susanne Benedek (Leitung Marketing, Klassikveranstalter & Kultur) Tel: 030/488 28 85­35 s.benedek@concerti.de Mirko Erdmann (Musikindustrie, Klassikveranstalter & Festivals) Tel: 040/228 68 86­16 m.erdmann@concerti.de Ellen Zerwer (Klassikveranstalter) Tel: 030/488 28 85­37 e.zerwer@concerti.de Jörg Roberts (Klassikveranstalter Hamburg) Tel: 040/228 68 86­13 j.roberts@concerti.de You­Son Sim (Anzeigendisposition) Tel: 040/228 68 86­10 anzeigen@concerti.de art direktion/Gestaltung Tom Leifer, Jörg Roberts, Dodo Schielein, Sandra Weis druck und Verarbeitung Evers­Druck GmbH Heftauslage vertrieb@concerti.de abonnement concerti Media GmbH, Postfach 600 423, 22204 Hamburg. Tel: 040/65 79 08 08, Fax: 040/65 79 08 17, abo@concerti.de (Bestellung unter Angabe der Regionalausgabe). Standard­Jahresabonnement: 25 € frei Haus erscheinungsweise elf Mal jährlich iVW geprüfte auflage redaktionsschluss immer am 15. des Vor­Vormonats, bitte senden Sie ihre Termine an: termine@concerti.de. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Alle Rechte concerti Media GmbH. zusatz Der Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung, da es sich bei einer Vielzahl von Ankündigungen um einen Vorabplan handelt. nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Bei nichtlieferung infolge höherer Gewalt oder infolge von Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag.

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Lugano (Schweiz) Orchestra della Svizzera italiana Markus Poschner Chefdirigent

Rileggendo Brahms Die Sinfonien von Johannes Brahms www.osi-brahms.ch Teatro LAC - Lugano Arte e Cultura Oktober 2015 – Mai 2016 sinfonische Repertoire Brahms’ scheint “Das genau für dieses Orchester geschaffen

zu sein. Ein Projekt, das verspricht, ganz neue und ungehörte Facetten aufzudecken, die schon in der kammermusikalischen Vorstellungswelt des Komponisten enthalten sind und trotzdem viel zu oft unbeachtet bleiben. Markus Poschner

OSI - Orchester in Residence im neuen Theater LAC Einweihung: September 2015 www.luganolac.ch

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