DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN
gidon kremer Über Lampenfieber, Freunde und Inspiration alice sara ott »Cortot ist wie ein guter alter Whiskey«
Joyce DiDonato »Da müssen sich die Leute anschnallen beim Hören«
September 2014
AKTUELLE NEUHEITEN BEI SONY CLASSICAL
IGOR LEVIT BACH PARTITAS Nach seinem aufsehenerregenden Debüt-Album mit Beethovens späten Klaviersonaten hat Igor Levit für seine aktuelle CD alle Partiten von Johann Sebastian Bach eingespielt. www.igorlevit.com
JONAS KAUFMANN DU BIST DIE WELT FÜR MICH Star-Tenor Jonas Kaufmann hat für seine neue CD die „Hits“ einer goldenen Ära eingesungen. Mit Dein ist mein ganzes Herz, Heut’ Nacht oder nie u.v.a. Die limitierte Erstauflage mit Bonus-DVD erscheint am 19.9.2014 www.jonaskaufmann.com
SIMONE KERMES & VIVICA GENAUX RIVAL QUEENS Simone Kermes und Vivica Genaux in den Rollen zweier rivalisierender Primadonnen des 18. Jahrhunderts: Francesca Cuzzoni und Faustina Bordoni. Viele der Arien und Duette von Bononcini, Händel, Porpora und Hasse sind Ersteinspielungen. Mit der Cappella Gabetta. www.simone-kermes.de · www.vivicagenaux.com
www.sonymusicclassical.de Abonnieren Sie den Sony Classical Newsletter und erhalten Sie exklusive Informationen zu Sony-Künstlern
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser! Woher beziehen Sie Ihre Inspiration für die Arbeit oder Ihre Hobbies? Unser Alltag erfordert in den verschiedensten Situationen Kreativität – doch woher sollte die rühren, gäbe es keine Quellen der Inspiration? Wir würden im ewig gleichen Trott verharren, denn auch dem kreativsten Menschen sind irgendwann Grenzen gesetzt, wenn er keine neuen Anstöße von außen erfährt. Umso mehr gilt dies für Musiker, die sich ja in täglicher Auseinandersetzung mit Werken und Kollegen befinden: Ohne Gregor Burgenmeister Inspiration oder Schlüsselmomente, von denen Herausgeber/Chefredakteur Opern-Diva Joyce DiDonato im Interview erzählt, gäbe es für sie keine künstlerische Entwicklung – vielleicht den Applaus der Massen bei Open Air-Konzerten, doch sicher keine innere Erfüllung. Offen müsse man sein, Vorurteile und Vorbehalte abbauen, sagt Gidon Kremer, denn nur das Unbekannte sorge dafür, dass man weiter inspiriert bleibe. Ähnlich sieht es Vladimir Jurowski – auch wenn es der Russe „ex negativo“ formuliert, seine treibende Kraft in der „ständigen Unzufriedenheit mit sich selbst“ findet, wie er concerti erzählt hat. Am Ende indes geht es immer um einen Aufbruch zu neuen Ufern – ganz gleich, ob nun ein Werk im Mittelpunkt steht wie Beethovens berühmtes Streichquartett Opus 131, dessen Anstößen sich das Musikfest Frankfurt widmet, oder ein ungewöhnliches Kulturprojekt wie der Nachwuchswettbewerb TONALi, der Schüler für Klassik begeistern will. In diesem Sinne: Bewahren Sie sich Ihre Offenheit! Ich wünsche Ihnen einen inspirierenden und inspirierten Start in die neue Konzertsaison. P.S.: Sechs Flaschen herausragenden Rotweins erhalten Sie als Prämie, wenn Sie jetzt ein concerti-Abo bestellen. Weitere Infos finden Sie auf der letzten Seite dieses Magazins.
Ihr
Fotos: Ivo von Renner, privat
KURZ VORGESTELLT
Antonia Bruns zog es schon während ihrer Musik-, Film- und Literaturstudienzeit nach Frankreich, Spanien und Italien. Mittlerweile lebt die ausgebildete Geigerin in München wie in Mailand und arbeitet als Autorin und RundfunkRedakteurin.
Matthias Spindler ist seit Jahrzehnten vor, auf und hinter den Bühnen der Musikbranche aktiv. Neben seiner Autorentätigkeit arbeitet der Hamburger vor allem als Musikproduzent für Klassikaufnahmen sowie seit einigen Jahren auch als Musikverleger. September 2014 concerti 3
inHalt
KONZERT
8 der stille Fädenzieher
portrÄt Vladimir Jurowski ist kein Mann
10
Gidon Kremer Ohne Show
großer Gesten und lauter Worte. Viel zu sagen hat er dennoch
10 »es geht um die Botschaft«
kurZ geFragt Gidon Kremer gilt als einer der größten Entdecker unter den Musikern unserer Zeit. Hier spricht der Geiger über Inspiration, Lampenfieber und Freunde
OPER
14 oper als lebensfeier
Feuilleton Die Festivals in Bregenz und
Glyndebourne machen nicht Regietheater für die Presse, sondern Oper fürs Publikum – mit höchstem Anspruch und einer fulminanten Uraufführung
16 »da müssen sich die leute anschnallen
16
Joyce DiDonato Mit Gefühl
beim hören« interVieW Die Mezzosopranistin Joyce DiDonato über ihren langen Weg auf die bedeutenden Bühnen und ihre neuesten Belcanto-Entdeckungen
REGIONALSEITEN An dieser Stelle finden Sie in den Ausgaben für Hamburg, berlin, mitteldeutschland, münchen und West die regionalseiten
23 neuland erobern
36
alice sara Ott Mit Geschmack
RUBRIKEN 3 editorial | 6 Kurz & Knapp | 20 Opern-tipps 32 CD-rezensionen | 40 multimedia-tipps 42 Vorschau & Impressum 4 concerti September 2014
FestiValguide Wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor
28 klassik macht schule
reportage concerti begleitet zwei junge
Geiger auf dem Weg zu Deutschlands ungewöhnlichstem Musikwettbewerb
36 »cortot ist wie ein guter alter Whiskey« Blind gehört Die Pianistin Alice Sara Ott
hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass sie erfährt, wer spielt
Fotos: Josef Fischnaller, emI Classics, esther Haase/DG
DIE WELT DER KLASSIK
5% FRÜHBUCHERVORTEIL bei Buchung bis 12.12.14
WEISSE NÄCHTE UND ZARENGOLD REISE 507, 12.06.2015 - 25.06.2015 VON HAMBURG NACH TRAVEMÜNDE, 14 TAGE (13 NÄCHTE AN BORD)
Auf seiner ersten Opernkreuzfahrt in der Seefahrtshistorie startet das Traumschiff erstmals zu einer Opernkreuzfahrt. Die 14-tägige Reise führt zu einigen der schönsten Opernhäuser des Ostseeraums. Zwei Abende sind in der Lettischen Nationaloper Riga vorgesehen, je ein Abend an der Estnischen Nationaloper in Tallinn und in St. Petersburg. In Russlands Kulturmetropole erwartet Sie große Opernkunst. Auf dem Programm der Opernkreuzfahrt stehen Werke von Puccini, Wagner und Tschaikowsky. Es umfasst neben den vier Opernaufführungen an Land auch vier Konzerte im pompösen Kaisersaal, Videos und Vorträge zur Einführung sowie Opernfilme im Kino. Preis p.P. schon ab €4.625,-
St. Petersburg/ Petersburg Russland Passage Kronstadt Tallinn/ Estland Riga/ / Lettland Klaipeda (Memel)/ (Memel) Litauen Passage N-O-K Passage Elbe Hamburg/ Deutschland
Gda´nsk nsk (Danzig)/ Mukran/Rügen/ Polen Deutschland Travemünde/ Deutschland
DAS OPERNPAKET IST BEREITS IM KREUZFAHRTPREIS EINGESCHLOSSEN.
Opernaufführungen an Land 16. Juni 2015 Aufführung von Puccinis Oper „TOSCA” in der Lettischen Nationaloper (LNO) Riga. 17. Juni 2015 Aufführung von Puccinis Oper „MADAME BUTTERFLY” in der Lettischen Nationaloper (LNO) Riga. 19. Juni 2015 Aufführung in der Estnischen Nationaloper Tallinn „TANNHÄUSER“ von Richard Wagner. 21. Juni 2015 Aufführung im Mikhailowsky-Theater „EUGEN ONEGIN“ St. Petersburg, Oper von Peter I. Tschaikowsky. Buchung und Beratung: Reederei Peter Deilmann GmbH I Ute Richter, Tel.:04561/396-192, e-mail: ute.richter@deilmann.de, Stichwort: Concerti Am Holm 25, 23730 Neustadt in Holstein I www.deilmann-kreuzfahrten.de
kurz & knapp
was bedeutet ...
attacca? Keine Sorge: Hier geht‘s nicht ins Gefecht und auch auf der Konzertbühne bleibt alles friedlich, wenn dieser Befehl in der Partitur steht. Zeit zum Durchatmen bleibt dennoch nicht, denn den Musikern signalisiert die Aufforderung, dass zwei Sätze eines Werks oder auch zwei Abschnitte innerhalb eines Stückes unmittelbar miteinander verbunden werden.
11,5
Millionen Euro erbrachte die Stradivari-Geige „Lady Blunt“ bei einer Auktion – und ist damit das teuerste Musikinstrument aller Zeiten.
Er will die musikalischen Massen ins Stadion bringen: Jens Illeman hatte die Idee zum Rekordversuch
Mit Beethovens Neunter ins Guinness-Buch der Rekorde Wir füllen das Stadion! 15 000 Musiker aus ganz Deutschland sollen am 20. Juni 2015 das größte Orchester der Welt auf die Bein stellen – im Fußball-Stadion des Hamburger SV! 40 000 Fans werden zu diesem Rekord-Versuch in der Arena erwartet, Echo Klassik-Gewinner Wolf Kerschek wird das Riesen-Ensemble in Werken von Dvorˇák, Beethoven und Musical-Hits dirigieren. Lust mitzumachen? Noch werden Musiker gesucht: www.wirfuellendasstadion.de
Wenn ich Beethoven höre, werde ich tapfer. Bedrohung durch die kleine Sexte Klar: Dur klingt fröhlich, Moll tönt traurig – doch warum erzeugen Klänge solche Stimmungen? Daniela und Bernd Willimek haben untersucht, welche Gefühle Menschen mit bestimmten Harmonien verbinden. Über 2 000 Probanden äußerten sich spontan zu Klängen – und offenbarten fast immer die gleichen Gefühle. Etwa bei der kleinen Sexte: Angst lag da in der Luft. Gut zu wissen für Komponisten wie Werber ... 6 concerti September 2014
c Dur-Subdominante f-a-c: Gelöstheit, Leichtigkeit
c Sixte ajoutée in Dur c-e-g-a: Geborgenheit
c Übermäßiger Akkord c-e-gis: Erstaunen, Wundern
c Verminderter Septakkord c-es-ges-heses: Entsetzen, Panik
Fotos: Bundesarchiv (Bild_183-R29818), Jens Illemann, Heike Steinweg
Otto von Bismarck, Reichskanzler
3 Fragen an ... Winrich Hopp
ADAC KlassikHighlights Dresden Zum Saisonauftakt ein Festival: Winrich Hopp ist künstlerischer Leiter des Musikfestes Berlin
Berlins Konzertleben ist prall gefüllt über das ganze Jahr – braucht es da wirklich noch ein Musikfest?
25. – 28. September 2014 Semperoper: L’elisir d’amore, Frauenkirche: 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker, Altstadtführung mit Residenzschloss, Ausflug Schloss Pillnitz, 5-Sterne Hotel Taschenbergpalais Kempinski. Preis ab 770 Euro p. P.
Das Musikfest Berlin eröffnet die Berliner Konzertsaison. Die Musikstadt Berlin zeigt sich von ihrer gastgebenden Seite: Internationale Orchester gastieren in Berlin und prägen mit den vor Ort ansässigen Klangkörpern das Festival. So ist das Musikfest auch die Fortschreibung einer Tradition, die schon mit den Orchesterveranstaltungen der vormaligen Berliner Festwochen zur Struktur einer jeden Berliner Konzertsaison gehörte.
Paris
Erfüllt das Musikfest denn die besonderen Charakteristika eines Festivals?
12. – 17. Oktober 2014
Mehr noch als um die Frage der „Erfüllung“ von Funktionen, Erwartungen und anderem geht es am Ende doch um das Gelingen. Denn das gelungene Fest oder Festival zeitigt die Überraschungen, aus denen heraus das Festival sich selbst notwendig macht.
Aber sieht der Besucher das Ganze am Ende nicht eher als eine Ansammlung von Konzerten, doch eben nicht als Festival? Da mag der eine eher den Wald sehen, der andere mehr die Einzelbäume. Aber wer an dieser Alternative verzweifelt, dem möchten wir gerne mit Hölderlin zurufen: „Komm! ins Offene, Freund!“
17. – 20. Oktober 2014 Opéra Bastille: Tosca (Serafin/Alvarez), Konzert mit Angela Denoke, Führung im Opernviertel, Besuch Museum Marmottan, 5-Sterne Hotel du Louvre. Preis ab 1.780 Euro p. P.
New York MET: Macbeth (Netrebko/Calleja), Carmen (Hartig), Avery Fisher Hall: New York Philharmonic & Lisa Batiashvili, Stadtrundfahrt Manhattan, Führung MOMA, 4-Sterne Sup. New York Palace Hotel, Flüge mit LH. Preis ab 3.590 Euro p. P.
reste t Silv n jetz e reis chen! bu
Buchung und Kataloganforderung: Tel. (069) 66 07 83-05 Mo. – Fr. von 9 – 17 Uhr www.adac-musikreisen.de ADAC Hessen-Thüringen e.V. Reisen für Musikfreunde Lyoner Straße 22 60528 Frankfurt am Main
Porträt
Disziplin aus der russischen Kinderstube: Vladimir Jurowski strebt beständig nach Verbesserung
Der stille Fädenzieher Vladimir Jurowski ist kein Mann großer Gesten und lauter Worte.
W
as als erstes an ihm auffällt, ist seine geradezu dämonische Aura. Ein Niccolo Paganini am Pult des 21. Jahrhunderts. Dunkle Augen unter dunkler Mähne. Jurowski verzieht keine Miene, kein Lächeln zeigt sich, wenn er seinen Applaus entgegen nimmt oder dem Pianisten nach Verklingen des Klavierkonzerts die Hand reicht. Doch anders als mancher erwarten würde, gibt er nicht den großen Zampano: Jurowski dirigiert mit präzisen, sehr wohl dosierten Gesten. Keine überschwänglichen Bewegungen – der 42-jährige Wahl-Berliner weiß durch ausdrucksstarke Gestik das Orchester zu leiten. Es sind kleine Bewegungen mit den Armen und Händen, die sich bis in die Fingerspitzen fortsetzen. Und: 8 concerti September 2014
So unnahbar er auf der Bühne Zudem war sein Vater sein erswirkt, so aufgeschlossen und ter Lehrer, bevor der Sohn zum verbindlich ist er im persönli- Studieren ans Moskauer Konchen Dialog – und zeigt sich servatorium ging. als höchst eloquenter und reDer entscheidende Schritt: flektierter Gesprächspartner. Nach der Konzertpause steht die Familie emigriert nach Schostakowitschs achte Sinfo- Deutschland nie von 1944 auf dem Pro- Lange sollte dieses Studium gramm. Jurowski schickt die indes nicht währen, 1990 – Judüstere Tondichtung mit solch rowski war gerade 18 Jahre alt erschütternder Intensität in – zog die Familie nach Deutschden Saal, dass einem unwill- land. Der Dirigent erinnert kürlich der Gedanke kommt, sich: „In dieser schwierigen russische Dirigenten hätten Zeit damals gingen ja viele in tatsächlich eine stärkere Ver- den Westen. Ich selbst wäre bindung zur Musik Schostako- kurz darauf zum Wehrdienst witschs. Was in seinem Fall eingezogen worden – und das sogar nahe läge: Wuchs der zu einem Zeitpunkt, als russikleine Vladimir doch in Mos- sche Truppen in Afghanistan kau unter der musikalischen standen.“ Eine Emigration, die Ägide seines Papas Mikhail sich nicht nur für den Senior Jurowski auf, den eine enge als richtige Entscheidung entFreundschaft mit dem sowje- puppte, der Kapellmeister an tischen Komponisten verband. der Semperoper in Dresden
Fotos: Chris Christodoulou
Viel zu sagen hat er dennoch. Von Friederike Holm
an sich zu verlieren“, sinniert der Dirigent. „Es gibt auch große Glücksmomente in meiner Arbeit, aber gerade wenn alles sehr erfolgreich und glatt läuft, suche ich ganz bewusst nach der Ursache für die nächste ,Krise’, um weiter zu kommen.“ Jurowski braucht einfach die Unzufriedenheit als Triebfeder seiner Arbeit.
Konzert-TIPPs
wurde, sondern auch dem Ju- spricht, hierzulande noch wenior zu entscheidenden Schrit- nig bekannt und medial kaum ten auf seinem musikalischen präsent ist. Andernorts, vor Weg verhalf: „Ich wurde an der allem in England, ist er nämlich Dresdner Musikhochschule längst ein Star: Dort gab aufgenommen, obwohl ich Jurowski bereits als 23-Jähriger noch gar kein Deutsch konnte. sein Debüt in Covent Garden Dort habe ich wichtige Impul- und war für zwölf Jahre Muse bekommen, etwa von Colin sikdirektor in Glyndebourne, Ort des bedeutendsten OpernDavis.“ Später ging er nach Berlin, stu- festivals der Monarchie. Zudierte bei Rolf Reuter und ver- dem folgte er 2007 als Chefdidiente sich mit Mitte zwanzig rigent des London Philharmodie ersten Opernsporen als nic Orchestra solch namhaften Kapellmeister an der Komi- Kollegen wie Bernard Haitink, schen Oper. Auch wenn er in Georg Solti und Kurt Masur. dieser Saison für ein Konzert Sein Schlüssel zum Erfolg? an eben dieses Haus an der „Tägliche Arbeit – und ständige Beringstraße zurückkehrt, ist Unzufriedenheit mit sich er längst über das Stadium hi- selbst. Man muss immer um naus, sich auf ein Orchester das eigene Können und auch oder Opernhaus festzulegen. um das Noch-Nicht-Können So ist es fast müßig, all die be- wissen. Dann kann man den deutenden Klangkörper aufzu- Frust über die eigene Unvollzählen, denen er bereits den kommenheit in etwas Positives Einsatz gab, von den Berliner umwandeln, ohne den Glauben und Wiener Philharmoniker CD-Tipp über das Concertgebouw Orchestra bis hin zu den „Big Five“ Zemlinsky: Eine der USA. Und nicht minder florentinische Traprominent liest sich die Liste gödie & 6 Gesänge der Opernhäuser, an denen er nach Texten von M. Maeterlinck gastierte. Umso mehr erstaunt es da, dass Heike Wessels, Petra Lang, Sergey Skorokhodov, Albert Dohmen, London der hochgewachsene Russe, der Philharmonic Orchestra, Vladimir nahezu akzentfrei deutsch Jurowski (Leitung). LPO
Berlin Mi. 10.9., 20:00 Uhr Philharmonie Musikfest Berlin: Rundfunk-Sinfonie orchester Berlin, Vladimir Jurowski (Leitung). Werke von Mendelssohn, Bach/Schönberg & Schnittke
Sa. 1.11., 20:00 Uhr Konzerthaus (Werner-Otto-Saal) Alison Bell (Sopran), ensemble unitedberlin, Vladimir Jurowski (Leitung). Werke von Stier (UA), Zapf & Grisey Fr. 14.11., 20:00 Uhr Komische Oper Johannes Moser (Violoncello), Orchester der Komischen Oper, Vladimir Jurowski (Leitung), Ulrich Matthes (Sprecher), Herren der Berliner Singakademie. Werke von Brahms, Schönberg & Beethoven Frankfurt Di. 30.9., 20:00 Alte Oper Martin Helmchen (Klavier), London Philhar monic Orchestra, Vladimir Jurowski (Leitung). Werke von Brahms & Rachmaninow Essen Sa. 8.11., 20:00 Uhr Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Janine Jansen (Violine), Royal Concertgebouw Orchestra, Vladimir Jurowski (Leitung). Werke von Strawinsky, Debussy, Lyadov, van der Aa & Janáček Hamburg So. 23.11., 19:30 Uhr Laeiszhalle (Großer Saal) Julia Fischer (Violine), State Academic Symphony Orchestra of Russia, Vladimir Jurowski (Leitung). Werke von Brahms, Schumann & Tschaikowsky München Do. 11.12., 20:00 Uhr Philharmonie (Gasteig) Sol Gabetta (Violoncello), London Philharmonic Orchestra, Vladimir Jurowski (Leitung). Dvořák: Die Mittagshexe, Schostakowitsch: Cellokonzert Nr. 2, Tschaikowsky: Auszüge aus „Der Nussknacker“ September 2014 concerti 9
KUrZ GEFraGt
»es geht um die Botschaft« gidon kremer gilt als einer der größten entdecker unter
den musikern unserer Zeit. ihm geht es nicht um die große show, sondern um den Blick in die seele. hier spricht der geiger über ...
Ein großer Vermittler: die Arbeit mit jungen Musikern wie in der Krermerata Baltica liegt Gidon Kremer sehr am Herzen
viel Inspiration drin. Nur ein genstriche oder einen schönen Um inspiriert zu sein, muss Mensch, der offen ist, der so Ton. Es geht um etwas Größeres man offen sein, muss Vorbe- tut, als ob er nichts weiß und als zum Beispiel das Violinhalte und Vorurteile abbauen. der kein Zyniker ist, kann ins- spiel: Es geht um eine Art BeNur das Unbekannte, das einen piriert werden. kenntnis zum Leben. Die Aufanzieht, sorgt auch dafür, dass gabe der Musik ist zu dienen man weiterhin inspiriert blei- ... Eislers berühmtes Zitat »Wer – und nicht, diese nur für uns ben kann. Wenn man sozusa- nur etwas von Musik versteht, selbst auszunutzen. Generell gen alles weiß oder kann und versteht auch davon nichts«. ist Einschränkung in jedem voreingenommen den Weg Um Musik zu machen, geht es Lebensbereich gefährlich, weil weitergeht, dann ist da nicht nicht nur um Fingersätze, Bo- man sich dann zu sehr mit Per10 concerti September 2014
Foto: Andreas malkmus / eCm records
... Inspiration
fektionismus beschäftigt – dabei geht es doch vor allem in der Musik um etwas ganz anders: Es geht um die Botschaft. ... die Kremerata Baltica
einem wichtigen Gespräch. Es geht um das Wesentliche mit dem Ziel, sich nicht von Nebensächlichkeiten ablenken zu lassen.
vid Garrett passen. Auf jeden Fall war er ein außergewöhnlicher Mensch – und solche Persönlichkeiten, die sich von der Masse unterscheiden und eine Handschrift haben, haben mich stets beschäftigt.
Ich freue mich, daß ich seit über ... seine Berufung zum »Capell17 Jahren dieses Ensemble be- Virtuos« der Sächsichen ... Freunde treue. Ich habe zwar nie an Staatskapelle in dieser Saison einer Hochschule unterrichtet, Für mich ist es eine Riesenfreu- Zum einen sind da, wie schon aber wenn man so will, ist die de, enger mit der hervorragen- erwähnt, die Freunde in DresKremerata Baltica zu meiner den Staatskapelle und Christi- den. Dann gibt es Freunde der eigenen Akademie geworden. an Thielemann zusammenzu- Jugend und solche auf der ganOb mit mir oder ohne mich: arbeiten, auf Tournee wie in zen Welt, die ich zu selten sehe Mir ist wichtig, dass die Kre- Dresden. Meine Verbindung und mit denen ich in der Stille merata Baltica eine Zukunft mit der Staatskapelle geht zu- zusammen bin. Freunde sind hat. Dass sie eine Gegenwart rück auf einen Auftritt des für mich sehr, sehr wichtig und hat, ist durch viele Aufnahmen Orchesters in meiner lettischen ich bedaure, dass ich ihnen sehr und Projekte belegt und einiges Heimat so um 1963. Damals viel schuldig geblieben bin. davon wird in Dresden und bei hatten einige Mitschüler und den Schostakowitsch-Tagen in ich Freundschaft mit einigen ... Mieczysław Weinberg Gohrisch zu erleben sein. Musikern geschlossen, wir ha- Dieser Komponist beschäftigt ben ihnen vorgespielt und ih- mich derzeit sehr. Mit der Kre... Lampenfieber nen die Stadt gezeigt. Als sie merata Baltica haben wir schon Das ist etwas, was nicht nur mit wieder abgereist waren, wur- ein Dutzend seiner Werke im Nervosität zu tun hat. Lampen- den wir in der Schule beschul- Repertoire. Ich selbst habe zu fieber ist eine Art von Konzen- digt, Kontakte mit Ausländern meinem Bedauern Weinbergs tration, würde ich sagen, wo zu pflegen. Das war damals Musik lange verkannt, aber man sich sehr mobilisieren ziemlich dramatisch. Gott sei Dank ist es nicht zu spät, das jetzt nachzuholen. Er muss vor einem Konzert oder ... Paganini-Filme ist einer der wirklich großen Zu dem Film Paganini‘s Komponisten des 20. JahrhunKonzert-TIPPs Daemon habe ich fast die gan- derts, der stets etwas zu sagen Dresden ze Musik eingespielt. Doch bei hatte. Man muss ständig wach So. 31.8., 11:00 Uhr, Mo. 1.9. & Di. aller Verehrung für diesen sein für die Musik, die entsteht. 2.9., 20:00 Uhr Semperoper Großmeister des Violinspiels Ich selbst bekomme Hunderte Gidon Kremer (Violine), Sächsische Staatskapelle Dresden, Christian denke ich auch daran, dass er von Partituren zugeschickt und Thielemann (Leitung). Werke von einer der ersten Showmen war. muss mich dafür entschuldiGubaidulina & Bruckner Heute wird durch das Business, gen, dass ich nicht alles auffühDo. 18.9., 20:00 Uhr Semperoper Events und Shows fast alles ren kann. Aber es bleibt mir Gidon Kremer (Violine), Kremerata Baltica übertrumpft, und insofern ein Motor, wie ich auch weiterwürde Paganini in unsere Zeit hin der Musik nützlich sein Berlin Fr. 5.9., 20:00 Uhr Philharmonie Matthias Spindler vielleicht genauso gut wie Da- kann. Programm s. Dresden 31.8.
Frankfurt So. 7.9., 19:00 Uhr Alte Oper Programm s. Dresden 31.8. Köln Di. 9.9., 20:00 Uhr Philharmonie Programm s. Dresden 31.8. Dortmund Mi. 10.9., 20:00 Uhr Konzerthaus Programm s. Dresden 31.8.
online-Tipp
Gemeinsam mit der Kremerata Baltica interpretiert Gidon Kremer Mozarts D-Dur-Violinkonzert Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/kremer
CD-Tipp
Weinberg: Sonate für Violine solo Nr. 3, Sonatine op. 46, Trio op. 48, Concer tino op. 42 & Sinfonie Nr. 10 Gidon Kremer (Violine & Leitung), Kremerata Baltica ECM (2 CDs) September 2014 concerti 11
Stan Hema; Fotografie Š Sascha Weidner
Oresteia Iannis Xenakis [Saisonauftakt Open-Air im Parkhaus Deutsche Oper] Premiere 9. September 2014; 12., 13., 15., 16. September 2014 Musikalische Leitung: Moritz Gnann; Inszenierung: David Hermann Karten und Infos: 030-343 84 343 www.deutscheoperberlin.de
OPER
Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor
Fulminant: Mozarts La finta giardiniera in Glyndebourne
Foto: tristram Kenton
14_Feuilleton oper als lebensfeier Die Festivals in Bregenz und Glyndebourne machen nicht
Regietheater für die Presse, sondern Oper fürs Publikum – mit höchstem Anspruch und einer fulminanten Uraufführung 16_interview »da müssen sich die leute anschnallen beim hören« Die Mezzosopranistin Joyce DiDonato über ihren langen Weg auf die bedeutenden Bühnen und ihre neuesten Belcanto-Entdeckungen 20_opern-tipps Die Herbst-Highlights in Deutschland und Europa September 2014 concerti 13
FEUillEton
An der schönen blauen Donau lässt sich‘s lieben: HK Grubers Oper Geschichten aus dem Wiener Wald
oper als lebensfeier die FestiVals in BregenZ und glyndeBourne machen nicht regietheater für die presse, sondern oper fürs publikum – mit höchstem anspruch und einer fulminanten uraufführung. Von Peter Krause
14 concerti September 2014
Fotos: bregenzer Festspiele/Karl Forster, Leigh Simpson
Z
wei ältere Damen mit Hut lingen. In den 90-minütigen wort, das man – wie hierzulanhaben sich die beschat- Picknick-Pausen wird viel ge- de nur für „Bayreuth“ üblich – tete Parkbank als Pausen- lacht, man lustwandelt um den auch ohne den Zusatz „Festival“ Zuhause gewählt; an der Schaf- seerosenbeschirmten Teich versteht. Und doch ist der volWeide hat ein junges Paar sein oder lobt im Kreis der Freunde le Name vielsagend: „Glyndefein gedecktes Tischlein aufge- die mitgebrachten kulinari- bourne Festival Opera“ und eben nicht „Opera Festival“ heistellt, während der rundliche schen Köstlichkeiten. Churchill-Typ im Dinner Jacket Wer das führende Opernfesti- ßen die Festspiele – ein Produleicht gebeugt das Außen-Foy- val auf der britischen Insel zent festlicher Oper. Diese Idee er abschreitet: So viel Indivi- besucht, das uns in diesem lenkt den Blick von den Spiedualismus wäre in Salzburg Sommer schlichtweg als das lern auf der Bühne auf das undenkbar. Doch in Glynde- beste der Welt vorkam, der mitspielende Publikum, denn bourne lebt das Publikum eine gönnt sich eigentlich ein aus- eine Party lebt nun einmal von kreative Kontrastdynamik – gelassenes Picknick auf dem der Generosität der Gastgeber aus Smoking und Schottenrock, Lande mit integrierter Opern- wie von der Klasse ihrer Gäste Champagner und Klappstühl- vorstellung der Extraklasse. – ihrer Persönlichkeit, ihrer chen, Opernfreaks und -neu- „Glyndebourne“ ist ein Zauber- Freude, sich gemeinsam eine
Atempause vom Alltag zu gönnen: Festspiele als Lebensfeier. Ohne Salzburger Star-Gewese
Vor 80 Jahren von John Christie und seiner singenden Gattin Audrey Mildmay auf ihrem Landgut im östlichen Sussex ins Leben gerufen, bestechen die in dritter Generation familiär verantworteten Festspiele durch ihr ganz eigenes Gepräge. Das Understatement des Publikums, das dem kontinentalen Sehen und Gesehen-Werden fast gar keine Bedeutung beimisst, findet sich im Selbstverständnis der Macher wieder: Hier gibt’s kein Salzburger Star-Gewese, hier wird das Fest selbst zum Ereignis. Die Sänger sind fulminant, aber meist noch Geheimtipps. So wird Glyndebourne, da Salzburg in dieser Hinsicht gerade schwächelt, zum Mozart-Mekka. Das London Philharmonic Orchestra vermittelt unter Andrés Orozco-Estrada in jeder Pore der Don Giovanni-Partitur die Inspiriertheit der Oper aller
Opern. Jonathan Kents Insze- 29 Mal ausverkauft. Auch wenn nierung erfindet das Wunder- der Stuntman-Aktionismus werk nicht neu, er verlegt das und die über dem Bodensee Geschehen behutsam ins Um- aufsteigenden Feuersblitze feld des italienischen Kinos der bald effektvoll verpuffen, ist späten 50er Jahre. In Mozarts sein Opern-Spektakel doch ein pubertärer La finta giardini- starkes volksnahes Vergnügen. era führt Frederic Wake-Wal- Triumphal schafft der Festker die präzise Regie, macht spielleiter es, das Populäre mit das Schwanken des Frühwerks dem Gewagten zu verbinden zwischen barocker Typenko- – seine Absicht: Es solle das mödie und Affektnatürlichkeit Normalste der Welt sein, in zum Konzept – und Musikdi- eine neukomponierte Oper zu rektor Robin Ticciati und das gehen. Die jetzt aus der Taufe Orchestra of the Age of Enligh- gehobenen Geschichten aus tenment betonen die Reinheit dem Wiener Wald setzen dieser Musik. Glyndebourne Pountneys Ziel mustergültig in erobert sich locker die Deu- die Tat um. Der österreichische tungshoheit in Mozartdingen. Universalmusiker HK Gruber, hier selbst am Pult der Wiener Klasse trifft Masse Symphoniker, hat auf Ödön Letzte interpretatorische Gül- von Horváths gleichnamiges tigkeit behauptet David Pount- Schauspiel eine tragikomische ney bei den Bregenzer Festspie- Oper ersonnen, die als heißer len nicht, wenn dort auch er Kandidat für die „Urauffühauf Mozart setzt. Der sehr bri- rung des Jahres“ gelten darf. tische Intendant des österrei- Lukullisch und frech walzert chischen Festivals versöhnt in es wieder in einer Oper, im seiner Inszenierung der Zau- Geiste eines Kurt Weill, nur berflöte dafür Klasse und Kas- natürlich viel verfremdungsse: Sein Spiel auf dem See ist froher, als es sich Richard Strauss einst erlaubte. Die durch englische Handschriften geprägten Erlebnisse dieses Festspielsommers in seiner Balance aus Sinnenfreude und Anspruch sollten den kaum krisenfreien Konkurrenten in Bayreuth und Salzburg zu denken geben. Bregenz und Glyndebourne machen nicht Oper für die Presse, sondern Oper fürs Publikum, laden uns ein, gemeinsam ein Fest zu feiern. Opern-Kritiken
Das Publikum darf mitspielen: Picknick im Park von Glyndebourne
Die ausführlichen Rezensionen der Festspiel-Premieren finden Sie online: www.concerti.de/oper September 2014 concerti 15
intErViEw
ZUr pErSon
aus der amerikanischen provinz auf europas große bühnen: Joyce DiDonato wurde 1969 in prairie Village in kansas geboren und hatte ihr erstes engagement an der Santa Fe Opera. ende der 90er gelingt ihr der Sprung an die mailänder scala und die Salzburger Festspiele. Inzwischen singt sie auf allen großen Opernbühnen dieser Welt.
»Da müssen sich die Leute anschnallen beim Hören« Die Mezzosopranistin Joyce DiDonato über ihren langen Weg auf die bedeutenden Bühnen und ihre neuesten Belcanto-Entdeckungen. Von Peter Krause
I
hr gehört eine der aufregendsten Opernstimmen unserer Zeit: Agilität, Eros und das sehr persönliche Timbre ihres Mezzosoprans stellt Joyce DiDonato derzeit am liebsten in den Dienst der Belcanto-Meister Bellini, Donizetti und Rossini. Am Morgen nach einer fulminanten Vorstellung von Donizettis Maria Stuarda an der Deutschen Oper Berlin gibt die Amerikanerin offenherzig Auskunft – auch über den schwierigen Start ihrer Karriere.
Foto: Pari Dukovic Warner Classics
Ihr Weg an die Opernhäuser in London und New York, Mailand und München war zu Beginn Ihrer Karriere keineswegs vorgezeichnet. Wie sind Sie mit negativen Antworten nach Vorsingen umgegangen?
schon, solche an meiner Integrität und Aussagekraft als Künstlerin nicht. Mir wurde klar: Meinen Klang produziere ich gut, ich hatte ein tolles Coaching genossen, ja, ich war eine Opernsängerin. Das hatte also gar nichts mit mir zu tun, sondern mit den Erwartungen an mich, ins Muster einer amerikanischen Opernsängerin zu passen. Ich lernte, nicht mehr Erwartungen zu erfüllen, sondern meine Stimme zu finden, mir zu vertrauen.
»Ich lernte, nicht mehr Erwartungen zu erfüllen« Gab es einen Wendepunkt in Ihrem Leben, an dem Sie sich bewusst wurden: »Ja, ich bin eine Sängerin«?
Ich musste in der Tat heftige Kritik einstecken. Nach 13 Vorsingen in Europa gab es zu- Den gab es. Ich war Cover für nächst genau ein „Ja“. Nach der Jennifer Larmore als Ruggiero anfänglichen Enttäuschung in Händels Alcina, die Robert habe ich mich gefragt, warum Carsen in Chicago inszenierte diese Leute mich so negativ – mit noch anderen Stars wie einschätzten. Niederschmet- Renée Fleming, Natalie Dessay ternde Aussagen wie die, mei- und Rockwell Blake. Da saß ich ne Kunst hätte mit Oper wenig im Zuschauerraum, hatte die zu tun, haben mich zum Nach- Partie drauf, und es gab diesen denken gebracht. Kritik an Moment der Inspiration, in meiner Stimme kannte ich dem mir bewusst wurde, dass
ich bereit bin. Es ging nicht darum, im Falle des Falles besser oder schlechter als meine große Kollegin zu sein, aber die Vorstellung, da oben zu stehen, war nicht mehr furchteinflößend. Mir wurde klar, dass ich auf die Bühne gehöre. Dem langsamen Weg durch amerikanische Häuser mit oft sehr kleinen Partien folgte dann gleich der Sprung an die europäischen A-Häuser. Sie mussten lernen, ein Star zu sein. Reflektieren Sie die Gefahr, damit jemand anderes zu werden?
Nun, ich bin ja in dieses StarSein nicht hineingesprungen, sondern hatte einen Weg voller Rückschläge hinter mir. Wenn ich jetzt gerade Donizettis Maria Stuarda singe, dann scheint doch hinter mir diese enorme Reihe an Stars zu stehen: die Baker, die Caballé, die Sutherland oder die Devia. Ich traf rechtzeitig eine sehr bewusste Entscheidung, niemals so sein zu wollen wie andere Sänger, niemanden imitieren zu wollen. Aber wenn ich jene großen Kolleginnen auf Aufnahmen höre, denke ich natürlich oft: „Mein Gott, ich habe noch unglaublich viel Arbeit vor mir.“ September 2014 concerti 17
Interview
Wie gehen Sie damit um?
Ich besitze durchaus einen Glauben an das, was ich bereits erreicht habe. Aber dann ist nach jeder Vorstellung wieder nur Disziplin gefragt und die strenge Analyse: „War es ein guter, ein mittelmäßiger oder schlechter Abend, den ich da gesungen habe?“ Es geht also nur darum, mit mir selbst zu konkurrieren. Dieses Star-Gerede aber hat keine besondere Bedeutung für mich. Dazu ist es sowieso viel zu kurzlebig: Da draußen wartet bestimmt jemand, der diese Rolle übernehmen möchte. Was bedeutet es Ihnen, auf der Bühne ans Limit zu gehen, Risiken zu wagen – und dabei pure Perfektion aufzugeben?
Ich suche nach Perfektion, wenn ich mich auf eine Rolle und einen konkreten Auftritt beim Aufwärmen vorbereite.
Während der Vorstellung aber Expression und des Gefühls. gebe ich mir selbst die Erlaub- Denken Sie nur an Bellinis Arie nis, nicht perfekt zu sein. Der „Casta Diva“ in der Norma. Da Begriff „Perfektion“ ist da über- durchschreiten wir einen so haupt nicht mehr auf meinem puren, so konzentrierten, so Radar. Sie zu verlassen, wäre ungefilterten Weg der Kunst, also kein Versagen für mich. ein absolut nicht-intellektuelIch würde allerdings nicht sagen, dass es dabei mein Ziel ist, Risiken einzugehen, aber ich »Ich springe auf möchte so frei wie möglich sein, die Bühne und den Menschen wirklich die hoffe, dass mein Rolle zu vermitteln, die ich Fallschirm sich darstellen darf. Das heißt: Ich springe auf die Bühne und hofdabei öffnet« fe, dass mein Fallschirm sich dabei öffnet. les Abenteuer. Die Kritik am Ihr Repertoire des Belcanto Belcanto verstehe ich aber, zuwird von Kritikern gern der mal dann, wenn Sänger eben Künstlichkeit und bloßen nur den hübschen Klang in den Schönheit verdächtigt, also Mittelpunkt stellen. Hingegen nicht der Wahrhaftigkeit, die bewundere ich eine Maria CalSie als Sängerin anstreben. las als das beste Beispiel dafür, Was entgegnen Sie? was Belcanto sein kann. Es Der Belcanto führt uns in die muss hier die Aufgabe von uns sublimsten Landschaften der Sängern sein, dass die Stimme den Emotionen dient. Schließlich steht die Stimme doch ganz im Mittelpunkt, nicht das Orchester, vielleicht auch nicht so sehr das Drama an sich, das viele Menschen in manchen Opern des Belcanto für blöd halten.
Alle Emotionen – helle wie dunkle – möchte Joyce DiDonato ausdrücken 18 concerti September 2014
Diese Dramen bieten wunderbare Anlässe, mit wirklich allen Mitteln des Vokalen jene Gefühlslandschaften zu erkunden, die unser Alltag kaum kennt. Wahre – und eben nicht nur reine – Schönheit entsteht eben dann, wenn der Charakter einer Figur durch den Gesang offenbar wird. Hier kommt dann die eigene sängerische Persönlichkeit ins Spiel: Cecilia Bartolis Angelina in Rossinis La Cenerentola ist eine andere
Foto: Pari Dukovic Warner Classics
Und wie kommt die Wahrhaftigkeit zum Tragen?
als meine, da wir die Figur durch ein unterschiedliches Instrument zum Leben erwecken. Schließt »wahrer« Schön gesang dann auch bewusst hässliche Töne ein?
Natürlich. Denken Sie nur an die blutige Geschichte der Maria Stuarda. Da verlangt es die Intensität der Situationen, wirklich alle vokalen Farben einzusetzen, im Zweifel auch düstere und hässliche. Für Ihre aktuelle CD haben Sie sich auf Spurensuche nach verschütteten Kostbarkeiten des Belcanto gemacht. Gibt es da wirklich noch tolle Entdeckungen zu machen?
Wir haben über 500 Titel aus der Hochzeit des Belcanto durchforstet und Wunderbares aufgespürt in manchen kaum bekannten Opern von Pacini, Carafa, Valentini und Mercadante. Die Oper Stella di Napoli von Pacini gibt der CD ihren Titel. Als die Aufnahme geschafft war, haben wir gesagt: „Da müssen sich die Leute aber anschnallen beim Hören.“ Man darf also gespannt sein. Wie nehmen Sie in Amerika die Diskussion um das Regie theater war? Dekonstruktion ist in Ihrer Heimat kaum angesagt …
Ich habe entsetzlich langweilige altmodische Inszenierungen gesehen und fantastische moderne Regiearbeiten, glaube aber nicht, dass es darum geht, fortschrittliche und traditionelle Interpretationen gegeneinander auszuspielen. Für mich geht es in der Oper darum, Geschichten auf verblüffende
Weise zu erzählen, gern ästhetisch ambitioniert und herausfordernd. Aber ich gebe zu, kein großer Fan von allzu konzeptverliebter, rein verkopfter Regie zu sein. Gibt es für Ihre Stimme natür liche Repertoiregrenzen? Oder wäre die Amneris, die böse Mezzo-Hexe aus Verdis Aida, irgendwann doch denkbar?
Im Moment glaube ich, keinen Verdi singen zu müssen. Ich denke gern genau darüber nach, was ich einer Rolle mit meiner Stimme und meiner Persönlichkeit hinzufügen kann. Und das wäre dann wohl keine Amneris. Auch nicht die Eboli in Don Carlo?
Naja, die Eboli könnte ich mir eines Tages schon vorstellen, dann wahrscheinlich in der französischen Fassung. Wem vertrauen Sie als kritischehrlichem Hörer, wenn es um ihre eigene Leistung geht?
Wir können uns als Sänger ja niemals wirklich selbst zuhören, selbst wenn wir eine Vorstellung aufnehmen, spiegelt das nicht den authentischen Eindruck im Saal wider. Das überschwängliche Lob von Fans oder Freunden: „Du warst sagenhaft“, tut zwar gut. Aber wirklich wichtig sind Menschen, die meine Stimme und mich persönlich gut kennen, die einschätzen können, dass ich müde war und nicht meine komplette Kapazität abrufen konnte. Besonders wichtig sind auch alle jene Freunde und Familienmitglieder, die mit Oper eigentlich nichts zu tun haben: Mit denen kann ich über ganz andere, eben ganz normale Dinge reden.
Konzert-TIPPs
Baden-Baden Sa. 20.9., 19:00 Uhr Festspielhaus Joyce DiDonato (Mezzosopran), Orchestre de l’Opéra National de Lyon, Riccardo Minasi (Leitung). Belcanto-Arien von Bellini, Donizetti, Pacini, Rossini u.a. Essen Mo. 29.9., 20:00 Uhr Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Programm s. Baden-Baden Paris Sa. 27.9., 20:00 Uhr Théâtre des Champs-Elysées Programm s. Baden-Baden Wien Fr. 17.10., 19:00 Uhr Theater an der Wien Händel: Alcina (konzertant). Joyce DiDonato (Alcina) Berlin Fr. 10.4. & Sa. 11.4., 19:00 Uhr Phiharmonie Joyce DiDonato (Mezzosopran), Charles Castronovo (Tenor), Ludovic Tézier & Florian Boesch (Bass), Rundfunkchor Berlin, Berliner Philharmoniker, Sir Simon Rattle (Leitung). Berlioz: La Damnation de Faust online-Tipp
Joyce DiDonato singt „Non più mesta“ aus „La Cenerentola“ an der Metropolitan Opera Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/didonato CD-Tipp
Stella di Napoli – Belcanto Arien von Rossini, Pacini, Bellini, Carafa, Donizetti, Valentini & Mercadante Joyce DiDonato (Mezzosopran), Orchestre et Chœur de l’Opéra National de Lyon, Riccardo Minasi (Leitung). Erato DVD-Tipp
Donizetti: Maria Stuarda Joyce di Donato, Elza van den Heever, Matthew Polenzani, Joshua Hopkins, Metropolitan Opera Orchestra, Maurizio Benini (Leitung). Erato September 2014 concerti 19
OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause
Konwitschnys Kindsmörderin
oper Engländer übersehen bis
heute gern, dass ihr Königshaus und ihr Nationalkomponist deutscher Herkunft sind. Hübsch doppeldeutig verbergen sich hinter dem Namen „George“ sowohl Maestro Händel als auch sein royaler Hannoveraner Namensvetter und Zeitgenosse, der als „George I“ das britische Weltreich regierte. Filmemacher Axel Ranisch und Komponistin Elena Kats-Chernin erzählen nun die Geschichte des Komponisten und seines königlichen Auftraggebers (Altist Jochen Kowalski) als Musiktheater. Die Australierin Kats-Chernin studierte bei Helmut Lachenmann, sie kombiniert pulsierende Rhythmen mit postmodernem Melos.
Janáčeks Jenůfa als Dorfdrama in intensivierender Reduktion oper Die emotionale Wucht
und Drastik der Geschichte um Janácˇeks Jenu ˚fa, deren Stiefmutter ihr uneheliches Kind ertränkt, ist schlimm genug. Da kann Meisterregisseur Peter Konwitschny, sonst gern auch ein Meister der intensivierenden Verfremdung, sich auf die Radikalität der Beschränkung verlassen. Nur ein Bett und ein
Tisch zieren die karge Bühne von Johannes Leiacker, auf der die Figuren die Tragödie im Milieu der dörflichen Enge als berührendes Kammerspiel ausagieren. Nur der Bühnenboden wandelt sich vom Rasengrün des Sommers, über den Schnee des Winters, in dem Jenu ˚fa ihr Kind gebiert und die Küsterin es ins tödliche Wasser wirft, bis zum blumensprießenden Frühling mit seiner Entdeckung des Mordes. Die in Graz gefeierte Inszenierung erarbeitet Konwitschny nun in Augsburg neu. Sa. 20.9. (Premiere), 19:30 Uhr Theater Augsburg Janáček: Jenůfa. Dirk Kaftan (Leitung), Peter Konwitschny (Inszenierung) 23., 26. & 28.9., 3., 9. & 19.10., 5., 8. & 28.11., 20.12., 4.1.
Die Atriden auf dem Parkdeck oper So macht man aus der Not
Komponistin Elena Kats-Chernin macht Händel zur Opernfigur Do. 25.9. (UA), 20:00 Uhr Orangerie Herrenhausen Hannover Kats-Chernin: George. Werner Seitzer (Leitung), Axel Ranisch (Inszenierung) Fr. 26., Sa. 27. & So. 28.9. 20 concerti September 2014
eine Tugend. Während der Umbauphase ihrer Hauptbühne bringt die Deutsche Oper Berlin die Eröffnungspremiere der Saison 2014/15 auf dem hauseigenen Parkdeck heraus. Eine spannende wie stimmige Lösung, ist doch Orestie von Iannis Xenakis als Open-Air-Spektakel angelegt: Sie wurde 1966 auf einem amerikanischen Baseball-Gelände uraufgeführt.
Mit der alten Geschichte der Atriden stellt Xenakis heutige Fragen nach Schuld, Mündigkeit und Eigenverantwortung des Menschen, die im urbanen Setting ihre irritierende Aktualität erfahren sollen. David Hermann inszeniert. Di. 9.9. (Premiere), 20:00 Uhr Parkdeck der Deutschen Oper Berlin Xenakis: Oresteia. Moritz Gnann (Leitung), David Hermann (Inszenierung). Fr. 12., Sa. 13., Mo. 15. & Di. 16.9.
Fotos: Werner Kmetitsch, Eric Larrayadieu, Bridget Elliot, Bruno de Lavanère, PD, privat
Der Komponist und der König
régis campos zweite oper oper Als deutsch-elsässischer
Brückenschlag feiert die erste auf einem Drama des Schriftstellers Bernard-Marie Koltès basierende Oper ihre gleich doppelte Uraufführung: im September auf Französisch in Straßburg, im Januar auf Deutsch in Nürnberg. Marcus Bosch dirigiert beide Versionen des an Régis Campo – in der
Ein verlassenes Hafenviertel – Quai Ouest im Bühnenbildmodell
Saison 2014/15 Nürnbergs Composer in residence – vergebenen Auftragswerks. Die Oper Quai Ouest zeigt eine Welt von verlorenen Menschen, die sich nur noch durch Tauschen und Dealen verständigen. In einem verlassenen Hafenviertel treffen sich die Gestrandeten der Gesellschaft, kreuzen sich die Lebenswege eines unlauteren Geschäftmanns auf der Flucht vor sich selbst und des Sohns einer Einwandererfamilie, die hier mit einer Gruppe von Außenseitern Quartier bezogen hat. sa. 27.9., 20:00 uhr oper straßburg sa. 17.1., 19:30 uhr oper nürnberg régis Campo: Quai Ouest. 30.9. & 2.10. Straßburg 20.1., 7., 15., 18. & 26.2. Nürnberg
WEiTERE TiPPs Bochum
neither sa. 6.9., 20:30 uhr ruhrtriennale in der Jahrhunderthalle morton Feldman wollte mit Samuel beckett Oper neu definieren. Den kühnen Wurf von 1977 inszeniert romeo Castellucci kempten
die entFührung aus dem serail
do. 18.9., 20:00 uhr stadttheater Große Sensation an kleinem theater – rené Jacobs musiziert das mozart-Singspiel mit der Akademie für Alte musik berlin. Weitere termine in Amsterdam, brüssel und perugia göteBorg
antonín dvořáks erste oper oper Es ist kein Marketing-Gag
des Prager Dvorˇák Festivals, das im September weltweit führende Klangkörper und Solisten in die tschechische Hauptstadt einlädt: Höhepunkt der Festspiele ist die Uraufführung von Dvorˇáks erster Oper! Er hatte sich als 29-Jähriger den Text Alfred der Große des deutschen Romantikers Karl Theodor Körner als Grundlage seines Musiktheater-Erstlings gewählt. In Dvorˇáks Lebenszeit wurde seine Oper aber weder verlegt noch aufgeführt. 1938 kam es zu einer Inszenierung in Olmütz – allerdings in tschechischer Übersetzung. In einer Rezension ulkte man seinerzeit, die Oper klinge Wagnerischer als
Wagner selbst, verehrte der junge Dvorˇák den Bayreuther doch zutiefst. Wer es nicht zur Uraufführung schafft, kann die These später anhand der hier entstehenden CD überprüfen.
Wonderland/ Wasteland sa. 20.9., 18:00 opernhaus mit Ina Christel Johannessen aus Oslo und Anton Lachky aus bratislava verantworten zwei spannende Jungchoreographen die doppelte Uraufführung Bremen
die meistersinger Von nürnBerg so. 21.9., 15:30 uhr theater am goetheplatz Hausregisseur benedikt von peter wagt sich an Wagners geniale Komödie, um der politischen Dimension des Kunstdiskurses der singenden Handwerker nachzuspüren hamBurg
Dvořák selbst hat sie nicht erlebt: die Uraufführung von Alfred mi. 17.9. (ua), 20:00 uhr rudolfinum prag Dvořák: Alfred. Heiko mathias Förster (Leitung), Felix rumpf, Ferdinand von bothmer, petra Froese
Weitere tipps, termine, tickets und mehr: www.concerti.de
giselle so. 21.9., 18:00 uhr staatsoper Den ballett-Klassiker von Coralli, perrot und petipa überträgt John Neumeier behutsam in die Gegenwart. Wiederaufnahme mit der rumänischen primaballerina Alina Cojocaru als Giselle
September 2014 concerti 21
Exklusive Musikreisen mit der ZEIT Belcanto-Perlen in München
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WEST
Die wichtigsten Termine im September in Bremen, Niedersachsen, NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Baden-Württemberg
Fotos: Marco Borggreve (4), Timothy Greenfield-Sanders, François Darmigny/Virgin Classics, Josef Fischnaller, Felix Broede, Chris Lee, Rosa Frank
INTERVIEW
Bremen 20.9.2014
eSSen 29.9.2014
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JoYCe didonato
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Pierre-Laurent aimard Mehr auf Seite 2
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KöLn 5.9.2014 düSSeLdorf 5.9.2014
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Stuttgart 4.9.2014
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Mehr auf Seite 12 concerti 09.14 West 1
IntervIew
zUr person
geboren 1957 in Lyon begegnete Pierre-Laurent Aimard als Zwölfjähriger olivier messiaen und wurde zum Lieblingsinterpreten des Komponisten. Später arbeitete er 15 Jahre lang eng mit györgy Ligeti zusammen und gilt seither als die Persönlichkeit der zeitgenössischden Musik. Der Pianist ist Professor am Pariser Conservatoire und an der Musikhochschule Köln.
»Blicken wir nach vorn!« Pierre-Laurent Aimard gilt als Mann der Moderne. Doch er selbst kann mit diesem Bild so gar nichts anfangen. Von Christoph Forsthoff
L
eichte Kost beschert Pierre-Laurent Aimard seinem Publikum höchst selten. Messiaen, Stockhausen, Benjamin: Der französische Pianist konfrontiert die Zuhörer gern und immer wieder mit der Avantgarde – steter Tropfen höhlt den Stein, steter Neuklang öffnet das Ohr für die Moderne. Entsprechend überrascht wird mancher sein, wenn der 56-Jährige nun für sein neues (CD-)Projekt ausgerechnet das erste Buch des Wohltemperierten Klaviers von Bach ausgewählt hat. Sie gelten als Mann der Moderne – was hat Sie da in der Musikgeschichte drei Jahr hunderte zurückverschlagen?
Foto: Marco Borggreve
Das ist ein Missverständnis. Ich war immer fasziniert von einigen modernen Komponisten, zugleich aber auch von der Vergangenheit. So war meine Ausbildung angelegt, und ebenso habe ich in meiner beruflichen Tätigkeit stets Altes und Neues verbunden: Denn ich habe immer danach gestrebt, eine innere Balance zu finden. Bach aber gehörte bislang nicht gerade zu ihren bevor zugten Komponisten.
In der Tat habe ich erst spät angefangen, mich intensiv mit Bach zu beschäftigen. Ich fand
immer, dass seine Musik so reich und komplex sei, dass man Zeit brauche – und als Pianist habe ich so viel Repertoire, dass ich mir den Luxus leisten kann abzuwarten. So habe ich etwa erst vor ein paar Jahren begonnen, mich mit der Kunst der Fuge zu beschäftigen.
»Heutige Musik ist dem Kommerz zugewandt« Trotzdem noch einmal nach gehakt: Bis vor einem Jahr zehnt schienen Sie sich vor allem der Moderne zu widmen.
… man hat es so gesehen, aber es ist nicht so gewesen. Sicher habe ich mich viel der zeitgenössischen Musik gewidmet, denn für mich liegt hier eine Priorität, da die Moderne eine solch reichhaltige Welt bietet, die doch kaum beachtet wird. Aber ich erinnere mich noch an meine ersten Recital-Programme als junger Pianist: Eines umfasste eine Geschichte der Sonatenform von Emmanuel Bach bis Boulez – ich habe immer schon so gelebt und mich so wohl gefühlt. Wie kommt es, dass in der Öffentlichkeit dieses andere
Bild entstanden ist von einem überwiegend der Moderne zugewandten Pianisten?
Die Auseinandersetzung mit der Moderne scheint ungewöhnlich zu sein. Für mich hingegen ist es ganz normal, sich mit einer Kunst zu beschäftigen, die von Menschen unserer Zeit geschaffen wird. Und ich glaube auch, diese musikalische Sprache ist am leichtesten zu lernen, denn diese Werke wurden aus einer Welt heraus konzipiert, deren Klang-, Form- und Zeitvorstellungen und deren Kommunikationsformen uns vertraut sind. Und trotzdem haben Sie nun das Wohltemperierte Klavier aufgenommen – dabei haben Sie selbst einmal gesagt, es reize Sie nicht, jene Werke aufzunehmen, die schon alle Welt eingespielt habe …
(lacht) … ja, da gibt es wirklich sehr viele Aufnahmen. Grundsätzlich finde ich, dass ein Leben mehr Sinn macht, wenn man überlegt, wie man nützlich sein kann. Weshalb es mir sinnvoller scheint, mich jenen Werken zu widmen, die nicht jeden Tag präsentiert werden – und zwar alte oder neue. Aber andererseits will ich nicht nur systematisch leben – und wenn etwas für mich wesentlich ist, dann mache ich es. concerti 09.14 West 3
Interview
Was ist das Wesentliche am Wohltemperierten Klavier?
Ohne dass Sie dabei die Moderne aus den Augen verloren: Jüngst haben Sie eine Ligeti-Woche gestaltet – ist das Publikum heute für Neue Musik aufgeschlossener?
Sein Großvater war ein berühmter Saucenkünstler – Aimard kocht lieber einfach
… als die Neue Musik teilweise Jahre sind Teil der Geschichte noch wirklich Avantgarde war – das ist keine Neue Musik mit allem, was dies bedeutet: mehr, auch wenn sie nach wie Die Neue Musik steckt heutzu- nämlich dem Bruch mit dem vor als solche betrachtet wird. tage weniger in einem Ghetto Erbe und dem gesellschaftli- Und die heute komponierte als früher, es gibt auch mehr chen Einvernehmen. Aber hat Musik klingt zwar manchmal Interpreten, die sich mit Neuer sich diese Avantgarde heutzu- radikal neu, aber die Mehrheit Musik beschäftigen, ebenso ein tage wirklich integriert in un- dieser Musik ist ziemlich pogrößeres Publikum. Aber von sere Musik-Gesellschaft? Nein! litical correct, dem Kommerz welcher Neuer Musik sprechen Die größten Werke der Moder- zugewandt und bloß nicht stöwir? Wenn wir etwa an das ne werden nicht regelmäßig rend. Problem der Ghettoisierung der gespielt und unterrichtet, die Neuen Musik denken, dann Mehrheit des Publikums ver- Befürchten Sie, dass die war das ein Problem in den steht diese Musik nach wie Entwicklung der klassischen vor nicht wirklich – und in der Musik an dieser Bruchstelle Jahren der Avantgarde … Mehrheit der Hochschulen zwischen Tradition und … also in den 50er und 60er und Konservatorien wird die- Moderne scheitern könnte? Jahren des 20. Jahrhunderts … se Musik ignoriert oder nicht Es gibt überall in der Welt, ob akzeptiert. Die Haltung der in der Politik oder auch in der klassischen Musik-Ausbildung Philosophie, derzeit eine TenKonzert-TIPP gegenüber der Moderne bleibt denz, rückwärts zu gehen – und Do. 11.9., 20:00 Uhr also konservativ und die das ist gefährlich für die Kölner Philharmonie Avantgarde der 50er Jahre da- Menschheit und unsere ZiviliPierre-Laurent Aimard (Klavier). Bach: Das Wohltemperierte Klavier mit weiterhin außen vor. sation. Aber ich glaube an eiBWV 846-869 nen anderen Menschen, und Ist das nicht ein allzu pessimis der hat schon ganz andere CD-Tipp tischer Blick auf die Moderne? Kämpfe gewonnen – insofern: Natürlich gibt es immer mehr Blicken wir nach vorn (lacht). Spezialisten und dadurch auch Bach: Das mehr Verständnis für diese Ein Blick, der in Ihrem Fall von Wohltemperierte Musik. Nur bleibt die Frage: Berlin ausgeht, denn Sie sind Klavier 1 Was ist 2014 Neue Musik? Die vor einigen Jahren dorthin Pierre-Laurent Aimard (Klavier) Deutsche Grammophon Avantgarde der 50er und 60er gezogen – warum? 4 West concerti 09.14
Foto: Marco Borggreve
Es ist eine Musik, mit der ich meine jungen Jahre verbracht habe – und für mich war es wichtig, mich als Erwachsener damit nochmals in Ruhe auseinanderzusetzen. Und zwar nicht nur das Werk zu spielen, sondern damit zu leben: Daher habe ich ein Sabbatical von November bis Mai eingelegt – sieben Monate ohne Konzerte, so dass ich im Rhythmus dieser Musik leben konnte.
Ganz einfach – Berlin ist Berlin (lacht). Ich mag die Stadt sehr: Sie ist aktuell und kein Museum, dessen Geschichte vor Jahrhunderten zu Ende gegangen ist. Die Menschen dort sind offen, die Stadt ist jung und frisch, intellektuell und kulturell sehr interessant. Letzteres trifft zumindest für die dortige Küche kaum zu. Da Franzosen als Gourmets gelten, dürften Sie in diesem Punkt eher Probleme mit Ihrem neuen Wohnsitz haben …
(lacht) Also, wenn ich die Frage jetzt ein wenig bös‘ beantworten wollte, könnte ich sagen: Das ist leider nicht nur in Deutschland so, dass man mit dem Essen solche Schwierigkeiten hat … Nein, es hat sich viel geändert in den letzten Jahren, inzwischen lässt sich auch in Deutschland sehr gut essen, es hat sich eine Kultur der guten heimischen Küche entwickelt, und man kann auch gute Produkte kaufen. Mehr möchte ich dann aber nicht sagen, denn ich möchte nicht als Chauvinist betrachtet werden (lacht) – aber zweifellos ist die hiesige Küche nicht der Grund, warum ich nach Deutschland gekommen bin. Wie ist es denn um Ihre eigenen Kochkünste bestellt? Ihr Großvater war ja einer der berühmtesten Saucenkünstler von Lyon …
… was in Frankreich eine wichtige gesellschaftliche Position bedeutet. Für uns ist die Gastronomie wirklich eine Kunst, deshalb spielt das eine zentrale Rolle.
DIE FESTLICHEN OPERNABENDE 2014/2015 15. November 2014 Giuseppe Verdi
29. März 2015 Richard Strauss
FALSTAFF
SALOME
mit Albert Dohmen (Falstaff) und Véronique Gens (Alice)
mit Manuela Uhl (Salome), Gabriele Schnaut (Herodias) und Martin Gantner (Jochanaan)
6. Dezember 2014 Georges Bizet
CARMEN mit Elisabeth Kulman (Carmen) und Yonghoon Lee (Don José) 10. Januar 2015 Gaetano Donizetti
L’ELISIR D’AMORE mit Giuseppe Filianoti (Nemorino) und Ambrogio Maestri (Dulcamara)
Sind Sie selbst denn in Ihren Kochkünsten auch von ihm beeinflusst worden?
Leider nicht – ich habe ein großes Interesse und ihn als Knabe mit Aufmerksamkeit in seiner Werkstatt beobachtet, denn mich hat dieses Talent und Handwerk wirklich fasziniert. Aber es fehlt mir einfach die Zeit, und da ich auch nicht so begabt bin, bereite ich zwar gern etwas zu, aber sehr bescheiden und extrem einfach.
11. April 2015
OPERETTENGALA mit Petra Maria Schnitzer (Sopran) und Peter Seiffert (Tenor) 28. Juni 2015 Wolfgang Amadeus Mozart
LE NOZZE DI FIGARO mit Erwin Schrott (Figaro), Barbara Frittoli (Contessa Almaviva) und Roman Trekel (Conte Almaviva)
Mit freundlicher Unterstützung unseres Hauptsponsors
Wenn Sie selbst kochen …
… ist das wirklich nichts dagegen. Ich bin nicht unsensibel, aber mehr auf keinen Fall – leider. Ich habe Musikerkollegen in Frankreich, die wie Götter kochen und drei Tage lang ein Sonntag-Abendessen vorbereiten: Da glauben Sie, Sie äßen in einem Drei-Sterne-Restaurant!
Kartentelefon 0621 1680 150 www.nationaltheater-mannheim.de Intendant Oper: Prof. Dr. Klaus-Peter Kehr Geschäftsführender Intendant: Dr. Ralf Klöter
Gelassene Noblesse: Midori muss keinem mehr etwas beweisen
Das gereifte Wunderkind Mit Anfang 20 überkam midori eine tiefe Sinnkrise. Ihrer Karriere als Stargeigerin tat das keinen Abbruch. Von Heiner Milberg
S
ie war eines der berühmtesten Wunderkinder der Klassik. Geboren 1971 im japanischen Osaka, wurde sie mit zehn Jahren Schülerin der legendären Dorothy DeLay an der Juilliard School in New York, debütierte mit elf mit dem New York Philharmonic und begann 1982 eine Profikarriere. Mit 20 hatte sie mit Bernstein und Abbado, Barenboim und Boulez, Isaac Stern und Yo-Yo 6 West concerti 09.14
Ma gespielt, hatte mit den Berliner Philharmonikern die Bartók-Violinkonzerte aufgenommen und mit dem London Symphony Orchestra ein Paganini-Konzert – und war einer der größten Klassik-Stars auf unserem Planeten. Mit neuen Ideen aus der Sinnkrise
Dann, mit Anfang 20, kam die Sinnkrise. Midori Goto, die sich
nur Midori nennt, verfiel in Depressionen, sagte alle Konzerte ab und begab sich in klinische Behandlung. Wieder genesen, ging die Karriere scheinbar ungebrochen weiter, doch hatte sich Midoris Blick geweitet. Sie begann nebenbei Psychologie zu studieren und gründete Non-Profit-Organisationen, die Schülern klassische Musik näherbringen und Alternativen zum normalen Konzertbetrieb entwickeln. Sie begann zu unterrichten und schrieb mit 30 ein Buch, in dem sie offen über ihre Krise berichtet. Seitdem sind über zehn Jahre vergangen. Nach dem Master 2005 hat sie die Psychologie wieder beiseite gelegt. Sie ist von New York nach Los Angeles gezogen, wo sie als Professorin an der University of Southern California unterrichtet, hat ihr Buch um ein Kapitel über die letzten Jahre erweitert und fliegt noch immer rastlos um die Welt, von Konzert zu Konzert, mal in Tokio und New York, mal in Kempten und Marburg. Als wir uns vor einem ihrer Konzerte trafen, blieb zwischen Probe und Konzertvorbereitung wenig Zeit für ein Gespräch. Aber sicherlich hatte sie nicht nur deshalb vorher meine Fragen haben wollen – deren Antworten sie mir dann gleich auf Papier in die Hand drückte. Freundlich und offen begnügte sie sich im Gespräch mit knappen Antworten auf weitere Fragen. Zur Routine sei das Musikerleben auch in 30 Jahren nicht geworden, immer passiere Neues, immer gebe es neue Projekte zu entwickeln und zu organisieren. „Musik ist so sehr ein Teil von mir ge-
Foto: Timothy Greenfield-Sanders
Porträt
worden, dass ich sie nicht auf- machts möglich – am Abend geben könnte. Ich liebe die wieder unterrichten wollte! Musik, ich liebe diesen Prozess, Kammermusik und Sonaten Stücke zu erarbeiten, mich vor- abende spielen eine große zubereiten, zu proben. Und ich Rolle in Midoris Konzertkalengebe gern Konzerte. Aber an der, ihr bevorzugter KlavierKonzerte denke ich nur, wenn partner ist seit mehreren Jahich welche vor mir habe. Was ren der in den USA geborene mich jeden Tag beschäftigt, Wahl-Berliner Özgür Aydin. sind der Unterricht und das Den Kern ihres Repertoires Üben.“ Per Mail und Skype ist bildet die Romantik, doch Midori täglich mit ihren Schü- spielt sie immer wieder gern lern verbunden, entwickelt Modernes und Zeitgenössineue Projekte, organisiert – sches. nicht von ungefähr hat sie „Ich mag es, Konzertprogramgleich die Leitung der Strei- me aus Kontrastwirkungen cherabteilung ihrer Uni über- aufzubauen, ein Klangaben nommen. teuer zu schaffen, das für die Ohren angenehm ist, sie aber Unermüdlich: ein voller auch herausfordert. DramaturKonzert- und Unikalender gische Linien sind mir weniger Von der Welt sieht sie während wichtig.“ Und dazu gehört für ihrer Reisen nicht viel – sie Midori eben auch immer wiebleibt so kurz wie nur möglich der Neue Musik: „Da gibt es unterwegs. So kommt es vor, phantastische Klänge, die uns dass sie in sechs Tagen fünf weit wegführen von dem, wie Konzerte in vier Bundeslän- wir normalerweise spielen. Da dern gab, am Morgen nach eröffnet sich eine ganz eigene dem letzten Konzert musste Welt.“ Plötzlich beginnen ihre sie um vier Uhr aus dem Bett, Augen zu leuchten, und man damit sie um acht den Flug merkt, dass die zarte Geigerin nach Los Angeles bekam, wo nichts von ihrer Begeisterung sie – die Zeitverschiebung für die Musik verloren hat.
Do. 18.09. | 20:00
DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL
Singspiel von Wolfgang Amadeus Mozart
Musikalische Leitung: René Jacobs
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Konzert-TIPPs
Düsseldorf Fr. 5.9., 20:00 Uhr, So. 7.9., 11:00 Uhr & Mo. 8.9., 20:00 Uhr Tonhalle Midori (Violine), Düsseldorfer Symphoniker, Alexandre Bloch (Leitung). Wagner: Ouvertüre zu „Die Meister singer von Nürnberg“, Berg: Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels“, Strauss: Ein Heldenleben Köln So. 30.11., 11:00 Uhr Philharmonie Midori (Violine), Gürzenich-Orchester Köln, Michael Sanderling (Leitung). Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur, Beethoven: Sinfonie Nr. 7 A-Dur CD-Tipps
Bloch, Janáček & Schostakowitsch: Violinsonaten Midori (Violine) Özgür Aydin (Klavier) Onyx
Hindemith: Violinkonzert, Sinfonische Metamorphosen nach Weber & Konzertmusik op. 50 Midori (Violine) NDR Sinfonieorchester Christoph Eschenbach (Leitung) Ondine
Mit Robin Johannsen, Mari Eriksmoen, Mauro Peter, Julian Prégardien, Dimitry Ivashchenko und Cornelius Obonya Collegium Vocale der Sing- und Musikschule Kempten Akademie für Alte Musik Berlin
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04.08.14 16:57 concerti 09.14 West 7
TERMIN-TIPPS Ihr Klassikprogramm im September
Baden-Baden
BoCHum
So. 21.9.2014, 18:00 uhr festspielhaus Alice Sara Ott (Klavier), Francesco Tristano (Klavier). Ravel: Boléro & La Valse, Debussy: Trois Nocturnes, Tristano: A Soft Shell Groove Suite, Strawinsky: Le Sacre du Printemps
fr. 12.9.2014, 20:30 uhr Jahrhunderthalle Ruhrtriennale: Neither. Emilio Pomàrico (Leitung), Romeo Castellucci (Regie), Eir Inderhaug (Sopran), Duisburger Philharmoniker. Feldmann/Beckett: Neither
fr. 26.9.2014, 20:00 uhr festspielhaus Diana Damrau (Sopran), Piotr Beczała (Tenor), Nicolas Testé (Bassbariton), Baden-Badener Philharmonie, Pavel Baleff (Leitung). Arien, Duette und Szenen aus Opern von Verdi, Donizetti, Gounod u. a.
So. 28.9.2014, 17:00 uhr Jahrhunderthalle Ruhrtriennale. Jane Archibald (Sopran), Allyson McHardy (Mezzosopran), Netherlands Radio Choir, Flemish Radio Choir, Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam, Jonathan Nott (Leitung). Werke von Zuidam, Varèse, Strawinsky, Ligeti u. a.
renaud CaPuÇon
BieLefeLd fr. 5.9.2014, 20:00 uhr rudolf-oetker-Halle Cornelie Isenbürger (Sopran), Melanie Forgeron (Mezzosopran), Bielefelder Philharmoniker, Alexander Kalajdzic (Leitung). Delius: Over the hills and far away, Mendelssohn: Ein Sommernachtstraum op. 61 mo. 22.9.2014, 20:00 uhr rudolf-oetker-Halle Auryn Quartett. Schumann: Streichquartett Nr. 1 a-Moll op. 41, Bartók: Streichquartett Nr. 1 op. 7, Brahms: Streichquartett B-Dur op. 67 mo. 29.9.2014, 20:00 uhr rudolf-oetker-Halle Yuja Wang (Klavier). Albeniz: Iberia, Granados: Goyescas, Balakirev: Islamej, Chopin: Fantasie f-Moll op. 49, Liszt: 3 Etüden, Isoldes Liebestod aus „Tristan und Isolde“ 8 West concerti 09.14
Bremen di. 2.9.2014, 20:00 uhr glocke (großer Saal) Musikfest Bremen. Fazıl Say (Klavier), Marianne Crebassa (Mezzosopran), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Kristjan Järvi (Leitung). Say: Ballade of Gezi-Park (UA) u. a. do. 4.9.2014, 20:00 uhr glocke (großer Saal) Musikfest Bremen: Rolando Villazón (Tenor), Lenneke Ruiten (Sopran), Emiliano Gonzalez Toro (Tenor), Le Concert d‘Astrée, Emmanuelle Haïm (Leitung). Monteverdi: Ausgewählte Arien und Duette So. 7.9.2014, 20:00 uhr glocke (großer Saal) Musikfest Bremen: Mahlers Neunte. Bremer Philharmoniker, Markus Poschner (Leitung). Mahler: Sinfonie Nr. 9 D-Dur do. 11.9.2014, 20:00 uhr glocke (großer Saal) Musikfest Bremen: Ein Abend mit Johann Wolfgang von Goethe. Christoph Prégardien (Tenor), Michael Gees (Klavier). Texte von Goethe und Vertonungen von Schubert, Beethoven, Grieg, Wolf, Liszt, Schoeck, Loewe & Gees
Sa. 20.9.2014, 20:00 uhr glocke (großer Saal) Musikfest Bremen: Renaud Capuçon (Violine), Mahler Chamber Orchestra, Daniele Gatti (Leitung). Werke von Mahler & Mendelssohn Bereits im Alter von 14 Jahren wurde Renaud Capuçon am Pariser Konservatorium aufgenommen. Mit seinem jüngeren Bruder, dem Cellisten Gautier Capuçon, konzertiert er regelmäßig gemeinsam.
BremerHaVen So. 21.9.2014, 19:00 uhr Christuskirche Bremerhaven Hansjörg Fink (Posaune), Elmar Lehnen (Orgel). „Salve Regina“ – Improvisationen Bonn Sa. 6.9.2014, 20:00 uhr Beethovenhalle Beethovenfest: Eröffnungskonzert. Gautier Capuçon (Violoncello), London Symphony Orchestra, Sir John Eliot Gardiner (Leitung). Mendelssohn: Ouvertüre zu „Meeresstille und glückliche Fahrt“ & Sinfonie Nr. 5 d-Moll „Reformations-Sinfonie“, Schumann: Cellokonzert a-Moll op. 129
Fotos: François Darmigny/Virin Classics, Marco Borggreve
BraunSCHWeig So. 21.9.2014, 11:00 uhr Stadthalle Boris Giltburg (Klavier), Staatsorchester Braunschweig, Stefan Soltesz (Leitung). Gershwin: Klavierkonzert F-Dur, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47
mo. 15.9.2014, 20:00 uhr glocke (großer Saal) Musikfest Bremen. Juan Diego Flórez (Tenor), Vincenzo Scalera (Klavier). Arien von Rossini, Bizet, Berlioz, Tosti, Delibes, Massenet, Gounod & Offenbach
andriS neLSonS So. 7.9.2014, 19:00 uhr Beethovenhalle Beethovenfest Bonn. City of Birmingham Symphony Orchestra, Andris Nelsons (Leitung). Beethoven: Sinfonie Nr. 1 C-Dur, Sinfonie Nr. 2 D-Dur, Sinfonie Nr. 3 Es-Dur „Eroica“ Im Interview mit concerti gesteht Andris Nelsons: „Ich bin eigentlich ein schüchterner Mensch. Aber Musik öffnet einen. Musik handelt vom Leben, der Liebe, dem Tod.“ An diesem Abend dirigiert der lettische Jungstar die ersten drei Sinfonien von Beethoven.
mo. 8.9.2014, 20:00 uhr Beethoven-Haus Beethovenfest Bonn. Borodin Quartet. Miaskowski: Streichquartett Nr. 13 a-Moll op. 86, Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 13 b-Moll op. 138, Beethoven: Streichquartett Nr. 13 B-Dur op. 130 mi. 10.9.2014, 20:00 uhr Beethoven-Haus Beethovenfest Bonn. Leonidas Kavakos (Violine), Enrico Pace (Klavier). Beethoven: Violinsonaten Nr. 6 A-Dur op. 30/1, Nr. 3 Es-Dur op. 12/3, Nr. 2 A-Dur op. 12/2 & Nr. 7 c-Moll op. 30/2. Auerbach: Präludium Nr. 23 F-Dur fr. 12.9.2014, 20:00 uhr telekom-forum Beethovenfest Bonn: Mnozil Brass. „Happy Birthday“ – Angewandte Blechmusik für alle Lebenslagen mi. 17.9.2014, 20:00 uhr Beethovenhalle Beethovenfest Bonn: Beethovens Tripelkonzert. Isabelle Faust (Violine), Jean-Guihen Queyras (Violoncello), Kristian Bezuidenhout (Klavier), Rotterdams Philharmonisch Orkest, Yannick Nézet-Séguin (Leitung). Beethoven: Tripelkonzert C-Dur op. 56, Strauss: Ein Heldenleben op. 40 Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
Termin-Tipps
Fr. 26.9.2014, 20:00 Uhr Beethovenhalle Beethovenfest Bonn. Jan Lisiecki (Klavier), Baltic Sea Youth Philharmonic, Kristjan Järvi (Leitung). Mussorgsky: „Eine Nacht auf dem kahlen Berge“, Grieg: Klavierkonzert a-Moll op. 16, Sibelius: „Karelia“-Suite op. 11, Gelgotas: Never Ignore the Cosmic Ocean, Kalniņš: Erster Satz aus der Sinfonie Nr. 4 „Rock Symphony“ Darmstadt Sa. 13.9.2014, 20:00 Uhr Katholische Kirche St. Elisabeth Ars musica Zürich: Sabrina Frey (Blockflöte), Ralf Waldner (Cembalo), Alessandro Andriani (Violoncello). Werke von Telemann, Vivaldi, Graupner u. a. Düsseldorf Fr. 5.9.2014, 20:00 Uhr Tonhalle Midori (Violine), Düsseldorfer Symphoniker, Alexandre Bloch (Leitung). Wagner: Ouvertüre zu „Die Meister singer von Nürnberg“, Berg: Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels“, Strauss: Ein Heldenleben op. 40 So. 14.9.2014, 20:00 Uhr Tonhalle Murray Perahia (Klavier & Leitung), Academy of St Martin in the Fields. Strawinsky: Konzert in Es für Kammerorchester „Dumbarton Oaks“. Haydn: Sinfonie B-Dur Hob. I:77, Mendelssohn: Streichersinfonie Nr. 7 d-Moll, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll Do. 25.9.2014, 20:00 Uhr Tonhalle Ivo Pogorelich (Klavier). Liszt: Après une lecture de Dante – Fantasia quasi Sonata Nr. 7 aus „Années de Pèlerinage“ II, Schumann: Fantasie C-Dur op. 17, Strawinsky: Drei Sätze aus Petruschka, Brahms: Variationen über ein Thema von Paganini op. 35 Fr. 26.9.2014, 20:00 Uhr Tonhalle Jutta Maria Böhnert (Sopran), Sayaka Shigeshima (Alt), Uwe Stickert (Tenor), Torben Jürgens (Bass), Düsseldorfer Symphoniker, Chor des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf, Sir Neville Marriner (Leitung). Strauss: Metamorphosen, Haydn: Messe C-Dur Hob. XXII:9 „Paukenmesse“ 10 West concerti 09.14
Di. 30.9.2014, 20:00 Uhr Tonhalle Supernova - Des Canyons aux Étoiles. Maarten van Veen (Klavier), Bert Bürgers (Horn), Sjoerd Nijenhuis (Xylorimba), Rolf Hildebrand (Glockenspiel), notabu.ensemble neue musik, DoelenEnsemble Rotterdam, Arie van Beck (Leitung). Messiaen: Des Canyons aux Étoiles Dortmund Mi. 10.9.2014, 20:00 Uhr Konzerthaus Festliche Saisoneröffnung. Gidon Kremer (Violine), Sächsische Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann (Leitung). Gubaidulina: Violinkonzert Nr. 2 „In tempus praesens“. Bruckner: Sinfonie Nr. 9 d-Moll Di. 16.9.2014, 20:00 Uhr Konzerthaus Moritz Ernst (Klavier), Dortmunder Philharmoniker, Gabriel Feltz (Leitung). Beethoven: Ouvertüre Nr. 2 zu „Leonore“ op. 72a, Ullmann: Klavierkonzert op. 25, Strauss: Ein Heldenleben op. 40 Fr. 19.9.2014, 20:00 Uhr Konzerthaus Fazıl Say (Klavier). Mozart: Sonaten c-Moll & F-Dur, Say: Gezi Park 2, Nietzsche und Wagner, Balladen (Auszüge) Mo. 29.9.2014, 19:00 Uhr Konzerthaus Wiener Klassik. Talia Or (Sopran), Ileana Mateescu (Mezzosopran), Sinfonischer Chor der Chorakademie am Konzerthaus Dortmund, Dortmunder Philharmoniker, Gabriel Feltz (Leitung). Schubert: Sinfonie Nr. 3 D-Dur D 200, Mendelssohn: Ein Sommernachtstraum op. 61 Duisburg Mi. 10.9.2014, 20:00 Uhr Theater am Marientor Helden auf dem Podium. Chloë Hanslip (Violine), Duisburger Philharmoniker, Giordano Bellincampi (Leitung). Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77, Strauss: Ein Heldenleben op. 40 So. 21.9.2014, 19:00 Uhr Theater am Marientor Peter Jósza (Klavier). Werke von Bach, Henze, Liszt & Bartók Essen Mo. 8.9.2014, 20:00 Uhr Maschinenhaus Ruhrtriennale. Quatuor Ébène, Éric Le Sage (Klavier). Mozart & Bartók: Streichquartette, Fauré: Klavierquintett Nr. 1 d-Moll
Foto: Josef Fischnaller
Sa. 20.9.2014, 20:00 Uhr Straßenbahnhalle Beethovenfest Bonn. Rajaton. A-cappella-Songs von Abba, Queen und Sting sowie finnische Traditionals
Sa. 13.9.2014, 20:00 uhr Philharmonie (alfried Krupp Saal) Angela Barnes (Horn), Timothy Jones (Horn), Jonathan Lipton (Horn), Radovan Vlatkovic (Horn), London Symphony Orchestra, Sir John Eliot Gardiner (Leitung). Mendelssohn: Ouvertüre zu „Meeresstille und glückliche Fahrt“ op. 27 & Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 107 „Reformation“, Schumann: Konzertstück F-Dur für vier Hörner und Orchester op. 86 So. 14.9.2014, 11:00 uhr Philharmonie (alfried Krupp Saal) Rudolf Buchbinder (Klavier). Beethoven: Sonate Nr. 10 G-Dur, Sonate Nr. 2, Sonate Nr. 8 c-Moll „Pathétique“, Sonate Nr. 23 f-Moll „Appassionata“ mo. 15.9.2014, 20:00 uhr maschinenhaus Ruhrtriennale. Jean-Guihen Queyras (Violoncello). Bach: Violoncello-Solosuiten Nr. 1-6 BWV 1007-1012, Werke von Fedele, Amy, Kurtág, Mochizuki, Nodaira u. a.
JoYCe didonato mo. 29.9.2014, 20:00 uhr Philharmonie (alfried Krupp Saal) Joyce DiDonato – Stella di Napoli. Joyce DiDonato (Mezzosopran), Orchestre de l’Opéra National de Lyon, Riccardo Minasi (Leitung). Belcanto-Arien von Bellini, Donizetti, Pacini, Rossini u. a. Joyce DiDonate gilt als eine der größten Mezzosopranistinnen unserer Zeit. Im Moment widmet sich die Amerikanerin mit Vorliebe ihren Belcanto-Neuentdeckungen.
franKfurt do. 4.9.2014, 20:00 uhr alte oper (großer Saal) Jorge Luis Prats (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Neeme Järvi (Leitung). Raff: Ouvertüre zu „König Alfred“, Kodály: Háry-János-Suite, Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 3 Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
termIn-tIpps
HannoVer
KöLn
do. 25.9.2014, 20:00 uhr Herrenhäuser gärten (orangerie) KunstFestSpiele Herrenhausen: KatsChernin: George (UA). Axel Ranisch (Regie, Text), Danya Segal (Idee, Konzept, Produktion), Werner Seitzer (Leitung), Alexander Koppelmann (Lichtdesign)
do. 4.9.2014, 20:00 uhr Kölner Philharmonie Staatskapelle Berlin, Daniel Barenboim (Leitung). Schubert: Sinfonie Nr. 7 h-Moll D 759 „Unvollendete“, Strauss: Ein Heldenleben op. 40
XaVier de maiStre
faziL SaY di. 23.9.2014, 20:00 uhr alte oper (großer Saal) Musikfest Opus 131 – Aufbrüche in der Musik. Fazıl Say (Klavier), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Leitung). Beethoven: Ouvertüre zu „Die Geschöpfe des Prometheus“ c-Moll, Mozart: Klavierkonzert Nr. 23 A-Dur, Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur Als Komponist ist er ebenso erfolgreich wie als Pianist: der türkische Virtuose Fazıl Say. Heute spielt er jedoch Mozart.
fr. 26.9.2014, 20:00 uhr alte oper (großer Saal) Minquet Quartett, Dmitri Levkovich (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Markus Stenz (Leitung). Skrjabin: Le poème de l‘extase & Prométhée (Le poème du feu), Schönberg: Konzert für Streichquartett, Adès: Asyla So. 28.9.2014, 20:00 uhr alte oper (großer Saal) Berliner Philharmoniker, Sir Simon Rattle (Leitung). Schumann: Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120 & Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 „Rheinische“, Haas: dark dreams göttingen fr. 26.9.2014, 19:45 uhr Stadthalle Sophie Harmsen (Mezzosopran), Göttinger Symphonieorchester, Christoph-Mathias Mueller (Leitung). Schönberg: Suite im alten Stile für Streicher G-Dur, Respighi: Il Tramonto, Mahler: Sinfonie Nr. 10 Fis-Dur: Purgatorio und Adagio 12 West concerti 09.14
mattHiaS goerne fr. 19.9.2014, 20:00 uhr Herrenhäuser gärten (galerie) KunstFestSpiele Herrenhausen: Winterreise. Matthias Goerne (Bariton), Markus Hinterhäuser (Klavier), William Kentridge (Regie, visuelle Konzeption, Ausstattung), Sabine Theunissen (Ausstattung), Herman Sorgeloos (Licht), Snezana Marovic (Videoeditor), Kim Gunning (Videooperator). Schubert: Winterreise Über Schubert sagt Matthias Goerne: „Mit Schubert können Sie den ganzen Menschen erklären, in all seinen Facetten, Sehnsüchten, Ängsten und Fehlern. Schubert ist grenzenlos. Grenzenlos tief.“
HeideLBerg mi. 17.9.2014, 20:00 uhr Stadthalle Stefan Jackiw (Violine), Philharmonisches Orchester Heidelberg, Mario Venzago (Leitung). Honegger: Sinfonie Nr. 3 „Liturgique“, Bach: Violinkonzert Nr. 2 E-Dur BWV 1042, Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73 So. 21.9.2014, 11:00 uhr theater (alter Saal) Valya Dervenska (Violine), Nadja Watcheva (Klavier). Hindemith: Sonata in Es op. 11 Nr. 1, Schubert: Violinsonate A-Dur D574 op. post. 162, Kreisler: Viennese Rhapsodic Fantasietta, Sarasate: Carmen-Fantasie op. 25, Harneit: Ein Werk des Komponisten für Heidelberg 2015
fr. 5.9.2014, 20:00 uhr Kölner Philharmonie Himmelsklänge. Xavier de Maistre (Harfe), WDR Sinfonieorchester Köln, Jukka-Pekka Saraste (Leitung). Reinecke: Konzert e-Moll op. 182, Schubert: Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944 „Große“ Bereits im Alter von 22 Jahren wurde Xavier de Maistre Harfenist beim Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Doch das Orchesterspiel reichte ihm bald nicht mehr aus und so wurde er einer der wenigen Solo-Harfenisten.
di. 9.9.2014, 20:00 uhr Kölner Philharmonie Gidon Kremer (Violine), Sächsische Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann (Leitung). Gubaidulina: In tempus praesens, Bruckner: Sinfonie Nr. 9 d-Moll do. 11.9.2014, 20:00 uhr Kölner Philharmonie Pierre-Laurent Aimard (Klavier). Bach: Das Wohltemperierte Klavier I mo. 15.9.2014, 20:00 uhr Kölner Philharmonie Wiener Philharmoniker, Gustavo Dudamel (Leitung). Mussorgsky/ RimskyKorsakow: Eine Nacht auf dem kahlen Berge. Strauss: Also sprach Zarathustra op. 30, Dvořák: Sinfonie Nr. 8 G-Dur So. 21.9.2014, 11:00 uhr Kölner Philharmonie Jörg Widmann (Klarinette), GürzenichOrchester Köln, François-Xavier Roth (Leitung). Strauss: Metamorphosen, Also sprach Zarathustra, Widmann: Echo-Fragmente
Fotos: Marco Borggreve, Felix Broede
fr. 12.9.2014, 20:00 uhr hr-Sendesaal Thomas Thieme (Sprecher), André Jung (Sprecher), Dietrich Henschel (Bassbariton), Sylvain Cambreling (Leitung), hr-Sinfonieorchester. Messiaen: Et exspecto resurrectionem mortuorum, Ferrari: Histoire du plaisir et de la désolation, Zimmermann: Ekklesiatische Aktion
Sa. 27.9.2014, 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Esther Brazil (Sopran), Monteverdi Choir, English Baroque Soloists, Sir John Eliot Gardiner (Leitung). Scarlatti: Stabat mater, Bach: „Mein Herze schwimmt im Blut“ BWV 199, Händel: Dixit Dominus HWV 23
Leverkusen
Mainz
Do. 18.9.2014, 19:30 Uhr Schloss Morsbroich (Spiegelsaal) Maximilian Hornung (Violoncello), Paul Rivinius (Klavier). Beethoven: Cellosonate A-Dur op. 69, Ammann: Piece for Cello, Martinů: Cellosonate Nr. 1, Grieg: Cellosonate a-Moll op. 36
So. 14.9.2014, 20:00 Uhr St. Ignaz voces cantantes, Alexander Süß (Leitung). Werke von Mendelssohn
Karlsruhe
Ludwigshafen
Sa. 27.9.2014, 20:00 Uhr Kath. Stadtkirche St. Stephan Mozart: Requiem. Sabine Goetz (Sopran), Judith Ritter (Alt), Martin Erhard (Tenor), Stefan Geyer (Bass), Stephanschor Karlsruhe, Kammerphilharmonie Karlsruhe, Patrick Fritz-Benzing (Leitung)
Do. 18.9.2014, 19:30 Uhr Friedenskirche Nils Mönkemeyer (Viola), Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Karl-Heinz Steffens (Leitung). Bach: Brandenburgische Konzerte Nr. 1, 2 & 6, Strawinsky: Konzert in Es für Kammerorchester „Dumbarton Oaks“, Hindemith: Kammermusik Nr. 1 op. 24/1 & Kammermusik Nr. 5 op. 36/4
Kaiserslautern Do. 4.9.2014, 13:00 Uhr SWR Studio Kaiserslautern (Emmerich-Smola-Konzertsaal) Lebensklänge. Kristóf Baráti (Violine), Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, Jamie Phillips (Leitung), Sabine Fallenstein (Moderation). Bartók: Rumänische Volkstänze, Korngold: Violinkonzert D-Dur op. 35, Kodály: Tänze aus Galanta
So. 28.9.2014, 19:30 Uhr Konzertsaal im Pfalzbau Domkammerchor Mainz, Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Karl-Heinz Steffens (Leitung). Schubert: Deutsche Messe D 872 „Gesänge zur Feier des heiligen Opfers der Messe“, Webern: Sechs Bagatellen für Streichquartett op. 9, Fünf Stücke für kleines Orchester op. 10 & Variationen für Orchester op. 30, Rihm: In-Schrift 1
Fr. 19.9.2014, 20:00 Uhr Staatstheater (Großes Haus) Alexandra Samouilidou (Sopran), Jina Oh (Sopran), Landesjugendorchester Rheinland-Pfalz, Philharmonisches Staatsorchester Mainz, Hermann Bäumer (Leitung). Werke von Henze & Mendelssohn Mannheim So. 21.9.2014, 11:00 Uhr Reiss-Engelhorn-Museen Moritz Winkelmann (Klavier), Maxim Cado (Violine), Dzafer Dzaferi (Violine), Adrian Breunis (Viola), Boris Nedialkov (Violoncello), Diliana Tchervenkova (Kontrabass). Werke von Schumann & Schubert Sa. 27.9.2014, 20:00 Uhr Congress Center Rosengarten Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Karl-Heinz Steffens (Leitung). Bartók: Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta, Bruckner: Sinfonie Nr. 9 d-Moll
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mönCHengLadBaCH do. 18.9.2014, 20:00 uhr Kaiser-friedrich-Halle Anette Maiburg (Flöte), Alexandra Cravero (Gesang), Emmanuel Ceysson (Harfe), Karina Buschinger (Violine), Wen Xiao Zheng (Viola), Guido Schiefen (Violoncello), Mathias Haus (Vibraphon). Werke von Cras, Debussy & Jolivet, Chansons von Brel, Piaf, Barbara u. a. fr. 19.9.2014, 20:00 uhr Schloss rheydt Mariko Hara (Viola), Sarah Tysman (Klavier). Werke von Händel, Schumann, Clarke & Zimbalist
oSnaBrüCK mo. 29.9.2014, 20:00 uhr theater osnabrück Logenkunst. Dorothee Oberlinger (Blockflöte), Osnabrücker Symphoniker, Herrenchor des Theater Osnabrück, Andreas Hotz (Leitung). Lortzing: Jubelkantate, Telemann: Blockflötensuite a-Moll TWV 55:a2, Schumann: Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61 SaarBrüCKen So. 14.9.2014, 11:00 uhr Congresshalle In-Hye Kim (Sopran), A-Kyeong (Alt), Ho-yoon Chung (Tenor), Hye-Soo Sonn (Bass), Tschechischer Philharmonischer Chor Brno, Deutsche Radio Philharmonie, Karel Mark Chichon (Leitung). Dzenitis: Preludium. Light for symphony orchestra (DEA), Beethoven: Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125
Sa. 6.9.2014, 20:00 uhr Staatstheater (großes Haus) 28. Niedersächsische Musiktage. Bamberger Symphoniker, Jonathan Nott (Leitung). Ives: The Unanswered Question, Schubert: Sinfonie Nr. 7 h-Moll „Die Unvollendete“, Beethoven: Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 So. 7.9.2014, 11:15 uhr Staatstheater (großes Haus) Davide Cabassi (Klavier), Oldenburgisches Staatsorchester, Roger Epple (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 59 „Feuersinfonie“, Mozart: Klavierkonzert C-Dur KV 467, Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll 14 West concerti 09.14
fr. 19.9.2014, 20:00 uhr Liederhalle (Beethoven-Saal) Leonidas Kavakos (Violine), RadioSinfonieorchester Stuttgart des SWR, Stéphane Denève (Leitung). Adams: Short Ride in a Fast Machine, Bartók: Violinkonzert Nr. 2 Sz 112, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 89 trier So. 7.9.2014, 17:00 uhr ehem. abteikirche St. maximin Mosel Musikfestival: Sinai – Symphonisches Oratorium. Evelyn Czesla (Sopran), Peter Diebschlag (Tenor), Tobias Scharfenberger (Bariton), Nico Wouterse (Bassbariton), Michael Haag (Bass), Trierer KonzertChor, Philharmonische Orchester Trier, Manfred May (Leitung). Georg Schmitt: Sinai
münSter
oLdenBurg
do. 18.9.2014, 16:00 uhr gustav-Siegle-Haus Daniel Müller-Schott (Violincello), Stuttgarter Philharmoniker, Francesco Angelico (Leitung). Verdi: Ballabile dal Macbeth, Lalo: Cellokonzert d-Moll, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 1 g-Moll op. 13 „Winterträume“
Stuttgart
fr. 26.9.2014, 20:00 uhr Schloss rheydt Flow my tears. Esra Pehlivanli (Viola), Matthijs Koene (Panflöte), Marko Kassl (Akkordeon). Werke von Dowland, Bach, de Falla, Froleyks, Piazolla u. a.
fr. 23.9.2014, 19:30 uhr theater münster Frank Peter Zimmermann (Violine), Sinfonieorchester Münster, Fabrizio Ventura (Leitung). Ravel: Une barque sur l’océan, Sibelius: Violinkonzert d-Moll op. 42, Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung
Sa. 13.9.2014, 19:00 uhr Liederhalle (Beethoven-Saal) Musikfest Stuttgart 2014. Münchner Philharmoniker, Semyon Bychkov (Leitung). Webern: Passacaglia d-Moll op. 1, Bruckner: Sinfonie Nr. 3 d-Moll (Fassung 1889)
CHriStoPH PrÉgardien do. 4.9.2014, 22:00 uhr Liederhalle (mozart-Saal) Musikfest Stuttgart: Vater & Sohn. Julian Prégardien (Tenor), Christoph Prégardien (Tenor), Michael Gees (Klavier). Werke von Beethoven, Schubert, Silcher & Brahms Bis zum 14. September lockt das Musikfest Stuttgart mit 43 Veranstaltungen an 22 Spielorten. Unter dem Motto „Vater und Sohn“ singen an diesem Abend Julian und Christoph Prégardien Werke von Beethoven bis Brahms.
Sa. 6.9.2014, 19:00 uhr theaterhaus (großer Saal) Junge Klassik - Epoche mit Zukunft. Junge Deutsche Philharmonie, Christopher Hogwood (Leitung). Prokofjew: Symphonie classique, Martinů: Sinfonia concertante für Violine, Violoncello, Oboe und Fagott, Schnittke: Moz-Art à la Haydn, Haydn: Sinfonie Nr. 103 „Mit dem Paukenwirbel“
Sa. 20.9.2014, 20:00 uhr Kurfürstliches Palais (rokokosaal) Mosel Musikfestival. NeoBarock: Volker Möller (Violine), Maren Ries (Violine & Viola), Ariane Spiegel (Violoncello), Fritz Siebert (Cembalo). Biber: Partia III & VI, aus: Harmonia artifi cioso-ariosa, Mayr: Trio-Sonata d-Moll & Sonata in D, Kerll: Passacaglia, Marini: Sonata sopra La Monica, Schmelzer: Sonata V, J. Baal: Sonata in A minor uLm do. 25.9.2014, 20:00 uhr theater (großes Haus) Verdi: La traviata (Premiere). Edith Lorans (Sopran), Andre Nevans (Tenor), I Chiao Shih (Mezzosopran), Eleonora Halbert (Mezzosopran), Kwang-Keun Lee (Bariton), Alexander Schröder (Tenor), Michael Burow-Geier (Bariton), Joachim Pieczyk (Bass), Don Lee (Bass), Rochus Bliesener (Tenor), Opernchor und Extrachor des Theaters Ulm, Philharmonisches Orchester der Stadt Ulm, Matthias Kaiser (Regie), Timo Handschuh (Leitung)
Fotos: Rosas Frank, Chris Lee
So. 28.9.2014, 18:00 uhr Schloss mannheim Sergey Dogadin (Violine), Kurpfälzisches Kammerorchester, Johannes Schlaefli (Leitung). Beck: Ouvertüre zu „La mort d’Orphée“, Mozart: Violinkonzert D-Dur KV 218 & Sinfonie B-Dur KV 319, Agudelo: Kammerkonzert für Orchester (UA)
WieSBaden
danieL BarenBoim fr. 5.9.2014, 20:00 uhr Kurhaus (friedrich-vonthiersch-Saal). Rheingau Musik Festival: Staatskapelle Berlin, Daniel Barenboim (Leitung). Schubert: Sinfonie h-Moll D 759 „Unvollendete“. Strauss: „Ein Heldenleben“ op. 40 Der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim im Interview mit concerti: „Ich spiele seit 60 Jahren Klavier auf der Bühne. Von diesen 60 Jahren hatte ich 40 Jahre lang keine Lust zu üben. Aber inzwischen habe ich gelernt, das Üben zu genießen.“ Heute braucht er keine Tasten – nur seinen Dirigierstock.
do. 11.9.2014, 20:00 uhr Kurhaus (friedrich-von-thiersch-Saal) Rheingau Musik Festival: Gautier Capuçon (Violoncello), London Symphony Orchestra, Sir John Eliot Gardiner (Leitung). Mendelssohn: Konzertouvertüre „Meeresstille und glückliche Fahrt“ op. 27 & Sinfonie Nr. 5 D-Dur op. 107 „Reformations-Sinfonie“, Schumann: Cellokonzert a-Moll op. 129 fr. 12.9.2014, 20:00 uhr Kurhaus (friedrich-von-thiersch-Saal) Rheingau Musik Festival: Murray Perahia (Klavier), Academy of St Martin in the Fields. Haydn: Sinfonie Nr. 77 B-Dur Hob. I:77 & Sinfonie Nr. 94 G-Dur Hob. I:94 „Mit dem Paukenschlag‘‘, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37, Mendelssohn: Streichersinfonie Nr. 7 d-Moll Sa. 13.9.2014, 20:00 uhr Kurhaus (friedrich-von-thierschSaal) Julian Steckel (Violoncello), Gürzenich Orchester Köln, Gilbert Varga (Leitung). Mendelssohn: Ouvertüre zu „Ein Sommernachtstraum“ E-Dur op. 21, SaintSaëns: Cellokonzert Nr. 1 a-Moll op. 22, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98
WuPPertaL So. 14.9.2014, 18:00 uhr Historische Stadthalle (großer Saal) Wuppertaler Orgeltage 2014: Eröffnungskonzert. Stephen Tharp (Orgel). Bach: Passacaglia c-Moll BWV 582, Mendelssohn: Ouvertüre zu „Paulus“ op. 36, Cochereau: Berceuse à la mémoire de Louis Vierne, Dukas: L’apprenti sorcier, Eben: Moto ostinato aus „Sosmusik“, Sowerby: Passacaglia aus „Organ Symphony“, Ravel: Daphnis et Chloé Suite II mo. 22.9.2014, 20:00 uhr Historische Stadthalle (großer Saal) Olga Scheps (Klavier), Sinfonieorchester Wuppertal, Toshiyuki Kamioka (Leitung). Tschaikowsky: Orchestersuite Nr. 4 op. 61 „Mozartiana“, Mozart: Klavierkonzert c-Moll KV 491 & Sinfonie Nr. 40 g-Moll KV 550 So. 28.9.2014, 18:00 uhr Historische Stadthalle (mendelssohn-Saal) Signum Quartett, Adrian Brendel (Violoncello). Haydn: Streichquartett f-Moll op. 20/5 Hob. III:35, Janáček: Streichquartett Nr. 2 „Intime Briefe“, Schubert: Quintett C-Dur D 956
Die ROH-Saison 2014 / 2015
Ballett und große Opern live aus dem Royal Opera House London. cinemaxx.de/musik
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Gaetano Donizetti
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LUCIA DI LAMMERMOOR
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ML: Eraldo Salmieri • I: Ben Baur 4. Oktober 2014, Staatstheater
Georg Friedrich Haas
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ML: Christopher Ward • I: Peter Mussbach 17. Juli 2015, Staatstheater
Giovanni Battista Pergolesi
BLUTHAUS
STABAT MATER ML: Sebastian Gottschick • I: Gaetano Franzese 5. Oktober 2014, Alte Feuerwache .......................................................................................
Richard Wagner
DER FLIEGENDE HOLLÄNDER ML: Nicholas Milton • I: Aurelia Eggers 30. November 2014, Staatstheater .......................................................................................
Maurice Ravel
DAS KIND UND DIE ZAUBERDINGE ML: Christopher Ward • I: Solvejg Bauer 25. Januar 2015, Staatstheater .......................................................................................
Nikolai Rimski-Korsakow
DER GOLDENE HAHN ML: Christopher Ward • I: Johannes Pölzgutter 14. März 2015, Staatstheater
Wiederaufnahmen Wolfgang Amadeus Mozart
DIE GÄRTNERIN AUS LIEBE ML: Ulrich Cornelius Maier • I: Tom Ryser 8. Oktober 2014, Staatstheater ...........................................................................................
Engelbert Humperdinck
HÄNSEL UND GRETEL ML: Nicholas Milton • I: Andreas Gergen 16. November 2014, Staatstheater ...........................................................................................
Giacomo Puccini
TOSCA ML: Nicholas Milton • I: Dagmar Schlingmann 4. Januar 2015, Staatstheater
.......................................................................................
Giuseppe Verdi
EIN MASKENBALL ML: Nicholas Milton • I: Dagmar Schlingmann 13. Juni 2015, Staatstheater
musical Frank Nimsgern
PARADISE OF PAIN 2.0 ML: Frank Nimsgern • I: Sebastian Welker 2. Mai 2015, Staatstheater
...............................................................................................................................................................................................
www.saarlaendisches-staatstheater.de Viktoria Yastrebova als Tosca • Foto: Thomas M. Jauk
Festivals Wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor
Foto: Alte Oper Frankfurt
Altehrwürdig – programmatisch aber widmet sich die Alte Oper mit dem Musikfest Frankfurt den Aufbrüchen
24_Hessen Neuland erobern Das Musikfest Frankfurt zum Saisonstart der Alten Oper rückt Beethovens Opus 131 ins Rampenlicht und spürt Aufbrüchen in der Musik nach 26_Mitteldeutschland Töne gegen den Krieg Das Heinrich Schütz Musikfest widmet sich in diesem Jahr den Verquickungen von Musik und Politik Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
September 2014 concerti 23
Festivalguide
Aufbruchsstimmung hinter klassizistischer Fassade: Die Alte Oper Frankfurt lädt zum Musikfest
Neuland erobern
Z
um Auftakt ein Fest. „Opus 131 – Aufbrüche in der Musik“ prangt weithin sichtbar am klassizistisch anmutenden Arkadenportal der Alten Oper Frankfurt. Das Konzerthaus feiert sich in die neue Spielzeit, entspinnt ein Festival um ein einziges Werk. Wer die erste Auflage der ungewöhnlichen Idee voriges Jahr erlebt hat, weiß, was das bedeutet: Gut zwei Wochen lang werden die Türen im Prachtbau des Historismus mit weiß-goldbraunem 80er-Jahre-Interieur offen stehen, Künstler, Konzertgänger, Musikexperten 24 concerti September 2014
gemeinsam auf Entdeckungstour gehen. Werden musikalischen Aufbrüchen nachspüren, neuen Formen des Ausdrucks entdecken und dabei Grenzen aufheben zu Tanz, Text, Performance, Video oder Film. Mehr als nur Musik: Begegnungen zwischen Künstlern und Publikum
Musikfest Frankfurt. Zwei Wochen Ausnahmezustand. Zwei Wochen eigentümliche Waskommt-jetzt-Spannung. Jedes Konzert begleitet ein Reigen an Talkrunden, Künstlerbegegnungen, Gesprächen, Filmen,
Vor- und Nach(t)konzerten, die die Hundertschaften an Besuchern wie ferngesteuert treppauf, treppab durch die sechs Ebenen des Hauses zu den Schauplätzen des Festes pilgern lassen. Sie ins Gespräch bringen, in Bann schlagen – und am Ende eines langen Konzerttags doch nicht heim gehen lassen, sondern lieber noch an die lange Bar im großen Pausenfoyer zum späten Talk mit erhitzten Künstlern, wo die Emotionen des Konzerts noch fast mit Händen zu greifen sind und wildfremde Menschen wie alte Bekannte = Zeitraum
= Künstler
= Ort
Foto: Alte Oper Frankfurt
Das Musikfest Frankfurt zum Saisonstart der Alten Oper rückt Beethovens Opus 131 ins Rampenlicht und spürt Aufbrüchen in der Musik nach. Von Anita Strecker
über das eben Erlebte reden. gen“, sagt Alte Oper-Intendant Aufbrüche in der Musik: Dies- Stephan Pauly. Eines, das neumal gibt also Beethoven den gierig macht, „die hintergrünZeremonienmeister mit seinem digen Verbindungslinien der Streichquartett cis-Moll opus Konzerte zu erforschen“ und 131, das er 1826 – ein Jahr vor auch Experimentelles wagt. seinem Tod – vollendet und Zum Beispiel mit dem fünfdabei radikal mit allen kompo- stündigen Streichquartett von sitorischen Konventionen ge- Morton Feldman ohne Pause, brochen hat. Sieben Sätze, die während der Film „Street“ von ohne Pause ineinander überge- James Nares über die Leinwand hen. Freie Kadenzen wechseln flimmert. Danach spielen die mit streng ausgearbeiteten Pas- Berliner Philharmoniker unter sagen, die Musik folgt allein Sir Simon Rattle Werke von einem geheimnisvollen Erzähl- Schumann und dem zeitgenösfluss. Verstörend für Publikum sischen Komponisten Georg und Kritik. Beethovens Nach- Friedrich Haas – und dessen lass bleibt unverstanden, wird Streichquartett Nr. 3 präsenzum Aufbruch in die Zukunft tiert das Minguet Quartett an– und zum Leitmotiv des Mu- schließend zum Nach(t)konsikfests. zert in völliger Dunkelheit. Das spannt den Bogen weit, Oder mit dem Ensemble Molässt nicht nur das Opus 131 in dern, das ein Werk von Mark zig Versionen, Interpretatio- Andre uraufführt, in dem er nen und Zusammenhängen sich eigens für das Musikfest erleben, sondern spürt auch mit dem Opus 131 auseinanderanderen Komponisten nach, gesetzt hat. die quer durch die Epochen Das Publikum wird selbst Neuland erobert haben. „Entzum Akteur scheidend ist für uns, ein sinnliches, lebendiges Festivalpro- Grenzen sprengt das Musikfest gramm zu kreieren, mit tollen auch buchstäblich in der Alten Oper, breitet sich 13:40 aus zuSeite den 1 Konzertund 2014_concerti Hörerfahrun-124x58_4C DE_Anzeigen 01.07.14
Kooperationspartnern Schauspiel Frankfurt, Tanztheater Mousonturm, zum intimen Liederabend mit Christiane Karg ins Holzhausenschlösschen – und lässt das Publikum zum großen Finale schließlich selbst zu Akteuren werden: Beim Mammutprojekt „The great learning“ von Cornelius Cardew, das die Grenzen zwischen Publikum und Mitwirkenden, Laien und Profimusikern einreißt, alle einbezieht in einen musikalischen Prozess, der sich aus Klängen, Gesang, Sprache, Geräuschen, Bewegung entwickelt. Mehrere hundert Akteure aus der ganzen Region werden rund fünf Stunden lang durch die Alte Oper ziehen und sämtliche Säle und Foyers bespielen. Eine riesige Herausforderung, sagt Pauly – doch höchst „beglückend, das zu erleben“.
Musikfest Frankfurt 21.9. - 5.10.2014 Daniel Hope, Hagen Quartett, Fazıl Say, Minguet Quartett, Annette Dasch, Marc Minkowski, Sir Simon Rattle, Martin Grubinger
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September 2014 concerti 25
FEStiValGUidE
töne gegen den krieg das heinrich schütZ musikFest widmet sich in diesem Jahr den Verquickungen von musik und politik. Von Christian Schmidt
Auf Plänen von Heinrich Schütz basierend: die Orgel im Dom St. Peter und Paul in Zeitz
Seuchen, Tod und Gräueltaten in Musik gesetzt
Damit blieb Heinrich Schütz – abgesehen von einigen Auslandsaufenthalten zur musikalischen Weiterbildung in Venedig und seinen Fremdengagements am dänischen Hof – ei26 concerti September 2014
ner unfriedlichen Gegend treu, denn ein großer Teil seiner Lebenszeit wurde von bewaffneten Konflikten im eigenen Land geprägt. So erlebte Schütz den gesamten Dreißigjährigen Krieg hautnah als Zeit von Existenzangst, kulturellem Niedergang seiner eigenen Hofkapelle und unmittelbarer Grausamkeit – entsprechende ergreifende Klagen sind in seinen Briefen, Vorworten und Kompositionen überliefert. Und doch war es in dieser qualvollen Zeit vor allem Schütz, der trotz aller Erlebnisse mit seiner Musik Hoffnung zu vermitteln vermochte. Viele seiner Werke – allen voran die Psalmen Davids oder die Geistliche Chor-
musik 1648 – spiegeln die ureigenen Erfahrungen in unmittelbarer Nachbarschaft von Seuchen, Tod und nicht selten fürchterlichen Gräueltaten wider. Andererseits musste der „Sagittarius“ ganz pragmatisch ans (Über-)Leben denken, was mitunter gleichbedeutend war mit Huldigungen und Staatskunst. Ein Festival an Schütz‘ Lebens- und Wirkungsstätten
Diesem kaum beleuchteten Geflecht von Kunst und Politik widmet sich 2014 das Heinrich Schütz Musikfest, das in jedem Jahr dort zu Gast ist, wo sich authentische Orte des Schützschen Lebens ausmachen las= Zeitraum
= Künstler
= Ort
Foto: mathias marx
E
r war der erste deutsche Komponist von europäischem Rang: Heinrich Schütz lebte, wie könnte es anders sein, überwiegend in dem Gebiet, das man heute als Mitteldeutschland bezeichnet. Konnte sich die Gegend doch schon damals als kulturelles Zentrum des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation fühlen.
sen – ob im winzigen thüringischen Geburtsort Bad Köstritz, der sich ansonsten vor allem den Biertrinkern empfiehlt, am Kristallisationspunkt des sächsischen Hofkapellmeisters in Dresden oder in der Stadt der Kindheit und des Todes: im sachsen-anhaltinischen Weißenfels. Alle drei Festivalorte haben ihren eigenen Reiz: Dörflich verträumtes Ambiente verspricht man in Thüringen, dem Heinrich Schütz ja schon im frühen Kindesalter mit den elterlichen Gastwirtsleuten den Rücken kehrte. Während Weißenfels durch seinen Provinzresidenzcharakter besticht und das ambitionierte Schütz-Haus wirklich hervorragende Einblicke in das Leben des Komponisten erlaubt, verläuft sich die
Schütz-Ehrung in Dresden dann doch im Ungefähren einer an Kulturhöhepunkten nicht eben armen Großstadt, die dafür aber mit alternativer Anziehungskraft punktet. Voll Herzblut für den Allvater der deutschen Komponisten
Beim Heinrich Schütz Musikfest, dessen „Artist in Residence“ Ars Nova samt Paul Hillier in diesem Jahr ganz sinnfällig aus Kopenhagen stammen, nimmt man es dergestalt gern genau und freut sich immer auch ein bisschen wissenschaftlernd über „wohldurchdachte Programme“. Musikliebhaber, die sich auskennen und um die Ecke denken können, sind hier also besonders gern gesehen – doch keineswegs nur sie allein: Erweckt
das Festival doch gerade deshalb einen solch sympathischen Eindruck, weil es sich trotz aller manchmal ausgestellten Intellektualität voller Herzblut um den „Allvater der deutschen Komponisten“ kümmert, so dass es eine helle Freude ist, so viel echtes Engagement zu erleben. Am schönsten ist jedoch, dass dem Besucher ermöglicht wird, über die Musik auch dem Menschen Heinrich Schütz und seinen Zeitgenossen zu begegnen. Im besten Fall lässt sich so eine weit entfernte Zeit ergründen – und vielleicht sogar für die heutige etwas lernen. Heinrich Schütz Musikfest 10.10. - 19.10.2014 Collegium Vocale 1704, Ars Nova Copenhagen, ensemble polyharmonique, Ensemble Sagittarius u.a. Dresden, Bad Köstritz, Gera u.a.
FESTSPIEL der deutschen Sprache 2014 Goethe-Theater Bad Lauchstädt 11. bis 14. September 2014 Mitwirkende: Cornelia Froboess, Anna Thalbach, Henriette Richter-Röhl, Burghart Klaußner, Otto Mellies, Otto Schenk, Kai Schumann, Manfred Osten, Hellmuth Karasek u. a. Staatskapelle Weimar | Leitung Stefan Solyom Benjamin Moser (Klavier) Das gesamte Programm:
www.goethe-theater.com/festspiel Eintrittskarten, Besucherservice:
besucher@goethe-theater.com oder bundesweit bei allen
CTS-eventim-Verkaufsstellen Kuranlagen und Goethe-Theater Bad Lauchstädt GmbH Parkstraße 18 | 06246 Goethestadt Bad Lauchstädt Foto: Candida Höfer Tel.: 034635 905472 Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
September 2014 concerti 27
rEportaGE
Auf dem Sprung: Die Finalisten erhoffen sich durch den TONALi-Wettbewerb einen entscheidenden Schritt auf ihrer Karriereleiter
klassik macht schule tonali grand prix 2014 concerti begleitet zwei
W
orkshop-Atmosphäre in der Privatuniversität Witten-Herdecke. Zwölf junge Geiger sitzen in Gruppen zusammen, diskutieren lebhaft. Vor ihnen liegen Karten mit Fragen. Was bedeutet für euch kulturelle Bildung? Wie soll das Konzertleben in Zukunft aussehen? Wie begeistert ihr junge Hörer für klassische Musik? Dazu fällt Aylin Amtmann sofort was 28 concerti September 2014
ein: „Na, das ist wie in der Küche. Am schönsten ist es, wenn alle mitkochen dürfen.“ Vernetzung statt Solonummer, Workshop statt Wettkampf
Aylin ist 20 und studiert im vierten Semester Violine an der Musikhochschule Hanns Eisler in Berlin. Im März ist für sie ein Traum in Erfüllung gegangen: Sie ist als Stipendiatin bei TONALi dabei, Deutschlands
außergewöhnlichstem Musikwettbewerb. Denn hier geht es um weit mehr als Wertungsrunden, Punkteverteilung und perfekte Technik – weshalb die Gründer Amadeus Templeton und Boris Matchin denn auch gern von einem ganzheitlichen Kulturprojekt sprechen: „TONALi will junge Musiker anregen, das Konzertleben aktiv zu gestalten. Schüler zu Konzertmanagern machen. Nach-
Foto: tOANLi
junge geiger auf dem Weg zu deutschlands ungewöhnlichstem musikwettbewerb. Von Antonia Bruns
wuchskomponisten mit Nachwuchsmusikern vernetzen.“ Kurz: Innovative Wege für die Zukunft der klassischen Musik finden. Der dreitägige Workshop in Witten ist die erste Etappe. „Es ist toll, mit den anderen Stipendiaten mal darüber nachzudenken, wo man als Musiker eigentlich steht und was man mit seinen Konzerten erreichen will“, findet Aylin. „Bei anderen Wettbewerben bleibt jeder Teilnehmer für sich – hier ist alles viel familiärer, man fühlt sich verbunden.“ Klar weiß sie, dass sie im September gegen die anderen Stipendiaten antritt und nur einer den Hauptpreis von 10 000 Euro gewinnen wird, aber daran möchte sie jetzt lieber nicht denken. „Erst mal stehen die Schulkonzerte an.“ Auch dafür bereiten sich die Stipendiaten beim Workshop vor. Unter der konstruktiven Kritik von Pianist und Coach Helge Antoni haben sie 15 Minuten Zeit, ein Stück zu spielen und darüber zu erzählen. Aylin hat sich daheim vorbereitet und bunte Bilder ausgedruckt: Schulimpressionen – Schüler
in Gruppen, allein im Klassenzimmer, auf dem Pausenhof. Dazu musiziert sie die Gavotte aus Bachs E-Dur-Partita. „An einer Stelle klingt es für mich so, als ob die Lehrerin kommt und einem das Handy im Unterricht wegnimmt“, erklärt Aylin und spielt die Takte. Die anderen Stipendiaten lachen. Für die Vorkonzerte werden Schüler zu Veranstaltern
hochschule. Und die Schüler sollen sein Konzert organisieren. Die 14-jährige Nuha kann es kaum erwarten: „Leonard ist ja ein großes Talent, und es ist was Besonderes, dass wir ihn unterstützen können, seinen Traum zu erfüllen.“ Mit Mitschülern und Lehrerin überlegt sie, was sie für gute Konzertwerbung brauchen: Plakate soll es geben. Aufrufe in Klassenzimmern. Und eine Durchsage im Schulradio – Leonard soll ja nicht vor leeren Stuhlreihen spielen.
Durch die Gänge der NelsonMandela-Schule in Hamburg dringt lautes Sprachengewirr, Jugendliche unterschiedlicher Kulturen, Religionen und sozialer Hintergründe lernen hier Verrückte Ideen? Bei TONALi gemeinsam. Eine kleine Grup- scheint nichts unmöglich pe hat sich in einem Klassen- Für Templeton und Matchin ist raum versammelt, um sich auf der TuttiContest das Herzstück. den TONALi TuttiContest vor- „Über einen jungen Menschen zubereiten. Ihr Ziel: So viele an die Klassik herangeführt zu Mitschüler wie möglich für das werden, das ist ein ganz pergroße Finalkonzert am 6. Sep- sönlicher und tiefgehender tember in der Hamburger Weg.“ Das Interesse der SchuLaeiszhalle zu begeistern. Da- len am TuttiContest sei mittmit das gelingt, gibt vorab einer lerweile so groß, dass es Warder TONALi-Stipendiaten in telisten gäbe. In ihrem kleinen ihrer Schule ein Konzert. Seit Hamburger Büro ist die kreakurzem wissen die Schüler, wer tive Atmosphäre des vierköpes ist: Leonard Fu aus Neu- figen TONALi-Teams „greifmünster, 17-jähriger Jungstu- bar“: Regale mit eingerollten dent an der Hamburger Musik- Plakaten, Büchern, Broschüren, Ordnern und DVDs ragen bis unter die Decke. Inmitten des Raums steht ein großer Tisch, HintErGrUnd alle arbeiten dort zusammen, konzentriert über ihre Laptops tONALi ist Instrumentalwettbewerb, musikvermittlung und gebeugt. Vor der Tür stapeln Jugendarbeit in einem. Seit 2010 in Hamburg ausgetragen, lädt das Kulturprojekt jährlich 12.000 Kinder und Jugendliche ein zu sich pink besprühte Obstkisten seiner ungewöhnlichen Form der Klassikvermittlung. Unter der für ein Flashmob-Konzert. „Das ehrenpräsidentschaft Christoph eschenbachs vergibt tONALi machen wir mit unserem dreiDeutschlands höchstdotierten Klassik-Nachwuchspreis für rädrigen Gemüsefahrzeug, talentierte Jung-Solisten zwischen 16 und 21 Jahren mit Wohnsitz dem kleinsten Konzertsaal der in Deutschland – im jährlichen Wechsel für Klavier, Violine und Welt“, erklärt Templeton enthuVioloncello. eine prominente Fachjury wählt bundesweit zwölf siastisch. „Der Cellist Konstantop-talente aus, die sich in der Finalwoche auf verschiedenen tin Bruns fährt damit durch Gebieten beweisen müssen. Höhepunkt ist das Finalkonzert mit Hamburg und spielt auf der der Deutschen Kammerphilharmonie bremen in der Hamburger Straße drei Konzerte. Die LeuLaeiszhalle. te können sich auf die ObstkisSeptember 2014 concerti 29
rEportaGE
Für die Schüler ist sie schon ein »Star«: Aylin Amtmann verteilt Autogramme nach ihrem Schulkonzert
ten setzen und zuhören.“ Bei TONALi-Konzerten ist eben kein Gedanke zu verrückt. Es ist soweit, Leonard Fu kommt für sein Konzert in die Nelson-Mandela-Schule. Mit dabei seine Schwester als Klavierbegleiterin. In der Aula haben die Schüler rund ums Klavier Stühle gestellt – Nuha und ihre Freunde mussten extra noch einige vom Hausmeister holen, damit sie für alle Schüler reichen. Zur Begrüßung hat sich Leonard etwas Besonderes einfallen lassen: Als er auf die Bühne kommt, streicht er eine türkische Melodie, die die Schüler sofort wiedererkennen – das Eis ist gebrochen. „Was hört ihr denn gern für Musik?“, fragt er. Und die Schüler erwidern: „Kannst du auch Musik aus einem Film spielen?“ Leonards lockere Art und sein kleines Konzert kommen prima an. „Er war so gut, ich glaube schon, dass er ins Finale 30 concerti September 2014
kommt“, ist Nuha überzeugt. Am Ende scharen sich die Schüler um ihn, schwenken TONALi-Postkarten: Jeder will ein Autogramm. Eine persönliche Verbindung, die langfristig bestehen bleiben soll. Denn auch nach dem Wettbewerb wird Leonard „seine“ Schüler wiedersehen, beim zwölf.orteFestival in Hamburg, noch einer der zahlreichen innovativen Ideen. Schülermanager organisieren für die Patenmusiker und ein junges Klassikpublikum ein Konzert, in Kooperation mit zwölf Stadtteilkulturzentren. Am Ende siegt nur einer – doch alle haben gewonnen
Doch jetzt ist erst einmal Sommer. Für die zwölf Stipendiaten bedeutet das: Üben, üben, üben – in Kürze beginnt die erste Vorrunde des Wettbewerbs. Während draußen die Sonne die Berliner in Scharen an den Badesee treibt, steht
dVd-tipp
ciao cello dokumentation über den tonali grand prix 2012 D 2013, 74 min, regie: Hannes treiber. produktion palms Fiction
Konzert-Tipps
Mo. 1.9., 20:00 Kulturkirche Altona TONALi14 – Multimedial visualisiertes Eröffnungskonzert Hannah Burchardt (Violine), TONALiGewinner: Christina Brabetz (Violine), Alexey Stadler (Violoncello), Elisabeth Brauß (Klavier), ElbtonalPercussion, Etienne Abelin (Music Animation Machine). Sadowski: „bipolar“ für Violine solo, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 15 A-Dur – Bearbeitung für Klaviertrio und Schlagzeug 2.-5.9. Staatliche Jugendmusik schule Mitte, Dialog im Dunkeln, Lichtmeß Kino Vorrunden, Konzerte, Finalistenwahl, Filmnacht u. a. Sa. 6.9., 19:00 Uhr Laeiszhalle (Großer Saal) TONALi14 - Finale TONALi14-Finalisten (Violine), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Alexander Shelley (Leitung). Drei Violinkonzerte (die Auswahl bestimmen die Finalisten) von Sibelius, Bruch, Tschaikowsky, Mendelssohn, Brahms & Beethoven
Auch alle anderen Teilnehmer spielen an verschiedenen Hamburger Schulen – und bringen so Gleichaltrige mit Klassik in Berührung
Aylin in der Musikhochschule und geht ihre Stellen durch. Soloprogramm, Kammermusik und ein modernes Pflichtwerk von Martin Sadowski, Preisträger des letztjährigen TONALiKompositionswettbewerbs. „Ein wirklich kniffliges Stück. Ich hab mich schon zwischendurch mal gefragt, was ich mir
da wieder aufgehalst habe, ob das alles wirklich sein muss“, gibt Aylin zu. Natürlich würde sie gern unter die ersten Drei kommen und im Finale mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen spielen. Aber schon in Witten hat sie gesehen: Alle Teilnehmer haben ein unglaublich hohes Niveau.
LOUIS LEWANDOWSKI FESTIVAL 2014
Auch Leonard zählt die Tage bis zum Start der Finalwoche am 1. September. „Das Gute ist: Die Wettbewerbswoche ist nicht das Ende von TONALi. Selbst wenn ich den Hauptpreis nicht bekomme, geht es trotzdem weiter. Ich denke, irgendwie sind alle Stipendiaten schon jetzt Gewinner.“
Festival synagogaler Chormusik Berlin 19.-21. Dezember 2014
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STAR & STRIPES Synagogalmusik jüdischer Komponisten aus Deutschland, die in die Vereinigten Staaten auswanderten www.facebook.com/LewandowskiFestival
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REZENsiONEN CDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion Ein Musical für die Ewigkeit: 1957 schuf Leonard Bernstein seine Romeo und JuliaVersion – die West Side Story
Frisch wie am ersten tag
D
as Stück ist unverwüstlich, ohne Zweifel. Aber in dieser Einspielung wirkt es sogar frisch wie am ersten Tag: Musical-Kost vom Feinsten bietet die Neuaufnahme von Leonard Bernsteins Klassiker über New Yorker Bandenkriege und chancenlose Liebe. Michael Tilson Thomas und sein San Francisco Symphony bewegen sich äußerst souverän und wunderbar flexibel durch alle musikalischen Idiome, die Bernstein zur Schil32 concerti September 2014
derung des prallen New Yorker Straßenlebens aufgeboten hat. I feel pretty, oh, so pretty ...
Für die sängerische Qualität sorgt ein packendes Ensemble, allen voran Alexandra Silber als Maria und Cheyenne Jackson als Tony: Jazz-Elemente, Latinoklänge, Ironie, tief bewegende Momente, Tempo, jugendlicher Übermut – all dies wird stimmig umgesetzt, ohne Opernpathos, Manierismen und Weichspül-Gang. Dramatik
und reizvolle Schärfen in der Musik werden markant hervorgehoben, die Emotionen gehen unter die Haut. Das Ganze in einer für einen Live-Mitschnitt verblüffenden Klangqualität und mit aufwändigem Booklet. Was für eine inspirierende Einstimmung auf die neue Musiktheatersaison! Eckhard Weber Bernstein: West side story Alexandra Silber (maria), Cheyenne Jackson (tony), Jessica Vosk (Anita) u. a. San Francisco Symphony, michael tilson thomas (Leitung). AVIe/edel
Weitere rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de
***** = herausragend
Foto: San Francisco Symphony
cd des monats Im Musical-Glück: In dieser West Side Story springt der Funke über
Babylon fällt ohne spektakel
Jenseits der romantik im mondschein
spohr: der Fall Babylons Jakob eberlein, matthias Gey, rossen Krastev u. a., Konzertchor & Staatsorchester braunschweig, matthias Stanze (Ltg.). Coviello Classics (2 SACDs)
nachtgedanken. Werke von lahusen, Banter, kreisler & dediu elke Heidenreich (rezitation), Calmus ensemble Carus
Als Hilfsmittel für eine Neubewertung Louis Spohrs böte sich das Oratorium Der Fall Babylons an, das der KonzertChor braunschweig, Solisten und Orchestermusiker des Staatstheaters braunschweig und matthias Stanze reanimiert haben – auf offenbar bewusst wenig spektakuläre Weise. Stanze deutet dieses Werk weniger kampfeslustig als vielmehr bekenntnishaft, was sich vor allem in kontrastarmen und moderaten tempi äußert. Das wiederum ermöglicht ein betont differenziertes musizieren. Chor und Solisten fügen sich in das eher durchschnittliche Gesamtbild nahtlos ein. (CV)
elke Heidenreich und das Calmus ensemble haben sich auf entdeckungsreise in die Nacht begeben, jedoch ohne romantische mondscheinklischees, dafür hintersinnig, existenziell, ironisch, überraschend. mit vokalen preziosen zwischen Intimität, Kontemplation, Jazz-Anleihen und Groteske: Heidenreich rezitiert mit Wärme und empathie, das ensemble interpretiert mit gewohnt hochinspirierter Vokalkultur und überrascht erneut mit weiteren Facetten seiner Ausdrucksvielfalt. Diese CD empfiehlt sich sicherlich nicht nur als betthupferl: Dafür ist sie nämlich viel zu erfrischend. (eW)
gelungene reduktion
Ensemble Blumina
»Das Ensemble Blumina vereint drei exzellente Musiker zum Kammermusikspiel: Elisaveta Blumina (Klavier), Kalev Kuljus (Solo-Oboist beim NDR Sinfonieorchester Hamburg) und Mathias Baier, der seit 25 Jahren als Solofagottist der Staatskapelle Berlin wirkt. Die drei Musiker sind perfekt aufeinander abgestimmt, Poulencs ironisches Pathos nehmen sie mit dem rechten Maß auf, ohne zu übertreiben oder zu verkitschen.« (RBB Kulturradio)
im schatten der stars
honegger: könig david Devid Stresow (erzähler), Irm Hermann (Hexe), Junges ensemble und prometheus ensemble berlin, Frank markowitsch (Leitung). rondeau
Verdi: giovanna d‘arco Anna Netrebko (Sopran), plácido Domingo (bariton), münchner rundfunkorchester u. a., paolo Carignani (Ltg.). Deutsche Grammophon (2 CDs)
Äußerst jugendlich wirkt Honeggers Oratorium aus dem Jahr 1921 in dieser Aufnahme. Zum einen wurde statt der später entstandenen sinfonischen Fassung die ursprüngliche Version für Kammerensemble gewählt, zum anderen macht das „Junge ensemble berlin“ seinem Namen alle ehre: Frisch, aufregend neu und engagiert klingt alles an diesem Werk. Noch exzellenter die Leistung der Instrumentalisten, die in jedem moment genauestens aufeinander hören. Und in allen vollstimmigen passagen sorgt Dirigent Franz markowitsch für die entfaltung des ganzen Farbenreichtums der partitur. (KH)
mächtig gestutzt hat Verdi Schillers personen-tableau: Gerade mal fünf Darsteller sind in Giovanna d’Arco von den ursprünglich 27 aus Die Jungfrau von Orleans übrig geblieben. paolo Carignani hat die Oper 2013 bei den Salzburger Festspielen aufgeführt, mit einem agilen, schlank aufspielenden, rhythmisch verlässlich geeichten münchner rundfunkorchester. Anna Netrebko und plácido Domingo gelingt eine überzeugende, stellenweise packende Darstellung. Francesco meli bleibt als Carlo VII. in ihrem Schatten. etwas mau der eindruck vom philharmonia Chor Wien. (CV)
**** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend
CD: Dabringhaus & Grimm 903 1827-6 SACD Das Ensemble Blumina wird zu hören sein beim Eröffnungskonzert am 3. September 2014 um 20 Uhr in der Laeiszhalle Hamburg:
BONJOUR LA RUSSIE 5. RUSSISCHES KAMMERMUSIKFEST HAMBURG 3. bis 29. September 2014 Künstlerische Leitung: Elisaveta Blumina www.russischeskammermusikfest.de
rEZEnSionEn
ein aufschrei gegen den terror stalins
romantischer klassiker der moderne
in höchsten tönen geschwärmt
schostakowitsch: klaviertrio nr. 2, arensky: klaviertrio nr. 1, rachmaninow: klaviertrio nr. 1 Atos trio Farao
Brahms: klarinettenquintett op. 115, klarinettentrio op. 114, 6 lieder martin Fröst, Janine Jansen, boris brovtsyn, maxim rysanov, torleif thedeen, roland pöntinen. bIS
larsson: sinfonie nr. 1, 4 Vignetten, pastorale, lyrische Fantasie u. a. Helsingborg Symphony Orchestra, Andrew manze (Leitung) cpo
trostlosigkeit und Verlorenheit durchziehen Schostakowitschs Klaviertrio Nr. 2. Und das Atos trio weiß um dies dunkle Wolkenmeer, macht selbst in scheinbar tänzerischen Augenblicken unmissverständlich klar, dass auch diese treibenden momente allenfalls ein Aufschrei sind ob des damaligen terrors Stalins. eine Intensität, die aufwühlt. Was auch für die Werke Arenskys und rachmaninows gilt: Statt zu donnern, setzen die Drei hier auf ein rhythmisch genau kalkuliertes Spiel, um sich dann umso mehr mitnehmen zu lassen von der düsteren melancholie. Die hohe Kunst der Finsternis! (CF)
Schwärmen möchte man – schwärmen in den höchsten tönen! martin Fröst und seine Freunde setzen mit dieser Aufnahme nicht nur maßstäbe, sondern geben sich Quintett wie trio mit einer Liebe hin, bei der jeder nüchtern-kritische Widerstand zwecklos ist. Schwärmen und schmachten mit schier unglaublicher Intensität und beweisen doch zugleich mit ihrem klanglich feinsinnigen Spiel, wie wichtig ihnen jedes Detail ist. Dass der schwedische Klarinettist zudem einige Lieder bearbeitet hat, zeigt seine Vielseitigkeit – einzigartig ist die Vielzahl seiner Farben und Nuancen. (CF)
Lars-erik Larsson (1908-86) wird in Schweden öfter gespielt als berwald, Stenhammar oder Alfvén. er war ein retro-romantiker mit gelegentlicher Neigung zu moderner Harmonik, schrieb leicht zugängliche musik, durch die meist ein sommerlich südschwedischer ton weht. Die hier mit erfreulicher Frische, plastizität und Klarheit eingespielten Werke repräsentieren die ganze stilistische bandbreite Larssons – sicher nicht der originellste Komponist aus Schweden, aber für den nächsten NordlandUrlaub ist diese opulente CD so unverzichtbar wie mückenspray und regenmantel. (Vt)
Bravourös wachgeküsst
in liebe verbunden
Vom reiz der überraschung
i. müller: klarinettenkonzerte nr. 3-6 Friederike roth & Johannes Gmeinder (Klarinette), philharmonisches Orchester des Staatstheaters Cottbus, evan Christ (Leitung). mDG
strauss: don Quixote, cellosonate maximilian Hornung (Cello), paul rivinius (Klavier), Symphonieorchester des bayerische rundfunks, bernard Haitink (Leitung). Sony Classical
dvořák: sinfonie nr. 8 g-dur op. 88, legenden op. 59 bournemouth Symphony Orchestra, José Serebrier (Leitung) Warner Classics
Statt zu klagen, dass es zu wenig für ihr Instrument gibt, hat sich Friederike roth auf die Suche begeben und Klarinettenkonzerte des vergessenen Virtuosen und Komponisten Iwan müller zutage gefördert. Dessen Werke sind eine beglückende bereicherung. müller verbindet sinnliche melodien mit virtuoser brillanz. Zündende rhythmen und Farben, feierlicher Überschwang, Opernkantabile, ausgekostete melancholie und frappierende Kontraste machen diese Stücke zu klingenden Füllhörnern. Vor allem, wenn sie so bravourös aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst werden wie auf dieser CD. (eW)
maximilian Hornung liebt dieses Werk – und eben diese Zuneigung ist in jedem Cello-ton seines Don Quixote zu hören! Der bayer setzt die effekte, wo Strauss diese auch selbst platziert hat und hält sich zurück, wo subtile töne gefragt sind. eine klangsinnliche Differenziertheit, die bernard Haitink und die br-Symphoniker aufs Köstlichste aufzunehmen wissen, so dass diese „Fantastischen Variationen“ immer wieder zu einer fantastisch karikierenden persiflage geraten. Dass dagegen die Sonate abfällt, liegt allein am Stück – mag Hornung dies Jugendwerk auch voll Furor aufwirbeln. (CF)
Dvořáks Achte, abgehört und abgespielt? Nicht, wenn José Serebrier sich der „englischen“ Sinfonie nähert: Denn der maestro erweist sich einmal mehr als jener „größter meister orchestraler Klang-Gewichtung“, als den ihn einst sein mentor Leopold Stokowski lobte. Nimmt er sich doch des böhmischen Liedguts im Werk mit großer ernsthaftigkeit an und verdeutlicht so Dvořáks kontrapunktische wie variative Ideen. So entwickelt sich ein ebenso behutsamer wie klanglich differenzierter Aufbau – der am ende für eine ebensolch reizvolle Überraschung gut ist wie der Legenden-Zyklus. (CF)
34 concerti September 2014
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***** = herausragend
auf dem Weg nach ganz oben schumann: Fantasie c-dur op. 17, c. p. e. Bach: Fantasie fis-moll, schubert: Wanderer-Fantasie op. 15 Danae Dörken (Klavier) ArS produktion
Fantasy hat Danae Dörken ihr zweites Album getauft – offenbar im Selbstbewusstsein des internationalen Auftritts. Zu recht, müssen wir nach dem kritischen Hören zugeben, denn die 23-Jährige zeigt sich nicht nur fasziniert von der Fantasie-Form, sondern offenbart vor allem persönlichkeit an den tasten. Im Schumann verquickt die pianistin romantischen Geist mit barocker polyphonie, in der Wanderer-Fantasie wird das Virtuose Ausdruck – und mit der Wahl C. p. e. bachs beweist die rheinländerin neben Jubiläums-Geschick vor allem erzählerische Intensität. Dieser twen wird Karriere machen. (CF)
reine herzenssache
messiaen: thema & Variationen, schubert: rondo d 895, chausson: poème, Brahms: sonate op. 108 u. a. Itamar Zorman (Violine), Kwan Yi (Klavier). profil
man(n) kann es sich für sein CD-Debüt einfacher machen. Doch für Itamar Zorman war es eine Glaubenssache, und so hat der Israeli für dies „portrait“ lauter Herzensstücke ausgewählt, deren Interpretationen die reife des 29-Jährigen bestätigen: Subtil, beinahe kontemplativ gelingt messiaens Thème et variations, erfolgreich spürt er den melodischen Aspekten in Hindemiths Sonate nach. Wie der Geiger und pianist Kwan Yi ohnehin weder bei Chaussons Poème noch in brahms‘ d-moll-Sonate die große Virtuosenschau proben, sondern nach passenden Gestaltungsarten suchen. erfolgreich! (CF)
KURZ BESPROCHEN Vivaldi: solo concertos rV 99, 429, 504, 417, 106, 450 6 107 barocksolisten münchen hänssler Classic Schöner Konzert-mix mit einigen weniger bekannten Werken, musiziert mit Liebe zum Detail. Jeder darf hier mal glänzen – ein bemerkenswertes Stück Instrumentationskunst! (KH) herzogenberg: totenfeier, requiem monteverdiChor Würzburg, thüringen philharmonie, Solisten, m. beckert (Ltg.). cpo renaissance für brahms‘ Zeitgenossen Herzogenberg: Seine suggestive Chormusik zieht in bann, Chor und Orchester lassen die musik glühen. Nur einige Solisten fallen ab. (eW)
2506 m radikale resonanz 3
ensembleresonanz.com
tschaikowsky: die Jahreszeiten Grigoryan brothers (Gitarre) material records Der papa hat tschaikowskys Klavierzyklus arrangiert, seine beiden Söhne spielten die Fassung für zwei Gitarren wohl ausbalanciert und mit empathischer Gelassenheit ein. (rD)
atavistic music – extreme Jazz Yojo (Klavier), Alexander Suleiman (Violoncello) tyxart ein pianist, der keine Genregrenzen kennt, ein Cellist, der das Saiten-Abenteuer liebt – gibt im ergebnis einen ebenso wilden wie intelligenten ritt durch die tonräume. (CF) onlinE-tipp
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**** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend
Klassik. Klub. Konzerte. Jetzt im Bunker auf St. Pauli Eröffnung: 31.10.2014
blind GEHÖrt
gerade mal 26: Alice Sara Ott wurde 1988 als tochter einer japanischen mutter und eines deutschen Vaters in münchen geboren. bereits mit vier Jahren begann sie mit dem Klavierspiel. Als jüngste teilnehmerin überhaupt gewann sie mit 15 Jahren beim klavierwettbewerb silvio Bengalli in Italien den 1. preis und studierte bei dem legendären Lehrer karl-heinz kämmerling in Salzburg.
36 concerti September 2014
Foto: marie Staggat/DG
ZUr pErSon
»Cortot ist wie ein guter alter Whiskey« Die Pianistin Alice Sara Ott hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass sie erfährt, wer spielt. Von Jakob Buhre
I
ch hoffe nur, dass ich die Kollegen nicht erraten muss“, scherzt Alice Sara Ott zu Beginn des Treffens in einem Konferenzraum ihrer Plattenfirma in Berlin. Doch dann hat die 26-jährige deutschjapanische Pianistin beim Hören mitunter recht schnell die richtigen Namen parat – und gerät bei großen Vorbildern ins Schwärmen.
Mozart: Klavier konzert Nr. 13 C-Dur KV 415, 1. Satz Martin Helmchen (Klavier), Netherlands Chamber Orchestra, Gordan Nikolić (Leitung). 2007. Pentatone Classics
Oh, die Staccatti und Arpeggii am Anfang, das ist natürlich ein Statement! Das hat ein bisschen einen romantischen Touch, und die Verzierung hier, das habe ich so noch nicht gehört. Ach, das ist Martin Helmchen? Wirklich? Ich finde, das hier ist keine allzu übliche Art und Weise, das ganze anzugehen. Wie er artikuliert, wie er die ganzen Ornamente macht, bei der Dynamik geht er mehr in Extreme, bringt Sachen stärker raus. Ich finde, er schafft es, aus diesem einfachen, schlichten Konzert etwas sehr Starkes zu machen. Das ist eine Mozart-Interpretation, die man
so schnell nicht vergisst. Über Mozart kann man natürlich ewig diskutieren, wo viele Werke so einfach und schlicht geschrieben sind – da gibt es tausend Interpretationsmöglichkeiten. Ich selbst habe noch gar nicht so viel Mozart gespielt, mich nicht herangetraut, eben weil es so „nackte“ Musik ist. Jedes Kind würde Mozart spielen, weil es denkt, es ist einfacher als Chopin. Aber das ist natürlich ein Trugschluss.
türlichkeit, diese Beseeltheit, die versucht man natürlich zu erreichen. Ich kenne keine Aufnahme von Michelangeli, die ich nicht mag. Und alle, wirklich alle Kollegen, die ich treffe, sagen das. Zuletzt habe ich mit Michail Pletnjew gespielt, und er meinte auch: Michelangeli!
Ravel: Klavier konzert G-Dur, 2. Satz Arturo Benedetti Michelangeli (Klavier) Philharmonia Orchestra Ettore Gracis (Leitung) 1958/2000. EMI
Das ist sehr langsam, sehr verinnerlicht, sehr expressiv, man hört, dass viel Gewicht auf jede einzelne Note gelegt wird. Kann ich den dritten Satz einmal hören? Oh, da ist schon relativ schnell. Das Stück ist eigentlich nicht schnell geschrieben, es steht nur Allegretto drüber. Ich hatte die Sonate vor kurzem selbst im Konzertprogramm. Den dritten Satz spiele ich langsamer. Ich würde es auch nicht als ein sehr wuchtiges Stück auffassen. Ich benutze auch viel weniger Pedal. Wenn man am Anfang das Pedal im fünften Finger liegen lässt, dann ist das nicht wie es in den Noten steht, da ist der Schwerpunkt auf dem dritten Finger, auf dem zweiten Ton
Ich glaube, das ist Michelangeli. Den 2. Satz, den spielt keiner so wie er. Das ist ein so schwieriges Stück, weil es sehr schnell auseinanderfallen kann. Da einen großen Bogen zu spannen, ist eine immense Arbeit. Er spielt es unglaublich langsam, aber es klingt wie das Natürlichste auf der Welt. Ich saß da wirklich Stunden dran und habe versucht, das in einem ähnlichen Tempo zu spielen. Das ist meiner Meinung nach genau so, wie Ravel es wollte. Diese Einfachheit, Na-
Beethoven: Sonate Nr. 17 d-Moll op. 31 Nr. 2 „Der Sturm“, 1. & 3. Satz Alfred Brendel (Klavier) 1993. Philips
September 2014 concerti 37
Wer spielt das? Brendel? Mein Lehrer hat Brendel sehr geschätzt. Er hat mit uns oft Abende gemacht, wo wir ein Stück richtig auseinandergenommen und verschiedene Interpretationen nebeneinandergelegt haben. Und eine Aufnahme von Brendel war immer dabei.
eine starke Persönlichkeit dahinter. So wie das anfängt, also vom Anschlag her, da hätte ich jetzt auf Hélène Grimaud getippt. Ich habe sie mehrfach live gehört, sie hat eine sehr starke linke Hand. Ich selbst neige auch dazu, die linke Hand sehr hervorzuheben, deswegen erkenne ich so etwas.
Bartók: 6 rumänische Volkstänze sz 56 Hélène Grimaud (Klavier) 2010. Deutsche Grammophon
chopin: nocturne c-moll op. 48 nr. 1 Friedrich Gulda (Klavier) 1959/2009. Audite
Das Stück habe ich zuletzt gespielt, als ich acht Jahre alt war. Mein erster Lehrer war Ungar. Ich glaube, hier steckt
Differenzierte Klangbilder weiß sie nicht nur zu spielen, sondern auch zu erhören: Alice Sara Ott
38 concerti September 2014
Das ist hingegen sehr rechtsorientiert. Aber es gefällt mir. Oh, was ist das? Die Stelle mit dem hohen C, kann ich die nochmal hören? Das ist keine sehr moderne Aufnahme, oder? Zumindest klingt das nicht nach einem Instrument, wie wir sie heute in den Aufnahmestudios haben. Das hat ein paar Schwächen im Diskant – was ich total schön finde. Heutzutage wird ja meistens ein gewisser stereotyper Klang erfordert und man neigt dazu, das Klavier bis aufs Extremste eben zu stimmen. Da spielt eine aufbrausende Person, das merkt man daran, wie sich die Dynamiken entfalten. Ein schönes Tempo. Ich mag es, dass hier die linke Hand unglaublich zart ist und die rechte sehr glänzt. Ist das ein Pole? Gulda? Interessant. Ich habe noch nie Chopin von ihm gehört. Vor einer Minute, bei der aufbrausenden Passage, da hätte ich noch auf Martha Argerich getippt. Aber jetzt macht das Sinn: Gulda war ja lange Zeit ihr Mentor gewesen, sie hat viel von ihm gelernt und viel Zeit mit ihm verbracht.
Foto: marie Staggat/DG
in der linken Hand, so sind auch die Bögen geschrieben. Das hier hat einen anderen Charakter, es ist eine andere Sichtweise. Für mich ist die Sonate schon sehr nah an Shakespeares Sturm angelegt. Der erste Satz, das ist diese Traumwelt, wo Prospero seine ganzen magischen Kräfte anwendet. Den Anfang in A-Dur spiele ich leiser, um dann auch den Unterschied größer zu machen, wenn es ins d-Moll übergeht. Aber das ist meine derzeitige Auffassung des Stücks. Ich finde es generell sehr schwer, andere Interpretationen aus objektiver Sicht zu beurteilen, wenn man sich selbst mitten im Erarbeitungsprozess eines Stückes befindet.
Schwäbische Klangwunder:
Chopin: Prélude cis-Moll op. 45 Nr. 25 Alfred Cortot (Klavier) 1949/2006. EMI
Das ist Cortot. Ich habe mich in seinen Klang und in seinen Anschlag wirklich verliebt. Ich kann ihm stundenlang zuhören, danach habe ich dann das Gefühl, ich hätte einen guten alten Whiskey getrunken. Das versetzt mich in eine andere Zeit. Seine Chopin-Walzer habe ich sehr oft gehört. Er macht Fehler in seinen Aufnahmen, er ist nicht perfekt, er haut auch mal daneben – aber das stört einen nicht, weil der Fluss stimmt, die ganze Geschichte, die er einem erzählt. Auch wie er Zeit empfindet, wie er atmet, das ist von einer unglaublichen Freiheit und trotzdem noch im Herzrhythmus. Er hat eine sehr spezielle Rhythmik, manchmal fällt es total aus dem Takt, aber trotzdem merkt man, dass der Körper da noch mitmacht.
eine gewisse Begabung. Als klassischer Pianist hat man eine ganz andere Herangehensweise. Es sei denn, man hat dieses Talent, stundenlang herum zu improvisieren. Ich denke, das ist bei Kapustin wie bei Gershwin: Man braucht ein bestimmtes Feeling, um das interpretieren zu können, man muss das im Blut haben. Rhapsody in Blue zum Beispiel – das kann nicht jeder spielen. Konzert-TIPPs
Baden-Baden So. 21.9., 18:00 Uhr Festspielhaus Alice Sara Ott & Francesco Tristano (Klavier). Werke von Ravel, Debussy, Tristano & Strawinsky Bad Wörishofen Sa. 4.10., 20:00 Uhr Großer Kursaal Festival der Nationen. Alice Sara Ott (Klavier), Marie-Claudine Papadopoulos (Violine), National Youth Philhar monic Orchestra of Turkey, Cem Mansur (Leitung). Werke von Saint-Saëns, Beethoven, Wagner & Strauss
Ist das ein Ragtime? Das kenne ich nicht. Aber schön! Kapustin? Ich kenne nur die Etüden von ihm. Vor etwa fünf Jahren haben ja alle Kapustin gespielt, das war die neue Entdeckung. Es gibt ein Stück von ihm, dass ich gerne mal spielen würde, aber ich bin nicht so ein Freund davon, auf einer Welle mitzureiten. Ich mag seine Musik, man braucht dafür aber
Made in Germany
Stuttgart Fr. 17.10., 20:00 Uhr Liederhalle Programm s. Baden-Baden Berlin Di. 21.10., 20:00 Uhr Philharmonie Alice Sara Ott (Klavier), RundfunkSinfonieorchester Berlin, Karel Marc Chichon (Leitung). Werke von Dvořák & Grieg online-Tipp
Kapustin: Variations op. 41 Nikolai Kapustin (Klavier) 2004. Triton/Octavia Records
nuVero
Die Münchener Pianistin Alice Sara Ott wird in ihrer Wahlheimat Berlin interviewt Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/ott CD-Tipp
Tristano: A Soft Shell Groove, Strawinsky: Le Sacre du Prin temps, Ravel: La Valse u. a. Alice Sara Ott & Francesco Tristano (Klavier). Erscheint bei Deutsche Grammophon am 19.9.
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MUlTiMEDia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet
3sat
der perFekte ton
online: konZert-liVestream
experiment aufgegangen
sa. 30.8., 22:00 uhr pianomania Alfred brendel, Lang Lang, pierre-Laurent Aimard: Stefan Knüpfer kennt sie alle, denn der meisterstimmer von Steinway & Sons arbeitet täglich mit den top-pianisten zusammen. Der Dokumentarfilm erzählt von der Suche nach dem perfekten Klang. 3sat
Festspielsommer
Im Dienst der guten Sache: Dirigent Thomas Hengelbrock
D sa. 6.9., 21:25 uhr Verbier Festival Nicht nur die reichen und Schönen zieht es nach Verbier, sondern auch Klassikstars. Zum Auftakt des diesjährigen Festivals spielte martha Argerich tschaikowskys Klavierkonzert Nr. 1. ZdF
moZarts VermÄchtnis so. 14.9., 23:40 uhr die Zauberflöte Um keine andere Oper scharen sich so viele Legenden und Fragen wie um mozarts Zauberflöte. Die Dokumentation widmet sich der Geschichte ihrer entstehung und rezeption. 3sat
JaZZ-legende so. 14.9., 16:35 uhr die glenn miller story Auch Louis Armstrong spielt mit in diesem Film über den Aufstieg des vielleicht erfolgreichsten bandleaders.
40 concerti September 2014
er große Tag naht – und es scheint, als sei die Idee für „Das Dvorˇák-Experiment“ der ARD tatsächlich aufgegangen. Mit geballter Senderkraft ist in den vergangenen Monaten die Sinfonie „Aus der Neuen Welt“ in Schulen und Workshops vorbereitet worden, haben sich Tausende Lehrer, Schüler und
Musiker in Projekten, Aktionen und Wettbewerben die berühmte Neunte des tschechischen Komponisten vorgenommen und vertieft. Sei es in Soundtracks und Choreographien, klingenden Postkarten und Gedichten. Oder auch in speziellen Arrangements im Schulorchester, -chor und der Bigband. Zum Finale gibt‘s das Werk nun vom NDR Sinfonieorchester unter Thomas Hengelbrock zu hören: live in Hamburg in der Laeiszhalle, gemeinsam in den Studios einiger Landesrundfunkanstalten, am Radio oder aber im Web. so. 19.9., 11:15 uhr live-übertragung auf den ArD-radiowellen sowie unter: www.schulkonzert.ard.de
online: digital concert hall
aus karajans schatzkammer
D
a sage noch einer, klassische Musiker seien nicht geschäftstüchtig: Nachdem sich das Angebot der Berliner Philharmoniker, ihre Konzerte „live“ vom Sofa in der Digital Concert Hall zu verfolgen, als Renner erweist, graben die Hauptstädter nun immer mehr ihrer Archivschätze aus. Pünktlich zum 25. Todestag ihres
langjährigen Chefdirigenten Herbert von Karajan sind zahlreiche Dokumente aus dieser glorreichen Ära ins Netz gestellt worden, darunter die Zyklen der Brahms- und Beethoven-Sinfonien. Mit alter Musik lässt sich in den neuen Medien gutes Geld verdienen. www.digitalconcerthall.com
Fotos: Gunter Glücklich, Gesine born, Adriano Heitmann under license to emI Classics, Lehmann, Carus Verlag
Tv-TiPPs
Wiegenlieder-app & -Buch
RaDiO-TiPPs
schlaf, kindchen schlaf
E
inst war das gemeinsame Singen in Familien und Kindergärten selbstverständlich, doch wer kennt heute noch die Melodien, geschweige denn die Texte? Mehr als 100 Künstler haben daher 2009 gemeinsam mit dem Südwestrundfunk und dem Carus-Verlag das Lieder-Projekt gestartet, um diesem Vergessen Einhalt zu gebieten. Haben Liederbücher veröffentlicht und zusammen mit Kindern Titel für 12 CDs eingesungen, neben Volksund Weihnachtsliedern auch Kinder- und Wiegenlieder. Und da den Initiatoren wohl bewusst ist, dass altes Liedgut keinesfalls auf moderne Medien verzichten sollte, finden
deutschlandFunk
lieBe Fürs leBen mo. 1.9., 20:10 uhr gemeinsam alt werden Oft beginnt es wie eine Liebesgeschichte – meist zu dritt oder viert. Wie Kammerensembles entstehen und was die musiker zusammenhält, hat Oliver Cech ergründet. deutschlandradio kultur
Mit Liebe zum Detail: das Liederbuch ist aufwendig gestaltet
sich 27 Schlaf- und Wiegenlieder nun auch auf einer App. Samt Notentext, Strophen und Instrumentalfassungen zum Mitsingen. Wunderbar zum Einschlafen – aber mindestens genauso zum Aufhorchen.
töne meiner Flöten di. 2.9., 22:00 uhr unterwegs mit Jean gaspard Weiss er war einer der populärsten Flötisten des 18. Jahrhunderts: Jean Gaspard Weiss. In seiner Autobiografie erzählt der elsässer von seinen erlebnissen auf seinen reisen durch europas musikzentren. deutschlandradio kultur
dislokationen
download im appstore Informationen zum Lieder-projekt: www.liederprojekt.org
online-interVieW: in der Welt Von ...
... kit armstrong
K
ünstler nicht nur live im Konzert hören, sondern Musiker auf ihren Reisen begleiten und sie hautnah erleben: Solch unverstellten Blick in die Künstlerwelt eröffnet das Online-Leser-Interview von concerti. In der zweiten September-Woche begleiten wir den Pianisten Kit Armstrong beim Mosel Musikfestival: Dort ist der 22-Jährige zum zweiten Mal zu Gast und wird einmal mehr sein Publikum faszinieren. Klavier-Legende Alfred Brendel hatte den schmächtigen Jungen schon 2008 als Jahrhundertbegabung bezeichnet, heute wird der USAmerikaner auf allen Podien der Welt gefeiert. Wie lebt es
sich als Star? Was fasziniert ihn am Rugby? Und wie bereitet er seine geliebten Meeresfrüchte zu? Armstrong wird all diese und viele andere Fragen der User während dieser concerti-Woche beantworten.
di. 9.9., 00:05 uhr iris ter schiphorst Die 1956 geborene Komponistin agiert über stilistische und mediale Grenzen hinweg. thomas Groetz ist Iris ter Schiphorst auf ihren Wegen ins „Dazwischen“ gefolgt. deutschlandFunk
Jahrhunderttalent sa. 13.9., 10:05 uhr klassikpop-et cetera Gast am mikrofon ist heute der junge pianist Kit Armstrong. Alfred brendel lobte ihn schon als teenager in den Klavierhimmel, inzwischen teilen auch Kritiker diese einschätzung. deutschlandFunk
im morgenland Gedünstet, gebraten oder roh: Kit Armstrong liebt Meeresfrüchte 8.-14.9. Zu finden ist das Interview unter: www.facebook.com/ concertimagazin
mo. 22.9., 20:10 uhr musikszene Iran, Armenien, Syrien, China oder die türkei: Das morgenland Festival Osnabrück will ferne Kulturkreise erschließen. magdalene melchers hat sich in den westfälischen Schmelztiegel begeben.
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VorSCHaU
Abonnenten erhalten die OktoberAusgabe am 19. septemBer
Elīna Garanča Der Ruhe auf der Spur: Die Mezzosopranistin geht mit meditativen Arien auf Deutschland-Tournee
Nils Mönkemeyer Öfter mal was Neues: Der umtriebige Bratscher widmet sich spanischer Barock-Musik
Maurice steger Experte auf dem Holzrohr: Der Blockflötist stellt sich unserem »Blind gehört«
concerti – das konzert- und opernmagazin erhalten Sie im Abonnement sowie am ende des jeweiligen Vormonats an Veranstal-
tungsorten, Konzert- und Theaterkassen, im Fachhandel, Bildungseinrichtungen, Hotels und Gastronomie. alle termine,
tickets und vieles mehr auch im internet unter: www.concerti.de 42 concerti September 2014
Verlag concerti media GmbH mexikoring 29, 22297 Hamburg tel: 040/657 90 810 Fax: 040/657 90 817 info@concerti.de, www.concerti.de herausgeber/chefredakteur Gregor burgenmeister (V.i.S.d.p.) redaktion Friederike Holm (Leitung), Christoph Forsthoff (textchef, CF), peter Krause (ressortleiter Oper, pK), Insa Axmann, Julia bleibler, mirko erdmann, Sarah Hansen, Julia Oehlrich, Jörg roberts, You-Son Sim, Nele Winter autoren der september-ausgaben Christian berzins, Antonia bruns, Jakob buhre, ralf Dombrowski (rD), Dr. Klemens Hippel (KH), Sören Ingwersen, thomas Jakobi, matthias Nöther, Stefanie paul, teresa pieschacón raphael, Christian Schmidt, matthias Spindler, Anita Strecker, Volker tarnow (Vt), Dr. eckhard Weber (eW), Christoph Vratz (CV), Annette Zerpner anzeigen Felix Husmann (Leitung marken & Agenturen) tel: 040/228 688 620 f.husmann@concerti.de Susanne benedek (Leitung marketing, Klassikveranstalter & Kultur) tel: 030/488 288 535 s.benedek@concerti.de mirko erdmann (musikindustrie, Klassikveranstalter & Festivals) tel: 040/657 90 816 m.erdmann@concerti.de ellen Zerwer (Klassikveranstalter) tel: 030/488 288 537 e.zerwer@concerti.de Jörg roberts (Klassikveranstalter Hamburg) tel: 040/657 90 813 j.roberts@concerti.de You-Son Sim (Anzeigendisposition) tel: 040/657 90 810 anzeigen@concerti.de art direktion/gestaltung tom Leifer, Jörg roberts, Dodo Schielein, Aaron Schubert druck und Verarbeitung evers-Druck GmbH heftauslage vertrieb@concerti.de abonnement concerti media GmbH postfach 600 423, 22204 Hamburg tel: 040/657 90 808, Fax: 040/657 90 817 abo@concerti.de (bestellung unter Angabe der regionalausgabe). Das Standard-Jahresabonnement kostet 25 € frei Haus. erscheinungsweise elf mal jährlich iVW geprüfte auflage redaktionsschluss Immer am 15. des Vor-Vormonats, bitte senden Sie Ihre termine an: termine@concerti.de. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Alle rechte concerti media GmbH. Zusatz Der terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung, da es sich bei einer Vielzahl von Ankündigungen um einen Vorabplan handelt. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Für unaufgefordert eingesandte bücher, Fotos, CDs und manuskripte keine Gewähr. bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt oder infolge von Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. titelfoto pari Dukovic/Warner Classics
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Hörgenuss trifft Gaumenfreude! aBo
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