concerti Ausgabe Bayern & München September 2017

Page 1

DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

Mit Regionalteil MÜnchen & Bayern

316 Konzert- UNd Operntermine

Pekka Kuusisto Wie die Luft zum Atmen Gewandhausorchester Von Bürgerstolz getragen

Teodor Currentzis »Spiritualität hat nichts mit Wellness zu tun«

September 2017


PREMIEREN OPER Wolfgang Amadeus Mozart  LE NOzzE dI FIgaRO Christof Loy – Constantinos Carydis 26 Okt 2017 Giacomo Puccini  IL TRITTICO  Lotte de Beer – Kirill Petrenko  17 Dez 2017 Giuseppe Verdi  LEs VêPREs sICILIENNEs  antú Romero Nunes – Omer Meir Wellber 11 Mär 2018 Leoš Janáček  aus EINEM TOTENhaus  Frank Castorf – simone Young  21 Mai 2018 Richard Wagner PaRsIFaL  Pierre audi – Kirill Petrenko  28 Jun 2018 Joseph Haydn  ORLaNdO PaLadINO axel Ranisch – Ivor Bolton  23 Jul 2018 PREMIEREN BaLLETT

Motiv Georg Baselitz

Christian Spuck aNNa KaRENINa  19 Nov 2017 Wayne McGregor PORTRaIT WaYNE MCgREgOR  14 Apr 2018 BaLLETTaBENd JuNgE ChOREOgRaPhEN  04 Jul 2018

zEIg MIR dEINE  WuNdE 2017 – 2018

MüNChNER OPERNFEsTsPIELE  24 Jun – 31 Jul 2018  BaLLETTFEsTWOChE  14 – 22 Apr 2018

InformatIon / Karten  tageskasse der Bayerischen Staatsoper  marstallplatz 5  80539 münchen  t +49.(0)89.21 85 19 20  tickets@staatsoper.de  www.staatsoper.de


Editorial

Fotos: Ivo von Renner, www.facebook.com/concertimagazin; Titelfoto: Jean-Baptiste Millot

Liebe Leserin, lieber Leser, für uns in der Redaktion ­beginnt die neue Spielzeit bereits im Frühjahr, wenn die zum Teil wie Kunstwerke erscheinenden Saisonvorschauen der Opernhäuser und Orchester eintreffen. So ist auch die Sommerpause (ganz abgesehen von den zahlreichen Festivals in dieser Zeit) alles andere als ein Gregor Burgenmeister Sommerloch. Trotzdem Herausgeber/Chefredakteur freuen wir uns, wenn es nun wirklich los geht und die vielversprechenden Vorschauen mit Leben gefüllt werden. Besonders im Fokus steht dabei das Gewandhausorchester, das diese Saison nicht nur den Amtsantritt Andris Nelsons als Gewandhauskapellmeister, sondern auch sein 275-jähriges Bestehen feiert (Seite 28). Auch der 40. Todestag von Maria Callas lohnt den Blick zurück. Ist es doch nicht nur ihre einzigartige Stimme, die zumindest in Aufnahmen weiterlebt, sondern auch ihre wegweisende Art, Figuren zu verkörpern, die oftmals viel aufregender und anstößiger war als so manche gewollte Provokation aktueller Regiekonzepte (Seite 16). „Aufregend“ und „anstößig“ sind auch Attribute, die Teodor Currentzis anhaften. In unserem Titelinterview überrascht der Dirigent jedoch mit bemerkenswert ernsthaften und unprätentiösen Seiten und zeigt sich als eine Persönlichkeit, für die Äußerlichkeiten nicht mehr sind als nur ein Spaß (Seite 8). Eine im besten Sinne „aufregende“ neue Spielzeit wünscht Ihnen Ihr

AUS DER REDAKTION Auszeichnungen für Künstler und Musiker gibt es viele. ­Eine jedoch ­vermissen wir bislang: diejenige für die Zuhörer. Daher suchen wir dieses Jahr das »Publikum des Jahres«. Veranstalter in Deutschland können dafür ihr eigenes Publikum vorschlagen. Doch was genau zeichnet ein Publikum aus? Welche Funktion hat es – außer der Tatsache, dass es mit seiner Kaufkraft die Kunst am Leben hält? Und vor allem: Wie sehen die Musiker ihr Publikum und was wünschen sie sich von ihm? Künstler wie Jan Lisiecki oder David Orlowsky (Foto) stellten sich für uns vor die Kamera und

gaben ihre ganz eigene Sichtweise auf »ihre« Hörerschaft preis – nachzusehen auf unserer Facebookseite. Veranstalter können übrigens noch bis zum 15.9. per Mail Vorschläge einreichen unter www.concerti.de/pdj2017

September 2017 concerti   3


Inhalt

Konzert

8 Wie die Luft zum Atmen

Porträt Pekka Kuusisto wurde die Musik von Sibelius in die Wiege gelegt. Bis heute fühlt sich der Geiger der künstlerischen Tradition seines großen Landsmanns verpflichtet

8

Pekka Kuusisto ... Wandler zwischen den Welten

10 »Spiritualität hat nichts mit

Wellness zu tun« Interview Der Dirigent Teodor Currentzis wird gerne zum Phänomen, zum Sonderling der Klassik erhoben. Er selbst sieht das ganz anders – und vor allem viel entspannter

Oper

16

Maria Callas ... noch immer die »Primadonna assoluta«

16 Singen auf der Rasierklinge

Feuilleton Vor 40 Jahren erlag mit Maria

Callas die signifikanteste Sängerin aller Zeiten der tragischen Verstrickung von Leben und Kunst

Regionalseiten An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region

Die Welt der Klassik

24 Am Puls der Zeit

Festivalguide Festivals mit zeitgenössi-

Rubriken 3 Editorial | 6 Kurz & Knapp | 18 Opern-Kritiken 20 Opern-Tipps | 32 CD-Rezensionen 35 Top 20 Klassik-Charts | 40 Multimedia-Tipps 42 Impressum 4  concerti September 2017

28 Von Bürgerstolz getragen

Porträt Das Gewandhausorchester, einer der ungewöhnlichsten Klangkörper der Musikgeschichte, wird 275 Jahre alt

36 »Wie ein Marmeladenbrot«

Blind Gehört Das Leipziger Calmus

Ensemble hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass es erfährt, wer singt

Fotos: Kaapo Kamu, gemeinfrei, Irène Zandel

36

Calmus Ensemble ... Vokalkunst aus Leipzig

scher Musik sind so vielfältig und zahlreich wie nie zuvor – ein Überblick


Hörgenuss bis zum letzten Ton. Ganz ohne Räuspern oder Husten.

• Schnell spürbare Hilfe • Befeuchtender Schutzfilm • Lang anhaltende Linderung


kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

Clara Schumann: Klavierkonzert op. 7

F

ür mich persönlich ist mein Lieblingsstück immer dasjenige, mit dem ich mich zum jeweiligen Zeitpunkt am meisten beschäftige. Dann vereinnahmt mich das Werk Tag und Nacht, es klingt in meinen Ohren, wenn ich einschlafe und wenn ich aufwache. Momentan ist das eindeutig bei Clara Schumanns

In der Händel-Stadt Halle zu Hause: Pianistin Ragna Schirmer

Klavierkonzert der Fall. Vor kurzem habe ich es aufgenommen, derzeit übe ich es noch weiterhin für anstehende Konzerte. Es beschäftigt mich im Moment auch deshalb am meisten, weil es technisch so komplex ist. Wie Clara Schumann das Klavier bereits als 14-Jährige beherrscht haben muss – in diesem Alter hat sie das Stück geschrieben –, ist einfach unglaublich! Das Tolle ist, dass man beim Einstudieren nicht nur in die Komposition als solche einsteigt, sondern auch in die Psyche der Komponistin und Interpretin – sie schrieb es ja als Heranwachsende. Inzwischen kann ich regelrecht erkennen, welche Stücke sie gespielt hat, als sie ihr Konzert komponierte. Als ich das Werk als Studentin erstmals gehört habe, kam es mir noch recht spröde vor, was aber auch an der Komposition selbst liegt: Es steht einem nicht allzu viel musikalisches Material zur Verfügung, das man mit Leben füllen kann. Ich selbst spiele das Stück seit 2013. Nach einem halben Jahr ließ ich es

eine Zeitlang ruhen, ehe ich mich seit Sommer letzten Jahres wieder damit befasse. Man muss sich erst mit der Komposition auseinandersetzen und vor allem seiner Interpretation Zeit zum Reifen geben, um die Schönheiten des Klavierkonzerts herauszukristallisieren.

54

... Geigen zerstörte eine wütende Frau in Japan, obendrein mussten noch 70 Geigenbögen dran glauben. Die Instrumente befanden sich allesamt im Besitz ihres inzwischen geschiedenen Ehemanns, wie ein Polizeisprecher der Präfektur Aichi mitteilte. Der Gesamtschaden der zerstörten Instrumente beläuft sich auf um­ gerechnet 800 000 Euro.

Sergiu Celibidache, Dirigent Totgesagte Tonträger leben länger

Eine runde Sache: Die Schallplatte dreht sich unermüdlich weiter 6  concerti September 2017

Sony presst ab März nächsten Jahres wieder Vinyl-Schall­ platten. Der japanische Elektronikkonzern hatte 1989 die Pro­ duktion der analogen Tonträger eingestellt und voll auf den boomenden CD-Markt gesetzt. Damit reagiert Sony nun auf die Renaissance der Schallplatte in den letzten Jahren – allein in Japan konnten sich die jährlichen Verkaufszahlen von Schallplatten seit 2010 verachtfachen. Wie viele Tonträger das neue Presswerk in der Präfektur Shizuoka jährlich herstellen wird, sagte die Firma nicht. Als einen wichtigen Grund für die Rückkehr zur LP hob Sony hervor, dass viele junge Menschen ein wachsendes Interesse an Schallplatten zeigen.

Fotos: Maike Helbig, Warner Classics Archive, gemeinfrei/pixabay

... Ein Dirigent ist ein verkappter Diktator, der sich glücklicherweise nur mit Musik begnügt ...


3 Fragen an ... Holger Wemhoff

HaNDEL GOES WILD L’ARPEGGIATA

CHRISTINA PLUHAR feat. Valer Sabadus Núria Rial Gianluigi Trovesi (Jazz-Klarinette)

Spielen sie privat Instrumente? Vor langer Zeit habe ich Orgel gespielt, manchmal setze ich mich auch an ein Klavier. Und ich dirigiere, zugegebenermaßen jedoch nur daheim. Letztes Jahr konnte ich allerdings meinen Traum verwirklichen und an neun Konzerten vor unserem Senderorchester am Pult stehen. Ich war in meinem ganzen Leben noch nicht so nervös wie damals!

Bevor Sie sich der Musik zuwandten, haben Sie Theologie studiert ... ... bis ich festgestellt habe, dass ich beim zölibatären Teil dieser Angelegenheit nicht mithalten kann. Daher habe ich mich in München in Theaterwissenschaft und Musiktheaterregie eingeschrieben. Übrigens war ich im selben Semester wie ein gewisser Gesangsstudent namens Jonas Kaufmann.

Vor Ihrer Moderatorentätigkeit arbeiteten Sie am Münchner Gärtnerplatztheater. Warum warfen Sie das Handtuch? Ich war nur bedingt für den unsteten Opernbetrieb geschaffen. Und dann gab es noch dieses eine Erlebnis, als ich als Abendspielleiter bei einer Vorführung die Nebelmaschine zu stark eingesetzt habe. Ich sah nichts von meinem Platz aus und merkte nicht, dass das Orchester immer schlechter spielte, weil sich der Nebel nicht über den Bühnenboden, sondern über die Musiker legte. Das war für mich der entscheidende Moment zu sagen: „Lass mal“.

Das neue Album Lustvolle Improvisation über Händel

Bremen 6.9. · Köln 12.9. · Graz 14.9. Allensbach 23.11. · Linz 14.10. - 17.12. christinapluhar.de


PortrÄt

Wie die Luft zum Atmen Pekka Kuusisto wurde die Musik von Sibelius in die Wiege gelegt.

Bis heute fühlt sich der Geiger der künstlerischen Tradition seines großen Landsmanns verpflichtet. Von Burkhard Schäfer

Klassischer Musiker mit Hang zu Folk und Jazz: Pekka Kuusisto

8 concerti September 2017

Foto: Maija Tammi

S

elbst wenn sich die Finnen geografisch als kleines Land begreifen, eilt ihnen in Europa der Ruf voraus, eine der größten Musiknationen des Kontinents zu sein. Kein Wunder also, dass in diesem Jahr – 2017 feiert Finnland das 100-jährige Jubiläum seiner staatlichen Unabhängigkeit – noch viele Überstunden auf all die fleißigen Botschafter ihres Landes zukommen. Auch auf Pekka Kuusisto, der von seinem ganzen Habitus her geradezu als „idealtypischer Finne“ durchgehen könnte. Dass er ein dirigierender und komponierender Geiger wurde, war bei seiner familiären „Vorbelastung“ quasi unausweichlich: „Mein Vater kommt aus einer sehr musikalischen Familie. Schon mein Großvater war Präsident der Sibelius-Akademie und ein ernster Musikpädagoge, Organist und Komponist. Mein Vater wollte sich abgrenzen und entschied sich, Seemann zu werden und mit dem Schiff die Welt zu erkunden. Aber dann endete er doch wieder der Musik wegen in New York. Der Jazz und die Improvisation schlugen ihn zu sehr in ihren Bann. Am Ende wurde er Profimusiker und HobbySeemann.“ Kuusisto bekam von seinem Vater die Liebe zur Improvisation mit auf den mu-


sikalischen Weg. Ein Weg, des- diesem Punkt auf den Pfaden sen frühe Prägung der 1976 seines großen Landsmanns: geborene Finne jeden Tag bei „Was mir im Moment sehr am seiner Arbeit spürt: „Solange Herzen liegt, ist die Verschmelich Musiker bin, bin ich von zung von finnischer Musik, elektronischen Sounds und diesem Geist umweht.“ Improvisationen mit Bezug Ein Künstlerleben im zum Jazz.“ Kürzlich erst hat Zeichen Sibelius’ Kuusisto das in Bad Kissingen Der Name des finnischen Mu- unter Beweis gestellt, wo er sik-Übervaters lässt ihn bei gemeinsam mit dem Elektroseiner Arbeit niemals los: 1995 Pianisten Hauschka ein Kongewinnt Kuusisto als erster zert gab. Hauschka war für Finne in Helsinki den Ersten seine mit Dustin O’Halloran Preis beim Internationalen Si- komponierte Musik zum Film belius-Wettbewerb für die bes- Lion – der lange Weg nach te Interpretation des Sibeli- Hause für einen Oscar nomius-Violinkonzerts. Sein Studi- niert. „Das klingt jetzt vielleicht um nimmt er an der Sibelius-Akademie auf. „Wenn man »... so lange ich wie ich die Musik dieses Übervaters schon in der Wiege hört, meine Finger noch ist es unmöglich, ihn zu verbewegen kann ...« meiden.“ Und ohne jede Spur von Arroganz fügt er hinzu: „Ich bin mir sicher, dass ich als verrückt, aber wir haben zwiKind schon viele Passagen sei- schen all den berühmten Munes Violinkonzerts rein aus sikern in Bad Kissingen das dem Gedächtnis hätte spielen einzige Improvisations-Konkönnen, ohne überhaupt die zert des Abends gegeben.“ Noten zu kennen.“ Und was Gerade dieses Wandeln zwibedeutet dem 40-Jährigen das schen den Welten macht KuuKonzert heute? „Es ist wie die sisto und seine InterpretatioLuft zum Atmen und dabei nen aus. Er arbeitet nicht nur gleichzeitig wie ein edles Menü. viel mit zeitgenössischen KomIch werde das Konzert so lange ponisten zusammen, sondern spielen, wie ich meine zehn schreibt auch selbst Musik – Finger noch bewegen kann.“ zum Beispiel für eine neue Dabei verbindet sich dieser große Mumins-Fernsehprosichere musikalische Aus- duktion: „Das ist eine Animagangshafen mit einer faszinie- tionsserie, die 2019 hoffentlich renden Weltoffenheit und ei- weltweit ausgestrahlt wird.“ ner in viele Richtungen aufge- Sein Landsmann Sebastian schlossenen geistigen Durch- Fagerlund widmete ihm das dringung. Ganz im Sinne Sibe- Violinkonzert Darkness in lius’, der nicht nur zuhause die Light (2015), und jüngst komcharakteristische Form der ponierten Bryce Dessner, Nico finnischen Kunst definiert hat, Muhly und Daniel Bjarnson sondern dafür durch Europa Werke für Kuusisto. Auch für reiste, um nach Eindrücken diese Projekte gilt: Schubladenund Inspirationen zu suchen. denken ist Kuusistos Sache So wandelt Kuusisto auch in nicht.

Weniger Genre-Diskussionen, vom Zaun brechen

Mit Sorge beobachtet er, wie speziell, ja beinahe exotisch Konzerte inzwischen von Veranstaltern angepriesen werden, um einer bestimmten Marketingstrategie zu folgen und neues Publikum zu gewinnen. Bei diesem Thema greift Kuusisto mit besorgtem Blick zu seiner Violine: „Wir sind zu sehr damit beschäftigt, Genre-Diskussionen vom Zaun zu brechen. Wir sollten lieber mal darüber nachdenken, was passieren würde, wenn wir jeden einfach als Musiker behandeln würden.“ Ein wahrlich hoch reflektierter SibeliusErbe. Und ein sehr sympathischer dazu. Konzert-TIPPs

Dortmund Sa. 23.9., 20:00 Uhr Konzerthaus Pekka Kuusisto (Violine), Philharmonia Orchestra London, Esa-Pekka Salonen (Leitung). Werke von Saariaho, Sibelius & Bjarnason (DEA) Frankfurt So. 24.9., 19:00 Uhr Alte Oper Künstler & Programm siehe Dortmund Hamburg Mo. 25.9., 20:00 Uhr Elbphilharmonie Künstler siehe Dortmund. Werke von Saariaho, Sibelius & Prokofjew Bremen Fr. 16.10., 20:00 Uhr Die Glocke Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Pekka Kuusisto (Violine & Leitung). Werke von Britten, Purcell, Vasks & Sibelius Berlin Di. 29.5., 19:30 Uhr Boulez-Saal REDDRESS. Pekka Kuusisto (Violine), Aamu Song (Inszenierung) CD-Tipp

Tüür: Konzert für Violine, Klarinette & Orchester „Noesis“ Pekka Kuusisto (Violine), Finnish RSO, Hannu Lintu (Ltg). Ondine September 2017 concerti  9


Interview

1972 in Athen geboren, lernte Teodor Currentzis Kla­ vier und Geige, ehe er durch Zufall zum Dirigieren kam. Nach Studien in Athen und Sankt Petersburg war er bis 2010 Chefdirigent an der Oper in Nowosibirsk, wo er auch sein »MusicAeterna Ensemble« gründete. Seit 2011 ist Currentzis Musikdirektor der Oper in Perm, ab der Spielzeit 2018/19 wird er zudem Chefdirigent des SWR Symphonieorchesters. 10 concerti September 2017

Foto: Danil Golovkin for Snob magazine

zur Person


»Spiritualität hat nichts mit Wellness zu tun« Der Dirigent Teodor Currentzis wird gerne zum Phänomen, zum Sonderling der Klassik erhoben. Er selbst sieht das ganz anders – und vor allem viel entspannter.Von Teresa Pieschacón Raphael

D

er Begriff „extravagant“ passt durchaus zu Teo­ dor Currentzis. Jedoch ist es zu kurz gedacht, wenn man diese Eigenschaft bei ihm nur auf Äußerlichkeiten redu­ ziert, wie es leider allzu oft der Fall ist. Wer allerdings bei­ spielsweise jüngst bei den Salz­ burger Festspielen sein Music­ Aeterna-Ensemble hören durf­ te, versteht, dass vor allem Currentzis’ Interpretationen das Attribut „extravagant“ im besten Sinne verdienen.

Das 19. und 20. Jahrhundert kennt Dresscodes für Dirigen­ ten, etwa den Frack. Mit dem Verhalten eines Dirigenten hatte dies allerdings nichts zu tun. Auch ich liebe den Frack, doch manchmal ist mir nach etwas anderem. Eigentlich empfinde ich solche Äußerlich­

»Ich gehe gerne ins Kloster«

Ich bin Teodor. Sonst nichts.

keiten als sehr oberflächlich. Wenn ich ehrlich bin: Es ist mir eigentlich auch egal, wie man mich nennt oder mit wem man mich vergleicht. Ich achte wirklich nicht darauf. Ich bin Teodor …

… das Geschenk Gottes, wenn man den Namen übersetzt …

… der Schuberts Winterreise liebt und den Gambenklang.

Jetzt übertreiben Sie! (lacht)

Ich kann wesentlich asketi­ scher sein, als viele glauben. In gewisser Hinsicht geradezu radikal. Ich suche den Geist der Musik, ihre Spiritualität. Ich versuche, die Wahrheit zu fin­ den, um sie von der Lüge ab­ zugrenzen.

Die Medien nennen Sie einen Dandy, vergleichen Sie mit Oscar Wilde, Dracula oder Nick Cave. Wie sehen Sie sich selbst?

Woher kommt diese Vorliebe der Medien, Sie mit allen exzentrischen Persönlichkeiten dieser Welt zu vergleichen?

Ich weiß es nicht. Ich will ei­ gentlich nur eines: aufrichtig sein mit meiner Kunst. Nun: Der eine pompöse Auftritt in Klamotten, als gingen Sie zu einem Gothic Festival, schien Ihnen Spaß zu machen.

Bei den Salzburger Festspielen haben Sie neben Mozarts Clemenza di Tito auch sein Requiem dirigiert. Sind Sie ein religiöser Mensch?

Ja. Ich habe vor allen Dingen einen Glauben. Damit meine ich allerdings nicht eine Reli­ gion. Wir leben ja auf diesem Gebiet in sehr schwierigen Zeiten. Religion hat für mich etwas mit Fanatismus, mit Ab­ grenzung zu tun. Der Glaube aber verbindet die Menschen, verbindet uns mit der Ewigkeit. Glaube, Zuversicht und Hoff­ nung. Die geistliche Musik eröffnet uns eine ganz andere Dimension als etwa die weltli­ che Musik. Doch die göttliche Dimension kann man manch­ mal auch in ganz einfachen Dingen finden. Und nicht nur in Mozarts Requiem. Der Esoterik-Markt boomt. Hochkomplexe religiöse oder philosophische Traditionen werden weichgespült und trivialisiert, um aus ihnen schnelle Methoden zur „Harmoniegewinnung“ zu machen. Was halten Sie davon?

Gar nichts. Spiritualität hat absolut nichts mit Wellness zu tun. Spiritualität hat etwas mit Transzendenz zu tun. Und das setzt die Anstrengung voraus, sich ernsthaft auf etwas einzu­ lassen. Der Mensch muss sich wirklich mit etwas auseinan­ dersetzen, vor allem mit sich selbst. Das ist wirklich nicht September 2017 concerti  11


Interview

einfach. Ich gehe gerne ins Kloster. Gerade habe ich Hilde­ gard von Bingens Vesper O vis aeternitatis eingespielt. In ei­ nem Kloster haben wir das aufgenommen. Ist dies Ihr Weg zu wahrer Spiritualität?

Wie kamen Sie zur Musik? Sie wuchsen in Athen auf …

Ja. Mein Vater war zunächst Matrose, später wurde er Poli­ zist. Meine Mutter war eine Musikerin. Erstaunlicherweise war es mein Vater, der mir die Liebe zur Musik übertrug. Er war geradezu süchtig nach Mu­ sik, hatte unglaublich viele Schallplatten, und wir saßen da und hörten sie an. Es war eine sehr innige Beziehung. Meine Mutter hat mir eher die rationale Ebene vermittelt. Sie hat mir gezeigt, was es alles gab. Ich verglich zwei CDs von Per­ golesis Stabat Mater. Die Sän­ ger des berühmten Labels wa­ ren ungenau, unin­spiriert. Die unbekannten Musiker aber waren wahrhaftig. Da wusste ich, in welche Richtung ich ge­ hen wollte, auch wenn ich da­ mals nicht, wie andere, davon träumte, Dirigent zu werden. Ich habe ja noch Geige gespielt und habe komponiert. Doch

immer, wenn ich in den Parti­ turen mehr las als vielleicht andere, dachte ich mir, ich könnte es auch als Dirigent versuchen. Und ich hatte recht schnell Erfolg. Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Auftritt?

(lacht) Das tue ich! Wir waren damals privat im kleinen En­ semble. Wir machten Kammer­ musik und lauter interessante Dinge. Irgendwann sagte je­ mand zu mir: Versuch uns doch mal zu dirigieren. Und wir hatten großen Erfolg. Ich aber dachte mir damals: Ich muss Unterricht nehmen, an­ sonsten klappt das nicht. Viele Dirigenten glauben, dass das Dirigieren ein Kinderspiel sei. Ich aber bin nicht so naiv oder dämlich. Oder eitel. Als ich dann anfing, Unterricht zu nehmen, war dies der Anfang vom Ende. (lacht) Gab es überhaupt eine Alternative zum Musikerdasein? Sie sagten einmal, dass Sie auch

Foto: Alexandra Muraviova

Ja. Einer. Meine große Liebe gilt der byzantinischen Musik. Jeden Morgen höre ich mir in meinem Haus Musik aus die­ ser Zeit an. Mich interessiert die alte Philosophie der Grie­ chen, der Mythos um Apollon und Dionysos, die ja, wenn man Nietzsche folgt, die Gegensätze darstellen zwischen der Ordnung und dem Rausch­ haften, der Form und dem Schöpferischen. Manche Mu­ sik würde ich gar nicht gerne aufführen, sondern eher eine spirituelle Session daraus machen, also nicht im Sinne eines öffentlichen Konzerts, sondern eines die Welt verän­ dernden Klangs. Die Musik ist das Echo des Paradieses. Und ich suche den Zugang

zu diesem Paradies. So sehe ich Musik.

12  concerti September 2017


Filmregisseur hätten werden können. Als Schauspieler haben Sie sich ja versucht …

Ja, als Lew Landau in Dau, ei­ nem Film des Regisseurs Ilja Chraschanowski über den eins­ tigen jüdisch-russischen Nobel­ preisträger der Physik. Landau

»Es geht mir nicht darum, die Klassik zu retten« war anarchisch, er war ein Hippie im Geiste, hat versucht, eine radikale Welt zu ergrün­ den, er war natürlich ein Athe­ ist und doch glaubte er an ei­ nen Gott. Das war ja alles wäh­ rend der Stalin-Zeit! In dem Film ging es um ein totalitäres System und wie es den Geist zerstören kann. Es war sehr spannend, sehr experimentell. Spannend ist auch, was Sie in Perm, am Rande Europas aufgebaut haben.

Perm ist eine Provinzstadt im Ural, die während der Sowjet­ zeit Molotow hieß und in der sich das Kriegsgefangenenlager und ein großes Gulag befand. Doch Perm ist auch eine Stadt, in der ich – nein: wir – viele unserer Träume erfüllt haben. Wir, das MusicAeterna-Ensem­ ble, wollen etwas ganz Beson­ deres erschaffen. Dafür proben wir oft sehr lange. Bei uns sind die Musiker keine Fabrikarbei­ ter. Musik ist für uns eine Mis­ sion und kein simpler Beruf. „Geben Sie mir fünf oder zehn Jahre“, sagten Sie 2005 im englischen „Telegraph“. „Dann werde ich die klassische Musik retten!“ Und?

Das wurde oft missverstanden. Ich habe das so auch nicht ge­

sagt, jedenfalls nicht so ge­ meint. Es war ein Gespräch in einer Bar mit einem englischen Journalisten und da hatten wir ein paar Drinks. Es geht mir auch gar nicht darum, die Klas­ sik zu retten. Es muss aller­ dings einen Grund geben, wes­ halb die Menschen gerne in meine Konzerte kommen und sich die CDs kaufen. Heute treten Sie mit MusicAeterna auf allen Bühnen der Welt auf. Doch Sie waren auch an ungewöhnlichen Orten wie etwa in einem Hospiz.

Das war eines meiner größten Erlebnisse! Wie unterschied­ lich, wie tief ein Mensch Musik erfahren kann. Nicht nur als eine Ansammlung von Klängen bei einem Glas Champagner, sondern als spirituelle Erfah­ rung. Im Hospiz, dieser letzten Station des Lebens, haben wir Mozarts Figaro gespielt. Von Krankenschwestern umgeben, auch Kinder waren dort. Wir hatten ja nur zwanzig Minuten für die Darbietung. Mehr konn­ te man so kranken Menschen nicht zumuten. Manche aus dem Ensemble haben Gedichte vorgetragen. Die Schwestern erzählten mir später, dass sich nach dem Konzert erstaunliche Dinge getan hätten. Ein Mann etwa, der zwei Wochen nichts zu sich genommen hatte, fing jetzt wieder an zu essen. Ein anderer wollte plötzlich aufste­ hen, ein sterbendes Kind sagte, es wolle das Dirigieren erlernen. Und auch in einem Frauengefängnis in Perm sind Sie aufgetreten.

Die Frauen im Gefängnis hatten Tränen in den Augen, als wir Bach spielten. Es ist wirklich erstaunlich, welche Wirkung

Musik haben kann. Auf der ei­ nen Seite bist du als Insasse total isoliert und plötzlich wird diese Einsamkeit durchbrochen durch das gemeinsame Erlebnis Musik. Sie hatten nie Bach ge­ hört und verstanden Bachs Motteten vielleicht nicht wie unsereiner. Doch plötzlich wur­ den sie gewahr, dass es noch eine andere Dimension gibt. Das hat mich alles sehr bewegt. Bei einer anderen Gelegenheit gingen wir zu den Junkies auf der Straße und spielten dort. Und einer sagte: Ich weiß nicht, was das da ist, ich weiß nur, dass es sehr schön ist. Konzert-TIPPs

Berlin Do. 7.9., 20:00 Uhr Philharmonie Musikfest Berlin. MusicAeterna, Teodor Currentzis (Leitung) Dortmund Sa. 9.9., 19:00 Uhr Konzerthaus Mozart: La clemenza di Tito (konzer­ tant). MusicAeterna, Teodor Currentzis (Leitung) Frankfurt So. 29.10., 19:00 Uhr Alte Oper Alexander Melnikov (Klavier), Music­ Aeterna, Teodor Currentzis (Leitung). Werke von Prokofjew & Schostakowitsch Dortmund So. 5.11., 18:00 Uhr Konzerthaus Puccini: La Bohème. Music­Aeterna, Cantus Juvenum, Teodor Currentzis (Leitung)

Weitere Termine: Baden-Baden Fr. 10.11., 19:00 Uhr & So. 12.11., 17:00 Uhr Festpielhaus CD-TippS

Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 h-Moll Music­Aeterna, Teodor Currentzis (Leitung). Erscheint am 6.10. bei Sony Classical Mozart: Requiem Simone Kermes, New Siberian Singers, MusicAeterna, Teodor Currentzis (Leitung). Alpha September 2017 concerti   13


ab 8. Oktober 2017 [UrauffĂźhrung]

ab 20. Januar 2018

ab 26. November 2017

ab 15. Juni 2018 Realgestalt

ab 18. März 2018

ab 28. April 2018

Alle Infos unter www.deutscheoperberlin.de


Oper

Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor

Foto: Warner Classics

Für viele noch immer die Primadonna assoluta: Maria Callas

16_Feuilleton Singen auf der Rasierklinge Vor 40 Jahren erlag mit Maria Callas die signi­

fikanteste Sängerin aller Zeiten der tragischen Verstrickung von Leben und Kunst 18_Kurz besprochen Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-­ Rezensionen 20_Operntipps Die besten Musiktheaterproduktionen – ausgewählt von ­unserem Experten Peter Krause September 2017 concerti  15


FEUIllEton

Singen auf der Rasierklinge Vor 40 Jahren erlag mit Maria Callas die signifikanteste Sängerin aller Zeiten der tragischen Verstrickung von Leben und Kunst. Von Peter Krause

W

einen darf nur das Publikum. Primadonnen und Tenöre sollen uns durch die Magie ihrer Stimmen zum Mitleiden verführen mit all den jung verflossenen und in ihren Arien und Duetten dennoch unsterblichen Liebenden der Oper, die sie verkörpern. Für die Sänger selbst freilich gelten die gestrengen Gebote des OpernBusiness: Du sollst die vokale Technik zur Perfektion treiben, dich distanzieren vom Über-

schwang der Gefühle, die Kontrolle über Stimmbänder und Emotionen behalten, cool berechnend die Karriere planen, Risiken vermeiden. Als Maria Callas vor 40 Jahren in ihrem Pariser Appartement starb, war das anders. Da erlag die signifikanteste Sängerin aller Zeiten zwar offiziell einem Herzanfall, doch so schön und zugleich traurig es klingen mag: Letztlich starb die Sopranistin an gebrochenem Herzen – vereinsamt, zurückgezo-

gen vom Jetset. Ihre Stimme war verstummt. Mit nur 53 Jahren war sie ausgebrannt, verlöscht, weil sie, die Diva, die Göttliche, ihre Kunst wie eine an beiden Enden brennende Kerze gelebt hatte. „Vissi d’arte, vissi d’amore“, die Signetarie einer jener Heldinnen, der sie ihre Persönlichkeit tief eingeschrieben hat, Puccinis Tosca, diese Arie lässt uns in die Seele der Callas blicken und ihr Geständnis hören: „Ich lebte der Kunst, ich lebte der Liebe.“

Foto mit Seltenheitswert: eine unbeschwert lächelnde Callas 16  concerti September 2017

Ingeborg Bachmann, die dichtende und ähnlich früh aus dem Leben geschiedene Zeitgenossin der Sängerin, befand über die Primadonna assoluta: „Sie hat auf der Rasierklinge gelebt.“ Die glattpolierte Oberfläche des Singens als schöner Schein mit einem das Ohr kitzelnden betörenden Effekt, womit heute Opernkarrieren von systemkompatibel stromlinienförmigen Singmaschinen gemacht werden, war für die Callas indiskutabel. Sie blickte von der Bühne geradewegs in die Abgründe der menschlichen Seele, sie gab sich vollends hin, verausgabte sich, wagte Abend für Abend existenzielle Grenzgänge, in denen sie alles aufs Spiel setzte – auch

Foto: Warner Classics, Pattelani/Warner Classics

Hätte die Callas im heutigen Opernbetrieb eine Chance?


Maria Callas als Maria Callas Turandot im als Turandot im Jahre 1950 Jahre 1950.

Lust auf Klassik? Über 90.000 Veranstaltungen Karten unter: www.reservix.de

sich selbst. Deshalb ist und bleibt Callas die authentischste, glaubwürdigste Sängerin schlechthin: Bei ihr rangierte die unbedingte Wahrheit der Kunst über der plumpen Schönheit fein ziselierter Belcanto-Phrasen. Hätte die Callas im heutigen Opernbetrieb überhaupt eine Chance? Die 1923 in New York geborene Griechin scheint einem längst vergangenen Zeitalter übergroßer Sängerpersönlichkeiten anzugehören. Und doch ist Maria Callas die heimliche Mutter des modernen Musiktheaters. Weil sie mit ihrer Norma, Medea und Traviata, all diesen Heroinen des 19. Jahrhunderts, in den fünziger Jahren mit ihren spießig traditionellen weiblichen Rollenbildern ganz starke heutige Frauenfiguren schuf. Die sind dank dieser überragenden Sän-

gerdarstellerin in all ihrer emanzipierten Lebensgier und Leidenschaft so viel aufregender und anstößiger als so manche gewollte Provokationen aktueller Regiekonzepte. Das Schicksal der von ihr verkörperten Figuren war auch das ihre. Diese tragische Verstrickung von Kunst und Leben, die zu ihrem frühen Tod führte, vermitteln ihre Aufnahmen bis heute. Die jetzt nach wunderbar plastischer Bearbeitung wiederveröffentlichen LiveMitschnitte der Callas sind beredtes wie berührendes Zeugnis ihrer gelebten Vokalkunst. CD-Tipp

www.reservix.de Ihr Ticketportal für Klassik, Bühne und mehr

Maria Callas Live: Remastered Live Recordings 1949–64 32 Gesamt­aufnahmen (42 CDs & 3 Blu-rays). Warner Classics September 2017 concerti  17


Kurz Besprochen

Opern-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper

HEIDENHEIM 27.7.2017

Heidenheim 28.7.2017

Annas Albtraum

Rossini lässt grüßen

Senta, das störrische Gothic-Girl

Neumeier: Anna Karenina Hamburgische Staatsoper. Simon Hewett (Leitung), John Neumeier (Choreografie) Weitere Termine: 23., 28. & 29.9., 2., 19., 21., 22. & 30.10.

Verdi: Un giorno di regno Opernfestspiele Heidenheim. Marcus Bosch (Leitung), Barbora Horáková Joly (Regie), Davide Fersini, Elisabeth Jansson, Giuseppe Talamo

Wagner: Der fliegende Holländer Opernfestspiele Heidenheim. Marcus Bosch (Leitung), Georg Schmidtleitner (Regie), Antonio Yang, Annette Seiltgen

BALLETT Wir erfahren wenig über das Innenleben der Anna Karenina, über ihre Hoffnungen, Sehnsüchte und Abgründe. Das mag teilweise an der eher farblosen Besetzung der Titelpartie durch Anna Laudere liegen. Aber noch mehr an Neumeiers Neigung zur schön polierten Oberfläche und seine Weigerung zur ironischen Brechung oder deutlichen Schärfung der Konflikte. Die musikalische Kontrastdynamik aus Tschaikowsky, Schnittke und Cat Stevens hätte dazu die rechte Inspiration geben können. Doch der Ballettchef nutzt das Potenzial kaum. Wenn Anna zwischen ihren beiden Männern steht, bleibt die Eifersucht der Herren in ihrer allzu ähnlichen Bewegungssprache ungewöhnlich milde. Die deutliche politische Exposition des Abends bleibt gleich einem offenen Ende im Ansatz stecken. (PK)

OPER Barbora Horáková Joly tritt beherzt die Flucht nach vorn an, verlegt die historische Handlung geradewegs in eine Pizzeria der 1970er Jahre – ins Mafia-Milieu. Der die Darsteller entfesselnde Aktionismus und die Fantasie der Tschechin würden locker für drei Inszenierungen reichen. Das echte Ereignis des Abends ist die Cappella Aquileia – das Festivalorchester, das Marcus Bosch gleichsam nach dem Vorbild von Luzern aus handverlesenen Überzeugungstätern zusammengestellt hat, die den jungen Verdi mit dem ganzen Esprit der historischen Aufführungspraxis aufladen. Die artikulatorische Präg­ nanz der herrlichen Holzbläser kommt ganz leichtfüßig aus dem hochgefahrenen Graben. Die Streicher haben beredte Seidigkeit, bescheren uns immer wieder temporeich straffes Stretta-Glück. (PK)

OPER Georg Schmidtleitner belässt es keineswegs bei der Ruinen-Romantik der stimmungsvollen Burg Hellenstein auf Heidenheims Hausberg, wo auf diesem anderen Grünen Hügel Der fliegende Holländer über die Bühne ging. Der dirigierende Intendant Marcus Bosch beweist: Open-Air-Atmosphäre und Opern-Anspruch schließen sich mitnichten aus! Und so verwandelt Georg Schmidtleitner seine Senta von der schwärmerischen Romantikerin in ein störrisches Gothic-Girl. Die besitzt die Kraft des Zerstörerischen, ist exzentrisch und unangepasst, aufmüpfige Gegenfigur zu all den braven werktätigen Chor­ damen in Dalands Fabrik, die geradewegs aus einem der erfolgreichen Industriebetriebe Heidenheims stammen könnten. Gesungen wird allenthalben auf internationalem Festspielniveau. (PK)

18 concerti September 2017

Fotos: Kiran West, Oliver Vogel (2), Karl Forster/Bregenzer Festspiele

HAMBURG 2.7.2017


Bregenz 31.7.2017

Der Spielmacher namens Gott Rossini: Moses in Ägypten Bregenzer Festspiele. Enrique Mazzola (Leitung), Lotte de Beer (Regie) Weitere Termine an der Oper Köln: 13., 15., 20., 22., 26. & 28.4.

OPER Wie soll man nur die unsichtbare Hand Gottes sichtbar machen, der in diesem alttestamentarischen Stoff allerhand Plagen über Ägypten verhängt? Der das Heer im Roten Meer ertrinken lässt, das zuvor für die flüchtenden Israeliten wie durch ein Wunder zurückgewichen war? Die Hand des Allmächtigen wird hier für jeden im Publikum wahrnehmbar. Dieser Gott scheint mit den Menschen zu spielen, er mischt sich ein, ergreift Partei, wird zum Spielmacher, ja zum Regisseur des Auszugs Israels aus der Versklavung in Ägypten. Dazu erleben wir die Geschichte zweimal, in parallel geführten und mitunter zusammengeführten Handlungssträngen. Die Sänger mimen ihre Figuren wie in einem Sandalenfilm und Historienschinken, die Puppenspieler setzen die Aktion der Sänger in Gang und kommentieren sie mit all ihren liebevoll gefertigten Figürchen, die wir mittels der Kameravergrößerung genau verfolgen können. Der Mehrwert ist vielsagender als jede plumpe Aktualisierung des Regietheaters. Denn die Assoziationen etwa zu den zerstörten Städten Syriens oder zu den Flüchtlingsströmen übers Mittelmeer stellen sich durch das zeitlose Puppenspiel wie selbstverständlich her. Musiziert wird Rossinis unerhört inspirierte Partitur vom Allerfeinsten. (PK) Informationen & Karten T +49 351 49 11 705 semperoper.de


OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

Köln So. 24.9.2017

Kann Kinmonth Tannhäuser erlösen? Schmerzenskind haben es leicht, denn sie können sich auf dessen Schöpfer berufen, der bekannte: „Ich bin der Welt noch den Tannhäuser schuldig.“ Der Satz fordert zur Vollendung auf. Kölns Generalmusikdirektor FrançoisXavier Roth entscheidet sich für die puristische Dresdner Urfassung von 1845. Und der britische Allround-Künstler Patrick Kinmonth, an der Oper Köln zuletzt mit Die Gezeichneten und Solaris vertreten, begibt sich in die Grenzbereiche zwischen virtueller und realer Welt, die Wagner im Sinn gehabt haben könnte. Wagner: Tannhäuser Oper Köln. François-Xavier Roth (Leitung), Patrick Kinmonth (Regie) Weitere Termine: 30.9., 6., 8., 12., 14., 22. & 28.10., 1.11.

Ist Köln noch einen Tannhäuser schuldig: François-Xavier Roth 20 concerti September 2017

Ligetis einzige Oper ist eine aberwitzige Groteske über den Tod MEININGEN FR. 29.9.2017

Wahnsinn mit Methode Oper György Ligetis einzige Oper feiert Premiere,

Spaßkanone Herbert Fritsch inszeniert

D

er Vater verrückt vertrackter Klavieretüden, der Erfinder visuell verschmutzter Musik, das synästhetisch veranlagte Komponistengenie aus Ungarn – György Ligeti hat auch eine Oper geschrieben: Le Grand Macabre ist eines der letzten Musiktheater-Meisterwerke des 20. Jahrhunderts. Geschrieben zwischen 1974 und 1977, dann 1996 für die Salzburger Festspiele revidiert, wirkt sein Solitär heute so aktuell wie nie zuvor, ging es dem einstigen Wahl-Hamburger doch um „die Angst vor dem Tod, die Apotheose der Angst und das Überwinden der Angst

durch die Komik, durch Humor, durch Groteske“. Ligetis eigene Worte könnten auch das Arbeitsmotto von Herbert Fritsch sein, der die Koproduktion des Luzerner Theaters und des Meininger Staatstheaters inszeniert: Sein wahnsinniger Slapstick, seine ungezügelte Spiellust, rückhaltlose Energie und sein krasser Schalk passen ideal zu Ligetis abgrundtief ironieprallem Totentanz. Ligeti: Le Grand Macabre Meininger Staatstheater. Philippe Bach (Leitung), Herbert Fritsch (Regie & Bühne) Weitere Termine: 30.9., in Luzern bereits ab 8.9.

Fotos: Marco Borggreve, Peter Andersen/Schott Music, Manfred Werner - Tsui/Wikimedia Commons, Clive Barda-Royal Opera House London

Oper Interpreten von Wagners


WUPPERTAL SA. 16.9.2017

Weitere Tipps

Wagner trifft Goebbels Oper Wenn die Götterdämmerung in eine

moderne Sinfonie der Großstadt mündet

H

at Heiner Goebbels in Surrogate Cities die heimliche Fortsetzung von Richard Wagners Götterdämmerung geschrieben? Während der Bayreuther Meister im Ring vom Ende eines Naturzustands der Welt und dem verhängnisvollen Aufkommen einer fluchbeladenen Zivilisation erzählt, beobachtet sein Kollege heutige Megastädte, lauscht ihren Klänge, Krisen und Katastrophen, bezieht Sounds aus Berlin, New York, Tokio und St. Petersburg mit ein. So tauchen

gemeinsame große Fragen auf: Nach dem Zusammenleben, das moralischen Regeln folgen soll und in erneut aufkommender Regellosigkeit verkommt, nach den Auswirkungen von (Fehl-)Entscheidungen der Mächtigen auf Nach- und Umwelt, nach Szenarien der Apokalypse und immer wieder neuen Visionen der Zukunft. Wagner: Götterdämmerung (3. Aufzug) / Goebbels: Surrogate Cities Wuppertaler Bühnen. Johannes Pell (Leitung), Jay Scheib (Regie) Weitere Termine: 1. & 14.10., 15.12.

Magdeburg

RUSALKA Sa. 9.9., 19:30 Uhr Theater Magdeburg Nixe trifft Menschenprinz: Das geht selten gut. Stephen Lawless inszeniert Dvořáks lyrisches Märchen. Frankfurt am Main

IL TROVATORE

So. 10.9., 18:00 Uhr Oper Frankfurt Von der Themse wandert Verdi an den Main: David Böschs Inszenierung aus Covent Garden ist in der deutschen ­Finanzmetropole zu erleben. Halle

FIDELIO Hamburg SA. 16.9.2017

Beflügelter Schwanengesang Oper Achim Freyer erfindet assoziationsreiche

Bildwelten für Wagners Weltabschiedswerk

W

eltabschiedsweise und sinnlicher Eros – die Gegenwelten des späten Richard Wagner sind so widersprüchlich wie das Leben des Gesamtkunstwerkers. An der Hamburgischen Staatsoper haben epochale Deutungen seines Schwanengesangs Parsifal Tradition. Sie waren geprägt von starken, die Fantasie des Publikums beflügelnden Bildwelten – sowohl jene des Wiener Malers und Bildhauers Wagner: Parsifal Hamburgische Staatsoper. Kent Nagano (Leitung), Achim Freyer (Regie, Bühne & Kostüme). Weitere Termine: 24., 27. & 30.9., 3.10.

Ernst Fuchs, dessen religiös inspirierte mythische Symbolik mit den frühimpressionistischen Tonwelten Wagners harmonierten, als auch jene des Bühnen-Visionärs Robert Wilson. Jetzt setzt Achim Freyer diese Linie fort.

Fr. 15.9., 19:30 Uhr Oper Halle Jungintendant Florian Lutz fragt nach den Schattenseiten der Freiheit in einem durchökonomisierten Gesellschaftssystem der Gegenwart. Duisburg

HOMO INSTRUMENTALIS Do. 21.9., 19:30 Uhr Ruhrtriennale Die Performance erforscht das Verhältnis von Mensch und Maschine – mit Musik von Luigi Nono, Georges Aperghis und Yannis Kyriakides. Aachen

DIE KRÖNUNG DER POPPEA So. 24.9., 18:00 Uhr Theater Aachen Die schönste Frau von Rom will Kaiserin werden. Der Schweizer Jarg Patak setzt Monteverdis sinnenpralles Meisterwerk des Frühbarock in Szene.

Setzt Hamburgs Parsifal-Tradition fort: Regisseur Achim Freyer

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Die Rezension zum Tipp: Über alle Premieren mit diesem Zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper September 2017 concerti   21


ERSCHAFFEN SIE IHRE VISION DES KLANGS Der BeoLab 90 ist unser innovativster Lautsprecher, der unter jeglichen Rahmenbedingungen eine unvergleichliche Klangqualität liefert. Für ein noch individuelleres Klangerlebnis wählen Sie aus unserem neuen Sortiment an Farbvarianten, Aluminium-Tönen und Holztypen.

bang-olufsen.com/customisebeolab90

BEO LAB 90

LI K E NO O NE ELS E

IHREN NÄCHSTEN BANG & OLUFSEN HÄNDLER FINDEN SIE UNTER WWW.BANG-OLUFSEN.COM/DE/FIND-STORE


München & Bayern Das Musikleben in München & Bayern im September

2 Marina Rebeka

4 Antonello Manacorda

12 Ari Rasilainen

14 Vesselina Kasarova

Fotos: Jānis Deinats, Nikolaj Lund, Lukas Beck, Marco Borggreve

Sprungbrett in München

Rückkehr nach Nürnberg

Heimat in Potsdam

Schlangenbiss in Bamberg

2_Porträt Schicksalhafter Rossini Das Glück genießen und aus dem Pech Erfahrung schöpfen

– auf dieser Haltung gründet der Erfolg der aufstrebenden Sopranistin Marina Rebeka 4_Interview »Ich dachte sofort: Das war’s!« Wenn der Italiener Antonello Manacorda von ­seinen Reisen nach Berlin zurückkehrt, ist er überwältigt von der Stadt. Und freut sich auf sein Orchester in Potsdam 10_Regionale Tipps So klingt München & Bayern Die wichtigsten Termine im September, ausgewählt von der concerti-Redaktion 21_ Klassikprogramm concerti 09.17 München & Bayern 1


PORTRÄT

Heitere Sopranistin mit Hang zu tragischen Rollen: Marina Rebeka

Schicksalhafter Rossini

S

ie ist sehr attraktiv, hat viel Humor und Temperament und ist im Gespräch sehr aufgeschlossen. Das kennt man auch von anderen Sängerinnen aus Osteuropa. Etwas aber irritiert. Marina Rebeka trägt ihre Armbanduhr links, soweit nichts Ungewöhnliches. Mit den Zeigern scheint aber etwas nicht zu stimmen, sie drehen sich gegen den Uhrzeigersinn, das Ziffernblatt 2 München & Bayern concerti 09.17

wirkt seitenverkehrt. Marina Rebeka lacht laut, als sie meinen Blick bemerkt. „Eine normale Uhr könnte ich gar nicht lesen. So ist es viel einfacher für mich. Mein Gehirn tickt einfach ein bisschen anders“, sagt sie und lacht wieder: „Ich zeige es Ihnen“, sagt sie jetzt, während sie ein Blatt Papier nimmt und ihren Namen mit der linken Hand darauf schreibt. Von rechts nach links,

wie die Araber, in der sogenannten Spiegelschrift, die erst bei einer Betrachtung im Spiegel zu lesen ist. „Leonardo da Vinci hat auch so geschrieben“, sagt sie fröhlich, „aber bitte schließen Sie nicht daraus, dass ich so klug bin wie Leonardo!“ Bücher lesen falle ihr sogar schwer, alles ginge „sehr langsam“, beim Studium von Partituren beginne sie gerne mit dem Ende. Ihr Gehirn aller-

Foto: Dario Acosta

Das Glück genießen und aus dem Pech Erfahrung schöpfen – auf dieser Haltung gründet der Erfolg der aufstrebenden Sopranistin Marina Rebeka . Von Teresa Pieschacón Raphael


dings arbeite sehr schnell: „Ich mache alle Computer kaputt, weil meine Reaktionen oft sehr schnell sind und die Tasten das nicht aushalten!“ Bewegende Familiengeschichte

zehn habe sie Norma gehört und beschlossen, dass sie diese Partie eines Tages singen werde. „Das war so lustig. Norma war damals die letzte Oper am Lettischen Nationaltheater vor der Renovierung des Hauses Anfang der Neunzigerjahre. Und als das Haus wiedereröffnet wurde, stand Norma, wenn auch konzertant, wieder auf dem Spielplan. Und raten Sie mal mit wem: mit mir!“

Im einst von den Sowjets beherrschten Riga, wo Marina Rebeka 1980 geboren wurde, sollte sie zur Rechtshänderin umgeschult werden. Das Regime habe ohnehin „Menschen, die anders waren“, gar nicht Ein Mädchentraum wird wahr erst geduldet. Schwerer aber In den Jahren dazwischen arnoch hatten es ihr Urgroßvater beitete Marina Rebeka zielstreund ihr Großvater mütterli- big an ihrem künstlerischen cherseits. „Der Urgroßvater Werden, trotz vieler Hürden hatte eine hohe politische und manchem Pech mit LehFunktion, war später am Ge- rern. „Ich war anfangs im falrichtshof und stand natürlich schen Repertoire unterwegs, im Fokus der Stalin-Diktatur.“ mit Tosca, der Butterfly und Er wurde nach Sibirien depor- der Königin der Nacht. Natürtiert und kam dort zu Tode. lich war das eine große Gefahr Auch sein Sohn kam als ein für meine Stimme. Gott sei „Feind des Vaterlandes“ dorthin Dank habe ich rechtzeitig einund wurde lange Zeit seines gegriffen. Seitdem vertraue ich Lebens drangsaliert und ver- niemandem mehr außer mir folgt. „Sie haben sogar versucht, selbst. Man muss sich sehr gut ihn umzubringen, als es ihm kennen. Dann weiß man auch, gelang, nach Riga zurückzu- was gut für einen ist.“ 2002 kehren. Er besaß keine Doku- ging sie ans Konservatorium mente, hatte aber ein Tagebuch nach Parma. Gioachino Rossiin seiner Zeit in Sibirien ge- ni wurde ihr Schicksal, auch schrieben, obwohl er wusste, wenn sie anfangs fand: „Als dass er dafür erschossen wer- ich seine Musik erstmals hörden würde, wenn das jemand te, dachte ich nur: ach, zu viele Wörter, zu viele Noten, zu herausbekäme.“ Marinas Großvater gab es sei- viele Rezitative. Nein, das ist ner Mutter, auf dass sie es zer- zu kompliziert für mich! Und störe und verbrenne, doch die dann muss man auch noch die Mutter nähte es in das Futteral Verzierungen machen!“ Doch eines Koffers ein. Anfang der das Schicksal war gnadenlos: neunziger Jahre, nach Glasnost, „Mein allererster Auftritt in öffneten sie den Koffer, und Parma war als Rosina, in einer der Großvater machte aus den Inszenierung des Barbiers für Notizen ein Buch, das ein Best- Kinder. Später kamen die Conseller wurde. Ihre Liebe zur tessa Folleville und die MadaMusik verdankt sie diesem ma Corteses in Il Viaggo a Großvater, der sie in Riga in Reims dazu, die Contessa sang die Oper mitnahm. Mit drei- ich auch an der Scala. 2008

folgte beim ,Rossini Opera Festival‘ in Pesaro die Anna in Maometto II. Eine riesige Partie mit einer Arie, die über 17 Seiten geht und 13 Minuten lang ist. Mein Debüt bei den Salzburger Festspielen machte ich als Anaï in Moise et Pharaon unter Riccardo Muti. Hinzu kam die Mathilde aus Guillaume Tell.“ Viele dieser Arien finden sich nun auf ihrer neuen RossiniCD. Doch Rebeka legt sich ungern fest. Sie glänzte als Violetta in La traviata, als Fiordiligi in Così fan tutte und Donna Anna in Don Giovanni. Bei den Salzburger Festspielen 2016 sprang sie „last minute“ als Thaïs in Massenets gleichnamiger Oper ein, mit Plácido Domingo an ihrer Seite und dem Münchner Rundfunkorchester, dessen „Artist in Residence“ sie in der nächsten Saison ist. Und im Oktober wird endlich ihr Mädchentraum wahr: Sie debütiert als Norma an der Met in New York. Konzert-TIPPs

München So. 24.9., 19:00 Uhr Prinzregenten­ theater Verdi: Luisa Miller (konzertant). Marina Rebeka (Sopran) u. a. Chor des BR, Ivan Repušić (Leitung)

So. 31.12., 15:30 Uhr Herkulessaal Silvester-Gala. Marina Rebeka (Sopran), Tomislav Mužek (Tenor), Münchner RO, Ivan Repušić (Leitung). Werke von Verdi, Gounod, J. Strauß u. a. Mi. 11.4.2018, 19:30 Uhr Prinzregenten­theater Marina Rebeka (Sopran), Annekatrin Schnur (Moderation), Münchner RO, Michael Balke (Leitung). Arien von Gounod, Bizet u. a. CD-Tipp

Amor fatale – Arien von Rossini M. Rebeka (Sopran), Münchner RO, M. Armiliato (Ltg). Erscheint am 29.9. bei BR Klassik concerti 09.17 München & Bayern 3


Interview

»Ich dachte sofort: Das war’s!« Wenn der Italiener Antonello Manacorda von seinen Reisen nach Berlin zurückkehrt, ist er überwältigt von der Stadt. Und freut sich auf sein Orchester in Potsdam. Von Helge Birkelbach

Gutes Timing. Kann man Pünktlichkeit trainieren?

Ja, kann man. Ich bin immer zu früh da – wenn man wie ich einmal ganz böse auf die Nase gefallen ist (lacht). Es war in Paris. Ich war damals noch Konzertmeister, musste zu einer Probe mit Pierre Boulez und nahm die U-Bahn. Alles sehr kompliziert, ich hatte mich schlicht verschätzt. Ich kam also eine halbe Stunde zu spät, das Orchester wartete, Boulez wartete und ich dachte sofort: Das war’s! 120 Leute auf der Bühne, Le Sacre du prin­ temps stand auf dem Programm. Zum Glück ging es gut aus. Das war mir eine Lehre. Seitdem bin ich immer etwa eine Viertelstunde zu früh da … Obwohl, das ist eigentlich eine schlechte Gewohnheit, weil das Orchester immer einen gewissen Druck verspürt, wenn man zu früh dran ist. In unserer 4 München & Bayern concerti 09.17

Arbeit ist der Aspekt der Zeit sehr wichtig. Es geht ja nicht nur um den Respekt untereinander, sondern auch um den Respekt vor dem Werk. Konzentration braucht Zeit. Das Werk selbst ist eine Formung von Zeit.

»Berlin ist eine Kakofonie, nein: eine Polyfonie« Wie teilen Sie sich die Zeit ein, die bei einer Probe zur Verfügung steht?

Man hat zweieinhalb oder drei Stunden Zeit, zwischendurch eine Pause, sehr konzentriert. Das Publikum denkt oft, dass man wochenlang Zeit hat zum Proben. So ist es aber nicht. Man benötigt ein gutes Timing, Energiegefühl, Aufmerksamkeit für die Musiker. Wenn man zu viel verlangt, kann es auch sein, dass man an der Situation vorbeiprobt. Es bringt ja nichts, wenn man sein Ding durchzieht, durchprescht, ohne nach rechts und links zu schauen. Die Lust auf die Musik sollte immer da sein. Wir machen einen Job, der nicht gleichförmig im Sekundentakt

abläuft, sondern der kreativ ist. Wenn ich spüre, dass der kreative Findungsprozess gerade nicht so rund läuft, suche ich die Ursache zuerst bei mir selbst. Dann erfolgt eine schnelle Selbstanalyse, warum es so läuft, warum ich nicht überzeugend bin und dann reagiere ich. Wechsle die Attitüde, konzentriere mich auf einen Teilaspekt oder rede mit den Musikern. Jede Saison »Ihrer« Kammer­ akademie Potsdam ist einem bestimm­ten Thema gewidmet. 2016/17 ging es um das Verhältnis von Urbanität und Musik. Wie kam es zu dieser Wahl?

Für uns spielt Potsdam eine große Rolle, weil wir in der Stadt auch sozial aktiv sind. Wir arbeiten zum Beispiel mit Kindern in einer Potsdamer Schule, es gibt Probenbesuche mit dem Ohrphon. Was ist ein Ohrphon?

Das ist ein kleines Gerät mit einem Kopfhörer, es funktioniert wie ein Audio-Guide im Museum. Mit dem einen Ohr lauscht man der Musik, während auf dem anderen über die einteilige Hörmuschel speziel-

Foto: Nikolaj Lund

V

on einem Dirigenten kann man annehmen, dass er pünktlich ist. Antonello Manacorda ist überpünktlich. Das findet der Wahlberliner einfach höflich – und auch besser für sich selbst, um sich ganz gelassen auf die Situation einzustellen.


zur Person

Wahlberliner: 1970 in Turin geboren, wurde der studierte Violinist 1994 von Claudio Abbado zum Konzertmeister des Gustav Mahler Jugendorchesters ernannt. Drei Jahre später gründete Antonello Manacorda das Mahler Chamber Orchestra mit. 2001 entschloss er sich, Dirigent zu werden und studierte bei Jorma Panula. Seit 2010 ist er Chefdirigent der Kammerakademie Potsdam.

le Erklärungen abgerufen werden können. Da wird zum Beispiel ein Werk von Copland oder Bernstein erläutert, mit deren Bezug zum modernen Stadtleben, der Verwendung von Geräuschen und populären Tanzrhythmen. Das Ohrphon schafft Nähe zur Erlebniswelt des Publikums. Bei den Saisonthemen geht es immer um bestimmte Aspekte des Lebens, die die Musik beschreibt.

Warum wählt man solche Themen? Auch um es dem Publikum einfacher zu machen?

„Wien“ hatten wir das Kammerkonzert von Alban Berg dabei, ein Doppelkonzert. Tatsächlich ist es für das Publikum besser Ich habe viele Jahre mit Claudio nachvollziehbar. Nicht: Ach, Abbado gearbeitet. Er war ein ich gehe jetzt in ein KammerMeister in der Wahl von The- konzert, das ich nicht kenne – men, mit interdisziplinären sondern: Ja, ich erkenne den Ansätzen. Das Interessante Zusammenhang mit der klasdaran ist, dass man Stücke, die sischen Wiener Schule. Es ersonst kaum zu hören sind, in öffnet uns als Kammerorchesdas Programm integrieren ter programmatische Möglichkann. Beim Saisonthema keiten, die man sonst nicht hat. concerti 09.17 München & Bayern 5


Interview

Zauberer mit Dirigierstock: Antonello Manacorda

6 München & Bayern concerti 09.17

Nun stammen Sie aus Turin. Wie klingt Turin?

Zunächst: Es ist eine sehr alte und noble Stadt, mit römischer Geschichte. Ab dem Ende es 13. Jahrhunderts prägten die Savoyer die Stadt, in der Barockzeit wurde sie größer und größer, später kam die Großindustrie dazu. Turin klingt nach Auto, sehr viel Verkehr, sehr laut. Es hat aber auch eine Menge Grün zu bieten. Innerhalb weniger Minuten ist man raus aus dem Lärm, die Natur liegt ganz nahe. Nur in den Ferien im August ändert sich das überraschend, dann kehrt plötzlich Ruhe ein. Ansonsten: laut.

Wie klingt Potsdam?

Harmonisch. Potsdam klingt sehr rund, würde ich sagen. In den Jahren, in denen ich die Stadt nun besser kennengelernt habe, sehe ich immer weniger Kontraste. Einiges wurde abgerissen und neu gebaut, vieles saniert. Der Bestand mit wunderschöner Architektur prägt das Bild. Hell und offen! Berlin ist viel dunkler und dichter. Potsdam ist für uns als Ensemble ideal. Wir haben kurze Wege, wir haben hier die Ruhe, um konzentriert zu arbeiten. Am Mittag gehen wir ins Café, man kann gut essen und ist dann schnell wieder im Nikolaisaal. Alles nah beiein-

Foto: Nikolaj Lund

Es sieht einfach auch besser aus. Das Booklet kann mit dem Thema grafisch schön gestaltet werden, zudem wird die Vermittlung komplexer Bezüge und Inhalte besser nachvollziehbar. In der demnächst startenden Saison wechseln wir zum Beispiel ins Spirituelle, zum Himmel, das Thema ist „Oben und Unten“. In der nun abgeschlossenen Saison blieben wir ja ganz auf dem Boden, mitten im Leben. Es geht immer um Wechselwirkungen. Der Bezug von Stadt, Mensch und Natur beschäftigte uns. Potsdam ist nicht nur eine prächtige Stadt, sie hat auch sehr viel Natur zu bieten.


ander, wie gesagt, sehr angenehm. Wenn eine Stadt zu viel von allem hat, zu viel Zerstreuung, kann man sich weniger konzentrieren. Und wie klingt Berlin?

Berlin ist alles! Es ist wirklich unglaublich. Ich liebe diese Stadt, trotz Traurigkeit, Dunkelheit, heftiger Kontraste. Ich wohne in Kreuzberg. Gestern Abend bin ich wieder am Kottbusser Tor vorbeigefahren und ich dachte mir: Es ist so absurd, wie wild das Leben hier brüllt – und nur ein paar Schritte weiter sitzt man am Ufer vom Landwehrkanal in der puren Idylle. Ganz unterschiedliche Milieus, Communities, Menschen. Berlin ist vielfältig wie keine andere Stadt. So viele verschiedene Realitäten und Wahrnehmungen. Es ist eine Kakofonie. Oder besser gesagt: eine Polyfonie, wo man immer Neues heraushören und entdecken kann. Aber man muss es wirklich wollen. Das kann anstrengend sein. Das war schon ein Schock für mich, als ich aus

Turin kam und überall an den Häusern noch Einschlusslöcher vom Krieg sah. In meiner ersten Wohnung im Bötzowviertel lebte ich im 2. Stock und niemand wohnte über mir, weil eine Bombe im Krieg die restlichen Geschosse abgetragen hatte. Über mir war – nichts! Ich wohnte also im Dachgeschoss im 2. Stock.

»Das einzige, was mir hier fehlt, ist das Meer« Hört sich an, als ob Sie sich in Berlin wohlfühlen. Wo ist Ihr Zuhause, Ihre Heimat?

Das ist einfach zu beantworten. Ich war ja schon früher viel unterwegs. Sobald ich von Konzertreisen nach Berlin zurückkam – ob nun bei der Landung mit dem Flugzeug in Tegel oder mit dem Auto auf der Avus – ist es dann passiert: Mir kamen die Tränen. In Turin ist es nicht einfach zu leben, weil die Gesellschaftsschichten nicht durchlässig

sind; es ist sozusagen eine altmodische Stadt. Berlin war und ist für mich eine Glücksinsel. Ich genieße die Freiheit, die man hier hat. Man kann rumlaufen, wie man will, und wird nicht sofort beurteilt oder abschätzend betrachtet. Das einzige, was mir hier fehlt, ist das Meer. Idealerweise sollte Berlin am Mittelmeer liegen. Die einzige Stadt, die diesem Wunsch entspräche, wäre Barcelona. Konzert-TIPP

Neumarkt Do. 21.9., 20:00 Uhr Historischer Reitstadel Mona und Rica Bard (Klavier), Kammerakademie Potsdam, Antonello Manacorda (Leitung), Katharina Thalbach (Sprecherin). Mendelssohn: Konzert-Ouvertüre zum Märchen von der schönen Melusine op. 32 & Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 „Italienische“, Saint-Saëns: Karneval der Tiere CD-Tipp

Mendelssohn: Sinfonien Nr. 3 & 5 Kammerakademie Potsdam, Antonello Manacorda (Leitung) Sony Classical

September im Montafon

01. - 30. SEP Kulinarik.Kultur.Kunst Der kulturelle Erntemonat im Montafon Veranstalter: Montafoner Museen und Montafon Tourismus Telefon +43 (0)5556 74723 | www.septimo.at

concerti 09.17 München & Bayern 7


HERBSTGOLD

DAS NEUE FESTIVAL IM HERBST 2017 IN EISENSTADT Mit dem neuen Musik- und Kulinarikfestival HERBSTGOLD – FESTIVAL IN EISENSTADT erhalten die Stadt und die Region ein neues Festivalformat. Den Auftakt des Festivals gestaltet am 6. September die Haydn Philharmonie unter der Leitung von Nicolas Altstaedt mit Werken von Beethoven, Schostakowitsch und Haydn. Auch am Folgetag, 7. September, steht die Werkauswahl des Quartetts van Kuijk und der bulgarischen Perkussionistin Vassiléna Sérafimova ganz im Zeichen des Brückenschlags zwischen Wiener Klassik und zeitgenössischer Musik. Am 8. September gastiert das renommierte ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter der Leitung seines Chefdirigenten Cornelius Meister und der Klarinettist der Berliner Philharmoniker, Andreas Ottensamer, im Haydnsaal. Am Samstag, 9. September, erleben die Besucherinnen und Besucher im Haydnsaal mit Balkan- und RomaSounds einen Festivalabend der Superlative und dürfen sich auf mitreißende Bands freuen – wie etwa dem King‘ Naat Veliov’s Original Kocani Orkestar, Titi Robin und Magnifico. Am 9. und 10. September zeigt sich die historische Orangerie des Schlossparkes der Landeshauptstadt von einer sehr genussbetonten Seite: PAN O‘ GUSTO ist das neue pannonische Kulinarikfestival in Eisenstadt. Unter der Patronanz von Gault Millau präsentieren engagierte Köche aus Österreich, Ungarn und Slowenien traditionelle bis moderne Kreationen in der Schauküche. Winzer laden dazu ein, ihre Weine aus dem pannonischen Raum zu entdecken. Das zweite Konzert der Haydn Philharmonie im Rahmen von HERBSTGOLD am 10. September vereint Werke von Haydn, Mozart und Schumann. Die Leitung obliegt dem Klaviervirtuosen Alexander Lonquich. Am Abend desselben Tages tritt im Haydnsaal das französische Ensemble Les Vents Français mit François Leleux auf. Am 13. September wird François Leleux mit der Haydn Philharmonie mit Werken von Haydn, Beethoven und Schubert zu erleben sein. Ein besonderes Highlight des ersten HERBSTGOLD Festivals sind die beiden Konzertabende mit dem britischen Startenor Ian Bostridge, einmal am 12. September zusammen mit dem Oberon Trio sowie am 14. September im Rahmen von Schuberts „Winterreise“, die er mit Julius Drake am Klavier im Haydnsaal interpretieren wird. Hochwertige und besondere Jazzmusik in all ihren reichen Facetten im einmaligen Ambiente des Haydnsaals zu erleben ist ein besonderes Erlebnis, das die Jazzfreunde von nah und fern bei Jazz im Schloss nicht auslassen werden. In Zusammenarbeit mit dem bekannten Veranstalter Ewald Tatar wird einer der bedeutendsten Konzertsäle Europas mit den magischen Klängen und Rhythmen von Manu Dibango und der Soul Makossa Gang erfüllt. Den abschließenden Höhepunkt des HERBSTGOLD-Festivals bildet am 16. September ein Quartett-Marathon im gesamten Schloss Esterházy, bei dem nicht weniger als vier Ensembles – das französische Ensemble Quatuor Ébène, das Schumann Quartett, das Quartett plus 1 sowie das Saxophon Quartett Phoen – das gesamte Schloss vom Weinkeller bis zum Salon der Fürstin mit Quartettmusik bespielen werden.


IAN BOSTRIDGE NICOLAS ALTSTAEDT CORNELIUS MEISTER ANDREAS OTTENSAMER MANU DIBANGO MAGNIFICO ORF RADIO-SYMPHONIEORCHESTER HAYDN PHILHARMONIE UND VIELE MEHR...


So Klingt

… München & Bayern. Die wichtigsten Termine im September, ausgewählt von der concerti-Redaktion

Ein Großprojekt, das Maßstäbe setzen könnte München Die Philharmoniker starten mit Beginn der Spielzeit einen dreijährigen Bruckner-Zyklus

M

it den Aufführungen der Sinfonien Nr. 1, 3 und 4 von Anton Bruckner in St. Florian geben die Münchner Philharmoniker den Auftakt für ein künstlerisches Großprojekt. Im Laufe der nächsten drei Jahre werden in der Stiftskirche des Klosters – jenem Ort, an dem der österreichische Komponist zehn Jahre lang wirkte und beigesetzt wurde – sämtliche Sinfonien Bruckners aufge-

10 München & Bayern concerti 09.17

führt und eingespielt. Den Rahmen der Konzerte bildet dabei das Internationale Brucknerfest im nahegelegenen Linz. Paul Müller, Intendant der Münchner Philharmoniker, sieht den Zyklus jedoch nicht als Gedenkveranstaltung. Tradition sei „nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers“. Bei den Philharmonikern wird dieses Feuer seit über hundert Jahren weitergereicht – so lange schon

währt die weltweit einmalige Bruckner-Pflege des Orchesters. Nahezu jeder Generalmusikdirektor des Klangkörpers wird seither an der Interpretation der Sinfonien des Spätromantikers gemessen. Der inoffizielle Startschuss für das Mammutprojekt der kommenden Jahre erfolgt indes wenige Tage vorher in München, wo das Orchester nach einer Auslandsreise die neue Spielzeit mit den Sinfonien Bruckners eröffnet. Maximilian Theiss Do. 21.9., 20:00 Uhr Gasteig & Mo. 26.9., 19:30 Uhr St. Florian Münchner Philharmoniker, Valery Gergiev (Ltg). Bruckner: Sinfonien Nr. 1 & 3 Fr. 22.9., 20:00 Uhr Gasteig & Di. 27.9., 19:30 Uhr St. Florian Schubert: Sin­fonie Nr. 7 & Bruckner: Sinfonie Nr. 4

Fotos: Andrea Huber, Niculai Constantinescu

Seit 2015 ein glückliches Paar: Valery Gergiev und die Münchner Philharmoniker


Gypsy Swing trifft Gershwin Augsburg NDR Bigband und Django Deluxe bringen den Jazz der 1930er Jahre zum Glühen

Z

u schnöden Nachahmern taugen wir nicht. Wir wollen mehr.“ Das ist ein ziemlich aussagekräftiges Statement, des Hamburger Trios Django Deluxe. Tagsüber arbeiten die Gitarristen Giovanni und Robert Weiss sowie Kontrabassist Jeffrey Weiss auf einem Schrottplatz, sortieren Altmetalle und Träume. Die handeln von der verschütteten Orchestertradition der Sinti. Nach Feierabend swingen sie sich in die Charts. Die Formation bewegt sich hörbar in der Tradition des SintiSwing-Gitarristen Django Rein-

hardt. Ihre Devise ist einfach: kein Bombast, keine unnötigen Schnörkel oder Höher-Schneller-Weiter-Technik am Instrument. Genau deshalb explodiert aus ihren Klängen eine beeindruckende Kraft, Energie und Seelentiefe. Beim mozart@augsburg-Festival sorgt Django Deluxe gemeinsam mit der NDR Bigband für mitreißenden Gipsy Swing. Im zweiten Teil entführen Pianist und Festivalleiter Sebastian Knauer und die NDR Bigband mit Musik von Gershwin in das Amerika der 1930er Dorothe Fleege Jahre.

Das Hamburger Gypsy-SwingTrio Django Deluxe Do. 7.9., 19:30 Uhr Studio One der Tanzschule DA.F.U.N.K Mozart@Augsburg NDR Bigband, Django Deluxe , Sebastian Knauer (Klavier), Jörg Achim Keller (Leitung)

concerti 09.17 München & Bayern 11


Tipps & Termine

Junge Cellistin im Aufwind Ottobeuren u. a. Raphaela Gromes verzaubert

mit Ensemble und im Duo mit Pianist Julian Riem

D

ie abenteuerlustige und dennoch bodenständige Cellistin Raphaela Gromes gab ihr Solo-Debüt im Jahr 2005 und durfte sich sieben Jahre später am ersten ihr gewidmeten Konzert von Dominik ­Giesriegl erfreuen. Die Preisträgerin des Deutschen Musikwettbewerbs begann bereits mit vier Jahren ihren Instrumentalunterricht und sammelte ihre ersten kammermusikalischen Erfahrungen beim Musizieren mit ihren Eltern. Dies ebnete früh den Weg für Projekte mit Mischa Maisky oder Isabelle van Keulen. Nach

dem ersten Platz beim RichardStrauss-Wettbewerb 2012 kreuzte sich ihr Weg mit dem des Pianisten Julian Riem, der seither fester Duo-Partner an ihrer Seite ist und mit dem sie bereits ihr zweites Album aufgenommen hat. „Dass die Zuhörer nicht nur da­sitzen, sondern sich inspirieren lassen“, ist ein zentrales Anliegen von Gromes und Riem. Ob das Duo dieses Anliegen auch einlöst, kann man nicht nur live, sondern auch auf Gromes’ dritter CD, dem Sony-Debüt „Serenata Italiana“, nachhören. Hannah Duffek

Celloglück: Raphaela Gromes Sa. 16.9., 19:30 Uhr Kaisersaal Ottobeuren & So. 17.9., 20:00 Uhr Aula der Schule Wörthsee Raphaela Gromes (Violoncello), Ingolf Turban (Violine), Virtuosi di Paganini So. 23.9., 20:00 Uhr Schloss Donzdorf Raphaela Gromes (Violoncello), Julian Riem (Klavier)

Neue Tradition gründen Nürnberg Die Nürnberger Symphoniker starten

T

Nach drei Jahren wieder in Nürnberg zu Gast: Ari Rasilainen Sa. 16.09., 20:00 Uhr Meistersingerhalle Tradition und Umbruch. Menahem Pressler (Klavier), Nürnberger Symphoniker, Ari Rasilainen (Leitung). Werke von Ajax (UA), Beethoven & Brahms 12 München & Bayern concerti 09.17

radition und Umbruch“ lautet der Titel des ersten regulären Konzerts der Nürnberger Symphoniker in der neuen Spielzeit. Einerseits ist dies eine Referenz ans Programm: Ludwig van Beethoven ging 1795 endgültig nach Wien, wo sich schon nach seiner ersten Studienreise wenige Jahre zuvor sein musikalisches Denken radikal veränderte. Das erste Klavierkonzert ist Zeugnis dieser Transformation. Das Motto bezieht sich aber auch auf die Symphoniker selbst, die nun das erste Konzert nach der Ära mit Alexan-

der Shelley bestreiten. Der Engländer hat die Symphoniker in den acht Jahren seiner Orchesterleitung auf ein bemerkenswert hohes Level gehievt. Jetzt liegt es am Klangkörper selbst, den Umbruch zu meistern (ab der Saison 2018/19 hat es mit Kahchun Wong einen ähnlich ambitionierten Dirigenten gewonnen) und eine neue Tradition zu begründen. Doch jetzt übernehmen erst einmal eine Spielzeit lang die Gastdirigenten die Leitung des Orchesters – den Anfang macht der Finne Ari Rasilainen. Maximilian Theiss

Fotos: Christine Schneider, Lukas Beck

ihre Interimssaison ohne Chefdirigenten


SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS


Tipps & Termine

Bamberg Vesselina Kasarova und Betsy Horne

wagen sich ins Labyrinth von Liebe und Tod

»Musik gibt mir so viel Kraft als Mensch«: Vesselina Kasarova singt Ernest Chaussons lyrische Szene Poème de l’amour et de la mer

Z

u Beginn des 19. Jahrhun­ derts wurde das Spek­ trum des „Prix de Rome“ neben den Bereichen Architek­ tur, Skulptur und Malerei mit dem Kompositionswettbewerb des Pariser Konservatoriums um die Musiksparte erweitert. Unter den Preisträgern der ers­ ten Jahre finden sich so be­ kannte Namen wie Bizet, Massenet und Debussy. Ande­ re hingegen stießen dort auf Widerstand: Maurice Ravel nahm beispielsweise fünfmal erfolglos teil. Seine letzte Ab­ lehnung führte zu einem der­

14 München & Bayern concerti 09.17

artigen Skandal, dass der da­ malige Leiter des Konservato­ riums, Théodore Dubois, sich zum Rücktritt gezwungen sah. »Sie haben vulkanische Veranlagungen!«

Auch Ernest Chausson hatte mit seiner Komposition Poème de l’amour et de la Mer keinen Erfolg und kehrte dem Konser­ vatorium den Rücken, höchst verärgert über die Jury. Den­ noch wurde das Stück zwei Jahre später erfolgreich urauf­ geführt. Es gilt heute als Haupt­ werk der zweiten Schaffens­

phase des Franck-Schülers – eine Phase, die mit Chaussons Tod im Alter von 44 Jahren ein frühzeitiges Ende nahm. Gut ein halbes Jahrhundert früher nahm auch Hector Berlioz am Wettbewerb teil und eckte mit der dramatischen Kantate La Mort de Cléopâtre an. „Sie gehen über Beethoven hinaus, Sie haben vulkanische Veran­ lagungen“, lautete der Kom­ mentar der Jury. Als zu revo­ lutionär und freigeistig sah man seine Komposition an, nicht zuletzt, weil er als Inspi­ rationstitel Shakespeares Julia zitierte: „How if when I am laid into the tomb ...“. Thematisch dreht sich das Stück nämlich um die letzten Minuten Kleo­ patras, bevor sie den Freitod durch einen Schlangenbiss in der Hoffnung wählt, der Gnade der Pharaonen teilhaftig zu werden. Die kanadische Sopranistin Betsy Horne verkörpert die Geliebte des römischen Kai­ sers, der Berlioz als letztes Wort „César!“ in den Mund legt. Erst 2009 wechselte die ehemalige Mezzosopranstin ihr Stimmfach und erfüllte da­ mit die Prophezeiungen ihrer Lehrer. Chaussons „Poème“ wird von der Stimme Vesselina Kasarovas beseelt. Die gebür­ tige Bulgarin, die den entschei­ denen Karriereschub ihrem Debüt bei den Salzburger Fest­ spielen in den 1990er Jahren verdankt, ist längst auf den großen Opern- und Konzert­ bühnen zu Hause. Hannah Duffek Fr. 29.9., 20:00 Uhr Konzerthalle (Joseph-Keilberth-Saal) Betsy Horne (Sopran), Vesselina Kasarova (Mezzosopran), Bamberger Symphoniker, Jakub Hrůša (Leitung). Werke von Chausson, Berlioz & Schubert

Fotos: Suzanne Schwiertz

Die letzten Minuten im Leben der Kleopatra


SAISON KONZERTE SEPTEMBER 2017 DI 19. Thomas Enhco, Vassiléna Serafimova DO 28. Maria João Pires, Lilit Grigoryan OKTOBER 2017 DI 03. Quatuor Modigliani, Sabine Meyer DO 12. BartolomeyBittmann DI 17. Azahar Ensemble DI 24. Trio Jean Paul NOVEMBER 2017 DI 07. Il Giardino Armonico, Giovanni Antonini DI 14. Meyer aus Berlin... (1918), Dennis James DI 21. Quatuor Arod DEZEMBER 2017 SO 03. Mozart Requiem: Mozarteumorchester, Pablo Heras-Casado u. a. DI 12. Mozarteum Quartett FEBRUAR 2018 DI 27. Stadler Quartett MÄRZ 2018 DO 08. Chiaroscuro Quartet DI 13. Alexander Janiczek, Alexander Lonquich DI 20. Iberacademy, Roberto González-Monjas, Fatma Said APRIL 2018 DI 10. Lucas & Arthur Jussen DO 19. Salzburger Bachchor, Alois Glaßner u. a. DI 24. Mariam Batsashvili MAI 2018 DI 08. Mark Padmore, Till Fellner DI 15. David Orlowsky Trio DI 29. The Student Prince (1927), Dennis James JUNI 2018 DO 07. Khatia und Gvantsa Buniatishvili DI 12. Ksenija Sidorova

Konzerte Wissenschaft Museen

Tickets: T. +43-662-87 31 54 www.mozarteum.at

2017/18


Tipps & Termine

In Bad Brückenau setzt das Bayerische Kammerorchester auf Langfristigkeit – mit Erfolg

Konzerte, passend zur Jahreszeit: Bayerisches Kammerorchester Bad Brückenau mit Dirigent Johannes Moesus (m.) im König Ludwig I.-Saal

B

ad Brückenau, das Tor zur Rhön und einst Sommersitz des Bayernkönigs Ludwig I., kennt der Gesundheitsinformierte durch seine sieben Heilquellen. Ausflügler lieben den schönen Schlosspark und die gemütliche Altstadt mit typischen Fachwerkhäusern. In dem idyllischen Kurort hat das Bayerische Kammerorchester Bad Brückenau seine Residenz gefunden. 1979 gegründet, heimste es im Laufe der Jahre höchst respektable Auszeichnungen ein. Knapp die Hälfte seines

16 München & Bayern concerti 09.17

Etats deckt das Kammerorchester mit Mitteln der öffentlichen Haushalte. Das ist vergleichsweise moderat, wenn man an die Summen aus kommunalen wie staatlichen Mitteln für die großen renommierten Klangkörper im Freistaat denkt. Neben dem in Konzerten und Gastspielen, auch in europäischen Nachbarländern, erwirtschafteten Anteil spielt die Unterstützung durch eine Reihe von Sponsoren wie auch den eigens gegründeten Freundeskreis e. V. eine wichtige Rolle.

Ein kleines, dreiköpfiges Team managt die Geschicke im Hintergrund. Dirigent Johannes Moesus, seit 2012 dort in Leitungsfunktion, hat sich als Spezialist für Sinfonik des 18. und 19. Jahrhunderts, Rosetti-Enthusiast und Entdecker mit Faible für Unbekanntes dort etabliert. Mit einer vorzeitigen Vertragsverlängerung bis 2018 hat man in Bad Brückenau ein Zeichen von Wertschätzung, Respekt und Sympathie für ihn gesetzt. Er ist ein Chef zum Anfassen, auch fürs Publikum. Die „Jahreszeitenkonzerte“, die 2016 vornehmlich um den Begriff des „Solitären“ kreisten und 2017 dem Motto „Beziehungen“ gewidmet sind, werden von ihm moderiert, im Anschluss kann sich das Publikum zwanglos mit den Musikern und dem Dirigenten im Gespräch austauschen. Auch Probenbesuche sind willkommen, Familien- und Schülerkonzerte geben dem Nachwuchs die Chance, in die Welt der Musik hineinzuschnuppern. Gepflegte Kammermusikprogramme bieten die sogenannten „Zwischenspiele“, auch hier gilt die Vorliebe für Wege abseits klassischer Pfade. Langfristigkeit gilt in Staatsbad Bad Brückenau als Trumpf. So kooperiert man seit 2004 mit Studierenden der Musikhochschulen aus Würzburg, Nürnberg und Frankfurt am Main, und bietet ihnen gemeinsam mit dem ortsansässigen DorintHotel ein Podium. Dorothe Fleege Sa. 23.9., 19:30 Uhr Staatsbad Bad Brückenau (König Ludwig I.-Saal) William Youn (Klavier), Bayerisches Kammerorchester Bad Brückenau, Johannes Moesus (Leitung). Werke von Haydn, Mozart, Grieg & Kraus

Foto: Jochen Schreiner

Durch die Jahreszeiten im königlichen Sommersitz


Neumarkter koNzertfreuNde e.V. Klassische Konzerte auf höchstem Niveau seit über 36 Jahren im Historischen Reitstadel, Neumarkt i.d. OPf., einem der besten und sympathischsten Kammermusiksäle Europas. Donnerstag, 21.09. 2017, 20 Uhr kammerakademie Potsdam Leitung: antonello manacorda katharina thalbach, Sprecherin mona und rica Bard, Klavier u.a. „karneval der tiere“

Sonntag, 18.02.2018, 11 Uhr Sir andrás Schiff, Klavier

Dienstag, 10.10.2017, 20 Uhr armida Quartett, modigliani Quartett

Dienstag, 24.04.2018, 20 Uhr amsterdam Sinfonietta andreas ottensamer, Klarinette

Samstag, 04.11.2017, 19 Uhr martha argerich, Klavier Sergei Babayan, Klavier

Freitag, 01.12.2017, 20 Uhr monteverdi: marienvesper Balthasar-Neumann-Chor / Hengelbrock

Mittwoch, 07.03.2018, 20 Uhr anastasia kobekina, Violoncello Jean-Selim abdelmoula, Klavier

Samstag, 05.05.2018, 19 Uhr Carolin Widmann, Violine david mcCarroll, Violine Pauline Sachse, Viola marie-elisabeth Hecker, Violoncello martin Helmchen, Klavier Donnerstag, 17.05.2018, 20 Uhr Jörg Widmann, Klarinette Sir andrás Schiff, Klavier

Montag, 22.01.2018, 20 Uhr Vilde frang, Violine Nicolas altstaedt, Violoncello alexander Lonquich, Klavier Samstag, 03.02.2018, 19 Uhr rossini: Petite messe solennelle Chorwerk ruhr / florian Helgath michael Volle, tilman Lichdi u. a. Mittwoch, 14.02.2018, 20 Uhr daniil trifonov, Klavier

Dienstag, 12.06.2018, 20 Uhr tetzlaff Quartett Donnerstag, 28.06.2018, 20 Uhr albrecht mayer, Oboe tianwa Yang, Violine Liisa randalu, Viola Gabriel Schwabe, Violoncello

alle konzerte im Historischen reitstadel, Neumarkt i.d. oPf. tickets unter: neumarkter-konzertfreunde.de oder www.reservix.de Neumarkter konzertfreunde e.V. , Ingolstädter Str. 45, 92318 Neumarkt telefon 09181 299622 · info@neumarkter-konzertfreunde.de


Mit den Erwartungen der Zuhörer spielen München Zum 90. Geburtstag von Wilhelm

Killmayer erklingt dessen Sinfonie »Menschen-Los«

Fand einen konsequent undogmatischen und eigenständigen Weg innerhalb der Pfade der Neuen Musik: Komponist Wilhelm Killmayer

W

ie auch Herbert Blomstedt feierte der Komponist Wilhelm Killmayer in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag. Aus diesem Anlass eröffnet die Konzertreihe „musica viva“ des Bayerischen Rundfunks ihre neue Saison mit seiner dritten Sinfonie „Menschen-Los“. Diese ist dem BR-Symphonieorchester indes nicht unbekannt – durften es doch am 29. April 1988 die Uraufführung der revidierten Fassung im Rahmen der „musica viva“ in München spielen. Die Konzertreihe bie-

18 München & Bayern concerti 09.17

tet allen Liebhabern der Neuen Musik neue Orchester- und Ensemblewerke und avancierte kammermusikalische Kompositionen experimentellen Charakters. Kein Wunder also, Auf der Suche nach Orientierung in Widmanns Drittem Labyrinth

dass der Orff-Schüler Killmayer nicht fehlen darf, den Komponistenkollege Enjott Schneider liebevoll als „zeitlos Unangepassten“ bezeichnet. Zu erleben ist an diesem Abend auch Jörg Widmann und das

gleich dreimal: als Klarinettist, Komponist und Dirigent – als letzterer debütiert er sogar beim BR-Symphonieorchester. Kompositorisch hört man Widmann mit Drittes Labyrinth für Sopran und Orchestergruppen, Widmans drittes Werk, das sich mit labyrinthischen Erfahrungen und Raumwahrnehmungen und der Suche nach Orientierung beschäftigt. Widmann selbst sagt, sein „Versuch, neue Wege, Gänge, Übergänge zu gestalten aus bereits bestehendem und neuem Material, soll in einem größeren Labyrinth-Projekt aufgehen, das den Bühnen- und Zuschauerraum, sparsames Licht und halb-szenische Elemente zart mit einbezieht.“ Den Gesangspart übernimmt, wie auch schon bei der Uraufführung am 10. Januar 2014, die Sopranistin Sarah Wegener. Als Klarinettist spielt Widmann gemeinsam mit Gerhard E. Winkler, dessen Werk Black Mirrors III der Komponist eigens für Widmann komponierte. Die Besonderheit bei diesem „Phantasiestück für Klarinette und Live-Elektronik“ ist, dass zahlreiche fein differenzierte, technische Einstellungen angepasst werden müssen. Winkler und Widmann standen mit Black Mirrors III bereits 2015 gemeinsam bei „Ultraschall Berlin – Festival für neue Musik“ auf der Bühne. Jetzt, zwei Jahre später, darf sich auch das Münchner Publikum auf die beiden und noch viel mehr Irem Cati freuen. Fr. 29.9., 20:00 Uhr Herkulessaal musica viva. Sarah Wegener (Sopran), Gerhard E. Winkler (Klangregie), Symphonieorchester des BR, Jörg Widmann (Klarinette & Leitung). Werke von Killmayer, Winkler & Widmann

Fotos: Stefan Forster/Schott Promotion, Marco Borggreve, Peter Palec

Tipps & Termine


Nur die Besten sind geladen München Der ARD-Musikwettbewerb öffnet dem Nachwuchs zum 66. Mal das Karrieretor

V

on Armenien über Japan, Russland und Südkorea bis hin nach Venezuela – der ARD Musikwettbewerb, der dieses Jahr in die 66. Runde geht, hat einen derart populären und vor allem hervorragenden Ruf, dass die knapp 300 Teilnehmer aus der ganzen Welt gen München reisen, um sich mit den besten Nachwuchstalenten in ihren jeweiligen Instrumentenfächern zu messen, die traditionell in jedem Jahr vier andere sind. 2017 ist die Instrumentenwahl auf den ersten Blick recht konventionell: Gitarre, Klavier,

Oboe und Violine. Doch gerade die Beliebtheit dieser vier Instrumente dürfte eine hohe Talentdichte – vor allem bei den Finalkonzerten – quasi schon garantieren, da in solch einem großen wie hochwertigen Nachwuchsmusikerfeld nur die Besten der Besten eine reelle Chance auf eine vordere Platzierung haben. Ab den Semifinals, die aufgrund des hohen Niveaus ebenso hörensund erlebenswert sind, werden die Wettbewerbe übrigens auch im Video-Livestream des BR übertragen. Nicole Korzonneck

Leitet das Preisträgerkonzert: Michael Francis Fr. 15.9., 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) ARD-Musikwettbewerb: Preisträgerkonzert. Preisträger des ARD-Musikwettbewerbs, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Michael Francis (Leitung)

Den Blechreiz auskosten Abenberg Beim Musikfest Schloss

Dürrenmungenau gibt es was auf die Ohren

D

Mittefränkisches Idyll: das Wasserschloss Dürrenmungenau Musikfest Schloss Dürrenmungenau 15.–17.9.2017 Felix Klieser, Christoph von Weitzel, Mona Asuka, Sjaella, Quartonal, Blechreiz, JULICA u. a. Abenberg-Dürrenmungenau

ass es nicht immer die großen Namen und Künstler sein müssen, um aus einem Sommerfestival ein besonderes Kleinod zu machen, beweist einmal mehr das „Musikfest Schloss Dürrenmungenau“, das bereits im dritten Jahr an drei Tagen mit sieben vielfältigen Konzerten aufwarten kann. In der beschaulichen Naturkulisse rund um das verträumte Schlossgut, das seit 1896 im Besitz der Freiherren Leuckart von Weißdorf und deren Nachkommen ist, erklingt ganz Unterschiedliches. So bildet etwa spätmittelalterliche Musik aus

Italien den Auftakt der Festspiele. Außerdem beweist Bariton Christoph von Weitzel, dass gehobene VolksmusikInterpretationen gar nicht so weit vom Kunstlied entfernt sind. Ein besonderes Schmankerl – und zwar im doppelten Sinne – wird der musikalische Frühschoppen mit dem fünfköpfigen Bläser-Ensemble Blechreiz aus Österreich sein, wo es nicht nur mächtig was auf die Ohren, sondern auch für den Gaumen gibt, da während der Veranstaltung Speisen aus der Gutshofküche gereicht werden. Nicole Korzonnek concerti 09.17 München & Bayern 19



Programm Das Klassikprogramm für München & Bayern im September

1.9. Freitag Oberbayern

15:30 Konzertrotunde am Königlichen Kurgarten Bad Reichenhall Festival AlpenKlassik: Frohes Wochenend! Bad Reichenhaller Philharmonie, Christian Simonis (Leitung). Werke von Straus, J. Strauss, Waldteufel, Lara, Rixner u. a. 19:30 Konzertrotunde am Königlichen Kurgarten Bad Reichenhall Festival AlpenKlassik: Konzert Surprise. Meisterstudenten der International Summer School Bad Reichenhall 19:30 Landratsamt Traunstein Traunsteiner Sommerkonzerte. Danish String Quartet. Nørgård: Quartetto breve, Beethoven: Streichquartett p. 59/1, Bartók: Streichquartett Nr. 1 20:00 Florianstadl Andechs Ammerseerenade. Janoska Ensemble Schwaben

19:30 St. Ulrichkirche Augsburg mozart@augsburg: Eröffnungsgala. Sebastian Knauer (Klavier), Stefan Vladar (Klavier & Leitung), Wiener Kammerorchester. Mozart: Klavierkonzert Es-Dur KV 271 „Jeunehomme“, Konzert für zwei Klaviere und Orchester F-Dur KV 242 & Sinfonie A-Dur KV 201 20:00 Kloster Sankt Mang Füssen (Kaisersaal) Festival vielsaitig: A Musical Banquet. Valer Sabadus (Countertenor), Axel Wolf (Laute)

2.9. Samstag München

10:00 & 16:00 Gasteig (Carl-OrffSaal) ARD-Musikwettbewerb: Oboe. Wertungsspiele 16:00 Steinways-Haus Abschlusskonzert der Internationalen Musikakademie München: Operngesang 18:30 Residenz (Hofkapelle) Janine Schöllhorn (Flöte), Emilie Jaulmes (Harfe). Bach: Sonate, Debussy: Syrinx, Gershwin: Summertime, Bizet: Carmen Fantasie

19:30 Mixed Munich Arts Bizet: Carmen (Premiere). Ernst Bartmann (Leitung), Andreas Wiedermann (Regie) 19:30 Schloss Nymphenburg (Hubertussaal) Haydn: Die Welt auf dem Mond. Sebastian Beckedorf (Leitung), Dominik Wilgenbus (Regie) 20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Winners & Masters: Rückert in Wort und Lied. Corinna Scheurle (Mezzosopran), Akemi Murakami (Klavier)

Schwaben

11:15 Landsberger Stadtpfarrkirche Himmelfahrt Landsberger Orgelsommer. Felix Gubser (Orgel). Franck: Choral Nr. 3 a-Moll, Guilmant: Pastorale A-Dur & Sonate Nr. 1 d-Moll 20:00 Kloster Sankt Mang Füssen (Kaisersaal) Festival vielsaitig: Himmlische Harfe. Ronith Mues (Harfe)

3.9. Sonntag

Oberbayern

München

19:30 Konzertrotunde am Königlichen Kurgarten Bad Reichenhall Festival AlpenKlassik: Abschlusskonzert. Bad Reichenhaller Philharmonie, Christoph Adt (Leitung)

10:00 & 16:00 Gasteig (Carl-OrffSaal) ARD-Musikwettbewerb: Oboe. Wertungsspiele

19:30 Landratsamt Traunstein Traunsteiner Sommerkonzerte. Tianwa Yang (Violine), Nicholas Rimmer (Klavier). Gade: Violinsonate Nr. 2 op. 21, Schumann: Sonate Nr. 3 WoO2, Nørgård: Diptychon op. 11, Brahms: Sonate Nr. 3 op. 108 20:00 Braunviehstall Utting/ Ammersee Ammerseerenade: Abschlusskonzert. Dramaturgia & Friends. Von Mozart bis Jazz

16:00 Hochschule für Musik und Theater München ARD-Musikwettbewerb: Semifinale Violine. Münchener Kammerorchester, Daniel Giglberger (Leitung). Mozart: Violinkonzerte Nr. 3-5 & 7, Haydn: Violinkonzert C-Dur Hob. VIIa:1 19:00 Himmelfahrtskirche Sendling Mendelssohn: Sonate Nr. 6. Bernhard Brams (Orgel) 19:30 Schloss Nymphenburg (Hubertussaal) Haydn: Die Welt auf dem Mond. Sebastian Beckedorf (Leitung)

BRUCKNER4 PLUS SYMPHONIEKONZERT

Dienstag, 3. Oktober 2017, 20.00 Uhr München, Prinzregententheater Symphonieorchester der Bayerischen Philharmonie Mark Mast Dirigent www.bayerische-philharmonie.de Karten: 59 / 49 / 39 / 32 / 24 €, ermäßigt 50 % für Schüler und Studenten | Bayerische Philharmonie Telefon +49 89 120 220 320 | info@bayerische-philharmonie.de | www.muenchenticket.de

Konzert-Tickets bei München Ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de

concerti 09.17 München & Bayern 21


Klassikprogramm

5.9. Dienstag

19:30 Kleiner Goldener Saal Augsburg mozart@augsburg. Jan Vogler (Violoncello), Martin Stadtfeld (Klavier). Mendelssohn: Sonate Nr. 2 D-Dur op. 58, Beethoven: 12 Variationen G-Dur über Händels „See, the Conqu’ring Hero comes“ WoO 45 & Sonate A-Dur op. 69 In seiner Jugend prangte ein Jimi-Hendrix-Sticker auf seiner Jeansjacke: Nicht weil Jan Vogler dessen Songs liebte, sondern ob des Rebellischen des Musikers. Oberbayern

12:05 Basilika Benediktbeuern Armin Becker (Orgel). Werke von Händel, Guilain, Reveyron & Ayres 12:10 Klosterkirche Fürstenfeld Fürstenfelder Orgelsommer. Christoph Hauser (Orgel) 15:30 Exerzitien- und Gästehaus St. Ottilien (Rittersaal) Fiori Musicali. Doris Döbereiner (Blockflöte), Konrad Zeller (Barockoboe), Klaus Kämper (Barockcello), Ricarda Brose (Cembalo). Werke von Telemann, Corelli, Sammartini u. a. 19:30 Landratsamt Traunstein Traunsteiner Sommerkonzerte. Trio con Brio Copenhagen. Nørgård: Spell, Gade: Klaviertrio op. 42, Tschaikowsky: Klaviertrio op. 50 Schwaben

20:00 Kloster Sankt Mang Füssen (Kaisersaal) Festival vielsaitig. Duo Gabel. Werke von Beriot, Prokofjew, Beethoven & Schulhoff Oberfranken

17:00 Kaisersaal Ebrach Ebracher Musiksommer: Göttlich. Johannes Denhoff (Violine), Staatsorchester Braunschweig, Gerd Schaller (Leitung). Haydn: Pariser Sinfonie Nr. 90 C-Dur „Olympique“, Mozart: Violinkonzert Nr. 5 A-Dur KV 219 & Sinfonie C-Dur KV 551 „Jupiter“

4.9. Montag München

10:00 & 16:00 Gasteig (Carl-OrffSaal) ARD-Musikwettbewerb: Oboe 22 München & Bayern concerti 09.17

Oberbayern

19:30 Landratsamt Traunstein Traunsteiner Sommerkonzerte. Azahar Ensemble. Mozart: Andante für eine Orgelwalze KV 616, Turina: Oracion del torero, Hindemith: Kleine Kammermusik op. 24/2, Magrané: Un tapís (L’unicorn), Nielsen: Bläserquintett

5.9. Dienstag München

16:00 Hochschule für Musik und Theater München ARD-Musikwettbewerb: Semifinale Klavier. Münchener Kammerorchester, Daniel Giglberger (Leitung). Mozart: Klavierkonzerte KV 414, 415, 459 & 488 Oberbayern

19:30 Königlicher Kurgarten Bad Reichenhall (Konzertrotunde) Susann Král (Englischhorn), Josef Steinböck (Tuba), Elena Ten (Klavier). Lickl: Serenata op. 58, Grandval: Prélude et Valse Lente, Ivon: Englischhornsonate, Pasculli: Amelia, un pensiero del Ballo in maschera, Rachmaninow: Cellosonate op. 19 (bearbeitet für Tuba & Klavier) 19:30 Landratsamt Traunstein Traunsteiner Sommerkonzerte. Night­ ingale String Quartett. Langgaard: Variationen über „Oh Haupt voll Blut und Wunden“ BVN 71, Nielsen: Streichquartett Nr. 1 op. 13, Schubert: Der Tod und das Mädchen D 810 Schwaben

19:30 Kleiner Goldener Saal Augsburg mozart@augsburg. Jan Vogler (Violoncello), Martin Stadtfeld (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Kloster Sankt Mang Füssen (Kaisersaal) Festival vielsaitig. Hatem Nadim (Klavier), Verdi Quartett. Beethoven: Streichquartett F-Dur op. 18/1, Schostakowitsch: Klaviertrio op. 8, Brahms: Klavierquartett Nr. 3 c-Moll

6.9. Mittwoch

19:30 Mixed Munich Arts Bizet: Carmen. Ernst Bartmann (Leitung), An­dreas Wiedermann (Regie) 19:30 Schloss Nymphenburg (Hubertussaal) Haydn: Die Welt auf dem Mond. Sebastian Beckedorf (Leitung), Dominik Wilgenbus (Regie) 20:00 Gasteig (Philharmonie) Nikolaj Znaider (Violine), Sächsische Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann (Leitung). Bruch: Violinkonzert Nr. 1 g-Moll, Bruckner: Sinfonie Nr. 1 c-Moll Oberbayern

19:30 Landratsamt Traunstein Traunsteiner Sommerkonzerte. Andreas Ottensamer (Klarinette), Maximilian Hornung (Violoncello), Nicholas Rimmer (Klavier). Hartmann: Serenade op. 24, Rota: Trio, Juon: Trio Miniaturen, Brahms: Klarinettentrio op. 114 Schwaben

20:00 Kloster Sankt Mang Füssen (Kaisersaal) Festival vielsaitig. Matthias Kirschnereit (Klavier). Clementi: Klaviersonate B-Dur op. 24/2, Schumann: Kinderszenen, Debussy: Images, Brahms: Sonate op. 5 Österreich

19:30 Schloss Esterházy Eisenstadt Herbstgold. Haydn Philharmonie, Nicolas Altstaedt (Violoncello & Leitung). Beethoven: Sinfonie Nr. 1 C-Dur, Schostakowitsch: Cellokonzert Nr. 1, Haydn: Sinfonie Nr. 88 G-Dur

7.9. Donnerstag München

18:30 Residenz (Hofkapelle) Residenz Serenade. Michael Hartmann (Orgel & Cembalo), Streicher-Solisten 19:30 Deutsches Theater München Kálmán: Die Herzogin von Chicago. Budapester Operettentheater 19:30 Schloss Nymphenburg (Hubertussaal) Haydn: Die Welt auf dem Mond. Sebastian Beckedorf (Leitung)

München

18:00 Residenz (Herkulessaal) ARDMusikwettbewerb: Violine. Finalisten, Symphonieorchester des BR, Michael Francis (Leitung). Barber: Violinkonzert op. 14, Bartók: Violinkonzert Nr. 1, Prokofjew: Violinkonzert Nr. 1 D-Dur 19:00 Dom Magne Harry Draagen (Orgel). Werke von Saint-Saëns, Vierne, Bonnal, Howells, Spalder & Karlsen 19:30 Deutsches Theater München Kálmán: Die Herzogin von Chicago (Premiere). Budapester Operettentheater Konzert-Tickets bei München Ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de

Foto: Jim Rakete

Tipp


1. bis 15. Oktober 2017 Ben van Oosten, Blockflötenensemble „Flautando Köln“, Jean-Christophe Geiser, Collegium Monacense, Barockorchester „La Banda“, Frank Höndgen, Hille Perl, Vincent Dubois und Peter Kofler Jesuitenkirche St. Michael Neuhauser Straße 6 | 80331 München www.muenchner-orgelherbst.de www.facebook.com/muenchner.orgelherbst 20:00 Markuskirche Schwabing Armin Becker (Orgel) Oberbayern

19:30 Landratsamt Traunstein Traunsteiner Sommerkonzerte. Notos Quartett. Fauré: Klavierquartett op. 15, Holmboe: Ballata op. 159, Brahms: Klavierquartett op. 25 Schwaben

19:30 Tanzschule DA F.U.N.K. Göggingen (STUDIO ONE) mozart@ augsburg. Django Deluxe, Sebastian Knauer (piano), NDR Bigband, JörgAchim Keller (Leitung)

Internationales Orgelfestival

19:30 Deutsches Theater München Kálmán: Die Herzogin von Chicago. Budapester Operettentheater 19:30 Mixed Munich Arts Bizet: Carmen. Ernst Bartmann (Leitung), Andreas Wiedermann (Regie) 20:00 St. Bonifaz Internationale Orgelkonzerte. Jean-Paul Imbert (Orgel). Werke von Buxtehude, Paradisi, Mulet, Boellmann, Widor, Reger, Gogout, Frescobaldi, Bach & Duprè Oberbayern

19:00 Kloster Beuerberg Katja Stuber (Sopran), L’Academia Giocosa. Werke von Telemann, Händel & Bach

Österreich

Schwaben

19:30 Schloss Esterházy Eisenstadt Herbstgold. Vassiléna Sérafimova (Percussion), Quartett van Kuijk. Haydn: Streichquartett Nr. 2 Es-Dur op. 33/2 „Der Scherz“, Attahir: Achrakyne (UA), Mendelssohn: Streichquartett e-Moll, Janáček: Streichquartett Nr. 1 „Kreutzersonate“

20:00 Christuskirche Füssen Festival vielsaitig: Mitten im Leben 1517. Calmus Ensemble, Lautten Compagney Berlin

8.9. Freitag München

16:00 Hochschule für Musik und Theater München ARD-Musikwettbewerb: Semifinale Oboe. Münchener Kammerorchester, Daniel Giglberger (Leitung). Mozart: Oboenkonzert C-Dur KV 314 18:00 Residenz (Herkulessaal) ARD-Musikwettbewerb: Klavier. Finalisten, Symphonieorchester des BR, Michael Francis (Leitung). Beethoven: Klavierkonzerte Nr. 3 & 4, Schumann: Klavierkonzert a-Moll, Chopin: Klavierkonzert Nr. 2 f-Moll, Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1

Unterfranken

19:30 SKF Halle 411 Schweinfurt Nachsommer Schweinfurt. eVolution dance theater. Night Garden Österreich

19:30 Schloss Esterházy Eisenstadt Herbstgold. Andreas Ottensamer (Klarinette), ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Cornelius Meister (Leitung). Hefti: Moments lucides, Stamitz: Klarinettenkonzert Nr. 7 Es-Dur, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“

9.9. Samstag München

15:00 Deutsches Theater München Kálmán: Die Herzogin von Chicago. Budapester Operettentheater

16:00 Prinzregententheater ARDMusikwettbewerb: Gitarre. Finalisten, David Reiland (Leitung). Rodrigo: Concierto de Aranjuez, Villa-Lobos: Konzert für Gitarre und kleines Orchester, Ohana: Trois Graphiques, Ponce: Concierto del sur 18:30 Residenz (Hofkapelle) Residenz Serenade 19:30 Deutsches Theater München Kálmán: Die Herzogin von Chicago. Budapester Operettentheater 19:30 Mixed Munich Arts Bizet: Carmen. Ernst Bartmann (Leitung) 19:30 Schloss Nymphenburg (Hubertussaal) Haydn: Die Welt auf dem Mond. Sebastian Beckedorf (Leitung) 20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Jui-Lan Huang (Klavier). Schubert: Sonate G-Dur op. 78 D 894, Schubert/ Liszt: Gretchen am Spinnrad, Auf dem Wasser zu singen & Der Müller und der Bach, Hung: Metamorphosis & Bergnebel, Mjaskowski: Sonate fis-Moll op. 13 20:00 Pfarrkirche St. Martin Moosach Orgel Plus. Adelaide Kiefl (Flöte), Bernhard Hofmann (Orgel) Oberbayern

17:00 Augustiner Chorherrenstift Herrenchiemsee Lea Birringer (Violine), Esther Birringer (Klavier). Grieg: Violinsonate Nr. 1 F-Dur, Liszt: Elegien Nr. 1 & 2, Franck: Violinsonate A-Dur 19:00 Schloss Schleißheim Oberschleißheim (Barocksaal) Italienische Opernnacht. Carmen Sanchez Piva (Sopran), Emilio Ruggerio (Tenor), Arthur Canguçu (Bariton), Stellario Fagone (Leitung). Werke von Puccini, Verdi u. a.

Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 47

München & Bayern 23


Klassikprogramm

11:15 Landsberger Stadtpfarrkirche Himmelfahrt Landsberger Orgelsommer. Andrzej Chorosinski (Orgel). Bach: Passacaglia c-Moll BWV 582, Mozart/Gferer: Rondo a-Moll, Mozart: Fantasie f-Moll KV 608, Surzynski: Capriccio fis-Moll, Elegia fis-Moll & Toccata fis-Moll 18:00 Kloster Sankt Mang Füssen (Kaisersaal) Festival vielsaitig: Abschlusskonzert Meisterkurse 19:00 Theater in Kempten Evolet – Evolution zur heilen Frau (UA). Elisa Allgaier (Choreografie) 19:30 St. Ulrichkirche Augsburg mozart@augsburg. Pascal Schumacher (Vibrafon), Massimo Mercelli (Flöte), Sebastian Knauer (Klavier), Deutsches Kammerorchester Berlin. Bach: Klavierkonzert d-Moll BWV 1052 & Brandenburgisches Konzert Nr. 5 BWV 1050, Safaian: Überbach 20:00 Kloster Sankt Mang Füssen (Kaisersaal) Festival vielsaitig: Abschlusskonzert Meisterkurse Unterfranken

20:00 Dorint Resort & Spa Bad Brückenau (Kuppelsaal) Trio Condimento. Werke von Mendelssohn, Haydn & Prokofjew Österreich

19:00 Schloss Esterházy Eisenstadt Herbstgold: Balkan- und Romasounds. King’ Naat Velio & The Original Kocani Orkestar, Titi Robin, Magnifico

10.9. Sonntag München

11:30 Matthäuskirche Münchner Orgelsommer. Armin Becker (Orgel). Werke von Bach, Middelschulte u. a. 14:30 Deutsches Theater München Kálmán: Die Herzogin von Chicago. Budapester Operettentheater 16:00 Residenz (Herkulessaal) ARDMusikwettbewerb: Oboe. Finalisten, Symphonieorchester des BR, Michael Francis (Leitung). R. Strauss: Konzert für Oboe und kleines Orchester D-Dur

19:30 Schloss Schleißheim Andreas Skouras (Klavier), Residenz-Solisten. Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3, Mozart: Klavierkonzert Nr. 17, Mendelssohn: Ein Sommernachtstraum (Auszüge), Brahms: Ungarische Tänze Oberbayern

11:00 Klosterkirche Fürstenfeld Stefanie Probst (Flöte), Uta Probst (Violine), Simon Probst (Orgel). Werke von Loeillet, Mozart & Vivaldi 17:00 Klosterkiche St. Ottilien Anna & Elisabeth Rehfeldt (Sopran), Wolfram Rehfeldt (Orgel). Werke von Mendelssohn, Walther, Fauré, Gounod u. a. 18:00 Klosterkirche Fürstenfeld Vokalquartett St. Bernhard. Werke von Eham & Viadana 20:00 St. Jakob Schrobenhausen Barockorchester La Banda, Ensemble Phoenix Munich, Jakob Rattinger (Leitung). Werke von Luther, Senfl u. a. Schwaben

19:30 Herrenhaus Bannacker mozart@augsburg. ARC Ensemble Toronto. Elgar: Klavierquintett a-Moll, Dvořák: Klavierquintett A-Dur Österreich

11:00 Schloss Esterházy Eisenstadt Herbstgold. Alexander Lonquich (Klavier & Leitung), Haydn Philharmonie. Schumann: Ouvertüre zu „Hermann und Dorothea“, Mozart: Klavierkonzert C-Dur KV 503, Haydn: Sinfonie Nr. 92 G-Dur „Oxford“ 18:00 Schloss Esterházy Eisenstadt Herbstgold. Les Vents Français. Pleyel: Trio C-Dur op. 47/1, Beethoven: Quintett Es-Dur op. 16, Poulenc: Sonate für Klarinette und Fagott, Mozart: Quintett Es-Dur KV 452

11.9. Montag Oberfranken

18:00 Thater Hof Öffentliche Probe zu „Der fliegende Holländer”

12.9. Dienstag München

19:30 Deutsches Theater München Biffi: Siddhartha – The Musical

19:00 Deutsches Theater München Kálmán: Die Herzogin von Chicago. Budapester Operettentheater

20:00 St. Bonifaz Internationale Orgelkonzerte. Diego Cannizzaro (Orgel)

19:30 Mixed Munich Arts Bizet: Carmen. Ernst Bartmann (Leitung), Andreas Wiedermann (Regie)

Schwaben

19:30 Schloss Nymphenburg (Hubertussaal) Haydn: Die Welt auf dem Mond. Sebastian Beckedorf (Leitung), Dominik Wilgenbus (Regie) 24 München & Bayern

Tipp

19:30 Kleiner Goldener Saal Augsburg mozart@augsburg. Renaud Capuçon (Violine), Sebastian Knauer (Klavier). Mozart: Violinsonaten Nr. 22 A-Dur, Nr. 23 D-Dur, Nr. 25 F-Dur & Nr. 33 Es-Dur

15.9. freitag

19:30 St. Ulrichkirche Augsburg mozart@augsburg: A Baroque Journey. Daniel Hope (Violine) & Ensemble. Werke von Falconieri, Händel u. a. „Der Arme“, meinte Klassik-Legende Yehudi Menuhin nur knapp, als der sechsjährige Daniel Hope ihm einst sagte, er wolle Geiger werden. Was beide nicht davon abhielt, später zusammen zu spielen. Österreich

19:30 Schloss Esterházy Eisenstadt Herbstgold. Ian Bostridge (Tenor), Oberon Trio

13.9. Mittwoch München

19:00 Dom Münchner Domchor, Anton Zapf (Leitung). Werke von Bach, Bartolucci & Zapf 19:30 Mixed Munich Arts Bizet: Carmen. Ernst Bartmann (Leitung), Andreas Wiedermann (Regie) 19:30 Schloss Nymphenburg (Hubertussaal) Haydn: Die Welt auf dem Mond. Sebastian Beckedorf (Leitung), Dominik Wilgenbus (Regie) 20:00 Prinzregententheater ARDMusikwettbewerb: Preisträgerkonzert. David Reiland (Leitung). Rodrigo: Concierto de Aranjuez, Villa-Lobos: Konzert für Gitarre und kleines Orchester, Ohana: Trois Graphiques, Ponce: Concierto del sur Oberbayern

20:00 Stadttheater Ingolstadt Was ist überzeugend? Georgisches Kammerorchester Ingolstadt, Ruben Gazarian (Leitung). Mendelssohn: Streichersinfonie Nr. 10 h-Moll, Schreker: Intermezzo op. 8, Hindemith: Fünf Stücke für Streichorchester op. 44/4, Arensky: Quartett für Streichorchester Österreich

19:30 Schloss Esterházy Eisenstadt Herbstgold. Haydn Philharmonie, François Leleux (Oboe & Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 49 f-Moll „La Passione“ & Oboenkonzert C-Dur u. a.

Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 47

Foto: Harald Hoffmann/DG

Schwaben


14.9. Donnerstag

15.9. Freitag

München

München

16:00 & 20:00 Prinzregententheater ARD-Musikwettbewerb: Preisträgerkonzert. Münchener Kammerorchester, Daniel Giglberger (Leitung)

19:30 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Quer durch den Orient. Zafer Taşdan (Mey, Duduk & Zurna), Onur Gügercinoğlu (Bağlama (Saz), Kopuz & Gitarre), Süreyya Akay (Gesang)

18:30 Residenz (Hofkapelle) Residenz Serenade 19:30 Schloss Nymphenburg (Hubertussaal) Haydn: Die Welt auf dem Mond. Sebastian Beckedorf (Leitung) 20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Gounod Gala. Maria Czeiler (Sopran), Tianji Lin (Tenor), Stellario Fagone (Klavier & Moderation) Niederbayern

19:00 Kapuzinerstadl Deggendorf Nordisches Spitzentreffen. Arvid Engegård (Violine), Knut Erik Sundquist (Kontrabass), Nils Anders Mortensen (Klavier) Schwaben

19:30 Kleiner Goldener Saal Augsburg mozart@augsburg. Quatour Ebène. Haydn: Streichquartett d-Moll op. 76/2, Fauré: Streichquartett e-Moll op. 121, Beethoven: Streichquartett B-Dur op. 130 mit großer Fuge op. 121 19:30 Kloster Ottobeuern (Kaisersaal) Ottobeurer Konzerte. Stefan Blum (Schlagwerk), Schwäbisches Jugendsinfonieorchester, Wolfgang Fritzen (Leitung) Österreich

19:30 Schloss Esterházy Eisenstadt Herbstgold. Ian Bostridge (Tenor), Julius Drake (Klavier). Schubert: Winterreise

19:30 Mixed Munich Arts Bizet: Carmen. Ernst Bartmann (Leitung) 20:00 Gasteig (Black Box) Multimove. Ada Ramzews & Natalie Bury (Choreografie), Leo Bettinelli (Experimentalkünstler) 20:00 Gasteig (Philharmonie) ARDMusikwettbewerb: Preisträgerkonzert. Symphonieorchester des BR, Michael Francis (Leitung) 20:00 St. Bonifaz Internationale Orgelkonzerte. Michael Markuszewski (Orgel). Werke von Markuszewski, Gade, Surzynski, Hollins, Liszt u. a. Oberbayern

19:30 Theater Bad Reichenhall Bad Reichenhaller Strauss-Tage. Gabriele Rösel, Thea Schütte & Christine Holzwarth (Sopran), Adam Sánchez & Harald Wurmsdobler (Tenor), Bad Reichenhaller Philharmonie, Christian Simonis (Leitung), Claus J. Frankl (Regie). J. Strauss: Wiener Blut (halbszenisch) 20:00 Kur- und Tourist-Information Bad Kohlgrub (Vortragssaal) Klassiktage Ammergauer Alpen: Eröffnungskonzert. Chiara Enderle (Violoncello), Josef Gilgenreiner (Kontrabass), Carmina Quartett. Vanhal: Divertimento G-Dur, Mozart: Streichquartett C-Dur KV 465, Sperger: Romanze h-Moll, Haydn: Streichquartett Hob. III:79

Schwaben

19:30 St. Ulrichkirche Augsburg mozart@augsburg: A Baroque Journey. Daniel Hope (Violine) & Ensemble Weitere Infos siehe Tipp Mittelfranken

18:00 Schloss Dürrenmungenau (Schloss-Scheune) Musikfest Schloss Dürrenmungenau: Dolci Canti. CORDATUM & Compagni 20:00 Kaiserburg Nürnberg (Rittersaal) Internationales Kammermusikfestival Nürnberg. Rebecca Martin (Mezzosopran), Garth Bardsley (Tenor), Alexander Knight (Bariton), Eberhard Knobloch (Klarinette), Fiona McCapra, Vesna Stankovic & Zsu­zsa Zsizsmann (Violine), Nicolas Barr & Mareike Hefti (Viola), Adrian Bradbury & Sally Pendlebury (Violoncello), Tae Bun Park (Kontrabass), Andrew West (Klavier). Mozart: Klarinettenquintett, Britten: The Journey of the Magi, Schubert: Forellenquintett 20:30 Künstlerhaus Nürnberg Phil & Chill. Stanko Madic (Violine), Manuel Kastl (Violine), Staatsphilharmonie Nürnberg. Vivaldi: Die vier Jahreszeiten, Piazzolla: Die vier Jahreszeiten 20:30 Schloss Dürrenmungenau (Schloss-Scheune) Musikfest Schloss Dürrenmungenau: Schläft ein Lied in allen Dingen. Christoph von Weitzel (Bariton), Ulrich Pakusch (Klavier) Unterfranken

19:30 SKF Halle 411 Schweinfurt Nachsommer Schweinfurt. Viva Voce 19:30 Stadttheater Aschaffenburg (Bühne 1) Boieldieu: La Dame Blanche. Julian Pontus Schirmer (Leitung), Claudia Isabel Martin (Regie)

15 – 17 | SEPTEMBER | 2017 KÜNSTLER 2017: SJAELLA, QUARTONAL, MONA ASUKA, FELIX KLIESER, CORDATUM, JULICA, BLECHREIZ, CHRISTOPH V. WEITZEL, ULRICH PAKUSCH

Programm und Karten unter www.musikfestonline.de und an allen Reservix-Vorverkaufsstellen Konzert-Tickets bei München Ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de

concerti 09.17 München & Bayern 25


Klassikprogramm

Oberpfalz

19:00 Konzerthaus Blaibach Thomas E. Bauer (Bariton). Ruzicka: Neues Werk (UA) 19:30 Max-Reger-Halle Weiden Weidener Max-Reger-Tage: Eröffnung. Sharon Kam (Klarinette), Isabelle van Keulen & Ulrike-Anima Mathé (Violine), Volker Jacobsen (Viola), Gustav Rivinius (Violoncello). Mozart: Klarinettenquintett A-Dur KV 581, Brahms: Klarinettenquintett h-Moll op. 115, Reger: Klarinettenquintett A-Dur op. 146 22:00 Konzerthaus Blaibach Arvid Engegård (Violine), Knut Erik Sundquist (Kontrabass), Nils Anders Mortensen (Klavier)

16.9. Samstag München

18:30 Residenz (Hofkapelle) Residenz Serenade 19:30 Mixed Munich Arts Bizet: Carmen. Ernst Bartmann (Leitung) 19:30 Schloss Nymphenburg (Hubertussaal) Haydn: Die Welt auf dem Mond. Sebastian Beckedorf (Leitung) Oberbayern

14:30 Kur- und Tourist-Information Bad Kohlgrub (Vortragssaal) Klassiktage Ammergauer Alpen. Kommissarin Flunke und die Schurken

19:30 Rainer-Maria-Rilke-Gymnasium Icking (Konzertsaal) Meistersolisten im Isartal. Thomas Stimmel (Bassbariton), Philipp Vogler (Klavier), Eroica Berlin. Burleigh: The Jungle Flower, Kaschmiri Song & Among the Fuchsias, Coleridge-Taylor: A Lament, When I’m dead & Live and death, Perry: Streichquartett „Stabat Mater“, Adams: Night Songs 20:00 Kur- und Tourist-Information Bad Kohlgrub (Vortragssaal) Klassiktage Ammergauer Alpen. Fabio di Càsola (Klarinette), Carmina Quartett. Krommer: Quartett op. 21, Schubert: Streichquartett d-Moll D 810 „Der Tod und das Mädchen“, Brahms: Klarinettenquintett h-Moll op. 115 Niederbayern

Unterfranken

19:00 Dom Würzburg Domkonzert. Würzburger Domchor, Mädchenkantorei und Herrenchor der Domsingknaben, Barockorchester La Banda. Beethoven: Messe C-Dur op. 86, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 107 Oberfranken

18:00 Neues Schloss Bayreuth Residenztage Bayreuth. Studierende des BA Musiktheaterwissenschaft, MA Musik & Performance der Universität Bayreuth. Lully/Benserade: Ballet de la Raillerie Oberpfalz

13:00 Stadttheater Passau Tag der offenen Tür: Sinfoniekonzert. Niederbayerische Philharmonie, Basil H. E. Coleman (Leitung). Wagner Ouvertüre zu „Die Meistersinger von Nürnberg“, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 4

15:00 & 19:00 Konzerthaus Blaibach Beethoven: Sinfonie Nr. 6. Das Neue Orchester, Christoph Spering (Leitung)

Schwaben

16:00 Schloss Esterházy Eisenstadt Herbstgold: Quartett-Marathon. Quatour Ebène, Schumann Quartett, Quartett Plus 1, Saxofon Quartett Phoen

19:30 Kloster Ottobeuern (Kaisersaal) Ottobeurer Konzerte. Raphaela Gromes (Violoncello), Kammerorchester I Virtuosi di Paganini, Ingolf Turban (Violine & Leitung). Paganini: I Palpiti, Schumann: Cellokonzert, Bazzini: La Ronde des Lutins, Vieux­ temps: Hommage à Paganini & Duo brilliant

15:30 Hotel Klosterhof Bayerisch Gmain Bad Reichenhaller Strauss-Tage. Nina Scheidmantel (Klavier), Bad Reichenhaller Philharmonie, Christian Simonis (Leitung). Werke von Grünwald, Reger, Ravel, Székely u. a.

Mittelfranken

19:30 Königliches Kurhaus Bad Reichenhall Bad Reichenhaller Strauss-Tage. Gabriele Rösel & Christine Holzwarth (Sopran), Adam Sánchez & Harald Wurmsdobler (Tenor), Bad Reichenhaller Philharmonie, Roland Seiffarth (Leitung). Stolz: Lieder aus Filmen, Operetten & Singspielen u. a.

18:00 Schloss Dürrenmungenau (Schloss-Scheune) Musikfest Schloss Dürrenmungenau. Felix Klieser (Horn), Mona Asuka (Klavier). Schumann: Adagio und Allegro As-Dur, R. Strauss: Andante C-Dur op. posth., Beethoven: Hornsonate F-Dur op. 17, Chopin: Nocturne Nr. 1 cis-Moll op. 27, Liszt: Tarantella aus „Venezia e Napoli“, Rheinberger: Hornsonate Es-Dur

17:00 St. Johanniskirche Nürnberg Internationales Kammermusikfestival Nürnberg. Haydn: Trompetenkonzert, Schubert: Streichquartett „Der Tod und das Mädchen“

20:00 Fembohaus Nürnberg (Barocksaal) Internationales Kammermusikfestival Nürnberg. Frances Pappas (Mezzosopran), Vesna Stankovic (Violine), Andrew West & Ayala Rosenbaum (Klavier). Poulenc: Violinsonate, Schumann: Frauenliebe und Leben 20:00 Meistersingerhalle Nürnberg Menahem Pressler (Klavier), Nürnberger Symphoniker, Ari Rasilainen (Leitung). Ajax: ... wer hat das in den Sternen gesehen? (UA), Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1, Brahms: Sinfonie Nr. 2 26 München & Bayern concerti 09.17

20:30 St. Andreaskirche Wassermungenau Musikfest Schloss Dürrenmungenau. Sjaella & Quartonal

Österreich

17.9. Sonntag München

19:00 Himmelfahrtskirche Sendling Cantores-Konzert 19:30 Schloss Nymphenburg (Hubertussaal) Haydn: Die Welt auf dem Mond. Sebastian Beckedorf (Leitung) Oberbayern

11:00 Konzertrotunde am Kurpark Bad Reichenhall Bad Reichenhaller Strauss-Tage. Eva Maria Schinwald (Sopran), Friederike von Krosigk (Konzertkastagnetten), Bad Reichenhaller Philharmonie, Christian Simonis (Leitung). Chueca: Pasodoble aus „La Alegria de la Huerta“ & Preludio aus „La Gran Via”, Barbieri: Canción de Paloma u. a. 11:00 Kupferhaus Planegg Matthias Rein (Klavier). Beethoven: Sonaten Nr. 16 G-Dur op. 31/1 & Nr. 28 A-Dur op. 101, Schubert: Sonate A-Dur D 959 14:30 Kur- und Tourist-Information Bad Kohlgrub (Vortragssaal) Klassiktage Ammergauer Alpen. Abaco-Quartett. Mendelssohn: Streichquartett a-Moll, Haydn: Streichquartett B-Dur „Der Sonnenaufgang“ 15:30 Exerzitien- und Gästehaus St. Ottilien (Gästehaus) Frauenensemble Vox femina, D’Ann Ricciolini (Leitung). Werke von Hildegard von Bingen

Konzert-Tickets bei München Ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de


R E S I D E N Z TA G E B AY R E U T H

Vive le plaisir – es lebe das Vergnügen! 16. und 17. September 2017

Am 16.9. großes Barockfest für die ganze Familie im Neuen Schloss und Hofgarten

Am 17.9. Themenführungen, Workshops und barocke Spiele in der Eremitage

www.bayreuth-wilhelmine.de 18:00 Martinstadl Zorneding Storioni Trio. Schubert: Adagio Es-Dur D 897 „Notturno“ & Klaviertrio B-Dur D 898, Schönberg/Steuermann: Verklärte Nacht op. 4 19:00 KUBIZ Unterhaching Dariusz Pietrzykowski & Konrad Debski (Tenor), Maria Brila (Klavier). Operettenarien, neapolitanische Lieder u. a. Niederbayern

13:00 Theater am Hagen Straubing Tag der offenen Tür. Niederbayerische Philharmonie, Basil H. E. Coleman (Leitung). Wagner: Ouvertüre zu „Die Meistersinger von Nürnberg“, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 4 A-Dur Schwaben

15:00 Kloster Ottobeuern (Basilika) Ottobeurer Konzerte. Laura Nicorescu & Olivia Vermeulen (Sopran), Patrick Grahl (Tenor), Günther Haumer (Bass), Bachchor Salzburg, Mozarteumorchester Salzburg, Leopold Hager (Leitung). Mozart: Lauretanische Litanei D-Dur KV 195 & Große Messe c-Moll KV 427 19:00 Synagoge Augsburg Neujahrskonzert. Ensemble FEYGELE Mittelfranken

11:00 Schloss Dürrenmungenau (Foyer) Musikfest Schloss Dürrenmun­ genau: Kinderkonzert. Sjaella 11:00 St. Rochuskapelle Nürnberg Internationales Kammermusikfestival Nürnberg. Frances Pappas (Mezzosopran), Laura Young (Gitarre), Ozan Coşkun (Oud). Lieder aus der Ägäis 12:00 Schloss Dürrenmungenau (Künstler-Café) Musikfest Schloss Dürrenmungenau: Musikalischer rühschoppen. Blechbläserensemble Blechreiz

16:00 Schloss Dürrenmungenau (Schloss-Scheune) Musikfest Schloss Dürrenmungenau. JULICA. Werke von Mendelssohn, Schumann, Brahms u. a. 20:00 Kulturwerkstatt Auf AEG Nürnberg Internationales Kammermusikfestival Nürnberg. Ives: The Unanswered Question, Gubaidulina: Hommage à TS Eliot, Elgar: Serenade für Streicher, Walton: Facade Oberfranken

11:00 Theater Hof (Kulturkantine) Matinee zu „Der fliegende Holländer” 17:00 Abteikirche Ebrach Ebracher Musiksommer. Philharmonie Festiva, Gerd Schaller (Leitung). Bruckner: Sinfonie Nr. 3 d-Moll (1890) 18:00 Landestheater Coburg Mozart: Die Hochzeit des Figaro. Susanne Lietzow (Regie) Oberpfalz

11:00 Konzerthaus Blaibach Beethoven: Sinfonie Nr. 6. Das Neue Orchester, Christoph Spering (Leitung) 11:00 Theater Regensburg Theaterfest 11:15 Theater Regensburg (Theater am Bismarckplatz) Matinee zu „Der Fliegende Holländer“ 11:15 Theater Regensburg (Theater am Bismarckplatz) Wagner: Der fliegende Holländer. Judith Kubitz (Leitung), Uwe Schwarz (Regie) 16:00 Konzerthaus Blaibach Kit Armstrong (Klavier). Beethoven: Sonaten Nr. 19 g-Moll, Nr. 24 Fis-Dur & Nr. 30 E-Dur 17:00 Kirche St. Michael Weiden Weidener Max-Reger-Tage. Gerhard Weinberger (Orgel)

18.9. Montag München

20:00 Versicherungskammer Bayern Studio für Neue Musik. Graham Waterhouse (Klavier), Dmitrji Romanov (Klavier) Mittelfranken

20:00 Heinrich-Lades-Halle Erlangen Armida Quartett, Tesla Quartett. Schostakowitsch: Zwei Stücke für Streichoktett op. 11, Haydn: Streichquartett Nr. 5 f-Moll op. 20, Beethoven: Große Fuge B-Dur op. 133, Mendelssohn: Oktett Es-Dur op. 20 Oberfranken

20:00 Landestheater Coburg Florian Donderer (Violine), Tanja Tetzlaff (Violoncello), Philharmonisches Orchester Landestheater Coburg, Roland Kluttig (Leitung). Schumann: Ouvertüre, Scherzo und Finale & Sinfonie Nr. 3, Brahms: Doppelkonzert a-Moll

19.9. Dienstag München

20:00 St. Bonifaz Internationale Orgelkonzerte. Rie-Sofia Cäcilia Nisshimura (Orgel). Werke von Bach, Buxtehude, Mendelssohn u. a. Oberbayern

19:30 Königlicher Kurgarten Bad Reichenhall (Konzertrotunde) Kurt Wolf (Klavier). Haydn: Capriccio G-Dur „Acht Sauschneider müssen seyn“, Mozart: Klaviersonate A-Dur KV 331, Beethoven: Capriccio op. 129, Schumann: Papillons, Mendelssohn: Variations sérieuses d-Moll

Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 47

München & Bayern 27


Klassikprogramm

Tipp

Oberfranken

19:30 Familie Steingraeber und Söhne Bayreuth Weidener Max-Reger-Tage: Klavierabend. Siegfried Mauser (Klavier), Markus Becker (Klavier) Österreich

18:30 Mozarteum Salzburg (Wiener Saal) Vassiléna Sérafimova (Marimba), Thomas Enhco (Klavier). Werke von Enhco, Mozart, Bach, Zimmerli, Piazolla u. a.

20.9. Mittwoch Schwaben

18:30 Theater in Kempten (THEaterOben) Classix Kempten. Komponistenporträt Katia Tchemberdji Oberfranken

20:00 Konzerthalle Bamberg Bamberger Symphoniker, Jakob Hrůša (Leitung). Bach: Toccata und Fuge d-Moll BWV 565, Wagner: Karfreitagszauber aus „Parsifal“, Suk: Sinfonie Nr. 2 c-Moll op. 27 „Asrael“

21.9. Donnerstag München

18:30 Residenz (Hofkapelle) Residenz Serenade 20:00 Gasteig (Philharmonie) Münchner Philharmoniker, Valery Gergiev (Leitung). Bruckner: Sinfonien Nr. 1 c-Moll & Nr. 3 d-Moll 20:00 Residenz (Herkulessaal) Leif Ove Andsnes (Klavier), Symphonieorchester des BR, Dima Slobodeniouk (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp Oberbayern

19:30 Königlicher Kurgarten Bad Reichenhall (Konzertrotunde) Maria Popp (Violine), Bad Reichenhaller Philharmonie, Christian Simonis (Leitung). Tschaikowsky: Capriccio Italien, Saint-Saëns: Introduction und Rondo capriccioso, Smetana: Aus Böhmens Hain und Flur & Die Moldau

21.9. donnerstag

20:00 Residenz (Herkulessaal) Leif Ove Andsnes (Klavier), Symphonieorchester des BR, Dima Slobodeniouk (Leitung). Sibelius: En saga op. 9 & Sinfonie Nr. 1 e-Moll op. 39, Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 4 g-Moll op. 40 Nach Tourneen zieht es Leif Ove Andsnes an (s)einen Fjord in Hardanger zurück: „Allein zu sein mit der Natur und der Stille, das reinigt meine Ohren und meine Seele.“ 20:00 Landestheater Coburg (Reithalle) 1984. Takashi Yamamoto (Choreografie), Matthias Straub (Regie) Oberpfalz

20:00 Altes Rathaus Weiden Weidener Max-Reger-Tage. Berlin Piano Trio. Haydn: Klaviertrio c-Moll Hob. XV:13, Mendelssohn: Klaviertrio c-Moll, Reger: Klaviertrio e-Moll op. 102 20:00 Historischer Reitstadel Neumarkt Familienkonzert. Mona und Rica Bard (Klavier), Kammerakademie Potsdam, Antonello Manacorda (Leitung), Katharina Thalbach (Sprecherin). Mendelssohn: Konzert-Ouvertüre zum Märchen von der schönen Melusine & Sinfonie Nr. 4 A-Dur, SaintSaëns: Karneval der Tiere

22.9. Freitag München

19:30 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Bahir Al-Rajab (Qanun), Maged Kildan (Oud), Saadi Majid (Violine), Armyras Lefteris (Violine & Gitarre), Robert Eibl (Violoncello), Kildan Auda (Trommel & Klavier) 20:00 Deutsches Theater München Sondheim: Heirat’ mich ein bisschen. Christoph Weinhart (Leitung)

Oberfranken

20:00 Gasteig (Black Box) Renzo Vitale Collective

20:00 Konzerthalle Bamberg Bamberger Symphoniker, Jakob Hrůša (Leitung). Bach: Toccata und Fuge d-Moll BWV 565, Wagner: Karfreitagszauber aus „Parsifal“, Suk: Sinfonie Nr. 2 c-Moll op. 27 „Asrael“

20:00 Gasteig (Philharmonie) Münchner Philharmoniker, Valery Gergiev (Leitung). Schubert: Sinfonie Nr. 7 h-Moll D 759 „Unvollendete“, Bruckner: Sinfonie Nr. 4 Es-Dur „Romantische“

28 München & Bayern

20:00 Residenz (Herkulessaal) Leif Ove Andsnes (Klavier), Symphonieorchester des BR, Dima Slobodeniouk (Leitung). Sibelius: En saga & Sinfonie Nr. 1 e-Moll, Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 4 g-Moll Weitere Infos siehe Tipp 20:00 St. Bonifaz Internationale Orgelkonzerte. Christian Höcherl (Trompete), Franz Lörch (Orgel). Werke von Händel, Bach, Telemann, Loeillet u. a. Oberbayern

18:00 Musikschule Planegg Die chinesische Nachtigall. Kinderchor Musikschule, Chormitglieder der Grundschule Planegg, Ursel Gold (Klavier) 20:00 Pfarrkirche St. Martin Flintsbach Wolfgang Praxmarer (Theorbe), Susanne Sinhart-Dräxl (Harfe), Kaori Mune-Maier (Cembalo & Orgel), Hubert Huber (Orgel), Cantate Ensemble, Andreas Legath (Leitung). Werke von Allegri, Frescobaldi, Mozart, Corelli, Pachelbel, Carissimi, Berio & Palestrina Schwaben

19:30 Kurhaus Bad Wörishofen (Kursaal) Festival der Nationen: Eröffnungskonzert. Emmanuel Pahud (Flöte), Sabine Meyer (Klarinette), Kammerorchester Basel, Giovanni Antonini (Leitung). Haydn: Sinfonien Nr. 30 C-Dur „Alleluja“ & Nr. 24 D-Dur, Devienne: Flötenkonzert Nr. 7 e-Moll, Mozart/Tarkmann: Per quell paterno amplesso“ KV 79 & No, che non sei capace KV 419, Danzi: Sinfonia Concertante B-Dur op. 41 Mittelfranken

19:30 Opernhaus Nürnberg Bellini: Norma. Marcus Bosch (Leitung), Stéphane Braunschweig (Regie) Oberfranken

19:30 Thater Hof Wagner: Der fliegende Holländer (Premiere). Walter E. Gugerbauer & Reinhardt Friese (Leitung)

23.9. Samstag München

18:30 Residenz (Hofkapelle) Residenz Serenade. Andreas Skouras (Cembalo), Streicher-Solisten 19:00 Schloss Nymphenburg (Hubertussaal) Vivaldi: Die vier Jahreszeiten. Ensemble 1756 19:30 Pfarrkirche St. Martin Moosach Sylvia Hewig-Tröscher (Orgel). Werke von Bach, Mendelssohn, Messiaen, Lehrndorfer, Rogg u. a. 20:00 Deutsches Theater München Sondheim: Heirat’ mich ein bisschen

Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 47

Fotos:

20:00 August Everding Saal Grünwald Anna Vinnitskaya (Klavier). Debussy: Préludes (Auszüge) & L’isle joyeuse, Chopin: Préludes op. 28


20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Winners & Masters. Jonas Aumiller (Klavier). Mozart: Sonate C-Dur KV 330, Schumann: Abegg-Variationen, Liszt: Après une Lecture de Dante: Fantasia quasi Sonata, Skrjabin: Fantasie h-Moll op. 28, Etüden op. 2/1 & op. 42/5, Rachmaninow: Etudes-Tableaux (Auszüge), Kapustin: Konzertetüde op. 40/1 „Prelude“, Mozart/Volodos: Konzertparaphrase über „Rondo alla turca“ 20:00 Münchner Künstlerhaus La triviata - die Impro-Oper Oberbayern

17:00 Wallfahrtskirche Hl. Blut Rosenheim Hubert Huber, (Orgel), Salzburg Oktett, Cantate Ensemble, Andreas Legath (Leitung). Mozart: Serenade c-Moll KV 388, Haydn: Missa Sancti Hieronymi MH 254 18:00 Musikschule Planegg Die chinesische Nachtigall. Kinderchor Musikschule, Chormitglieder der Grundschule Planegg, Ursel Gold (Klavier) 19:00 Kloster Schäftlarn Theresa Nelles (Sopran), Franz Vizthum (Countertenor), Orchester der Schäftlarner Konzerte, Michael Forster (Leitung). C. P. E. Bach: Sinfonie b-Moll 182N5, Haydn: Sinfonie Nr. 58 A-Dur, Arien von J. S. Bach & Haydn 20:00 Schloss Neubeuern Atos Trio. Haydn: Klaviertrio G-Dur Hob. XV/25 „Zigeunertrio“, Brahms: Klaviertrio c-Moll op. 101, Tschaikowsky: Klaviertrio a-Moll op. 50 Niederbayern

19:30 Stadttheater Passau Haydn: Die Welt auf dem Monde (Premiere). Margherita Colombo (Leitung), Aron Stiehl (Regie)

Schwaben

Oberfranken

16:00 Erlöserkirche Ottobeuern Ottobeurer Konzerte. Stephan Debeur & Reinald Scheule (Orgel). Bach: Fantasie und Fuge g-Moll BWV 542 & Wenn wir in höchsten Nöten sein BWV 641, Muffat: Toccata undecima, Knecht: Fantasie, Fughetta und Capriccio e-Moll & Die Auferstehung Jesu

11:00 & 17:00 E.T.A. Hoffmann-Haus Lesung und Klaviervortrag: Aus Bambergs Musikgeschichte. Natalia Solotych (Klavier), Gerhard Weinzierl (Lesung)

19:30 Kloster Ottobeuern (Kaisersaal) Ottobeurer Konzerte. Kirill Troussov (Violine), Alexandra Troussova (Klavier). Schnittke: Suite im alten Stil, Prokofjew: Violinsonate Nr. 2, Schostakowitsch: Präludien, Zimbalist: Fantasie über Rimsky-Korsakows „Der Goldene Hahn“, Tschaikowsky: Meditation Nr. 1 & Valse-Scherzo C-Dur 20:00 Kurhaus Bad Wörishofen (Kursaal) Festival der Nationen. Fazıl Say (Klavier), vbw Festivalorchester, Christoph Adt (Leitung). Mozart: Ouvertüre zu „Die Hochzeit des Figaro“ & Sinfonie Nr. 40 g-Moll KV 550, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 EsDur op. 73 Unterfranken

19:30 Staatsbad Bad Brückenau (König Ludwig I.-Saal) Herbstkonzert. William Youn (Klavier), Bayerisches Kammerorchester Bad Brückenau, Johannes Moesus (Leitung). Haydn: Ouvertüre zu „L’isola disabitata“, Mozart: Klavierkonzert B-Dur KV 595, Grieg: Zwei englische Melo­ dien, Kraus: Sinfonie Es-Dur VB 144 19:30 Stadttheater Aschaffenburg (Bühne 1) Theaterkonzert. Lukas Katter (Klavier), Collegium Musicum, Hubert Buchberger (Leitung). Beethoven: Ouvertüre zu „Corolian“, Sterkel: Klavierkonzert D-Dur op. 40, Mozart: Sinfonie Nr. 41 KV 551 „Jupiter“

19:30 Landestheater Coburg Mozart: Die Hochzeit des Figaro. Susanne Lietzow (Regie) 19:30 Thater Hof Musical-Gala. Michael Falk (Leitung) 20:00 Landestheater Coburg (Reithalle) 1984. Takashi Yamamoto (Choreografie), Matthias Straub (Regie) Oberpfalz

19:30 Altes Rathaus Weiden Weidener Max-Reger-Tage: Max Reger und das Lied um 1900. Victoria Granlund (Sopran), Stacey Bartsch (Klavier), Stefan Gasch (Moderation). Werke von Schumann, Reger, Courvoisier, Wolf, Ansorge u. a. 19:30 Theater Regensburg (Theater am Bismarckplatz) Wagner: Der fliegende Holländer (Premiere). Judith Kubitz (Leitung), Uwe Schwarz (Regie)

24.9. Sonntag München

13:00 Prinzregententheater (Gartensaal) Symposium zu Verdi und Schiller. Laurenz Lütteken, Cord-Friedrich Berghahn, Albert Gier, Vincenzina Ottomano & Iso Camartin (Vortrag) 17:00 Schloss Nymphenburg (Johannissaal) Jürgen Plich (Klavier). Mozart: Klaviersonaten KV 330, 331 & 332

Jede Woche: noch mehr Musik! concerti.de/newsletter Freuen Sie sich jeden Donnerstag auf den concerti-Newsletter. Mit Nachrichten aus der Welt der Klassik, aktuellen Interviews und Porträts, CD-Neuerscheinungen sowie Einladungen zu Gewinnspielen. Da steckt Musik drin! Konzert-Tickets bei München Ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de

concerti 09.17 München & Bayern 29


Klassikprogramm

Tipp

19:00 Kath. Kirchenzentrum Frieden Christi Veronika Hintzen (Sopran), Christian Förschner (Orgel). Werke von Schumann, Leifs, Fortner, Gershwin, Webber & Schneider 19:00 Prinzregententheater Verdi: Luisa Miller (konzertant). Marina Rebeka (Sopran), Judit Kutasi (Mezzosopran), Ivan Magrì (Tenor), George Petean (Bariton), Roberto Tagliavini & Ante Jerkunica (Bass), Chor des BR, Münchner Rundfunkorchester, Ivan Repušić (Leitung) Oberbayern

11:00 Wallfahrtskirche St. Leonhard Nussdorf/Inn Priska Eser (Sopran), Luitgard Hamberger (Alt), Andreas Hirtreiter (Tenor), Thomas Hamberger (Bass), Sulzberger Dreigesang, Peter Anderl (Zither), Hubert Huber (Orgel), Cantate Ensemble, Andreas Legath (Leitung). Haydn: Motette „Sancti Dei“, Mozart: Sieben Menuette KV 65a, Alma Dei Creatoris Offertorium KV 277 & Missa brevis in G KV 140 19:30 Gymnasium Tegernsee (Aula) Tegernseer Woche. Quatuor Akilone. Werke von Debussy & Beethoven Niederbayern

13:00 Stadtheater Landshut im Theaterzelt Tag der offenen Tür: Sinfoniekonzert. Niederbayerische Philharmonie, Basil H. E. Coleman (Leitung). Wagner Ouvertüre zu „Die Meistersinger von Nürnberg“, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 4 A-Dur „Italienische“ Schwaben

11:00 Kurhaus Bad Wörishofen (Kursaal) Festival der Nationen: Öffentliche Generalprobe für Kinder. David Garrett (Violine), vbw Festivalorchester 11:00 martini-Park Augsburg Theaterfest im Textilviertel 11:15 martini-Park Augsburg Familienkonzert. Prokofjew: Peter und der Wolf 12:00 Kurhaus Bad Wörishofen (Kursaal) Festival der Nationen: Musikfest Klassik für Alle. Tölzer Knabenchor, Clemens Haudum (Leitung) 16:00 martini-Park Augsburg Auftakt. André Bücker (Moderation) 17:00 Fuggerschloss Kirchheim/ Schwaben (Zedernsaal) Gabi Schweizer (Flöte), Neue Schwäbische Sinfonie, Gerhard Fackler (Leitung). Sibelius: Finlandia, Mozart: Concert für Querflöte und Harfe, Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur 30 München & Bayern concerti 09.17

19:30 Mainfranken Theater Würzburg Auftakt. Ensemble des Mainfranken Theaters Würzburg, Enrico Calesso (Leitung), Marie Jacquot (Leitung) Oberfranken

27.9. mittwoch

20:00 Kurhaus Bad Wörishofen (Kursaal) Festival der Nationen. Julia Fischer (Violine), Nils Mönkemeyer (Viola), Franz Liszt Kammerorchester. Rubtsov: Violinkonzert, Mozart: Violinkonzert Nr. 5 A-Dur KV 219, Sinfonie Nr. 29 A-Dur KV 201 & Sinfonia Concertante Es-Dur KV 364 Wunderkind? Den Rummel um sich hat Julia Fischer stets locker genommen: Machte nicht nur auf einer ganz normalen Schule Abitur, sondern fand auch Zeit zum Skaten. 19:00 Kurhaus Bad Wörishofen (Kursaal) Festival der Nationen. David Garrett (Violine), vbw Festivalorchester, Christoph Adt (Leitung). Weber: Ouvertüre zu „Euryanthe“, Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur, Dvořák: Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70 19:00 Theater in Kempten Classix Kempten: Festivalauftakt. Vrebalov: Pannonia boundless, Leiviskä: Klavierquartett A-Dur, Tchemberdji: Kamni (Auszüge), Žebeljan: Sarabande für Englischhorn, Violine und Klavier, Chaminade: Klaviertrio Nr. 2 a-Moll op. 34 Mittelfranken

16:30 Meistersingerhalle Nürnberg Viviane Hagner (Violine), Nürnberger Symphoniker, DaYe Lin (Leitung). Glinka: Ouvertüre zu „Ruslan und Ludmilla“, Walton: Violinkonzert h-Moll, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4 f-Moll Unterfranken

17:00 Regentbau Bad Kissingen (Max-Littmann-Saal) Ebracher Musiksommer. Orchester des Musiksommers, Gerd Schaller (Leitung). Bach: Orchestersuite Nr. 4 D-Dur BWV 1069 & Brandenburgisches Konzert Nr. 3 GDur BWV 1048, Händel: Suite I F-Dur aus „Wassermusik“ HWV 348 & Feuerwerksmusik D-Dur HWV 351, Telemann: Tafelmusik (Auszüge)

11:00 & 17:00 E.T.A. Hoffmann-Haus Bamberg Lesung und Klaviervortrag: Aus Bambergs Musikgeschichte. Gerhard Weinzierl (Lesung), Natalia Solotych (Klavier). Werke von Umstatt, Lesung aus Weinzierls „Bamberger Hofmusik - Von der Gegenreformation bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts“ 18:00 Landestheater Coburg (Reithalle) 1984. Takashi Yamamoto (Choreografie), Matthias Straub (Regie) Oberpfalz

17:00 Kirche St. Michael Weiden Weidener Max-Reger-Tage. HannsFriedrich Kaiser (Orgel). Werke von Reger 19:30 Stadttheater Amberg SaisonEröffnungskonzert. Janina Ruh (Violoncello), Hofer Symphoniker, Florian Merz (Leitung). Suk: Scherzo Fantastique, Dvořák: Cellokonzert h-Moll, Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur

25.9. Montag München

20:00 Versicherungskammer Bayern Lieder- und Klavierabend. Liat Himmelheber (Mezzosopran), Kilian Sprau (Klavier) Schwaben

20:00 Kurhaus Bad Wörishofen (Kursaal) Festival der Nationen. David Garrett (Violine), vbw Festivalorchester, Christoph Adt (Leitung). Weber: Ouvertüre zu „Euryanthe“, Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur, Dvořák: Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70 Mittelfranken

19:30 Meistersingerhalle Nürnberg (Kleiner Saal) Quatuor Akilone. Werke von Beethoven, Mozart, Dutilleux u. a. Österreich

19:30 Stift St. Florian Münchner Philharmoniker, Valery Gergiev (Leitung). Bruckner: Sinfonien Nr. 1 c-Moll & Nr. 3 d-Moll

26.9. Dienstag Niederbayern

19:30 Theater am Hagen Straubing Haydn: Die Welt auf dem Monde (Premiere). Margherita Colombo (Leitung), Aron Stiehl (Regie)

Konzert-Tickets bei München Ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de

Foto: Felix Broede/Decca

18:00 Steinways-Haus Olga Tsar (Klavier). Bach: Goldberg-Variationen (Auszüge)


Mittelfranken

NEUE PHILHARMONIE MÜNCHEN

20:00 Heinrich-Lades-Halle Erlangen Schubert: Die Winterreise. Bo Skovhus (Bariton), Stefan Vladar (Klavier) Oberpfalz

19:30 Theater Regensburg (Theater am Bismarckplatz) Wagner: Der fliegende Holländer. Judith Kubitz (Leitung), Uwe Schwarz (Regie) österreich

19:30 Stift St. Florian Münchner Philharmoniker, Valery Gergiev (Leitung). Schubert: Sinfonie Nr. 7 h-Moll D 759 „Unvollendete“, Bruckner: Sinfonie Nr. 4 Es-Dur „Romantische“

27.9. Mittwoch Oberbayern

20:00 Stadttheater Ingolstadt Ilona Then-Bergh (Violine), Wen-Sinn Yang (Violoncello), Michael Schäfer (Klavier). Schubert: Trio Es-Dur, Tschaikowsky: Trio a-Moll Schwaben

20:00 Kurhaus Bad Wörishofen (Kursaal) Festival der Nationen. Julia Fischer (Violine), Nils Mönkemeyer (Viola), Franz Liszt Kammerorchester. Rubtsov: Violinkonzert, Mozart: Violinkonzert Nr. 5 A-Dur KV 219 u. a. Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Theater in Kempten Classix Kempten. Takahashi: Berlin 1920s, Manziarly: Trio, Levina: Violinsonate, Hall: Suite für Bläserquintett, Boulanger: Drei Stücke für Violoncello und Klavier, Smyth: Streichquintett E-Dur op. 1 Mittelfranken

18:00 Staatstheaer Nürnberg (Gluck-Saal) Oper Aktuell. Marcus Bosch (Leitung), Calixto Bieito (Regie). Berlioz: Les Troyens

Murad Adigezalzade Klavier Fuad Ibrahimov Leitung

GLINKA Ruslan und Ludmila RACHMANINOV 2. Klavierkonzert RIMSKI KORSAKOV Scheherazade Fr 29. September 2017, 20 Uhr | Wolfratshausen Loisachhalle So 1. Oktober 2017, 19 Uhr | München Herkulessaal Konzerteinführung: Reinhard Szyszka | jeweils 45 Minuten zuvor

www.muenchenticket.de 19:30 Tagungszentrum Onoldia Ansbach Theodore Kerkezos (Saxofon), Thüringen Philharmonie GothaEisenach, Russel Harris (Leitung). Delibes: Le Roi s’amuse, Piazzolla: Tangazo Variations On Buenos Aires & Tango Suite, Gershwin: Ein Amerikaner in Paris Oberpfalz

15:00 Maria-Seltmann-Haus Weiden Weidener Max-Reger-Tage. Carlotta Lipski (Sopran), Lorenzo de Cunzo (Bariton), Zhongqui Shi (Klavier). Werke von Porter, Mozart, Ravel u. a.

28.9. Donnerstag München

18:30 Residenz (Hofkapelle) Residenz Serenade 19:30 Nationaltheater Der Widerspenstigen Zähmung. John Cranko (Choreografie) 20:30 Jesuitenkirche St. Michael Peter Kofler (Orgel), Chor des BR, Rupert Huber (Leitung). Cage/Moran: Four2+3 (UA) & Four2+2 (UA), Rihm: Missa brevis, Killmayer: Laudatu I/II & Lauda, Scelsi: In nomine lucis Niederbayern

19:30 Kurhaus Bad Füssing Nicolai: Die lustigen Weiber von Windsor Schwaben

20:00 Kurhaus Bad Wörishofen (Kursaal) Festival der Nationen. Julia Fischer (Klavier & Violine), Alexander Sitkovetsky (Violine), Nils Mönkemeyer (Viola), Louis Vandory (Violine & Viola), Daniel Müller-Schott & Benjamin Nyffenegger (Violoncello). Dvořák: Klavierquintett A-Dur, Tschaikowsky: Souvenir de Florence

Tel. 089-54818181

20:00 Theater in Kempten Classix Kempten. Boulanger: D’un matin de printemps, Komarova: Kalenderblätter, Tchemberdji: Gegenüber, Schumann: Klaviertrio g-Moll op. 17, Stefanović: Ordinary Conversations Unterfranken

19:30 SKF Halle 411 Schweinfurt Canadian Brass Oberfranken

19:30 Rosenthal-Theater Selb Wagner: Der fliegende Holländer 20:00 Konzerthalle Bamberg Sol Gabetta (Violoncello), Bamberger Symphoniker, Jakob Hrůša (Leitung). Ligeti: Lontano, Martinů: Cellokonzert Nr. 1, Schubert: Sinfonie Nr. 8 C-Dur Österreich

19:30 Mozarteum Salzburg Maria João Pires & Lilit Grigoryan (Klavier). Schumann: Drei Romanzen, Waldszenen & Bilder aus Osten op. 66, Liszt: Sonate h-Moll S 178

29.9. Freitag München

19:00 Nationaltheater Mozart: Così fan tutte 19:30 Schloss Nymphenburg (Hubertussaal) Residenz-Solisten 20:00 Residenz (Herkulessaal) Sarah Wegener (Sopran), Symphonieorchester des BR, Jörg Widmann (Klarinette & Leitung), Gerhard E. Winkler (Klangregie). Killmayer: Sinfonie Nr. 3 „Menschen-Los“, Winkler: Black Mirrors III, Widmann: Drittes Labyrinth

Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 47

München & Bayern 31


Klassikprogramm

20:00 theater VIEL LÄRM UM NICHTS Spiegelungen – Lichtreflexe. Urte Gudian (Choreografie, Tanz & Gesang), Kathrin Knöpfle (Choreografie & Tanz), Ardhi Engl (Live Musik & Video) Oberbayern

19:30 Kurgastzentrum Bad Reichenhall (Theater) Lorenz Chen (Violine), Bad Reichenhaller Philharmonie, Christian Simonis (Leiutng). Schlee: Sinfonia tascabile, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll, Brahms: Sinfonie Nr. 3 20:00 Kupferhaus Planegg Clemens Zeilinger (Klavier), Ventus Bläserquintett. Werke von Beethoven, Françaix & Dvořák 20:00 Loisachhalle Wolfratshausen Murad Adigezalzade (Klavier), Neue Philharmonie München, Fuad Ibrahimov (Leitung). Glinka: Ruslan und Ludmilla, Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2, Rimsky-Korsakow: Scheherazade Niederbayern

19:30 Stadtheater Landshut im Theaterzelt Haydn: Die Welt auf dem Monde (Premiere). Margherita Colombo (Leitung), Aron Stiehl (Regie) 19:30 Stadttheater Passau O’Brien: The Rocky Horror Show Schwaben

19:00 Frauenkirche Günzburg Bach in Rokoko: Eröffnungskonzert. Augsburger Domsingknaben 20:00 Steigenberger Hotel Der Sonnenhof Bad Wörishofen Festival der Nationen. Quadro Nuevo 20:00 Theater in Kempten Classix Kempten. Peter Bruns (Violoncello) Weitere Infos siehe Tipp

Oberpfalz

19:30 Bayernwerk AG Weiden Weidener Max-Reger-Tage. Zemlinsky Quartett, Jitka Hosprova (Viola), Petr Šporcl (Violoncello). Zemlinsky: Lied für Streichsextett, Reger: Streichsextett op. 118, Schumann: Streichquartett a-Moll op. 41/1 19:30 Theater Regensburg (Theater am Bismarckplatz) Verdi: Un ballo in maschera. Tom Woods (Leitung)

30.9. Samstag München

17:00 Residenz (Allerheiligen-Hofkirche) Sarah Maria Sun (Sopran), Peter Schöne (Bariton), Jan Philip Schulze (Klavier). Widmann: Schallrohr, Lang: Wenn die Landschaft aufhört & I am a knot, Zimmermann: vergebens sind die Töne, LermontovLieder & Mandelstam-Lieder u. a. 18:30 Residenz (Hofkapelle) Residenz Serenade. Maximilian Randlinger (Flöte), Streicher-Solisten 19:00 Gasteig (Black Box) Entremundos-Projekt 19:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Aeham Ahmad (Klavier) 19:30 Himmelfahrtskirche Sendling Josi Vorbuchner (Violine), Jona Kümper (Klavier). Werke von Bach, Mozart & Schumann 19:30 Nationaltheater Der Widerspenstigen Zähmung. John Cranko (Choreografie)

Tipp

Niederbayern

19:30 Stadtheater Landshut im Theaterzelt Haydn: Die Welt auf dem Monde 19:30 Stadttheater Passau O’Brien: The Rocky Horror Show Schwaben

16:00 Frauenkirche Günzburg Bach in Rokoko. Augsburger Domsingknaben, Residenz-Kammerorchester München, Reinhard Kammler (Leitung) 19:00 Kurhaus Bad Wörishofen (Kursaal) Festival der Nationen: Abschlussgala. Daniel Lozakovich (Violine), Alice Sara Ott (Klavier), Münchner Rundfunkorchester, Mischa Damev (Leitung). Tschaikowsky: FantasieOuvertüre „Romeo und Julia“, SaintSaëns: Introduction et Rondo capriccioso a-Moll op. 28, Liszt: Totentanz, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 3 D-Dur 20:00 Theater in Kempten Classix Kempten. Pejačević: Elegie op. 34, Beamish: Songs and Blessings, Szőnyi: Kontrabasssonate, Clarke: Dumka, Levina: Poeme u. a. Mittelfranken

13:00 Opernhaus Nürnberg Führung 19:30 Opernhaus Nürnberg Bellini: Norma. Marcus Bosch (Leitung) Unterfranken

15:00 Mainfranken Theater Würzburg (Bühneneingang) Führung 17:00 Rathaus Würzburg (Rathaushof) Rathauskonzert. Philharmonisches Orchester Würzburg

19:30 Stadthalle am Schloss Aschaffenburg Tzimon Barto (Klavier), Junge Deutsche Philharmonie, JukkaPekka Saraste (Leitung). Saariaho: Laterna magica, Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 3, Nielsen: Sinfonie Nr. 4 Oberfranken

19:30 Freiheitshalle Hof Hofer Symphoniker, Lars Vogt (Klavier & Leitung). Chopin: Klavierkonzert Nr. 1, Lutosławski: Sinfonische Variationen, Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73 20:00 Konzerthalle Bamberg Betsy Horne (Sopran), Vesselina Kasarova (Mezzopsopran), Bamberger Symphoniker, Jakub Hrůša (Leitung). Chausson: Poème de l’amour et de la mer, Berlioz: La Mort de Cléopâtre, Schubert: Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944

29.9. freitag

20:00 Theater in Kempten Classix Kempten. Matthew Hunt (Klarinette), Oliver Darbellay (Horn), Begt Forsberg (Klavier), Peter Bruns (Violoncello). Gubaidulina: Klänge des Waldes, Saariaho: Cloud Trio, Tchemberdji: Drei Bogentänze, Senfter: Trio op. 103, Yoo: Dream­scape, Farrenc: Nonett Es-Dur Früher spielte der berühmte Pablo Casals drauf: Peter Bruns musiziert auf einem venezianischen Violoncello von Carlo Tononi aus dem Jahre 1730.

Oberfranken

19:30 Landestheater Coburg (Großes Haus) Puccini: Tosca (Premiere). Roland Kluttig (Leitung), Hans Walter Richter (Regie) 19:30 Thater Hof Wagner: Der fliegende Holländer Oberpfalz

19:30 Theater Regensburg (Theater am Bismarckplatz) Wagner: Der fliegende Holländer. Judith Kubitz (Leitung), Uwe Schwarz (Regie) 20:00 Kloster Walderbach (Barocksaal) Junge Stimmen stellen sich vor: Abschlusskonzert. Studierende der Hochschule für Musik und Tanz Köln

Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 47

Foto: Jens Roetzsch

Unterfranken

32 München & Bayern

20:00 theater VIEL LÄRM UM NICHTS Spiegelungen – Lichtreflexe. Urte Gudian (Choreografie, Tanz & Gesang), Kathrin Knöpfle (Choreografie & Tanz), Ardhi Engl (Live Musik & Video)


Produktabbildungen beispielhaft. Die abgebildeten Produkte sind gegebenenfalls nicht in allen Filialen vorrätig. Thalia Bücher GmbH | Batheyer Str. 115-117 | 58099 Hagen | Buchhandlung vor Ort: www.thalia.de/adressen

Lesefreude neu entdecken.

Integrierte Beleuchtung Zum Lesen im Dunkeln Perfektes Schriftbild Spiegelungsfreies HD-Display Pausenloses Lesevergnügen Bis zu 7 Wochen Akkulaufzeit Weitere Informationen unter: www.thalia.de/tolino-shine


FESTIVALS

Am Puls der Zeit Festivals für zeitgenössische Musik sind so vielfältig und

zahlreich wie nie zuvor – ein Überblick. Von Maximilian Theiss

Fanatiker unter sich sind und sich auf Augenhöhe austauschen können. Doch sind es gerade die kleinen, vermeintlich irrelevanten Veranstaltungen, die den Diskurs über die Weiterentwicklung und Evolution der Musik wesentlich vorantreiben. Ihre Zukunft liegt eben nicht nur in Darmstadt oder Donaueschingen, sondern auch beispielsweise in Dresden beim „TONLAGEN“-Festival. Dessen Intendant Dieter Jaenicke betonte im letzten Jahr, eben kein „ostdeutsches Darmstadt oder Donaueschingen“ zu sein. Ob bei diesem Bonmot ein gewisser Grad an Kritik vorliegt oder nicht, sei dahingestellt, offenbart es doch eine an sich sehr schöne Facette der zeitgenössischen Musik: Sie lässt sich nie richtig fassen, was schon mal eine gute Voraussetzung für Vielfalt und Offenheit ist. So sehen sich beispielsweise die Veranstalter der „TONLAGEN“ als interdisziplinärer

Grenzgänger zwischen Tanz, Installation und avantgardistischer Popmusik. Schlüssel zur neuen Musik

Natürlich bringt so eine grenzenlose Definition des Begriffes „zeitgenössische Musik“ zahlreiche Nischen hervor, die man oft mit einem gewissen Argwohn betrachtet. Andererseits stellen solche Nischen auch einen Garant für Vielfalt dar, die inzwischen darin mündet, dass die Schwelle zur zeitgenössischen Musik so niedrig ist wie noch nie. Das Sommermusikfest „Modern Times“ der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz zum Beispiel, die seit 2009 unter ihrem Chefdirigenten Karl-Heinz Steffens in ihrer Vielseitigkeit fast schon chamäleonhafte Züge angenommen hat, vermittelt Werke des 20. Jahrhunderts einem klassisch versierten Publikum, dessen Fokus nicht zwingend auf Musik dieser

Kunterbunt und gerne auch vor den Kopf stoßend: So wie das Team um die ECLAT-Produktion iScreen, YouScream! präsentieren sich auch gerne Deutschlands Festivals für zeitgenössische Musik

24 concerti September 2017

= Zeitraum

= Künstler

= Ort

Fotos: Jürgen Palmer, Martin Sigmund

M

an musste schon sehr aufmerksam die Nachrichten – oder vielmehr: Kurznachrichten – auf den Musikwebsites durchforsten, um auf die Hiobs-Botschaft Anfang Juli zu stoßen: Erstmals muss die Klangwerkstatt Berlin, seit 28 Jahren eines der wegweisenden Festivals für zeitgenössische Musik, abgesagt werden. Als Grund wurden – wieder einmal – fehlende Fördergelder genannt. Bis auf einige wohlmeinende offene Briefe von Kulturschaffenden und Organisationen gab es bis Redaktionsschluss keinerlei Reaktionen oberhalb der Wahrnehmungsgrenze. 1989 an der Musikschule Kreuzberg gegründet, bewegte sich das Festival nicht nur am Puls der Zeit, sondern wagte vielmehr einen Blick voraus ins Ungewisse. Natürlich hat so eine musikalische „Werkstatt“ immer den Charakter einer geschlossenen Veranstaltung, in der geniale


Mit der Unterstützung von:

Unter der Schirmherrschaft von:

In Zusammenarbeit mit:

Keine Regeln: Szenenfoto aus DIY or DIE beim ECLAT Festival

Die erste Fachmesse der Welt für hochwertige Musikinstrumente: Streicher, Gitarren, Klaviere, Blasinstrumente und Musikverlage in einer einzigen und unverzichtbaren Veranstaltung Epoche liegt. Mit ihrer ausge- nen seitens des Publikums und klügelten Programmdramatur- der Kritik für die „Modern gie gibt sie ihren Zuhörern Times“-Reihe kommen nicht gleichsam einen Schlüssel in von ungefähr. die Hand, mit dem sich schon mal das Tor zur Musik der Mo- Musik darf nicht nur derne öffnen lässt, aus der die Beiwerk sein Musik der heutigen Zeit er- Die meisten Festivalveranstalwuchs. ter indes müssen deutlich kleiNatürlich tut sich ein großes, nere Brötchen backen. Die mit öffentlichen Geldern sub- „intersonanzen“ etwa werden ventioniertes Sinfonieorches- von einem Verein getragen, der ter leichter, Zeitgenössisches insbesondere die Komponisin für die breite Masse verträg- tenszene vor Ort fördern möchlichen Dosen zu verabreichen. te, aber auch einen Austausch Doch gleich eine festivalartige mit osteuropäischen GleichgeKonzertreihe zu veranstalten sinnten forciert. Das bestimwie die Staatsphilharmonie mende Thema des dreitägigen Rheinland-Pfalz ist dann doch Festivals im Oktober lautet ein erstaunliches Wagnis – und „Zwischen.Töne“, das sich nicht trotzdem ging die Rechnung nur die altbekannte „Botschaft voll auf, die positiven Reaktio- zischen den Zeilen“ bezieht,

29. September – 1 . Oktober 2017 Cremona Messegelände

WWW.CREMONAMUSICA.COM

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

September 2017 concerti   25

Piazza Zelioli Lanzini, 1 - 26100 Cremona | Tel. +39 0372 598 011 | info@cremonamusica.com


So, 01. oktober 2017 Liedmatinee im Opernhaus AnjA hARtERoS Sopran WoLfRAM RiEgER Klavier ELEonoRE büning Laudatio Verleihung der Hugo-WolfMedaille an thoMAS hAMpSon und WoLfRAM RiEgER So, 29. oktober 2017 Galeriekonzert RobERt hoLL Bass gRAhAM johnSon Klavier So, 12. november 2017 Galeriekonzert SophiE kARthäuSER Sopran EugEnE ASti Klavier Di, 05. Dezember 2017 Hospitalhof Stuttgart MARk pADMoRE Tenor kRiStiAn bEzuiDEnhout Hammerflügel

kARtEn & info www.ihwa.de Tel. 0711.72 23 36 99

Fotos: Peter Warren, Irène Zandel, Benjamin Ealovega, Marco Borggreve, Dario Acosta, Daniel Pasche, Alvaro Yanez

Do, 14. September 2017 Liederhalle Stuttgart SARAh ConnoLLy Mezzosopran niLS MönkEMEyER Viola MARCELo AMARAL Klavier

sondern auch den Bereich zwi- Ein wichtiges (wenn auch ausschen Konsonanz und Disso- baufähiges) Forum für Zeitgenanz thematisiert. Bedeutungs- nössisches ist auch der öffentschwere Mottos oder Leitthe- lich-rechtliche Rundfunk. Mit men mögen den nicht selten großem Aufwand betreibt der als Vorwurf formulierten Ein- BR die Konzertreihe „musica druck erwecken, dass die Mu- viva“, bei der sich der Glanz sik reduziert wird auf das klin- etablierter Interpreten mit dem gende Beiwerk für einen Dis- Idealismus „junger Wilder“ kurs über die Befindlichkeit der kongenial paart, was sich auch Gesellschaft oder des einzelnen im bemerkenswert durchMenschen. Wobei die Gegen- mischten Publikum widerspiefrage, ob ein Festival nicht ge- gelt. Beim Stuttgarter Festival nau das tun soll, nämlich die ECLAT wiederum hat sich der Musik in einen übergeordne- SWR als Kooperationspartner ten Kontext stellen und da- eingeklinkt. 1980 unter dem durch auch hinterfragen, un- Namen „Tage für Neue Musik gleich interessanter ist. In Stuttgart“ gegründet und über dieser Hinsicht halten sich dreißig Jahre lang vom Mitbenämlich zahlreiche konventi- gründer Hans-Peter Jahn geleionelle Festivals (und erst recht tet, zählt ECLAT zu den alteindie Festspiele hierzulande) gesessenen und etablierten bemerkenswert bedeckt. Statt- Formaten für zeitgenössische dessen setzen sie lieber auf Musik. Im Gegensatz zu den Stargäste und auf eine Erleb- „intersonanzen“ gab man in niskultur, die sich allenfalls auf Stuttgart indes das Konzept außergewöhnliche Spielorte auf, übergeordnete thematiund eine säuberlich vom ei- sche Bezüge herzustellen und gentlichen Geschehen abge- stattdessen dem Publikum eigrenzte Spielwiese für lebende nen Bestandsaufnahme des Komponisten beschränkt. gegenwärtigen künstlerischen

Auch bei Festivals wie hier in Donaueschingen pflegt man eine gewisse Werkstattatmosphäre

Fotos: Ralf Brunner, Stephan Floss

Der StuttgARtER LiEDhERbSt 2017

= Zeitraum

= Künstler

= Ort


Klaviertrio Gesang Bläserquintett Oboe Trompete Klavier Schlagzeug Viola Klarinette Flöte Violoncello Fagott Posaune Harfe Klavierduo Horn Streichquartett Violine Kontrabass Orgel Gitarre Das Instrumentarium für Moritz Gagerns Konzert für 50 Windgongs und Ensemble bei den Dresdner TONLAGEN

66. Internationaler Musikwettbewerb der ARD München 2017 28. August bis 15. September 2017

Schaffens zu präsentieren. Die Suche nach neuen Konzertformen, die die Vermischung verschiedener Kunstformen nicht scheuen, steht seither im Mittelpunkt und brachte in den letzten Jahren spannende Uraufführungen hervor. Als Schönberg & Co. noch zeitgenössisch waren

Der SWR ist es übrigens auch, der die Mutter aller Neue Musik-Festivals mitverantwortet: 1921 als „Donaueschinger Kammermusikaufführungen zur Förderung zeitgenössischer Tonkunst“ gegründet, sind die Donaueschinger Musiktage das älteste Festival für zeitgenössische Musik weltweit. Anton Webern, Arnold Schönberg oder Alban Berg präsentierten hier in der Anfangszeit jene Werke, die heutzutage problemlos auf jedes noch so konventionelle Programm gesetzt werden könnten. Das sollte zu denken geben, wenn man das nächste Mal bei der Subventionierung eines Festi-

vals für zeitgenössische Musik den Rotstift ansetzt.

Ankunft: Neue Musik 22.-27.8.2017 Berlin Modern Times Festival 15.9.-1.10.2017 Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Ray Chen, KarlHeinz Steffens u. a. Ludwigshafen, Weinheim, Mannheim, Heidelberg Donaueschinger Musiktage 20.-22.10.2017 SWR Vokalensemble, Iln Volkov, Solistenensemble Kaleidoskop u. a. Donaueschingen Intersonanzen - Brandenburgisches Fest der Neuen Musik 27.-29.10.2017 Potsdam cresc... Biennale für Moderne Musik 22.-26.11.2017 Ensemble Modern, hr-Sinfonieorchester, Ilan Volkov u. a. Frankfurt/Main ECLAT Festival neue Musik Stuttgart 31.1.-2.4.2018 Stuttgart TONLAGEN Dresdner Festival der zeitgenössischen Musik Oktober 2018 Dresden

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

www.ard-musikwettbewerb.de


Porträt

Von Bürgerstolz getragen Das Gewandhausorchester , einer der ungewöhnlichsten Klangkörper der Musikgeschichte, wird 275 Jahre alt. Von Christian Schmidt

Stadt Leipzig –, zeigen doch die Begeisterungsstürme, wie wach das Interesse für die Kunstmusik in Leipzig ist. Und die konzentrierte Atmosphäre ohne allzu viele Hintergrund­ geräusche beweist auch, wie innig verbunden sich das west­ sächsische Stadtvölkchen mit dem Gewandhaus fühlt. Konkurrenzunternehmen zur höfischen Musikkultur

Denn es ist sein Orchester: Seit den ersten Klangversuchen am 11. März 1743 im Gasthof „Zu den drey Schwänen“ am Brühl, dem damaligen Zentrum der

Familienfoto im Jubiläumsjahr: 1893 feierte das Gewandhausorchester sein 150-jähriges Bestehen 28  concerti September 2017

europäischen Rauchwarenin­ dustrie, waren es stets die rei­ chen Leipziger Bürger und Kaufleute, die in Konkurrenz zur höfischen Musikkultur ei­ gene „Große Concerte“ hören und finanzieren wollten. Die verlegten sie in eine holzvertä­ felte Etage eines früheren Tuch­ macherhauses, daher der eigen­ tümliche Name ihres Privat­ orchesters. Und so heißt es heute noch, obwohl die Zeit über mehrere Konzerthausge­ nerationen hinwegging. Es sollte noch Jahrzehnte dauern, bis dieser bürgerschaftliche Impuls beispielsweise auch

Fotos: Gewandhausarchiv, Gerd Mothes

E

s ist eine wunderbare Wiese, auf der sich zum Ende jeder Saison in di­ rekter Nachbarschaft zu Ze­ bras, Giraffen und Antilopen des Leipziger Zoos Tausende Besucher sammeln, um dem „Sommer Open Air“ des Ge­ wandhausorchesters zu lau­ schen. 50 000 sollen es zuletzt gewesen sein – mehr als dop­ pelt so viele, als auf die engen, steilen Ränge der Berliner Waldbühne passen. Obwohl das Konzert für die Besucher kostenlos bleibt – allfällige prominente Sponsoren ermög­ lichen dieses Geschenk an die


O Freude! Andris Nelsons und »sein« künftiges Gewandhausorchester samt Chor bei der letzten Silvestergala

nach Hamburg oder in andere stolze deutsche Städte reichte. Ein Luxus, den sich die Stadt Leipzig leistet

Der Drang schien einerseits aus dem Ideal der Aufklärung ge­ boren, andererseits einem un­ geheuren Bürgerstolz ent­ sprungen, der es sich leisten konnte, mit dem Lebensstan­ dard des fernen Adels mindes­ tens gleichzuziehen. Gespeist wurde diese Mentalität auch dadurch, dass bis zum legen­ dären Untergang der sächsi­ schen Monarchie das Bonmot galt, dass in Chemnitz das sächsische Geld erarbeitet, auf der Leipziger Messe vermehrt und in Dresden verprasst wer­ de. Das älteste dem Bürgertum entwachsene Orchester der Welt verdankt bis heute seine Existenz dem Kunstsinn der Bürgerschaft seiner Heimat­ stadt. Trotz klammer Kassen leistet sich Leipzig noch immer das mit 185 Planstellen weltweit größte Berufsorchester, bezu­ schusst es mit 19 Millionen Euro aus der Stadtkasse und erwehrt sich erfolgreich An­

würfen, die so genannte Hoch­ kultur sei zu teuer. Angesichts der haushalterischen Zustände Leipzigs war der Ratsbeschluss vom Herbst 2016, die kulturel­ len Eigenbetriebe auf gesicher­ te Füße bis 2020 zu stellen, nahezu historisch. Immerhin unterhält die Stadt auch eine kommunale Oper und wendet derzeit mehr als 47 Millionen Euro dafür auf. Vor fünf Jahren rechnete der in Dresden ansäs­ sige Landesrechnungshof vor, die Musiker des Gewand­ hausorchesters verdienten überdurchschnittlich gut, seien mit fünf von zehn tarifvertrag­ lich möglichen Diensten pro Woche nicht ausgelastet, ob­ wohl die sich auf die drei Spiel­ stätten Oper, Thomaskirche und Konzerthaus verteilen, und der damalige Chefdirigent Riccardo Chailly soll vor einem Jahr das Handtuch geworfen haben, nachdem es möglich schien, dass seine Bezüge ver­ öffentlicht würden. »... und hier hat das Gewandhaus seinen Sitz!«

All diese Querelen konnten dem städtischen Orchester

nichts anhaben. Der Bürgerstolz, der noch diverse andere Anlässe hat, ist ungebrochen. Fast anrührend ist das, wenn man durch Leipzig spaziert und privaten Führungen lauscht, die am Augustusplatz meistens mit den Worten en­ den: „Und hier hat das Gewand­ haus seinen Sitz, es gehört zu den weltbesten Orchestern!“ Dass dem wirklich so ist, ver­ dankt es neben seiner exquisi­ ten Spielkultur wesentlich seinem edlen, dem so genann­ ten deutschen Klang, den auch die benachbarte Sächsische Staatskapelle in Dresden pflegt. Dunkle Streicherfarben, glän­ zendes Blech, besonders lyri­ sches Holz – mit ein bisschen Hörerfahrung erkennt man das Orchester sogar im Radio. Seit immer mehr internationale Musiker in den Gewandhaus­ kader vordringen, dürfte der Aufwand, ihnen dieses Klangi­ deal nahezubringen, größer geworden sein, denn die neu besetzten Stellen werden nicht zwingend aus Absolventen der Leipziger Musikhochschule besetzt, die der sicher berühm­ teste Gewandhauskapellmeis­ September 2017 concerti  29


Porträt

ter Felix Mendelssohn Barthol­ dy dereinst für den Zweck gründete, ordentlichen Nach­ wuchs für sein Orchester aus­ zubilden. Heutzutage kommen die neuen Musiker aus aller Herren Länder. Trotzdem hat sich der spezifische Klang er­ halten, was im Zeitalter allge­ genwärtiger CD-Aufnahmen und einer damit einhergehen­ den Globalisierung von Klan­ gerfahrungen und -traditionen alles andere als selbstverständ­ lich ist. Heimatverbundenheit und Weltläufigkeit

Dafür wird das Orchester auf der ganzen Welt geschätzt, seit Arthur Nikisch zum ersten Mal und ausgerechnet während des Ersten Weltkriegs mit den Mu­ sikern auf Tournee ging. Aber auch schon vorher waren die Gewandhäusler berühmt, Men­ delssohn und Robert Schu­ mann waren nicht die ersten Namen, die mit Leipzig eng verbunden werden. Schon Mo­ zart war hier zu Gast, und als später im 19. Jahrhundert mit Beginn der Gründerzeit Leip­ zigs Renommee endgültig auf seinem vorläufigen und bis

heute nicht wieder erreichten Höhepunkt war, weil hier Mes­ se und Kunst ihre Zentren hat­ ten, konnte man keinen Musi­ kernamen nennen, der nicht wenigstens einmal die Stadt besuchte. Ob Franz Liszt, Jo­ hannes Brahms, Peter Tschai­ kowsky, Gustav Mahler, Edvard Grieg, Richard Strauss oder Anton Bruckner – sie alle mu­ sizierten hier, hoben eigene Werke am Pult aus der Taufe und bildeten neben Wien den wichtigsten musikalischen Kristallisationspunkt Europas. Von dieser Weltläufigkeit pro­ fitierte das Gewandhausorches­ ter ebenso, wie es selbst dazu beitrug. Was sich von dieser goldenen Zeit der Hundertschaften an Musikverlagen, BohémienCafés und vor Reichtum nur so strotzenden Messepassagen und Kaufmannshäusern erhal­ ten hat, ist der Stolz auf ein Orchester, das nach wie vor von den Bürgern getragen wird, nun eben durch Steuergelder. Es verwundert daher kaum, dass das Gewandhausorchester Privatkonzerte in städtischen Häusern ebenso verlost, wie es im Plattenbauviertel Grünau

ein Musikvermittlungsprojekt unterhält. Seit einiger Zeit fin­ den die „Großen Concerte“ nun an drei statt bislang zwei Aben­ den pro Woche statt. Trotz der 1 900 Plätze im Großen Ge­ wandhaussaal ist dieser bes­ tens gefüllt, teils chronisch ausverkauft: Das Neue Ge­ wandhaus, 1981 vom damali­ gen Gewandhauskapellmeister Kurt Masur der DDR-Führung abgerungen und – auch das ein typisches Signal – mit einem Konzert für die Bauleute eröff­ net, scheint einfach zu klein zu sein für den immensen Be­ darf angesichts gewachsenen Interesses, hoher Studentenund Touristenzahlen. Wenn Andris Nelsons, der auf der ganzen Welt hätte den Stab übernehmen können, nun An­ fang 2018 in Leipzig als neuer Chef beginnt, steht also der Fortführung eines Goldenen Zeitalters nichts mehr im Wege. Dann haben auch die Leipziger Zebras wieder etwas davon. CD-Tipp

Bruckner: Sinfonie Nr. 3 & Wagner: Tannhäuser-Ouvertüre Gewandhausorchester Leipzig, A. Nelsons (Ltg). DG Termin-TIPPs

Leipzig Sa. 2.9., 15:00 Uhr Innenstadt Gewandhaustag

Sa. 2.9., 20:00 Uhr Gewandhaus Eröffnung der Jubiläumssaison. Bernhard Krug, Jan Wessely, Jochen Pleß & Juliane Grepling (Horn), Sophia Brommer (Sopran), Marie Henriette Reinhold (Sopran), Tilman Lichdi (Tenor), GewandhausChor, Gewandhausorchester, Herbert Blomstedt (Leitung). Schumann: Konzertstück F-Dur op. 86, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 2 „Lobgesang“ 22.2.–16.3.18 Gewandhaus Festwochen 275 Jahre Gewandhausorchester & Amtseinführung von Andris Nelsons. Baiba Skride, Håkan Hardenberger

30 concerti September 2017

Foto: Bundesarchiv/Wikimedia Commons

1961 trat das Gewandhausorchester erstmals außerhalb Europas auf


ZWEI GESICHTER DER ROMANTIK Neu komponierte Liebeslieder plus Best-of-CD der schönsten Opernarien mit Anna Netrebko & Yusif Eyvazov

Romanza A N N A N E T R E B KO & Y U S I F E Y VA Z O V

DELUXE EDITION

„ROMANZA“ AB 01.09. ÜBERALL 3 1 . 0 8 . K O N Z E R T I N D E R WA L D B Ü H N E B E R L I N

MEHR INFOS UNTER: W W W. A N N A N E T R E B K O . C O M #RO M A N Z A M U S I C

W W W. Y U S I F E Y VA Z O V. C O M


Rezensionen CDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

Seit kurzem Exklusivkünstler der Deutschen Grammophon: Evgeny Kissin

Magie des Augenblicks Evgeny Kissin veröffentlicht Live-Mitschnitte aus

Konzerten der vergangenen elf Jahre

32 concerti September 2017

die die Magie des Augenblicks einfangen und die (auch hinsichtlich ihrer Klangqualität) unterschiedlicher nicht sein könnten. Erschöpft, aber beseelt

Auch wenn Kissin sich gerne als demutsvollen Interpreten gibt, der nur im Dienste der Ideen der Komponisten steht, zeigt sich die wahre Größe des Pianisten in seinem unerhört freien, in seiner Freiheit gleichwohl dezenten Spiel. So gut wie

keine Note kommt auf den korrekten Schlag, was den Werken durchgehend einen unwiderstehlichen Vorwärtsdrang verleiht. Am Ende des BeethovenMarathons lässt Kissin den Hörer, nachdem der Schlussakkord von opus 111 verklungen ist, erschöpft zurück. Und beseelt. Maximilian Theiss Beethoven: Klaviersonaten Nr. 3, 14, 23, 26, 32; 32 Variationen über ein eigenes Thema in c-Moll Evgeny Kissin (Klavier) Deutsche Grammophon

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

***** = herausragend

Foto: Sheila Rock

V

or 25 Jahren veröffentlichte Evgeny Kissin zuletzt ein Album bei der Deutschen Grammophon. Vor kurzem jedoch unterzeichnete er einen Exklusiv-Vertrag beim Label und legt nun ein Beethoven-Album vor. Ganz in der Manier seines Kollegen Grigory Sokolov mied Kissin für diese Produktion das Studio und stellte stattdessen aus Konzertmitschnitten der letzten elf Jahre eine Auswahl an Sonaten und Variationen zusammen,


Fulminant

Prägnant

„POÈME DE L’EXTASE“

Das Metropolregion Sommer-Musikfest

Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2 & Paganini-Rhapsodie Anna Vinnitskaya (Klavier), NDR Elbphilharmonie Orchester, Krzystof Urbański (Leitung). Alpha

Bartók: Für Kinder, Buch I-IV Andreas Bach (Klavier) hänssler Classic

Anna Vinnitskaya zeigt auf ihrer neuen CD, dass sie das Zeug hat, eine der ganz Großen ihres Fachs zu werden. Nie hat man den Eindruck, dass sie irgendwo an ihre Grenzen käme: Oktavengewitter wie rasende Skalenläufe gehen ihr fast provozierend leicht von der Hand. Zu ihrem virtuosen Potential kommt freilich noch eine poetische Tiefe, die sich vor allem in einer hoch differenzierten Anschlagskultur ausdrückt: Kantabler, farbiger kann ein Flügel kaum klingen. Das von Krzysztof Urbański geleitete, einfühlsam begleitende NDR Elbphilharmonie Orchester macht das Glück perfekt. (FA)

1908 bis 1911 entstanden diese achtzig meist sehr kurzen, im Gegensatz etwa zu Mikrokosmos so gut wie nie eingespielten Liedbearbeitungen für Solo-Klavier, deren Vorlagen Bartók zum großen Teil auf seinen Reisen durch Osteuropa entdeckt hatte. Andreas Bach spielt die Miniaturen mit sehr leichtem Anschlag und locker austarierter Dynamik. So führt er immer wieder vor, wie aus einem kleinen, ins Ohr gehenden melodischen Einfall Musik entsteht, die dann durchaus auch mal nach einem deutschem Volkslied oder einem Gospel klingt. Universelle Musik nicht nur für Kinder. (AF)

Galant

Elegant

Telemann: 12 Fantasien für Violine solo Thomas Pietsch (Barockvioline) Es-Dur

Légende – Werke von Francaix, Enescu, Hindemith u. a. Alison Balsom (Trompete) Tom Poster (Klavier) Warner Classics

Georg Philipp Telemanns 12 Fantasien für Violine sind dem französischen Geschmack nachempfunden, ansprechend, pointiert, eine bewusste Abkehr von kontrapunktisch streng gefassten Strukturen. Ein typisches Beispiel für den galanten Stil der Zeit. Telemann also ein Leichtgewicht? Keineswegs! Barock-Spezialist Thomas Pietsch lässt ungeahnte Tiefen entdecken. Ihm gelingt eine beeindruckende Vielfalt an unterschiedlichen Schattierungen und Ausdrucksnuancen, jeder einzelnen Phrase wird Charakter verliehen. Die Fantasien erweisen sich als anspielungsreiches Kaleidoskop. (EW)

Für ihre erste CD mit Klavierbegleitung hat Alison Balsom vorwiegend wenig bekannte Musik aus dem mittleren Drittel des 20. Jahrhunderts ausgewählt. Balsom und ihr Musikpartner Tom Poster harmonieren perfekt und spielen dabei mitreißend spontan. Das swingt geradezu – und lässt immer wieder an die historisch parallele Entwicklung des Jazz denken, beim trockenen Humor der Sonatine von Jean Francaix genauso wie bei der flächigen Melancholie der von Balsom virtuos mit Dämpfer gespielten Légende von Enescu oder der lustvoll verschrobenen MartinůSonatine. (AF)

**** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

Jetzt Tickets sichern!

FR 15. SEPTEMBER 2017 Ä 19:30 Ludwigshafen, Pfalzbau MODERN TIMES 1

„London am Rhein“ Karl-Heinz Steffens, Dirigent Ray Chen, Violine

B. Britten Four Sea Interludes Ä Violinkonzert Nr. 1 d-Moll Ä R. Vaughan Williams Sinfonie Nr. 2 G-Dur „A London Symphony“

FR 29. SEPTEMBER 2017 Ä 19:30 Heidelberg, Stadthalle MODERN TIMES 4

„Nobody knows“

Karl-Heinz Steffens, Dirigent Janice Dixon, Gesang Reinhold Friedrich, Trompete Vokalensemble Schola Heidelberg

B. A. Zimmermann „Nobody knows de trouble I see“ Konzert für Trompete und Orchester Ä L. Berio Sinfonia für 8 Singstimmen und Orchester Ä 4 Spirituals

SO 1. OKTOBER 2017 Ä 19:30 Mannheim, Rosengarten MODERN TIMES 5

„Poème de l’Extase“ Karl-Heinz Steffens, Dirigent Gustav Rivinius, Violoncello

HK Gruber „Dancing in the Dark“ Ä B. A. Zimmermann Cellokonzert Ä G. Ligeti Concerto Românesc Ä A. Skrjabin Sinfonie Nr. 4 „Le Poème de l‘Extase“

INFORMATIONEN & TICKETS

0621 - 3367333

www.reservix.de

: te Programm Das komplet www.staatsphilharmonie.de


Spektakulär im Klang, zierlich in den Maßen.

NEU

Neubeginn

Bach: Kantaten für Bass Matthias Goerne (Bariton) Freiburger Barockorchester Gottfried von der Goltz (Leitung) harmonia mundi

Die Bass-Kantaten markieren einen Wendepunkt in Bachs geistlichem Vokalwerk vom chorisch geprägten Kantatentyp hin zur Solokantate. Erstmals verwendet der Komponist dafür Texte aus der Ich-Perspektive. Die Intensität und Ernsthaftigkeit der Werke, die ihre Wirkungskraft bis heute nicht eingebüßt haben, fängt Goerne, der im Oktober den Klassik-Echo in der Kategorie „Sänger des Jahres“ entgegennehmen darf, mit seinem warmen Bariton beeindruckend ein, das Freiburger Barockorchester unter Gottfried von der Goltz gibt sich dabei zurückhaltend, doch stets präsent. (JB)

Abschluss

Strauss: Lieder Vol. 8 Nicky Spence (Tenor) Rebecca Evans (Sopran) Roger Vignoles (Klavier) Hyperion

nuLine 244

„Neutral, dynamisch und äußerst pegelfest … mit dem wahrscheinlich beeindruckendsten Bass ihrer Größenklasse“ ModernHiFi.de 5/17 ■ 625,- Euro/Box inkl. 19% MwSt. zzgl. Versand Günstig, weil nur direkt vom Hersteller Nubert electronic GmbH, Goethestr. 69, D-73525 Schwäbisch Gmünd ■ 30 Tage Rückgaberecht ■ Webshop: www.nubert.de

Ehrliche Lautsprecher

Das von Roger Vignoles initiierte Projekt mit allen Liedern von Richard Strauss findet mit Folge acht sein erfolgreiches Ende. Diese CD umfasst u.a. die Sammlung op. 67 sowie die Klavierversion der Vier letzten Lieder. Vignoles spielt mit Hingabe und fast orchestral, ohne an Intimität einzubüßen. Er kennt diese Werke genau und in all ihren Facetten. Tenor Nicky Spence singt kraftvoll, teils heldisch, immer textverständlich. Sopranistin Rebecca Evans kann sich einige Schärfen, besonders in der Höhe, nicht verkneifen, auch wenn sie ansonsten die langen Melodiefäden durchaus lyrisch gestaltet. (CL)

Kurz Besprochen Carter: Late Works Aimard, Currie, Faust, Queyras, Birmingham Contemp. Music Group, BBC Symph. Orchestra, Oliver Knussen. Ondine Eine „Supergroup“ an Künstlern hat sich zusammengefunden, um das vitale und klangfarbensatte Spätwerk des heute 103-jährigen Avantgardisten Elliott Carter zu würdigen. (JB) Polonaise – Werke von Franz Xaver Mozart und Frédéric Chopin Yaara Tal (Klavier). Sony Classical Tal spürt mit Feinsinn, Tiefe und Detailverliebtheit kaum gespielten Polonaisen von Chopin sowie Polonaisen des kaum gespielten Mozart-Sohns nach. (CL) Ravel: Miroirs, Gaspard de la nuit, Valses nobles & sentimentales u. a. Evgeni Koroliov / Klavierduo Koroliov. Tacet Auch im 19. Teil der Koroliov Serie, die beim Label Tacet erscheint, zeigt der Pianist eindrucksvoll, dass Werktreue und innovative Interpretation sich nicht ausschließen. (MT) Hausegger: Barbarossa Hans Christoph Begemann (Bariton), Norrköping Symphony, Antony Hermus (Leitung). cpo Die Hausegger-Reihe des Labels cpo widmet sich diesmal klanggewaltig den monströsen sinfonischen Werken des noch immer unterschätzten Spätromantikers. (MT) Online-Tipp

Ausführliche sowie täglich neue Rezensionen finden Sie im Internet Scannen Sie den Bild-Code mit einem Smartphone und einer App für QRCodes oder gehen Sie im Browser auf www.concerti.de/rezensionen


Top 20 Klassik-Charts August (7.7.– 10.8.2017)

1

(Neu)

Beczała, Netrebko, Thielemann, Staatskapelle Dresden Wagner: Lohengrin Deutsche Grammophon

Jonas Kaufmann

3

Jay Alexander, Orchester der Kulturen, Adrian Werum

4

Thomas Hengelbrock, NDR Elbphilharmonie Orchester

5

Klaus Florian Vogt, Haenchen, Orch. d. Bayreuther Festspiele

(2)

(1)

(3)

(Neu)

Dolce Vita Sony Classical

Schön ist die Welt Panorama

Die neue Partnerschaft der Bayreuther Festspiele mit dem Gelb-Label findet nach Tristan und Isolde im letzten Jahr nun mit der ParsifalProduktion ihre Fortsetzung

6

Daniel Hope, ZKO, Jacques Ammon & Chilly Gonzales

7

Ludovico Einaudi

8

Hengelbrock, NDR Elb. Orch.

9

Elīna Garanča, K. M. Chichon, Bayerisches Staatsorchester

(WE*)

(4)

(5)

(Neu)

10 (Neu)

Zwischen 2014 und 2017 spielte der inzwischen 90-jährige Blomstedt die Beethoven-Sinfonien ein – mit dem Gewandhausorchester, das er von 1998 bis 2005 leitete

12

Víkingur Ólafsson

13

Christoph Eschenbach & Wiener Philharmoniker

For Seasons Deutsche Grammophon Elements We Love Music

Elbphilharmonie Hamburg: Das Eröffnungskonzert C-Major

Donizetti: La Favorite Deutsche Grammophon

Grigòlo, Kate Lindsay, ROH Offenbach: Les Contes D’Hoffmann Sony Classical

Glass: Klavierwerke Deutsche Grammophon

(8)

Sommernachtskonzert 2017 Sony Classical

(11)

Das traditionelle Open-Air-Konzert im Schönbrunner Schlosspark stand diesmal unter dem Motto „Märchen und Mythen“ und hielt als Stargast Renée Fleming bereit

Elbphilharmonie First Recording Sony Classical

Wagner: Parsifal Deutsche Grammophon

Beethoven: Sinfonien Nr. 1-9 Accentus

(Neu)

Netrebkos und Bezcałas Wagner-Debüts als ­Elsa und Lohengrin waren nicht nur an der Semperoper eine Sternstunde des letzten Jahres. Die kann man nun Revue passieren lassen

2

Herbert Blomstedt

11

14

Jonas Kaufmann, Wiener Philharmoniker, J. Nott

15

Grigory Sokolov

16

Chamber Orch. Europe, RIAS Kammerchor, Nézet-Séguin

17

Damrau, Villaume, Orch. de l’Opéra National de Lyon

18

Lang Lang

19

Gundula Janowitz

20

Gustavo Dudamel, Wiener Philharmoniker

(10)

(17)

(9)

(6)

(WE*)

(Neu)

(13)

* Wiedereinstieg Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.

Mahler: Das Lied von der Erde Sony Classical Mozart & Rachmaninow: Klavierkonzerte Deutsche Grammophon

Mendelssohn: Sinfonien Nr. 1-5 Deutsche Grammophon

Meyerbeer – Grand Opera Erato New York Rhapsody Sony Classical

The Gundula Janowitz Edition Deutsche Grammophon

Neujahrskonzert 2017 Sony Classical

September 2017 concerti   35


Blind gehört

Ludwig Böhme (2. v. r.) und Tobias Plöche (r.) stellten sich unserem »Blind gehört«

»Wie ein Marmeladenbrot« Das Leipziger Calmus Ensemble hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass es erfährt, wer singt. Von Christian Schmidt

36  concerti September 2017

men singen – ein großer Vorteil für die Dramaturgie. Gelobt wird daher neben dem ungemein schlanken, fast asketischen Ton vor allem die Breite des Repertoires. Über die Jahre haben sie zahlreiche Kompositionsaufträge vergeben und arrangieren fleißig selbst. Wandelbarkeit, unbedingte Qualität und herzblütige Innigkeit – ein überzeugendes Erfolgskonzept. Einen Teil ihrer Zeit widmen die fünf Leipziger auch der Nachwuchsförderung. Im Interview stellen sich Bariton Ludwig Böhme und Tenor Tobias Pöche mit großem Vergnügen ausgefallener Vokalmusik.

zum Ensemble

Unter anderem bei den Thomanern und Kruzianern genossen die Mitglieder des Calmus Ensembles ihre erste professionelle Gesangsausbildung. Der Schwerpunkt des Quintetts liegt auf der Vokalmusik von der Renaissance bis zur Romantik, doch auch Pop, Folk, Jazz oder Chanson gehören zum Repertoire des A-cappellaEnsembles, das sich auch immer wieder instrumentale Verstärkung holt, etwa beim MDR Sinfonieorchester oder der hr-Bigband.

Foto: Irène Zandel

S

ie sind sozusagen gerade volljährig geworden: Schier unglaubliche 20 CDs hat das Leipziger Calmus Ensemble in ihren 18 Jahren aufgenommen und renommierte Preise eingeheimst – und trägt zudem den guten Ruf der Musikstadt Leipzig in alle Welt. Anders als die Kollegen vom gleichfalls in Leipzig beheimateten Ensemble Amarcord, das sich dereinst (wie auch das Calmus Ensemble) aus ehemaligen Thomanern rekrutierte, können die Calmusianer durch eine Sopranistin als Primaria und einen Countertenor auch Literatur für gemischte Stim-


Farmer: Fair Phyllis Affabre concinui AC 2002

Ludwig Böhme: Ein Klassiker der WorkshopLiteratur, den hören wir oft, wenn wir Chöre oder Ensembles unterrichten, weil englische Madrigale sehr ergiebig sind, was Griffigkeit und musikalische Affekte betrifft. Tobias Pöche: Das ist sicherlich kein englisches Ensemble, die Aussprache wirkt leicht gestelzt, kurz vor dem Schlussakkord wurde noch geatmet. LB: Und vielleicht ein bisschen sportlich im Tempo. Gerade für Chöre ist der Dreiertakt in der Mitte eine Herausforderung, man muss die Temporelation plausibel gestalten. Ist aber ein schöner Klang, reines Männerensemble mit zwei Countertenören. Hast du eine Idee? TP: Klingt nach osteuropäischem Akzent. Klar von den King’s Singers inspiriert. Affabre? Das haben wir schon mal gehört. LB: Ich muss doch zum Anfang sagen, dass ich mit Kritik an Kollegen sehr vorsichtig bin. Als Musiker steckt man sehr viel Herzblut hinein, und dann kommt jemand und kann mit zwei, drei Worten die ganze Arbeit zunichtemachen. Das wäre bei handwerklichen Dingen völlig berechtigt, aber wenn es rein um Ästhetik geht, kränkt ein Verriss. Unseren Geschmack bringen wir bei Calmus in unseren eigenen Aufnahmen zum Ausdruck, was nicht unbedingt meinem persönlichen entsprechen muss. Unseren grundsätzlichen künstlerischen Output entscheiden wir zusammen. Bach: Matthäuspassion, „Befiehl du deine Wege“ Thomanerchor Leipzig, Gewandhaus­ orchester Leipzig, Christoph Biller (Leitung) Rondeau 2007

TP: Sind das die Thomaner oder die Kruzianer? LB: Also wenn es die Thomaner sind, ist die Aufnahme schon älter, vielleicht aus der Ära Mauersberger, weit vor meiner Zeit. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass die Fermaten in den Chorälen so lange ausgehalten wurden. Biller hat das damals nicht einheitlich gemacht und eher nach Affekt gestaltet. TP: Ich war ja Kruzianer, vom Klang her würde ich eher Kreuzchor sagen. LB: Ein Knabenchor ist ja noch September 2017 concerti   37


Blind gehört

mehr als ein Vokalensemble Phasen unterworfen, da er sich ständig verjüngt und jedes Jahr seine Besetzung ändert – und damit auch seinen Klang. TP: Generell finde ich, dass die Thomaner eher härter und klarer klingen, die Kruzianer eher weich. Es darf nicht zu roh, zu derb werden. LB: Hm, die Rezitativbehandlung könnte doch Biller sein, aber der Chorklang ist mir für die Thomaner zu wenig prononciert. Doch? Von 2007? Krass. Muss live sein. LB: Neben Calmus bin ich auch Chordirigent: Klar probiert man auch Sachen aus, man verändert sich. Das habe ich sowohl aus der Zeit im Knabenchor erfahren, die uns beide sehr geprägt hat, als auch aus meinem Studium bei Biller. Hochinteressant, das zu hören. Ich bin jetzt 38, in der Mitte des Lebens. Da fängt man an zu spüren, wie stark einen diese Erlebnisse aus der Kindheit noch heute beeinflussen. Die Musik, die ich damals gesungen habe, ist mir viel klarer in Erinnerung als manches Werk, das wir heute aufführen. TP: Die unbewusst eingeprägte Musikalität bleibt lebenslang hängen. Silcher: In einem kühlen Grunde Die Singphoniker (aus dem Album „Deutsche Volkslieder“) Oehms Classics 2012

LB: Die Art zu singen erinnert an Singer Pur oder Singphoniker. Das liegt nah beieinander. TP: Ja, im Unterbau. Das ist so eine südwestdeutsche Art der Vokalkunst, die sehr sängerisch, weich und auf Legato ausgelegt ist und sehr viel Individualismus zulässt. Relativ solistisch, 38 concerti September 2017

aber trotzdem verschmelzend. LB: Das wäre jetzt der Kontrast zu den King’s Singers, bei denen jede Farbe klar definiert und aufeinander abgestimmt ist: ein schöner gemeinsamer Klang, aber nicht überdiszipliniert. Suchoň: Ej, dziny, dziny The Gentlemen Singers (aus dem Album „LIVE“) Bohemia Music 2005

LB: Man merkt, dass es live ist, klingt baltisch oder skandinavisch. TP: Ich tippe auf Südosteuropa, war mir zu wenig Knack für den Norden. LB: Bei Vokalensembles übertönen die hohen Stimmen häufig das Fundament, das wurde hier aber schön austariert. Ich vermute mal einen modernen Komponisten, knüpft an Kodály an. Stellt sich nur die Frage: Muss man eigentlich Live-CDs mit Vokalmusik herausgeben? Die Priorität bei einem Konzert ist, den Zuhörer unmittelbar zu erreichen, der vielleicht bis zu 60 Meter entfernt sitzt. Da deklamiert man schon ganz anders. Im Studio vibriert das Mikrofon, wenn man es nur ansieht. Die Unterschiede sind gewaltig. Beides gleichermaßen gut abzubilden, Konzert und CD, geht eigentlich nicht, das ist auch der Nachteil von Rundfunkmitschnitten. Caldara: Ave maris stella Vokalakademie Berlin (aus dem Album „Salve Regina“) Rondeau 2016

TP: Ein italienischer unbekannter Meister, würde ich sagen. Diese Art von Musik

gibt es ja auch en masse von mitteldeutschen Komponisten. Klingt immer schön und nett, reißt mich aber nicht vom Hocker. Das ist aber wirklich nicht negativ gemeint. LB: Vielleicht kann man es so vergleichen: Wenn ich mir jeden Morgen am Frühstückstisch mein Marmeladenbrot schmiere, ist das auch eine sehr schöne Sache, kein kulinarischer Hochgenuss und nichts, worüber ich dauernd nachdenke, aber es gehört irgendwie dazu. Rheinberger: Abendlied Dresdner Kreuzchor (aus dem Album „800 Jahre Dresdner Kreuzchor“). Berlin Classics 2016

LB: Das ist nun ein Stück, was man in- und auswendig kennt … TP: … durch alle Stimmen hindurch … LB: Ich bin ja mit einem Ensembleklang enger vertraut als mit einem Knabenchor und staune immer wieder, wie unterschiedlich das Resultat sein kann. Eine grundsolide Aufnahme, es ist alles so gemacht, wie es dasteht. Ich kenne die Partitur bis ins Detail. Präsenter Bass, nicht zu dominanter Sopran, das finde ich eigentlich gut. Trotzdem gefällt es mir solistisch besser, weil man dann durch die individuelle Subjektivität noch eine andere Innigkeit vermitteln kann. Rheinberger wird immer noch schwer unterschätzt. TP: Das waren jetzt die Kruzianer, oder? Das ist ja einer der Lieblingshits für alle Chorsänger. Traditional: Khöömei Huun-Huur-Tu (aus dem Album „60 Horses In My Herd“) Shanachie 2009


LB: Der Obertongesang ist inzwischen sehr beliebt und kein Geheimtipp mehr. Ich kann das allerdings nicht. TP: Huun-Huur-Tu war schon hier in Leipzig beim A-cappella-Festival zu Gast: sehr beeindruckend. Eine ganz andere musikalische Welt! LB: Ich glaube grundsätzlich, dass man Folklore zwar fördern, aber nicht forcieren kann, entweder sie passiert oder sie passiert nicht – aus innerem Antrieb. Meine eigene musikalische Heimat definiert sich eher durch unsere kunstmusikalischen Wurzeln. Von da aus machen wir unsere Ausflüge in andere Welten. Konzert-TIPPs

Füssen Sa. 8.9., 20:00 Uhr Christuskirche Mitten im Leben 1517. Calmus Ensemble Weitere Termine: Marienberg Sa. 9.9., 20:00 Uhr St. Marienkirche

B E RNS T EIN K O L J A HAYDN BL ACHER LEONARD BERNSTEIN Serenade

JOSEPH HAYDN Violinkonzert C-Dur Kolja Blacher (Violine & Leitung) Württembergisches Kammerorchester Heilbronn

Wittenberg So. 22.10., 17:00 Uhr Schlosskirche Pirmasens Sa. 28.10., 20:00 Uhr Festhalle Berlin Sa. 25.11., 19:00 Uhr Rathaus Reinickendorf Bocholt So. 17.9., 17:00 Uhr Christuskirche Luthers Lieder. Calmus Ensemble Weitere Termine:

ÜBERALL ICH AB ERHÄLTL

mber 8. Septe 2017

SACD Bestellnr.: COV 91711

Bad Oeynhausen Fr. 20.10., 20:00 Uhr Ev. Kirche Eidinghausen Lindau Di. 28.11., 19:30 Uhr Stadttheater Merseburg Do. 21.9., 21:30 Uhr Dom Die deutsche Doppelchörigkeit Erfurt Sa. 30.9., 19:30 Uhr Reglerkirche Festival Güldener Herbst Dresden Do. 12.10., 20:00 Uhr & Fr. 13.10., 22:00 Uhr Frauenkirche Calmus Ensemble Düsseldorf Sa. 21.10., 19:00 Johanneskirche Madrigals of Madness Haldensleben So. 5.11., 16:00 Uhr Schinkel-Simultan-Kirche Calmus Ensemble CD-TippS

Luther Collage Calmus Ensemble Carus

Konzert zur CD: 2017 // 17 Uhr So 10. September mmer Hohenloher Kulturso al nt Kloster Schö

Nachtgedanken Werke von Banter, Dediu, Lahusen u. a. Elke Heidenreich (Rezitation), Calmus Ensemble Carus

www.wko-heilbronn.de . www.covielloclassics.de


multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet

3sat

Luciano Pavarotti Sa. 2.9., 22:45 Uhr Themen­ abend Seinen größten Auftritt musste sich Pavarotti mit zwei weiteren Alpha-Tenören teilen, als er zur Fußball-WM 1990 in Italien unter der Losung „Die drei Tenöre“ vor einer Milliarde TV-Zuschauer auftrat. Pavarottis 10. Todestag begeht 3sat mit bislang unveröffentlichen Konzertmitschnitten des Trios. Um Mitternacht folgt dann Esther Schapiras Doku „Luciano Pavarotti“. Arte

Maria Callas So. 10.9., 18:20 Uhr Stern­ stunden der Musik Arte blickt anlässlich des 40. Todestages der Primadonna assoluta auf das Jahr 1964 zurück, das aufgrund von Skandalen und Affären der Tiefpunkt und gleichzeitig aufgrund ihrer sensationellen Tosca am Royal Opera House den Höhepunkt ihrer Karriere markierte.

Online: Zweimal Bruckner

Berlin gegen München

Anton Bruckner, wie ihn der Wiener Maler Ferry Beraton sah

D

er eine hat die Gesamteinspielung hinter sich, der andere vor sich. Mit dem Orchestre de la Suisse Romande nahm Marek Janowski alle neun Sinfonien auf. Nach dem letzten Konzert als Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin kehrt er gleich wieder nach Berlin zurück,

wenn er mit den Philharmonikern die vierte Bruckner-Sinfonie dirigiert (16.9., 19 Uhr). Valery Gergiev wiederum startet am 25. September (19:30 Uhr) den Bruckner-Zyklus dort, wo der Komponist beigesetzt ist: im Stift St. Florian bei Linz. Dass er mit den Münchner Philharmonikern einen Klangapparat leitet, der als führend in der Bruckner-Interpretation gilt, ist ein Indiz, dass Janowskis Gesamteinspielung bald Konkurrenz bekommt. Einen ersten Vergleich kann man im Livestream mitverfolgen. Berliner Philharmoniker: www.digitalconcerthall.com Münchner Philharmoniker: www.telmondis.fr

Arte

Joyce DiDonato Online: Serie »Besondere Musikinstrumente«

Sonate für Schreibmaschine Musikinstrument ist ein Jedes kleines Wunder und gehört So. 24.9., 18:25 Uhr Konzert Die Pariser Terroranschläge vom 13. November 2015 veranlassten Joyce DiDonato zum Album „In War & Peace“. Dieses war die Grundlage für ihr aufwändig ­insziertes Rezital mit Barockarien im Gran Teatre del Liceu in Barcelona. Vivienne Westwood designte die Roben des Abend.

40 concerti September 2017

dementsprechend gewürdigt – auch die Raritäten. Deshalb stellt die concerti-Redaktion in einer Serie abseitige oder längst vergessene Instrumente genauer vor: Warum wurden sie erfunden? Welche Werke wurden für sie geschrieben? Warum haben sie sich nicht als

Masseninstrument durchsetzen können? Und wie werden sie eigentlich gespielt? Begleiten Sie uns auf unserer spannenden Musikinstrumentenreise vom Carillon über die Maultrommel und Schreibmaschine bis hin zur Wagner-Tuba. Zu finden auf: www.concerti.de

Fotos: Simon Pauly, gemeinfrei, Royal Opera House London, SWR/Schwetzinger Festspiele

TV-Tipps


Kino: Die Zauberflöte in Covent Garden

Tamino in der Seifenkiste

J

edem Anfang wohnt ein Zauber inne. Wobei jener Flötenzauber aus Mozarts letzter Oper zwar zu Beginn thematisiert und auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft wird (mit den gezähmten Wildtieren als untrüglichem Lackmustest – siehe 1. Aufzug, 5. Szene), jedoch erst gegen Ende der Oper für deren freudigen Ausgang sorgt. Für alle cineastisch veranlagten Opernfans wiederum markiert die Übertragung von Mozarts Zauberflöte den Beginn der neuen Spielzeit in Covent Garden. Doch nicht nur fürs weltweite Publikum, sondern auch für den großen Teil der Sänger wohnt diesem Abend besagter Zauber inne: Mauro Peter (Tamino), Mika Kares (Sarastro), Sabine Devieilhe (Königin der Nacht) und Christina Gansch (Papagena) stehen am 20. September erstmals auf der Bühne des

hehren Royal Opera House (ROH). Mit Siobhan Stagg (Pamina), Roderick Williams (Papageno) und Peter Bronder (Monstatos), der im letzten Jahr 30-jähriges Bühnenjubiläum feiern durfte, sind also die ROH-erprobten Hauptdarsteller in der Minderzahl. Fast schon ein Klassiker hingegen ist die Produktion selbst, geht doch David McVicars fantasievolle Regiearbeit nun schon ins 15. Jahr. Gewissermaßen ist dies der Lohn dafür, dass der schottische Opernregisseur den höllisch schweren, aber Mozart-typischen Balanceakt zwischen fast schon infantiler Komik und intellektuellem Ernst mit bezwingender Leichtigkeit meistert vor der Kulisse einer kunterbunten Märchenwelt mit tanzenden Fantasie-Tieren, fliegenden Seifenkisten und herrlich schrillen Kostümen.

Radio-Tipps NDR XXX Kultur

Saisoneröffnung Headline

Fr. 19:00 Uhr Uhr LiveMedia aus der Ta. 1.9., 00.10., 00:00 et, Spielstätte Nim vellaborem Elbphilharmonie Das Residenz­ quasped enitia ris earis eaturio orchester der Elbphilharmonie bereped quiris eaturio ber­essenti röffnet seine Saison mit Beethoeped 4. quSinfonie nditis imusaec tioris eavens und einer neuen turio ssenti berris eaturio Fassung von Beethovens Schauspielmusik Egmont, für die es den XXX Schauspieler Klaus Maria Brandauer gewinnnen konnte.

Headline

Deutschlandfunk Ta. 00.10., 00:00 UhrKultur Media Spielstätte Nim vellaborem et, Einstand quasped enitianditis imusaec tioris eaturio ssenti Uhr bereped So. 17.9., 20:03 Livequias aus nonsed quuntur aut aut quaeris der Berliner Philharmonie Mit eaturio ssentides bereped quiav drei Werken 20. Jahrhunderts sowie Beethovens 5. Sinfonie beXXX Vladimir Jurowski ganz offiginnt ziell seine mit Spannung erwarteHeadline te Tätigkeit als Chefidirigent und Ta. 00.10., 00:00 künstlerischer LeiterUhr desMedia Berliner Spielstätte Nim vellaborem et, Rundfunk-Sinfonieorchesters. quasped enitianditis imusaec tioBr-Klassik nonsed quuntur aut aut quaeris eaturio ssenti bereped quiavv

Oper – Macht – XXX Propaganda Fr. 22.9., 19:05 Uhr Musik-­ Headline Feature Hochkultur in Zeiten der Headline Reichsparteitage: Autor Wolfang Ta. 00.10., 00:00 Uhr Schicker beleuchtet das Media komplexe vellaborem et, Spielstätte Nim Spannungsfeld des Nürnberger quasped enitianditis imusaec Opernhauses zwischen Kunst-tiononsed quuntur aut aut quaeris und Machtanspruch, zwischen eaturio ssenti quiave kultureller undbereped politischer Inszenierung im Dritten Reich. XXX Deutschlandfunk

Headline Hymnen auf Uhr denMedia Ta. 00.10., 00:00 Nim vellaborem et, Spielstätte Roten Oktober

Tamino in der Glaskugel, der Hölle Rache im Herzen: Die Königin der Nacht sucht nach ihrer Tochter Mi. 20.9., 20:15 Uhr Teilnehmende Kinos: www.roh.org.uk/cinemas

quasped enitianditis imusaec tioDo. 28.9., 22:05 Uhr ris eaturio ssenti bereped quias Historische Aufnahmen Die eaturio ssenti bereped quiav russische Oktoberrevolution, die sich 2017 zum hundertsten Mal XXX jährt, brachte mit Schostakowitsch, Prokofjew oder Chatschaturjan Headline eine Komponistengeneration herTa. 00.10., 00:00 Uhr Media vor, die auf ihre ganz eigeneSpielArt stätte Nim vellaborem et, ris auf eadie „Umwertung aller Werte“ turiomusikalischen ssenti berepedIdeen quiasund estor ihre aut anda nonsent modist, non Kompositionen münzte.

September 2017 concerti   41


ANZEIGE

Diesen Monat neu auf concerti.de/lounge: Perfekter Klang im Wohnzimmer NEUE PRODUKTE Wer klassische ­Musik in den eigenen vier Wänden bestmöglich genießen möchte, kommt an hochwertigen Lautsprechern nicht vorbei. Dass solche Klangwunder auch noch formschön sein können, zeigt der ­BeoLab 50 von Bang & Olufsen.

Clips gegen Schwarzarbeit Reportage Dass die Minijobzentrale seit geraumer Zeit mit der Augsburger Puppenkiste zusammenarbeitet, ist längst bekannt. Aber wie entstehen die Puppenclips gegen Schwarzarbeit eigentlich? Wir durften einen Blick hinter die Kulissen der Produktion werfen.

Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Redaktion Jörg Roberts (Chef vom Dienst), Maximilian Theiss (Textchef, MT), Ninja Anderlohr-Hepp (Ressortleitung), Peter Krause (Ressortleitung Oper, PK), Sören Ingwersen (Textredaktion), Verena Kinle (Bildredaktion), Julia Hellmig, Julia Oehlrich, Insa Axmann, Johann Buddecke (JB), Irem Çatı, Hannah Duffek, Nicolas Furchert, Hannah O’Neill, Nicole Korzonnek Autoren der aktuellen Ausgaben Frank Armbruster (FA), Christina Bauer, Helge Birkelbach, Roland H. Dippel (RD), Verena Düren, Andreas Falentin (AF), Dorothe Fleege, Christoph Forsthoff, Reinald Hanke, Katherina Knees, Christian Lahneck (CL), Sabine Näher, Georg Pepl, Helmut ­Peters, Teresa Pieschacón Raphael, Elisa ­Reznicek, Antje Rößler, Burkhard Schäfer, Stefan Schickhaus, Christian Schmidt, Sigrid Schuer, Dr. Eckhard Weber (EW) Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers, Matthias Hirt Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck & Verarbeitung Mayr Miesbach GmbH Anzeigen Felix Husmann (Leitung) Tel: 040/22 86 886-20 f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Klassikveranstalter, Festivals & Musikindustrie) Tel: 040/22 86 886-16 m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) Tel: 040/22 86 886-32 g.heesen@concerti.de Heidi Meyer (Anzeigen- und Vertriebsassistenz) Tel: 040/22 86 886-18 h.meyer@concerti.de

Gut bei Stimme im Radio

Melanie Berndt (Anzeigendisposition) Tel: 040/22 86 886-27 m.berndt@concerti.de

REPORTAGE Für Radiomoderatoren ist das stundenlange Sprechen im Studio wie ein Marathon für ihre Stimme. Wie halten sie eine mehrstündige LiveSendung durch? Um das herauszufinden, haben wir einen Moderator einen Tag lang begleitet.

Business Development & Vertrieb Stefan Brettschneider

Klassik macht gesund RATGEBER Klassische Musik ist nicht nur inspirierend und wunderschön – sie hat auch erstaunliche Auswirkungen auf unseren Körper. Wie Bach, ­Mozart und Co. die Medikamentengabe nach OPs reduzieren oder warum Klassik sogar bei Parkinson hilft, erfahren Sie in unserer Lounge. 42 concerti September 2017

Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de

Heftauslage vertrieb@concerti.de Abonnement concerti Media GmbH · Postfach 100 544, 20004 Hamburg · Tel: 040/228 688 688 Fax: 040/228 688 617 · abo@concerti.de Standard-Jahres­abonnement: 25 € frei Haus Erscheinungsweise elf Mal jährlich, Ausgabe Oktober ist erhältlich ab 22.9. IVW geprüfte Verbreitung II/2017: 167.220 Exemplare Redaktionsschluss Immer am 15. des Vor-Vormonats, bitte senden Sie Ihre Termine an: termine@concerti.de. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Zusatz Der Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung für die angegebenen Daten. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt oder durch Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Alle Rechte: concerti Media GmbH

Fotos: ang & Olufsen, shutterstock (3)

concerti lounge

Impressum


Premieren Musiktheater Der Freischütz Romantische Oper von C. M. von Weber ML: Domonkos Héja, I & K: Hinrich Horstkotte 01.10.2017 | martini-Park Roxy und ihr Wunderteam Operette von Paul Abraham ML: Lancelot Fuhry, I: Martin G. Berger 09.12.2017 | martini-Park Prima Donna (DE) Oper von Rufus Wainwright ML: Lancelot Fuhry, I: Hans Peter Cloos 03.02.2018 | martini-Park La forza del destino Oper von Giuseppe Verdi ML: Domonkos Héja, I: André Bücker 24.03.2018 | martini-Park Solaris (DE) Oper von Dai Fujikura ML: Lancelot Fuhry, I: Dirk Schmeding 18.05.2018 | martini-Park Herz aus Gold (UA) Das Fugger-Musical K: Stephan Kanyar, T: Andreas Hillger, ML: Domonkos Héja, I: Holger Hauer, C: Ricardo Fernando 30.06.2018 | Freilichtbühne am Roten Tor

Foto: Jan-Pieter Fuhr

Die große Wörterfabrik Kinderoper von Martin Zels I: Aileen Schneider 21.04.2018 | Orchesterprobenraum www.theater-augsburg.de Besucherservice 0821 324 49 00


In Kooperation mit Trafalgar Releasing


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.