concerti Ausgabe Hessen Januar 2019

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

Januar 2019

Mit Regionalteil Hessen

222 Konzert- UNd Operntermine

Budapester Frühlingsfestival Ein Fest für Ohr und Auge trio con brio copenhagen Blind gehört: »Das ist wie bei Tetris!«

Robin Ticciati

»Vertraut mir einfach – und ich vertraue euch!«

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Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser, die Champagnergläser der Silvesterparty müssen Sie erst gar nicht in den Schrank zurückstellen, denn 2019 wird ein Jubeljahr für die Operette: Mit Franz von Suppé und Jacques Offenbach wären zwei der wichtigsten Vertreter dieser Gattung zweihundert Jahre alt geworden. Doch lohnt sich in diesem Monat nicht nur der Blick zurück auf das Vergangene, denn im Januar erwartet uns ein Reigen an zeitgenössischen Opern, den wir in unserer Premierenvorschau präsentieren (Seite 20). Eine eher kurze, jedoch glorreiche Vergangenheit Gregor Burgenmeister hat indes die Klais-Orgel der Elbphilharmonie, die Herausgeber/Chefredakteur seit nunmehr genau zwei Jahren Organisten und Orgelfans aus aller Herren Länder magisch anzieht – für uns Grund genug, mit einem Fachmann in die Orgel zu steigen und diese genau unter die Lupe zu nehmen (Seite 24). Eine noch kürzere Vergangenheit als die Orgel der Elbphilharmonie hat Robin Ticciati – zumindest als Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin. Mit erst 35 Jahren kann der Brite bereits auf eine so lange wie erfolg­ reiche Karriere zurückblicken. Seit seinem Amtsantritt im Herbst 2017 harmonieren Orchester und Dirigent hervorragend miteinander, wie Ticciati in unserem Interview erklärt (Seite 10). Beste Voraussetzungen also für eine glorreiche Zukunft.

Fotos: Ivo von Renner; Titelfoto: Marco Borggreve

Ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr wünscht Ihnen Ihr

Publikum des Jahres 2018

Nach sechswöchiger Votingphase stehen die zehn Nominierten zum Publikum des Jahres 2018 fest. Die Veranstalter können sich nun stellvertretend für ihr Publikum bewerben, am 21. Februar gilt es dann, die Jury unter dem Vorsitz von Nils Mönkemeyer in den Kategorien Treue, Begeisterung, Aktivität und Altersstruktur zu überzeugen.

Festspielhaus Baden-Baden Hessisches Staatstheater Konzerthaus Dortmund Orchester im Treppenhaus Pierre Boulez Saal Rheingau Musikfestival Singakademie zu Berlin Staatstheater Kassel Südwestdeutsches Kammerorchester Weilburger Schlosskonzerte Januar 2019 concerti   3


Inhalt

3 Editorial 6 Kurz & Knapp 8 Durch den Monat

mit dem Fauré Quartett

10 »Vertraut mir einfach –

und ich vertraue euch!« interview Robin Ticciati über seine erste Zeit als Chefdirigent des DSO, die sofort von wechselseitiger Nähe und Anerkennung geprägt war

14 Inszenierung des Monats 18 Bayreuth und noch weiter

Feuilleton Regisseur Yuval Sharon

überzeugt an europäischen Bühnen mit seinen werknahen Inszenierungen

20 Neue Töne

8

Fauré Quartett Seit fast 30 Jahren freundschaftlich verbunden

kolumne Die Opernbühnen warten im Januar mit Uraufführungen und Inszenierungen von Opern des 20. Jahrhunderts auf

Regionalseiten An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region

24 Die Königin der Elbphilharmonie Reportage Ein Vorort-Besuch der

Klais-Orgel in Hamburgs neuem Wahrzeichen

28 Ein Fest für Ohr und Auge

Festivalguide Das Budapester Frühlings-

2 CD-Rezensionen 3 35 Top 20 Klassik-Charts 36 »Das ist wie bei Tetris!«

36

Trio con Brio Copenhagen Musikalisches Familienunternehmen

4  concerti Januar 2019

Blind gehört Das Trio con Brio Copenha-

gen hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass es weiß, wer spielt

40 Multimedia-Tipps 42 Impressum

Fotos: Tim Klöcker, Nikolaj Lund

festival wandelt auf den Spuren von Liszt


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RING-ZYKLEN 2019 JANUAR

05.01. | 18 Uhr 12.01. | 16 Uhr 19.01. | 16 Uhr 26.01. | 16 Uhr

PFINGSTEN 30.05. | 18 Uhr 01.06. | 16 Uhr 08.06. | 16 Uhr 10.06. | 16 Uhr

OSTERN

18.04. | 18 Uhr 19.04. | 16 Uhr 20.04. | 16 Uhr 22.04. | 16 Uhr

T I C KE T S U N D INFOS 0 3 7 1 4 0 0 0 -4 3 0 | TH E AT E R-CHE M N IT Z.D E

Foto: Siegfried © Nasser Hashemi

DAS RHEINGOLD DIE WALKÜRE SIEGFRIED GÖTTERDÄMMERUNG


kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

Dvořák: Sinfonie Nr. 9 »Aus der neuen Welt«

I

mmer wenn ich diese Sinfonie hö­ re, löst sie in mir eine Bandbreite an Emotionen aus. Das liegt auch an Dvořák selbst, der es zu einer Praxis machte, Volksmusik in klassi­ sche Musik zu integrieren. Dafür wurde er 1892 sogar als Experte in die USA eingeladen, um der dorti­ gen Kunstmusik eine nationale

Der israelische Mandolinist Avi Avital

Identität zu geben. Dvořák beo­ bach­tete und saugte alle neuen Eindrücke in sich auf und kompo­ nierte so seine neunte Sinfonie. Das ist ein sehr interessantes Experi­ ment, aus dem eine der besten Sin­ fonien der Welt entstanden ist. Für mich als Mandolinist ist dieses Werk deshalb so besonders, weil es genau diese Verbindung zwischen Volks- und klassischer Musik dar­ stellt – genau wie die Mandoline, die immer eine Assoziation zur Fol­ klore vermittelt. Seit der Arbeit an meinem Album „Between Worlds“ beschäftige ich mich viel mit klassi­ schen Werken, in denen Volksmusik eine Rolle spielt. Obwohl Dvořák damals ein sehr hohes Gehalt be­ kam, litt er furchtbar unter seinem Heimweh und kehrte nach nur drei Jahren wieder nach Prag zurück. Für mich steckt in dieser Sinfonie mehr das Gefühl von Nostalgie und Sehnsucht als die Entwicklung ei­ nes neuen amerikanischen Klangs. Und dieser Aspekt berührt mich sehr, da Nostalgie und die Sehn­ sucht nach Hause auch Themen in

meinem eigenen Leben sind: Einer­ seits habe ich die Möglichkeit, die Welt zu entdecken, andererseits ist da immer die Suche nach meinen Wurzeln. Dennoch ist der Drang, mit meiner Musik durch die Welt zu touren, zurzeit noch stärker als der­ jenige, nach Hause zurückzukehren.

50

Jahre ist es her, dass der spanische Startenor Plácido Domingo zum ersten Mal an der New Yorker Metropolitan Opera sang. Sein Debüt gab er im Herbst 1968 in der Rolle des Maurizio in Fran­ cesco Cileas Adriana Lecouvreur. Zum runden Jubiläum überreichte ihm der Direktor des Hauses Peter Gelb nun ein Stück des Bühnen­ bodens.

... Musik ist eine Reflexion der Zeit, in der sie entsteht ...

Konsumfördernde Klassik Wer beim Einkaufen Klassik hört, greift öfter zu teuren Produkten. Das jedenfalls behauptet die schwedische Forscherin Pernille K. Andersson. In einer Studie fand sie heraus, dass viele Menschen klassische Musik unterbewusst mit hoher Qualität und Lebensart in Verbindung setzen. Wer also in Geschäften einkauft, in denen Bach, Mozart und Co. gespielt werden, assoziiert das Angebot automatisch mit höherem Wert. Laut Anderssons Studie erhöht sich damit auch die Bereitschaft, mehr Geld auszugeben. Also aufgepasst, was beim nächsten Einkaufsbummel aus den Lautsprechern tönt! 6  concerti Januar 2019

Fotos: Harald Hoffmann/DG, shutterstsock (2), Thilo Braun

Diana Ross, Sängerin und Musikproduzentin


3 Fragen an ... Eleonore Büning

Die Musikjournalistin veröffentlichte jüngst ihr Buch Sprechen wir über Beethoven (Benevento)

Ihr neues Buch trägt den Untertitel »Ein Musikverführer«. Muss man die Menschen überhaupt noch zu Beethoven verführen? Unbedingt! Es gibt von Beethoven so viele Werke, die noch zu wenig bekannt sind. Was ist beispielsweise mit den Streichtrios oder den über achtzig Liedern, die er komponiert hat? Beethoven stellt viel mehr dar, als es der Mythos um seine Person eigentlich zulässt.

Ein älteres Buch von Ihnen heißt »Wie Beethoven auf den Sockel kam«. Ich wollte wissen, wie es dazu kommen konnte, dass Beethoven 1790 in Wien noch ein Komponist unter vielen war und fünfzehn Jahre später zum „Grökoz“, einem „größten Komponisten aller Zeiten“ werden konnte. Ich fand heraus, dass der Beethovenmythos maßgeblich in Berlin entstanden ist, in der Berliner Allgemeinen Musikalischen Zeitung. Das hatte natürlich auch politische Gründe.

Wie ist denn Ihre Sicht auf Beethoven? Es gibt Werke von ihm, die ich auf eine einsame Insel mitnehmen würde, z.B. fast alle Klaviersonaten. Andere halte ich nicht für ganz so gelungen, weil sie Gelegenheitswerke oder eine Vorstufe zu etwas Größerem waren. Aber es gibt von Beethoven eine unendliche Fülle an Stücken, die uns immer wieder etwas Neues zu sagen haben. Keine Frage: Ich liebe seine Musik – so, wie ich die von Schubert, Mozart, Mahler und Brahms auch liebe.

OSTERFESTIVAL IN AIX-EN-PROVENCE

A LO N D R A D E L A PA R R A • A R C A D I V O LO D O S RENAUD CAPUÇON • STAATSKAPELLE DRESDEN ROLANDO VILLAZÓN • L AHAV SHANI • GEORGE LI TEODOR CURRENTZIS • WIENER SYMPHONIKER D A N I E L LO Z A KO V I C H • CAMERATA SALZBURG...

festivalpaques.com Alondra de la Parra © Óscar Turco


Kurz & Knapp

Durch den Monat mit dem Fauré Quartett Berlin  1.1.

E

in frohes und fulminantes Neues Jahr beginnt! Die Proben des ­Fauré Quartetts werden erst mal in Ruhe im Berliner Café „Double Eye“ eröffnet. Mit dem E-Scooter kommt man herrlich schnell von Kreuzberg nach Schöneberg, sogar als Bratschist!

S

chloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen bildet am 9.1. den Auftakt unserer „8-Schanzen-Tournee“, das lässt sich gut aushalten: Wer einmal auf den Wetterstein blickt, der wünscht sich, Künstler zu sein. Auch der Komponist Sven Helbig hat sich diesen Wunsch erfüllt, dessen famose „Pocket Symphonies“ wir mit ihm persönlich am Synthesizer performen. Flensburg  13.1.

M

an muss es logistisch nicht verstehen, aber der Weg in die Schweiz führt uns dieses Mal über Gütersloh, Flensburg und Eckernförde. Die zauberhafte Sopranistin Annette Dasch ist den Umweg unbedingt wert, auch wenn uns die Werther’sche Tragik dieser gemeinsamen Konzerte mit Brahms, Mahler und Wagner immer wieder an den Rand des Wahnsinns treibt. Seelische und körperliche Kraft spenden uns die leckeren goldenen Sprotten der Waterkant.

urück in die Alpen! Genf und Lausanne umrahmen neben den Konzerten des Fauré Quartetts eine Traumkulisse aus Weinbergen, dem Genfer See und der Porte de Soleil. Ganz zu Recht ein Unesco-Welterbe! Die von Gabriel Fauré so geliebte Stadt Annecy und ihre malerische Umgebung kann uns „... über unsern Alltag heben“, so wie unser Namenspatron es sich mit seiner Musik immer gewünscht hat. Wir werden versuchen, ihm gerecht zu werden.

Genf  16.1.

Mont Blanc  18.1.

W

ir sind bestimmt nicht zum Skifahren unterwegs, aber die Einladung des Mont Blanc kann man nicht ablehnen. Wir haben es uns an unserem freien Tag auch verdient, nachdem wir mit dem Quartett von Ernest Chausson gerade einen musikalischen Viertausender ­erklommen haben! Die Skitour durchs Vallée Blanche ­entschädigt für alle Strapazen dieser Welt.

D

ie letzte Etappe führt uns noch am 19.1. ins luxemburgische Esch, bevor es heimwärts geht. In Berlin werden wir uns schon ein paar Tage später wieder in einem Café verabreden, wenn es um die Vorbereitung einer ­ raufführung und einer USA-Tournee im Frühjahr geht. U

8 concerti Januar 2019

Fotos: Mat Hennek, privat (2), shutterstock, Marcus Gyger/Switzerland Tourism - BAFU

Z


Beethoven ist einzigartig. Sein Jubiläum wird einmalig. Feiern Sie Beethovens 250. Geburtstag vom 16. Dezember 2019 bis zum 17. Dezember 2020.

bthvn2020.de GefĂśrdert von:


Interview

»Vertraut mir einfach – und ich vertraue euch!« Robin Ticciati über seine erste Zeit als Chefdirigent des

Deutschen Symphonie-Orchesters, die sofort von wechselseitiger Nähe und Anerkennung geprägt war. Von Helge Birkelbach

Wie würden Sie Ihr Orchester beschreiben?

Der Name hört sich erst einmal schwer und gesetzt an. Das Orchester selbst steckt aber voller feiner Nuancen, gleich einem Parfüm. Es ist intellektuell und emotional sehr frei. Im philosophischen Sinne würde ich sagen: Es ist sehr wach. Ganz allgemein denke ich, es ist nicht gut, zu sehr festgelegt zu sein. Würden Sie sich selbst als neugierigen Menschen bezeichnen? 10 concerti Januar 2019

Ja! Und „suchend“, wie es ein schönes Wort aus der Romantik noch treffender beschreibt. Ich bin jetzt über ein Jahr Chefdirigent des DSO und kann sagen: Was meine Musiker antreibt, ist der unbedingte Wille, so nahe wie möglich an den Kern der Musik heranzukommen und die Entdeckungen auf dem Weg dorthin an

»Das Orchester steckt voll feiner Nuancen, gleich einem Parfüm« das Publikum weiterzugeben. Wir versuchen immer, das Maximum aus uns herauszuholen, und um das zu erreichen, muss man neugierig sein. Wir stellen nicht nur uns, sondern auch unserem Publikum Fragen, so dass es nach dem Konzert nicht einfach nur gut unterhalten oder vergnügt nach Hause geht, sondern diese Fragen in sich trägt. Es sind existenzielle Fragen, wenn wir es „richtig“ gemacht haben. Ein Künstler ist verantwortlich dafür, sein Publikum zu bewegen. Können Sie sich noch erinnern, was der erste Satz war, den Sie

als Chefdirigent an das Orchester richteten?

Das erste, was ich nach der Unterzeichnung meines Chefdirigentenvertrags, aber noch vor meinem offiziellen Amtsantritt mit dem Orchester unternahm, war keine Probe oder ein Konzert – es war die Einspielung unserer ersten gemeinsamen CD. Wir mussten sofort Gold finden! Ich sagte also: „Vertraut mir einfach – und ich vertraue Euch.“ Das hat hervorragend funktioniert. Debussy, Fauré, Ravel und Duparc: Für die beiden ersten CDs mit dem DSO haben Sie ausschließlich französische Komponisten aus der Zeit des Impressionismus ausgewählt. Warum dieser Fokus?

Dafür gibt es viele Gründe. Zum einen sollte es ein Repertoire sein, das mir besonders am Herzen liegt. Ich wollte dem Orchester mit Werken begegnen, die sich in meiner Vorstellung bereits voll entfaltet haben. Also Werke, über die ich in ihrer Tiefe eine Menge mitzuteilen weiß. Ein weiterer Grund war, dass das Orchester aus seiner Historie heraus sehr flexibel ist und einen weiten Bogen spannen kann, von der Alten Musik über die Klassik

Foto: Giorgia Bertazzi

R

obin Ticciati und das Deutsche SymphonieOrchester harmonieren prächtig miteinander. Nach der Veröffentlichung der zweiten CD darf man sich nun auf die anstehenden Konzerte freuen – und auf ein weiteres neues Album, das bereits im März erscheint. Warum dem gebürtigen Londoner der Start so gut gelang, wird im Interview schnell klar: Der junge Lockenkopf, gerade mal 35 Jahre alt, schafft mit seiner einnehmenden Art sofort Nähe. Seine ruhige Stimme blendet das städtische Treiben rund um das Caféhaus im Prenzlauer Berg vollkommen aus.


zur Person

Früh gereift: Bei seinem Debüt an der Mailänder Scala war der 22-jährige Ticciati der jüngste Dirigent in der Historie des Opernhauses. Neben seinen zahlreichen Gastdirigaten, unter anderem bei den Salzburger Festspielen, ist der 1983 geborene Dirigent seit 2014 Musikdirektor der Glyndebourne Festival Opera und seit 2017 Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Deutschen Symphonie-­Orchesters Berlin.

bis zum Zeitgenössischen. Ich wollte, dass es mit mir zusammen einen gewissen Stil weiterentwickelt, damit wir uns gegenseitig besser kennenler-

nen. Außerdem dachte ich mir: deutung zusammen. Als MusiFranzösisches Repertoire mit ker brauchst du Präzision zum einem deutschen Orchester Erkennen dieser Punkte, absounter der Leitung eines italie- lute Klarheit, um dann Atem, nisch-englischen Dirigenten – Freiheit und Raum daraus spredas ist doch eine wundervolle chen zu lassen. Das wollte ich Sache! Wir sind als Künstler in mit meinem Orchester entwider Welt zuhause. Hier sind wir ckeln. und teilen unsere Musik. Wenn wir Debussy oder Ravel spielen, „Aimer et mourir“ heißt Ihre schauen wir uns die Pinselstri- letzte CD mit dem DSO. Was che und Details dieser Kompo- ist musikalisch aufregender: sitionen an wie bei einem Ge- Liebe oder Tod? mälde von Seurat. Aus der Oh wow, was für eine Frage! Nähe betrachtet sind es ledig- Es ist eine Frage, die sich zum lich viele kleine Punkte. Aus Beispiel im Tristan wiederfinder Ferne setzt sich für den det: Ist die ultimative Liebe nur Betrachter dann aber plötzlich im Tod möglich? Oder wie Berdas ganze Bild und seine Be- lioz es ausdrücken würde: Es Januar 2019 concerti  11


Interview

ist nicht abstrakt, sondern eine sehr physische Sache. Als Perkussionist machst du aber nicht nur diese Erfahrung. Du sitzt ja ganz hinten und siehst, was um dich herum und im Orchester vor dir passiert. Das hat mich fasziniert.

Bild unterschrift temquam que cuptat aditat que vent uta

Sie sind seit über einem Jahr Chefdirigent des DSO. Was war die größte Überraschung in dieser Zeit?

(Denkt lange nach) Die Schwierigkeit bei dieser Frage liegt in dem Wort „Überraschung“ … Sagen wir lieber „Freude“. Und da ist eine Antwort ganz klar: Wie sehr ich mich sofort zu 12  concerti Januar 2019

Hause fühlte, als ich in der Philharmonie dirigierte. In einem Haus mit solch einer Geschichte. Es ist ein natürliches Gefühl, dazu sehr aufregend, mit meinem Orchester in der Philharmonie zu spielen. Das ging ganz schnell und war sofort intensiv. Es war wie Atmen. Sie studierten Violine, Klavier und Schlagzeug. Wie wirkt sich dieser Hintergrund auf die Auswahl der Werke aus, die Sie dirigieren?

Auf die spezielle Auswahl hat es heute keine Auswirkungen mehr. Aber es beeinflusst mich in meiner Tätigkeit als Dirigent zu wissen, wie es klingt, wie es sich anfühlt, wenn die Saite durch den Bogen oder durch die Taste am Klavier in Schwingung versetzt wird. Man kann sie anschlagen, berühren, darüberhuschen, streicheln. Dirigieren ist dagegen etwas Abstraktes. Schauen sie mal (bewegt die Hände wie beim Dirigieren). Und was hören Sie? Nichts! Ich brauche ein Orchester. Ein Instrument zu spielen,

Im Alter von 13 Jahren. Ich spielte im National Youth Orchestra of Great Britain, als der Dirigent, Sir Colin Davis, aufstand, die Arme weit ausbreitete und euphorisch zu einem der Klarinettisten blickte. Er sagte: „Ich hoffe, Sie genießen die Reise!“ Das war so spirituell, als ob wir nun aufbrechen würden, um den Heiligen Gral zu finden. Mir war sofort klar: Das will ich machen. Ich fühlte das. Ich wollte dieses große Meer vor mir haben, in die Wogen der Musik eintauchen. Aber aus umgekehrter Perspektive: nicht hinten sitzend als Perkussionist, sondern von vorne. Damals liebte ich es schon, mich zur Musik zu bewegen, aber ich wusste noch nichts über Interpretation. Tanzen Sie gerne?

Nein, überhaupt nicht. Ich habe mich oft gefragt, warum das so ist. Aber Dirigieren hat etwas Kontrolliertes, fast Skulpturales. Jede Millisekunde der Bewegung besitzt eine Bedeutung. Wenn es eine Formel für den Tanz gibt, etwas, das ich studieren kann, also zum Beispiel die Tanzschritte beim Samba oder beim Walzer, dann könnte ich es vielleicht lieben lernen. Aber ich habe es bislang noch nicht ausprobiert. Auf dem Podium ist mein Körper mein Instrument, ich bewege

Foto: Giorgia Bertazzi

sind die beiden „Flügel der Seele“, Liebe und Musik. Ich habe leider keine Antwort, die mit einer vergleichbaren Bedeutungsrelevanz aufwarten kann (lacht). Man kann die Frage auch gar nicht pauschal beantworten. Komponisten haben sich den großen Themen Liebe und Tod auf ganz verschiedene Weise genähert. In Pelléas et Mélisande greift Debussy die Idee aus dem Tristan auf. Wenn Pelléas, kurz bevor er von seinem Bruder erschlagen wird, singt: „Oh, oh! Alle Sterne fallen herab!“, und Mélisande ihm antwortet: „Auf mich auch! Auf mich auch!“, dann ist das ein musikalischer Liebesakt im Tod.

Wann entschieden Sie sich, Dirigent zu werden?


mich auf engstem Raum. Das funktioniert wunderbar. Und eins ist klar: Je älter man als Dirigent wird, desto mehr gilt die Erkenntnis: „Weniger ist mehr“. Jeder muss da durch. Es ist ein Prozess der physischen Verfeinerung. Man muss es konstant analysieren und seine Schlüsse daraus ziehen. Treiben Sie denn Sport?

Ich gehe gerne zu Fuß. Überallhin. Manchmal mit Kopfhörern, da höre ich beispielsweise Debussy oder Brahms. Da bin ich ganz in meiner eigenen Welt. Oder ich bin offen und der Umgebung zugewandt, ohne Musik. Ich kann problemlos vom einen auf den anderen Moment umswitchen. Ich erlebe die Menschen, das bunte Leben, die Natur um mich herum – oder eben in mir.

Konzert-TIPPs

Mo. 18.2., 20:00 Uhr Philharmonie Brahms-Perspektiven II. Nicolas Altstaedt (Violoncello), DSO Berlin, Robin Ticciati (Ltg). Brahms: Sinfonie Nr. 2, Dutilleux: Cellokonzert u. a.

Salzburg

Fr. 25.1., 19:30 Uhr Stiftung Mozarteum Mozartwoche. Louise Alder (Sopran), Chamber Orchestra of Europe, Robin Ticciati (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 36 „Linzer“, Arien u. a.

Fr. 22.2., 20:00 Uhr Philharmonie Brahms-Perspektiven III. Dorothea Röschmann (Sopran), DSO Berlin, Robin Ticciati (Ltg). Brahms: Sinfonie Nr. 3, Debussy: Jeux, Wagner: WesendonckLieder

Berlin Sa. 26.1., 20:00 Uhr Philharmonie Magdalena Kožená (Mezzosopran), Chamber Orchestra of Europe, Robin Ticciati (Ltg). Fauré: Pelléas et Mélisande op. 80, Berlioz: Les Nuits d’été op. 7, Mozart: Sinfonie Nr. 36 C-Dur „Linzer“

Sa. 23.2., 20:00 Uhr Philharmonie Brahms-Perspektiven IV. Rachel Harnisch (Sopran), Kristian Bezuidenhout (Klavier), DSO Berlin, Robin Ticciati (Ltg). Brahms: Sinfonie Nr. 4, Reimann: Fragments de Rilke (UA) u. a.

Köln So. 27.1., 18:00 Uhr Philharmonie Künstler & Programm siehe Berlin Hamburg Di. 29.1., 20:00 Uhr Laeiszhalle Künstler & Programm siehe Salzburg

CD-Tipps

Ravel: Daphnis & Chloé-Suite Nr. 2, Duparc: L’Invitation au voyage u. a. DSO Berlin, Robin Ticciati (Leitung). Linn

Berlin So. 17.2., 20:00 Uhr Philharmonie Brahms-Perspektiven I. Igor Levit (Klavier), RIAS Kammerchor, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Robin Ticciati (Ltg). Schütz: Das ist mir lieb, Schumann: Klavierkonzert a-Moll, Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll

Bruckner: Sinfonie Nr. 6 DSO Berlin, Robin Ticciati (Leitung). Erscheint am 8.3. bei Linn

15.2. – 2.3.

2019

FRANCO

FAGIOLI LAUREN

FAGAN

MAX EMANUEL

CENCIC HERVE

GENAUX NIQUET VIVCA

CHRISTOPHER

MOULDS ANNA

FUSEK

ANDREAS

SPERING DAVID

HANSEN SAMUEL

BODEN

DEBORAH

YORK LAUREN

SNOUFFER ANN

GEORGE

PETROU

HALLENBERG

ROMINA

BASSO

Januar 2019 concerti   13


Opern-Inszenierung des Monats

Helden schluchzen Elisabeth Stöppler beschert dem von vier Frauen in Szene gesetzten Chemnitzer Ring mit der Götterdämmerung ein fulminantes Finale. Von Roland H. Dippel

14 concerti Januar 2019


Weitere Opern-Kritiken finden Sie auf concerti.de/oper Januar 2019 concerti  15


Opern-Inszenierung des Monats

Pierre-Yves Pruvot (Gunther, links), Stéphanie Müther (Brünnhilde), Daniel Kirch (Siegfried)

WEITERE KRITIKEN

Ravenna 1.12.2018

Verdi-Feuer

16  concerti Januar 2019

ten Helden salbt und pflegt. Männlichen Trug und weibliche Wut lädt Stöppler mit pfeilgenauer Treffsicherheit und Detailschärfe auf. Und was für einen sagenhafter Partner hat Elisabeth Stöppler am Pult! Unter Guillermo García Calvo singt es aus der Robert-Schumann-Philharmonie mit jedem Bassklarinetten-Solo, jedem Tuba-Ton, jeder chromatischen Streicherlinie. Kein Sänger muss Angst haben vor schweißtreibenden Orchester­e rup­ tionen. Seine Wagner-Farben sind wie edle Orchideen unter dunkelgrauer Gaze. Das hat genüsslich qualvolle Dimen­ sionen wie eine lyrische Tragödie und steigert sich an den pompösen Stellen zu fahler Großartigkeit: Grausam, zutiefst bewegend, mit bohrender Intensität. Den Chemnitzer Ring sollte man erleben, mit allen Wonnen und Widersprüchen! Chemnitz 1.12.2018

Wagner: Götterdämmerung Guillermo García Calvo (Leitung), Elisabeth Stöppler (Regie), Daniel Kirch, Stéphanie Müther u. a. Weitere Termine: 22.12.2018, 26.1., 22.4., 10.6.2019

Oper Es ist der Abend der Ent­de­ ckungen. Hossein Pishkar am Pult entfacht dunkel flammendes VerdiFeuer, das von seinem fantastischen Theaterinstinkt zeugt. Und der junge Andrea Borghini begeistert mit edlem Verdi-Bariton. (PK)

Dresden 2.12.2018

Heilige Kunst R. Strauss: Ariadne auf Naxos Semperoper. Christian Thielemann (Leitung), David Hermann (Regie), Krassimira Stoyanova, Daniela Fally, Daniela Sindram

Oper Thielemann unterstreicht sei­ nen Rang als genialer Strauss-Dirigent. Eine vergleichbar filigrane, nuancierte, farbenreiche Wiedergabe dieser Partitur, die Kammermusik auf höchstem Niveau bietet, gelingt derzeit keinem anderen. (KL)

Foto: Vorherige Doppelseite: Nasser Hashemi. Kirsten Nijhof, Zani-Casadio, Ludwig Olah

E

lisabeth Stöppler braucht keine Smartphones zur Darstellung kommunikativer Leere. Dafür gibt es andere traurige Bilder: An der Bar in der Gibichungenhalle wird immer getrunken. Gutrune erholt sich vom ChampagnerDauerdusel auf dem Eisbärfell, das Siegfried sich überzieht, wenn er zur Hochzeit eilt. Das ist der letzte Scherz des Helden, der mit dem Brünnhildes Ross ersetzenden Rodelschlitten Grane angebraust kommt und dann in nur 48 Stunden zum Drogenwrack abstürzt. Denn Hagens und Gutrunes Zaubertränke machen auch süchtig. Zur Brautentführung rücken Siegfried und Gunther zu zweit in Trekking-Anoraks und mit einer Sportbrille des DesignerLabels Tarnhelm an. Meisterhaft sind die Irritationen, die nicht nur Brünnhilde, sondern auch das Publikum täuschen, wenn Siegfrieds verstellte Stimme aus faktisch zwei Männern tönt. Am ergreifendsten die Trauermusik: Siegfried, von Hagens Rückenschuss tödlich getroffen, halluziniert sich nach Walhall, wo ihn Brünnhilde vor einer Halde mit nack-

Verdi: Rigoletto Ravenna Festival. Hossein Pishkar (Leitung), Andrea Borghini, Verena Protasova, Giuseppe Tommaso


CDS MIT DEM TONKÜNSTLER ORCHESTER

YUTAKA SADO TONKÜNSTLER ORCHESTER OLIVIER MESSIAEN TURANGALÎLA

Recorded L I V E at the Wiener Musikverein

OLIVIER MESSIAEN O R C H E S T E R

Turangalîla

O R C H E S T E R

STRING SERENADE

B R U C K N E R | TA K E M I T S U

9. Symphonie | Ceremonial YUTAKA SADO TONKÜNSTLER ORCHESTER DMITRI SCHOSTAKOWITSCH 5. SYMPHONIE SUITE FÜR VARIETÉORCHESTER

STRAUSS

Symphonische Dichtungen

O R C H E S T E R

SIBELIUS

2. Symphonie und «Finlandia»

O R C H E S T E R

YUTAKA SADO TONKÜNSTLER ORCHESTER LEONARD BERNSTEIN KADDISH SERENADE

HAYDN

Symphonien 6–8 «Die Tageszeiten»

KA D D I S H narrated in G ER M A N Recorded L I V E at the Wiener Musikverein

STRAUSS

Heldenleben und Rosenkavalier-Suite

O R C H E S T E R

O R C H E S T E R

tonkuenstler.at/de/shop

Chefdirigent Yutaka Sado


Opern-FEUiLLETON

Bayreuth und noch weiter

B

ei seiner ersten Begegnung mit der Gattung Oper hat sich Yuval Sharon ziemlich gelangweilt. Mit seinen Eltern besuchte er als Zwölfjähriger in Essen, wo er als Kind amerikanischer Eltern aufwuchs, eine Vorstellung von Verdis La Traviata. Später, als er in San Francisco studierte, entwickelte er seine Leidenschaft für das Musikdrama auf dem Umweg über das gesprochene Theater. Die zwischenmenschlichen Dramen waren hier greifbarer für ihn. Als

18 concerti Januar 2019

Assistent von Achim Freyer In raschen Schritten zum arbeitete er dann 2010 an ei- angesagten Regisseur nem Ring für Los Angeles mit, Mit seiner eigenen Truppe der dort zum ersten Mal über- „The Industry“ eroberte Sharon haupt gegeben wurde. Nicht ab 2012 von der Westküste aus erst seitdem ist Wagner für die amerikanische MusiktheaSharon ein Fixpunkt am terszene. Mit zeitgenössischen Opernhimmel – es waren die Werken brachen sie die Grenze märchenhaft-heldischen An- zwischen Bühne und Publikum knüpfungspunkte im Siegfried, auf, überraschten gemeinsam die ihn als Teenager doch noch mit dem „LA Dance Project“ im für das Musikdrama begeister- Oktober 2013 Zugreisende mit ten. Bis heute schätzt er den einer Performance von ChrisMeister für seine Abgründig- topher Cerrones Invisible Cikeit und seinen philosophi- ties im Hauptbahnhof von Los schen Anspruch. Angeles. In Europa sind Aufführungen von Opern der Gegenwart selten. Doch mit einer solchen Wagner-Opern schaffte Sharon im Januar 2014 spielen in der Karriere den Sprung über den großen von Yuval Sharon eine Teich. Seine Inszenierung von bedeutende Rolle John Adams’ Doctor Atomic am Badischen Staatstheater Karlsruhe im Rahmen der Euro­päischen Kulturtage wurde mit dem Götz-FriedrichPreis ausgezeichnet. Bis heute ist er der Händelmetropole eng verbunden, erarbeitete dort im Dezember 2016 Wagners Walküre – eine Deutung, die für ihren unbelasteten, freien Zugang gelobt und für ihre Unabhängigkeit von der Rezeptionsgeschichte nationalistischer Instrumentalisierung gelobt wurde. In raschen Schritten näherte sich der in Israel geborene Sharon dann dem Nimbus eines

Foto: Roman Cho/ John D. & Catherine T. MacArthur Foundation, Falk von Traubenberg

Der Regisseur Yuval Sharon ist in den USA längst ein Star. Auch an den europäischen Bühnen überzeugt er mit seinen freien und zugleich werknahen Inszenierungen. Von Wolfgang Wagner


Projekt mit Strahlkraft: Doctor Atomic am Badischen Staatstheater Karlsruhe

allseits angesagten Regisseurs. Sein Bayreuth-Debüt erfolgte mit dem Lohengrin 2018. Die Vorzeichen waren ungünstig, denn er sprang für den Letten Alvis Hermanis ein, der im Dezember 2016 mitgeteilt hatte, „dass er das nicht machen möchte“ – so der Sprecher der Festspiele, Peter Emmerich. Und auch wenn sich Sharon mit dem prominenten Produktionsteam, bestehend aus Christian Thielemann und dem Künstlerpaar Neo Rauch und Rosa Loy, gut verstand, gab es einen Monat vor der Premiere erneut Schwierigkeiten. Roberto Alagna war mit dem Pensum der für ihn neuen Titelpartie offenbar überfordert und kapitulierte vor dem Grünen Hügel. Der polnische Tenor Piotr Beczała übernahm daraufhin kurzfristig. Feuerprobe in Bayreuth bestanden

Nun ist es Tradition, dass Bayreuther Neuinszenierungen in

den Kritiken geradezu seziert werden. Auch an Sharons Regie fand man so manches auszusetzen. Man könnte meinen, die Arbeit eines so großen Bildenden Künstlers wie Neo Rauch müsste einen Regisseur in den Schatten stellen. Dessen tiefblaues Bühnenbild rief allseits Bewunderung hervor. Sharon sprach indessen von gelungener Teamarbeit. Die Bayreuther Feuerprobe hat er freilich überstanden. Zum Jahreswechsel zeigt das Badische Staatstheater seine Deu-

tung von Das schlaue Füchslein. Janáčeks Oper hat Sharon bereits 2014 mit Franz WelserMöst in Cleveland realisiert. Die Produktion fokussiert sich, wie es Janáček vorschwebte, auf den Aspekt des Kreislaufs der Natur. Generell betont Sharon, dass er seine Arbeit in den Dienst der Werke stelle. Wie genau sich diese Haltung auf sein Debüt an der Staatsoper Unter den Linden Berlin mit Mozarts Zauberflöte auswirkt, bleibt bis zum Februar mit Spannung zu erwarten.

Berlin So. 17.2., 18:00 Uhr (Premiere) Staatsoper Unter den Linden Mozart: Die Zauberflöte. Franz WelserMöst (Leitung), Yuval Sharon (Regie). Weitere Termine: 21., 23. & 28.2, 1., 3., 6., 8., 10., 12. & 16.3.

Bayreuth Fr. 26.7., 16:00 Uhr Festspielhaus Wagner: Lohengrin. Christian Thielemann (Leitung), Yuval Sharon (Regie). Weitere Termine: 29.7., 3., 7., 11., 14. & 18.8.

OPERN-TIPPS

Karlsruhe So. 26.12., 18:00 Uhr Badisches Staatstheater Janáček: Das schlaue Füchslein. Justin Brown (Leitung), Yuval Sharon (Regie). Weitere Termine: 6. & 19.1., 7.2., 9. & 20.3., 9. & 26.4., 8. & 25.5., 23.6.

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05.10.18 11:30 Januar 2019 concerti   19


Opern-Tipps

Neue Töne

Geisterseher in Braunschweig: Benjamin Brittens The Turn of the Screw

D

er bedeutendste Opern­ intendant der letzten drei Jahrzehnte hat mit Verve eine überaus provokan­ te These vertreten. Die Anzahl der wahren Meisterwerke sei im 20. Jahrhundert wesentlich höher als jene des 19. Jahrhun­ derts, „mit dem Unterschied, dass diese Meisterwerke trotz­ dem nur sehr schwer Eingang ins Repertoire finden.“ Und Gerard Mortier folgerte: „Die Fortsetzung einer Spielplan­ politik, die sich im Wesentli­ chen dem 19. Jahrhundert oder der Wiederentdeckung von zu Recht vergessenen Opern wid­ met, wird der Zukunft der Oper ernsthaft schaden.“ Die Kolle­ gen des 2014 verstorbenen Visionärs des Musiktheaters scheinen seine Botschaft mittler­weile vernommen zu haben. Denn der Beginn des Jahres 2019 bietet eine beglü­ 20 concerti Januar 2019

ckende Fülle an Neuinszenie­ rungen großer Werke, die seit dem Ende des Zweiten Welt­ kriegs entstanden sind oder die in der Gegenwart entstehen. Geistergeschichten, Gefühlsfragen und radikales Musiktheater

Auffällig ist die vorherrschend angloamerikanische Proveni­ enz der Premierentitel. Dabei stammt das älteste Werk aus dem Jahr 1954. Benjamin Brit­ tens Kammeroper The Turn of the Screw dreht sich, basierend auf der Novelle des Henry James, um eine Gouvernante, die eine geheimnisvolle Geis­ tergeschichte imaginiert – oder doch tatsächlich durchlebt? Hausherrin Dagmar Schling­ mann inszeniert Britten in Braunschweig höchstselbst. Auch in Magdeburg ist die Re­ gie Chefinnensache, wenn Ka­

ren Stone Samuel Barbers und Gian Carlo Menottis Vanessa in Szene setzt, die um die allzu menschliche, immer wieder aktuelle Liebesfrage kreist: Sollen wir für unsere Träume kämpfen? Oder unsere Gefüh­ le der Realität anpassen? John Cage befragt stattdessen in Europeras weniger unseren archaischen Gefühlskanon als den Kanon der Gattung Oper selbst. In seinem im reinen Wortsinne radikalen Musikthe­ ater gibt es längst keine Hand­ lung mehr, es besteht aus ei­ nem per Zufallsgenerator kom­ ponierten Mix aus annähernd 200 Opern, die er im dadaisti­ schen Stil zu einer Anti-Oper verquirlt. Europeras ist eine Steilvorlage für das Regie-Trio von Rimini Protokoll, das nun auch in Wuppertal mit seinen Hybriden aus Theater, Hörspiel, Film und Installation einmal mehr den multiplen Perspek­ tivwechsel wagt. Cages Lands­ mann Steve Reich, Meister des Minimalismus, erzählt in sei­ ner 2002 in Wien uraufgeführ­ ten Video-Oper Three Tales in drei Stationen die Geschichte des technischen Wandels der Moderne. Die Künstlerin Beryl Korot schuf Bewegtbild­ collagen zur Brandkatastrophe des Hindenburg-Zeppelins 1937, zu den amerikanischen Kernwaffentests auf dem Biki­ ni Atoll 1946 und zur Schöp­

Fotos: Staatstheater Braunschweig, Rainer Sinell (2)

Die Opernbühnen warten im Januar mit einer Fülle von Uraufführungen und Inszenierungen von Opern des 20. Jahrhunderts auf. Von Peter Krause und Wolfgang Wagner


fung des Klon-Schafs Dolly 1996. Die Kammeroper ist mi­ nutiös auf die Videos abge­ stimmt und sozusagen ein di­ gitalisiertes Gesamtkunstwerk. Das Theater Erfurt gibt das Erfolgsstück unter der Leitung von Peter Leipold. Knallbunte Stil-Melange

Den komischen Kontrapunkt zum ernsthaften Neuen Musik­ theater liefert das Münchner Gärtnerplatztheater. Auch der Operettenfrühling treibt also frische Blüten. Die Urauffüh­ rung von Thomas Pigors Drei Männer im Schnee, die auf einem Roman von Erich Käst­ ner basiert, wird knallbunt inszeniert und in der Nachfol­ ge des 1930 uraufgeführten Erfolgsstücks Im weißen Rössl eine Stil­-Melange. Das Werk enthält Jazznummern von Kon­ rad Koselleck, Benedikt Eich­ horn bringt die Musicalwelt und Christoph Israel seine Klassik­e xpertise ein. Pigor schart also wie einst Benatzky Erfolgskünstler ganz verschie­ dener Genres um sich. Auch Beat Furrer erzählt in seinem neuen Werk Violetter Schnee an der Staatsoper Unter den Linden vom Winter, allerdings in einer Alptraumvariante. In apokalyptischer Kälte trifft eine Gruppe Überlebender auf­ einander, die angesichts der Kata­stro­phe zu verstummen drohen. Furrer evoziert das Eis auch in der Musik, die formal zunehmend zersplittert und sich auflöst. Matthias Pintscher wird den Stab führen, und die Stars Anna Prohaska, Elsa Drei­ sig, Gyula Orendt, Georg Nigl und Otto Katzameier bilden mit Schauspielerin Martina Gedeck das Ensemble der Ur­ aufführung.

Winterspaß am Münchner Gärtnerplatztheater: Bühnenbildentwürfe zu Thomas Pigors Drei Männer im Schnee OPERN-TIPPS

Braunschweig Fr. 11.1., 19:30 Uhr (Premiere) Staatstheater Britten: The Turn of the Screw. Ivàn López Reynoso (Leitung), Dagmar Schlingmann (Regie). Weitere Termine: 18. & 30.1., 9. & 12.2., 3. & 10.3.

Erfurt Do. 31.1., 20:00 Uhr (Premiere) Theater Korot & Reich: Three Tales. ­Peter Leipold (Leitung), Stefan Winkler (Lichtdesign). Weitere Termine: 2., 9. & 23.2., 3. & 24.3., 7. & 20.4

Berlin So. 13.1., 18:00 Uhr (UA) Staatsoper Unter den Linden Furrer: Violetter Schnee. Matthias Pintscher (Leitung), Claus Guth (Regie). Weitere Termine: 16., 24., 26. & 31.1.

München Do. 31.1., 19:30 Uhr (UA) Gärtnerplatztheater Pigor: Drei Männer im Schnee. Andreas Kowalewitz (Leitung), Josef E. Köpplinger (Regie). Weitere Termine: 2., 3., 9. & 28.2., 3., 6., 7. & 10.3.

Magdeburg Sa. 19.1., 19:30 Uhr (Premiere) Oper Barber: Vanessa. Svetoslav Borisov (Leitung), Karen Stone (Regie). Weitere Termine: 26.1., 9.2., 31.3. & 8.5.

Wuppertal Sa. 2.2., 19:30 Uhr (Premiere) Wuppertaler Bühnen Cage: Europeras 1 & 2. Johannes Pell (Leitung), Rimini Protokoll (Regie). Weitere Termine: 10.2., 1.3., 6.4. & 19.5.

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Januar 2019 concerti   21


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tipps & termine Das Musikleben in Hessen im Januar

Foto: Nicolas Bets

Verleiht Strawinskys Feuervogel Flügel: Pianistin Beatrice Rana. Mehr dazu auf Seite 4.

2_Porträt Die Barock-Band Jung und wild wie einst Il Giardino Armonico: Das Ensemble

4 Times Baroque entstaubt Alte Musik, ohne sich dem Publikumsgeschmack anzubiedern 4_Regionale Tipps Die wichtigsten Termine im Januar, ausgewählt von der concerti-­Redaktion 8_Klassikprogramm concerti 01.19 Hessen 1


Porträt

»Den Look haben wir uns nicht zur Aufgabe gemacht«: 4 Times Baroque

Die Barock-Band

A

uf den Fotos sehen sie vorbelastete Elternhaus“. Der aus wie eine Boygroup: Blockflötist Jan Nigges und der mal mit Hosenträger Cembalist Alexander von Heiüber weißem T-Shirt, mal im ßen studieren momentan am schlanken Anzug. Doch die Institut für Alte Musik an der musikalische Heimat von Jan HfMDK Frankfurt – und alle Nigges, Jonas Zschenderlein, vier haben ihren LebensmittelKarl Simko und Alexander von punkt in der hessischen Metro­ Heißen, allesamt geboren in pole. Das passt: Frankfurts den Neunzigerjahren, lag Musikhochschule zählt zu den schon sehr früh ganz woanders. führenden Ausbildungsstätten, „Wir lernten uns alle im Jugend- was die Barockmusik angeht, Barockorchester ,Bachs Erben‘ und mit 4 Times Baroque ist kennen“, erzählt Jonas Zschen- hier auch eines der temperaderlein, der schon als Elfjähri- mentvollsten jungen Alte-­ ger auf die Barockgeige umge- Musik-Ensembles zuhause. stiegen war. Verantwortlich für den Weg zur Alten Musik sei Die »first baroque boygroup« für ihn ebenso wie für den Cel- „Da unser Quartett eine Alterslisten Karl Simko „das barock­ struktur von 21 bis 23 Jahren 2 Hessen concerti 01.19

hat, liegt es nahe, insbesondere unsere Generation für Barockmusik zu begeistern“, sagen die Vier – was nun natürlich eine Herkules-Aufgabe ist. Wie die geleistet werden kann, erklärt Jan Nigges: „Tatsächlich freuen wir uns darüber, in unseren Konzerten immer öfter junges Publikum zu sehen, das vielleicht vom Spaß an der Musik angesteckt wurde. Wir bemühen uns jedenfalls um eine lockere Konzertatmosphäre, etwa durch eine humorvolle Moderation und ohne langweiliges Auftreten.“ Wie kaum ein anderes Ensemble sind die vier Wahl-Frankfurter auch Virtuo­ sen an den digitalen Instru-

Foto: Giklbhart

Jung und wild wie einst Il Giardino Armonico: Das Ensemble 4 Times Baroque entstaubt Alte Musik, ohne sich dem Publikumsgeschmack anzubiedern. Von Stefan Schickhaus


chen, sie möglichst lebendig und interessant rüberzubringen. Das war von Anfang an der Grund, warum wir uns zusammengefunden haben. Ob uns jemand in dreißig Jahren noch in Röhrenjeans sehen möchte, sei ohnehin dahingestellt“, sagt Karl Simko und lacht. Mit dem Drive eines Schlagzeugers

Auch wenn das Quartett mit Darmsaiten und in alter Stimmung aufgewachsen ist, privat hören die Musiker durchaus auch anderes. „Jans absoluter Lieblingssänger ist Frank Sinatra, Karl hört gerne elektronische Musik, und Jonas ist bei J-Pop hängengeblieben“, listet Alexander von Heißen auf. Er selbst trug bei einem der Foto­ shootings ein AC/DC-T-Shirt, und das nicht nur für die rebellische Optik. „AC/DC war und ist eine meiner Lieblingsbands. Vom Drive des Drummers dieser Rockband will ich mir auch als Cembalist unseres Barockensemble eine Scheibe abschneiden“.

14. Februar 2019

Die Luft, in der ich atme Das Künstlerpaar Clara und Robert Schumann im Portrait Fatma Said (Sopran) Malcolm Martineau (Klavier) Jutta Speidel (Rezitation)

21. Juni 2019

Meisterpianist Franz Liszt: „Années de pèlerinage“ (Auszüge) Louis Lortie (Klavier)

Konzert-TIPPs

Wetzlar Sa. 19.1., 20:00 Uhr Stadthalle 4 Times Baroque. Händel: Ouvertüre aus „Rinaldo“, Prowo: Triosonate d-Moll, Vivaldi: Kammerkonzert F-Dur RV 100 & Concerto g-Moll RV 104 „La Notte“, Corelli: Sonaten d-Moll op. 5/7 & g-Moll op. 5/12 „La Folia“, Sammartini: Sonate F-Dur, Merula: Ciaccona Foto: Gisela Schenker

menten von heute: „Früher konnte man nur durch eine CD an die Öffentlichkeit gelangen, heute ist das viel einfacher möglich mit Youtube, Facebook und Instagram“, erklärt Cembalist von Heißen, der in den Youtube-Kommentaren bald das Schlagwort von der „first baroque boygroup“ fand. „Es macht uns auch Spaß, auf den verschiedenen Plattformen unsere Videos und Bilder hochzuladen. So bekommt man in Sekundenschnelle Reaktionen aus der ganzen Welt. Aus diesem Grund haben wir von Anfang an großen Wert auf die Produktion professioneller Musikvideos gelegt.“ Eine CD, die sie durch eine Crowdfunding-Aktion finanziert haben, lohne sich trotz der Kosten dennoch: „Allein seit unserem ersten CD-Release kamen wir dadurch zu drei Auftritten im Fernsehen.“ Kein Wunder, denn auf dem Album „Caught in Italian Virtuosity“ stellen sich 4 Times ­Baroque als versierte Seelenfänger vor. Da werden die Werke von Vivaldi, Corelli oder Sammartini hoch effektvoll musiziert mit schwindel­ erregender Rasanz und lustvoll pointiertem Ton. Das erinnert an die damals jungen Wilden von Il Giardino Armonico, die in den 1990er Jahren einen frischen (Blockflöten-)Ton und einen modischen Look in die Alte Musik brachten. Eine Kopie der smarten Mailänder wollen die nicht minder smarten Frankfurter aber nicht sein, auch wenn sie optisch jedenfalls auffallen. „Das Image sollte von alleine kommen, den Look haben wir uns nicht zur Aufgabe gemacht. Wir haben Spaß an der Musik und versu-

Frankfurt Fr. 15.2., 19:30 Uhr Holzhausenschlösschen Programm siehe Wetzlar CD-Tipp

Caught in Italian Virtuosity – Werke von Corelli, Händel, Merula, Prowo & ­Vivaldi 4 Times ­Baroque. dhm

Karten & Informationen: T 09852 904-44 www.kunstklangfeuchtwangen.de


Tipps & Termine

Als wären zwei verschiedene Persönlichkeiten am Werk Wiesbaden Die italienische Pianistin Beatrice Rana gleitet auf den Schwingen von Strawinskys Feuervogel

W

ie in schwerelos schwelgender Andacht klingt und perlt die Aria aus Bachs Goldberg-Variationen, wenn Beatrice Rana an den Tasten sitzt. Die 25-jährige Italienerin hat schon oft von sich Reden gemacht, gewann 2011 die Montreal International Musical Competition und 2013 die Silbermedaille bei der Van Cliburn International Piano Competition in Texas. Diesen Siegen verdankt sich auch, dass Rana ihr 2016 erschienenes Debüt-Album mit dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia un-

4 Hessen concerti 01.19

ter der Leitung ihres großen Landsmannes Antonio Pappano aufnehmen konnte. Für die Studioaufnahmen von Tschaikowskys erstem und Prokofjews zweitem Klavierkonzert arbeiteten die beiden erstmals zusammen. Die junge Künstlerin machte einen solchen Eindruck auf den Dirigenten und sein Orchester, dass sie im April 2016 gemeinsam eine Tournee durch Südamerika unternahmen. 2017 folgte dann ihr Bach-Album, und zum Bernstein-Jubiläum haben Rana und Pappano dann erneut Studioaufnahmen gemacht und die zweite Sinfo-

nie „The Age of Anxiety“ vorgelegt. Die internationale Karriere von Beatrice Rana hat dadurch immer weiter an Fahrt aufgenommen, in zahlreichen Kritiken wurde ihr souveränes Spiel gelobt. Und es ist auch wirklich eindrucksvoll, wenn sie die Melodieführung in der rechten und der linken Hand so ausdifferenziert gestaltet, dass man meint, zwei verschiedene Persönlichkeiten seien am Werk. Wolfgang Wagner So. 27.1., 20:00 Uhr Kurhaus Beatrice Rana (Klavier). Chopin: Études op. 25, Ravel: Miroirs, Strawinsky/Agosti: Der Feuervogel

Fotos: Marie Staggat, Jiyang Chen

Fasziniert von der Frische und Fröhlichkeit, von Gefühl und Drama in der russischen Musik: Beatrice Rana hat auf ihren letzten Alben Werke von Prokofjew, Tschaikowsky und Skrjabin eingespielt.


Singt den Rinaldo: Jakub Józef Orliński

Vom Breakdancer zum Kreuzritter Frankfurt Countertenor Jakub Józef Orliński verzaubert mit Händel

D

ass sich viele Künstler bisweilen nicht mehr nur auf eine Kunstform beschränken, ist heute keine Nachricht wert. Wenn aber, wie im Fall von Jakub Józef Orliński, ein aufstrebender Countertenor gleichzeitig als Breakdancer Erfolge feiert, ist dies selbstverständlich erwähnenswert – sind beide Talente des 1990 in Warschau geborenen Grenzgängers doch grundverschieden. Sein Studium an der Fryderyk-Chopin-Musikuniversität seiner Heimatstadt schloss Orliński bereits 2012 mit einem Master ab, 2015 setzte er sein Studium an der Juilliard School in New York fort. Was darauf folgte, waren Debüts unter anderem in Händels Messiah in der New Yorker Carnegie Hall oder in Cavallis Erismena beim Festival d’Aix-en-Provence, nebenher war er in verschiedenen Werbekampagnen unter anderem von Mercedes Benz oder Levi’s als Breakdancer und Model zu sehen. Doch nicht etwa das popkulturelle Breakdancing brachte ihm ganz nebenbei einen Youtube-Hit ein, sondern seine nonchalant in kurzen Hosen vorgetragene Interpretation von Antonio Vivaldis Vedro con mio diletto aus Il Giustino – mit über 2,3 Johann Buddecke Millionen Aufrufen. Sa. 12.1., 19:00 Uhr Bockenheimer Depot Händel: Rinaldo. Simone Di Felice (Leitung), Ted Huffman (Regie). Weitere Termine: 14., 16., 18., 20. & 23.1.


Seelennöte, Jubelsang und etwas Mathematik Kassel Aniara Amos inszeniert sechs

Bachkantaten für die Opernbühne

Als Kind liebte sie das Spiel mit Figuren in einem Schuhkarton. Heute füllt ihre Kreativität größere Räume: Regisseurin Aniara Amos.

J

ohann Sebastian Bach war stets ein fleißiger Komponist und arbeitete so leidenschaftlich wie pflichtbewusst. Sein musikalisches Schaffen ist umfangreich und umfasst alle Genres, die zu seiner Zeit verbreitet waren, bis auf die Oper, für die er vielleicht einfach kein Interesse aufbrachte. Das muss sich ändern, mag man sich am Staatstheater Kassel gedacht haben, und zeigt nun als Uraufführung Anfang und Ende – B.A.C.H.61. Der Titel dieser „szenischen Reise mit Kirchenkantaten“ ist übrigens

6 Hessen concerti 01.19

Bachs Freude am Spiel mit Zahlen gewidmet: Die Quersumme der ausgewählten KantatenNummern 187, 52, 27, 26, 146 und 172 ergibt 61! In seiner Zeit als Thomaskantor in Leipzig schrieb er für jeden Sonntag des Kirchenjahres eine Kantate und versuchte dabei nach bestem Wissen und Gewissen, „bey jedem Takt einen anderen Affekt“ zu komponieren. Diese wird sich Aniara Amos nun herauszulösen bemühen und die sechs Kantaten in einer szenischen Version und in dem von ihr entworfenen Bühnen-

bild plastisch-poetisch ins Opernhaus zu bringen suchen. Vom Dunkel soll der inhaltliche Spannungsbogen ins Licht gehen, von den tiefen Seelennöten hinauf zum Jubel führen. Die in Chile geborene und als Tänzerin ausgebildete Regisseurin gehörte zu den Gründungsmitgliedern des FreyerEnsembles und leitete es von 2000 bis 2004. Es brachte immer wieder experimentelle, grenzüberschreitende und höchst bildstarke Inszenierungen hervor. Auf einem ähnlichen Weg wird sich Aniara Amos vermutlich diesem Programm nähern und Bach als den visuell ergiebigen Musiker zeigen, als der er durchaus betrachtet wurde, und für den sich Beethoven mit den berühmten Worten begeisterte: „Nicht Bach, sondern Meer müsste er heißen.“ Ihr musikalischer Partner wird dabei der 1977 in Beckum geborene Organist, Cembalist und Dirigent Jörg Halubek sein, Professor für Orgel und Historische Tasteninstrumente an der Staatlichen Hochschule für Musik Stuttgart. Der Barockspezialist kennt Bachs Werk bestens, schließlich gewann er 2004 als Organist den Ersten Preis des Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerbs in Leipzig. All das verspricht einen aufregenden Abend und neue Sichtweisen auf Bach, „das wunderbarste Rätsel aller Zeiten“ (Max Reger). Irene Bazinger

Sa. 26.1., 19:30 Uhr (Premiere) Staatstheater Anfang und Ende – B.A.C.H.⁶¹. Opernchor, Jörg Halubek (Leitung), Aniara Amos (Regie). Weitere Termine: 30.1., 2. & 8.2., 7., 20., 22. & 26.3., 7., 14. & 21.4., 3. & 12.5.

Fotos: Henriette Becht, Marco Borggreve/hr

Tipps & Termine


Einer der größten zeitgenössischen Komponisten: Peter Eötvös wurde 2018 als Kulturvermittler mit der Goethe-Medaille ausgezeichnet

Den namenlosen Opfern ein Denkmal setzen Frankfurt Peter Eötvös fokussiert seine

ungarische Heimat – und die Flüchtlingskatastrophe

D

er ungarische Dirigent und Komponist Peter Eötvös feiert in beiden Funktionen international große Erfolge. Die Alte Oper machte sich das zu Nutze und engagierte den Ungar in der Saison 2016/17 für

das dreijährige Projekt „Eötvös3“, bei dem er ausgewählte eigene Kompositionen und beliebte Klassiker dirigiert und das dieses Jahr in die finale Runde geht. Im Januar feiert Eötvös somit nicht nur seinen

75. Geburtstag sondern auch die Deutsche Erstaufführung seines in Mailand uraufgeführten Orchesterstücks Alle vittime senza nome („An die namenlosen Opfer“). Darin möchte der Komponist an die zahlreichen Flüchtlinge aus Nordafrika und den arabischen Ländern gedenken, die in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft an der Küste Italiens ums Leben gekommen sind. Auf dem Programm steht auch The Gliding of the Eagle in the Skies, das Eötvös 2011 für das spanische Orchester Euskadiko Orkestra Sinfonikoa komponierte. Für die Arbeit sah sich Eötvös zahlreiche Videos über spanische Volksmusik an. Darin stach besonders ein Instrument hervor: das baskische Tamburin. So überrascht es nicht, dass es auch in Eötvös’ Komposition das wichtigste Element ist. Irem Çatı Do. 17.1., 19:00 Uhr & Fr. 18.1., 20:00 Uhr Alte Oper Vilde Frang (Violine), István Kovácsházi (Tenor), Chorakademie Lübeck, ­ hr-Sinfonieorchester, Peter Eötvös (Ltg). Werke von Bartók, Kodály & Eötvös

concerti 01.19 Hessen 7


Programm Das Klassikprogramm für Hessen im Januar

1.1. Dienstag Darmstadt

18:00 Staatstheater (Großes Haus) Neujahrskonzert. Staatsorchester Darmstadt, Ruth Reinhardt (Leitung), Gernot Wojnarowicz (Moderation). Werke von Ravel, Berlioz, Offenbach, Widmann, J. Strauss u. a. Frankfurt (Main)

18:00 Oper (Opernhaus) Lehár: Die lustige Witwe. Hartmut Keil (Leitung), Claus Guth (Regie) GieSSen

18:00 Stadttheater (Großes Haus) Neujahrskonzert. Philharmonisches Orchester Gießen, Jan Hoffmann (Leitung) Kassel

15:30 Kurhaus Neujahrskonzert. Ve­ ronika Eberle (Violine), hr-Sinfonieor­ chester, Johannes Debus (Leitung). Verdi: Ouvertüre zu „Die Macht des Schicksals“, Mozart: Violinkonzert G-Dur KV 216, Prokofjew: Suite aus „Romeo und Julia“, Tschaikowsky: Capriccio italien Weitere Infos siehe Tipp 17:00 Staatstheater (Großes Haus) Neujahrskonzert. Hessisches Staatsor­ chester, Patrick Lange (Leitung), Katja Leclerc (Moderation) 20:00 Kurhaus (Christian-Zais-Saal) Neujahrskonzert. Johann- Strauß-Or­ chester Wiesbaden, Herbert Siebert (Leitung). Werke von J. Strauss u. a.

2.1. Mittwoch

3.1. Donnerstag Frankfurt (Main)

19:30 Alte Oper (Großer Saal) Mamma Mia! Kassel

17:00 Staatstheater (Opernfoyer) Barock-Workshop B.A.C.H.⁶¹ – I. Jörg Halubek & Ursula Benzing (Leitung)

4.1. Freitag Bad Homburg

19:30 Kurtheater J. Strauss: Der Zi­ geunerbaron. Johann-Strauß-Operet­ te-Wien Bad Sooden-Allendorf

19:30 Alte Oper (Großer Saal) Mamma Mia!

19:00 Altes Kurhaus Georgy Tchaid­ ze (Klavier). Schumann: Grande Sona­ te f-Moll op. 14, Blumenstück Des-Dur op. 19 & Carnaval op. 9

Wiesbaden

Frankfurt (Main)

20:00 Kurhaus (Friedrich-vonThiersch-Saal) Best of Tour. The 12 Tenors

19:00 Oper (Opernhaus) Bellini: I Puritani. Tito Ceccherini (Leitung), Vincent Boussard (Regie)

Frankfurt (Main)

Foto: Felix Broede

18:00 Staatstheater (Opernhaus) Neujahrskonzert. Ani Yorentz (So­ pran), Marie-Luise Dreßen (Mezzoso­ pran), Staatsorchester Kassel, Francesco Angelico (Leitung). Werke von Dvořák, Mendelssohn, Rossini, J. Strauss, Tscherepnin, Tschaikowsky u. a.

Wiesbaden

8 Hessen concerti 01.19


19:30 Alte Oper (Großer Saal) Mamma Mia!

Tipp

Kassel

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Puccini: Madama Butterfly. Jan-Richard Kehl (Regie)

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Verdi: Ein Maskenball. Christoph Stil­ ler (Leitung), Beka Savić (Regie)

Mainz

19:30 Kurfürstliches Schloss Offen­ bach zum 200. Geburtstag. Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Markus Huber (Leitung) 19:30 Kurfürstliches Schloss Offenbach Gala. Raffaela Lintl (So­ pran), Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Markus Huber (Lei­ tung), Michael Quast (Moderation). Werke von Offenbach 19:30 Staatstheater (Großes Haus) Abraham: Märchen im Grand-Hotel. Samuel Hogarth (Leitung), Peter Jor­ dan & Leonhard Koppelmann (Regie) Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Humperdinck: Hänsel und Gretel. Patrick Lange (Leitung), Beka Savić (Regie)

5.1. Samstag Frankfurt (Main)

15:00 & 19:30 Alte Oper (Großer Saal) Mamma Mia! 19:00 Oper (Opernhaus) Händel: Xe­ rxes. Constantinos Carydis (Leitung), Tilmann Köhler (Regie) 19:30 Papageno Musiktheater J. Strauss: Die Fledermaus. Irina Fun­ diler (Leitung), June Card & HansDieter Maienschein (Regie) GieSSen

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Globetrotter. Rosana Hribar & Jacek Przybyłowicz (Choreografie) Kassel

17:00 Staatstheater (Opernhaus) Humperdinck: Hänsel und Gretel. Alexander Hannemann (Leitung), Elmar Gehlen (Regie) 19:30 Staatstheater (Schauspielhaus) anarchy of the body. Annamari Keskinen (Choreografie) Mainz

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Mozart: Le nozze di Figaro. Valtteri Rauhalammi (Leitung), Elisabeth Stöppler (Regie)

18:00 Kurhaus (Christian-Zais-Saal) Neujahrskonzert. Johann-Strauß-Or­ chester Wiesbaden, Herbert Siebert (Leitung). Werke von J. Strauss, Suppé, Offenbach u. a.

8.1. Dienstag 1.1. dienstag

15:30 Kurhaus Wiesbaden Neu­ jahrskonzert. Veronika Eberle (Vio­ line), hr-Sinfonieorchester, Johan­ nes Debus (Leitung). Verdi: Ouvertüre zu „Die Macht des Schicksals“, Mozart: Violinkonzert G-Dur KV 216, Prokofjew: Suite aus „Romeo und Julia“, Tschaikowsky: Capriccio italien Alles nur geliehen: Geigerin Ve­ ronika Eberle spielt zurzeit auf der „Dragonetti“, einer Stradivari im Besitz der Nippon Foundation, auf der vor ihr schon Kollege Frank Peter Zimmermann musizierte. Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Loewe: My Fair Lady. Christoph Stiller (Leitung), Beka Savić (Regie)

6.1. Sonntag

Dreieich

20:00 Bürgerhaus Straus: Ein Wal­ zertraum. Ensemble der Operetten­ bühne Wien, Laszlo Gyüker (Leitung), Heinz Hellberg (Regie) Frankfurt (Main)

19:00 KunstKulturKirche Allerheiligen shortcuts – Experiment und Be­ gegnung. Mode d’intensités: Ab­ schlusskonzert von Amir Teymuri. Studierende der HfMDK. 19:30 Alte Oper (Großer Saal) Mamma Mia! Kassel

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Bernstein: West Side Story. Alexander Hannemann (Leitung), Philipp Rosen­ dahl (Regie) Limburg

19:30 Stadthalle J. Strauss: Der Zigeunerbaron. Johann-Strauß-Ope­ rette Wien

Frankfurt (Main)

Mainz

15:00 & 19:30 Alte Oper (Großer Saal) Mamma Mia!

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Wagner/Loriot: Der Ring an einem Abend. Hermann Bäumer (Leitung)

15:30 Oper (Opernhaus) Lehár: Die lustige Witwe. Hartmut Keil (Leitung), Claus Guth (Regie) Kassel

18:00 Staatstheater (Opernhaus) Neujahrskonzert. Ani Yorentz (So­ pran), Marie-Luise Dreßen (Mezzoso­ pran), Staatsorchester Kassel, Francesco Angelico (Leitung). Werke von Dvořák, Mendelssohn, Rossini, J. Strauss, Tscherepnin, Tschaikowsky u. a. Mainz

19:00 Staatstheater (Großes Haus) Philharmonisches Staatsorchester Mainz, Hermann Bäumer (Leitung), Klaus Wallendorf (Moderation). Hum­ perdinck: Konzertouvertüre „Die Kö­ nigskinder“, J. Strauss: Wiener Kinder, Korngold: Straussiana, Poulenc: La Dame de Monte Carlo u. a.

9.1. Mittwoch Frankfurt (Main)

19:30 Alte Oper (Großer Saal) Mamma Mia! 19:30 Oper (Holzfoyer) ... singt Lie­ der im Holzfoyer. Katharina Ruckga­ ber (Sopran), Hilko Dumno (Klavier) Wiesbaden

20:00 Kurhaus (Friedrich-vonThiersch-Saal) Hessisches Staatsor­ chester, Marc Albrecht (Leitung). Schumann: Ouvertüre zu „Genoveva“, Bruckner: Sinfonie Nr. 4

10.1. Donnerstag Frankfurt (Main)

19:30 Alte Oper (Großer Saal) Mamma Mia!

Wiesbaden

Kassel

16:00 Staatstheater (Kleines Haus) Fake. Tim Plegge (Choreografie)

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Puccini: Madama Butterfly

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 01.19 Hessen 9


Klassikprogramm

DI E ZA UB ER FL ÖT E Oper von Wolfgang Amade

us Mozart

9 12. und 18. Januar 201

EIN MASKENBALL Oper von Giuseppe Verdi

9 11. und 19. Januar 201

4. SINFONIEKONZERT Werke von Haydn, Bartók und

Czernowin

11-600 Kartentelefon: 06151.28 t.de stad arm er-d eat tsth taa www.s

Limburg

19:00 Stadthalle Tschaikowsky: Schwanensee. Russisches Klassisches Staatsballett Rüsselsheim

20:00 Theater Neujahrskonzert. Claudia Grundmann (Mezzosopran), Johann- Strauß-Orchester Wiesbaden, Herbert Siebert (Leitung), Rainer Zagovec (Moderation) Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Sadeh21. Ohad Naharin (Choreogra­ fie) 20:00 Kurhaus (Friedrich-vonThiersch-Saal) The Best of Ennio Morricone. Milano Festival Opera, Marco Seco (Leitung)

11.1. Freitag Darmstadt

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Verdi: Ein Maskenball. Daniel Cohen (Leitung), Valentin Schwarz (Regie) Frankfurt (Main)

19:00 Johanniskirche Studierende der HfMDK. Vivaldi: Gloria, Vaughan Williams: Fantasie on Christmas carols 10 Hessen concerti 01.19

19:00 Oper (Opernhaus) Händel: Xerxes. Constantinos Carydis (Lei­ tung), Tilmann Köhler (Regie)

Darmstadt

19:30 Alte Oper (Großer Saal) Mamma Mia!

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Mozart: Die Zauberflöte. Michael Nündel (Leitung), Dirk Schmeding & Karsten Wiegand (Regie)

Mainz

Frankfurt (Main)

21:00 Staatstheater (Orchestersaal) Classic-Lounge: Cool Duets – ein et­ was anderes Neujahrskonzert. Mitglie­ der des Philharmonischen Staatsor­ chesters Mainz. Werke von J. Strauss, Bottesini, Schnyder, Connesson u. a. Neu-Isenburg

19:00 Hugenottenhalle Tschaikows­ ky: Schwanensee. Klassisches Russi­ sches Ballett Moskau Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Loewe: My Fair Lady. Christoph Stiller (Leitung), Beka Savić (Regie)

12.1. Samstag

14:00 & 18:30 Alte Oper (Großer Saal) Mamma Mia! 19:00 Bockenheimer Depot Händel: Rinaldo. Simone Di Felice (Leitung), Ted Huffman (Regie) 19:00 Oper (Opernhaus) Bellini: I Puritani. Tito Ceccherini (Leitung), Vincent Boussard (Regie) 19:30 Papageno Musiktheater Dein ist mein ganzes Herz – Ein Spazier­ gang durch das Land der Operette. Fabienne Grüning, Su-Jin Yang (So­ pran), Simone Garnier (Mezzosopran), Burkhard Solle (Tenor), Timon Führ (Bariton), Seung-Jo Cha (Leitung), June Card (Regie)

Bensheim

Griesheim

20:00 Parktheater Auftakt 2019 – Gold und Silber. Philharmonie Merck, Ben Palmer (Leitung). Beethoven: Sinfonie Nr. 2 D-Dur, Lehár: Walzer, J. Strauss: Walzer, Polkas & Märsche

15:00 Wagenhalle Auftakt 2019 – Gold und Silber. Philharmonie Merck, Ben Palmer (Leitung). Beethoven: Sinfonie Nr. 2 D-Dur, Lehár: Walzer, J. Strauss: Walzer, Polkas & Märsche

Foto: Marco Borggreve

© Stephan Ernst

9 20. und 21. Januar 201


Kassel

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Wagner: Das Rheingold. Francesco Angelico (Leitung) 19:30 Staatstheater (Schauspielhaus) anarchy of the body. Annamari Keskinen (Choreografie)

Osthofen

Tipp

17:00 Bergkirche Neujahrskonzert bei Kerzenschein. Ensemble KLAZ­ ZIXX. Werke von Stradella, Vivaldi, Corelli, Legrenzi, Händel & Purcell Wiesbaden

11:00 Staatstheater (Großes Haus) Neujahrs-Gala. Ensemblemitglieder des Staatstheaters, Frank Bettinger (Moderation)

Mainz

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Orff: Carmina Burana. Marie-Christine Haase (Sopran), Alin Deleanu (Coun­ tertenor), Brett Carter (Bariton), Se­ bastian Hernandez-Laverny (Leitung) Wiesbaden

15:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Neujahrs-Kammerkonzert. Eri­ ka le Roux (Klavier), Salon-Ensemble des Hessischen Staatsorchesters. Werke von Lanner, Kéler, Fučík u. a. 19:30 Staatstheater (Großes Haus) Verdi: Ein Maskenball. Christoph Stil­ ler (Leitung), Beka Savić (Regie)

13.1. Sonntag Bad Homburg

15:00 Kurtheater Adam: Giselle. St. Petersburg Festival Ballet 19:00 Kurtheater Tschaikowsky: Schwanensee. St. Petersburg Festival Ballet Frankfurt (Main)

11:00 Oper (Holzfoyer) Oper Extra: La forza del destino 18:00 Alte Oper (Großer Saal) 1822-Neujahrskonzert. Junge Deut­ sche Philharmonie, Wilson Ng (Lei­ tung). Hindemith: Mathis der Maler, Skrjabin: Le Poème de l’exstase, Mus­ sorgski/Ravel: Bilder einer Ausstel­ lung

14.1. montag

20:00 Alte Oper Frankfurt (Großer Saal) Bejun Mehta (Counter­ tenor), Akademie für Alte Musik Berlin, Bernhard Forck (Leitung). Händel: Arie aus „Siete rose rugia­ dose“ HWV 162, Mi palpita il cor HWV 132c, I Will Magnify Thee HWV 250b & Concerto grosso eMoll op. 6/3, Vivaldi: Konzert dMoll RV 129 „Madrigalesco“, Calda­ ra: La Passione del Gesu Signor Nostro u. a. Bereits als Knabe startete Bejun Mehta eine internationale Karriere mit Konzerten und Plattenaufnah­ men als Sopran. Nach dem Stimm­ bruch spielte der Amerikaner Cello, wurde Produzent bei einer Platten­ firma und versuchte sich als Bari­ ton, bevor er seine CountertenorStimme entdeckte. 18:00 Oper (Opernhaus) Händel: Xerxes. Constantinos Carydis (Lei­ tung), Tilmann Köhler (Regie) Griesheim

11:30 Wagenhalle Familienkonzert. Philharmonie Merck, Ben Palmer (Lei­ tung), Juri Tetzlaff (Moderation). J. Strauss: Donauwalzer, RadetzkyMarsch, Vergnügungszug u. a.

13:30 Staatstheater (Großes Haus) Neujahrs-Gala. Ensemblemitglieder des Staatstheaters, Frank Bettinger (Moderation) 17:00 Herzog-Friedrich-AugustSaal Liv Migdal (Violine), Bayerisches Kammerorchester Bad Brückenau, Matthias Foremny (Leitung). Liszt/ Wolf: Ungarische Rhapsodie Nr. 2 S. 244/2, Rachmaninow: Vokalise op. 34/14, Mussorgski: Bilder einer Aus­ stellung 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Saturday Night Fever. Frank Bangert (Leitung), Iris Limbarth (Regie)

14.1. Montag Frankfurt (Main)

19:00 Bockenheimer Depot Händel: Rinaldo. Simone Di Felice (Leitung), Ted Huffman (Regie) 20:00 Alte Oper (Großer Saal) Bejun Mehta (Countertenor), Akade­ mie für Alte Musik Berlin, Bernhard Forck (Leitung). Händel: Arie aus „Siete rose rugiadose“ HWV 162, Mi palpita il cor HWV 132c & I Will Mag­ nify Thee HWV 250b, Vivaldi: Konzert d-Moll RV 129 „Madrigalesco“ u. a. Weitere Infos siehe Tipp

Montag, 14. Januar 2019 │ 20 Uhr │ Alte Oper Frankfurt

Bejun Mehta

Countertenor

Akademie für Alte Musik Berlin Bernhard Forck

© Marco Borggreve

In Koopera�on mit der Alten Oper Frankfurt

Konzertmeister

Karten zu € 69 / € 56 / € 44 / € 29 über Frankfurt Ticket unter Telefon 069/1340-400 oder www.frankfurt-�cket.de, bei den bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse 2018 FBK 05 Mehta Anz Concerti.indd 1 Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

Werke von Händel, Vivaldi, Bach Caldara und Hoffmann www.frankfurter-bachkonzerte.de 25.11.2018 15:19:21 concerti 01.19 Hessen 11


Klassikprogramm

15.1. Dienstag 18:00 Musikhochschule (Kleiner Saal) shortcuts – Experiment und Be­ gegnung. Asia Safikhanova (Flöte), Martin Schmalz (Klavier). Werke von Boulez 20:00 Alte Oper (Großer Saal) Jos­ hua Bell (Violine & Leitung), Academy of St Martin in the Fields. Meyer: Ou­ vertüre, Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur op. 35, Bizet: Sinfonie C-Dur GieSSen

20:00 Stadttheater (Großes Haus) Maria Bader-Kubizek (Violine), Phil­ harmonisches Orchester Gießen, Mi­ chael Hofstetter (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 6 D-Dur „Der Morgen“ & Sinfonia concertante B-Dur op. 84, Mozart: Serenade Nr. 4 D-Dur KV 203

16.1. Mittwoch Frankfurt (Main)

19:00 Bockenheimer Depot Händel: Rinaldo. Simone Di Felice (Leitung), Ted Huffman (Regie) 19:30 Musikhochschule (Großer Saal) Antrittskonzert. Thilo Dahlmann (Bassbariton), Hedayet Djeddikar (Klavier), Werner Woelbern (Rezita­ tion). Brahms: Die schöne Magelone

Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Loewe: My Fair Lady

17.1. Donnerstag Darmstadt

20:00 Staatstheater (Großes Haus) SWR Big Band, Götz Alsmann & Fola Dada (vocals)

19:30 Campus Bockenheim (Studierendenhaus) Kirche am Campus. Eka­ terina Aleksandrova (Mezzosopran), Gvaneta Betaneli (Gitarre) 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Belcea Quartet. Mozart: Streichquar­ tett B-Dur KV 589, Bartók: Streich­ quartett Nr. 6, Beethoven: Streich­ quartett a-Moll op. 132 Rüsselsheim

20:00 Staatstheater (Kleines Haus) . Armoniosa. Platti: Sonate B-Dur, Bi­ ber: Sonate Nr. 1 d-Moll, Bach: Cello­ suite Nr. 1 G-Dur BWV 1007, Vivaldi: Sonate Nr. 12 op. 1 „La Follia“ u. a.

20:00 Theater Tschaikowsky: Der Nussknacker. Russisches Klassisches Staatsballett

Frankfurt (Main)

Darmstadt

18:00 Musikhochschule Barockmara­ thon. Studierende der Abteilung His­ torische Interpretationspraxis 19:00 Oper (Holzfoyer) WarschauFrankfurt-Transit. Mitglieder der Aka­ demia Operowa des Teatr Wielki, Opera Narodowa Warschau 19:00 Alte Oper (Großer Saal) Vilde Frang (Violine), István Kovácsházi (Tenor), Chorakademie Lübeck, hrSinfonieorchester, Peter Eötvös (Lei­ tung). Bartók: Violinkonzert Nr. 1, Eöt­ vös: Alle vittime senza nome (DEA) & The Gliding of the Eagle in the Skies, Kodály: Psalmus Hungaricus

18.1. Freitag 19:30 Staatstheater (Großes Haus) Mozart: Die Zauberflöte. Rubén Dub­ rovsky (Leitung), Dirk Schmeding & Karsten Wiegand (Regie) Frankfurt (Main)

19:00 Bockenheimer Depot Händel: Rinaldo. Simone Di Felice (Leitung) 19:00 Oper (Opernhaus) Bellini: I Puritani. Tito Ceccherini (Leitung) 20:00 Alte Oper (Großer Saal) Vilde Frang (Violine), István Kovácsházi (Tenor), Chorakademie Lübeck, hrSinfonieorchester, Peter Eötvös (Lei­ tung). Werke von Bartók, Eötvös & Kodály

Klassik gut finden. Auch in Hessen. Jetzt abonnieren:

online: www.concerti.de/abo Tel.: 040 228 688 688

12 Hessen concerti 01.19

Foto: Marco Borggreve

concerti – Das Magazin für Konzert- und Opernbesucher. Mit den interessantesten Klassik­ geschichten des Monats sowie allen Konzert- und Opernterminen in Ihrer Region.


GieSSen

Wetzlarer Kulturgemeinschaft präsentiert: Samstag, 19. Januar 2019 20 Uhr, Stadthalle Wetzlar

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Mozart: Le nozze di Figaro. Michael Hofstetter (Leitung) Rüsselsheim

19:00 Theater Landesjugend-Sinfo­ nieorchester, Landesjugendchor Hes­ sen, Jürgen Faßbender, Axel Pfeiffer & Valentin Egel (Leitung). Werke von Bruckner u. a.

4 Times Baroque

Wiesbaden

Gewinner des Opus Klassik 2018

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Sadeh21. Ohad Naharin (Choreogra­ fie)

Werke von Händel, Vivaldi, Corelli, u.a.

19.1. Samstag

Karten erhalten Sie über www.reservix.de

Bensheim

20:00 Parktheater vision string quartet. Barber: Adagio für Streicher, Ravel: Streichquartett, Beethoven: Streichquartett Nr. 15 Darmstadt

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Verdi: Ein Maskenball Frankfurt (Main)

19:00 Oper (Opernhaus) Händel: Xerxes. Constantinos Carydis (Lei­ tung) 20:00 Alte Oper (Großer Saal) Igor Levit (Klavier), Wiener Philharmoni­ ker, Michael Tilson Thomas (Leitung). Ives: Decoration Day aus A New Eng­ land Holiday Symphony, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37, Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73

Tipp

Griesheim

15:00 Wagenhalle Benfizkonzert zum neuen Jahr: Öffentliche Generalprobe. Philharmonie Merck Kassel

18:00 Staatstheater (Opernhaus) Humperdinck: Hänsel und Gretel. Ale­ xander Hannemann (Leitung), Elmar Gehlen (Regie) Lauterbach

19:00 Hohhaus Palais Traumbilder. Frankfurter Streichsextett, Maria Pantiukhova (Sopran). Zemlinsky: Maiblumen blühten überall, Wagner/ Leopold: Wesendonck-Lieder, Tschai­ kowsky: Souvenir de Florence Limburg

20:00 Stadthalle A Tribute to Simon & Garfunkel meets Classic. Duo Gra­ celand Mainz

20.1. sonntag

11:00 Staatstheater Darmstadt (Großes Haus) Harriet Krijgh (Vio­ loncello), Staatsorchester Darm­ stadt, Kerem Hasan (Leitung). Czernowin: Amber, Haydn: Cello­ konzert Nr. 1 C-Dur Hob. VIIb:1, Bartók: Konzert für Orchester Durchsetzungsvermögen braucht man auch als junge Cellistin in der Musikerwelt und die hat Harriet Krijgh von ihren Brüdern beige­ bracht bekommen: „Ich habe bei den drei Jungs Ellbogentechnik gelernt.“

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Janáček: Katja Kabanova (Premiere). Paul-Johannes Kirschner (Leitung), Lydia Steier (Regie) Wetzlar

20:00 Stadthalle 4 Times Baroque. Werke von Händel, Prowo, Vivaldi, Corelli, Sammartini & Merula Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Verdi: Rigoletto (Premiere). Will Hum­ burg (Leitung), Uwe Eric Laufenberg (Regie) 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Saturday Night Fever. Frank Bangert (Leitung), Iris Limbarth (Regie)

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

20.1. Sonntag Bad Homburg

18:00 Kurtheater Best of Tour. The 12 Tenors Darmstadt

11:00 Staatstheater (Großes Haus) Harriet Krijgh (Violoncello), Staatsor­ chester Darmstadt, Kerem Hasan (Lei­ tung) Weitere Infos siehe Tipp Frankfurt (Main)

11:00 Alte Oper Nils Mönkemeyer (Viola), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Joana Mallwitz (Leitung). Mendelssohn: Sinfonie Nr. 4 „Italienische“, Paganini: Violasonate, Berlioz: Harold in Italien op. 16 11:00 Bockenheimer Depot Oper Extra: MINA 11:00 Holzhausenschlösschen Neujahrsempfang. Susanne Kohnen (Oboe & Saxofon), Gregor Praml (Kontrabass & Sounds), Michael Quast (Moderation) 16:00 Alte Oper (Mozart Saal) Die Welt der Tasteninstrumente. Michaela Schlotter (Klavier, Celesta & Glocken­ spiel), Alexander von Heißen (Cemba­ lo & Orgel), Christian Kabitz (Modera­ tion) 17:00 Kuhhirtenturm Henrik Rabien (Fagott), Rinko Hama (Klavier). Wer­ ke von Crusell, Hindemith u. a. 18:00 hr-Sendesaal Maximilian Jung­ hanns (Violine), Steffen Weise (Viola), Valentin Scharff (Violoncello). Fran­ çaix: Streichtrio, Naumann: Streich­ trio, Dohnányi: Serenade C-Dur op. 10, Beethoven: Streichtrio D-Dur op. 9/2 concerti 01.19 Hessen 13


Klassikprogramm

Musik überwindet Grenzen

Überall in Deutschland laden Orchester Geflüchtete zu Veranstaltungen ein, schaffen Begegnung durch Musik und engagieren sich in interkulturellen Projekten. Viele geflüchtete Familien erleben dort Ruhe, schöpfen neue Kraft und erfahren ihre eigene Kreativität. Die Deutsche Orchester-Stiftung unterstützt die vielfältigen Aktivitäten der Orchester.

Mit Musik Menschen erreichen – Helfen Sie mit einer Spende! Spendenkonto: IBAN: DE35 1004 0000 0114 1514 05 BIC: COBADEFFXXX Stichwort: Musik überwindet Grenzen

18:00 Oper (Opernhaus) Lehár: Die lustige Witwe. Hartmut Keil (Leitung) 19:00 Alte Oper (Großer Saal) Paga­ nini-Nacht. Dmitri Berlinsky (Violine), Kammerphilharmonie St. Petersburg, Juri Gilbo (Leitung). Paganini: Capri­ cen, La Campanella, I Palpiti, Perpetu­ um mobile, Tarantella, Karneval von Venedig u. a. 19:00 Bockenheimer Depot Händel: Rinaldo. Simone Di Felice (Leitung) 19:30 Festeburgkirche Liszt-Trio Weimar. Beethoven: Trio Es-Dur op. 70/2, Kagel: Trio Nr. 2, Schumann: Trio g-Moll op. 110 19:30 Kuhhirtenturm Henrik Rabien (Fagott), Rinko Hama (Klavier). Wer­ ke von Crusell, Hindemith, SaintSaëns & Schubert 20:00 Mousonturm Tamar Halperin (Klavier), Guy Sternberg (Elektronik). Werke von Satie, Debussy, Cage & Chick Corea GieSSen

11:00 Stadttheater (Foyer) Gowoon Baek & Yi Xiao (Violine), Karolina Rybka (Viola), Emily Härtel (Violon­ cello), Thomas Orthaber (Klarinette). Crusell: Klarinettenquartett Nr. 3 DDur op. 7, Schulhoff: Fünf Stücke, Mo­ zart: Klarinettenquintett A-Dur KV 581 14 Hessen concerti 01.19

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Mord a cappella – unter Verdacht. Die Schmachtigallen, Wolfgang Hofmann (Regie) Heppenheim

17:00 Kurfürstensaal Anne-Sophie Bertrand (Harfe), Laurent Weibel & Mariane Vignard (Violine), Gabriel Ta­ mayo (Viola), Ulrich Horn (Violoncel­ lo). Tschaikowsky: Adagio molto, Mo­ zart/Kanga: Klavierkonzert A-Dur KV 414, Ravel/Bertrand: Jeux d‘eau, Piaz­ zolla: Libertango u. a. Kassel

16:00 Staatstheater (Opernhaus) Puccini: Madama Butterfly Mainz

11:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Naoya Nishimura & Julia Ungu­ reanu (Violine), Lucas Freund (Viola), Philipp Schweikhard (Violoncello), Tamás Frank (Kontrabass), Erika le Roux (Klavier). Dvořák: Streichquin­ tett G-Dur op. 77, Schubert: Klavier­ quintett A-Dur „Forellenquintett“ Wiesbaden

15:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Neujahrs-Kammerkonzert. Eri­ ka le Roux (Klavier), Salon-Ensemble des Hessischen Staatsorchesters

16:00 Kurhaus (Friedrich-vonThiersch-Saal) Benfizkonzert zum neuen Jahr. Philharmonie Merck, Ben Palmer (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 35 D-Dur „Haffner-Sinfonie“, Mah­ ler: Sinfonie Nr. 7 e-Moll 19:30 Staatstheater (Großes Haus) Loewe: My Fair Lady

21.1. Montag Darmstadt

20:00 Staatstheater (Großes Haus) Harriet Krijgh (Violoncello), Staatsor­ chester Darmstadt, Kerem Hasan (Lei­ tung). Czernowin: Amber, Haydn: Cel­ lokonzert Nr. 1 C-Dur Hob. VIIb:1, Bartók: Konzert für Orchester Frankfurt (Main)

20:00 Literaturhaus Petra Müllejans (Violine), Hille Perl (Viola da Gamba), Daniela Lieb (Traversflöte), Eva Maria Pollerus (Cembalo) Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Alte Oper Nils Mönkemeyer (Viola), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Joana Mallwitz (Leitung). Mendelssohn: Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 „Italienische“, Paganini: Violasonate op. 35, Berlioz: Harold in Italien op. 16

Foto: Foppe Schut

www.orchesterstiftung.de


20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Juliet Fraser (Sopran), Johannes Schwarz (Fagott), Ensemble Modern, Vimbayi Kaziboni (Leitung). Fure: Feed For­ ward, Abbasi: Situation II/Dialogue, Bertelsmeier: Neues Werk (UA), Gedi­ zioglu: Kesik (Cut), Saunders: Skin

20:00 Musikhochschule (Kleiner Saal) Konzertexamen. Eunbi Jeong (Schlagzeug)

GieSSen

Wiesbaden

19:30 Justus-Liebig-Universität (Aula) Examenskonzert. Studierende und AbsolventInnen der HfMDK. Beet­ hoven: Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37, Berlioz: Les nuits d‘été op. 7, Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Verdi: Rigoletto. Will Humburg (Lei­ tung), Uwe Eric Laufenberg (Regie)

Mainz

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Mozart: Le nozze di Figaro

22.1. Dienstag

Kassel

10:00 Staatstheater (Opernfoyer) Orchester-Rallye

20:00 Kurhaus (Friedrich-vonThiersch-Saal) Hinrich Alpers (Kla­ vier), Klassische Philharmonie Bonn, Heribert Beissel (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 6 D-Dur „Le Matin“, SaintSaëns: Klavierkonzert Nr. 2, Beetho­ ven: Sinfonie Nr. 2 D-Dur

24.1. Donnerstag

Mainz

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Händel: Saul. Andreas Spering (Lei­ tung), Lydia Steier (Regie) 20:00 Frankfurter Hof Internationale Pianisten in Mainz. Tamara Stefano­ vich (Klavier) Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Tschaikowsky: Eugen Onegin 19:30 Wartburg Zuckmayer: Der fröhliche Weinberg. Henriette Hörnigk (Regie)

26.1. Samstag Darmstadt

17:00 Staatstheater (Großes Haus) Messiaen: Saint François d’Assise

Frankfurt (Main)

Frankfurt (Main)

Frankfurt (Main)

20:00 Oper (Opernhaus) Ludovic Tézier (Bariton), Maria Prinz (Klavier). Werke von Mozart, Tschaikowsky u. a.

19:30 Campus Bockenheim (Studierendenhaus) Jeongbae Ji (Klavier)

18:00 Oper (Opernhaus) Händel: Xe­ rxes. Constantinos Carydis (Leitung)

20:00 hr-Sendesaal Vadim Gluzman (Violine), hr-Sinfonieorchester, Michal Nesterowicz (Leitung). Mendelssohn: Ruy Blas & Violinkonzert e-Moll, Sibe­ lius: Finlandia, Mussorgski/Ravel: Bil­ der einer Ausstellung

19:00 Alte Oper (Großer Saal) Wie­ ner Johann Strauss Konzert-Gala. K&K Ballett, K&K Philharmoniker, Matthias Georg Kendlinger (Leitung). Werke von J. Strauss

Fulda

20:00 Fürstensaal Philharmonia Quartett Berlin. Mozart: Streichquar­ tett G-Dur KV 387, Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 3 F-Dur op. 73, Ra­ vel: Streichquartett F-Dur Kassel

19:00 Staatstheater (Opernhaus) Kostprobe: Anfang und Ende – B.A.C.H.⁶¹

23.1. Mittwoch Frankfurt (Main)

19:00 Bockenheimer Depot Händel: Rinaldo. Simone Di Felice (Leitung)

Tipp

20:00 Mousonturm Fúria. Lia Rod­ rigues Companhia de Danças GieSSen

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Pumuckl – Das Musical Wiesbaden

19:30 Wartburg Zuckmayer: Der fröhliche Weinberg

25.1. Freitag Frankfurt (Main)

20:00 hr-Sendesaal Vadim Gluzman (Violine), hr-Sinfonieorchester, Michal Nesterowicz (Leitung). Mendelssohn: Ruy Blas & Violinkonzert e-Moll, Sibe­ lius: Finlandia, Mussorgski/Ravel: Bil­ der einer Ausstellung 20:00 Mousonturm Fúria. Lia Rod­ rigues Companhia de Danças

21.1. MOntag

20:00 Literaturhaus Frankfurt Petra Müllejans (Violine), Hille Perl (Gambe), Daniela Lieb (Traversflö­ te), Eva Maria Pollerus (Cembalo). Werke von Telemann Pferde, Katzen, Hühner, Kanin­ chen: Auf ihrem Bauernhof ist reichlich Platz für Tiere – und auch Hille Perl hat dort ihre ganz eigene Ecke, um in Ruhe zu spielen.

20:00 Musikhochschule (Kleiner Saal) Konzertexamen. Ilhae Kim (Cembalo) Kassel

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Humperdinck: Hänsel und Gretel. Ale­ xander Hannemann (Leitung), Elmar Gehlen (Regie) 19:30 Staatstheater (Schauspielhaus) anarchy of the body. Annamari Keskinen (Choreografie)

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

19:30 Papageno Musiktheater J. Strauss: Die Fledermaus. Irina Fun­ diler (Leitung), June Card & HansDieter Maienschein (Regie) 20:00 Mousonturm Fúria. Lia Rod­ rigues Companhia de Danças Kassel

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Anfang und Ende – B.A.C.H.⁶¹ (Premi­ ere). Elizabeth Bailey & Karola Sophia Schmid (Sopran), Marta Herman (Mezzosopran), Younggi Moses Do (Tenor), Daniel Holzhauser (Bass), örg Halubek (Orgel, Cembalo & Leitung), Dhimas Aryo Satwiko (Tanz) Mainz

10:00 & 11:30 Staatstheater (Orchestersaal) Kinderkonzert: Hummel und Harfe. Mitglieder des Philharmo­ nischen Staatsorchesters Mainz. Wer­ ke von Debussy, Grieg, Mendelssohn u. a. 19:30 Staatstheater (Großes Haus) Abraham: Märchen im Grand-Hotel. Samuel Hogarth (Leitung), Peter Jor­ dan & Leonhard Koppelmann (Regie) Wiesbaden

15:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Neujahrs-Kammerkonzert. Eri­ ka le Roux (Klavier), Salon-Ensemble des Hessischen Staatsorchesters. Werke von Lanner, Kéler, Fučík, Dvořák, Martinů, Lumbye & J. Strauss concerti 01.19 Hessen 15


Klassikprogramm

17:00 Christophoruskirche Europe in One Day. Leonard Schelb (Travers- & Blockflöte), Johannes Berger (Barock­ violoncello), Clemens Bosselmann (Cembalo) 19:30 Staatstheater (Großes Haus) Verdi: Rigoletto. Will Humburg (Lei­ tung), Uwe Eric Laufenberg (Regie) 20:00 Kurhaus (Friedrich-vonThiersch-Saal) Festkonzert 300 Jah­ re Breitkopf & Härtel. Vadim Gluzman (Violine), hr-Sinfonieorchester, Michal Nesterowicz (Leitung). Sibelius: Fin­ landia, Mason: Eternal Return (UA), Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll, Mussorgski/Ravel: Bilder einer Aus­ stellung

27.1. Sonntag Alsfeld

Mainz

Frankfurt (Main)

11:00 Synagoge Weisenau Marion Ludwig (Flöte), Christiane Menzel (Fagott), Leonie Hartmann (Violine & Viola), Anna Catharina Nimczik (Vio­ loncello). Werke von Gál, Hindemith, Roussel, Graf u. a.

19:30 Musikhochschule (Großer Saal) Abschiedskonzert Michael Schneider. Studierende & Lehrende der HfMDK 20:00 Alte Oper (Großer Saal) Die große Giuseppe Verdi-Nacht. Siliva Rampazzo (Sopran), Cristian Lanza (Tenor), Giulio Boschetti (Bariton), Chor & Orchester der Milano Festival Opera, Silvano Frontalini (Leitung)

11:00 Villa Musica Antonia und Wi­ waldi. Theater Beatrice Hutter 18:00 Staatstheater (Großes Haus) Janáček: Katja Kabanova Neu-Isenburg

17:00 Stadtmuseum Haus zum Löwen Trio Helsinki. Werke von Beetho­ ven, Glinka, Poulenc & Ginastera Rüsselsheim

15:00 Theater (Foyer) Classic-Café. Miguel Dopazo (Klarinette), Daniela Saavedra (Klavier)

17:00 Albert-Schweitzer-Schule (Aula) Jochen Tschabrun (Klarinette), Nadine Blumenstein & Ulrike MädingLemmerich (Violine), Wolfgang Tluck (Viola), Barbara Petit (Violoncello). Baermann: Adagio, Weber: Klarinet­ ten-Quintett B-Dur op. 34, Brahms: Klarinetten-Quintett h-Moll op. 115

Sulzbach

Aschaffenburg

18:00 Wartburg Zuckmayer: Der fröhliche Weinberg

19:30 Stadthalle Vadim Gluzman (Vi­ oline), hr-Sinfonieorchester, Michal Nesterowicz (Leitung). Mendelssohn: Ruy Blas & Violinkonzert e-Moll, Sibe­ lius: Finlandia, Mussorgski/Ravel: Bil­ der einer Ausstellung Darmstadt

11:00 Staatstheater (Kleines Haus) Soli fan tutti. Darmstädter Barockso­ listen, Johannes Pramsohler (Violine & Leitung). Werke von Telemann, Fasch, Kress & Graupner

18:00 Gemeindehaus Nieneke Ha­ mann (Klavier). Werke von Schubert, Franck & Granados Wiesbaden

11:00 Staatstheater (Großes Haus) Die Zauberflöte für Kinder

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Bernstein: Candide. Albert Horne (Lei­ tung), Bernd Mottl (Regie) 20:00 Kurhaus (Friedrich-vonThiersch-Saal) Beatrice Rana (Kla­ vier). Chopin: Études op. 25, Ravel: Miroirs, Strawinsky/Agosti: Der Feuer­ vogel

28.1. Montag Frankfurt (Main)

16:00 Staatstheater (Großes Haus) Sadeh21. Ohad Naharin (Choreogra­ fie)

12:30 Oper (Holzfoyer) Intermezzo – Oper am Mittag. Mitglieder des Opernstudios

Frankfurt (Main)

18:00 Oper (Opernforte) Führung

11:00 Holzhausenschlösschen Holz­ hausenkonzerte. Natalia Ehwald (Kla­ vier). Debussy: Préludes, Chopin: Nocturne B-Dur op. 62/1, Ravel: Sona­ tine, Schubert: Sonate A-Dur D 959

19:30 Musikhochschule (Kleiner Saal) Von Göttern, Helden und Lo­ sern. Studierende der HfMDK

11:00 Mousonturm The LOKAL Liste­ ner. Puschan Mousavi Malvani (Violi­ ne), Gregor Praml (Moderation) 17:00 Alte Oper (Großer Saal) The Best of British Entertainment. The Ukulele Orchestra of Great Britain 18:00 Oper (Opernhaus) Verdi: La forza del destino (Premiere). Jader Bignamini (Leitung), Tobias Kratzer (Regie) 16 Hessen concerti 01.19

Kassel

19:30 Staatstheater (Opernfoyer) Jibiri Jazz Quartet

29.1. Dienstag Bad Homburg

19:30 Schloss Alexander Koriakin (Klavier). Chopin: Andante Spianato et Grande Polonaise op. 22, Schu­ mann: Faschingsschwank op. 26 & Fantasiestücke op. 12, Weber: Auffor­ derung zum Tanz op. 65

Fulda

20:00 Schlosstheater Kosmos, Soul & O Balcão De Amor. BJM – Les Bal­ lets Jazz de Montréal, Andonis Fonia­ dakis & Itzik Galili

30.1. Mittwoch Frankfurt (Main)

19:30 Musikhochschule (Großer Saal) Göttinger Sinfonieorchester Kassel

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Anfang und Ende – B.A.C.H.⁶¹. Eliz­ abeth Bailey & Karola Sophia Schmid (Sopran), Marta Herman (Mezzosop­ ran), Younggi Moses Do (Tenor), Dani­ el Holzhauser (Bass), Jörg Halubek (Orgel, Cembalo & Leitung), Dhimas Aryo Satwiko (Tanz) 19:30 Staatstheater (Schauspielhaus) anarchy of the body. Annamari Keskinen (Choreografie) Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Mozart: Don Giovanni

31.1. Donnerstag Darmstadt

10:00 & 11:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Teddybärenkonzert Frankfurt (Main)

19:00 Oper (Opernhaus) Verdi: La forza del destino 19:00 Villa Bonn Joanna Sachryn (Violoncello), Paul Rivinius (Klavier). Schumann: Fünf Stücke im Volkston, Urspruch: Cellosonate, Hiller: Celloso­ nate Nr. 2, Brahms: Cellosonate op. 38 19:30 Campus Bockenheim (Studierendenhaus) Nan Wang (Harfe), Cinzia Posega (Naturhorn) 20:00 Musikhochschule (Großer Saal) Phronesis – The Behemoth. Ivo Neame (Klavier), Jasper Høiby (Bass), Anton Eger (Schlagzeug), hr Bigband Wiesbaden

19:30 Wartburg Zuckmayer: Der fröhliche Weinberg. Henriette Hörnigk (Regie)


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Fotos: Jonathan Tichler, Jean-François Leclercq/Virgin Classics, Cooper Copter

Aix-en-Provence


reportage

Die Königin der Elbphilharmonie

O

b in Kirchen oder Konzertsälen: Meist thronen Orgeln weit entfernt über den Köpfen der Zuschauer. Schließlich soll die gesamte Opulenz und Schönheit des Instruments weithin sichtbar sein. Bei der Orgel der Elbphilharmonie verhält es sich indes anders. Hier erschließt sich das Imposante und Faszinierende am Instrument nicht sofort, denn man sieht lediglich einige Orgelpfei-

Große Organistin vor großen Pfeifen: Iveta Apkalna

24 concerti Januar 2019

fen im Zuschauerraum hinter der Bühne. Dafür kann man als Zuhörer selten so nah an eine Orgel kommen wie hier, die direkt hinter den Publikumsrängen verbaut – und somit für die Zuschauer im wahrsten Sinne des Wortes zum Anfassen ist. Unterwegs durch die Orgel

15 mal 15 Meter misst die Orgel bei einer Tiefe von etwa drei Metern – abstrakte Zahlen, bei

denen man zumindest schon mal eine Vorstellung von den räumlichen Ausmaßen der Orgel bekommt. Tritt man jedoch hinter einer der Publikumsreihen durch die in die Wand eingelassene, praktisch unsichtbare Tür in die Orgel hinein, fühlt man sich selbst plötzlich sehr, sehr klein. Schließlich kommt es eher selten vor, dass man ein Musikinstrument betreten, geschweige denn sich darin aufrecht bewegen kann. Und das auch noch mehrere Stockwerke hat, die über eine Wendeltreppe miteinander verbunden sind. Auf der untersten Etage findet man den Motor beziehungsweise das Gebläse, welches die 4 765 Pfeifen mit Wind versorgt. 180 Kubikmeter Luft pro Minute können hier auf den Weg zu den Pfeifen gebracht werden – wieder eine abstrakte Zahl, mit der die Vorstellungskraft ihre Schwierigkeiten haben dürfte. Zum Vergleich: Der nicht gerade kleine Kerosintank eines Airbus A380 fasst ein Volumen von etwas mehr als 300 Kubikmeter. Nicht weniger einschüchternd wirkt die größte, zehn Meter lange Orgelpfeife, durch die locker ein ausgewachsener Mensch wie durch einen

Fotos: Maxim Schulz, Peter Hundert

Von der Orgel der Elbphilharmonie sind nur wenige Elemente sichtbar – angesichts ihrer atemberaubenden Klangvielfalt ein klares Understatement. Ein Vorort-Besuch. Von Maximilian Theiss


Kamin­schacht nach oben klettern könnte. Zu hören ist diese Pfeife übrigens kaum, denn mit 16 Hertz liegt der Ton knapp unterhalb unserer Hörschwelle und wird nur als Vibrieren wahrgenommen. Mittendrin im Schalldruck

Eine weitere Zahl indes konnte erst vor Ort überprüft werden: Drei – so viele Minuten braucht Thomas Cornelius, um einen Flügel aus dem Konzertsaal hinaus- und den Spieltisch der Orgel hineinzufahren und auf der Bühne mit einem Kabel von den Dimensionen eines Feuerwehrschlauchs an das Orgelwerk hinter dem Zuschauerraum anzuschließen. Neben Iveta Apkalna als Titular­organistin der Elbphilharmonie und Philipp Klais, dessen Werkstatt die Orgel kreierte, gehört Cornelius zu jenem kleinen Kreis, der die Orgel in- und auswendig kennt. Bereits beim Einbau in den Saal

war der Organist vor Ort, um zusammen mit der Orgel­ werkstatt Klais und Yasuhisa Toyota, der die Akustik der Elbphilharmonie verantwortet, die Feinabstimmung vorzunehmen, als das Parkett im Saal noch gar nicht verlegt war. An über fünfzig Konzerten war er bislang beteiligt und berät die Gastorganisten in klangästhetischen Fragen. Als Cornelius beginnt, die einzelnen Register zu ziehen, um die Vielfalt der Klangfarben vorzuführen, fällt sofort der nahe, unmittelbare Klang der Orgel auf. Der Organist beschreibt ihn als „körperlich“ und fügt hinzu: „Man ist als Künstler und als Zuhörer spürbar mittendrin in diesem Schalldruck.“ Besonders klangschön lässt sich diese Körperlichkeit erfahren, als er Metamorphosen vom Kaispeicher zur Elbphilharmonie vorspielt, das er eigens für diese Orgel komponiert hat. Darin wendet er die technische Besonderheit

Infografik: Paadìn Lamosca | www.paadin.eu | fforfact.tumblr.com

Kaum einer kennt die Orgel der Elbphilharmonie so gut wie Thomas Cornelius

PLAY* EUROPERAS 1&2 von John Cage Inszenierung: Rimini Protokoll *von Daniel Wetzel ab Sa. 2. Februar 2019

OPER WUPPERTAL Weitere Infos, Tickets und Termine unter www.oper-wuppertal.de Ticket- und Abo-Hotline: Tel. 0202 563 76 66


reportage

Ist vollauf zufrieden mit „seiner“ Orgel: Philipp Klais

Orgel aufgrund der noch immer enormen Nachfrage an Konzerttickets noch nicht ganz eingelöst werden konnte, haben dennoch alle Interessierten die Möglichkeit, einen klangvollen Eindruck zu erhalten: Im letzten Herbst hat Titularorganistin Iveta Apkalna das erste Solo-Orgelprogramm aus der Elbphilharmonie auf CD veröffentlicht. Auf dem Album „Light & Dark“ zeigt die Lettin, welch Klangfarbenreichtum das Instrument hat. „Diese Orgel kann alles!“ soll sie bereits nach der allerersten Anspielprobe auf dem Instrument geschwärmt haben. Bislang konnte niemand diesen Ausruf widerlegen.

Konzert-TIPPs an, dass sich vom Spieltisch durch die Musik „kaum mehr aus der Wind für die Orgelpfei- räumlich wahrgenommen wird. Hamburg fen manuell steuern lässt: Re- Wenn wir diese Generation mit Fr. 25.1., 20:00 Uhr Elbphilharmonie duziert man die Luftzufuhr, Musik begeistern wollen, müs- Hans-Ola Ericsson (Orgel). Werke von ertönen unterschiedlichste sen wir ihnen ein ganz beson- Ericsson, Bach, Ungváry & Messiaen Fiep- und Pfeifgeräusche, und deres Raumklang-Erlebnis So. 24.2., 20:00 Uhr Elbphilharmonie man hat plötzlich das Gefühl, bieten, wie es im Konzertsaal Lux aeterna. Iveta Apkalna (Orgel), vor dem Bau der Elbphilharmo- der Elbphilharmonie so meis- Staatschor Latvija, Māris Sirmais (Leitung). Vasks: Veni Domine (UA) & nie zu stehen, wo die Windbö- terhaft umgesetzt wurde.“ Im Werke von Rogg, Escaich, Messiaen, en sehr stark sein können. Im Zuge des Orgelbaus hat sich Ešenvalds u.a. Stück ertönt auch eines von Klais, der seit 1995 in vierter Sa. 2.3., 20:00 Uhr Elbphilharmonie zwei Schiffshörnern, die zu- Generation die 1882 gegründe- Der Tag der Orgel. Thomas Cornelius, sammen mit einer Schiffsglo- te Orgelwerkstatt mit Sitz in Thomas Dahl & Manuel Gera (Orgel & Moderation) cke in der Orgel verbaut wur- Bonn leitet, auch intensiv mit Ihre Stimme zählt! den. „Hokuspokus-Beigaben“ den Architekten der Elbphil- Di. 23.4., 20:00 Uhr Elbphilharmonie Osterfestival Venedig. Cornelius diese Effekt- harmonie ausgetauscht. BesonObnennt Opernfan, Kammermusik-Enthusiast oder Isabelle Liebhaber Demers (Orgel). Werke von register liebevoll. deren Gefallen fand er dabei Bach, Gabrieli, Wagner/Lemare, großer Sinfoniekonzerte: Zeigen Sie Ihre Begeisterung und begeben Strawinsky, Albinoni u.a. an der architektonischen Eine Orgel zum Anfassen Grundidee, dass die ElbphilharSo. 26.5., 11:00 Uhr Elbphilharmonie Sie sich mit uns auf die Suche nach dem Publikum des Jahres 2018. Philipp Klais spricht hinsicht- monie für alle Menschen zu- Internationales Musikfest Hamburg. Apkalna (Orgel). Werke von lich der Akustik von einem gänglich, nahbar und erfahrbar Iveta Rogg, Gubaidulina, Ligeti, Kutavičius & „Klangbad“, mit dem die Orgel sein soll, weshalb einige Orgel- Kalējs die Zuhörer umgibt. Damit pfeifen so angebracht sind, CD-Tipp möchte der Orgelbauer vor al- dass die Zuschauer sie berühlem eine jüngere Generation ren und somit nicht nur akusLight & Dark – von Konzertbesuchern anspre- tisch wahrnehmen können. Werke von Gubai­ dulina, Ligeti u. a. chen, deren Musikgenuss in Doch auch wenn das VerspreIveta Apkalna (Klaisweiten Teilen nur noch per chen der Zugänglichkeit zur Orgel der Elbphilharmonie). Berlin Classics Kopfhörer stattfindet, wo- Elbphilharmonie und ihrer

26  concerti Januar 2019

Foto: Maxim Schulz

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2018 Festspielhaus Baden-Baden Hessisches Staatstheater Wiesbaden Konzerthaus Dortmund Orchester im Treppenhaus Pierre Boulez Saal Rheingau Musikfestival Singakademie zu Berlin Staatstheater Kassel SĂźdwestdeutsches Kammerorchester Weilburger Schlosskonzerte

Alle Informationen zum Wettbewerb auf concerti.de/publikum-des-jahres


Festivalguide

Ein Fest für Ohr und Auge Das Budapester Frühlingsfestival wandelt auf den Spuren von Franz Liszt – und bietet die Möglichkeit, die Stadt von ihren schönsten Seiten zu erleben. Von Teresa Pieschacón Raphael

D

er Frühling ist die Zeit des Aufbruchs und des Lebens, und in autoritären und kommunistischen Regimen gerne eine politische Metapher für den Kampf gegen Unter­drückung und für die Freiheit. Das Budapester Frühlingsfestival, 1981 während des Kalten Kriegs gegründet, ver-

steht sich eher als kulturelles Schaufenster einer Stadt, die sich wiederum als Gesicht einer selbstbewussten Nation betrachtet. Weil es allerdings bis heute von der ungarischen Tourismusbehörde und anderen staatlichen Institutionen organisiert und finanziert wird, unkte so mancher ausländi-

scher Journalist, dass der Budapester Frühling mehr Marketinginstrument sei und kein dezidiertes musikalisches Konzept hätte. Als müsste ein Festival per se in kunstästhetischer Hinsicht Widerstand gegen alles Etablierte leisten – besonders jetzt in Zeiten Viktor Orbáns. Muss es nicht.

28  concerti Januar 2019

Fotos: shutterstock

Blühende Metropole: Die Freiheitsbrücke verbindet die zuvor selbstständigen Städte Buda und Pest.

= Zeitraum

= Künstler

= Ort


Sonnige Aussicht mit Schattenseiten: Blick auf Viktor Orbáns Regierungssitz

Keine Ausgabe des Budapester Frühlingsfestivals läuft ohne die Musik von Franz Liszt ab, den übrigens der Musikwissenschaftler Alfred Einstein „einen Revolutionär“ nannte und der in Ungarn wie ein Nationalheld gefeiert wird – auch wenn das Burgenland, wo er geboren wurde, heute zu Österreich gehört.

eingraviert. Weiter geht es in Richtung Donau zum Pesti Színház („Pester Theater“), wo einst der Gasthof „Zu den sieben Stammesfürsten stand“. Hier gab Liszt 1823 sein erstes Konzert, alles damals noch in der Stadt Pest an der östlichen

Donauseite, die erst fünfzig Jahre später mit der gegenüberliegenden Buda zusammengelegt werden sollte – verbunden unter anderem durch die Elisabethbrücke. In unmittelbarer Nähe, fast am Pester Donau­ufer, steht auch das Vigadó, Budapests schönster Konzertsaal. Ein geschichtsträchtiger Ort, der immer wieder zerstört und wiederaufgebaut wurde. Heute erstrahlt der Bau mit seinen reichen Fassadenverzierungen in voller Pracht – ein Schmuckstück im neoromanischen Stil. Als Ball- und Konzertsaal wurde er genutzt, aber auch als Tagungsraum für das ungarische Parlament nach der Revolution 1848. Mitglieder der Wiener Strauss-Familie musizierten hier sowie Mascagni, Dvořák, Debussy, Bartók und Prokofjew. Auch Liszt trat hier sechsmal auf, zum ersten Mal 1838 bei einem Benefiz-Konzert für die Opfer der Flut­ katastrophe. 1865 dirigierte er die Uraufführung seines Ora-

Die Kirchenbank, auf der Franz Liszt gesessen hat

Etwa sieben Kilometer muss man zurücklegen, um in Budapest auf Liszts Spuren zu wandeln. Geht man die Stationen seines Lebens ab, so kommt man auch an den wichtigsten musikalischen „Locations“ vorbei, in denen das Festival stattfindet: vorbei an der Franziskanerkirche in Pest, in die Liszt als Kind mit seinem Vater ging, einem Dorflehrer, der ursprünglich Mönch werden wollte. Die Kirchenbank, auf der Liszt wohl saß, findet sich leicht. Auf ihr ist sein Name

Neoromantisches Schmuckstück: Treppenhaus des Konzertsaals Vigadó

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Januar 2019 concerti  29


Festivalguide

Sezessionistische Pracht: Art-déco-Saal der Liszt-Akademie

Dienstwohnung sozusagen, weil hier auch der Sitz der ersten Musikakademie war, die Liszt 1875 gründete. Heute ist hier das Ferenc Liszt Memorial Museum untergebracht. Hier findet sich auch die Partitur, die den damaligen gesellschaftlichen Rang von Liszt belegt, der ja nicht von Adel war: Die Missa Coronationalis, die er zur Krönung des österreichischen Kaiserpaars Franz Joseph I. und Elisabeth (Sissi) zum König und zur Königin von Ungarn schrieb. Am 8. Juni 1867 wurde sie in der neugotischen Matthiaskirche auf dem Budaer Burgberg, in der

Für »Sissis« Krönung schrieb er eine Messe

Mit der Metro geht es weiter zur Vörösmarty-Station. Auf Vörösmarty Nr. 35 lebte Liszt bis zu seinem Tod 1886. Eine 30 concerti Januar 2019

Auf dem Ferenc-Liszt-Platz kann man ihn in Bronze bewundern: Franz Liszt

= Zeitraum

= Künstler

= Ort

Fotos: shutterstock

toriums Die Legende von der Heiligen Elisabeth. Zehn Jahre später fand hier das legendäre Konzert mit Richard Wagner statt. Fährt man jetzt die Deák Ferenc Straße entlang, kommt man bald auf die Király, an deren Kreuzung mit der Liszt-FerencStraße 1907 die Liszt-Akademie ihren endgültigen Platz fand: wuchtiger Jugendstil, sezes­ sionis­tische Pracht im Herzen der Stadt. Eine Bronzefigur des Komponisten ziert die Fassade. Große Musiker gingen hier ein und aus: Béla Bartók und Zoltán Kodály, der nicht weit von hier wohnte, außerdem Léo Weiner und Ernö von Dohnányi sowie ­Georg Solti. Sie alle traten im wunderbaren Artdéco-Saal der Akademie auf, in dem auch heute wichtige Konzerte des Festivals stattfinden.


Krönungskirche etlicher Kaiser, in Anwesenheit des Komponisten uraufgeführt. Von der Vörösmarty-Station sind es nur zwei Haltestellen bis zur Staatsoper in der Andrássy Straße, die parallel zur Király Straße läuft. Das reich geschmückte neobarocke Haus, eines der schönsten Opernhäuser überhaupt, wurde zu Lebzeiten Liszts zwischen 1875 und 1884 errichtet und von der Stadt sowie Kaiser Franz Joseph I. finanziert. Vor dem Gebäude findet sich eine Statue von Liszt und eine von Ferenc Erkel, dem Komponisten der ungarischen Nationalhymne und ersten Direktor der Oper. Einer seiner Nachfolger war Gustav Mahler, der von 1888 bis 1891 das Haus leitete. Otto Klemperer gastierte hier, und

Die

Puccini inszenierte hier zwei- Nationalen Tanztheaters. Das mal die Premieren seiner „kulturelle Einkaufszentrum“, Opern. Eine weitere Spielstät- wie einer der Auftraggeber das te der Staatsoper wie auch des Müpa nannte, offeriert Kultur Festivals ist das moderne Erkel- zu jedem Preis und für jedes Theater im Osten der Stadt. Alter. Die meisten Konzerte des Fährt man aus der Stadt am Festivals finden hier statt. Pester Donauufer entlang in Seit über 130 Jahren ist Liszt Richtung Süden, stößt man auf tot. Am Ferenc-Liszt-Platz aber der Höhe der Rákóczi Brücke erlebt er den ewigen Frühling. auf den modernen Palast der Dort hat man ihn in Bronze Künste. Im Volksmund Müpa verewigt – so, wie er sich sah: genannt (die Abkürzung für als jungen Zauberer mit wild Művészetek Palotája) beher- wehender Mähne. An jedem bergt der schnörkellose Bau Wochenende legt sich ganz von 2005 mit der mächtigen Budapest ihm zu Füßen. Wohl Glasfront drei große Einrich- auch wegen der vielen Kneipen tungen: den Nationalen Béla- und Restaurants dort. Bartók-Konzertsaal mit der Budapester Frühlingsfestival größten Orgel des Landes und 5.–22.4.2019 Platz für rund 1 700 Besucher, Ferenc Snétberger, Joseph Calleja, Ballett des Theaters Basel, Pier das Ludwig-Museum für zeitGiorgio Morandi, Orchester der genössische Kunst und das Ungarischen Staatsoper u. a. Festival-Theater, der Sitz des Budapest

Schubert

kuratiert von

Woche Thomas Hampson

boulezsaal.de +49 30 4799 7411 Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

© Wilhelm August Rieder, ÖNB / Saal: Volker Kreidler

21. bis 27. Januar

Januar 2019 concerti   31


Rezensionen Neuerscheinungen – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

Bekenntnis-Musik Album des monats Tief empfunden: Alexander

A

lexander Lonquich ist kein Lautsprecher der Branche, ebenso wenig ein Fließband-Lieferant neuer Aufnahmen. Bei ihm reifen die Dinge lange, bis er sie der Öffentlichkeit präsentiert. Zu kaum einem Komponisten passt dieser Ansatz besser als zu Franz Schubert, dessen letzte drei Sonaten der Pianist nun mit den drei Klavierstücken D 946 auf einer Doppel-CD vorgelegt hat. Lonquich trägt viele Gedanken mit sich, das merkt 32 concerti Januar 2019

man gleich in den ersten Takten der c-Moll-Sonate. Wie tief er schürft, erkennt man spätestens im langsamen Satz, wo er eine einsame, verletzliche, auch zerrissene Schubertsche Seele auf tief empfundene Weise musikalisch abbildet. Sein Anschlag erlaubt eine große dynamische Bandbreite und lässt genau erkennen, mit welchen Mitteln sich die Möglichkeiten des historischen Hammerflügels auf ein modernes Konzertinstrument von heute

übertragen lassen. Da sind die vielen kurzen, kräftigen aber nie knalligen Akkorde, da sind fein geperlte Läufe, die be­ sonders im Diskant leuchtend ausklingen. Alles in allem Be­ kenntnis-Musik, die als solche hier auch dem Hörer vermittelt wird. Christian Lahneck Schubert 1828 Schubert: Klaviersonaten D 958–960 & Klavierstücke D 946 Alexander Lonquich (Klavier) Alpha (2 CDs)

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Foto: Philippe Gontier

Lonquich erkundet Schuberts letzte Werke


Klangvolle Überraschung

Modernes Gebet

Unverhohlene Sehnsucht

Tschaikowsky: Schwanensee op. 20 State Academic Symphony Orchestra „Evgeny Svetlanov“ Vladimir Jurowski (Leitung) Pentatone

Bernstein: Sinfonie Nr. 3 „Kaddish“ & Serenade C. Sampson (Sopran), S. Shoji (Violine), Wiener Sänger­ knaben, Tonkünstler Orchester, Yutaka Sado (Leitung). Tonkünstler

Woyrsch: Sinfonien Nr. 4 & 5 NDR Radiophilharmonie Thomas Dorsch (Leitung) cpo

Beim Aufklappen der CD-Box überrascht eine Origami-Anleitung für einen Schwan. Nicht weniger überraschend ist aber vor allem diese Einspielung der ungekürzten Originalfassung von Tschaikowskys Schwanensee, die losgelöst von der Ballettsituation mit ihrer sinfonischen Qualität überzeugt. Der transparente Orchesterklang vermittelt zwischen Leichtigkeit und Kraft und setzt zugleich auf Homogenität in Bezug auf das ganze Werk. Jurowski arbeitet mit den Originaltempi, verwendet die ursprüngliche Orchestrierung und fokussiert den emotionalen Charakter der Musik. (JB)

Zum Ende des Bernstein-Jahres steuerte das Tonkünstler-Orchester eine beeindruckende Einspielung der „Kaddish“-Sinfonie und der Serenade für Violine und Orchester bei, was auch Chefdirigent Yutaka Sado zu verdanken ist: Der einstige Assistent Bernsteins leitet mit dramatischem Gespür durch das moderne Gebet, prägnant tänzerisch, farbgesättigt und mit gekonnt eingesetzter hymnischer Euphorie. Sprecherin Ruth Brauer-Kvam gestaltet die Texte in deutscher Übersetzung mit Emphase auf den Punkt. Sopranistin Carolyn Sampson bringt ätherisches Strahlen ein. (EW)

Fast vergessen. Dieses Los teilt der Altonaer Musikdirektor Felix Woyrsch mit anderen Komponisten, die nach dem Ersten Weltkrieg im Rahmen einer erweiterten romantisch-klassizistischen Tonsprache blieben. Woyrschs letzte Sinfonien entstanden 1931 und 1935. Hinter einigen Kanten spürt man Woyrschs unverhohlene Sehnsucht nach der Zeit, in der Brahms, Wagner und Reger widerspruchsfrei vergöttert wurden. Thomas Dorsch holt aus den sich durch Sprödigkeit einzelner Teile von den Vorgängern unterscheidenden Partituren und ihrer gewandten Feingliedrigkeit alle optimierenden Wirkungen. (RD)

Internationale GluckFestspiele Nürnberg

Bayreuth Berching Erlangen Fürth Lauf Neumarkt

Neue Klänge für Europa 27. Juni – 14. Juli 2019 www.gluck-festspiele.de

***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

Januar 2019 concerti  33


Fesselnd

Mozart: Streichquintette Klenke Quartett Harald Schoneweg (Viola) Accentus

Nach vier kommt fünf. Schon sein Zyklus mit sämtlichen Streichquartetten Mozarts überzeugte, nun knüpft das Klenke Quartett gemeinsam mit Harald Schoneweg mit Mozarts Streichquintetten an – und das mindestens genauso fesselnd! Vor allem der homogene Ensembleklang ist bestechend, Dynamik, Artikulation und Phrasierung sind trotz der Besetzungserweiterung wohlproportiert. Den heiteren Charakter des ersten, die fast unendlich wirkende Klangfülle des dritten, aber auch den tief melancholischen Ton des vierten Quintetts fangen die fünf Streicher meisterhaft ein. (JB)

Melancholisch

Frage Schumann: Sämtliche Lieder Christian Gerhaher (Bariton) Gerold Huber (Klavier) Sony Classical

Diesmal sind es die weniger bekannte Werke, die Christian Gerhaher und Gerold Huber im Rahmen ihrer Gesamteinspielung der Schumann-Lieder vorlegen. Vielfache Variationen der Melancholie bieten sich da. Gerhaher transportiert wendig und einfühlsam die Bilder und Stimmungen. Auch kann er dramatisch auffahren, verfügt über Wandlungsfähigkeit und Strahlkraft. Dennoch würde an manchen Stellen eine körnigere Gestaltung mehr Schärfe verleihen. Ein wahres Ereignis ist der Klavierpart von Gerold Huber: So nuancenreich, farbintensiv, so fantasievoll ausdeutend hört man dies selten. (EW)

Kurz Besprochen Schubert: Sinfonie Nr. 7 & Lieder Concentus Musicus Wien, Florian Boesch (Bariton), Stefan Gottfried (Leitung). Aparte Beginn einer spannenden Entwicklung unter neuer Leitung: Der Concentus betritt mit seiner ersten Einspielung eines Schubertschen Hauptwerks gleich mehrfach Neuland. (NF) The Berlin Recital – Werke von Rachmaninow, Skrjabin, Ligeti & Prokofjew Yuya Wang (Klavier) Deutsche Grammophon Der Live-Mitschnitt aus der Berliner Philharmonie begeistert: Yuya Wang meistert gekonnt alle Doppelbödigkeiten und Feinheiten des vielseitigen Programms. (EW) Händel: Italienische Kantaten S. Devieilhe (Sopran), L. Desandre (Mezzosopran), Le Concert D’Astree, Emmanuelle Haïm (Ltg). Erato Auf beeindruckender Höhe barocker Ausdrucksfähigkeit: Haïm und seine ­Solistinnen kosten die Höhen und Tiefen der Mini­dramen des jungen Händel ­leidenschaftlich aus. (RD) Mozart: Violinsonaten KV 304, 306 & 524 Isabelle Faust (Violine), Alexander Melnikov (Fortepiano). Harmonia Mundi Im ersten Teil aller „Klaviersonaten mit Violinbegleitung“ nimmt Faust den Gattungsbegriff wörtlich, hält sich solistisch zurück und begleitet einfühlsam das Fortepiano. (NF) Online-Tipp

Ausführliche sowie täglich neue Rezensionen finden Sie im Internet Scannen Sie den Bild-Code mit einem Smartphone und einer App für QRCodes oder gehen Sie im Browser auf www.concerti.de/rezensionen

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de


Top 20 Klassik-Charts Dezember (9.11.– 6.12.2018)

1

Jonas Kaufmann

3 2

Cecilia Bartoli, Ludovico Einaudi Ensemble Matheus & J-C. Spinosi Islands - Essential Einaudi

(1)

(Neu)

Eine italienische Nacht – Live aus der Waldbühne Berlin Sony Classical

Decca Records Antonio Vivaldi Decca Records

Cecilia Bartoli setzt die Erfolgsgeschichte ihres ersten Vivaldi-Albums von 1999 fort und offenbart ihre große Gesangskunst nicht nur durch Furor, sondern vor allem durch Zurücknahme.

3

Christina Pluhar & L’Arpeggiata

4

Jay Alexander

5

Igor Levit

6

Víkingur Ólafsson

7

Mireille Mathieu

8

D. Trifonov, Y. Nézet-Séguin

9

Raphaela Gromes, WDR Funkhausorchester & J. Riem

(7)

(Neu)

(2)

(4)

(Neu)

(3)

(Neu)

10 (Neu)

11

Jakub Józef Orliński, Il pomo d’oro, M. Emelyanychev

12

Teodor Currentzis & MusicAeterna

13

Christian Gerhaher

Life Sony Classical

Johann Sebastian Bach Deutsche Grammophon

Mes classiques Sony Classical

Anja Lechner & Pablo Márquez

Schubert: Die Nacht ECM Records Lieder ohne Worte, allerdings nicht von Mendelssohn: Die Cellistin Anja Lechner und der Gitarrist Pablo Márquez interpretieren – ganz instrumental – Lieder von Franz Schubert.

Frage Sony Classical

(Neu)

Im Rahmen ihrer Gesamteinspielung von Schumann-Liedern interpretieren hier Christian ­Gerhaher und Gerold Huber voller Melancholie unbekanntere Werke des Komponisten.

14

Yo-Yo Ma

15

Ludovico Einaudi

16

Hilary Hahn

17

Joyce DiDonato, Metropolitan Opera Orch. & Carlo Rizzi

Six Evolutions – Bach: Cellosuiten Sony Classical

(6)

Elements We Love Music

(12)

Hilary Hahn Plays Bach: Sonaten Nr. 1 & 2, Partita Nr. 1 Decca Records

(8)

Bellini: Norma Erato

(Neu)

Mit Sondra Radvanovsky als Norma und DiDonato als Adalgisa sangen zwei Weltstars des Belcanto auf der Bühne der MET. Jetzt erscheint David McVicars Inszenierung auf DVD.

Rachmaninow: Klavierkonzerte Nr. 2 & 4 Deutsche Grammophon

Hommage à Rossini Sony Classical

Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 Sony Classical

(11)

Himmelsmusik Erato

Ein Stern geht auf AP Music

Anima Sacra Erato

(10)

18

Leonard Bernstein & NY Phil.

19

Kim Kashkashian

20

Hélène Grimaud

(Neu)

(5)

(9)

Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.

L. Bernstein’s Young People’s Concerts, Vol. 1 C-Major

Bach: Sechs Suiten für Viola solo ECM Records

Memory Deutsche Grammophon

Januar 2019 concerti   35


Blind gehört

»Das ist wie bei Tetris!« Das Trio con Brio Copenhagen hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass es weiß, wer spielt. Von Katherina Knees

Foto: Nikolaj Lund

Zwei Schwestern und ein Ehepaar ergeben – das Trio con Brio Copenhagen

36  concerti Januar 2019


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as Trio con Brio Copenhagen ist nicht nur eine musikalische, sondern auch eine echte Familienangelegenheit: Die koreanische Geigerin Soo-Jin Hong und die Cellistin Soo-Kyung Hong sind Geschwister, Soo-Kyung Hong ist noch dazu mit dem Pianisten Jens Elvekjaer verheiratet. Kein Wunder also, dass das Klaviertrio besonders viel Wert auf einen harmonischen gemeinsamen Ensembleklang legen. Unter diesem Aspekt haben sie auch die Interpretationen von Kollegen unter die Lupe genommen. Mendelssohn: Klaviertrio Nr. 1 d-Moll 1. Molto Allegro Agitato Trio Wanderer harmonia mundi 2013

Soo-Kyung Hong: Das ist auf jeden Fall nicht unsere Aufnahme, das kann ich jetzt schon hören! Soo-Jin Hong: Ist das ein Wiener Klaviertrio? Das ist ziemlich frei vom Zeitmaß her. Soo-Kyung Hong: Französi-

zum Ensemble

International bekannte Komponisten wie Per Nørgård oder Bent Sørensen widmeten ihre Werke dem Trio con Brio Copenhagen, das eine zentrale Rolle in der Szene der zeitgenössischen Musik Skandinaviens einnimmt. Gleichzeitig steht das Ensemble für wegweisende Interpretationen des Kernrepertoires, wie die Gesamteinspielung der Klaviertrios Beethovens zeigt, deren zweiter Teil im letzten Herbst veröffentlicht wurde.

sche Musiker? Die Interpretation gefällt mir. Das klingt alles sehr gut. Jeder Instrumentalist hat einen vollen Klang. Soo-Jin Hong: Das ist ziemlich sauber, der Cellist ist toll, von Anfang an. Ich finde, dass die Musiker sehr viel Klangqualität mit warmen Farben haben. Soo-Kyung Hong: Ist es das Wanderer Trio? Es klingt irgendwie nach französischen Musikern, die Instrumente sind einfach sehr, sehr gut gespielt. Soo-Jin Hong: Ja, und das Klavier klingt so perlend. Jetzt erkenne ich Vincent Coq auch. Soo-Kyung Hong: Man hört, dass es ein richtiges Ensemble ist. Die Balance ist toll und alle drei Musiker sind sehr virtuos. (zu Jens Elvekjaer:) Du sagst gar nichts! Jens Elvekjaer: Ich brauche Kaffee. Schubert: Klaviertrio Nr. 2 Es-Dur op. 100 1. Allegro Beaux Arts Trio Phillips 1985

Jens Elvekjaer: Das ist eine ältere Aufnahme. Soo-Kyung Hong: Isaac Stern? Nein? Hm, Beaux Arts Trio? Ja? Das habe ich am Cello erkannt! Ist das Bernard Greenhouse? Die hatten ja so viele verschiedene Cellisten. Jens Elvekjaer: Ja, das ist die erste Ausgabe. Man hört auch, dass es ein ganz anderes Aufnahmeideal ist. Heute werden die CD-Produktionen künstlich auf Hochglanz poliert. Das hier ist aber viel ehrlicher – so, wie man eben in den sechziger und siebziger Jahren aufgenommen hat. Und auch bei der Interpretation hört man so-

fort, dass sie älter ist. Das ist sehr ernsthaft, ohne viel Drumherum. Soo-Kyung Hong: Ja, irgendwie auch nüchtern. Soo-Jin Hong: Und ich liebe den Ensembleklang dieser Besetzung. Da ist man irgendwie ganz nah dran. Sie hatten sicher auch einen sehr guten Tonmeister. Besonders bei ­Beaux Arts und beim Wanderer Trio sind die Aufnahmen immer sehr gut ausbalanciert. Man hört alle Sachen, die man wahrnehmen soll. Soo-Kyung Hong: Oh ja, und hier passt alles zusammen. Es ist wie bei Tetris. Brahms: Klaviertrio C-Dur op. 87 1. Allegro Morgenstern Trio telos music 2007

Soo-Jin Hong: Das ist ziemlich verhalten für ein C-Dur von Brahms. Soo-Kyung Hong: Forte, bitte! Soo-Jin Hong: Aber es ist ein Ensemble, oder? Das hört man am Klang. Jens Elvekjaer: Ich finde, dass man das Cello viel zu wenig hört. Soo-Jin Hong: Wer hat den Brahms aufgenommen? Soo-Kyung Hong: Also, es ist auf jeden Fall nicht Beaux Arts oder so. Soo-Jin Hong: Ich vermisse ein bisschen das Legato. In allen Instrumenten eigentlich. Aber vielleicht ist das die Interpretation. Ich glaube nicht, dass ich das Ensemble kenne. Sind die sehr jung? Unter vierzig, also das ist dann schon superjung. (Alle lachen.) Wir sind ja alle schon über vierzig Jahre alt. Januar 2019 concerti  37


Blind gehört

Beethoven: Klaviertrio Nr. 7 B-Dur 1. Allegro moderato P. Zukerman, J. du Pré, D. Barenboim EMI/Warner 1969

Soo-Kyung Hong: Uuuuuhh, sehr überakustisch! Jens Elvekjaer: Und sehr, sehr langsam. Soo-Jin Hong: Zukerman? Ja! Und du Pré und Barenboim! (Alle hören eine Weile zu.) Soo-Jin Hong: Jetzt kommt das Tempo. Soo-Kyung Hong: Ich liebe dieses Ensemble sehr. Es hat ja alle Beethoven-Trios aufgenommen. Jens Elvekjaer: Sie waren zwar auch drei Solisten, aber sie haben ja soviel zusammen gespielt – und Jacqueline du Pré und Daniel Barenboim waren ja auch ein Paar. Soo-Kyung Hong: Es ist alles sehr breit ausgespielt, das ist auch nicht unbedingt eine moderne Spielweise. Jens Elvekjaer: Es ist bei allen sehr romantisch im Klang und hypermelodisch gespielt. Aber das Stück ist ja auch ein bisschen so ein Übergangsstück, darum steht das der Musik ganz gut. Soo-Jin Hong: Wenn man alles so ausspielt, muss man das wirklich mit schönem Klang füllen – so wie sie das machen. Sonst kann es ziemlich langatmig werden. Tschaikowsky: Klaviertrio a-Moll op. 50 1. Pezzo elegiaco V. Ashkenazy, I. Perlman, L. Harrell Warner 1980

Soo-Jin Hong: Die Aufnahme kenne ich nicht. Capuçon? Nein? Gulda? Hm. Maisky? 38 concerti Januar 2019

Haha, nein, der ist es nicht, das ist zu normal! Das Stück ist sehr anspruchsvoll für jeden Musiker – und sehr heikel für jedes Instrument. Außerdem ist es sehr lang, es dauert fünfzig Minuten. Um da eine Geschichte zu erzählen, braucht man wirklich eine gemeinsame Strategie. Soo-Kyung Hong: Auf jeden Fall ist diese Interpretation sehr anders als unsere. Das Tempo ist viel gesetzter. Für meinen Geschmack ist es ein bisschen zu schwerfällig. Jens Elvekjaer: Ja, es ist irgendwie quadratisch und nicht sehr emotional. Und man hört mehr die Töne und nicht die Bewegung, wo es hingehen soll. Soo-Jin Hong: Es ist irgendwie klinisch und sehr trocken. Hier steht zum Beispiel eigentlich ein Accelerando. Jens Elvekjaer: Irgendwie klingt es auch nicht wie ein Trio. Ich habe das Gefühl, dass sie sich nicht frei zusammen bewegen können. Soo-Jin Hong: Das Klavier ist ziemlich pompös und hat einen relativ harten Klang. Oh, ich hoffe nicht, dass es Kollegen sind, die wir gut kennen. Jens Elvekjaer: Es sind sicher super Spieler. Also, es ist keine moderne Aufnahme. Es könnte eventuell ein russischer Geiger sein. Nein? Perlman? Und Ashkenazy und Lynn Harrell? Aha! Ja, man hört, dass es tolle Solisten sind. Soo-Jin Hong: Ich finde auch, dass man an der Klangproduktion hören kann, dass sie normalerweise als Solisten in großen Sälen auftreten und dass der Fokus auf anderen Dingen liegt als in einem Ensemble, wo man auch in der Dynamik ganz runter gehen und mit den

Klangfarben fantastisch zusammen spielen kann. Gerade Tschaikowsky hat viele Informationen in die Noten geschrieben. Und das erarbeitet man eigentlich als Ensemble zusammen und versucht, eine gemeinsame Wellenlänge zu finden. Die Zeit hat man als Solistentrio einfach nicht. Mozart: Klaviertrio B-Dur KV 502 3. Allegretto A.-S. Mutter, A. Previn, D. Müller-Schott DG 2004

Soo-Jin Hong: Anne-Sophie Mutter, André Previn und Daniel Müller-Schott! Man erkennt Mutter sofort an ihrem Vibrato. Sie spielt alle Töne ganz solistisch und präsent. Und mit viel Vibrato. Jede kleine Note klingt. Jens Elvekjaer: Die Aufnahme ist sehr geigenfreundlich, kann man sagen. Es ist wirklich extrem, sie spielt einfach jeden Ton mit Vibrato. Aber es klingt schön. Soo-Jin Hong: Und irgendwie ist es auch bewundernswert. B-Dur liegt nämlich auf der Geige nicht sehr bequem. Aber sie kann alle Töne klingen lassen. Soo-Kyung Hong: André Previn spielt viel leichter, für meinen Geschmack klingt das eher nach Wiener Klassik. Jens Elvekjaer: Sehr elegant. Soo-Kyung Hong: Und die Geige spielt sehr viel romantischer. Jens Elvekjaer: Ein Violinkonzert in B-Dur für drei Instrumente. Aber sie klingen trotzdem toll zusammen als Ensemble, sie haben ja auch sehr viel zusammen gespielt. Es ist eine sehr romantisierte Mozart­ ausgabe, aber das ist schön.


Der neue Guide, der glücklich macht. Ravel: Klaviertrio a-Moll 4. Final: Animé Trio Dali Fuga Libera 2008

Soo-Jin Hong: Capuçon? Ich sage einfach immer Capuçon, irgendwann stimmt es dann! Soo-Kyung Hong: Das klingt gut! Jens Elvekjaer: Sehr durchsichtig. Soo-Kyung Hong: Ja, von Anfang an. Die Flageoletts und der Klang überhaupt sind sehr gut ausbalanciert. Sind wir das? Jens Elvekjaer und Soo-Jin Hong: Nein! Soo-Kyung Hong: Ich mag das sehr, die Aufnahme ist wirklich gut. Soo-Jin Hong: Der dynamische Bereich ist wirklich sehr groß. Und sie spielen sehr texttreu. Mit dem Tempo am Anfang – und jetzt meno mosso. Soo-Kyung Hong: Das ist auf jeden Fall ein festes Ensemble! Soo-Jin Hong: Ich glaube nicht, dass wir die kennen, aber es klingt wunderbar!

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Konzert-TIPPs

Berlin So. 13.1., 16:00 Uhr Boulez Saal Trio con Brio Copenhagen. Sørensen: Phantasmagoria, Smetana: Klaviertrio g-Moll op. 15, Beethoven: Klaviertrio B-Dur op. 97 „Erzherzog-Trio“

Ingolstadt Mi. 23.1., 20:00 Uhr Stadttheater (Festsaal) Künstler & Programm siehe Hamburg Weinheim Do. 24.1., 20:00 Uhr Hans-Freudenberg-Schule (Aula) Trio con Brio Copenhagen. Haydn: Klaviertrio E-Dur Hob. XV:28, Schostakowitsch: Klaviertrio e-Moll op. 67 & Beethoven: Klaviertrio B-Dur op. 97 „Erzherzog-Trio“ Dachau Fr. 25.1., 20:00 Uhr Schloss Künstler & Programm siehe Weinheim CD-Tipp

Beethoven: Klaviertrios Nr. 2 & 6 Trio con Brio Copenhagen Orchid Classics

Ein Angebot der Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Str. 8, 81677 München.

Hamburg Sa. 19.1., 19:30 Uhr Elbphilharmonie (Kleiner Saal) Trio con Brio Copenhagen. Haydn: Klaviertrio E-Dur Hob. XV:28, Ravel: Klaviertrio a-Moll, Beethoven: Klaviertrio B-Dur op. 97 „Erzherzog-Trio“

ISBN: 978-3-86497-470-0

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multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet

Online: Die verkaufte Braut auf staatsoper.tv

TV-Tipps

Frohes Neues

Opernabend auf dem Sofa

Di. 1.1., 11:15 Uhr Konzert Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker wird 2019 erstmals von Christian Thielemann dirigiert. Verfolgt wird das Spektakel in neunzig Ländern von fünfzig Millionen TV-Zuschauern. 3sat

Unerwartet Anders Sa. 12.1., 19:45 Uhr Doku Jewgeni Kissins Ruf als zurückgezogener Künstler kommt nicht von ungefähr. Der Filmemacherin Hannah Kristina Friedrich eröffnet sich jedoch ein ganz anderes Bild. BR Fernsehen

Freudvolle Zweite So. 13.1., 10:15 Uhr Konzert „Die neue Symphonie ist so ­melancholisch, daß Sie es nicht aushalten.“ Dass sich Brahms mit dieser Ankündigung einen gehörigen Scherz erlaubte, zeigen ­Mariss Jansons und das ­BR-­Symphonieorchester.

K

ameras im Zuschauerraum und bis zu vierzig Mikrofone für einen einwandfreien Klang – damit garantiert die Bayerische Staatsoper auch außerhalb des Opernhauses eine erstklassige Vorstellung. Auf dem hauseigenen Streaming-Sender staatsoper.tv überträgt sie ausgewählte Pro-

ARTE

Virtuose Herausforderung

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So. 6.1., 18:00 Uhr Livestream unter: www.staatsoper.tv

Podcast: »lass uns über klassik reden«

Klassik-Talk auf Abruf

Z So. 27.1., 17:45 Uhr Konzert Maurice Ravel selbst scheiterte an den technischen Anforderungen seines Klavierkonzerts. Lucas ­Debargue jedoch zeigt sich als virtuoser Interpret des Werks.

duktionen live und weltweit im Internet. Das Format läuft mittlerweile in der siebten Saison und bietet den Zuschauern Opern in HD-Qualität. Staatsintendant Nikolaus Bachler oder Ballettdirektor Igor Zelensky geben vor jedem LiveStream eine kurze Einführung in das Werk und in den Pausen gibt es Einblicke in den Backstage-Bereich der Staatsoper. Am 6. Januar überträgt die Staatsoper Smetanas Die verkaufte Braut mit Pavol Breslik und Günther Groissböck. Die musikalische Leitung übernimmt Tomáš Hanus.

eitgleich mit dem 120-jährigen Jubiläum der Deutschen Grammophon im Dezember lief auch die erste Folge des neuen Podcasts des Gelblabels: „Lass uns über Klassik reden“ heißt er und wird moderiert von Holger Wemhoff. In jeder Sendung lädt der ehemalige Klassik-Radio-Moderator hochkarätige Gäste aus der Klassik-

welt ein und plaudert mit ihnen über ihr Leben mit der Musik. Den Anfang machte Stargeiger Daniel Hope, und auch in Zukunft dürfen sich Zuhörer auf spannende Gäste und interessante Themen rund um das Thema Klassik freuen. Lass uns über Klassik reden Abrufbar auf Spotify, Apple Podcasts, Deezer u. a.

Fotos: Yann Orhan/Sony Classical, shutterstock/Wilfried Hösl, Karl und Monika Forster

ZDF


Kino: RoH live im kino

Radio-Tipps

Opern im Doppelpack

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uf gleich zwei Kino-Übertragungen großer Produktionen aus dem Londoner ­Royal Opera House können sich Opernfans im Januar freuen. Den Auftakt macht Pjotr Iljitsch Tschaikowskys Pique Dame in der Inszenierung des norwegischen Regisseurs Stefan Herheim, die 2016 an der Oper Amsterdam Premiere feierte und dort für wahre Begeisterungsstürme sorgte. Die 1890 im Mariinski-Theater uraufgeführte Oper, die der Komponist in einer Phase der schweren Depression schrieb und deren Libretto Tschaikowskys jüngerer Bruder Modest nach der Vorlage einer Kurzgeschichte Puschkins beisteuerte, begeistert seit ihrer Uraufführung das Publikum mit Schauerromantik und großen Emotionen. In London stehen dafür der lettische Tenor Aleksandrs Antonenko und die niederländische So­

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Zum Geburtstag

pranistin Eva-Maria Westbroek in den Hauptrollen Hermann und Lisa auf der Bühne. Die musikalische Leitung übernimmt mit Antonio Pappano der langjährige Musikdirektor der Royal Opera. Als zweite Produktion wird Giuseppe Verdis 1853 am Teatro La Fenice in Venedig uraufgeführte Oper La traviata in ausgewählte deutsche Kinos übertragen. Die Hauptrolle der von Richard Eyre mit sämtlichen emotionalen Nuancen einer großen Liebe inszenierten Oper inklusive üppiger historischer Bühnenbilder und Kostüme übernimmt Startenor Plácido Domingo an der Seite von Charles Castronovo und Ermonela Jaho. Am Pult der seit mittlerweile 25 Jahren ausverkauften Vorstellungen steht Antonello Manacorda.

Fr. 4.1., 20:00 Uhr Konzert Im November letzten Jahres begeisterte Alina Ibragimova mit Schumanns Violinkonzert die Zuschauer der Elbphilharmonie. NDR Kultur sendet den Mitschnitt dieses ­besonderen Konzert­highlights.

Di. 22.1. & Mi. 30.1., 19:45 Uhr Teilnehmende Kinos: www.rohkinotickets.de

Deutschlandfunk kultur

Mi. 2.1., 12:05 Uhr Feature Zu seinem 75. Geburtstag erzählt der ungarische Komponist Peter Eötvös in der Sendung „Doppelkopf“ von seiner Kindheit, seinen Werken und warum ihn die Musik Béla Bartóks so fasziniert. NDR Kultur

Geigerin im Mittelpunkt

Deutschlandfunk Kultur

Fahrstuhlmusik So. 13.1., 22:00 Uhr Musikfeuilleton Vor rund 85 Jahren wurde die Hintergrundmusik erfunden und zum ersten Mal in Aufzügen verwendet. Einige Jahre zuvor hatte Satie bereits seine Musique d’ameublement („Möbelmusik“) komponiert, die sich ebenfalls zum leichten „Nebenher­hören“ eignete.

Neue Musikmetropole So. 20.1., 22:00 Uhr Musikfeuilleton Dass Tiflis eine reiche und interessante musikalische Vergangenheit hat, wissen vermutlich nur wenige. Doch die Hauptstadt Georgiens hat noch weitere Argumente, sich als neue Musikmetropole zu behaupten. BR klassik

70 Jahre bayerischer rundfunk Mi. 23.1., 20:05 Uhr Feature Am 25. Januar 1949 wurde der Bayerische Rundfunk gegründet, der seine Hörer mit frei gestaltetem Programm unterhalten konnte. Zur Feier des Tages gibt es Werke von Strawinsky, Wagner und weitere Archivschätze aus dem Gründungsjahr.

Szenenbild aus Pique Dame in der Inszenierung von Stefan Herheim Januar 2019 concerti   41


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Diesen Monat neu auf concerti.de/lounge: Reise in den Westen Reisen Als Ballungsgebiet für Kultur, Industrie und Profi-Fußball ist das ­bevölkerungsreichste Bundesland bestens bekannt – und dabei so vielfältig, dass man angesichts des überbordenden Angebots schnell mal den Überblick verlieren kann. Zusammen mit dem Verein „Tourismus NRW“ präsentiert Ihnen concerti die besten Tipps für einen gelungen, unvergesslichen Trip in Deutschlands Westen.

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Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Redaktion Ninja Anderlohr-Hepp (Redaktionsleitung) Susanne Bánhidai (stellv. Redaktionsleitung) Jörg Roberts (Chef vom Dienst, JR) Maximilian Theiss (Textchef, MT) Sören Ingwersen (stellv. Textchef) Peter Krause (Ressortleitung Oper, PK) Verena Kinle (­Bildredaktion), Hannah Duffek, Dr. Nicolas F ­ urchert (NF), Julia Hellmig, Jan ­Peter Ibs, Julia ­Oehlrich, Johann Buddecke (JB), Irem Çatı, W ­ olfgang W ­ agner (WW) Autoren der aktuellen Ausgaben ­Frank ­Armbruster (FA), ­Irene ­Bazinger, ­Helge ­Birkelbach, ­Roland H. ­Dippel (RD), D ­ agmar ­Ellen ­Fischer, ­Katharina von ­Glasenapp, ­Christoph ­Kalies, ­Katherina ­Knees, ­Corina ­Kolbe, ­Christian ­Lahneck (CL), ­Kirsten ­Liese (KL), W ­ iebke ­Matyschok, ­Sabine ­Näher (SN), ­Matthias ­Nöther (MN), ­Helmut ­Peters, ­Teresa ­Pieschacón ­Raphael, ­Elisa ­Reznicek, ­Antje ­Rößler, ­Burkhard ­Schäfer, ­Stefan ­Schickhaus, ­Christian ­Schmidt, ­Mario-Felix ­Vogt (MV), ­Eckhard ­Weber (EW) Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Matthias Hirt, Verena Kinle, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck & Verarbeitung Mediengruppe Oberfranken - Druckereien GmbH & Co. KG Anzeigen Felix Husmann (Verlagsleitung) 040/22 86 886-20 · f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Klassikveranstalter, Festivals & Musikindustrie) 040/22 86 886-16 · m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) 040/22 86 886-32 · g.heesen@concerti.de Mareike Kriedemann (Klassikveranstalter, Reise) 040/22 86 886-18 · m.kriedemann@concerti.de Melanie Berndt (Anzeigendisposition)

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Fotos: Jennifer Latuperisa-Andresen/gemeinfrei, shutterstock, blickpixel/gemeinfrei

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Impressum


HERZLICH WILLKOMMEN MICHAEL FRANCIS! NEUER CHEFDIRIGENT

zur Jubiläumsspielzeit 2019/2020

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