concerti Ausgabe Hessen Februar 2018

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

Mit Regionalteil Hessen

227 Konzert- UNd Operntermine

Menuhin competition Olympiade für die Geige Quatuor Ébène Blind gehört: »Ah, jetzt wird es immer besser!«

Daniel Hope »Wir sind es, die altmodisch wirken!«

februar 2018


Aktuelle

NEUHEITEN bei Sony Classical

Wiener Philharmoniker Riccardo Muti | Das Neujahrskonzert 2018 Der herausragende musikalische Auftakt zum neuen Jahr war das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker unter Riccardo Muti. Ab 26.1. auch auf DVD/Blu-ray und ab 16.2. als Vinyl erhältlich.

Sonya Yoncheva | Das Verdi Album Auf ihrem neuen Album singt Star-Sopranistin Sonja Yoncheva Arien mit denen sie an den berühmtesten Opernhäusern der Welt bereits große Erfolge feierte. Mit dem Münchner Rundfunkorchester unter Massimo Zanetti. „Ihr Sopran ist reich an balsamischen Wohlklängen“ (Die ZEIT)

Xavier de Maistre | Serenata Espan ˜onla Xavier de Maistre hat berühmte spanische Werke wie „Granada“, „Andaluza“, den „Danza espanola Nr. 1“ u.a. für Harfe arrangiert und neu eingespielt, teilweise begleitet von der legendären Tänzerin und Kastagnetten-Virtuosin Lucero Tena.

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Editorial

Fotos: Ivo von Renner, Thomas Entzeroth; Titelfoto: Nicolas Zonvi

Liebe Leserin, lieber Leser, „wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen“. Die geflügelten Worte des Dichters Matthias Claudius könnten auch das Motto dieser Ausgabe sein. So spricht Daniel Hope unter anderem über seine neue CD, die den Titel „Journey to Mozart“ trägt – eine spannende wie klangvolle Reise in den Gregor Burgenmeister Mozart’schen Kosmos. Herausgeber/Chefredakteur Auch Ravenna ist stets eine Reise wert, insbesondere dann, wenn Cristina Muti, die Ehefrau des Dirigenten, zum Klassikfestival lädt, wie Peter Krause zu berichten weiß. Unser Opernexperte sah sich vor Ort für uns um und erzählt, was das idyllische Städtchen in der Emilia-Romagna so besonders macht. Unsere Autorin Teresa Pieschacón Raphael wiederum blickt auf die Menuhin Competition, die dieses Jahr in Genf stattfindet und die großen Geigerinnen und Geiger von morgen in Wettbewerb treten lässt. Außerdem traf Katherina Knees Gabriel Le Magadure kurz vor dessen Weiterreise für unser „Blind gehört“-Interview: Der Geiger des Quatuor Ébène befindet sich derzeit mit seinen Kollegen auf großer Tournee. Und ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass auch der weitgereiste Le Magadure eine Menge zu erzählen hat.

AUS DER REDAKTION

Viel Spaß bei der Lektüre, Ihr

seine neue CD „Journey to ­Mozart“ mit Werken nicht nur des Salzburger Komponisten, sondern auch von dessen Zeitgenossen vorstellt. Folgen Sie uns und Daniel Hope also auf facebook.de/ concertimagazin

PS: Eine ganz besondere Reise können auch Sie machen, wenn Sie an unserem Gewinnspiel teilnehmen. Mehr ­dazu auf concerti.de/lexus

Sieben Konzerte deutschlandweit in sieben Tagen: Der Geiger Daniel Hope wird vom 21. bis 27. Februar unter anderem im Münchner Prinzregententheater, der Düsseldorfer Tonhalle, dem Konzerthaus Berlin und der Hamburger Elbphilharmonie gastieren – und nebenher auf unserer Facebook-Seite von seinem Tourneeleben erzählen. Gemeinsam mit dem Zürcher Kammerorchester, dessen Musikdirektor er seit 2016 ist, hat Hope feinste Wiener Klassik mit Werken von Gluck, Haydn und Mozart im Programm, mit dem er

Februar 2018 concerti   3


DER NEUE LEXUS LS

DER LUXUS, ANDERS ZU ENTSCHEIDEN. Der neue Lexus LS ist ein Statement, neue Wege zu gehen. Wie nie zuvor vereint das Lexus Flaggschiff atemberaubende Leistung, eindrucksvolle Laufruhe und überragende Effizienz zu einem kompromisslos neuen Fahrgefühl in der Oberklasse. Erleben Sie seine wegweisende Coupé-Ästhetik kombiniert mit meisterhafter „Takumi”-Handwerkskunst und der Faszination japanischer Gastfreundschaft. In einer Limousine, die vom ersten Moment Ihre Ansprüche neu definiert. > Mehr entdecken auf lexus.de/ls



Inhalt

3 Editorial 8 Kurz & Knapp 10 »Wir sind es, die altmodisch wirken!«

Interview Daniel Hope über die Kraft der

Musik – und über schöpferische Kompromisse, die Komponisten und Interpreten schon zu Mozarts Zeiten eingehen mussten

14 »Ah, jetzt wird es immer besser!«

Blind gehört Gabriel Le Magadure vom

10

Daniel Hope ... Reise in Mozarts Welten

Quatuor Ébène hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt

18 CD-Rezensionen 23 Top 20 Klassik-Charts 24 Olympiade für die Geige

Feuilleton Wer die großen Geiger der

Zukunft erleben möchte, kommt an der Menuhin Competition nicht vorbei. Dieses Jahr findet der Wettbewerb in Genf statt

14

Quatuor Ébène ... Musikgenuss am frühen Morgen

Regionalseiten An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region

27 Dresdner Musikfestspiele

41 Opern-Kritiken 42 Opern-Tipps 44 »Wir haben einen Traum«

Reportage Cristina und Riccardo Muti

44

Ravenna Festival ... Klassik vor kulturreicher Kulisse

6  concerti Februar 2018

laden nicht nur Weltstars zum Ravenna Festival ein, sie bauen in der Stadt der Künste auch neue Brücken zwischen Orient und Okzident

48 Multimedia-Tipps 50 Impressum

Fotos: Cooper & Gorfer, Luca Concas, Julien Mignot

Sonderveröffentlichung zu einem der größten Klassikfestivals in Deutschland


DAS SCHILLERNDE PORTRAIT EINER BEGNADETEN KÜNSTLERIN Ausgewählt von Hilary Hahn persönlich Mit Tracks aus sämtlichen Alben bei Deutsche Grammophon w w w. k l a s s i k a k z e n t e . d e / h i l a r y - h a h n | w w w. f a c e b o o k . c o m / k l a s s i k a k z e n t e


kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

J. S. Bach: Die Kunst der Fuge enerell höre ich sehr gerne Stücke ohne Gesang, weil ich mich da einfach hineinfallen lassen kann, ohne gleich rein analytisch zu hören wie bei Kompositionen für Gesang. Einen besonderen Platz unter den Instrumentalwerken hat für

Sopranistin Christina Landshamer

mich die Kunst der Fuge. Jede einzelne Fuge ist hoch komplex auskomponiert, und doch ist die Musik klar, absolut, vollkommen – „einfach“ im besten Sinne also. Und unglaublich meditativ! Vor Kurzem hatte ich ein sehr schönes Projekt mit Musikern aus dem Gewandhausorchester, wo wir die Kunst der Fuge mit der Bachkantate Mein Herze schwimmt im Blut kombiniert haben. Auch wenn jeder Cembalist sofort aufspringen und protestieren würde: Diese Streichquartettvariante finde ich einfach wunderbar! Eine meiner Lieblingsaufnahmen der Kunst der Fuge ist daher auch jene des Emerson String Quartet. Deren Interpretation hat eine bezwingende Schlichtheit: Keiner der Musiker stellt sich in den Vordergrund, stattdessen geht es dem Ensemble ausschließlich um die Schönheit der Musik. Das entspricht auch meinem Kunstideal: Wenn ich singe, geht es nicht um mich, sondern um die Musik und um das, was sie auszudrücken vermag. Doch ganz gleich ob

auf Cembalo oder im Streichqartett: Die vielschichtige Konstruktion des Instrumentalwerks kann man im Prinzip auch auf jede Bach-Arie übertragen – sofern man die Kunst der Fuge doch mal analytisch hört ...

850  000 Konzertbesucher hatte die Elbphilharmonie in ihrem ersten Jahr – bei etwa 600 Konzerten. Auch die Plaza mit insgesamt 4,5 Millionen Besuchern kommt gut an. Doch auch eine weitere Zahl gehört zur Realität: Acht schwere Knochenbrüche gab es zu verzeichnen, an denen die steilen Treppen im Gebäude nicht ganz unschuldig waren ...

... Musik ist höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie ... Ludwig van Beethoven, deutscher Komponist Carmen überlebt – zumindest in Florenz

Veronica Simeoni als Carmen, Roberto Aronica als Don José 8 concerti Februar 2018

Viel zu oft wird Italien von Morden an Frauen erschüttert, allein 2017 gab es über hundert Fälle. Diese traurige Tatsache sollte an der Florentiner Oper Eingang in eine CarmenInszenierung finden. Intendant Cristiano Chiarot ließ Leo Muscato das Ende uminszenieren: Nicht Carmen, sondern Don José sollte sterben, erschossen von seiner Angebeteten. Doch nicht nur, dass sich bei der Premiere der Schuss aus der Pistole nicht löste – er ging beim Publikum auch noch nach hinten los, das die Inszenierung lauthals mit Buh-Rufen überzog. Nach den Unkenrufen der Presse bleibt nun die Frage offen, ob und inwieweit derlei Eingriffe in Opernklassiker legitim sind.

Fotos: Marco Borggreve, gemeinfrei, Pietro Paolini/TerraProject/Contrasto, Olaf Heine

G


3 Fragen an ...

Henri Schmidt (Die Prinzen) Klavier-Festival Ruhr Die Pianisten der Welt beflügeln Europas neue Metropole

19. April – 13. Juli 2018 Info | Ticket:

01806 - 500 80 3* *(0,20 €/Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobil max. 0,60 €/Anruf)

Seit 1989 gehört Henri Schmidt (Mitte) den Prinzen an. Alle Musiker der Leipziger Popband haben einen klassischen Hintergrund

Was hat Sie dazu bewegt mit einem Sinfonieorchester auf Tour zu gehen? Der Wunsch war schon länger da. 2015 kam Ulf Schirmer, Intendant und GMD der Oper Leipzig auf uns zu und fragte, ob wir uns vorstellen könnten, zum 1000-jährigen Stadtjubiläum mit seinem Orchester in der Musikalischen Komödie Leipzig aufzutreten. Wir haben dann gemeinsam drei Konzerte gegeben. Mit diesem Sinfonieorchester werden wir ab Februar auch gemeinsam auf Tournee gehen. Wir freuen uns sehr ­darauf und das ist auch ein bisschen aufregend für uns.

Wie funktioniert der Mix zwischen Pop und Klassik? Der funktioniert sehr gut, da wir früher selbst im Thomanerund Dresdner Kreuzchor gesungen haben. Wir sind daher von Kindesbeinen an mit der klassischen Literatur vertraut. In diesem Falle ist es aber tatsächlich so, dass wir nur PrinzenSongs spielen, was mit Klassik in dem Sinne nichts zu tun hat, außer das man unsere Hits mittlerweile als Klassiker oder „Evergreens“ sehen kann. Wolfgang Lenk hat unsere Songs extra für die Zusammenarbeit mit dem Orchester arrangiert.

Und organisatorisch? So eine Tour ist organisatorisch und finanziell schwer umzusetzen. Immerhin sind wir mit über 60 Leuten unterwegs, das sind Abläufe, die nicht so einfach herzustellen sind. Auch die Häuser mussten freie Termine haben. Aber wir wollten das, und man hat auch gemerkt, dass das Orchester Lust hat, mit einer Leipziger Popband auf Tour zu gehen. Deswegen ist uns alles am Ende in relativ kurzer Zeit gelungen.

66 mal auf 33 Podien in 21 Orten! Pierre-Laurent Aimard | Götz Alsmann | Kit Armstrong | Daniel Barenboim | Elena Bashkirova | Rafał Blechacz | Till Brönner | Khatia Buniatishvili | Bertrand Chamayou | Chick Corea | Lucas Debargue | GrauSchumacher Piano Duo | Hélène Grimaud | Gidon Kremer | Igor Levit | Joseph Moog | Anne-Sophie Mutter & Lambert Orkis | Víkingur Ólafsson | Anthony & Joseph Paratore | Maurizio Pollini | Sir András Schiff | Yaara Tal & Andreas Groethuysen | Jacky Terrasson | Alexandre Tharaud | Jean-Yves Thibaudet | Dame Mitsuko Uchida | Arcadi Volodos | Yuja Wang und viele andere

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Interview

»Wir sind es, die altmodisch wirken!« Daniel Hope über die Kraft der Musik – und über schöpferische

Kompromisse, die Komponisten und Interpreten schon zu Mozarts Zeiten eingehen mussten. Von Teresa Pieschacón Raphael

Foto: Cooper & Gorfer

Unermüdlich auf der Suche nach neuen Herausforderungen und nach der Geschichte seiner Vorfahren – wie eine aktuelle Kino-Dokumentation zeigt: Daniel Hope

10 concerti Februar 2018


E

inen „global boy next door“ nannte ihn der New Yorker einmal – eine Bezeichnung, die Daniel Hope schmunzeln lässt. „Boy – das ist wirklich eine Weile her“, antwortet der Geiger in seinem typischen Humor. Er selbst sehe sich lediglich als leiden­ schaftlichen Musiker. Oder, wie er es einmal ausgedrückt hat, als „Musikaktivist“.

Herr Hope, man kennt den Begriff „Aktivist“ aus der Politik, aber was verstehen Sie darunter?

Im Gegensatz zu Politikern sind wir Musiker mit der Wir­ kung dessen, was wir tun, je­ den Tag konfrontiert. Das habe ich bemerkt, als ich als Stipen­ diat von Live Music Now in London war, jenem wunderba­ ren Verein von Yehudi Menu­ hin, der Musik in Pflegeheime, Krankenhäuser, Gefängnisse bringt und der besonders in Deutschland aktiv ist. Und als ich mit den Kindern sprach, habe ich gemerkt, was für eine einmalige Wirkung Musik auf

zur Person

Geboren in Südafrika und aufgewachsen in London, fand Daniel Hope in Yehudi Menuhin seinen Mentor und musikalischen Wegbegleiter. 2002 bis 2008 wurde er Geiger des legendären Beaux Arts Trios. Neben seinen solistischen Tätigkeiten u. a. mit Kurt Masur, Kent Nagano und Christian Thielemann ist Hope auch als Buchautor und Moderator tätig. 2016 trat Hope zudem sein Amt als Musik­ direktor des Zürcher Kammerorchesters an.

jeden einzelnen haben kann: eine sehr unmittelbare! Die Menschen danken es Ihnen auch.

Ich bekomme bei jedem Kon­ zert Geschenke! Das können Sie sich nicht vorstellen ... Ich nehme an: Blumen, eine Flasche Wein …

Nicht nur. Auch werden fast regelmäßig Gedichte für mich verfasst. Ich bekomme Bilder und viele Briefe. Neulich habe ich in Essen gespielt. Da kam eine ältere Dame auf mich zu und übergab mir einen silber­ nen Trinkbecher des Geigers Joseph Joachim. Von ihm selber beschriftet mit einem Musik­ zitat und seiner Unterschrift. Der Vater der Dame war Cellist und sehr eng mit dem Umfeld von Johannes Brahms verbun­ den. Die Dame hatte von mei­ ner Liebe und meinem Inter­ esse für Joachim gelesen und dachte, der Becher sei bei mir in guten Händen. Ich war sehr bewegt. Sie gehen immer wieder neue Projekte an. Das jüngste ist ...

… eine Reise zu Mozart. Mozart ist für uns Musiker die höchs­ te Instanz. Der Respekt, die

»Yehudi Menuhin ist tief in meiner DNA verankert« Ehrfurcht vor seinem Werk hält ein ganzes Leben an und wächst stetig weiter. Mozart war immer bei mir, ich habe immer viel von ihm gespielt. Irgendwann aber kam der Mo­ ment, wo ich mir dachte: Jetzt nimmst Du einige seiner Werke auf. Im zweiten Jahr als Musik­

direktor des Zürcher Kammer­ orchesters sind wir sehr zusam­ mengewachsen, wir haben ei­ nen fabelhaften musikalischen Austausch, und ich spürte, dass nun der Moment gekommen war, mit diesem wunderbaren Orchester Mozarts drittes Vio­ linkonzert einzuspielen. Das Orchester ist mir seit meiner Kindheit so nah wie meine Fa­ milie. Den Klang des dritten Violinkonzertes von Mozart, besonders des zweiten Satzes, habe ich immer noch im Ohr, wie damals, als ich ihn als Kind zum ersten Mal hörte, gespielt von Yehudi Menuhin und dem Zürcher Kammerorchester. Er ist sozusagen tief in meiner DNA verankert. Fast vierzig Jahre später haben Sie nun als Musikdirektor des Orchesters dies zum Ausdruck bringen können.

Ein reines Mozart Album hätte ich persönlich weniger inter­ essant gefunden, es sei denn, man nimmt sein ganzes Violin­ repertoire auf – und dies hätte natürlich nicht auf eine CD gepasst. Ich habe über die Jah­ re viel recherchiert. Es gibt im Umfeld von Mozart viele span­ nende Komponisten, die da­ mals teilweise berühmter wa­ ren als er und dennoch heute absolut vergessen sind. Und dann dachte ich an eine Art Reise zu Mozart, es ging mir nicht nur um den historischen Kontext, sondern auch um ei­ nen emotionalen. Wie meinen Sie das?

Ich habe darauf geachtet, dass die Werke im Ausdruck, in der Stimmung, in der Tonart zuein­ ander passen. Ich wollte eine Brücke zwischen den verschie­ Februar 2018 concerti  11


Interview

Zog Anfang 2016 nach Berlin: Daniel Hope

„Haydn führt uns aus uns heraus“, schreibt der Bibliograf Constantin von Wurzbach 1869, „Mozart versenkt uns tiefer in uns selbst und hebt uns über uns.“

Teilweise stimmt das so. Auf der anderen Seite: Als ein Mann Haydns Musik kritisier­ te, soll Mozart gesagt haben: „Herr, merken Sie sich, wenn man uns beide zusammen­ schmilzt, wird noch lange kein Haydn daraus!“ Man darf aller­ dings nicht immer jeden Satz, jede Provokation ernst neh­ men. Gerade Mozart wollte so auch auf sich aufmerksam machen. Aber in seiner intims­ ten Musik offenbart sich eine einzigartige Verletzlichkeit, die es so bei Haydn nicht gibt. Und wenn ja, dann äußert sie sich ganz anders. Mozart zeigt sich sozusagen nackt, Haydn bleibt 12  concerti Februar 2018

immer irgendwie angezogen, wenn man das so platt formu­ lieren möchte. Wer war übrigens Josef Mysliveček?

Ein hochinteressanter Kompo­ nist, der aus Böhmen kam und in Italien sehr gefeiert wurde. Er war eng mit Mozart befreun­ det und hatte ein schweres Schicksal. Er ist früh an Syphi­ lis erkrankt und musste schwe­ re Operationen durchstehen, die sein Gesicht entstellten. Mozart hielt zu ihm und be­ suchte ihn im Krankenhaus. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die beiden seelenver­ wandt waren. Wenn bei Myslivecˇek die Geige einsetzt, dann höre ich Mozart. Erzählen Sie uns etwas über Johann Peter Salomon.

Eine ebenfalls schillernde Fi­ gur. Er war ein bekannter Kon­ zertveranstalter, aber auch ein Dirigent und Musiker. Er war mit der Familie Beethoven be­

freundet, er kannte ebenfalls Haydn. Und er hat eine hinrei­ ßend schöne Romanze für Vi­ oline und Orchester hinterlas­ sen, 1810 komponiert, die für mich die Ära der Romantik einleitet, besonders im Hin­ blick auf den Geigenpart. Apropos Salomon als Konzertveranstalter. Wie muss man sich die damaligen Konzerte vorstellen?

Es gab Konzerte in klirrender Kälte, vier, oft auch fünf Stun­ den lang. Viele Stücke wurden prima vista gespielt; ein sehr gemischtes Repertoire, zum Beispiel ein Satz von Mozart, einer von Beethoven und da­ nach die Improvisation über eine Melodie aus der neuesten Oper. Ganze Sinfonien unun­ terbrochen zu spielen, war sehr unüblich. Man konnte wäh­ rend des Konzerts rein- und rausgehen. In den Opernhäu­ sern vergnügten sich die Her­ ren mit ihren Kurtisanen in den Pausen. Und wenn die

Foto: Nicolas Zonv

denen, sehr individuellen Kom­ ponisten bauen. Zwischen Gluck, Haydn, Mozart, Mys­ livecˇek und Salomon.


Musik gefiel, dann hat man hemmungslos geklatscht, nicht nur nach dem Satz, sondern gerne auch mal mittendrin. Der Satz musste dann auch wieder­ holt werden. Konzerte waren Events, zwischen Himmel und dem absoluten Grauen. Heute kritisieren wir dies als musikalisches Fastfood, als Crossover.

Ich glaube, wenn wir heute Künstler wie Vivaldi oder Mo­ zart hätten, würden sie sich an keine Normen und keine Kon­ ventionen halten. Sie hätten kein Problem mit einem ge­ mischten Programm. Vater Leopold Mozart schreibt an seinen Sohn, bei seiner Arbeit auch das „ohnmusikalische Publikum“ zu bedenken: „Vergiß also das so genannte populare nicht, das die langen Ohren Kitzelt.“

Genau! Man muss dazu auch sehen, dass den Komponisten am wichtigsten war, dass sich ihr Werk durchsetzt, dass es von so vielen wie möglich ge­ hört wurde. Das vergessen wir immer. Wir sind es, die altmo­ disch wirken. Damalige Kom­ ponisten waren früher in man­ chen Dingen sehr viel freier als wir. Und hinzufügen muss

man, dass diese Komponisten damals noch in der Lage waren, eine Revolution ausrufen zu können – ich denke da an Gluck mit seiner Opernreform. Das können wir heute nicht mehr. Das meiste ist wohl schon mu­ sikalisch gesagt, auch wenn wir das nicht wahrhaben wollen. Sämtliche „neue“ Konzertprogrammformate wenden sich vornehmlich an die Jugend. Dabei haben Studien ergeben, dass immer mehr Menschen, die älter sind

Journey to Mozart Daniel Hope (Violine), Zürcher Kammerorchester. Erscheint am 9.2. bei Deutsche Grammophon DVD-Tipp

Daniel Hope – Der Klang des Lebens Erscheint am 16.3. bei mindjazz pictures

Es ist ein komplexes Thema. Es bleibt eine Katastrophe, dass in den Schulen zu wenig getan wird. Wo ich eher ein großes Manko sehe, ist bei der Gene­ ration in meinem Alter – nicht ganz jung, aber auch noch nicht alt. Wo ist die? Als Kind hat man meist ein Instrument gespielt, aber über die Jahre ist die Liebe und Hinwendung zur Musik abhanden gekommen. Und das finde ich verheerend.

Konzert-TIPPs

Berlin Do. 1.2., 21:00 Uhr Konzerthaus Hope@9pm – Musik und Talk. Zu Gast: Sebastian Koch (Schauspieler)

Ahrensburg So. 6.5., 20:00 Uhr Eduard-SöringSaal Daniel Hope (Violine). Werke für Solo-Violine und literarische Texte

München Mi. 21.2., 20:00 Uhr Prinzregenten­ theater Daniel Hope (Violine & Leitung), Zürcher Kammerorchester. Gluck: Tanz der Furien aus „Orpheus und Eurydike“, Haydn: Violinkonzert G-Dur Hob. VIIa/4, Mozart: Adagio E-Dur KV 261, Violinkonzert Nr. 3, Divertimento F-Dur KV 138 & Sinfonie Nr. 29

Essen So. 13.5., 16:00 Uhr Philharmonie (Alfried-Krupp-Saal) Igudesman: King of the Fiddler (UA). Daniel Hope (Violine & Leitung), Alexey Igudesman (Violine), Geigenschüler*innen aus Essen und Umgebung

Weitere Termine: Braunschweig Do. 22.2., 20:00 Uhr Stadthalle Hannover Fr. 23.2., 19:30 Uhr NDR Großer Sendesaal Düsseldorf Sa. 24.2., 20:00 Uhr Tonhalle Bielefeld So. 25.2., 17:00 Uhr Rudolf-Oetker-Halle Berlin Mo. 26.2., 20:00 Uhr Konzerthaus

CD-Tipp

als 65, ins Konzert gehen. Sollte man sich nicht mehr um die kümmern?

Hamburg Di. 27.2., 20:00 Uhr Elbphilharmonie Köln Do. 8.3., 18:00 Uhr Flora Köln (Palais im Park) Daniel Hope (Violine), Sebastian Koch (Rezitation). Werke von Bach, Ravel & Schumann, Texte von Dostojewski, Brecht, Jelinek, Eco u. a. Dresden Sa. 5.5., 20:00 Uhr Frauenkirche Daniel Hope (Violine & Leitung), Zürcher Kammerorchester. Haydn: Sinfonia concertante, Mozart: Violinkonzert Nr. 3, Werke von Gluck & Salieri

Do. 17.5. & Fr. 18.5., 20:00 Uhr Philharmonie (Alfried-Krupp-Saal) Hollywood. Daniel Hope (Violine), Essener Philharmoniker, John Axelrod (Ltg). Steiner: Vom Winde verweht, Rózsa: Love Theme, Korngold: Violinkonzert, Bernstein: On the Waterfront, Weill: Suite für Violine und Orchester Sa. 23.6., 18:00 Uhr Philharmonie und Stadtgarten Ein Sommernachtstraum: Heimat. Daniel Hope (Violine), Sebastian Knauer (Klavier), Katja Riemann & Thomas Quasthoff (Rezitation), Mitglieder des Schauspiel Essen, Projektchor zur „Proletenpassion“, Essener Philharmoniker, Jaime Martin (Leitung). Schmetterlinge: Proletenpassion, Strawinsky: L’histoire du soldat Berlin Fr. 29.6., 20:00 Uhr Komische Oper Daniel Hope (Violine & Leitung), Sebastian Knauer (Klavier), Orchester der Komischen Oper. Mozart: Ouvertüre „Der Schauspieldirektor“, Klavierkonzert Nr. 19, Doppelkonzert D-Dur KV Anh. 56, Schulhoff: Lustige Ouvertüre op. 8 WV 25, Doppelkonzert WV 89, Weinberg: Concertino op. 42 Februar 2018 concerti   13


Blind gehört

»Ah, jetzt wird es immer besser!«

D

as Interview startet um 7.15 Uhr mit Grüntee in Gabriel Le Magadures Hotelzimmer. Der zweite Geiger des Quatuor Ébène ist hellwach und mit Feuereifer bei der Sache. Seine Erkenntnisse dabei: Er möchte viele Kollegen schnellstmöglich live hören und es tut sehr gut, eigene Klischees zur Seite zu schieben.

Brahms: Klarinetten­ quintett op. 115 – 1. Allegro The Danish String Quartet, Sebastian Manz (Klarinette). CAvi 2014

Was für eine schöne Atmosphäre! Ich mag den Klarinettisten sehr. Die Stimmung ist nicht zu offen, sondern eher intim. Ich habe das Gefühl, die

Aufnahme ist nicht sehr alt, aber auch nicht brandneu. Vielleicht liege ich aber auch komplett falsch. Es liegt Weisheit und auch eine gewisse Distanziertheit in der Art, wie sie spielen. Ich finde, wenn man sich überlegt, dass das Stück das Werk eines alten Mannes ist, dann könnte es etwas expressiver sein. Aber die Süße

Foto: Julien Mignot

Gabriel Le Magadure vom Quatuor Ébène hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt. Von Katherina Knees


des Klangs ist wirklich interessant. Und ich habe keinen Schimmer, wer es sein könnte. Das Danish String Quartet und Sebastian Manz?! Wow! Oh, das macht mich sehr froh. Ich habe bisher keine Aufnahme von denen gehört. Ich habe sie nur schon oft live erlebt. Sie sind sehr gute Freunde von mir und coole Typen. Ich mag es sehr, wie sie über das Quartettspiel und das Leben mit der Musik denken. Mozart: Streich­quar­ tett Nr. 22 B-Dur „Preußisches“ KV 589 – 3. Menuett Hagen Quartett. DG 2006

Seltsame Intonation bei der ersten Geige, aber der Quartettklang ist wunderbar. Mein Gefühl sagt mir, es könnte das Hagen Quartett sein. Ja?! Sehr

schön, ich habe eins erraten. (lacht) Das ist der Klang von Lukas Hagen. Als ich „seltsame Intonation“ gesagt habe, dachte ich zur selben Zeit: „Die Intonation ist für das Ensemble“. Unglaublich! Bei uns im Quartett machen wir uns darüber auch oft Gedanken. Sollen wir harmonisch spielen, also für das Ensemble? Dann ist die Intonation ganz perfekt auf die Vierstimmigkeit ausgerichtet. Oder sollen wir melodisch spielen? Dann klingt jedes Instrument für sich wunderschön, aber es können zu viert komische Sachen passieren. Das Hagen Quartett denkt immer als Ensemble. Wunderbar! Schubert: Streich­ quartett Nr. 14 d-Moll – 2. Andante con moto Emerson String Quartet. DG 1988/2004

Ah! Ich glaube, ich weiß es. Tolles Legato. Wunderschön, gefällt mir sehr! Jetzt habe ich noch eine zweite Idee im Kopf. Es könnte Amadeus sein. Oder Alban Berg. – Keiner von beiden? In diesem Satz darf man sich keinen Fehler erlauben, und sie machen auch keinen einzigen. Ich mag die Ernsthaftigkeit und die Homogenität. Es ist sehr legato gespielt, es fließt und stoppt nicht, und es gibt eine innere Stimme, die ich wunderschön finde. Es ist so würdevoll. Dieser Klang, den kenne ich doch so gut. Wer kann das sein? Juilliard? Emerson? – Emerson, sehr schön! Verrückt, ich habe immer das Gefühl bei Emerson, dass sie in den langsamen Sätzen normalerweise nicht so spielen, wie ich das Stück innerlich höre. Ich schätze sie eigentlich eher für ihre Energie und ihre

zur Person

Am Konservatorium in Boulogne-Billancourt gründete der Geiger Gabriel Le Magadure (2. v. l.) zusammen mit Pierre Colomet, Marie Chilemme und Raphaël Merlin das Quatuor Ébène. Seitdem begeistert das Quartett durch seine immense Repertoirebreite, die ihm u. a. 2004 einen Preis beim ARD-Musikwettbewerb sowie vier Klassik-Echos einbrachte. Bis zum Beethovenjahr 2020 möchte das Ensemble alle Streichquar­ tette Beethovens aufführen.


Blind gehört

Kraft. Ich glaube, das ist das erste Mal, dass ich von einem langsamen Satz sehr berührt bin. Das ist das Tolle daran, wenn man nicht weiß, wer spielt: Man vergisst seine eigenen Klischees. Ravel: Streich­ quartett F-Dur – 2. Assez vif – très rhythmé Quatuor Ébène. Erato 2008

(lacht laut) Das kenne ich! Mit dem ersten e – bamm bimm, ba, bi, bi, bamm – habe ich schon gewusst: Ébène! Ich bin zwar niemand, der eigene Aufnahmen anhört, wenn sie fertig sind. Aber das haben wir in einer tollen Phase aufgenommen. Es war die erste Aufnahme für Erato. Wir waren so ungeduldig und haben uns so gefreut. Das war die erste große Aufnahme für uns, die sehe ich als Meilenstein auf unserem Weg. Über die Qualität unserer Interpretation kann ich nichts sagen. Das müssen andere machen. (lacht) Beethoven: Streich­ quartett Nr. 7 F-Dur op.59/1 – 1. Allegro Alban Berg Quartett. Hänssler 1978/2014

Rasumowski. Ich finde es sehr schnell. Das ist nicht so mein Ding. Es ist so straight, und ich weiß nicht, was sie wollen. Wahrscheinlich gehe ich gerade hart mit jemandem ins Gericht, den ich mag. Ah, jetzt wird es immer besser. Langsam werde ich von der Aufnahme verführt. Hier gibt es auch diese Intonation, die sich am Quartettklang orientiert. Ich glaube, die Aufnahme 16  concerti Februar 2018

ist nicht so jung,vielleicht aus den neunziger Jahren. Früher? Oh. Die Qualität der Aufnahme klingt sehr modern. Aus den Siebzigern? Ich kann ein bisschen die Attitüde und den Klang von Günter Pichler vom Alban Berg Quartett heraushören. Es ist Alban Berg? Oh mein Gott. Ich liebe sie so sehr! Da hätte ich viel früher drauf kommen können. Ich kenne ihre Videos der Beethoven-Quartette eigentlich in- und auswendig. Wir werden in zwei Jahren auch den kompletten Beethoven-Zyklus aufnehmen, und deshalb schauen wir uns diese Videos gerade sehr aufmerksam an. Ihr Konzert im Wiener Konzerthaus war einfach grandios! Diese Dichte, die Kraft. Das gibt es nur beim Alban Berg Quartett. Brahms: Streich­ quartett Nr. 1 c-Moll op. 51 – 1. Allegro Artemis Quartett. Erato 2015

Wow, einfach superb! Sie bewegen sich zusammen, es ist nicht zu strikt. Das ist sowieso eines meiner Lieblingsstücke. Brahms hat erst einmal zwanzig Quartette ins Feuer geschmissen, bevor er dieses Streichquartett Nr. 1 geschrieben hat. Ich liebe es, wie die erste Geige singt. Oh, wunderbar. Ich mag es sehr! Sie haben in jeder Note diese innere Stimme. Habe ich mit diesem Quartett schon mal gespielt? Ist es Belcea? Nein? Dann habe ich keine Ahnung. Unsere Generation, aber ein bisschen älter? Es ist nicht Artemis, oder? Doch? Mit Vineta?! Wow, bitte richten Sie ihr meine herzlichsten Grüße aus. Ich liebe es, wie

sie spielt. Ich bin wirklich tief beeindruckt.

Bartók: Streichquar­ tett Nr. 2 – 2. Allegro molto cappricioso Schumann Quartett. Berlin Classics 2017

Ah, Bartók! In diesem Satz ist es schwer, jemanden zu erkennen. Das ist so ein unfassbar schweres Stück. Wir haben daran selbst schrecklich lange gearbeitet. Irgendetwas fehlt mir hier in der Aufnahme. Sie haben jedenfalls viel Kraft und Energie. Aber ich glaube, es lächelt mir irgendwie zu sehr. Ich vermisse eine gewisse Brutalität, die das Stück braucht. Aber die Energie ist toll. Ich habe keine Ahnung, wer das sein kann. – Oh, Schumann Quartett! Erik ist ein sehr guter Freund von mir. Ich habe das Quartett nie gehört, weder live noch in einer Aufnahme. Das sollte ich wohl mal machen. (lacht) Schubert: Streich­ quartett C-Dur D 956 – 4. Allegretto Belcea Quartet. Warner Classics 2009

Elegant, wirklich sehr elegant. Sie haben einen Sinn für diesen würdevollen noblen Wiener Stil. Die Belceas? Ja! Mit Valentin Erben? Oh, das ist Corina! Ich liebe diesen Ausdruck, sie verlieren nie den Faden und spielen trotzdem immer ganz frei mit dem Timing. Der Horizont ist immer das Ziel für sie. Es passiert nichts im Kleinen, sondern alles fließt und atmet und spannt einen großen Bogen. Sie fliegen über das Wasser.


Das ist es, was das Belcea Quartet für mich ausmacht. Schubert: Streich­ quartett Nr. 15 G-Dur D 887 – 2. Andante un poco moto Guarneri Quartet. Newton Classics 1976/2011

Ah, mein Lieblingsstreichquartett! Auf eine einsame Insel würde ich eine Aufnahme dieses Stückes vom Cherubini Quartet mitnehmen. Aber das ist nicht Cherubini. Der Cellist kommt mir ungarisch vor. Er spricht mit dem Instrument und es ist eine sehr eigene Intonation im Cello. Sehr melodisch, nicht harmonisch. Amadeus? Nein?! Irgendwie fehlt mir das Drama, sie bleiben ganz strikt im Tempo. Sie lassen nicht die Stille wirken. ­Juilliard? Nein. – Oh, Guarneri?! Seltsam, die erkenne ich nie. Sie haben irgendwie einen Chamäleon-Klang. Haydn: Streichquar­ tett Nr. 59 g-Moll op.74/3 – 4. Finale: Allegro con brio Amaryllis Quartett. Genuin 2011

konzerte

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t h e at e r

Der Reiter! Hier gibt es wieder diese besondere Streichquartett-Intonation. Die Musiker wissen, was sie tun. Es hat Bewegung, ist elegant und voller Freude. Ich mag die Artikulation sehr. Eine alte Aufnahme? Nein? Vielleicht höre ich Günter Pichler als Lehrer heraus? Das ist einfach sein Klang, den erkennt man an seinen Schülern. Ah, das Ama-

ryllis Quartett. Tomoko Akasaka, die neue Bratschistin, hat auch mal bei uns ausgeholfen. Sie ist eine verrückte Person – im allerbesten Sinne. (lacht) CD-Tipp

Eternal Stories Quatuor Ébène, M. Por­tal (Klarinette & Bandoneon), X. Tribolet (Keyboards), R. Hery (Percussion). Erato

Konzert-TIPPs

Schweinfurt Di. 30.1., 19:30 Uhr Theater Quatuor Ébène. Beethoven: Streichquartette G-Dur op. 18/2 & Nr. 10 Es-Dur op. 74 „Harfenquartett“, Haydn: Streichquartett op. 76/2 „Quintenquartett“

Stuttgart Do. 17.5., 20:00 Uhr Liederhalle (Mozart-Saal) Quatuor Ébène. Beethoven: Streichquartette D-Dur op. 18/3 & Nr. 9 C-Dur op. 59/3 „Rasumowski“, Fauré: Streichquartett e-Moll op. 121

Düsseldorf So. 15.4., 17:00 Uhr Tonhalle (Robert-Schumann-Saal) Quatuor Ébène. Beethoven: Streichquartett Nr. 10 Es-Dur op. 74 „Harfenquartett“, Fauré: Streichquartett e-Moll op. 121, Bartók: Streichquartett Nr. 4

Stadthagen Fr. 18.5., 19:30 Uhr Schloss (Kamin­ saal) Quatuor Ébène. Beethoven: Streichquartette D-Dur op. 18/3 & Nr. 9 C-Dur op. 59/3 „Rasumowski“, Fauré: Streichquartett e-Moll op. 121

Fürth Di. 17.4., 19:30 Uhr Stadttheater Quatuor Ébène. Beethoven: Streichquartett Nr. 2 G-Dur & Nr. 9 C-Dur, Bartók: Streichquartett Nr. 4 C-Dur Gauting Mi. 18.4., 20:00 Uhr Bosco Kultur­ haus Quatuor Ébène. Beethoven: Streichquartette G-Dur op. 18/2 & Nr. 9 C-Dur op. 59/3 „Rasumowski“, Bartók: Streichquartett Nr. 4 C-Dur

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ballett

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Wattens (Österreich) Do. 24.5., 20:00 Uhr Musik im Riesen Quatuor Ébène. Beethoven: Streichquartette op. 18/3 & Nr. 9 op. 59/3, Fauré: Streichquartett e-Moll Kassel Fr. 25.5., 19:30 Uhr Ballhaus am Schloss Wilhelmshöhe Kultursommer Nordhessen: Quatuor Ébène. Beethoven: Streichquartett D-Dur 18/4, Fauré: Streichquartett e-Moll op. 121, Crossover & Jazz

l it e r atu r

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landpartien

5. – 27. Mai 2018 Russland Vorwärts zu neuen Ufern bodenseefestival.de

ARTISTS IN RESIDENCE DMITRY MASLEEV | GABRIEL PROKOFIEV

Februar 2018 concerti   17


Rezensionen CDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

Ganz entspannt, auch bei den Paganini-Capricen: Augustin Hadelich

Geschlossenes System

D

er Katalog an Hürden, die Niccolò Paganini in seinen 24 Capricen für Geige solo eingebaut hat, ist umfangreich: extreme Lagenwechsel, knifflige Doppelgriffe, Trillerketten, rasende Pizzicati. Paganinis Katalog umfasst noch weit mehr, und daher begnügen sich viele Geiger damit, diese technischen Hürden bloß zu überklettern – der musikalische Nährwert verharrt dann allerdings auf einem Fast-FoodLevel. Nun meldet sich Augus18 concerti Februar 2018

tin Hadelich zu Wort, der die virtuosen Elemente zwar alle traumhaft sicher beherrscht, sich aber nie damit brüstet. Interpretationen ohne Show-Faktor

Zwischen hauchfein und energisch-attackierend beherrscht Hadelich das gesamte Ausdrucksspektrum sicher. Er sucht nicht nach Effekten, fast im Gegenteil: Er entzieht diesen Stücken ihren Show-Faktor, meidet künstliche Dehnungen

und konzentriert sich stattdessen auf klar erkennbare Linien und Verläufe, auf präzise Rhythmen, klug ausgewählte Akzente. Das klingt mal erstaunlich einfach, mal lakonisch, mal ironisch, mal kühn. Diese Capricen bilden, so gespielt, ein in sich geschlossenes System. Christian Lahneck

Paganini: 24 Capricen Augustin Hadelich (Violine) Warner Classics

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Foto: Rosalie O‘Connor

CD des Monats Augustin Hadelich überzeugt mit Paganinis Capricen für Solo-Geige


Bezaubernd

Schnörkellos

Eigenwillig

Serenata Española – Werke von Albeniz, Soler u. a. Xavier de Maistre (Harfe) Lucero Teno (Kastagnetten) Sony Classical

Brahms: Cellosonaten & Ungarische Tänze Jean-Giuhen Queyras (Violoncello) Alexandre Tharaud (Klavier) Erato

Schubert: Winterreise Tilman Lichdi (Tenor) Klaus Jäckle (Gitarre) Lichdi Records

Xavier de Maistre ist nun auf das üppige Füllhorn der spanischen Musik gestoßen. Die geniale Idee dabei: Für einige der Charakterstücke hat er die Flamenco-Legende Lucero Tena als Kastagnetten-Virtuosin ins Boot geholt. Sie unterstreicht das perkussive Harfenspiel bei den andalusisch inspirierten Stücken, etwa von Isaac Albéniz oder Manuel de Falla. Auch die übrigen Harfen-­ Interpretationen von Klavier- und Orchesterwerken bezaubern, weil Xavier de Maistre mit Bravour und stilistischer Wandlungsfähigkeit die jeweilige Stimmung trifft: urig, mysteriös, leichtfüßig, verträumt. (EW)

Zwischen zwei Welten pendelt diese Einspielung von Brahms’ Cellosonaten und dessen für Cello und Klavier arrangierten Ungarischen Tänzen. Sie zeichnet nämlich sehr schön das Bild des einerseits ernsten und leidenschaftlichen Kammermusikers und andererseits von volkstümlichen Melodien begeisterten Brahms nach. Gänzlich frei von überschwänglichem Pathos, klar und ausdrucksstark harmonieren Queyras und Tharaud in den Sonaten. Kraftvoll, mitsamt ihrer hier gekonnt eingefangenen rustikalen Ästhetik kommen die Ungarischen Tänze daher. Ein Brahms ohne Schnörkel. (JB)

Dramatische Exaltationen sind in Tilman Lichdis eigenwilliger TenorInterpretation der Winterreise nahezu komplett Fehlanzeige. Dafür gibt es etliche – teils neu zu entdeckende – Details, eine perfekte, oft weiche, wo nötig auch scharfkantige Linienführung, subtilste Textausdeutung und die Lust an starken, fast skurrilen Klangwirkungen, wie die geradezu schmutzige Einfärbung der „ä“-Laute in Die Krähe. Die intelligente Gitarrenbearbeitung von Klaus Jäckle verstärkt den Eindruck einer Beiläufigkeit, die aber nie ins Beliebige abgleitet und den Hörer vor allem nie loslässt. (EW)

Foto: © Marco Borggreve

Vergessene Oper »Wallenstein«

cpo 777 963–2

2 CDs

»Jaromir Weinberger lässt in jedem der sechs Bilder seiner Oper ›Wallenstein‹ einen anderen Stil zur Geltung kommen, dabei reicht seine schier unbeschreibliche Vielfältigkeit von der Operette, der Atonalität, Klängen der Volksmusik bis hin zum romantisch verästelten Kontrapunkt, wodurch man fast den Eindruck bekommt, es handele sich um mehrere Komponisten«, erläutert der RSO Wien-Chefdirigent Cornelius Meister.

cpo

Cornelius Meister Der in Hannover geborene Cornelius Meister ist seit September 2010 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien. Mit dem RSO Wien gewann er 2016 mit Benjamin Brittens Oper »Peter Grimes« den International Opera Award für die beste Produktion der Saison sowie 2017 einen ECHO Klassik.

CD-Bestellung gegen Rechnung unter: www.jpc.de | jpc-Schallplatten-Versandhandelsgesellschaft mbH Georgsmarienhütte | Geschäftsführer: Gerhard Georg Ortmann | Amtsgericht Osnabrück HRB 110327 cpo gibt’s auch im Internet: www.cpo.de

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Februar 2018 concerti 22.12.2017 10:08:54  19


Rezensionen

Kontraste

Gegensätze

Schätze

Rachmaninow: Die Glocken & Sinfonische Tänze Chor & Symphonieorchester des BR Mariss Jansons (Leitung) BR Klassik

Weinberg: Violinkonzert, Kabalewski: Klavierfantasie & Cellokonzert B. Schmid (Violine), C. Huangci (Klavier), H. Krijgh (Cello), ORF Radio SO Wien, C. Meister (Ltg). Capriccio

Korngold: Symphonische Serenade op. 39 & Streichsextett op. 10 NFM Leopoldinum Kammerorchester Hartmut Rohde (Leitung) cpo

Rachmaninows auf einem Gedicht von Edgar Allan Poe basierenden, die Stationen des menschlichen Lebens reflektierenden Glocken beziehen ihren Reiz aus Kontrasten der pathetisch deklamierenden Solostimmen mit dem für die Entstehungszeit durchaus experimentellen, von Mariss Jansons wunderbar geschmeidig in den Klang eingebundenen, hochexpressiven Chorsatz. Große Gelassenheit herrscht dagegen bei der Wiedergabe der Sinfonischen Tänze. Hier werden die Melodielinien und Tanzrhythmen mit eher leichter Hand und großer Liebe zum Detail modelliert. (AF)

Das ORF Radio-Symphonieorchester vereint mit Kabalewski und Weinberg zwei politisch vollkommen unvereinbare Komponistenpersönlichkeiten und führt so mit einfühlsamem Orchesterspiel die erstaunliche Bandbreite russischer Nachkriegsmusik vor. Benjamin Schmid zeigt sich mit geradezu störrischer Introvertiertheit und fast magischer Eleganz als idealer Interpret des Weinberg-Konzertes, Claire Huangci hat die Virtuosität und Leichtigkeit für die Schubert-Paraphrase von Kabalewski, und Harriet Krijgh spielt das Cello-Konzert mit viel Enthusiasmus und schönem Ton. (EW)

Hartmut Rohde hat mit dem NFM Leopoldinum Orchestra aus Breslau zwei Schätze von Korngold geborgen. Die Symphonische Serenade aus den Vierzigerjahren verbindet Vitalität, Leichtigkeit und suggestive Klangfülle. Aus der Zeit als Wunderkind hingegen stammt das frühe Streichsextett, hier als Fassung für Streichorchester. Beides glänzend eingespielt: Unaufhörlich glühend, mit sorgsam gestalteter Phrasierung, klarer Linienführung und einer ausgefeilten dramaturgischen Anlage – und ohne sich in den lukullisch schwelgerischen Emotionen zu verlieren. Absolut souverän! (EW)

Feuer und Emphase

Liebes- und Sinneslust

Koloraturen und Rasanz

Brahms: Klavierkonzert Nr. 2 R. Strauss: Burleske Joseph Moog (Klavier), Deutsche Radio Philharmonie, Nicholas Milton (Leitung) Onyx

La dolce vita – Arien, Madrigale & Concerti von Monteverdi Dorothee Mields (Sopran) Lautten Compagney deutsche harmonia mundi

Händel Arias Franco Fagioli (Countertenor) Il Pomo d’Oro Zefira Valova (Leitung) Deutsche Grammophon

Die Burleske von Richard Strauss gilt als eines der schwersten Klavierkonzerte. Immer wird die Interpretation zur Gewissensentscheidung: Farb­ rausch oder Mäßigung? Joseph Moog lässt sich langsam in die schwierigen Akkordbrechungen hineintreiben, dann gewinnt er neben der Deutschen Radio Philharmonie mehr Feuer und Emphase. Die feinen Klangreliefs und Modulationen von Johannes Brahms scheinen Joseph Moog und den ihn am Pult umschmeichelnden Nicholas Milton besser zu liegen. Nachtmahre bleiben bei dieser nebelmilden Einspielung außerhalb des Gesichtsfeldes. (RD)

Mields und die Lautten Compagney unter Leitung von Wolfgang Katschner, der auch Laute und Theorbe spielt, haben sich auf „La dolce vita“ ausschließlich Werke Claudio Monteverdis vorgenommen. Diese interpretieren sie mit aller Delikatesse und höchster Sinneslust, die den Hörer nicht wieder loslässt. Doch nicht nur weltliche Liebeslust wird beschworen, sondern auch Gottvater und seinem Sohn wird gehuldigt – mit gleicher Intensität und Farbigkeit. So kann das wohl nur ein italienischer Komponist in Töne setzen. Den deutschen Interpreten gelingt eine kongeniale Darbietung. (SN)

Es ist schwer zu entscheiden, was man an Fagioli mehr bewundert: Die Rasanz, mit der er sich das Repertoire der Kastraten und Rossinis heroische Mezzopartien erschließt, oder wie er Arien aus Giulio Cesare, Rinaldo und Imeneo aus Künstlichkeit in eine selbstverständliche Natürlichkeit zurückführt. Bronzene Farben glimmen aus den Rezitativen. Koloraturen in den höchsten Lagen durchmisst Fagioli mit männlicher Rundung und hat noch die Reserven, um auf die ihn mehr fordernden als schonenden Musiker zu reagieren. Eines der hörenswertesten HändelAlben der letzten Jahre. (RD)

20 concerti Februar 2018

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Verwandelt

Arrangiert

Sounds of Transformation David Greilsammer (Klavier & Leitung), Yaron Herman (jazz piano), Ziv Ravitz (drums), Geneva Camerata Sony Classical

#hornlikes – Werke von Händel, Pergolesi, Bruckner, Mendelssohn, Marcello, Verdi, Piazzolla u. a. German Horn Sound Genuin

Nein, „Transformation“ heißt nicht „Crossover“. Während bei letztgenanntem Begriff zwei scheinbar unvereinbare Musikstile überlagert werden, zeigt Daniel Greilsammer auf seinem Album „Sounds of Transformation“, dass musikalische Stile stets einem Prozess unterworfen waren, der bis heute (und sicherlich weit darüber hinaus) noch anhält. Dafür stellt er Werken des Barock Neukompositionen aus dem Jazz gegenüber als Reflexionen über die jeweiligen Stücke. Wie das klingt? Herrlich verschroben! Und ungemein horizonterweiternd gleichermaßen für Jazz- und Klassikliebhaber. (MT)

Na gut, Tangos von Astor Piazzolla sind vielleicht nicht das ideale Repertoire für ein Hornquartett. Aber was die wackeren Bläser des Ensembles german hornsound ansonsten auf ihrer CD eingespielt haben, bietet mächtigen Hörspaß. Choräle von Bruckner oder das Offertorio aus Verdis Messa da Requiem liegen dabei stilistisch wie idiomatisch nahe. Aber auch das Allegro aus Bachs 2. Brandenburgischen Konzert und sogar die berühmte Händelarie „Lascia ch’io pianga“ können mit dieser Besetzung funktionieren, sofern sie mit soviel Bravour und technischer Fertigkeit gespielt werden. (FA)

EUROPA 8. bis 24. Juni 2018

Kurz Besprochen Schostakowitsch & Beethoven: Sinfonien Nr. 1 Dresdner Philharmonie, Michael Sanderling (Ltg). Sony Classical In bestechender stilistischer Flexibilität verbinden Sanderling und die Dresdner Philharmonie die Werke zweier genialer Sinfoniker, die dem Genre neue Türen aufstießen. (FA) Transatlantiques – Werke von Gershwin, Tschaikowsky, Rachmaninow u. a. Gershwin Piano Quartet. Sony Classical Salonmusik von ihrer schönsten Seite: Das eigenwillige Klavierensemble verfremdet intelligent Klassiker der Musikgeschichte. Eine lustvolle, transatlantische Klangreise. (RD) Zemlinsky: Eine florentinische Tragödie H. Brunner, W. Koch, C. Reid, ORF Radio SO Wien, Bertrand de Billy (Ltg). Capriccio Trotz erstklassiger Solisten bringen Dirigent und Orchester die grell-nervöse Musik Zemlinskys nicht zum Vibrieren und bremsen sie stattdessen allzu oft aus. (EW) Es war einmal – Werke von Schumann & Widmann J. Widmann (Klarinette), T. Zimmermann (Viola), D. Varjon (Klavier). Myrios Wache Idyllen: Zimmermann, Widmann und Várion heben einen fast vergessenen Schatz aus Schumanns Feder. Widmann fügt dem noch eine Eigenkomposition hinzu. (AF) Online-Tipp

www.musikfestspiele-potsdam.de 0331 – 28 888 28

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Februar 2018 concerti   21


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Top 20 Klassik-Charts Januar (8.12.2017– 4.1.2018)

1

Cecilia Bartoli & Sol Gabetta

2

Jonas Kaufmann

3

Daniil Trifonov, Mikhail Pletnev, Mahler Chamber Orch.

4

Albrecht Mayer, I Musici di Roma, A. Zucco & L. Pianca

(1)

(3)

(2)

(4)

Dolce Duello Decca Records

L’Opéra Sony Classical

Chopin Evocations Deutsche Grammophon

Tesori d’Italia Deutsche Grammophon

Viele unentdeckte Schätze schlummern in den Notenarchiven Europas. Oboist Albrecht Mayer begab sich auf die Suche; das klangvolle Ergebnis findet man auf „Tesori d’Italia“

5

Philippe Jaroussky

6

Jonas Kaufmann

7

Mutter, Trifonov, Lee, Hornung & Patkoló

8

Villazón, Abdrazakov, Nézet-Séguin

9

Teodor Currentzis & MusicAeterna

(6)

(5)

(7)

(8)

(15)

(14)

Anna Netrebko & Yusif Eyvazov

12

Lang Lang

13

Christina Pluhar & L’Arpeggiata

14

Thomas Hengelbrock, NDR Elbphilharmonie Orchester

15

The King’s Singers

Dolce Vita Sony Classical

Schubert: Forellenquintett Deutsche Grammophon

Duets Deutsche Grammophon

Dorothee Oberlinger, Andreas Scholl, Ensemble 1700 Deutsche Harmonia Mundi

Romance Sony Classical

(9)

Händel goes wild Erato

(10)

Elbphilharmonie Hamburg: Das Eröffnungskonzert. C-Major

(WE*)

Gold signum Classics

(Neu)

Pünktlich zum Jubiläumsjahr legt das legendäre A-cappella-Ensemble aus Cambridge eine Neueinspielung der schönsten Arrangements seines gewaltigen Œuvres auf drei CDs vor

16

Berliner Barock Solisten

17

Juan Diego Flórez, Orchestra La Scintilla & Ricardo Minasi

18

J. DiDonato, J. Nelson, Orchestre National de France

Bach: Brandenburgische Konzerte Sony Classical

(Neu)

Mozart Sony Classical

(11)

Berlioz: Les Troyens (Live) Erato

(Neu)

Berlioz’ epochales Meisterwerk, vollendet interpretiert: Die konzertante Aufführung 2017 in Straßburg – für viele das Musikereignis des Jahres – lässt sich nun auf CD nachhören

Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 Sony Classical

Bach – Small Gifts

Romanza Panorama

(12)

The Händel Album Erato

Unerhörte, gar neuartige Interpretationen von Tschaikowskys so häufig gespielter „Pathétique“ sind selten. Eine solche Rarität voller Überraschungen ist diese Einspielung

10

11

19

Wiener Philharmoniker

20

RIAS Kammerchor, FBO, René Jacobs

(WE*)

(Neu)

* Wiedereinstieg Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.

Neujahrskonzert: Die gesamten Werke Sony Classical

Mozart: Requiem KV 626 Harmonia Mundi

Februar 2018 concerti   23


REPORTAGE

Olympiade für die Geige Wer die großen Geiger der Zukunft erleben möchte, kommt an der Menuhin Competition nicht vorbei. Dieses Jahr findet der Wettbewerb in Genf statt. Von Teresa Pieschacón Raphael

E

rst unbeschwert, dann eisern und danach ein Star?“ schrieb 2012 die FAZ über jene Geigenfräuleinwunder, die sich damals plötzlich ereigneten. Alle jung, alle schön, alle hochbegabt. Von Lisa Batiashvili über Hilary Hahn bis hin zu Chloë Hanslip, von Alina Pogotskina, Sarah Chang, Baiba Skride und Janine Jansen bis hin zu der markantesten Vertreterin der Zunft, Julia Fischer. Sie alle schüttelten bereits als Teenager bei Wettbewerben oder anderswo die drei B’s – die Violinkonzerte von Beethoven, Brahms 24 concerti Februar 2018

und Bruch – locker aus dem linken Ärmel, bezwangen mühelos Bachs Sonaten und Partiten und den vertracktesten Paganini. Man kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Doch schon wartet eine neue Generation auf ihre Chance und stellt sich der „Olympiade für Geige“: 317 junge, aufstrebende Geiger haben sich für die diesjährige Menuhin Competition in Genf beworben, die Yehudi Menuhin 1983 ins Leben rief und die alle zwei Jahre in unterschiedlichen Städten ausgetragen wird. Allein für die Altersklasse bis 16 Jahre

meldeten sich 114 junge Nachwuchstalente an, für die Altersklasse 16 bis 22 Jahre trafen 203 Bewerbungen ein, aus 38 Ländern. Aus Deutschland kamen zwölf, aus der Schweiz lagen acht Einreichungen vor und aus Österreich drei. Zum ersten Mal erhielten die Veranstalter auch Bewerbungen aus Luxemburg, Mexiko und Peru. Aus all diesen Bewerbungen wurden im Januar die 44 vielversprechendsten Teilnehmer nun nach Genf eingeladen, darunter auch die 12-jährige deutsche Nachwuchsgeigerin Clara Shen. Gordon Beck, der künstlerische Leiter des Wettbewerbs, ist mit der gesamten Auswahl sehr zufrieden und erwartet „eine außergewöhnliche Veranstaltung in Genf“. Mehr als 60 Stunden pro Woche üben

Die Zukunft ist offenbar in weiblicher Hand, denn auch 2018 ist der Anteil der Mädchen fast doppelt so hoch wie die der Jungen, in der Altersklasse bis 16 Jahre liegt er sogar bei 67,5%, in der Altersklasse 16 bis 22 Jahre bei 61,1%. Der jüngste Bewerber für die Menuhin Competition 2018 ist übrigens 7 Jahre alt – Julia Fischer war elf, als sie den Preis gewann. Yesong Sophie Lee, die Gewinnerin der Menuhin Competition 2016, die diesmal

Fotos: Camilla Greenwell

Letzte Vorbereitungen hinter den Kulissen


als Solistin auftritt, zwölf. „Eisern und danach ein Star?“ Es gibt keine hohe Kunst, die vom Himmel fällt. 63 Stunden haben Bewerber durchschnittlich laut einer Statistik des Wettbewerbs wöchentlich geübt, auch wenn sie meist bereits mit fünf erstmals aufgetreten sind. Viel Erfolg wünscht man ihnen allen, besonders jenen 44 Bewerbern, die in die engere Wahl kommen werden, 44 aufstrebende Teilnehmer stellen sich dieses und hofft, dass ihre Kindheit Jahr dem Urteil der Jury nicht so entbehrungsreich war wie die von Yehudi Menuhin: Süßigkeiten und Gebratenes wurden ihm als Kind von sei- de eine Markise angebracht, ner Mutter verboten, die stän- unter der die Kinder schliefen. dig in Sorge um seine Gesund- Die Erinnerung an die Nächte heit und Begabung war und verfolgte Yehudi jahrelang. brachiale Methoden anwandte, „Wir durften uns nie den Luxus um den Jungen abzuhärten. erlauben, uns unwohl zu fühlen oder zu etwas keine Lust »Mit Puppen spielen ist zu haben“, schrieb er in seiner Zeitvergeudung« Biografie. Jeden Sommer galt An der Rückseite des Hauses es, eine neue Fremdsprache in der Steiner-Street in San erlernen, stets hatte man ein Francisco, wo Yehudi mit sei- Buch dabei zu haben, Zeit für nen ebenso musikalisch hoch- Beschaulichkeit oder Müßigbegabten Schwestern Hephzi- gang gab es nicht. Ein Paar bah und Yaltah aufwuchs, wur- Puppen, die man den Mädchen

Wer bei diesem Wettbewerb glänzt, dem stehen viele Türen offen

schenkte, musste Hephzibah mit einem Brief ihrer Mutter zurückgeben: „Meine Mutter sagt, mit Puppen spielen ist Zeitvergeudung.“ Die Post durfte nur am Esstisch geöffnet werden, dann wurden alle Briefe vorgelesen und gemeinsam beantwortet. Kinder durften sie nie wirklich sein. Wie auch, bestand ihr Bekanntenkreis in Paris, wohin die Familie Ende der zwanziger Jahre gezogen war, doch aus honorigen Herrschaften wie Alfred Cortot oder Nadja Boulanger oder dem mürrischen Edward Elgar, mit dem man nicht unbedingt herumtollen konnte. Als sie erwachsen waren, tröstete Yehudi seine Schwestern mit den Worten, dass sie jetzt für den Rest ihres Lebens Kinder sein könnten. Als Star im besten Falle. Wettbewerb-TIPP

Menuhin Competition 12.–22.4.2018 Henning Kraggerud, Itamar Golan, Ilya Gringolts, Maxim Vengerov, Ziyu He, Royal Philharmonic Orchestra London, Orchestre de la Suisse romande, Orchestre de Chambre de Genève u. a. Genf Februar 2018 concerti   25


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tipps & termine Das Musikleben in Hessen im Februar

Foto: Edouard Bressy

Mit dem Cembalisten Jean Rondeau kommt einer der derzeit vielseitigsten Musiker nach Darmstadt. Mehr dazu auf Seite 2

2_Porträt Alles andere als staubig oder verzopft Von Kindesbeinen an spielt Jean Rondeau das Cembalo. Im Interview erklärt der Franzose, was ihn daran so fasziniert 6_Regionale Tipps

Die wichtigsten Termine im Februar, ausgewählt von der concerti-Redaktion 18_ Klassikprogramm concerti 02.18 Hessen 1


Interview

Alles andere als staubig oder verzopft Von Kindesbeinen an spielt Jean Rondeau das Cembalo. Im Interview erklärt der Franzose, was ihn daran so fasziniert. Von Burkhard Schäfer

zur Person

2 Hessen concerti 02.18

J

ean Rondeau ist nicht nur ein buchstäblich (mehrfach) ausgezeichneter Cembalist, sondern ein musikalisches Multitalent: Komponieren, Improvisieren, Klavierund Orgelspiel, Jazz, Filmmusik – das sind nur einige Facetten seines künstlerischen Lebens. Seine größte Leiden-

schaft gilt aber dem Cembalospiel, das er zur wahren Meisterschaft entwickelt hat. Unter seinen Händen erklingt das Instrument geradezu aufregend frisch und wie für unsere Gegenwart geschaffen. Herr Rondeau, wie sind Sie auf das Cembalo gekommen?

Foto: Baghir

1991 in Paris geboren, befasste sich Jean Rondeau während seines Klavierstu­ diums auch mit Generalbass, Jazz und Chorleitung – unter anderem. Cembalo lernte er bereits im Kindesalter und gewann an diesem Instru­ ment zahlreiche renommierte Preise. Rondeau ist auf den Konzertbühnen sowohl solistisch zu erleben als auch kammermusikalisch – so ist er etwa Gründungsmitglied des Barockquartetts »Nevermind«.


Wenn Kinder ein Instrument lernen wollen, dann meist die Geige oder das Klavier …

Ja, das stimmt, aber für mich war es ganz normal, mit dem Cembalo in Berührung zu kommen (lacht). Als ich fünf Jahre alt war, hörte ich das Instrument im Radio – und sofort hat mich der Klang so unmittelbar berührt, dass er mich fürs Leben prägte. Es war mir natürlich in diesem Alter noch nicht klar, dass ich später einmal Cembalo-Spieler werden würde, aber dieser Zugang war so ein unverstellter, wie ihn nur Kinder bekommen können. Genau in diesem Moment bat ich meine Eltern darum, dieses Instrument spielen zu dürfen. An unserer Musikschule hatte ich dann das Riesenglück, über zwölf Jahre von Blandine Verlet unterrichtet zu werden.

»Ich hörte das Instrument im Radio – und war sofort berührt« Sie haben ausgesprochen viele Talente: Sie spielen noch Orgel, Klavier und andere Instrumente. Zudem dirigieren Sie auch …

Meine Hauptaktivität ist aber tatsächlich das Cembalo. Trotzdem stimmt es, dass ich während des Cembalo-Studiums auch Orgel und Klavier studiert habe. Es ist mir sehr unangenehm, als derartig begabt bezeichnet zu werden, denn aus meiner Sicht war ich einfach nur neugierig auf das Feld der Musik. Ich denke, die Musik ist so groß, so absolut und reichhaltig, dass wir uns richtig tief in sie hineingraben müssen,

um auf diesem Weg dann zu versuchen, dort unseren Platz zu finden. Für mich war es deshalb sehr wichtig, Harmonie und Improvisation zu studieren und mich auch mit dem Thema Komposition zu beschäftigen. Durch diesen Multiperspektivismus kannst du viel mehr mit einbringen, wenn du an einer Improvisation arbeitest. Denken Sie, dass Sie das Cembalo für eine jüngere Zielgruppe zugänglich gemacht haben?

Ich mache überhaupt keinen Unterschied zwischen dem Cembalo und anderen Instrumenten. Es hat einfach eine andere Geschichte als die Geige und das Klavier, die immer im Konzertleben präsent waren. Das Cembalo war dagegen in der Romantik nicht auf der musikalischen Bühne zu finden und kam dann im 20. Jahrhundert wieder dorthin zurück. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden wieder Instrumente gebaut, die denen aus dem 17. und 18. Jahrhundert glichen. Die Geschichte des Cembalos ist sehr komplex und äußerst spannend. Und weil sie so speziell ist, denken die Leute wohl, das Instrument wäre das, was man heute old fashioned nennt. Für mich ist das absurd. Mein Zugang war immer ganz natürlich. Ich habe also auch nicht versucht, es cool zu machen. Mein Ziel ist, als Musiker so ehrlich wie möglich zu sein. Ehrlichkeit ist sehr wichtig in der Musik. Du kannst Dich auf der Bühne nicht verbiegen und lügen.

2. Februar 2018 Ι 20 Uhr Ι Alte Oper

Arthur & Lucas Jussen Klavier

Academy of St Martin i.t.F. VIER HÄNDE FÜR ZWEI KLAVIERE Werke von Mozart und J.S. Bach

25. Februar 2018 Ι 20 Uhr Ι Alte Oper

Beethoven: 9. Sinfonie Collegium Vocale Gent Anima Eterna Brugge Jos van Immerseel Leitung

FREUDE, SCHÖNER GÖTTERFUNKEN

Werke von Beethoven

3. März 2018 Ι 20 Uhr Ι Alte Oper

Camerata Salzburg Renaud CapuÇon Violine MOZART PUR

Werke von Mozart und Satie 4. März 2018 Ι 20 Uhr Ι Alte Oper

London Symphony Orchestra Sir John Eliot Gardiner Leitung

Piotr Anderszewski Klavier LSO IN FRANKFURT

Werke von Beethoven und Schumann 11. April 2018 Ι 20 Uhr Ι Alte Oper

Juan Diego Flórez Tenor NDR Radiophilharmonie Riccardo Minasi Leitung BELCANTO-GALA

Werke und Arien von Mozart und Rossini 14. April 2018 Ι 20 Uhr Ι Alte Oper

musicAeterna Teodor Currentzis Leitung

Alexander Melnikov Klavier KLASSIK NEU ENTDECKEN Werke von Mozart und Beethoven

Was unterscheidet das Cembalo von einem frühen Karten: Tel. 069 - 97 12 400 www.proarte-frankfurt.de


Interview

Tasteninstrument wie etwa dem Keyboard, vor allem hinsichtlich der Ausdrucksmöglichkeiten?

4 Hessen concerti 02.18

gen, mit denen es noch oft in Verbindung gebracht wird. Auf Ihrer CD „Vertigo“ spielen Sie ein historisches Instrument, richtig?

Ja, das ist richtig. Das Cembalo wurde Anfang des 18. Jahrhunderts gebaut und steht im französischen Château d’Assas. Dort ist die Aufnahme auch entstanden. Es hat mich tief berührt, auf einem wirklich gut erhaltenen und toll klingenden Instrument spielen zu dürfen, das jetzt 300 Jahre auf dem Buckel hat. Welche Überlegungen stehen hinter „Vertigo“?

Für mich steckt hinter jeder CD tatsächlich ein ganz bestimmtes Konzept. Es geht zwar schon hauptsächlich darum, Musik aufzunehmen – in diesem Fall von Jean-Philippe Rameau und Joseph-NicolasPancrace Royer – aber ein gutes Album soll darüber hinaus eine Geschichte erzählen. Mit dem Material, das ich liebe, fange ich an, etwas kreativ zu erschaffen. Die CD enthält eine musikalische Reise, mit einem Anfang und einem Ende. Das

Foto: Baghir

Ein Keyboard ist wirklich ein ganz anderes Instrument. Die Technik und der Sound sind nicht das Gleiche. Ich denke, es ist sehr schwer, dies zu vergleichen. Dafür sind die beiden Instrumente zu verschieden. Ich möchte aber nicht sagen, Personifizierte dass eines von beiden reicher Vielseitigkeit: oder gehaltvoller ist im AusJean Rondeau druck. Das Cembalo ist unglaublich facettenreich, dabei sehr zart, fragil und hoch sensibel. Nicht zu vergessen das Ich habe keine Vorlieben für riesige Repertoire, das sich historische oder moderne Inüber mehrere Jahrhunderte strumente. Und wenn ich von erstreckt, aber leider viel we- „modern“ spreche, dann hanniger bekannt ist als das für delt es sich um die Kopie eines historischen Instruments, die Klavier. vor nicht allzu langer Zeit geSteht die Barockmusik bei baut worden ist. Als Interpret Ihnen im Fokus? Und haben kannst du an gute und weniger Sie da Favoriten? gute historische oder moderne Das Repertoire für Cembalo Instrumente geraten, deshalb erlebte im 17. und 18. Jahrhun- ist es mir letztlich nicht wichdert seine Blüte. In dieser Zeit tig, ob ich auf einem Original ist es so reich an Ideen, so un- spiele oder nicht – Hauptsache, terschiedlich und indivi­duell, das Instrument ist gut (lacht). was die verschiedenen Kom- In der Regel spiele ich eher auf ponisten betrifft. Es gibt so Kopien und das hat einen ganz viele schöne, anmutige und einfachen Grund: Die meisten hervorragend gearbeitete Wer- historischen Cembalos befinke, dass es mir sehr schwerfällt, den sich in Schlössern und etwas Bestimmtes herauszupi- Museen. Hinzu kommt: In der cken. Natürlich musste ich für Zeit der Französischen Revomeine CDs Stücke auswählen lution sind viele Cembalos und habe mich für den Anfang verbrannt worden, da sie Symmit Enthusiasmus für Bach bole für das Königshaus, das und die Bach-Dynastie ent- Ancien Régime, waren. So schieden. Es braucht Zeit, Mu- haben wir nicht nur viele Inße und Geduld, sich darauf strumente verloren, es hat einzulassen – wie überhaupt dem Cembalo auch einen die Kunst Zeit beansprucht, um schlechten Ruf beschert, den sich entfalten zu können. es nie richtig wieder losgeworden ist. Wir müssen uns heuWelche Vorlieben haben Sie te vor Augen halten, dass das Instrument nicht schuld ist an hinsichtlich der Instrumente, die Sie spielen? den politischen Verwicklun-


ist mein Ziel. Ich weiß nicht, ob ich damit erfolgreich bin, aber ich versuche es zumindest (lacht). Im Falle von Rameau und Royer habe ich das Repertoire der beiden durchsucht und die Stücke dabei so ausgewählt und angeordnet, dass – hoffentlich – eine Art Mini-Oper zu hören ist. Die Musik zu dem Film Paula – Mein Leben soll ein Fest sein haben Sie auch geschrieben. Wie kam es dazu?

Der Regisseur Christian Schwochow hat mich angerufen und gefragt, ob ich das machen möchte. Er suchte einen jungen Musiker, der im Alter von Paula ist. Erst habe ich gezögert, weil mein Terminplan so voll war. Aber dann hat er mir den Film zugeschickt, und als ich ihn gesehen habe, hat mir das Thema Paula Modersohn-Becker wirklich zugesagt, und ich denke, das Ganze ist am Ende dann auch sehr schön geworden. Stehen Sie in Kontakt mit Komponisten unserer Zeit, die vielleicht etwas für Sie schreiben könnten?

Ja, das bin ich schon. Aber das Problem ist, dass das Cembalo in unserer Zeit nicht sehr bekannt ist. Um dafür ein Stück zu schreiben, muss der Komponist es wirklich ganz genau, quasi von innen heraus, kennen. Ich denke, es ist eine interessante Herausforderung, nicht die gleichen Fehler zu machen wie im 19. Jahrhundert, wo die Komponisten, wenn überhaupt, eher gegen und nicht für das Instrument geschrieben haben. Ich wünsche mir sehr, dass ein heutiger Komponist es wagen würde, diese spannende Herausforderung anzunehmen. Konzert-TIPP

Darmstadt Do. 15.2., 20:00 Uhr Staatstheater (Kleines Haus) Jean Rondeau (Cembalo), Sophie Gent & Louis Creac‘h (Violine), Fanny Paccoud (Viola), Emily Davidson (Violon­ cello), Ludovic Coutineau (Kontrabass). C. P. E. Bach: Sinfonie C-Dur H. 659, J. C. Bach: Cembalokonzert, J. S. Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 3 G-Dur BWV 1048 & Cembalo­konzert d-Moll BWV 1052, W. F. Bach: Allegro e forte d-Moll F. 65 CD-Tipp

Vertigo Werke von Rameau & Royer Jean Rondeau (Cembalo) Erato


Tipps & Termine

Dem helfenden Gott die eigene Tochter opfern Wiesbaden Achim Freyer warnt mit Händels Jephta vor den Gefahren des religiösen Fundamentalismus

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s sollte sein letztes Oratorium werden: Ein Alterswerk, in dem es um die letzten Dinge geht, um das eigene Leben und dessen Ende. Die Arbeit an Jephtha wurde 1751 durch die allmähliche Erblindung Händels mehrfach verzögert. Die Uraufführung in Covent Garden am 26. Februar 1752 war die letzte von ihm geleitete Aufführung vor seiner vollständigen Erblindung. Im Zentrum des Werks steht Jephtha, Sohn des legendären Richters Gilead zurzeit der Einwanderung der zwölf Stämme Israels nach Kanaan. Seit Jahren herrscht Krieg und

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er soll seinem Volk nun als Wunderwaffe dienen. Um sein Schicksal positiv zu beeinflussen, schwört Jephtha noch schnell einen Eid, das erste Wesen, das er nach gewonnener Schlacht daheim erblickt, zu opfern. Es ist – wie bei Agamemnon oder Idomeneo – das eigene Kind. Oratorium mit Happy End

Die tragische Geschichte aus dem Alten Testament wird von Librettist Thomas Morell, entgegen der biblischen Vorlage, ins Gute gewandelt. Durch das rettende Eingreifen eines Engels wird das gelobte Opfer an

Jephthas Tochter verhindert – doch ist das Ende wirklich ein Happy End? Händel erklomm mit seinem letzten Werk erneut einen musikalischen Höhepunkt seines Schaffens. Mit großen Chören, affektgeladenen Arien und ergreifenden Ensembles verbindet das Oratorium auf einzigartige Weise biblischen Stoff mit dem Geist der antiken Julia Hellmig Tragödie. So. 4.2., 19:30 Uhr (Premiere) Staatstheater Händel: Jephta. Konrad Junghänel (Leitung), Achim Freyer (Regie) Weitere Termine: 7., 10., 13., 16. & 22.2., 8.3., 4. & 15.4.

Fotos: Helge Mundt, Jürgen Frank, N. Klinger

Bei ihm kommt alles aus einer Hand: Als Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner bürstet Brecht-Schüler Achim Freyer überkommene Lesarten des Musiktheaters gerne gegen den Strich


Schattierungen der Liebe Frankfurt Diana Damrau und Jonas Kaufmann – zwei Kammersänger schwelgen im Liederglück

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erz, was begehrst du mehr: eine bayerische Kammersängerin, ein bayerischer Kammersänger und das Italienische Liederbuch von Hugo Wolf! Zumal wenn die eine Diana Damrau und der andere Jonas Kaufmann heißt, der sich sowieso als Wahlitaliener begreift. Wollen wir bei all der Vorfreude Helmut Deutsch nicht vergessen, der die beiden Weltstars vom Klavier her begleiten, nein, eher inspirieren wird. „Auch kleine Dinge können uns entzücken“: Zwar ist dies der erste Vers des Italienischen Liederbuchs, aber in

diesem Fall wird sozusagen alles aufgeboten, was derzeit im Konzertfach – und darüber hinaus – Rang und Namen hat. Man darf gespannt sein, wie Damrau und Kaufmann diese musikalischen Miniaturen interpretieren, deren inhaltlicher wie formaler Bogen vom hohen Lied auf die Verliebtheit – „Ihr seid die Allerschönste“ – bis zu Liebeskummer und Verlassenheit reicht: „Was soll der Zorn, mein Schatz?“ Eines ist gewiss, der Applaus wird groß, das Glück aller, die noch eine Karte bekommen haben, riesig Irene Bazinger sein.

Begann ihre Karriere als Musical-Sängerin: Diana Damrau Sa. 10.2., 20:00 Uhr Alte Oper Diana Damrau (Sopran) Jonas Kaufmann (Tenor) Helmut Deutsch (Klavier) Wolf: Italienisches Liederbuch

Warum immer italienisch? Francesco Angelico dirigiert mit Janáčeks Jenůfa seine zweite Premiere in Kassel

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Liebt den tschechischen Stil: GMD Francesco Angelico Sa. 10.2., 19:30 Uhr (Premiere) Opernhaus Janáček: Jenůfa. Francesco Angelico (Leitung), Markus Dietz (Regie) Weitere Termine: 17., 23. & 28.2., 8., 10. & 18.3., 1., 8. & 24.4., 14. & 21.6.

or einem Jahr hatte das hessische Kunstministerium bekanntgeben: Der Sizilianer Francesco Angelico wird zum Generalmusikdirektor ans Staatstheater Kassel berufen. Das Orchester war vom Dirigenten begeistert, der wiederum lobte die Musiker als ebenso „intelligent“ wie „herzlich“, und das Publikum hatte beide ausgiebig beklatscht – und das nicht nur beim Probedirigat, sondern auch noch bei der ersten Premiere im neuen Amt, Umberto Giordanos Andrea Chénier. Ein Italiener muss italienisches Fach dirigieren

– diese Festlegung nerve ihn sehr, gestand der 40-Jährige in einem Interview. „Eine der schönsten Traviata-Aufnahmen stammt von Carlos Kleiber, der war kein Italiener, und Strauss wurde wunderbar von Giuseppe Sinopoli dirigiert, und der war kein Deutscher.“ Francesco Angelico wiederum ist kein Tscheche, Leoš Janácˇeks Oper Jenu° fa dürfte ihm dennoch liegen. Denn er hat eine realistische Einstellung zu diesem Werk: Jenu°fa sei „eines der größten Meisterwerke in der Musikgeschichte“. Stefan Schickhaus concerti 02.18 Hessen 7


Tipps & Termine

Bambusflöte und Mundorgel suchen den Dialog Usingen & Darmstadt Das AsianArt Ensemble

eröffnet bisher unerhörte Klangräume

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ährend Politik- und Sportnachrichten im Moment häufig nach Korea blicken, lenkt das Asian Art Ensemble unser Ohr in die gesamte Region des fernen Ostens. Bei den Konzerten des neunköpfigen, in Berlin ansässigen Ensembles stehen asiatische Instrumente im Mittelpunkt, in Kombination mit europäischen Streichern. So erklingen die koreanische Bambusquerflöte Daegeum, die chinesische Mundorgel Sheng, das japanische Saiteninstrument Koto und sein koreanisches Pendant Gayageum, auch Gongs und die koreanische Trommel Changgu kommen zum Einsatz.

8 Hessen concerti 02.18

Die Musiker stammen aus China, Korea, Japan, Deutschland und den USA, darunter auch der Sheng-Virtuose Wu Wei. Als Solist hat er die 37 Pfeifen umfassende Mundorgel bereits in Konzertsälen weltweit gespielt. Die Besetzung des Ensembles – zusätzlich mit Cello, Geige, Bratsche und Kontrabass – ist in dieser Form einmalig, weshalb das Repertoire zu einem großen Teil aus Eigenbzw. Auftragskompositionen besteht. Ganz bewusst soll vermieden werden, Zithern wie die Koto und Gayageum oder die Daegeum-Flöte in den Dienst westlicher Musik zu stellen. Vielmehr geht es um einen Dialog,

beispielsweise mit Gagaku, einer Musikpraktik aus dem 7. Jahrhundert, die sich durch ihr langsames Fortschreiten und durch lang gehaltene Flötentöne auszeichnet. Oder mit Sanjo, einem ausdrucksstarken Stil koreanischer Volksmusik, bei der ein Soloinstrument von einer Trommel begleitet wird. Auch musizieren die Musiker frei zusammen, basierend auf der improvisierten Musik „Shinawi“. So lernt der Hörer andere Harmonien, Rhythmusstrukturen und Artikulationen kennen, und in der Begegnung von europäischer und asiatischer Tradition entsteht ein neuer Klangraum, der sich weder dem einen noch dem anderen Kulturkreis direkt zuordnen lässt. Jakob Buhre So. 18.2., 17:00 Uhr Hugenottenkirche Usingen Neue Musik im Gespräch. AsianArt Ensemble Mo. 19.2., 19:30 Uhr Akademie für Tonkunst Darmstadt AsianArt Ensemble

Foto: Volker Blumenthaler

Wo Gayageum auf Geige trifft: Das AsianArt Ensemble verbindet östliche und westliche Traditionen


Programm Das Klassikprogramm für Hessen im Februar

1.2. Donnerstag Darmstadt

16:00 Staatstheater J. Strauss: Die Fledermaus. Nicole Claudia Weber (Regie) Frankfurt

19:30 Musikhochschule (B 203) Vortragsabend Lehramt Musik 19:30 Musikhochschule (Großer Saal) Vortragsabend Klavierkammermusik 19:30 Oper Frankfurt R. Strauss: Capriccio. Sebastian Weigle (Leitung), Brigitte Fassbaender (Regie) 19:30 Senckenberg Museum IEMA-Ensemble. Messiaen: Quatuor pour la fin du temps, Crumb: Black Angels (Images I), Cage: Ryoanji, McNamara: Landscape of Diffracted Colours, Andre: ... zu staub ... 19:30 Studierendenhaus Kirche am Campus. James Guey (Klavier) 20:00 hr-Sendesaal Flötissimo. Clara Andrada de la Calle (Flöte), hr-Sinfonieorchester, Jaime Martin (Leitung). Ravel: Le Tombeau de Couperin, Ibert: Flötenkonzert, Sibelius: Sinfonie Nr. 3, Nielsen: Flötenkonzert

20:30 Mousonturm Les Filles de Illighadad Wiesbaden

19:00 Unitarische Freie Religionsgemeinde K.d.ö.R Ilya Rashkovskiy (Klavier). Werke von Beethoven, Brahms & Rachmaninow

19:30 Staatstheater Bellini: Norma. Daniela Musca (Leitung), Gabriele Rech (Regie)

19:30 Bockenheimer Depot Trojahn: Enrico. Roland Böer (Leitung), Tobias Heyder (Regie)

2.2. Freitag Bad Sooden-Allendorf

19:00 Altes Kurhaus André Dolabella (Klavier). Schumann: Bunte Blätter, Liszt: Feierlicher Marsch zum heiligen Gral aus „Parsifal“ & Ungarische Rhapsodie Nr. 15 u. a. Darmstadt

19:30 Staatstheater Verdi: Simon Boccanegra. Will Humburg (Leitung), Dirk Schmeding (Regie) Frankfurt

19:00 Oper Frankfurt Donizetti: Roberto Devereux (konzertant). Adela Zaharia (Sopran), Alice Coote (Mezzosopran), Mario Chang & Ingyu Hwang (Tenor), Juan Jesús Rodríguez (Bariton), Daniel Miroslaw (Bass), Giuliano Carella (Leitung)

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

19:30 Musikhochschule (Großer Saal) Vortragsabend Violoncello 20:00 Alte Oper Arthur & Lucas Jussen (Klavier), Academy of St Martin in the Fields, Tomo Keller (Violine & Leitung). Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 3 BWV 1048 & Konzert c-Moll BWV 1060, Mozart: Konzert für zwei Klaviere Es-Dur KV 365 & Sinfonie Nr. 36 KV 425 „Linzer“ 20:00 hr-Sendesaal Flötissimo. Clara Andrada de la Calle (Flöte), hr-Sinfonieorchester, Jaime Martin (Leitung). Ravel: Le Tombeau de Couperin, Ibert: Flötenkonzert, Sibelius: Sinfonie Nr. 3, Nielsen: Flötenkonzert GieSSen

19:30 Stadttheater R. Strauss: Ariadne auf Naxos 20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Alte Liebe. Martin Spahr (Klavier), Carolin Weber & Roman Kurtz (Lesung)

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Klassikprogramm

Tipp

12:00 Büsingpalais (Jacques-Offenbach-Saal) toujours Mozart & jedermann: Die Glasharmonika - Geistliches und Konzertantes. Sascha Reckert (Glasharmonika) & Gesangsensemble

Ebsdorfergrund

19:30 Schloss Rauischholzhausen Ludwig van Beethoven – Sein Leben, seine Musik. Lutz Görner (Rezitation), Nadia Singer (Klavier). Weber: Aufforderung zum Tanz, Berlioz: Un Bal, Meyerbeer: Nonnenwalzer, Chopin: Valse brillante, Liszt: Valse de bravoure & Valse oubliée, Gounod: Faustwalzer, Debussy: La Valse la plus que lente, Ravel: La Valse Frankfurt

19:30 Musikhochschule (Großer Saal) Flötenabend 19:30 Oper Frankfurt Verdi: Rigoletto. Alexander Prior (Leitung), Hendrik Müller (Regie) GieSSen

19:30 Stadttheater Cross! (UA). Tarek Assam (Choreografie), You Zhou (Video). Musik von 48nord Kassel

19:30 Oper Frankfurt Nicolai: Die lustigen Weiber von Windsor. Anja Bihlmaier (Leitung), Sonja Trebes (Regie) 19:30 Schauspielhaus eternal prisoner. Johannes Wieland (Choreografie) Offenbach

12:00, 14:30 & 17:00 Büsingpalais toujours Mozart & jedermann: Mitmusizieren für alle 13:30 Büsingpalais (Bankett-Saal) toujours Mozart & jedermann: Filmvorführung „Augusta Mozarteum“ 13:30, 15:15 & 17:00 Büsingpalais (Bretano-Saal) t oujours Mozart & jedermann: Kammermusik 13:45 & 16:15 Büsingpalais (Foyer) toujours Mozart & jedermann: Tanz mit Mozart 14:30 Büsingpalais (Jacques-Offenbach-Saal) toujours Mozart & jedermann: Sonata Mozartina - Hammerflügel vs. Konzertflügel mit Stefania Neonato. Werke von Mozart 16:00 Büsingpalais (Bankett-Saal) toujours Mozart & jedermann: Filmvorführung „Amadeus“

4.2. sonntag

13:30 Büsingpalais Offenbach (Jacques-Offenbach-Saal) toujours Mozart & jedermann: Sonata Mozartina - Hammerflügel vs. Konzertflügel mit Stefania Neonato Zum dritten Mal wird im Offenbacher Büsingpalais Mozarts Geburtstag zwei Tage lang lustvoll gefeiert. Tanz- und Muszierstunden, Konzerte und Filmaufführungen bringen Leben, Zeit und Werk des Komponisten spielerisch näher.

4.2. Sonntag Darmstadt

11:00 Staatstheater Kit Armstrong (Klavier), Staatsorchester Darmstadt, Hans Drewanz (Leitung). Schostakowitsch: Scherzo & Drehorgeltanz aus „Puppentänze“, Haydn: Sinfonie G-Dur Hob. 1:100 „Militär“, Mozart: Klavierkonzert d-Moll KV 466, Prokofjew: Sinfonie Nr. 5 B-Dur Frankfurt

17:00 Alte Oper Licence to Swing. Tom Gaebel & His Orchestra. Musik & Songs aus Agentenfilmen 19:00 Oper Frankfurt Donizetti: Roberto Devereux (konzertant). Adela Zaharia (Sopran), Alice Coote (Mezzosopran), Mario Chang & Ingyu Hwang (Tenor), Juan Jesús Rodríguez (Bariton), Daniel Miroslaw (Bass), Giuliano Carella (Leitung) 19:30 Bockenheimer Depot Trojahn: Enrico. Roland Böer (Leitung) 19:30 Musikhochschule (Großer Saal) Fagottabend Fulda

15:00 Schlosstheater Odysseus. lautten compagney Berlin, Taschenoper Lübeck, Sascha Mink (Regie)

19:00 Büsingpalais (Jacques-Offenbach-Saal) toujours Mozart & jedermann: L’ape musicale. Mitglieder der Bayerischen Staatsoper, Wolfgang Antesberger (Leitung), Isabel Kott (Moderation)

11:00 Stadttheater Don Giovanni und die Stimmen. Martin Gärtner (Klavier & Moderation)

Wiesbaden

Kassel

19:30 Staatstheater Mozart: Così fan tutte. Konrad Junghänel (Leitung), Uwe Eric Laufenberg (Regie)

18:00 Oper Frankfurt Mozart: Lucio Silla. Jörg Halubek (Leitung), Jim Lucassen (Regie)

10 Hessen concerti 02.18

Offenbach

GieSSen

12:00 Büsingpalais (Bankett-Saal) toujours Mozart & jedermann: Filmvorführung „Augusta Mozarteum“ 13:00, 14:45 & 16:30 Büsingpalais (Bretano-Saal) t oujours Mozart & jedermann: Kammermusik 13:30 Büsingpalais (Jacques-Offenbach-Saal) toujours Mozart & jedermann: Sonata Mozartina - Hammerflügel vs. Konzertflügel mit Stefania Neonato. Werke von Mozart Weitere Infos siehe Tipp 13:30 & 15:30 Büsingpalais (Foyer) toujours Mozart & jedermann: Tanz mit Mozart 13:30 Büsingpalais t oujours Mozart & jedermann: Mitmusizieren für alle 16:30 Büsingpalais (Bankett-Saal) toujours Mozart & jedermann: Filmvorführung „Amadeus“ 17:00 Ev. Kirche Bieber Saint-Saëns: Der Karneval der Tiere. Michael Enders (Orgel), Irmela Büttner (Lesung) 17:00 Ev. Markuskirche Michael Buschmann (Orgel). Werke von Balbastre, Elgar, Ives u. a. 18:00 Büsingpalais (Jacques-Offenbach-Saal) toujours Mozart & jedermann: L’ape musicale. Mitglieder der Bayerischen Staatsoper, Wolfgang Antesberger (Leitung), Isabel Kott (Moderation) Rüsselsheim

15:00 Theater (Foyer) Classic Café. Theodore Browne (Gesang) Seligenstadt

17:30 Ev. Kirche Erika Weber (Sopran), Carmenio Ferrulli (Orgel). Werke von Vivaldi Wettenberg

17:00 Ev. Kirche Wissmar Ulrich Büsing (Klarinette), Maximilian Junghanns & Nadine Blumenstein (Violine), Ingrid Albert (Viola), Maja Schwamm (Violoncello). Beethoven: Streichquartett B-Dur op. 18/6, Bowen: Phantasy Quintet op. 93, Mozart: Klarinettenquintett A-Dur KV 581 Wiesbaden

11:00 Museum Simon Höfele (Trompete), Magdalena Müllerperth (Klavier). Werke von Schubert, Ravel, Gaubert, R. Strauss u. a.

Foto: gemeinfrei

3.2. Samstag


19:30 Staatstheater Händel: Jephtha (Premiere). Konrad Junghänel (Leitung), Achim Freyer (Regie)

5.2. Montag Darmstadt

20:00 Staatstheater Kit Armstrong (Klavier), Staatsorchester Darmstadt, Hans Drewanz (Leitung). Schostakowitsch: Scherzo & Drehorgeltanz aus „Puppentänze“, Haydn: Sinfonie G-Dur Hob. 1:100 „Militär“, Mozart: Klavierkonzert d-Moll KV 466, Prokofjew: Sinfonie Nr. 5 B-Dur

19:30 Alte Oper Filmkonzert. City of Prague Philharmonic Orchestra, Christian Schumann (Leitung). Lucas/Williams: Star Wars – Eine neue Hoffnung 19:30 Musikhochschule (Opernstudio) Violinabend 20:00 Musikhochschule (Großer Saal) HfMDK Jazzfest: News from Argentina. hr Bigband, Guillermo Klein (Leitung) GieSSen

10:00 Stadttheater (taT-studiobühne) BABbEL. Martin Spahr (Leitung), Oliver Pauli (Regie)

Frankfurt

Kassel

19:30 Holzhausenschlösschen Emil Mangelsdorff-Quartett

19:30 Schauspielhaus eternal prisoner. Johannes Wieland (Choreografie)

19:30 Musikhochschule (Großer Saal) Voilà Viola 19:30 Musikhochschule (Opernstudio) HIP Podium. Studierende der Abteilung Historische Interpretationspraxis 20:00 Alte Oper Die große Giuseppe Verdi-Nacht. Silvia Rampazzo (Sopran), Cristian Lanza (Tenor), Giulio Boschetti (Bariton), Warschauer Sinfoniker, Silvano Frontalini (Leitung) Fulda

10:00 Schlosstheater Odysseus. lautten compagney Berlin, Taschenoper Lübeck, Sascha Mink (Regie). Musiktheater für Kinder

6.2. Dienstag Frankfurt

Wiesbaden

20:00 Kurhaus Die Nacht der Musicals

7.2. Mittwoch

Wiesbaden

19:30 Staatstheater Händel: Jephtha. Konrad Junghänel (Leitung), Achim Freyer (Regie)

8.2. Donnerstag Darmstadt

10:00 & 11:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Teddybärenkonzert. Elgar: Suite Nr. 2 aus „The Wand of Youth“ Frankfurt

19:30 Dr. Hoch’s Konservatorium (Clara Schumann Saal) Benefizkonzert: Music For a Better World. MarcPierre Toth (Klavier & Moderation) 19:30 Musikhochschule (Großer Saal) Konzert der Klavierklassen 19:30 Studierendenhaus Kirche am Campus. Carolina Hernández (Querflöte), Diana Sahakyan (Klavier)

Bad Homburg

20:00 Alte Oper Mnozil Brass: Cirque

19:00 Kulturzentrum Englische Kirche Friederike Luise Arnholdt (Violoncello), Sanel Redžic (Gitarre). Werke von Schubert, Tschaikowsky, Granados & Falla

Wiesbaden

Frankfurt

19:30 Alte Oper Filmkonzert. City of Prague Philharmonic Orchestra, Christian Schumann (Leitung). Lucas/Williams: Star Wars – Eine neue Hoffnung 19:30 Musikhochschule (Großer Saal) Vortragsabend Kirchenmusik Fulda

19:00 KunstKulturKirche Allerheiligen shortcuts – Experiment und BeSchlosstheater J. Strauss: AZ 124-58 Concerti.qxp 04.12.1720:00 09:39 Seite 1 gegnung. Stefanie Duprel & Kasimir Eine Nacht in Venedig. Wolfgang Sydow (Orgel) Dosch (Regie), Landesbühnen Sachsen

19:30 Staatstheater Das große Chinesische Neujahrskonzert. China National Traditional Orchestra, Liu Sha (Leitung)

9.2. Freitag Bad Homburg

19:30 Schlosskirche Felix Klieser (Horn), Württembergisches Kammerorchester Heilbronn, Ruben Gazarian (Leitung). Mozart: Adagio und Fuge c-Moll KV 546 & Hornkonzert Nr. 4 Es-Dur KV 495, Holst: St. Paul’s Suite op. 29/2, M. Haydn: Hornkonzert D-Dur, Dvořák: Serenade E-Dur

8. Internationaler Deutscher Pianistenpreis Offizielles Eröffnungskonzert Musikmesse 2018 Grand Finale Konzert der zwei Finalisten und Preisverleihung

9. April 19 Uhr Alte Oper Frankfurt

Brahms Klavierkonzert Nr. 1 Grieg Klavierkonzert a-Moll Tschaikowski Klavierkonzert Nr. 1 Rachmaninoff Klavierkonzert Nr. 2

Kartenverkauf frankfurtticket.de Das Ticket für das Grand Finale gewährt freien Eintritt für Semifinale & Finale am 8 und 9 April

International Piano Forum · Telefon +49(0)69-97 176 161

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 02.18 Hessen 11


Klassikprogramm

Premiere 10. 2. 2018

Jenufa OPer in drei Akten

LeOš JAnácˇek

musikalische Leitung: Francesco Angelico inszenierung: markus dietz kartentelefon 0561.1094-222 | www.staatstheater-kassel.de Darmstadt

19:30 Staatstheater J. Strauss: Die Fledermaus. Nicole Claudia Weber (Regie) Frankfurt

15:00 & 19:30 Alte Oper Filmkonzert. City of Prague Philharmonic Orchestra, Christian Schumann (Leitung). Lucas/Williams: Star Wars – Eine neue Hoffnung 18:30 Dr. Hoch’s Konservatorium (Engelbert Humperdinck Saal) Camerata Suzuki Argentinien. Werke von Eccles, Falla, Corelli, Piazzolla u. a. 19:30 Musikhochschule (Großer Saal) Vortragsabend Streicherkammermusik 19:30 Oper Frankfurt Verdi: Rigoletto. Hendrik Müller (Regie) 20:00 Dom Andreas Boltz (Orgel). Werke von Alain, Sweelinck, Hakim, Glass u. a.

10.2. Samstag Darmstadt

10:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Teddybärenkonzert. Mitglieder des Staatsorchesters Darmstadt. Elgar: Suite Nr. 2 aus „The Wand of Youth“ 19:30 Staatstheater Wagner: Der fliegende Holländer. Will Humburg (Leitung), Dietrich W. Hilsdorf (Regie) Frankfurt

19:30 Oper Frankfurt R. Strauss: Capriccio. Sebastian Weigle (Leitung), Brigitte Fassbaender (Regie) 20:00 Alte Oper Diana Damrau (Sopran), Jonas Kaufmann (Tenor), Helmut Deutsch (Klavier). Wolf: Italienisches Liederbuch

Tipp

17:00 Stadttheater (Foyer) Musicalissimo 19:30 Stadttheater Cross! Tarek Assam (Choreografie). Musik von 48nord Kassel

19:30 Schauspielhaus eternal prisoner. Johannes Wieland (Choreografie) Wiesbaden

19:30 Staatstheater Bellini: Norma. Daniela Musca (Leitung) 12 Hessen concerti 02.18

19:30 Stadttheater Kálmán: Ein Herbstmanöver. Michael Hofstetter (Leitung), Balázs Kovalik (Regie) 20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Eine Sommernacht. Klaus Hemmerle (Regie), Christian Keul (Leitung). Musik von Greig & McIntyre Kassel

19:30 Oper Frankfurt Janáček: Jenůfa (Premiere). Francesco Angelico (Leitung), Markus Dietz (Regie) Marburg

15:00 Erwin-Piscator-Haus Kinderund Jugendkonzert. Junge Marburger Philharmonie, Lukas Rommelspacher (Leitung). Marroquin: The King of All Wild Things Wiesbaden

19:30 Staatstheater Händel: Jephtha. Konrad Junghänel (Leitung)

11.2. Sonntag Darmstadt

16:00 Staatstheater Mozart: Die Zauberflöte. Rubén Dubrovsky (Leitung) 17:00 darmstadtium Semesterabschlusskonzert. Orchester der TU Darmstadt, Christian Weidt (Leitung). Debussy: Prélude à l’après-midi d’un faune, Bous: Das Mädchen aus Hunan, Haydn: Der Sturm, Beethoven: Sinfonie Nr. 2 Frankfurt

11:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Oper Extra: L’Africaine

20:00 hr-Sendesaal Antoine Tamestit (Viola), Synergy Vocals, hr-Sinfonieorchester, Matthias Pintscher (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp GieSSen

GieSSen

15:00 & 19:30 Oper Frankfurt Verdi: Rigoletto. Hendrik Müller (Regie)

9.2. freitag

20:00 hr-Sendesaal Frankfurt Antoine Tamestit (Viola), Synergy Vocals, hr-Sinfonieorchester, Matthias Pintscher (Leitung). Ligeti: San Francisco Polyphony, Berio: Voci (Folk Songs II) & Sinfonia für 8 Singstimmern und Orchester Angefangen hat Antoine Tamestit mit fünf Jahren an der Geige. Als der Franzose dann zum Cello wechseln wollte, riet ihm seine Lehrerin zur Viola.

18:00 hr-Sendesaal StreichtrioGipfel. Webern Trio Frankfurt. Beethoven: Streichtrio G-Dur op. 9/1, Schönberg: Streichtrio, Mozart: Divertimento Es-Dur KV 563 19:00 Alte Oper Alexei Volodin (Klavier), Orchester des MariinskyTheaters St. Petersburg, Valery Gergiev (Leitung). Debussy: Prélude à l’après-midi d’un faune, Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 3 C-Dur, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 4 c-Moll 19:30 Musikhochschule (Großer Saal) Vortragsabend Klavier 19:30 Musikhochschule (Kleiner Saal) Dozentenkonzert

Foto: Julien Mignot/harmonia mundi

von

20:00 Romanfabrik Märchen und Mythen. Britten: Sechs Metamorphosen nach Ovid, Strawinsky: L’histoire du soldat, Schumann: Märchenbilder, R. Strauss/Hasenöhrl: Till Eulenspiegel einmal anders!


Kassel

Wiesbaden

Frankfurt

18:00 Oper Frankfurt Bernstein: West Side Story. Alexander Hannemann (Leitung), Philipp Rosendahl (Regie)

19:30 Staatstheater Händel: Jephtha. Konrad Junghänel (Leitung), Achim Freyer (Regie)

19:30 Holzhausenschlösschen Hinrich Alpers (Klavier). Beethoven: Eroica-Variationen Es-Dur & Sonate E-Dur, Ravel: Gaspard de la nuit, Ravel: Le Tombeau de Couperin

Wiesbaden

17:00 Casino-Gesellschaft (HerzogFriedrich-August-Saal) Felix Klieser (Horn), Württembergisches Kammerorchester Heilbronn, Ruben Gazarian (Leitung). Mozart: Adagio und Fuge c-Moll KV 546 & Hornkonzert Nr. 4 Es-Dur KV 495, Holst: St. Paul’s Suite op. 29/2, M. Haydn: Hornkonzert D-Dur, Dvořák: Serenade E-Dur

12.2. Montag Frankfurt

20:00 Heiliggeistkirche Konzert zum Rosenmontag. Frankfurt Chamber Brass Kassel

20:00 Stadthalle Martina Filjak (Klavier), Staatsorchester Kassel, Anja Bihlmaier (Leitung). Dukas: Ouvertüre „Goetz von Berlichingen“, Ravel: Klavierkonzert G-Dur & Suite Nr. 1 aus „Daphnis et Chloé“, Fauré: Suite aus „Pelléas et Mélisande“

13.2. Dienstag GieSSen

20:00 Stadttheater Philharmonisches Orchester Gießen, Eraldo Salmieri (Leitung). Bellini: Ouvertüre zu „Norma“, Wagner: Parsifal (Auszüge) & Ouvertüre zu „Das Liebesverbot“, Verdi: Ouvertüre zu „Vespri Siciliani“, Rota: Sinfonische Suite aus „Il Gattopardo“

14.2. Mittwoch Frankfurt

18:45 Alte Oper (Albert Mangelsdorff Foyer) Das Konzert in der Forschung. Elke Lange (Vortrag). Singen mit Körperkontakt? MusikerDarstellungen der Renaissance und ihr Re-enactment 20:00 Alte Oper Christian Tetzlaff (Violine), Deutsches SymphonieOrchester Berlin, Robin Ticciati (Leitung). Lindberg: Chorale, Sibelius: Violinkonzert d-Moll, Bruckner: Sinfonie Nr. 6 A-Dur WAB 106 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Daniel Müller-Schott (Violoncello). Bach: Cellosuiten Nr. 1 G-Dur BWV 1007, Nr. 3 C-Dur BWV 1009 & Nr. 5 c-Moll BWV 1011 Kassel

19:30 Oper Frankfurt Mozart: Lucio Silla. Jörg Halubek (Leitung), Jim Lucassen (Regie)

15.2. Donnerstag Darmstadt

20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Sophie Gent & Louis Creac’h (Violine), Fanny Paccoud (Viola), Emily Davidson (Violoncello), Ludovic Coutineau (Kontrabass), Jean Rondeau (Cembalo). C. P. E. Bach: Sinfonie C-Dur H. 659, J. S. Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 3 G-Dur BWV 1048, Cembalokonzerte f-Moll BWV 1056 & dMoll BWV 1063 G-Dur BWV 1048, W. F. Bach: Allegro e Forte d-Moll F. 65

20:00 Alte Oper Jürgen Ellensohn (Trompete), Bezoud Abduraimov (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Aziz Shokhakimov (Leitung). Yudakov: Khozorem Holiday Procession, Schostakowitsch: Klavierkonzert Nr. 1 op. 35, Prokofjew: Sinfonie Nr. 5 op. 100 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Sharon Kam (Klarinette), Antje Weithaas (Violine), Tanja Tetzlaff (Violoncello), Lars Vogt (Klavier). Mozart: Divertimento B-Dur KV 254, Brahms: Trio a-Moll op. 114, Messiaen: Quatuor pour la fin du temps 20:00 Mousonturm Die Wiederentdeckung der Granteloper. FUX

16.2. Freitag Frankfurt

19:30 Dr. Hoch’s Konservatorium (Engelbert Humperdinck Saal) Tous Les Choristes. Lieder & Arien von Rameau, Händel, Mozart u. a. 20:00 Alte Oper Jürgen Ellensohn (Trompete), Bezoud Abduraimov (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Aziz Shokhakimov (Leitung). Yudakov: Khozorem Holiday Procession, Schostakowitsch: Klavierkonzert Nr. 1, Prokofjew: Sinfonie Nr. 5 20:00 Gallus Theater ZuKT_Wintertanzprojekt. Studierende des Studiengangs ZuKT_Batanz

Mittwoch, 14. Februar 2018 │ 20 Uhr │ Alte Oper Frankfurt In Zusammenarbeit mit der Alten Oper Frankfurt

Daniel Müller-Schott

Violoncello

Johann Sebastian Bach

Suite Nr. I G-Dur BWV 1007 Suite Nr. V c-Moll BWV 1011 Suite Nr. III C-Dur BWV 1009

Karten zu € 49 / € 39 / € 32 / € 25 über Frankfurt Ticket unter Telefon 069/1340-400 oder www.frankfurt-ticket.de, bei den bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

© Uwe Arens

Suiten für Violoncello Solo

www.frankfurter-bachkonzerte.de

concerti 02.18 Hessen 13


Klassikprogramm

GieSSen

19:30 Stadttheater Cross! Tarek Assam (Choreografie). Musik von 48nord Kassel

19:30 Oper Frankfurt Bernstein: West Side Story. Philipp Rosendahl (Regie) Wiesbaden

19:30 Staatstheater Händel: Jephtha

17.2. Samstag Frankfurt

11:00 Alte Oper (Mozart Saal) Mein Lieblingsstück. Studierende der Musikhochschule. Gluck: Arie aus „Orfeo ed Euridice“, Chopin: Cellosonate Nr. 1 g-Moll 13:30 & 15:30 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Oper für Kinder: Das Rheingold 19:30 Oper Frankfurt Verdi: Rigoletto. Hendrik Müller (Regie) 20:00 Alte Oper Italienische Opernnacht. Donata d’Annunzio Lombardi (Sopran), Sanja Anastasia (Mezzosopran), Leonardo Caimi (Tenor), Federico Longhi (Bariton), Thüringen Philharmonie, Eraldo Salmieri (Leitung), Rainer Zagovec (Moderation). Werke von Verdi, Mascagni, Puccini, Ponchielli & Donizetti 20:00 Mousonturm Die Wiederentdeckung der Granteloper. FUX GieSSen

19:30 Stadttheater Cross! Tarek Assam (Choreografie). Musik von 48nord Kassel

19:30 Oper Frankfurt Janáček: Jenůfa. Francesco Angelico (Leitung), Markus Dietz (Regie) Limburg

20:00 Stadthalle Ingmar Schwindt (Klavier). Beethoven: Sechs Variationen & Sonate „Appassionata“, Liszt: Sonate h-Moll

18.2. Sonntag Darmstadt

11:00 Staatstheater (Kleines Haus) Familienkonzert. Staatsorchester Darmstadt, Christian Schruff (Moderation). Die Musinauten 3 18:00 Staatstheater Verdi: Simon Boccanegra. Will Humburg (Leitung), Dirk Schmeding (Regie) Erbach

17:00 Werner Borchers Halle Zwischen Duo und Quartett. Mariane Vignand (Violine), Stefanie Pfaffenzeller (Viola), Ulrich Horn (Violoncello), Nami Ejiri (Klavier). Haydn: Klaviertrio G-Dur Hob. XV:25 „Zigeunertrio“, Beethoven: Duo mit obligaten Augengläsern WoO 32, Brahms: Klavierquartett g-Moll Frankfurt

11:00 Alte Oper Christopher Park (Klavier), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Sebastian Weigle (Leitung). Schumann: Klavierkonzert a-Moll, Bruckner: Sinfonie Nr. 7 E-Dur 11:00 Bockenheimer Depot Oper Extra: A Wintery Spring & Il sepente di bronzo 16:00 Alte Oper (Mozart Saal) Bilder einer Ausstellung. Lars Vogt (Klavier & Moderation), MuseumsSolisten 19:30 Festeburgkirche Ich kam in Erlkönigs Reich. Hans Christoph Begemann (Bariton), Hilko Dumno (Klavier). Lieder von Loewe 19:30 Oper Frankfurt R. Strauss: Capriccio. Sebastian Weigle (Leitung), Brigitte Fassbaender (Regie) GieSSen

20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Offenbach: Häuptling Abendwind. Wolfgang Hofmann (Regie)

Wiesbaden

11:00 Staatstheater Babykonzert. Musiker des Hessischen Staatsorchesters, Gisela Reinhold (Moderation). Brüderchen, komm tanz mit mir! 19:30 Staatstheater Verdi: Otello. Daniela Musca (Leitung), Uwe Eric Laufenberg (Regie)

19.2. Montag Darmstadt

10:00 Staatstheater (Kleines Haus) Familienkonzert. Staatsorchester Darmstadt, Christian Schruff (Moderation). Die Musinauten 3 19:30 Akademie für Tonkunst (Wilhelm-Petersen-Saal) Zeitströme Festival. AsianArt Ensemble. Lee: Darikut, Hakenberg: Zerrende Geister III, Chung: Shim, Chong: Horizon Chants, Meijering: Bit gwa baram, Moser: Tamatebako – Geronnene Zeit & Shinawi of Darmstadt Frankfurt

20:00 Alte Oper Christopher Park (Klavier), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Sebastian Weigle (Leitung). Schumann: Klavierkonzert a-Moll, Bruckner: Sinfonie Nr. 7 E-Dur

20.2. Dienstag Frankfurt

10:00 Musikhochschule (Kleiner Saal) Yamaha Stipendienwettbewerb für Klarinette

Tipp

18:00 Oper Frankfurt Bernstein: West Side Story. Philipp Rosendahl (Regie) Marburg

20:00 Capitol Theater Loewe: My Fair Lady Wiesbaden

Usingen

19:30 Staatstheater Lloyd Webber: Jesus Christ Superstar. Christoph Stiller (Leitung), Iris Limbarth (Regie)

17:00 Hugenottenkirche AsianArt Ensemble, Il-Ryun Chung (Moderation). Neue Musik im Gespräch

14 Hessen concerti 02.18

17:00 Schlosskirche Andreas Frese (Hammerflügel). Schubert: Sonaten Nr. 19 c-Moll D 958, Nr. 20 A-Dur D 959 A-Dur & Nr. 21 B-Dur D 960

Kassel

20:00 Erwin-Piscator-Haus Hisako Kawamura (Klavier). Bach: Partita Nr. 1 B-Dur BWV 825, Brahms: Klavierstücke op. 116, 118 & 119, Beethoven: Klaviersonate c-Moll op. 13 „Pathétique“ & Klaviersonate cis-Moll op. 27/2 „Mondscheinsonate“

Offenbach

Weilburg

22.2. donnerstag

19:30 Bockenheimer Depot Frankfurt Haddad: A Wintery Spring & Zelenka: Il Serpente di Bronzo (Premiere). Franck Ollu (Leitung), Corinna Tetzel (Regie) Vom Hornisten zum Taktgeber: Im Ensemble Modern blies Franck Ollu zunächst der Moderne nur die Töne, bevor er als Assistent John Adams‘ ans Dirigentenpult wechselte.

Foto: Catherine Milliken

20:00 Mousonturm Die Wiederentdeckung der Granteloper. FUX


16:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Oper für Kinder: Das Rheingold 18:00 Musikhochschule (B 203) shortcuts – Experiment und Begegnung. 4 Times Baroque 19:30 Dr. Hoch’s Konservatorium (Engelbert Humperdinck Saal) Violinabend Kassel

19:30 Oper Frankfurt Mozart: Lucio Silla. Jörg Halubek (Leitung), Jim Lucassen (Regie)

21.2. Mittwoch Darmstadt

19:30 Staatstheater Mozart: Die Zauberflöte. Rubén Dubrovsky (Leitung) Frankfurt

16:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Oper für Kinder: Das Rheingold Kassel

9:15 & 11:00 Schauspielhaus Kinderkonzert: Coole Komponisten – YO! Hannes Brahms. Xin Tan (Leitung), Constanze Betzl (Moderation) Wiesbaden

20:00 Kurhaus Wir 5. Bernhard Forck (Violine & Leitung), Hessisches Staatsorchester Wiesbaden. Rameau: Suite aus „Dardanus“, J. C. Bach: Sinfonie Nr. 6 g-Moll, Vivaldi: Concerto grosso d-Moll op. 3/11, J. S. Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 3, Haydn: Sinfonie Nr. 49 f-Moll

22.2. Donnerstag Darmstadt

10:00 & 11:30 Staatstheater Minikonzert. Darmstädter Barocksolisten Frankfurt

19:00 Instituto Cervantes Porträtkonzert Luis de Pablo. IEMA-Ensemble, Daniel Lorenzo (Moderation). Pablo: Números 19:00 Villa Bonn Duo Deserno-Lečić. Schumann: Romanzen, Beethoven: Cellosonate op. 102/2, Janáček: Märchen, Chopin: Cellosonate 19:30 Bockenheimer Depot Haddad: A Wintery Spring & Zelenka: Il Serpente di Bronzo (Premiere). Franck Ollu (Leitung), Corinna Tetzel (Regie) Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Alte Oper Eitetsu Hayashi (Taiko), Waseda Symphony Orchestra, Kazufumi Yamashita (Leitung). Nicolai: Ouvertüre zu „Die lustigen Weiber von Windsor“, R. Strauss: Sinfonia domestica, Tschaikowsky: Romeo und Julia – Fantasie-Ouvertüre, Ishii: Mono Prism

Karten: ADticket.de + angeschl. Vvk.-Stellen. Leitung: Heribert Beissel Einführung: 19.15 Uhr

KURHAUS WIESBADEN · 28.02.18 · 20 UHR

Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie Nr. 30 D-Dur KV 202

Felix Mendelssohn

Klavierkonzert Nr. 1 g-Moll op. 25

Joseph Haydn

Klavier: Alberto Ferro

Sinfonie Nr. 102 B-Dur Infos: www.klassische-philharmonie-bonn.de 20:00 Mousonturm Kurt Weill jagt Fantômas – Ein Musical. Oliver Augst (Regie, Gesang & Moderation)

20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Auftaucher. Henrietta Horn (Choreografie)

GieSSen

Kassel

20:00 Stadttheater Lingnau: Das Orangenmädchen. Wolfgang Wels (Leitung), Patrick Schimanski (Regie)

9:15 & 11:00 Schauspielhaus Kinderkonzert: Coole Komponisten – YO! Hannes Brahms. Xin Tan (Leitung), Constanze Betzl (Moderation)

Kassel

9:15 & 11:00 Schauspielhaus Kinderkonzert: Coole Komponisten – YO! Hannes Brahms. Xin Tan (Leitung), Constanze Betzl (Moderation) Wiesbaden

19:30 Staatstheater Händel: Jephtha. Konrad Junghänel (Leitung), Achim Freyer (Regie)

23.2. Freitag Bad Homburg

19:30 Kurtheater Ballettgala – Young Ballet of the World Frankfurt

17:00 Dr. Hoch’s Konservatorium (Clara Schumann Saal) Preisträgerkonzert Jugend musiziert 20:00 Mousonturm Kurt Weill jagt Fantômas – Ein Musical. Oliver Augst 20:00 Jahrhunderthalle Music Discovery Project

19:30 Oper Frankfurt Janáček: Jenůfa. Francesco Angelico (Leitung), Markus Dietz (Regie) Wiesbaden

19:30 Staatstheater Verdi: Otello. Daniela Musca (Leitung), Uwe Eric Laufenberg (Regie)

24.2. Samstag Darmstadt

19:00 Paulskirche Bach: Messe h-Moll. Verena Gropper (Sopran), Marion Eckstein (Alt), Christian Rathgeber (Tenor), Ekkehard Abele (Bass), Frankfurter Kammerchor, L’arpa festante, Wolfgang Schäfer (Leitung) 19:30 Staatstheater Verdi: Simon Boccanegra. Will Humburg (Leitung), Dirk Schmeding (Regie) Frankfurt

13:30 & 15:30 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Oper für Kinder: Das Rheingold

GieSSen

15:00 Treffpunkt Opernforte Operntag: Rigoletto

20:00 Johanneskirche Eine Nacht in Paris. Main-Barockorchester, Martin Jopp (Leitung). Werke von Corelli, Leclair, Telemann, Locatelli u. a.

19:30 Bockenheimer Depot Haddad: A Wintery Spring & Zelenka: Il Serpente di Bronzo. Franck Ollu (Leitung), Corinna Tetzel (Regie)

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 02.18 Hessen 15


Klassikprogramm

19:30 Papageno Musiktheater am Palmengarten Offenbach: Hoffmanns Erzählungen. Hans-Dieter Maienschein & Pari Samar (Regie) 20:00 Jahrhunderthalle Music Discovery Project 20:00 Karmeliterkloster Eine Nacht in Paris. Main-Barockorchester, Martin Jopp (Leitung). Werke von Corelli, Leclair, Telemann, Händel u. a. 20:00 Mousonturm Kurt Weill jagt Fantômas – Ein Musical Kassel

19:30 Oper Frankfurt Bernstein: West Side Story. Philipp Rosendahl (Regie) Wiesbaden

19:30 Staatstheater Mozart: Così fan tutte. Konrad Junghänel (Leitung), Uwe Eric Laufenberg (Regie)

25.2. Sonntag Darmstadt

Tipp

12:30 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Intermezzo – Oper am Mittag

27.2. dienstag

20:00 Kurhaus Wiesbaden Tabea Zimmermann (Viola), Les Siècles, François-Xavier Roth (Leitung). Berlioz: Harold in Italien, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 „Eroica“ Auf Papas Spuren: Daniel Roth ist ein weltweit berühmter Organist – sein Sohn François-Xavier begnügte sich als Flötist erst mit einer Pfeife, bevor er Dirigent wurde.

27.2. Dienstag Bad Homburg

20:00 Kurtheater Die Nacht der Musicals

19:30 Musikhochschule (Kleiner Saal) Frühjahrskonzert. IEMA-Ensemble, Studierende der Musikhochschule

Offenbach

16 Hessen concerti 02.18

19:30 Opernfoyer Opernsoiree: The Rake’s Progress. Alexander Hannemann (Leitung), Paul Esterhazy (Regie)

20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Eine Sommernacht. Klaus Hemmerle (Regie), Christian Keul (Leitung). Musik von Greig & McIntyre

Frankfurt

11:00 Stadttheater Vorgestellt. Michael Hofstetter (Leitung). Verdi: La forza del destino

Kassel

Frankfurt

15:00 Schauspielhaus Kinderkonzert: Coole Komponisten – YO! Hannes Brahms. Xin Tan (Leitung), Constanze Betzl (Moderation)

GieSSen

19:30 Bockenheimer Depot Haddad: A Wintery Spring & Zelenka: Il Serpente di Bronzo. Franck Ollu (Leitung), Corinna Tetzel (Regie)

19:30 Stadttheater Mozart: Don Giovanni. Michael Hofstetter (Leitung), Wolfgang Hofmann (Regie)

11:00 Staatstheater Soli fan tutti. Beethoven: Streichquartett e-Moll op. 59/2, Lohrmann; Neues Werk (UA), Brahms: Streichsextett Nr. 2 G-Dur 11:30 & 14:00 Centralstation Sitzkissenkonzert. Susanne Hardick & Kai Adomeit (Klavier), Florian Erdl (Leitung), Juri Tetzlaff (Moderation). Saint-Saëns: Der Karneval der Tiere 16:00 Christuskirche Michel Gershwin (Violine), Victoria Tyshayeva (Klavier). Sonaten von Mendelssohn & Franck 17:00 Oper Frankfurt Meyerbeer: L’Africaine (Premiere). Antonello Manacorda (Leitung), Tobias Kratzer (Regie) 20:00 Alte Oper Yeree Suh (Sopran), Isabelle Rejall (Mezzosopran), Markus Schäfer (Tenor), Thomas E. Bauer (Bariton), Collegium Vocale Gent, Anima Eterna Brugge, Jos van Immerseel (Leitung). Beethoven: Chorfantasie c-Moll & Sinfonie Nr. 9 d-Moll 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Eine Zeitreise. Lutz Görner (Moderation), Nadia Singer (Klavier). Weber: Aufforderung zum Tanz, Berlioz: Un Bal, Meyerbeer: Nonnenwalzer, Chopin: Valse brillante, Liszt: Valse de bravoure & Valse oubliée, Gounod: Faustwalzer, Debussy: La Valse la plus que lente, Ravel: La Valse

26.2. Montag Frankfurt

Kassel

16:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Oper für Kinder: Das Rheingold

Wiesbaden

20:00 Kurhaus Tabea Zimmermann (Viola), Les Siècles, François-Xavier Roth (Leitung). Berlioz: Harold in Italien, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 „Eroica“ Weitere Infos siehe Tipp

28.2. Mittwoch

17:00 Capitol Theater Sherlock (Holmes) Jr. Neue Philharmonie Frankfurt, Jens Troester (Leitung)

Frankfurt

Seligenstadt

20:00 Bockenheimer Depot Happy New Ears. Porträt Saed Haddad

11:11 Einhardbasilika Orgelfastnacht ... und die Säge sägt weiter. Dirko Juchem (Saxofon), Frank Willi Schmidt (Säge & Kontrabass), Simon Zimbardo (Schlagzeug), Thomas Gabriel (Orgel & Klavier) Wiesbaden

11:00 Museum Elizaveta Fediukova (Violine), Nuron Mukumi (Klavier). Mozart: Violinsonate A-Dur KV 305, Mendelssohn: Violinsonate f-Moll, Brahms: Violinsonate Nr. 3 d-Moll 16:00 Staatstheater Lloyd Webber: Jesus Christ Superstar. Christoph Stiller (Leitung), Iris Limbarth (Regie) 17:00 Casino-Gesellschaft (Herzog-Friedrich-August-Saal) Frank Gutschmidt (Klavier). Bach: Goldberg-Variationen u. a.

16:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Oper für Kinder: Das Rheingold

Kassel

19:30 Oper Frankfurt Janáček: Jenůfa. Francesco Angelico (Leitung), Markus Dietz (Regie) Marburg

20:00 Erwin-Piscator-Haus Bell’ Arte Trio. Schubert: Klaviertrio Es-Dur, Saint-Saëns: Klaviertrio Nr. 1 F-Dur Wiesbaden

18:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Kostprobe: Arabella 20:00 Kurhaus Preisträger der International Telekom Beethoven Competition Bonn, Klassische Philharmonie Bonn, Heribert Beissel (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 30 D-Dur KV 202, Mendelssohn: Klavierkonzert Nr. 1 g-Moll, Haydn: Sinfonie Nr. 102 B-Dur

Foto: Marco Borggreve

19:30 Oper Frankfurt Verdi: Rigoletto. Hendrik Müller (Regie)


41. Dresdner Musikfestspiele Sonderveröffentlichung zu einem der größten Klassikfestivals in Deutschland

Foto: Parnassus Productions

Tan Dun ließ sich für seine Buddha Passion von den Wandbildern in den Höhlentempeln von Dunhuang inspirieren

28_Jan Vogler »Kompositionen leben von der Individualität der Interpreten« Mit „Cellomania“ integriert Jan Vogler ein Festival in die Dresdner Musikfestspiele, das dem Publikum neue Sichtweisen eröffnen soll 30_Tan Dun Alles kommt wieder In seinem opulenten Auftragswerk Buddha Passion verknüpft Tan Dun die christliche Passionsgeschichte mit den Lehren Buddhas 37_Programm Alle Termine der Dresdner Musikfestspiele im Überblick Februar 2018 concerti  27


41. dresdner musikfestspiele

»Kompositionen leben von der Individualität der Interpreten« Mit „Cellomania“ integriert Jan Vogler ein Festival in die Dresdner Musikfestspiele, das dem Publikum neue Sichtweisen eröffnen soll.

Jan Vogler und sein Stradivari-Cello »Castelbarco/Fau« von 1707

D

ie 41. Dresdner Musik­ festspiele stehen unter dem Motto „Spiegel“. Dieses zieht sich auch durch „Cellomania“, eine besondere Konzertreihe im Rahmen des Festivals mit den großen Cel­ listen unserer Zeit. Herr Vogler, mit dem Begriff „Spiegel“ kann man vieles assoziieren: Dualismus, Realität vs. Virtualität, Blick in die Seele ... Wie fassen Sie das Motto auf?

Wenn Sie bei einer Wanderung in den Bergen auf einen See stoßen und im richtigen Licht die Spiegelung der Berge se­ hen, dann schauen Sie stau­ nend in diese Spiegelung, als würden Sie die Berge zum ers­ ten Mal betrachten. Oft brau­ chen wir die Fantasie und Re­ flexion, um Dinge in ihrer ganzen Größe zu erkennen, das ist ein Faszinosum.

In der Musik spiegelt sich das ganze Leben, unsere Existenz, unsere Umwelt und unsere Emotionen. Hört man bei­ spielsweise den Romantikern des 19. Jahrhunderts genau zu, dann wird man die Unterschie­ de zum Leben in unserer Zeit genau hören. Das ist die viel­ leicht wichtigste Reflexion – der „Spiegel der Zeit“ –, der in den großen Werken der Musik­ weltliteratur für alle Zeit leben­ dig bleibt. 28  concerti Februar 2018

Foto: Felix Broede

Und was genau kann die Musik widerspiegeln?


In den diesjährigen Musikfestspielen ist mit „Cellomania“ gewissermaßen ein weiteres Festival integriert. Was gab den Anlass dazu?

Eine Hauptaufgabe der Musik­ festspiele sehe ich darin, die Entwicklung der Musik in Deutschland mit zu beeinflus­ sen. Das deutsche Musikleben ist mit seinen Festivals sehr verwöhnt, und doch braucht es immer wieder frische Impul­ se. Dazu gehört auch, dass ein

»Cellisten sind sehr gesellige Menschen« Festival neue Ideen konzipiert und innovative Aspekte der Musik zum Wirken bringt. Da­ her wollen wir mit „Celloma­ nia“ neue Sichtweisen auf die Musik ermöglichen. Außerdem hatte ich als Cellist das Bedürf­ nis, all meine großartigen Kol­ legen näher vorzustellen und auch das reiche Cellorepertoire gebündelt zu präsentieren ... ... wobei die Bach-Suiten als Gipfelpunkt der Celloliteratur zweimal auf dem Spielplan stehen – interpretiert von insgesamt sieben Cellisten.

Genau. Als ich mit Yo-Yo Ma in New York über sein Konzert in Dresden sprach, hat er sich gewünscht, die Bach-Suiten zu spielen. Dann kam ich auf die Idee, zusätzlich zu Yo-Yo Mas Konzert die Suiten ein zweites Mal auf den Spielplan zu set­ zen, mit sechs verschiedenen Cellisten, um dem Publikum in dichter Abfolge zu zeigen, wie sehr ein Künstler seine eigene interpretatorische Handschrift in ein Werk einbringen kann. Ich freue mich schon sehr auf

dieses Konzert, da die Cellisten unterschiedliche Generationen und Schulen repräsentieren. Wie viele der eingeladenen Cellisten kennen Sie persönlich?

Die allermeisten. Das ist auch normal, denn Cellisten sind allgemein sehr gesellige Men­ schen und daran interessiert, ihre Kollegen auch näher ken­ nenzulernen. Woran liegt das?

Das Instrument prägt nun mal den Musiker, so dass man von vornherein viele Gemeinsam­ keiten hat. Das Reisen mit dem Cello etwa ist eine komplizier­ te Sache: Man muss für sein Instrument einen Extrasitz buchen und manchmal auch den Sicherheitsbeamten erklä­ ren, dass bei Sprengstofftests das Cello nicht berührt werden darf. Das sind Erlebnisse, die alle hauptberuflichen Cellisten kennen und die uns miteinan­ der verbinden. Bei den Dresdner Musikfest­ spielen sind Sie sowohl als Cellist – unter anderem im Eröffnungs- und im Abschluss­ konzert – wie auch als Gastge­ ber und Intendant zu erleben. Wie bringt man das unter einen Hut?

Die künstlerische Arbeit ist für mich ein permanenter Fluss. Ich hätte ehrlich gesagt große Schwierigkeiten damit, mehre­ re Wochen lang gar nicht zu spielen. Allerdings beschränke ich mich ganz bewusst auf eine klare Anzahl von Konzerten während der Festspiele. Diese Doppelfunktion als Intendant und Solist ist für mich eine sehr schöne und erfüllende Kombi­ nation. Maximilian Theiss

Konzert-TIPPs

Cellomania Mi. 31.1., 19:30 Uhr Frauenkirche Yo-Yo Ma (Violoncello). Bach: Cello­ suiten Nr. 1-6 BWV 1007-1012

Do. 10.5., 20:00 Uhr Kulturpalast Eröffnungskonzert. Jan Vogler (Violoncello), Königliche Kapelle Kopenhagen, Hartmut Haenchen (Leitung). Nielsen: Ouvertüre zu „Maskerade“, Schostakowitsch: Cellokonzert Nr. 2 op. 126, Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68 Fr. 11.5., 20:00 Uhr Palais im Großen Garten Steven Isserlis (Violoncello), Connie Shih (Klavier), Jan Vogler (Moderation). Schumann: Drei Romanzen op. 90, Musikalische Haus- und Lebensregeln (Auszüge) So. 13.5., 11:00 Uhr Schloss Wackerbarth Kinderkonzert. Steven Isserlis (Violoncello), Veronika Eberle (Violine), Connie Shih (Klavier), Marek Kalina (Sprecher) Mo. 14.5., 20:00 Uhr Martin-LutherKirche Johannes Moser & Daniel Müller-Schott (Violoncello), Dresdner Kapellsolisten, Helmut Branny (Leitung). Werke von Mozart & Haydn Di. 15.5., 20:00 Uhr Kulturpalast Sascha Maisky (Violine), Mischa Maisky (Violoncello), Lily Maisky (Klavier). Rachmaninow: Trio élégiaque Nr. 1 & Romanzen, Schostakowitsch: Cellosonate d-Moll & Klaviertrio Nr. 2 e-Moll Fr. 18.5., 19:00 Uhr Palais im Großen Garten Alban Gerhardt, Harriet Krijgh, Christian-Pierre La Marca, Christian Poltéra, Alisa Weilerstein & Pieter Wispelwey (Violoncello). Bach: Cellosuiten Nr. 1–6 BWV 1007–1012 Sa. 19.5., 16:00 Uhr Palais im Großen Garten Junge Wilde. Pablo Ferrández, Narek Hakhnazaryan & Marie-Elisabeth Hecker (Violoncello), Michail Lifits (Klavier). Strawinsky: Suite italienne, Rachmaninow: Cellosonate g-Moll op. 19, Brahms: Cellosonate Nr. 1 e-Moll op. 38 Sa. 19.5., 20:00 Uhr Palais im Großen Garten Andreas Brantelid, Lynn Harrell, Miklós Perényi, Kian Soltani & Alisa Weilerstein (Violoncello), Chris­tian Ihle Hadland & Benjamin Perényi (Klavier). Beethoven: Cellosonaten Nr. 1-5 So. 20.5., 20:00 Uhr Residenzschloss (Fürstengalerie) Meisterkurskonzert Mo. 21.5., 19:00 Uhr Kulturpalast Lange Nacht des Cellos. Andreas Brantelid, Alban Gerhardt, David Geringas, Marie-Elisabeth Hecker, Ralph Kirshbaum, Harriet Krijgh, Mischa Maisky, Ivan Monighetti, Daniel Müller-Schott, Chris­ tian Poltéra, Jan Vogler, Alisa Weilerstein, Pieter Wispelwey u. a. (Violoncello) Februar 2018 concerti  29


Alles kommt wieder Tan Dun verknüpft in seinem opulenten ­Auftragswerk Buddha Passion die christliche ­Passionsgeschichte mit den Lehren Buddhas

Dirigiert die Uraufführung seiner Buddha Passion: Tan Dun

K

ünftig jährlich eine große Uraufführung – dieses Ziel haben sich die Dresdner Musikfestspiele auf die Fahnen geschrieben. Und schon der Auftakt für die vielversprechende Reihe verschlägt einem den Atem: Der chinesische Komponist Tan Dun schreibt momentan an einer großen, sechsaktigen Oper für Chor und Orchester, der Buddha Passion. Das Werk, das die Musikfestspiele mit dem New York und dem Los Angeles Philharmonic gemeinsam beauftragten, wird unter

30 concerti Februar 2018

der Leitung des Komponisten mit den Münchner Philharmonikern und dem Prager Philharmonischen Chor seine Uraufführung in Dresden feiern. Der neue „Stolz Chinas“

Hier begann übrigens auch Tan Duns internationale Karriere, auch wenn man das heute, da der Wahl-New-Yorker als Komponist von Filmmusiken und Dirigent zeitgenössischer Werke von Erfolg zu Erfolg eilt, kaum glauben mag. 1983 wurde der 26-jährige Musikstudent mitten in der Nacht von einer

Parteisekretärin geweckt. Sein Streichquartett Feng Ya Song hatte im fernen Dresden, in der Deutschen Demokratischen Republik, den 2. Preis im CarlMaria-von-Weber-Wettbewerb gewonnen! Es war das erste Mal seit Gründung der Volksrepublik, dass einem Chinesen ein internationaler Musikpreis zugesprochen wurde – Tan Dun, der neue „Stolz Chinas“, und sein Streichquartett, das europäische Traditionen und chinesische Volksliedformen geschickt kombiniert, wurden über Radio und Fernsehen landesweit bekannt. So darf Dresden nun durch die Uraufführung der Buddha Passion mehr als dreißig Jahre nach der Veröffentlichung des frühen Streichquartetts erneut als wichtige Wegmarke in Tan Duns künstlerischer Entwicklung gelten. Die neue Universal-Oper nämlich, an der der Komponist schon seit mehreren Jahren arbeitet, geht über die Dimension einer einzelnen Auftragskomposition hinaus. Sie bildet den Kulminationspunkt zahlloser Studien, bei denen sich Tan Dun von den komplexen Wandbildern in den Höhlentempeln von ­Dunhuang inspirieren ließ, und verknüpft die christliche Passionsgeschichte mit Buddhas Lehren. Nachdem im Sommer eine chinesische Vokalfassung fertig wurde, schreibt Tan Dun nun an der Orchestrierung und Übersetzung. Sie sind angefixt? Dann auf nach Dresden! Martin Morgenstern Mi. 23.5., 20:00 Uhr Kulturpalast Dun: Buddha Passion für Chor und Orchester (UA) Prager Philharmonischer Chor, Münchner Philharmoniker, Tan Dun (Leitung)

Fotos: Vincent Pontet, Zoe Cura

41. dresdner musikfestspiele


Mit dem Teufel im Bunde Sophie Koch und Bryn Terfel in Héctor Berlioz’

dramatischer Legende La Damnation de Faust

A

ls einer der größten Opernsänger unserer Zeit ist der walisische Bassbariton Sir Bryn Terfel auch als Bösewicht teuflisch gut. Zum Beispiel als Méphistophélès in Hector Berlioz’ dramatischer Legende La Damnation de Faust. Das 1846 uraufgeführte Werk fasziniert, weil es sinfonische, opernhafte und oratorische Elemente vereint. Bei den Dresdner Musikfestspielen lockt dazu noch die Luxus-Besetzung, sind doch neben Bryn Terfel der Tenor Paul Groves als Faust und die Mezzosopranistin Sophie Koch als Marguerite zu erle-

ben. Beide Sänger sind erfahrene Berlioz-Interpreten: Terfel und Koch gestalteten die Rollen etwa bereits in der Pariser Inszenierung von Alvis Hermanis im Jahr 2015. In Dresden liegt die musikalische Leitung in den Händen des Dirigenten Marc Soustrot, weithin geschätzt als Experte für die französische Oper. Aufgeführt wird das Werk übrigens konzertant. Das entspricht auch der Intention des Komponisten, der die Uraufführung von La Damnation de Faust an der OpéraComique ebenfalls konzertant leitete. Georg Pepl

Singt die Partie der Marguerite: Mezzosopranistin Sophie Koch Fr. 1.6., 20:00 Uhr Semperoper Berlioz: La Damnation de Faust (konzertant). Sophie Koch (Mezzosopran), Bryn Terfel, (Bassbariton), Paul Groves (Tenor), MDR Rundfunkchor, Malmö SymfoniOrkester, Marc Soustrot (Ltg.)

Eigene Wurzeln freilegen José Cura entfesselt Emotionen mit einer

Liebeserklärung an seine argentinische Heimat

J

Meister des Verismo: Tenor José Cura lebt heute in Madrid So. 13.5., 11:00 Uhr Semperoper José Cura (Tenor), Dresdner Kapell­ solisten, Helmut Branny (Leitung). Argentinische Lieder von Boero, Buchardo, Cura, Ginastera, Guastavino, Herrera, Panizza & Walsh

eder kennt die unsterblichen Tangos von Astor Piazzolla. Wie aber steht es um die Kenntnis anderer argentinischer Tonsetzer? Eine stimmungsvolle Nachhilfe erteilt der Startenor José Cura bei den Dresdner Musikfestspielen. Angekündigt für sein Konzert mit dem Motto „Argentinische Lieder“ sind unter anderem Werke von Felipe Boero, Carlos López Buchardo, Alberto Ginastera und der Komponistin Hilda Herrera. Der wohl bekannteste Name ist Alberto Ginastera, dessen Musik einst sogar von der Rockband Emerson,

Lake and Palmer adaptiert wurde. Was außerdem neugierig macht: José Cura präsentiert sich in einer Tripelrolle als Sänger, Komponist und Arrangeur. Das Programm enthält Lieder aus seiner Heimat, eigene Arrangements und Vertonungen von Texten des chilenischen Literaturnobelpreisträgers Pablo Neruda. Bei dieser Liebeserklärung des gefeierten argentinischen Tenors an seine biografischen und künstlerischen Wurzeln wird die tiefe Melancholie der südamerikanischen Musik gewiss nicht zu kurz Georg Pepl kommen. Februar 2018 concerti   31


41. dresdner musikfestspiele

Ausnahmeorchester trifft Ausnahmepianisten R oya l C o n c e r t g e b o u w Orchestra In seiner 130-jäh-

International gefragter Countertenor: Valer Sabadus L’Arpeggiata Alte Musik und

Jazz? Das passt! Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist das mitreißende Programm „Händel goes wild“ der österreichischen Lautenistin Christina Pluhar und ihres Ensembles L’Arpeggiata. Im Kulturpalast Dresden geben sich die Musiker gemeinsam mit Sopranistin Céline ­S cheen und Countertenor Valer Sabadus ein klanglich spannendes Stelldichein, bei dem jahrhundertealte Kompositionen auf moderne Improvisationen treffen. Jazzklarinettist Gianluigi Trovesi sorgt mit seiner Combo für passende Klänge und macht aus dem Ereignis wahrlich eine Händel-Jam-Session. „Kontraste, hinreißend für alle, die Musik ohne Scheuklappen lieben“ – so die Presse über das Format, das den Barockkomponisten Händel als wilden Improvisator präsentiert, der hervorragend in einem Crossover-Kontext bestehen kann. Insa Axmann Di. 22.5., 20:00 Uhr Kulturpalast Händel goes wild! Céline Scheen (Sopran), Valer Sabadus (Countertenor), L’Arpeggiata, Christina Pluhar (Theorbe & Leitung) u. a. Werke von Händel & Vivaldi 32 concerti Februar 2018

rigen Geschichte hatte das Royal Concertgebouw Orchestra gerade einmal sieben Chefdirigenten. Seit 2016 leitet Daniele Gatti den legendären Klangkörper. Gemeinsam mit dem Pianisten Daniil Trifonov gibt er Sergej Prokofjews hoch­ virtuoses drittes Klavierkonzert, das vor allem so beliebt ist, weil es zu den weniger sperrigen Werken des Komponisten gehört. Dasselbe gilt übrigens auch für Mahlers erste Sinfonie, die ebenfalls an diesem Abend erklingt und aus heutiger Sicht als klas-

sisch-romantische Sinfonie den Zuhörer sofort für sich vereinnahmt. Helmut Peters

Erforscht Prokofjews Klangwelten: Daniil Trifonov Mi. 16.5., 20:00 Uhr Kulturpalast Daniil Trifonov (Klavier), Royal Concertgebouw Orchestra, Daniele Gatti (Leitung). Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 3 C-Dur, Mahler: Sinfonie Nr. 1 D-Dur

Einfallsreichtum der Bach-Kantaten betonen English Baroque Soloists & Monteverdi Choir Der musi-

kalische Einfallsreichtum in den Kantaten Bachs zeigt sich vor allem dann, wenn man mehrere der sakralen Kompositionen hintereinander hört. Zwischen der innigen Kantate Weinen, Klagen und der teils dramatischen Wachet! BetetKantate etwa könnte der Unterschied kaum größer sein. Abwechslung versprechen auch die Arien, in der verschiedene Instrumente solistisch hervortreten. Und da ist schließlich John Eliot Gardiner, der mit „seinen“ English Baroque Soloists und dem

Monteverdi Choir als federführend in der Bach-Interpretation gilt. Nicolas Furchert

John Eliot Gardiner prägte die Alte-Musik-Bewegung nachhaltig Fr. 11.5., 20:00 Uhr Frauenkirche English Baroque Soloists, Monteverdi Choir, Sir John Eliot Gardiner (Leitung). Bach: Kantaten BWV 12, BWV 70, BWV 78 & BWV 140

Fotos: Christine Schneider, Dario Acosta/DG, Sim Canetty-Clarke, Julien Mignot, Mat Hennek

Jam-Session mit Händel


Historisch informierter Blick auf drei große Romantiker Dresdner Festspiel­o rches­ ter Die Originalklangbewe-

gung hat in den letzten Jahrzehnten vieles bewirkt. Auch die Musik der Romantik ist inzwischen immer öfter im Klanggewand ihrer Entstehungszeit zu hören. Man darf also gespannt sein auf das Abschlusskonzert mit dem Dresdner Festspielorchester unter der Leitung von Ivor Bolton, wenn Werke von Mendelssohn, Brahms und Schumann erklingen. Solist des Abends ist neben Jan Vogler am Violoncello der Geiger Thomas Zehetmair. Dieser ist auch schon vorher mit dem Fest-

spielorchester in der Semperoper mit einem Brahms-Abend zu erleben. Nicolas Furchert

Solist an beiden Konzerten: Thomas Zehetmair Mo. 21.5., 11:00 Uhr Semperoper Thomas Zehetmair (Violine), Dresdner Festspielorchester, Ivor Bolton (Ltg.) So. 10.6., 20:00 Uhr Kulturpalast Thomas Zehetmair (Violine), Jan Vogler (Violoncello), Ivor Bolton (Ltg.)

Mit Pauken, Trompeten und Chor die Auferstehung feiern Budapest Festival Orches­ tra Tradition und Innovation

Sängerinnen als Solistinnen des Abends zu erleben.

sind im Budapest Festival Orchestra eng miteinander verknüpft. Dirigent Iván Fischer etwa ist als Gründungsmitglied dem Orchester seit über 30 Jahren verbunden. Gleichzeitig engagieren sich die Budapester für alle Altersklassen, geben Konzerte ebenso in Grundschulen wie in Seniorenheimen. In Dresden führen sie Mahlers Zweite Sinfonie auf, jene monumentale Auseinandersetzung mit Tod und Auferstehung. Mit Christiane Karg und Elisabeth Kulman sind zwei außergewöhnliche

Nicolas Furchert

Klavierabend im meditativen Wälderrausch HÉlène Grimaud Ein multime-

diales Konzertprojekt steht hinter dem Titel „Woodlands and Beyond ...“. WeltklassePianistin Hélène Grimaud präsentiert im Kulturpalast gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten, dem Fotografen Mat Hennek, dessen Fotoserie „Woodlands“, verbunden mit Musik aus Grimauds Album „Water“. Die Naturfotografien zeigen Bäume und Geäst in allen Schattierungen. Hennek hat dafür über Jahre Wälder durchstreift und goldenes Blattwerk, hellgrünes Licht, schattige Moospolster und winterliches Gestrüpp fotografiert. Als einziges Lebewesen erscheint hin und wieder ein einsamer Wolf – Partnerin Grimaud liebt diese Tiere, wie hinlänglich bekannt ist. Zu erwarten ist ein magischmystisches Konzerterlebnis, das in beeindruckender Weise die Überzeugung des Künstler-Paares ausdrückt: „Natur ist der Ursprung von Insa Axmann allem.“

Auftritt im fulminanten Finale: Sopranistin Christiane Karg

Pianistin mit einer Schwäche für Wölfe: Hélène Grimaud

Fr. 25.5., 20:00 Uhr Kulturpalast Mahler: Sinfonie Nr. 2. Christiane Karg (Sopran), Elisabeth Kulman (Mezzo­ sopran), Tschechischer Philharmonischer Chor Brünn, Budapest Festival Orchestra, Iván Fischer (Leitung)

Fr. 8.6., 20:00 Uhr Kulturpalast Woodlands and Beyond ... Hélène Grimaud (Klavier), Mat Hennek (Fotoinstallation). Werke von Albéniz, Berio, Debussy, Fauré, Janáček, Liszt, Ravel, Sawhney & Takemitsu Februar 2018 concerti  33


41. dresdner musikfestspiele

Perfektes Zusammenspiel – ein Festival geht mit der Zeit Die Manufaktur Glashütte Original und die Dresdner Musikfestspiele fördern den Nachwuchs

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ro dotierten „Glashütte Original MusikFestspielPreis“. Er ist Künstlern gewidmet, die nicht nur selbst für höchste Exzellenz in ihrer Disziplin stehen, sondern sich auch nachhaltig für den musikalischen Nachwuchs einsetzen. Im Vorjahr ging die Auszeichnung an den renommierten britischen Cellisten Steven Isserlis, der für seine außergewöhnlich kreative Arbeit mit jungen Talenten geehrt wurde.

Gold für die Vitrine: Cellist Steven Isserlis (Mitte) durfte 2017 den »Glashütte Original MusikFestspielPreis« entgegennehmen

S

o wie sich eine musikalische Komposition harmonisch aus Tonlagen, dem Rhythmus und der Wahl der Instrumente ergibt, sorgt das perfekte Zusammenspiel von Rädern, Trieben und Federn in einem Uhrwerk für die Präzision. Und das ist nicht die einzige Brücke, die sich zwischen der Uhrmacherei und der Musik schlagen lässt: Schließlich sind hier wie dort Künstler am Werk, die mit Feingefühl, Er-

34 concerti Februar 2018

fahrung und echter Leidenschaft ihrer Berufung nachgehen. Bei all diesen Gemeinsamkeiten verwundert es kein bisschen, dass die Partnerschaft zwischen den Dresdner Musikfestspielen und Glashütte Original in diesem Jahr ein beeindruckendes Jubiläum feiert: Schon zum 15. Mal verleiht die Uhrenmanufaktur gemeinsam mit dem Festival den von ihr gestifteten und mit 25 000 Eu-

Kulturelles Erbe zu fördern und für die kommenden Generationen zu bewahren, ist der sächsischen Manufaktur seit jeher ein besonderes Anliegen. „Als traditionsreiche Manufaktur wissen wir aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, wertvolles Wissen an klug ausgewählte Talente weiterzugeben“, sagt Thomas Meier, Geschäftsführer von Glashütte Original. „Dafür braucht es Sensibilität, exzellente künstlerische Fähigkeiten und einen authentischen, originellen Umgang mit den jungen Menschen.“ Passend dazu übernehmen auch in diesem Jahr zwei Lehrlinge der manufaktureigenen Uhrmacherschule „Alfred Helwig“ den Bau des Glashütte Original MusikFestspielPreises. Neben Steven Isserlis haben auch namhafte Künstlerpersönlichkeiten wie Gustavo Dudamel, Sir Simon Rattle und die Berliner Philharmoniker, Hélène Grimaud, Hilary Hahn, die Fado-Sängerin Mariza sowie der lettische Dirigent Andris Nelsons bereits ein Exemplar in der Vitrine stehen. Glashütte Original

Fotos: Oliver Killig, Brooke Shaden, Kevin Westenberg

Wertvolles Wissen an junge Talente weitergeben


Wie man Frieden findet Joyce DiDonato sucht mit barocken Arien nach

Harmonie in einer Welt voll Chaos und Gewalt

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n War & Peace – Harmony Through Music“ ist ein Herzensprojekt von Joyce DiDonato, das sie nach den Anschlägen vom 13. November 2015 in Paris ins Leben gerufen hat und das in einer Welt voll Chaos und Gewalt nach Frieden sucht. „Es ist die Kunst, die vereint, die Grenzen überschreitet, Getrenntes verbindet. Musik ist der Weg des Tapferen zum Frieden“, sagt die amerikanische Mezzosopranistin über ihr Projekt. Gemeinsam mit den italienischen Barockspezialisten von Il Pomo d’Oro unter der Lei-

tung von Maxim Emelyanychev interpretiert DiDonato Arien des 17. und 18. Jahrhunderts, die im Spannungsfeld von Krieg und Frieden, Freude und Leid angesiedelt sind. Der Konzertabend im Kulturpalast wird optisch ansprechend in Szene gesetzt: Spezielles Lichtund Videodesign, eine Choreografie von Manuel Palazzo sowie aufwändige Kostüme, die die Designerin Vivienne Westwood eigens für dieses Projekt kreiert hat, sollen der friedensstiftenden Botschaft der Musik Nachdruck verleihen. Joachim Lange

Botschafterin des Friedens: Mezzosopranistin Joyce DiDonato Mo. 28.5., 20:00 Uhr Kulturpalast In War & Peace – Harmony Through Music. Joyce DiDonato (Mezzosopran), Il Pomo d’Oro, Maxim Emelyanychev (Cembalo & Leitung). Arien von Händel, Leo, Monteverdi, Purcell u. a.

Vorträge zum Lob der Liebe Nicola Benedetti lässt in Bernsteins Serenade die Redner aus Platons Symposium auftreten

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»Ich bin besessen vom Drang zu lernen«: Geigerin Nicola Benedetti So. 20.5., 20:00 Uhr Kulturpalast Nicola Benedetti (Violine), Royal Scottish National Orchestra, Peter Oundjian (Leitung). Britten: Four Sea Interludes, Bernstein: Serenade, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll

ür Nicola Benedetti und die Musiker des Royal Scottish National Orchestra ist es ein Treffen unter Landsleuten, denn auch wenn ihr Name es nicht sofort verrät: Die gefragte Violinistin wurde 1987 in Schottland geboren – der Vater ist Italiener und wuchs in der Grafschaft North Ayrshire auf. Bereits im Alter von 20 Jahren erhielt Benedetti die Ehrendoktorwürde der Glasgow Caledonian University und war somit jüngste Trägerin der Auszeichnung. Unter der Leitung des kanadischen Violinisten und Dirigen-

ten Peter Oundjian tritt die talentierte Ausnahmegeigerin erneut bei den Musikfestspielen auf. Bereits die originelle Kombination mit Werken der Komponisten Britten, Bernstein und Brahms verspricht einen abwechslungsreichen wie interessanten Konzertabend. Gerade Leonard Bernsteins Serenade nach Platos Symposium für Solovioline, Streicher, Harfe und Schlagwerk ist allein schon wegen dieser ungewöhnlichen Instrumentierung ein selten gespieltes wie außergewöhnliches Insa Axmann Werk. Februar 2018 concerti   35


41. dresdner musikfestspiele

Originalklang ohne Kompromisse Philippe Herreweghe Er ge­

Feierte erst mit 39 Jahren seinen Durchbruch: Gregory Porter Gregory Porter Wie kaum ein

anderer Jazz-Sänger kombi­ niert Gregory Porter Einflüs­ se von Soul, Gospel und Rhythm & Blues mit sanftem, jazztypischem Legatogesang. Eine Mischung, die dem Ba­ riton, dessen Markenzeichen eine dunkle Ballonmütze, kombiniert mit einem schwar­ zen Schlauchschal, ist, bereits einen Grammy-Award ein­ brachte, unter anderem in der Kategorie „Bester internatio­ naler Sänger“. In seinen Tex­ ten setzt der US-Amerikaner bewusst politische State­ ments und reflektiert die Missstände der von Rassen­ problemen geprägten ameri­ kanischen Gesellschaft. Seine weltweiten Chartplatzierun­ gen, insbesondere seit seinem 2013 veröffentlichten Album „Liquid Spirit“, verschaffen ihm das nötige Gehör. Ge­ meinsam mit seiner Band und dem Kaiser Quartett begibt sich Porter in Dresden nun auf klassische Pfade. Johann Buddecke So. 20.5., 11:00 Uhr Semperoper Gregory Porter und Band & Kaiser Quartett 36  concerti Februar 2018

hört zu den wichtigsten Pro­ tagonisten der historischen Aufführungspraxis: Philippe Herreweghe. Der belgische Dirigent und studierte Medi­ ziner gibt nun mit seinem Or­ chestre des Champs-Élysées und dem Pianisten Alexander Lonquich einen SchumannBrahms-Abend, der einen mu­ sikalischen Originalklang im besten Sinne verspricht. Denn nicht nur das Orchester musi­ ziert auf Originalinstrumen­ ten: Auch Alexander Lonquich wird Schumanns Klavierkon­ zert, das in Dresden uraufge­ führt wurde, auf einem histo­

rischen Flügel spielen, der noch aus der Zeit des Kompo­ nisten stammt. Insa Axmann

Seit 48 Jahren als Dirigent aktiv: Philippe Herreweghe So. 27.5., 20:00 Uhr Kulturpalast Alexander Lonquich (Klavier), Orchestre des Champs-Élysées, Philippe Herreweghe (Leitung). Schumann: Klavierkonzert a-Moll op. 54, Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90

Treffen sich zwei Künstler im Flugzeug ... Jan Vogler & Bill Murray Es

müssen sich nur die zwei Rich­ tigen treffen: Der eine, Holly­

Bill Murray rezitiert und singt beim Programm »New Worlds« Fr. 1.6., 20:00 Uhr Berliner Philharmonie Bill Murray (Rezitation & Gesang), Mira Wang (Violine), Jan Vogler (Violoncello), Vanessa Perez (Klavier). Werke von Gershwin, Bach u. a., Texte von Hemingway u. a.

wood-Schauspieler Bill Mur­ ray, fand schon zu Studienzei­ ten Entspannung bei klassi­ scher Musik, der andere, In­ tendant Jan Vogler, las bereits als Teenager begeistert ameri­ kanische Literatur. Auf einem Transatlantikflug kam es 2013 zur Bekanntschaft der beiden. Aus dieser Zufallsbegegnung entstand eine Freundschaft, die nun in dem gemeinsamen Projekt mit Kammermusik und Rezitation amerikanischer Li­ teratur mündete – ein unter­ haltsames wie inspirierendes Aufeinandertreffen der Küns­ te aus der Alten und der Neu­ en Welt. Maximilian Theiss

Fotos: Shawn Peters, Volkswagen AG, Oliver Killig

Sozialkritik in sanften Tönen


Programm

Alle Termine der Dresdner Musikfestspiele 2018 auf einem Blick

31.1. Mittwoch

Tipp

10.5. Donnerstag 20:00 Kulturpalast Cellomania: Eröffnungskonzert. Jan Vogler (Violoncello), Königliche Kapelle Kopenhagen, Hartmut Haenchen (Leitung). Brahms: Akademische Festouvertüre, c-Moll Schostakowitsch: Cellokonzert Nr. 2, Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll

11.5. Freitag 20:00 Frauenkirche English Baroque Soloists, Monteverdi Choir, Sir John Eliot Gardiner (Leitung). Bach: Kantaten “Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen” BWV 12, “Wachet! betet! betet! wachet!” BWV 70, “Jesu, der du meine Seele” BWV 78 & “Wachet auf, ruft uns die Stimme” BWV 140 20:00 Palais im Großen Garten Cellomania. Steven Isserlis (Violoncello), Connie Shih (Klavier), Jan Vogler (Moderation). Schumann: Drei Romanzen op. 94, Auszüge aus “Musikalische Haus- und Lebensregeln”

Fotos:Jason Bell, Kasskara/DG

12.5. Samstag 18:00 Tom Pauls Theater Pirna Solisten der Sächsichen Staatskapelle Dresden. Matthias Wollong & Jörg Faßmann (Violine), Sebastian Herberg & Florian Richter (Viola), Anke Heyn & Norbert Anger (Violoncello). Brahms: Streich­sextett Nr. 1 B-Dur, Schönberg: Verklärte Nacht 20:00 Palais im Großen Garten LGT Young Soloists. Tartini: Violinsonate g-Moll op. 1/4 “Teufelstrillersonate”, Holst: St. Paul’s Suite, Waxman: Carmen-Fantasie, Schnittke: Suite im alten Stil, Paganini: Moses-Fantasie, Bottesini: Grand Duo Concertante 21:00 Reithalle Classical Beats. Volker Bertelmann (Hauschka) (Klavier & Electronics), Edivaldo Ernesto (Tanz), Jörg Bittner (Lichtdesign), Michael Buchholz (Sounddesign), Annette Gentz (Produktion)

16.5. Mittwoch 20:00 Kulturpalast Daniil Trifonov (Klavier), Royal Concertgebouw Orchestra, Daniele Gatti (Leitung). Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 3 C-Dur, Mahler: Sinfonie Nr. 1 D-Dur

19:30 Frauenkirche Sonderkonzert. Yo-Yo Ma (Violoncello) Weitere Infos siehe Tipp

17.5. Donnerstag 31.1. mittwoch

19:30 Frauenkirche Sonderkonzert. Yo-Yo Ma (Violoncello). Bach: Suiten für Violoncello solo BWV 1007-1012 Hatte seine ersten Musikstunden im Alter von zwei Jahren: Im Cellounterricht bei seinem Vater spielte der amerikanische Cellist Yo-Yo Ma anfangs auf einem 1/16 Cello.

13.5. Sonntag 11:00 Semperoper José Cura (Tenor), Dresdner Kapellsolisten, Helmut Branny (Leitung). Argentinische Lieder 11:00 Schloss Wackerbarth (Radebeul) Cellomania: Kinderkonzert. Steven Isserlis (Violoncello), Veronika Eberle (Violine), Connie Shih (Klavier), Marek Kalina (Sprecher) 20:00 Schloss Wackerbarth (Radebeul) Violinrezital. Anush Nikogosyan (Violine), Vag Papian (Klavier). Beethoven: Violinsonate Nr. 5 F-Dur op. 24 “Frühlingssonate”, Schumann: “Fantasiestücke” op. 73, Schostakowitsch: Préludes op. 34 Nr. 10 cis-Moll, Nr. 15 D-Dur, Nr. 16 b-Moll und Nr. 24 d-Moll, Babajanian: Violinsonate

14.5. Montag 20:00 Martin-Luther-Kirche Cellomania. Johannes Moser & Daniel Müller-Schott (Violoncello) Dresdner Kapellsolisten, Helmut Branny (Leitung). Mozart: Divertimento D-Dur KV 136, Haydn: Cellokonzerte Nr. 1 & 2, Mozart: Sinfonie A-Dur KV 201

15.5. Dienstag 20:00 Kulturpalast Cellomania: Mischa Maisky zum 70. Geburtstag Weitere Infos siehe Tipp

20:00 Palais im Großen Garten Artemis Quartett, Elisabeth Leonskaja (Klavier). Werke von Beethoven, Dvořák & Schostakowitsch

18.5. Freitag 19:00 Palais im Großen Garten Cellomania. Alban Gerhardt, Harriet Krijgh, Christian-Pierre La Marca, Christian Poltéra, Alisa Weilerstein & Pieter Wispelwey (Violoncello). Bach: Suiten für Violoncello solo 20:00 Semperoper Denis Matsuev (Klavier), Sächsische Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann (Leitung). Weber: Ouvertüre zu “Oberon”, Liszt: Klavierkonzert Nr. 2 A-Dur, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll 21:00 Reithalle Classical Beats: Brass Meets Techno. Meute

Tipp

15.5. dienstag

20:00 Kulturpalast Cellomania: Mischa Maisky zum 70. Geburtstag. Sascha Maisky (Violine), Mischa Maisky (Violoncello), Lily Maisky (Klavier). Rachmaninow: Trio élégiaque Nr. 1 g-Moll & Romanzen, Schostakowitsch: Cellosonate d-Moll & Trio Nr. 2 e-Moll Plädoyer für die Vielfalt im Denken wie im Leben und in der Musik: Für Mischa Maisky gibt es nicht die eine Wahrheit – sein Motto lautet: „Leben und leben lassen.“

Februar 2018 concerti   37


41. Dresdner Musikfestspiele

21.5. Montag 11:00 Semperoper Thomas Zehetmair (Violine), Dresdner Festspielorchester, Ivor Bolton (Leitung). Brahms: Variationen über ein Thema von Haydn B-Dur, Violinkonzert D-Dur & Sinfonie Nr. 2 D-Dur

21.5. montag

19:00 Kulturpalast Cellomania: Lange Nacht des Cellos. Andreas Brantelid, Pablo Ferrández, Alban Gerhardt, David Geringas, Narek Hakhnazaryan, Marie-Elisabeth Hecker, Frans Helmerson, Ralph Kirshbaum, Harriet Krijgh, Mischa Maisky, Ivan Monighetti, Daniel Müller-Schott, Miklós Perényi, Christian Poltéra, Kian Soltani, Jan Vogler, Alisa Weilerstein, Pieter Wispelwey (Violoncello) Glanzvoller Abschluss der „Cellomania“: 19 Weltklassecellisten treten an diesem Abend gemeinsam auf und musizieren in verschiedenen Formationen.

19.5. Samstag 16:00 Palais im Großen Garten Cellomania: Junge Wilde. Pablo Ferrández, Narek Hakhnazaryan & Marie-Elisabeth Hecker (Violoncello), Michail Lifits (Klavier). Strawinsky: Suite italienne, Rachmaninow: Cellosonate gMoll, Brahms: Cellosonate Nr. 1 e-Moll 17:00 Freiberger Dom St. Marien Orgelrezital. Nathan Laube (Orgel). Werke von Bach, Muffat, Schumann, Weckmann & Roberday 19:30 Staatsoperette Piazzolla: María de Buenos Aires. Staatsoperette Dresden, Peter Christian Feigel (Leitung), Radek Stopka (Regie & Choreografie) 20:00 Palais im Großen Garten Cellomania. Andreas Brantelid, Lynn Harrell, Miklós Perényi, Kian Soltani & Alisa Weilerstein (Violoncello), Christian Ihle Hadland & Benjamin Perényi (Klavier). Beethoven: Cellosonaten Nr. 1-5

20.5. Sonntag 11:00 Semperoper Gregory Porter und Band & Kaiser Quartett 15:00 Schloss Pillnitz (Schlosspark) Serenade im Grünen. Dresdner Kreuzchor, Roderich Kreile (Leitung) 20:00 Residenzschloss (Fürstengalerie) Cellomania: Meisterkurskonzert 20:00 Kulturpalast Nicola Benedetti (Violine), Royal Scottish National Orchestra, Peter Oundjian (Leitung). Britten: Four Sea Interludes, Bernstein: Serenade, Brahms: Sinfonie Nr. 4 38 concerti Februar 2018

18:00 Staatsoperette Bernstein: Candide. Staatsoperette Dresden, Andreas Schüller (Leitung), Winfried Schneider (Regie & Choreografie) 19:00 Kulturpalast Cellomania: Lange Nacht des Cellos Weitere Infos siehe Tipp

22.5. Dienstag 20:00 Kulturpalast Händel goes wild. Valer Sabadus (Countertenor), L’Arpeggiata, Christina Pluhar (Theorbe & Leitung). Werke von Händel & Vivaldi 20:00 Staatsoprette Aleksey Igudesman & Hyung-Ki Joo: And now Mozart

23.5. Mittwoch 20:00 Kulturpalast Dun: Buddha Passion (UA). Prager Philharmonischer Chor, Münchner Philharmoniker, Tan Dun (Leitung)

24.5. donnerstag

20:00 Hauptverwaltung der Sparkassen-Versicherung Sachsen (Atrium) SIGNUM Saxophone Quartet. Werke von Haydn, Glasunow, Bernstein, Piazzolla & Corea 20:00 Kulturpalast Alexander Lonquich (Klavier), Orchestre des Champs-Élysées, Philippe Herreweghe (Leitung). Schumann: Klavierkonzert a-Moll, Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur

28.5. Montag 20:00 Kulturpalast In War & Peace – Harmony Through Music. Joyce DiDonato (Mezzosopran), Il Pomo d’Oro, Maxim Emelyanychev (Cembalo & Leitung), Manuel Palazzo (Choreografie & Tanz), Ralf Pleger (Regie). Arien von Händel, Leo, Monteverdi & Purcell

29.5. Dienstag 20:00 Residenzschloss (Kleiner Schlosshof) Voces8. Werke von Bach, Berlin, Britten, Byrd, Ellington u. a.

30.5. Mittwoch 20:00 Staatsoperette Klaus Maria Brandauer (Rezitation), GrauSchumacher Piano Duo. Mendelssohn: Ein Sommernachtstraum op. 21 & op. 61

31.5. Donnerstag

20:00 Ball- und Brauhaus Watzke Barocklounge Weitere Infos siehe Tipp

20:00 Palais im Großen Garten Klavierrezital. Martin Stadtfeld (Klavier). Buxtehude: Passacaglia d-Moll BuxWV 161, Chopin: Berceuse Des-Dur op. 57, Heucke: Klaviersonate Nr. 2 u. a.

25.5. Freitag

1.6. Freitag

20:00 Kulturpalast Mahler: Sinfonie Nr. 2 c-Moll „Auferstehungssinfonie”. Christiane Karg (Sopran), Elisabeth Kulman (Mezzosopran), Tschechischer Philharmonischer Chor Brünn, Budapest Festival Orchestra, Iván Fischer (Leitung)

20:00 Festspielhaus Hellerau Hofesh Shechter Company, Hofesh Shechter (Musik & Choreografie)

Tipp

26.5. Samstag 20:00 Kulturpalast Flying Steps: Red Bull Flying Bach 20:00 Annenkirche Zwischen Ruhm und Vergessen – Werke aus Schranck No. II. Dresdner Barockorchester. Werke von Telemann, Hassmann, Vivaldi, Pickel, Boste & Heinichen

27.5. Sonntag 11:00 Deutsches Hygiene-Museum Kinderkonzert: SIGNUM4kids. SIGNUM Saxophone Quartet 18:00 Kulturpalast (Veranstaltungsraum der Zentralbibliothek 1. OG) Quartett der Kritiker 19:30 Frauenkirche (Unterkirche) Diskussion „In War & Peace“. Joyce DiDonato und Gäste

24.5. donnerstag

20:00 Ball- und Brauhaus Watzke Barocklounge. Avi Avital (Mandoline), Omer Klein (Klavier) Von der Rock-Musik zur Klassik: Auf der Schule spielte Avi Avital noch E-Gitarre und Schlagzeug – inzwischen greift der Israeli allein in die Mandolinen-Saiten und spielt heute Abend Jazz- & Barockmusik.

Fotos: Marco Borggreve, Zohar Ron, Matthias Krueger, Klaus Rudolph

Tipp


20:00 Semperoper Berlioz: La Damnation de Faust op. 24 (konzertant). Sophie Koch (Marguerite), Paul Groves (Faust), Sir Bryn Terfel, (Mephistopheles), Edwin Crossley-Mercer (Brander), MDR Rundfunkchor, Malmö SymfoniOrkester, Marc Soustrot (Leitung) 20:00 Berliner Philharmonie (Großer Saal) Bill Murray (Rezitation & Gesang), Mira Wang (Violine), Jan Vogler (Violoncello), Vanessa Perez (Klavier). New Worlds: Texte von Hemingway, Whitman, Twain sowie Werke von Gershwin, Bernstein u. a.

2.6. Samstag 20:00 Festspielhaus Hellerau Hofesh Shechter Company, Hofesh Shechter (Musik & Choreografie) 20:00 Deutsches Hygiene-Museum (Großer Saal) Brooklyn Rider, Kayhan Kalhor (Kamancheh), Mathias Kunzli (Perkussion). Jacobsen: Beloved, Do not Let Me be Discouraged, Beethoven: Streichquartett Nr. 11 f-Moll u. a.

Tipp

18:30 Neumarkt Dresden singt & musiziert. Open-Air-Konzert

6.6. mittwoch

20:00 Kulturpalast Klavierrezital. Radu Lupu (Klavier). Schubert: Moments musicaux D 780, Sonate a-Moll D 784 & Sonate A-Dur D 959 Wie kaum ein anderer Pianist heutzutage verkörpert er das Bild des weltentrückten Genies längst vergangener Tage: Der 70-jährige Rumäne Radu Lupu. 20:00 Kreuzkirche Dresdner Kreuzchor & Wiener Sängerknaben Weitere Infos siehe Tipp

20:00 Frauenkirche Wolfgang Amadeus Mozart im Spiegel der Dresdner Musikgeschichte. ensemble frauenkirche, Matthias Grünert (Leitung)

20:00 Schloss Wackerbarth (Radebeul) Trompetenrezital. Tamás Pálfalvi (Trompete), Marcell Szabó (Klavier). Werke von Bartók, Enescu, Sarasate, Schostakowitsch, Tamberg u. a.

3.6. Sonntag

4.6. Montag

18:00 Kulturpalast Susanne Bernhard (Sopran), Bettina Rauch (Alt), Daniel Behle (Tenor), Thomas Stimmel (Bariton), Philharmonischer Chor Dresden, Dresdner Philharmonie, Michael Sanderling (Leitung). Mahler: Adagio aus Sinfonie Nr. 10, Albrecht: Requiem für Syrien (UA)

20:00 Palais im Großen Garten Janine Jansen (Violine), Elisabeth Leonskaja (Klavier). R. Schumann: Violinsonate Nr. 1 a-Moll, Beethoven: Violinsonate Nr. 4 a-Moll, C. Schumann Drei Romanzen op. 22, Beethoven: Violinsonate Nr. 7 c-Moll

Tipp

3.6. sonntag

20:00 Kreuzkirche Miriam Clark (Sopran), Anke Vondung (Alt), Sebastian Kohlhepp (Tenor), Tobias Hunger (Tenor), Jóhann Kristinsson (Bass), Dresdner Kreuzchor, Wiener Sängerknaben, Staatskapelle Halle, Roderich Kreile (Leitung). Barber: Adagio for Strings, Bernstein: Chichester Psalms, Schubert: Messe Nr. 6 Es-Dur D 950 Gipfeltreffen des Chorgesangs: Zwei der traditionsreichsten Knabenchöre Europas musizieren gemeinsam in einem außergewöhnlichen Konzert.

8.6. Freitag

5.6. Dienstag 20:00 TU Dresden (Hochspannungshalle) Sound & Science. Faszination Gesang – die Stimme im Spiegel der Wissenschaft 20:00 Deutsches Hygiene-Museum (Großer Saal) Johanna Wokalek (Rezitation), Alphonse Cemin (Klavier). „Nana” – Eine literarisch-musikalische Inszenierung

6.6. Mittwoch 20:00 Kulturpalast Klavierrezital. Radu Lupu (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp

7.6. Donnerstag 20:00 Palais im Großen Garten Schubert: Winterreise D 911. Ian Bostridge (Tenor), Julius Drake (Klavier) 20:00 Schloss Wackerbarth (Radebeul) Lawrence Power (Viola), Antti Siirala (Klavier). Werke von Bowen, Brahms, Prokofjew, Schostakowitsch & Schumann

20:00 Frauenkirche Europäischer Kulturpreis. Piotr Beczala (Tenor), Jan Vogler (Violoncello), Bruno Ganz (Rezitation), EUYO – The European Union Youth Orchestra, Vasily Petrenko (Leitung) u. a. 20:00 Annenkirche Bach/Schumann: Johannes-Passion. Mendelssohnorchester Leipzig, Sächsisches Vocalensemble, Matthias Jung (Leitung) 20:00 Kulturpalast Woodlands and Beyond ... Hélène Grimaud (Klavier), Mat Hennek (Fotoinstallation). Werke von Albéniz, Berio, Debussy u. a.

9.6. Samstag 15:00 Überall in Dresden Klingende Stadt 20:00 GebäudeEnsemble Deutsche Werkstätten Hellerau (Innenhof) Gerardo Núñez Trio: Flamenco meets Jazz 20:00 Semperoper Gidon Kremer (Violine), Sächsische Staatskapelle Dresden, Paavo Järvi (Leitung). Pärt: Swansong, Weinberg: Violinkonzert g-Moll, Sibelius: Lemminkäinen-Suite

10.6. Sonntag 11:00 Palais im Großen Garten Werkstattkonzert. Thomas Zehetmair (Violine), Jan Vogler (Violoncello & Moderation), Dresdner Festspielorchester, Ivor Bolton (Leitung) 20:00 Kulturpalast Abschlusskonzert. Thomas Zehetmair (Violine), Jan Vogler (Violoncello), Dresdner Festspielorchester, Ivor Bolton (Leitung). Mendelssohn: Ouvertüre zu Shakespeares “Ein Sommernachtstraum”, Brahms: Konzert für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll op. 102, Schumann: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 “Rheinische”

Tickets & Kontakt: Besucherservice der Dresdner Musikfestspiele im Kulturpalast Schloßstraße 2 01067 Dresden Tel. +49 (0)351–656 06 700 besucherservice@musikfestspiele.com

www.musikfestspiele.com

Februar 2018 concerti   39


Lebendige Traditionen

Visit Dresden www.dresden.de/veranstaltungen www.dresden-elbland.de

Ob moderne Architektur oder die Pracht glanzvoller Epochen, die Dresdner Bühnen sind so vielfältig wie ihr Programm. Heaven and Hell – Festival über Kunst und Religion Festspielhaus Hellerau 06.–28.04.2018 Kinderchorfestival Dresden 25.04.– 02.05.2018 Dresdner Musikfestspiele, Motto: Spiegel 10.05.–10.06.2018

KULTURPALAST

SCHAUSPIELHAUS


Opern-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper

Fotos: Bernd Uhlig, David Baltzer, Wilfried Hösl

BERLIN 10.12.2017

DRESDEN 16.12.2017

MÜNCHEN 27.12.2017

Die MonteverdiErfüllung

Der Dirigentenstab als Konturenzeichner

Die stille Revolution der Nervenbahnen-Musik

Monteverdi: L’Incoronazione di Poppea Staatsoper Berlin. Diego Fasolis (Leitung), Eva-Maria Höckmayr (Regie) Weitere Termine: 8., 12. & 14.7.

Korngold: Die tote Stadt Semperoper. Dmitri Jurowski (Leitung), David Bösch (Regie), Burkhard Fritz, Manuela Uhl, Christoph Pohl Weiterer Termin: 2.2.

Puccini: Il trittico Bayerische Staatsoper. Kirill Petrenko (Leitung), Lotte de Beer (Regie), Wolfgang Koch, Ermonela Jaho Weitere Termine: 14. & 16.7.

Oper Diesen drei zauberhaften Stunden beizuwohnen, ist auf unspektakuläre Weise spektakulär. Man mag an diesem Abend der vollkommenen Opern-Erfüllung an die Kunst der Verdichtung eines Peter Brook denken, an Zeiten, als aktionistisches Aufpeppen alter Geschichten noch kein Regisseur nötig hatte. Monteverdis erotische Gesellschaft wirkt in den üppigen, bunten Kostümen des Frühbarock, die Julia Rösler entworfen und fast unmerklich mit Versatzstücken der Gegenwart mischt, ganz verblüffend sympathisch. Alles ist erotische Poesie in diesem geschlossenen Bühnensystem eines goldenen Bandes, das vom Bühnenboden bis zu einer himmelwärts strebenden Tapete reicht. Und sängerisch besser besetzen lässt sich ein Monteverdi derzeit wohl kaum. Ein Abend für die Geschichtsbücher. (PK)

Oper Einmal mehr kann man nicht nur über die Staatskapelle Dresden jubeln, sondern auch über die Entscheidung für den richtigen Gastdirigenten. Anstelle des im Juni 2017 verstorbenen Sir Jeffrey Tate tritt Dmitri Jurowski ans Pult und macht aus der mit allen Raffinessen Wagners, Debussys, Lehárs gespickten Partitur einen faszinierenden Exzess. Er hat es mehr mit dem elektrisch aufgeladenen Knistern des roten Seidenschals der toten Marie als mit dessen schmeichelnder Oberfläche. Und er vollendet das, was David Bösch andeutet. Dmitri Jurowski macht die beiden Hits dieses „Sexuellen Projektionsmysteriums“ nämlich nicht zu Inseln des Wohlklangs, sondern hält das nervöse Vibrieren durch, reizt alle von Korngold ermöglichten Farbwerte aus. Der Dirigentenstab wird zum Konturenzeichner. (RD)

Oper Kirill Petrenko wagt eine radikal neue Sicht auf Puccinis OpernDreier – sein Dirigat gleicht einer stillen Revolution. Auf einmal klingt die oft verkitschte Musik modern, witzig, gefühlsecht, schillernd. Im Verismo-prallen Einakter Il tabarro interessiert den Maestro nicht das sexualprotzend laute Sozialdrama, sondern das erotikfeine, vorsichtig tastende Kammerspiel. Lotte de Beer erzählt die drei Geschichten im von Götz Friedrichs berühmtem Zeittunnel abgeschauten Schicksalsrad von Bernhard Hammer. Psychologisch einfühlsam auf die Vielschichtigkeit der Charaktere zielend, streben die Opern so ins Zeitlose. Kirill Petrenkos Zugriff, der Pathos und Präzision zusammendenkt, tut das Seine dazu, dass dieser Abend tief berührt, ohne je zu allererst auf die Tränendrüsen zu drücken. (PK) Februar 2018 concerti   41


OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

FRANKFURT/MAIN SO. 25.2.2018

Rehabilitierung eines Erfolgs­ verwöhnten Oper Die Renaissance des Gia-

Meyerbeer: L’Africaine Oper Frankfurt. Antonello Manacorda (Leitung), Tobias Kratzer (Regie) Weitere Termine: 2., 11., 16., 23. & 31.3., 2.4.

Tenor Michael Spyres singt den Seefahrer Vasco da Gama 42 concerti Februar 2018

Florian Neubauer und Emma Moore als Hans und Sophie Scholl GERA SA. 10.2.2018

Gewissensprüfung KAMMEROPER Die Premiere von Die weiße Rose

erinnert an das 75. Gedenkjahr des Widerstands

U

do Zimmermann wird 75 Jahre alt. Der Komponist, der auch als wagemutiger Intendant der Oper Leipzig für Furore in den Feuilletons sorgte, skizziert in seiner Kammeroper um das im Widerstand der Gruppe „Die Weiße Rose“ engagierte Geschwisterpaar Hans und Sophie Scholl eine innere Handlung: „Mich bewegte weniger die Frage nach der Bewältigung von Faschismus als die, wie wir mit Wahrheit umgehen“, so der Komponist. „Wir fragten uns, was man getan hätte, wäre man damals selbst in einer solchen Situation gewesen. Und: Was

tut man heute zwischen Tatbereitschaft und Opportunismus? Man kann die Wahrheit nur finden, wenn man ständig sein Gewissen prüft, persönliche Verantwortung empfindet.“ Die facettenreiche Partitur changiert zwischen musikalischem Aufschrei und Stille. Seit der Uraufführung 1986 in Hamburg gehört das Werk zu den erfolgreichsten deutschen Nachkriegsopern des intimen Formats der Kammeroper. Zimmermann: Die weiße Rose Bühnen der Stadt Gera. Takahiro Nagasaki (Leitung), Juliane Stephan (Regie) Weitere Termine: 25.2., 6., 17. & 24.3.

Fotos: Marco Borelli, Ronny Ristok, Martin Sigmund, Theater Vorpommern

como Meyerbeer ist auch eine Rehabilitierung. Denn Richard Wagners giftige Kommentare gegen den erfolgsverwöhnten Kollegen, der den von Wagner ins Visier genommenen Opernmarkt von Paris beherrschte, zeigte seine zerstörerische Wirkung. Das Genre der Grand opéra geriet außer Mode. Nach Chemnitz und der Deutschen Oper Berlin setzt nun auch die Oper Frankfurt auf Die Afrikanerin. Darin gelingt Meyerbeer die typische Melange aus großangelegten Chor-Tableaus, epischen Dimensionen, virtuosen Arien und Ensembles sowie affektgeladenem Rezitativgesang.


ESSEN SA. 24.2.2018

Weitere Tipps

Der verkehrte Faust OPER Marschners Zauberoper Hans Heiling ist ein

Schlüsselwerk deutscher Kulturgeschichte

E

ine alte böhmische Sage war die Inspirationsquelle für Marschners Oper, die hineinführt in die tiefste deutsche Romantik. Der unbehauste Titelheld erscheint wie ein verkehrter Faust: Alle Zauberkraft und alle Erkenntnis opfert er zugunsten einer für ihn scheinbar erstrebenswerten Normalität. Auch musikalisch ist der 1833 uraufgeführte Hans Heiling ein Schlüsselwerk deutscher Kulturgeschichte, gleichsam ein Verbindungsscharnier zwischen Carl Maria von We-

ber und Richard Wagner, in dessen späteren Musikdramen Marschner nachklingt: nicht zuletzt die dämonische Gestalt des Fliegenden Holländers. Dabei ist Marschner ästhetisch eigenständig, setzt die Ouvertüre hinter ein durchkomponiertes Vorspiel und wechselt zwischen Rezitativen und gesprochenem Dialog. Marschner: Hans Heiling Aalto Theater. Frank Beermann (Leitung), Andreas Baesler (Regie) Weitere Termine: 28.2,. 3., 9. & 22.3., 29.4., 12. & 27.5.

Hagen

RITTER ROLAND Sa. 3.2., 19:30 Uhr Theater Hagen Haydns herrliche Liebeserklärung ans Theater erzählt ­Regisseur Dominik Wilgenbus in neuer Textfassung. Stralsund

LE SACRE DU PRINTEMPS Sa. 3.2., 19:30 Uhr Theater Vorpommern Ballettdirektor Ralf Dörnen kombiniert Strawinskys Skandalstück mit Janáčeks Klavierzyklus Auf verwachsenem Pfade. Detmold

POWDER HER FACE

CHEMNITZ SA. 3.2.2018

Der weibliche Ring Oper Vier Regisseurinnen wagen eine dezidiert

weibliche Sicht auf Wagners Opus summum

D

ie Männer richten das Unheil an: Umweltzerstörung, falsche Verträge, Meineid. Die Frauen müssen es hernach richten und mal wieder die Welt retten. Erlösung nannte der Bayreuther Meister das. Wagners Ring ist also in inhaltlicher Hinsicht eindeutig Frauensache. Nur bislang ist kein Opernhaus auf die Idee gekommen, die Tetralogie komplett weiblichen Teams anzuvertrauen, wie dies nun in Wagner: Das Rheingold Theater Chemnitz. Guillermo García Calvo (Leitung), Verena Stoiber (Regie) Weitere Termine: 22.2., 3. & 31.3., 15. & 28.4.

Chemnitz der Fall ist. Pure Frauenpower also herrscht nun in Sachsen, wenn gleich vier Regisseurinnen die vier RingTeile unter sich aufteilen: Verena Stoiber, Monique Wagemakers, Sabine Hartmannshenn und Elisabeth Stöppler.

Fr. 9.2., 19:30 Uhr Landes­ theater Detmold Komponist Thomas Adès zeichnet in seiner Kammeroper ein erschütterndes Porträt einer allzu unangepassten Dame der Gesellschaft. Berlin

TRISTAN UND ISOLDE So. 11.2., 16:00 Uhr Staatsoper Unter den Linden Daniel Barenboim dirigiert, Dmitri Tcherniakov inszeniert, Anja Kampe und Andreas Schager singen die Titelpartien. Wien

ARIODANTE Sa. 24.2., 17:30 Uhr Wiener Staatsoper ­William Christie interpretiert mit Les Arts Florissants Händel in ­historischer Aufführungspraxis, David McVicar führt Regie.

Regisseurin Verena Stoiber setzt den Ring-Vorabend in Szene

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Die Rezension zum Tipp: Über alle Premieren mit diesem Zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper Februar 2018 concerti   43


Reportage

»Wir haben einen Traum« Cristina und Riccardo Muti laden nicht nur Weltstars zum Ravenna Festival ein, sie bauen in der Stadt der Künste auch neue Brücken zwischen Orient und Okzident. Von Peter Krause

Die Basilika San Vitale dient oft als stimmungsvoller Konzertort 44 concerti Februar 2018

gen machen, haben den Flughafen von Bologna sogleich gen Adriaküste verlassen. Das Ziel ist schließlich Ravenna. Der erste Eindruck: Wenn Bologna die Fette ist, dann ist Ravenna die Feine. Südländische Lebensfreude und Entspanntheit treffen hier auf einen geradezu nordischen Tiefgang und eine nachdenkliche Ernsthaftigkeit. Hier faselt niemand heranschmeißerisch

von „Amici“ und „Amore“, hier wird nicht exaltiert mit den Armen geredet, sondern hier bekommt man wirkliche Freundschaft geschenkt – aus echtem Interesse am Gegenüber und Anderen. Der Duft des Orientalischen

Die Integration des Fremden hat in Ravenna Tradition. Als Tor zum Osten hat die einst direkt am Mittelmeer gelegene

Foto:s Maurizio Montanari, shutterstock

R

avennas große Schwester im Landesinneren wird „la grassa“ genannt, zu deutsch: „die Fette“. Bologna als Zentrum der Feinschmeckerregion Emilia-Romagna ist eben nicht auf jene schlichte Nudelsoße reduzierbar, die den Namen der ältesten Universitätsstadt der Welt als Adjektiv nutzt. Doch um Spaghetti bolognese wollen wir diesmal unbedingt einen Bo-


Auch ohne Musik betörend: Ravennas Innenstadt

kaiserliche Residenz, die im 5. Jahrhundert sogar Hauptstadt des Weströmischen Reiches war, einen Import byzantinischer Kunst bewerkstelligt, der in den Kirchen der Stadt in einer Fülle, Schönheit und Qualität zu bewundern ist, die kaum einen Vergleich kennt. Wer nur ansatzweise synästhetisch veranlagt ist, der sieht hier gleichsam den Duft des Orientalischen. Zumal im das ewige Leben symbolisierenden Oktogon von San Vitale, erbaut im sechsten Jahrhundert nach den Vorbildern byzantinischer Gotteshäuser, lässt der apollinisch makellos und jungenhaft bartlose Jesus hier von einem lange vergangenen Mix der Kulturen, ja gar von einer Einheit der Religionen träumen. Der für die Säulen der Kirche gebrauchte Marmor wurde nicht etwa über die Berge aus dem italienischen Carrara herbeigeschafft, sondern auf dem Seeweg aus der Türkei herbeigeschippert; die für die Mo­ saiken benötigten Glassteinchen bezog man aus Byzanz. Dafür sorgte nicht zuletzt Go-

tenkönig Theoderich als veritables Bindeglied von Ost und West, der als Vertreter des ­arianischen Christentums seinerseits für eine frühe Form religiöser Toleranz stand. Von seinem fröhlichen Verständnis der christlichen Lehre zeugt die von ihm in Auftrag gegebene Kirche Sant’Apollinare Nuovo: Hier sucht man den gekreuzigten, den leidenden Christus vergeblich. Dafür zeigen die Bildergeschichten der strahlenden Mosaiken die wohl buntest-beherzteste Darstellung der Heiligen Drei Könige der gesamten Kunstgeschichte. Dabei bleibt man in Ravenna nicht im Staunen über alte historische Größe stehen. Die Kunst der Mosaiken lebt: Gleich drei kunsthandwerkliche Schulen transformieren das Erbe in die Gegenwart, sogar manche Straßenschilder sind liebevoll mit den kleinen bunten Steinchen verziert. Ravenna, die feine Stadt der Kunst, ist kein Museum, sondern ein inspirierender Kosmos der Kultur und der Kulturen. Wer im wohltemperierten

Tempo durch die Straßen und Gassen schlendert, trifft alsbald auf ihn, den Urvater der italienischen Sprache, den man landläufig freilich mit der toskanischen Metropole Florenz assoziiert. Der berühmteste Fremde, der als Flüchtling in die Stadt kam und sie dann enorm bereicherte, er heißt natürlich Dante Alighieri. Nachdem er in seiner Heimatstadt, die in den Kämpfen zwischen kaisernahen Ghibellinen und papsttreuen Guelfen zerrieben wurde, seine politischen Ämter verloren hatte und verbannt wurde, fand er Asyl in Ravenna. Erst hier schrieb der Exilant sein Hauptwerk, seine Divina Commedia. In den im Sommer gleichermaßen lichtdurchfluteten wie Schatten spendenden Pinienwäldern Ravennas kann man auf Dantes Spuren wandeln: Ein alter Baumstumpf erinnert als Dantes Eiche daran, dass der Dichter und Philosoph einst in ebendieser Waldlichtung zu den Versen der Göttlichen Komödie inspiriert wurde. Unweit seines Grabmals im HerFebruar 2018 concerti  45


zen von Ravenna steht nicht nur das nach dem großen Geist benannte Teatro Dante, wenige Schritte entfernt befindet sich auch das Büro des Ravenna Festival. Cristina Muti, Regie führende Gattin von Maestro Muti, steht hier als Präsidentin einem Festival vor, das nicht einfach nur internationale Stars, berühmte Orchester und europäische Koproduktionen in die beschauliche Schöne importiert, sondern feinfühlig reflektiert, was die Stadt, die Region und ihre Geschichte selbst wirklich ausmacht. Geschichten von einem multikulturellen Amerika

Der berühmteste Denker der Stadt wird anlässlich des anno 2021 zum 700. Mal wiederkehrenden Todestages mit einem lang angelegten Projekt gewürdigt: Täglich um elf Uhr spüren junge Künstler im nur einen Steinwurf von seinem Grab entfernten Franziskaner-Kloster dem großen Dante nach. „Concerto trekkings“ führen zu

Fuß oder mit dem Fahrrad an sehenswürdige Orte, die zum Klingen gebracht werden. Der archäologisch wiederentdeckte historische Hafen von Classe wird zur Location von Schauspielproduktionen, die Fragen der Identität, des Eigenen und Fremden nachspüren. Tanz­ theater, Jazz oder ein Gospel­ abend erzählen berührende Geschichten von einem multikulturellen Amerika, in dem der Rassismus keine Chance hat – dies alles an einem Ort, in dem geflüchtete Menschen so unübersehbar das Stadtbild prägen wie die italienischen Großväter, die auf der Piazza sitzend die Welt verbessern. Während letztere ein wohliges „Es ist alles so wie immer“ symbolisieren, stehen die Schwarzafrikaner für ein aufrüttelndes „Es wird alles anders“. Das Ravenna Festival schaut bei alledem nicht zu, es bezieht Stellung: gemäß dem Charakter der Stadt nicht laut, aber dennoch deutlich. „We Have a Dream“ steht als Motto über

Auch im Palazzo Mauro, der oft für Sportevents genutzt wird, finden Konzerte statt

46  concerti Februar 2018

dem Sommerfestival 2018, das des 100. Geburtstags Leonard Bernsteins und des 50. Todestags Martin Luther Kings gedenkt. Franco Masotti fragt als künstlerischer Leiter des Festivals aus diesem doppelten Anlass: „Wie verhalten sich Kalter Krieg und Kunstproduktion zueinander? Wie vereinen die Amerikaner das Hohe und das Tiefe in ihrem Kunstverständnis? Wie beeinflusst die Kultur der USA den Rest der Welt in einer politisch so brisanten Zeit?“ Bernsteins Gegenbilder zur Gegenwart und seine humanistische Überzeugung, dass „die Kunst ein Mittel ist, die Gesellschaft zu verbessern“, so Masotti, stehen gleichsam zwischen den Notenzeilen, mag nun gerade Cole Porters Musical Kiss Me, Kate, Philip Glass, Keith Jarrett, Arvo Pärt oder Alfred Schnittke auf dem Programm stehen. Und wer die seltene Chance nutzt, Riccardo Muti in Ravenna als Operndirigent mit Verdis bluttriefendem Macbeth zu erleben, der kann auch hier die politische Botschaft vernehmen. „The Road of Friendship“ nennen Riccardo Muti und seine Gattin Cristina ihr bahnbrechendes Orchesterprojekt, das erstmals 1997 die heilende Kraft des Musikmachens erprobte, seinerzeit im vom Krieg gezeichneten Sarajewo. Zunächst nur als einmaliges Zeichen der Verständigung zwischen der einen und anderen Seite der Adria gedacht, wollten und mussten die Mutis und das Ravenna Festival den Weg weitergehen. Es folgten Konzerte jeweils neu zusammengesetzter west-östlicher Klangkörper in Beirut, Jerusalem, Kairo oder

Fotos: Fabrizio Zani/Daniele Casadio, Andrea Zaupa

Reportage


Nairobi – all den diplomatischen, organisatorischen, institutionellen und finanziellen Problemen zum Trotz. Kaum die geringste Herausforderung bot der italienisch-iranische Orchesteraustausch im Sommer 2017. Die heilende Kraft des Musikmachens

In diesem Jahr führt die Reise nun nach Kiew. Das Symbol einer der ältesten Städte Osteuropas ist mit der SophiaKathedrale just ein Gotteshaus, das genau wie San Vitale in Ravenna (wo tägliche VesperKonzerte des Festivals stattfinden) die Hagia Sophia in Istanbul als ihr Vorbild kennt. Wenn wenige Wochen zuvor Putin-Intimus Valery Gergiev mit dem Mariinsky Theatre Orchestra beim Festival gas-

Hat großen Spaß an »ihrem« Festival: Cristina Muti

tiert, ist das kein Widerspruch, sondern ein Zeichen jenes Mutes, auf künstlerischen Wege Brücken zu bauen, wie es diese Stadt der Kunst, des Feinsinns und der Kulinarik seit Jahrhunderten so erfolgreich vermag.

Ravenna Festival 1.6.–22.7.18 Valery Gergiev, Dennis Russell Davies, Quartetto del Teatro alla Scala, Mariinsky Theatre Orchestra, The Sixteen, Ensemble Heinavanker, Xavier de Maistre, David Fray, Riccardo Muti, Wayne Marshall, Terry Riley u. a. Ravenna

Musik – ein Fest, das ganze Jahr! Egal ob Barock oder Elektronik, Klassik oder Jazz, Kammerkonzert oder Chorgesang, Oper oder Fusion-Live-Acts – für jeden Geschmack ist etwas dabei, denn in Sachsen-Anhalt schlagen viele musikalische Herzen. Die MUSIKFESTE SACHSEN-ANHALT bieten das Besondere – lassen Sie sich begeistern! www.musikfeste-sachsen-anhalt.de www.sachsen-anhalt-tourismus.de

Februar 2018 concerti  47


multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet Kino: La Bohème in der Metropolitan Opera

TV-Tipps

Getanztes Requiem

Ein Klassiker aus New York

Sa. 3.2., 22:05 Uhr Konzert Das österreichische „Rossballett“ als Zusammenspiel von Musik und Pferdedressur blickt auf eine lange Tradition zurück. 2017 hat der französische Pferdekünstler und Theatermacher Bartabas in der Salzburger Felsenreitschule Mozarts Requiem in Szene gesetzt. 3sat

Der Vogelhändler Sa. 10.2., 20:15 Uhr Musik­ theater 2017 stand bei den Seefestspielen Mörbisch am Neusiedlersee Carl Zellers Operette Der Vogelhändler auf dem Programm. Arte

Das Land der Kalevala Mo. 19.2., 0:20 Uhr Ballett Kenneth Greves Ballettspektakel zum 100. Geburtstag Finnlands setzt sich mit Kultur und Geschichte des Landes auseinander.

Wie eiskalt ist dies Händchen: Mimí in La Bohème

P

uccinis La Bohème hat an der New Yorker Metropolitan Opera eine lange wie glorreiche Vergangenheit. Mehr als 1 200 Mal schon zeigte die MET die Verismo-Oper – öfter als nirgendwo anders in der Welt. Unvergessen etwa sind die Aufführungen mit Renata Scotto und Luciano Pavarotti als

Mimí und Rodolfo mit James Levine am Pult. Nun setzen mit Sonya Yoncheva und Michael Fabiano zwei der ganz großen Sänger unserer Zeit die ruhmreiche New Yorker La BohèmeTradition fort. Franco Zeffirellis Inszenierung ist dabei so aktuell wie 1981 zur Zeit der Premiere – und gehört unter Opernfans zu jenen RegieKlassikern, die man einmal in seinem Leben gesehen haben muss. Im Februar muss man dafür nicht zwingend den Big Apple bereisen, sondern kann sich ganz bequem ein Kino in der Nähe aussuchen. Sa. 24.2., 18:30 Uhr Teilnehmende Kinos: www.metimkino.de

Arte

Nelsons dirigiert DvoŘák

Online: Wayne interessiert’s auf WDR3.de

Ein Dirigent erklärt die Klassik

K So. 25.2., 18:20 Uhr Konzert Kurz vor Andris Nelsons’ Antrittskonzert in Leipzig zeigt Arte einen Konzertmitschnitt vom Mai 2017 mit dem Gewandhausorchester und seinem designierten Kapellmeister.

48 concerti Februar 2018

onnte Maurice Ravel überhaupt richtig Klavierspielen? Woher kommt die ungebrochene Begeisterung für George Gershwin? Hat Claude Debussy wirklich Kinderlieder geschrieben? All das sind Fragen, die Wayne Marshall, Chefdirigent des WDR Funkhausorchesters, in seiner Videoserie „Wayne interessiert’s“ beant-

wortet und mit persönlichen Anekdoten anreichert. Musik von Barock bis Jazz: Manchmal reicht eben ein kleiner, intelligenter Denkanstoß, um plötzlich die vermeintlich sperrige Welt der Klassik zu entschlüsseln. Jeden zweiten Freitag erscheint eine neue Episode auf www.wdr3.de sowie auf www.facebook.com/wdr3

Fotos: Marco Borggreve, Ken Howard/Metropolitan Opera, Christian Schulz/NGF LOOKS, Matthias Baus/KölnMusik

3sat


Kino: Licht von Barbara Albert

Begabungen und ihre Opfer

E

in Film, der im Wien der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts spielt und von einem Wunderkind handelt: Der Gedanke an Mozart liegt da sehr nah. Doch steht nicht jener große Tonsetzer im Vordergrund, den Wien und Salzburg gleichermaßen als Sohn ihrer Stadt kultivieren und verehren, sondern eine 18-jährige Pianistin namens Maria Theresia von Paradis. Drei Jahre nach Mozart geboren, kursierte sehr bald in der Wiener Musikszene die Nachricht vom Wunderkind, genauer gesagt: vom Wunderkind, dem das Augenlicht abhanden kam, denn Maria Theresia erblindete in ihrem vierten Lebensjahr. Die Lebensgeschichte der Pianistin zeichnete die Schriftstellerin Alissa Walser in ihrem 2010 erschienenen Buch Am Anfang war die Musik nach – ein Roman, auf den sich wiederum der deutsch-österreichi-

sche Film Licht stützt, der in diesem Monat in die deutschen Kinos kommt. Regisseurin Barbara Albert zeichnet in ihrem Film das Sittengemälde einer Gesellschaft, das auf Verhinderung und Unterdrückung aufgebaut ist, lässt aber gleichsam als Kontrapunkt die bürgerliche und aristokratische Welt des Wiener Rokoko in voller Farbpracht erblühen, die die blinde Maria Theresia (Maria Dragus) nur erahnen kann. Mit 18 Jahren wird sie von ihren Eltern dem umstrittenen Wunderheiler Franz Anton Mesmer (Devid Striesow) anvertraut, der bemerkenswerte Erfolge in seiner Behandlung erzielt – oder auch nicht: Je besser die Patientin nämlich wieder sehen kann, desto mehr nehmen ihre pianistischen Fähigkeiten ab ... Weitere Informationen und teilnehmende Kinos: www.licht-paradis-film.com

Radio-Tipps WDR 3

Besonderes Zusammentreffen

Fr. 2.2., 20:04 Uhr Live aus der Kölner Philharmonie Zwei langjährige Partner des WDR Sinfonieorchesters treten nun erstmals zu zweit mit dem Klangkörper auf: Marek Janowski steht am Pult, Violinist Frank Peter Zimmermann ist Solist des Abends. SWR 2

Blick auf die Moderne Fr. 9.2., 20:03 Uhr Live aus der Stuttgarter Liederhalle Das SWR Symphonieorchester wagt mit dem Violinisten Gil Shaham einen klangvollen Blick auf die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts von Debussys La Mer bis zu Erich Wolfgang Korngolds Violinkonzert D-Dur. NDR Kultur

Liebe in der OPer Sa. 10.2., 20:00 Uhr Opernkon­ zert Kurz vor dem Valentinstag spürt die Opernsendung jener Kraft nach, ohne die kaum eine Oper bestehen kann: der Liebe. BR-Klassik

Der Klang der Seele Fr. 16.2., 19:05 Uhr Radio­ feature Warum löst Musik eigentlich so starke Empfindungen aus? David Koch sucht nach ­Antworten auf diese ebenso spannende wie schwierige Frage. WDR 3

An die Freude

Ungewöhnliches Wunderkind: Maria Theresia von Paradis (Maria Dragus, rechts im Bild) erblindete in ihrem vierten Lebensjahr

Fr. 23.2., 20:04 Uhr Live aus der Kölner Philharmonie Im dritten Teil seines Beethoven-­ Zyklus lässt das WDR Sinfonieorchester die heitere achte Sinfonie auf die opulente neunte treffen.

Februar 2018 concerti   49


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Diesen Monat neu auf concerti.de/lounge:

Stilvoll ins Konzert Hintergrund Dank unseres Ge­winnspiels können sich einige von unseren Lesern schon bald mit einem Klassikstar zu dessen Konzert chauffieren lassen. Obwohl das LiveErlebnis an sich ganz klar im Vordergrund steht, richten wir unser Augenmerk mal auf ein kleines und doch wichtiges Detail: das Auto, in dem die Fahrt stattfindet. Nämlich den neuen Lexus LS.

Gemeinschaftsklang Reportage Seit 2017 nimmt die Chor­akademie des WDR Rundfunk­ chores im Jahresrhythmus vier Stipendiaten auf, um sie in professionellem Chor­gesang auszubilden. Was lernen die Akademisten dort? Und wie arbeitet eigentlich ein professioneller Chor? Wir haben uns mit dem Akademie- und WDR-Chorleiter Robert Blank über die Nachwuchs­ förderung unterhalten.

Zu Gast bei 1001 Nacht Backstage Musicals dienen zwar eher der Unterhaltung denn der Kunst, aber dank ihres hohen Aufwands ­heben sie den Anspruch an die ­Bühnentechnik auf ein ganz anderes Niveau. Wir durften hinter die Kulissen des Disney-Musicals Aladdin schauen – und haben nicht schlecht gestaunt, auf wie viele Details hier für einen reibungslosen Showablauf geachtet werden muss. 50 concerti Februar 2018

Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Redaktion Jörg Roberts (Chef vom Dienst), Maximilian Theiss (Textchef, MT), Ninja Anderlohr-Hepp (Ressortleitung), Peter Krause (Ressortleitung Oper, PK), Sören Ingwersen (Textredaktion), Verena Kinle (Bildredaktion), Julia Hellmig (JH), Julia Oehlrich, Insa Axmann, Johann Buddecke (JB), Irem Çatı, Hannah Duffek, Nicolas ­Furchert, Nicole Korzonnek (NK) Autoren der aktuellen Ausgaben Frank Armbruster (FA), Christina Bauer, Irene Bazinger, Helge Birkelbach, Jakob Buhre, ­Roland H. Dippel (RD), Andreas ­Falentin (AF), Dorothe Fleege, Robert ­Fraunholzer, Katharina von Glasenapp, ­Katherina Knees, Christian ­Lahneck (CL), Wiebke Matyschok, Martin ­Morgenstern, ­Sabine Näher (SN), Georg Pepl, Teresa Pieschacón Raphael, ­Elisa ­Reznicek, Georg ­Rudiger, ­Burkhard ­Schäfer, Stefan Schickhaus, Christian Schmidt, Eckhard Weber (EW) Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers, Matthias Hirt Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck & Verarbeitung Mayr Miesbach GmbH Anzeigen Felix Husmann (Verlagsleitung) Tel: 040/22 86 886-20 f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Klassikveranstalter, Festivals & Musikindustrie) Tel: 040/22 86 886-16 m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) Tel: 040/22 86 886-32 g.heesen@concerti.de Heidi Meyer (Anzeigen- und Vertriebsassistenz) Tel: 040/22 86 886-18 h.meyer@concerti.de Melanie Berndt (Anzeigendisposition) Tel: 040/22 86 886-27 m.berndt@concerti.de

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Foto: Gewandhausorchester Leipzig / Jens Gerber

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Sachsen ist das beliebteste Reiseziel für Kulturreisen in Deutschland. Die Broschüre „Musiklandschaft Sachsen – Klassik von Weltrang erleben“ möchte Ihnen quasi als Soundtrack zum Lesen einen Eindruck vermitteln, warum das so ist. Mehr noch als in den Bereichen Kunst und Architektur nimmt Sachsen bei der klassischen Musik eine herausragende Rolle ein.


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