concerti Ausgabe Hessen März 2016

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

Mit Regionalteil

Hessen

248 Konzert- UNd Operntermine

Quadro Nuevo Musik aus dem Chaos Martin Grubinger Ein Moment der Schwerelosigkeit

Vilde Frang »Ich war alles, aber garantiert kein Wunderkind«

März 2016


AKTUELLE NEUHEITEN BEI SONY CLASSICAL

SIMONE KERMES LOVE Simone Kermes singt auf dem neuen Album Liebeslieder aus Barock und Renaissance von Komponisten wie Monteverdi, Purcell, Merula oder Dowland, welche die ganze Vielfalt der Liebe spiegeln, von Leidenschaft bis Drama. Mit dem Ensemble La Magnifica Comunità. www.simone-kermes.de

L’ARTE DEL MONDO SPERGER SINFONIEN Mit Klarheit und differenzierter Dynamik entdeckt das Orchester l’arte del mondo unter der Leitung von Werner Ehrhardt drei Sinfonien des Mozart Zeitgenossen und bisher nahezu unbekannten Symphonikers Johannes Matthias Sperger in einer Weltersteinspielung wieder.

JOHN WILLIAMS THE COMPLETE ALBUM COLLECTION Der australische Gitarrist John Williams ist eine Legende. Aus Anlass seines 75. Geburtstags veröffentlicht Sony Classical eine limitierte Edition mit 59 herausragenden Aufnahmen des Meister-Gitarristen. Musik von Bach bis Beatles, von Albeniez bis Rodrigo.

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Editorial

Fotos: Ivo von Renner, privat (2); Titelfoto: Marco Borggreve/Warner Classics

Liebe Leserin, lieber Leser! Eine Vulkaninsel südlich des nördlichen Polarkreises, auf der 330 000 Menschen leben, die sich mit den kargen Lavawüsten und riesigen Gletschern arrangiert haben: In solch einer Umgebung vermuten wir Mitteleuropäer nicht unbedingt einen Quell für klassische Musik. Und doch ist eben dies in Island der Fall, wie concerti-Autorin Annette Zerpner bei ihrer Reise in den Norden entdeckt hat: Jeder Einwohner dort ist irgendwie auch ein Musiker. Solch ausgeprägte Musikbegeisterung ist im Süden Gregor Burgenmeister Europas auf Samos, dem Geburtseiland des PhilosoHerausgeber/Chefredakteur phen Pythagoras, nicht anzutreffen: Hier ringen die Menschen derzeit vor allem mit den Herausforderungen der großen ­Arbeitslosigkeit, der Wirtschaftsflaute und der zahlreichen Flüchtlinge, die tagtäglich auf der Insel landen. Und doch hat dort in diesen Krisenzeiten eine Münchnerin mit griechischen Wurzeln ein Festival initiiert, das allein schon durch seine Spielstätte in einem antiken Amphitheater zumindest für ein paar Stunden die Gedanken in die Weite des nächtlichen Sternenhimmels schweifen lässt, wie mein Kollege Christoph Forsthoff selbst erlebt hat. Doch für großartige Musikeindrücke müssen Sie natürlich nicht in die Ferne reisen, schließlich liegen die vielen guten Konzerte – sei es nun mit der jungen norwegischen Spitzengeigerin Vilde Frang oder den bayerischen Weltmusikern von Quadro Nuevo – und Operetten nur allzu nah: Letztere erfährt nämlich gerade eine Renaissance. Und wo sie all dies erleben, können Sie nicht nur in dieser Ausgabe, sondern tagesaktuell auch auf concerti.de nachlesen. Ihr

KURZ VORGESTELLT

Andreas Falentin ist zwar gebürtiger Hamburger, doch inzwischen sehr gern Rheinländer. In Köln kümmert sich der leidenschaftliche Vogelbeobachter nicht nur um Klassik-CDs, sondern als Dramaturg, Musik- und Theaterkritiker auch um das Bühnenleben.

Christina Bauer fand über manch „Umweg“ zur Musik. So widmet sich die promovierte Psychologin bis heute neben Kultur- auch Gesellschafts- und Gesundheitsthemen. Auf dass die Musik für die Münchnerin weiter eine der schönsten Inspirationsquellen bleibt! März 2016 concerti   3


Inhalt

Konzert

8 Musik aus dem Chaos

Porträt Seit 20 Jahren sind Quadro Nuevo rund um den Erdball auf Klangexpeditionen

10 »Ich war alles, aber

8

Quadro Nuevo … passt in keine Schublade

garantiert kein Wunderkind« Interview Auch wenn Vilde Frang keine Schubladen mag: Die Norwegerin zählt zu den besten Geigerinnen ihrer Generation

Oper

16 Hochkultur trifft Happening

Feuilleton Totgesagte leben länger: Die

Operette feiert eine furiose Renaissance

Regionalseiten

10

Vilde Frang … möchte Grenzen überwinden

An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region

Die Welt der Klassik

24 Auf Pythagoras’ Spuren

Festivalguide Inmitten der Flüchtlings-

26 Sophies Vermächtnis

36

Midori Seiler … liebt Überraschungen

Rubriken 3 Editorial | 6 Kurz & Knapp | 18 Opern-Kritiken 20 Opern-Tipps | 32 CD-Rezensionen 35 Top 20 Klassik-Charts | 40 Multimedia-Tipps 42 Vorschau & Impressum 4  concerti März 2016

Festivalguide In den Herrenhäuser Gärten beschwören die Kunstfestspiele die Musen

28 Wo die Natur den Ton angibt

Reportage Lavafelder, Gletscher,

Geysire und dazwischen gerade einmal 330 000 Menschen – doch die isländische Musikszene brodelt so heiß wie ein Vulkan

36 »Das ist gefürchtet!«

Blind gehört Die Geigerin Midori Seiler

hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass sie erfährt, wer spielt

Fotos: René van der Voorden, Gregor Hohenberg, Marco Borggreve

ströme sucht das Samos Young Artists Festival den Brückenschlag zwischen den Genres und Kulturen


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Weltstars wie die Musiker von U2 lassen ihre Instrumente im sächsischen Vogtland fertigen

Auf zur Wiege der Musik Traditioneller Instrumentenbau im sächsischen Vogtland In der Fachwelt als „Musikwinkel“ bekannt, für Musikbegeisterte immer eine Reise wert: Im vogtländischen Markneukirchen wird seit über 350 Jahren gebaut, was nachher die großen Konzertsäle der Welt zum Beben bringt. In und um die sächsische Musikstadt stellen Instrumentenbauer in rund 100 Betrieben die kunstvollen Klangkörper her und führen damit eine ganz besondere Tradition der Handwerkskunst fort. Streich- und Zupfinstrumente, Holz- und Blechblasinstrumente entstehen hier in mühevoller Handarbeit – die Quelle der Musik liegt im sächsischen Vogtland. Hier spielt die Musik! Das Herzstück der Erlebniswelt Musikinstrumentenbau® bilden drei Erlebniswerkstätten (Geige, Kontrabass und Blechbläser), in denen die Besucher den erfahrenen Instrumentenbauern über die Schulter sehen können. Hier darf nachgefragt und ausprobiert werden, hier wird gezeigt,

wie aufwendig die Herstellung der klingenden Kostbarkeiten tatsächlich ist. Darüber hinaus laden kleine Manufakturen und große Unternehmen des Instrumentenbaus regelmäßig zu Besichtigungen ein. Für alle Geschichtsinteressierten bieten insgesamt fünf Musikinstrumentenmuseen einen spannenden Einblick in das traditionelle Handwerk. Markneukirchen, das ist die Heimat großer Handwerksmeister wie des Geigenbauers Reinhard Bönsch oder des Cellound Kontrabassbauers Björn Stoll. Mit Rohema befindet sich zudem die älteste noch bestehende Taktstockfabrik mitten im sächsischen Vogtland. Ein ganz besonderes Jubiläum wird in diesem Jahr im benachbarten Klingenthal begangen. Hier feiert die Geigenmacherinnung ihr 300-jähriges Bestehen mit zahlreichen Veranstaltungen. Ab dem 14. April wird

es im Klingenthaler Museum eine Sonderausstellung von rund 20 Instrumenten geben, die vor 1850 gefertigt wurden. Schirmherr des Festjahres ist der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich. Mehr interessante Geschichten aus dem Freitstaat Sachsen unter www.so-geht-sächsisch.de d gewinnen

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estour in der Gewinnen Sie eine Tag strumentenbau® Erlebniswelt Musikin sführung Vogtland inkl. Museum vogtländischen und Mittagessen im zwei Personen. Traditionsgasthof für en Sie einfach auf Um teilzunehmen, geh rlosungen und www.concerti.de/ve ere Quizfrage. Wir beantworten Sie uns wünschen viel Glück!


kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

Bach: Ciaconna, Partita d-moll Kein Werk hat in meinem Leben eine größere Rolle Christoph gespielt als diese Ciaccona! Poppen Mit 16 habe ich sie erstmals studiert – und jedes Mal, wenn ich sie spiele oder höre, schenkt sie mir neue Inspiration, Kraft, Trost, Zärtlichkeit, Mut, Erkenntnis und Licht. Und die Vertiefung durch die vom Hilliard-Ensemble zum Klingen gebrachten versteckten Choral-Zeilen hat mir noch eine weitere Dimension eröffnet.

8 688

Ein verstaubter Glasrahmen, darin ein vergilbtes Blatt mit Noten und Notizen: Eigentlich hatte die alte Dame im US-Staat Connecticut den ganzen Krempel von ihrem Dachboden nur loswerden wollen – am Ende war sie um 120 000 Dollar reicher! Denn der Zufallsfund entpuppte sich als eine Seite aus einem Notizbuch Beethovens, der darauf Anmerkungen zu seinem Festspiel König Stephan hinterlassen hat. Freude, schöner ...

Sänger fanden sich auf den Philippinen 2015 auf Initiative des MCGI Church Choir zu einem Gospelchor zusammen – und ersangen sich so den Weltrekord!

... Nichts nützt dem Staat so wie die Musik ... Molière, französischer Dichter und Schauspieler

Zahl der Orchester sinkt immer weiter Als 1992 in den alten und neuen Bundesländern erstmals gemeinsam die Zahl der Berufsorchester erfasst wurde, spielten in den 168 Orchestern noch 12 159 Musiker. Seither nahm deren Zahl um rund 20 Prozent ab. Ein Ende dieses Kulturabbaus ist nicht in Sicht: Schon im Herbst werden es nach der Fusion der beiden SWROrchester nur noch 130 Ensembles sein – und im Osten drohen bereits die nächsten Zusammenlegungen. 6  concerti März 2016

14 000

12 000

10 000

8 000

0 1992  1994  1996  1998  2000  2002  2004  2006  2008  2010  2012  2014  2016

Entwicklung der Planstellen in deutschen Kulturorchestern*

Fotos: Stefanie Albe, gemeinfrei (2), Bill Douthart/Universal Music; *Quelle: Deutsche Orchestervereinigung, Achim Melde/DBT

Eine Ode an die Freude auf den Dachboden


3 Fragen an ... Norbert lammert

Präsident des Deutschen Bundestages: Seit 2005 steht Norbert Lammert an der Spitze des Parlaments

Ob Ihrer Verdienste ums Musikleben sind Sie Ehrenmitglied des Deutschen Musikrates: Wie kam es zu dem Engagement? Ich habe das eigene Musizieren und Musikhören stets als große persönliche Bereicherung erlebt. Deshalb habe ich die in meiner Heimatstadt Bochum entwickelte Initiative „Jedem Kind ein Instrument“ als Modellversuch zunächst im Ruhrgebiet unterstützt und freue mich nun über ihre Verbreitung überall in Deutschland. Sie gründet in der Erkenntnis, dass Musik Kreativität und Fantasie zum Klingen bringt, und sie ermöglicht kulturelle Teilhabe unabhängig vom Geldbeutel.

Sie haben selbst mal überlegt, Musiker zu werden – was hat Sie davon abgehalten? Wer den steinigen Weg zum Berufsmusiker mit einer auch nur halbwegs realistischen Aussicht auf Erfolg antritt, muss nicht nur mit Fleiß, sondern auch mit außergewöhnlichem Talent gesegnet sein. Ich bin zu der ernüchternden, aber unvermeidlichen Einsicht gekommen, dass in meinem Fall Begabung und Können für eine professionelle Tätigkeit als Musiker nicht ausreichen.

Spielen Sie denn noch immer Klavier? Leider finde ich nur selten die Muße, selbst Musik zu machen. Aber gelegentlich setze ich mich ans Klavier oder an eine Orgel – und einer meiner Lieblingskomponisten ist bis heute dann Robert Schumann.

The Metropolitan Opera im Kino 03. Oktober 2015 bis 30. April 2016

Academia Vocalis

22. Juli bis 29. August 2016

OperettenSommer Kufstein 29. Juli bis 14. August 2016

Tiroler Festspiele Erl 07. Juli bis 31. Juli 2016

Passionsspiele Thiersee 12. Juni bis 02. Oktober 2016

www.kufstein.com www.kultur-tirol.at


Porträt

Aus Vier mach’ Fünf: Seit einem Tango-Ausflug nach Buenoes Aires mischt auch Pianist Chris Gall im Ensemble mit

Musik aus dem Chaos

D

as Leben ist oft ein bisschen ein Chaos.“ Mulo Francel lacht: Willkommen im Leben des 48-jährigen Saxofonisten, vor allem aber im (Da-)Sein des Ensembles Quadro Nuevo, das eben dieses Chaos wohlklingend verkörpert. Seit 20 Jahren bereichern diese vier Instrumentalisten nun schon die (Welt-)MusikBranche – kennen indes tun sich die Instrumentalisten aus München und Umgebung noch viel länger. Francel und Bassist D. D. Lowka etwa spielten schon in einer Jugendband zusammen und studierten später gemeinsam in Linz, während Akkordeonist Andreas Hinterseher und Harfenistin Evelyn Huber ihrem Studium in der bayerischen Landeshauptstadt nachgingen. Ursprünglich in 8 concerti März 2016

einer Spontangründung als reines Männerquartett entstanden, hatten die Herren 2008 umdenken müssen, als ihr mittlerweile verstorbener Gitarrist Andreas Wolf tragisch verunglückte: Den lieb gewonnenen Bandkollegen wollten sie nicht einfach schnöde ersetzen. Also luden die Drei die musikalisch außergewöhnlich umtriebige Harfenistin ein, mit der Francel bereits seit Jahren im Duo improvisierte – seither ist Hubers virtuos-temperamentvolles Spiel ein Charakteristikum des Quadro-Nuevo-Sounds. Von Hackbrett bis Akkordeon: Die Vielfalt gibt den Ton an

Wie alle in der Band ist auch die Bayerin Multi-Instrumentalistin, spielt etwa das mittelalterliche Hackbrett Salterio.

Francel wiederum begibt sich neben Saxofonen und Klarinetten bisweilen sogar an Mandoline und Gitarre – sein Lieblingsinstrument? „Das, das ich gerade in der Hand halte.“ Was meistens dann doch das Tenorsaxofon ist. Wobei er keineswegs den Ton angeben, sondern vor allem Impulse geben wolle: Am Ende mischten alle mit, sei die Ensemblestimme eine gemeinsame. In selbige bringt Lowka ein robustes Bassfundament, elegante Soli und eine unerschütterliche gute Laune ein, während Hinterseher, wie Francel, über das Instrument hinaus oft als Arrangeur oder Komponist am Werk ist. Klar, dass solch große Vielfalt von allen Beteiligten auch Kompromisse verlangt – nicht zu-

Foto: Quadro Nuevo

Weltreisende mit mehr als zwei Dutzend Instrumenten: Seit 20 Jahren sind quadro nuevo rund um den Erdball auf Klangexpeditionen. Von Christina Bauer


The Metropolitan Opera letzt in organisatorischer Hinsicht, wenn schon mal ein Familienurlaub verschoben wird, um auf einem Jazzfest in Athen spielen zu können. Doch in diesem Vierer harmoniert eben mehr als nur das Musikalische, Francel nennt es eine „glückliche Konstellation“. Die sich ebenso in der Carnegie Hall wie in Bars zusammenfindet, auf dem Jazzfestival in Montreal wie auf den Plätzen Südeuropas – und natürlich daheim in München wie beim Tango Flash Mob vor dem Hofbräuhaus. Zahreiche Preise pflastern ihren musikalischen Weg

Auf 3 000 Konzerte sind Quadro Nuevo so in ihren zwei Jahrzehnten gekommen – und jedes Mal sind bis zu 30 In­ strumente im Einsatz! Dass da bisweilen mal eines auf der Tourstrecke bleibt, liegt nah: So stand Francel in Bad Homburg schon mal ohne Saxofon auf der Bühne, während in Ulm eines „übrig“ war … Und doch möchte keiner von ihnen die zahlreichen (Welt-)Reisen missen, bieten diese doch eine Fülle inspirierender Begegnungen und Erlebnisse, aus denen das Quartett immer wieder schöpft. „Wir suchen stets interessante Lieder und Melodien, die etwas Magnetisches haben, die wir gern spielen und die auch ein Sprungbrett für Improvisation bieten.“ Das Ergebnis: angejazzte Weltmusikklänge mit bevorzugt südlicher Note, von Valse Musette und Canzone Italiane bis zu Bossa Nova und Tango. Eine Mischung, die ankommt, wie nicht nur ihre zahlreichen TopPlatzierungen in den Jazz- und Weltmusik-Charts belegen,

sondern auch German Jazz Awards in Gold und Platin sowie zwei Echos oder der Europäische Impala Award. Ein bisschen Chaos bringt manchmal eben auch Großes hervor.

Live

Konzert-TIPPs

Quadro Nuevo Mulo Francel (Saxofone, Klarinetten), D.D. Lowka (Kontrabass, Perkussion), Andreas Hinterseher (Akkordeon, Vibrandoneon, Bandoneon), Evelyn Huber (Harfe, Salterio) Ingolstadt Mi. 2.3. Bürgerhaus Diagonal Zwickau Fr. 4.3. Neue Welt Pforzheim Fr. 11.3. ArCuisine Ravensburg So. 13.3. Schwörsaal Oberhaching Mi. 17.3. Bürgersaal Offenburg Do. 7.4. Reithalle Göppingen Sa. 9.4. Altes E-Werk Spiekeroog Fr. 15. & Sa. 16.4. Jazzfestival Coesfeld Mo. 20. & Di. 21.4. Theater Münster Do. 22., Fr. 23. & Sa. 24.4. Con Corazon Wertheim Do. 5.5. Burg Bad Elster Sa. 14.5. König Albert Theater

Manon Lescaut am 5.3. um 19 Uhr

online-Tipp

Tango-Flashmob vor dem Münchner Hofbräuhaus Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/quadronuevo

Madama Butterfly am 2.4. um 19 Uhr Genießen Sie exklusive Live-Übertragungen in HD und mit Surround Sound. Der Vorverkauf läuft! Mehr Infos und Karten unter cinestar.de

CD-Tipp

Tango Quadro Nuevo GLM


Interview

»Ich war alles, garan­tiert aber kein Wunderkind« Plakative Superlative und Schubladen mag vilde frang zwar gar nicht. Und dennoch: Die Norwegerin gehört zweifellos zu den besten Geigerinnen ihrer Generation. Von Christoph Forsthoff

zur Person

M

ag es draußen auch noch kühl sein, Vilde Frang braucht erst einmal frische Luft: Also das Studio-Fenster geöffnet –

10 concerti März 2016

und obwohl die Geigerin nur ein leichtes Oberteil trägt, zeigt sie kein Frösteln und macht auch keine Anstalten, die Fensterflügel wieder zu

schließen. Typisch Norwegerin eben … Zum Einstieg ein Zitat von Ihnen: „Musik stellt permanent

Foto: Marco Borggreve/Warner Classics

1986 in eine musikalische Familie hinein geboren, wurde für Vilde Frang die Instrumentenfrage früh vom Papa geklärt: Da er und die ältere Schwester schon Kontrabass spielten, sollte die Jüngste lieber Violine spielen. Noch während ihres Studiums trat die Geigerin mit Top-Orchestern wie dem London Philharmonic auf, ihre Alben sind preisgekürt. Inzwischen ist die Tanzliebhaberin an der Norwegischen Musikhochschule selbst Professorin.


Fragen, auf die man als Interpret Antworten finden muss“ – finden Sie immer Antworten?

… in der Tat ist das ein gefähr- Ist es Ihnen schon einmal mit licher Denkansatz. Und den- einem Werk so ergangen? noch: Beethovens Violinkon- Mit dem Britten-Konzert habe zert etwa ist für mich ein ich mich diesem Zustand sehr Manche Antworten habe ich wenig wie die Mona Lisa – du nahe gefühlt: Das war und ist noch nicht gefunden, dafür siehst das Lächeln, aber du eine Mission für mich. Ich wird es noch ein paar Jahre begreifst ihr Lächeln nicht habe das Stück nicht mehr nur brauchen, vielleicht auch Jahr- wirklich: Lächelt sie mir zu allein aufgeführt, sondern es zehnte. Doch sobald du eine oder lächelt sie über mich? Ich ist zu einem Teil meiner Selbst Antwort gefunden hast, tut bin noch nicht wirklich so geworden – das ist der Seelensich eine neue Frage auf: Du weit, dass ich das verstehen und Bewusstseinszustand, hast also das Problem nicht könnte – und so ähnlich ist es den ich mir immer wünschen würde (lacht). wirklich gelöst. Vielleicht soll- mit Beethoven.
 ten wir uns daher zu verschieNicht zuletzt ob dieses denen Zeiten unseres Lebens Inwiefern? bestimmte Fragen aufs Neue Während ich noch mit mir und Einswerdens mit der Musik meinem Charakter kämpfe, werden Sie häufig als stellen. steht er über den Dingen. Und „Jahrhunderttalent“ gehandelt – Warum das? da kann es sehr schwierig sein, belasten Sie solche Vorschuss­ Wir verbringen ja unser Leben die Balance zu finden. Es lorbeeren?
 mit diesen Komponisten – und braucht einfach Zeit, um diese Ich denke, dass ich sehr viel so wie sich unsere Beziehung zu finden, denn sie ereignet besser spiele, wenn die Leute nicht so nett zu mir sind (lacht). zu ihnen verändert, so verän- sich in deinem Inneren. dern sich auch die Bedeutung Solch positive Kritiken setzen der Antworten und Fragen. mich nur unter Druck und das »Sind die Leute entfernt mich auch von meiner Als Vierjährige war die Bedeutung eine ganz andere als nun nicht so nett zu mir, eigentlichen Persönlichkeit. mit 29 Jahren oder eines Tages Nein, das ist nicht mein wirkspiele ich besser« mit 50. Für mich ist das eine liches Ich, das dort abgebildet ewige Suche – und trotzdem wird. hoffe ich, dass irgendwann der Wenn Sie aber nun jedes Mal Doch die Menschen verpassen Tag kommen wird, wo ich alle aufs Neue Fragen stellen, auch anderen nun einmal gern Antworten gefunden habe: an wohl bekannte Werke, bestimmte Etiketten … Dann hätte ich als Musikerin finden Sie da wirklich immer neue Antworten? ... um sie dann in eine Schubmeine Erfüllung gefunden.
 Es sollte kein Selbstzweck lade zu stecken – ja, ich weiß Welche Antworten haben Sie sein, eine neue Antwort zu es wohl! Doch die sind so oberdenn noch nicht gefunden? finden, etwas Neues oder flächlich und oft auch falsch: Es gibt Werke, die für mich wie auch Anderes in einem Werk Als ich klein war, haben die eine Bibel sind, denen gegen- zu entdecken: Damit kommt Leute gesagt, ich sei ein Ausüber ich einen gewaltigen Re- man nicht wirklich weit. Bin nahmetalent oder Wunderspekt habe und wo Menschen ich von etwas überzeugt und kind – ich war alles, aber gasagen: Halte dich zum jetzigen habe das Gefühl, in einer Mis- rantiert kein Wunderkind! Zeitpunkt von diesem Stück sion für dieses Musikstück fern, denn du solltest es nicht unterwegs zu sein, für diesen Warum mögen Sie dieses anrühren, bevor du nicht Komponisten und das Werk Label nicht? durch gewisse Krisen gegan- zu brennen: Dann sollte es in Ein Wunderkind ist jemand, gen bist und weißt, was Leben dem Moment keine Fragen der all die großen Violinkoneigentlich bedeutet. mehr geben. Dann bin ich zerte schon früh perfekt ganz Musik – und wenn ich spielt – Menuhin war solch ein Man kann sich das Leben auch das erreiche, so ist das für Wunderkind, und es hat sicher schwer machen … auch viele andere gegeben wie mich der perfekte Moment. März 2016 concerti  11


Interview

Anne-Sophie Mutter, Sarah zu einem Vorspiel eingeladen zu vertrauen, meinen InstinkChang oder Midori. Meine und mir geraten, die Schule zu ten zu folgen und meine eigeKindheit aber war geradezu beenden und nach Deutsch- ne Stimme zu finden: Immer wieder hat sie betont, wie märchenhaft, denn ich bin in land zum Studium zu gehen. wichtig das sei. Bisweilen bin einer sehr friedlichen Umgebung in Norwegen aufgewach- Ein sehr früher Abgang von ich mir ihr auf Tour gewesen, sen und habe eine wunderba- der Schule… und dann hat sie mich in Mure Erziehung genossen. Ich … doch mir ist sehr schnell klar seen geführt wie das Guggenhabe viel gelesen, bin viel in geworden, dass ich mich künf- heim in New York oder in die die Oper und ins Theater ge- tig wirklich voll und ganz der Neue Pinakothek in München: gangen und auch sonst keines- Musik verpflichten wollte. Zu- Sie wollte, dass ich meinen wegs isoliert vom normalen vor hatte ich nie Tonleitern Horizont erweitere und die Leben groß geworden. geübt, ich war sehr faul und Musik auch in einem größeren stur und dachte: Tonleitern Zusammenhang betrachte, in Immerhin standen Sie schon sind langweilig, die brauchst welcher Beziehung etwa Deals Zwölfjährige mit Mariss du ohnehin nicht. Doch von bussy und Fauré zu Claude Jansons auf der Bühne. da an habe ich angefangen, Monet standen. Für mich war Als ich von ihm damals als So- mich intensiv mit all den das damals wie eine große Vilistin für ein Konzert mit den Grundlagen auseinanderzuset- taminspritze. Osloer Philharmonikern enga- zen – für mich und meine giert wurde, haben die Leute Technik sind das entscheiden- Bis heute spielen Sie die Violine von Jean-Baptiste natürlich gesagt: Das ist jetzt de Jahre gewesen. Vuillaume, die Ihnen einst der der Beginn einer WunderkindFreundeskreis der AnneKarriere – doch tatsächlich hat »Meine Geige muss Sophie-Mutter-Stiftung zur es viele Jahre gedauert, bis Verfügung gestellt hat … meine Karriere Realität geworich wie eine Kuh ... ja – inzwischen habe ich das den ist, langsam, aber mit viel behandeln« Instrument gekauft. Diese GeiBedacht. Und ich bin wirklich ge ist wie ein Boomerang, denn dankbar, dass es kein großer sie ist immer wieder zu mir Knall gewesen ist, sondern ich Inwiefern? in Ruhe nach Deutschland ge- Damals habe ich sehr viel ver- zurückgekommen. (lacht) Über hen und studieren konnte und ändert: Ich bin sehr ernsthaft die Jahre habe ich verschiedene Zeit hatte zu reifen: Das war an die Sache herangegangen – Instrumente gespielt: eine das, was ich gebraucht habe. und das hatte sehr viel mit Bergonzi-Violine, für einige Frau Mutter zu tun, denn mich Jahre eine Stradivari, auch eine War das wirklich eine ganz hat ihre Fokussierung, ihre Guadagnini habe ich versucht – Genauigkeit und Disziplin und doch hat es mich immer normale Kindheit? Schließlich waren Sie ja zwei Jahre zuvor ungeheuer beeindruckt, ja wieder zu Jean-Baptiste gezoauch schon mit dem fasziniert. Später hat sie mir gen. Es ist ein sehr lyrisches Norwegischen Rundfunk­ dann geraten, alles etwas ent- Instrument und besitzt zuspannter anzugehen, etwas gleich eine große Persönlichorchester aufgetreten. Mit dem intensiven Üben habe weniger ernsthaft und statt- keit: Es kennt mich sehr gut ich wirklich nicht angefangen, dessen mehr zu genießen und ich kenne dieses Instrubevor ich mit 15 die Schule (lacht) – da war ich schon ment wirklich gut – auch seine beendet hatte. Als Elfjährige überrascht, dass dieser Vor- Grenzen. Manchmal muss ich mit ihm auch kämpfen, es wie hatte ich Anne-Sophie Mutter schlag gerade von ihr kam. eine Kuh behandeln und jeden getroffen und sie wurde für Tag melken, um wirklich alle mich zu einer Art Mentorin: Was war denn das Prägendste, Dimensionen seines KlangkörIch habe ihr Aufnahmen von das Sie von Anne-Sophie pers heraus zu kitzeln. Sie ist mir geschickt und ihr geschrie- Mutter gelernt haben? ben – und als ich 15 wurde, hat Dass sie mich ermutigt hat, wirklich eine sehr interessante sie mich dann nach München meinem eigenen Bauchgefühl Kreatur, meine Geige (lacht). 12  concerti März 2016


Konzert-TIPPs

Berlin So. 28.2., 20:00 Uhr Philharmonie Vilde Frang (Violine), Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Robin Ticciati (Leitung). Korngold: Violinkonzert, Debussy: La Mer u. a. Fulda Fr. 11.3., 20:00 Uhr Schlosstheater Vilde Frang (Violine), hr-Sinfonieorchester, Cristian Macelaru (Ltg). Korngold: Violinkonzert, Haydn: Sinfonie Nr. 102 Frankfurt Sa. 12.3., 19:00 Uhr Alte Oper Programm siehe Fulda Dresden Sa. 11.6., 20:00 Uhr Frauenkirche Vilde Frang (Violine), Dresdner Philharmonie, Santtu-Matias Rouvali (Leitung). Korngold: Violinkonzert, Sibelius: Sinfonie Nr. 1 e-Moll op. 39

ein Ballett von Alexander Ekman Uraufführung 12. März 2016 Vorstellungen 14., 16., 17., 28. März & 4. April 2016

Hamburg Do. 16.6., 20:00 Uhr & So. 19.6., 11:00 Uhr Laeiszhalle Vilde Frang (Violine), NDR Sinfonie­ orchester, Sakari Oramo (Leitung). Britten: Violinkonzert d-Moll op. 15, Elgar: Sinfonie Nr. 1 As-Dur op. 55 u. a. Wismar Fr. 17.6., 19:30 Uhr St.-Georgen-Kirche Eröffnungskonzert der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Vilde Frang (Violine) Preisträgerin in Residence Weitere Konzerte im Rahmen des Festivals in Hasenwinkel, Wittenburg, Rühn, Ulrichshusen, Rostock u. a. Bad Kissingen Fr. 15.7., 20:00 Uhr Regentenbau Kissinger Sommer – Klassikgala. Vilde Frang (Violine), Orchestre National de Lyon, Andris Poga (Leitung). Britten: Violinkonzert, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 u. a. online-Tipp

Beobachten Sie Vilde Frang bei den Studio-Aufnahmen für Britten und Korngold Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/frang CD-Tipp

Britten & Korngold: Violinkonzerte Vilde Frang (Violine), hr-Sinfonieorchester, James Gaffigan (Ltg). Warner Classics

Informationen & Karten T +49 (0) 351 49 11 705 bestellung@semperoper.de semperoper.de

Projektpartner

Sparkassen-Finanzgruppe Sachsen Ostsächsische Sparkasse Dresden Sparkassen-Versicherung Sachsen LBBW Sachsen Bank


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Endlich Ruhe im Saal Der Saal verdunkelt sich, die Spannung steigt, alle Sinne sind geschärft. Plötzlich wird der Mund ganz trocken, im Hals beginnt es zu kratzen und ein Räuspern oder Husten erscheint unausweichlich … und ein leichter Brauseeffekt halten Mund und Rachen zusätzlich geschmeidig.

E

ine äußerst unange­ nehme Situation, die wohl jeder Musiklieb­ haber kennt. Kein Wunder: Die gespannte Vorfreude ebenso wie die geringe Luft­ feuchtigkeit im Saal lassen Mund und Rachen trocken werden. Hat einen der lästige Reiz erst mal gepackt, wird man ihn so schnell nicht los und der Opern­ oder Konzertbesuch gerät zur Qual.

Guter Rat für den nächsten Opern- oder Konzertbesuch Neben dem Opernglas für die bessere Sicht und dem Taschentuch für große Gefühlsausbrüche auch an GeloRevoice® Halstabletten denken – und die große Kunst ganz in Ruhe genießen … So bleiben Mund und Rachen schön geschmeidig Eine ebenso einfache wie effektive Möglichkeit, die lang ersehnte Vorstellung ohne Räusper­ und Husten­Attacken genießen zu können, bieten GeloRevoice® Halstabletten aus der Apotheke: Das einzig­ artige Revoice® Hydro­Depot befeuchtet die Schleimhäute schnell und nachhaltig, aus­ gewählte Mineralstoffe

Was für Musikliebhaber lästig ist, bedeutet für die Darsteller auf der Bühne ein echtes Drama: Hustenreiz, Räusperzwang, Halskratzen und Stimmverlust. Viele Pro­ fis schwören daher bereits seit Langem auf GeloRevoice® Halstabletten – für eine ge­ schmeidige Stim­ me auch unter besonderer Beanspruchung.


Oper

Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor

Foto: Iko Freese/drama-berlin.de

Hemmungslos und bunt: Paul Abrahams Ball im Savoy an der Komischen Oper Berlin

16_Feuilleton Hochkultur trifft Happening Totgesagte leben länger: Vor nicht allzu langer Zeit noch als gestrig-verstaubt abgeschoben, feiert die Operette nun eine furiose Renaissance 18_Kurz besprochen Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen 20_Opern-Tipps Das Beste aus Musik- und Tanztheater – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause März 2016 concerti  15


Feuilleton

Hochkultur trifft Happening Totgesagte leben länger: Vor nicht allzu langer Zeit noch als gestrig-verstaubt abgeschoben, feiert die operette nun eine furiose Renaissance. Von Andreas Falentin

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Foto: Iko Freese/drama-berlin.de

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änzlich verschwunden Vergangenheit. Denn die Ope- Männern an der Spitze: Hochaus den Spielplänen rette ist wieder attraktiv gewor- kultur trifft Happening trifft war die Operette im den, selbst für ein jüngeres, Christopher-Street-Day. Grunde nie. Die lustige Witwe, von Haus aus opernfremdes Der Zigeunerbaron und Die Publikum. „Schuld“ daran ist Spielstätten-Hopping Csárdásfürstin gab es eigent- in erster Linie ein Australier Zeitgleich mit Kosky überlich sogar immer und überall: mit jüdischen Wurzeln: Als nahm in München der ÖsterRegie führte in der Regel der Barrie Kosky nämlich 2012 die reicher Josef E. Köpplinger das verdiente Abendspielleiter, der Komische Oper in Berlin über- Gärtnerplatztheater – und dritte Kapellmeister führte nahm, stellte er die Operette durfte es nicht bespielen. Das den Stab und die Hinterbänk- ins Zentrum seines Spielplans Haus wird renoviert, Köpplinler des Ensembles durften und landete mit seiner Insze- ger hatte und hat die heikle einmal in vorderster Reihe nierung von Paul Abrahams Aufgabe, an verschiedenen singen. Operette, das war vor Ball im Savoy einen geradezu Spielorten in verschiedenen allem ein preiswertes Instru- erdrutschartigen Erfolg. Stadtteilen sein Publikum bei ment der Kundenbindung. Dass er in den Hauptrollen der Stange zu halten. Das geSicher, in Salzburg experimen- Sprechtheaterstar Dagmar lingt ihm, indem er erfolgreich tierte ein Nikolaus Harnon- Manzel, Chansonette Kathari- versucht, aus jeder Auffühcourt auf hohem Niveau mit na Mehrling und Musical-Le- rung ein Fest zu machen – ein Johann Strauss, und in der „Bar gende Helmut Baumann aufbot, für Operette maßgeschneiderjeder Vernunft“ erreichte Im trug sicher dazu bei, die Pro- tes Konzept. Wiener Blut sieWeißen Rößl mit Stars der Ber- duktion zum Stadtgespräch zu delte Köpplinger im schnuckeliner Schauspielszene in kür- machen, doch vor allem war lig-plüschigen Cuvilliés-Theazester Zeit Kult-Status. Doch dieser Ball im Savoy hem- ter an, Offenbachs Salon Pitdie durchschnittliche Operet- mungslos laut und bunt: eine zelberger – von der jungen tenaufführung sah schlicht einzig überbordend fröhliche Magdalena Schnitzler als augenzwinkernde Faschingsfeiund ergreifend verstaubt aus. Party. Was da als werktreuer Umgang „Bei uns ist alles üppig!“, sagt er aufbereitet – in der atmomit diesem sehr speziellen, oft Kosky. Und: „Bei Operette sphärisch eher unterkühlten fröhlich, fast anarchisch über- muss man den Achselschweiß Reithalle. „Diese Revuen hatbordendem, ausgelassen paro- riechen. Es darf auch ruhig ein ten in genialer Verbindung distischem Theatergenre aus- wenig nach Knoblauch stinken. von Entertainment und Kunst gegeben wurde, war in Wirk- Operette ist nicht blank poliert. etwas Völkerverbindendes – lichkeit eine Huldigung an die Sie hat Sex und Erotik.“ Für und das ist bis heute eine piefige Prüderie der Wirt- letzteres verantwortlich ist vor Chance des Theaters, die wir schaftswunderzeit. allem Choreograf Otto Pichler, ohne Wenn und Aber zu erfülder Koskys Inszenierungen len haben“, umreißt KöpplinEin Australier hat der jede Menge lasziver Bewe- ger die Funktion der Operette schönen Leich neues Leben gungsenergie zuführt, gern mit in unserer Zeit, spricht von eingehaucht knapp bekleideten, jungen „Unterhaltung mit Haltung“.


Operetten-Tipps

Augsburg Sa. 27.2., 19:30 Uhr (Premiere) Theater Kálmán: Die Csárdásfürstin. Domonkos Héja (Leitung), Otto Pichler (Regie) Weitere Termine: 10., 12., 20., 24. & 29.3., 3., 10. & 22.4., 11. & 29.5. Münster Sa. 27.2., 19:30 Uhr (Premiere) Theater Lincke: Frau Luna. Stefan Veselka (Leitung), Holger Seitz (Regie) Weitere Termine: 2., 4., 12. & 24.3., 3., 15., 19. & 24.4., 3., 8., 28.& 31.5., 8.6.

Kolossal erfolgreicher Kitsch mit den Geschwistern Pfister an der Komischen Oper Berlin: Nico Dostals Revueoperette Clivia

Sozialkritische Aspekte und ironische Brüche

tinnen vor, wie herrlich Operette klingen kann – wenn frau sie singen kann.

Wer in die aktuellen Spielpläne schaut, sieht, wie sehr beider Beispiel Schule gemacht Mutige Komponisten gesucht hat. Da gibt es neue Regiespe- Abrahams Blume von Hawaii zialisten fürs Unterhaltungs- in Pforzheim, Zellers Obertheater wie Bernd Mottl, der steiger in Annaberg, Lehárs demnächst Dostals Clivia in Schön ist die Welt in Ulm, Osnabrück inszenieren wird. Linckes Frau Luna in Münster Oder Roland Hüwe, dessen und Mönchengladbach: AlLand des Lächelns in Hagen lein die März-Premieren bieein gutes Beispiel ist für den ten 2016 eine Operetten-Vielneuen Operetten-Stil an klei- falt, wie es sie viele Jahre neren Häusern: Hüwe nimmt nicht mehr gab und die Lust Lehárs Fast-Oper ernst, ent- macht, dem oft gescholtenen schlackt sie optisch – durch- Genre neu zu begegnen. Was aus sinnlich – und erzählt die allein fehlt, ist Neues. „Ganz Geschichte sehr klar. Zusätz- toll wäre natürlich eine Opelich modelliert er kleine sozi- rettenuraufführung: Doch alkritische Aspekte und iro- welcher zeitgenössische Komnische Brüche, die der Nost- ponist kann das heute noch algielust des Publikums viel- – und traut sich?“, fragt Barrie leicht noch ein wenig zu be- Kosky. Vielleicht findet sich hutsam den Spiegel vorhalten, ein solcher ja eher im Dschunaber immerhin dazu führen, gel der U-Musik, nicht zuletzt, dass diese kaum spektakuläre um die Operette nachhaltig Chinoiserie deutlich heutiger in der Musiklandschaft des wirkt als etwa Turandot oder 21. Jahrhunderts verankern zu Madama Butterfly. Zudem können. Stoff genug gäbe unführen die beiden Protagonis- sere Zeit zweifellos her.

Ulm Sa. 5.3., 19:30 Uhr (Premiere) Podium Lehár: Schön ist die Welt. Alwina Meissner (Klavier), Benjamin Künzel (Regie) Weitere Termine: 10. & 19.3., 1., 8., 13., 24. & 30.4., 21.5., 3., 9. & 25.6. Mönchengladbach Sa. 12.3., 19:30 Uhr (Premiere) Theater Lincke: Frau Luna. Alexander Steinitz (Leitung), Ansgar Weigner (Regie) Weitere Termine: 24.3., 1., 6., 8., 22. & 24.4., 17. & 21.5. Annaberg-Buchholz So. 13.3., 19:00 Uhr (Premiere) Eduard-von-Winterstein-Theater Zeller: Der Obersteiger. Dieter Klug (Leitung), Ingolf Huhn (Regie) Weitere Termine: 16., 20. & 26.3., 15.4., 1. & 7.5. Pforzheim Sa. 19.3., 19:30 Uhr (Premiere) Theater Abraham: Die Blume von Hawaii. Tobias Leppert (Ltg.), Jean Renshaw (Regie) Weitere Termine: 23.3., 10., 14. & 17.4., 14., 16., 28. & 30.6., 15.7. Hagen Sa. 26.3., 19:30 Uhr Theater Lehár: Das Land des Lächelns. Mihhail Gerts (Leitung), Roland Hüve (Regie) Weitere Termine: 3.4. & 21.5. München Sa. 2.4., 19:30 Uhr Prinzregententheater Millöcker: Der Bettelstudent. Michael Brandstätter (Leitung), Emmy Werner (Regie) Weitere Termine: 3.4. & 4.4. Berlin Fr. 22.4., 19:30 Uhr Komische Oper Dostal: Clivia. Kai Tietje (Leitung), Stefan Huber (Regie) Weitere Termine: 24. & 30.4., 5., 15. & 23.5., 5.6. Osnabrück Sa. 30.4., 19:30 Uhr (Premiere) Theater am Domhof Dostal: Clivia. Daniel Inbal (Ltg.), Bernd Mottl (Regie) Weitere Termine: 6., 10., 14., 17. & 27.5., 2., 5., 8., 16., 19. & 22.6. März 2016 concerti  17


Kurz Besprochen

Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper

münchen 31.1.2016

Berlin 31.1.2016

Uraufführung Nord: Stille Wasser sind seicht

Uraufführung Süd: Im Isolationsraum der Kälte

Die Wiedergeburt des poetischen Realismus

Hosokawa: Stilles Meer Staatsoper Hamburg. Kent Nagano (Leitung), Oriza Hirata (Regie), Susanne Elmark, Mihoko Fujimura, Bejun Mehta

Srnka: South Pole Bayerische Staatsoper. Kirill Petrenko (Leitung), Hans Neuenfels (Regie), Rolando Villazón, Thomas Hampson Weiterer Termin: 5.7.

Tschaikowsky: Jewgeni Onegin Komische Oper Berlin. Henrik Nánási (Leitung), Barrie Kosky (Inszenierung), Günter Papendell, Asmik Gregorian. Weitere Termine: 3. & 12.3., 6.6.

Oper GMD Kent Nagano bekennt sich zur Zukunft des Musiktheaters mit einem zeitgenössischen Stoff: der Erdbeben-, Tsunami- und Reaktorkatastrophe von Fukushima, hier verquirlt mit uralter japanischer Mythensuppe. Sein delikater Feinsinn und ruhiges Leuchtenlassen, seine gleichermaßen analytische wie einfühlende Haltung machen viele Momente der Partitur des aktuell bedeutendsten japanischen Neutöners Toshio Hosokawa zum Ereignis. Das musikalische Selbstverständnis des Komponisten ist durch das buddhistische Weltbild des ewigen Kreislaufs bestimmt, der Japaner schreibt ein meist stilles, nachsinnendes Requiem des Trostes. Das Libretto aber strotzt vor hilflosen Dialogen, schwankt zwischen dokumentarischem Realitätsbezug, Betroffenheitskitsch und pseudoreligiösen Weisheiten. (PK)

oper Das Wettrennen um die Eroberung des Südpols war eines der aufregendsten Matches des 20. Jahrhunderts: Robert Scott gegen Roald Amundsen, England gegen Norwegen. Insofern bezeichnet Komponist Miroslav Srnka South Pole auch als Doppeloper: Die jeweiligen Etappen der Teams werden synchron dargestellt. Streckenweise wirkt das Werk wie eine historische, raffiniert erzählte Dokumentation der Ereignisse, untermalt mit sterilen, will heißen: eiskalten Klangfarben. Srnka bemüht dafür einen Klangkörper vom Ausmaß eines Strauss-Orchesters, lotet mit Instrumenten wie Schmirgelpapier und Sprungfedern die Möglichkeiten aus, antarktische Kälte zu vertonen – wie geschaffen für den peniblen Partiturexegeten Petrenko. Eine tiefgründige Fantasie über Einsamkeit und Isolation. (HW)

oper Junge Sänger, die junge Menschen spielen, die an der Liebe scheitern: Barrie Kosky gelingt ein Geniestück ohne Zeigefinger, ohne Desavouierung der Figuren. Es ist ein selten gewordener poetischer Realismus, mit dem Kosky und die fantastische Bühnenbildnerin Rebecca Ringst hier ihren Tschaikowsky aus dem Geiste eines Tschechow oder Tolstoi zu lesen verstehen. Diese wilde Wiese gleicht einem Zaubergarten, in dem die junge Liebe wächst. Eine Bildsetzung von geradezu filmischer Direktheit, die über sensibel die Tageszeiten nachzeichnende Lichtstimmungen immer wieder weite Sehnsuchtsräume öffnet. In ihnen kommen kleine Gesten zu großer Wirkung – Gesten und Regungen der Solisten wie jene des Chores, den Kosky in meisterlicher Individualisierung zu aktivieren versteht. (PK)

18 concerti März 2016

Fotos: Arno Declair, Winfried Hösl, Iko Freese/drama-berlin.de

Hamburg 24.1.2016


02.04.–30.04.16 internationales musikfestival

IERN W I R F E U R T S TA G ! B 20. GE

Avi Avital I Rebekka Bakken I Lisa Batiashvili I Uri Caine I Gautier Capuçon Deutsche Kammerphil harmonie Bremen I Fauré Quartett I Johannes Fischer David Fray I Sol Gabetta I Gallicantus I Martin Grubinger I Marc-André Hamelin Thomas Hampson I Håkan Hardenberger I Paavo Järvi I Ewa Kupiec I Igor Levit Sabine Meyer I Gabriela Montero I Daniel Müller-Schott I Alina Pogostkina Thomas Quasthoff I Fazıl Say I Andreas Scholl I Herbert Schuch I Andreas Staier Swedish Chamber Orchestra I Tonhalle-Orchester Zürich I Klaus Florian Vogt Arcadi Volodos I Jörg Widmann I Tianwa Yang I u. v. m. Bestellen Sie kostenlos unser Programm unter Tel 06221 - 584 00 12 oder www.heidelberger-fruehling.de Gründungspartner:


OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

Magdeburg FR. 18.3.2016

Die zwei Frauen des Stammvaters der Juden Oper Sidney Corbett stammt

Corbett: Die Andere (UA) Theater Magdeburg. Michael Wendeberg (Leitung), Ulrich Schulz (Regie) Weitere Termine: 27.3., 7.4., 14.5.

Schreibt eine neue Oper: Ligeti-Schüler Sidney Corbett 20 concerti März 2016

Im Dunkeln ist gut Lieben: Bühnenmodell für Tristan und Isolde Baden-baden SA. 19.3.2016

Opus metaphysicum Oper Sir Simon Rattle musiziert Wagners

Liebesrasen mit den Berliner Philharmonikern

A

lle Jahrzehnte wieder haben sich die Berliner Philharmoniker mit Richard Wagners Opus metaphysicum auseinandergesetzt: Tristan und Isolde liegt in legendären Platteneinspielungen vor: natürlich geleitet von den einstigen Chefs Wilhelm Furtwängler und Herbert von Karajan, aber mit Daniel Barenboim auch von einem der einstigen Top-Kandidaten für die anstehende Rattle-Nachfolge. Jetzt will es auch der aktuelle NochChef wissen, wie man den rasenden Eros angemessen ausmusiziert und bringt die größte jemals veroperte Liebesge-

schichte in einer spektakulären Neuinszenierung heraus, die nach der Premiere in BadenBaden international auf Hochzeitsreise geht: Die New Yorker Metropolitan Opera, das polnische Teatr Wielki und das China National Center for the Performing Arts sind Koproduktionspartner. Regie führt mit Mariusz Trelin´ski ein Mann, der vom Film kommt, für überraschende Räume und starke Bilder steht. Wagner: Tristan und Isolde Festspielhaus Baden-Baden. Simon Rattle (Leitung), Mariusz Treliński (Regie), Eva-Maria Westbroek, Stuart Skelton. 22., 25. & 28.3.

Fotos: Manfred Rinderspacher, Boris Kudlička, Jan Windszus Photography, Markus Tedeskino

aus Chicago und lebt in Berlin, er spielt E-Gitarre und ist klassischer Komponist, studierte bei György Ligeti in Hamburg und promovierte an der Yale University über Edgar Varèse. Rhythmische Überlagerungen von Zeitstrukturen und die Liebe zum gesungenen Wort bestimmen seine Arbeit, religiöse Themen faszinieren den Sohn einer jüdischen Mutter und eines katholischen Vaters. Corbetts neueste Oper ist dem zwischen den zwei Müttern seiner Kinder stehenden Stammvater der Juden und der Muslime gewidmet: Abraham und der Kampf seiner Kinder um die Macht.


Köln SA. 5.3.2016

Weitere Tipps

Die Oper aller Opern Oper Die französische Regisseurin Emmanuelle

Bastet debütiert in Köln mit Mozarts Meisterwerk

E

r liebt, verletzt und vergisst, stürmt weiter zum nächsten Abenteuer – der ewige Verführer Don Giovanni. Immer wieder muss man Mozarts Oper aller Opern neu inszenieren: Doch kann man dem Mythos dieses Mannes auf die Schliche kommen? Diesen Getriebenen verstehen, der sich jedem Zugriff seiner Gegner so gewandt zu entziehen scheint, wie er sich einer eindeutigen Interpretation seines Charakters verschließt? Womöglich schafft es ja eine Frau, den

Frauen- und Antihelden in seinem Innersten zu verstehen. Denn in der Kölner Premiere führt die Französin Emmanuelle Bastet Regie. Nach ihrem Kunst- und Literaturstudium assistierte sie zunächst Robert Carsen und studierte seine Koproduktionen ein. In ihrer Heimat sorgten ihre feinfühligen Arbeiten für Aufsehen. Mozart: Don Giovanni Oper Köln. François-Xavier Roth (Leitung), Emmanuelle Bastet (Regie) Weitere Termine: 8., 12., 16., 18., 20., 26. & 29.3., 2., 6., 8. & 15.4.

BREMERHAVEN

WOZZECK

Sa. 5.3., 19:30 Uhr Stadttheater Büchners Woyzeck inspirierte nicht nur Alban Berg, die musi­ kalische Tragödie von Mandred Gurlitt entstand fast zeitgleich MÜNCHEN

UN BALLO IN MASCHERA

So. 6.3., 19:00 Uhr Bayerische Staatsoper Jungregisseur Johannes Erath inszeniert Verdi, Zubin Mehta dirigiert die Traumbesetzung aus Anja Harteros, Piotr Beczala und George Petean NÜRNBERG

AUS EINEM TOTENHAUS Berlin SO. 20.3.2016

Rückkehr des Blutsaugers Oper Jungregisseur Antú Romero Nunes entdeckt

Marschners Schauerromantik neu

S

eine Beschäftigung mit der Gattung Oper begann am Hamburger Thalia Theater. Gemeinsam mit Schauspielern näherte sich Antú Romero Nunes in Don Juan. Letzte Party dort Mozarts Don Giovanni. An der Komischen Oper Berlin stehen nun natürlich echte Sänger auf der Bühne. Heinrich Marschners Paradebeispiel der deutschen Schauerromantik, das an Carl Maria von Webers Der Freischütz anknüpft, dient Marschner: Der Vampyr Komische Oper Berlin. Antony Hermus (Leitung), Antú Romero Nunes (Regie) Weitere Termine: 26.3., 3., 17. & 23.4.

dem jungen Regisseur als freier Ausgangspunkt für eine fesselnde Reise durch das schaurige Reich des bleichen blutsaugenden Frauenbetörers: Nunes will die Lust am Nervenkitzel des Schauderns befriedigen.

Sa. 12.3., 19:30 Uhr Staatstheater GMD Marcus Bosch dirigiert die Janáček-Inszenierung des katalanischen Skandalregisseurs Calixto Bieito CHEMNITZ

DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG Sa. 19.3., 16:00 Uhr Opernhaus Franz Hawlata singt Sachs, Roman Trekel Gegenspieler Beckmesser, GMD Frank Beermann dirigiert, Michael Heinicke inszeniert Wagner Osnabrück

LOHENGRIN Sa. 19.3., 17:00 Uhr Theater Yona Kim, die südkoreanische Autorin und Regisseurin mit Faible fürs Zeitgenössische, wagt Wagner

Zunge oder Zahn? Der Vampyr zieht alle Register seiner Kunst

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Die Rezension zum Tipp: Über alle Premieren mit diesem Zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper März 2016 concerti   21


SIK: U M R O T N E MENSCH - M ON ZUM 100. GEBURTSTAG V YEHUDI MENUHIN

linkonzert Mit Mendelssohns Vio elkonzert pp Do is in d-moll, Vivald en von erk sw ag in a-moll & Auftr ich, Re , tsu mi ke Menuhin an Ta Henze u. a.

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A. Avital Mandoli ne C. Reiss Sopran

Kammerorches ter Basel Mitglieder des Deutschen Kammerorches ters Berlin


Hessen Das Musikleben in Hessen im März

2 Martin Grubinger

6 Sandrine Piau

7 Ian Bostridge

9 Martha Argerich

Fotos: Olaf Malzahn SHMF, Sandrine Expilly, Ben Ealovega/EMI Classics, Adriano Heitmann EMI Classics

Athlet am Schlagzeug

Tenor im Bach-Fieber

Stern am Sopran-Himmel

Hasardeurin am Piano

2_Interview Ein Moment der Schwerelosigkeit Warum der Schlagzeuger Martin Grubinger

bewusst bis an seine Grenzen und darüber hinaus geht – und immer noch gerne ein Landei ist 6_Regionale Tipps So klingt Hessen! Die wichtigsten Termine im März, ausgewählt von der concerti-Redaktion 10_ Klassikprogramm concerti 03.16 Hessen 1


Interview

Ein Moment der Schwerelosigkeit Warum der Schlagzeuger Martin Grubinger bewusst bis an seine Grenzen und darüber hinaus geht – und immer noch gerne ein Landei ist. Von Friederike Holm

Was passiert da beim Spielen, dass Sie darüber die Zeit vergessen?

Das ist ein Flow-Effekt. Man taucht so ein, dass man nichts mehr um sich herum wahrnimmt – außer der Musik, dem Instrument. Das ist so ein besonderer Moment der Schwerelosigkeit. Man spürt dann keine Anstrengungen mehr oder technische Schwierigkeiten. 2 Hessen concerti 03.16

Ein Blick zurück: Wie ist denn das »Ösi-Landei«, wie Sie sich selbst mal genannt haben, überhaupt zum Schlagzeug gekommen?

Bei mir lag das in der Familie, mein Vater ist auch Schlagzeuger. Die meisten Schlagzeuger haben ja auf Kochtöpfen angefangen, bei mir war das Instrumentarium schon da – und das hat mich schon mit drei Jahren fasziniert. Bei uns war immer Musik im Hause, von früh bis spät. Die BrucknerSinfonie zum Zähneputzen, Mozart zum Mittag.

»Ich habe monate­lang geübt wie ein Verrückter« Gab es da Erwartungen von Ihren Eltern an Sie, auch Musiker zu werden?

Erwartungen in dem Sinne, dass sie Druck ausgeübt hätten, waren das nicht. Aber mein Vater hat schon gesagt: Wenn, dann machen wir das mit einer Regelmäßigkeit, man könnte auch sagen: Disziplin. Ich denke, jeder Musiker, der behaup-

tet, er hätte immer nur aus Lust und Laune geübt, sagt nicht ganz die Wahrheit. Disziplin hieß für mich: halbe Stunde Schlagzeug spielen, halbe Stunde Fußball, halbe Stunde Zeit auf dem Bauernhof und wieder halbe Stunde Schlagzeug. Und mein Vater hat erwartet, dass ich mit Konzentration und mit einem Ziel übe. Ich finde das richtig. Ich halte nichts davon zu sagen: Wir lassen einfach alles nur passieren. Da braucht es schon früh eine gewisse Ernsthaftigkeit. Und wann kam die Entscheidung: Ich werde Schlagzeuger?

Schwer zu sagen. Ich wollte am Anfang eigentlich Drummer in einer Band werden, das fand ich cool. Und dann habe ich im Jungendorchester Bruckner an der Pauke gespielt. Ich glaube, so zwischen 10 und 14 habe ich gemerkt, dass ich in diese Richtung gehen will. Mein Ziel war dann, Orchestermusiker zu werden – Schlagzeug-Solisten gab es ja keine. Und dann sind wir da so reingerutscht. Wieso wir?

Naja, Schlagzeug spielen ist nie nur die Tat eines einzelnen.

Foto: Olaf Malzahn/SHMF

M

artin Grubinger hat etwas geschafft, was sonst kaum jemand von sich behaupten kann: Er ist der einzig weltweit bekannte Solist auf seinem Instrument. Nicht nur der einzige, sondern auch der erste – und hat das Schlagzeug als Solo­instrument im Konzertsaal etabliert. Entsprechend voll ist sein Kalender. Es ist nicht leicht, einen Termin mit ihm zu bekommen – einen, den er auch einhält: Unser Interview startet mit etwas Verspätung, da der umtriebige Musiker beim Üben die Zeit aus den Augen verlor. Aber im Gespräch zeigt sich schnell: Er ist nicht nur unglaublich ehrgeizig, sondern bei allem Erfolg auch ganz bodenständig geblieben.


zur person

Der Heimat verbunden: Martin Grubinger wurde 1983 in Salzburg geboren und lebt heute mit seiner Frau, der Pianistin Ferzan Önder, bei Neukirchen in Oberösterreich. Er gilt als einer der besten Marimbaphon-Spieler und ist weltweit als SchlagzeugSolist gefragt. Bekannt ist er für seine mehrstündigen »Marathon«-Konzerte sowie zahlreiche Uraufführungen von Auftragskom­ positionen.

Man braucht immer logistische Unterstützung: Instrumente kaufen, transportieren und vieles mehr. Und mein Vater hat mir auch bei der Literatur geholfen – es gab ja praktisch keine. Es braucht jemanden, der sagt: Wir müssen ein Stück in Auftrag geben. Solche Ideen hat man natürlich nicht als 12oder 13-Jähriger. Insofern hätte ich das alles ohne die Unterstützung meiner Eltern nie machen können. Auch wenn Ihre Eltern Sie bestärkt haben – hat es auch Zweifel gegeben?

Ja, viele. Mit 15 habe ich an einem Wettbewerb teilgenommen und zwar gemerkt: Vielleicht kann ich tatsächlich eine Karriere als Solist machen. Aber dann bekam ich keine Auftritte. Die Veranstalter sagten: Schlagzeug? Dafür gibt es kein Publikum, kein Reper-

toire, keine bekannten Komponisten, die sich gut auf einem Programm machen. Ich habe monatelang geübt wie ein Verrückter, aber hatte keine Konzerte. Da hatte ich große Zweifel, ob das wirklich funktionieren wird: Schlagzeug-Solist zu werden. Und warum sind Sie am Ball geblieben?

Da gab es schon ein paar Strohhalme (lacht). Zum Beispiel eine Einladung in den Musikverein Wien, wo ich in einem neuen Saal vor 25 Leuten gespielt habe – der Großteil waren meine Verwandten. Oder auch mal Amateurorchester, die mich eingeladen haben. Sie erwähnten schon den Bauernhof, auf dem Sie aufgewachsen sind. Inwiefern prägt Sie Ihre ländliche Heimat noch?

Sehr stark. Ich habe früher gedacht, ich will auch mal in einer pulsierenden Großstadt wohnen, aber ich habe festgestellt, dass ich nur auf dem Land leben kann. Ich brauche einfach diesen Fokus auf die Arbeit. Und ich brauche die Natur zum Sporteln. Morgens aufstehen, auf die Berge gucken, frische Luft, Kühe auf der Weide – ja, ich bin wirklich Landei aus Überzeugung. Nun bringt der Beruf aber ja mit sich, ständig in Großstädten zu sein. Wie gehen Sie damit um?

Das ist gar nicht so leicht für mich. Der Lärm in der Stadt – und ich bin ja als Schlagzeuger eigentlich Lautstärke gewohnt – das setzt mich richtig unter Stress. Ich nehme immer den ersten Flieger um sechs Uhr früh zurück. Es gibt ja Künstler, die lieber mal ausschlafen und concerti 03.16 Hessen 3


Regionale Spitzmarke Interview

schon so, dass meine Mutter eigentlich gegen dieses Projekt ist. Und ihre Stimme hat ein großes Gewicht: Sie ist die Planerin, sie hat alle Konzerte im Überblick – ohne sie ginge gar nichts. Aber in diesem Punkt muss ich ihr widersprechen. (lacht) Marathon-Konzerte, Grenz­ erfahrungen – Sie verlangen sich viel ab. Und trotzdem wirken Sie bei alldem so gelassen.

dann nach Hause fahren – ich möchte so schnell wie möglich wieder daheim sein.

Ich liebe die Grenzerfahrung: das Maximum aus sich herauszuholen. Es gibt nichts Schöneres, als nach einer 15-Stunden-Probe ins Bett zu fallen. Und: Schlagzeug spielen ist meine beste Möglichkeit, mich emotional auszudrücken. Und dabei will ich immer herausfinden: Was steckt in mir und im Instrument?

thon“-Konzerte geht, bei denen ich sechs Schlagzeugkonzerte an einem Abend spiele. Bis jetzt war ich danach immer wochenlang krank. Ich bereite mich auf diese Konzerte mit einem besonderen Trainingsprogramm von einem Sportmediziner vor, sonst schafft man das nicht. Meine Mutter fragt mich immer: Warum tust Du Dir das an? Ich kann nicht anders, das ist wie eine Droge: Das ist so ein tolles Erlebnis, wenn man einem Publikum an einem Abend eine solche Bandbreite an Repertoire aus den unterschiedlichsten Kontexten vorstellen kann.

Auch um sich das selbst zu beweisen?

Drei Werke an einem Abend würden es ja auch tun …

Wenn unterwegs zu sein und der Aufenthalt in Städten Ihnen eigentlich so wenig entspricht – warum machen Sie das alles?

Ja, da bin ich ganz ehrlich. … aber ich brauche die sechs. (lacht) Zu beweisen, dass Din- Vielleicht auch für eine innere ge, die unmöglich schienen, Bestätigung, dass ich es mit 31 doch möglich sind. immer noch so gut kann wie mit 24 …

Apropos Grenzerfahrung: Hat Ihre Familie manchmal Angst um Sie?

Was ja keine so große Altersspanne ist …

Ja, meine Frau und meine Mutter – wenn es um die „Mara­

Naja, bei einem Schlagzeuger tickt auch die Uhr … Aber es ist

4 Hessen concerti 03.16

Das war nicht immer so. Ich war lange auch sehr verbissen. Aber das hat sich verändert – durch meine Familie, meinen Sohn bin ich gelassener geworden. Und es haben sich schon viele Träume erfüllt – wenn ich zum Beispiel an die Komponisten, Orchester und Dirigenten denke, mit denen ich zusammenarbeite. Daher habe ich irgendwann erkannt: Es gibt wohl keinen Grund, hektisch zu sein. Aber meine Disziplin ist die gleiche geblieben.

»Bei einem Schlagzeuger tickt auch die Uhr« Bei allen erfüllten Träumen: Sind dabei andere Aspekte in Ihrem Leben zu kurz ge­ kommen?

Ja, natürlich wünsche ich mir, mehr Zeit für meinen Sohn zu haben. Ich war nicht dabei, als er das erste Mal gelaufen ist oder die ersten Worte gesagt hat. Überhaupt soziale Kontakte: Auch Freundschaften kommen oft zu kurz. Das sind eben nicht viele Freunde, die Verständnis haben für das, was ich mache.

Foto: Felix Broede

Trotz straffen Pensums: Martin Grubinger ruht in sich


Aber offensichtlich überwiegt das Positive.

Auf jeden Fall: Ich lebe meinen Traum! Ich wundere mich selber manchmal. Das hat sich schon alles sehr glücklich gefügt. Und was ist noch unerfüllt geblieben?

Es gibt ein paar Komponisten, die ich schon seit Jahren umgarne und hoffe, dass sie etwas für mich schreiben werden, Esa-Pekka Salonen zum Beispiel. Und ich würde mir wünschen, dass es insgesamt noch viel mehr Schlagzeug-Solisten gibt. Als Konzertbesucher haben Sie in der Regel ja gar keinen Vergleich zwischen verschiedenen Interpretationen. Es wäre großartig, wenn es in einer Saison nicht nur einen Schlagzeuger so als Exoten im Programm gäbe. Und wenn noch mehr junge Leute Schlagzeug spielen lernen und so auch mehr Jugendliche für zeitgenössische Musik begeistert würden. Konzert-TIPPs

Frankfurt Sa. 12.3., 23:00 Uhr Alte Oper Martin Grubinger (Schlagzeug), hr-­Sinfonieorchester, Christian Macelaru (Leitung). Dun: The Tears of Nature – Percussion-Konzert & Smolka: Observing the Clouds

So. 13.3., 18:00 Uhr Hessischer Rundfunk (Sendesaal) Martin Grubinger (Schlagzeug), Blechbläser und Schlagzeuger des hr-Sinfonieorchester & der hr-Bigband. Werke von Camilo, Abe, Jobim, Xenakis & Zawinul Do. 17.3., 19:00 Uhr & Fr. 18.3., 20:00 Uhr Alte Oper Martin Grubinger (Schlagzeug), hr-Sinfonieorchester, Vasily Petrenko (Leitung). Eötvös: Speaking Drums u. a. online-Tipp

Martin Grubinger spielt „Speaking Drums“ von Peter Eötvös Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/grubinger CD-Tipps

Cerha: Schlagzeugkonzert & Impulse für Orchester Martin Grubinger (Schlagwerk), Wiener Philharmoniker, Peter Eötvös, Pierre Boulez (Leitung). Kairos

Drums ’n’ Chant Martin Grubinger (Schlagwerk), Mönche der Abtei Münsterschwarzach. Deutsche Grammophon


So Klingt … Hessen. Die wichtigsten Termine im März, ausgewählt von der concerti-Redaktion

Im bleichen Mondlicht der Romantik Frankfurt Sandrine Piau zeigt eine

überraschende Seite ihrer glasklaren Stimme

W

er den Sopran von Sandrine Piau hört denkt sogleich: Völlig klar, dass diese Französin eigentlich Harfenistin werden wollte und auch auf dem besten Weg dahin war. So hell ist ihr Klang, so leicht führt sie ihre Stimme – eben ein Harfenso­pran. Doch Fehlanzeige: „Musik musste für mich möglichst kompliziert, komplex und perkussiv sein“, sagt die Sängerin im Rückblick auf

6 Hessen concerti 03.16

ihre Harfen-Jahre am Pariser Konservatorium. Ihre Heimat sei die Musik von Berg, Schönberg und Bartók gewesen – kaum zu glauben ... Sopran-Stern am Himmel der Alten Musik

Dann aber begegnete sie William Christie, der sie zum Gesang bekehrte und zur Alten Musik. Bei Christie sang sie im Chor von Les Arts Florissants, bei Herreweghe kurz in der La

Chapelle Royal – doch der fand ihren Sopran nicht klar genug für Bach. Was überrascht, ist die Frau – die nicht nur mit ihrer markanten Kurzhaarfrisur ein bisschen an Audrey Tautou erinnert – doch mittlerweile einer der reinsten Sopran-Sterne am Himmel der Alten Musik. Wenn sie will, kann sie auf jeden Druck und jedes Vibrato verzichten, ohne dass der Ton auch nur einmal kalt, schneidend oder gar unsauber werden würde. Stefan Schickhaus Di. 1.3., 20:00 Uhr Oper Frankfurt Sandrine Piau (Sopran), Susan Manoff (Klavier). Lieder von Fauré, Wolf, Chausson, R. Strauss, Poulenc & Britten

Fotos: Sandrine Expilly, Sim Canetty-Clarke, Anna Ardelius

Hätte sich fast der Harfe zugewandt: Als Kind hatte die Harfe spielende Katze in Disneys Aristocats Sandrine Piau nämlich völlig verzaubert


Für Bach schlüpft Bostridge in die Rolle des Evangelisten Frankfurt Ian Bostridge ist kein Mann der Alten Musik – und doch gehört er zu den besten Evangelisten für Bachs Passionen. In diesem Fach sozialisiert wurde er durch den Tenor Peter Pears in der historischen Klemperer-Aufnahme, seine so plastische Aussprache des Deutschen hat Bostridge anhand von Fischer-DieskauPlatten geschult. „Für mich ist Deutsch magisch, jedes Wort hat seine eigene Melodie“, sagt der Brite. „Ich fühle mich fast wohler, wenn ich Deutsch singe, als wenn ich Englisch singe.“ Und wenn er das mit Verve und Herz in der Evangelis-

PRO ARTE

Frankfurter Konzertdirektion

Konzerte 2015/2016 In der Alten Oper Frankfurt

ten-Partie tut, wird daraus ganz große Barock-Oper. Stefan Schickhaus

8. März 2016 | 20 Uhr | Alte Oper

Kühner Chorist mit gleißender Sinnlichkeit: Ian Bostridge Sa. 19.3., 20:00 Uhr Alte Oper Ian Bostridge (Tenor), Julia Doyle (Sopran), Neal Davies (Bass), Polyphony & Orchestra of the Age of Enlightenment, Stephen Layton (Leitung). Bach: Johannes-Passion

MISCHA MAISKY Violoncello MARTHA ARGERICH Klavier 40 YEARS FRIENDSHIP TOUR Werke von Bach, Beethoven und Schostakowitsch

20. März 2016 | 20 Uhr | Alte Oper

VERDI: REQUIEM

Chorgemeinschaft Neubeuern KlangVerwaltung München Enoch zu Guttenberg, Leitung 12. April 2016 | 20 Uhr | Alte Oper

Depressiver Prinz verzehrt sich nach Obst Kassel Mit Die Liebe zu den drei Orangen gelang Prokofjew ein großer Wurf. Das Werk lebt von der märchenhaft schrägen Parabel und der zündenden Musik – der berühmte, parodistisch angehauchte Königsmarsch hat sogar beste Chancen, die Schritte der Zuschauer auf dem Heimweg zu beflügeln. So paradox wie der Inhalt sind auch seine Geschichte und Form: eine italienische Commedia dell’Arte auf Russisch, 1920 in Chicago uraufgeführt. Genauso weltläufig wie der Komponist, der 1936 in seine Heimat zurückkehrte, in einer Atmosphäre

aus Ruhm und Anfeindung überlebte und am gleichen Tag wie Stalin starb. Joachim Lange

FAZIL SAY Klavier DRESDNER PHILHARMONIE Michael Sanderling, Leitung

Werke von Say und Beethoven 20. April 2016 | 20 Uhr | Alte Oper

THE KING’S SINGERS

A-cappella-Musik von Gesualdo, di Lasso, Reger sowie Folksongs 21. April 2016 | 20 Uhr | Alte Oper

LISA BATIASHVILI Violine GAUTIER CAPUÇON Violoncello TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH

Werke von Johannes Brahms

Kostümentwurf Anna Ardelius' für Prokofjews König Treff Sa. 5.3., 19:30 Uhr (Premiere) Opernhaus Prokofjew: Die Liebe zu den drei Orangen. Patrik Ringborg & Alexander Hannemann (Leitung), Dominique Mentha (Regie). 12. & 27.3., 8.4., 8., 18. & 25.5., 5.6. & 6.7.

Konzertkarten und Informationen: Tel. 069- 97 12 400 www.proarte-frankfurt.de

concerti 03.16 Hessen 7


Tipps & Termine

Das Volk als Spielball der Mächtigen

Früher Schubert begegnet spätem Beethoven

Wiesbaden Zwar heißt Mus-

Frankfurt Sie hätten sich auch das „Solisten-Quartett“ nennen können, setzten dann aber doch lieber auf eine Verschmelzung der Begriffe Bogen (Arco) und Gesang (Canto): Im Arcanto Quartett musizieren seit 2002 die Geigerin Antje Weithaas und die uneingeholte Spitzen-Bratscherin Tabea Zimmermann neben Geiger Daniel Sepec und dem Cellisten Jean-Guihen Queyras – letztere beiden haben zudem auch einen Fuß in der Tür der Alten Musik. An jedem der vier Pulte sitzt hörbar ein gerüttelt Maß an Selbstbewusstsein, so dass das Individuelle

Erst Beamter, dann Alkoholiker: Komponist Modest Mussorgsky Fr. 25.3., 19:30 Uhr (Premiere) Staatstheater Wiesbaden Mussorgsky: Boris Godunow. Zsolt Hamar (Leitung), Christian Sedelmayer (Regie). Weitere Termine: 28.3., 3., 8. & 24.4., 16.5. & 9.7. 8 Hessen concerti 03.16

bei diesem Streichquartett keineswegs auf der Strecke Stefan Schickhaus bleibt.

In Freundschaft verbunden: das Arcanto Quartett Do. 3.3., 20:00 Uhr Alte Oper (Mozart-Saal) Arcanto Quartett Schubert: Streichquartettsatz c-Moll, Berg: Lyrische Suite, Beethoven: Streichquartett a-Moll op. 132

Rettung aus der Ruine – Szenen zu Händels Messias Frankfurt Dem einen war es

Bild, dem anderen Familiengeschichte: Achim Freyer inszenierte Händels Messias 1985 in Berlin – als erster, der sich szenisch an dieses Oratorium wagte – als grandiosen Bilderbogen aus Emotionen und Visionen; Claus Guth zeigte es 2009 in Wien als Szenen aus dem Leben eines Selbstmörders. Zwischen diesen Deutungen hat sich David Freeman an der Oper Kopenhagen einen eigenen Weg gesucht: Seine Inszenierung kommt nun nach Frankfurt und stellt eine Gruppe von Menschen ins Zentrum, die Zuflucht in einer

Ruine findet – und auf physische wie metaphysische Rettung hofft. Irene Bazinger

Tatenlose Gaffer – die gab es schon zu Zeiten Jesu So. 27.3., 18:00 Uhr (Premiere) Opernhaus Händel: Messiah. Markus Poschner (Leitung), David Freeman (Regie). Weitere Termine: 1., 10., 15., 17. & 22.4., 1. & 28.5., 4.6.

Fotos: Fotos: gemeinfrei, Marco Borggreve, Per Morten Abrahamsen, Johan Bergmark

sorgskys 1874 in Sankt Petersburg uraufgeführte Oper Boris Godunow, doch steht darin mitnichten ausschließlich der gleichnamige Zar im Zentrum. Vielmehr ist es das russische Volk, das zwar wenig zu sagen hat, aber trotzdem den Ton angibt, das keine Chance hat und sie dennoch zu nutzen versucht. Auch die Psychologie der Masse beschäftigte Mussorgsky: „Die feinen Züge der menschlichen Natur und der menschlichen Masse aufzufinden, ein eigensinniges Bohren in diesen unerforschten Regionen und ihre Eroberung – das ist die Mission des echten Künstlers.“ Was er hier an Vorfällen aus dem 16. Jahrhundert zum Sittenbild einer politisch wie sozial bewegten Epoche bündelte, wurde schon zur Entstehungszeit als Spiegel der nicht weniger stürmischen Gegenwart gelesen – und auch heute geschieht es nicht viel anders. Irene Bazinger


Landgren trifft Lenny Frankfurt Für sein »Tribute to Bernstein«

fährt der Jazzer großes Orchester auf

A

lter Schwede! Wenn Nils Landgren auf Tour geht, ist eines garantiert: Das Ergebnis fährt mächtig in die Beine, tanzfreudiger als der Ausnahme-Posaunist mit seiner Funk Unit spielt kaum ein anderer Jazzer auf. Ohne dass sich der Bläser damit auf diese eine Spielart des Rhythm’n’Blues festlegen würde: Nein, dafür hat der Mann in seinen 60 Lebensjahren dann doch auf zu vielen Hochzeiten getanzt – angefangen von Stationen als Schauspieler und Tänzer über Auftritte mit Abba und Herbie Hancock, als künstlerischer

Leiter der NDR Big Band wie des Berliner Jazzfestes oder auch im Duo mit seinem langjährigen Partner Esbjörn Svensson. Und nun widmet sich der Schwede eben Leonard Bernstein: „Seine Musik ist so vielfältig und bisweilen auch sehr tief, zugleich aber immer sehr melodiös und zugänglich“, begeistert sich Landgren. „Vor allem aber passt sie zu uns als improvisierenden Musikern – das ist eben keineswegs mit allen klassischen Komponisten möglich.“ Und wetten, dass auch dieser Tribute in die Beine geht?! Christoph Forsthoff

Markenzeichen rote Posaune: Nils Landgren Mi. 9.3., 20:00 Uhr Alte Oper Nils Lindgren All Stars – A Tribute to Bernstein. Nils Landgren (Posaune), Viktoria Tolstoy (Gesang), Jan Lundgren (Klavier), Dieter Ilg (Bass), Neue Philharmonie Frankfurt u. a.

Temperament und Poesie Frankfurt Martha Argerich und Mischa Maisky

feiern ihre Freundschaft

S

Dreamteam der Klassik: Mischa Maisky und Martha Argerich Di. 8.3., 20:00 Uhr Alte Oper Mischa Maisky (Violoncello), Martha Argerich (Klavier). Werke von Bach, Beethoven & Franck

ogenannte Rubinhochzeit feiern Paare im 40. Jahr. Die argentinische Pianistin Martha Argerich und der lettische Cellist Mischa Maisky sind zwar nicht miteinander verheiratet, führen aber schon fast so etwas wie eine musikalische Ehe. So genau erinnern die beiden sich wohl selbst nicht mehr, wie damals alles angefangen hat. Deshalb spricht man hier von 35, dort von rund 40 Jahren und kündigt kurzerhand eine „40 Years Friendship Tour“ an, denn neben ihren gemeinsamen Konzertauftritten verbindet die beiden auch eine innige

Freundschaft. Mag sein, dass Gegensätze sich anziehen, aber im Falle dieser Ausnahmekünstler ist es wohl eher die Ähnlichkeit, die zwei lodernde Feuer zu einem brodelnden Vulkan vereint, der sich jederzeit in verheißungsvoll glühende Lavaströme zurückziehen kann. Überbordendes Temperament, höchste Empfindsamkeit, technische Brillanz und feinste Poesie sind die Eigenschaften, die Argerich und Maisky gleichermaßen besitzen. Und mit denen sie die Zuhörer bis heute in ihren Bann ziehen. Sören Ingwersen concerti 03.16 Hessen 9


Programm Das Klassikprogramm für Hessen im März

Tipp

19:00 Altes Kurhaus Alexander Yakovlev (Klavier). Liszt: Scherzo und Marsch d-Moll S. 177, Rachmaninow: Variationen über ein Thema von Corelli op. 42, Mussorgsky/Yakovlev: Eine Nacht auf dem kahlen Berge, Ravel: Gaspard de la Nuit u. a.

Darmstadt

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Janáček: Das schlaue Füchslein. Will Humburg (Leitung), Dirk Schmeding (Regie) Frankfurt

10:00 Musikhochschule (Großer Saal) Meisterkurs „Lied“. Helmut Deutsch (Leitung) 20:00 antagon Hallen Hänsel, Gretel, Du und Ich (Premiere). Art-Q, Studierende der Musikhochschule Frankfurt. Musik von Humperdinck 20:00 Jahrhunderthalle Tschaikowsky: Schwanensee. Das Russische Nationalballett aus Moskau 20:00 Opernhaus Sandrine Piau (Sopran), Susan Manoff (Klavier). Lieder von Fauré, Wolf, Chausson, R. Strauss, Poulenc & Britten Kassel

19:00 Staatstheater (Opernhaus) Prokofjew: Die Liebe zu den drei Orangen (Premiere). Patrik Ringborg (Leitung), Dominique Mentha (Regie)

2.3. Mittwoch Frankfurt

10:00 Musikhochschule (Großer Saal) Meisterkurs „Lied“. Helmut Deutsch (Leitung) 20:00 antagon Hallen Hänsel, Gretel, Du und Ich. Art-Q, Studierende der Musikhochschule Frankfurt. Musik von Humperdinck Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Puccini: Madama Butterfly. Albert Horne (Leitung), John Dew (Regie) 20:00 Kurhaus (Friedrich-vonThiersch-Saal) Wiener Klassik. Klassische Philharmonie Bonn, Heribert Beissel (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 88 G-Dur, Mozart: Klavierkonzert Nr. 20 d-Moll KV 466, Schubert: Sinfonie Nr. 6 C-Dur D 589 10 Hessen concerti 03.16

Bad Sooden-Allendorf

3.3. Donnerstag

20:00 Alte Oper Frankfurt (Großer Saal) Alisa Weilerstein (Violoncello), hr-Sinfonieorchester, Marek Janowski (Leitung). Schumann: Manfred-Ouvertüre, Hindemith: Cellokonzert, Schumann: Sinfonie Nr. 3 Star ohne Glamour: Marek Janowski ist kein Mann für PR-­ Kapriolen – das Arbeits-Credo des Rundfunk-Sinfonieorchester-Chefs lautet „Präzision ist nur der Anfang“.

3.3. Donnerstag Frankfurt

10:00 Musikhochschule (Großer Saal) Meisterkurs „Lied“. Helmut Deutsch (Leitung) 19:00 Opernhaus Verdi: Stiffelio. Jérémie Rhorer (Leitung), Benedict Andrews (Regie) 20:00 Alte Oper (Großer Saal) Alisa Weilerstein (Violoncello), hr-Sinfonieorchester, Marek Janowski (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Arcanto Quartett. Schubert: Streichquartettsatz c-Moll D 703, Berg: Lyrische Suite, Beethoven: Streichquartett a-Moll op. 132

4.3. Freitag Bad Homburg

19:30 Landgrafenschloss Bad Homburg (Schlosskirche) Eugene Choi & Lev Natochenny (Klavier). Werke von Mozart, Schubert & Brahms

Dreieich

20:00 Bürgerhaus Sprendlingen Alte Lieder – neu gehört. Trio Rosenrot Frankfurt

10:00 Musikhochschule (Großer Saal) Meisterkurs „Lied“. Helmut Deutsch (Leitung) 16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Der Sängerkrieg der Heidehasen 17:30 antagon Hallen Hänsel, Gretel, Du und Ich. Art-Q, Studierende der Musikhochschule Frankfurt. Musik von Humperdinck 18:30 Opernhaus Händel: Giulio Cesare in Egitto. Erik Nielsen (Leitung), Johannes Erath (Regie) 19:00 Unitarische Freie Religionsgemeinde K.d.ö.R Chiyan Wong (Klavier). Liszt: Fantasie und Fuge über das Thema B-A-C-H, Trübe Wolken, Ricordanza & Sonate h-Moll, Haydn: Sonaten D-Dur Hob. XVI: 42 & Es-Dur Hob. XVI: 52 19:30 Dr. Hoch’s Konservatorium (Engelbert Humperdinck Saal) music for a better world. Marc Pierre Toth (Klavier & Moderation). Werke von Mendelssohn, Schumann & Beethoven 20:00 Alte Oper (Großer Saal) Alisa Weilerstein (Violoncello), hr-Sinfonieorchester, Marek Janowski (Leitung). Schumann: Manfred-Ouvertüre, Hindemith: Cellokonzert, Schumann: Sinfonie Nr. 3 20:00 antagon Hallen Hänsel, Gretel, Du und Ich. Art-Q, Studierende der Musikhochschule Frankfurt

Foto: Felix Broede

1.3. Dienstag


5.3. Samstag Bad Vilbel

18:00 Christuskirche Orgelandacht zur Passion Frankfurt

10:00 Musikhochschule (Großer Saal) Meisterkurs „Lied“. Helmut Deutsch (Leitung) 16:00 & 18:00 Dr. Hoch’s Konservatorium (Clara Schumann Saal) Ballettgala. Schülerinnen Dr. Hoch’s Konservatorium und Ballettschule Maintal 16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Der Sängerkrieg der Heidehasen 17:30 antagon Hallen Hänsel, Gretel, Du und Ich. Art-Q, Studierende der Musikhochschule Frankfurt. Musik von Humperdinck 19:00 Opernhaus Verdi: Stiffelio. Jérémie Rhorer (Leitung), Benedict Andrews (Regie) 19:30 Musikhochschule (Großer Saal) In memoriam Johanna Quandt. Studierenden der Gesangsklassen Helmut Deutsch 19:30 Papageno Musiktheater am Palmengarten Charleys Tante

20:00 Alte Oper (Großer Saal) Magdalena Kožená (Mezzosopran), La Cetra Barockorchester Basel, Andrea Marcon (Leitung), Ondřej Havelka (Regie). Monteverdi: Disprezzata Regina aus „L’incoronazione di Poppea“ & Il Combattimento di Tancredi e Clorinda, Berio: Sequenza III, Ivanović: Arianna has a Problem u. a. 20:00 antagon Hallen Hänsel, Gretel, Du und Ich. Art-Q, Studierende der Musikhochschule Frankfurt. Musik von Humperdinck

Birkenau

GieSSen

17:00 Burg Romeo und Julia und noch viel mehr …. Christian Strauß (Klavier)

20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Holst: Savitri, Jost/Allen: Death Knocks. Martin Spahr (Leitung), Hans Walter Richter & Stephanie Kuhlmann (Regie) Kassel

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Prokofjew: Die Liebe zu den drei Orangen. Patrik Ringborg (Leitung), Dominique Mentha (Regie)

18:00 Ev. Kirche Ensemble für Kammermusik Birkenau Darmstadt

18:00 Staatstheater Stefanie Schaefer (Mezzosopran), Philharmonie Merck, Wolfgang Heinzel (Leitung). Franck: Sinfonie d-Moll, Berlioz: Les nuits d’été, Ravel: Suite Nr. 2 aus „Daphnis et Chloé“ Eltville

Frankfurt

11:00 Alte Oper (Großer Saal) Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Christian Zacharias (Klavier & Leitung). Ravel: Ma mère l’oye, Mozart: Klavierkonzert A-Dur KV 488, Schumann: Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61 11:30 Musikhochschule (Kleiner Saal) Dankeschön-Konzert. Kolibri Saxophonquartett

6.3. Sonntag Bad Nauheim

16:30 Dolce Theater Michael Hoefele (Oboe d’amore), Kammerphilharmonie Bad Nauheim, Uwe Krause (Leitung). Werke von Bridge, Reinecke u. a.

16:00 Alte Oper (Mozart Saal) Mozarts: Figaros Hochzeit für Kinder 16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Der Sängerkrieg der Heidehasen

Meisterkonzerte im Kurhaus Wiesbaden Mo., 29. Februar 2016, 20 Uhr Niederländisches Kammerorchester Leitung Gordan Nikolić Bertrand Chamayou, Klavier Mozart – Klavierkonzert Nr 14 Es-Dur KV 449 van Bree – Allegro für vier Streichquartette Liszt – Malédiction für Klavier und Streicher Schubert – „Der Tod und das Mädchen“, arrangiert für Orchester von Gustav Mahler Sa., 10. April 2016, 20 Uhr Arcadi Volodos, Klavier Brahms – Variationen in d-moll op. 18b Brahms – 8 Klavierstücke op. 76 Schubert – Klaviersonate Nr. 21, B-Dur D 960 Mi., 20. April 2016, 20 Uhr Stuttgarter Kammerorchester Leitung Matthias Foremny Gabór Boldoczki, Trompete & Katarzyna Myćka, Marimba Mozart – Divertimento B-Dur KV 137 Séjourné – Konzert für Marimba und Streichorchester Bach – Konzert für Trompete und Streicher nach BWV 1055 Ignatowicz-Glinska – Konzert für Marimba und Trompete Dvořák – Serenade für Streichorchester E-Dur op. 22 Chamayou © Marco Borggreve, Volodos © Ali Schaechter, Mycka und Boldoczki © Künstler

Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Informationen und Karten erhalten Sie unter Tel. 0611-525092 www.meisterkonzerte-wiesbaden.de concerti 03.16 Hessen 11


Klassikprogramm

19:00 Alte Oper (Großer Saal) Patricia Kopatchinskaja (Violine), Orchestre de Champs-Élysées, Philippe Herreweghe (Leitung). Beethoven: Coriolan-Ouvertüre & Sinfonie Nr. 5 c-Moll , Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll op. 64 19:30 Festeburgkirche Max und Klaus Dreier (Laubacher Figurentheater)

Langen

GieSSen

19:30 Neue Stadthalle Fantastisches Spanien. Amadeus Guitar Duo, Gitarrenduo Gruber & Maklar, Thüringen Philharmonie Gotha, Michel Tilkin (Leitung). Glinka: Spanische Ouvertüre Nr. 1 „Jota aragonesa“, Rodrigo: Concierto Andaluz, Bizet: Suiten aus „Carmen“

20:00 Stadttheater (Großes Haus) Nikolai Mintchev (Violine), Philharmonisches Orchester Gießen, Florian Ziemen (Leitung). Schubert: Ouvertüre zu „Alfonso und Estrella“ D 732 & Sinfonie Nr. 7 D 759 „Unvollendete“, Weinberg: Violinkonzert g-Moll op. 67

Nieder-Olm

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Tschaikowsky: Eugen Onegin. Xin Tan (Leitung), Lisa Marie Küssner (Regie)

17:00 Ratssaal der Verbands­ gemeinde Junge Talente in Concert

Fulda

Offenbach

18:00 Schlosstheater Kollo/Lieck: Wie einst im Mai. Staatstheater Cottbus, Frank Bernard (Leitung), Matthias Winter (Regie), Dirk Neumann (Choreografie)

15:00 Capitol Offenbach Die kleine Meerjungfrau – das Musical

GieSSen

15:00 Stadttheater (Großes Haus) Benatzky: Im weißen Rössl. Florian Ziemen (Leitung), Thomas Goritzki (Regie) Hanau

16:30 Wallonisch-Niederländische Kirche Peter Härtling (Rezitation), Peter-Lukas Graf (Flöte), Alois Kottmann & Boris Kottmann (Violine), Collegium Instrumentale Alois Kottmann. Haydn: Sinfonie Nr. 49 f-Moll „La Passione“, Bach: Miniaturen für 2 Violinen, Mozart: Flötenkonzert D-Dur KV 314 Kassel

18:00 Staatstheater (Opernhaus) Porter: Kiss Me, Kate

Tipp

Seligenstadt

17:30 Evangelische Kirche Musik bei Kerzenschein. Johanna Krell (Mezzosopran), Rozana Weidmann (Orgel). Werke von Bach, Rheinberger, Graap u. a. 19:00 Jakobsaal Xi Zhai (Klavier). Mozart: Sonate A-Dur KV 331, Beethoven: 32 Variationen c-Moll & Sonate f-Moll op. 57 „Appassionata“, Chopin: Zwölf Etüden op. 25 Wiesbaden

19:00 Kurhaus Mozart Superstar 19:30 Staatstheater (Großes Haus) Puccini: Madama Butterfly. Albert Horne (Leitung), John Dew (Regie)

7.3. Montag Frankfurt

19:30 Holzhausenschlösschen Emil Mangelsdorff Quartett & Gast 20:00 Alte Oper (Großer Saal) Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Christian Zacharias (Klavier & Leitung). Ravel: Ma mère l’oye, Mozart: Klavierkonzert A-Dur KV 488, Schumann: Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61 11.3. freitag

20:00 Kurtheater Bad Homburg Götz Alsmann: Broadway. Götz Alsmann (Gesang & Klavier), Altfrid M. Sicking (Vibraphon, Xylophon, Trompete), Michael Ottomar Müller (Bassgitarre), Rudi Marhold (Schlagzeug), Markus Paßlick (Percussion) Über 700 Sendungen Zimmer frei hat Götz Alsmann moderiert, aber die wahre Leidenschaft des promovierten Musikwissenschaftlers liegt in der Musik.

12 Hessen concerti 03.16

8.3. Dienstag Frankfurt

20:00 Alte Oper (Großer Saal) 40 Years Friendship Tour. Mischa Maisky (Violoncello), Martha Argerich (Klavier). Werke von Bach, Beethoven & Schostakowitsch Fulda

20:00 Schlosstheater Theater als Chanson – Jedes Lied ein Theaterstück. Dominique Horwitz & Band. Chansons von Jacques Brel

Kassel

9.3. Mittwoch Frankfurt

20:00 Alte Oper (Großer Saal) Nils Lindgren All Stars: A Tribute To Bernstein. Nils Landgren (Posaune), Neue Philharmonie Frankfurt u. a. 20:30 hr-Sendesaal Kammerflimmern im Orange Peel. Nicolas CockVassiliou (Oboe), Charys Schuler & Nadine Blumenstein (Violine), Dirk Niewöhner (Viola), Valentin Scharff (Violoncello). Haydn: Streichquartett D-Dur Nr. 5 op. 64, Britten: Phantasy Quartet op. 2 & Streichquartett Nr. 1 D-Dur op. 25, Mozart: Quartett F-Dur KV 370 Idstein

20:00 Stadthalle The 12 Tenors: The Greatest Hits Tour Kassel

9:15 & 11:00 Staatstheater (Schauspielhaus) Kinderkonzert: Coole Komponisten. Xin Tan (Leitung), Constanze Betzl (Moderation). Werke von Grieg 19:30 Staatstheater (Opernhaus) Kálmán: Die Herzogin von Chicago. Marco Zeiser Celesti (Leitung), Christoph Biermeier (Regie)

10.3. Donnerstag Frankfurt

19:30 Ev. St. Thomaskirche Neue Frankfurter Bachstunde. Tobias Koriath (Orgel). Werke von Graap u. a. 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Ensemble Modern. R. Hoffmann: Schleifers Methoden, Hindemith: Kammermusik Nr. 1 op. 24/1, Zuraj: Top Spin, K. Huber: Mit etwas Extremismus GieSSen

16:00 (Premiere) & 19:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Gilbert/­ Sullivan: Die Piraten von Penzance. Martin Gärtner (Leitung), Oliver Meyer-Ellendt (Regie)

Foto: Bill Douthart/Universal Music

18:00 Opernhaus Händel: Giulio Cesare in Egitto. Erik Nielsen (Leitung), Johannes Erath (Regie)


11.3. Freitag Bad Homburg

20:00 Kurtheater Götz Alsmann: Broadway Weitere Infos siehe Tipp Darmstadt

19:00 Maritim Rhein-Main Hotel Darmstadt Pasta Opera. Werke von Verdi, Rossini, Mozart, Bizet, Beethoven u. a. 19:30 Staatstheater (Großes Haus) Kander: Cabaret. Michael Nündel (Leitung), Nicole Claudia Weber (Regie), Christopher Tölle (Choreografie) Frankfurt

16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Der Sängerkrieg der Heidehasen 18:30 Opernhaus Händel: Giulio Cesare in Egitto. Erik Nielsen (Leitung), Johannes Erath (Regie) 19:30 Holzhausenschlösschen Liederleuchten: Songs und Chansons. Thomas Frankfurth, Georg Spindler & Jürgen Schwab 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Francesco Tristano (Klavier). Tristano: Hello, Frescobaldi: Toccaten Nr. 4, 8 & 9, Bach: Toccaten c-Moll BWV 911 & eMoll BWV 914, Praeludium es-Moll BWV 853, Strawinsky: La semaine grasse u. a. 20:00 Dom Capella Spirensis, Katia Plaschka & Anabelle Hund (Sopran), Matthias Lucht (Altus), Wolfgang Klose & Martin Erhard (Tenor), Martin Wistinghausen (Bass), Markus Melchiori (Leitung). Monteverdi: Selva morale e spirituale, Steffani: Stabat Mater Fulda

20:00 Schlosstheater Vilde Frang (Violine), hr-Sinfonieorchester, Cristian Macelaru (Leitung). Weber: Ouvertüre zu „Euryanthe“, Korngold: Violinkonzert, Haydn: Sinfonie Nr. 102 GieSSen

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Boieldieu: Die weiße Dame. Jan Hoffmann (Leitung), Dominik Wilgenbus (Regie) Kassel

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Bellini: Norma. Anja Bihlmaier (Leitung), Joakim Unander, Yona Kim (Regie)

12.3. Samstag Bad Vilbel

18:00 Christuskirche Orgelandacht zur Passion Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Darmstadt

Nidderau

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Verdi: Rigoletto. Karsten Wiegand (Regie)

17:00 Bürgerhaus Ostheim Catherine Gordeladze (Klavier). Clementi: Klaviersonate fis-Moll op. 25/5, Chopin: Berceuse Des-Dur op.57, Czerny: Variationen über den Trauerwalzer von Schubert op. 12, Gottschalk: Le Songe d’une nuit d’été op. 9, Gershwin: Rhapsody in Blue u. a.

Frankfurt

16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Der Sängerkrieg der Heidehasen 19:00 Alte Oper (Großer Saal) Fokus Sport: Die lange Nacht - Frang und Grubinger. Vilde Frang (Violine), Martin Grubinger (Schlagzeug), hr-Sinfonieorchester, Cristian Macelaru (Leitung). Werke von Williams, Weber, Hindemith, Honegger, Smolka & Dun 19:00 Opernhaus Verdi: Stiffelio. Jérémie Rhorer (Leitung) 19:30 Musikhochschule (Kleiner Saal) Prüfungkonzert der Internationalen Ensemble Modern Akademie. Dallapiccola: Piccola musica notturna, Zender: Quartett, van der Aa: Mask, Vivier: Samarkand, Aperghis: Faux Mouvement, Xenakis: Phlegra 19:30 Papageno Musiktheater am Palmengarten Kennen Sie Mozart? GieSSen

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Penelope wartet. Tarek Assam (Choreografie), Michael Hofstetter (Leitung). Musik von Psathas Kassel

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Prokofjew: Die Liebe zu den drei Orangen. Patrik Ringborg (Leitung), Dominique Mentha (Regie)

Wetzlar

20:00 Stadthalle Ein liebender Mann. delian::quartett, David Rott (Lesung) Wiesbaden

15:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Kinderkonzert: Der Froschkönig. Elke Tobschall & Rebekka Herrmann (Violine), Nina Torborg-Hunck (Viola), Susanne Tscherbner (Violoncello), Jens Mackenthun (Gitarre), Uwe Kraus (Erzähler) 19:30 Staatstheater (Großes Haus) Puccini: Madama Butterfly. Albert Horne (Leitung), John Dew (Regie)

13.3. Sonntag Darmstadt

17:00 Hessisches Staatsarchiv Nah am Leben. Peter Rainer (Violine), Nikolaus Resa (Klavier). Werke von Dvořák, Gershwin, Ravel, Bartók & Enescu Frankfurt

11:00 hr-Sendesaal hr2-Kulturlunch. Jazzsextett der hr-Bigband, August Zirner (Moderation & Lesung). New York und New Orleans – Woody Allen und der Jazz concerti 03.16 Hessen 13


Klassikprogramm

GieSSen

11:00 Stadttheater (Foyer) Sora Korkmaz (Mezzospran), Thomas Orthaber (Klarinette), Go Woon Baek (Violine), Jorid Helfrich (Viola), Evgeni Ganev (Klavier). Saint-Saëns: Violons dans le soir, Brahms: Lieder op. 91, Schumann: Märchenerzählungen op. 132, Milhaud: Suite op. 157b, Schostakowitsch: Fünf Stücke op. 97 Ginsheim

17:00 Ev. Kirche Konzert zur Passionszeit. cantus spiritualis Kassel

15:00 Staatstheater (Schauspielhaus) Kinderkonzert: Coole Komponisten – Edvard Grieg. Xin Tan (Leitung), Constanze Betzl (Moderation) Korbach

18:00 Stadthalle Christoph Soldan (Klavier), Schlesische Kammersolisten. Werke von Mozart, Hits der 60erund 70er-Jahre Kronberg

14:00 & 16:00 Stadthalle Classic for Kids. Anna Lee (Violine), Ohrwurm Theophil Laubach

20:00 Ev. Stadtkirche Abrahamkonzert. Avram Ensemble, Shirin Partowi (Gesang) Offenbach

19:00 Ev. Stadtkirche Wasser & Wetter. Offenbacher Kantorei. Konzert mit Lichtinstallation Wiesbaden

15:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Kinderkonzert: Der Froschkönig

14.3. Montag Frankfurt

20:00 Heiliggeistkirche Figuralchor Frankfurt 14 Hessen concerti 03.16

15.3. Dienstag

Tipp

Frankfurt

19:30 Musikhochschule (Kleiner Saal) Prüfungkonzert der Internationalen Ensemble Modern Akademie. Goldmann: Linie / Splitter 1, Veress: Sonatina, Webern: Konzert op. 24, Boulez: Dérive 1 , Nunes: Sonata a Tre, Varèse: Octandre Wetzlar

20:00 Stadthalle Mozart Superstar – Das Musical

16.3. Mittwoch Frankfurt

20:00 Alte Oper (Großer Saal) Verdi: Requiem. Chorgemeinschaft Neubeuern, Orchester der KlangVerwaltung, Enoch zu Guttenberg (Leitung) Kassel

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Kálmán: Die Herzogin von Chicago. Marco Zeiser Celesti (Leitung), Christoph Biermeier (Regie)

17.3. Donnerstag Darmstadt

20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Von Mozart zu Cage. Mitglieder des Staatstheater-Ensembles und Gäste. Werke von Kagel, Satie, Mozart, Schwitters, Jandl, Hindemith & Cage Frankfurt

19:00 Alte Oper (Großer Saal) Junge Konzerte. Martin Grubinger (Schlagzeug), hr-Sinfonieorchester, Vasily Petrenko (Leitung). Eötvös: Speaking Drums, Tschaikowsky: Manfred-Sinfonie 19:30 Dr. Hoch’s Konservatorium (Engelbert Humperdinck Saal) Orgelklasse Johannes von Erdmann

18.3. Freitag Bad Homburg

19:30 Landgrafenschloss Bad Homburg (Schlosskirche) Anatol Ugorski (Klavier), Kammerphilharmonie Amadé, Frieder Obstfeld (Leitung). Mozart: Klavierkonzert KV 271, Tschaikowsky: Streicherserenade C-Dur op. 48 u. a. Darmstadt

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Kander: Cabaret. Michael Nündel (Leitung), Nicole Claudia Weber (Regie), Christopher Tölle (Choreografie)

19.3. Samstag

19:30 Heiliggeistkirche Frankfurt Bach: Matthäuspassion. Ruth Ziesak (Sopran), Alex Potter (Altus), Hansjörg Mammel (Tenor), Michael Feyfar (Tenor-Arien), Christoph Prégardien (Christus), Manfred Bittner (Bass-Arien), Frankfurter Kantorei, Camerata Frankfurt, Winfred Toll (Leitung Klassik? Interessiert Christoph Prégardien im Grunde nicht – zumindest als Hörer: Privat lässt sich der Tenor allenfalls mal beim Autofahren berieseln – und horcht auf, wenn Herbert Grönemeyer ertönt ... Frankfurt

16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Die kleine Zauberflöte 19:30 Dr. Hoch’s Konservatorium (Clara Schumann Saal) Patricia Buzari (Klavier), Orchester des Dr. Hoch’s Konservatorium, W. Rajski (Leitung). Grieg: Klavierkonzert aMoll op. 16, de Falla: El Amor Brujo, Albéniz/Köster: Cantos de Espana 20:00 Alte Oper (Großer Saal) Martin Grubinger (Schlagzeug), hrSinfonieorchester, Vasily Petrenko (Leitung). Schostakowitsch: Fest-Ouvertüre, Eötvös: Speaking Drums, Tschaikowsky: Manfred-Sinfonie GieSSen

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Boieldieu: Die weiße Dame. Kassel

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Verdi: Rigoletto. Sonja Trebes (Regie)

19.3. Samstag Bad Vilbel

18:00 Christuskirche Orgelandacht Frankfurt

16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Die kleine Zauberflöte 18:30 Opernhaus Händel: Giulio Cesare in Egitto. Erik Nielsen (Leitung 19:30 Heiliggeistkirche Bach: Matthäuspassion Weitere Infos siehe Tipp

Foto: Rosa-Frank.com

16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Der Sängerkrieg der Heidehasen 18:00 hr-Sendesaal Kammerkonzert: Grubinger – Drums – Brass. Martin Grubinger (Schlagzeug), Blechbläser und Schlagzeuger des hr-Sinfonieorchesters & der hr-Bigband 18:00 Opernhaus Puccini: Il Trittico 19:30 Musikhochschule (Kleiner Saal) Prüfungkonzert der Internationalen Ensemble Modern Akademie. Rohloff: The Sinus Experience 2, Bauckholt: Treibstoff, Mitterer: mobile beats, Ulus: Neues Werk (UA), Nico­laou: Red shift


19:30 Papageno Musiktheater am Palmengarten My Fair Lady 20:00 Alte Oper (Großer Saal) Bach: Johannes-Passion. Ian Bostridge (Evangelist), Neal Davies (Jesus), Julia Doyle (Sopran), Iestyn Davies (Countertenor), Stuart Jackson (Tenor), Roderick Williams (Bariton), Orchestra of the Age of Enlightenment, Polyphony, Stephen Layton (Leitung) Kassel

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Vinci: Artaserse Wiesbaden

19:00 Casino-Gesellschaft Johanna Pichlmair (Violine), Kammerphilharmonie Amadé, Frieder Obstfeld (Leitung). Mozart: Sinfonie KV 81 & Violinkonzert A-Dur KV 219, Tschaikowsky: Streicherserenade C-Dur op. 48 19:00 Marktkirche Verdi: Messa da Requiem. Ostböhmische Staatsphilharmonie Hradec Králové, Chor Rastislav Blansko, Chor der Marktkirche Wiesbaden, Thomas J. Frank (Leitung) 19:30 Staatstheater (Großes Haus) Puccini: Madama Butterfly

20.3. Sonntag

Frankfurt

Neu-Isenburg

16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Die kleine Zauberflöte

17:00 Stadtmuseum Haus zum Löwen Parfenov Duo. Werke von Prokofjew, Mozart, Corelli u. a.

17:00 Alte Oper (Großer Saal) Klaus Doldinger (Saxofon & Flöte), Passport 18:00 Dreikönigskirche Bach: Johannes-Passion 18:00 Heiliggeistkirche Bach: Matthäus-Passion. Ruth Ziesak (Sopran), Alex Potter (Altus), Hansjörg Mammel (Evangelist), Michael Feyfar (TenorArien), Christoph Prégardien (Christus), Manfred Bittner (Bass-Arien), Frankfurter Kantorei, Camerata Frankfurt, Winfred Toll (Leitung) 18:00 Opernhaus Puccini: Il Trittico. Jakub Hrůša (Leitung), Claus Guth (Regie) 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Annettes Daschsalon. Annette Dasch (Sopran & Moderation), Katrin Dasch (Klavier), Ulrich Naudé (Klavier) GieSSen

11:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Gilbert/Sullivan: Die Piraten von Penzance. Martin Gärtner (Leitung) 19:30 Stadttheater (Großes Haus) Benatzky: Im weißen Rössl. Florian Ziemen (Leitung)

Bensheim

Kassel

17:00 Michaelskirche Ensemble des Oratorienchors Bergstraße, Wolfgang Portugall (Orgel), Konja Voll (Leitung). Werke von Byrd, Schein & skandinavische Motetten des 20. Jh.

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Tschaikowsky: Dornröschen. Ballettschule Dushevin’s

Darmstadt

18:00 Staatstheater (Großes Haus) Janáček: Das schlaue Füchslein. Will Humburg (Leitung)

20:00 Königs-Galerie Classic Night. Patrik Ringborg (Leitung), Insa Pijanka (Moderation)

Offenbach

17:00 Capitol Theater Chaplin: Modern Times. Neue Philharmonie Frankfurt, Frank Strobel (Leitung) Wiesbaden

11:00 Casino-Gesellschaft Johanna Pichlmair (Violine), Kammerphilharmonie Amadé, Frieder Obstfeld (Leitung & Moderation). Mozart: Sinfonie KV 81 & Violinkonzert A-Dur KV 219, Tschaikowsky: Streicherserenade C-Dur op. 48 11:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Anna Lapkovskaja (Mezzosopran), Christian Balzer & Sebastian Max (Violine), Lorna Wilson (Viola), Christian Balzer (Violoncello). Villa-Lobos: Streichquartett Nr. 1, Respighi: Il tramonto, R. Strauss: Morgen, Strawinsky: Tango, Piazzolla: Four For Tango & Tango Ballett 15:00 Kurhaus Die kleine Meerjungfrau – das Musical

21.3. Montag Kassel

19:30 Staatstheater (Opernfoyer) Eastern World Trio. Katalin Hercegh (Violine), Eugene Lifschitz (Violoncello), Xin Tan (Klavier). Werke von Brahms, Piazzolla & Ravel

22.3. Dienstag

Mühlheim

Frankfurt

17:00 Ev. Friedenskirche Via crucis. Christian Müller (Orgel)

20:00 Alte Oper (Großer Saal) Jesus Christ Superstar

Samstag, 19. März 2016 │ 20 Uhr │ Alte Oper Frankfurt

Johann Sebastian Bach:

Johannes-Passion

© Sim Canett y-Clarke

In Kooperation mit der Alten Oper Frankfurt

BWV 245

Ian Bostridge Evangelist

Karten zu € 69 / € 56 / € 44 / € 29 über Frankfurt Ticket unter Telefon 069/1340-400 oder www.frankfurt-ticket.de, bei den bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse 2015 FBK 08 Concerti JoPa.indd 1 Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Orchestra of the Age of Enlightenment Polyphony · Stephen Layton Leitung www.frankfurter-bachkonzerte.de 19.01.2016 11:27:47 concerti 03.16 Hessen 15


Klassikprogramm

Tipp

20:00 Schlosstheater Verdi: La Traviata. Landestheater Neustrelitz Offenbach

19:30 Capitol Theater Junona und Avos. Lenkom, Mark Sacharow (Leitung)

23.3. Mittwoch Frankfurt

20:00 Alte Oper (Großer Saal) Jesus Christ Superstar 20:00 Heiliggeistkirche Bach: Johannes-Passion. Solisten, Bachchor und Bachorchester Mainz, Ralf Otto (Leitung) 20:00 Opernhaus Happy New Ears – Porträt Jörg Widmann. Ensemble Modern

24.3. Donnerstag Darmstadt

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Verdi: Rigoletto. Karsten Wiegand (Regie) Frankfurt

20:00 Alte Oper (Großer Saal) Jesus Christ Superstar Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Puccini: Madama Butterfly. Albert Horne (Leitung), John Dew (Regie)

25.3. Freitag Darmstadt

17:00 darmstadtium Bach: Johannes-Passion. Mark Adler (Evangelist), Konzertchor Darmstadt, Beethoven Akademie Orchester Krakau, Wolfgang Seeliger (Leitung) Frankfurt

16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Die kleine Zauberflöte 18:00 Ev. St. Thomaskirche Bach: Markus-Passion. Rahel Maas (Sopran), Klaudia Zeiner (Alt), Christian Dietz (Tenor), Thomaskantorei, SolistenQuintett enCHANTed, Matthias Schubotz (Evangelist), Michael Riedel (Orgel), La Tirata Ensemble pro Alte Musik, Tobias Koriath (Leitung)

Kassel

25.3. freitag

20:00 Kongress Palais Stadthalle Kassel Orchester des Staatstheaters, Patrik Ringborg (Leitung). Lidholm: Poesis per Orchestra, Messiaen: Un sourire, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur Zehn musikalisch schöne Jahre war Patrik Ringborg GMD des Staatstheaters, wenn er im Sommer 2017 wieder in sein Heimatland Schweden zurückgehen wird. Kassel

20:00 Kongress Palais Stadthalle Orchester des Staatstheaters, Patrik Ringborg (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Mussorgski: Boris Godunow (Premiere). Zsolt Hamar (Leitung), Christian Sedelmayer (Regie)

26.3. Samstag

18:00 Staatstheater (Opernhaus) Prokofjew: Die Liebe zu den drei Orangen. Patrik Ringborg (Leitung) Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Puccini: Madama Butterfly

28.3. Montag Frankfurt

16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Die kleine Zauberflöte 18:00 Opernhaus Puccini: Il Trittico GieSSen

20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Holst: Savitri, Jost/Allen: Death Knocks. Martin Spahr (Leitung), Wiesbaden

17:00 Staatstheater (Großes Haus) Mussorgski: Boris Godunow. Zsolt Hamar (Leitung)

29.3. Dienstag Frankfurt

20:00 Alte Oper (Großer Saal) Ballet Revolución. Musik von Usher, Rihanna, Guetta, Beyoncé u. a.

Frankfurt

Kassel

15:00 & 20:00 Alte Oper (Großer Saal) Jesus Christ Superstar

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Vinci: Artaserse. Jörg Halubek (Leitung), Sonja Trebes (Regie)

16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Die kleine Zauberflöte 18:30 Opernhaus Händel: Giulio Cesare in Egitto 19:30 Papageno Musiktheater am Palmengarten Charleys Tante GieSSen

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Penelope wartet. Tarek Assam (Choreografie) Kassel

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Kálmán: Die Herzogin von Chicago Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Gluck: Orpheus und Eurydike. Konrad Junghänel (Leitung)

27.3. Sonntag

18:00 Opernhaus Puccini: Il Trittico. Jakub Hrůša (Leitung), Claus Guth (Regie)

Frankfurt

20:00 Alte Oper (Großer Saal) Jesus Christ Superstar

13:00 Alte Oper (Großer Saal) Jesus Christ Superstar

16 Hessen concerti 03.16

16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Die kleine Zauberflöte 18:00 Opernhaus Händel: Messiah (Premiere). Markus Poschner (Leitung), David Freeman (Regie)

30.3. Mittwoch Frankfurt

20:00 Alte Oper (Großer Saal) Ballet Revolución. Musik von Usher, Rihanna, Guetta u. a. 20:00 Oper (Holzfoyer) Orpheus singt!. Sibylle Mahni (Horn), Sebastian Geyer (Bariton), Hilko Dumno (Klavier). Lieder von Schubert & Kirchner

31.3. Donnerstag Frankfurt

19:00 Opernhaus Puccini: Il Trittico. Jakub Hrůša (Leitung), Claus Guth (Regie) 19:00 Villa Bonn Maximilian Rand­ linger (Flöte), Simone Drescher (Violoncello), Frank Dupree (Klavier). Schubert: Wandererfantasie, Brahms: Cellosonate e-Moll, Schumann: Drei Romanzen, Weber: Trio g-Moll 20:00 Alte Oper (Großer Saal) Ballet Revolución

Foto: Nils Klinger

Fulda


Festivals In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor

Foto: Kevin Dalferth/Schwarz Foundation

Geigenfeuerwerk: Violinistin Ye-Eun Choi und Pianistin Silke Avenhaus beim Samos Young Artists Festival 2015

24_Amphitheater Samos Auf Pythagoras’ Spuren Inmitten der Flüchtlingsströme sucht das

Samos Young Artists Festival den Brückenschlag zwischen den Genres und Kulturen 26_Hannover Sophies Vermächtnis Einst frönte hier die Prinzessin von der Pfalz ihrer Leidenschaft für die Natur – heute beschwören die Kunstfestspiele die Musen in den Herren­häuser Gärten 27_Weitere Tipps Wichtige Festivaltermine im Überblick Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

März 2016 concerti   23


Festivalguide

Auf Pythagoras’ Spuren Inmitten der Flüchtlingsströme sucht das Samos young artists festival den Brückenschlag zwischen den Genres und Kulturen. Von Christoph Forsthoff

S

terne. Wohin die Augen der Konzertbesucher im Amphitheater von Pythagorion auch schauen: Abermillionen glitzernder Punkte überziehen den Nachthimmel über der Ägäis. Darunter wiegen sich im warmen Nordwind Zypressen und Zedern, Pinien, Ölbäume. Während sich der Blick in der Dunkelheit des Mittelmeeres verliert, wehen von unten die zarten Töne der späten Schubert-Sonate D 959 herauf. Auf einem Podium, das im Halbrund auf den Ruinen des im 4. Jahrhundert vor Christus erbauten Theaters errichtet wurde, sitzt Herbert Schuch am Flügel. Sein Rezital 24 concerti März 2016

ist eines der Konzerte des von dem letzten Jahr angelandet Chiona Xanthapoulou-Schwarz sind: Bis zu 500 Flüchtlinge initiierten Samos Young Ar- kommen täglich auf Samos an tists Festivals, das Klassik mit – dabei leben auf der SonnenJazz und Weltmusik verbindet. insel selbst gerade einmal 33 000 Menschen. Unmöglich Wenn Musiker zu für die Insulaner, diese FlüchtFlüchtlingshelfern werden lingsströme allein zu bewältiDas Boot kam in der Frühe. Fast gen – doch Europa ist fern, 50 Menschen hätten im nicht nur auf Samos sehen sich Schlauchboot gesessen, erzählt die Griechen weitgehend allein Strandwächter Alexis. Nun den Flüchtlingsströmen gegenliegt das schwarze Gummiboot über. verlassen am Strand von Py- Manche der deutschen Festivalthagorion – keine 30 Meter Musiker handelten da letzten entfernt von den Sonnenschir- Sommer pragmatisch, funktimen und Liegen, auf denen onierten ihr Leihauto zum LieTouristen ihren Urlaub genie- ferwagen um: „Das sind Bilder, ßen. Und ist doch nur eines die man nicht wieder vergisst von Hunderten, die hier seit – wie das der verzweifelten jun= Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: Kevin Dalferth/Schwarz Foundation

Unterm Sternenzelt in einer lauschigen Sommernacht: Das Amphitheater von Samos bildet die Hauptspielstätte des Festivals


gen Mutter mit ihrem apathischen Säugling und seinem verranzten Schnuller“, erzählt Pianistin Silke Avenhaus, die mit ihrer Freundin und den Töchtern für die Flüchtlinge Wasser und Lebensmittel im deutschen Discountmarkt einkaufte. Stundenlang stehen die Menschen aus Syrien, Afghanistan oder Somalia vorm Gebäude der Hafenbehörde und warten, dass sie registriert werden, um auf eine der Fähren zu kommen, die sie nach Athen bringen – vielleicht in eine bessere Zukunft. „Es ist ein Gefühl der Ohnmacht“, beschreibt Armin Steuernagel die eigene Hilflosigkeit. Dennoch hat der Berliner gemeinsam mit Schwarz-Tochter Paula für die Ankömmlinge die Webseite first-contact.org gestaltet, um

ihnen erste Hilfe in Sachen Bürokratie zu bieten. Kulturelle Wurzeln als Rettungsanker in der Not

Flüchtlinge waren auf der Insel immer ein Thema, ja der berühmteste Samonite war selber einer von ihnen: Pythagoras, der hier seine Ideen zur Musik und Mathematik entwickelte, wurde einst vom Tyrannen Polykrates ins Exil verbannt, später verliehen die Römer dem Hera-Tempel auf Samos das Privileg einer Asylstätte für jedermann. Doch vor allem die Jugend von heute habe längst den Glauben an die eigenen Politiker verloren, sagt der junge Samonite Vassilis Pristouris; auch dem Premier Alexis Tsipras traue die junge Generation keine Lö-

sung der griechischen Krise zu. Und doch mag der 27-Jährige die Hoffnung nicht aufgeben: „Es muss ein Umdenken stattfinden – wir müssen neue Wege finden.“ Vielleicht ja nicht zuletzt in und mit der Rückbesinnung auf die gemeinsamen kulturellen Wurzeln, wie Akkordeonist Andreas Hinterseher glaubt, der mit Quadro Nuevo vergangenen Sommer zum Festival eingeladen war: „Wenn die Zeiten schwieriger und schlechter werden, wird die Kultur für uns Menschen immer wichtiger.“ Samos Young Artists Festival 7.–13.8.2016 Alexej Gerassimez, Martin Klett, Sebastian Manz, Guy Mintus, Tai Murray, Diego Imbert u. a. Amphitheater Samos

24.6. - 27.8.2016 www.rheinvokal.de Valer Sabadus Pumeza SWR Vokalensemble The Tallis Scholars Hana Blažiková und viele mehr Programm & Karten: 0 26 22 - 9 26 42 50

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März 2016 concerti   25


Festivalguide

Historischer Ort der Künste: In Herrenhausen dirigierte einst Händel die Hofkapelle

Sophies Vermächtnis Einst frönte hier die Prinzessin von der Pfalz ihrer Leidenschaft für die Natur – heute beschwören die Kunstfestspiele die Musen in den Herrenhäuser Gärten. Von Teresa Pieschacón Raphael

26  concerti März 2016

Alleen, Irrgärten und Kulissen aus steinernen Statuen. Was weit mehr war als nur die Liebhaberei einer gelangweilten Kurfürstin: Von den Herrenhäuser Gärten aus betrieb sie nämlich Weltpolitik, brachte ihre weitverzweigte hochadelige Verwandtschaft auf rauschenden Partys zusamWeltpolitik aus dem Garten men und versuchte so, die Zwar kanzelte sie das beschei- verwickelten europäischen dene Landschloss als „gar Erbfolgen zu regeln. Und schlecht“ ab, doch der dazuge- agierte dabei so erfolgreich, hörende „Jardin de la Leine“ dass ihr Sohn Georg Ludwig hatte es ihr angetan – ja, dieser 1714 als King George I. den wurde „ihr Leben“, wie sie in englischen Thron bestieg. einem Brief bekannte. Und so So würdigt denn auch bis heuwie sie es aus den Barockan- te ein Denkmal jenen Ort mitlagen ihrer niederländischen ten im Park, wo die kluge Heimat kannte, ließ die welt- Herrscherin 1714, fast 84 Jahläufige Kurfürstin auch hier re alt, zusammenbrach: Ein prächtige Blumenbeete und Buch in der Hand, sitzt dort Wasserspiele anlegen, Linden- die Kurfürstin auf einem

Bis ins frühe 17. Jahrhundert war Hannover ein ärmlicher Ort gewesen. Das änderte sich, als Sophie von der Pfalz in die Stadt kam: 1658 hatte sie Ernst August zu Braunschweig-Lüneburg geheiratet, der 1679 dann die Regierung in der Residenz Hannover übernahm.

= Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: KunstFestSpiele Herrenhausen

K

langvolle Metaphern gibt es für viele Städte – allein für Hannover vermögen die PR-Strategen offenbar keine zu finden. In der Tat scheint die brutalistische Betonmoderne der niedersächsischen Landeshauptstadt auf den ersten Blick keine Reise wert; und doch lockt die „Spröde an der Leine“ mit Schönheiten, auch wenn diese meist allein den Einheimischen bekannt sind. So lässt sich etwa der Vormittag im bald erweiterten SprengelMuseum verbringen, am Nachmittag empfiehlt sich sommers ein Besuch im Strandbad am Südende des Maschsees – oder auch in den Herrenhäuser Gärten, wo seit 2010 die „KunstFestSpiele“ stattfinden.


Thron und blickt stolz in ihren benachbarten Theaterhaus, Garten hinein. samt Pferdekadaver und mäEben hier eröffnete über andernder Riesengummikrake. 300 Jahre später vergangenen Mai Intendantin Elisabeth Schweegers Erbe Schweeger ihre letzte Ausga- „Gegen den Strich“ lautete das be der „KunstFestSpiele“. Wo Motto der Festspiele 2015 – und einst die Hofkapelle unter ih- eben dies hatte die streitbare rem Kapellmeister Georg Fried- Intendantin auch zu ihrem rich Händel aufgespielt hatte, Prinzip erhoben. Schon im ersfauchte und zischte es nun ten Jahr, 2010, ließ sie Monte16 Stunden lang, bis morgens verdis Orfeo auf die Musik des um drei. Ringlandschaft mit englischen Post-Punk-Sängers Bierstrom hatte das Ensemble Ian Curtis prallen und platzierKaleidoskop seine Performance te Christoph Schlingensiefs getauft, die Wagners Ring neu anarchistisches Operndorf in montierte. Während nebenan die strenge absolutistische Garauf der Wiese, wo schon der tengeometrie von Herrenhaurussische Zar Peter der Große sen. Ein Mix von Alt und Neu, mit der Kurfürstin getanzt hat- der sich in dem spartenüberte, eine Kunstinstallation aus greifenden Festival aus Schauquietschbunten Sangria-Stroh- spiel, Musik und bildender halmen lagerte und nahe der Kunst bewährt hat – und zweiprächtigen Galerie der Herren- fellos auch von Schweegers häuser Gärten – hier sinnierte Nachfolger Ingo Metzmacher ehemals der Universalgelehrte fortgesetzt werden wird. Gottfried Wilhelm Leibniz über die Unendlichkeit von Gottes KunstFestSpiele Herrenhausen 13.–29.5.2016 Schöpfung – eine KetchupHagen Quartett, Ingo Metzmacher, Kanone blutrote Spritzer an Isabelle Faust, Graindelavoix, David Fray, Jack Quartet, MAU Company, eine Wand feuerte. Und als NDR Radiophilharmonie, Wiebke szenisches Schmankerl gab’s Lehmkuhl, Thomas Quasthoff eine schrille Inszenierung im Hannover

Oper

Weitere Tipps Frankfurt (oder) etc.

Musikfesttage an der Oder 4.3.–17.3.2016 Mit dem diesjährigen Motto »Kontraste« blickt das deutsch-polnische Musikfestival über den europäischen Tellerrand. In zahlreichen Städten rund um den Grenzfluss zwischen Deutschland und Polen trifft westliche Klassik auf Musik außereuropäischer Kulturkreise. Freiburg

Emil Gilels Festival 14.3.–19.3.2016 Nach dem Auftakt 2012 findet in diesem Jahr zum dritten Mal das Festival zu Ehren des großen russischen Pianisten statt, der im kommenden Oktober seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Zu den prominenten Gratulanten gehören die Pianisten Grigory Sokolov, George Li und Evgeny Kissin. Badenweiler

Badenweiler Musiktage 28.4.–1.5.2016 Namen wie das GrauSchumacher Pianoduo, das Minguet- und Zemlinsky-Quartett sowie der ungarische Pianist Dénes Várjon garantieren vier Tage feinste Kammermusik im Kurhaus

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11. St. Galler Festspiele 24. Juni bis 8. Juli 2016 www.stgaller-festspiele.ch Tickets +41 (0)71 242 06 06

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2/2/2016 10:49:53 AM März 2016 concerti  27


Reportage

Wo die Natur den Ton angibt

Spektakuläre Glasfassade: das Konzerthaus »Harpa« in Reykjavík

28  concerti März 2016

Foto: Jóhanna Ólafsdóttir

Lavafelder, Gletscher, Geysire und dazwischen gerade einmal 330 000 Menschen – doch die isländische Musikszene brodelt so heiß wie ein Vulkan. Von Annette Zerpner


W

ie vor Jahrmillionen Pflanze, um sich wieder zu ist in Island die Er- erholen, wenn sie einmal niede an zahlreichen dergetrampelt wurde. Stellen noch immer in Bewe- Reagiert haben die Isländer auf gung. Vulkane, Gletscher und diese unkontrollierbaren NaLavafelder mit unberechenba- turkräfte, indem sie zu einem ren Rissen liegen ganz in der Volk von Künstlern geworden Nähe jener Orte, wo die Men- sind. Eine nationale Eigenheit, schen ihrem gewöhnlichen die sehr treffend charakteriTagwerk nachgehen. Geysire siert und ironisiert wird auf schießen aus dem Boden, einer jener Postkarten, die auf plötzlich riecht es nach Schwe- Reykjavíks Haupteinkaufstrafel – selbst die Straße vom ße Laugavegur zu finden sind: Flughafen hinein nach Reyk- „Hallo! Ich bin: Krankenpflejavík ist links und rechts ger / Lehrerin / IT-Spezialist …“ g esäumt von weitläufigen ist da neben Kästchen zum ­ schwarzen Lavafeldern. So Ankreuzen zu lesen – „… UND gibt es denn auch kein Ge- Musiker!“ Ja, grundsätzlich sei spräch mit einem Isländer, das es seinen Landsleuten schon nicht früher oder später auf sehr wichtig, einen persönlidiese überwältigende Natur chen Draht zu den Künsten zu käme: „Wir leben nicht ohne haben, speziell zur Musik, beGrund auf einem schmalen stätigt Pianist Víkingur ÓlafsStreifen an den Küsten, denn son bei Kaffee und Zimtschneim Landesinneren ist es ein- cken im gemütlichen Coffeefach zu feindlich“, beschreibt shop „Tíu Dropar“: „Wir erwardie derzeit in New York wei- ten irgendwie voneinander, lende Komponistin Anna Thor- dass jeder eine kreative Seite valdsdóttir die Grundstim- in sich hat.“ Ohne die würde mung unter ihren Landsleuten. es den 330 000 Inselbewohnern „Und wenn du am Rande von während der kalten dunklen etwas derart Mächtigem exis- Monate südlich des Polarkreitierst, fühlst du erst, wie klein ses wohl auch zu langweilig du bist.“ Die Natur gehört für werden – wobei sich Experidie 39-Jährige denn auch zu mentierfreude und Kreativität den stärksten Inspirations- keineswegs auf Musik bequellen überhaupt: Ihre Musik schränken, wie die vielen indientstehe, indem sie zuhöre. viduellen Designerläden in Reykjavíks seit Jahren höchst Am Anfang standen eine angesagtem Zentrum beweisen. Domorgel und fünf Klaviere Gemeinhin wird der MitteleuIndes tönt längst nicht jedes ropäer allerdings mit isländiNaturereignis auf der Vulkan- scher Musik im ersten Moment insel laut, heftig und abrupt. nicht unbedingt SinfonieorManche Strukturen verändern chester oder Klaviervirtuosen sich unmerklich, in winzigen assoziieren, sondern eher InNuancen wie etwa das einhei- dependent-Strömungen – mische Moos, das in einem Björk, Sigur Rós oder Of Monsgeradezu surrealen Hellgrün ters and Men. Und in der Tat in der weitgehend farblosen haben Instrumentalensembles Landschaft aufleuchtet: Jahr- im Unterschied zu Chorgesang hunderte braucht die zarte und Versrezitation noch keine

wirklich lange Tradition auf der Insel: Ja, im Grunde begann der musikalische Aufbruch nach Europa erst mit dem Jahr 1916, als der spätere isländische Nationalkomponist Jón Leifs zum Klavier- und Kompositionsstudium nach Leipzig ging und für zwei Jahrzehnte (s)ein Land verließ, in dem es damals nicht mehr gab als „eine Domorgel, fünf Klaviere und drei Leute, die sie spielen konnten“, wie der Musikkritiker Volker Tarnow einmal trocken anmerkte. Der Finanzkrise abgetrotzt: das Konzerthaus »Harpa«

Doch schon bald sollte sich dies wie im Zeitraffer ändern: Zwischen 1933 und 1945 kamen Musiker-Flüchtlinge aus Deutschland und Kontinentaleuropa nach Island und legten den Grundstock für ein hervorragendes Musikschulsystem. Die nächste Generation studierte bereits in den Metropolen der Neuen Musik, und seit 1950 existiert auch das „Sinfóníuhljómsveit Íslands“, das Isländische Sinfonieorchester – das seit Mai 2011 seine Heimstatt in einem der weltweit aufregendsten zeitgenössischen Konzertbauten gefunden hat. Trotz der Finanzkrise, die das kleine Land und mit ihm das geplante Konzerthaus „Harpa“ beinahe in den Abgrund gerissen hätte, als Ende 2008 alle drei großen Geschäftsbanken Islands zusammenbrachen und der begonnene Bau in halbfertigem Zustand einige Zeit vor sich hindämmerte. Doch zum Glück für alle Melomanen der Insel, die sich schon seit Generationen ein Konzerthaus für alle Musikstile gewünscht hatten, gingen die Arbeiten nach sechs Monaten März 2016 concerti  29


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Improvisieren gehört für ihn in jeder Hinsicht zum Handwerk: Pianist Víkingur Ólafsson (links)

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ohne die bankrotten Banken men einheimischer Basaltallein mit öffentlichen Geldern Säulen nachgebildet sind, konweiter, so dass das „Harpa“- genial das Spiel von SonnenProjekt 2011 vollendet werden licht und Wasser des alten konnte – „Harpa“ ist übrigens Hafens, während nachts die zugleich ein weiblicher Vorna- großartige Glasfassade des me und isländisch für „Harfe“ Lichtkünstlers Ólafur Elíasson sowie der Name jenes Monats vielfarbig angestrahlt wird. im alten Kalender, in dem der „Kalte Lagune“, „Nordlicht“, sehnlichst erwartete Sommer „Silberfels“ und „Feuerburg“ begann. Und so spiegeln heute heißen die raffiniert beleuchttagsüber die Waben der baren Säle mit den durchbro„Harpa“-Fenster, die den For- chenen Wänden im Inneren,

Foto: Nic Lehoux/Harpa pormotional


die je nach Wahl geheimnisvoll glimmen oder farbig auflodern können. Ólafssons Festival für den Mittsommernachtstraum

Víkingur Ólafsson ist denn auch von Anfang an klar gewesen: Hier entsteht ein ganz besonderer Freiraum. Und so teilt sich der smarte Pianist, der an der Juilliard School studierte und heute international ein viel gefragter Solist ist, jene Zeit, in der er nicht die Konzertsäle dieser Welt bereist, seit einigen Jahren auf zwischen seiner Heimatstadt und Berlin: „Gerade im Winter wären Tourneen von hier aus einfach zu zeitaufwendig.“ Doch spätestens Mitte Juni, wenn die Sonne im Norden als Mitternachtssonne am Himmel steht und die Tage scheinbar unendlich lang und offen sind, will er wiederum sicher sein, dass keine ferne Konzertverpflichtung zwischen ihm und dem Eiland hoch im Norden steht. Ob er aus eben diesem Grund 2012 das Reykjavík Midsummer Festival gegründet habe? Víkingur lacht: „Auch deshalb. Aber es fehlte um diese Jahreszeit einfach etwas im ‚Harpa‘ und ich dachte, bevor hier jemand etwas macht, was mir nicht gefällt, mache ich etwas!“ Die Dinge selbst in die Hand nehmen: Auch das ist typisch isländisch. Die Hierarchien hier sind flach, Gesellschaft wie Bürokratie überschaubar: „Isländer fangen immer mit allem viel zu spät an. Wenn es dann aber wirklich überfällig ist loszulegen, glühen die Drähte und es läuft.“ Und da Víkingur nun einmal ein Perfektionist ist, bei dem jedes Stück einen dramaturgisch genau durchdachten

Platz einnehmen soll, sind die vier Festivaltage alljährlich emotional wie intellektuell höchst anregend. Dafür müssten dann aber wirklich alle hart arbeiten, bestätigt Sigrún Edvaldsdóttir, Konzertmeisterin des Iceland Symphony Orchestra, die seit Anbeginn dabei ist: „Víkingur holt mich aus meiner Komfortzone, indem er sagt, ‚Ich hätte wirklich gern, wenn Du dies und das spielst‘“, lacht die Geigerin. „Das sind dann Stücke wie Anthème II von Pierre Boulez oder György Ligetis Horn-Trio: echte Herausforderungen eben.“ „Will it fly or will it go to hell?“, umreißt Víkingur kurz und knapp jene Spannung, die ihn jedes Mal vor allem bei genreübergreifenden Experimenten wie Pictures at an(other) exhibition erfasst. Letzteres hatte er vergangenes Jahr mit Pétur Grétarsson, dem langjährigen Artistic Director des Reykjavík Jazz Festival, ersonnen, um gemeinsam mit isländischen Jazzgrößen dem Komponisten Modest Mussorgsky eine Hommage zu bereiten. Nun, es ist geflogen – und das Publikum blieb nicht nur der weißen Nächte wegen wach bis in die Morgenstunden. Veranstaltungs-TIPPs

Reykjavík Reykjavík Arts Festival 13.–22. Mai 2016 San Francisco Ballet, Iceland Symphony Orchestra, Helgi Tomasson, Martin West u. a.

Reykjavík Midsummer Music 16.–19. Juni 2016 Viktoria Mullova, Tay Murray, Kristinn Sigmundsson, Jennifer Stumm, Jerome Lowenthal & Ursula Oppens u. a. Reykjavík Jazz Festival 9.–13. August 2016


Rezensionen CDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion Verkündete am 5. Dezember 2015, einen Tag vor seinem 86. Geburtstag, seinen Rücktritt vom Dirigentenpult: Nikolaus Harnoncourt

Dramatischer Fluss

R

outine war Nikolaus Harnoncourt schon immer ein Graus. Das gilt besonders für Musik wie die von Ludwig van Beethoven, dessen Sinfonien ja längst zum sogenannten „Repertoire“ gehören: Man weiß doch als Musiker allmählich, wie es geht … weiß man eben nicht!, sagt Harnoncourt – und beweist es auch mit dieser, seiner allerletzten Einspielung, nach der er sich aus dem aktiven Musikleben zurückgezogen hat. Gemeinsam 32 concerti Monat 2016

mit seinem Hausorchester, dem Concentus Musicus Wien, musiziert er die vierte und fünfte Sinfonie mit einer entspannten Souveränität, die scheinbar Widersprüchliches grandios auf einen Nenner bringt: elastische Tempogestaltung und rhetorisch ausformulierte Phrasierung münden hier nicht in Kleinteiligkeit, sondern bilden die Basis für einen überwältigenden dramatischen Fluss. So vermittelt sich Beethovens revolutionärer Impetus weitaus

eindringlicher als bei vielen Originalklangkollegen, die ihr Heil in erster Linie in der Realisierung von Beethovens Metronomangaben suchen. Eine Referenzeinspielung, an der sich andere messen müssen. Schade allein, dass es bei diesen beiden Sinfonien bleiben Frank Armbruster wird. Beethoven: Sinfonien Nr. 4 & 5 Concentus Musicus Wien, Nikolaus Harnoncourt (Leitung) Sony Classical

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Foto: Marco Borggreve - Sony Classical

CD des Monats Mit seiner allerletzten Einspielung setzt Nikolaus Harnoncourt noch einmal Maßstäbe


Rezensionen

In der Ruhe liegt die Kraft

Ein Konzept ohne Kraft

In der Ahnung reift die Kraft

Kaleidoscope – Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung, Ravel: La Valse, Strawinski: 3 Sätze aus Petruschka Khatia Buniatishvili (Klavier) Sony Classical

Water – Werke von Albéniz, Berio, Debussy, Fauré, Liszt, Ravel, Sawhney, Takemitsu u. a. Hélène Grimaud (Klavier) Deutsche Grammophon

Ravel: Sämtliche Klavierwerke Bertrand Chamayou (Klavier) Erato (2 CDs)

Nachdenklichkeit dominiert die erste Promenade in den Bildern einer Ausstellung, die Khatia Buniatishvili nun mit Strawinskys Petruschka-Sätzen und Ravels La Valse kombiniert hat. Der Gnom als fratzenhafter Springteufel, die Tuilerien als koketter Kinder-Tummelplatz, exzentrisch die Baba-Yaga – Buniatishvili spielt sehr erzählfreudig, anschlagsvariabel. La Valse lebt von ihrer pianistischen Energie und von exzellenter Technik, gerät aber etwas monochrom. Auch bei Strawinsky ist ihr Klang orches­ tral, ihre Rhythmik bestechend. Wirkliche Höhepunkte sind jedoch die Momente der Stille. (CV)

Ein Konzeptalbum mit Wasserwerken ist eigentlich eine gute Idee. Trotzdem vermag dieses Album nicht so recht zu begeistern: die Werkauswahl von Berio bis Liszt wirkt reichlich willkürlich, und Hélène Grimaud gelingt trotz spürbarer Emphase nicht alles gut. In Albéniz’ Almeria verfehlt sie das spanische Idiom, in Debussys La cathédrale engloutie lässt sie klangliche Gestaltung vermissen. Völlig daneben sind aber die belanglosen Zwischenmusiken, die der indische DJ und Komponist Nitin Sawhney beigesteuert hat. Die mäßige Aufnahmequalität mit dünn klingendem Flügel tut ein Übriges. (FA)

Bertrand Chamayou hat Ravels sämtliche Klavierwerke aufgenommen – sehr beeindruckend! Es gelingt ihm, das mitunter Mechanisch-Etüdenhafte in erzählende Klangwelten zu überführen. Die pointierten Rhythmen klingen tänzerisch und nicht bohrend, die gleißenden Läufe bewahrt er vor metallisch wirkendem Weiß – wer es dort rasanter mag, findet in der Ravel-Diskographie reichlich Alternativen. Chamayou indes überzeugt – ob nun im perlenden Jeux d’eaux oder in Scarbo, hier als Mischung aus Ahnung und Groteske – mit behutsamen Pedalumgang und feinen Abstufungen auch in Piano-Regionen. (CV)

CD HMC 902216

Foto Akamus : Uwe Arens

harmoniamundi.com

George Frideric Handel

Water Music

Akademie für Alte Musik Berlin

Musik für eine königliche Flusspartie. Am 17. Juli 1717 fuhr König George I. „flussaufwärts nach Chelsea, und zu seiner Unterhaltung spielte ein vortreffliches Instrumentalensemble … für diesen Zweck komponiert von dem berühmten Händel.“ Die 50 Musiker kosteten die fürstliche Summe von 150 £ – aber ihre Waldhörner, Trompeten, Flöten und andere Instrumente begeisterten die Gesellschaft so sehr, dass das Konzert im Laufe des Abends gleich drei Mal wiederholt werden musste. Kein Zweifel, dass die Virtuosen der Akademie für Alte Musik Berlin dieses Kunststück wiederholen werden!

= herausragend Concerti.indd D_902216_Handel_ 1 *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend ***** **** = sehr gut

März 2016 concerti  33 21/01/2016 18:31


Rezensionen

Glanzvoller Auftritt

Frische Impulse

Mozart: Klarinettenkonzert KV 622, Weber: Klarinettenkonzert Nr. 1, Widmann: Drei Schattentänze Jörg Widmann (Klarinette), DSO Berlin, Peter Ruzicka (Leitung). Orfeo

Bartók: Werke für Violine & Klavier Tanja Becker-Bender (Violine) Péter Nagy (Klavier) SWR music (2 CDs)

Jörg Widmann als Klarinettist und Komponist zu erleben, ist stets ein Erlebnis. So auch auf seinem neuen Album: In Mozarts Konzert – jenem Werk, an dem sich jeder Klarinettist messen lassen muss – begeistert er mit einem von innen leuchtenden, beseelten Ton. Seine eigenen Drei Schattentänze offenbaren in einer virtuosen Solonummer das verblüffende Klangspektrum des Instruments. Und in Webers Konzert entfaltet das Deutsche Symphonie-­ Orchester eine wahrlich üppige Klangpracht und rollt der Klarinette so für ihren glanzvollen Auftritt den roten (Theater-)Teppich aus. (SN)

Tanja Becker-Bender und Péter Nagy mit Béla Bartók: Wer wollte sich darauf nicht einlassen! In brillanter Tonqualität sind hier jeder Akzent und jede rhythmische Besonderheit zu hören. Mit Akribie und Leidenschaft ist das Duo bei der Sache – und das so abwechslungsreich, reichhaltig und vielfältig in den Nuancen, so gestisch differenziert, dass sinnlich nachvollziehbar wird, was Bartók aus der Folklore für seine Musik gewann: Frische Impulse, um die eigene Klangsprache tatsächlich für ganz neue Ausdrucksbereiche zu öffnen – bis hin zum Reiz des Geräuschhaften und mikrotonalen Schleifern. (EW)

Betörende Schlichtheit

Schroffe Kontraste

Rachmaninow: Ganznächtliche Vigil WDR Rundfunkchor Nicholas Fink (Leitung) Carus

Beethoven: Sinfonie Nr. 9 (Klavierfassung von Liszt) Yury Martynov (Klavier) Alpha

Seine Bearbeitung eines wesentlichen Teils der orthodoxen Liturgie hielt Rachmaninow selbst für eine seiner besten Kompositionen. Während er bei den Vesper-(Abend-)Gebeten vor allem satztechnisch ansetzte, ist die Matutin – das Morgenoffizium – ­geprägt von großem melodischem Einfallsreichtum. Mit Pianokultur, stimmigen Soli, werkdienlich zurückgenommener Dynamik und immensem Nuancenreichtum formt Nicholas Fink mit dem auf hohem Niveau besetzten WDR Rundfunkchor diese ungewöhnliche, sperrige als auch folklorenahe Musik zu einem außergewöhnlichen Klangerlebnis. (AF)

Yury Martinov hat Beethovens neun Sinfonien in der Liszt-Bearbeitung an (verschiedenen) historischen Flügeln aufgenommen und deren entsprechende Spielweisen verinnerlicht. Das ermöglicht ihm oft zügige bis rasante Tempi und schroffe Kontraste. Sein Spiel ist unmittelbar und technisch über alle Zweifel erhaben, im Leisen geheimnisvoll flüsternd und schattierend – und in Akkordgewittern vergisst er nicht die Leuchtkraft im Diskant. Davon zeugt nun auch die Aufnahme der Neunten an einem Blüthner-Flügel von 1867: Großartig wurde hier Beethovens sinfonischer Geist eingefangen. (CV)

34 concerti März 2016

Kurz Besprochen Brahms: Violinkonzert, Bartók: Violinkonzert Nr. 1 Janine Jansen (Violine), Antonio Pappano (Leitung). Decca Im Bartók schwebt Jansens Geigenklang geradezu gen Erde, bevor er dort magische Kreise zieht. Schade nur, dass die Römer da vor allem im Brahms nicht mithalten können. (EW) Hans Abrahamsen: Let Me Tell You Barbara Hannigan (Sopran), SO des BR, Andris Nelsons (Leitung). Winter Primadonna der Moderne: Hannigan wird ihrem Ruf auch in diesem sinnlichunheimlichen Liedzyklus gerecht, den Abrahamsen Shakespeares Ophelia abgelauscht hat. (AF) Fahrt in die Welt E. Kästner in Kompositionen von Edmund Nick. Constance Heller (Gesang), Gerold Huber (Klavier). Spektral Lieder von Erich Kästner? Ja, Edmund Nick vertonte den wehmütigen Satiriker – und Constance Heller trifft den Plauderton des Chansons wunderbar. Eine wahre Entdeckung! (SN) The Last Words of Christ – Werke von Haydn, Reger, Schostakowitsch u. a. Ebonit Saxophone Quartet. Challenge Haydns Sieben letzte Worte mit vier Saxofonen? Dünkt schrägt – und klingt doch gar fein gezeichnet, ganz nah an der eigenen Streichquartett-Fassung des Meisters. (CV) Online-Tipp

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Top 20 Klassik-Charts März (8.1.– 4.2.2016)

1

Mariss Jansons & Wiener Philharmoniker

2

Grigory Sokolov

(Neu)

(Neu)

Neujahrskonzert 2016 Sony Classical

Plácido Domingo

11

The Best of Sony Classical

(Neu)

Feste soll man(n) feiern – klar, dass es da zum 75. Geburtstag Plácido Domingos auch ein Best-of-Album gibt. Was das Glück beschert, tatsächlich den Jahrhunderttenor zu hören.

Schubert & Beethoven Deutsche Grammophon Es wimmelt geradezu vor herrlichen Kantilenen, Ausdrucksfinessen und Klangschönheiten in diesem Live-Mitschnitt. Einmal mehr zeigt sich Sokolov als großer Meister des Erzählens.

12

Igor Levit

3

Jonas Kaufmann

13

David Garrett

4

Ludovico Einaudi

14

Anne-Sophie Mutter

5

Hélène Grimaud & Nitin Sawhney

15

Campino, Bundesjugendorchester & Alexander Shelley

6

Jonas Kaufmann

16

Grigory Sokolov

7

Teodor Currentzis, Patricia Kopatchinskaja, Musicaeterna

17

David Bowie, Eugene Ormandy

(1)

(2)

(Neu)

(6)

(Neu)

Nessun dorma – The Puccini Album Sony Classical

Elements We Love Music

Water Deutsche Grammophon Du bist die Welt für mich Sony Classical

Tschaikowsky & Strawinsky Sony Classical

Wiener Philharmoniker

9

Lang Lang

10

Max Richter

(Neu)

(3)

(12)

Neujahrskonzert: Die Gesamten Werke Sony Classical

Lang Lang in Paris Sony Classical

Sleep Deutsche Grammophon

Timeless. Brahms & Bruch Violinkonzerte Decca Records

(8)

The Club Album (Live From Yellow Lounge) Deutsche Grammophon

(9)

Peter und der Wolf in Hollywood Deutsche Grammophon

(5)

Sokolov – The Salzburg Recital Deutsche Grammophon

(Neu)

Peter and the Wolf RCA Red Seal

(Neu)

Seelenverwandtschaft: Wie Currentzis bürstet auch Kopatchinskaja vertrautes Repertoire kräftig gegen den Strich – und legt damit manch bislang ungehörte Facette frei.

8

Bach, Beethoven, Rzewski Sony Classical

(4)

Im Januar starb das Pop-Genie – nun legt RCA eine ungewöhnliche Aufnahme Bowies neu auf. 1978 hatte der den Erzähler in Prokofjews Klassiker gegeben: eloquent, fesselnd und mit Stil.

18

Julia Lezhneva, Giovanni Antonini, Il Giardino Armonico

19

Christina Pluhar & L’arpeggiata

20

Jan Lisiecki, Antonio Pappano

(10)

(16)

(Neu)

Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.

Julia Lezhneva – Handel Decca Records

Cavalli: L’amore innamorato Erato

Schumann Deutsche Grammophon

März 2016 concerti   35


Blind gehört

»Möglichst weit ohne Vibrato«: Midori Seiler setzt bei ihrem Spiel ganz auf die Klanggestaltung durch den Bogen

»Das ist gefürchtet!«

D

ie schlanke Frau öffnet die Tür zu ihrem Studio in der Kölner Innenstadt. Die schweren Dielen des Holzfußbodens knarzen, an den Wänden stehen Regale, vollgepackt mit Fachliteratur, 36  concerti März 2016

mitten im Raum ein Cembalo. Es gibt grünen Tee und noch ein Stück vom Geburtstagskuchen der Tochter. Aufmerksam, ja fast schon bedächtig lauscht Midori Seiler den Werken, manchmal bis zum Ende eines

Stücks, manchmal nur einige Sekunden. Ihre Worte wägt die Barock-Geigerin genau ab: Harsche oder allzu schnelle Kritik ist nicht ihre Sache. Zumal: „Wir alle stecken unser ganzes Herzblut in die Musik.“

Foto: Gregor Hohenberg

Die Geigerin midori Seiler hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass sie erfährt, wer spielt. Von Stefanie Paul


Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 6 B-Dur, 1. Satz Freiburger Barockorchester. harmonia mundi 2014

Sechstes Brandenburgisches ... das müsste dieser sogenannte Bach-Stimmton sein – 402? Entweder stimmt etwas mit der Aufnahme nicht oder sie haben tatsächlich einen tiefen Stimmton gewählt. Ich mag dieses Konzert wahnsinnig gern! Es beschließt den Zyklus von diesen sechs Brandenburgischen Konzerten und ich finde das toll, wie Bach, nachdem er diesen ganzen Zauber veranstaltet hat – mit den unterschiedlichsten Konstellationen der Instrumente, diesem wahnsinnig konzertanten dritten Konzert, wo jedes Instrument solo spielt und dem super virtuosen vierten Konzert – mit den Mittelstimmen endet. Wir haben hier zwei Bratschen und zwei Gamben und überhaupt nicht diese Sopranlage, die unser Ohr normalerweise so dominiert: Der Zyklus geht nicht zur Person

Historisch informiert und doch in allen Epochen zu Hause – die bayerisch-japanische Geigerin Midor Seiler ist seit 2005 Konzertmeisterin der Akademie für Alte Musik Berlin. In gleicher Position widmet die 1969 in Osaka geborene Solistin sich mit dem Orchester Anima Eterna Brügge der Klassik, Romantik und Moderne. Seiler, zu deren Kernrepertoire die Musik Bachs zählt, unterrichtet Barockvioline am Mozar­ teum Salzburg.

mit einem Feuerwerk zu Ende, wie es der heutige Konzertbesucher oft erwartet, sondern es geht in der Mitte zu Ende. Beethoven: Erzherzog-Trio, 2. Satz G. Oppitz (Klavier), D. Sitkovetsky (Violine), D. Geringas (Cello). Novalis 1990

immer noch etwas ganz anderes mit. Als Künstler ist man da sehr gefordert, das Ganze wahrzunehmen und zum Ausdruck zu bringen. Bach: Partita für Violine solo Nr. 2 d-Moll, 3. Satz Sarabande Gidon Kremer (Violine). Decca 1981

Okay, stopp – da muss ich Das Stück ist natürlich klar passen. Das habe ich nie gespielt und auch bisher in kei- – aber der Interpret? Da weiß nem Konzert gehört. Es ist ich überhaupt nicht, wer das Beethoven, das ist klar ... ein sein könnte. Auf jeden Fall ist Scherzo? Aber welches Stück es keine historische Auffühgenau, keine Ahnung. Ich habe rungspraxis … ein Geiger oder nicht wirklich viel Klaviertrio eine Geigerin? Ich denke, es gespielt; viele Duos, das ja, ist ein Geiger: Er hat sich daauch Quartett, aber bei den für entschieden, die Tonart d-Moll vor allem unter dem Trios muss ich passen. dramatischen Aspekt zu betrachten. Recht flottes Tempo, Schubert: Violin­ recht griffig, sehr dramatisch, sonate A-Dur D 547, 1. Satz fast schon stürmisch in der G. Süssmuth (Violine), Wiederholung. d-Moll hat naF.-I. Zichner (Klavier). türlich eine große Bandbreite querstand 2012 an Möglichkeiten zum Affekt Das Stück ist natürlich klar, – die Dramatik ist eine dieser das kennt jeder Geiger: die So- Möglichkeiten. Was ich allernate in A-Dur von Franz Schu- dings für diese ganze Partita bert. Das ist wie alle Werke von stimmiger finde, ist der AsSchubert recht komplex, nicht pekt der Transformation, der einfach zu spielen – es ist so- Wandelbarkeit: Die Existenz zusagen gefürchtet, wenn auch eines Menschen im Diesseits nicht ganz so sehr wie seine und seine Wandlung in jene Fantasie. Gefürchtet deshalb, andere Welt, die Bach immer weil Schubert sehr kompro- wieder zitiert – und auch hermisslos schreiben kann. Das beisehnt. Diese Dreidimenmacht er nicht immer, aber sehr sionalität von d-Moll finde ich oft. Er schreibt so, wie er es wichtiger als das Dramatische. gerade braucht, wie er es sich Musik für Geige solo hat ja vorstellt und nicht, wie es in auch immer wieder das Theder Geige drin liegt. Gefürchtet ma Mehrstimmigkeit – spandeshalb, weil es schwierig zu nend ist hierbei die Platziespielen ist – gerade auch im rung, das Timing. Wenn man Zusammenspiel mit dem Kla- sich den Anfang anschaut: vier. Und wie immer bei Schu- diese fallende Quint und noch bert hat man diese Komplexi- eine fallende Quint – was aber tät: Das bedeutet, auch wenn macht der Bass dazu? Ist der ein Stück in Dur ist, schwingt nur ein schmückendes BeiMärz 2016 concerti  37


werk für die Quint? Oder ist er die Basis, damit oben überhaupt eine Melodie stattfinden kann? Ist er das Beiwerk, dann kann das Timing auf der Melodiestimme sitzen – ist der Bass aber die Basis, dann muss der Bass am Puls sein und der Geiger muss suggerieren, dass er am Puls ist. Diese Entscheidung bestimmt sehr stark, was aus einem Stück wird. In diesem Fall hat sich der Geiger für das erste Modell entschieden, die Melodiestimme hat das Sagen – aus der alten Musik kommend, würde ich es genau andersherum machen. Beethoven: Sonate Nr. 7 C-Dur Jos van Immerseel (Pianoforte), Jaap Schroeder (Violine). deutsche harmonia mundi 2010

Hmm ... ich komm nicht drauf, welche der Sonaten das ist. Bin ich das …? Manche Details kommen mir doch fremd vor, etwa Artikulation und Vibrato ... am Klavier spielt Jos van Immerseel: Das Klavier, also das Instrument selbst, ist mir gleich bekannt vorgekommen – die Geige hingegen nicht. Eine tolle Aufnahme, sehr spritzig und sprechend. Händel: Sonate gMoll, 1. Satz Andante Julia Schröder (Violine), Giorgio Paronuzzi (Cembalo). deutsche harmonia mundi 2011

G-Moll auf jeden Fall, Italien, so viel ist auch klar … oder? Ja doch, ich denke schon. Super gespielt, Respekt! Ganz tolles Geigenspiel, tolle Bogensprache und Klang, tolle Verzierungen. 38 concerti März 2016

Bach: Partita Nr. 3 E-Dur, Menuett I & II Midori Seiler (Violine). Berlin Classics 2011

Telemann: Tafelmusik in 3 Sätzen, Quartett G-Dur, 2. Satz Vivace Musica Antiqua Köln, Reinhard Goebel. Archiv Produktion 1995

Das bin ich, oder? Na, Gott Ich würde schätzen, eine sei Dank habe ich mich selbst Sonate für Oboe, Traverserkannt! Das ist mal eine ein- Flöte, Geige und Basso Contifache Übung, mit Bachs Solo- nuo – vermutlich ist das ein werken gerate ich selten in Zwischensatz. Welcher KomVerlegenheit: Das sind Menu- ponist? Ich tippe auf Teleet I und II, nacheinander ge- mann. Sehr frisch gespielt, spielt – das Menuet I kommt phantasievoll artikuliert, gut dann wieder im Da capo. Da gemacht. Über die Interpreten gibt es immer wieder die Dis- kann ich nichts sagen: Auf kussionen, wie das mit den jeden Fall ein hochprofessioVerzierungen in der Wieder- nelles Ensemble, zu meckern holung sein soll: Ich bin da gibt es da nichts. Allenfalls bei Bach ziemlich puristisch. meine gern formulierte AufSchon zu seiner Zeit gab es forderung: Rechts vor links, diese Kontroverse: Bach wur- bitte – die rechte Hand verde ja dafür angefeindet, dass antwortet Stimme und Spraer den Musikern keine Frei- che, die linke Hand greift die heiten lässt in punkto Verzie- Noten. Die rechte Hand sorgt rung. Normalerweise hat man für die Artikulation, die Phraden Musikern damals zumin- sierung, die Klanggebung – im dest in den langsamen Sätzen Umfeld der modernen Geige ein Gerüst gegeben aus ganz lernt man, dass der Klang etsimplen Melodien und da war was ist, das vor allem durch dann die ungeschriebene Auf- die linke Hand bestimmt werforderung dabei: Mach was den kann. Ich selbst hingegen damit, zeig’, was du für ein habe immer das Anliegen, Musiker bist, zeig’ deinen möglichst weit ohne Vibrato Geschmack, dein Geschick. zu kommen: also nur mit den Und jeder Musiker, der etwas Möglichkeiten des Bogens – auf sich hielt, hat dann mög- das Vibrato kommt zu guter lichst krasse Verzierungen Letzt, als i-Tüpfelchen. Für gemacht. Wir haben heute in mich ist das Vibrato immer manchen Editionen sogar ver- dann problematisch, wenn es schiedene Verzierungstabel- automatisiert wirkt, wenn ein len von Geigern wie zum Klang gespielt wird und es ist Beispiel Geminiani oder Tar- automatisch dabei. ­ tini. Bei Bach sind auf jeden Bach: BrandenburgiFall die wesentlichen Maniesches Konzert Nr. 2 F-Dur, 1. Satz rismen möglich, ganz kleine Akademie für Alte Verzierungen wie Triller oder Musik. harmonia kleine Schleifer. Damit kann mundi 2010 man in der Wiederholung Zweites Brandenburgisches sehr gerne etwas machen – oder eben auch nicht: so wie – ich bin mir aber nicht sicher, wer es ist … ich glaube, es ist ich.


nicht Akamus – oder doch? Irgendwie habe ich das Stück anders in Erinnerung. Wir haben es nach dieser Aufnahme aber auch sehr oft im Konzert gespielt und wahrscheinlich hat es sich im Laufe der Jahre verändert. Das letzte Mal, als ich das Stück gespielt habe, klang es auf jeden Fall anders … aber die Aufnahme ist sehr schön gespielt, ja, ich finde sie wunderbar. Da spielt Marion Verbruggen, eine wirklich wunderbare Flötistin und eine ganz tolle und beeindruckende Frau. Bei diesem Projekt habe ich viel von ihr gelernt: Man hört schon nach wenigen Tönen, dass das ein ganz inspiriertes Blockflötenspiel ist – und das kann ich wirklich nicht über jede Blockflöte sagen. ­

Konzert-TIPPs

Berlin Mo. 29.2., 20:00 Uhr Drive Forum Berlin/Friedrichstraße Neue Meister Konzerte Midori Seiler (Violine), Deutsches Kammerorchester Berlin. Werke von Albanese, Motschmann, Frick, Schwarz, Russ & Richter Bremen Fr. 4.3., 20:00 Uhr Kirche Unser Lieben Frauen Midori Seiler (Violine & Leitung), Bremer Barockorchester. Vivaldi: Violinkonzerte Berlin So. 20.3., 17:00 Uhr Radialsystem V Midori Seiler (Violine) Bach: Violinsonaten Köthen Mo. 21.3., 19:00 Uhr Agneskirche Midori Seiler (Violine) Bach: Werke für Violine solo Köln Fr. 22.4., 19:00 Uhr Antoniterkirche Midori Seiler (Violine) Bach: Werke für Violine solo

LIVE. LIKE NO ONE ELSE.

Schwetzingen Mi. 4.5., 19:30 Uhr Jagdsaal SWR Festspiele Schwetzingen. Midori Seiler (Violine), Christian Rieger (Cembalo & Orgel). Biber: Sonaten über die Mysterien des Rosenkranzes

So. 29.5., 15:00 Uhr Rokokotheater SWR Festspiele Schwetzingen. Midori Seiler (Violine), Jaap ter Linden (Leitung & Cello), Teilnehmer der Hofmusik Akademie Schwetzingen online-Tipp

Midori Seiler und die Akademie für Alte Musik spielen Vivaldis Die vier Jahreszeiten Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/midoriseiler CD-Tipp

Bach: Sonaten für Violine solo Nr. 1 & 2 BWV 1001 & 1003 Midori Seiler (Violine). Erscheint am 18.3. bei Berlin Classics

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März 2016 concerti   39


multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet kino: live-übertragung

TV-Tipps

Pferdeballett

Verfallen in New York

Sa. 27.2., 22:50 Uhr Aufzeichnung In Salzburgs Felsenreitschule hat Pferdeflüsterer Bartabas zu Mozarts Kantate Davide penitente ein poetisches Ballett der besonderen Art choreographiert – für Zwei- und Vierbeiner! arte

Insel der 1000 Geigen So. 28.2., 00:40 Uhr Dokumentation In den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts wandten sich die oberen Schichten Taiwans der Klassik zu. Heute ist dort die einst „westliche“ Musik nicht nur ein ­sozialer, sondern auch wirtschaftlicher und politischer Faktor. 3sat

der teufelsgeiger

Fr. 18.3., 20:15 Uhr Spielfilm Anwalt des Teufels oder ein Geigengott? Sagenumwoben sind die Geschichten um Niccolò Paganini – bester Stoff für einen Kinostreifen, für den David Garrett in die Rolle des legendären Violinvirtuosen schlüpfte. 3sat

Tastenkönig So. 20.3., 18:30 Uhr Konzert Er liebt die Inszenierung. Kein Wunder, dass Lang Lang seine Lieblingskomponisten Tschaikowsky und Chopin nur zu gern im Spiegelsaal von Versailles präsentiert.

40 concerti März 2016

Femme fatale: Kristine Opolais gibt und singt die Manon Lescaut

3

8 000 Zuschauer gilt es zu übertreffen: So viele Besucher erlebten nämlich Ende Januar die Live-Übertragung aus der Metropolitan Opera in mehr als 190 deutschen und österreichischen Filmtheatern – ein neuer Rekord für die Reihe „Met im Kino“! Nach Puccinis Turandot folgt nun Manon

Lescaut, und auch dieses Mal kann sich die Sängergarde hören und sehen lassen. Während die lettische Sopranistin Kristine Opolais in die Titelrolle schlüpft, gibt der italienische Tenor Roberto Alagna ihren verzweifelten Liebhaber. In New York hat Richard Eyre diese Koproduktion mit dem Festspielhaus Baden-Baden inszeniert, am Pult will Fabio Luisi mit einschmeichelnder Schönheit und bittersüßem Orchesterschmelz die Herzen der Zuschauer betören. Auf dass in den Kinos hierzulande die 40 000er-Marke fällt! Sa. 5.3., 19:00 Uhr live im Kino Eine Übersicht der Kinos unter: www.metimkino.de/nc/kinos/

Orchester setzen auf Mediatheken

Konzerte im Heimkino

K

onzertsaal war gestern, Mediathek ist heute? Nun, ganz so weit ist es noch nicht, und das Live-Erlebnis von Musik wird auch künftig einzigartig bleiben. Doch immer mehr Orchester setzen inzwischen auf Online-Konzertangebote: Sei es als kostenpflichtige Live-Übertragung wie die Berliner Philharmoniker oder

als Aufzeichnungen vergangener Sternstunden wie das Gürzenich Orchester, die Stockholmer oder Bergener Philharmoniker. Noch gibt es letztere als Gratis-Abruf, doch um den Wert zu wahren, dürfte auch hier bald Eintritt fällig werden. www.guerzenich-orchester.de/ go-plus, http://rspoplay.se/ www.digitalkonserthus.no

Fotos: SummerstormDorConstructionBRArte, Kristian Schuller/Metropolitan Opera, shutterstock/Wilfried Hösl, Marc Ribes, Harry Schnitger

3sat


online: Opern-übertragung

Auf zum Maskenball!

E

ine der klassischen Dreiecksgeschichgen aus der Opernwelt: Mann liebt Frau, doch die ist dummerweise verheiratet – also ersticht der (scheinbar) gehörnte Gatte den Rivalen. Und damit’s nicht ganz so plump daherkommt, gibt’s noch eine politische Verschwörung als „Überbau“ ... und am Ende die ganz große noble Geste, wenn der hingemeuchelte König seinem Mörder vergibt. Bleibt abzuwarten, ob es auch in München so einfach sein wird, wenn Johannes Erath Verdis Klassiker Un ballo in maschera neu inszeniert. Musikalisch indes verspricht die Besetzung großen StimmGlanz: Sind doch mit Anja

Radio-Tipps deutschlandfunk

Der Bote Sa. 5.3., 10:05 Uhr Klassik-Popet cetera Jean-Guihen Queyras gehört zu den spannendsten Cellisten seiner Generation. Im Gespräch erzählt er über seine Mittlerrolle zwischen der Komponistenwelt und der Vorstellungskraft des Zuhörers. deutschlandradio kultur

Vorhang auf in den eigenen vier Wänden: Verdi gibt es im Internet

Harteros und Piotr Beczala gleich zwei der gefragtesten Sänger zu hören – und mit Zubin Mehta gibt am Pult ein mindestens ebenso großer Kollege Sängern und Bayerischem Staatsorchester den Takt an.

Der Mörder Di. 8.3., 22:00 Uhr Alte Musik Seine chromatisch-dissonanten Madrigale und Motetten komponierte Carlo Gesualdo gegen fast alle Regeln seiner Zeit. Berühmt wurde der Napolitaner indes vor allem durch den Mord an seiner Ehefrau und deren Liebhaber. deutschlandfunk

die klangkünsterin

Fr. 18.3., 19:00 Uhr, Ein Maskenball Übertragung unter: www.staatsoper.de/tv

Online-interview: In der welt von ...

... Renaud Capuçon

K

ünstler nicht nur live im Konzert hören, sondern Musiker auf ihren Reisen begleiten und sie hautnah bei Proben, spannenden Projekten und außergewöhnlichen Erlebnissen erleben: Solch unverstellten Blick in die Künstlerwelt eröffnet das Online-LeserInterview von concerti. Anfang März begeben wir uns eine Woche lang in die Welt des Geigers Renaud Capuçon. Seit 2014 Professor in Lausanne zieht es den Franzosen doch immer wieder in die Ferne, und so beginnt denn seine (Facebook-Tagebuch-)Tour auch mit einen Auftritt im Wiener Musikverein, führt den unermüdlichen Klangarbeiter weiter

nach Beirut und wieder zurück nach Europa. Doch nicht nur dort in Bielefeld plant der 40-Jährige Schreibpausen ein, auch unterwegs in Nahost wird Capuçon alle User-Fragen der concerti-Fans beantworten.

Sa. 19.3., 22:05 Uhr Atelier neuer Musik Ihre erste Klanginstallation in der Natur schuf Kirsten Reese im Jahr 2000 mit schwimmenden Klangschüsseln: Die tönende See. Stets spürt die Komponistin bei ihren Arbeiten auch sozialen und kulturellen Hintergründen der Räume und Orte nach. deutschlandfunk

Die kruzianer Mo. 21.3., 20:10 Uhr Musikszene Alle Welt kennt diese 130 Knaben: Der Ruhm des Dresdner Kreuzchores ist in seiner 800-jährigen Historie bis nach China gedrungen. Hildburg Heider hat sich im Schul- und Choralltag der Sänger umgetan. deutschlandradio kultur

der verschlossene Begann seine Violin-Karriere als Kammermusiker: Renaud Capuçon 3.–10. März Zu finden ist das Interview unter: www.facebook.com/concertimagazin

Di. 22.3., 22:00 Uhr Alte Musik Persönliches hat Johann Sebastian Bach kaum preisgegeben. Andreas Glöckner versucht das Rätsel dieser Verschlossenheit zu ergründen.

März 2016 concerti   41


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Impressum Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886-17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Textchef Christoph Forsthoff (CF) Chef vom Dienst Jörg Roberts Redaktion Ninja Anderlohr-Hepp (Leitung Termin- und Onlineredaktion), Peter Krause (Ressortleitung Oper, PK), Sören Ingwersen (Textredaktion), Verena Kinle (Bildredaktion), Julia Bleibler, Julia Oehlrich, Insa Axmann, Hannah Duffek, Nicolas Furchert, Emilia Kröger Autoren der März-Ausgaben Frank Armbruster (FA), Christina Bauer, Irene Bazinger, Helge Birkelbach, Jakob Buhre, Andreas Falentin (AF), Dorothe Fleege, Dr. Oliver Geisler, Katharina von Glasenapp, Reinald Hanke, Dr. Klemens Hippel (KH), Friederike Holm, Katherina Knees, Dr. Joachim Lange, Stefan Musil, Dr. Matthias Nö­ther, Stefanie Paul, Helmut Peters, Teresa Pieschacón Raphael, Elisa Reznicek, Antje Rößler, Stefan Schickhaus, Christian Schmidt, Dr. Eckhard Weber (EW), Hellmut Weiß, Christoph Vratz (CV), Annette Zerpner Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Ann-Christin Sand Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck und Verarbeitung Mayr Miesbach GmbH

Cornelius Meister Mit 25 wurde er Generalmusikdirektor in Heidelberg, seit 2010 ist er Chefdirigent des RSO Wien

Anzeigen Felix Husmann (Leitung) Tel: 040/228 68 86-20 f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Klassikveranstalter, Festivals & Musikindustrie) Tel: 040/22 86 886-16 m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) Tel: 040/22 86 886-32 g.heesen@concerti.de Heidi Meyer (Anzeigen- und Vertriebsassistenz) Tel: 040/22 86 886-18 h.meyer@concerti.de

Business Development & Vertrieb Stefan Brettschneider Abonnement concerti Media GmbH · Postfach 100 544, 20004 Hamburg · Tel: 040/228 688 688 Fax: 040/228 688 617 · abo@concerti.de Standard-Jahres­abonnement: 25 € frei Haus

Yehudi Menuhin Am 22. April vor hundert Jahren wurde der große Geigenvirtuose geboren

Schloss Grafenegg In dieser malerischen Kulisse findet alljährlich das Grafenegg Festival statt

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tungsorten, Konzert- und Theaterkassen, im Fachhandel, Bildungseinrichtungen, Hotels und Gastronomie. Alle Termine,

Tickets und vieles mehr auch im Internet unter: www.concerti.de 42 concerti März 2016

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