concerti Ausgabe Hessen März 2017

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

Mit Regionalteil Hessen

211 Konzert- UNd Operntermine

Lucas & Arthur Jussen Nicht nachdenken! Andreas Ottensamer Blind gehört: »Geht das so weiter oder hängt die CD?«

Daniel Barenboim »Wenn etwas gut ist, gehört es der Gesellschaft«

März 2017


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© Willing-Holtz / plainpicture

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Hamburg & Elbphilharmonie Mitten in der Elbe, auf einem historischen Kaispeicher, thront das neue Wahrzeichen von Hamburg: die Elbphilharmonie. Am 11.01.2017 öffnet das Jahrhundertbauwerk und eines der schönsten Konzerthäuser der Welt. Auf nach Hamburg!

Elbphilharmonie Eröffnungsangebot 2017 16.05. – 18.05.2017 | 2 Übernachtungen inkl. Frühstück in einem 4- oder 5-Sterne-Hotel im Zentrum, Karte (1. Kategorie) für das Konzert mit der „Academy of St. Martin in the Fields“ (Musik von Britten und Mozart) in der Elbphilharmonie (Großer Saal) am 17.05.2017

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Editorial

Fotos: Ivo von Renner, privat; Titelfoto: Paul Schirnhofer/DG

Liebe Leserin, lieber Leser, der Eröffnungsreigen neuer und renovierter Opern- und Konzerthäuser will nicht enden: Seit gut einem Monat strömen Musikbegeisterte aus aller Welt nach Hamburg in die Elbphilharmonie, in Dresden wird demnächst der Kulturpalast wiedereröffnet, selbst in München ließ man inzwischen die hitGregor Burgenmeister zigen Debatten hinter sich Herausgeber/Chefredakteur und ging in die konkrete Planungsphase des neuen Konzertsaals über. Mit bemerkenswert leisen Tönen hingegen planten, konzipierten und verwirklichten Daniel Barenboim und Star-Architekt Frank Gehry im Gebäude der Berliner Barenboim-SaidAkademie einen gleichermaßen innovativen wie außergewöhnlichen Konzertsaal. Anlässlich der Eröffnung in diesem Monat sprachen wir mit dem Pianisten und Dirigenten, ohne den das Berliner Kulturleben nicht wäre, was es ist. Stolze 50 Jahre ist es hingegen schon her, dass die New Yorker Metropolitan Opera ihre neue Heimat im Lincoln Center bezogen hat. Ein Ereignis, das nun mit leichter Verspätung mit einer umfangreichen CD-Box samt Feierlichkeiten vor Ort begangen wird. Bei aller Anziehungskraft und klangvollen Namen der Orte galt jedoch damals wie heute, dass die Musik im Mittelpunkt stehen soll und nicht der Ort, an dem sie erklingt. Andererseits war die Musik schon immer eine Kunstform, die man nicht alleine, sondern in der Gemeinschaft genießt. Und das sollte sie – allen Liveübertragungen in Internet, Radio und Fernsehen zum Trotz – auch weiterhin bleiben. Ihr

AUS DER REDAKTION Die Papiere türmten sich auf dem Schreibtisch, auf den zwei Bildschirmen waren massenhaft Grafi­ ken und Tabellen auszu­ machen, das Telefon klin­ gelte unablässlich. So er­ lebten wir unsere neue Kollegin Tabea Albrecht keine zwei Stunden nach Beginn ihres ersten Ar­ beitstages bei concerti: als wäre sie schon immer da gewesen. Allein der köstliche Schokoladen­ kuchen in der Küche war der Beweis, dass sie an diesem Tag ihren Ein­ stand feierte. Seit Febru­ ar schreibt das schwäbi­ sche Gewächs für unsere Onlinekanäle und koordi­ niert den Internetauftritt.

Ihre Liebe zur Musik hat Tabea über das Horn ent­ deckt, mit dem sie auch beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ teil­ nahm. Studiert hat sie aber dann Theater- und Medienwissenschaften und arbeitete bislang als freischaffende Kulturund Onlineredakteurin.

März 2017 concerti   3


Inhalt

Konzert

8 Nicht nachdenken!

porträt Schon früh horchte die Klassik-

welt auf, wenn Lucas und Arthur Jussen am Klavier saßen. Heute vermissen die beiden ihre kindliche Intuition – und spielen besser denn je

10 »Wenn etwas gut ist, gehört es

der Gesellschaft« interview Wenn Daniel Barenboim einen Konzertsaal bauen lässt, steckt natürlich mehr dahinter als nur der Wunsch, eine Spielstätte für Musiker zu errichten

8

Lucas & Arthur Jussen ... sind nicht nur Brüder im Geiste

Oper

16 Das Zeitalter der Legenden

feuilleton Zum 50-jährigen Jubiläum

ihrer Spielstätte blickt die New Yorker Metropolitan Opera zurück auf ihre in allen Belangen sensationelle erste Spielzeit

Regionalseiten

10

Daniel Barenboim ... schenkt Berlin einen Konzertsaal

An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region

24 Amadeus, Amadeus

festival Der Name Mozart zündet immer. Kein Wunder, dass jene Städte, in denen der Komponist zu Lebzeiten verweilte, mit Festivals seiner gedenken

16

Metropolitan Opera ... ein Rückblick auf die erste Spielzeit

Rubriken 3 Editorial | 6 Kurz & Knapp | 18 Opern-Kritiken 20 Opern-Tipps | 32 CD-Rezensionen 35 Top 20 Klassik-Charts | 40 Multimedia-Tipps 42 Vorschau & Impressum 4  concerti März 2017

28 Untergründige Spannung

Festivalguide Was der Politik schwer-

fällt, gelingt in Israel vielen engagierten Musikern: der Austausch auf Augenhöhe und die Betonung von Gemeinsamkeit

36 »Geht das so weiter oder

hängt die CD?« blind gehört Klarinettist Andreas Otten­samer hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt

Fotos: Dirk Kikstra, Paul Schirnhofer/Decca, Metropolitan Opera Archives

Die Welt der Klassik


ANDREAS OTTENSAMER NEW ERA Kammerakademie Potsdam Albrecht Mayer Emmanuel Pahud

Foto: Katka Ruge / Decca

Wiener Flair trifft Mannheimer Schule. Die schönsten Klarinettenwerke von Mozart, Stamitz, Danzi. Ab jetzt überall!

Konzerttermine 22.03. Bremen 14.05. Salzburg 16.05. Berlin www.andreas-ottensamer.de www.facebook.com/AndreasOttensamer


kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

Schumann: Stille Tränen / Du bist wie eine Blume Meine beiden Lieblingslieder möchte ich nicht voneinander trennen: Beide sind so Harriet Krijgh voller Sehnsucht, und man weiß beim Hören einfach nicht, ob man lächeln oder ein Tränchen vergießen soll. Der innerliche Ausdruck berührt mich jedes Mal aufs Neue.

218,90

... Euro kostet die teuerste reguläre Konzertkarte der Elbphilharmonie in dieser Saison. Das günstigste Ticket liegt übrigens bei 9,90 Euro.

Vertonungen einer Metropole Wie klingt eine Currywurst? Plötzlich gab es die Antwort auf diese drängende Frage dank einer Serie von Inter­netvideos des Berliner Konzerthausor­chesters. Das vertonte Symbole und Attribute seiner Heimatstadt, darunter nicht nur Zoo, Trabi und S-Bahn, sondern eben auch die Currywurst, genauer gesagt: deren Herstellung. Wie das klingt? Einfach auf concerti.de/klangberlins gehen!

... Musik ist die gemeinsame Sprache der Menschheit ... STIL-NOTEN mit Siems Luckwaldt

6  concerti März 2017

Die Eröffnung der „Met“ im September 1966 fiel praktischerweise genau in den Start der modischen Wintersaison. Während es im Lincoln Center – übrigens von 2010 bis 2015 auch die Basis der New York Fashion Week – vermutlich ganz adrett und schwarzlastig zuging, tobte andernorts die textile Rebellion. Schließlich galt es, die konformen, optisch öden Fifties aus den Kleiderschränken zu verjagen. All die grauen Anzüge zu grauen Hemden und grauen Hüten. Schlecht sitzend noch dazu. An so einer Zäsur steht die Männermode auch jetzt wieder. Das Modediktat ist passé, der Dresscode in seinen letzten Atemzügen – und das Internet

explodiert vor lauter mutigen Mustern, fröhlichen Farben und krassen Kombinationen. Was Alessandro Michele bei Gucci feiert, ist mit Extravaganz noch euphemistisch umschrieben, die (Anti-)Mode gipfelte kürzlich in Paris in einem grünen Sweatshirt mit dem Aufdruck „Ich komm’ zum Glück aus Osnabrück“. Nun wird aus Revolutions-Garderobe rasch eine Uniform, wie es die Londoner Punks und Berliner Blogger vormachen. Individueller Stil en masse ist eben doch wieder Massengeschmack. Klingt stressig, die moderne Mode, oder? Vielleicht gut, dass es in der Oper dunkel ist. Dann sind nämlich alle Zuschauer grau.

Fotos: Marco Borggreve, shutterstock, gemeinfrei, Ayden Antanyos

Henry W. Longfellow, amerikanischer Schriftsteller


3 Fragen an ...

Ahmad Shakib Pouya

Arien und Duette von Arien undund Duette vonvon Verdi, Mozart und Canzone Arien Duette Arien und Duette von Verdi, Mozart undund Canzone Verdi, Mozart Canzone Verdi, Mozart und Canzone

Der Geflüchtete fand nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Musik eine neue Heimat

V

or acht Jahren kam der gelernte Krankenpfleger und Zahnarzt in Deutschland an, nachdem der liberal denkende Moslem vor den Taliban aus Afghanistan geflohen war. Pouya erlernte die deutsche Sprache, setzte sich hier als Dolmetscher ein und wirkte als Sänger an mehreren Opernproduktionen des Vereins „Zuflucht Kultur“ mit. Kurz: Er repräsentiert das, was man hierzulande als „gelungene Integration“ bezeichnet. Anfang des Jahres wurde Pouya in seine Heimat abgeschoben.

Herr Pouya, wie sieht Ihre derzeitige Lebenssituation in Afghanistan aus? Nicht schön: Ich muss mich die ganze Zeit verstecken, da ich für zu viele Menschen eine Zielscheibe bin. Zum Glück bekomme ich Hilfe von Bekannten, dennoch

Arien und Duette von Verdi, Mozart und Canzone

kostet mich das Versteck­ spiel eine Menge Geld.

Was machen Sie, falls Ihr Antrag auf Wiedereinreise nach Deutschland endgültig abgelehnt wird? Daran will ich gar nicht denken! Und daran werde ich auch nicht denken. Sicher ist: Es wäre ein Leben in ständiger Angst.

Und wenn sie doch bewilligt wird, die Wiedereinreise? Dann will ich meine Kunstprojekte weiter verfolgen. Da ich sechs Sprachen beherrsche, kann ich mir auch vorstellen, mich im Flüchtlingsbereich einzubringen. Ich habe aber auch fest vor, irgendwann wieder in meinem „richtigen“ Beruf zu arbeiten.

Duett-Partnerin: IRINA Duett-Partnerin: POLIVANOVA (Sopran) Duett-Partnerin: IRINA Duett-Partnerin: POLIVANOVA (Sopran) IRINA Dirigent: POLIVANOVA (Sopran) Dirigent: IRINA POLIVANOVA (Sopran) FRANCESCO IVAN CIAMPA Dirigent: FRANCESCO IVAN CIAMPA Dirigent: Orchester: FRANCESCO IVAN CIAMPA Orchester: FRANCESCOOrchester: IVAN CIAMPA NORDWESTDEUTSCHE PHILHARMONIE NORDWESTDEUTSCHE PHILHARMONIE Orchester: NORDWESTDEUTSCHE PHILHARMONIE NORDWESTDEUTSCHE PHILHARMONIE

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Porträt

Ein bisschen Sport treiben, ein bisschen Bruno Mars hören: Privat sind die Jussen-Brüder die netten Jungs von nebenan

Nicht nachdenken!

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it der Nationalhymne fing alles an. Lucas Jussen war gerade fünf, als die Niederlande bei der Fußball-WM 1998 bis ins Halbfinale aufstiegen und dann unglücklich im Elfmeterschießen gegen Brasilien ausschieden. „Vor dem Anpfiff wurde unsere Hymne Het Wilhelmus gespielt. Diese Melodie wollte mir nicht mehr aus dem Kopf gehen, und so begann ich, sie 8 concerti März 2017

auf dem Klavier zu üben“, erinnert er sich. Auch sein drei Jahre jüngerer Bruder Arthur war von den schwarzen und weißen Tasten fasziniert. Schnell fanden sie Gefallen am vierhändigen Klavierspiel und erlangten bereits im Jugend­ alter internationale Aufmerksamkeit. Mit dem Album Jeux streifte 2013 das Duo endgültig sein Wunderkind-Image ab. Die CD mit französischer Kla-

viermusik findet bald ihre Fortsetzung: In diesem Frühjahr soll ein Live-Album mit Werken von Poulenc und SaintSaëns erscheinen. Zu Hause bei den Jussens drehte sich bereits alles um Musik, nachdem die Nationalhymne wie eine Initialzündung gewirkt hatte. „Unser Vater spielt Pauke im Rundfunkorchester Hilversum, unsere Mutter unterrichtet Querflöte.“ Rasch

Foto: Dirk Kikstra

Schon früh horchte die Klassikwelt auf, wenn Lucas und Arthur Jussen am Klavier saßen. Heute vermissen die beiden ihre kindliche Intuition – und spielen besser denn je. Von Corina Kolbe


zeigte sich, dass Lucas und Arthur echte Naturtalente waren. Schon als Kinder durften sie vor der niederländischen Königin Beatrix auftreten und erhielten erste Auszeichnungen bei Wettbewerben. Zwei Pianisten, drei Klaviere

Aber gibt es nicht ab und zu Reibereien, wenn man als Geschwister ständig gemeinsam übt und auf die Bühne geht? „Natürlich haben wir auch mal Meinungsverschiedenheiten“, meint Lucas. „Kritik darf aber keiner von uns zu persönlich nehmen. In erster Linie geht es uns um die Musik. Bis jetzt haben wir es immer geschafft, größeren Streit zu vermeiden.“ Beide wohnen noch bei den Eltern in Hilversum. „Dort gibt es sogar drei Klaviere. Zwei stehen in einem Raum, damit wir gemeinsam proben können. Die meiste Zeit übt aber jeder für sich allein. Nur wenn wir beide optimal vorbereitet sind, macht es überhaupt Sinn, zusammenzuarbeiten.“ Zwischendurch ging Lucas in die USA, um Unterricht beim mittlerweile 93-jährigen Menahem Pressler zu nehmen. An der Musikhochschule Reina Sofía in Madrid studierte er dann bei Dmitri Bashkirov, während Arthur zu Hause die Schule beendete. Zuvor hatten die Brüder 2005 ein gemeinsames Jahr bei der Pianistin Maria João Pires in Portugal und Brasilien verbracht – da waren sie gerade einmal neun bzw. zwölf Jahre alt. „Sie spielt ganz aus ihrem Gefühl heraus“, schwärmt Lucas. „Wir haben sehr viel von ihr gelernt, allein schon dadurch, dass wir neben ihr sitzen und einfach zuhören durften. Es war eine Zeit, in der

wir besonders aufnahmefähig waren.“ Neben den Kompositionen von Schubert, Chopin und Beethoven brachte Pires ihnen auch die Werke Mozarts in ihren vielfältigen Facetten nahe. „Seine Musik haben wir von Anfang an häufig gespielt, er ist für unsere Entwicklung sehr wichtig gewesen“, sagt Lucas. Mozarts Doppelkonzert KV 365 führten die Brüder 2006 mit dem Netherlands Radio Chamber Philharmonic unter Jaap van Zweden auf, neun Jahre später folgte eine Aufnahme des Konzerts mit der Academy of St Martin in the Fields und dem inzwischen verstorbenen Dirigenten Neville Marriner. „Diese CD war sein letztes Projekt, deshalb ist sie uns besonders wichtig.“ Das britische Magazin Gramophone rechnete das Album im vergangenen Jahr zu den 50 besten Mozart-Einspielungen, wo sich die CD einreiht in die Riege der Referenzaufnahmen von Al­ fred Brendel, Murray Perahia, Emil Gilels oder Martha Argerich. „Mozarts Musik klingt ganz natürlich. Diese Leichtigkeit zu vermitteln ist jedoch schwierig“, meint Lucas, der sich wie Arthur wünscht, dass auch jüngere Hörer ihre Konzerte besuchen und sie „nicht nur für ein Publikum spielen, das mit klassischer Musik vertraut ist“. Weiter führt der 24-Jährige aus: „Je älter wir werden, desto mehr denken wir über alles nach. Bei Mozart bekommt man damit ein Problem. Kinder haben es da einfacher als Erwachsene, weil sie sich der Musik intuitiv nähern.“ Was für Hollands Nationalhymne gilt, gilt für Mozart allemal.

Konzert-TIPPs

Aachen Sa. 4.3., 19:30 Uhr Eurogress Lucas & Arthur Jussen (Klavier), Sinfonia Varsovia, Paul Meyer (Leitung). Milhaud: Le bœuf sur le toit, Mozart: Konzert Nr. 10 Es-Dur für zwei Klaviere und Orchester KV 365, Fauré: Gavotte und Pavane aus „Masques bergamasques“, Dvořák: Tschechische Suite d-Moll

Weitere Termine: Mannheim So. 5.3., 20:00 Uhr Rosengarten (Mozartsaal) Wiesbaden Di. 7.3., 20:00 Uhr Kurhaus Essen Mi. 8.3., 20:00 Uhr Philharmonie Stuttgart Do. 9.3., 20:00 Uhr Liederhalle Holzwickede Mi. 14.6., 20:00 Uhr Haus Opherdicke Klavierfestival Ruhr. Lucas Jussen (Klavier). Werke von Schubert, Chopin, Schat, Villa-Lobos & Gershwin Wies­baden Do. 6.7., 20.00 Uhr Kurhaus Rheingau Musik Festival. Lucas & Arthur Jussen (Klavier), Camerata Salzburg, Gregory Ahss (Leitung). Werke von Mozart & Schubert Niendorf auf Poel Mi. 16.8., 19:30 Uhr Scheune des Gutshofes Festspiele MecklenburgVorpommern. Lucas & Arthur Jussen (Klavier), Deutsche Streicherphilharmonie, Wolfgang Hentrich (Leitung). Werke von Vasks, Mozart, Brahms & Bacewicz Mestlin Do. 17.8., 19:30 Uhr Kulturhaus Programm & Künstler siehe Niendorf online-Tipp

Lucas & Arthur Jussen spielen Mozarts Klaviersonate C-Dur zu vier Händen KV 521 Video & Termine: concerti.de/jussen CD-Tipp

Mozart: Konzerte für zwei Klaviere KV 242 & 365 Lucas & Arthur Jussen, ASMF, Neville Marriner (Ltg). DG März 2017 concerti  9


Interview

»Wenn etwas gut ist, gehört es der Gesellschaft« Wenn Daniel Barenboim einen Konzertsaal bauen lässt, steckt natürlich mehr dahinter als nur der Wunsch, eine Spielstätte für Musiker zu errichten. Von Maximilian Theiss

Herr Barenboim, wie fällt Ihr Resümee für das erste Semester der Barenboim-Said Akademie aus?

Ich bin zufrieden! Man muss aber noch sehen, wie die Balance zwischen musikalischer 10 concerti März 2017

und geistiger Ausbildung funktioniert. Die geistige Erziehung ins Musikstudium einzubinden ist ja ganz neu.

»Das Denken in der Musik wird unterschätzt« Wozu eigentlich diese geistige Erziehung?

Nehmen wir die PhilosophieVorlesungen, die zweimal in der Woche an der Akademie gehalten werden: Wenn man jung ist und Karriere machen will, übt man irgendwann so viel, dass man nur noch ein Sklave des eigenen Instruments ist. Das wollen wir damit aufbrechen. Das Element des Denkens ist in der Musik so wichtig wie unterschätzt. Dabei befruchtet es die Kunst ungemein! Die Studenten sollen nicht nur lernen, Musik zu spielen, sondern auch Musik zu denken. Das klingt jetzt recht abstrakt ...

Die ganze instrumentale Musik ist abstrakt, das ist ja der Punkt! Lassen Sie es mich so

erklären: Wenn wir in einem Buch über einen Tisch lesen, dann denken Sie vielleicht an einen runden Tisch und ich an einen eckigen. Aber es bleibt ein Tisch. In der Musik hingegen brauchen Sie viel größere Assoziationswelten, um wirklich kreativ musizieren zu können. Deswegen ist es so wichtig, sich nicht nur mit Tönen zu befassen, sondern auch mit Ideen. Ein ganz simples Beispiel: Häufig starten Musiker ein längeres Crescendo zu energisch und können es dann nicht mehr bis zum Ende hin steigern. Führt man sich aber vor Augen, wie Wasser auf dem Herd stetig bis zum Siedepunkt erhitzt wird, fällt einem das Crescendieren schon deutlich einfacher. Ein weiterer wichtiger Teil der Akademie ist auch der Pierre Boulez Saal, den der Architekt Frank Gehry als Freundschaftdienst ohne Entgelt konzeptionierte. Wie lange kennen Sie sich schon?

Gar nicht so lange, vielleicht sieben oder acht Jahre. Da wir aber viele gemeinsame Freunde haben, insbesondere Pierre Boulez, haben wir schon vorher viel voneinander gehört. Es war

Foto: Silvia Lelli

M

an kann seine Visionen wie ein Prophet in die Welt hinaustragen, man kann sie aber auch ganz einfach verwirklichen. Daniel Barenboim gehört zu letztgenannter Spezies: als genialer Pragmatiker, der seine Kräfte und Mittel dazu nutzt, seine Ideen in die Wirklichkeit umzusetzen. 1999 gründete der Dirigent und Pianist mit seinem Weggefährten Edward Said das West-Eastern Divan Orchestra mit jungen Musikern. Sie alle stammen aus Nationen des Nahen Ostens und Nordafrika, aus Ländern also, die von wechselseitiger Feindschaft geprägt sind. In Berlin können seit Oktober Musiker aus ebendiesem Kulturenkreis an der BarenboimSaid Akademie studieren. Nun wird das Herzstück der Akademie eröffnet: ein großer Kammermusiksaal, der hinsichtlich seiner Konzeption und seiner Akustik Maßstäbe setzen wird.


also eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis wir uns persönlich kennenlernen durften. Wann haben Sie sich zum ersten Mal über den Bau eines Konzertsaals unterhalten?

Noch bevor die Akademie selbst ins Gespräch kam! Letzten Endes war es seine Idee: An der Yale Universität stellte er seinen Studenten die Aufgabe, einen Konzertsaal zu

entwerfen, verbunden mit einer Akademie für des DivanOrchester, das er sehr schätzt. Dann lud er mich nach New York zu einem Treffen mit den Studenten ein, um mit ihnen darüber ins Gespräch zu kommen. Ursprünglich war der Plan, einen solchen Saal in Istanbul zu bauen, was sich dann allerdings zerschlagen hat. Kurz darauf gab es aber die Möglichkeit in Berlin.

Der Saal ist hinsichtlich seiner Ästhetik und Konzeption außergewöhnlich, um nicht zu sagen: einzigartig. Wie kam es dazu?

Gehry und ich haben uns über die Tatsache unterhalten, dass es in einem konventionellen Konzertsaal zwei Gemeinden gibt: die Musiker auf der Bühne und das Publikum im Zuschauerraum. Die beiden Ovale des Zuschauerraums, die die

zur Person

Aufmüpfiger Botschafter des friedlichen Miteinanders: 2001 zog der Dirigent den Zorn seiner Landsleute auf sich, als er in Israel Wagner dirigierte, 2015 wurde ein geplantes Konzert im Iran abgesagt – man duldet dort keine Künstler des »zionistischen Regimes«. In beiden Fällen war übrigens die Staatskapelle Berlin involviert, deren Chefdirigent Daniel Barenboim seit 1991 ist.

März 2017 concerti  11


Interview

über fünfzig Jahren noch ein Symbol für Modernität ist. Aber wird der Pierre Boulez Saal dann auch den akustischen Anforderungen gerecht?

Ich bin sehr zufrieden damit. Dem Akustiker Yasuhisa To­yo­ ta ist es gelungen, einen wunderbaren Klang zu ermöglichen, der fast überall im Raum die gleiche Qualität hat, ganz gleich, ob man nun vor, hinter oder über dem Orchester sitzt. Dadurch lassen sich auch unterschiedliche Bühnensituationen herstellen, was besonders für zeitgenössische Stücke interessant ist, aber nicht nur: Ich werde zum Beispiel sämtliche Schubert-Sonaten dort spielen. Dabei erlaubt es mir der Raum, die erste Hälfte mit Blick nach rechts zu spielen und in der zweiten Hälfte das Klavier zur anderen Seite zu drehen. Ebenso flexibel und vielseitig wie der Saal soll auch das neu gegründete Boulez-Ensemble werden.

Für den Saal wollte ich auch ein eigenes Ensemble haben, aber keines, das sich ausschließlich mit einer Epoche oder Stilistik beschäftigt.

Zwei Ovale für die Zuhörer, in der Mitte die Bühne: der Pierre Boulez Saal 12  concerti März 2017

weiter. Ich glaube, dass für die Entwicklung jedes Musikers Vielfalt sehr wichtig ist. Man spielt nun mal ein BeethovenPianissimo ganz anders, wenn man auch ein Debussy-Pianissimo kennt. Ein anderes Beispiel: Wenn man als Dirigent Strawinskys Sacre du prin­ temps dirigiert, bekommt man ein Gefühl für rhythmische Elemente in der Musik, das man niemals erlangen kann, wenn man nur Beethoven dirigiert. Warum war es Ihnen so wichtig, dass Saal und Ensemble nach Pierre Boulez benannt werden?

Boulez repräsentiert so vieles in der Musik! Er war nicht nur ein großer Komponist, er hat auch die ganze Programmatik der Musikwelt verändert. Als er anfing zu dirigieren, ignorierten die Orchester zum Beispiel die gesamte Zweite Wiener Schule. Das hat er verändert. Er war einfach ein unglaublich schöpferischer Mensch. Daher dachte ich, dass es richtig wäre, Ensemble und Saal nach ihm zu benennen.

Heißt das, dass in Ihren Augen die Spezialisierungen von Ensembles oder Künstlern nicht mehr zeitgemäß sind?

Pierre Boulez, Frank Gehry, Edward Said: Das waren bzw. sind alles wichtige Weggefährten für Sie. Ist der Bau einer solchen Akademie samt Veranstaltungsort ein Vorhaben, das man nur mit Freunden verwirklichen kann?

Doch, doch! Wenn sich Leute unbedingt spezialisieren wollen – warum nicht? Pierre Boulez’ Ensemble intercontemporain etwa ist ganz wunderbar. Aber ich bin grundsätzlich gegen „Ghettos“, also dem Barock-Ghetto oder dem Zeitgenössische-Musik-Ghetto und so

Mit Freundschaft hat das nichts zu tun, sondern mit der Sache an sich! Wir alle teilen oder teilten – Boulez und Said sind ja leider schon verstorben – sehr ähnliche Vorstellungen über die Kultur und die Menschheit an sich. Deswegen habe ich damals mit Edward

Fotos: Volker Kreidler (3), Thomas Rosenthal

Bühne des neuen Saals umspannen, geben uns die Möglichkeit, eine einzige Gemeinde zu schaffen. Der erste Saal, in den auch hinter der Bühne ein größerer Zuhörerraum inte­ griert wurde, war übrigens die Philharmonie in Berlin, die noch heute von der ganzen Welt bewundert wird. Und es ist meines Wissens einmalig, dass ein Gebäude auch nach


Stolzes Team: Daniel Barenboim, Frank Gehry, Yasuhisa Toyota und Ole Bækhøj, Intendant des Pierre Boulez Saals (v. l.)

Said das West-Eastern Divan Orchestra gegründet, deshalb heißt die Akademie auch Barenboim-Said Akademie: Wir beide waren der Meinung, dass es wichtig ist, Musiker nicht nur künstlerisch, sondern auch geistig zu erziehen. Auch mit Boulez teilte ich viele Ansichten: Wir beide sahen etwa gleichermaßen die Notwendigkeit, dass Musik nicht als museale Kunst begriffen werden darf. Zu diesem Gedanken passt auch der vielzitierte Anspruch, dass der Pierre Boulez Saal ein Ort für das „denkende Ohr“ sein soll. Aber muss das nicht jeder Konzert­saal sein?

Das ist schon richtig. Aber wissen Sie, heutzutage kann man hochgebildet und hochkultiviert sein, ohne auch nur irgendeine Beziehung zur Musik zu haben. Und seit es praktisch überall Musik gibt – im Flugzeug, im Fahrstuhl, im Kaufhaus – hat man sich daran gewöhnt, Musik wahrzunehmen, ohne sie wirklich zu hören. Man kann nun mal in kein Konzert gehen und erwarten, dass die Magie der Musik einfach so kommt und einen in eine andere Welt trägt. Man muss sich der Musik öffnen, ganz so, wie man sich wichtigen Aussagen im Leben öffnet, die wir mit unseren Worten treffen.

Angesichts der innovativen Ansätze hinsichtlich des Saals – was wäre Ihnen lieber: dass er am Ende ein strahlendes Unikat bleibt oder dass er zur Blaupause wird für weitere derartige Konzertorte in anderen Städten?

Wenn der Mensch etwas Positives erschafft, gehört es ihm nicht mehr allein, sondern der ganzen Gesellschaft. Das ist meine Überzeugung. Wenn der Saal also gut wird und dem Publikum gefällt, dann gehört er nicht mehr Frank Gehry oder mir. Und wenn andere das Konzept aufgreifen und es vielleicht sogar erweitern, dann wäre ich sehr glücklich.

online-Tipp

Daniel Barenboim über die große Kunst des Zuhörens Video & Termine: concerti.de/ barenboim CD-Tipps

Hommage à Boulez West-Eastern Divan Orchestra, Daniel Barenboim, Pierre Boulez (Ltg). Erscheint am 3.3. bei DG Bruckner: Sinfonien Nr. 1-9 Staatskapelle Berlin, Daniel Barenboim (Leitung). Deutsche Grammophon

Konzert-TIPPs

Berlin Sa. 4.3., 18:00 Uhr & So. 5.3., 11:00 Uhr Pierre Boulez Saal Boulez Ensemble, Daniel Barenboim (Klavier & Ltg) u. a. Werke von Boulez, Schubert, Mozart, Berg & Widmann

Mi. 8.3., 19: 30 Uhr Pierre Boulez Saal Daniel Barenboim & Radu Lupu (Klavier). Werke von Schubert Fr. 10.3., 19:30 Uhr & So. 12.3., 11:00 Uhr Pierre Boulez Saal Christian Gerhaher (Bariton), Daniel Barenboim (Klavier). Schubert: Winterreise So. 19.3. & So. 26.3., 16:00 Uhr, Mi. 22.3., Do. 23.3., Mo. 27.3., Do. 30.3. & Fr. 31.3., 19:30 Uhr Pierre Boulez Saal Schubert: Klaviersonaten Daniel Barenboim (Klavier) Fr. 7.4., 20:00 Uhr Philharmonie Wiener Philharmoniker, Daniel Barenboim (Leitung). Werke von Mozart & Schönberg Sa. 8.4. & Fr. 14.4., 17:00 Uhr Staatsoper im Schiller Theater Wagner: Parsifal. Daniel Barenboim (Leitung), Dmitri Tcherniakov (Regie) Di. 11.4., 20:00 Uhr Philharmonie Anne-Sophie Mutter (Violine), Staatskapelle Berlin, Daniel Barenboim (Ltg). Werke von Beethoven, Debussy & Berg Mi. 12.4., 20:00 Uhr Philharmonie Radu Lupu (Klavier), Staatskapelle Berlin, Daniel Barenboim (Leitung). Werke von Brahms, Schönberg & Beethoven Sa. 15.4., 16:00 Uhr Philharmonie Daniel Barenboim & Martha Argerich (Klavier). Werke von Brahms, Schönberg/Webern & Liszt Wuppertal Mi. 15.3., 20:00 Uhr Historische Stadthalle Klavier-Festival Ruhr. Daniel Barenboim (Klavier). Schubert: Sonate Nr. 19 c-Moll D 958 u. a. München Do. 11.5., 20:00 Uhr Gasteig Wiener Philharmoniker, Daniel Barenboim (Leitung). Smetana: Má vlast März 2017 concerti   13


„ ... und das ganze Orchester stimmt begeistert ein.“

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Präludien fürs Publikum 99 Konzert- und Operneinführungen in aller Kürze Spannend und auf den Punkt führt concerti-Autor Mathias Husmann schlaglichtartig durch große Opern und symphonische Werke. Hardcover, 230 Seiten mit Illustrationen und Zeichnungen. € 14,90 (D) • ISBN: 978-3-9818481-0-6


Oper

Foto: Magali Dougados/Grand Théâtre de Genève

Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor

Zwischen Pappe-Wolken geht die Sonne auf: Kristina Mkhitaryan als Sole in Francesco Cavallis Il Giasone am Grand Théâtre de Genève

16_Feuilleton Das Zeitalter der Sänger Zum 50-jährigen Jubiläum ihrer Spielstätte blickt die

New Yorker Metropolitan Opera zurück auf ihre in allen Belangen sensationelle erste Spielzeit 18_Kurz besprochen Online Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musik­ theater-Rezensionen 20_Opern-Tipps Die besten Musiktheaterproduktionen – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause März 2017 concerti  15


feuilleton

Zeitalter der Legenden Zum 50-jährigen Jubiläum ihrer Spielstätte lässt die New Yorker Metropolitan Opera eine glanzvolle Epoche der Operngeschichte wieder aufleben. Von Andreas Falentin

I

m Jahr 1966 bezog die Metropolitan Opera ihr heutiges Domizil im Lincoln Center. Die damaligen, von einem Mineralölkonzern gesponserten, regelmäßigen LiveÜbertragungen im Hörfunk ermöglichen es dem vielleicht bekanntesten Opernhaus der Welt, einen einzigartigen Jubiläumsrückblick herauszubringen, mit zehn Operngesamtauf16  concerti März 2017

gehende Figur, die er bis zum Schlussakt weiterentwickelt, die spannend und dynamisch bleibt, sei es im Zusammenspiel mit der zwischen Vaterlands- und erotischer Liebe zerrissenen Leontyne Price als Aida oder mit der überraschend mädchenhaften Grace Bumbry, die die Geschichte der Amneris akustisch als Prozess des Erwachsenwerdens erlebbar macht. Ein Erlebnis wie im Kino, auch wenn Bergonzi nicht eben als gewandter Darsteller bekannt war. Man ging in die Oper und tauchte drei Stunden lang in eine fremde Welt ein. Die Reiseführer waren die Sänger mit ihren großen musikalischen Fähigkeiten – und ihrer Persönlichkeit. Kunst für die Happy Few

Jetzt lässt sich fragen: Warum gibt es das heute nicht mehr? Ist das nicht genau die Oper, die sich ein Großteil des Publikums wünscht? Oper in den sechziger Jahren war, trotz der großen Zuschauerraums der MET, Kunst für die Happy Few, für Menschen, die wussten, die vielleicht sogar gehört haben, wenn ein Nikolai Gedda als Duca di Mantova oder Don Ottavio an einer Stelle einen Ton etwas länger hielt, etwas stärker anschwellen ließ, für die sich dadurch ihr Verständnis

Fotos: The Metropoitan Opera Archives (3)

Legenden auf der Bühne: Carlo Bergonzi als Radames, ...

nahmen und einer Bonus-CD mit Ausschnitten aus acht weiteren Aufführungen. Der Eindruck ist, trotz allenfalls durchschnittlicher Tonqualität, gewaltig. Man wird, wie selten auf der Opern-Hörbühne, unmittelbar gepackt. Und das von einer Ästhetik, die Lichtjahre entfernt scheint vom aktuellen, in der Regel von Regisseuren und Dirigenten dominierten Musiktheater. 1966 an der MET hatte die Inszenierung vor allem dafür zu sorgen, dass die Handlung in optisch ansprechendem Ambiente schlüssig vermittelt wird. Der Dirigent hatte das spezifische Klangfarbenspektrum des jeweiligen Werkes zu entfalten und für reibungslos schönen und dynamischen Zusammenklang zu sorgen. Der eigentliche Interpret des Werkes war – der Sänger. Als Radames beendet etwa der große Tenor Carlo Bergonzi die berühmte „Celeste Aida“-Arie mit dem vom Komponisten vorgeschriebenen Morendo, einem langsamst absterbenden Pianissimo. Er zieht es so lang, dass es fast hässlich wird. So lernen wir den mächtigen Feldherrn gleich zu Beginn auch als skrupulösen, sensiblen Liebenden kennen. Aus diesem Zwiespalt entwickelt Bergonzi rein musikalisch eine zu Herzen


des Werkes um eine Nuance geändert hat. Dieses Publikum gibt es heute nicht mehr, abgesehen vom Fachpublikum und jenen, denen die Leidenschaft für diese Form der Oper von ihren Eltern oder Großeltern weitergegeben worden ist. Heute kommen die meisten Menschen ohne Vorwissen, können mit Ausstattungspomp wenig anfangen und müssen oft sogar eine diffuse Angst vor der Gattung Oper an sich überwinden, worunter sie sich schreiende, beleibte Menschen in weiten Gewändern vorstellen. Und andere wünschen sich genau das zurück: die Oper „wie sie früher war“. Und das Musiktheater hat für alle da zu sein: Ob nun mit Zauberflöte, Carmen oder Stockhausens Donnerstag aus Licht, ob mit einer Operette oder einem experimentellen Projekt – es soll die immer heterogenere Gesellschaft mitprägen und gleichzeitig repräsentieren, möglichst viele Schichten erreichen und Bildung vermitteln. Junge

Sänger rücken viel schneller ins Rampenlicht, müssen sich durch den harten Betrieb kämpfen, sind im Vergleich zu früher viel beweglichere, engagiertere, oft auch musikalischere Darsteller, auch wenn manch ein Radames das Ende seiner Arie heute zerbrüllt, weil er sicher sein kann, für diesen Verrat am Notentext vom Publikum gefeiert zu werden. Und dennoch gibt es immer wieder begeisternde Aufführungen von neuen wie von alten Stücken. Die Oper lebt und entwickelt sich weiter, im Spannungsverhältnis von Tradition und Innovation. Opernaufnahmen, die heute noch ehrfürchtig stimmen

Die MET-Box dokumentiert nun so etwas wie die letzte Blüte des Sängertheaters. Nicht alle Aufnahmen sind gleichermaßen fesselnd, aber Chor, Orchester und Ensemble begeistern durchgängig mit staunenswerter Ausdrucksfreude und musikalischer Meister-

... und Birgit Nielsson als Elektra.

schaft. Allein die Liste der prominenten Namen lässt den Opernfreund fast andächtig aufs Booklet blicken. Renata Tebaldi sang die Hauptrolle in La Gioconda, Anna Moffo gab in der Traviata die Violetta, und Renata Scotto schlüpfte in die Rolle der Cio-Cio-San in Madama Butterfly. Die Box enthält den vielleicht besten, sicher aber den spannendsten Otello aller Zeiten, eine grandiose Lucia di Lammermoor – nicht nur wegen der brillanten Joan Sutherland, sondern auch wegen der überlebensgroßen, hilflos rudernden Leidenschaft von Richard Tuckers Edgardo – und Jon Vickers’ grandios expressiven Peter Grimes mit einem Ensemble, das in selten zu hörender Perfektion zum feindlichen Antagonisten des tragischen Heldes zusammenwächst. CD-Tipp

... Montserrat Caballé als Desdemona und James McCracken als Otello ...

The Inaugural Season – Extraordinary MET Performances 1966/1967 mit Leontyne Price, u. a. Warner (22 CDs) März 2017 concerti   17


Kurz Besprochen

Opern-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper

GENF  25.1.2017

BONN  29.1.2017

Fräulein Operette anno 2017

Hedonismus ohne Reue

Konserven und Palmwedel

Schweitzer: Südseetulpen Oper Chemnitz. Ekkehard Klemm (Leitung), Robert Lehmeier (Regie), Elisabeth Holmer, Sylvia Rena Ziegler Weitere Termine: 16.3., 8. & 20.4.

Cavalli: Il Giasone Grand Théâtre de Genève. Leonardo Garcìa Alarcón (Ltg.), Serena Sinigaglia (Regie), Valer Sabadus, Kristina Mkhitaryan. Weiterer Termin: 7.3.

Verdi: Attila Theater Bonn. Will Humburg (Leitung), Dietrich W. Hilsdorf (Regie), Franz Hawlata, Yannick-Muriel Noel Weitere Termine: 19. & 30.3.

OPERETTE Komponist Benjamin Schweitzer und Librettist Constantin von Castenstein entziehen sich den Gattungsvorbildern, flirten mit einem Hybrid wie Bernsteins komischer Operette Candide oder Musiksatiren in zwei Welten wie Janáčeks Broucˇek. Der erste Teil ist eine lange, lange musikalische Fläche, ein Werk der allerfeinsten Übergänge von vertrackt synkopischen Akkordschichtungen, atmosphärischen Pizzicato- und Percussion-Reihen. Über all dem tasten sich die Soli mit ebenbürtig allerfeinsten Übergängen zwischen Melodram, extra trockenen und seltener etwas fruchtigeren Rezitativen, ariosen Gebilden und wenigen Melodien vorwärts. Im zweiten Teil wird es etwas musical-operettiger und sogar comedygemäß heimeliger, auch dank der Inszenierung Robert Lehmeiers. (RD)

Oper Hier herrscht der Hedonismus, so pur, wie ihn sonst nur die griechischen Götter der Antike praktizieren durften, die als Spiegel der Spaßgesellschaft zur Lebenszeit des Francesco Cavalli dienen. Am Genfer See, wo das ehrwürdige Grand Théâtre immer noch sanierungsbedingt glücklich umgezogen ist in den akustisch exquisiten wie intimen Interims-Holzbau der L’Opéra des Nations, kommen die unanständigen Thesen des Cavalli, seines Zeichens Monteverdi-Musterschüler und dessen Nachfolger als Musikchef an San Marco, gar glänzend an. Für einen Opernabend anders sein dürfen, die bürgerliche Sitte vergessen, Calvin einen ollen Reformer der Vergangenheit sein lassen – das ist einfach herrlich, das macht unendliche Opernfreude. Dreieinhalb barocke Stunden vergehen wie im Fluge. (PK)

OPER Verdis frühes Fantasie-­ Historiengemälde in einem zerbombten Hinterhof: Vier Menschen sind in einem von Krieg und Verwüstung zerstörten Land ausschließlich mit ihren eigenen Komplexen und Begierden beschäftigt. Diese Lesart ist durchaus aus der Musik entwickelt. Wie kaum sonst in Verdis Musikdramatik greifen hier Naturstimmungen, martialische Ensembles und psychotisch anmutende Arien ständig ineinander. Verdi scheut zugunsten der Wirkung vor dem Plakativen und Stereotypen nicht zurück. Will Humburg dirigiert Chor und Solisten leidenschaftlich und kontrolliert und präpariert die Schönheiten und einzigartigen Momente der Partitur gekonnt heraus. Dietrich W. Hilsdorf macht sie hörbar, indem er sich der Mittel der Ironisierung und des absurden Theaters bedient. (AF)

18 concerti März 2017

Fotos: Dieter Wuschanski/Theater Chemnitz, Magali Dougados, Thilo Beu, Mats Bäcker

Chemnitz 14.1.2017


F E R R U C C I O

B U S O N I

DOKTOR FAUST

Göteborg 4.2.2017

Inzestuöse Puppenkinder Strauss: Elektra Göteborgs Operan. Olaf Henzold (Ltg.), Stephen Langridge (Regie), Sabine Hogrefe, Katarina Karnéus. Weitere Termine: 5., 10. & 18.3., 6. & 9.4.

OPER Das komplexbeladene Häufchen Elend namens Elektra, so frühalt geworden, dass ihr eigener Bruder sie nicht erkennt – dieses mitleiderregende Geschöpf ist psychologisch gesehen ein kleines Mädchen geblieben, das mit Puppen spielt. In seiner grandiosen Göteborger Neuinszenierung lässt Hausherr Stephen Langridge seine Elektra mit gleich drei Puppen hantieren. Sie gleichen den drei Kindern des Agamemnon – Elektra, Chrysothemis und Orest. Am Ende, als der Bruder Rache genommen hat an den Mördern seines Vaters, schickt Elektra die Puppenkinder zu dritt ins Bett. Ob jetzt alles gut wird, ist freilich fraglich. Landridge und sein Dramaturg Göran Gademan haben die sonst gestrichenen Sätze wieder aufgenommen, in denen Elektra davon berichtet, wie Agamemnon sich ihrem Mädchenbett einst in keineswegs rein väterlichen Gefühlen näherte. Mord und Inzest haben bei diesen freudianischen Atriden Tradition. Hofmannsthals und Freuds Wien der Entstehungszeit schwingt im kühlen Art-déco-Ambiente ebenso mit wie die zentrale Metapher des Tanzens. Eine fulminante Besetzung, großteils aus dem Ensemble, und ein die moderne Schärfe der Partitur betonender Olaf Henzold am Pult sorgen für veritable Strauss-Schauer. (PK)

PREMIERE 19. MÄRZ 2017 VORSTELLUNGEN 25. März, 20., 23. April & 7. Mai Informationen & Karten 0351 4911 705 semperoper.de

Musikalische Leitung TOMÁŠ NETOPIL Regie KEITH WARNER


OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

Bonn So. 26.3.2017

Von Los Angeles nach Bonn: ein Opern-Oratorium Oper Nach der konzertanten

Adams: The Gospel According to the Other Mary Theater Bonn. Natalie Murray Beale (Leitung), Peter Sellars (Regie) Weitere Termine: 1., 21., 23.4., 11., 14.5.

Peter Sellars – Meisterregisseur und Enfant terrible 20 concerti März 2017

Bariton Lester Lynch singt die Titelpartie des Doktor Faust Dresden SO. 19.3.2017

Pakt mit dem Teufel Oper Busonis Faust-Oper bleibt rätselhaftes

Fragment zwischen Zaubershow und Puppenspiel

D

as Genie, das sich mit irdischem Wissen nicht zufrieden geben will, der Urtypus des ewig Suchenden, der sich auf einen Pakt mit der Inkarnation des Teufels einlässt: Ferruccio Busoni stellt den Prototyp unstillbarer Wissensgier in den Mittelpunkt seiner Oper, die ganz anders sein sollte als handelsübliche Vertonungen des Fauststoffs, mögen sie von Gounod oder Berlioz, Boito oder Schnittke stammen. Sein Doktor Faust diente dem italodeutschen Komponisten zur praktischen Umsetzung seiner neuen Opernästhetik: Selbstständig sollte die Musik sein,

wundersam der Inhalt und desillusionierend die Darstellung zwischen Zaubershow und Puppenspiel. Ergebnis war ein so vielschichtiges wie he­ rausforderndes Stück Musiktheater, das bis zu Ferruccio Busonis Tod und der Uraufführung in Dresden anno 1925 ein rätselhaftes Fragment blieb, dessen sich nun Regie-Altmeister Keith Warner und der junge Essener GMD Tomáš Netopil annehmen. Busoni: Doktor Faust Semperoper Dresden. Tomáš Netopil (Leitung), Keith Warner (Regie) Weitere Termine: 25.3., 20. & 23.4., 7.5.

Fotos: Monika Rittershaus, Rex Lott, Priska Ketterer/Lucern Festival, Kirsten Nijhof

Uraufführung in der Walt Disney Concert Hall in Los Angeles im Mai 2012 folgte zehn Monate später ebenda eine halbszenische Version, in der das Passionsoratorium von John Adams auf Tournee um die halbe Welt ging. Diese Fassung inszenierte – wie auch die 2015 an der Londoner English National Opera herausgekommene erste vollgültige szenische Aufführung – Peter Sellars, der Librettist des Werkes. Für die deutsche szenische Erstaufführung zeichnet nun der Meisterregisseur, der immer noch das schrille Enfant terrible geblieben ist, erneut verantwortlich.


Mannheim Sa. 4.3.2017

Weitere Tipps

Packender Showdown Oper Barockdirigent Jörg Halubek und Regisseur

Leipzig

Der Freischütz

Markus Bothe holen Monteverdi in die Gegenwart

S

eit seinem die Musikwelt erneuernden Orfeo – der ersten vollgültigen Oper der Musikgeschichte – war viel Zeit vergangen. Claudio Monteverdi nimmt sich mit über 70 Jahren der Odyssee an, lässt Götter und Bösewichter auftreten, schenkt jeder Figur die persönliche musikalische Farbe und stellt einen tragisch modernen Helden in den Mittelpunkt, jenen Odysseus, der nach langer Irrfahrt an die heimischen Gestade zurückkehrt. In Gestalt eines Greises nähert er sich

jener Glücksrittergesellschaft, die seine Frau bedrängt und seinen Reichtum verprasst – ein packender Showdown. Markus Bothe will in seiner bildkräftigen Inszenierung gemeinsam mit dem Barockdirigenten Jörg Halubek und seinem Ensemble Il Gusto Barocco das 17. Jahrhundert nah an uns heranrücken. Monteverdi: Il ritorno d’Ulisse in patria Nationaltheater Mannheim. Jörg Halubek (Leitung), Markus Bothe (Regie) Weitere Termine: 7., 9., 22. & 24.3., 1., 3., 20. & 22.4.

Die Kehrseite von Karriere Oper Durs Grünbein und Johannes Maria Staud

schreiben ein absurdes modernes Stationendrama

S

Staud: Antilope (UA) Oper Köln. Howard Arman (Leitung), Dominique Mentha (Regie) Weitere Termine: 10., 12, 18., 23. & 26.3.

Halle

Sacrifice So. 5.3., 19:30 Uhr Oper Halle Aktueller geht’s nicht: Sarah Nemtsov komponiert, Florian Lutz inszeniert die erste IS-Oper München

Andrea Chénier

Köln So. 5.3.2017

ie kennen sich bestens: Der Lyriker Durs Grünbein und Johannes Maria Staud, einer der witzigsten, gänzlich unorthodoxen Neutöner der Gegenwart. An ihren Opern-Wurf Berenice nach Edgar Allan Poe auf der Münchner Biennale 2004 denkt man mit Freude zurück. Jetzt entwickelte der Dichter für seinen Kollegen ein surreales Stationendrama, das als pointiert-poetische Momentaufnahme die trostlose

Sa. 4.3., 19:00 Uhr Oper Leipzig Regisseur Christian von Götz wagt sich an die waldromantischste aller deutschen Opern mit Sopranistin Gal James (Foto) als Agathe

Kehrseite von Wohlstand und Karriere abbildet: Die Firmenparty im 13. Stockwerk eines Bürogebäudes mit Massenrausch und absurder Lobrede des Chefs auf sich selbst führt zur fantastischen Flucht des Protagonisten Victor.

Der österreichische Neutöner Johannes Maria Staud hat Humor

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

So. 12.3., 19:00 Uhr Bayerische Staatsoper Das Traumpaar der Oper gibt sich in Giordanos Revolutionsstück die Ehre: Anja Harteros und Jonas Kaufmann. Philipp Stölz inszeniert, Omer Meir Wellber dirigiert Hagen

Tschick Sa. 18.3., 19:30 Uhr Theater Hagen Der J­ugend­ roman von Wolfgang Herrndorf wird zur Road Opera. Ludger Vollmer, vielfach ausgezeichnet für Gegen die Wand, hat sie komponiert Aachen

Powder her face So. 19.3., 18:00 Uhr Theater Aachen Die „Dirty Duchess“ Margaret Whigham wurde wegen ihres Liebeslebens des Adelstands enthoben. Thomas Adès macht aus ihrem Leben packendes Musiktheater

Die Rezension zum Tipp: Über alle Premieren mit diesem Zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper März 2017 concerti   21


25.03. 02. 04.– 29.04.17 30. 04.16 02.04.–30.04.16 internationales internationales musikfestival musikfestival

IERN W I R F E U R T S TA G ! B 20. GE

Avi Avital I Rebekka Bakken I Lisa Batiashvili I Uri Caine I Gautier Capuçon I Deutsche Kammerphil harmonie Bremen I Fauré Quartett I Johannes Fischer I David Fray I Sol Gabetta Gallicantus I Martin Grubinger I Marc-André Hamelin I Thomas Hampson I Håkan Hardenberger Pierre-Laurent Aimard I Lisa Batiashvili BBC Philharmonic I Piotr Montero Beczała I IIan Bostridge I Uri Caine I Paavo Järvi I Ewa Kupiec I Igor Levit I I Sabine Meyer I Gabriela Daniel Müller-Schott Chamber OrchestraI of EuropeQuasthoff I Annette Dasch IsangI Enders I Isabelle I Julia Fischer Alina Pogostkina Thomas I Fazıl ISay AndreasI Fauré SchollQuartett I Herbert SchuchFaust I Andreas Staier ISwedish ChristianChamber Gerhaher I Grandbrothers I Thomas Hampson I Irish Chamber Orchestra I Kristjan Järvi I Igor Orchestra I Tonhalle-Orchester Zürich I Klaus Florian Vogt I Arcadi Volodos Levit I Mahler Chamber Orchestra I Albrecht Mayer I Ana Moura I Daniel Müller-Schott I Pera Ensemble I Jörg Widmann I Tianwa Yang I u. v. m. Christina Pluhar I Thomas Quasthoff I Nemanja Radulovic´ I Valer Sabadus I Sir András Schiff I Andrè Schuen I Golda Schultz I SWR Symphonieorchester I Tetzlaff Quartett I Alexandre Tharaud I The Knights I Daniil Trifonov I Ulrich Tukur I Jörg Widmann I Frank Peter Zimmermann I Tianwa Yang I Nikolaj Znaider u. v. a. Bestellen Sie kostenlos unser Programm unter Tel 06221 - 584 00 12 oder www.heidelberger-fruehling.de Bestellen Sie kostenlos unser Programm unter Tel 06221 - 584 00 12 oder www.heidelberger-fruehling.de Gründungspartner:


Hessen Das Musikleben in Hessen im März

2 Piotr Beczała

3 Jan Lisiecki

4 Olga Scheps

5 Vesselin Stanev

Fotos: Johannes Ifkovits, Mathias Bothor/DG, Uwe Arens/Sony Classical, Paul Yates

… mag keine Regie-Experimente

… verleiht Klängen Poesie

… ist ein Frühaufsteher

… liebt die Höhenluft

2_Frankfurt Charismatisch, glaubwürdig – ein Tenor zum Schmachten Piotr Beczała trotzt dem Stillstand beim Liederabend mit Helmut Deutsch 3_Frankfurt Kein Schwarz-Weiß-Denker

Jan Lisiecki lädt mit Chopins erstem Klavierkonzert zum unbeschwerten Elfentanz 4_Oberursel Chopin besucht den Taunus Zur Chopiniade reicht Pianistin Olga Scheps dem Romantiker die Hände 5_Frankfurt Den Laufschuh griffbereit Vesselin Stanev stürzt sich mit Liszts »Chasse neige« ins tremolierende Schneetreiben 8_Klassikprogramm concerti 03.17 Hessen 1


So Klingt … Hessen. Die wichtigsten Termine im März, ausgewählt von der concerti-Redaktion

Charismatisch, glaubwürdig – ein Tenor zum Schmachten Frankfurt Piotr Beczała trotzt dem Stillstand

beim Liederabend mit Helmut Deutsch

A

rthur Schnitzler soll gesagt haben: „Das Orchester versetzt die Damen in Trance, aber schreiben tun’s dann dem Tenor.“ Wer Piotr Beczała schon einmal gehört hat, dürfte nicken und den Stift zücken. Anlass zum Schmachten gab es in den letzten Jahren oft. Von den Fans und der Presse geliebte Partien als Chevalier des Grieux an der Met in New York, in Richard Wagners Lohengrin

2 Hessen concerti 03.17

an der Seite Anna Netrebkos in Dresden und zuletzt als Werther in Massenets gleichnamiger Oper in Barcelona sprechen eine deutliche Sprache: Beczała kam, sang und siegte. Immer und überall! Dennoch bleibt der Star am Boden. „Ich betrachte meinen Beruf als permanente Entwicklung, einen Stillstand gibt es nicht. Wer von sich behauptet, jetzt sei er oben und super, ist absturzgefährdet“, erklärt der

Tenor in einem Interview mit dem Münchner Merkur. Und an anderer Stelle gegenüber den Oberösterreichischen Nachrichten: „Letztlich ist das Charisma, die glaubwürdige Darstellung oder die Ernsthaftigkeit, mit der jemand seinen Beruf ausübt, ausschlaggebend. Bloß auf der Basis eines guten Regie-Teams bringt man keine erfolgreiche Produktion zustande.“ Beim Liederabend kann man sich vom Wahrheitsgehalt seiner Worte überzeugen. Elisa Reznicek Di. 14.3., 20:00 Uhr Opernhaus Piotr Beczała (Tenor), Helmut Deutsch (Klavier). Schumann: Dichterliebe op. 48, Karłowicz: Lieder op. 1 & 3, Dvořák: Zigeunermelodien op. 55, Rachmaninow: Lieder

Fotos: Jean-Baptiste Millot, Holger Hage/DG

Regisseure, die die Oper neu erfinden wollen, meidet er: Piotr Beczała


Kein Schwarz-Weiß-Denker Frankfurt Jan Lisiecki lädt mit Chopins erstem

Klavierkonzert zum unbeschwerten Elfentanz

W

enn Du einmal die Technik drauf hast, kannst du dich ganz um die Musik kümmern.“ Klingt furchtbar einfach, und wenn man Jan Lisiecki an seinem Instrument erlebt, könnte man glatt meinen, Klavierspielen sei lediglich ein Elfentanz mit Fingern, fernab von Arbeit, Disziplin und mühsamer Überei. Lisi­ ecki, der Sohn polnischer Eltern, geboren im kanadischen Calgary ist ein Überflieger, ein „Wunderkind wider Willen“, wie der Titel eines Dokumentarfilms über den Pianisten lautet. Zu Schulzeiten durfte

Lisiecki gleich vier Klassen mit einem Satz überspringen. „Das hat mir auf meinem musikalischen Weg vieles erleichtert“, gesteht er lapidar. Ähnlich wie sein Pianisten-Kollege Alexander Krichel hat sich Lisiecki sehr für Mathematik interessiert. „Doch irgendwann erschien mir Mathematik nur noch als ein Schwarz und Weiß mit ein bisschen Grau dazwischen.“ Die Magie der Farben in der Musik lockte ihn nachhaltiger. „Zu den Schönheiten der Musik zählt, dass sie immer Raum lässt für neue Ansätze.“ Christian Lahneck

Liebt den Sonnenaufgang: der 22-jährige Pianist Jan Lisiecki Di. 21.3., 20:00 Uhr Alte Oper Jan Lisiecki (Klavier), Rotterdams Philharmonisch Orkest, Yannick Nézet-Séguin (Leitung). Werke von Bernstein, Chopin & Rachmaninow

WAGNER IN CHEMNITZ DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG 01.04. | 16.04. | 01.05.2017 ML: Guillermo García Calvo | R: Michael Heinicke

TANNHÄUSER

PARSIFAL

15.04.2017 ML: Felix Bender | R: Michael Heinicke

14.04. | 06.05.2017 ML: Felix Bender | R: John Dew

TICKETS 0371 4000-430 | THEATER-CHEMNITZ.DE

concerti 03.17 Hessen 3


Tipps & Termine

Chopin besucht den Taunus Zur Chopiniade in Oberursel reicht Pianistin Olga Scheps dem Romantiker die Hände

I

ch selbst bin immer noch Pole genug, um gegen Chopin den Rest der Musik hinzugeben“, schwärmte einst Friedrich Nietzsche. Selbst wer dieses Bekenntnis als einseitig empfindet, muss zugeben, dass man Chopin nur lieben kann. Diese Liebe teilt auch die Chopin-Gesellschaft Taunus, die 1986 von der Klavierpädagogin, langjährigen Präsidentin und derzeitigen Ehrenpräsidentin Ilse Schwarz-Schiller gegründet wurde. Seitdem gab es zahlreiche musikalische Höhepunkte. Internationale Aufmerksamkeit

fand etwa 1995 die erste zyklische Aufführung von Chopins Gesamtwerk. Nicht weniger eindrucksvoll ist die Liste der Musiker, die in Oberursel zu Gast waren, etwa Pavel Gililov, der auch Vorstandsmitglied der Gesellschaft ist, Mischa Maisky oder Martin Stadtfeld. Nicht zu vergessen: Olga Scheps, die in diesem März – wie bereits vor drei Jahren – die traditionelle Chopiniade zum Geburtstag des Klaviergenies gestaltet. Als „neuer Stern am Chopin-Himmel“ wurde sie damals in der Taunus Zeitung gefeiert. Georg Pepl

Klavierpoetin der russischen Romantik: Olga Scheps Fr. 3.3., 20:00 Uhr Stadthalle Olga Scheps (Klavier) Konzert zum Geburtstag von Frédéric Chopin Werke von Satie, Chopin & Prokofjew

Centrum Frankfurt

C. Bechstein Centrum Frankfurt · Eschersheimer Landstraße 45 · 60322 Frankfurt Telefon: 069 400 501 130 · E-Mail: frankfurt@bechstein.de · Web: www.bechstein-centren.de

4 Hessen concerti 03.17

Fotos: Uwe Arens, Paul Yates

Vom Einsteigerklavier bis zum Konzertflügel – besuchen Sie das C. Bechstein Centrum in Frankfurt am Main.


Den Laufschuh griffbereit Frankfurt Vesselin Stanev stürzt sich mit Liszts

»Chasse neige« ins tremolierende Schneetreiben n einem YouTube-Clip sieht man Vesselin Stanev, wie er mit großer Klarheit Franz Liszts Etüde Nr. 12 „Chasse neige“ erklingen lässt. Für das Video präsentierte er sich dabei nicht nur am Flügel, sondern auch beim Schwimmen und Joggen. Klavierspiel, so erklärt er, sei mit Spitzensport vergleichbar. Nach vier oder fünf Stunden sei er geistig so erschöpft, dass er seinen Ausgleich bei Luft und Natur sucht und dafür gerne mal die Laufschuhe anzieht. Geboren wurde Stanev 1964 im bulgarischen Varna, seine Ausbildung erhielt

er in Sofia, Moskau und Paris. Die berühmten Skrjabin- und Liszt-Alben des Pianisten offenbaren seine Affinität zur Romantik, wobei Stanev sich als Virtuose präsentiert, der stets über das rein Artistische hinaus zielt, das für ihn nebensächlich ist. Vielmehr ist sein wichtigstes Anliegen, die Emotionen an das Publikum so weiterzugeben, wie er sie in den Werken erspürt. Hervorragend passt dazu das Programm seines Frankfurter Klavierabends, an dem er sich diesmal französischen Komponisten zuwendet. Georg Pepl

Gipfelstürmer: Vesselin Stanev hat den Mont Blanc bestiegen Mo. 6.3., 19:30 Uhr Alte Oper (Mozart Saal) Vesselin Stanev (Klavier). Franck: Prélude, Choral et Fugue, Debussy: Préludes pour piano, Chopin: 24 Préludes op. 28

25 Jahre Musik in Burgen und Schlössern Die romantischste Kammermusikreihe in Rheinland-Pfalz 15. April bis 27. August 2017 Martina Filjak Martin Stadtfeld Alexander Hülshoff Herbert Schuch & Gülru Ensari Marie-Luise Neunecker Elina Gurevich Gilles Apap u.v.a.

Martina Filjak © Romano Grozich

I

www.villamusica.de • 0 61 31 - 92 51 800 concerti 03.17 Hessen 5


Zerstören, was man am meisten liebt In Darmstadt durchbricht Jenůfa den Teufelskreis der Grausamkeit

W

ie ein erratischer Block steht Leoš Janácˇek in der Musikgeschichte. „Er begeistert sich leidenschaftlich für die Leidenschaften, noch mehr aber für die Genauigkeit, mit der er ihnen Ausdruck verleihen will“, schreibt Milan Kundera und weist dabei auf die unverwechselbare Struktur seiner Musik hin, die durch die permanente Koexistenz widersprüchlicher Emotionen bestimmt ist. 1854 geboren, war Janácˇek der Älteste unter den wichtigen musikalischen Neuerern des frühen 20. Jahrhunderts. Seinen eigenen Stil gewann er durch die minutiöse Wahrnehmung von Sprachmelodien, und er war ein genialer Spätentwickler: Mit 49 Jahren legte er sein erstes großes Meisterwerk vor, die im mährischen Bauernleben spielende Oper Jenu ˚fa. Bei aller Drastik erzählt sie von der Macht der Vergebung: Die Titelheldin verzeiht zuletzt der Mörderin ihres unehelichen Kindes und erwidert die Liebe des Mannes, der ihr aus Eifersucht das Gesicht zerschnitten hat. Nach der Brünner Uraufführung von 1904 musste Janácˇek zwölf Jahre lang warten, bis die Oper mit durchschlagendem Erfolg in Prag herauskam. Georg Pepl Sa. 4.3., 19:30 Uhr (Premiere) Staatstheater Janáček: Jenůfa. Will Humburg (Leitung), Dirk Schmeding (Regie). Weitere Termine: 11. & 17.3., 9. & 28.4., 6. & 21.5.

Schuf seine Oper Jenu ˚fa mit 49 Jahren: Leoš Janáček

Foto: gemeinfrei

MÄRZ


Giuseppe Verdis

DAS MONUMENTALE OPERN-ERLEBNIS 2017

Aida Liudmyla Monastyrska

Amneris Daniela Barcellona

Ramfis Erwin Schrott

SA., 02.09.17 I 20.00 UHR COMMERZBANK ARENA FRANKFURT KÜNSTLERISCHE GESAMTLEITUNG PLÁCIDO

DOMINGO

AIDA LIUDMYLA MONASTYRSKA AMNERIS DANIELA BARCELLONA RADAMES JORGE DE LEON RAMFIS ERWIN SCHROTT AMONASRO GEORGE GAGNIDZE

+43/1/58885 TICKETS UNTER TEL. 01806-999 0000* UND WWW.AIDA-DOMINGO.COM UND AIDA-DOMINGO.COM TEL.

*0,20 €/VERBINDUNG AUS DT. FESTNETZ / MAX. 0,60 €/VERBINDUNG AUS DT. MOBILFUNKNETZ

Veranstalter:

LIVE GmbH


Programm Das Klassikprogramm für Hessen im März

1.3. Mittwoch Darmstadt

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Giselle. Itamar Serussi & Chris Haring (Choreografie) Frankfurt

19:00 Alte Oper Ekaterina Bakanova (Sopran), Delphine Galou (Alt), Topi Lehtipuu (Tenor), hr-Sinfonieorchester, Jean-Christophe Spinosi (Leitung). Monteverdi: Il combattimento di Tancredi e Clorinda, Händel: Ouvertüre & Arien aus „Rinaldo“, Rossini: Ouvertüre & Arien aus „Tancredi“, Haydn: Sinfonie Nr. 100 G-Dur „Militär-Sinfonie“ Wiesbaden

19:30 Staatstheater Britten: Peter Grimes. Albert Horne (Leitung), Philipp M. Krenn (Regie)

2.3. Donnerstag Frankfurt

20:00 hr-Sendesaal Ekaterina Bakanova (Sopran), Delphine Galou (Alt), Topi Lehtipuu (Tenor), hr-Sinfonieorchester, Jean-Christophe Spinosi (Leitung). Werke von Monteverdi, Händel, Rossini & Haydn Rüsselsheim

Bad Sooden-Allendorf

19:00 Altes Kurhaus Alexander Yakovlev (Klavier). Schubert: Zwölf Deutsche Ländler D 790, Schumann: Carnaval op. 9, Brahms: Variationen und Fuge über ein Thema von Händel op. 24 & 16 Walzer op. 39

Darmstadt

19:30 Staatstheater Janáček: Jenůfa (Premiere). Will Humburg (Leitung), Dirk Schmeding (Regie)

19:00 Unitarische Freie Religionsgemeinde K.d.ö.R. István Lajkó (Klavier). Bartók: Rhapsodie op. 1, Wagner/Liszt: Spinnerlied aus „Der fliegende Holländer“, Schumann: Klaviersonate f-Moll op. 14 „Concert sans orchestre“ u. a.

Edenkoben

20:00 hr-Sendesaal Ekaterina Bakanova (Sopran), Delphine Galou (Alt), Topi Lehtipuu (Tenor), hr-Sinfonieorchester, Jean-Christophe Spinosi (Leitung). Monteverdi: Il combattimento di Tancredi e Clorinda, Händel: Ouvertüre & Arien aus „Rinaldo“, Rossini: Ouvertüre & Arien aus „Tancredi“, Haydn: Sinfonie Nr. 100 G-Dur „Militär-Sinfonie“ GieSSen

20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Der blonde Eckbert. Paolo Fossa (Choreografie & Regie) Kassel

Wiesbaden

19:30 Schauspielhaus marianengraben. Johannes Wieland (Choreografie), Tanzensemble des Staatstheaters Kassel

Bad Homburg

19:30 Schlosskirche im Landgrafenschloss Alexander Schimpf (Klavier), Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim, Ciarán McAuley (Leitung). Beethoven: Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 19, Schubert: Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485, Haydn: Sinfonie Nr. 61 D-Dur 8 Hessen concerti 03.17

19:30 Kurhaus Musical-Revue. Künstlern der Stage Passion & der Internationalen Opernakademie Bad Schwalbach

17:00 Opernhaus Berlioz: Les Troyens. John Nelson (Leitung), Eva Maria Höckmayr (Regie)

19:00 Opernhaus Rossini: Il barbiere di Siviglia. Anja Bihlmaier (Leitung), Adriana Altaras (Regie)

3.3. Freitag

Bad Schwalbach

Frankfurt

20:00 Theater Wecker: Oliver Twist. Altonaer Theater Hamburg, Hamburger Kammerspiele 19:30 Staatstheater Sommernachtstraum. Tim Plegge (Choreografie)

4.3. Samstag

Oberursel

20:00 Stadthalle Olga Scheps (Klavier). Werke von Satie, Chopin & Prokofjew

20:00 Schloss Villa Ludwigshöhe SWR2 Trioabend. Ensemble Isara. Duvernoy: Trio Nr. 1, Doppler: Souvenir du Rigi, op. 34, Beethoven: Andante favori WoO57, Mozart: Trio Es-Dur nach dem Hornquintett KV 407, R. Strauss: Zwei Klavierstücke aus opus 3, Ewazen: Ballade, Pastorale und Tanz Frankfurt

18:00 Opernhaus Mozart: Don Giovanni. Nikolai Petersen (Leitung), Christof Loy (Regie) Fulda

20:00 Schlosstheater Ekaterina Bakanova (Sopran), Delphine Galou (Alt), Topi Lehtipuu (Tenor), hr-Sinfonieorchester, Jean-Christophe Spinosi (Leitung). Monteverdi: Il combattimento di Tancredi e Clorinda, Händel: Ouvertüre & Arien aus „Rinaldo“, Rossini: Ouvertüre & Arien aus „Tancredi“, Haydn: Sinfonie Nr. 100 G-Dur „Militär-Sinfonie“ GieSSen

20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Offenbach: Häuptling Abendwind. Wolfgang Wels (Leitung), Wolfgang Hofmann (Regie) Kassel

Wiesbaden

19:30 Opernhaus R. Strauss: Elektra. Patrik Ringborg (Leitung), Markus Dietz (Regie)

19:30 Staatstheater Mozart: Die Entführung aus dem Serail. Konrad Junghänel (Leitung), Uwe Eric Laufenberg (Regie)

19:30 Staatstheater Britten: Peter Grimes. Albert Horne (Leitung), Philipp M. Krenn (Regie)

Wiesbaden


5.3. Sonntag Darmstadt

11:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Aktion Theaterfoyer: Frühschoppen Frankfurt

11:00 Alte Oper Anna Vinnitskaya (Klavier), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Jukka-Pekka Saraste (Leitung). Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 11:00 Oper (Holzfoyer) Oper Extra – Rigoletto 16:00 Alte Oper (Mozart Saal) Familienkonzert: Gullivers Reisen. Studierende der Musikhochschule Mainz, Felix Koch (Moderation). Werke von Telemann 18:00 hr-Sendesaal Anne-Sophie Bertrand (Harfe), Sebastian Wittiber (Flöte), Jochen Tschabrun (Klarinette), Akemi Mercer-Niewöhner & Karin Hendel (Violine), Dirk Niewöhner (Viola), Ulrich Horn (Violoncello). Debussy: Prélude à l’après-midi d’un faune & Sonata, Borenstein: Nocturne (DEA), Ravel/Blassel: Tzigane, SaintSaëns: Der Schwan aus „Karneval der Tiere“, Ravel: Introduction et Allegro 19:00 Alte Oper Michelle Breedt (Mezzosopran), Junge Deutsche Philharmonie, Jonathan Nott (Leitung). Ravel: Valses nobles et sentimentales, Mahler: Kindertotenlieder, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 15 A-Dur op. 141 19:00 Opernhaus Bizet: Carmen. Björn Huestege (Leitung) GieSSen

15:00 Stadttheater Verdi: La traviata. Wolfram J. Starczewski (Regie)

Kassel

15:00 tif Kinderoper: Schneewittchen. Giulia Glennon (Leitung), Jewgenij Sitochin (Regie), Wiener Taschenoper 18:00 Schauspielhaus marianengraben. Johannes Wieland (Choreografie), Tanzensemble des Staatstheaters Kassel 19:30 Opernhaus Tanzmomente 12 – Alice in London. Ballettschule Doutreval, Verena Renner (Choreografie & Leitung). Filmmusik von Zimmer, Elfmann, Williams & Doyle 20:00 Staatstheater Classic Night. Lin Lin Fan (Sopran), Bassem Alkhouri (Tenor), Mitgliedern des Opernensembles und des Opernstudios des Staatstheaters Kassel, Patrik Ringborg (Leitung), Insa Pijanka (Moderation). Werke von Delibes, Lumbye, Verdi, Ziehrer, J. Strauss u. a. Mainz

11:00 Villa Musica theater con cuore. Janosa: Artur und der Ritter Rost Rüsselsheim

11:00 Theater (Foyer) Sonntags um 11: Francesco Paolo Tosti und die Canzone Neapoletana. Katharina Blattmann (Sopran), Emilio Ruggerio (Tenor), Rainer Zagovec (Moderation) Seligenstadt

17:30 Ev. Kirche Musik bei Kerzenschein: Luthers mystische Laute. Liuto Concertato. Werke von Dalza, Senfl, Galilei u. a. Wiesbaden

19:30 Staatstheater Jaques: Shockheaded Peter. Volker Griepenstroh (Leitung), Tilo Nest (Regie)

6.3. Montag Darmstadt

20:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Aktion Theaterfoyer: Cinema­ foyer Frankfurt

19:30 Alte Oper (Mozart Saal) Vesselin Stanev (Klavier). Franck: Prélude, Choral et Fugue, Debussy: Prélude pour piano, Chopin: 24 Préludes 19:30 Holzhausenschlösschen Emil Mangelsdorff Quartett 20:00 Alte Oper Anna Vinnitskaya (Klavier), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Jukka-Pekka Saraste (Leitung). Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 20:00 Heiliggeistkirche Figuralchor Frankfurt, Paul Leonard Schäffer (Leitung) Kassel

11:00 tif Kinderoper: Schneewittchen. Giulia Glennon (Leitung), Jewgenij Sitochin (Regie), Wiener Taschenoper

7.3. Dienstag Frankfurt

19:00 KunstKulturKirche Allerheiligen shortcuts – Experiment und Begegnung. Institut für zeitgenössische Musik IzM Fulda

20:00 Schlosstheater Me and the Devil. Jan Christof Scheibe (Leitung), Dominique Horwitz (Regie). Werke von Weber, Waits, Strawinsky, Cash, Depeche Mode u. a.

Donnerstag, 9. März 2017 │ 20 Uhr │ Alte Oper Frankfurt In Zusammenarbeit mit der Alten Oper Frankfurt

Vox Orchester Lorenzo Ghirlanda

Werke von Antonio Vivaldi Georg Philipp Telemann Johann Chris�an Bach Johann Sebas�an Bach und Joseph Haydn

Karten zu € 39 / € 32 / € 25 / € 20 über Frankfurt Ticket unter Telefon 069/1340-400 oder www.frankfurt-�cket.de, bei den bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse 2016 FBK 07 Vox Anz Concerti.indd 1 Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

© Marco Borggreve

Leitung

www.frankfurter-bachkonzerte.de 18.01.2017 12:12:12 concerti 03.17 Hessen 9


Klassikprogramm

Tipp

20:00 Stadttheater Mirijam Contzen (Violine), Philharmonisches Orchester Gießen, Michael Hofstetter (Leitung). Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur op. 35, Skrjabin: Sinfonie Nr. 1 E-Dur (Satz 1-5) Weitere Infos siehe Tipp Limburg

20:00 Stadthalle Lehrkräfte der Kreismusikschule Limburg. Barocke, romantische und zeitgenössische Kammermusik Wiesbaden

20:00 Kurhaus Arthur & Lucas Jussen (Klavier), Sinfonia Varsovia, Paul Meyer (Leitung). Milhaud: Le Bœuf sur le toit, Mozart: Konzert für zwei Klaviere KV 365 Fauré: Gavotte & Pavane aus „Masques et bergamasques“, Dvořák: Tschechische Suite D-Dur

8.3. Mittwoch Darmstadt

16:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Aktion Theaterfoyer: Musikalischer Nachmittag 19:30 Staatstheater Puccini: Tosca. Will Humburg (Leitung), Eva Maria Höckmayr (Regie) Frankfurt

19:00 Oper (Holzfoyer) Oper to go

9.3. Donnerstag Frankfurt

17:00 Opernhaus Berlioz: Les Troyens. Dylan Corlay (Leitung), Eva Maria Höckmayr (Regie) 20:00 Alte Oper Joshua Bell (Violine), hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung). Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll, Mahler: Sinfonie Nr. 5 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Vox Orchester, Lorenzo Ghirlanda (Leitung). Vivaldi: Concerto per l’orchestra di Dresda con molti istromenti in sol minore RV 577, Telemann: Suite a-Moll TWV 50:A3, J. C. Bach: Sinfonia g-Moll op. /6, J. S. Bach: Konzert c-Moll BWV 1060, Haydn: Sinfonie Nr. 49 f-Moll „La passione“ Kassel

19:30 Opernhaus Offenbach: Die Großherzogin von Gerolstein. Xin Tan (Leitung), Adriana Altaras (Regie) 10 Hessen concerti 03.17

Oberwesel

20:00 Kulturhaus Marie-Luise Neunecker (Horn), Stipendiaten der Villa Musica. Beethoven: Sextett Es-Dur op. 81b, Mozart: Hornquintett Es-Dur KV 407, Spohr: Oktett E-Dur op. 32 Wiesbaden

7.3. dienstag

20:00 Stadttheater Gießen Mirijam Contzen (Violine), Philharmonisches Orchester Gießen, Michael Hofstetter (Leitung). Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur op. 35, Skrjabin: Sinfonie Nr. 1 E-Dur (Satz 1-5) Organisationstalent: Als dreifache Mutter und Solistin hat es Geigerin Mirijam Contzen nicht einfach, alles unter einen Hut zu bringen. Sie nimmt die Situation aber gelassen: „Das kennt jede Mutter, die einen Beruf und Kinder hat.“ Wiesbaden

19:30 Staatstheater Bizet: Carmen. Will Humburg (Leitung), Sandra Leupold (Regie)

10.3. Freitag Boppard

20:00 Stadthalle Tango Apasionado. Gunda Baumgärtner (Sopran), Daniel Adoue (Klavier), Cuarteto del Cafetin, Tänzer der Company Balance, Isolde Guckelsberger-Penzin (Choreografie) Darmstadt

19:30 Staatstheater Gounod: Faust. Michael Nündel (Leitung), Karsten Wiegand (Regie) Dreieich

20:00 Bürgerhaus Sprendlingen Ilja Richter (Gesang), Sherri Jones (Klavier). Werke von Kreisler Frankfurt

19:00 Opernhaus Bizet: Carmen. Barrie Kosky (Regie) 19:30 Holzhausenschlösschen Songs of Heimat. Folkband HÜSCH! 20:00 Alte Oper Joshua Bell (Violine), hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung). Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll, Mahler: Sinfonie Nr. 5 Kassel

19:30 Opernhaus Verdi: Luisa Miller. Anja Bihlmaier (Leitung) 19:30 Schauspielhaus marianengraben. Johannes Wieland (Choreografie)

19:30 Staatstheater Jaques: Shockheaded Peter. Volker Griepenstroh (Leitung), Tilo Nest (Regie)

11.3. Samstag Darmstadt

15:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Aktion Theaterfoyer: Kammerkonzert. Klaviertrio Da Ponte 19:30 Staatstheater Janáček: Jenůfa. Will Humburg (Leitung), Dirk Schmeding (Regie) Frankfurt

19:00 Opernhaus Mozart: Don Giovanni. Christof Loy (Regie) GieSSen

19:30 Stadttheater Cornelius: Der Barbier von Bagdad. Jan Hoffmann (Leitung), Roman Hovenbitzer (Regie) Hanau

19:30 Congress Park Jonian-Ilias Kadesha (Violine), Neue Philharmonie Frankfurt, Steven Lloyd-Gonzales (Leitung). Prokofjew: Sinfonische Skizze op. 8, Beethoven: Violinkonzert D-Dur, Weber: Sinfonie Nr. 2 C-Dur & Ouvertüre zu „Der Freischütz“ Kassel

15:00 tif Kinderoper: Schneewittchen. Wiener Taschenoper 19:30 Opernhaus Ragtime – Das Musical. Xin Tan (Leitung) Lorch-Espenschied

19:30 Gasthof Dorfschänke Frühlingskonzert. Künstler der Int. Opernakademie Bad Schwalbach Mainz

19:00 Landesmuseum Marie-Luise Neunecker (Horn), Stipendiaten der Villa Musica Offenbach

19:00 Erlöserkirche Waldheim Hier stehe ich - ich könnt’ auch anders! Klaus-André Eickhoff (Klavier) Seligenstadt

15:00 Einhardbasilika Gabriel: Engelsturm. Trompetenensemble Frank Düppenbecker, Martin Klusmann (Pauken), Thomas Gabriel (Orgel), Christian Müth (Glockensteuerung)

Foto: Josep Molina

GieSSen


Wiesbaden

Wiesbaden

Kassel

19:30 Staatstheater Tschaikowsky: Eugen Onegin (Premiere). Daniela Musca (Leitung), Vasily Barkhatov (Regie)

11:00 Museum (Vortragssaal) Der Traum von Paris. Barbara Baun (Klavier), Philippe Huguet (Rezitation). Mozart: Klaviersonaten (Auswahl) 11:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Bernhard Schnieder (Oboe), Oskar Münchgesang (Fagott), Lynn Kao (Klavier). Lalliet: Terzetto, Dubois: Deux pièces canoniques, Poulenc: Oboensonate u. a. 19:30 Staatstheater Mozart: Die Hochzeit des Figaro (Premiere). Konrad Junghänel (Leitung), Cesare Lievi (Regie)

11:00 tif Kinderoper: Schneewittchen

12.3. Sonntag Darmstadt

16:00 Staatstheater Lloyd Webber: Evita 18:00 Pauluskirche Bach: MatthäusPassion. Ursula Ott (Sopran), Melanie Sandrine Arnhold (Alt), Martin Steffan & Markus Schäfer (Tenor), Klaus Mertens (Bass), Bach-Chor & Kammerorchester Pro Musica Darmstadt, Angela Gehann-Dernbach (Leitung) Frankfurt

16:00 Opernhaus Berlioz: Les Troyens. John Nelson (Leitung)

13.3. Montag Frankfurt

12:30 Oper (Holzfoyer) Intermezzo – Oper am Mittag

19:30 Staatstheater (Opernfoyer) Zwei aus der zweiten Reihe. Günther Thomas & Helmut Simon (Violine), Xin Tan (Cembalo)

14.3. Dienstag Bad Homburg

20:00 Kurtheater Stephan Kröger (Horn), Daniela Saavedra (Klavier). Werke von Beethoven, Schumann, Saint-Saëns & R. Strauss Frankfurt

20:00 Opernhaus Piotr Beczała (Tenor), Helmut Deutsch (Klavier). Schumann: Dichterliebe op. 48, Karłowicz: Lieder op. 1 & 3, Dvořák: Zigeunermelodien op. 55, Rachmaninow: Lieder

17:00 Alte Oper (Mozart Saal) Swing trifft Charts. Simon Marlow (Gesang), The Capital Dance Orchestra, David Canisius (Leitung) 19:30 Festeburgkirche Ilona ThenBergh (Violine), Wen-Sinn Yang (Violoncello), Michael Schäfer (Klavier). Haydn: Klaviertrio G-Dur Hob. XV:25 „Zigeunertrio“, Wolf-Ferrari: Klaviertrio D-Dur op. 5, Tschaikowsky: Klaviertrio a-Moll op. 50 21:00 Oper (Salon 3. Rang) Oper im Dialog – Les Troyens Fulda

17:00 Stadtschloss (Fürstensaal) arirang Quintett. Mozart: Adagio und Allegro f-Moll KV 594, Klughardt: Quintett C-Dur op. 79, Piazzolla: Histoire du tango u. a.

präsentiert von

GieSSen

15:00 Stadttheater Benatzky: Im weißen Rössl 15:00 & 20:00 Stadttheater (taTstudiobühne) Der Ring des Nibelungen – leicht gekürzt. Jugendclub Tanz des Stadttheaters Marburg

20:00 Erwin-Piscator-Haus Dominik Wortig (Tenor), Markus Kreul (Klavier). Schumann: Liederkreis op. 39, Dichterliebe op. 48, Kerner-Lieder op. 35 u. a. Neuwied

17:00 Schloss Engers Marie-Luise Neunecker (Horn), Stipendiaten der Villa Musica. Beethoven: Sextett Es-Dur op. 81b, Mozart: Hornquintett Es-Dur KV 407, Spohr: Oktett E-Dur op. 32 Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

METROPOLITAN OPERA LIVE: LA TRAVIATA NUR AM SAMSTAG, 11.3. UM 19 UHR An der Seite von Michael Fabiano betört Sonya Yoncheva als tragische, ikonische Opern-Heldin Violetta!

Infos und Karten unter cinestar.de

concerti 03.17 Hessen 11


Klassikprogramm

Kassel

Frankfurt

Kirburg

19:30 Opernhaus Ragtime – Das Musical. Xin Tan (Leitung)

19:00 Opernhaus Bizet: Carmen. Barrie Kosky (Regie)

19:00 Ev. Kirche Luther aufs Maul geschaut! Spielleut Ranunculus

GieSSen

Lohr

17:00 Stadttheater Foyer um fünf: Tanzimpressionen

20:00 Stadthalle Nikolai Tokarev (Klavier). Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung, Liszt: Klaviersonate h-Moll

Frankfurt

20:00 Alte Oper Fokus 20er Jahre. Kahatia Buniatishvili (Klavier), Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Frank Strobel (Leitung). Gershwin: Rhapsody in Blue, Prokofjew: Sinfonie Nr. 2, Ruttmann/Meisel: Berlin – die Sinfonie der Großstadt (Stummfilm mit LiveMusik) Kassel

19:30 Opernhaus R. Strauss: Elektra Wiesbaden

20:00 Kurhaus Bruckner: Sinfonie Nr. 8. Hessisches Staatsorchester, Michael Helmrath (Leitung)

16.3. Donnerstag Frankfurt

20:00 Alte Oper Jagd auf 007 – Eine Nacht mit James Bond. Deutsches Filmorchester Babelsberg, Christian Schumann (Leitung) 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Fokus 20er Jahre. Ensemble Modern, David Philip Hefti (Leitung). Wolpe: Suite from the Twenties & Piece in Three Parts, Varèse: Intégrales, Weill: Suite panaméenne, Eisler: Kammer­ sinfonie op. 69 22:00 Alte Oper (Mozart Saal) Nach(t)konzert: Fokus 20er Jahre. Kurzfilm „Studie Nr. 7“ von Oscar Fischinger Kassel

19:30 Opernhaus Klaus Doldinger’s Passport & Passport Classic

Kassel

19:30 Opernhaus Ragtime – Das Musical. Xin Tan (Leitung) Wiesbaden

19:30 Staatstheater Tschaikowsky: Eugen Onegin. Daniela Musca (Leitung), Vasily Barkhatov (Regie) 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Lippa: The Addams Family

18.3. Samstag Darmstadt

19:30 Staatstheater Sommernachtstraum (Premiere). Tim Plegge (Choreografie), Michael Nündel (Leitung) Frankfurt

17:00 Opernhaus Berlioz: Les Troyens. John Nelson (Leitung) 17:30 Alte Oper Fokus 20er Jahre: Die lange Nacht. Alex Schlosser (Trompete), Jonathan Ware (Klavier), hr-Bigband, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Frank Strobel (Leitung) u. a.

19:30 Schlosskirche im Landgrafenschloss Ewa Kupiec (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp Darmstadt

19:30 Staatstheater Janáček: Jenůfa. Will Humburg (Leitung), Dirk Schmeding (Regie) 12 Hessen concerti 03.17

17:00 Staatstheater Wagner: Die Walküre. Alexander Joel (Leitung)

19.3. Sonntag Auerbach

17:00 Ev. Bergkirche Musik der Reformationszeit. Monika Hölzle-Wiesen (Leitung) Darmstadt

11:00 Staatstheater (Kleines Haus) Soli fan tutti. Salonen: Floof, Hartmann: Streichquartettkonzert, Mahler: Lieder eines fahrenden Gesellen, Brahms: Klavierquintett f-Moll op. 34 18:00 Staatstheater Philharmonie Merck, Ben Palmer (Leitung). Sibelius: Valse triste & Sinfonie Nr. 2 D-Dur, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll & Ungarischer Tanz Nr. 1 Frankfurt

11:00 Deutsches Filmmuseum Stummfilmkonzert. Lang: Der müde Tod (1921) 18:00 Opernhaus Verdi: Rigoletto (Premiere). Carlo Montanaro (Leitung), Hendrik Müller (Regie) 20:00 Alte Oper Final World Tour. José Carreras (Tenor), Bohemia Sinfonieorchester Prag, David Giménez Carreras (Leitung)

19:30 Schauspielhaus marianengraben. Johannes Wieland (Choreografie)

Tipp

GieSSen

11:00 Stadttheater Mozart: Così fan tutte – Vorgestellt

Wiesbaden

17.3. Freitag

Wiesbaden

19:30 Opernhaus Rossini: Il barbiere di Siviglia. Anja Bihlmaier (Leitung)

20:00 Frankfurter Hof ClassicClash. Quiet Fire

Bad Homburg

19:00 Ev. Kirche Weckesheim Musik zur Reformation

Kassel

Mainz

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Scarlatti: La Giuditta. Christian Rohrbach (Leitung), Chris Pichler (Regie)

Reichelsheim

17.3. freitag

19:30 Schlosskirche im Landgrafenschloss Bad Homburg Ewa Kupiec (Klavier). Schubert: Vier Impromptus op. 90 D 899, Chopin: Vier Impromptus, Ravel: Sonatine, Prokofjew: Zehn Stücke aus „Romeo und Julia“ op. 75 Erst als 12-Jährige kam Ewa Kupiec zum Klavier: „Zuvor waren Bücher meine Leidenschaft. Aber mit dem Klavier konnte ich selbst meinen Gefühlen eine Sprache geben.“

Kassel

18:00 Opernhaus Offenbach: Die Großherzogin von Gerolstein Offenbach

17:00 Capitol Theater Capitol Panorama Lounge II: Sagenhaft. Klaus Mertens (Bariton), DelicaTon, Neue Philharmonie Frankfurt, Steven Lloyd Gonzalez (Leitung). Weber: Ouvertüre und Jägerchor aus „Der Freischütz“, Schubert/Reger: Erlkönig, Rudin: Am Ende des Tages, Loewe/Pfitzner: Erlkönig & Odins Meeresritt, Grieg: Landerkennung

Foto: Laion

15.3. Mittwoch


NIKOLAI TOKAREV (KLAVIER)

Franz Liszt Klaviersonate S. 178, h-Moll

Sa. 18. März 2017 Stadthalle Lohr

Modest Mussorgsky

Klavierzyklus „Bilder einer Ausstellung“

Jahnstraße 8 • 97816 Lohr a.Main

Tickets unter www.stadthalle-lohr.de

Sulzburg-Laufen

Wiesbaden

17:00 Gutshof Güntert Yu Mi Lee (Klavier). Bach: Französische Suite Nr. 5 G-Dur BWV 816, Chopin: Ballade Nr. 1 g-Moll, Brahms: Fantasien u. a.

19:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Orchestertalk. Musiker des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden

Weilburg

17:00 Schlosskirche Wachet auff, rufft uns die Stimme. Magdalene Harer (Sopran), Anne Bierwirth (Alt), Hans Jörg Mammel & Sebastian Hübner (Tenor), Gotthold Schwarz (Bass), Kantorei der Schlosskirche, Capella Weilburgensis, Doris Hagel (Leitung) Wiesbaden

15:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) 14 Versuche, Wagner lieben zu lernen. Mike Svoboda Quartet 16:00 Staatstheater Mozart: Die Entführung aus dem Serail 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Lippa: The Addams Family

20.3. Montag Darmstadt

20:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Aktion Theaterfoyer: Cinemafoyer Frankfurt

20:00 Heiliggeistkirche Bach: Markus-Passion. Gutenberg-Kammerchor, Neumeyer Consort, Felix Koch (Leitung) Kassel

20:00 Kongress Palais Stadthalle Ödön Rácz (Kontrabass), Staatsorchester Kassel, Anja Bihlmaier (Leitung). Say: Kapalı Çarşı op. 65, Koussevitzky: Kontrabasskonzert fis-Moll, Rimsky-Korsakow: Scheherazade

21.3. Dienstag Darmstadt

20:00 Staatstheater (Foyer Kammerspiele) Das wohltemperierte Klavier. Joachim Enders (Klavier) Frankfurt

20:00 Alte Oper Jan Lisiecki (Klavier), Rotterdams Philharmonisch Orkest, Yannick Nézet-Séguin (Leitung). Bernstein: Suite zu „On the Waterfront“, Chopin: Klavierkonzert Nr. 1, Rachmaninow: Sinfonische Tänze Fulda

20:00 Stadtschloss (Fürstensaal) László Fenyö (Violoncello), Marianna Shirinyan (Klavier). Bach/Kodály: Drei Choralvorspiele, Beethoven: Cellosonate Nr. 4 C-Dur, Bartók: Rhapsody Nr. 1, Bach: Sonate G-Dur BWV 1027, Brahms: Cellosonate F-Dur Hofheim am Taunus

19:30 Thomaskirche Happy Birthday Bach. Gerhard Kern (Bassbariton), Thomaskantorei & Neumeyer Consort, Markus Stein (Leitung) Wiesbaden

20:00 Saal der Casino-Gesellschaft Jochen Tschabrun (Klarinette), Nadine Blumenstein & Ulrike Mäding (Violine), Wolfgang Tluck (Viola), Barbara Petit (Violoncello). Baermann: Adagio, Weber: Klarinettenquintett B-Dur op. 34, Brahms: Klarinettenquintett h-Moll op. 115

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

22.3. Mittwoch Darmstadt

16:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Aktion Theaterfoyer: Musikalischer Nachmittag Frankfurt

20:00 Alte Oper Albrecht Mayer (Oboe & Leitung), I Musici di Roma. Vivaldi: Konzert D-Dur RV 123 & Sinfonie aus „Il Giustino“ RV 717, J. S. Bach: Konzerte A-Dur BWV 1055 & c-Moll BWV 1060R, Händel: Verdi prati, C. P. E. Bach: Streichersinfonie B-Dur Fulda

20:00 Schlosstheater Northwest Dance Project, Sarah Slipper (Choreografie). Musik von Richter & Tiersen Wiesbaden

19:30 Staatstheater Jaques: Shockheaded Peter

23.3. Donnerstag Darmstadt

20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Herbert Schuch (Klavier). Werke von Debussy, Boulez & Bach Dreieich

20:00 Bürgerhaus Sprendlingen Queenz of Piano. Werke von Piazzolla, Vivaldi, Chatchaturjan, Filmmusik u. a. Frankfurt

20:00 Alte Oper Yefim Bronfman (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Paavo Järvi (Leitung). Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 2, Bruckner: Sinfonie d-Moll „Nullte“ concerti 03.17 Hessen 13


Klassikprogramm

20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Artemis Quartett. Beethoven: Streichquartett D-Dur op. 18/3, Bartók: Streichquartett Nr. 3, Schumann: Streichquartett A-Dur op. 41/3 Kassel

19:30 Opernhaus Benefiz-Tanzgala

24.3. Freitag Darmstadt

19:30 Staatstheater Sommernachtstraum. Tim Plegge (Choreografie) Frankfurt

19:30 Opernhaus Verdi: Rigoletto. Carlo Montanaro (Leitung) 20:00 Alte Oper Yefim Bronfman (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Paavo Järvi (Leitung). Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 2, Bruckner: Sinfonie d-Moll „Nullte“ 20:00 Dom Budapester Bach-Chor, István Ella (Leitung & Orgel) Herdorf

19:00 Opernhaus Debussy: Pelléas et Mélisande. Joana Mallwitz (Leitung) 20:00 Alte Oper Tamás Varga (Violoncello), Wiener Philharmoniker, Andris Nelsons (Leitung). Dvořák: Cellokonzert, Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 „Pastorale“ GieSSen

19:30 Stadttheater Mozart: Così fan tutte (Premiere). Michael Hofstetter (Leitung), Hans Walter Richter (Regie) Kassel

19:30 Opernhaus Ragtime – Das Musical. Xin Tan (Leitung) Königstein

18:00 Ev. Immanuelkirche Bach: Johannes-Passion. Agnes Kovàcs (Sopran), Anne Bierwirth (Alt), Joachim Streckfuß & Christian Dietz (Tenor), Sebastian Kitzinger & Richard Logiewa (Bass), Vokalensemble Königstein, Orchester, Katharina Götz (Leitung) Mainz

10:00 Hüttenhaus Spatzenschwatzen. Der Weltenentdecker

19:00 Villa Musica Evenos Quartett. Werke von Mozart, Beethoven u. a.

Kassel

Rodgau

19:30 Opernhaus R. Strauss: Elektra

20:00 Georg-Büchner-Schule (Aula) Falk/Kunze: Pop-Oratorium „Luther“

Schweich

19:00 Synagoge vision string quartet. Beethoven und Crossover Seligenstadt

20:00 Riesen Ib Hausmann (Klarinette), Lea Hausmann (Violine), Samuel Shepherd (Violoncello), Mengjie Han (Klavier). Schubert: Trio Es-Dur, Hausmann: Birdy, Hindemith: Quartett

25.3. Samstag Bad Kreuznach

15:00 Museum für PuppentheaterKultur Spatzenschwatzen. Der Weltenentdecker Darmstadt

15:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Aktion Theaterfoyer: Literarisches Konzert 19:30 Staatstheater Lloyd Webber: Evita Edenkoben

20:00 Schloss Villa Ludwigshöhe Aris Quartett. Werke von Haydn, Bartók & Schubert Frankfurt

13:30 & 15:30 Oper (Holzfoyer) Oper für Kinder – Rigoletto 14:00 Oper (Pforte) Opernworkshop zu Rigoletto 14 Hessen concerti 03.17

Wiesbaden

19:30 Staatstheater Tschaikowsky: Eugen Onegin 21:45 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Salón Tango

26.3. Sonntag Angersbach

19:00 Ev. Kirche Aufs Maul gschaud. Wolfgang Buck (Gesang), Stefan Kügel (Lesung) Darmstadt

11:00 Staatstheater Natalie Karl (Sopran), Marco Jentzsch (Tenor), Thomas Gazheli (Bassbariton), Staatsorchester & Opernchor Darmstadt, Chor des Musikvereins Darmstadt, Will Humburg (Leitung). Dallapiccola: Ciaccona & Il prigioniero, Mozart: Requiem d-Moll KV 626 11:30 & 14:00 Centralstation Sitzkissenkonzert: Die Prinzessin auf der Erbse. Philharmonie Merck, Juri Tetzlaff (Moderation) 17:00 Jagdschloss Kranichstein Secret Places. The Twiolins Frankfurt

14:00 Oper Familienworkshop: Rigoletto

16:00 Opernhaus Berlioz: Les Troyens. John Nelson (Leitung) 17:00 Alte Oper (Mozart Saal) Annettes Daschsalon 18:00 hr-Sendesaal Jochen Tschabrun (Klarinette), Nadine Blumenstein & Ulrike Mäding (Violine), Wolfgang Tluck (Viola), Barbara Petit (Violoncello). Baermann: Adagio, Weber: Klarinettenquintett B-Dur op. 34, Brahms: Klarinettenquintett h-Moll 20:00 Alte Oper Sol Gabetta (Violoncello), Kammerorchester Basel, Giovanni Antonini (Leitung). Mozart: Ouvertüre zu „Le nozze di Figaro“, Tschai­kowsky: Andante cantablie & Rokokovariationen, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Fulda

18:00 Schlosstheater Raymond: Maske in Blau. Theater Hof GieSSen

17:00 Ev. Johanneskirche Bach: Wer nur den lieben Gott lässt walten 19:30 Stadttheater Sondheim: Ab in den Wald Grafschaft-Holzweiler

11:00 Villa Bellestate Evenos Quartett. Werke von Mozart u. a. Jugenheim

17:00 Ev. Bergkirche Musik der Reformationszeit. Kassel

19:30 Opernhaus Swing in Concert – The Reunion Königstein

18:00 Ev. Immanuelkirche Bach: Johannes-Passion. Vokalensemble Königstein, Katharina Götz (Leitung) Marburg

20:00 Erwin-Piscator-Haus Münchner Streichquartett, Martin Stadtfeld (Klavier). Beethoven: Streichquartett F-Dur op. 59/1, Brahms: Klavierquintett f-Moll op. 34 Meisenheim

17:00 Haus der Begegnung Aris Quartett. Haydn: Quartett, Bartók: Streichquartett Nr. 5, Schubert: Quartett d-Moll D 810 „Der Tod und das Mädchen“ Neuwied

11:00 Schloss Engers Spatzenschwatzen. Der Weltenentdecker Oberursel

19:30 Stadthalle Lena Neudauer (Violine), Matthias Kirschnereit (Klavier). Werke von Janáček, Beethoven, Dvořák & Schumann


Wiesbaden

19:30 Staatstheater Mozart: Die Hochzeit des Figaro

27.3. Montag Darmstadt

20:00 Staatstheater Solisten, Staatsorchester & Opernchor Darmstadt, Chor des Musikvereins Darmstadt, Will Humburg (Leitung). Dallapiccola: Ciaccona & Il prigioniero, Mozart: Requiem d-Moll KV 626 Frankfurt

19:00 Alte Oper Filmkonzert: Der Herr der Ringe – Die Gefährten. Radiosinfonieorchester Pilsen

28.3. Dienstag Frankfurt

10:30 & 16:00 Oper (Holzfoyer) Oper für Kinder – Rigoletto 19:00 Alte Oper Filmkonzert: Der Herr der Ringe – Die Gefährten. Radiosinfonieorchester Pilsen 19:30 Musikhochschule (Kleiner Saal) Frühjahrskonzert. Ensemble Modern. Werke von Goldmann u. a.

29.3. Mittwoch Wiesbaden

19:30 Staatstheater Mozart: Die Hochzeit des Figaro 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Lippa: The Addams Family

30.3. Donnerstag Darmstadt

19:30 Staatstheater Verdi: Rigoletto Frankfurt

19:00 Villa Bonn Arcon Trio 19:30 Holzhausenschlösschen Fauré Quartett, Nabil Shehata (Kontrabass). Brahms: Klavierquartett c-Moll op. 60, Schubert: Klavierquintett A-Dur D 667 „Forellenquintett“ 19:30 Musikhochschule (Kleiner Saal) Frühjahrskonzert. Ensemble Modern. Werke von Eisler, Sciarrino, Berio & Schönberg/Webern 19:30 Opernhaus Verdi: Rigoletto 20:00 Alte Oper Maurizio Pollini (Klavier). Chopin: Nocturnes op. 27, Balladen Nr. 3 & 4, Berceuse Des-Dur op. 57, Scherzo Nr. 1 h-Moll op. 20, Debussy: Préludes Livre II

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

GieSSen

19:30 Stadttheater Titus Andronicus – Ein Machtspiel. Tarek Assam (Choreografie)

31.3. Freitag Frankfurt

19:30 Musikhochschule (Kleiner Saal) Frühjahrskonzert. Ensemble Modern. Werke von Quero, Haas, Watanabe, Cacciatore & Romitelli 19:30 Opernhaus Strawinsky: The Rake’s Progress 20:00 Alte Oper Yefim Bronfman (Klavier), Koninklijk Concertgebouworkest, Andris Nelsons (Leitung). Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 2, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 11 Heppenheim

20:00 Kurfürstensaal Cilia Trio Neuwied

19:00 Schloss Engers David Grimal (Violine), Oliver Triendl (Klavier), Stipendiaten der Villa Musical Wiesbaden

19:30 Staatstheater Tschaikowsky: Eugen Onegin. Daniela Musca (Leitung), Vasily Barkhatov (Regie)

concerti 03.17 Hessen 15


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Festivals In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor

Mozart und Marzipan – fast so schön wie die Kombination aus Mozart und Festival

Foto: shutterstock

24_Süddeutschland Amadeus, Amadeus Der Name Mozart zündet immer. Kein Wunder, dass

jene Städte, in denen der Komponist zu Lebzeiten verweilte, mit Festivals seiner gedenken 27_Weitere Tipps Die wichtigsten Termine, ausgewählt von der concerti-Redaktion 28_Israel Untergründige Spannung Was der Politik schwerfällt, gelingt vielen engagierten Musikern: der Austausch auf Augenhöhe und die Betonung von Gemeinsamkeit Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

März 2017 concerti   23


Festivalguide

Amadeus, Amadeus

Unterwegs auf Mozarts Spuren: die Bad Reichenhaller Philharmonie im Kurgarten

E

r war Superstar, er war populär, er war so exaltiert, because er hatte Flair“, rappte sich Mitte der 1980er Jahre der Wiener PopProvokateur Falco in die Radiosender auf der ganzen Welt. Doch nicht erst Falco mit Rock Me Amadeus oder Milos Formans Spielfilm Amadeus machten Mozart so populär. Seine „Vermarktung“ als rei24 concerti März 2017

sendes Wunderkind stellte bereits die Weichen für ein Leben in der Öffentlichkeit, sein Genie und früher Tod trugen den Rest dazu bei. Mozarts Witwe Constanze verwaltete geschickt das Vermächtnis ihres Mannes, Mozarts Schwester Nannerl, die ihren Bruder um fast vierzig Jahre überlebte, stand lange als Zeitzeugin zur Verfügung. Asteroide, Minera-

le und sogar ein Gletscher tragen inzwischen seinen Namen. Heute ist sein Name in aller Munde, als Synonym für klassische Musik überhaupt. Und so gut wie jeder verdient viel Geld mit ihm. Die Konzertveranstalter sowieso, der Buchhandel, die Tonträgerindustrie. Und der Fremdenverkehr sowie die Souvenirindustrie. Nach Schätzungen ist die

Foto: Bad Reichenhaller Philharmonie, Regio Augsburg Tourismus GmbH

Der Name Mozart zündet immer. Kein Wunder, dass jene Städte, in denen der Komponist zu Lebzeiten verweilte, mit Festivals seiner gedenken. Ein Streifzug von Teresa Pieschacón Raphael


­Marke Mozart fünf Milliarden Euro wert. Kein anderer Künstler erreicht dies, kein Picasso, kein Van Gogh, kein Andy Warhol. Asiaten lieben Bierkrügerl, Stamperl, Häferl, Teller, Dosen, Schreib- und Spielwaren mit seinem Konterfei. Und natürlich die Mozartkugeln – die bekannteste kommerzielle Mozart-Devotionalie. Deutscher Marktführer ist hier Reber aus Bad Reichenhall. 500 000 Kugeln gehen hier pro Tag vom Band. Doch nicht nur Süßigkeiten stehen im oberbayerischen Kurort im Zeichen des Wiener Klassikers. Ein Kurort für Mozart

Berge, Seen, Wälder und die Soleluft des Gradierhauses im Kurgarten: Die Natur hat es gut mit Bad Reichenhall gemeint. „Mozart-Radweg“ haben die Bad Reichenhaller ihren beliebten, 400 Kilometer langen Weg genannt, der über den Saalach­ see und die Salinenstraße am Alten Rathaus vorbei nach Salzburg führt. Schließlich schienen Vater Mozart und Sohn auf ihren Italienreisen hier gerne Halt zu machen, vor den Toren Salzburgs, das zwanzig Kilometer entfernt liegt. Regelmäßig kehrten sie im Gasthof Kaitl an der Thumseestraße ein, wegen seines eingemachten Kalbfleischs oder des Märzenbiers. Auch die Stiftskirche St. Zeno zog das junge Genie an, wo seit dem Hochmittelalter die Augustiner-Chorherren den ein- und mehrstimmigen Chorgesang und das Orgelspiel pflegten. Am Karfreitag 1771 wohnten die Mozarts einer „Passionsopera“ bei. Das vermeldet die Chronik ebenso wie ein Têteà-Tête des Filius mit der Rei-

chenhaller Zöllnerstochter Marie Anna Hieber. 1783 kam Wolfgang dann wieder, diesmal mit seiner frisch angetrauten Gattin Constanze. Zweihundert Jahre später nahm man Mozarts Ortsbesuche zum Anlass, die schwache Nebensaison im März zu beleben, und rief vor über zwanzig Jahren die Mozartwoche ins Leben. In diesem Jahr bietet die Bad Reichenhaller Philharmonie zusammen mit Solisten einen Streifzug durch Mozarts vielschichtiges Schaffen: von der Ouvertüre zur Entführung aus dem Serail über sein Requiem bis hin zum Krönungskonzert und der Jupitersinfonie. Dazu Werke von Haydn, Gluck, Beethoven und Händel. Mozartstadt Augsburg

Von Bad Reichenhall sind es fast 200 Kilometer bis nach Augsburg, der Stadt, die sich wirklich Mozartstadt nennen darf – und zwar nicht nur, weil hier täglich vom Perlachturm neben dem Rathaus MozartMelodien erklingen. Überall kann man in Augsburg auf den Spuren des Komponisten wandeln, angefangen beim Geburtshaus seines Vaters Leopold in der Frauentorstraße nahe am Dom, wo viele der Mozarts getauft wurden. Mehrfach waren Vater und Sohn in Augsburg, logierten im ehemaligen Hotel „Zum Weißen Lamm“ in der Ludwigstraße, nachdem ihnen das Hotel „Drei Mohren“ zu teuer wurde. An den prunkvollen Orgeln der Barfüßerkirche, der Basilika St. Ulrich und im Kloster Heilig Kreuz hat Wolfgang musiziert, in den Fuggerhäusern 1777 ein öffentliches Konzert abgehalten und nebenbei in der

Hier, in der Augsburger Frauen­ torstraße 30, wurde Mozarts Vater Leopold geboren

„Vatterstadt meines Papa“ auch Gefallen an seinem hübschen „Bäsle“ Anna Maria Thekla Mozart gefunden, was in den „Bäsle-Briefen“ deftig dokumentiert ist. 1951 wurde in Augsburg die „Deutsche MozartGesellschaft“ gegründet, als Zusammenschluss aller deutschen Mozart-Gemeinden. Sie widmet sich der Mozartforschung und richtet jährlich im Mai das „Deutsche Mozart-Fest“ aus. Auch 2017 werden sich hier in der zweiten Mai-Hälfte bekannte Mozartinterpreten in offenen Proben, Workshops und Gesprächskonzerten versammeln: unter anderen Reinhard Goebel und Steven Isserlis. Nuria Rial gibt ein Konzert im Goldenen Saal, wo Leopold Mozart einst unterrichtete, und einen Meisterkurs. Sybilla Rubens singt im Schaetzlerpalais, wo einst Marie Antoinette tanzte, die Tochter Maria Theresias. 2011 tauchte in Augsburg plötzlich ein Pianist aus Hamburg März 2017 concerti   25


auf, der eine Konkurrenzver- Mozarts Requiem und dem anstaltung zum „Mozart-Fest“ Symphonieorchester des BR aufzog: „Mozart@Augsburg“ unter Mariss Jansons sowie nennt Sebastian Knauer sein zwölf Konzerte im September Festival, das von privater Seite mit illustren Musikern wie Jan finanziert wird. Leicht hat man Vogler, Martin Stadtfeld, Quaes dem Hanseaten nicht ge- tuor Ebène, Renaud Capuçon macht. Die Stiftung „Deutsche und anderen. Mozartstadt Augsburg“ gab ein Gutachten in Auftrag, das emp- Deutschland ältestes fahl, das Marketing aller Mo- Mozartfest – Würzburg zartprojekte zu bündeln. Ein „Liebstes bestes Herzens-WeibMozartbüro wurde gegründet, chen!“, schrieb Mozart 1790 an als zentrale Anlaufstelle für Constanze: „Zu Würzburg alle Mozartakteure in Augs- haben wir unsern theuern Maburg. Dazu wird Knauer bisher gen mit Kaffee gestärkt, eine offenbar nicht gezählt, noch schöne prächtige Stadt.“ Seit findet „Mozart@Augsburg“ 1922 findet das Mozartfest in nicht auf der Website der Mo- der fürstbischöflichen Barockzartstadt statt, trotz seines stadt statt. 60 Veranstaltungen hochwertigen Programms: ein sind diesmal geplant: Oper, Sonderkonzert am 13. Mai mit Orchester- und Kammerkon-

zerte im Kaisersaal der Würzburger Residenz und UNESCOWeltkulturerbe, Open-AirKonzerte im illuminierten Hofgarten. Konzerte im Käppele, im Kiliansdom, in der Kelterhalle des Bürgerspitals oder im postindustriellen Ambiente einer ehemaligen Druckhalle. Mit dem „MozartLabor“ geht das Mozartfest Würzburg neue Wege. Etablierte Künstler und Geistesgrößen werden mit jungen Stipendiaten verschiedener Disziplinen an drei Tagen im Exerzitienhaus des Klosters Himmelspforten einquartiert, um zu musizieren, diskutieren und zu experimentieren in Lecture-Konzerten, offenen Proben oder Multimedia-Projekten. Dies alles unter dem interessanten Motto: „Mozart 36 – Was ist Reife?“. „Artiste étoile“ von 2017 ist Christiane Karg, der musikalische Bogen reicht von Mozarts Don Giovanni bis zum Requiem, vom A-cappella-Gesang der Renaissance bis zu Hits der Popmusik. Wolfgang Rihm ist das Komponistenporträt gewidmet. Ein Dorf mit drei Kirchen für Mozart – Schwetzingen

In Würzburg versteht man sich auch aufs Mozart-Merchandising

26  concerti März 2017

„Es ist nur ein Dorf, hat aber drei Kirchen“, schwärmte Leopold Mozart bei seiner Ankunft in der schönen Stadt nahe Heidelberg. Und: „Meine Kinder haben ganz Schwetzingen in Bewegung gesetzet: und die Churf. Herrschaften hatten ein unbeschreiblich vergnügen, und alles geriet in verwunderung“, nach dem Auftritt von Wolfgang und Nannerl am 18. Juli 1763 vor dem kurpfälzischen Hof in Schloss Schwetzingen. Die = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Fotos: Mozartfest Würzburg, Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg

Festivalguide


Einst trat hier Mozart auf, heute ist das Schloss Schwetzingen Spielstätte des Mozartfests

Weitere Tipps Berlin

MaerzMusik 16.–26.3.2017 Das „Festival für Zeitfragen“, so der Beiname des Festivals, wird auch in diesem Jahr keine Antworten suchen, sondern bei den Fragen verharren oder sie gar erst stellen. Eine fraglose Tatsache bleibt jedoch: Über zehn Tage hinweg geben Künstler in Konzerten, Performances, Instal­ lationen, Filmpräsentationen, Diskursen und Ausstellungen ­einen Überblick über den gegenwärtigen Stand der Neuen Musik. Arnstadt

Bach-Festival Mozarts wohnten jedoch nicht im Schloss, sondern im Gasthof „Zum Roten Haus“ in der damaligen Speyerer Straße, heute Dreikönig­straße 6. Nur wenige Jahre vor den Mozarts waren auch Schiller und Voltaire nach Schwetzingen gekommen, um sich vom Theater im klassizistischen Stil und seiner prächtigen Gartenlage, die als eine der schönsten Europas gilt, inspirieren zu lassen. Dennoch steht auch im kommenden September der Wunderknabe aus Salzburg im Mittelpunkt, wenn Schwetzingen wieder sein „Mozart-Fest“ feiert.

Bad Reichenhaller Mozartwoche 11.–18.3.2017 Bad Reichenhaller Philharmonie, Quartetto di sale, Oliver Triendl u. a. Bad Reichenhall Mozartfest Augsburg 19.–28.5.2017 Nuria Rial, Nils Mönkemeyer, Christina Pluhar, Steven Isserlis u. a. Augsburg Mozartfest Würzburg 2.6.–20.7.2017 Christiane Karg, Isabelle Faust, Andreas Staier, Jörg Widmann u. a. Würzburg mozart@augsburg 1.–15.9.2017 Sebastian Knauer, Jan Vogler, Martin Stadtfeld, Renaud Capuçon u. a. Augsburg Schwetzinger Mozartfest 22.9.–8.10.2017 Schwetzingen

The Royal balleT

The Royal opeRa

Marius PetiPa

GiacoMo Puccini

Di., 28. FEB. 2017

Do., 30. MÄRZ 2017

Dornröschen

MADAMA BUTTerFLY

17.–21.3.2017 Mehr als ein Jahrhundert lang bestimmten vier Generationen der Familie Bach das Musikleben in Arnstadt. Das wiederum bedeutet, dass es zahlreiche Häuser gibt, in denen eine Familie Bach wohnte oder ein Bach musikalisch wirkte. Laut BachFestival Arnstadt sind dies 19 Orte, die sich in den fünf Märztagen besonders schön und klangvoll abschreiten lassen. Heidelberg

Heidelberger Frühling 25.3.–29.4.2017 2017 läuft das Festival unter der Losung „In der Fremde“. In den Veranstaltungen sollen dann das Gewohnte oder das Eigene auf das Fremde treffen. Wie dieser unmittelbare, kon­ trastierende Vergleich zwischen Ungewohntem und Liebgewonnenem klingt, bleibt spannend.

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05.01.17 12:29 März 2017 concerti  27


Festivalguide

Untergründige Spannung Festivals in Israel Was der Politik schwerfällt, gelingt

vielen engagierten Musikern: der Austausch auf Augenhöhe und die Betonung von Gemeinsamkeit. Von Annette Zerpner

P

ilgerpozessionen sind in Jerusalem nichts Besonderes. Das Menschenband, dass sich unter Klängen des Glockenspiels vom Turm bedächtig über die Terrasse des historischen YMCA-Gebäudes vorwärts schiebt, will allerdings zu keinem Heiligengrab. Es ist unterwegs zum Mittagskonzert des entgegen aller ursprünglichen Unkenrufe überaus lebendigen „Jerusalem International Chamber Music Festival“. Gründerin und künstlerische Leiterin ist Pianistin Elena Bashkirova, die im eleganten Sommerkleid im Schat-

ten sitzt und entspannt die zu Sir András Schiff strebenden Besucher beobachtet. Ihr Ehemann Daniel Barenboim hat das Festival eine „Insel säkularer Kultur“ genannt, die ihn nostalgisch mache für das Jerusalem seiner Jugend, die Stadt von Max Brod und Martin Buber. Man trifft hier auf ein sehr spezielles Publikum, bestätigt Elena Bashkirova. Es sei – wie anderswo auch – vom Altersdurchschnitt her nicht jung, wohl aber im Kopf. Und ungeheuer durstig nach guter Musik: „Um sich mit Kammermusik zu beschäftigen,

braucht man Zeit und eine gewisse Ausgeruhtheit des Geistes.“ Seit der Premiere 1998 wurde das Festival noch nie abgesagt. Weder 2001, als es die Nachricht von den Anschlägen am 11. September erschütterte, noch ein Jahr später, als Attentate und Bomben das Land überzogen. Aus der alltäglichen, untergründigen Spannung Jerusalems speist sich seine besondere Energie. Sie ist immer da, „selbst wenn es hier normalerweise nicht gefährlicher ist als in Berlin. Es ist das Lebensgefühl,“ erklärt die Pianistin.

Schlichte Pracht für die Musik: Konzertsaal im YMCA Jerusalem

28  concerti März 2017

Diese Energie transplantiert sie auch in die reichlich kulturgesättigte deutsche Hauptstadt: „Beide Städte sind nicht nur durch die Geschichte verbunden. Inzwischen leben ja viele junge israelische Musiker dort und prägen das Kulturleben mit.“ Im kommenden April bespielt sie unter dem Titel „intonations“ zum sechsten Mal für eine knappe Woche den Glashof im Jüdischen Museum Berlin. „Elena’s blend“, nennen die Musiker ihre intuitive Mischung aus hochbegabten jungen Israelis, Mitgliedern renommierter Orchester und einigen der glänzendsten Na-

Foto: YMCA Jerusalem, shutterstock

Mit »intonations« ein Stück Jerusalem nach Berlin bringen


Zwischen Konzerten die Ruhe genießen: Die Landschaft Obergaliläas bei Kfar Blum ist ein beliebtes Ausflugsziel

men der Klassikszene. Mal sei an der Grenze zum Libanon, zuerst der Wunsch da, ein be- liegt der kleine Kibbuz Kfar stimmtes Werk zu spielen und Blum unterhalb von Israels sie lade die Musiker dazu ein, höchstem Berg Mount Hermon. mal wisse sie schon, dass be- Der Jordan fließt vorbei und stimmte Freunde wieder dabei sorgt im Hula-Tal für reichlich sein können – gegen Hummus, Vegetation. „Halb Israel kommt und Logis, aber ohne Gage, ein- zur Erholung in diese Gegend. fach nur aus Begeisterung und Es ist zwar nicht die Schweiz, Freundschaft. „Dann überlege aber grüner als hier wird’s bei ich andersherum: Was kann ich uns nicht“, sagt Cellist Zvi Plesmit den ganzen Holzbläsern ser. Der renommierte Solist anfangen?“, sagt die Pianistin und Professor an der Jerusalem und lächelt hinüber zu einem Academy of Music and Dance Tisch im Schatten der Arkaden, leitet seit 2011 das „Kfar Blum an dem die „Vents Français“ Chamber Music Festival“, das beim Bier ihre Terminkalender ursprünglich den sperrigen abstimmen. Flötist Emmanuel Namen „Voice of Music Festival Pahud, Oboist François Leleux in the Upper Galilee“ trug. Den und Klarinettist Paul Meyer verdankte es Israels gleichnagehören zum französischen migem Klassiksender, mit dem Allstar-Bläserquintett, dessen die Pianistin und GründungsMitglieder 2017 sowohl bei „In- direktorin Idith Zvi zunächst tonations“ als auch bei der 20. zusammengearbeitet hat. Auflage in Jerusalem wieder „1985 wollte Idith so etwas wie das Vermonter Marlboro Music dabei sein werden. Festival etablieren“, erzählt Erholung pur beim »Kfar Blum Plesser. Ruhe, Zeit, eine intenChamber Music Festival« sive Probenphase ohne den In Obergaliläa, zweieinhalb Zwang, dass jedes studierte Stunden nördlich von Tel Aviv Stück auch aufgeführt werden

muss – „das genaue Gegenteil der normalen Bedingungen eines Musikerlebens“. Der Saal des Kibbuz mit seinen 600 Sitzen und einer erstaunlich guten Akustik stellte sich als idealer Aufführungsort heraus. Bis zu fünf Konzerte, jeweils um die 70 Minuten, plant Zvi Plesser für jeden der fünf Festivaltage. „Das großartige Gitarrenquintett von Castelnuovo-Tedesco haben wir letztes Jahr in einem Gratiskonzert am Nachmittag gespielt. So kamen viele, die von diesem Komponisten noch nie gehört hatten, einfach weil sie in der Gegend waren.“ Ähnlich funktionieren Proben und Meisterklassen. Abends stehen normale Konzerte mit Tickets auf dem Programm. Wie Elena Bashkirova hat auch Plesser ein großes Netzwerk, so dass sich nicht nur renommierte israelische Künstler verschiedener Genres einstellen, sondern auch mancher Berliner Philharmoniker zur Kammermusik einfliegt. „Und März 2017 concerti  29


festivalguide

zum Entspannen – um die Na- gegründet, das heute unter dem Landes wird Anfang August tur und die Musik genießen,“ Namen „The Israeli Opera Tel- außerdem Händels Giulio Cebeschreibt Plesser das Gesamt- Aviv-Yaffo“ firmiert. Internati- sare in Egitto in einer eigens paket. In den letzten Dekaden onal bekannt wurde es durch geschaffenen Inszenierung zu wurde die Gegend touristisch Open-Air-Inszenierungen im sehen sein. stärker erschlossen, das Festi- Sommer, die seit 2010 als „Is- Als Ersatzort für Masada ist der val aber blieb beim internatio- raeli Opera Festival“ an ver- Timna Park in der Wüste Negev nalen Publikum ein Geheim- schiedenen Orten im Land 25 Kilometer nördlich von Eilat tipp. Das bescheidene Hotel, in stattfinden. Vor allem der am Roten Meer im Gespräch. dem früher zahlreiche Musik- schroff in die Höhe ragende Ob Saint-Saëns’ biblische Oper liebhaber unterkamen, ist in- Tafelberg mit der antiken Fes- Samson et Dalila bereits im zwischen zum Spa umgebaut. tung Masada – einer UNESCO- nächsten Oktober vor der einFür kleineres Geld kann man Weltkulturerbestätte mitten in drucksvollen Felsformation jedoch noch private „Zimmers“ der Wüste – beeindruckte als „Salomons Säulen“ auf die Bühmieten, die israelische Varian- Kulisse für große Oper von ne kommt, wird zeitnah angete von B&B. Shuttle-Busse ver- Aida bis La Traviata bis zu kündigt. kehren ab Tel Aviv, über Details 4 000 Zuschauer auf einmal. informiert man sich am besten Logistik, Wetter und Umweltbeim dortigen Fremdenver- schutz stellten die Veranstalter Intonations kehrsamt. des Events jedoch jedes Jahr 22.–27.4.2017 Éric Le Sage, Edgar Moreau, vor so große HerausforderunEmmanuel Pahud, Kolja Blacher u. a. Gesang an spektakulären gen, dass 2015 endgültig der Jüdisches Museum Berlin Orten: »Israeli Opera Festival« Vorhang fiel. Weiterhin beOpera Festival Ein größeres Opernpublikum spielt werden die Freiluftbüh- Summer 21.–22.6.2017 wie in vielen europäischen nen an anderen historischen Jerusalem (Nabucco) 3. & 5.8.2017 Ländern existiert im kleinen Orten: Im kommenden Juni Akko (Giulio Cesare in Egitto) Israel zwar nicht, Enthusiasten erklingt Verdis Nabucco in aber gibt es doch in ausreichen- Jerusalem beim sogenannten Kfar Blum Chamber Music Festival 18.–22.7.2017 der Zahl: Nachdem die Natio- „Sultan’s Pool“ am Fuß des ZiKfar Blum naloper 1982 wegen Streichung onsbergs westlich der Altstadt. Jerusalem International Chamberöffentlicher Gelder schließen In der berühmten KreuzfahrerMusic Festival musste, wurde bereits drei Jah- festung der alten Hafenstadt 31.8.–9.9.2017 re später ein neues Ensemble Akko ganz im Nordwesten des Jerusalem 30 concerti März 2017

Foto: Yossi Zwecker/The Israeli Opera Tel-Avia-Yafo

In Klängen baden: Oper im »Sultan’s Pool« am Fuß des Zionsbergs westlich der Altstadt von Jerusalem


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Rezensionen CDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion Eines der derzeit schönsten Nebenprojekte der Welt – nach einigen Liveauftritten folgt nun die erste CD

Perfektion ohne Eitelkeit CD des Monats Gidon Kremer, Daniil Trifonov und Giedré Dirvanauskaité spielen Rachmaninow

32 concerti März 2017

Preghiera (von Fritz Kreisler bearbeitet) bis zu den beiden Klaviertrios. Das ist Musik, die unter die Haut geht, weil Trifonov sich natürlich bei Rachmaninow bestens auskennt und vor allem, weil er wieder seine Qualitäten als Meister der Klangfarben beweist. Das singt und schwingt, das klotzt und reibt. Doch Trifonov ist nicht nur ein famoser Solist, er zeigt hier auch all seine Qualitäten als Kammermusiker. Er kann zurückstecken und bietet

so den beiden Streichern Raum für ein subtiles Miteinander. Das Trio agiert, als hätte es immer schon zusammengespielt. Denn auch Kremer und Dirvanauskaité beweisen ihr ganzes Ausdrucksspektrum, von klangschön bis rau, von elegisch bis „risoluto“. Christian Lahneck Rachmaninow: Klaviertrios Nr. 1 & 2 Kreisler: Preghiera Daniil Trifonov (Klavier), Gidon Kremer (Violine), Giedré Dirvanauskaité (Cello). Deutsche Grammophon

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Foto: Thomas Brill

G

iedré Dirvanauskaité spielt Cello und ist im Pool der Musiker der Kremerata Baltica fest verankert. An der Seite des Ensemblegründers findet man sie auch in Streichtrio- und Klaviertrio-Formationen. In der jüngsten Allianz begibt sie sich mit Gidon Kremer und Daniil Trifonov auf Erkundungstour durch die Werke von Sergei Rachmaninow, angefangen von einer Adaption nach dessen zweitem Klavierkonzert,


Würdevolle Lauterkeit

Dramatisches Gesamtwerk

Farbenreicher Bratschenton

Chopin: Mazurken Nr. 36-41, PolonaiseFantasie op. 61, Barcarolle op. 60, Walzer Nr. 6-8 & Nocturnes Nr. 17 & 18 Maurizio Pollini (Klavier) Deutsche Grammophon

Weber: Sämtliche Werke für Klarinette Sebastian Manz (Klarinette), Casal Quartett, RSO Stuttgart des SWR, Antonio Mendez (Ltg). Berlin Classics

Bel canto – Werke von Bellini, Donizetti, Mazaz, Ney & Vieuxtemps Antoine Tamestit (Viola) Cédric Tiberghien (Klavier) harmonia mundi

Maurizio Pollini und Chopin – das gehört zusammen. Der Gewinn des Chopin-Wettbewerbs 1960 bildete das Sprungbrett für Pollinis Karriere, vor allem seine Aufnahme der Etüden besitzt bis heute Referenzstatus. Dabei war Pollinis Zugang zu Chopin immer betont formbewusst und unsentimental, und das gilt auch für diese CD mit Chopins späten Werken. Mag sein, dass Pollini in der Aufnahme von 1975 die Polonaise-Fantaisie op. 61 packender gespielt hat. Doch seine würdevolle Lauterkeit und apollinische Klarheit heben sich immer noch wohltuend ab von dem Manierismus mancher Kollegen. (FA)

Sebastian Manz hat sämtliche Werke mit Klarinette von Carl Maria von Weber aufgenommen und dazu gängige Notenausgaben kritisch revidiert. Unter den Kammermusikwerken hat der Preisträger des ARDWettbewerbs zudem das Quintett zum Sextett erweitert. Das Ergebnis ist teils verblüffend, sehr farbig, spieltechnisch souverän, auch bei den Konzerten im Zusammenspiel mit dem RSO Stuttgart unter Antonio Méndez. Manz formt weiche Linien und kantige Akzente, er singt und attackiert. Weber klingt dadurch virtuoser und dramatischer, weniger onkelhaft nett wie sonst gern. (CL)

Die Idee des Albums: Der Einfluss des Belcanto auf die Bratschenliteratur im 19. Jahrhundert. Das funktioniert glänzend, denn vor allem die Arien bekommen einen frischen Ausdruck, ganz ohne Text. Henri Vieuxtemps schrieb mit seiner B-Dur Sonate eine wahre Perle der Viola-Literatur. Antoine Tamestit changiert brillant zwischen ausdrucksvollem Maestoso und elegischem Cantabile. Während er mit einem wunderschön warmen Bratschenton in großer farbiger Bandbreite verzaubert, erfreut Pianist Cédric Tiberghien durch seine zutiefst einfühlsame und zugleich präzise Klavierbegleitung. (JH)

Originalität und Intensität aus Polen

cpo 777 979–2 Józef Koffler sicherte sich einen festen Platz in der Musikgeschichte als erster polnischer und einer der ersten europäischen Zwölftonkomponisten. Die Forschung zu Kofflers Schaffen stellt heraus, dass er die »Methode der Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen« von Schönberg übernahm und sie auf höchst kreative Weise anwandte. Seine Klavierwerke sind ein aussagekräftiges Zeugnis für seine Originalität.

cpo

Martin von der Heydt Martin von der Heydt eröffnet in seinen Recitals den Zuhörern neue Horizonte und ungewohnte, faszinierende Perspektiven auf das Klavierrepertoire. Dessen unerschöpflichen Reichtum erforscht er in neuartigen, überraschenden Programmkonzeptionen. Er absolvierte sein Klavierstudium an der Folkwang Hochschule Essen bei Prof. Till Engel. 1998 legte er seine Künstlerische Reifeprüfung summa cum laude ab, 2000 das Konzertexamen.

CD-Bestellung gegen Rechnung unter: www.jpc.de | jpc-Schallplatten-Versandhandelsgesellschaft mbH Georgsmarienhütte | Geschäftsführer: Gerhard Georg Ortmann | Amtsgericht Osnabrück HRB 110327 cpo gibt’s auch im Internet: www.cpo.de

***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

März 2017 concerti  33


Rezensionen

Ohne Abgründe

Ohne Druck

Verismo – Arien von Puccini, Cilea, Mascagni, Catalani & Giordano Krassimira Stoyanowa (Sopran), Münchner Rundfunkorchester, Pavel Baleff (Leitung). Orfeo

Arien & Lieder von Rimsky-Korsakow, Tschaikowsky, Gounod u. a. Aida Garifullina (Sopran), ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Cornelius Meister (Leitung). Decca

Die bulgarische Sopranistin Krassimira Stoyanowa gilt als eine der besten Opernsängerinnen unserer Zeit. Warum, zeigt das vorliegende Album. Sie phrasiert genau, singt mit lyrischem Schmelz und nuanciertester Ausdruckspalette, mit den Mitteln des Belcanto. Und dennoch gelingt es ihr nicht, die stilprägenden emotionalen Abgründe der veristischen Oper aufzureißen. Der musikalischen Meisterschaft steht – für dieses Repertoire – zu wenig gelebte Leidenschaft gegenüber. Ihr Singen rührt nur momentweise. Und für Partien wie Liu, Angelica oder Butterfly klingt Stoyanowa einfach zu reif. (AF)

Die Debüt-Aufnahme der russischen Sopranistin Aida Garifullina bei Decca ist schon auf den ersten Blick bemerkenswert: Das Album mit Liedern und Arien überwiegend russischer Komponisten hat keinen Titel. Doch macht die CD auch ohne Namen viel musikalische Substanz hörbar, im Timbre, in der Art der Stimm-Beherrschung. Garifullina fühlt sich in den girlandenhaften Passagen sehr sicher, findet die Höhen mühelos, und vor allem: Sie singt oft ausgesprochen leicht und ohne viel Druck. Das Symphonieorchester des ORF spielt teilweise delikat begleitend unter Cornelius Meister. (CL)

Aus fernen Landen

Aus fernen Zeiten

Kálmán: Die Bajadere Heike Susanne Daum, Rainer Trost, Anke Vondung, Stephan Genz, WDR Funkhausorchester Köln, Richard Bonynge (Leitung). cpo

Da Pacem – Werke von Marenzio, Lasso, Schütz, Vecchi, Gabrieli u. a. RIAS Kammerchor, Capella de la Torre, Katharina Bäuml, Florian Helgath (Leitung). dhm

Musikalisch ist die selten gespielte Bajadere eine fast reine Abfolge von Tänzen, vom Walzer bis hin zum Shimmy, inhaltlich vor allem ein Spiel mit Genrekonventionen. Die Protagonistin etwa ist, in Person der fabelhaften Heike Susanne Daum, „nur“ eine Schauspielerin, die auch außerhalb der Bühne in ihre Rollen schüpft. Das seinerzeitige Erfolgsmodell „Exotismus“ bleibt augenzwinkernde Behauptung. Richard Bonynge motiviert Chor und Funkhausorchester des WDR zu funkelnd elegantem, dynamisch lockerem Spiel und trifft genau den Ton des selten gespielten Stückes. (AF)

Der RIAS Kammerchor und die Capella de la Torre beleuchten die Musik aus der der Zeit Luthers bis zum Dreißigjährigen Krieg – und zwar in beiden Lagern. Auffallend: Sowohl die protestantischen als auch die katholischen Komponisten haben viele Friedensgesänge geschrieben, einer der Schwerpunkte der CD „Da pacem“ mit Chorwerken, Monodien und Instrumentalstücken. Musiziert wird perfekt in Tongebung, Färbung und Linienführung. Es entstehen bestechend transparente, vibrierende Klanggewebe, mit einem ausgeprägten gestischen Zug, zum Greifen plastisch in der Linienführung. (EW)

34 concerti März 2017

Kurz Besprochen 1517. Mitten im Leben – Werke von Senfl, Luther, di Lasso u. a. Calmus Ensemble Lautten Compagney Carus Musik der Luther-Zeit aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts: Diesem eigenen Anspruch werden die Musiker nicht gerecht. Pulsierender Schönklang allein ist da zu wenig. (EW) Dynastie – Konzerte der Bach-Familie Jean Rondeau (Cembalo) u. a. Erato Mit Verzögerungen und freiheitlichen Spannungsbögen verlebendigt Jean ­Rondeau Werke der Bach-Familie, gerät dabei aber immer wieder an die Grenze zum Manierismus. (CL)

Mendelssohn: Violinkonzert & Streichoktett Liza Ferschtman (Violine), Het Gelders Orkest, Kees Bakels (Ltg). Challenge Zwischen romantischer Melancholie und sprühender Lebensfreude oszilliert Ferschtmans Interpretation des Violinkonzerts, ähnlich frisch gestaltet sich auch das Streichoktett. (AF) Schneider: Werke für Cello & Orchester „Fatal Harmonies“ László Fenyö (Cello), DSO Berlin, Ariel Zuckermann (Ltg). Wergo Auch Neue Musik kann sinnliche Verführungskraft entfalten, wie Fenyö und das DSO mit ansteckender Spielfreude, expressiver Brillanz und tänzerischer Leichtigkeit beweisen. (EW) Online-Tipp

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Top 20 Klassik-Charts Februar (6.1.– 2.2.2017)

11

Philippe Jaroussky

Dudamel und die Wiener Philharmoniker – das funktioniert prächtig: Nachdem das Mussorgsky-Album vom Dezember schon ein Hit war, verkauft sich auch die Neujahrs-CD bestens.

12

Alison Balsom

2

Thomas Hengelbrock & NDR Elbphilharmonie Orchester

13

Vox Luminis, Lionel Meunier & Bart Jacobs

3

Jonas Kaufmann

4

Zuzana Ruzicková

1

(Neu)

(Neu)

(1)

(Neu)

Gustavo Dudamel & Wiener Philharmoniker Neujahrskonzert 2017 Sony Classical

Elbphilharmonie First Recording Sony Classical

Ruzicková war die erste Künstlerin, die sämtliche Klavierwerke Bachs auf Cembalo aufnahm. Dass die historische Leistung nicht nur fürs Archiv taugt, zeigt diese Neuauflage.

5

Ludovico Einaudi

6

Daniil Trifonov

7

Jonas Kaufmann

8

Max Richter

9

Valer Sabadus, Nuria Rial & Kammerorchester Basel

(4)

(7)

(5)

(Neu)

(Neu)

10 (3)

Elements We Love Music

Transcendental Deutsche Grammophon

Nessun dorma – The Puccini Album Sony Classical

Anna Netrebko

Verismo Deutsche Grammophon

Ein feste Burg ist unser Gott Ricercar

(Neu)

Martin Luther hat nicht nur komponiert, seine Texte wurden auch von zahlreichen anderen Komponisten vertont. Das Ensemble Vox Luminis macht dieses Œuvre auf acht CDs hörbar.

14

Nigel Kennedy, Oxford Phil. Orchestra & The Stella

15

Lang Lang

16

Wiener Philharmoniker

17

Sol Gabetta, Sir Simon Rattle, Krzysztof Urbański

18

Daniel Barenboim & Staatskapelle Berlin

My World Neue Meister

(Neu)

New York Rhapsody Sony Classical

(6)

Neujahrskonzert: Die gesamten Werke Sony Classical

(WE*)

Sol Gabetta Live Sony Classical

(12)

Bruckner: Complete Symphonies Deutsche Grammophon

(Neu)

Barenboims dritte Einspielung aller BrucknerSinfonien, diesmal mit der Staatskapelle Berlin, legitimiert erneut, dass der Dirigent als bester Bruckner-Interpret unserer Zeit gilt.

Three Worlds: Music from Woolf Works Deutsche Grammophon

Sacred Duets Sony Classical

Jubilo – Fasch, Corelli, Torelli & Bach Warner Classics

(2)

Dolce Vita Sony Classical

Bach: The Complete Keyboard Works Erato

Bach & Telemann: Sacred Cantatas Erato

(11)

19

Murray Perahia

20

Il Volo

(8)

(9)

* Wiedereinstieg Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.

Bach: The French Suites Deutsche Grammophon

Notte Magica – A Tribute to the Three Tenors Masterworks

März 2017 concerti   35


Blind gehört

»Geht das so weiter oder hängt die CD?« Klarinettist Andreas Ottensamer hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt. Von Helge Birkelbach

Mendelssohn: ­Konzertstück Nr. 1, 1. Satz Sharon Kam (Klarinette), MDR SO, Gregor Bühl (Ltg). Berlin Classics 2005

Das sind schon mal nicht mein Bruder und ich … Auch nicht Sabine Meyer. Sehr formschön. Ah, Sharon Kam! Im Zusammenspiel mit dem Bassetthorn wird hier der hellere Klang der Klarinette betont, der Gegenpart ist sehr gedeckt. So kann es ja auch sein, mit den zwei Stimmen. Das Orchester steht in dieser Einspielung auf der vorpreschenden Seite, bei großer Besetzung kaum vermeidbar. Ich kenne das Stück eher in Kammermusikfassung. 36  concerti März 2017

Zudem wird ein rasches Tempo vorgegeben, ohne ausgespielte Übergänge hervorzuheben. Als Gesamtkonzept aber überzeugend. Brahms: Klarinettensonate Nr. 2, 2. Satz. Sabine Meyer (Klarinette), Lars Vogt (Klavier). EMI Classics 2003

Ich sag mal so: interessante Rubati, mit dynamischen Eruptionen. Vom Notentext – jedenfalls für mich – so nicht erkennbar. Aber Brahms ist sowieso der heilige Gral. Noch ein bisschen lauter, bitte, sonst höre ich die Nuancen nicht. Ist das der Papa mit dem … Nein! Vielleicht ist es eh die Sabine! Mit dem Spiel des Pianisten kann ich mich nicht so anfreunden. Lars Vogt? Oh … Ja klar, es ist Sabine Meyer! Das hat Qualität, auf jeden Fall. Ah, jetzt! Am Anfang haben sich die beiden kurz etwas finden müssen, aber jetzt bei der Reprise ist das schon anders gespielt. Mir fehlte der lange Bogen, der Zug der Phrase. Im Mittelteil fehlt mir die Stimmung. Aber eventuell liegt’s auch an der Anlage oder der Aufnahme, ziemlich dumpf. Anscheinend live aufgenommen.

Poulenc: Klarinettensonate, 3. Satz Karl Leister (Klarinette), James Levine (Klavier). DG 2003

Von wann ist die Aufnahme? 1989? Bei dem Interpreten würde ich auf einen Jahrgang aus den 1960ern tippen. Wesentlich früher? Karl Leister? Den müsste ich ja kennen (lacht). Sehr gut, liebe Grüße! Leister war ja mein Vorgänger als Soloklarinettist der Berliner Philharmoniker. Die Interpretation dieser Sonate ist mir allerdings zu hart. Ich finde, dass man gerade in der französischen Schule den Effekt in die Klanglichkeit einbinden sollte. Die melodische Linie geht sonst etwas verloren. Gerade bei Poulenc – bei aller Effekthaftigkeit – versuche ich immer, den Ton charmant anzugehen, damit es ein gewisses Parfum versprüht. Auch dieser Schluss: Das sollte nicht heroisch sein, keine Siegesfeier. Aber so kriegt man mal unterschiedliche Interpretationen geboten. Bernstein: Prelude, Fugue & Riffs, 3. Satz Peter Schmidl (Klarinette), Wiener Philharmonie, L. Bernstein (Ltg). DG 2003

Foto: Katja Ruge/Decca

V

om Firmensitz der Deutschen Grammophon im Szenebezirk BerlinFriedrichshain, großzügig untergebracht in einem ehemaligen Eierkühlhaus, hat man einen phänomenalen Blick auf die Spree. Aber wir sind ja nicht zum Gucken hier. Wir wollen etwas hören. Die Musik startet. Andreas Ottensamer rutscht auf dem Ledersofa herum. Dann rückt er kurzerhand eine Standbox in seine unmittelbare Nähe und taucht in die Musik ein.


Bevor Andreas Ottensamer zur Klarinette griff, war er Jungstudent im Fach Cello

Oh ja, Bernstein! Könnte am Anfang ein bisschen mehr grooven … Ist das Peter Schmidl? Treffer! Er hat mit den Wiener Philharmonikern unter Bernstein dieses Stück aufgenommen. Sehr cool, kann man so stehen lassen. Ich habe es vor einem Jahr gespielt. Piazzolla: Chiliquin de Bachin/Ballada para un Loco Nina Janßen (Klarinette), casalQuartett. Solo Musica 2006

Hier haben wir eine Böhmklarinette. Ein schönes Arrangement, lässt viel Raum. Ich liebe Tango, spiele ja auch öfter mit einem argentinischen Pianisten. Der Name der Solistin sagt mir nichts. Die Klangfacette ist aber fein geöffnet, gefällt mir wirklich gut! Mozart: Klarinettenkonzert, 2. Satz Robert Marcellus (Klarinette), Cleveland Orch., G. Szell (Ltg). Sony Classical 2003

zur Person

Familienbande: Vater und Bruder sind Soloklarinettisten der Wiener Philharmoniker, Andreas Ottensamer wiederum ist Soloklarinettist der Berliner Philharmoniker. Als Trio kennt man sie unter dem Namen »The Clarinotts«. Inzwischen ist Andreas Ottensamer vor allem als Solist und Kammermusiker berühmt. Der gebürtige Wiener kann aber auch auf sportliche Erfolge zurückblicken: Einige Jahre lang spielte er Tennis auf Tournierniveau.

Nichts sagen … Können wir kurz vorspulen? Ein Amerikaner? Das erstaunt mich jetzt, denn es hat eigentlich keinen typisch amerikanischen Klang. Ist es Stanley Drucker, das Urgestein des New York Philharmonic? Der war ja über sechzig Jahre dabei. Nein? Ach, Robert Marcellus! Ein schöner Klang, der nicht die Breite sucht, den vielleicht ein Wiener Klarinettist bei Mozart suchen würde. Das Tempo steht sehr klar. In unserer Familie würde man hier etwas fließender nach vorne spielen. Sehr melancholisch angelegt, fast zu sehr. Natürlich impliziert die Musik hier ein Nachdenken, Sinnieren, an einem Platz oder in einer Landschaft, wo Ruhe herrscht. Aber auf jeden Fall mit Licht, mit Sonne! Das ist wichtig beim Klarinettenkonzert von Mozart, finde ich. Bei dieser wunderschönen Melodie denkt man nicht unbedingt an etwas Düsteres, an ein verstorbenes Familienmitglied oder so. Man denkt eher zurück an einen Moment, an etwas VergangeMärz 2017 concerti   37


Blind gehört

Penderecki: Drei Miniaturen für Klarinette & Klavier, 3. Satz Shirley Brill (Klarinette), J. Aner (Klavier). MH Lübeck 2005

Klasse! Von wem ist das Stück? Nichts sagen! Ich habe den Notentext vor mir, ich sehe das ganze Bild vor mir. Ist es Weinberg? Na, bin ich blöd …? Penderecki! Dieser Walking Bass im Klavier – ich versuche die Klarinettenstimme darüber eher phrasiger zu gestalten. Es ist immer eine Frage der Geste, die trotz allen Effekts in der Musik angelegt ist. Schwer zu sagen, von wem die Aufnahme stammt. Eher europäisch. Ich wüsste jetzt auch nicht, wer das aufgenommen hat. Ach so (sieht das CD-Cover), Shirley Brill! Ich habe sie leider nie live gehört. Aber Jonathan Aner, ihren Partner am Klavier, kenne ich sehr gut. Wirklich ein super Spiel, passt! Die beiden sind ja auch ein Paar. Und sie sind zusammengeblieben, nachdem sie das Duo gegründet haben. Das ist die größte Leistung! (lacht) Mit Jonathan habe ich ebenfalls schon öfter gespielt. Sich von Krzysztof Penderecki ein Stück schreiben zu lassen, das wäre schon was. Also, falls er das liest: sehr gerne! Hindemith: Klarinettensonate, 2. Satz Ralph Manno (Klarinette), Liese Klahn (Klavier). cpo 1995

Franzose, Amerikaner? Klingt recht hell, ich würde auf eine Böhmklarinette tippen, 38 concerti März 2017

Sportsgeist: 2007 gründete Ottensamer mit seinem ­Bruder den Fußballverein »Wiener Virtuosen«

die international verbreitet ist. In den Mittellagen hat der Klang etwas Nasales. Kurz zur Erklärung der Instrumente: Im Normalfall hat die Böhmklarinette einen eher hellen, offenen Ton, die deutsche oder auch Wiener Klarinette eher einen gedeckten, kompakten. Ich selbst spiele die Wiener Klarinette, für die man zwar mehr Atem braucht, weil sie eine weitere Bohrung hat. Aber es ist einfach eine andere Klangvorstellung, wo man hinmöchte: zum eher Kompakten, Runden, Voluminösen mit einem breiten Klang oder eben dem Klaren, Flexiblen, Durchsichtigen, so wie wir es gerade auf dieser Aufnahme hören. Heutzutage ist die Trennung aber nicht mehr so klar, es gibt klangliche Überschreitungen je nach Interpretation und Spieler. Das Stück erkenne ich nicht. Ist das Hindemith? Sehr bildhaft komponiert. Abseits aller Schulen und Instrumenten-Details: Es ist doch einfach schön, wenn man als Zuhörer solch eine Musik genießen kann. Inbrünstig gespielt, gefällt mir.

Reich: Music for 18 Musicians, S. IX Leslie Scott (Klarinette), Evan Ziporyn (Bassklarinette) u. a. Nonesuch 1998

Vieles modernes Zeugs haben Sie da herausgesucht. Auf jeden Fall Minimal Music. Geht das so weiter oder hängt die CD? (lacht) Da kann ich ja gar nicht nachdenken, das ist ja der Wahnsinn! Ist das Philip Glass? Steve Reich, aha. Kommt da noch was anderes? Das ist natürlich eine coole Idee mit den Patterns und Wiederholungen. Interpretatorische Zuweisungen zu treffen oder klangliche Differenz herauszuhören ist bei dieser Art von Musik naturgemäß schwierig. Okay, Steve Reich hat das mit seinem eigenen Ensemble eingespielt. Da kommt es aus erster Hand. Ist gar nicht so schwierig zu spielen, der Beat bleibt ja immer der gleiche. In dem Sinne ganz präzise Mathematik. Es geht um einen Gesamtklang, als wäre es ein Instrument. Wir haben ja gerade John Adams bei uns als Composer in Resi-

Foto: Katja Ruge/Decca

nes, an das man sich mit Freude erinnert.


dence. Er komponiert mit etwas weniger Minimalismus. Sehr spannend, in den Programmen diese Art von Musik mit klassischem Repertoire zu kombinieren. Spohr: Klarinettenkonzert Nr. 4, 2. Satz Sharon Kam (Klarinette), MDR SO, Gregor Bühl (Leitung). Berlin Classics 2005

Ein konturierter Klang. Ja, Sharon Kam. Der zweite Satz von Louis Spohrs Klarinettenkonzert. Spohr steht leider viel zu selten auf den Konzertprogrammen. Erstens ist er sehr anspruchsvoll, zweitens gibt es immer die Alternative namens Weber. Die ist jedem Konzertveranstalter lieber, weil er denkt, dann mehr Karten verkaufen zu können. Das ist dann auch unsere Mission als Solist, das zu vertreten und darauf zu insistieren, dass es ins Programm genommen wird. Ich weiß, dass das Publikum demgegenüber offen ist. Auf meiner ersten CD habe ich das erste Klarinettenkonzert von ­Spohr aufgenommen. Die Herausforderung liegt darin, dass der Komponist von der Geige kommt und sich seine Virtuosität nicht so einfach auf der Klarinette umsetzen lässt. Bei Weber liegt alles wie gegossen für mein Instrument. Bei Spohr muss man etwas dafür tun, dass es perlt, dass es flockig und natürlich herüberkommt. Das ist die Herausforderung. CD-Tipp

Konzert-TIPPs

Berlin Mi. 15.3., 20:00 Uhr Kammermusiksaal Andreas Ottensamer (Klarinette), Varian-Fry-Quartett. Werke von Beethoven, Mozart, Danzi & Ravel

Do. 27.4. & Fr. 28.4., 20:00 Uhr & Sa. 29.4., 19:00 Uhr Philharmonie Andreas Ottensamer (Klarinette), Berliner Philharmoniker, Mariss Jansons (Leitung). Werke von Sibelius, Weber & Bartók

Stereoplay Highlight 8/15

nuVero 60

Di. 16.5., 20:00 Uhr Konzerthaus Andreas Ottensamer (Klarinette), Kammerorchester Basel, Trevor Pinnock (Leitung). Werke von Beethoven, Arter, Mozart & Mendelssohn Bremen So. 19.3., 11:00 Uhr & Mo. 20.3., 20:00 Uhr Glocke Andreas Ottensamer (Klarinette), Bremer Philharmoniker, Miguel Harth-Bedoya (Leitung). Werke von Schumann, Spohr & Brahms

Mi. 22.3., 18:05 Uhr Glocke Andreas Ottensamer (Klarinette), Bremer Philharmoniker, Christopher Ward (Leitung), Christian KötterLixfeld (Moderation). Werke von Stamitz, Berlioz u. a. München Do. 11.5., 20:00 Uhr Prinzregententheater Andreas Ottensamer (Klarinette), Moritz Eggert (Sprecher & Klavier), Münchener Kammerorchester, Clemens Schuldt (Leitung). Werke von Reich, Copland & Schönberg Ravensburg Sa. 13.5., 20:00 Uhr Konzerthaus Bodenseefestival. Interpreten und Programm siehe München Bad Brückenau Sa. 15.7., 19:30 Uhr Staatsbad (König Ludwig I.-Saal) Andreas & Daniel Ottensamer (Klarinette), Bayerisches Kammerorchester, Johannes Moesus (Leitung). Werke von J. S. Bach, J. C. Bach, Pleyel, Mendelssohn, Foote & C. P. E. Bach online-Tipp

New Era – Werke von Danzi, Mozart & Stamitz An­dreas Ottensamer (Klarinette), Kammerakademie Potsdam. Decca

›In dieser Klasse ist die nuVero die Königin der Kompaktboxen‹

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Andreas Ottensamer & Emmanuel Pahud spielen Mozart Video & Termine: concerti.de/ andreasottensamer

Ehrliche Lautsprecher


multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet

Arte

Eröffnung des Pierre Boulez Saales

Ponnelles Regie-Klassiker

So. 5.3., 18:20 Uhr Konzert Nach der Gründung eines Musikkindergartens, eines Orchesters und einer Akademie darf Daniel Barenboim nun „seinen“ Konzertsaal eröffnen und präsentiert gleichzeitig das Pierre Boulez Ensemble, das er für den Saal ganz nebenbei auch noch gründete. Arte

Norma So. 12.3., 23:20 Uhr Oper ­ avide Livermores spektakuläre D Inszenierung der Oper über die rachsüchtige Druidin Norma ­versetzt den Zuschauer in eine Fabelwelt wie in einem FantasyEpos à la Game of Thrones. 3sat

Maestras am Pult Sa. 11.3., 21:15 Uhr Doku Dirigentin Sylvia Caduff tauscht sich am Rande des Lucerne Festivals 2016 mit Kolleginnen ihrer männer­dominierten Zunft aus.

Barock herausgeputzt: Luciano Pavarotti als Idomeneo an der Met

M

ozarts Opern auf die Bühne zu bringen, ist wie Holzfällen im Amazonasgebiet – man kommt nie zu einem Ende.“ Das Bonmot von JeanPierre Ponnelle mag vielleicht seine Frustration an seiner Arbeit mit Mozart-Opern ausdrücken, ein Hinweis auf die Qualität seiner Inszenierungen

Delikat besetzt

S Sa. 18.3., 20:15 Uhr Konzert Jukka-Pekka Saraste nimmt sich mit Sinfonieorchester und Chor des WDR der gewaltigen 3. Sinfonie von Gustav Mahler an. Wiebke Lehmkuhl ist Solistin des Abends.

40 concerti März 2017

Sa. 25.3., 18:00 Uhr Teilnehmende Kinos: www.metimkino.de

Kino: La Traviata

3sat

Mahlers Dritte

ist es mitnichten. Seine Mozartzyklen aus den 1970er und 1980er Jahren sorgten durch ausgeklügelte Ästhetik, fantasievolle Bildsprache und ein sensibles Gespür für den Zusammenhang von Musik und Bild für Aufsehen in der Opernwelt. Mit seiner Inszenierung des Idomeneo gelang Ponnelle 1982 eine herausragende Produktion an der New Yorker Met. Nun kehrt Mozarts große Choroper unter der Leitung von James Levine in derselben Inszenierung auf die Bühne des legendären Opernhauses zurück.

onya Yoncheva gibt die Violetta, Miachel Fabiano deren Geliebten Alfredo, Thomas Hampson dessen Vater. Die Besetzung spricht für sich, denn derzeit gibt es keine delikatere Sängerstaffel für Verdis Vertonung der Kameliendame. Obendrein war für die Inszenierung mit Willy Decker ein Regisseur am Werk, der

schon 2005 die legendäre Traviata der Salzburger Festspiele verantwortete. Mit reichlich Symbolschwere aufgeladen ist seine Inszenierung an der New Yorker Met, die man nun ganz bequem im Kino seiner Wahl sehen kann. Sa. 11.3., 19:00 Uhr Teilnehmende Kinos: www.metimkino.de

Fotos: Andrea Lehmkuhl, Winnie Klotz/Metropolitan Opera, Wilfried Hösl, Royal Opera House, Biblioteca de la Facultad de Derecho y Ciencias del Trabajo Universidad de Sevilla

Kino: Idomeneo

TV-Tipps


live-stream: Berliner Philharmoniker

Blick in die Zukunft

S

eine Premiere als designierter Chefdirigent der Berliner Philharmoniker hat Kirill Petrenko mit seiner typischen Symbiose aus minutiöser Akribie und einer unbändigen Lust an den Schönheiten der Musik gemeistert. Das russische Œuvre stand dabei neben Werken von Bartók und Elgar. Nun zeigt der derzeitige GMD der Bayerischen Staatsoper anhand von Mozarts „Haffner“Sinfonie, wie er es mit der Interpretation von Werken der Wiener Klassik hält. Darüber hinaus macht er Bekanntschaft mit dem derzeitigen Composer in Residence der Philharmoniker, John Adams, ehe er mit Tschaikowskys 6. Sinfonie sich

2018 übernimmt er den Chefposten der Philharmoniker: Kirill Petrenko

wieder in den Gefilden seiner russischen Herkunft bewegt. Damit dürfte Petrenko seine Vielseitigkeit fürs erste unter Beweis gestellt haben, ehe er im Herbst 2018 endgültig den Philharmonikern vorsteht. Do. 23.3., 20:00 Uhr Live-Stream unter: www.digitalconcerthall.com

Wiedersehen in London

F

Deutschlandfunk

Philippe Jaroussky Sa. 4.3., 10:05 Uhr Feuilleton Philippe Jarousskys Gesang gilt als Inbegriff des Schönen und Makellosen. Dass der Countertenor auch über eine angenehme, tiefe Sprechstimme verfügt, kann man in der neuen Folge der DLFSendung „Klassik-Pop-et cetera“ erfahren, für die er sich eine Stunde lang ans Mikrofon setzt.

Kino: Madama Butterfly

ünfzehn Jahre ist Antonio Pappano inzwischen Chefdirigent des Royal Opera House. Mit Puccinis Madama Butterfly leitet der Spezialist für italienische Oper in Covent Garden ein Werk, das er bereits in Starbesetzung mit der Accademia Nazionale di Santa Cecilia einspielte, seinem anderen Orchester, dem er als Chefdirigent vorsteht. Mit dem belgisch-französischen Regieduo Moshe Leiser und Patrice Caurier setzten zudem zwei Künstler das exotische Drama um das japanische Geisha-Mädchen Cio-Cio San in Szene, die am Royal Opera House seit ihrem Debüt im Jahre 2000 gern gesehene Gäste sind.

Radio-Tipps

Der Anlass dafür, dass Giacomo Puccini die Oper Anfang des 20. Jahrhunderts komponierte, fand übrigens ebenfalls in London statt: Dort besuchte er eine Vorstellung von David Belascos gleichnamigem Schauspiel.

BR KLassik

Das Starke Stück: Don Quixote

Di. 7.3., 19:05 Uhr Talk Violaspieler Hermann Menninghaus erklärt in der „Meisterwerke“-Reihe anekdotenreich Richard Strauss’ Tondichtung für Solocello, Solo­ bratsche und Orchester Deutschlandfunk

Mozart im Labor Di. 14.3., 22:05 Uhr Musikszene Warum machen Menschen Musik? Und was erleben sie dabei? Das Max-Planck-Institut ging die beiden Fragen wissenschaftlich an und präsentiert seine Ergebnisse. Deutschlandradio Kultur

Il Ritorno d’Ulisse in patria Sa. 25.3., 19:05 Uhr Oper ­Gipfeltreffen der Alten Musik: ­René Jacobs und das Ensemble B’Rock widmen sich Monteverdis vorletzter erhaltener Oper. Deutschlandradio Kultur

Arturo Toscanini zum 150. Geburtstag Verletzlich wie ein Schmetterling: Madama Butterfly Do. 30.3., 20:15 Uhr Teilnehmende Kinos: www.roh.org.uk/cinemas

So. 26.3., 22:00 Uhr Musikfeuilleton Bettina Brand widmet sich einem ebenso genialen Geist wie schwierigen Charakter, der für viele Klassik-Fans als bester Dirigent aller Zeiten gilt.

März 2017 concerti   41


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Diesen Monat neu auf concerti.de/lounge: Wie in Dresden der Ring geschmiedet wird Oper 2018 werden in Dresden wieder zwei Zyklen von Wagners Ring des Nibelungen über die Bühne der Semperoper gehen. Zur Verkürzung der Wartezeit bis dahin wagen wir einen Blick hinter die Kulissen von Willy Deckers Inszenierung.

Zwischen Wald und Reben Reise Der Großraum Stuttgart überrascht immer wieder mit innovativen kulturellen Formaten, zum Beispiel dem Ludwigsburger „Bachbewegt! Tanz!“-Projekt im März. Doch nicht nur wegen der Musik ist die Württembergische Region immer eine Reise wert.

Boxen für Fortgeschrittene Technik Sparsamkeit liegt den Schwaben ebenso im Blut wie Qualitätsbewusstsein. Da verwundert es nicht, dass der Lautsprecherhersteller Günther Nubert für höchste HiFi­Ansprüche wie für günstige Preise steht. Ein Porträt über die etwas andere Technikfirma in Schwäbisch Gmünd.

Wohin nach dem Konzert in Frankfurt? Gastronomie In unserer Serie über die schönsten, stimmungsvollsten und köstlichsten Bars und Restaurants für den Ausklang eines Konzert- oder Opernabends widmen wir uns diesmal Hessens Main-Metropole.

42 concerti März 2017

Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Redaktion Jörg Roberts (Chef vom Dienst), Maximilian Theiss (Textchef), Ninja Anderlohr-Hepp (Ressortleitung), Friederike Holm (Ressortleitung), Peter Krause (Ressortleitung Oper, PK), Sören Ingwersen (Textredaktion), Verena Kinle (Bildredaktion), Julia Hellmig (JH), Julia Oehlrich, Insa Axmann, Irem Çatı, Hannah Duffek, Nicolas Furchert, Hannah O‘Neill Autoren der März-Ausgaben Frank Armbruster (FA), Christina Bauer, Irene Bazinger, Helge Birkelbach, Michael Blümke, Andreas Falentin (AF), Dagmar Ellen Fischer, Dorothe Fleege, Christoph Forsthoff, Katharina von Glasenapp, Reinald Hanke, Christoph Kalies, Patrick Kast, Katherina Knees, Corina Kolbe, Christian Lahneck (CL), Dr. Joachim Lange, Sabine Näher (SN), Dr. Matthias ­Nö­ther, Stefanie Paul, Georg Pepl, Helmut ­Peters, Teresa Pieschacón Raphael, Elisa ­Reznicek, Antje Rößler, Stefan Schickhaus, Christian Schmidt, Sigrid Schuer, Dr. Eckhard Weber (EW), Annette Zerpner Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers, Matthias Hirt Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck & Verarbeitung Mayr Miesbach GmbH Anzeigen Felix Husmann (Leitung) Tel: 040/22 86 886-20 f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Klassikveranstalter, Festivals & Musikindustrie) Tel: 040/22 86 886-16 m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) Tel: 040/22 86 886-32 g.heesen@concerti.de Heidi Meyer (Anzeigen- und Vertriebsassistenz) Tel: 040/22 86 886-18 h.meyer@concerti.de Melanie Berndt (Anzeigendisposition) Tel: 040/22 86 886-27 m.berndt@concerti.de

Business Development & Vertrieb Stefan Brettschneider Heftauslage vertrieb@concerti.de Abonnement concerti Media GmbH · Postfach 100 544, 20004 Hamburg · Tel: 040/228 688 688 Fax: 040/228 688 617 · abo@concerti.de Standard-Jahres­abonnement: 25 € frei Haus Erscheinungsweise elf Mal jährlich IVW geprüfte Verbreitung IV/2016: 165.960 Exemplare Redaktionsschluss Immer am 15. des Vor-Vormonats, bitte senden Sie Ihre Termine an: termine@concerti.de. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Zusatz Der Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung für die angegebenen Daten. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt oder durch Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Alle Rechte: concerti Media GmbH

Fotos: shutterstock (3), Andreas Wegelin FotoArt

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„Kein Geschenk der Welt könnte schöner sein, als in seinen Armen Walzer zu tanzen. Ob damals auf unserer Hochzeit oder heute mitten auf dem Pazifik.“


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