DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN
März 2019
Mit Regionalteil Hessen
217 Konzert- UNd Operntermine
Regie-Teams Mehrsprachigkeit des Miteinanders Nemanja RaduloviĆ Blind gehört: »Huch, was ist das denn?«
Marina Abramović Wie die Performance-Künstlerin unser Hören verändern will
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Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser, es passiert äußerst selten, dass wir keine Musi kerin und keinen Musiker auf unserem Cover ab bilden. Das Frankfurter Gastspiel der wohl be rühmtesten Performance-Künstlerin Marina Abra mović ist es jedoch wert, eine solche Ausnahme zu bilden. Das Konzert in der Alten Oper, bei der ihre „Abramović-Methode“, mit der sie 2015 erst mals in New York bei einem klassischen Konzert das Publikum auf eine besonders intensive Hörer fahrung einstimmte, wird sicherlich zu den High lights dieser Spielzeit avancieren. Der tiefere Sinn Gregor Burgenmeister dieser Methode liegt im Wort „Achtsamkeit“: Mit Herausgeber/Chefredakteur Konzentrations- und Meditationsübungen, etwa dem Zählen von Reiskörnern, sollen sich die Besucher vor dem Konzert von al len Einflüssen des Alltags befreien, weshalb auch Handys und Uhren vor dem Konzert abgegeben werden müssen (Seite 10). Ohne Uhr und Handy – für Nicolas Altstaedt wäre das sicherlich undenkbar. Am selben Tag zwei Konzerte in Köln und Paris, eine Konzertreise nach Dubai sowie Auftritten Brüssel und London sind nur seine wichtigsten Termine im März, wie er uns in der Rubrik „Durch den Monat mit“ erklärt. Dennoch bleibt für den Cellisten noch Zeit für den Besuch eines seiner Lieblingsmuseen – und mit ein bisschen Glück kommt er auch ins Vergnügen, sein geliebtes Sauer ampfer- und Brennnesseleis gegenüber der Kölner Philharmonie zu genießen (Seite 8). Ganz entspannt und ohne Blick auf die Uhr verlief das „Blind gehört“-Inter view mit Nemanja Radulović in einem Berliner Hotel. Der Geiger hatte merk lich Spaß am heiteren Interpretenraten und erklärte unterhaltsam und detailfreudig seine eigene Sicht auf die präsentierten Einspielungen (Seite 36).
Fotos: Ivo von Renner; Titelfoto: Paola Murray
Viel Spaß bei der Lektüre, Ihr
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Inhalt
3 Editorial 6 Kurz & Knapp 8 Durch den Monat mit Nicolas Altstaedt 10 Botschafterin der Achtsamkeit Titel Marina Abramović ist ein Popstar
der Performance-Kunst. An der Alten Oper Frankfurt will sie das Publikum mit einem neuartigen Musikerlebnis konfrontieren
18 Klassik in der Idylle
Festivalguide Im lettischen Cēsis mag
es ländlich zugehen, doch inwischen locken zwei exquisite Festivals die internationale Klassikszene ins beschauliche Städtchen
10
Marina Abramović Auf neue Art Musik hören
Regionalseiten An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region
4 Opern-Inszenierung des Monats 2 28 Mehrsprachigkeit des Miteinanders
Feuilleton Wie erfolgreiche Regie-Teams
den profilneurotischen Provokateuren des Regietheaters den Rang ablaufen
30 Musikalische Märchen
Kolumne Es geht auch ohne pädagogi-
2 CD-Rezensionen 3 35 Top 20 Klassik-Charts 36 »Huch, was ist das denn?«
Blind gehört Der Geiger Nemanja
36
Nemanja Radulović Auf entspannte Art Musik hören
4 concerti März 2019
Radulović hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er weiß, wer spielt
40 Multimedia-Tipps 42 Impressum
Fotos: shutterstock, Lukas Rotter/DG
schen Zeigefinger: Kinderopern mit künstlerischem Mehrwert, die aber vor allem Spaß machen
FEST TA GE 2019
S TA AT S OPE R-BE R L I N. DE
12 – 22 APR
DIE VERLOBUNG IM KLOSTER
FESTTAGE KONZERTE
DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG
M U SI K A L I S C H E L E I T U NG Daniel Barenboim I N SZ E N I E RU NG Dmitri Tcherniakov MIT Aida Garifullina Violeta Urmana Stephan Rügamer Andrei Zhilikhovsky u.a.
DI R IGE N T Daniel Barenboim
M USI K A L I S C H E L E I T U NG Daniel Barenboim I N SZ E N I E RU NG Andrea Moses MIT Wolfgang Koch Burkhard Fritz Julia Kleiter Johannes Martin Kränzle Kwangchul Youn u.a.
Sergej Prokofjew
13. (Premiere) 17. 22. April
2019
MIT Staatskapelle Berlin Wiener Philharmoniker Anna Netrebko Rolando Villazón u.a.
12. 19. 20. April
2019
Richard Wagner
14. 18. 21. April
2019
kurz & knapp
Mein Lieblingsstück
Robert Schumann: Violinkonzert d-Moll chumann ist einer meiner Lieblingskomponisten. Obwohl schon viel dafür getan wurde, dass sich seine Werke etablieren, habe ich immer noch das Gefühl, dass er unterschätzt wird, was mir persönlich fast schon weh tut. Das Violinkonzert ist ein vernachlässigtes Werk von einem ohnehin schon
Die Geigerin Carolin Widmann
vernachlässigten Komponisten. Das ist nicht der Grund, weshalb ich es liebe, aber vielleicht bin ich genau deswegen darauf aufmerksam geworden. Mich interessieren nämlich Dinge, die nicht sofort jubelnd aufgenommen werden. Und genau so war es beim Violinkonzert: Das Stück ist in einer für die Geige sehr tiefen Lage geschrieben worden und lässt den Solisten dadurch weniger virtuos erscheinen. Diese Sonorität und Poesie, die dadurch entstehen, faszinieren mich und sprechen mich emotional einfach an. Der zweite Satz ist für mich das Herzstück. Er ist für mich wie ein einzigartiges Juwel, das es so in der ganzen Musikgeschichte kein zweites Mal gibt. Erst recht nicht für Geige. Er glitzert und funkelt nicht nach außen, sondern ist ganz nach innen gekehrt und zielt nicht darauf ab, geliebt zu werden. Für mich ist es keine Musik, die geschrieben wurde, um gehört zu werden, sondern die in Schumanns Kopf stattfand und aus ihm heraus musste. Das macht das Werk so un-
glaublich authentisch. In meinen Augen enthält es einfach alles, was Schumann ausmacht: harmonische Verrückungen, Tonwiederholungen und das Düstere in d-Moll. Das ist vielleicht auch die Quintessenz dessen, was ich an diesem Violinkonzert so sehr liebe.
10
Euro Frackgeld erhalten die Mitglieder der Sächsischen Staatskapelle für die traditionellen Kammermusik veranstaltungen des Orchesters. Gleiches gilt im Übrigen auch für Gastmusiker. Eine Bedingung, die seit 150 Jahren bestand hat, ist die Kammermusikreihe doch ursprünglich zur Fortbildung der Musiker neben der Orchestertätigkeit entstanden.
... Wenn einer deppert ist, dann ist er bei Disco-Musik genauso deppert wie bei Beethoven ... Friedrich Gulda, Pianist und Komponist Diebstahl will gelernt sein Tatort Konzerthaus. Ein Dieb erbeutete Mitte Januar am Konzerthaus Dortmund einen Kontrabass. Dass er selbst nicht daran dachte, den Tieftöner zu spielen, bewies er, als er sein Diebesgut zum Kauf anbot, jedoch ausgerechnet einem Mitglied der Dortmunder Philharmoniker. Dieser reagierte besonnen und bekundete Interesse an dem Instrument. Der Dieb schlug daraufhin ein Treffen in einer Dortmunder Wohnung zur Kaufabwicklung vor, zu der der Musiker mitsamt der Polizei erschien. Noch am selben Tag bekam der bestohlene Bassist sein Instrument zurück. Der 43-jährige Täter wurde verhaftet. 6 concerti März 2019
Fotos: Lennard Rühle, Universal Music, shutterstock, Bundesregierung/Steffen Kugler
S
OTHMAR SCHOECK
3 Fragen an ... Steffen Seibert
Der Journalist ist seit 2010 Regierungssprecher der deutschen Bundesregierung und Chef des Bundespresseamts
Herr Seibert, bei politischen Anlässen wird oft auch Musik gespielt. Gab es da für Sie besondere musikalische Momente? Ich mag generell Nationalhymnen. Einige sind ganz wunderbar – wobei es sicher manchmal hilft, die martialischen Texte nicht zu verstehen. Am schönsten finde ich die Hymnen Japans, der Schweiz und Islands. Uruguay soll auch eine tolle haben, da war ich aber noch nie.
Welches ist Ihr liebstes Opernhaus? Aus vielen Jahren in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet habe ich eine besondere Zuneigung zur Oper Frankfurt. Für mich ist sie der Inbegriff eines städtischen Opernhauses, das seine Zuschauer von Spielzeit zu Spielzeit durch alle Winkel des Repertoires führt und dabei jedes vermeintliche Nebenwerk mit der gleichen Liebe und Professionalität erarbeitet. Hochverdient, dass sie gerade zum wiederholten Mal Oper des Jahres wurden.
Unabhängig von der Stimmlage: Welche Opernfigur wären Sie gerne und warum? Da muss man lange nachdenken – Oper ist ja zum großen Teil tragisches Schicksal, früher Tod und unglückliche Liebe. Ich entscheide mich für Guglielmo oder Ferrando aus Mozarts Così fan tutte: Die werden zwar einem ziemlich zynischen Liebesexperiment unterzogen, haben aber zeitweilig auch viel Freude daran, bekommen Wunderbares zu singen und werden am Ende mit ihren jeweiligen Herzdamen vereint. Das ist für Opernverhältnisse schon beinahe ein optimaler Verlauf.
DAS SCHLOSS DURANDE URAUFFÜHRUNG 8. MÄRZ 2019 NEUFASSUNG DES LIBRETTOS VON FRANCESCO MICIELI NACH JOSEPH VON EICHENDORFF MUSIKALSICHE LEITUNG GMD PHILIPPE BACH REGIE ANSGAR HAAG BÜHNE & KOSTÜME BERND DIETER MÜLLER ANNETTE ZEPPERITZ MIT SHIN TANIGUCHI, MINE YÜCEL, ONDREJ ŠALING, ANNA MARIA DUR, SONJA FREITAG, MATTHIAS GRÄTZEL, KS ROLAND HARTMANN, ROBERT BARTNECK, REMY BURNENS u.a. CHOR UND EXTRACHOR DES MEININGER STAATSTHEATERS, MEININGER HOFKAPELLE
TERMINE: 10., 16., 29. MÄRZ 2019 28. APRIL | 08., 17. MAI 2019 27., 30. JUNI | 06. JULI 2019 UNIVERSAL EDITION AG, WIEN
Karten erhältlich unter 03693-451-222 / -137 und www.meininger-staatstheater.de
Kurz & Knapp
Durch den Monat mit Nicolas Altstaedt London 1.3.
P
roben für Waltons Cellokonzert bei den BBC Proms in Dubai stehen an. Das Konzert ist eines meiner absoluten Lieblingswerke, eine Reise durch einen genial instrumentierten Zaubergarten. In London komme ich bei Freunden in Covent Garden unter. Das zieht meist den Besuch einer Tanzveranstaltung nach sich. Es ist immer interessant, anderen Künstlern bei der Arbeit zuzusehen, besonders in einem Metier, welches dem des Dirigenten so nahe ist. Monmouth Coffee und Balthazar sind die kulinarischen Stationen. Köln 17.3.
D
ie Philharmonie ist ein besonderer Ort. Konzerterinnerungen aus der Kindheit verbinden mich mit Kurtágs Grabstein für Stephan unter Claudio Abbado und Ravels Rhapsodie Espagnole unter Sergiu Celibidache 1994. Ich freue mich besonders auf das Wiedersehen mit dem Gürzenich Orchester. Das maiBeck gegenüber der Philharmonie sorgt mit Sauerampfer- und Brennnesseleis für außermusikalische Überraschungen. Doch diesmal muss nach der Matinée alles schnell gehen, denn noch am selben Tag habe ich ein Konzert in Paris. n Paris bin ich zum ersten Mal zu Gast beim Orchestre Philharmonique de Radio France, mit einem „play/conduct“-Programm. Ein Besuch der Metropole ist meist mit einem Kaffee mit Raphaël Merlin vom Quatuor Ebène verbunden. Raphael ist seit fast zwanzig Jahren ein enger Freund, ich verdanke ihm unter anderem ein Cellokonzert.
London 28.3.
N
ach einem Tag in Dubai mit Waltons Konzert und einer BachSuite mit Marina Abramović in Frankfurt geht es zurück nach London: zwei „play/conduct“-Programme mit der Academy of Ancient Music. Dann geht’s weiter nach Brüssel für ein Konzert mit dem Aurora Orchestra und Ian Bostridge gegen 8 concerti März 2019
den Brexit. In London stieß ich letztes Jahr auf dem Hampstead Heath im Kenwood House zufällig auf Rembrandts Meisterwerk Selbstbildnis mit zwei Kreisen. Ich hoffe, dass diese geistige Dimension, die unsere Kulturkreise so verbindet, uns weiter im Austausch miteinander einen wird.
Foto: Marco Borggreve, Helen Maybanks/ROH, shutterstock (2), gemeinfrei
I
Dubai 21.3.
1719 reloaded Dresden feiert 300 Jahre Prinzenhochzeit Lustgondeln anno 1719 Der Brautzug auf der Elbe mit Festen in Pirna, Pillnitz und Dresden 25. 8. 2019 Wiederöffnung des königlichen Paradeappartements August des Starken Residenzschloss Dresden September 2019 Neueröffnung Gemäldegalerie Alte Meister und Skulpturensammlung Dresdner Zwinger, Semperbau 7. 12. 2019
Visit Dresden www.dresden.de/1719 www.dresden.de/events www.dresden-elbland.de
Botschafterin der Achtsamkeit Marina AbramoviĆ ist ein Popstar der Performance-Kunst.
An der Alten Oper Frankfurt will sie das Publikum mit einem neuartigen Musikerlebnis konfrontieren. Von Adrienne Braun 10 concerti März 2019
Wie in der New Yorker Park Avenue Armory lässt Marina Abramovicć auch in Frankfurt den Zuschauerraum umbauen März 2019 concerti 11
Titel
E
s ist schon vorgekommen, dass sich Marina Abramović den Bauch aufgeritzt hat. Sie ließ Schlangen über ihren Körper kriechen, peitschte sich aus oder forder-
heute tot – erschossen. Noch immer hat sie Narben von den Schnitten, die ihr Museumsbesucher wie im Rausch zufügten. Aber mit Schmerz kennt sich Marina Abramović aus. Die
Abramović eine Woche lang mit einer Prostituierten die Existenz tauschte oder sich mit einer Metallbürste Haare und Gesicht zerkratzte, ging es ihr nicht um das Spektakel, auch
wohl berühmteste Performance-Künstlerin der Welt ist schon immer an Grenzen gegangen und hat sich in Extremsituationen gebracht, körperlich wie geistig. Wenn Marina
wenn der Kunstbetrieb vor allem wegen solch spektakulärer Aktionen auf sie aufmerksam wurde. Abramović wollte dem Publikum vor Augen führen, wovor wir Menschen uns am
te andere Menschen auf, mit ihr zu tun, was sie wollen. Die taten es, begrapschten und quälten die Künstlerin. Und hätte nicht jemand eingegriffen, wäre Marina Abramović 12 concerti März 2019
Foto vorherige Doppelseite: getty images. Fotos: Dusan Reljin, Show of Force/NFP
Volle Aufmerksamkeit: Nicht jeder kann Marina Abramovićs Blick standhalten
Abramović 2010 während ihrer Performance The Artist is Present im New Yorker Museum of Modern Art
meisten fürchten: Schmerz und Tod. Sie durchlebt die Schmerzen, um uns zu zeigen, dass man ihnen standhalten kann. Alltagssorgen haben im Konzert nichts zu suchen
In Frankfurt will Marina Abramović nun Konzertbesuchern eine neue, einmalige Erfahrung ermöglichen, die zwar nicht schmerzhaft sein wird, aber doch in einen besonderen Bewusstseinszustand versetzen soll. Seit einigen Jahren ist die Künstlerin auch als Botschafterin für Achtsamkeit unterwegs, damit das Publikum die Kunst intensiver wahrnehmen kann. Sie hat eine Methode entwickelt, die die Menschen zur Ruhe bringt und die Sinne für die Kunst öffnet. Im März wird sie in der Alten Oper Frankfurt die „AbramovićMethode“ in einem klassischen Konzert anwenden, bei dem
das Publikum die Musik auf ganz neue und intensivere Weise hören soll. „Wenn man ständig aufs Handy schaut und seine Sorgen ins Konzert mitbringt, kann man die Musik nicht wirklich aufnehmen“, sagt sie.
»Du empfängst einfach nur direkt diese Energie und kannst deinen Geist erheben« Nicht nur Abramović betritt mit diesem „Pionierprojekt“ in Frankfurt Neuland, auch für Musikliebhaber wird es eine mehr als ungewöhnliche Erfahrung werden. Wer das Konzert besuchen will, muss vorab an einer Einführung teilnehmen, bei der es nicht wie üblich um
Faktenwissen geht, um Hintergründe zu Komponisten und Epochen. Im Gegenteil: Bei der dreieinhalbstündigen Vorbereitung müssen die Teilnehmer Übungen absolvieren, die zu Einkehr und Konzentration führen. Bei früheren Projekten ließ Abramović die Besucher Reiskörner zählen oder stundenlang den Boden fegen. In der Frankfurter Oper werden es ähnliche Aufgaben sein, die „auf das Hören vorbereiten“ sollen. Denn in unserer reizüberfluteten Zeit nehme man Musik „nie in absoluter Ruhe und innerer Einkehr auf.“ Uhren, Handys und Computer müssen ins Schließfach
Statt eleganter Abendrobe wird dem Konzertpublikum entsprechend empfohlen, bequeme Schuhe mitzubringen und vor der Veranstaltung möglichst keinen Alkohol zu trinken. Uhr, Handy und Computer März 2019 concerti 13
Titel
deinen Geist erheben“, sagt Abramović. Ein Blickwechsel, der die Besucher zum Weinen bringt
müssen ins Schließfach. „Die und Weise, wie gespielt wird Leute gehen in großartige Kon- und wie „die Energie der Musik zerte und machen dann doch direkt ins Herz transformiert nur Fotos und verschicken wird“, sagt die Künstlerin. Für Nachrichten“, sagt die Künst- das Experiment hat sie herauslerin. Bei „Anders hören“ gibt ragende Musiker gewonnen: den türkischen Pianisten Fazıl es das nicht. Marina Abramović ist mit klas- Say, die Violinistin Carolin sischer Musik groß geworden, Widmann oder den Cellisten mit Mozart, Bach, Tschaikows- Nicolas Altstaedt. Sie werden ky, Mahler. Bei dem Frankfur- Einblicke in die Musik verter Konzert sei ihr weniger schiedener Kulturen geben. wichtig, was die Musiker spie- „Du empfängst einfach nur dilen, sondern es gehe um die Art rekt diese Energie und kannst
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14 concerti März 2019
Fotos: Norbert-Miguletz/Alte Oper Frankfurt
Fast wie Erbsenzählerei: Vor dem Konzert müssen die Besucher Reiskörner zählen
Das mag für den klassischen Konzertbetrieb ungewöhnlich sein, aber wie Marina Abramović es erklärt, klingt das Konzept ganz und gar überzeugend. Sie ist eine bodenständige Person, selbstironisch, aber auch extrem diszipliniert und sehr zuverlässig. Vor allem strahlt die 72-Jährige Wärme und Freundlichkeit aus, was die Begegnung mit ihr für viele Menschen offensichtlich besonders macht. The Artist is Present nannte sich eine Performance, die Abramović 2010 im New Yorker Museum of Modern Art zeigte. Drei Monate lang saß die Künstlerin täglich sieben Stunden lang schweigend und bewegungslos auf einem Stuhl. Besuchern, die sich ihr gegenübersetzten, schaute sie eindringlich in die Augen. Viele begannen zu weinen oder lächelten beseelt, denn Abramović gab den Menschen offensichtlich das, was
sie wohl selten bekommen: volle Aufmerksamkeit – oder, wie die Künstlerin es nennt: „bedingungslose Liebe“. 750 000 Menschen kamen, zuletzt kampierten die Fans sogar nachts vor dem Museum, weil sie diesen besonderen Blickwechsel erleben wollten. Aber auch für Abramović war die Performance eine Art Initial zündung, weil ihr bewusst wurde, dass sie etwas getan hatte, was nicht nur das klassische Kunstpublikum erreicht, sondern auch andere Menschen berührt. „Es kamen alle möglichen Leute: Kinder, Rollstuhlfahrer, Aufsichten, alte Menschen. Ich habe etwas Demokratisches angeboten, das alle verstehen können und wovon sie für ihr eigenes Leben profitierten“, erzählt sie. Bei ihren Auftritten wirkt Abramović oft wie eine Art Hohepriesterin, die ihr Publikum sofort in den Bann zieht, souverän und stark. Vermutlich waren die Schmerzens szenarien für sie nicht nur stete Übungen in Konzentration und Disziplin, sondern
Zusammen und doch allein: Bei der Abramović-Methode geht es um innere Einkehr – und das Gemeinschaftserlebnis
auch notwendig, um sich von eigenem Leid zu befreien. Marina Abramović wurde 1946 in Belgrad geboren. Der Vater war General, die Mutter Majorin – und es muss eine lieblose Kindheit gewesen sein. Verhängnisvolle Wanderung auf der Chinesischen Mauer
In den Siebzigerjahren lernte sie den deutschen Künstler Ulay kennen. Zwölf Jahre lebten und arbeiteten die beiden
in völliger Symbiose zusammen – bis ihnen plötzlich die Liebe abhanden kam. Lange hatten sie die Performance The Great Wall Walk vorbereitet, bei der sie sich auf der Chinesischen Mauer entgegenlaufen wollten, in der Mitte treffen und dann heiraten. Als es 1988 endlich zu der Aktion kam und sie sich nach drei Monaten und tausenden Kilometern Fußmarsch trafen, trennten sie sich für immer.
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29.01.2019 12:17:38 März 2019 concerti 15
Porträt
Am Ort des Geschehens: Marina Abramović vor der Alten Oper Frankfurt
Marina Abramović stand damals vor dem Nichts. „Ich wusste: Wenn ich das überstanden habe, dann bin ich stark.“ So begann sie eine neue, eigene Karriere. Heute lebt sie in New York und schafft es nun schon seit mehreren Jahrzehnten, sich in einer der schwierigsten Kunstformen zu behaupten. Denn die Perfor-
mance fällt durch alle Raster, ist nicht Theater, nicht Ausstellung – und obendrein oft sperrig und schwer zugänglich. Für Abramović ist es dagegen die perfekte Ausdrucksform. „Im Theater ist Blut nur Ketchup und ein Messer kein richtiges Messer“, sagt sie, „Performance findet dagegen im Hier und Jetzt und in Echtzeit statt.“
Der größte Verdienst von Marina Abramović ist, dass sie die Nischensparte Performance populär gemacht hat. Heute ist sie fast schon ein Popstar. 2014 wählte das Time Magazine sie zu den hundert wichtigsten Menschen des Jahres. Sie ist zu einer Marke geworden und im Mainstream angekommen, was sie durchaus positiv be-
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wertet. Denn bei Projekten wie dem in der Alten Oper Frankfurt geht es ihr vor allem um eines: Gemeinschaft. Die Menschen seien müde, Dinge einfach nur anzuschauen oder anzuhören, sagt Abramović, „stattdessen wollen sie Teil von etwas werden.“ Über die sozialen Medien sei man zwar ständig in Kontakt, aber eben immer seltener in direktem Austausch. In ihre Performances kämen die Besucher dagegen wegen der unmittelbaren Begegnung, sagt Abramović, die für das Konzert die Alte Oper umbauen wird, um die starre Trennung zwischen Publikum und Musikern aufzubrechen und auch räumlich ein Miteinander möglich zu machen.
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Fünf Tage ohne Essen, Zigaretten, Alkohol und Kontakte zur Außenwelt
Abramović war bei tibetischen Mönchen und bei Schamanen in der Lehre, aber letztlich sind auch ihre Performances immer eine Form der Konzentrationsübung. Auch als sie noch Professorin an der Hochschule der Künste in Braunschweig war, fuhr sie einmal im Jahr mit ihrer Klasse nach Frankreich aufs Land – zum Entzug. Fünf Tage ohne Essen, Zigaretten, Alkohol, aber auch ohne Bücher und Kontakt zur Außenwelt. Die Studenten durften nicht malen und nicht schreiben. „Cleaning the house“, nannte Abramović das, eine „harte körperliche Übung, die an die Grenzen geht“, aber auch die eigene Kraft deutlich mache, wie sie erklärt. In der Alten Oper wird das Reinemachen des Selbst nur ein paar Stunden dauern. Welche Übungen will Abramović den Konzertbesuchern verordnen? Das verrät sie vorab nicht, lacht und sagt: „Schauen Sie selbst.“ Man glaubt ihr sofort, dass es ein besonderes Erlebnis werden wird, wenn alle Beteiligten nach den gemeinsamen Konzentrationsübungen in die Musik eintauchen – allein schon, weil während dieser gemeinsamen fünf Stunden niemand auch nur ein einziges Mal aufs Handy wird schauen können.
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Anders hören – die Abramović-Methode für Musik 20.–24.3.2019 Alte Oper Frankfurt Fazıl Say (Klavier), Carolin Widmann (Violine), Nicolas Altstaedt (Violoncello), Aris Quartett, Hindol Deb (Sitar), Sean Shibe (Gitarre), Lingling Yu (Pipa), Bettina Berger (Querflöte), Martin Lücker (Orgel), Eva Zöllner (Akkordeon) u. a.
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Reportage
Klassik in der Idylle Im lettischen CĒsis mag es ländlich zugehen, doch inwischen locken zwei exquisite Festivals die internationale Klassikszene ins beschauliche Städtchen. Von Wolfgang Wagner
Die Deutschordensburg mit der St.-JohannisBasilika im Hintergrund
18 concerti März 2019
einmal zwei Millionen Einwoh nern in den letzten Jahrzehn ten viele international bedeu tende Künstler wie Elı̄na Garanča, Andris Nelsons und Baiba Skride hervorgebracht hat, wird davon nicht über rascht sein. Es lohnt sich also durchaus ein genauerer Blick
auf das eigentlich kleine Cēsis, weil hier Außergewöhnliches geboten wird. Im Mai 2014 wurde die örtliche Konzerthal le eröffnet, die seitdem das Herz der 17 000 Einwohner zählenden Stadt bildet. Das ist keineswegs selbstverständlich, hat die am Rande des National
Fotos: shutterstock, Anrijs Pozarskis (2)
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erlässt man Riga in Rich tung Nordosten, wird es ganz schnell sehr länd lich. Doch auch hierher lockt nicht nur die schöne, waldrei che Landschaft, sondern eben so ein hochkarätiges Kultur angebot. Wer bedenkt, dass das dünn besiedelte Land mit nicht
Dem Cello hat Cēsis ein eigenes Festival gewidmet
parks Gauja gelegene Stadt doch auch sonst viel zu bieten, etwa die Ruine der ab 1209 er richteten Deutschordensburg, die ebenfalls aus dem 13. Jahr hundert stammende St.-Johan nis-Basilika oder das im 18. Jahrhundert entstandene Neue Schloss sind dabei nur die Glanzlichter. Das Zentrum für Musik mit landesweiter Strahlkraft befin det sich in der Nähe der Alt stadt. Hier hat Architekt Juris Poga das hundert Jahre alte, von Augusts Lavess entworfe ne Gemeindezentrum in eine Konzerthalle umgestaltet. Sie beherbergt neben dem großen Saal für Sinfoniekonzerte, Opern-, Ballett- und Theater aufführungen auch einen klei nen Saal mit einer Orgel, ein Geschenk der Musikhochschu le Lübeck. Da dort obendrein die regionale Musikschule un tergebracht ist, herrscht hier ein reges Kommen und Gehen. Der berühmteste lettische Kom ponist, Pēteris Vasks, hat in der
Nähe von Cēsis sein Sommer haus. Im Frühjahr 2018 fand in der Konzerthalle erstmals ein Festival zu seinen Ehren statt, dessen Programm er selbst zusammenstellte. Alle Schwerpunkte seines Schaf fens, von Kammer- über Chor musik bis hin zu großer Sinfo nik, wurden in vier Konzerten von hochkarätigen Solisten präsentiert. Hugo Ticciati spiel te mit der Sinfonietta Rı̄ga un ter der Leitung von Juha Kan gas Vasks’ Distant Light. Die ses Werk wurde für den letti schen „Latvian Grand Music Award 2018“ nominiert, einen der wichtigsten Musikpreise des Landes. Ein Festival für ein Streichinstrument
Im April dieses Jahres geht das Festival in die zweite Runde. Dann wird auch Hugo Ticciati wieder vor Ort sein und das selten aufgeführte zweite Vio linkonzert des Esten ErkkiSven Tüür spielen. Bei diesem
und anderen Programmen des Festivals möchte Vasks sein Schaffen als Teil der zeitgenös sischen nordischen Musikland schaft präsentieren. Auch Wer ke des Schweden Albert Schnelzer und des Finnen Olli Mustonen werden zu Gehör gebracht. Die Nähe zum Wald hat bei der Bevölkerung von Cēsis eine besondere Verbundenheit zum Material Holz hervorgerufen. Deshalb wurden nicht nur das Parkett und die Wandvertäfe lungen der Konzerthalle aus dem Holz in der Region ge wachsener Bäume gefertigt, das immer noch einen frischen Geruch abgibt. Auch der Wunsch, einem Instrument aus Holz ein Festival zu widmen, wurde umgesetzt: Seit 2015 eröffnet „Cello Cēsis“ jährlich die neuen Spielzeiten. Namhaf te Künstler wie Nicolas Alt staedt, Marko Ylönen, Daniel Müller-Schott und Narek H akhnaz aryan sind bereits dort aufgetreten. Jedes Mal März 2019 concerti 19
wird das Instrument an einem Wochenende im Rahmen von Kammer- und Orchesterkon zerten, Filmbeiträgen, aber auch in ungewöhnlichen Ver bindungen wie etwa im Duo mit Vibrafon vorgestellt. Die ses Jahr wird das Cello in Cēsis auf ein Percussion-Ensemble treffen. Außerdem erklingt das selten aufgeführte Doppel konzert für Violine und Cello von Philip Glass. Zwischen den Veranstaltungen lädt das architektonische Erbe der Kleinstadt zu einer Ent deckungstour ein. Etliche Ge bäude sind zwar sanierungs bedürftig, die Zeit der sowjeti schen Besatzung hat ihre Spu ren hinterlassen. Aber es herrscht überall Aufbruchs stimmung, und die bedeu tendsten Objekte sind bereits liebevoll hergerichtet. Wer durch das historische
Cēsis wandelt, spaziert auf den Spuren deutsch-lettischer Ge schichte. Die Stadt wurde 1206 von Deutschordensbrüdern gegründet und durch eine Festungsanlage gesichert, die wiederholt zum Schauplatz von Ereignissen wurde, die richtungsweisend für die Ge schichte Lettlands waren. 1577 zerstörten die eigenen Truppen den Bau, weil man verhindern wollte, dass die Wendenburg in die Hände von Iwan dem Schrecklichen fällt. Kaum wie der aufgebaut, wurde sie be reits 1620 von schwedischen Truppen schwer beschädigt. 1777 nahmen Russen den Re naissance-Bau im Großen Nor dischen Krieg ein, die Ruine ist aber gut erhalten. Zeitreise ins Mittelalter
Heute kann man von dem in seinen Grundrissen noch gut
erkennbaren Atrium aus mit einer Laterne den Westturm erkunden. Bei Kerzenlicht ist der Weg durch die Gänge und engen Wendeltreppen, die na hezu fensterlos errichtet wur den, wie eine Zeitreise zu erle ben. Wie das Leben damals ausgesehen haben mag, zeigt auch ein mittelalterlicher Kräu tergarten, der von Gärtnern in historischen Kostümen bewirt schaftet wird. Um die Ruine erstreckt sich der weitläufige Schlosspark mit einer eigenen Bühne am Teich. An dessen Rand thront auf einem Hügel die kleine, zuckergussartige orthodoxe Kirche „Christi Ver klärung“ im byzantinischen Stil. Ab 1777 wurde die Festungs anlage für den Grafen Sivers bewirtschaftet. Heute beher bergt es ein Museum für Regionalgeschichte und zeigt
Foto: Anrijs Pozarskis
Wohnt nicht weit entfernt vom Festivalort: Komponist Pēteris Vasks
20 concerti März 2019
aufwändig rekonstruiertes Interieur. Im Turm des Anwesens befindet sich eine kreisrunde Bibliothek mit einem weißen Kachelofen und der Zugang zur Aussichtsplattform. Auf dem Rückweg zur Konzerthalle empfiehlt sich noch ein Blick in die mittelalterliche St.Johannis-Basilika. Sie hat eine bewegte Geschich te hinter sich, wurde bei insgesamt neun Brän den immer wieder schwer in Mitleidenschaft gezogen. Von außen wirkt das Kirchenschiff sehr alt, doch der heutige Turm wurde erst 1853 neu errichtet, und auch die Ausstattung stammt weitestgehend aus dem 19. Jahrhundert. Darun ter sind Buntglasfenster und das bedeutende Altarbild, von dem ein Duplikat für den Wiener Stephansdom angefertigt wurde. Das Ölgemäl de des gekreuzigten Jesus von Johann Köhler stammt aus dem Jahr 1857. An der Orgel erhielt der 1879 geborene Komponist Alfrēds Kalniņš, dessen Oper Baņuta von 1920 als erste lettische Nationaloper gilt, seine ersten Musikstunden. Schon vor mehr als hundert Jahren wurde also von Cēsis aus Musikgeschichte geschrieben. Der wichtigste zeitgenössische lettische Kom ponist ist aber ein paar hundert Meter weiter anzutreffen. In der Konzerthalle Cēsis ist Pēteris Vasks auch dann häufig zu Gast, wenn Musik von Kollegen gespielt wird. Auf die Frage, was er vom hiesigen Saal hält, antwortet Vasks: „Es ist der beste, den wir in Lettland haben.“
Veranstaltungen
2019/2020 —
Jubiläumsprogramm zum Beethovenjahr —
Gerade erschienen!
Festival-TIPPs
2. Pēteris Vasks Festival Sa. 13.4., 14:00 Uhr Konzerthalle Cēsis Mitglieder des O/Modernt Chamber Orchestra. Werke von Vasks, Pärt, Schnelzer & Mustonen
Sa. 13.4., 19:00 Uhr Konzerthalle Cēsis Bundesjugendballett John Neumeier, Sasha Rivas (Choreografie), Klavierquartett aus lettischen Musikern. Musik von Vasks u. a. So. 14.4., 19:00 Uhr Konzerthalle Cēsis Hugo Ticciati (Violine), O/Modernt Chamber Orchestra. Vasks: Viatore & Musica apassionata, Maskats: Concerto Grosso Nr. 1, Tüür: Violinkonzert Nr. 2 „Angel’s Share“ Sa. 20.4., 19:00 Uhr Konzerthalle Cēsis Vestards Šimkus (Klavier), Roberts Rubīns (Video). Vasks: Gadalaiki – Die Jahreszeiten 5. Internationales Festival Cello Cēsis 13.–15.9.2019 Ashley Bathgate, Reinis Zarins, Ēriks Kiršfelds, Kristīne Balanas, Margarita Balanas, Danjulo Ishizaka, Robertas Šervenikas, Ensemble Perpetuum Ritmico, Litauisches Nationales Symphonieorchester Konzerthalle Cēsis
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tipps & termine Das Musikleben in Hessen im März
Foto: Marco Borggreve
»Meine musikalische Vorliebe ist die Vielfalt«: Gábor B oldoczki. Mehr dazu auf Seite 4.
2_Porträt Tjek it out! Geiger, „Junger Wilder“ und Radiomoderator: Emmanuel Tjeknavorian geht in die Charmeoffensive 4_Interview »Aber verheiratet sind wir nicht« Der Trompeter Gá-
bor Boldoczki über die politische Botschafterrolle der Musik und die Möglichkeiten seines Instruments 8_Regionale Tipps Die wichtigsten Termine im März, ausgewählt von der concerti-Redaktion 10_Klassikprogramm concerti 03.19 Hessen 1
PORTRÄT
Tjek it out!
Die große Karriere ist zum Greifen nah: Emmanuel Tjeknavorian
D
ie Sachertorte. Ja, das muss natürlich eine Fra ge sein, wenn man ei nem jungen Wiener begegnet, der Süßes mag. Wie sollte sie denn beschaffen sein, diese einzigartige Kreation, die die Konditorkunst der Donau metropole einst in alle Welt trug? „Wenn man in Wien von 2 Hessen concerti 03.19
der Original-Sachertorte spricht, gibt es eine mysteriöse Rivali tät“, erklärt Emmanuel Tjekna vorian. „Und zwar zwischen dem Hotel Sacher und dem Haus Demel. Ich mag aber bei de Versionen.“ Der Unter schied besteht in der wechseln den Rezeptur des Teigs und der Zahl der Marmeladenschichten.
Während das Hotel Sacher mit zwei Lagen arbeitet, beschränkt sich Demel auf nur eine, direkt unter der Kuvertüre liegend. Und wie hält es der junge Gei ger Emmanuel Tjeknavorian mit der eigenen Süße – also der seiner Musik? Gut, das Feine, das Wertvolle, es darf durchaus im Ohr zergehen und eine ge wisse Süße offenbaren. Den noch bleibt die Musik ein Ge heimnis – wie die beste Sacher torte, die mal mit einer, mal mit zwei Lagen Marillenmarmela de durchzogen ist. Immer je doch trägt sie diesen schim mernden, schokoschwarzen Glanz der Kuvertüre, die das luftige, dunkle Innenleben fest ummantelt. Tjeknavorian ist ein Wanderer zwischen den Welten. Sein Vater, der Komponist und Di rigent Loris Tjeknavorian, stammt aus dem Iran und zog als 17-Jähriger nach Wien, um Musik zu studieren. Emmanu el wurde 1995 in Wien geboren, lernte mit fünf Jahren Geige und gab sein erstes öffentliches Konzert bereits im Alter von sieben Jahren. Seit 2011 stu diert er bei Gerhard Schulz vom Alban Berg Quartett an der Universität für Musik und dar stellende Kunst seiner Heimat stadt. Aber auch in Armenien ließ er sich ausbilden, unter anderem bei Petros Haykazyan. Erfahrungen der Wiener wie
Foto: Uwe Arens
Geiger, »Junger Wilder« und Radiomoderator: Emmanuel Tjeknavorian geht in die Charmeoffensive. Von Helge Birkelbach
auch der Russischen Schule prägten ihn. Intelligenz, Chuzpe, Schmäh
Inzwischen assoziiert man mit dem Namen Tjeknavorian nicht mehr den Vater, sondern den hochaufgeschossenen Sohn. Seit 2017 moderiert der Geiger, der eine Stradivari Cremona von 1698 spielt, auf „Radio Klassik Stephansdom“ einmal im Monat seine eigene Sendung. Wer den Familien namen des Jungstars richtig ausspricht, versteht schnell das Wortspiel: Als „KlassikTjek“ behält er den Überblick, prüft, fragt nach – und checkt eben alles. Tjeknavorian hat die Stimme dazu. Mit Intelli genz, Chuzpe und Schmäh (was sonst!) charmiert er sich auf unvergleichliche Weise in die Herzen seiner Zuhörer. Das Wochenende ist gerettet, wenn auch nur für Frühauf steher: Die Sendung läuft samstags ab neun Uhr. Allemal lohnt es sich, denn der uner schrockene „Tjek“ stellt die richtigen Fragen und öffnet die Türen zum Musikeralltag.
„Braucht man für einen Violin abend immer ein Klavier?“ lautete zum Beispiel jüngst das Thema einer Sendung. Es kann aber auch durchaus vor kommen, dass über Fußball gesprochen wird, denn Tjek navorian ist bekennender Fan von Real Madrid. Er selbst spielte als Teenager in der Schülermannschaft, Position offensives Mittelfeld. Charak terisiert das auch seine musi kalische Spielweise? „Durch aus! Beim Fußball war es die einzige Position, bei der ich mich wohl gefühlt habe. Mei ne Aufgabe war es, präzise Pässe zu spielen, also immer taktisch für die Mannschaft zu denken. In der Musik muss und kann ich sowohl defensiv als auch stürmerisch agieren, aber diese Präzision, dieses Filigrane liegt mir. Im Posi tionsspiel gibt es absolut Ge meinsamkeiten.“
on, die ihm in der Spielzeit 2017/18 Auftritte in den re nommiertesten Konzertsälen Europas ermöglichte. Und für diese Saison wurde er vom Konzerthaus Dortmund ins Team der „jungen Wilden“ auf genommen, einer Konzertrei he für aufstrebende Nach wuchskünstler. Auf die Klas sikwelt warten also noch spannende Konzerte eines ebenso spannenden Violinis ten. Konzert-TIPPs
Frankfurt Do. 21.3. & Fr. 22.3., 20:00 Uhr Frankfurt hr-Sendesaal Emmanuel Tjeknavorian (Violine), hr-Sinfonieorchester, Pablo Gonzáles (Leitung). Berlioz: Römischer Karneval, Sibelius: Violinkonzert d-Moll op. 47, Nielsen: Sinfonie Nr. 2 „Die vier Temperamente“ GieSSen Sa. 23.3., 20:00 Uhr Stadttheater Künstler & Programm siehe Frankfurt CD-Tipp
»Rising Star« und »Junger Wilder«
Solo – Werke von Bach, Prokofjew, Enescu, Ernst u. a. Emmanuel Tjekna vorian (Violine) Sony Classical
Fußballstar wurde er nicht. Aber „Rising Star“ der Euro pean Concert Hall Organisati
Mi� woch, 6. März 2019 │ 20 Uhr │ Alte Oper Frankfurt In Koopera�on mit der Alten Oper Frankfurt
Hohe Messe in h-Moll
Joanne Lunn Sopran Léa Desandre Sopran Lucile Richardot Alt Emiliano Gonzalez Toro Tenor Manuel Walser Bass Karten zu € 69 / € 56 / € 44 / € 29 über Frankfurt Ticket unter Telefon 069/1340-400 oder www.frankfurt-�cket.de, bei den bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse 2018 FBK 07 Pygmalion Anz Concerti.indd 1
Chor und Ensemble Pygmalion Raphaël Pichon Leitung
BWV 232
© François Séchet
Johann Sebas�an Bach
www.frankfurter-bachkonzerte.de 08.01.2019 11:33:56 concerti 03.19 Hessen 3
Interview
»Aber verheiratet sind wir nicht« Der Trompeter Gábor Boldoczki über die politische Botschafterrolle der Musik und die Möglichkeiten seines Instruments. Von Christian Schmidt
Sicher haben Sie mehrere Instrumente. Welches mögen Sie am meisten?
Ich möchte so flexibel wie möglich bleiben, daher benutze ich für unterschiedliche Repertoires auch verschiedene In 4 Hessen concerti 03.19
strumente. Bei mir zu Hause finden sich etwa zehn bis zwölf Instrumente. Aber welches mir das Liebste ist, kann ich nicht sagen. Eigentlich immer das Instrument, welches ich gerade benutze.
»Zu Hause habe ich zehn bis zwölf Trompeten« Sie beschränken sich ja nicht nur auf die herkömmliche Trompete.
Manchmal ist es sogar erforderlich, innerhalb eines Stückes zu wechseln, wenn sich der Klangcharakter ändern soll. Ich spiele auch viele Werke, die eigentlich für andere Solo instrumente geschrieben sind, etwa für Oboe oder Violine; deren Timbre versuche ich mich dann anzunähern. Ganz besonders spannend ist für mich beispielsweise das Flügelhorn wegen seines dunklen, innigen und sehr weichen Klangs. In der Barockzeit hatte die Trompete ja vornehmlich festliche Aufgaben einer Fanfare, das Flügelhorn klingt dagegen eher wie ein Holzblasinstrument und kommt dem Gesang sehr nahe.
Was für eine Funktion hat die Trompete in Ihrem Leben?
Sie ist mein Leben. Aber verheiratet sind wir nicht. Natürlich bedeutet im Prinzip jedes Instrument eine Herausforderung, aber die Trompete hat auch eine physikalische Seite, die man nicht unterschätzen darf. Man muss für sie wie ein Athlet die Muskulatur trainieren, man muss sie also auch in den Urlaub mitnehmen, um dort üben zu können. Ich bin sehr glücklich, dass ich mich mit ihr beschäftigen darf und über das Trompetenspiel meine Gefühle ausdrücken kann. Eigentlich habe ich den ganzen Tag Musik im Kopf. Wie stark verwächst man mit seinem Instrument?
Es ist ein Werkzeug, um mit Tönen zu sprechen. Als Zuhörer finde ich es einerseits am schönsten, wenn ich gar kein Soloinstrument höre, sondern nur das Werk. Idealerweise gibt es gar keinen spezifischen Klang, alles ist dem Ausdruck untergeordnet. Andererseits hat natürlich jedes Instrument zwar keine menschlichen Eigenschaften, aber doch eine Seele. Die Trompete reagiert zum Beispiel auf äußere Wettereinflüsse, daher gehe
Foto: Marco Borggreve
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wischen zwei Unterrichtsstunden an der Budapester Musikakademie findet Gábor Boldoczki Zeit für ein Interview. Gebürtig im ungarischen Szeged, machte sich der Trompetenvirtuose bald einen Namen und wurde mit 34 Jahren, nur wenige Jahre nach seinem Studium, selbst Professor an der altehrwürdigen Musikakademie von Budapest. Mit vierzig Jahren hat er nahezu alle Preise gewonnen, die man finden konnte auf der weiten Flur zwischen ARDWettbewerb und ECHO Klassik. Neben dem üblichen Barockrepertoire macht sich Boldoczki besonders für die Komposition und Uraufführung zeitgenössischer Werke stark, spielt sie regelmäßig auf CD ein und übernimmt sie mit großem Erfolg in sein Repertoire. Acht Platten umfasst seine Diskografie inzwischen. Trotz seines raschen Erfolges ist der Ungar ein freundlicher, entspannter Mensch geblieben.
zur Person
Stück für Stück arbeitete Gábor Boldoczki behutsam an seiner Karriere und repräsentiert damit das Gegenstück zur Shooting-StarMentalität der Klassikwelt. 1976 in Ungarn geboren, erlangte er 2004 internationale Bekanntheit als Trompetensolist bei den Salzburger Festspielen. Ohne Festlegung auf bestimmte Epochen gab Boldoczki zahlreiche Uraufführungen, etwa von Krzysztof Penderecki oder Fazıl Say.
ich vor jedem wichtigen Auftritt und vor jeder Aufnahme zu meinem Instrumentenbauer und lasse sie verwöhnen. Er putzt die Trompete und prüft die Ventile, denn das sind sehr sensible Teile.
Bei hohen Tönen haben Sie bis zu 1,6 Bar im Kopf, der Druck ist fast so groß wie in einem Autoreifen. Diese Kraft muss man trainieren. Kann ich mich auf die Technik verlassen, konzentriere ich mich auf die Kunst, an der es immer zu arbeiten gilt.
Trompete spielen ist sehr anstrengend. Wie schafft man es durchzuhalten?
Manche Bläser haben so genannte Berufskrankheiten. Wie sorgen Sie vor?
Was heißt das genau?
Trompete zu spielen ist nicht gefährlich. Lunge und Lippen wachsen mit, wenn man übt. Eine Berufskrankheit ist eher das viele Reisen, was zu wenig Bewegung zur Folge hat. Zum Ausgleich habe ich lange Yoga gemacht. Mein derzeitiges Hobby ist moderner Tanz. Choreografie als Kunst nach Ansage macht mir sehr viel Spaß. Außerdem gehe ich gerne schwimmen. concerti 03.19 Hessen 5
Interview
Seit 2010 ist Gábor Boldoczki Trompetenprofessor an der Budapester Musikakademie
Einige Berühmtheiten auf Ihrem Instrument waren Jazzer. Ist das was für Sie?
Meine Vorliebe ist die Vielfalt. Und ich empfinde auch eine große Verantwortung, heutige Komponisten für neue Werke zu motivieren, das ist mir sehr wichtig. Daher habe ich mich besonders gefreut, dass Krzysz tof Penderecki 2015 für mich das Concertino für Trompete geschrieben hat. Er hat es mir gewidmet, ich durfte es zur Uraufführung bringen und einspielen, dann hat auch noch die Aufnahme einen Preis gewonnen – konsequenter kann es kaum sein.
Ich höre gerne Jazz, aber ich spiele keinen Jazz, das ist wie ein anderer Beruf, man muss ihn gut erlernen. Da sind mir zeitgenössische Werke doch wichtiger.
6 Hessen concerti 03.19
»Kultur war bisher noch jeder Regierung wichtig« Sie haben es sehr schnell in die Klasse international renommierter klassischer
Trompeter geschafft. Ist die Luft dort sehr dünn?
Natürlich ist das Repertoire sehr viel kleiner als im Vergleich zum Klavier, zur Violine oder zum Cello. Aber es ist auch groß genug für eine Solo karriere, immerhin ist die Ba rockzeit sehr reich bestückt mit guten Werken. Leider fehlt die romantische Literatur, das ist schade, weil sich die chromatische Trompete erst recht spät entwickelt hat. Zur Barockzeit war das Naturton instrument sehr wichtig, es hatte immer mit Herrschern zu tun, geistlich oder weltlich, bei Bach war es die oberste
Foto: Marco Borggreve
Ihr Repertoire ist sehr groß. Welche Musik liegt Ihnen besonders am Herzen?
Stimme. Erst 1840 wurden die Ventile erfunden, so dass Schubert oder Brahms die Trompete weiter nur als Verstärkung gebraucht haben. Erst Berlioz, Mahler oder Strauss haben ihren Wert erkannt. Man braucht natürlich verschiedene Programme und kann nicht nur Barockmusik spielen. Daher kümmere ich mich auch um neue Stücke, um die Dramaturgie vielfältiger zu machen. Ich denke, das Publikum liebt den Klang der Trompete. Sie führen öfter Werke von Fazıl Say auf, einem in seiner türkischen Heimat nicht gern gesehenen Künstler. Inwieweit kann ein Musiker politischer Botschafter sein?
Yusif Anna Eyvazov Netrebko Orchester: Deutsche staatsphilharmOnie rheinlanD-pfalz
Da gibt es sehr viele schöne Beispiele. Daniel Barenboim macht es vor, wie man unterschiedliche Musiker aus verschiedenen Nationen zusammenbringt und beweist, dass sie eigentlich eine Sprache sprechen: die der Musik. Mit Fazıl Say bin ich gut befreundet und sehr glücklich, dass er ein Trompetenkonzert für mich geschrieben hat. Ich bin sicher, dass wir auch mit dieser Musik Grenzen überwinden können. Sie sind in Budapest Professor. Wie schätzen Sie den Stellenwert der Kultur in der ungarischen Politik ein?
Keine Frage, es gibt sehr viele Probleme. Aber vor einigen Jahren wurde hier ein neues Konzerthaus aufgebaut, die Akademie. Zuhörer und Künstler sind viel internationaler als früher. In Budapest gibt es noch immer acht Sinfonie orchester, und das Publikum bleibt ihnen treu. Kultur war bisher noch jeder Regierung wichtig. Ich bleibe optimistisch. Konzert-TIPP
Fulda Do. 28.3., 20:00 Uhr Schloss (Fürstensaal) Gábor Boldoczki (Trompete), PKF – Prague Philharmonia. Benda: Sinfonie Nr. 2 G-Dur, Neruda: Trompetenkonzert Es-Dur, Dvořák: Nocturne B-Dur op. 40 & Zwei Walzer op. 54, Hummel: Introduction, Thema und Variationen f-Moll op. 102, Vaňhal: Sinfonia g-Moll & Konzert F-Dur CD-Tipp
FREITAG, 13.09.19 BEGINN 20.00 UHR
HALLE / WESTFALEN GERRY WEBER STADION
Bohemian Rhapsody – Werke von Hummel, Neruda, Vanhal u. a. Gábor Boldoczki (Trompete), Prague Philharmonia. Sony Classical
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Tipps & Termine
Zwei Sängerinnen leihen dem Rattenfänger von Hameln ihre Stimmen Frankfurt George Benjamin dirigiert das Ensemble Modern – und erzählt
mit Into the Little Hill von Ausgrenzung und Scheinheiligkeit
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er 59-jährige britische Dirigent und Komponist Sir George Benjamin macht keinen Hehl daraus, dass ihn der Walt-Disney-Film Fantasia dazu inspirierte, sein Leben der Musik zu widmen. Damals war der Junge aus einer Londoner Familie zarte sechs Jahre alt. Es waren seine hohe Motivation und sein großes Talent, die ihn zu bedeutenden Künstlern wie Olivier M essiaen und Alexander Goehr in die Lehre führten. Danach fand er schon bald mit dem Ensemble Modern zusammen. In den fast dreißig Jahren produktiven Austauschs hat Benjamin drei
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Werke für das Kammer orchester geschaffen, das derzeit achtzehn Solisten in fester Besetzung versammelt. Die gemeinsame Uraufführung der Komposition Into the Little Hill fand 2006 in Paris statt. Schon über vierzig Mal und in der ganzen Welt hat das Ensemble Modern die „lyrische Erzählung für zwei Stimmen und Ensemble“ über den Rattenfänger von Hameln seitdem gespielt. Mehr als zwanzig Jahre hatte Benjamin nach einem Libretto gesucht, das schließlich Martin Crimp beisteuerte. Die damals beteiligte finnische Sopranistin Anu Komsi, der er
die Partie auf den Leib schrieb, hat Benjamin bei der Komposition maßgeblich inspiriert. Sie ist auch beim Konzert in der Alten Oper dabei, bei dem auch Bright Ring der australischen Komponistin Catherine Milliken auf dem Programm steht, das im Rahmen der gemeinsamen Tournee durch Deutschland und England erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird. Wolfgang Wagner So. 3.3., 20:00 Uhr Alte Oper (Mozart Saal) Anu Komsi (Sopran), Helena Rasker (Alt), Ensemble Modern, Sir George Benjamin (Leitung). Werke von Mason, Milliken, Dallapiccola & Benjamin
Fotos: Chris Christodoulou, Christine Buhl
Gefragter Komponist: Den Auftrag für seine neueste Oper Lessons in Love and Violence, uraufgeführt im Mai 2018 in London, erhielt Sir George Benjamin von sieben großen Opernhäusern
Da läuft es einem kalt den Rücken runter Frankfurt & Heidelberg Schüler entzünden sich
an den Konflikten in Bachs Matthäuspassion
21. Juni 2019
Meisterpianist Franz Liszt: „Années de pèlerinage“ (Auszüge) Louis Lortie (Klavier)
11. August 2019
Göttliche Musik
E
s ist mir beim Lesen der Texte eiskalt den Rücken runtergelaufen“, erzählt Jonathan Hofmann, künstlerischer Leiter der Jungen Kantorei. Gemeint sind die Schriftstücke von Schülern der siebten und neunten Klasse der Bettinaschule Frankfurt, die gemeinsam mit der Jungen Kantorei und dem Barockorchester der Jungen Kantorei Auszüge aus Bachs Matthäuspassion aufführen. Die Texte der Schüler werden dabei zwischen ausgewählten Stücken der Passion vorgelesen – eine Vorgehensweise, von der sowohl das Publikum als auch der Chor und das Orchester profitieren sollen. Ziel des Projekts ist nämlich, eine neue und vor allem aktuelle Perspektive auf das oft gespielte Werk Bachs zu öffnen. „Auch wenn einige der Sänger dabei um ihre ,heilige Kuh‘ fürchteten“, so Hofmann, der das Konzept gemeinsam mit Ute Luckhardt, Sängerin der Kantorei, erstellt hat.
Die Jugendlichen sollen dabei nicht einfach nur Musik vermittelt bekommen, sondern Teil des Ganzen werden. Da die Schüler aus verschiedenen religiösen und kulturellen Kontexten stammen, konzentrieren sie sich mit ihren Texten nicht auf die religiöse Dimension des Werks, sondern auf die Aspekte Konflikt und Gewalt – was sich in Bachs Passion abspielt, kennt eben auch heute noch kein Verfallsdatum. Neben den Texten wurde auch eine Choreografie erarbeitet, zudem wurden die Schüler in puncto Stimmen- und Bühnenpräsenz gecoacht. Im Anschluss findet abends eine vollständige Aufführung der Passion statt. Veronika Werner
Christiane Karg (Sopran) Paula Murrihy (Mezzosopran) Levy Sekgapane (Tenor) Luca Tittoto (Bass) Internationale Chorakademie Lübeck
Foto: Gisela Schenker
Seit 2013 musikalischer Leiter der Jungen Kantorei: Jonathan Hofmann
Gioacchino Rossini: Petite Messe solennelle
Sa. 16.3., 16:00 Uhr Heiliggeistkirche Frankfurt Selig sind die Friedfertigen – Matthäuspassion reloaded. Schüler der Bettinaschule, Junge Kantorei Sa. 16.3., 19:00 Uhr Heiliggeistkirche Frankfurt | So. 17.3., 19:00 Uhr Peterskirche Heidelberg Bach: Matthäuspassion. Junge Kantorei, Jonathan Hofmann (Leitung)
Karten & Informationen: T 09852 904-44 www.kunstklangfeuchtwangen.de
Programm Das Klassikprogramm für Hessen im März
Bad Homburg
19:30 Schlosskirche Asya Fateyeva (Saxofon), Stuttgarter Kammerorchester, Matthias Foremny (Leitung). Liszt: Ungarische Rhapsodie Nr. 2, Glasunow: Saxofonkonzert op. 109, Rachmaninow: Vokalise op. 34/14, Mussorgski/Harkonen: Bilder einer Ausstellung Bad Sooden-Allendorf
19:00 Altes Kurhaus Überraschend anspruchsvoll: Salonmusik. Johann Blanchard (Klavier) Darmstadt
19:30 Staatstheater Weill: Die Dreigroschenoper Frankfurt (Main)
Darmstadt
Marburg
19:30 Staatstheater Weill: Die Dreigroschenoper
20:00 Erwin-Piscator-Haus Joseph Moog (Klavier). Mozart: Fantasien d-Moll KV 397 & c-Moll KV 475, Liszt: Tre Sonetti del Petrarca, Liszt/Moog: Ungarische Rhapsodie Nr. 12, Debussy: Douze Études
Frankfurt (Main)
14:30 Oper (Pforte) Führung 16:00 Frankfurt LAB Probenbesuch. Ueli Wiget (Klavier), Sir George Benjamin (Leitung). Messiaen: Sept Haïkaï 19:30 Oper Smetana: Dalibor 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Grünen. Achim Kaufmann (Klavier), Robert Landfermann (Bass), Christian Lillinger (Schlagzeug) GieSSen
19:30 Stadttheater Pumuckl – Das Musical. Oliver Pauli (Regie)
19:00 Oper Bizet: Carmen
Kassel
19:00 Unitarische Freie Religionsgemeinde Toru Oyama (Klavier). Mozart: Sonate Nr. 11 A-Dur KV 331, Debussy: Images, Chopin: Mazurken op. 59 u. a.
19:30 Staatstheater Puccini: Madama Butterfly
19:30 Dr. Hoch’s Konservatorium The Bone Society, Peter Moore (Posaune)
19:30 Staatstheater (Schauspielhaus) Anarchy of the Body. Annamari Keskinen & Johannes Wieland (Choreografie)
Tipp
20:00 Alte Oper Martin Fröst (Klarinette), hr-Sinfonieorchester, Carlos Miguel Prieto (Leitung). Schostakowitsch: Suite aus „Lady Macbeth von Mzensk“, Debussy: Rhapsodie Nr. 1, Hillborg: Peacock Tales, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36 Wiesbaden
19:30 Staatstheater Bartók: Herzog Blaubarts Burg & Weill: Die sieben Todsünden (Premiere). Philipp Pointner (Leitung), Uwe Eric Laufenberg & Magdalena Weingut (Regie)
2.3. Samstag Bensheim
20:00 Parktheater Julian Steckel (Violoncello), Denis Kozhukhin (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp 10 Hessen concerti 03.19
2.3. samstag
20:00 Parktheater Bensheim Julian Steckel (Violoncello), Denis Kozhukhin (Klavier). Beethoven: Cellosonaten Nr. 4 & Nr. 5, Poulenc: Cellosonate FP 143, Franck: Violinsonate Olympia-Träume: Einst hatte Julian Steckel als Leichtathlet bei den Olympischen Spielen (auf-)laufen wollen – stattdessen lässt er sich heute auf der Konzertbühne feiern.
Wiesbaden
19:30 Staatstheater R. Strauss: Salome. Patrick Lange (Leitung)
3.3. Sonntag Darmstadt
11:00 Staatstheater Lena Neudauer (Violine), Sebastian Klinger (Violoncello), Staatsorchester Darmstadt, Daniel Cohen (Leitung). Brahms: Doppelkonzert op. 102, Zimmermann: Stille und Umkehr, Schumann: Sinfonie Nr. 2 Frankfurt (Main)
11:00 Alte Oper Sabine Meyer (Klarinette), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Sebastian Weigle (Leitung). Adams: The Chairman Dances, Copland: Klarinettenkonzert, Gershwin: Three Preludes, Korngold: Musik zu „The Sea Hawk“, Bernstein: Divertimento 18:00 Oper Bizet: Carmen 19:00 Alte Oper Philharmonia Orchestra, Esa-Pekka Salonen (Leitung). Wagner: Vorspiel und Isoldes Liebestod aus „Tristan und Isolde“ WWV 90, Schönberg: Verklärte Nacht op. 4, Bruckner: Sinfonie Nr. 7 E-Dur 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Anu Komsi (Sopran), Helena Rasker (Alt), Ensemble Modern, Sir George Benjamin (Leitung). Mason: Layers of Love, Milliken: Bright Ring (UA), Dallapiccola: Piccola musica notturna, Benjamin: Into the Little Hill Kassel
18:00 Staatstheater Bernstein: West Side Story Marburg
15:00 Erwin-Piscator-Haus Kinderkonzert. Junge Marburger Philharmonie. Werke von Vaughan Williams
Fotos: Marco Borggreve, Christoph Stepan
1.3. Freitag
Seligenstadt
17:30 Ev. Kirche Musik bei Kerzenschein. Dorothea Baumann (Viola). Werke von J. S. Bach, Reger u. a.
Frankfurt (Main)
Tipp
19:00 Oper Bizet: Carmen Kassel
Wiesbaden
19:30 Staatstheater Bernstein: Candide. Albert Horne (Leitung)
4.3. Montag Darmstadt
20:00 Staatstheater Lena Neudauer (Violine), Sebastian Klinger (Violoncello), Staatsorchester Darmstadt, Daniel Cohen (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp Frankfurt (Main)
19:30 Holzhausenschlösschen Emil Mangelsdorff-Quartett 20:00 Alte Oper Sabine Meyer (Klarinette), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Sebastian Weigle (Leitung). Werke von Adams, Copland, Gershwin, Korngold & Bernstein Seligenstadt
16:00 Einhardbasilika Domkantorei St. Martin Mainz, Karsten Storck (Leitung) Wiesbaden
19:30 Staatstheater (Studio) Brown: King Kong. Frank Bangert (Leitung)
5.3. Dienstag Frankfurt (Main)
19:00 KunstKulturKirche Allerheiligen shortcuts – Experiment und Begegnung. Studierende der Musikhochschule. Werke von Bornstein
4.3. montag
20:00 Staatstheater Darmstadt Lena Neudauer (Violine), Sebastian Klinger (Violoncello), Staatsorchester Darmstadt, Daniel Cohen (Leitung). Brahms: Doppelkonzert, Zimmermann: Stille und Umkehr, Schumann: Sinfonie Nr. 2 C-Dur Seine Liebe ist bald 300 Jahre alt: Sebastian Klinger spielt ein Cello, das der Geigenbauer Camillus Camilli 1736 im italienischen Mantua angefertigt hat. 20:00 Alte Oper J. S. Bach: Messe h-Moll BWV 232. Joanne Lunn & Léa Desandre (Sopran), Lucile Richardot (Alt), Emiliano Gonzales Toro (Tenor), Manuel Walser (Bass), Pygmalion, Raphaël Pichon (Leitung) 20:30 Orange Peel Mariane Vignand & Fanny Pujol (Violine), Gabriel Tamayo & Johanna Maurer (Viola), Ulrich Horn & Valentin Scharff (Violoncello). Ravel: Streichquartett F-Dur, Kodály: Duo op. 7, Mozart: Streichquintett g-Moll KV 516
7.3. Donnerstag Darmstadt
10:00 & 11:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Tarkmann: Die drei kleinen Schweinchen
19:30 Staatstheater Anfang und Ende – B.A.C.H.⁶¹. Elizabeth Bailey & Karola Sophia Schmid (Sopran), Marta Herman (Mezzosopran), Younggi Moses Do (Tenor), Daniel Holzhauser (Bass), Jörg Halubek (Orgel, Cembalo & Leitung), Dhimas Aryo Satwiko (Tanz) Wiesbaden
19:30 Staatstheater R. Strauss: Salome. Patrick Lange (Leitung)
8.3. Freitag Darmstadt
19:30 Staatstheater Mozart: Die Zauberflöte. Rubén Dubrovsky (Leitung) Frankfurt (Main)
19:30 Musikhochschule Tribute to Clara. Guoda Gedvilaite & Friends. Werke von C. Schumann 19:30 Musikhochschule (Kleiner Saal) Gesprächskonzert: Komplexität in der Musik. Irmela Roelcke & Axel Gremmelspacher (Klavier), Marion Saxer (Moderation). Werke von Debussy, Messiaen & Ligeti 19:30 Oper Smetana: Dalibor 20:00 Alte Oper Chilly Gonzales (Klavier). Solo piano III 20:00 Dom Toccata, Toccata! An dreas Boltz (Orgel). Muffat: Toccata septima, Jongen: Toccata Des-Dur op. 104, Gigout: Toccata h-Moll, Buxtehude: Toccata d-Moll BuxWV 155, Müller-Hornbach: Toccata (UA) u. a. 22:00 Oper (Holzfoyer) Oper lieben: Dalibor
19:30 Oper (Holzfoyer) … singt Lieder im Holzfoyer. Bianca Andrew (Mezzosopran), Hilko Dumno (Klavier)
Premiere 9. 3. 2019
20:00 Alte Oper Ólafur Arnalds. re:member 20:00 Heiliggeistkirche Frankfurt Chamber Brass Kassel
19:30 Staatstheater (Opernfoyer) Resonanzboden [140]
6.3. Mittwoch Frankfurt (Main)
19:30 Holzhausenschlösschen 30 Jahre Frankfurter Bürgerstiftung. Eliot Quartett. Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 1 C-Dur op. 49, Prokofjew: Streichquartett Nr. 2 F-Dur op. 92, Tschaikowsky: Streichquartett Nr. 3 Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
Der ring Des nibelungen | erster tag
Die Walküre von richarD
Wagner
musikalische leitung: Francesco angelico inszenierung: markus Dietz Kartentelefon 0561.1094-222 | www.staatstheater-kassel.de
concerti 03.19 Hessen 11
Klassikprogramm
GieSSen
Frankfurt (Main)
GieSSen
19:30 Stadttheater Metropolis. Tarek Assam (Choreografie)
17:00 & 19:30 Kuhhirtenturm Cécile Grüebler (Violoncello), Tamara Chitadze (Klavier). Werke von Heiden, Hindemith & Skolnik
19:30 Stadttheater Mozart: Le nozze di Figaro. Michael Hofstetter (Leitung)
20:00 Stadthalle Kevin Kenner (Klavier). Werke von Chopin & Paderewski Wiesbaden
16:30 & 20:00 Kurhaus Game of Thrones – The Concert Show. Sänger & Musiker der London Festival Symphonics, Steven Ellery (Leitung) 19:30 Staatstheater Bartók: Herzog Blaubarts Burg & Weill: Die sieben Todsünden. Philipp Pointner (Leitung)
9.3. Samstag Darmstadt
11:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Tarkmann: Die drei kleinen Schweinchen 19:30 Staatstheater Verdi: Ein Maskenball. Daniel Cohen (Leitung) Frankfurt (Main)
16:00 Alte Oper Filmkonzert. Arielle, die Meerjungfrau. The City of Prague Philharmonic Orchestra, Christian Schumann (Leitung) 19:30 Oper Berg: Wozzeck 19:30 Papageno Musiktheater Verdi: Rigoletto 20:00 Alte Oper Eine Nacht mit James Bond – Jagd auf 007. The City of Prague Philharmonic Orchestra, Christian Schumann (Leitung) Kassel
17:00 Staatstheater Wagner: Die Walküre (Premiere). Francesco Angelico (Leitung), Markus Dietz (Regie)
18:00 Ev. Auferstehungskirche Schubert: Winterreise op. 89. Peter Anton Ling (Bariton), Michael Buschmann (Klavier) 18:00 Heiliggeistkirche regerchor braunschweig, Matthias Querbach (Leitung) 18:00 hr-Sendesaal Frankfurter Streichsextett, Maria Pantiukhova (Sopran). Zemlinsky: Maiblumen blühten überall, Wagner/Leopold: Wesendonck-Lieder, Tschaikowsky: Souvenir de Florence
Wiesbaden
18:00 Staatstheater Wagner: Tannhäuser. Patrick Lange (Leitung) 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Saturday Night Fever
10.3. Sonntag Darmstadt
18:00 Staatstheater Aus der neuen Welt. Frank Dupree (Klavier), Philharmonie Merck, Eric Jacobsen (Leitung). Gershwin: Ein Amerikaner in Paris & Rhapsody in Blue, Dvořák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll 12 Hessen concerti 03.19
18:00 Staatstheater (Schauspielhaus) Anarchy of the Body. Annamari Keskinen & Johannes Wieland (Choreografie) Wiesbaden
16:00 Staatstheater R. Strauss: Salome. Patrick Lange (Leitung) 16:00 Staatstheater (Wartburg) Junges Ballett: Labyrinth. Birutė Banevičiūtė (Choreografie)
19:00 Oper Bizet: Carmen
17:00 Ringkirche Telemann: Das Selige Erwägen. Seniorenkantorei Wiesbaden, Main-Barockorchester, Hans Kielblock (Leitung)
19:30 Festeburgkirche Piano-Duo Yaara Tal & Andreas Groethuysen Weitere Infos siehe Tipp
Frankfurt (Main)
20:00 Alte Oper Martha Argerich (Klavier), Sergei Babayan (Klavier). Prokofjew/Babayan: Auszüge aus Romeo und Julia, Eugen Onegin, Pique Dame & Krieg und Frieden, Mozart: Sonate D-Dur KV 448, Rachmaninow: Suite Nr. 2 op. 17 Fulda
17:00 Fürstensaal Philipp Scheucher (Klavier). Rachmaninow: Klaviersonate Nr. 2 b-Moll op. 36, Préludes op. 23/4 & 10, Strawinsky/Agosti: Suite aus „Der Feuervogel“, Mussorgski: Bilder einer Ausstellung
Tipp
11.3. Montag 12:30 Oper Intermezzo – Oper am Mittag. Studierende der Musikhochschule 12:30 Oper (Holzfoyer) Intermezzo – Oper am Mittag 20:00 Literaturhaus 4 Times Baroque. Werke von Telemann Kassel
19:30 Staatstheater (Opernfoyer) Kassel Opera Brass. Werke von J. S. Bach, Ewald & Koetsier Wiesbaden
9:00 & 11:00 Staatstheater (Wartburg) Junges Ballett: Labyrinth. Birutė Banevičiūtė (Choreografie)
12.3. Dienstag
Korbach
19:30 Bürgerhaus Hába Quartett, Sigrun Felicitas Vortisch (Klarinette). Wolf: Italienische Serenade G-Dur, Brahms: Klarinettenquintett h-Moll, Schumann: Streichquartett a-Moll
Kassel
Bad Homburg
10.3. sonntag
19:30 Festeburgkirche Frankfurt Piano-Duo Yaara Tal & Andreas Groethuysen. Beethoven: Sonate c-Moll op. 111, Kirchner: Drei Préludes, Brahms: Variationen über ein Thema von Robert Schumann Es-Dur op. 23, Wagner: Ouvertüre zu „Tannhäuser“ u. a. In der Kunst wie im Leben sind Yaara Tal und Andreas Groethuysen seit über dreißig Jahren ein Paar. Und was ist bei einem Ehekrach vor dem Konzert? „Den verschieben wir auf später“, antwortet Andreas Groethuysen fröhlich.
20:00 Kurtheater Carolina Hernández (Flöte), Stephan Kröger (Horn), Rafael Costa de Souza (Klavier). Werke von Teleman, Duvernoy u. a. Wiesbaden
9:00 & 11:00 Staatstheater (Wartburg) Junges Ballett: Labyrinth. Birutė Banevičiūtė (Choreografie)
13.3. Mittwoch Kassel
19:30 Staatstheater Puccini: Madama Butterfly Wiesbaden
19:30 Staatstheater Puccini: Madama Butterfly. Christina Domnick (Leitung)
Fotos: Michael Leis, Sammy Hart/DG
Oberursel
20:00 Alte Oper Pepe Romero (Gitarre), Orchestra de Sevilla, John Axelrod (Leitung). Rodrigo: Concierto de Aranjuez, Torroba: Concierto en Flamenco, Bizet: Arlésienne-Suiten Nr. 1 & 2
NIKOLAI TOKAREV
(KLAVIER)
Spielt u.a.
P. Tschaikowski Die Jahreszeiten
Sa. 16. März 2019 Stadthalle Lohr
Jahnstraße 8 · 97816 Lohr a.Main
Fulda
20:00 Schlosstheater Through Darkness. Douglas Yates (Gesang), Antje Steen (Bandoneon), Fabian Dobler (Klavier), Ensemble [OPERASSION], Fabian Dobler (Leitung)
Tickets unter www.stadthalle-lohr.de
20:00 Kurhaus Lisa Batiashvili (Violine), Camerata Salzburg, François Leleux (Oboe & Leitung) Weitere Infos siehe Tipp
14.3. Donnerstag
20:00 Karmeliterkloster Main-Barockorchester, Martin Jopp (Leitung). J. Stamitz: Orchester-Trio F-Dur op. 1/3, Jiránek: Violinkonzert d-Moll, Benda: Sinfonie C-Dur, Duschek: Divertimento B-Dur, C. Stamitz: Orchester-Quartett C-Dur op. 14/1
GieSSen Limburg
20:00 Stadthalle (Großer Saal) Kammerorchester des Nationaltheaters Prag. Mozart: Divertimento D-Dur KV 136, Janáček: Streichersuite, Dvořák: Streicherserenade E-Dur op. 22
19:30 Stadttheater Händel: La resurrezione (Premiere). Michael Hofstetter (Leitung), Balázs Kovalik (Regie) Kassel
17:00 Staatstheater Wagner: Die Walküre. Markus Dietz (Regie)
Darmstadt
Wetzlar
Lohr
19:30 Staatstheater Liliom. Tim Plegge (Choreografie)
20:00 Stadthalle Sarah Christian (Violine), Lilit Grigoryan (Klavier). Beethoven: Violinsonate op. 12/1, Brahms: Violinsonate A-Dur op. 100, Prokofjew: Fünf Melodien op. 35a, R. Strauss: Violinsonate Es-Dur op. 18
20:00 Stadthalle Nikolai Tokarev (Klavier). Händel: Chaconne G-Dur HWV 435, Chopin: Mazurken f-Moll op. 7/3, a-Moll op. 17/4 & h-Moll op. 33/4, Schumann/Tausig: Contrabandista, Rachmaninow/Michnovsky: Singe nicht vor mir, du Schönheit, Rachmaninow: Préludes cis-Moll op. 3/2 & gis-Moll op. 32/12, Tschaikowsky/ Pabst: Konzertparaphrase über „Dornröschen“
20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Oslo Kammerakademi. Pleyel: Feldparthie B-Dur, Haydn/Triebensee: Sinfonie Nr. 92, Hvoslef: Retour á la nature, Mozart: Serenade c-Moll KV 388 Fulda
20:00 Schlosstheater Fischer: Charleys Tante. Kammeroper München Wiesbaden
19:30 Staatstheater Bartók: Herzog Blaubarts Burg & Weill: Die sieben Todsünden. Philipp Pointner (Leitung)
15.3. Freitag Frankfurt (Main)
19:00 Oper Bizet: Carmen 20:00 Alte Oper R. Strauss: Elektra op. 58 (konzertant). hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung) 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Seong-Jin Cho (Klavier). J. S. Bach: Chromatische Fantasie und Fuge d-Moll BWV 903, Schubert: Fantasie C-Dur D 760, Chopin: PolonaiseFantaisie As-Dur op. 61, Mussorgski: Bilder einer Ausstellung GieSSen
20:00 Johanneskirche Main-Barockorchester, Martin Jopp (Leitung)
Wiesbaden
19:30 Staatstheater R. Strauss: Salome. Patrick Lange (Leitung)
16.3. Samstag Darmstadt
Tipp
19:30 Staatstheater Porter: Kiss Me, Kate. Michael Nündel (Leitung) Eltville
19:00 Kurfürstliche Burg (Kurfürstensaal) Liebe und Hoffnung – Lied und Oper. Sabine Vinke (Sopran), Larissa Kurmatschewa (Klavier), Peter Hüttemann (Moderation) Frankfurt (Main)
16:00 Heiliggeistkirche Selig sind die Friedfertigen – Matthäus-Passion reloaded. Schüler der Bettinaschule, Junge Kantorei 19:00 Heiliggeistkirche J. S. Bach: Matthäus-Passion BWV 244. Heike Heilmann (Sopran), Ulrike Malotta (Alt), Christian Rathgeber (Tenor), Felix Rathgeber & Matthias Horn (Bass), Junge Kantorei, Jonathan Hofmann (Leitung) 19:30 Oper Smetana: Dalibor
Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
13.3. mittwoch
20:00 Kurhaus Wiesbaden Lisa Batiashvili (Violine), Camerata Salzburg, François Leleux (Oboe & Leitung). Mendelssohn: Ouvertüre „Die Hebriden“ & Violinkonzert dMoll, Kantscheli: Chiaroscuro, Mozart: Oboenkonzert C-Dur KV 314 & Sinfonie Nr. 31 Als Kind liebte Lisa Batiashvili Eiskunstlaufen. Doch dann stürzte sie, verletzte sich am Arm und musste sich entscheiden: Geige oder Schlittschuhe? Das Ergebnis ist bekannt ...
concerti 03.19 Hessen 13
Klassikprogramm
19:30 Hugenottenhalle The 12 Tenors
Tipp
Rüsselsheim
20:00 hr-Sendesaal Emmanuel Tjeknavorian (Violine), hr-Sinfonieorchester, Pablo Gonzalez (Leitung). Berlioz: Römischer Karneval, Sibelius: Violinkonzert, Nielsen: Sinfonie Nr. 2
20:00 Theater Frühling in Wien. Claudia Goebl (Sopran), Michael Havlicek (Bariton), Wiener Strauss Ensemble, Russel McGregor (Violine & Leitung)
Kassel
Wiesbaden
19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Actéon. Philippe Saire (Choreografie)
17.3. Sonntag Darmstadt
18:00 Staatstheater Verdi: Ein Maskenball. Daniel Cohen (Leitung) Dortmund
17:00 Konzerthaus R. Strauss: Elektra (konzertant). hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung) Frankfurt (Main)
17:00 Alte Oper Vienna Brass Connection. Werke von Puccini u. a. 19:30 Oper Berg: Wozzeck GieSSen
11:00 Stadttheater (Foyer) Blechbläserquintett des Philharmonischen Orchester Gießen 19:30 Stadttheater Metropolis. Tarek Assam (Choreografie) Kassel
19:30 Staatstheater Kasseler Jazzfrühling. Moka Efti Orchestra 19:30 Staatstheater (Schauspielhaus) Alexis Sorbas. Miroslav Nemec & L’Orchestre du Soleil 20:00 Königs-Galerie Classic Night. Marie-Luise Dreßen (Mezzosopran), Staatsorchester Kassel, Francesco Angelico (Leitung) Marburg
20:00 Erwin-Piscator-Haus Concerto Köln. Händel: Overture zu „Alcina“, Geminiani: Concerto grosso Nr. 5 c-Moll, Händel: Orgelkonzert Nr. 6 B-Dur, Corelli/Geminiani: Concerto grosso Nr. 3 C-Dur, Avison: Konzert Nr. 11 G-Dur u. a. Neu-Isenburg
17:00 Stadtmuseum Haus zum Löwen Barrios Guitar Quartet Wiesbaden
11:00 Museum (Vortragssaal) Barrios Guitar Quartet. Werke von Vivaldi, Tansman, Hladek, Kapsberger u. a. 14 Hessen concerti 03.19
21.3. Donnerstag Frankfurt (Main)
20.3. mittwoch
20:00 Kurhaus Wiesbaden Hessisches Staatsorchester Wiesbaden, Alessandro De Marchi (Cembalo & Leitung). Telemann: La Bourse, Händel: Concerto grosso op. 3/2, C. P. E. Bach: Sinfonie Nr. 3 C-Dur, J. S. Bach: Suite Nr. 4 D-Dur, Mattheson: Suite aus „Boris Godunow“ Jahrelang habe er Oper gehasst, bekennt Alessandro De Marchi: „Doch als ich mich dann damit beschäftigt habe, war es sofort die ganz große Liebe.“ 11:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Jessica Jiang (Flöte), Kefei Wu (Klavier). Werke von Gaubert u. a. 14:00 & 16:30 Staatstheater (Kleines Haus) Hocus Pocus. Philippe Saire (Choreografie) 16:00 Staatstheater Wagner: Tannhäuser. Patrick Lange (Leitung)
18.3. Montag Wiesbaden
9:15 & 11:30 Staatstheater (Kleines Haus) Hocus Pocus. Philippe Saire (Choreografie)
20.3. Mittwoch Frankfurt (Main)
9:15 & 11:00 Staatstheater (Schauspielhaus) Tatort Klassik: Die Akte Bach. Laura Wikert (Moderation) Wiesbaden
19:30 Staatstheater Puccini: Madama Butterfly. Christina Domnick (Leitung)
22.3. Freitag Darmstadt
19:30 Staatstheater Mozart: Die Zauberflöte. Rubén Dubrovsky (Leitung) Frankfurt (Main)
19:30 Oper Smetana: Dalibor 20:00 hr-Sendesaal Emmanuel Tjeknavorian (Violine), hr-Sinfonieorchester, Pablo Gonzalez (Leitung). Berlioz: Römischer Karneval, Sibelius: Violinkonzert, Nielsen: Sinfonie Nr. 2 Fulda
20:00 Schlosstheater Hommage an Joe Zawinul und Weather Report. Roberto Di Gioia (keys), hr-Bigband, Jim McNeely (Leitung) Kassel
9:15 Staatstheater (Schauspielhaus) Tatort Klassik: Die Akte Bach. Laura Wikert (Moderation) 19:30 Staatstheater Anfang und Ende – B.A.C.H.⁶¹ Jörg Halubek (Leitung), Aniara Amos (Regie)
23.3. Samstag
19:30 Holzhausenschlösschen Bettina Kessler & Michael Preuss (Violoncello). Dutilleux: Trois Strophes sur le nom de Sacher, J. S. Bach: Cellosuiten Nr. 1 & 4, Kodály: Cellosuite op. 8
Darmstadt
Kassel
19:00 Oper Bizet: Carmen 19:30 Papageno Musiktheater Verdi: Rigoletto
9:15 & 11:00 Staatstheater (Schauspielhaus) Tatort Klassik: Die Akte Bach. Laura Wikert (Moderation) 19:30 Staatstheater Anfang und Ende – B.A.C.H.⁶¹. Jörg Halubek (Leitung), Aniara Amos (Regie) Wiesbaden
20:00 Kurhaus Hessisches Staatsorchester Wiesbaden, Alessandro De Marchi (Cembalo & Leitung) Weitere Infos siehe Tipp
19:30 Staatstheater Dvořák: Rusalka (Premiere) Frankfurt (Main)
GieSSen
20:00 Stadttheater Emmanuel Tjeknavorian (Violine), hr-Sinfonieorchester, Pablo Gonzalez (Leitung). Berlioz: Römischer Karneval, Sibelius: Violinkonzert, Nielsen: Sinfonie Nr. 2 Kassel
17:00 Staatstheater Wagner: Die Walküre. Markus Dietz (Regie)
Foto: Sandra hastenteufel
Neu-Isenburg
Rüsselsheim
Kassel
20:00 Theater Kander: Cabaret
15:00 Staatstheater (Schauspielhaus) Tatort Klassik: Die Akte Bach 19:30 Staatstheater Minkus: La Bayadere. Ballettschule Dushevin’s
Wiesbaden
19:30 Marktkirche Trine Wilsberg Lund (Sopran), S chiersteiner Kantorei, Bach-Ensemble Wiesbaden, Clemens Bosselmann (Leitung). Poulenc: Stabat Mater & Sept Répons des Ténèbres 19:30 Staatstheater Bartók: Herzog Blaubarts Burg & Weill: Die sieben Todsünden. Philipp Pointner (Leitung)
24.3. Sonntag Darmstadt
11:00 Staatstheater (Kleines Haus) Rosauro: Brasilianische Mythen. Schlagzeuger des Staatsorchesters Darmstadt, Michael Nündel (Leitung) Frankfurt (Main)
11:00 Oper (Holzfoyer) Kammermusik im Foyer. Heygster-Quartett, Claudia Mahnke (Mezzosopran). Werke von Haydn, Berg, Webern & Mozart 15:00 Alte Oper Anders hören – Die Abramović-Methode für Musik 15:30 Oper Smetana: Dalibor Friedrichsdorf
18:00 Altes Rathaus Burgholzhausen miniature. Studierende der Musikhochschule GieSSen
11:00 Stadttheater Wie Rossini den Waldhörnern das Singen beibrachte – eine musikalische Klangreise (Premiere) 19:30 Stadttheater Händel: La resurrezione. Michael Hofstetter (Leitung)
Wettenberg
17:00 Ev. Kirche Jugendlieben. Charys Schuler (Violine), Wolfgang Tluck (Viola), Barbara Petit (Violoncello), Karen Tanaka (Klavier). Haydn: „Zigeunertrio“, Schostakowitsch: Klaviertrio Nr. 1, Brahms: Klavierquartett cMoll Wiesbaden
11:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Candybox. Igor Mishurisman & Anton Tykhyy (Violine), Anastasiya Mishurisman (Viola), Emanuela Simeonova (Violoncello). Turina: Serenata op. 87, Aslamazyan: Paganini-Variationen, Webern: Langsamer Satz, Gershwin/Kalke: Medley aus „Porgy and Bess“, Kapustin: Streichquartett Nr. 1 op. 88, Meijering: Caixa de dolços 17:00 Herzog-Friedrich-AugustSaal Rising Ystars. Amatis Piano Trio. Haydn: Trio C-Dur Hob. XV:27, Brahms: Trio Nr. 2 C-Dur op. 87 19:30 Staatstheater Bernstein: Candide. Albert Horne (Leitung)
25.3. Montag
26.3. Dienstag Frankfurt (Main)
20:00 Oper Stéphanie d’Oustrac (Mezzosopran), Pascal Jourdan (Klavier). Werke von Debussy, Duparc, Fauré u. a. Kassel
19:30 Staatstheater Anfang und Ende – B.A.C.H.⁶¹ Elizabeth Bailey & Karola Sophia Schmid (Sopran), Marta Herman (Mezzosopran), Younggi Moses Do (Tenor), Daniel Holzhauser (Bass), Jörg Halubek (Orgel, Cembalo & Leitung), Dhimas Aryo Satwiko (Tanz)
27.3. Mittwoch Frankfurt (Main)
20:00 Alte Oper Rudolf Buchbinder (Klavier), Münchner Philharmoniker, Valery Gergiev (Leitung). Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5 d-Moll Fulda
20:00 Schlosstheater Mozart: Così fan tutte. Meininger Staatstheater, Mario Hartmuth (Leitung), Anthony Pilavachi (Regie)
GieSSen
Wiesbaden
9:30 & 11:00 Stadttheater Wie Rossini den Waldhörnern das Singen beibrachte – eine musikalische Klangreise
13:00 Staatstheater (Studio) Helden – Die Nibelungensage als Rockmusical
Kassel
19:30 Staatstheater (Opernfoyer) All about the Bass. Jan Harborth & Heiko Pape (Kontrabass). Werke von Corea, Pape u. a.
28.3. Donnerstag Darmstadt
19:30 Staatstheater Porter: Kiss Me, Kate. Michael Nündel (Leitung)
Donnerstag, 28. März 2019 │ 20 Uhr │ Alte Oper Frankfurt In Zusammenarbeit mit der Alten Oper Frankfurt
„Wohltemperiert – nicht nur für Klavier: Originale und Bearbeitungen“
Karten zu € 31 / € 27 / € 22 / € 18 über Frankfurt Ticket unter Telefon 069/1340-400 oder www.frankfurt-�cket.de, bei den bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse 2018 FBK 08 Hochschule Anz Concerti.indd 1 Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
© Björn Hadem
Mit Studierenden der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main
www.frankfurter-bachkonzerte.de 28.01.2019 16:47:40 concerti 03.19 Hessen 15
Klassikprogramm
Frankfurt (Main)
19:00 Villa Bonn Kolja Lessing (Klavier). Werke von C. Schumann, R. Schumann, F. Wieck, Czerny u. a. 19:30 Dr. Hoch’s Konservatorium Musical-Abend. Kristin Wöckel, Fritz Kalmbach & Jonathan Loos (Gesang), Edmund Brownless (Gesang & Klavier)
20:00 hr-Sendesaal Forum N. Lini Gong (Sopran), Thomas E. Bauer (Bariton), hr-Sinfonieorchester, Peter Ruzicka (Leitung). Lachenmann: My Melodies, Ruzicka: Benjamin Symphonie (UA) GieSSen
19:30 Stadttheater Pumuckl – Das Musical
19:30 Oper Berg: Wozzeck
Wiesbaden
20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Wohltemperiert – nicht nur für Klavier: Originale und Bearbeitungen. Studierende der Musikhochschule
19:30 Staatstheater Puccini: Madama Butterfly. Christina Domnick (Leitung)
Fulda
Bensheim
20:00 Fürstensaal Bohemian Rhapsody. Gábor Boldoczki (Trompete), PKF – Prague Philharmonia. Neruda: Trompetenkonzert Es-Dur, Hummel: Introduction, Thema und Variationen f-Moll op. 102, Vaňhal: Hornkonzert F-Dur u. a.
20:00 Parktheater Duo d’Accord. Schubert: Rondo D 951, Braunfels: Variationen über „Au Clair de lune“ op. 46, Messiaen: Vision de l’amen
Wiesbaden
19:30 Staatstheater R. Strauss: Salome. Patrick Lange (Leitung), Le Lab (Regie) 20:00 Kurhaus Klassische Philharmonie Bonn, Heribert Beissel (Leitung). Donizetti: Ouvertüre zu „Don Pasquale“, Schumann: Violinkonzert d-Moll, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 „Italienische“
29.3. Freitag Bad Homburg
19:30 Schlosskirche Matthias Kirschnereit (Klavier), dogma chamber orchestra, Mikhail Gurewitsch (Leitung). Werke von Barber, Mozart, Mendelssohn & Beethoven 20:00 Kurtheater Prokofjew: Cinderella. Moskauer Klassisches Ballett Darmstadt
19:30 Staatstheater Verdi: Ein Maskenball. Daniel Cohen (Leitung) 20:00 Ernst-Ludwig-Saal Four Styles Frankfurt (Main)
19:30 Papageno Musiktheater Loewe: My Fair Lady 20:00 Alte Oper Khatia Buniatishvili (Klavier). Schubert/Liszt: Erlkönig, Gretchen am Spinnrade & Ständchen, Schubert: Sonate B-Dur D 960, Liszt: Transcendental Étude Nr. 4 d-Moll „Mazeppa“ & Ungarische Rhapsodie Nr. 6 Des-Dur 16 Hessen concerti 03.19
30.3. Samstag
Darmstadt
Darmstadt
11:00 Staatstheater Matthäus Pircher (Schlagzeug), Staatsorchester Darmstadt, Hans Drewanz (Leitung). Wagner: Vorspiel & Karfreitagszauber aus „Parsifal“, MacMillan: Veni, Veni, Emmanuel, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 5 Frankfurt (Main)
9:30 Literaturhaus Internationaler Deutscher Pianistenpreis 18:00 hr-Sendesaal Charys Schuler (Violine), Wolfgang Tluck (Viola), Barbara Petit (Violoncello), Karen Tanaka (Klavier). Haydn: Klaviertrio G-Dur „Zigeunertrio“, Schostakowitsch: Klaviertrio Nr. 1 c-Moll, Brahms: Klavierquartett c-Moll op. 60 18:00 Oper Schreker: Der ferne Klang (Premiere). Sebastian Weigle (Leitung), Damiano Michieletto (Regie)
19:30 Staatstheater Dvořák: Rusalka
GieSSen
Frankfurt (Main)
15:00 Stadttheater Mozart: Le nozze di Figaro. Michael Hofstetter (Leitung)
19:30 Oper Smetana: Dalibor 19:30 Papageno Musiktheater Loewe: My Fair Lady 20:00 Alte Oper Rolando Villazón (Tenor), Colombian Youth Philharmonic, Andrés Orozco-Estrada (Leitung). Falla: Canciones populares españolas, Verdi: Romanzen, Piazzolla: Tangazo, Moncayo: Huapango, Strawinsky: Le Sacre du printemps Kassel
18:00 Staatstheater Bernstein: West Side Story Marburg
20:00 Erwin-Piscator-Haus Tianwa Yang (Violine), Nicholas Rimmer (Klavier). Brahms: Violinsonate Nr. 2 ADur, Bartók: Violinsonate Nr. 2 c-Moll, Beethoven: Violinsonate Nr. 9 A-Dur Wiesbaden
19:00 Lutherkirche J. S. Bach: Matthäus-Passion BWV 244. Bachchor Wiesbaden 19:30 Staatstheater Liliom (Premiere). Tim Plegge (Choreografie) 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Saturday Night Fever 20:00 Kurhaus (Christian-Zais-Saal) Four Styles
31.3. Sonntag Bad Mergentheim
19:30 Schlosskirche J. S. Bach: Johannes-Passion BWV 245. Chor Cappella Nova, Main-Barockorchester, Karl Rathgeber (Leitung)
Kassel
17:00 Staatstheater Wagner: Die Walküre. Markus Dietz (Regie) 19:30 Staatstheater (Schauspielhaus) Klaus Maria Brandauer liest Mozart. Klaus Maria Brandauer (Sprecher), Sebastian Knauer (Klavier) Weilburg
17:00 Schlosskirche Händel: Theodora HWV 68. Mechthild Bach (Sopran), Franz Vitzthum & Katharina Magiera (Alt), Hans Jörg Mammel (Tenor), Klaus Mertens (Bass), Kantorei der Schlosskirche Weilburg, Capella Weilburgensis, Doris Hagel (Leitung) Wiesbaden
15:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Ensemble Phorminx. Westbrooke: Lamento, Romitelli: Domeniche alla periferia dell’impero, Blumenthaler: et homo factus est, Schöllhorn: seriagraphie, Huber: Blanco y verde, Haas: tria ex uno 17:00 Herzog-Friedrich-AugustSaal Matthias Kirschnereit (Klavier), dogma chamber orchestra, Mikhail Gurewitsch (Leitung). Barber: Streicherserenade, Mozart: Klavierkonzert Nr. 13 C-Dur KV 415, Mendelssohn: Streichersinfonie Nr. 12 g-Moll, Beethoven: Streichquartett Nr. 11 f-Moll op. 95 „Quartetto serioso“ 19:30 Staatstheater Bartók: Herzog Blaubarts Burg & Weill: Die sieben Todsünden. Philipp Pointner (Leitung)
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Opern-Inszenierung des Monats
24 concerti Monat 2019
Die Macht der Bilder Tobias Kratzer inszeniert mit LA FORZA DEL DESTINO einen packenden Verdi, mutet den Zuschauern aber eine radikale (Selbst-)Befragung zu. Von Joachim Lange
Weitere Opern-Kritiken finden Sie auf concerti.de/oper Monat 2019 concerti 25
Lesen Sie auf der nächsten Seite die Kritik zur Opern-Inszenierung des Monats
Hovhannes Ayvazyan (Don Alvaro), Christopher Maltman (Don Carlo di Vargas; liegend) und Michelle Bradley (Donna Leonora) sowie im Film Thesele Kemane (Don Alvaro)
W
ie immer bietet die Oper Frankfurt Beachtliches. Der Italiener Jader Bignamini heizt dem Frankfurter Opern- und Museumsorchester ordentlich ein, und die Musiker ziehen mit. Sie machen den Sängern aber das Leben nicht schwer, sondern tragen sie durch den Abend. Es ist imponierend, mit welch dunkler Stimmgewalt Christopher Maltman als Don Carlo hier auf dem vokalen Rachekriegspfad wandelt. Franz-Josef Selig ist zunächst der gleich am Anfang erschossene Vater Leonoras, kommt aber zum Glück in der Rolle des (meistens) gütigen Padre Guardiano zurück. Vor allem wenn Hovhannes Ayvazyan das Podest der hohen, strahlenden Töne verlässt, ist seine gaumige Verengung ein Pro blem, gleichwohl gestaltet er seinen Don Alvaro eindrucksvoll. Michelle Bradley ist eine großformatige Leonora, die schnell zum ausgeglichenen, 26 concerti März 2019
leidenschaftlichen Ton findet. Tanja Ariane Baumgartner ist eine erstklassige Preziosilla, auch wenn sie bei der Aufmunterung der Truppen vokal nicht ganz die „abhebende“ Durchschlagskraft liefert, die ihr die Szene verordnet. Am Ende war das Publikum gleichwohl etwas irritiert, denn Tobias Kratzer mutet dem Stück und den Zuschauern eine radikale (Selbst-)Befragung zu. Er fügt der Macht der Stimmen und der Musik jene der Bilder hinzu, die wir im Kopf haben. Und behandelt am Beispiel Nordamerikas explizit den Beitrag eines tief verwurzelten Rassismus von den Hochzeiten der Sklaverei bis hin zur (weißen) Polizeigewalt gegen Farbige. Hört man genau hin, dann kommt tatsächlich häufig ein rassistisch angehauchtes Vokabular im Text in abwertendem Sinne vor. Während der Ouvertüre bei geschlossenem Vorhang blitzt zu einem musikalischen Ausrufe-
zeichen ganz kurz das Foto eines Erhängten auf. Man hätte es für einen Fehler halten können. War es aber nicht. Das Regieteam setzt auf ein Spiel mit Bildern, die sich im kollektiven Gedächtnis der Menschheit eingebrannt haben. Das Finale geht in einem tristen Motel über die Bühne. Ästhetisch schließt sich der Kreis – die Aktion auf der Bühne findet wieder eine Entsprechung im Film dahinter. Die Akteure sind in der Gegenwart angekommen. Am Ende kommen (weiße) Polizisten, erschießen Alvaro, arrangieren den Tatort so, dass es keine „dummen“ Fragen gibt. Kratzer nimmt den Thriller auf seine Weise für bare Münze, zeigt das Verhängnis, das über dem Schicksal der einzelnen waltet, immer im Kontext eines größeren gesellschaftlichen Zusammenhangs. Schicksal ist hier der ererbte Rassismus, aber auch die psychische Verheerung, die Krieg und Gewalt anrichten. Hier wird nicht eine undurchschaubare, dunkle Macht beschworen, sondern der Scheinwerfer auf reale Verhältnisse gerichtet. Und zwar ziemlich grell. Heraus kommt ein packender Opernabend, dessen Zwang zum Befragen der eigenen Erinnerung und Haltung manchen im Publikum zu weit ging. Frankfurt 27.1.2019
Verdi: La forza del destino Jader Bignamini (Leitung), Tobias Kratzer (Regie), Rainer Sellmaier (Bühne & Kostüme), Franz-Josef Selig, Michelle Bradley, Christopher Maltman Weitere Termine: 18., 24. & 26.5. Alle aktuellen Opern-Kritiken auch auf concerti.de/oper sowie auf facebook und twitter
Foto vorherige Doppelseite: Monika Rittershaus. Foto: Monika Rittershaus
Opern-Inszenierung des Monats
RICHARD WAGNER Ab 30. Mär. 2019, Opernhaus
Mit der »Oper Leipzig«-App Motiv scannen & Video sehen! TICKETS +49 (0)341-12 61 261 WWW.OPER-LEIPZIG.DE
Foto: istockphoto // shaunl
DER FLIEGENDE HOLLÄNDER
Feuilleton
Mehrsprachigkeit des Miteinanders Wie erfolgreiche Regie-Teams den profilneurotischen Provokateuren des Regietheaters den Rang ablaufen. Von Peter Krause
J
ahrhundertelang erfreuten erst die Kastraten, dann die Primadonnen das hörende Herz der Melomanen. Sänge rinnen und Sänger beherrsch ten die Bühnen mit ihrer Kunst der Koloraturen, des seelentief transportierten Gefühlsaus drucks, der puren Schönheit ihrer Stimmen. Statt der Pri madonnen übernahmen dann phasenweise die Pultstars das Sagen. Nach dem Zweiten Welt krieg pilgerten unsere Groß eltern nicht nur zur Tosca der Callas, sondern auch zum Tristan eines Herbert von Karajan. Und heute? Das Vorurteil sagt: Profilneurotische Provokateu re des Regietheaters projizie ren ihre persönlichen Alt 28 concerti März 2019
herrenfantasien auf unseren Wagner und Verdi. Und die Opernfreunde erkennen ihre heiß geliebten Werke kaum mehr wieder. Das mag im Ein zelfall tatsächlich stimmen. Und mitunter führt die Projek tion von Zeitgeist sogar zu erhellenden Neubetrachtungen des sattsam Bekannten. Mitdenken statt Brüllen
Doch die Wahrheit ist: Die Zeit der Einzelkämpfer ist vorbei. Egomane Regisseure, die wut entbrannt die Probe verlassen, wenn ihre angeblichen Unter gebenen nicht spuren – die existieren primär in Anekdo ten aus der guten alten Zeit des Regietheaters. „Ich kann so
nicht arbeiten“ zu brüllen, wirkt heute noch lächerlicher, als es immer schon war. Denn der Trend ist ein ganz anderer. Längst begreifen sich Regisseu re als Partner von gleichberech tigten Mitgliedern eines Teams, zu dem Bühnen- und Kostüm bildner ebenso selbstverständ lich gehören wie Sängerinnen und Sänger, die mitdenken, eine Meinung haben und diese auch vertreten. Regiekonzepte entwickelt man gemeinsam, Dramaturgen erforschen dazu fundiert die Kontexte der Werkentstehung und Rezepti on, fungieren als Korrektiv, wenn der Regisseur sich in den Proben mal vom gemeinsam eingeschlagenen Interpre tationspfad zu entfernen droht. Dirigenten sind längst keine die Musik über alles stel lende Nein-Sager mehr, die Sopran und Tenor vorne an der Rampe stehen haben wollen, nur damit sie den Maestro bes ser sehen können. Gesamtkunstwerk geht nur gemeinsam
Die bedeutenden Macher des Musiktheaters zeichnen sich durch eine sensible Mehrspra chigkeit des Miteinanders aus. Sie spüren und wissen, wie die anderen ticken, sie kennen und
Fotos: Falk Wenzel, Martin Kaufhold
Nicht ohne seinen Ausstatter: Regisseur Tobias Kratzer
Szenenbild aus Salome in Essen von Mariame Clément und Julia Hansen
19
IL VIAGGIO A REIMS / DIE REISE NACH REIMS Gioachino Rossini – ML: Francesco Lanzillotta / I: Laura Scozzi 28. September 2019
LE GRAND MACABRE György Ligeti – ML: Omer Meir Wellber / I: Calixto Bieito 3. November 2019
schätzen das Metier der Teammitglieder, ohne deren Expertise sie nur zu halbgaren Ergebnis sen kommen könnten. Gesamtkunstwerk geht nur gemeinsam. Zahlreich sind die Beispiele gut funktionierender Regieteams, die mitunter auch längst im Namen-Doppelpack genannt werden. Regisseur Jossi Wieler gibt es nur im Verein mit Dramaturg und Co-Regisseur Sergio Morabito. Tobias Kratzer als Regisseur und Rainer Sell maier als Ausstatter bucht man im Duo (s. a. Opern-Inszenierung des Monats auf Seite 24 ff., d. Red.). Ähnliches gilt für die französische Re gisseurin Mariame Clément und die deutsche Ausstatterin Julia Hansen – sie harmonieren perfekt. Der Norweger Stefan Herheim wiede rum würde keine Inszenierung ohne seinen Dramaturgen Alexander Meier-Dörzenbach übernehmen. Regelmäßiges Ergebnis der Zu sammenarbeit solcher Teams sind Inszenierun gen, die nicht durch billige Gags verärgern, son dern durchdachte, konsequent ausgearbeitete Lesarten liefern. Opern-TIPPs
Dresden Fr. 8.3., 19:00 Uhr (Premiere) Semperoper Smetana: Die verkaufte Braut. Tomáš Netopil (Leitung), Mariame Clément (Regie), Julia Hansen (Bühne & Kostüme). Weitere Termine: 13., 16., 22.3. & 15.3., 25.4. & 28.3., 2.5. Berlin So. 24.3., 18:00 Uhr (Premiere) Deutsche Oper Zemlinsky: Der Zwerg. Donald Runnicles (Leitung), Tobias Kratzer (Regie), Rainer Sellmaier (Bühne & Kostüme). Weitere Termine: 27. & 30.3., 7. & 12.4. München Sa. 16.3., 18:00 Uhr (Premiere) Staatsoper Puccini: La fanciulla del West. James Gaffigan (Leitung), Andreas Dresen (Regie), Sabine Greunig (Kostüme). Weitere Termine: 19., 22., 26. & 30.3., 2.4., 26. & 29.7. Leipzig Sa. 30.3., 19:00 Uhr (Premiere) Oper Wagner: Der fliegende Holländer. Ulf Schirmer (Leitung), Michiel Dijkema (Regie), Jula Reindell (Kostüme). Weitere Termine: 22.4., 12., 17. & 30.5., 10.6. Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG Richard Wagner – ML: Christian Thielemann / I: Jens-Daniel Herzog 26. Januar 2020
DIE GROSSHERZOGIN VON GEROLSTEIN Jacques Offenbach – ML: Jonathan Darlington / I: Josef E. Köpplinger 29. Februar 2020
M A D A M A B U T T E R F LY Giacomo Puccini – ML: Lorenzo Viotti / I: Amon Miyamoto 26. April 2020
DON CARLO Giuseppe Verdi / Prolog Manfred Trojahn (Uraufführung) – ML: Christian Thielemann / I: Vera Nemirova 23. Mai 2020
DIE ANDERE FRAU (URAUFFÜHRUNG) Torsten Rasch– ML: Roland Kluttig / I: Immo Karaman 3. Juni 2020
IPHIGENIE AUF TAURIS (BALLETT) Ch: Pina Bausch / ML: Jonathan Darlington 5. Dezember 2019
VIER LETZTE LIEDER (BALLETT) Ch: George Balanchine / Hans van Manen / David Dawson / ML: Omer Meir Wellber 26. Juni 2020
DER GOLDENE DRACHE Peter Eötvös – ML: Petr Popelka / I: Barbora Horáková Joly 13. Dezember 2019
WIE WERDE ICH REICH UND GLÜCKLICH? Mischa Spoliansky – ML: Max Renne / I: Manfred Weiß 5. April 2020 Informationen & Karten T +49 351 49 11 705 semperoper.de
Opern-Tipps
Musikalische Märchen Es geht auch ohne pädagogischen Zeigefinger: Kinderopern mit künstlerischem Mehrwert, die aber vor allem Spaß machen. Von Wolfgang Wagner
30 concerti März 2019
Volle Kanne: Szenenbild aus Brundibár am Staatstheater Kassel
gestellte zwischenmenschliche Konflikte auch Kinder berühren? Und setzt ergänzend auf hochwertige Einführungen? Das Volkstheater Rostock hat beispielsweise den Komponisten Malte Hübner und die Librettistin Babette Bartz damit beauftragt, das Märchen Das singende klingende Bäumchen zu einer Kinderoper zu gestal-
ten. Die Geschichte von der verzogenen Prinzessin Gabrie le erzählen drei Schauspieler gemeinsam mit dem Kinder chor der Rostocker Singakademie und der Norddeutschen Philharmonie Rostock. Verständlicherweise sind Stoffe aus dem Märchen- und Sagenschatz beliebte Vorlagen für Kinderopern. So gibt es in
Foto: Norbert Klinger, Falk von Wangentin
S
ind wir Erwachsenen nicht offen genug für Neues? Die Opernspielpläne lesen sich hierzulande wie eine in Stein gemeißelte Repertoire-Liste. Wer einer Uraufführung beiwohnen möchte, muss gar langfristig planen und oft quer durch das halbe Land fahren. Deutlich vielfältiger ist da das Angebot von sogenannten Kinderopern, die vielerorts mit enormem Engagement realisiert werden. Über Humperdincks romantischen Klassiker Hänsel und Gretel hinaus sind längst zahlreiche Werke entstanden, deren künstlerischer Anspruch ähnlich hoch ist und die so aufwändig umzusetzen sind wie ein groß besetztes Repertoirestück. Häufig steht die Kinderoper aber im Verdacht, primär von einem pädagogischen Ansatz her konzipiert worden zu sein. Dann geht es in erster Linie darum, was Kinder nach der Meinung von Erwachsenen lernen sollen, wenn sie den Weg in ein Opernhaus finden. Die Gefahr, es mit lehrreichen Intentionen zu übertreiben, ist besonders hoch, wenn man ein bestehendes Werk für Kinder bearbeitet. Da wird dann eine reduzierte Instrumentierung in Auftrag gegeben und die Geschichte vereinfacht. Warum vertraut man nicht einfach darauf, dass authentisch dar-
Würzburg eine neue Auseinandersetzung mit dem Nibelungenmythos. Adrian Siebers arbeitet in Siegfried, der kleine Drachentöter auch mit WagnerZitaten, eigentlich geht es bei ihm aber um etwas ganz anderes: Sein Siegfried ist ein Junge, der die Geschichte vom Drachenschatz liest und daraufhin mit seinem Freund Regin den Hort sucht. Eine abenteuerliche Reise beginnt, die ihn letztlich mit der Frage konfrontiert, ob er für Reichtum und Macht eine Bluttat begehen würde. Die Staatsoper Unter den Linden bringt mit Humperdincks Schneewittchen einen Klassiker auf die Bühne, den der Komponist Wolfgang Mitterer erst 2016 für Kammerorchester zusammengestellt hat. Humperdincks Werk ist ein Fragment, das Mitterer um Nummern anderer Werke des Vaters der Märchenoper ergänzte und mit elektronischen Instrumenten kontrastierte. Marius Felix Lange hat schon 2011 in Köln
seine Oper Schneewittchen uraufgeführt, die seitdem an vielen Häusern gegeben wurde. In Leipzig erarbeitet Patrick Rohbeck nun eine Neuinszenierung des modernisierten Stoffes, in dem sich die Stiefmutter-Königin mit Schönheitsoperationen entstellt hat. Am Theater Duisburg kommt dagegen ein modernes Märchen auf die Bühne. Der amerikanische Komponist James Reynolds hat 2017 Musik zu Cornelia Funkes Roman Geisterritter geschaffen. Es ist ein Werk in üppiger Besetzung für die große Bühne entstanden. Und das Staatstheater Kassel nimmt Hans Krásas Kinderoper Brundibár wieder auf. Das 1938 entstandene Werk wurde nach Krásas Deportation über fünfzig mal im KZ Theresienstadt gespielt. Die Geschichte um Aninka und Pepíček, die mit Straßenmusik Geld für ihre Kranke Mutter verdienen wollen, wird in Kassel von Kindern und Jugendlichen umgesetzt.
PREMIEREN-Termine
Rostock So. 9.3., 18:00 Uhr (UA) Volkstheater Hübner: Das singende klingende Bäumchen. Hans-Christoph Borck (Leitung), Babette Bartz (Regie). Weitere Termine: 11.3., 1., 20. & 22.4., 2.5. Leipzig Sa. 9.3., 18:00 Uhr (Premiere) Oper Lange: Schneewittchen. Giedrė Šlekytė (Leitung), Patrick Rohbeck (Regie). Weitere Termine: 15.3., 8. & 9.5., 2.6. Berlin Mi. 13.3., 18:00 Uhr (Premiere) Staatsoper Unter den Linden Mitterer/Humperdinck: Schneewittchen. Symeon Ioannidis (Leitung), Constanze Albert (Regie). Weitere Termine: 14.– 17., 19., 21.–24., 26. & 28.–31.3., 2. & 4.–7.4. Würzburg So. 24.3., 15:00 Uhr (UA) Mainfrankentheater Sieber: Siegfried, der kleine Drachentöter. Adria Sieber (Leitung), Mario Pavle Del Monaco (Regie). Weitere Termine: 31.3., 7. & 13.4. Kassel Sa. 15.6., 19:30 Uhr (Premiere) Staatstheater Krása: Brundibár. Maria Radzikhovskiy (Leitung), Franziska Schumacher (Regie). Weitere Termine: 22.–25. & 27.6. Duisburg Mi. 19.6., 11:00 Uhr (Premiere) Theater Reynolds: Geisterritter. Patrick Francis Chestnut (Leitung), Erik Petersen (Regie). Weitere Termine: 22.6., 2., 7., 9. & 10.7.
Im Zauberland: Bühnenbild für Das singende klingende Bäumchen
Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
März 2019 concerti 31
Rezensionen Neuerscheinungen – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion Wagner-Ekstase bei der Uraufführung von Sardanapalo: Staatskapelle Weimar
Visionär – und unvollendet Album des Monats Die Staatskapelle Weimar
begeistert mit einer sensationellen Ausgrabung
32 concerti März 2019
det glänzend erfundene Melodien mit den zukunftsweisenden Orchesterfarben seiner Sinfonischen Dichtungen. Das Ergebnis: ein fünfzig Minuten währender musikalischer Rausch mit zu frenetischer Tannhäuser-Ekstase gesteigerten Belcanto-Wonnen! Dieses Fragment ist ein Musterbeispiel für die Erweiterungen des vokalen Spektrums zum Ausdrucksgesang der folgenden Jahrzehnte. Sardanapalo zeigt Liszts persönliches
Ringen um seine Vision von einer Oper der Zukunft. Die Staatskapelle Weimar, Kirill Karabits und die dem PartiturFragment in allen Facetten vollauf gewachsenen Solisten feiern ein nicht nur für Thüringen außergewöhnliches Opernfest. Roland H. Dippel Liszt: Sardanapalo & Mazeppa Joyce El-Khoury (Sopran), Airam Hernández (Tenor), Oleksandr Pshniak (Bass-Bariton), Chor & Staatskapelle Weimar, Kirill Karabits (Leitung) audite
Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de
***** = herausragend
Foto: Candy Welz
E
ine andere Götterdämmerung wäre das Goethe gewidmete Lesedrama Lord Byrons in Franz Liszts Vertonung Sardanapalo beinahe geworden. Doch der Komponist kapitulierte aus unbekannten Gründen vor der Vollendung dieser Hyper-Oper. David Trippett vollendete nach erhaltenen Skizzen den ersten Akt: König Sardanapalo überschüttet die an den assyrischen Hof verschleppte Mirra mit Liebe und Luxus. Liszt verbin-
Gipfelsturm und Tiefgang
Poesie und Galle
Bartók: Streichquartette Nr. 1–6 Quatuor Diotima naïve
Heimweh – Lieder von Schubert Anna Lucia Richter (Sopran) Matthias Schorn (Klarinette) Gerold Huber (Klavier) Pentatone
Nachdem das Quatuor Diotima bereits die Quartette der Zweiten Wiener Schule umfassend auf Tonträger veröffentlicht hat, wagen sich die vier Streicher nun an eine Gesamteinspielung sämtlicher Quartette Béla Bartóks – im Booklet der CD liebevoll als „Mount Everest der Quartettliteratur“ bezeichnet. Das Ergebnis jedoch klingt ganz und gar nicht nach einem mühevollen Aufstieg zum Gipfel. Vielmehr präsentiert das Quartett sein tiefes Verständnis der sechs Werke, überzeugt insgesamt im Ensemblespiel und besticht durch sein facettenreiches interpretatorisches Können. (JB)
Sopranistin Anna Lucia Richter löst die Herausforderungen in Franz Schuberts heiklem Lied Der Zwerg an der Seite von Gerold Huber auf souveräne Weise: mit Poesie und Galle, mit Diskretion und großer Stimme. Fünfzehn Schubert-Lieder hat das Duo für diese CD ausgewählt, darunter die je drei Vertonungen von Lieder der Mignon und Ellens Gesang, und als Finale Der Hirt auf dem Felsen mit Klarinettist Matthias Schorn. Die Aufnahme zeugt von viel Verständnis für die Gattung Lied, von genauem Umgang mit den Texten und von einem inspirierenden Zusammenspiel aller Musiker. (CL)
Glitzern und Funkeln
Feinsinn und Attacke
Händel Blockflötensonaten Stefan Temmingh (Blockflöte) Wiebke Weidanz (Cembalo) Accent
Fauré, Debussy, Szymanowski & Chopin: Werke für Violine und Klavier Bomsori Kim (Violine) Rafał Blechacz (Klavier) Deutsche Grammophon
Lange mit schrägen Tönen und stümperhaftem Musizieren assoziiert, wurde die Blockflöte erst durch die historische Aufführungspraxis wertgeschätzt. Zu den virtuosen Flötisten unserer Tage zählt Stefan T emmingh, der zusammen mit Cembalistin Wiebke Weidanz eine CD mit Blockflötensonaten Georg Friedrich Händels vorgelegt hat. Das Cembalo funkelt und glitzert. Die Flöte kann alles an Emotionen zum Ausdruck bringen, von der größten Freude und wilden Ausgelassenheit bis zur bewegenden Melancholie. Und Temminghs versierte Technik steht ohnehin außer Frage. (SN)
Der polnische Pianist Rafał Blechacz kombiniert mit Geigerin Bomsori Kim Musik von Debussy und Szymanowski, umrahmt von der ersten FauréSonate sowie einer bearbeiteten Chopin-Nocturne. Beide fügen sich zu einer kammermusikalischen Einheit. Blechacz, der musikalische Feingeist, beweist, wie exquisit, variabel, klang- und substanzreich sein Anschlag ist, auch in jenen Momenten, in denen die Geige den Vorzug genießt. Bei seiner ersten Kammermusikaufnahme ist Bomsori Kim eine Partnerin, deren Spiel Glanz besitzt und auch von der Attacke, aber nicht von Selbstdarstellung lebt. (CL)
**** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend
Rezensionen
Klangschön aufpoliert
Neu gedacht
Haydn: Klaviersonaten Hob. XVI:6, 20 & 48 Kristian Bezuidenhout (Fortepiano) harmonia mundi
Chopin: Nocturnes op. 55/1 & 2, Mazurken op. 56, Berceuse op. 57 & Klaviersonate h-Moll op 58 Maurizio Pollini (Klavier) Deutsche Grammophon
Wer Kristian Bezuidenhout als Interpreten von Mozarts Klavierwerken erlebt hat, braucht nicht allzu viel Fantasie, um sich auszumalen, dass sich die Qualitäten seines Spiels auch auf die Musik Haydns übertragen lassen. Zwei Sonaten, eine Partita sowie zwei Variationenwerke hat Bezuidenhout ausgewählt und hammerflügelgerecht aufpoliert. Stellvertretend seien die f-Moll-Variationen genannt, wo der Hörer alle Qualitäten dieser CD vor Ohren geführt bekommt: schlichte, gesangliche Melodiegestaltung, tief bohrende Bassfiguren, perlende Läufe, kleine Echo-Effekte, geschmackvolle Ornamentik. (CL)
Im Laufe der Jahre hat sich beim mittlerweile 77-jährigen Meisterpianisten, der mit diesem Album seine späte Chopin-Serie fortsetzt, ein Altersstil etabliert. Der ist gekennzeichnet durch ruhigere Tempi, einen weicheren, volleren Klang und stärkeren Einsatz des rechten Pedals. Allerdings wirkt sein Spiel im Vergleich zu früher bisweilen etwas monochrom und dynamisch eingeebnet. Dennoch: Packend und mit dramatisch gesteigertem Mittelteil gerät die f-Moll-Nocturne, klangschön die Berceuse, und auch die Finger laufen noch flott, wie er im höllisch schweren Finalsatz der h-Moll-Sonate demonstriert. (MV)
Bunt gemischt
Keck geknurrt
Songplay Joyce DiDonato (Sopran), Charlie Porter (Trompete), Craig Terry (Klavier & Cembalo), Jimmy Madison (Drums) u. a. Erato
Offenbach: Concerto militaire G-Dur, Gulda: Konzert für Cello und Blasorchester Edgar Moreau (Violoncello), Les Forces Majeures, Raphaël Merlin (Ltg). Erato
Sie kostet mit viel Liebe zum Detail Verzierungen aus und formt lange Linien auf einem einzigen Atem. J oyce DiDonato hat mit einer Band aus Trompete, Bass, Schlagzeug, Bandoneon und Klavier ein Programm mit dem Titel „Songplay“ entwickelt, eine auf den ersten Blick krude Mischung von Jazz-Songs à la Shearing, Ellington oder Richard Rodgers, und auf der anderen Seite wenig Bekanntem aus Barock und Frühklassik. DiDonato singt einfach gut, mit Charme und Stil, mit Zwischentönen und perfektem Legato. Mit wenig Druck auf der Stimme bezeugt sie ihre Lust am Gesang, epochenübergreifend. (CL)
Wer nach einem Tipp sucht für die Rubrik „Originelle Repertoire-Zusammenstellungen“, liegt bei dieser CD goldrichtig. Cellist Edgar Moreau hat das „Concerto militaire“ von Jacques Offenbach gepaart mit dem Cellokonzert von Friedrich Gulda. Der Franzose spielt staunenswert souverän, mal gelassen, mal keck, dann wieder etwas melancholisch, immer rhythmisch pointiert. Entscheidend mitgeprägt wird die Aufnahme durch Les Forces Majeures und Raphaël Merlin. Da braucht es eine Mischung aus Eleganz, Virtuosität und banalem Knurren. Alles da! Und auch bei Gulda dominieren Spielfreude und Mut. (CL)
34 concerti März 2019
Kurz Besprochen Offenbach Colorature Jodie Devos (Sopran), Adele Charvet (Mezzosopran), Münchner RO, Laurent Campellone (Ltg). Alpha Jodie Devos und das unter Laurent Campellone spielende Münchner Rundfunkorchester präsentieren pikante und zärtliche Filet-Stückchen aus weniger erschlossenen Werken. (RD) Mozart + Olga Peretyatko (So pran), Sinfonieorchester Basel, Ivor Bolton (Ltg). Sony Olga Peretyatko liegen die Klagearie von Traëttas Antigona und die schlichte Cavatina der Rosina aus Paisiëllos Barbier von Sevilla weitaus besser als Mozarts große Opernarien. (RD)
Telemann: MichaelisOratorium Rahel Maas, Julian Podger, Klaus Mertens, Die Kölner Akademie, Michael Alexander Willens (Ltg). cpo Weltersteinspielung: Das Spätwerk Telemanns über die Geschichte der Hamburger Hauptkirche vermitteln die Musiker mit viel Feingefühl und transparentem Klangbild. (CS) Liszt: Années de pèlerinage (3. Jahr) u. a. Cedric Tiberghien (Klavier). Hyperion Cédric Tiberghien bewegt sich nuancenreich durch die düstere Klangwelt von Liszts geheimnisvoll-asketischem Spätwerk für Klavier und beeindruckt mit kultivierter Brillanz. (MV) Online-Tipp
Täglich neue Rezensionen finden Sie auf concerti.de/rezensionen sowie auf facebook und twitter
Top 20 Klassik-Charts Februar (11.1.– 4.2.2019)
1
Christian Thielemann & Wiener Philharmoniker
2
Jakub Józef Orliński, Il pomo d’oro, M. Emelyanychev
3
Cecilia Bartoli, Ensemble Matheus & J.-C. Spinosi
4
Diana Damrau, Jonas Kaufmann & Helmut Deutsch
(3)
(13)
(1)
(Neu)
Neujahrskonzert 2019 Sony Classical
Anima Sacra Erato
Antonio Vivaldi Decca Records
5
Vangelis
6
Jonas Kaufmann
7
Teodor Currentzis & MusicAeterna
8
Sol Gabetta, Bertrand Chamayou & Kammerorch. Basel
9
Ensemble L’Arte della Fuga
(2)
(14)
(5)
(Neu)
Nocturne – The Piano Album Decca Records
Eine italienische Nacht – Live aus der Waldbühne Berlin Sony Classical
(7)
12
Anja Lechner & Pablo Márquez
13
Michael Gielen, SWR SO
Schumann Sony Classical
J. S. Bach: Die Kunst der Fuge OehmsClassics
Víkingur Ólafsson
Johann Sebastian Bach Deutsche Grammophon
Mes classiques Sony Classical
(8)
Schubert: Die Nacht ECM Records
(11)
Michael Gielen Edition Vol. 6 – Mahler Complete Symphonies SWR Klassik
(Neu)
Die sechste Folge der Michael Gielen-Edition dokumentiert auf siebzehn CDs die zwischen 1988 und 2003 entstandenen Aufnahmen von Mahlers Orchesterwerk.
14
A. Garifullina, T. Spence, Long Yu, Shanghai Sym. Orch.
15
Franco Fagioli, Il pomo d’oro, Maxim Emelyanychev
16
Jan Lisiecki & Orpheus Chamber Orchestra
Orff: Carmina Burana Deutsche Grammophon
(Neu)
Händel: Serse Deutsche Grammophon
(Neu)
Mendelssohn Deutsche Grammophon
(Neu)
Kaum im Handel erschienen, schon unter den Bestsellern vertreten: Jan Lisiecki und das Orpheus Chamber Orchestra erkunden Mendelssohns Klavierkonzerte Nr. 1 & 2.
Mahler: Symphony No. 6 Sony Classical
Hans-Eberhard Dentler und L’Arte della Fuga präsentieren Johann Sebastian Bachs Die Kunst der Fuge in Quintettbesetzung für Violine, Viola, Cello, Kontrabass und Fagott.
10
Mireille Mathieu
Wolf: Italienisches Liederbuch Erato
Nicht nur auf der großen Opernbühne geben Diana Damrau und Jonas Kaufmann eine glänzende Figur ab. Mit dieser Live-Aufnahme beweisen sie ihr Können im intimen Liedfach.
(Neu)
11
17
D. Trifonov, Y. Nézet-Séguin
18
Christian Gerhaher
19
Christina Pluhar & L’Arpeggiata
20
Café Zimmermann
(10)
(9)
(6)
(Neu)
Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.
Rachmaninow: Klavierkonzerte Nr. 2 & 4 Deutsche Grammophon
Frage Sony Classical
Himmelsmusik Erato
Café Zimmermann – Alpha-Collection Alpha
März 2019 concerti 35
Blind gehört
»Huch, was ist das denn?« Der Geiger Nemanja RaduloviĆ hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er weiß, wer spielt. Von Helge Birkelbach
zur Person
Foto: Lukas Rotter/DG
Bereits nach einem halben Jahr als Geigenschüler gab Nemanja Radulović, 1985 im serbischen Niš geboren, sein erstes Solokonzert. Nach Studien in Belgrad, Saarbrücken und Paris feierte er mit 21 Jahren seinen internationalen Durchbruch als Einspringer für Maxim Vengerov. Über das klassische Kernrepertoire hinaus befasst sich Radulović insbesondere mit Volksmusik aus den Balkanländern sowie mit Filmmusik.
36 concerti März 2019
B
erlin, Gendarmenmarkt. Gleich gegenüber dem stolzen Konzerthaus nimmt das feudale Hotel, in dem der serbische Musiker residiert, die volle südliche Breitseite des Platzes ein. Eine Lounge sei reserviert, sagte der PR-Mann. Züngeln Flammen neben dem Thron des Teufelsgeigers auf? Werden Blitze den Blick verstellen? Fast ist es wie bei Der Zauberer von Oz: Plötzlich, ganz unbemerkt, taucht Nemanja Radulović neben der Tür zur Kaffeebar auf. Freundlich weist der junge Mann mit den freiheitsliebenden Locken den Weg. Er setzt seine Brille auf. Es kann losgehen. Schostakowitsch: Violinkonzert Nr. 1 Hilary Hahn, Oslo Philharmonic Orchestra. Marek Janowski (Ltg). Sony Classical 2002
Ganz klar: Hilary Hahn! Denn das ist meine Lieblingsaufnahme. Was ich daran so mag, ist ihre Authentizität. Ihr Ausdruck, ihr Vibrato ist wirklich einzigartig. Man kann sie sofort erkennen. In d em zweiten Satz steckt so viel Lebendigkeit, man spürt geradezu die Freude. Die Tempi bei Hilary sind ganz anders als bei anderen Interpreten. Ich kann gar nicht objektiv sagen, wie ich das im Unterschied zu ihr spiele. Es hängt immer von dem Moment ab, wie man sich gerade fühlt. Auch wenn ich eine genaue Vorstellung habe, wie ich etwas spielen will und das probe, kann man ja nie wissen, ob man im speziellen Moment dieses Feuer und diesen Enthusiasmus hat oder das Innere gerade viel tiefer abtaucht ... In jedem Fall: Treffer! Das war einfach!
Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur Joshua Bell, Berliner Philharmoniker, Michael Tilson Thomas (Ltg). Sony Classical 2005
Hier spielt ein Mann, oder? Ich habe keine Ahnung, wer das sein könnte. Das Orchester legt ein ganz schönes Tempo hin, wie ein Schnellzug. Den Tschaikowsky habe ich auf meinem vorletzten Album eingespielt, mit dem Borusan Istanbul Philharmonic Orchestra. Joshua Bell ist das? Er hält hinsichtlich des Tempos gut mit. Tschaikowsky: Variationen über ein Rokoko-Thema Nemanja Radulovic (Viola), Stéphanie Fontanarosa (Klavier). DG 2017
Rokoko. Das bin ich! (lacht) Das Stück kenne ich seit meiner Jugend. Es ist ein Arrangement für Viola, Streichensemble und Klavier. Meine Schwester spielte Cello, sie übte diese Variatio nen für ihr Examen. Weil ich auch gerne Viola spiele, habe ich mich mit dem Arrangement von Yvan Cassar beschäftigt und es schließlich auch aufgenommen. Für Viola verlangt das Stück eine etwas andere Herangehensweise als für Cello: andere Tempi, anderer Stil. Es ist inniger, romantischer als die Version für großes Orchester. Am Klavier hören wir übri gens Stéphanie Fontanarosa, mit der ich schon seit langem zusammenarbeite. Ihr Vater war mein Lehrer. Chatschaturjan: Violinkonzert Nemanja Radulović, Borusan Istanbul PO, Sascha Goetzel (Ltg). DG 2018
Aram Chatschaturjan. Sehr eindrucksvolles Orchester! (überlegt) Das bin ja nochmal ich! Ich liebe es, mit diesem Orchester zusammenzuarbeiten. Wir haben einen wunderbaren gemeinsamen Klang gefunden. Ich wollte unbedingt, dass sie auch bei „Baïka“ dabei sind, meiner letzten CD. Ich kam anfangs nicht darauf, weil sie wirklich ein riskantes Tempo hinlegen, so voller Leben. Brahms: Ungarische Tänze Nr. 7 A-Dur Anne-Sophie Mutter, Lambert Orkis (Klavier). Deutsche Grammophon 2003
Ich würde sagen: Maxim Vengerov. Nein? Dann muss es Anne-Sophie Mutter sein. Ich dachte sofort an sie, musste aber kurz überlegen. Manchmal sind die beiden nicht zu unterscheiden, so ähnlich klingt ihr Spiel. Zum Beispiel bei den Glissandi. Ich mag diesen Ausdruck, sie ist genauso authentisch wie Hilary Hahn, jedoch auf eine ganz andere Weise. Anne-Sophie Mutter ist es egal, was ihr Publikum denkt. Sie riskiert so viel bezüglich der Emotionen. Gar nicht so sehr im technischen Sinne, sondern bei der Interpretation. Gershwin: Porgy and Bess „Summertime“ Anne-Sophie Mutter, André Previn (Klavier) Deutsche Grammophon 2003
Ich mag das Vibrato. Kann ich das etwas lauter hören? Das ist auch Anne-Sophie Mutter! Natürlich. Ich spiele manchmal auch amerikanisches ReperMärz 2019 concerti 37
Blind gehört
toire, zum Beispiel Over the Rainbow, gerne als Zugabe bei Konzerten. Bernstein: Serenade Gidon Kremer, Israel Philharmonic Orches tra, Leonard Bernstein (Ltg). DG 1979/2005
Oh, da muss ich passen! Den Bernstein kenne ich natürlich, aber wer spielt da? Ein großer Name, ganz sicher. Ich mag die Energie, es ist recht rau, auch im Klang des Orchesters. Man müsste das ganze Stück hören, um das noch besser bewerten zu können. Ach, Gidon Kremer! Und Bernstein dirigiert selbst. Spannende Kombination. J. S. Bach: Partita Nr. 1 b-Moll für Solovioline, 4. Satz Leonidas Kavakos, Péter Nagy (Klavier). ECM 2005
Die Partita Nr. 1. In jedem Fall ein sehr eigener BarockStil – ich kann aber nicht sagen, wer das spielt. Bach ist immer etwas sehr Persönliches, ge rade für Violinisten. Ich liebe diese Aufnahme, schöne Phrasierungen. In Verbindung mit den Harmonien ist die In terpretation tatsächlich sehr persönlich. Genau das wollte der Interpret herausarbeiten, schätze ich. Die Aufnahme entstand in den letzten zwanzig Jahren, das hört man … Leonidas Kavakos? Echt eine Empfehlung. Werde ich mal meinen Freunden vorspielen. Falconieri: Ciaccona, 3. Allegro ma non troppo Daniel Hope & Lorenza Borrani (Violine). Deutsche Grammophon 2009 38 concerti März 2019
Huch, was ist das denn? Das ist ja superschön! Ich liebe das. Definitiv: Ich brauche die Partitur! Wann lebte denn der Komponist? Von 1585 bis 1656, aha. Ich spiele einige der Stücke aus der Epoche. Wir hatten ein großartiges Projekt vor einigen Jahren in Frankreich, mit dem Cellisten Henri Demarquette, der die verschiedenen Teilnehmer zusammenbrachte. Drei Stunden Musik, die sich über eine Zeit von fünfhundert Jahren erstreckte. Frühbarock und Barock sind die Basis von allem, bis hin zu heutigen Popsongs. Es sind nur andere Arrangements und Ausdrucksweisen, aber die Harmonien sind dieselben … Gut, kleine Exkursion. Aber wer spielt das hier? Daniel Hope? Ich brauche dieses Album unbedingt! Satie: Gymnopédie Nr. 1 Nigel Kennedy, English Chamber Orchestra, John Anderson (Oboe), Julie Price (Fagott). EMI 2002
Ein Arrangement von Satie. Der Solist ist definitiv nicht französisch. Er hat einen interessanten Haarschnitt? Ich schon wieder?! Nein, das ist Nigel Kennedy, klar! Ich erkenne ihn an den Glissandi, an der Bogenführung. Um das hinzubekommen, bewegt er die rechte und linke Hand gleichzeitig. Er benutzt die gleiche Geschwindigkeit im Bogen und in den Griffen. Das macht er manchmal, um diesen speziellen Ausdruck zu formulieren. Nigel wird ja gerne als jemand gesehen, der provoziert und hart mit seinem Instrument umgeht. Aber er hat eben auch den soften Klang und ei-
ne wunderschöne Ausdrucks fähigkeit. Daraus macht er kein großes Aufheben, er macht es einfach. Punkt. Brahms: Violin sonate Nr. 3, 2. Satz Maxim Vengerov, Daniel Barenboim (Klavier). Teldec 1999
Keine alte Aufnahme, jedenfalls nicht aus den Sechzigern. Von 1999? Hm. Sehr kompakt, gutes Zusammenspiel. Einige Noten sind supersoft gespielt. Gerade am Anfang ist das sehr sanglich. Auf das Klavier bin ich jetzt nicht so fokussiert, sondern auf die Stimme der Violine (singt mit). Maxim Vengerov? Ich dachte kurz daran, dass er es sein könnte, wegen dieses sanglichen Stils. Seine rechte Hand ist vielleicht die beste derzeit. So ein langsamer, schöner Bogen. Sehr eindrucksvoll. Prokofjew: Violinkonzert Nr. 1, 2. Satz Dmitry Sitkovetsky, LSO, Sir Colin Davis (Ltg). 1988/1999 Virgin Classics
Prokofjew. Eine Live-Aufnahme? Nicht aktuell aufgenommen, würde ich sagen. Ist schon einige Jahre her. Am Anfang ganz vorsichtig, auf Sicherheit angelegt – dann plötzlich voller Energie! Ein ganz unterschiedlicher Charakter, was großartig bei einem Konzert ist. Vielleicht ein russischer Violinist? Dmitry Sitkovetsky, okay. Ich mag diese Überraschung, die er unvermittelt einbringt. In diesem Moment ganz hervorragend, was er da macht. Aber seine Einspielungen kenne ich
nicht so gut, da müsste ich mich näher mit ihm beschäftigen. Schumann: Violinkonzert d-Moll, 3. Satz Isabelle Faust, Freiburger Barockorch., P. Heras-Casado (Ltg). harmonia mundi 2015
Düsseldorf Fr. 15.3. & Mo. 18.3., 20:00 Uhr, So. 17.3., 11:00 Uhr Tonhalle Nemanja Radulović (Violine), Düsseldorfer Symphoniker, Alexandre Bloch (Leitung). Chatschaturjan: Violinkonzert d-Moll op. 46, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 „Pathétique“ Bad Brückenau Sa. 6.4. 19:30 Uhr Kursaalgebäude König-Ludwig I.-Saal Nemanja Radulović (Violine), Bayerisches Kammerorchester Bad Brückenau, Johannes Moesus (Leitung). Toldrà: Vistes al mar, Vivaldi: Konzert für Streicher und b. c. B-Dur RV 163 „Conca“ & Sinfonia für Streicher und b. c. C-Dur RV 111a, Bach: Violinkonzert a-Moll BWV 1041, Sarasate: Zigeunerweisen op. 20, Herbert: Serenade für Streichorchester op. 12 Hückelhoven So. 7.4., 19:00 Uhr Gymnasium Künstler & Programm s. Bad Brückenau Kleve Di. 9.4., 20:00 Uhr Stadthalle Künstler & Programm s. Bad Brückenau
Dortmund Di. 7.5., & Mi. 8.5., 20:00 Uhr Konzerthaus Nemanja Radulović (Violine), Dortmunder Philharmoniker, Markus Stenz (Leitung). Chatschaturjan: „Gajaneh“ & Violinkonzert d-Moll, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4 f-Moll Stuttgart Sa. 18.5., 20:00 Uhr Porsche-Museum Ludwigsburger Schlossfestspiele. Nemanja Radulović (Violine), Laure Favre-Kahn (Klavier). Bloch: Nigun, Grieg: Sonate Nr. 3 & Interval, Debussy: Sonate, Chausson: Poème, Ravel: Tzigane Münster So. 19.5., 18:00 Uhr Theater Nemanja Radulović (Violine), Laure Favre-Kahn (Klavier). Bloch: Nigun, Grieg: Sonate Nr. 3 c-Moll op. 45, Debussy: Violinsonate g-Moll, Chausson: Poème, Ravel: Tzigane CD-Tipp
Baika – Werke von Khachaturian, Rimski-Korsakow & Sedlar N. Radulovic (Violine), Borusan Istanbul PO. DG
Foto: George Hoyningen-Huene/Getty Images
Bei Schumann kenne ich mich nicht so gut aus. Aber wer es spielt: Isabelle Faust! Wie sie die tiefen Noten spielt, das ist unverkennbar. Auch wie sie sich zwischen Barock und Klassik bewegt. Das SchumannKonzert ist nicht gerade mein Favorit. Vielleicht kommt das noch … Ach, das war’s schon? Wie viele Geiger habe ich erkannt? Etwa die Hälfte? Ist doch eine ganz gute Quote! Oder?
Konzert-TIPPs
„Der Feuervogel“, „Petruschka“, „Le sacre du printemps“ , „Geschichte vom Soldaten“ , „Psalmensinfonie“ u.a.
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März 2019 concerti 39 29.01.19 12:25
multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet Kino: Met im Kino
TV-Tipps
Karneval
Popcorn statt Opernglas
Sa. 2.3., 11:00 Uhr Musik theater Kein Karneval ohne das „Divertissementchen“: 2019 befasst sich die Bühnenspielgemeinschaft „Cäcilia Wolkenburg“ mit einem Kölner, den Paris nur zu gern für sich allein beanspruchen würde: Jacques Offenbach. ARD-alpha
zauberkonzert So. 10.3., 20:15 Uhr Doku Den legendären Musikfilm Concert Magic von 1948, im Prinzip ein Klassikalbum mit Filmspur, sah sich Yehudi Menuhin als Hauptprotagonist erst fünfzig Jahre später gemeinsam mit seinem Biografen an. Die Doku Menuhin in Hollywood erzählt davon. 3sat
Zauberkugel Sa. 16.3., 20:15 Uhr Oper Nach neunzehn Jahren präsentierte die Wiener Staatsoper 2018 erstmals wieder eine Neuproduktion von Webers Der Freischütz, inszeniert von Christian Räth. Arte
Sopranistin Pretty Yende in der Rolle der Fille du régiment
I
n diesem Monat werden gleich zwei Produktionen der New Yorker Metropolitan Opera live und deutschlandweit im Kino übertragen. Zum einen steht Donizettis komische Oper La Fille du régiment auf dem Programm. Wegen der herausfordernden Gesangsparts ist die Oper nur noch selten zu
So. 24.3., 17:40 Uhr Show Rolando Villazón präsentiert in dieser Folge von „Stars von morgen“ vier junge Solistinnen und Solisten aus Norwegen, Deutschland, Ungarn und Moldawien. 40 concerti März 2019
Sa. 2.3., 19:00 Uhr: La fille du régiment Sa. 30.3., 17:00 Uhr: Die Walküre Teilnehmende Kinos: www.metimkino.de
Online: Lessons of Love and Violence auf Arte.tv
Liebe ohne Happy End
B Nachwuchsstars
hören. Neben den Hauptdarstellern Javier Camarena und Pretty Yende ist die US-amerikanische Schauspielerin Kathleen Turner zu erleben, die ihr Met-Debüt in der Sprechrolle der Herzogin von Krackenthorp gibt. Daneben können die Zuschauer Wagners Die Walküre unter der Leitung von Philippe Jordan erleben. Die Rolle der Brünnhilde übernimmt Sopranistin Christine Goerke, genau wie in den anderen Ring-Vorstellungen in dieser Saison.
ereits 2012 feierten der Komponist George Benjamin, Librettist Martin Crimp und Regisseurin Katie Mitchell mit der Uraufführung ihrer Oper Written on Skin auf dem Festival d’Aix-en-Provence große Erfolge. Für die Produktion Lessons in Love and Violence des Londoner Royal Opera House kam das Trio im letzten
Jahr erneut zusammen. Die Geschichte basiert auf dem Leben des britischen Königs Edward II. Im Mittelpunkt steht seine Liebe zum Adligen Piers Gaveston und die dadurch resultierende Vernachlässigung seines Volkes und seiner Frau. Fr. 22.3., 19:00 Uhr Abrufbar auf: www.arte.tv/opera
Fotos: Harald Hoffmann/DG, Roberto Alcain/Teatro de la Maestranza BR Bild, nkoda
WDR
Radio-Tipps
App: nkoda
Bibliothek für unterwegs
M
an entrichtet monatlich einen Geldbetrag und darf dafür unbegrenzt das digitale Angebot nutzen: Dass so ein Geschäftsmodell Kunden und Verkäufer gleichermaßen zufriedenstellen kann, hat die Film- und Tonträgerindustrie eindrucksvoll bewiesen. Selbst Zeitungs- und Zeitschriftenverlage denken derzeit mehr oder weniger lautstark über Zusammenschlüsse nach, um ihre Produkte zu vertreiben, wie es die Plattenfirmen bei Spotify und Co. tun. Ihnen ist jetzt ausgerechnet eine verhältnismäßig kleine Branche voraus: Der britische Anbieter nkoda hat sich das Streaming-Prinzip zu eigen gemacht und bietet über eine monatliche Flatrate das komplette Angebot von fast achtzig Notenverlagen wie Boosey & Hawkes, Ricordi oder Bärenreiter an, so dass nkoda seinen Abonnenten nach eigener Aussage über
dreißig Millionen Notenseiten bereitstellen kann. Kürzlich konnte ein weiterer „Big player“ der Branche gewonnen werden: Der Leipziger Verlag Breitkopf & Härtel beschreitet in seinem Jubiläumsjahr – am 27. Januar vor dreihundert Jahren wurde das Unternehmen gegründet – nun ebenfalls digitale Pfade und stellt sein Angebot der Plattform zur Verfügung. Das Konzept ist bestechend, denn die Partitur zum Werk, das man gerade (womöglich gar unterwegs) hört, ist somit gleich zur Hand. Allein die Notizfunktion weist die Grenzen von nkoda auf, denn differenziertere Eintragungen sind nicht möglich – da bleiben Papier und Bleistift als unverwüstliche Werkzeuge des musi zierenden Menschen nach wie vor alternativlos. Erhältlich für Android- und iOS-Systeme sowie für PCs (9,99 Euro/Monat) www.nkoda.com
BR-Klassik
Kehraus
Di. 5.3., 20:05 Uhr Gala Am Faschingsdienstag vergibt der Bayerische Rundfunk im Staatstheater Augsburg den „Frosch des Jahres“, mit dem die mutigste – und natürlich schönste – Operettenproduktion des Jahres ausgezeichnet wird. NDR Kultur
Fastenzeit So. 10.3., 8:03 Uhr Kantate Den ersten Sonntag der Passionszeit begeht der NDR mit geistlichen Preziosen der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Herbert von Karajan und mit Christa Ludwig als Solistin. SWR 2
Gassenhauer Di. 12.3., 20:03 Uhr Klassiker Stefan Frey blickt auf das Leben des seinerzeit unterschätzten Franz von Suppé, der im Operetten-Wien lange Zeit im Schatten von Johann Strauss stand. Deutschlandfunk Kultur
Wiedersehen Do. 21.3., 20:03 Uhr Live- Übertragung Simon Rattle kehrt (wieder einmal) zurück ans Pult der Berliner Philharmoniker mit Helmut Lachenmanns My Melodies für acht Hörner und Orchester sowie Schumanns 2. Sinfonie. MDR Kultur
Passion
Klassik in allen Formaten: Die Plattform für Noten und Partituren funktioniert auf Handy, Tablet und PC.
So. 31.3., 19:30 Uhr Live- Übertragung Chor und Orchester des MDR führen im Gewandhaus Bachs Matthäus-Passion auf, jedoch nicht in der Fassung der Leipziger Uraufführung, sondern in jener von Felix Mendelssohn. Auch diese erklang erstmals in Leipzig.
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Diesen Monat neu auf concerti.de/lounge: Vegane Instrumente Reportage Rosshaar, Horn, Leder, Knochenleim: In Musikinstrumenten sind auch heute noch zahlreiche tierische Produkte verbaut. Das stellt Veganer und Allergiker vor Probleme. Einige Lösungen finden sich dennoch. Wir sprechen in der concerti-Lounge mit einem veganen und einem traditionellen Geigenbauer über synthetische Alternativen und welche Vor- und Nachteile sie bringen.
Jugend engagiert sich Feature In zahlreichen Vereinen und Jugendorganisationen vernetzt und organisiert sich das Klassikpublikum von morgen, um beispielsweise gemeinsam Konzerte zu besuchen. Das läuft nicht immer harmonisch ab und kann auch zu Reibungen zwischen der Leitung eines Hauses und der jungen Generation führen. Wir sichten die politische Dimension in der Förderung an deutschen Musikinstitutionen.
Verlosung ONLINE Jeden Monat verlosen wir auf concerti.de unter Abonnenten und Lesern attraktive Preise. Ob aktuelle CDs unserer Lieblingskünstler, DVDs interessanter Operninszenierungen, Bücher über das Leben großer Musiker oder Konzertkarten zu gefragten Veranstaltungen: Jeder Gewinn steckt voller Musik! Entdecken Sie jetzt unsere aktuellen Verlosungen und nehmen Sie teil unter concerti.de/verlosungen. 42 concerti März 2019
Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Redaktion Ninja Anderlohr-Hepp (Redaktionsleitung, in Elternzeit), Susanne Bánhidai (stellv. Redaktionsleitung), Jörg Roberts (Chef vom Dienst, JR) Maximilian T heiss (Textchef, MT) Sören Ingwersen (stellv. Textchef), Peter Krause (Ressortleitung Oper, PK), Verena Kinle (Bildredaktion), Hannah Duffek, Dr. Nicolas Furchert (NF), Julia Hellmig, Jan Peter Ibs, Julia Oehlrich, Johann Buddecke (JB), Irem Çatı, Wolfgang Wagner (WW), Veronika Werner (VW) Autoren der aktuellen Ausgaben Christina Bauer, Irene Bazinger, Helge Birkelbach, Adrienne Braun, Roland H. Dippel (RD), Dagmar Ellen Fischer, Christoph Kalies, Corina Kolbe, Christian Lahneck (CL), Joachim Lange, Sabine Näher (SN), Matthias Nöther, Georg Pepl, Teresa Pieschacón Raphael, Antje Rößler, Burkhard Schäfer, Christian Schmidt, Christina Schnauß (CS), Sigrid Schuer, Mario-Felix V ogt (MV), E ckhard Weber (EW) Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Matthias Hirt, Verena Kinle, Svenja Malligsen, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck & Verarbeitung Mediengruppe Oberfranken – Druckereien GmbH & Co. KG Anzeigen Felix Husmann (Verlagsleitung) 040/22 86 886-20 · f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Klassikveranstalter, Festivals & Musikindustrie) 040/22 86 886-16 · m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) 040/22 86 886-32 · g.heesen@concerti.de Mareike Kriedemann (Klassikveranstalter, Reise) 040/22 86 886-18 · m.kriedemann@concerti.de Melanie Berndt (Anzeigendisposition)
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