concerti Ausgabe Hessen April 2018

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

April 2018

Mit Regionalteil Hessen

242 Konzert- UNd Operntermine

Asya Fateyeva Wie ein Chamäleon Piotr Anderszewski Blind gehört: »Das ist Alien-Musik für mich!«

Gautier Capu¸ con »Öffne deine Augen und dein Herz!«

JETZT AUCH BEI



Editorial

Fotos: Ivo von Renner, Felix Broede ; Titelfoto: Felix Broede

Liebe Leserin, lieber Leser, kaum hält der Frühling endlich Einzug, schon beginnen die ersten Vorboten der großen Sommerfestivals – etwa das Klavierfestival Ruhr, bei dem die großen Pianisten der Welt nicht nur Konzerthäuser, sondern auch ehemalige Fabrikhallen bespielen. Es lohnt sich also, während der knapp drei Monate dem touristisch ansonsten eher stiefmütterlich behandelten Ruhrgebiet einen Besuch abzustatten, und zwar nicht nur der Musik wegen, sind doch die historischen Bauten ZeugnisGregor Burgenmeister se einer blühenden industriellen Vergangenheit, Herausgeber/Chefredakteur wie unsere Autorin Teresa Pieschacón Raphael zu berichten weiß. Einen weiteren musikalischen Reisetipp hat Peter Krause aus dem letzten Sommer mitgebracht. Der führt nach Griechenland: Im idyllischen 1000Seelen-Dorf Molyvos auf der Insel Lesbos haben die Pianistinnen Danae und Kiveli Dörken ein Festival ins Leben gerufen, das im August buchstäblich den gesamten Ort zum Klingen bringt, denn es kann durchaus passieren, dass ein Konzert auch mal bei freiem Eintritt vor der örtlichen Bäckerei stattfindet. Mit den Konzerten wollen die Schwestern Mozart und Co. in klassikferne Zonen bringen, ähnlich wie das Klavierfestival Ruhr, das ganz bewusst auch so genannte Problemviertel als Spielorte nutzt. Ein außergewöhnliches Album wiederum gab uns den Anlass für das Titelinterview: Gautier Capuçon hat auf „Intuition“ vermeintlich kleine Stücke eingespielt, die man in aller Regel nur im Zugabenblock nach Konzerten vernimmt. Mit Sören Ingwersen sprach der Cellist nicht nur über das Album „Intuition“, sondern ins­ besondere über die Intuition an sich: Die ist nämlich für Capuçon ein wesentliches Element – nicht nur der Cellist Gautier Capuçon Musik, sondern des gesamten Lebens. Viel Spaß bei der Lektüre, Ihr

April 2018 concerti   3


Inhalt

3 Editorial 6 Kurz & Knapp 8 Wie ein Chamäleon

porträt Die klassische Saxofonistin Asya Fateyeva wirbt für den vielseitigen Klang ihres Instruments

10 »Öffne deine Augen und dein Herz!« interview Nach einschneidenden

Erfahrungen setzt Cellist Gautier Capuçon neues Vertrauen ins Leben – und in die Musik

16 Der Quereinsteiger porträt Der Brite Joby Talbot war lange Jahre Filmmusikkomponist, ehe er sich 2015 der Oper zuwandte. Jetzt ist seine Musik auch in Deutschland zu erleben

8

Asya Fateyeva ... entdeckt die klassische Seite des Saxofons

18 Opern-Kritiken 20 Opern-Tipps Regionalseiten An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region

24 Klassik auch für Kleine

festival Das Klavier-Festival Ruhr feiert

dreißigjähriges Bestehen

26 Schubert mit Schafen

ihre Künstlerfreunde zum Molyvos Music Festival auf Lesbos ein

30 Festivalüberblick 32 CD-Rezensionen 35 Top 20 Klassik-Charts 36 »Das ist Alien-Musik für mich!«

36

Piotr Anderszewski ... hört Musik in der Elbphilharmonie

4  concerti April 2018

blind gehört Piotr Anderszewski hört

und kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt

40 Multimedia-Tipps 42 Impressum

Fotos: Gregor Hohenberg, Simon Fowler/Warner Classics

festival Danae und Kiveli Dörken laden


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kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

R. Schumann: Cellokonzert a-Moll op. 129

S

chumanns Cellokonzert habe ich zum ersten Mal mit neun Jahren, kurz nachdem ich angefangen hatte Cello zu spielen, live im Radio ge­ hört. Zum Glück haben wir es da­ mals auf Kassette aufgenommen, denn ich war ganz besessen davon und habe es mir hunderte Male an­

Cellist Jean-Guihen Queyras

gehört. Seitdem zählt es für mich zu denjenigen Meisterwerken, die einen ein Leben lang begleiten. Es ist ein Stück, das Zeit gebraucht hat, bis es wirklich ins Repertoire aufgenommen wurde. Vielleicht, weil es durch die scheinbaren Cha­ rakterwechsel von einem Takt auf den anderen sehr zerbrechlich wirkt. Oder weil es auf den ersten Blick sehr schwer erscheint und ei­ ne bestimmte Art von Virtuosität erfordert. Wenn man diese Hürden aber einmal überwindet, eröffnet sich die ganze schumannsche Welt, die darin steckt: sehr viel Emotio­ nalität und Widersprüche. Vor al­ lem das Hauptthema im ersten Satz ist eines der schönsten, das es je für Cello gegeben hat. Und die ­Leidenschaft im zweiten Satz! Im ­Duett von Cello und Orchester spie­ gelt sich die reine Liebe zwischen Robert und Clara wider. Deswegen ist das Werk das schönste, das es für dieses Instrument gegeben hat, und mit Sicherheit dasjenige Cello­ konzert, das ich am meisten ge­ spielt habe. Trotzdem freue ich

mich jedes Mal aufs Neue, es spie­ len zu dürfen, und bin von dieser großzügigen, wunderbaren und ab­ solut genialen Musik immer wieder überwältigt. Das Phänomen von Routine taucht bei mir nie auf, weil es so viel Substanz in diesem Stück gibt.

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Fein­ motoren befinden sich auf der Klangjacke, deren Proto­ typ derzeit in Hamburg getestet wird und Gehör­ losen Musik spüren lässt. Über acht Mikrofone empfängt das Kleidungs­ stück die akustischen Signale und wandelt sie in Vibrationen um. So entsteht für die Träger zwar noch kein akusti­ sches, dafür aber ein physisches Erlebnis.

... Beim Duett sind stets zu sehn, zwei Mäuler, welche offen stehn ...

Joyce DiDonato erhält den »Glashütte Original MusikFestspielPreis« 2018

Wird für ihr soziales Engagement geehrt: Joyce DiDonato 6  concerti April 2018

Für ihr Engagement in der Musikvermittlung bekommt Joyce DiDonato bei den 41. Dresdner Musikfestspielen den „Glashütte Original MusikFestspielPreis“ verliehen. Die Mezzosopranistin sei „eine Künstlerin, die zwischen Leben und Beruf keinen Unterschied macht“, so Jan Vogler, Intendant der Dresdner Musikfestspiele. Jenseits der Bühne engagiert sie sich zudem seit Jahren für soziale Projekte, sei es in der Jugendarbeit oder bei einem Konzert mit Häftlingen. Der Preis wird der Künstlerin am 28. Mai 2018 im Rahmen ihres Konzertes im Dresdner Kulturpalast übergeben.

Fotos: Josep Molina, gemeinfrei, Simon Pauly, M. Knickriem

Wilhelm Busch, deutscher Dichter und Zeichner


Foto: Andreas Malkmus

3 Fragen an ... Katja Riemann

Die Schauspielerin und Sängerin ist auch in klassischen Konzerten als Sprecherin zu erleben

Auf der aktuellen Karneval der TiereAufnahme der Jussen-Brüder sprechen Sie die Texte. Haben Sie denn bei diesem Zyklus ein Lieblingsstück? Oh, das ist immer so schwer zu beantworten … Ich liebe natürlich den Cancan der Schildkröten, vielleicht, weil es sehr visuell ist: Bei der Vorstellung der tanzenden Reptilien muss ich an mich halten, um nicht laut loszulachen. Aber ich mag alle Kompositionen! Es ist großartige lebendige Musik. Dazu kommt, dass bei unserem Projekt Roger Willemsens Text in seiner Klugheit und seinem Humor der Musik nicht hinterherdackelt.

Wo liegt für Sie der besondere Reiz an der Kombination von Text und Musik? Ich beschäftige mich nun seit vielen Jahren mit Musik-Literatur-Konzepten und mag die Konzentration auf Text und Musik ohne die Vergrößerung durch Abbildung. Letztlich ist es altmodisch: Wir lesen etwas vor, wir spielen etwas vor – wie Kindern abends am Bett.

Haben Sie denn in all diesen Jahren einen Lieblingskomponisten für sich gefunden? Es ist eher anders herum. Es begegnen mir immer mehr Komponisten, Stücke und Werke in der konkreten Arbeit mit Musikern oder auch Orchestern, die ich durch selbige ganz anders begreife oder durchdringe. Das bereichert und begeistert mich. Und klar, Bach geht immer, genau wie die Beatles.

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Porträt

Um Saxofon zu lernen, musste Fateyeva das Instrument erst ihrem Vater »wegnehmen«

Wie ein Chamäleon Die klassische Saxofonistin Asya Fateyeva wirbt für den vielseitigen Klang ihres Instruments. Von Christian Schmidt

8 concerti April 2018

Dass das Saxofon ursprünglich in der Klassik zu Hause war, aber kaum Zeit hatte, sich dort durchzusetzen, ist eher wenig bekannt. Da es von dem Fran­ zosen Adolphe Sax konstruiert wurde, ist es kein Zufall, dass Georges Bizet, Maurice Ravel, Claude Debussy und einige andere seiner Landsleute als erste die lyrischen Qualitäten des Instruments für sich nutz­ ten. Auch Richard Strauss er­ kannte die Wandelbarkeit des edlen Timbres. Doch bis heute steht in den Partituren, dass bei Nichtverfügbarkeit das Saxo­ fon durch Klarinetten zu erset­

zen sei, was zeigt, dass es in die klassische Orchesterbeset­ zung nie dxEinzug gehalten hat; maximal als zweites Pflichtinstrument wird es heut­ zutage von Klarinettisten ver­ langt. Noch immer kein fester Bestandteil der Klassik

Asya Fateyeva, mit gerade ein­ mal 27 eine der wenigen auf­ strebenden Solistinnen auf dem Saxofon, will diesen Man­ gel beheben. „Mein Instru­ ment ist nicht zu schlecht für den sinfonischen Klang, es ist einfach nur zu jung“, sagt die

Foto: Gregor Hohenberg

E

s kann klagen, es kann auftrumpfen, es kann lyrische Melodien bis ins Mark dringen lassen, aber es kann auch unheimlich nerven – leider ist letzteres Vorurteil häufig das bestimmende, wenn es um das Saxofon geht. In Kaufhäusern, Aufzügen und anderer Nebenbeimusik ist das 1840 erfundene Instrument, das trotz seiner Messingbau­ weise wegen des Rohrblatts zur Familie der Holzbläser gehört, allgegenwärtig. Im Jazz haben unzählige renommierte Solis­ ten dem Saxofon ein lärmen­ des, grooviges Image verpasst.


auf der Krim geborene Kos­ mopolitin mit Verve. „Adolphe Sax hat damals schon eine erste Klasse am Pariser Kon­ servatorium geleitet, die aber aus Geldmangel eingestellt wurde“, berichtet Fateyeva. Die Zeiten haben sich also gar nicht geändert. „Wegen ihrer klanglichen Vorprägung ha­ ben die Leute sofort einen Klang im Kopf, das Saxofon gehöre gar nicht in die Klassik, das ist ein bisschen lustig.“ Also will Fateyeva, die Jazz zwar gerne hört, aber für völ­ lig andere Musik hält („weil dort äußerst unterschiedliche Klangvorstellungen herr­ schen“), etwas Neues anbieten. Weil es nur wenig originale klassische Sololiteratur gibt, möchte sie neue Werke in Auf­ trag geben und adaptiert flei­ ßig berühmte Solostücke für ihr Instrument, von denen sich allerdings nicht alle eig­ nen: „Verliert das Werk durch die Neubesetzung an Substanz, mache ich es nicht.“ Die Gewinnerin zahlreicher Wettbewerbe – 2014 gewann sie etwa als erste Frau beim renommierten belgischen „Concours International Adol­ phe Sax“ einen Preis – kam eher zufällig zum Saxofon. „Ich ha­ be mit Klavier angefangen, als ich sechs Jahre alt war. Obwohl meine Eltern selbst nicht viel mit Musik zu tun hatten, un­ terstützten sie mich, wo sie konnten. Als ich zwölf war, hat sich mein Vater selbst ein Saxo­ fon gekauft, ich habe es pro­ biert und war sofort davon fasziniert, wie man mit Luft einen Klang erzeugen und un­ terschiedlichste Stimmungen hervorrufen kann“, erinnert sich Asya Fateyeva schmun­ zelnd. „Dann habe ich es ihm

weggenommen und wollte studieren.“ Über Stationen in Moskau, Köln, Paris und Lyon kam sie schließlich nach Ham­ burg, wo sie ihren Master­ abschluss machte. Nach ihren frühen Wettbewerbserfolgen erhielt sie nicht nur zahlreiche Stipendien, sondern spielt seitdem auch regelmäßig mit großen Orchestern. Klänge, die man dem Saxofon gar nicht zutraut

Inzwischen wirbt Asya Fateye­ va fast schon missionarisch für die Qualitäten ihres Instru­ ments. „Das Saxofon wirkt fast wie ein Spiegel meiner Seele. Es ist sehr vielseitig und gera­ dezu chamäleonhaft anpas­ sungsfähig.“ So würden sich manche Menschen im Publi­ kum oft wundern, wenn sie das Instrument hören, weil sie dem Saxofon so unterschied­ liche Klänge gar nicht zuge­ traut hätten. Einen zusätzli­ chen Vorteil birgt die Vielfalt der unterschiedlich hoch ge­ stimmten Instrumente: Zwi­ schen So­p ran- und tiefster Basslage sind alle Register vertreten. „Das ist wie eine Großfamilie“, lächelt Asya Fa­ teyeva, „aber ich bin keine alleinerziehende Mutter.“ Konzert-TIPPs

Hamburg Mo. 2.4., 17:30 Uhr Elbphilharmonie (Kleiner Saal) Asya Fateyeva (Saxofon), Ensemble Resonanz. Kantscheli: Largo und Allegro, Caris Mere & Nachtgebete, Nikoladze: Interactive Symphony (Performance No. 1) Seitenroda Fr. 6.4., 19:00 Uhr Leuchtenburg Thüringer Bachwochen: Bachiana. Asya Fateyeva (Saxofon), Valeriya Myrosh (Klavier). Stockhausen: In Freundschaft, Bach: Partita a-Moll BWV 1013, Telemann: Fantasie Nr. 3, Strawinsky: Suite Italienne u. a.

Wuppertal So. 15.4., 11:00 Uhr & Mo. 16.4., 20:00 Uhr Historische Stadthalle Asya Fateyeva (Saxofon), Sinfonieorchester Wuppertal, Douglas Boyd (Leitung). Tippett: Fantasia Concertante on a Theme of Corelli, Bach: Konzert a-Moll BWV 1041, Vaughan Williams: Sinfonie Nr. 5 D-Dur Berlin Mi. 18.4., 14:00 Uhr Konzerthaus (Werner-Otto-Saal) Espresso-Konzert. Pia Salome Bohnert (Sopran), Asya Fateyeva (Saxofon), Benedikt Loos (Violoncello), Nicola Procaccini (Cembalo), Milena Straube (Rezitation) München Sa. 21.4., 19:00 Uhr Residenz (Max-Joseph-Saal) Asya Fateyeva (Saxofon), Claudia Buder (Akkordeon). Werke von Rodrigo, C. P. E. Bach, d’Irebaud, Guridi u. a. Bad Brückenau Sa. 28.4., 19:30 Uhr König Ludwig I.-Saal Asya Fateyeva (Saxofon), Bayerisches Kammerorchester Bad Brückenau, Johannes Moesus (Leitung). Kilar: Orawa, Arensky: Variationen über ein Thema von Tschaikowsky, Glasunow: Saxofon­ konzert Es-Dur, Cimarosa: Oboenkonzert C-Dur, Karlowicz: Streicherserenade Tauberbischofsheim So. 29.4., 20:00 Uhr Rathaussaal Künstler & Programm s. Bad Brückenau Bamberg Mo. 7.5., 19:00 Uhr Villa Concordia Andreas Fischer (Bass), Delphine Grataloup (Flöte), Asya Fateyeva (Saxofon). Werke von Scheuer Potsdam So. 10.6., 10:00 Uhr Lustgarten (Treffpunkt) Musikfestspiele Potsdam-Sanssouci: Fahrradkonzert. Asya Fateyeva (Saxofon), Valeriya Myrosh (Klavier) u. a. Weilburg Fr. 10.8., 20:00 Uhr Schloss (Renaissancehof) Weilburger Schlosskonzerte. Asya Fateyeva (Saxofon), Göttinger Symphonieorchester, Christoph-Mathias Mueller. Wagner: Ouvertüre zu „Der Fliegenden Holländer“, Caplét: Légende, Dvořák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll CD-Tipp

Bachiana Asya Fateyeva (Saxofon), Württembergisches Kammerorchester, Ruben Gazarian (Ltg). Berlin Classics April 2018 concerti  9


Interview

»Öffne deine Augen und dein Herz!« Nach einschneidenden Erfahrungen setzt Cellist Gautier Capuçon neues Vertrauen ins Leben – und in die Musik. Von Sören Ingwersen

Ihr neues Album heißt „Intuition“. Ist Intuition für einen Musiker wichtiger als der Intellekt?

Intuition ist etwas, was wir alle haben – besonders Kinder. Sie kennen ihre Gefühle sehr genau, können sie nur nicht erklären, weil ihr Kopf noch nicht trainiert ist. Wenn man älter wird, verliert man diese unmittelbare Intuition. Wir beginnen, über Musik zu reden, unsere Technik zu schulen, über Phrasierungen, Linien und Absichten des Komponisten nachzudenken. Das alles ist natürlich sehr wichtig. Trotzdem sind Inspiration und Intuition für mich unverzichtbar. In den letzten Jahren habe ich einen Prozess durchgemacht, der von mir gar nicht initiiert war, sondern ganz von selbst in Gang kam. Ich realisierte: Wir alle haben Intuition 10 concerti April 2018

und können uns entscheiden, ihr zu folgen – nicht nur im musikalischen Bereich. Sie spielen auf Ihren Burn-Out vor vier Jahren an?

Es begann mit der Geburt meiner zweiten Tochter. Da gab es eine Zeit, in der ich einen Monat lang quasi nicht das Haus

»Man sollte immer den richtigen Moment abwarten« verlassen habe und sie mehrmals in der Nacht aufgewacht ist. Man realisiert gar nicht, wie müde der eigene Körper ist und macht einfach weiter, weil man glaubt, jung und fit zu sein. Dann ging ich wieder auf Tournee. Leistungsdruck und der Jetlag führten aber dazu, dass ich im Hotel kollabierte. In dieser Zeit lernte ich meine Grenzen kennen, lernte, was geht und was nicht. Genug Schlaf ist genauso wichtig wie Sport. Ich habe angefangen zu meditieren und dadurch einen neuen Teil von mir entdeckt. Eine großartige Erfahrung. Warum haben Sie sich für ein Album mit kurzen, eher

bekannten Charakterstücken entschieden?

Ich wollte dieses Album schon vor vielen Jahren aufnehmen, bin aber der Meinung, Dinge sollten immer auf natürliche Weise entstehen und man sollte den richtigen Moment abwarten. Schließlich geht es hier um Werke, die ich wirklich liebe und meist als Zugaben oder in Recitals spiele. Aber nur, weil diese Stücke häufig gespielt werden, sind sie alles andere als simpel. Nehmen Sie Massenets Meditation aus Thaïs oder Saint-Saëns Schwan. Das Stück dauert keine vier Minuten, aber seine Melodie ist wirklich außergewöhnlich. Das ist pure Musik. Sie ist auch schwer zu spielen, weil man in dieser Kürze sofort den richtigen „Ton“ treffen muss. Warum haben Sie so eine enge Beziehung zur Kammermusik?

Kammermusik spielte in meinem Leben immer eine große Rolle, weil ich sehr viele Werke auf diesem Weg entdeckt habe. Zu Beginn meiner Karriere habe ich mit meinem Bruder sehr viel Kammermusik gespielt. Dieses Jahr gibt es eine große Trio-Tour mit Jean-Yves Thibaudet und Lisa Batiashvili. Zwei Jahre zuvor habe ich eine

Foto: Felix Broede

A

m Tresen von Warner Music Germany in der Hamburger HafenCity gibt es leckere belegte Brötchen, die von einem Empfang übrig geblieben sind. Hier treffen wir Gautier Capuçon, der mit seinen bunten Bändchen am Handgelenk einen Hauch von indischer Spiritualität verströmt.


zur Person

1981 in Chambéry geboren, spielt Gautier Capuçon seit seinem sechsten Lebensjahr Cello. Nach Studien in Paris und Wien hat sich der jüngere Bruder des Geigers Renaud Capuçon sowohl als Solist wie auch als Kammermusiker in die vorderste Reihe der internationalen Cellisten gespielt. Zu seinen Kammermusikpartnern zählen unter anderem Lisa Batiashvili, Martha Argerich und Daniel Barenboim.

Tour mit Leonidas Kavakos gemacht. Letzten Endes ist mir aber ein Dvorˇák-Konzert genauso wichtig wie ein Schubert-Trio. Bestimmte Vorlieben korrespondieren mit bestimmten Lebensabschnitten. Man sollte nichts forcieren, sondern schauen, wohin es einen führt. Ich vertraue dem Leben. Es gibt für alles einen Grund. Hat es zwischen Ihnen und Ihrem Bruder Renaud jemals Rivalität gegeben?

Für mich war es fantastisch:

Ich hatte einen fünf Jahre älteren Bruder, war mit ihm in Chambéry und in Paris, wo er anfing, Konzerte zu geben. Ich sah ihn auf der Bühne, als er dreizehn war und ich erst acht. Das war für mich sehr inspirierend und motivierend. Er war ein großes Vorbild für mich. Ich habe nie eine Rivalität gespürt, denn wir machen nicht das gleiche: Er spielt Violine und ich Cello. Waren oder sind Sie neidisch, dass Ihrem Bruder als Geiger

ein ungleich größeres Repertoire zur Verfügung steht?

Natürlich ist das Repertoire für Violine größer als das für Cello. Aber darüber sollte man sich als Solist nicht ärgern. Stattdessen sollte man dafür kämpfen, dass neue Werke entstehen. Auftragswerke sind eine großartige Chance, direkt mit Komponisten zusammenzuarbeiten. Aber wir sollten auch dafür sorgen, dass unbekanntere Werke gespielt werden: die Cello-Konzerte von Henri April 2018 concerti  11


»Ich habe das Gefühl, dass meine Seele älter ist als ich selbst«: Gautier Capuçon

Form geeignet, Menschen die klassische Musik näherzubringen?

Wir arbeiten mit jungen Leuten und bringen klassische Musik zwei Mal im Jahr zur Hauptsendezeit mit rund viereinhalb Millionen Zuschauern – darunter auch viele Kinder. Das Niveau steigt mit jedem Jahr, und wir vergeben auch Stipendien. Natürlich kann man solche Konzepte kritisieren, aber ich finde die Sendung fantastisch, weil wir sehr vielen Menschen eine Musik näherbringen, die sie zuvor gar nicht kannten. Kinder sehen Kinder musizieren und wollen dann auch

Wie gehen Sie mit den Erwartungen des Publikums um?

Gibt es einen Solisten, Lehrer oder Komponisten, der Sie besonders beeinflusst hat?

Mein größter Einfluss ist das Leben selbst. Alles hängt davon ab, ob man bereit ist, etwas zu sehen, etwas zu akzeptieren, etwas zu teilen. Öffne deine Augen und dein Herz! Das habe ich in den letzten Jahren gelernt. Aber auch meine Lehrer haben mir sehr viel gegeben, weil sie genau im richtigen Moment in mein Leben traten. Begegnungen mit Kollegen waren ebenfalls wichtig. Als sehr junger Musiker mit Martha Argerich zusammenzuspielen war ein unglaubliches Geschenk.

Für mich zählt nur eines: Man muss ehrlich zu sich selbst sein und die Stücke, die man aufführen möchte, ernst nehmen. Man kann das Publikum nicht belügen. Wenn der Musiker so tut als ob, hören und fühlen die Menschen das sofort. Was das Repertoire anbelangt, bin ich sehr offen und finde, dass noch viel getan werden muss. Wir sollten daran arbeiten, nach Sie sind einer der drei Juroren und nach die Grenzen zwi- der französischen TV-Show schen unterschiedlichen Küns- „Prodiges“, in der nach dem ten und Musikstilen einzurei- Vorbild von „Deutschland ßen. Aber immer in verant- sucht den Superstar“ junge wortlicher und musikalisch klassische Sänger, Musiker sinnvoller Weise. Es gibt ein- und Tänzer gegeneinander fach zu viele Schubladen. antreten. Ist diese mediale 12  concerti April 2018

selbst ein Instrument spielen. Sie müssen keine professionellen Musiker werden, aber wenn sie für zwei oder drei Jahre mit Klavier, Geige oder Cello die Musik entdecken, ist schon viel gewonnen. Wie alt sind Ihre Töchter? Spielen sie auch ein Instrument?

Meine Töchter sind acht und fünf Jahre alt. Die jüngere hatte im vorletzten Jahr nur einen Weihnachtswunsch: ein Cello. Wir erfüllten ihr den Wunsch, und sie hat auch hin und wieder darauf gespielt, aber sie möchte noch keinen Unterricht nehmen. Meine ältere Tochter spielt Geige und hat mit dem Klavierspiel begonnen. Ich wünsche mir, dass meine Töchter Musikunterricht nehmen, denn sie haben das Glück, in einem musikalischen Elternhaus aufzuwach-

Foto: Felix Broede

Dutilleux, William Walton oder Witold Lutosławski sowie das zweite Cellokonzert von Schostakowitsch oder Brittens Cello Symphony werden viel zu selten aufgeführt.

»Mein größter Einfluss ist das Leben selbst«


sen. Aber ich werde nichts erzwingen. Sie sind 36 Jahre alt und reisen als gefragter Solist um die Welt. Wie sehen Sie Ihre Zukunft?

Das ist die Widersprüchlichkeit des Musikerdaseins. Einerseits habe ich sehr viel gemacht, andererseits habe ich das Gefühl, ganz am Anfang zu stehen. Es ist faszinierend und zugleich ärgerlich, dass, obwohl man ein Stück bereits hunderte Male gespielt hat, jedes Mal denkt, man muss es schon wieder neu einstudieren. Man kann sich die Musik nicht einfach greifen wie ein fertiges Ding. Darin besteht aber auch die Magie. Kein Tag gleicht dem anderen: Abhängig davon, mit welchem Orchester, Dirigenten, Pianisten, Geiger man

vor welchem Publikum in welcher Halle auftritt, ist die Situation jedes Mal eine andere. Und genau deshalb brauchen wir die Musik, denn jeder hat etwas anderes, etwas Persönliches zu sagen.

Konzert-TIPPs

Hannover So. 8.4., 19:30 Uhr Großer NDR-­ Sendesaal Gautier Capuçon (Violoncello), Orchestre de Chambre de Paris, Adrien Perruchon (Leitung). Rossini: Ouvertüre zu „La scala di seta“ & Streichersonate Nr. 5 Es-Dur, Haydn: Cellokonzert Nr. 1 C-Dur u. a.

Weitere Termine:

online-Tipp

Diesen Monat auf unserer Facebook-Seite: „In der Welt von Gautier Capuçon“ Was Gautier Capuçon an fünf Tourneetagen durch Deutschland erlebt, wird er persönlich auf unserer FacebookSeite brandaktuell mitteilen: Vom 8. bis 12. April schreibt der Cellist für unsere Online-Reihe „In der Welt von ...“ – zu finden auf www.facebook.de/concertimagazin CD-Tipp

Intuition Gautier Capuçon (Cello), ­Orchestre de Chambre de Paris, Douglas Boyd (Leitung). Erato

Düsseldorf Mo. 9.4., 20:00 Uhr Tonhalle (Mendelssohn-Saal) Berlin Di. 10.4., 20:00 Uhr Konzerthaus Braunschweig Mi. 11.4., 20:00 Uhr Stadthalle Hamburg Mo. 16.4., 20:00 Uhr Elbphilharmonie (Großer Saal) Bielefeld Di. 17.4., 20:00 Uhr Rudolf-Oetker-Halle Frankfurt Sa. 21.4., 20:00 Uhr Alte Oper Aschaffenburg So. 27.5., 19:30 Uhr Stadthalle Gautier Capuçon (Violoncello), hr-Sinfonieorchester, Andrés OrozcoEstrada (Leitung). Haydn: Cellokonzert Nr. 1 C-Dur, Mahler: Sinfonie Nr. 5

© Markenfotografie

CHEFDIRIGENT MICHAEL SANDERLING

EIN JAHR DRESDNER PHILHARMONIE IM NEUEN KONZERTSAAL

NEUE AUSSICHTEN

FEST

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9.

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April 2018 concerti   13


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Oper

Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor

Foto: Monika Rittershaus

Kosmischer Kulturclash in Frankfurt: Meyerbeers Vasco da Gama (L’Africaine). Mehr dazu auf Seite 18

16_Porträt Der Quereinsteiger Der Brite Joby Talbot war lange Jahre Filmmusikkomponist,

ehe er sich 2015 der Oper zuwandte. Jetzt ist seine Musik auch in Deutschland zu erleben 18_Kurz besprochen Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-­ Rezensionen 20_Operntipps Die besten Musiktheaterproduktionen – ausgewählt von

­unserem Experten Peter Krause April 2018 concerti  15


Porträt

Der Quereinsteiger Der Brite Joby Talbot war lange Jahre Filmmusikkomponist, ehe er sich 2015 der Oper zuwandte. Jetzt ist seine Musik auch in Deutschland zu erleben. Von Matthias Nöther

schuf, befindet sich nahe der Grenze zum Filmparadies Kalifornien – das passt. Doch der 46-Jährige komponiert an der US-Westküste keinen normalen Soundtrack – sondern Stummfilmmusik: eine Neuvertonung des deutschen Horrorfilms Vampyr. Zu Halloween in diesem Jahr soll der Streifen in einem restaurierten alten Klassiker-Kino in Los Angeles herauskommen. Talbot empfindet sich als natürlichen musikalischen Mitarbeiter des dänischen Meisterregisseurs Carl Theodor Dreyer. „Auch für den Film eines lebenden Regisseurs würde ich ja mein Bestes geben, warum nicht auch für einen verstorbenen?“

Hobby-Oboist und begeisterter Orchestermusiker: Joby Talbot

D

as Telefonat mit Joby Talbot geht über Kontinente. Er sitzt in einem kleinen Tonstudio in Ashland, einer kleinen Stadt im Süden

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des US-Staats Oregon. Einer der zur Zeit erfolgreichsten britischen Filmkomponisten, der den Soundtrack etwa zu Per Anhalter durch die Galaxis

Eine Stummfilmmusik, so Talbot, sei weniger weit von der Komposition einer Oper entfernt als die Kompositionen für den herkömmlichen modernen Tonfilm – dies lehrt ihn die Erfahrung aus seiner ersten Oper Everest, ein Einakter von siebzig Minuten, der 2015 höchst erfolgreich am Opernhaus von Dallas über die Bühne ging. Nun wird Everest am Theater Hagen seine Deutschlandpremiere feiern. Jedoch schon lange bevor für Joby Talbot dieser erste Opernauftrag kam, auch lange vor seinen berühmten Ballettmusiken für

Fotos: Johan Persson, Wilfried Hösl

Das Erzählen lernen


London wie Chroma und Alice im Wunderland, da hatte Talbot bereits solche Musiken zu alten Stummfilmen geschrieben, etwa für den russischen Dying Swan von 1916. „Es war ein hervorragendes Training: Man lernt so viel über das Erzählen von Geschichten.“ Dass Joby Talbot auch mal eine Oper schreiben sollte, war lange Zeit nicht naheliegend. Sicherlich – Talbot ist seit seiner Jugend als Hobby-Oboist auf hohem Niveau ein begeisterter Orchestermusiker. „Das meiste, was ich über das Instrumentieren weiß, habe ich gelernt, als ich mitten im Orchester saß.“ Ein sinfonisches Werk, das nur in einer unübersichtlichen Liste von Instrumentalstimmen auf dem Papier steht, noch einmal mit vielen Mitspielern zum Leben zu erwecken, das ist für ihn bis heute die Erfüllung. Doch dies geschieht nur noch in seiner Fantasie, denn Zeit für Orchesterproben hat er keine mehr. Gerade hat Joby Talbot seine Oboen überholen lassen: Sie sind nun schon mal spielbereit für seine Tochter. Die ist allerdings erst zwei Jahre alt. In ferner Zukunft liegt nun das klassische Musizieren in seiner Familie. Joby Talbot selbst hat sich freiwillig davon entfernt. Acht Jahre Gitarrist in einer Rockband: Mit Bruckner, Mahler, Schostakowitsch konkurrieren nun in Talbots musikalischem Geist die harten Beats. Jede Sekunde zählt

Tatsächlich zeichnen sich Talbots Filmpartituren vor allem durch ihre rhythmische Schärfe aus, durch den immer präsenten Puls. Und auch für seine Oper Everest wollte er auf

Talbots Ballettmusik zu Alice im Wunderland ist diesen Monat in München zu erleben

diesen Puls nicht verzichten. Textdichter Gene Scheer nahm ein tragisches Ereignis am Mount Everest zum Ausgangspunkt für seine Oper: 1996 starben in einem einzigen Schneesturm acht Menschen. Talbot macht daraus ein inneres musikalisches Drama, die sich steigernde Dynamik der siebzig durchgehenden Minuten der Oper lässt seine filmmusikalische Erfahrung klar erkennen. „Der Rhythmus soll das Ganze wie ein Rad rollen lassen“, beschreibt Talbot. Und dann ist jeder Takt wichtig. Als der Sturm kommt, können die Bergsteiger nicht weiter. Sie sind in der Todeszone, es gibt kaum noch Sauerstoff. „Am Berg zählt jede Sekunde. Dieses Gefühl wollte ich festhalten.“ Gegen diesen spannend rhythmisierten Cineasmus setzt Talbot etwas nicht Menschliches: Die Stimme des Berges, die erhabene, unangreifbare Macht der Natur hat er in eine fast experimentelle Musik gegossen. Sie spielt mit Zufälli-

gem, mit der Natur des Geräusches. In seinen Filmpartituren konnte sich Joby Talbot so etwas nie leisten – und doch ist es dieses Neue, Unvorhersehbare, was am Ende jedem Komponisten unserer Tage Spaß macht. Man glaubt es Joby Talbot: Die Oper Everest ist anders geworden als Filmmusik. Ballett- & Opern-TIPPs

München Fr. 20.4., 19:00 Uhr Nationaltheater Talbot: Alice im Wunderland. Christopher Wheeldon (Choreografie), Myron Romanul (Leitung)

Weitere Termine: 4. & 5.5. Hagen Sa. 5.5., 19:30 Uhr (Premiere) Theater Talbot: Everest (DEA). Joseph Trafton (Leitung), Johannes Erath (Regie)

Weitere Termine: 18.5., 1., 8., 21. & 27.6., 1.7. CD-Tipp

Talbot: Alice’s Adventures In Wonderland Royal PO, Christopher Austin (Ltg). Signum Classics April 2018 concerti  17


Kurz Besprochen

Opern-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper

ESSEN 28.2.2018

BERLIN 4.3.2018

Ausflug nach Pandora

Kapitalistische Erdgeister

Aseptischer Strauss-Rausch

Meyerbeer: L’Africaine – Vasco da Gama Oper Frankfurt. Antonello Manacorda (Leitung), Tobias Kratzer (Regie), Michael Spyers, Claudia Mahnke Weitere Termine: 31.3., 2.4.

Marschner: Hans Heiling Aalto Musiktheater. Frank Beermann (Leitung), Andreas Baesler (Regie) Weitere Termine: 29.4., 12. & 27.5., 22.6.

R. Strauss: Salome Staatsoper. Thomas Guggeis (Leitung), Hans Neuenfels (Regie), Reinhard von der Thannen (Ausstattung), Ausrine Stundyte, Thomas J. Mayer

Oper Kratzer hat die Vergangen­ heit des kolonialen Crashs der Kul­ turen in eine interplanetare Zukunft verlegt. Nicht die christliche See­ fahrt im Dienste des portugiesi­ schen Königs, sondern eine Reise durch die unendlichen Weiten des Weltraums ist der Hintergrund für die Geschichte von Anmaßung und Sklaverei, hinterlistiger Gegenwehr und barbarischer Rache, in der die Akzeptanz des Anderen keine Chance hat. Gesungen wird überir­ disch. Michael Spyres ist ein kondi­ tionsstark leidenschaftlicher Vasco da Gama. Mit leicht anspringender Höhe und voller Klangpracht in der Mittellage. Wunderbar geschmeidig und mit wohltimbriertem Mezzo ist Claudia Mahnke nicht nur stimmlich überzeugend, sondern imponiert mit ihrer durchgehalten lauernden Körperhaltung der Fremden, die doch eine Königin ist. (JL)

Oper Erstaunlich, wie gut die Ver­ lagerung dieser Geistergeschichte aus dem böhmischen Erzgebirge im 14. Jahrhundert an die Ruhr um 1960 funktioniert. Der wichtigste Schauplatz: Eine gegen Ende immer mehr ausgekargte Fabrikhalle, in die Bühnenbildner Harald B. Thor zum Zeichen des wirtschaftlichen Niedergangs der Zechen Arbeits­ kleidung von Galgen herabhängen lässt. Dieses schichtübergreifende Ruhrpanorama stellen Andreas Baesler liebevoll und seine Kostüm­ gestalterin Gabriele Heimann mit der Präzision eines Dokumentar­ films dar. Die Produktion gerät zu einem glänzenden Plädoyer für Marschners Oper. Außerordentliche Solisten agieren in den Hauptpar­ tien. Frank Beermann holt aus der Partitur alle klanglichen Reize, kos­ tet die stilistische Vielfalt als kon­ trastreiche Vorzüge aus. (RD)

Oper Jochanaan liefert Neuenfels die Inspiration zur Farblosigkeit seiner Inszenierung. Die Leibfeind­ lichkeit des moralinsauren Prophe­ ten macht er zum Konzept. Sie wird Salome zum Korsett. Die junge Frau will ausbrechen aus der Artigkeit, zu der sie als Prinzessin von Judäa verdammt ist. Heimlicher Komplize wird ihr der zusätzlich in die Oper eingeführte Oscar Wilde, Schöpfer der Schauspielvorlage, der als schwuler Dichter Ende des 19. Jahr­ hunderts ins Zuchthaus gesteckt wurde. Ausrine Stundyte, ein sän­ gerdarstellerisches Vollweib, singt die Titelpartie mit der dunklen Glut der Alten Schule. Nur: Der StraussSog will sich bei aller Bewunderung für den Dirigier-Debütanten Tho­ mas Guggeis nicht einstellen. Die Bühnen-Kühle entspricht dem un­ terkühlten Dirigat. Salome asep­ tisch. (PK)

18 concerti April 2018

Fotos: Monika Rittershaus (2), Thilo Beu

FRANKFURT A. MAIN 25.2.2018


Mehr! Theater am Großmarkt

S »G R U P P E N« T O C K H A U S E N 28 Mai — 19:30 Uhr

Radio-Symphonieorchester Wien Dirigenten: Cornelius Meister, Duncan Ward, Dietger Holm Ermöglicht durch

www.musikfest-hamburg.de


OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

FRANKFURT am MAIN SO. 1.4.2018

Lagertheater und existentielle Not Oper „In jeder Kreatur ein Fun-

Janáček: Aus einem Totenhaus Oper Frankfurt. Tito Ceccherini (Leitung), David Hermann (Regie) Weitere Termine: 6., 8.,12., 15., 21., 27. & 29.4.

Johannes Martin Kränzle kehrt an sein altes Stammhaus zurück 20 concerti April 2018

Bariton Jan Friedrich Eggers mutiert zum Apostel Paulus OSNABRÜCK SA. 28.4.2018

Moralische Sprengkraft Oper Sidney Corbett komponiert die Uraufführung

über Pasolinis nie realisierten Paulus-Film

A

ls Filmregisseur, politischer Schriftsteller, Lyriker und Dramatiker gehörte Pier Paolo Pasolini zu den schillerndsten Künstlern und Intellektuellen der Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg. Sein nie realisiertes Filmprojekt galt dem heiligen Paulus – als Gegenstück zu seinem berühmtesten Film, dem Evangelium nach Matthäus. Er versetzt die Lebensgeschichte des Apostels in die Mitte des 20. Jahrhunderts und lässt so auf faszinierende Weise deutlich werden, welch politisch-moralische Sprengkraft im Christentum bis heute verborgen liegt. Pa-

solinis Paulus ist ein Zerrissener, ein faszinierender Mystiker, ein begeisternder Lehrer seiner Jünger und ein von Zweifeln und Ängsten verzehrter Dogmatiker. San Paolo stellt zudem Fragen an die Friedensstadt Osnabrück, in der Toleranz und gelebte Ökumene immer wieder neu erprobt werden. Sidney Corbett komponiert zum zweiten Mal ein neues Werk für Osnabrück. Corbett: San Paolo (Uraufführung) Theater Osnabrück. Daniel Inbal (Leitung), Alexander May (Regie) Weitere Termine: 4., 11., 20., 24. & 30.5., 1., 5. & 20.6.

Fotos: Monika Rittershaus, Philipp Huelsmann, Leedina, Feuerpfeil Verlag/Bayerische Schlösserverwaltung

ke Gottes“, lautet Dostojewskis Motto, das auch Janácˇek seiner Komposition voranstellt: In einem Straflager verbüßt eine Gruppe fast ausschließlich männlicher Gefangener ihre Haft. Im Verlauf der Handlung erzählen die Delinquenten aus ihrem Leben und von den Gründen, die sie in den Arrest gebracht haben. Wir erfahren vom Alltag zwischen Lagertheater und existentieller Not. Mit Johannes Martin Kränzle als Šiškov kehrt nach langer krankheitsbedingter Abwesenheit ein Publikumsliebling an die Oper Frankfurt zurück, deren Ensemble er bis 2016/17 angehörte.


DRESDEN SA. 28.4.2018

Weitere Tipps

Allmächtiges Geschick Oper Wagner-Regisseur Keith Warner setzt Verdis

tongewaltig düsteres Drama in Szene

S

eit er ein Teenager ist, begeistert sich Keith Warner für Richard Wagner. Anno 1999 wurde sein Traum wahr: Er setzte bei den Bayreuther Festspielen den Lohengrin in Szene. Später folgten Produktionen von Der Ring des Nibelungen in London und Tokio. Gegenüber Wagners Jahrgangsgenossen und ewigen ita­lie­ nischen Antipoden, Giuseppe Verdi also, ist der britische Star-Regisseur keineswegs abgeneigt. Jetzt inszeniert er dessen bild- und tongewaltiges

Drama um die menschliche Unzulänglichkeit im Gefüge des allmächtigen Geschicks. Die düsteren Farben lassen mitunter durchaus an Wagner denken, wenngleich der politisch engagierte Verdi einen maßlos übersteigerten Ehrbegriff mutig in Frage und der Tragödie buffoneske Nebenschauplätze zur Seite stellt. Verdi: La Forza del Destino Semperoper. Mark Wigglesworth (Leitung), Keith Warner (Regie), Emily Magee, Gregory Kunde Weitere Termine: 2., 5., 8., 11., 16. & 19.5.

Leipzig

HERZOG BLAUBARTS BURG / DER BAJAZZO Sa. 7.4., 19:00 Uhr Oper Leipzig Zwei männliche Antihelden enden einsam und ­unerlöst: Erstmals wird das Schick­ sal von Blaubart und Canio an ei­ nem Abend erzählt. Bayreuth

ARTASERSE

Do. 12.4., 19:30 Uhr Markgräfliches Opernhaus Die intimen Dimensionen des spätba­ rocken, jetzt aufwändig sanierten Opernhauses erweisen sich für Johann Adolph Hasse als ideal. Weimar

TANNHÄUSER

GERA FR. 13.4.2018

Griechische Mythologie Oper Intendant Kay Kuntze setzt das Hauptwerk

des Rumänen George Enescu in Szene

Ö

dipus ist der Enthüllungskrimi in der griechischen Mythologie. Die monumentale Oper des Rumänen George Enescu basiert auf den antiken Dramen des Sophokles, geht jedoch frei mit den Vorlagen um. So beginnt die Oper mit der Geburt des Ödipus; eine besondere Bedeutung kommt auch dessen Begegnung mit der Sphinx zu. Oedipe wurde 1936 in Paris uraufgeführt und gilt als das Meisterwerk Enescus. Enescu: Oedipe Bühnen der Stadt Gera. Laurent Wagner (Leitung), Kay Kuntze (Regie) Weitere Termine: 21.4., 18.5.

Die Oper, so der Komponist, muss „ihren Schwung behalten. Kein Pathos, keine Wiederholungen, kein unnötiges Geschwätz. Die Handlung muss sich schnell entwickeln.“ Quelle seines Kompositionsstils ist die rumänische Volksmusik.

Sa. 14.4., 17:00 Uhr ­Nationaltheater Hier leite­ te Liszt die Uraufführung des Lohengrin, jetzt bringt das DNT Wagners Schmerzenskind in der Wiener Fassung heraus. Stuttgart

DER GEFANGENE / DAS GEHEGE Do. 26.4., 19:00 Uhr Oper ­Stuttgart Regiealtmeisterin An­ drea Breth konfrontiert mit Einak­ tern von Dallapiccola und Rihm zwei politisch aufgeladene Opern. Berlin

DIE FLEDERMAUS Sa. 28.4., 19:30 Uhr Deutsche Oper GMD Donald Runnicles leitet die Premiere, Te­ nor Rolando Villazón führt Regie.

Singt die Titelparte des Ödipus: Sébastien Soulès

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Die Rezension zum Tipp: Über alle Premieren mit diesem Zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper April 2018 concerti   21


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tipps & termine Das Musikleben in Hessen im April

Foto: Marco Borggreve

Julian Prégardien kommt mit Werken von Clara und Robert Schumann nach Frankfurt. Mehr dazu auf Seite 2

2_Porträt Tenor im Wolljanker Als Sohn eines berühmten Sängers hat man es leicht, könnte

man meinen. Doch Julian Prégardien macht es sich schwer, und das mit Absicht und aus gutem Grund 4_Regionale Tipps Die wichtigsten Termine im April, ausgewählt von der concerti-Redaktion 10_Klassikprogramm concerti 04.18 Hessen 1


Porträt

Tenor im Wolljanker Als Sohn eines berühmten Sängers hat man es leicht, könnte man meinen. Doch Julian Prégardien macht es sich schwer, und das mit Absicht und aus gutem Grund. Von Ninja Anderlohr-Hepp

J

a mein Gott, dann bin ich halt ein Freak! Aber wenigstens mache ich das, woran ich glaube!“ Dass ein Gespräch mit Julian Prégardien bei Kaninchen und Wein durchaus dramatische Züge annehmen kann, würde man nicht denken, wenn man den Tenor zum ersten Mal trifft. In sich ruhend wirkt der mehrfache Familienvater, bodenständig in seinem Wolljanker, so gar nicht wie ein allürenbehafteter KlischeeTenor. So ruhig er jedoch auf den ersten Eindruck erscheinen mag – wenn es um seine Musik geht, kennt Prégardien 2 Hessen concerti 04.18

keine Kompromisse, da wird er (nicht nur auf der Bühne) schon mal laut. Verwechslungsgefahr mit Vater Christoph

Sicherlich liegt dies darin begründet, dass sich Prégardien wie kaum ein anderer Sänger damit auseinandersetzen muss, der Sohn eines berühmten Vaters zu sein. Nicht nur die Stimmlage (lyrischer Tenor) und das Timbre teilt er mit seinem Vater Christoph, auch die Liebe zum Kunstlied ist beiden gemein. Da werden im Programmheft regelmäßig die

Namen der beiden verwechselt, sogar gelegentlich Stimmen laut, die von protegiertem Trittbrettfahrertum sprechen, die den jungen nur als Kopie des alten Prégardien verkaufen wollen. „Dass das der Sinn und Zweck meines Daseins sein soll, wage ich doch mal zu bezweifeln!“, kontert der Sänger und erzählt von seinem Lebensweg, der entgegen der allgemeinen Erwartungshaltung eben nicht geradlinig war. Geboren 1984 in Frankfurt, wurde Julian Prégardien bereits früh Mitglied der Limburger Dommusik und erhielt dort

Foto: Marco Borggreve

Julian Prégardiens Karriere startete an der Oper Frankfurt – genau wie die seines Vaters


seine erste Gesangsausbildung. „Beim Musizieren ist mir wichDurch den Stimmbruch kam tig, dass man das gemeinsam die wichtige Wendung: „Ich tut – und zwar auch gemeinsam habe keinen Ton gesungen, mit dem Publikum. Das ist etsondern vier Jahre lang lieber was Gesamtgesellschaftliches: Basketball gespielt und alles dass man sein Gegenüber wahrgemacht, was nicht das Ge- nimmt und auch von ihm wahrgenommen wird.“

»Vier Jahre lang habe ich keinen Ton gesungen« ringste mit klassischer Musik zu tun hatte.“ Die Rückkehr zum Gesang mit Studium in Freiburg und anschließendem Festengagement an der Oper Frankfurt wurde für Prégardien begleitet von der Erkenntnis, dass ihm eines fehlte: das Gemeinschaftserlebnis des Musizierens. Wahrscheinlich erlebt man den Sänger deshalb auch weniger als Solitär mit Klavierbegleitung, sondern meist als Teil einer Gruppe – im Ensemble auf den internationalen Opernbühnen oder in den unterschiedlichsten kammermusikalischen Besetzungen fühlt er sich am wohlsten:

stets fort, Stillstand künstlerischer Art kommt für ihn nicht infrage. Begründet sieht er dieses Streben dann doch in seiner Herkunft: „Jemand, der in dieses Genre reingeboren wird, ist von Natur aus privilegiert. Dem Privileg möchte ich damit begegnen, dass ich besondere Verantwortung übernehme für die Darstellung des Genres, für die Zukunft, für die kulturelle Arbeit im Allgemeinen. Dass ich es mir nicht einfach mache, sondern schwer!“ Ob man Julian Prégardien dafür als Freak bezeichnen möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Konzerte mit genau durchdachter Dramaturgie

Dem Publikum zu zeigen, dass es jenseits des klassischen Frontal-Liederabends noch mehr gibt, ist Prégardiens Zukunftsziel. Schon jetzt gilt er als stark dramaturgisch orientierter Sänger, der seine Projekte gerne mit Quellenstudium unterfüttert, Liederzyklen ganz „schubertiadisch“ mit anderen zeitgenössischen Genres verbindet und zugleich moderne Musik mit in die Kombination einbezieht. Mit seinem Editionsprojekt ­„P.­RHÉI“, welches das Motto „Alles bewegt sich fort und nichts bleibt“ trägt, setzt er Klassiker wie Schuberts Winterreise in neues Licht und überraschenden Kontext. Auch Prégardien bewegt sich

Konzert-TIPP

Frankfurt Do. 26.4., 19:00 Uhr Villa Bonn Julian Prégardien (Tenor), Michael Gees (Klavier). Lieder & Klaviermusik von R. & C. Schumann CD-Tipp

Schubertiade Julian Pregardien (Tenor), Marc Hantai (Flöte), Xavier DiazLatorre (Gitarre) u. a. myrios classics

Mi� woch, 2. Mai 2018 │ 20 Uhr │ Alte Oper Frankfurt In Zusammenarbeit mit der Alten Oper Frankfurt

Karten zu € 49 / € 39 / € 32 / € 25 über Frankfurt Ticket unter Telefon 069/1340-400 oder www.frankfurt-�cket.de, bei den bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse 2017 FBK 09 Dantone Anz Concerti.indd 1

© Giulia Pape�

Werke von Andrea Falconieri Dario Castello Jacob van Eyck Francesco Mancini Johann Sebas�an Bach Arcangelo Corelli Georg Friedrich Händel

© Marco Borggreve

La Suave Melodia

O�avio Dantone Giovanni Antonini Cembalo

Flöten

www.frankfurter-bachkonzerte.de 24.02.2018 13:12:34 concerti 04.18 Hessen 3


Tipps & Termine

Charakter und Persönlichkeit sind keine Frage des Alters Bensheim Das Dover Quartet ist in den zehn Jahren seines Bestehens reifer

geworden – Haydn, Mendelssohn und Borodin stehen dafür Pate

Keine falsche Steifheit: Ohne ihre Instrumente könnte man die vier US-Amerikaner auch für eine trendige Pop-Band halten. Hört man das Dover Quartet jedoch spielen, wird klar: Hier sind echte Klassikprofis am Werk

4 Hessen concerti 04.18

Enthusiasmus und ihrer kreativen Virtuosität verloren. Ganz im Gegenteil, scheinen sie nur noch an interpretatorischer Reife hinzugewonnen zu haben. Ihr ausdrucksstarkes sowie ausgewogenes Spiel erfasst die Zuhörer stets aufs Neue wie eine frische Brise. Das Geheimnis liegt im ausgeprägten Charakter und in der starken Persönlichkeit eines jeden Musikers: Die einzelne Stimme brilliert für sich, um schließlich mit den anderen als großes Ganzes vereint zu werden. Alle Mitglieder des Quartetts sind gefragte Solisten und konzer-

tierten bereits mit renommierten Orchestern. Darin spiegelt sich die Tradition des berühmten Guarneri Quartets wider, das lange Zeit Mentor und Berater für die jungen Künstler war. So überrascht es nicht, dass ihre Debüt-CD 2016 mit Werken von Mozart als eine Hommage an die erste Aufnahme ihres großen Quartett-Vorbilds gedacht war. Julia Hellmig Sa. 14.4., 20:00 Uhr Parktheater Dover Quartet. Haydn: Streichquartett f-Moll Hob. III: 35, Borodin: Streichquartett Nr. 2, Mendelssohn: Streichquartett op. 80

Fotos: Carlin Ma, privat

S

ie elektrisieren, sie inspirieren, sie beglücken: Seit die Musiker des Dover Quartets 2013 den internationalen Streichquartettwettbewerb im kanadischen Banff gewonnen haben, ist ein regelrechter Hype um das Ensem­ble entstanden. Benannt ist es nach dem Werk Dover Beach von Samuel Barber, einem der bekanntesten Schüler des Curtis Institute of Music in Philadelphia, wo sich die vier Amerikaner 2008 kennenlernten und dort auch das allererste „Quartet in Residence“ wurden. Zehn Jahre später haben sie nichts von ihrem jugendlichen


Sänger der Titelpartie: Bariton Martin Berner

Den Verlockungen des Erfolgs erliegen Giessen Weinbergers Schwanda, der Dudelsackpfeifer reizt den Teufel

S

chwanda ist zurück! Als die 1927 uraufgeführte und eifrig gefeierte Volksoper Schwanda, der Dudelsackpfeifer von Jaromír Weinberger nach langem Dornröschenschlaf 2007 in Augsburg wieder auf die Bühne kam, hätte es auch ein Strohfeuer sein können. Doch dann zog Zittau nach und 2012 die Dresdner Semperoper – deren Schwanda-Produktion wurde sogar von der Zeitschrift Opernwelt zur „Wiederentdeckung des Jahres“ ernannt. Jetzt steht eine Premiere in Gießen an. Die „glanzvolle Eintagsfliege“ – Marcel Prawy hatte diese von den Nationalsozialisten ausgebremste Erfolgsoper so genannt – hat auch allerhand zu bieten: Einen Dudelsack-Virtuosen, der das Eisherz der Königin zum Schmelzen bringt, eine Höllenfahrt, weil er falsche Treue schwört, eine Beinahe-Hinrichtung und ein Kartenspiel mit dem Teufel. Dazu viel böhmische Volksmusik von Polka über Dumka zu Furiant, spätromantische Orchesterüppigkeit und eine direkt ansprechende Klangsprache zwischen Smetana und Pfitzner. Für Opernraritäten-Sammler ist Schwanda ein Muss. Und keine Sorge: Einen Dudelsack sieht die Orchesterbesetzung nicht vor. Stefan Schickhaus Sa. 24.3., 19:30 Uhr Stadttheater Weinberger: Schwanda, der Dudelsackpfeifer. Jan Hoffmann (Leitung), Cathérine Miville (Regie). Weitere Termine: 8. & 20.4., 13. & 19.5., 16. & 29.6.


Tipps & Termine

Der Mann hat Stil Dirigent Xu Zhong führt das Staatsorchester Darmstadt durch Brett Deans Amphitheatre

D

er chinesische Pianist Lang Lang hatte es ja vor Jahren schon angekündigt: In China sitzen tausende Pianisten in den Startlöchern und warten nur darauf, den Markt zu erobern – und nicht wenigen ist dies auch mittlerweile gelungen. Von chinesischen Dirigenten wurde ähnliches zwar noch nicht behauptet, aber auch sie werden zunehmend im Westen präsent. Die Namen zu memorieren fällt dabei nicht leicht: Chen Ning-chi, Tan Lihua, Muhai Tang, Yang Yang, Chen Xieyang, Bian Zushan, Lü Jia, Cheung Chau, Yu Long. In Er-

furt hatte man einen weiteren unlängst als Wagner-Dirigenten kennenlernen können und in Darmstadt als dirigierenden Mozart-Pianisten: Xu Zhong, er ist Generalmusikdirektor des israelischen Haifa-Sinfonieorchesters, Direktor der Fondazione Arena di Verona, Intendant des Opernhauses Shanghai, Chefdirigent des Suzhou Sinfonieorchesters und vor allem in Frankreich ein gefragter Gastdirigent. Jetzt kehrt er nach Darmstadt zurück und dirigiert ein englisches Programm. Stilistisch ganz schön Stefan Schickhaus flexibel.

Botschafter des kulturellen Austauschs: Dirigent Xu Zhong So. 22.4., 11:00 Uhr & Mo. 23.4., 20:00 Uhr Staatstheater Wilken Ranck (Violine), Staatsorchester Darmstadt, Xu Zhong (Leitung). Dean: Amphitheatre, Walton: Violinkonzert, Händel: Wassermusik (Auszüge), Vaughan Williams: Sinfonie Nr. 4 f-Moll

NACHBARN FRÜHLINGSKONZERT ASYA FATEYEVA, SAXOPHON JOHANNES MOESUS, LEITUNG

BAD BRÜCKENAU STAATSBAD

SAMSTAG, 28.04. 2018

Fotos: Arvin, gemeinfrei

19:30 UHR KÖNIG LUDWIG I.-SAAL

6 Hessen concerti 04.18


Bach gibt den Impuls Frankfurt Goldberg-Variationen mit neun

Fagotten im Wechsel mit Sätzen aus Klaviertrios

D

er große Glenn Gould rühmte sie einst als „eines der Monumente der Literatur für Tasteninstrumente“. Die Rede ist von Bachs unvergleichlichen Goldberg-Variationen. Bei den Frankfurter Bachkonzerten gibt es das Monument in einer außergewöhnlichen Besetzung und einem spannenden Kontext. Zwei Ensembles der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst gestalten das Programm „Bach, Spuren“. Das Bassoon Consort Frankfurt unter der Leitung von Prof. Henrik Rabien widmet sich Bachs kunstvollem Variations-

zyklus. Die „Goldbergs“ mit Fagotten? Das klingt ausgezeichnet im wahrsten Sinne des Wortes, denn für seine Einspielung bekam das Ensemble vor zwei Jahren einen EchoKlassikpreis. Hinzu kommt das Gutfreund Trio, das von Prof. Angelika Merkle betreut wird. Die drei jungen Musiker präsentieren Sätze aus Klaviertrios von Mozart bis Wolfgang Rihm. So entsteht ein farbenreiches Wechselspiel voller Zeitsprünge: Bach als Maßstab und Inspiration für die Tonsetzer aller nachfolgenden EpoGeorg Pepl chen.

Autograf von Johann Sebastian Bachs Goldberg-Variationen Mi. 11.4., 20:00 Uhr Alte Oper (Mozart Saal) Bach, Spuren. Gutfreund Trio, Bassoon Consort Frankfurt, Ensembles der Musikhochschule, Henrik Rabien (Leitung). Bach: Goldberg-Variationen, Klaviertrios von Mozart, Mendelssohn, Ravel & Rihm

CONFLICTS

Arminio (HWV 36) | Judas Maccabaeus (HWV 63) | Alexander Balus (HWV 65) The Choice of Hercules (HWV 69) | Dettinger Te Deum (HWV 283) Giovanni Antonini, Diana Moore, Midori Seiler, Kenneth Tarver und viele mehr Künstlerischer Leiter: Laurence Cummings

2018 www.haendel-festspiele.de concerti 04.18 Hessen 7


URAL PHILHARMONIC ORCHESTRA Dmitry Liss, Dirigent Olga Peretyatko, Sopran Dmitry Masleev, Klavier *

Mi 16.05. • 20 Uhr Friedrichshafen Graf-Zeppelin-Haus (Bodensee Festival) Do 17.05. • 20 Uhr * Weingarten Kultur- & Kongresszentrum Oberschwaben (Bodensee Festival) Fr 18.05. • 20 Uhr * Ludwigsburg Forum am Schlosspark Sa 19.05. • 20 Uhr * Fulda Schlosstheater So 20.05. • 20 Uhr Philharmonie Essen

Höchste Zeit, sich neu zu erfinden Frankfurt Juan Diego Flórez geht mit Mozart

und dem italienischen Belcanto neue alte Wege

M

it vierzig erreicht der Mann das Alter der höchsten Vernunft, heißt es in einem japanischen Sprichwort, mit vierzig wird der Schwabe „gscheid“, heißt es. Juan Diego Flórez ist zwar kein Schwabe, sondern ein Peruaner und bereits Mitte 40. Und dumm war er auch nie. Dennoch: Die Zeiten, in denen er als eleganter Tenore leggiero e di grazia die jungen Edelmänner und Liebhaber in den Opern von Rossini und Donizetti mimte und sein Publikum mit schlanker, makelloser Stimme um den Verstand brachte, sind vorbei. Jetzt sei es höchste Zeit, das Repertoire umzustellen, sagte er im letzten Jahr anlässlich der Präsentation seiner Mozart-CD, die er mit dem Dirigenten Riccardo Minasi und dem Orchester La Scintilla einspielte. Als reifer Sänger möchte er nun seine Ausdrucksmöglichkeiten erweitern. Auch auf dem Cover der CD sowie auf den Fotos im Booklet ließ er sich nicht mit

Make-up oder Photoshop verjüngen. Nun geht es mit dem CD-Projekt auf Tournee, die Flórez, Minasi und die NDR Radiophilharmonie von Hamburg aus nach Düsseldorf, Frankfurt und Hannover führt. Ein Geheimnis seines Erfolges mag bei Flórez auch sein, dass er kein Repertoire angeht, das ihm nicht liegt. So ließ er etwa den Rigoletto-Herzog nach seinem ersten Versuch in Dresden noch einige Zeit ruhen. Denn auch wenn die Fachwelt schon früh in Begeisterungsstürme verfiel und Pavarotti ihn als würdigen Thronfolger erachtet hatte: Er selbst bleibt sein strengster Kritiker. Der Mann musste also gar nicht älter werden. Er war wohl schon immer vernünftig. Teresa Pieschacón Raphael Mi. 11.4., 20:00 Uhr Alte Oper Juan Diego Flórez (Tenor), NDR Radiophilharmonie, Riccardo Minasi (Leitung). Werke von Mozart, Verdi, Massenet, Rossini u. a.

Di 22.05. • 20 Uhr Philharmonie Berlin Do. 24.05. • 19:30 Uhr Brucknerhaus Linz Sa. 26.05. • 19:30 Uhr Wiener Konzerthaus

Werke von Rachmaninow • Tschaikowski Schostakowitsch • Prokofjew Rimski-Korsakow u.a. Tickets an allen bekannten VVK-Stellen

Schal um den Hals, Schmelz in der Stimme: Tenor Juan Diego Flórez

Fotos: Gregor Hohenberg/Sony Classical, Wilfried Hösl

EUROPA TOURNEE


Fünf an einem Abend Marburg Jakob Spahn und Nicholas Rimmer schnüren ein Paket mit Beethovens Cellosonaten

A

chtung: frühere Anfangszeit“ – der Hinweis des Marburger Konzertvereins deutet schon auf eine Dimension etwas abseits der Norm hin. Beethovens fünf Cellosonaten schafft man an einem Konzertabend, der dann aber intensiv wird und höchste Konzentration von allen Seiten verlangt. Jakob Spahn, Solocellist an der Bayerischen Staatsoper, schnürt gemeinsam mit Pianist Nicholas Rimmer dieses Beethoven-Gesamtpaket und führt dabei den Hörer durch drei Schaffensphasen des Komponisten. Die beiden Opus-5-

Sonaten sind frühe, offensivvirtuose Werke, Beethoven erfindet mit ihnen sozusagen die Gattung Cellsonate. Die ADur-Sonate op. 69 stammt vom mittleren Beethoven, sie ist Solitär und Glanzpunkt gleichermaßen. Eigenwillig wie der späte Beethoven sind dann die beiden Werke aus Opus 102 – sie „gehören ganz gewiss zu dem Ungewöhnlichsten und Sonderbarsten, was seit langer Zeit, nicht nur in dieser Form, sondern überhaupt, für das Pianoforte geschrieben worden ist“, wie es 1818 in einer Rezension hieß. Stefan Schickhaus

Solocellist beim Bayerischen Staatsorchester: Jakob Spahn Mo. 16.4., 19:00 Uhr Erwin-Piscator-Haus Jakob Spahn (Violoncello), Nicholas Rimmer (Klavier). Beethoven: Sonaten F-Dur & g-Moll op. 5, A-Dur op. 69, C-Dur & D-Dur op. 102

Centrum Frankfurt

Mein Klavier. Alles andere kann warten! Wir bieten das Richtige für Einsteiger, Aufsteiger und Überflieger. Große Auswahl im C. Bechstein Centrum Frankfurt Eschersheimer Landstraße 45 60322 Frankfurt oder unter bechstein-frankfurt.de

concerti 04.18 Hessen 9


Programm Das Klassikprogramm für Hessen im April

Tipp

20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Auftaucher. Henrietta Horn (Choreografie)

Frankfurt

18:00 Oper Frankfurt Janáček: Aus einem Totenhaus. Tito Ceccherini (Leitung), David Hermann (Regie)

6.4. Freitag Bad Sooden-Allendorf

GieSSen

20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Lingnau: Das Orangenmädchen. Patrick Schimanski (Regie) Kassel

18:00 Staatstheater Janáček: Jenůfa. Francesco Angelico (Leitung), Markus Dietz (Regie) Wiesbaden

19:30 Staatstheater R. Strauss: Arabella. Patrick Lange (Leitung), Uwe Eric Laufenberg (Regie) 19:30 Wartburg Benatzky: Im weißen Rössl. Iris Limbarth (Regie)

2.4. Montag Frankfurt

15:30 Oper Frankfurt Meyerbeer: L’Africaine Vasco da Gamma. Antonello Manacorda (Leitung), Tobias Kratzer (Regie) GieSSen

19:30 Stadttheater Kálmán: Ein Herbstmanöver. Balázs Kovalik (Regie) Wiesbaden

19:30 Staatstheater Verdi: Otello. Uwe Eric Laufenberg (Regie) 20:00 Staatstheater (Studio) Roberts: I love you, you’re perfect, now change. Iris Limbarth (Regie)

3.4. Dienstag Frankfurt

20:00 Oper Frankfurt Michael Fabiano (Tenor), Laurent Philippe (Klavier). Barber: Three Songs, Duparc: Lamento, Turína: Poème en forma de canciones, Liszt: Quarte Chansons sur des poèmes de Victor Hugo, Puccini: Ecco la casa aus „Le villi“ u. a. 10 Hessen concerti 04.18

GieSSen

8.4. sonntag

9:30 Dr. Hoch’s Konservatorium (Clara-Schumann-Saal) Frankfurt Internationaler Deutscher Pianistenpreis: Semifinale I. Alexei Melnikov, Tomoki Sakata, Hans Hyungmin Suh, Antonina Suhanova, Alexey Sychev & Amadeus Wiesensee (Klavier). Werke von Beethoven, Rachmaninow, Brahms, Mozart, Yun, Liszt/Gounod, Ravel & Schumann Ein vielseitig interessierter junger Mann: Neben dem Klavier findet Amadeus Wiesensee auch Zeit für sein Philosophie-Studium – der Karriere tut’s keinen Abbruch.

4.4. Mittwoch Darmstadt

19:30 Staatstheater Ballettgastspiel: Tristan und Isolde. Musik von Wagner

19:00 Altes Kurhaus Artem Yasynskyy (Klavier). Mozart: Sonate Nr. 2 F-Dur KV 280, Bach: Inventionen und Sinfonien, Ravel: Miroirs M. 43 Frankfurt

19:00 Unitarische Freie Religionsgemeinde K.d.ö.R. Katie Mahan (Klavier). Bach: Französische Suite Nr. 4 Es-Dur BWV 815, Beethoven: Sonate Nr. 32 c-Moll, Gershwin: Preludes & Rhapsody in Blue 19:30 Oper Frankfurt Janáček: Aus einem Totenhaus Kassel

19:30 Staatstheater Strawinsky: The Rake’s Progress. Alexander Hannemann (Leitung), Paul Esterhazy (Regie) Wiesbaden

19:30 Staatstheater Kreationen. Alejandro Cerrudo & Jeroen Verbruggen (Choreografie). Musik von Frahm, Zimmer, Arnalds, Levin u. a.

7.4. Samstag

GieSSen

Darmstadt

20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Autour – Reise um den Mond. Jost von Harleßem (Leitung), Christian Keul (Regie)

19:30 Staatstheater Verdi: Simon Boccanegra. Will Humburg (Leitung), Dirk Schmeding (Regie)

Wiesbaden

10:00 & 11:30 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Aramsamsam 19:00 Oper Frankfurt Rossini: La Cenerentola. Keith Warner (Regie)

19:30 Staatstheater Händel: Jephtha. Konrad Junghänel (Leitung), Achim Freyer (Regie)

5.4. Donnerstag Darmstadt

19:30 Staatstheater J. Strauss: Die Fledermaus. Nicole Claudia Weber (Leitung), Friedrich Eggert (Regie)

Frankfurt

GieSSen

19:30 Stadttheater Verdi: La forza del destino (konzertant). Michael Hofstetter (Leitung) Kassel

19:30 Staatstheater Pop in Concert – Back to the 80s

Foto: Sammy Hart

1.4. Sonntag


Wiesbaden

19:30 Staatstheater Janáček: Katja Kabanowa. Philipp Pointner (Leitung), Matthew Wild (Regie)

8.4. Sonntag Darmstadt

11:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Soli fan tutti. Bruch: Acht Stücke für Klarinette, Viola und Klavier, Srnka: Here With You & Moldau Remixed, Williams: Klavierquintett c-Moll

19:30 Festeburgkirche Herbert Schuch & Gülru Ensari (Klavier). Brahms: Walzer, Hindemith: Acht Walzer „Drei wunderschöne Mädchen im Schwarzwald“, Mozart: Sonate C-Dur KV 521, Strawinsky: Le Sacre du printemps 22:00 Oper Frankfurt Oper im Dialog: Aus einem Totenhaus GieSSen

19:30 Stadttheater Weinberger: Schwanda, der Dudelsackpfeifer. Jan Hoffmann (Leitung), Cathérine Miville (Regie)

16:00 Staatstheater Mozart: Die Hochzeit des Figaro. Rubén Dubrovsky (Leitung), Emmanuelle Bastet (Regie)

18:00 Staatstheater Janáček: Jenůfa. Markus Dietz (Regie)

Frankfurt

Mühlheim

9:30 Dr. Hoch’s Konservatorium (Clara-Schumann-Saal) Internationaler Deutscher Pianistenpreis: Semifinale I Weitere Infos siehe Tipp

17:00 Gustav-Adolf-Kirche Dietesheim Von Glück und Unglück in der Liebe. Frankfurter Trio

11:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Matthias Höfer (Klarinette), Richard Morschel (Fagott), Manami Sano (Klavier). Werke von Glinka, Dutilleux, Goepfart u. a.

20:00 Theater Bayerisches Juniorballett München

14:15 Dr. Hoch’s Konservatorium (Clara-Schumann-Saal) Internationaler Deutscher Pianistenpreis: Semifinale II. Alexei Melnikov, Tomoki Sakata, Hans Hyungmin Suh, Antonina Suhanova, Alexey Sychev & Amadeus Wiesensee (Klavier). Werke von Liszt, Knussen, Mendelssohn, Schostakowitsch, Debussy, Schumann, Scarlatti & Liszt 15:30 Oper Frankfurt Janáček: Aus einem Totenhaus. Tito Ceccherini (Leitung), David Hermann (Regie)

Kassel

Rüsselsheim

Wiesbaden

16:00 Staatstheater Wagner: Der fliegende Holländer. Patrick Lange (Leitung), Michiel Dijkema (Regie)

9.4. Montag Frankfurt

10:00 Dr. Hoch’s Konservatorium (Clara-Schumann-Saal) Internationaler Deutscher Pianistenpreis: Finale. Alexei Melnikov, Tomoki Sakata, Hans Hyungmin Suh, Antonina Suhanova, Alexey Sychev & Amadeus Wiesensee (Klavier). Werke von Schumann, Prokofjew, Rachmaninow, Scarlatti u. a.

12:30 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Intermezzo – Oper am Mittag 19:00 Alte Oper Internationaler Deutscher Pianistenpreis: Grand Finale. Zwei Preisträger (Klavier), Staatskapelle Halle, Howard Griffiths (Leitung). Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll, Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll, Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll 20:00 Heiliggeistkirche Kammerorchester Frankfurter Solisten, Vladislav Brunner jun. (Leitung)

10.4. Dienstag Frankfurt

18:45 Alte Oper (Albert Mangelsdorff Foyer) Das Konzert in der Forschung. Iris Mencke (Vortrag). Die Lust an der Überraschung? Was Hörer zeitgenössischer Musik erleben 20:00 Alte Oper Pierre-Laurent Aimard & Tamara Stefanovich (Klavier), Gustav Mahler Jugendorchester, Vladimir Jurowski (Leitung). Bartók: Konzert für zwei Klaviere & Schlagzeug, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 8 c-Moll

11.4. Mittwoch Frankfurt

20:00 Alte Oper Juan Diego Flórez (Tenor), NDR Radiophilharmonie, Riccardo Minasi (Leitung). Werke von Mozart, Verdi, Massenet & Rossini 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Bach, Spuren. Gutfreund Trio, Bassoon Consort Frankfurt, Ensemble der Musikhochschule Frankfurt, Hendrik Rabien (Leitung). Bach: Goldberg-Variationen BWV 988, Klaviertrios von Mozart, Mendelssohn, Ravel & Rihm

Mi� woch, 11. April 2018 │ 20 Uhr │ Alte Oper Frankfurt

© Barbara Aumüller

© Achim Kunetka / Gu�reund Trio

In Zusammenarbeit mit der Alten Oper Frankfurt

Gu�reund Trio

Bassoon Consort Frankfurt

Werke von W. A. Mozart, F. Mendelssohn Bartholdy, Maurice Ravel, Wolfgang Rihm und J. S. Bach

Karten zu € 29 / € 25 / € 20 / € 16 über Frankfurt Ticket unter Telefon 069/1340-400 oder www.frankfurt-�cket.de, bei den bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse 2017 FBK 08 HMDK Anz Concerti.indd 1 Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

www.frankfurter-bachkonzerte.de 26.02.2018 18:43:44 concerti 04.18 Hessen 11


Klassikprogramm

Wiesbaden

20:00 Kurhaus Wir 7. Hessisches Staatsorchester Wiesbaden, Oksana Lyniv (Leitung). Weber: Ouvertüre zu „Oberon“, Schönberg: Verklärte Nacht, Schumann: Sinfonie Nr. 1 „Frühlingssinfonie“

12.4. Donnerstag Darmstadt

20:00 Kammertheater Elias: Code (Premiere). Johannes Harneit (Leitung), Ramon John (Choreografie)

13.4. Freitag Bad Homburg

19:30 Schlosskirche Vanessa Porter (Schlagzeug), Württembergisches Kammerorchester Heilbronn, Philipp Pointner (Leitung). Mozart: Fünf Kontretänze KV 609, Debussy: Streichquartett, Mendelssohn: Streichersinfonie Nr. 10, Rosauro: Marimbakonzert Darmstadt

19:30 Staatstheater Janáček: Die Sache Makropulos

Offenbach

19:00 Gustav-Adolf-Kirche Russisches Chorkonzert. Vokalensemble Russische Seele Rüsselsheim

20:00 Theater Loewe: My Fair Lady. Kammeroper Köln Wiesbaden

19:30 Staatstheater Mozart: Die Zauberflöte. Konrad Junghänel (Leitung), Carsten Kochan (Regie)

14.4. Samstag

Frankfurt

Frankfurt

19:30 Dr. Hoch’s Konservatorium Künstlerische Reifeprüfung. Ming Ming Zhang (Gesang) 19:30 Holzhausenschlösschen klavierplus. Arcon Trio. Schostakowitsch: Klaviertrios Nr. 1 c-Moll & Nr. 2 e-Moll, Mendelssohn: Klaviertrio Nr. 2 c-Moll 19:30 Oper Frankfurt Janáček: Aus einem Totenhaus

19:30 Dr. Hoch’s Konservatorium Meisterkurs für italienische Musik: Abschlusskonzert. Gesangsklasse Edmund Brownless. Lieder von Caccini, Sances & Monteverdi

Bensheim

19:30 Oper Frankfurt Wagner: Das Rheingold. Vera Nemirova (Regie)

Frankfurt

GieSSen

20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Autour – Reise um den Mond Rüsselsheim

20:00 Theater Loewe: My Fair Lady. Kammeroper Köln Wiesbaden

19:30 Staatstheater Lloyd Webber: Jesus Christ Superstar 20:00 Kurhaus Ziyu He (Violine), Klassische Philharmonie Bonn, Heribert Beissel (Leitung). Mendelssohn: Ouvertüri „Zum Märchen von der schönen Melusine“, Beethoven: Violinkonzert D-Dur, Reger: Variationen und Fuge über ein Thema von Mozart

12 Hessen concerti 04.18

20:00 Alte Oper Bernstein 100. hr-Bigband, Andrés Orozco-Estrada (Leitung). Bernstein: Ouvertüre zu „Candide“, Divertimento & Prelude, Fugue and Riffs, W. Marsalis: Swing Symphony 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Christian Gerhaher (Bariton), Gerold Huber (Klavier), Ulrich Tukur (Sprecher). Brahms: 15 Romanzen aus Ludwig Tiecks „Magelone“, Tieck: Die wundersame Liebesgeschichte der schönen Magelone und des Grafen Peter von Provence Kronberg

15:15 Streitkirche (Historische Räume) Mit Musik – miteinander: Öffentliche Proben. Andrej Bielow (Violine), Adrien Boisseau (Viola), Julian Arp (Violoncello)

20:00 Parktheater Dover Quartet. Werke von Haydn, Borodin & Mendelssohn 14:00 Oper Frankfurt (Opernforte) Opernworkshop: Das Rheingold 19:00 Oper Frankfurt Rossini: La Cenerentola. Keith Warner (Regie) 19:30 Papageno Musiktheater am Palmengarten Offenbach: Hoffmanns Erzählungen. Kammermusik-Ensemble, Irina Fundiler (Leitung), Hans-Dieter Maienschein & Pari Samar (Regie) 20:00 Alte Oper Alexander Melnikov (Klavier), MusicAeterna, Teodor Currentzis (Leitung). Mozart: Ouvertüre zu „Le nozze di Figaro“, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll & Sinfonie Nr. 7 A-Dur GieSSen

20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Offenbach: Häuptling Abendwind. Wolfgang Wels/Evgeni Ganev (Leitung), Wolfgang Hofmann (Regie)


Kassel

Karten: ADticket.de + angeschl. Vvk.-Stellen. Leitung: Heribert Beissel Einführung: 19.15 Uhr

19:30 Staatstheater morgendämmerung (UA). Jasmin Vardimon & Johannes Wieland (Regie & Choreografie) Kronberg

9:30 Streitkirche (Historische Räume) Mit Musik – miteinander: Öffentliche Proben. Andrej Bielow (Violine), Adrien Boisseau (Viola), Julian Arp (Violoncello) Neunkirchen

18:00 Ev. Johanneskirche Martino Gradini (Violine), Paolo Springhetti (Orgel). Werke von Schmelzer, Scherer Albinoni u. a. Wiesbaden

19:30 Staatstheater Wagner: Der fliegende Holländer 19:30 Wartburg Benatzky: Im weißen Rössl. Iris Limbarth (Regie)

15.4. Sonntag Darmstadt

20:00 Kammertheater Elias: Code. Ramon John (Choreografie) Eltville

17:00 Kurfürstliche Burg Danzas del Fuego. Yuliya Lonskaya (Gitarre & Gesang), Duo Claste. Werke von Rossini, Chopin, Bartók, Granados, Albéniz, Piazzolla, Jobim u. a. Frankfurt

11:00 Alte Oper Lars Vogt (Klavier & Leitung), Frankfurter Opern- und Museumsorchester. Mozart: Sinfonie g-Moll KV 183, Grieg: Klavierkonzert a-Moll, Schumann: Sinfonie Nr. 1 B-Dur „Frühlingssinfonie“ 14:00 Oper Frankfurt (Opernforte) Familienworkshop: Das Rheingold 16:00 Alte Oper (Mozart Saal) Kinderoper. Mozart: Die Entführung aus dem Serail 19:00 Alte Oper Mahler: Sinfonie Nr. 5. LJO Hessen, Andrés OrozcoEstrada (Leitung) 19:30 Oper Frankfurt Janáček: Aus einem Totenhaus GieSSen

15:00 & 18:00 Stadttheater (taTstudiobühne) Jenkins: Eloise 19:30 Stadttheater Kálmán: Ein Herbstmanöver. Balázs Kovalik (Regie) Kassel

16:00 Staatstheater Strawinsky: The Rake’s Progress

KURHAUS WIESBADEN · 12.04.18 · 20 UHR

Felix Mendelssohn

Ouvertüre zum „Märchen von der schönen Melusine“

Ludwig van Beethoven Violinkonzert D-Dur op. 61

Max Reger

Violine: Ziyu He

Preisträger des Int. Mozartwettbewerb der Uni Mozarteum, Salzburg

Variationen und Fuge über ein Thema von Mozart op. 132 Infos: www.klassische-philharmonie-bonn.de Kronberg

9:30 Streitkirche (Historische Räume) Mit Musik – miteinander: Öffentliche Proben 15:00 Streitkirche (Historische Räume) Mit Musik – miteinander: Musikalischer Ausklang. Andrej Bielow (Violine), Adrien Boisseau (Viola), Julian Arp (Violoncello) 19:00 Ev. Kirche St. Johann Mareike Neumann (Violine), Neues Orchester Kronberg, Karl-Christoph Neumann (Leitung). Beethoven: Hirtengesang aus „Pastorale“ & Violinkonzert D-Dur, Bach: Ouvertüre aus „Orchestersuite Nr. 1“ Limburg

18:00 Stadthalle NeoBarock. Biber: Partia Nr. 3 & 6 aus „Harmonia artificiosa-ariosa“, Mayr: Triosonate d-Moll & Sonate D-Dur, Kerll: Passacaglia, Marini: Sonata sopra „La Monica“, Schmelzer: Sonate Nr. 5, Baal: Sonate a-Moll Neu-Isenburg

17:00 Stadtmuseum Haus zum Löwen Ekaterina Litvintseva (Klavier). Werke von Bach, Schubert & Rachmaninow Rüsselsheim

15:00 Theater Oper für Kinder: Max und Moritz. Kleine Oper Bad Homburg Wiesbaden

15:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Heimat/Fremde 4: Neue Musik im Spiegel der Kulturen. Internationale Ensemble Modern Akademie. Lee: Dessin d’encre, Mukai: Neues Werk (UA), Fukumaru: Neues Werk (UA), Messiaen: Quatuor pour la fin du temps

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

17:00 Herzog-Friedrich-AugustSaal TrioBute Mr. Gershwin. Ib Hausmann (Klarinette & Bassklarinette), Benjamin Schmid (Violine), Ariane Haering (Klavier). Gershwin: Three Preludes, Milhaud: Suite op. 157b, Gershwin/Schmid: Rhapsody in Blue, Novacek: Two Rags to Two Jons, Previn: Tango, Song and Dance u. a. 19:30 Staatstheater Händel: Jephtha. Achim Freyer (Regie)

16.4. Montag Frankfurt

20:00 Alte Oper Lars Vogt (Klavier & Leitung), Frankfurter Opern- und Museumsorchester. Werke von Grieg, Mozart & Schumann Marburg

19:00 Erwin-Piscator-Haus Jakob Spahn (Violoncello), Nicholas Rimmer (Klavier). Werke von Beethoven

17.4. Dienstag GieSSen

20:00 Stadttheater Kirill Troussov (Violine), Philharmonisches Orchester Gießen, Michael Hofstetter (Leitung). Webern: Fünf Orchesterstücke, Berg: Violinkonzert, Schubert: Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944

18.4. Mittwoch Frankfurt

20:00 Alte Oper Die schönsten Opernchöre. K&K Philharmoniker, K&K Opernchor, Georg Kugi (Leitung). Werke von Mozart, Lysenko, Smetana, Beethoven u. a. concerti 04.18 Hessen 13


Klassikprogramm

Kassel

19:30 Staatstheater Strawinsky: The Rake’s Progress Wiesbaden

19:30 Staatstheater R. Strauss: Arabella. Patrick Lange (Leitung)

19.4. Donnerstag Darmstadt

20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Sabine Meyer (Klarinette), Alban Gerhardt (Violoncello), Sebastian Knauer (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp

GieSSen

21.4. Samstag Darmstadt

19:30 Staatstheater Verdi: Simon Boccanegra. Will Humburg (Leitung) 20:00 Haus der Geschichte Benefizkonzert. Eleonore Marguerre (Sopran), Uwe Stickert (Tenor), Hiromi Shimomura (Klavier). Lieder & Duette von Schumann & Zemlinsky Dreieich

20:00 Bürgerhaus Musiktage Dreieich. Brass Up

20:00 Ev. Kirche Götzenhain Musiktage Dreieich. Männerkammerchor Sonat Vox und Solistenensemble enCHANTed

Frankfurt

Frankfurt

19:30 Dr. Hoch’s Konservatorium Orgelklasse von Erdmann. Werke von Bach, Reger, Rheinberger u. a.

11:00 Alte Oper (Mozart Saal) Mein Lieblingsstück. Jörg Bong & Claudia Nagel (Gespräch). Messiaen: Louange à l’éternité de Jésus aus „Quatuor pour la fin du temps“ u. a. 13:30 & 15:30 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Oper für Kinder: La Cenerentola

Dreieich

19:30 Holzhausenschlösschen klavierplus. Franziska Hölscher (Violine), Lauma Skride (Klavier). Bach: Violinsonate f-Moll BWV 1018, Mendelssohn: Violinsonate F-Dur, Weinberg: Violinsonate Nr. 4, Ravel: Violinsonate G-Dur 19:30 Oper Frankfurt Wagner: Das Rheingold. Vera Nemirova (Regie) Seligenstadt

19:30 Kloster (Winterrefektorium) Selige Klänge. Sabine Dreier (Flöte), Mónica Rincón (Harfe). Werke von Bach, Gluck, Boccherini u. a. Wiesbaden

19:30 Staatstheater Mozart: Die Zauberflöte. Carsten Kochan (Regie)

20.4. Freitag

19:30 Oper Frankfurt Janáček: Aus einem Totenhaus 19:30 Papageno Musiktheater am Palmengarten Offenbach: Hoffmanns Erzählungen 20:00 Alte Oper Gautier Capuçon (Violoncello), Orchestre de Chambre de Paris, Adrien Perruchon (Leitung). Rossini: Ouvertüre zu „La scala di seta“ & Sonate Nr. 5 Es-Dur, Haydn: Cellokonzert Nr. 1 C-Dur Hob. VIIb:1, Sollima: Violoncelles, vibrez!, Ravel: Pavane pour une infante défunte, Massenet: Méditation aus „Thaïs“, Popper/Ludmany: Danse des elfes

Bad Homburg

GieSSen

19:30 Schlosskirche Oliver Kern (Klavier). Werke von Schumann, Chopin, Beethoven, Skrjabin & Ravel

20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Autour – Reise um den Mond

Dreieich

20:00 Stadtwerke Musiktage Dreieich. Emilia Zamuner Quartet. Songs von Ellington, Gershwin, Porter u. a. Frankfurt

19:30 Oper Frankfurt Bellini: La Sonnambula. Tina Lanik (Regie) 20:00 Städel Museum Klanggarten. Ensemble der Jungen Deutschen Philharmonie. Ligeti: Sechs Bagatellen & Poème symphonique, Feldman: Intersection 4, Muhly: Big Time u. a. 14 Hessen concerti 04.18

Tipp

19:30 Stadttheater Weinberger: Schwanda, der Dudelsackpfeifer 20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Lingnau: Das Orangenmädchen

Kassel

19:30 Staatstheater morgendämmerung. Jasmin Vardimon & Johannes Wieland (Regie & Choreografie) Korbach

19:30 Bürgerhaus Streichquartett. Alighieri Quartett. Debussy: Streichquartett g-Moll op. 10, Schubert: Streichquartett G-Dur D 887 Wiesbaden

19:30 Staatstheater Janáček: Katja Kabanowa. Matthew Wild (Regie)

19.4. donnerstag

20:00 Staatstheater Darmstadt (Kleines Haus) Sabine Meyer (Klarinette), Alban Gerhardt (Violoncello), Sebastian Knauer (Klavier). Beethoven: Trio B-Dur & Cellosonate C-Dur op. 102/1, Bernstein: Klarinettensonate & Auszüge aus „West Side Story“, Zemlinsky: Trio d-Moll Liebt alles Süße – zumindest kulinarisch: Sabine Meyer schleckt nicht nur gern amerikanisches Schokoladeneis, sondern macht sogar ihre Pralinen selbst.

22.4. Sonntag Darmstadt

11:00 Staatstheater Wilken Ranck (Violine), Staatsorchester Darmstadt, Xu Zhong (Leitung). Dean: Amphitheatre, Walton: Violinkonzert, Händel: Wassermusik, Vaughan Williams: Sinfonie Nr. 4 f-Moll Dreieich

11:00 Haus Fam. Niebel Musiktage Dreieich. Riccardo Zamuner (Violine), Maria Sbeglia & Umberto Zamuner (Klavier). Werke von Vivaldi, Paganini & Brahms Frankfurt

17:00 Karmeliterkloster 4 Times Baroque 18:00 hr-Sendesaal Andreas Hepp (Schlagzeug), Oliver Siefert (Posaune). Vivaldi: Stabat Mater (Auszüge), Hepp: Proximus für Marimba und Schlagzeug, Bozza: Trois Essais für Posaune und Schlagzeug, Nicolas: Sequences concertantes für Posaune und Schlagzeug, Sandström: Bocetos de la Mancha für Posaune 18:00 LAB Connect – Das Publikum als Künstler. Ensemble Modern 19:30 Oper Frankfurt Wagner: Das Rheingold. Vera Nemirova (Regie) GieSSen

11:00 Stadttheater (Foyer) Duo Himmel und Erde. Werke von Bach, Debussy & Massenet 20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Offenbach: Häuptling Abendwind. Wolfgang Hofmann (Regie)

Foto: Steven Haberland

20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Jazz. Kathrin Pechlof Trio u. a.


Kassel

Frankfurt

18:00 Staatstheater Mozart: Die Zauberflöte

20:00 Alte Oper She Moves On. Youn Sun Nah (vocal), Frank Woeste (piano), Brad Christopher Jones (double bass), Tomek Miernowski (guitars), Dan Rieser (drums)

Lorch

17:00 Hilchenhaus Marina Russmann (Sopran), Mareike Bender (Mezzosopran), Christian Strauß (Klavier). Wiener Melodien, Operette & Filmmusik Marburg

20:00 Erwin-Piscator-Haus Jiří Šesták (Oboe), Smetana Philharmoniker Prag, Hans Richter (Leitung). Mozart: Ouvertüre zu „Lucio Silla“, R. Strauss: Oboenkonzert D-Dur, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll Wiesbaden

11:00 Museum Amaryllis Quartett. Mozart: Streichquartett C-Dur KV 465 „Dissonanzenquartett“, Ravel: Streichquartett op. 35, Mendelssohn: Streichquartett op. 44/1 11:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Mozart: Streichquartett G-Dur KV 387, Webern: Streichquartett, Debussy: Streichquartett g-Moll 19:30 Staatstheater Kreationen. Alejandro Cerrudo & Jeroen Verbruggen (Choreografie). Musik von Frahm, Zimmer, Arnalds, Levin u. a. 19:30 Wartburg Benatzky: Im weißen Rössl. Iris Limbarth (Regie)

23.4. Montag Darmstadt

20:00 Staatstheater Wilken Ranck (Violine), Staatsorchester Darmstadt, Xu Zhong (Leitung). Dean: Amphitheatre, Walton: Violinkonzert, Händel: Wassermusik, Vaughan Williams: Sinfonie Nr. 4 f-Moll

20:00 Heiliggeistkirche Limburger Domsingknaben, Andreas Bollendorf (Leitung) Kassel

19:30 Staatstheater (Opernfoyer) Casseler Bläserey. Lachner: Oktett B-Dur, Reinecke: Oktett B-Dur, Seiber: Serenade Wiesbaden

18:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Kostprobe: Ein Maskenball

24.4. Dienstag Bad Homburg

20:00 Kurtheater Nina Gurol (Klavier). Werke von Beethoven, Janáček, Debussy & Chopin Frankfurt

20:00 Alte Oper Nils Frahm (Klavier) Fulda

20:00 Schlosstheater It Dansa Kassel

19:30 Staatstheater Janáček: Jenůfa

25.4. Mittwoch Frankfurt

20:00 Alte Oper Wiener Philharmoniker, Zubin Mehta (Leitung). Bernstein: Ouvertüre zu „Candide“, Schönberg: Fünf Orchesterstücke, Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll

20:30 Orange Peel Quis est homo. Andreas Hepp (Schlagzeug), Oliver Siefert (Posaune). Werke von Vivaldi, Hepp, Bozza, Nicolas & Sandström Kassel

19:30 Staatstheater morgendämmerung. Jasmin Vardimon & Johannes Wieland (Regie & Choreografie) 20:00 documenta-Halle Musikfest Kassel: Eröffnungskonzert. Ragna Schirmer (Klavier). Werke von Beethoven, Scarlatti, Händel, Gluck, Brahms, Schumann, Mendelssohn u. a. Wiesbaden

11:00 Staatstheater Die Zauberflöte für Kinder 19:00 Kurhaus Schulen in Hessen musizieren: Landeskonzert 19:30 Staatstheater Kreationen. Alejandro Cerrudo & Jeroen Verbruggen (Choreografie)

26.4. Donnerstag Frankfurt

19:00 Villa Bonn Ein Schumannmärchen. Julian Prégardien (Tenor), Michael Gees (Klavier). Lieder & Klaviermusik von R. & C. Schumann 20:00 Alte Oper Mischa Maisky (Violoncello), hr-Sinfonieorchester, Paavo Järvi (Leitung). Sibelius: Nächtlicher Ritt und Sonnenaufgang, Tschaikowsky: Rokoko-Variationen, Bruch: Kol Nidrei, Schmidt: Sinfonie Nr. 4 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Amaryllis Quartett, Volker Jacobsen (Viola), Jens-Peter Maintz (Violoncello). R. Strauss: Sextettvorspiel zu „Capriccio“, Schönberg: Streichsextett d-Moll „Verklärte Nacht“, Brahms: Streichsextett B-Dur

PARNASSO IN FESTA

Sa / 28. April ’18 20 Uhr / Schlosstheater Fulda

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

© Ida Zenna

Oper (Serenata) von Georg Friedrich Händel lautten compagney BERLIN • Wolfgang Katschner

concerti 04.18 Hessen 15


Klassikprogramm

Kassel

Frankfurt

GieSSen

11:00 documenta-Halle Musikfest Kassel: Öffentliche Probe. Morgenstern Trio 20:00 documenta-Halle Musikfest Kassel: Grand Trio. Morgenstern Trio. R. Schumann/Kirchner: Sechs Studien, C. Schumann: Klaviertrio, Beethoven: „Erzherzog“-Trio

19:30 Oper Frankfurt Bellini: La Sonnambula. Tina Lanik (Regie) 20:00 Alte Oper London Symphony Orchestra, Sir Simon Rattle (Leitung). Grime: Woven Space (DEA), Mahler: Sinfonie Nr. 9 D-Dur

19:30 Stadttheater R. Strauss: Ariadne auf Naxos. Hans Hollmann (Regie)

19:30 Staatstheater Janáček: Katja Kabanowa. Matthew Wild (Regie)

27.4. Freitag Darmstadt

19:30 Staatstheater Janáček: Die Sache Makropulos Dreieich

20:00 Unter einem Dach Musiktage Dreieich. Duo Saar. Werke von Bach, Mendelssohn, Fauré u. a. Frankfurt

19:30 Dr. Hoch’s Konservatorium Meisterkurs für italienische Musik: Abschlusskonzert. Gesangsklasse Edmund Brownless 19:30 Dr. Hoch’s Konservatorium Josef Dzhakh-Dzhakh (Flöte), Leonie Herzog (Sopran), Tamara Cormarkovic (Violine), Andrés Hancke (Violoncello), Charlotte Glöckner & Anastasia Watterston (Klavier). Werke von Wächtershäuser u. a. 19:30 Oper Frankfurt Janáček: Aus einem Totenhaus 20:00 Alte Oper Mischa Maisky (Violoncello), hr-Sinfonieorchester, Paavo Järvi (Leitung). Werke von Sibelius, Tschaikowsky, Bruch & Schmidt 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Weltmusik. Shahid Fareed (Tabla), Karamat Ali Asad, Ali Shahbaz (Sänger & Harmonium) 22:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Oper lieben: Aus einem Totenhaus Kassel

19:30 Staatstheater Strawinsky: The Rake’s Progress 20:00 documenta-Halle Musikfest Kassel. Brahms/C. Schumann/Tieck: Die schöne Magelone. Benjamin Appl (Tenor), Ragna Schirmer (Klavier), Christian Brückner (Sprecher) Weitere Infos siehe Tipp

28.4. Samstag Dreieich

19:00 Galerieraum Musiktage Dreieich. Doris Cauer & Ruth Luxenhofer (Sopran), Carol Liebert (Klavier) 16 Hessen concerti 04.18

20:00 Schlosstheater Händel: Parnasso in festa. Lautten Compagney Berlin, Wolfgang Katschner (Leitung), Sigrid T’Hooft (Regie) Kassel

11:00 documenta-Halle Musikfest Kassel: Öffentliche Probe. Henschel Quartett 18:00 Staatstheater Mozart: Die Zauberflöte 20:00 documenta-Halle Musikfest Kassel: Horizonte. Henschel Quartett. Beethoven: Streichquartett op. 18/4, Koch: Streichquartett (DEA), Brahms: Streichquartett a-Moll op. 51/2 Wiesbaden

15:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Kammerkonzert für Kinder. Der Josa mit der Zauberfidel 19:30 Staatstheater Kreationen. Alejandro Cerrudo & Jeroen Verbruggen (Choreografie)

29.4. Sonntag Bad Hersfeld

16:00 Johann-Sebastian-Bach-Haus Ulrich Büsing (Klarinette), Maximilian Junghanns & Nadine Blumenstein (Violine), Ingrid Albert (Viola), Maja Schwamm (Violoncello). Beethoven: Streichquartett B-Dur op. 18/6, Bowen: Phantasy Quintet, Mozart: Klarinettenquintett A-Dur KV 581 Darmstadt

11:00 documenta-Halle Musikfest Kassel: Öffentliche Probe. Traudl Schmaderer (Sopran), Ragna Schirmer (Klavier), Henschel Quartett 18:00 Staatstheater morgendämmerung. Jasmin Vardimon & Johannes Wieland (Regie & Choreografie) 20:00 documenta-Halle Musikfest Kassel. Traudl Schmaderer (Sopran), Ragna Schirmer (Klavier), Henschel Quartett. Werke von Schumann Wiesbaden

15:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Kammerkonzert für Kinder. Der Josa mit der Zauberfidel 19:30 Staatstheater Lloyd Webber: Jesus Christ Superstar

30.4. Montag Frankfurt

20:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Happy New Ears. Ensemble Modern, Enno Poppe (Leitung), Rebecca Saunders (Moderation). Poppe: Brot, Fell & Scherben Kassel

20:00 Stadthalle Lucie Horsch (Blockflöte), Staatsorchester Kassel, Andreas Spering (Leitung). Henze: Telemanniana, Telemann: Suite a-Moll TWV55:a2, Sammartini: Flötenkonzert F-Dur, Strawinsky: Pulcinella-Suite Wiesbaden

19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele. Verdi: Ein Maskenball

Tipp

20:00 Kammertheater Elias: Code. Ramon John (Choreografie) Dreieich

11:00 Haus Fam. Schmitt Musiktage Dreieich. Duo Napravnik. Werke von Dvořák, Smetana, Martinů, Rota u. a. Frankfurt

11:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Oper extra: Die lustige Witwe 15:30 Oper Frankfurt Janáček: Aus einem Totenhaus 18:00 Alte Oper Italienische Operngala. Rhein-Main-Philharmoniker Frankfurt, Hans Härle (Leitung) 19:30 Festeburgkirche Minguet Quartett. Mozart: Streichquartett G-Dur KV 387, Webern: Sechs Bagatellen, Ruzicka: Streichquartett Nr. 2 „...Fragment...“ u. a.

27.4. freitag

20:00 documenta-Halle Kassel Musikfest Kassel. Brahms/C. Schumann/Tieck: Die schöne Magelone. Benjamin Appl (Tenor), Ragna Schirmer (Klavier) Glücklicherweise zweigleisig gefahren: Nach dem Abitur machte der junge Bariton Benjamin Appl eine Banklehre und ein BWL-Studium, entschied sich dann zuletzt doch für die Musik.

Foto: Lars Borges/Sony Classical

Wiesbaden

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Klassik auch für Kleine

D

a fährt er nun durch die Lande, der Lastwagen mit dem knallroten Flügel, um Abend für Abend anzuzeigen, wo die Musik gerade spielt. Vorbei an einstigen Industriestätten und -denkmälern wie dem Zollverein in

Essen, der Zeche Zollern im Nordwesten von Dortmund oder dem Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen. Vorbei an der Mercatorhalle in Duisburg, der Wasserburg des Schlosses Herten am Rande von Recklinghausen oder dem

Mit einem eigenen Education-Programm möchte das Klavierfestival Ruhr den Nachwuchs ansprechen

24 concerti April 2018

Lokschuppen in Bottrop, vorbei an Hagen, Hamm, Hünze und Holzwickede, und an vielen Orten mehr. Überall da, wo früher malocht wurde, wird jetzt musiziert. 33 Podien stehen in 21 Städten für die 66 Konzerte des Klavier-Festivals Ruhr zur Verfügung, das diesmal unter dem Motto „Vive la France!“ sein dreißigjähriges Jubiläum feiert. Mitte der Achtziger hatte der Klavierfabrikant Jan Thürmer die von seinem Urgroßvater Ferdinand Thürmer 1834 erbaute „Pianofortefabrik“ nach Bochum verlegt. Nur wenige Jahre später setzte er sich im Herzen von Bochum ein Denkmal mit einem Klavierzentrum, das aus Werkstatt, Lager und Ausstellungsräumen bestand und gekrönt wurde durch einen architektonisch reizvollen Konzertsaal – dem ThürmerSaal (heute Teil der Folkwang Universität der Künste). Passend dazu rief er den „Bochumer Klaviersommer“ ins Leben, der ab 1989 unter den Namen „Klavier-Festival Ruhr“ firmierte und sich über die Jahre zum größten Pianisten-Treffen der Welt wandelte. Ob Kissin, Volodos, Pollini oder Wang: Kaum ein Pianist von Rang und Namen, der an diesem Fest der Tasten-Matadore nicht teilgenommen hätte. Mitsuko Uchida wird diesmal dabei sein, = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: Ursula Kaufmann

Das Klavier-Festival Ruhr feiert dreißigjähriges Bestehen und öffnet seine Tore nicht nur für das übliche Konzertpublikum. Von Teresa Pieschacón Raphael


Rafał Blechacz und Kit Armstrong. Und viele mehr. „Das Debussy-Jahr 2018“, sagt Intendant Franz Xaver Ohnesorg, „bot uns die Chance, bedeutende französische Pianisten von Pierre-Laurent Aimard über Hélène Grimaud bis Jean-Yves Thibaudet einladen zu können. Die farbenreiche französische Klavierliteratur ermöglicht uns zudem spannende KlavierduoAbende, etwa mit Yaara Tal und Andreas Groethuysen, dem Duo GrauSchumacher, Anthony & Joseph Paratore und den brillanten jungen Pianisten Arthur und Lucas Jussen.“ Pianisten in der »No-go-Area«

Über neunzig Werke von 19 französischen Komponisten werden erklingen: von JeanPhilippe Rameau über Louis Marie Widor, Gabriel Fauré bis hin zu Maurice Ravel, Igor Strawinsky und Pierre Boulez. Ein besonderes Augenmerk gilt Camille Saint-Saëns und dem Jubilar Claude Debussy. Fernab der glänzenden Podien aber engagiert sich das Festival auch im weniger glamourösen Umfeld, etwa in DuisburgMarxloh, das für nicht wenige der Prototyp einer deutschen „No-go-Area“ ist. Vor dem Zweiten Weltkrieg eine der reichsten Gemeinden Deutschlands, die von den Werken der August-Thyssen-Hütte lebte, kam mit dem Niedergang der Stahlindustrie und dem Zechen­ sterben auch der Verfall des Viertels. Ganze Straßenzüge verkamen. Armutsmigranten aus Bulgarien und Rumänien prägen heute das Bild; die Auseinandersetzungen unter den libanesischen Familienclans sorgen für Polizei-Dauerpräsenz. Neunzig Prozent der

Schulanfänger stammen aus Migrantenfamilien, die oft ohne Strukturen aufwachsen müssen, weil ihre Eltern keine geben können. Mit Marxloher Musiklehrern erarbeitet Tobias Bleek vom Klavier-Festival Ruhr Projekte, um die Misere, die mehr eine psychologische als eine ökonomische ist, zu bekämpfen. Auf petruschkaklavierfestival.de etwa finden Musiklehrer Anregungen und Tipps, wie sie Strawinskys Ballett Petruschka und seine Jahrmarktsszenen mit den Jugendlichen erarbeiten können. Die Kinder dürfen sich mit einem Petruschka-Comic vergnügen oder bekommen eine Anleitung zum Basteln einer Handpuppe. Die Website gibt auch die Möglichkeit, die altrussischen Volkslieder, die Strawinsky verwendete, nachzusingen. Anhand der interaktiven Partitur kann man einzelne Instrumentengruppen herausfiltern und den Abschnitt in unterschiedlichsten Akzentuierungen der Orchestration hören. Auf einem weiteren Video präsentieren die Website-Gestalter den Dreh­ orgelspieler Pierre Charial mit dem Schlager La jambe en bois von Émile Spencer, den Strawinsky in den Wettstreit der Straßenmusikanten eingebaut hat. Die Chance auf Bildung hängt – entgegen der gängigen Meinung – dank des beeindruckenden Engagements des Festivals und seiner Sponsoren hier nicht von der sozialen Herkunft ab. Klavier-Festival Ruhr 19.4.–13.7.2018 Pierre-Laurent Aimard, Daniel Barenboim, Alexandre Tharaud, Mitsuko Uchida u. a. Essen, Bochum, Wuppertal u. a.

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

22., 23. & 25. Juni 2018

Fux.OPERNFEST Ein opulentes Fest zur J. J. Fux-Oper „Julo Ascanio“

Kai Wessel Arianna Vendittelli Monica Piccinini u. a. Zefiro Barockorchester Dirigent: Alfredo Bernardini Bühne: OchoReSotto Kostüme: Lilli Hartmann

13. & 14. Juli 2018

Fidelio

Dorothea Röschmann Johannes Chum Adrian Eröd u. v. a. styriarte Festspiel-Orchester Dirigent: Andrés Orozco-Estrada

FELIX AUSTRIA

Graz, 22. Juni bis 22. Juli 2018

www.styriarte.com www.graztourismus.at


Festivalguide

Kiveli (l.) und Danae Dörken im Gespräch mit Dimitris Triyfon, der die Finanzierung des Festivals mitermöglicht

Schubert mit Schafen

D

er Urvater alle Sänger soll genau hier sein sa­ genumwobenes Ende gefunden haben: Es heißt, der Kopf des Orpheus sei in mythi­ scher Vorzeit just auf der Insel Lesbos angeschwemmt wor­ den. Die Folge: Die Nachtigal­ len singen seitdem auf dem traumschönen Eiland ganz besonders schön. Wer’s nicht glaubt, hält sich an die nach­ weisliche Historie. Und die ist beeindruckend genug. Dicht­ kunst, Theater, Philosophie und Musik haben hier Jahrtau­ sende alte Tradition. Archäo­ logische Ausgrabungen von 26  concerti April 2018

Amphitheatern als den heimli­ chen Vorbildern für die späte­ ren Konzerthäuser bei uns im Norden Europas oder die Res­ te des Tempels für Hera, Zeus und Dionysos sind Zeugen einer stolzen Vergangenheit, in der die Musik immer eine gro­ ße Rolle spielte – kein hellenis­ tischer Ritus ohne das Zutun von Sängern und Instrumen­ talisten. Vulkanisches Temperament am Flügel

Wenn wir diese von den Göt­ tern geliebte Insel jetzt entde­ cken, dann geschieht das durch

die Musik, durch klug insze­ nierte musikalische Anlässe der Begegnung an Orten, die durch das Molyvos Music Fes­ tival gleichsam wachgeküsst und ins Bewusstsein gerückt werden. Letzteres entwickeln wir auf diesem Wege sogar für die Geburt der Insel aus der Urenergie des Vulkans. Vor schlappen 23 Millionen Jahren wurde der damals noch konti­ nentale Wald von Vulkanaus­ brüchen begraben. Heute sind die Pinien, Zypressen, Eichen und Palmen als Pompei des Waldes unter der Wasserober­ fläche zu bestaunen. Die Nähe

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Foto: Olga Saliaboukou

Die Pianistinnen Danae und Kiveli Dörken laden ihre Künstlerfreunde zum MOLYVOS MUSIC FESTIVAL ein, um auf Lesbos ein rauschendes Fest der Kammermusik zu feiern. Von Peter Krause


zum Strand und kleine Boote, in die eigens ein durchsichtiger Boden eingelassen wurde, machen’s möglich. Und im Amphitheater des Fossilmuseums von Sigri spielt dann ein fürwahr vulkanisches Temperament auf dem Flügel Mo­ zart und César Franck sowie als Zugabe einen musikkabarettreifen Boléro, arrangiert für genau drei Spieler auf genau einem Cello.

DIE EINZIGARTIGE LEBENSGESCHICHTE VON ANDREA BOCELLI

Katharsis statt Krise

Pianistin Kiveli Dörken, das besagte überschäu­ mende Temperament, ist künstlerische Leiterin des Festivals, das sie gemeinsam mit ihrer Schwester Danae und ihrer Mutter Lito Dakou verantwortet. Erst 2015 hat die griechisch-deut­ sche Familie ihr Festival-Start-up ins Leben gerufen – unter denkbar komplizierten Bedin­ gungen. Als sie im denkmalgeschützten, pitto­ resken 1000-Seelen-Dorf Molyvos auf der den Bergort krönenden Burgruine die ersten Kon­ zerte veranstalteten, da war Griechenland, ja, da war ganz Europa im Ausnahmezustand: die Flüchtlingskrise. Lesbos machte Negativschlag­ zeilen, brutale Bilder gingen um die Welt. Doch Insulaner wie Künstler reagierten mit beherzter Willkommenskultur, kauften mit den Flüchtlin­ gen ein, nahmen sie mit in die Konzerte. Wäh­ rend die Touristenzahlen einbrachen, bezieht das Festival Stellung. Seine Haltung heißt: „Ka­ tharsis statt Krise“. Die Dörken-Schwestern setzen positive Zeichen des Aufbruchs in der Depression. Als künstlerische Visionärin ist sich Kiveli sicher: „Was die Politik in Jahren nicht schafft, das kann die Kunst an einem Abend.“ Sie übertreibt kaum: Zwei Jahre nach der me­ dial immer wieder hochgespülten Flüchtlings­ krise, in der die Einheimischen zwischen Hilfs­ bereitschaft und Existenzangst schwankten, da fungiert die Kunst als Kitt, der die Insel eint. Die Wirkung des Festivals ist ganzheitlich und beinhaltet so viel mehr als das übliche künstle­ rische Highlight für die Touristen, die langsam wiederkommen, auch wenn im August 2017 längst noch nicht alle Tavernen wieder voll be­ setzt sind. Gemeinsam mit der in Hamburg gestarteten Musikvermittlungsinitiative ­TONALi beleben die Festivalmacherinnen mit Beethoven & Co. die Schulen der Insel, auf der ihre Großmutter geboren wurde und auf der sie sich stark verwurzelt fühlen. Ihre Mission: Sie wollen Mozart in eine klassikferne Zone bringen, in der es freilich so gar keine Vorurteile gegen

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Festivalguide

Straßenmusik vom Allerfeinsten

Wunderbar niedrigschwellig agiert das Festival, wenn es mittags bei freiem Eintritt zu den „Musical Moments“ ein­ lädt: Kurzkonzerte in der Strandbar, am Fischerhafen oder vor der alten Bäckerei an einer extra engen Kreuzung oben im Dorf sorgen für will­

kommene Irritationsmomente. Schaulustige und Hörlustige begegnen sich, Kunst und All­ tag stören sich höchst harmo­ nisch: Straßenmusik vom Al­ lerfeinsten. Denn auch die Stars des Festivals sind sich keineswegs zu schade für die kleinen Formate, die den gro­ ßen Konzerten abends auf der Burg breitenwirksame Basis und Akzeptanz verleihen. So­ pranistin Marlis Petersen, Kla­ rinettist Sebastian Manz und Kiveli Dörken musizieren mal eben mittags – wir gönnen uns derweil ein Kaltgetränk – Schu­ berts herrlichen Hirt auf dem Felsen. Abends hören wir sie alle wieder, dazwischen treffen wir sie am Strand, wo das salz­ würzige Wasser der Ägäis und sommerferienstabile 30 Grad für Erfrischung und Erholung sorgen. Selten wird die Idee von der Festivalfamilie so ehr­

lich und so selbstverständlich gelebt wie hier. Das Musikmenü der Hauptkon­ zerte mundet schließlich so köstlich, weil es hier jeden Abend multiple Formationen zu bewundern gibt. Mozarts Exultate, Jubilate mit Marlis Petersen trifft auf Debussys Syrinx für Flöte Solo mit Danie­ la Koch und Schuberts Oktett für Holzbläser und Streicher. Ein Streichquartett von Schos­ takowitsch trifft auf Pärt und Messian. Da in Molyvos Le­ bensfreude – auch die Kulinarik der Insel ist famos – und Mu­ sikmachen so eng zusammen­ gehören, kommen alle Künstler allzu gern wieder. Wir auch. Molyvos International Music Festival 8.–19.8.2018 Danae & Kiveli Dörken, Lars Vogt, Maximilian Hornung, Sebastian Manz, Gustav Rivinius, Philippe Tondre u. a. Molyvos (Griechenland)

Für manches Konzert braucht es nur ein paar Notenständer

Foto: Daniel Schroeter

die unbekannten Klänge gibt. Zumal die rhythmisch definier­ te Musik eines Bartók, Ligeti oder Strawinsky mit der Volks­ musik der Insel verwandt zu sein scheint. Der Import wirkt nicht aufgesetzt, sondern na­ türlich. Das merkt man im wahrsten Sinn des Wortes, als im antiken Heiligtum von Mes­ sa in der Inselmitte der open air dargebotene Schubert un­ vermittelt auf das Blöken von Schafen trifft.


Produktabbildungen beispielhaft. Die abgebildeten Produkte sind gegebenenfalls nicht in allen Filialen vorrätig. Thalia Bücher GmbH | Batheyer Str. 115-117 | 58099 Hagen | Buchhandlung vor Ort: www.thalia.de/adressen

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Festivalguide

Ein Rokoko-Bibliothekssaal voller Musik Die Pollinger Tage alter und Neuer Musik

M

itte des 18. Jahrhunderts zählte der Bestand der Klosterbibliothek Polling nahe München rund 80 000 Bände und Handschriften. Mit der Säkularisation 1803 fielen etwa 50 000 Bücher dem „Päppdeckelmacher“, der Papiermühle, zum Opfer. Etwa 20 000 Bände kamen an die kurfürstliche Hofbibliothek – die heutige Bayerische Staatsbibliothek – und etwa 7 000 Exemplare an die Universitätsbibliothek nach Ingolstadt. Überlebt aber haben der eindrucksvolle Rokoko-Biblio-

thekssaal mit den Deckenfresken von Johann Baader. Über die Jahrhunderte wurde das Gebäude als Lagerraum verwendet und erst in den 1970er Jahren auf Initiative des Rotary Clubs Weilheim renoviert. Seit 1975 wird der Saal für Konzerte genutzt, auch für die „Pollinger Tage für Alte und Neue Musik“: sieben Konzerte, die den Bogen vom Barock bis zur Gegenwart spannen, nebst anregenden Podiumsdiskussionen und einer Stummfilmaufführung. Teresa Pieschacón Raphael

Spielort für Alte und Neue Musik: die Pollinger Klosterbibliothek Pollinger Tage Alter u. Neuer Musik 29.4.–10.5.2018 Andrè Schuen, Daniel Heide, Gerold Huber, Maximilian Schmitt, Kristin von der Goltz u. a. Polling

Die Welt Clara Schumanns

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Wandelt auf den Spuren Clara Schumanns: Ragna Schirmer Musikfest Kassel 25.–29.4.2018 Ragna Schirmer, Henschel Quartett, Benjamin Appl, Morgenstern-Trio u. a. documenta-Halle 30 concerti April 2018

inen prachtvollen Neustart hatte das Musikfest Kassel vor zwei Jahren mit Ragna Schirmer als Artist in Residence. Die fulminante Pianistin hält dem Festival die Treue, sie ist als Solistin, Kammermusikerin und Liedbegleiterin zu erleben. Im Mittelpunkt steht die Pianistin und Komponistin Clara Schumann (1819–1896), mit der sich Schirmer seit vielen Jahren intensiv beschäftigt. So durchforstete sie die Archive und erschloss über tausend Konzertprogramme der großen Musikerin. Zwei davon werden unter dem Titel „Clara in Con-

cert“ zu neuem Leben erweckt, beispielsweise das Programm, das Clara Schumann am 15. Februar 1872 aufführte – ein Bogen von Beethovens „Waldsteinsonate“ bis Mendelssohns Rondo capriccioso op. 14. Selbstverständlich präsentiert das vom Konzertverein Kassel veranstaltete Festival auch Werke von Robert Schumann und von Claras Vertrauten Johannes Brahms. Neben hochkarätigen Musikern darf sich das Publikum auf die markante Stimme des Sprechers Christian Brückner freuen. Georg Pepl = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Fotos: Rupert Neumayr/KLANGWORK, Maike Helbig, Jens Ziehe

Das diesjährige Musikfest Kassel rückt die Pianistin und Komponistin in den Mittelpunkt


Klingende Glücksmomente an der Spree Von einem Jerusalemer Festival inspiriert und in der Hauptstadt etabliert: intonations in Berlin

I

n Jerusalem treffen sich seit zwanzig Jahren alljährlich internationale Künstler zum „Jerusalem International Chamber Music Festival“. Sie schenken der geschichtsträchtigen, von vielen Konflikten

angespannten Stadt klingende Glücksmomente. 2012 hat die Initiatorin und Leiterin des Festivals, Starpianistin Elena Bashkirova, mit dem Festival „intonations“ einen Ableger nach Berlin gebracht. Und der

Der Glashof im Jüdischen Museum Berlin wird während des Festivals »intonations« nicht nur von Licht, sondern auch von Klang durchflutet

intonations 21.–26.4.2018 Elena Bashkirova, Daniel Barenboim, Alexander Sitkovetsky, Hartmut Rohde, Michael Barenboim u. a. Jüdisches Museum Berlin

Klosterhof Edgar, Giacomo Puccini

13. St. Galler Festspiele 29. Juni bis 13. Juli 2018

Kathedrale Peregrinatio, Beate Vollack

www.stgaller-festspiele.ch Tickets +41 (0)71 242 06 06 Presenting Partner

Spree-Metropole auf diese Weise ein feines Forum für Kammermusik beschert. Dieses Jahr steht die Wiener Klassik im Fokus mit ihren vielfältigen Verbindungslinien, sowohl in die Barockmusik als auch bis in die Neue Musik. Im April findet nun die siebte Ausgabe statt: erneut im Glashof des Jüdischen Museums Berlin, das sich mit seiner Architektur sowie seinen innovativen Ausstellungskonzepten einen Namen gemacht hat. Der Glashof, der überdachte Innenhof des barocken Altbaus, erinnert in seiner Gestaltung an das jüdische Laubhüttenfest. Entworfen wurde dieses lichtdurchflutete Auditorium von Daniel Libeskind, der mit dem verwinkelten, metallverkleideten Neubau des jüdischen Museums eine der neuen Ikonen für das heutige Berlin schuf. Eckhard Weber

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April 2018 concerti   31


Rezensionen CDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

Bild unterschrift temquam que cuptat aditat que vent uta

Auf derselben Wellenlänge CD des Monats Sergei Babayan und Martha

S

ergei Babayan, Pianist und inzwischen auch oft als Lehrer von Daniil Trifonov genannt, hat eine Reihe von Prokofjew-Werken für zwei Klaviere bearbeitet, darunter 12 Sätze aus Romeo und Julia sowie Ausschnitte aus Krieg und Frieden und anderen Stücken wie Hamlet. Mit Martha Argerich hat Babayan diese Transkriptionen eingespielt. Dass da zwei exzellente Rhythmiker am Werk sind, hört man vom ersten Takt an. Das bohrt 32 concerti April 2018

ungemein, absolut synchron hämmern sie die vielen Tonwiederholungen in die Tasten. Doch neben Kraft und Sarkasmus haben die beiden erfahrenen Pianisten auch eine Reihe von unterschiedlichen Stimmungen und Anschlagsfinessen in ihrem Repertoire: Melancholie, Humor, Ironie, Grazie. Das Finale aus Romeo und Julia beispielsweise lebt von großer Keckheit, koboldhaften Figuren und beißenden harmonischen Reibungen, die beide

Pianisten fast schonungslos abbilden. Insgesamt eine Aufnahme, die auf den ersten Moment und an einigen Stellen geradezu roh wirkt, die aber von den vielen Umschwüngen lebt, von den quasi-orchestralen Bearbeitungen – und von zwei Solisten auf derselben Wellenlänge. Christian Lahneck Prokofiev for Two – Transkriptionen für zwei Klaviere Martha Argerich & Sergei Babayan (Klavier) Deutsche Grammophon

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Foto: Adriano Heitman

Argerich laden ein zu »Prokofiev for Two«


Vielfältige Kantaten

Meisterhafte Pausenmusik

Berühmte Hosenrollen

Cantata – Yet Can I Hear. Werke von Händel, Bach, Vivaldi & Hoffmann Bejun Mehta (Countertenor), Akademie für Alte Musik Berlin Pentatone

Händel: Concerti a due cori Freiburger Barockorchester, Gottfried von der Goltz & Petra Müllejans (Leitung) harmonia mundi

en travesti – Werke von Händel, Mozart, Rossini, Bellini u. a. Anna Bonitatibus (Mezzosopran), Münchner Rundfunkorchester, Corrado Rovaris (Ltg). BRKlassik

Offener und freier als die von Bejun Mehta klingt wohl keine andere Countertenorstimme, dazu kann ihr der 49-jährige Amerikaner die vielfältigsten Schattierungen entlocken. Das wird auf seiner neuen KantatenCD deutlich, die stilistisch ein breites Spektrum abdeckt. Das reicht von opernhaften Kantaten Händels bis zu Bachs berühmtem Werk Ich habe genug BWV 82, das Mehta mit berührender Ausdruckstiefe singt. Doch auch dem Koloraturenwahnsinn, den Vivaldi in seiner Arie „Cor ingrato dispietato“ für geläufige Kastratengurgeln komponiert hat, ist er jederzeit gewachsen. (FA)

Die Concerti a due cori, mit zwei Orchestern üppig besetzte Instrumentalsätze, hat Händel als Pausenmusik für seine Londoner Oratorienaufführungen komponiert. Dabei hat er auch Bestehendes, so aus dem Messias, übernommen, meist Chorsätze, die er neu arrangiert. Meisterhaft dargeboten werden diese vom Freiburger Barockorchester, atmosphärisch und stimmungsvoll ausmusiziert – schwungvoll in den raschen, intensivspannungsvoll in den langsamen Sätzen. Die bestens aufgelegten Bläser übernehmen in den ursprünglichen Chorsätzen den Part der Singstimmen, was sie exponiert. (SN)

Sie kann mit Power loslegen und mit verhaltenen Tönen Gänsehaut verursachen: Mezzosopranistin Anna Bonitatibus spielt auf der CD mit dem Rollentausch der Geschlechter. Der ist auf der Opernbühne für einen Mezzo alltäglich. Einfühlsam begleitet vom Münchner Rundfunkorchester unter Leitung von Corrado Rovaris, verleiht die in Süditalien geborene Sängerin berühmten Hosenrollen von Mozarts Cherubino und Strauss’ Octavian bis zu Rossinis Tancredi oder Bellinis Romeo eindrucksvoll Gestalt – mit stimmlicher Präsenz, stilistischem Einfühlungsvermögen und einem kupfer­ farbenen Timbre. (SN)

Komplette Sebastiani Matthäuspassion

cpo 555 204–2 Johann Sebastiani – mit seinem Namen werden wohl nur wenige ausgewiesene Musikliebhaber etwas anfangen können. 1622 in Weimar geboren, hat er einen großen Teil seines Lebens in Königsberg verbracht, wo er später zum Hofkapellmeister berufen wurde. 1672 schuf er auch eine »MatthäusPassion« – eine willkommene Ergänzung unseres Bildes von der lutherischen Kirchenmusik, mit der sich die Lücke der Passionsvertonungen zwischen Schütz und JS Bach schließt.

cpo

Stephen Stubbs Zusammen mit seinem langjährigen Kollegen Paul O’Dette hat Stephen Stubbs die künstlerische Leitung des Boston Early Music Festival inne. Die beiden Künstler sind überdies für sämtliche Opernproduktionen des BEMF verantwortlich, deren Aufnahmen bereits viermal für einen Grammy nominiert wurden, bevor es 2015 tatsächlich einen Grammy für die »Beste Opernaufnahme« gab.

CD-Bestellung gegen Rechnung unter: www.jpc.de | jpc-Schallplatten-Versandhandelsgesellschaft mbH Georgsmarienhütte | Geschäftsführer: Gerhard Georg Ortmann | Amtsgericht Osnabrück HRB 110327 cpo gibt’s auch im Internet: www.cpo.de

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April 2018 concerti 05.03.2018 14:53:20  33


Rezensionen

Mit enormer Intensität

Im neuen Gewand

Bartók: Violinkonzerte Nr. 1 & 2 Renaud Capuçon (Violine) London Symphony Orchestra François-Xavier Roth (Leitung) Erato

The New Paganini Project Niklas Liepe (Violine) Deutsche Radio Philharmonie Kaiserslautern, Georg Bühl (Leitung) Sony Classical

Wie unberührt, wie gerade ausgedacht beginnt Renaud Capuçon sein Solo im frühen ersten Violinkonzert von Béla Bartók. Das London Symphony Orchestra unter François-Xavier Roth folgt diesem unprätentiösen Entstehen mit dezenter Grundierung. Allmählich emotionalisiert sich die Musik: eine spannende Entwicklung, souverän, durchdacht, präzise, fein dosiert. Dadurch ergibt sich eine enorme, nämlich gewachsene Intensität. Im späten Konzert Nr. 2 treten folkloristische Körnigkeit, Brüche, geschärfter Ausdruck, Elegisches, Fragiles in aller Vielschichtigkeit pointiert hervor. (EW)

Ein gewagtes Experiment, das der Geiger Niklas Liepe hier mit der Deutschen Radiophilharmonie unter Gregor Bühl wagt: Den TeufelsgeigerZyklus der Paganini-Capricen in ein neues Licht zu tauchen. Daran mitgewirkt haben 22 Komponisten von heute, darunter Fazıl Say, Gérard Tamestit und An­dreas N. Tarkmann, aber auch einige Ahnen wie Kreisler, Szymanowski und Schumann. Liepe spielt den weitgehend unveränderten Geigenpart souverän, ohne Tränendrüse, ohne blankes Hasardeurtum, differenziert im Ausdruck. Ein lohnendes Experiment, das nur eiserne Puristen ignorieren werden. (CL)

Gelöst

Entrümpelt

Clair de lune – Werke von Debussy, Fauré & Ravel Menaham Pressler (Klavier) Deutsche Grammophon

Tschaikowsky: Violinkonzert & Streichquartett Nr. 3 Antje Weithaas (Violine) Camerata Bern CAvi

Der Altmeister spricht. Menahem Pressler legt über 90-jährig ein neues Solo-Album vor, sein erstes beim Gelblabel. Die ersten Titel entstammen dem Klavier-Œuvre von Claude Debussy, darunter fünf Sätze aus Préludes I. Den Abschluss bilden die sechste Barcarolle von Fauré sowie zwei Sätze von Ravel. Diese Einspielung lebt von der gelösten Souveränität eines Mannes, der alles erlebt hat und nichts mehr beweisen muss. Hier spielt ein Pianist, der dem Klavier betörend schöne Farben entlocken kann. Er möchte vor allem eines: Musik erzählen. Pressler liefert intime Bekenntnismusik. (CL)

Wenn man diese Aufnahme des Tschaikowsky-Violinkonzerts hört, dann erst nimmt man wieder wahr, wie viele Schichten Kleister sich bei den meisten Neueinspielungen im Laufe der letzten Jahre über dieses Werk ergossen haben. Antje Weithaas und die Camerata Bern entrümpeln, entschlacken, entkitschen dieses Werk. Heraus kommen Klangklarheit und Klangschönheit, ehrliche Melancholie und unverstellter Glanz. Weithaas spielt das licht und hell, minutiös und vital. Mit Käthi Steuri hat sie außerdem das dritte Streichquartett Tschaikowskys für Streichorchester bearbeitet. (CL)

34 concerti April 2018

Kurz Besprochen Widmann: Violakonzert u. a. Antoine Tamestit, Marc Bouchkov, Signum Quartett, SO des BR, Daniel Harding. harmonia mundi Die reine Jörg-Widmann-CD von Antoine Tamestit hat Klasse und Stil: Alle Mitwirkenden spielen mit Hingabe, in allen Extremlagen, kraftvoll und fein. (CL) Gershwin: Rhapsody in Blue (JazzbandVersion) u. a. Kirill Gerstein (Klavier), St. Louis SO, David Robertson (Ltg). Myriad Wenn das Ausnahmetalent Kirill Gerstein George Gerswhins Rhapsody in Blue spielt, wird der Evergreen zu einem geradezu „loungigen“ Vergnügen. (RD) Aus der Ferne – Schubert: Streichquartette Nr. 8 B-Dur & Nr. 13 a-Moll u. a. Signum Quartett. Pentatone Den sorgsam herausgearbeiteten Quartetten stellt das Ensemble Arrangements von Schubert-Liedern gegenüber, die streckenweise jedoch gewöhnungsbedürftig sind. (EW) After Bach – Auszüge aus dem Wohltemperierten Klavier & ­Eigenkompositionen Brad Mehldau (Klavier). Nonesuch Brad Mehldau wagt einen Blick über die Stilgrenzen. Wird J. S. Bach von vielen Jazzern doch als Ursprung ihres Genres gesehen, liefert Mehldau eindrucksvolle Beispiele dafür. (JB) Online-Tipp

Ausführliche sowie täglich neue Rezensionen finden Sie im Internet Scannen Sie den Bild-Code mit einem Smartphone und einer App für QRCodes oder gehen Sie im Browser auf www.concerti.de/rezensionen

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Top 20 Klassik-Charts März (9.2.– 8.3.2018)

1

Daniel Hope & Zurich Chamber Orchestra

2

Riccardo Muti & Wiener Philharmoniker

3

Xavier de Maistre

4

Franco Fagioli, Il Pomo d’Oro, Zefira Valova

5

Cecilia Bartoli & Sol Gabetta

6

Ludovico Murray Perahia Einaudi

(Neu)

(1)

(5)

(3)

(2)

(Neu)

Journey to Mozart Deutsche Grammophon

Neujahrskonzert 2018 Sony Classical

Handel Arias Deutsche Grammophon Dolce Duello Decca Records

Beethoven: Islands - Essential Piano Sonatas Einaudi Decca Records Deutsche Grammophon

7

Isabelle Faust

8

New York Philharmonic Orchestra

(Neu)

Bach: Sonatas & Partitas for Solo Violin Vol. 2 harmonia mundi

(Neu)

10 (4)

12

Gautier Capuçon

Kian Soltani & Aaron Pilsan Home Deutsche Grammophon

Jonas Kaufmann L’Opéra Sony Classical

Chopin Evocations Deutsche Grammophon

(10)

Intuition Erato

(Neu)

Der französische Cellist entdeckt auf seinem neuen Album die Welt der scheinbar kleinen Stücke, die für ihn weit mehr als nur ein Fundus an Zugaben für Konzertabende sind.

13

Jóhann Jóhannsson

14

Jonas Kaufmann

15

Albrecht Mayer, I Musici di Roma, A. Zucco & L. Pianca

16

Friedrich Gulda

17

Christa Ludwig

Orphée Deutsche Grammophon

(WE*)

Dolce Vita Sony Classical

(11)

Tesori d’Italia Deutsche Grammophon

(6)

Debussy: 24 Préludes Musik Produktion Schwarzwald

(Neu)

The Christa Ludwig Edition Deutsche Grammophon

(Neu)

Zum 90. Geburstag der großen Mezzo-Sopranistin feiert das Gelblabel Leben und Werk der Künstlerin mit ausgewählten Arien, Liedern und Auszügen aus Oratorien auf 12 CDs.

175th Anniversary Edition Sony Classical

Zum seinem 175-jährigen Bestehen veröffentlicht das New York Philharmonic Orchestra eine Box aus 65 CDs und dokumentiert damit das breite Schaffen des großen Klangkörpers.

9

Daniil Trifonov, Mikhail Pletnev, Mahler Chamber Orch.

Serenata Española Sony Classical

Der US-amerikanische Pianist nimmt sich mit der „Hammerklaviersonate“ und der „Mondscheinsonate“ zwei der beliebtesten Klavierwerke Beethovens an.

(WE*)

11

18

Lisa Batiashvili, Nézet-Séguin & Chamber Orch. of Europe

19

Sonya Yoncheva

20

The King’s Singers

(Neu)

(Neu)

(16)

* Wiedereinstieg Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.

Visions of Prokofiev Deutsche Grammophon The Verdi Album Sony Classical

Gold Signum Classics

April 2018 concerti   35


Blind gehört

Studierte in Lyon, Straßburg, Warschau und Los Angeles: Piotr Anderszewski

»Das ist Alien-Musik für mich!« Piotr Anderszewski hört und kommentiert Aufnahmen von

E

s ist schwierig, einen Lichtschalter zu finden in der vierten Etage der Hamburger Elbphilharmonie. Also geht es im Dunkeln zum Probenraum. Piotr Anderszewski hat uns nicht erwartet. Wurde der Termin im Eifer der Vorbereitungen auf das Konzert mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester vergessen? Gleichviel. Der polnische Pianist nimmt sich ein Stündchen 36  concerti April 2018

Zeit für unser „Blind gehört“Interview – und verkündet wiederholt seine Skrupel, sich negativ über Aufnahmen von Kollegen zu äußern. Doch er macht auch erfreuliche Entdeckungen … Rameau: Suite in A – Allemande Alexandre Tharaud (Klavier). harmonia mundi 2010

Ich kenne das Stück nicht. Es ist im Original ein Werk für Cembalo. Ein französischer Komponist … Couperin oder Rameau. Tonart a-Moll. Ich mag die Interpretation. Sehr flüssig und integer. Die Person, die das spielt, wirkt sehr vertraut mit dieser Musik. Vielleicht ist es ein französischer Pianist? Habe aber keine Ahnung, wer das sein könnte. Ich höre mir nur selten CDs an und gehe auch

Foto: Simon Fowler/Waner Classics

Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt. Von Sören Ingwersen


nicht oft ins Konzert. Diese Aufnahme hört sich recht neu an. Alexandre Tharaud? Interessant. Vielleicht werde ich das Stück auch einmal spielen. Chopin: Polonaise op. 44 – Tempo di polacca Mauricio Pollini (Klavier). DG 1976

Wie fängt man die Nobilität und herrschaftliche Geste der Polonaise ein? Tragik und Leidenschaft sind immer wiederkehrende Themen bei Chopin. Aber wie kombiniert man die Leidenschaft mit einer bestimmten Form von Distanz und aristokratischer Schönheit? Genau darum geht es in diesem Stück, wobei es sehr schwer ist, beidem gerecht zu werden. Auf dieser Aufnahme fehlt mir die Leidenschaft. Ich hoffe, dass ich damit keinen Kollegen beleidige, der mir persönlich nahesteht. Maurizio Pollini? Nun ist es also offiziell, dass ich seine Polonaise nicht so sehr mag. Eigentlich sollte zur Person

1969 in Warschau geboren, erlangte Anderszewski internationale Berühmtheit, als er 1990 mitten im Halbfinale der Leeds Piano Competition die Bühne verließ, weil er mit seiner eigenen Interpretation von Anton Weberns Variationen op. 27 nicht zufrieden war. Kein Jahr später indes feierte der Pianist in der Londoner Wigmore Hall seinen Durchbruch und genießt seither einen hervorragenden Ruf als Solist und Kammermusiker.

man so etwas öffentlich gar nicht sagen. Wenn ich in einem Magazin lesen würde, dass ein anderer Pianist meine „Diabelli-Variationen“ nicht mag, würde ich mich nicht besonders gut fühlen. Bei Kritikern stört mich das nicht, aber wenn ein Kollege so etwas sagt … Beethoven: DiabelliVariationen – Thema & Variation I Grigory Sokolov (Klavier). Naïve 2003

Die Diabelli-Variationen. Ist das Sokolov? Ich habe ihn zwar seit bestimmt zwölf Jahren nicht mehr gehört, aber ich erkenne ihn an der Art, wie er die Phrasen formt. Das ist ex­ trem gut gestaltet. Ein Pianist, den ich ungeheuer respektiere. Trotzdem klingt mir das etwas zu dekorativ. Dies ist ja nur das Thema, das Beethoven vielleicht gar nicht so wichtig war. Das wird hier mit zu viel Schönheit und Eleganz gespielt. Die Eleganz sollte man sich für das finale Menuett aufsparen, denn eigentlich geht es doch darum, wie man diesen Punkt der Eleganz im Durchlauf erreicht. Außerdem steht auf dem ersten Schlag einen Staccatopunkt. Sokolov spielt die Note länger. Aber gut, das ist eben seine Interpretation. Sokolov ist Sokolov. Bach: Englische Suite Nr. 2 BWV 807 – Prélude Friedrich Gulda (Klavier). DG 1966

Man könnte fast an Glenn Gould denken. Aber ich glaube nicht, dass er es ist. Es gefällt mir sehr. Ich mag den rhyth-

mischen Fluss, die Integrität und Logik in der Artikulation und habe den Eindruck, hinter all dem steht eine Idee. Für mich besteht eine gute Interpretation darin, über sich selbst hinaus zu gehen. Natürlich kann ich etwas auf eine bestimmte Art und Weise spielen, weil ich es so mag. Aber wen interessiert es, was ich mag? Wenn ich die Dynamik oder die Artikulation verändere, sollte ich mir die Noten vorher genau anschauen und überlegen, ob es – außer meiner eigenen Vorliebe – einen sinnvollen Grund für derlei Veränderungen gibt. Bei dieser Aufnahme gefällt mir, dass der Interpret sich ganz offensichtlich Gedanken gemacht hat und eine Idee an das Stück heranträgt. Aber ich weiß wirklich nicht, wer hier spielt. Friedrich Gulda? Wirklich? Ich mochte ihn als Menschen sehr, aber einiges, was ich von ihm gehört habe, mochte ich überhaupt nicht. Eine sehr schöne Überraschung. Schumann: Humoreske op. 20 – 1. Einfach Jörg Demus (Klavier). Nuova Era 1989

Das ist eine ältere Aufnahme von Schumanns Humoreske. Das Problem ist, dass man bei älteren Einspielungen viel nachsichtiger ist. Das ist reine Psychologie. Es ist mit Sicherheit nicht Svjatoslav Richter. Der erste Satz „Einfach“ hat etwas sehr Unschuldiges und Reines, aber auch etwas Sublimes. Das fühle ich hier aber nicht, weil das Stück nicht wirklich fließt. Der notierte Wechsel in der rhythmischen Struktur wird nicht vollzogen. April 2018 concerti   37


Blind gehört

eben schon durch meinen Kopf … Rachmaninow: Études-Tableaux op. 33 – 1. Allegro non troppo Nikolai Lugansky (Klavier). Challenge 1992

Ravel: Miroirs – Noctuelles Michael Endres (Klavier) Oehms 2001

Die Miroirs habe ich seit etlichen Jahren nicht mehr gespielt. Durch diese Distanz kann man wahrscheinlich eine größere Sympathie für andere Interpretationen entwickeln. Man nimmt alles unvoreingenommener wahr, hat einen frischen und freien Zugang. Bei Bach, den ich sehr viel spiele, ist das ganz anders, weil ich da ganz feste Vorstellungen habe. Wenn man sich jahrelang mit einem Stück beschäftigt, fällt einem jede Nuance auf. Ich habe aber absolut keine Idee, wer das sein könnte und kann auch nicht sagen, ob es sich hierbei 38 concerti April 2018

um eine aktuelle Aufnahme handelt. Michael Endres? Ist das ein deutscher Pianist? Mit diesem Repertoire? Ungewöhnlich, aber es gefällt mir gut. Prokofjew: Klaviersonate Nr. 7 B-Dur – 1. Allegro inquieto & 3. Precipitato Mikhail Pletnev (Klavier). DG 1998

Prokofjews siebte Sonate habe ich auch vor langer Zeit gespielt. Der Pianist spielt das sehr kühl, aber diesen Satz kann man durchaus so anlegen. Trotzdem würde ich mir etwas mehr inneres Feuer wünschen. Aber bei diesem Werk müsste man auch das Finale hören. Möglicherweise beginnt der Interpret sehr distanziert und entwickelt erst zum Ende hin sein Feuer. (Hört den 3. Satz) Das haut mich nicht um. Es wird sehr gut und korrekt gespielt, aber zu kopflastig. Schließlich steckt in dieser Musik etwas Barbarisches – im besten Sinne des Wortes. Dieses obsessive Ostinato … Aber wer könnte das sein? Ein russischer Pianist? Das kann ich mir gut vorstellen. Mikhail Pletnev? Der Name geisterte

Schubert: Impromptu c-Moll op. 90/1 Alfred Brendel (Klavier). Decca 1989

(Nach dem ersten Ton) Schubert, nicht wahr? Das Spiel ergibt Sinn. Ein lebender Pianist? Ich weiß nicht, wer das sein könnte. Alfred Brendel? Das überrascht mich. Brendel gehört zu den Pianisten, die ich am häufigsten gehört habe. Oft auch durch Zufall. Aber diese Aufnahme hätte ich ihm nicht zugeordnet. Eine Bewertung ist schwierig, weil es sich um unglaublich schwere Stücke handelt. Jeder, der die erst einmal nur korrekt spielt, hat schon meine Hochachtung.

Foto: Simon Fowler/Waner Classics

Der ist auch schwer zu realisieren. Aber wenn einem ein Stück zu schwer ist, sollte man es nicht spielen. Ich selbst würde sehr viele Stücke niemals spielen, weil sie einfach zu anspruchsvoll sind. Ist es vielleicht Wilhelm Kempff? Nein? Jörg Demus? Ach. Ich habe seine kompletten SchumannAufnahmen zu Hause stehen.

Ein russischer Komponist … Rachmaninows Études-Ta­ bleaux. Ich habe diese Art von Musik mit Anfang zwanzig sehr viel gespielt, aber mich inzwischen sehr davon entfernt. Diese Interpretation haut mich nicht um, ist aber schön gespielt. Ein russischer Pianist, nicht wahr? Erstaunlich, dass man das meistens heraushört. Es liegt wohl an diesem soliden Spiel … Das könnte Lugansky sein. Richtig? Schön. Wenn man die Spielweise eines Pianisten erkennt, obwohl man bisher nur sehr wenig von ihm gehört hat, ist das ein gutes Zeichen. Er hat einen ganz eigenen Puls und Rhythmus …


Schostakowitsch: 24 Präludien & Fugen op. 87 – Nr. 1 C-Dur Tatiana Nikolayeva (Klavier). Alto 1987

Es ist furchtbar, das sagen zu müssen, aber ich kenne das Stück nicht. Noch einmal: Wenn ich ein Werk eines Komponisten höre, mit dem ich mich viele Jahre beschäftigt habe, dessen Sprache mir sehr vertraut ist, habe ich einen ganz anderen Zugang. Stellen Sie sich vor, Sie sprechen als Hamburger Hochdeutsch und hören einen bayerischen DiaCD-Tipp

Mozart: Klavierkonzerte Nr. 25 & 27 Piotr Anderszewski (Klavier), Chamber Orchestra of Europe. Warner Classics

lekt. Dann reagieren Sie darauf sehr sensibel. Wenn Sie dagegen jemanden Mandarin und Kantonesisch sprechen hören, differenzieren Sie viel weniger stark und mögen dann vielleicht beides. Hier kann ich wirklich nicht sagen, ob ich die Musik mag oder nicht. Es klingt

alles korrekt. Ist das Schostakowitsch? Das ist Alien-Musik für mich. Klänge von einem anderen Planeten. Ah, jetzt kommt die Fuge. Die hat etwas Naives. Sehr solide gespielt. Ich kann leider nicht viel dazu sagen, aber dennoch: Es gefällt mir …

Konzert-TIPPs

Berlin Mi. 18.4., 19:30 Uhr Pierre Boulez Saal Piotr Anderszewski (Klavier). Mozart: Fantasie c-Moll KV 475 & Sonate c-Moll KV 457, Janáčeck: Auf verwachsenen Pfaden (Buch 2), Chopin: Mazurken op. 56 & 59, Polonaise-Fantaisie As-Dur op. 61

Weitere Termine: Dortmund Sa. 21.4., 20:00 Uhr Konzerthaus Baden-Baden So. 10.6., 11:00 Uhr Festspielhaus

Köln Mi. 16.5., 20:00 Uhr Philharmonie Piotr Anderszewski (Klavier), Scottish Chamber Orchestra, Stephanie Gonley (Violine & Leitung). Mozart: Klavierkonzerte G-Dur KV 453 & c-Moll KV 491, Poulenc: Sinfonietta FP 141 München Do. 28.6. & Fr. 29.6., 20:00 Uhr & Sa. 30.6., 19:00 Uhr Philharmonie am Gasteig Piotr Anderszewski (Klavier), Münchner Philharmoniker, Paavo Järvi (Leitung). Bruckner: Sinfonie d-Moll „Nullte“, Bartók: Klavierkonzert Nr. 3, Hindemith: ­Sinfonische Metamorphosen über ­Themen von Carl Maria von Weber

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multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet Kino: Macbeth in Covent Garden

TV-Tipps

Sagenhaft

Der blutrünstige König

Mo. 2.4., 18:05 Uhr Doku Die Oper Der Freischütz spielt im Böhmerwald? Mitnichten! In Wirklichkeit lag nicht nur die Wolfsschlucht in Thüringen, sondern die ganze Sage rund um den faustischen Jäger, wie Heidi Mühlenberg in „Der Freischütz vom Thüringer Wald“ aufzeigt. Das Erste

Musik im Gefängnis So. 8.4., 17:30 Uhr Doku Der Film „Freiwillig im Knast“ begleitet den ehrenamtlichen Leiter ­eines Bläserchores, dessen Mitglieder Häftlinge der JVA Diez in Rheinland-Pfalz sind. BR

Menschliches Bedürfnis Di. 17.4., 23:45 Uhr Doku ­ arum macht der Mensch Musik? W Dieser Frage geht die Doku „Wiegenlied und Schlachtgesang“ nach und lässt Dirigenten, Rapper und Neurowissenschaftler gleichermaßen zu Wort kommen. Arte

Grimaud spielt Ravel

Viel Blut um eine Krone: Macbeth von Giuseppe Verdi

P

rophezeiungen, sofern sie nicht biblisch sind, nehmen selten ein gutes Ende. Das ist auch bei Shakespeares Drama Macbeth so, jenem Krieger, dem drei Hexen die königliche Herrschaft über Schottland versprochen haben. Macbeth und seine Ehefrau setzen alles daran, die Prophezeiung Rea-

40 concerti April 2018

Mi. 4.4., 20:15 Uhr Teilnehmende Kinos: www.rohkinotickets.de

Online: Konzert des BR-Symphonieorchesters

Konzert unter Freunden

Z So. 22.4., 18:25 Uhr Konzert Immer wieder schön: Beim Eröffnungskonzert der Pariser Philharmonie 2015 spielte Hélène Grimaud Werke von Maurice Ravel.

lität werden zu lassen und zementieren mit ihrer Grausamkeit gleichzeitig ihren Untergang. Für die Macbeth-Produktion des Londoner Royal Opera House übernahm Phyllida Lloyd die Regie. Mit dem serbischen Bariton Željko Lucˇi c´ als Macbeth und Anna Netrebko als Lady Macbeth (eine ihrer Paraderollen) sowie Ildebrando D’Arcangelo als Banquo sind die Hauptpartien so vielversprechend wie prominent besetzt. Am Pult der Aufführung steht Antonio Pappano, der Musikdirektor des Hauses.

wei über Jahre gepflegte Freundschaften finden ihre Fortsetzungen: 1985 debütierte der zwanzigjährige Frank Peter Zimmermann beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BRSO). Solist wie Klangkörper waren ebenso stark voneinander angetan, wie es Mariss Jansons, inzwischen Chefdirigent des

BRSO, und der Geiger voneinander sind. Vor drei Jahren interpretierten die beiden bereits Schostakowitschs zweites Violinkonzert mit den Berliner Philharmonikern, nun steht Schostakowitschs erstes Violinkonzert mit dem BRSO an. Fr. 27.4., 20:00 Uhr Im Livestream unter: br-klassik.de/concert

Fotos: Mat Hennek/DG, AKA/Royal Opera House, David Finlayson, H. Kiyonori

MDR


TV: »Lasst uns tanzen« auf Arte

Der Tanz der heutigen Zeit

I

m April rückt arte den Tanz in den Fokus und zeigt ausgewählte Choreografien von Maurice Béjart über Angelin Preljocaj und Ohad Naharin bis hin zu John Neumeier. Die schiere Vielzahl an Choreografien ist denn auch die Antwort auf die vielfältigen Strömungen der letzten Jahrzehnte, die den Tanz durchzogen haben. Außerdem zeigt arte die fünfteilige Dokumentationsreihe „Move!“, in der die luxemburgische Tänzerin und Choreografin Sylvia Camarda den zeitgenössischen Tanz in all seinen Formen entdeckt. Der erste Teil etwa, übertitelt mit „Fliegen“, thematisiert den jahrtausendealten Wunsch der Menschheit, fliegen zu können. Camarda beschränkt sich dabei nicht auf die scheinbare Aushebelung der Schwerkraft als wesentliches Element der Tanzkunst, sondern untersucht auch ganz allgemein die Bewe-

gungen des fliegenden Körpers und steigt dafür auch mal in den Windkanal (15.4., 23:50 Uhr). Auch die weiteren vier Sendungen der Reihe verfolgen diesen ganzheitlichen Ansatz, etwa in „Der digitale Mensch“ im direkten Anschluss an die erste Folge. Darin erforscht Camarda nicht nur den digitalen Tanz und die Zukunft der Choreografie, sondern geht auch der Frage nach, inwiefern sich unser Körper an den Umgang mit Technik gewöhnt und seine Bewegungen entsprechend anpasst. Auf diese Weise hangelt sich die Sendereihe an den fundamentalen Elementen des Tanzes entlang und ermöglicht damit ganz neue Sichtweisen auf die Choreografien, die in diesem Monat ausgestrahlt werden. ab 8.4.auf arte Übersicht über die Sendungen: www.arte.tv

Radio-Tipps Deutschlandfunk Kultur

Nach der ­Passionszeit Mo. 2.4., 14:05 Uhr Musik im Gespräch Zum Abschluss des verlängerten Osterwochenendes ist Musikwissenschaftler Konrad Küster zu Gast im Studio und ­erörtert die Bedeutung des Osterfests im Spiegel der Musik. NDR Kultur

Klangvoller ­Vorgeschmack

Fr. 6.4., 20:00 Uhr Live­ übertragung Alan Gilbert dirigiert das NDR Elbphilharmonie Orchester, dessen Chefdirigent er ab Sommer 2019 wird. Auf dem Programm steht die gigantische dritte Sinfonie Gustav Mahlers. BR-Klassik

Vater und Sohn Sa. 14.4., 20:05 Uhr Live­ übertragung Howard Arman ­ irigert den BR-Chor und die d Akademie für Alte Musik Berlin, auf dem Programm stehen Werke von Wolfang Amadeus Mozart und dessen Vater Leopold. BR-Klassik

Die Kunst der ­Liedbegleitung Fr. 20.4., 19:05 Uhr Musik-­ Feature Florian Heurich gibt einen Einblick in die Geschichte der Liedbegleitung und geht der Frage nach, wie Sänger und Pianist heutzutage zusammenarbeiten. Deutschlandfunk Kultur

Totentänze

Szene aus Die Neunte von Maurice Béjart, getanzt von The Tokyo Ballet. Arte strahlt die Choreografie am 8. April um 0:15 Uhr aus

So. 22.4., 20:03 Uhr Live­ übertragung Thomas Adès und das Runfunk-Sinfonieorchester führen durch ein Programm, das als Kommentar auf Krieg und Zerstörung zu verstehen ist.

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Historische Klänge inklusive REPORTAGE Alte Instrumente sind per se faszinierend: Sie atmen nicht nur Geschichte, sondern haben selbst auch immer eine zu erzählen. Wo ­waren sie? Was haben sie alles erlebt? Noch spannender wird es, wenn viele historische Instrumente an einem Ort versammelt sind. Wie etwa im Haus der Musik in Stuttgart, wo man die ­alten Schätze nicht nur betrachten, sondern auch erleben kann.

Für mehr Klassikfreizeit RATGEBER Oft kann der Alltag zu einem wahren Zeitfresser werden. Haushalt, Kinder und sonstige Verpflichtungen halten einen ganz schön auf Trab. Doch zum Glück gibt es die Minijobzentrale, mit deren dort registrierten Haushaltshilfen man endlich wieder mehr Zeit für seine Hobbys hat – wie zum Beispiel für klassische Musik. Wir stellen Ihnen das Konzept der Minijobbörse vor.

Mit dem Lexus durch Hamburg BERICHT Im März wurde die erste glückliche Gewinnerin unseres Gewinnspiels „Mein Konzert mit Lexus“ in eben jenem Nobelauto in Hamburg zum Konzert von Xavier de M ­ aistre und Lucero Tena chauffiert. Und die Klassikstars saßen auf der Rückbank! Höchste Zeit, dass wir darüber berichten, wie diese Fahrt denn nun im Detail so war. 42 concerti April 2018

Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Redaktion Jörg Roberts (Chef vom Dienst), Maximilian Theiss (Textchef, MT), Ninja Anderlohr-Hepp (Ressortleitung), Peter Krause (Ressortleitung Oper, PK), Sören Ingwersen (Textredaktion), Verena Kinle (Bildredaktion), Julia Hellmig, Julia Oehlrich, Insa Axmann, Johann Buddecke (JB), Irem Çatı, Hannah Duffek, Nicolas ­Furchert, Nicole Korzonnek Autoren der aktuellen Ausgaben Frank ­Armbruster (FA), ­Irene ­Bazinger, ­Helge ­Birkelbach, ­Roland H. ­Dippel (RD), C ­ hristoph ­Forsthoff, ­Katharina ­von ­Glasenapp, ­Ulrike ­Henningesen, ­Klemens ­Hippel, ­Christoph ­Kalies, ­Katherina Knees, ­Christian ­Lahneck (CL), J­ oachim ­Lange (JL), ­Sabine ­Näher (SN), ­Matthias ­Nöther (MN), ­Georg ­Pepl, ­Helmut ­Peters, ­Teresa ­Pieschacón ­Raphael, ­Elisa ­Reznicek, ­Antje ­Rößler, ­Stefan ­Schickhaus, ­Christian ­Schmidt, ­Eckhard ­Weber (EW) Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers, Matthias Hirt Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck & Verarbeitung Mayr Miesbach GmbH Anzeigen Felix Husmann (Verlagsleitung) Tel: 040/22 86 886-20 f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Klassikveranstalter, Festivals & Musikindustrie) Tel: 040/22 86 886-16 m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) Tel: 040/22 86 886-32 g.heesen@concerti.de Heidi Meyer (Anzeigensassistenz) Tel: 040/22 86 886-18 h.meyer@concerti.de Melanie Berndt (Anzeigendisposition) Tel: 040/22 86 886-27 m.berndt@concerti.de

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