Mai 2016
DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN
Mit Regionalteil
Hessen
313 Konzert- UNd Operntermine
Ton Koopman Postbarockes Genussleben Piotr Beczała »Wenn man dann das hohe C nicht trifft, dann war alles umsonst«
Frank Peter Zimmermann »Eine Art Selbstentblößung und Selbstzerfleischung«
AKTUELLE
NEUHEITEN BEI SONY MUSIC
DIE 12 CELLISTEN DER BERLINER PHILHARMONIKER HORA CERO
Cover vorläufig
Nach 6 Jahren Pause erscheint endlich das neue Album des berühmtesten Cello-Ensembles der Klassik mit beliebten Tangos von Astor Piazzolla, Horacio Salgan u. a. in neuen Arrangements. Erhältlich ab 6.5. www.die12cellisten.de
OLGA SCHEPS SATIE Zum 150. Geburtstag eines der populärsten Komponisten der Welt präsentiert ECHO Klassik-Preisträgerin Olga Scheps seine schönsten Solo-Klavierwerke. Mit ihrem gefühlvollen, ausdrucksstarken Spiel lässt sie „Töne schimmern ... wie Perlen“ (DIE ZEIT). Erhältlich ab 6.5. www.olgascheps.com
CAPPELLA GABETTA MUSIK AM HOF DER HABSBURGER Ausgewählte Violinkonzerte und Sonaten von A. Vivaldi und seinen Zeitgenossen A. Ragazzi und J. Umstatt sowie eine Weltersteinspielung von J. F. Timmer, die für den glanzvollen Hof der Habsburger im Wien des 17. & 18. Jahrhunderts entstanden. Mit u.a. Vivaldis La Cetra Concerto Nr. 5 und Ragazzis Sonate a quattro. Erhältlich ab 3.6. www.cappellagabetta.com
YO-YO MA & THE SILK ROAD ENSEMBLE SING ME HOME Yo-Yo Ma, sein Silk Road Ensemble und zahlreiche Gastmusiker (u.a. Abigail Washburn und Bill Frisell) präsentieren Werke aus unterschiedlichen Kulturen zum Thema Heimat. Das Album erscheint begleitend zum Dokumentarfilm The Music of Strangers, der bei der Berlinale Premiere hatte und im Herbst in die Kinos kommt. www.yo-yoma.com
www.sonymusicclassical.de
www.facebook.com/sonyclassical
Editorial
Fotos: Ivo von Renner, privat (2). Titelfoto: Harald Hoffmann/hänssler Classic
Liebe Leserin, lieber Leser! Haben Sie schon Ihren Urlaub geplant? Als reine Erholungs-Auszeit oder vielleicht auch mit kulturellen Abstechern? Sommerzeit ist ja bekanntlich Festivalzeit, und tatsächlich besucht laut den ersten Ergebnissen unserer großen concerti-Klassikstudie etwa ein Drittel der Klassikhörer Musikfestivals. Nutzt das vielfältige Angebot hierzulande wie auch andernorts in Europa, um neben der Entspannung ebenso Anregungen zu suchen. Wie immer stellen wir Ihnen auch in dieser Ausgabe einiGregor Burgenmeister ge ausgewählte Festivals vor, die unsere Autoren Herausgeber/Chefredakteur für Sie in Ohren- und Augenschein genommen haben: seien es nun die Gluck-Opern-Festspiele in Nürnberg, die Kieler Tage für neue Musik oder auch das Itinéraire Baroque. Dort, im stillen Südwesten Frankreichs, hat Ton Koopman nicht nur eine Art musikalischen Pilgerwegs geschaffen, sondern zugleich dem Verfall preisgegebene Gotteshäuser neu belebt und die Musik mit der Kulinarik verbunden. Bildungsreisen in jeder Hinsicht – eben solche haben auch meine Kollegen in den letzten Wochen unternommen. Nicht zum eigenen Vergnügen, sondern um die Welt der Klassik in Singapur, New York und Philadelphia zu erkunden und Ihnen einen Vorgeschmack zu geben: Kommen doch Orchester und Musiker aus diesen Städten im Mai auf Deutschlandtourneen. Alles Wissenswerte hierzu wie natürlilch auch zu allen anderen Terminen aus Oper und Konzert in Ihrer Region finden Sie wie immer in unserem Monatsprogramm: Schließlich muss man ja keineswegs in die Ferne schweifen, liegt doch das musikalisch Gute oft so nah … Ihr
KURZ VORGESTELLT
Franziska Gevert wahrt den Überblick im täglichen Trubel zwischen Geschäftsführung und Redaktion. Als Germanistin entdeckte die Hamburgerin schon früh ihr Faible für die Heine-Vertonungen Schuberts – ihre große Musik-Liebe aber gilt Feurigem: Tango und Oper.
Frank Armbruster arbeitete schon zu Studienzeiten als Kritiker im Schwabenland. Nach seiner Karriere als klassischer Gitarrist widmet sich der bekennende Audiophile und begeisterte Hobbykoch heute vor allem seinen beiden Töchtern und seinem Flügel. Mai 2016 concerti 3
Inhalt
Konzert
8 Der Stolz des Staates
porträt Hierzulande kämpfen Orchester ums Überleben – in Fernost erlebt die Klassik einen Boom. Nun kommt das Singapore Symphony Orchestra auf Deutschland-Tour
12 »Eine Art Selbstentblößung und
8
Singapore Symphony Orchestra … baut Brücken
Selbstzerfleischung« interview Von der Lady zum General: Vor einem Jahr musste Frank Peter Zimmermann seine geliebte Stradivari abgeben – nun hat der Geiger endlich eine neue gefunden
Oper
18 Mythos Metropolitan
feuilleton Der Opernriese in Manhattan
fasziniert das Publikum wie eh und je – und dennoch schwankt The Metropolitan Opera
Regionalseiten
Frank Peter Zimmermann … sucht die Konzentration
Die Welt der Klassik
28 Postbarockes Genussleben
Festivalguide Cembalist und Dirigent Ton Koopman lädt in Frankreichs stillem Südwesten zum Itinéraire Baroque
44
Piotr Beczała … schätzt die Disziplin
Rubriken 3 Editorial | 6 Kurz & Knapp | 22 Opern-Tipps 24 Opern-Kritiken | 38 CD- & DVD-Rezensionen 43 Top 20 Klassik-Charts | 48 Multimedia-Tipps 50 Vorschau & Impressum 4 concerti Mai 2016
30 Gluck im Glück
Festivalguide Eigentlich war der Mann längst aus der Mode – bis die Internationalen Opern-Festspiele sich voller Neugier Christoph Willibald Glucks annahmen
44 »Wenn man dann das hohe C
nicht trifft, dann war alles umsonst« blind gehört Der Tenor Piotr Beczała hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer singt und spielt
Fotos: Harald Hoffmann/Hänssler CLASSIC, Chris Christodoulou, Johannes Ifkovits
12
An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region
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kurz & knapp
Mein Lieblingsstück
Mozart: g-Moll Variationen Werke in Moll sind bei Mozart selten, immer habe ich den Nils Mönkemeyer Eindruck, als hätten sie ihm besonders viel bedeutet – mir sind sie jedenfalls besonders kostbar. Sechs Variationen entrollen sich hier in vollendeter Schönheit. Wie es ist, jemanden zu verlieren, das lässt uns Mozart in allen Facetten spüren – und am Ende beim großen Ausbruch scheint Beethoven schon um die Ecke zu schauen.
Minuten dauert die längste Oper der Welt: Heretics. Zu viel des Guten, denn das Werk Gabriel von Wayditchs wurde noch nie aufgeführt.
Volle Konzentration auf die Kunst: In Chinas Konzertsälen und Theatern greifen Veranstalter zu rabiaten Mitteln angesichts der SmartphoneSüchtigen unter ihren Besuchern. Wer während der Vorstellung sein Handy zückt, wird lautlos unter „Beschuss“ genommen: Mittels Laserpointern strahlen die extra trainierten Platzanweiser die flackernden Displays der Mobiltelefone an. Ob die Idee auch in Deutschlands Schule macht?
... Dem Manne muss die Musik Feuer aus dem Geist schlagen ... Ludwig van Beethoven klassikgeschäft kämpft um zukunft
6 concerti Mai 2016
90 80 70 60 6 % Downloadanteil 3 % Streaming-Anteil
2009
5 % Downloadanteil 1 % Streaming-Anteil
0
5 % Downloadanteil
10
5 % Downloadanteil
30 20
3 % Downloadanteil
40
2 % Downloadanteil
50 Umsatz in Millionen €
Das sieht nicht gut aus: Seit 2009 hat der Klassikmarkt hierzulande rund 36 Prozent seiner Umsätze eingebüßt, sanken die jährlichen Musikverkäufe auf zuletzt 70 Mio. Euro. Kleiner Hoffnungsschimmer: Die Download- und Streaming-Anteile haben leicht gewonnen, auch wenn der Klassikfan typischerweise nach wie vor zum leibhaftigen Tonträger greift. Doch zweifellos liegt in der digitalen Verfügbarkeit der Aufnahmen die Zukunft.
110 100
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Umsatzentwicklung im Klassikmarkt (Tonträger, Downloads, Streaming) 2009 – 2015*
Fotos: Irène Zandel, laif, gemeinfreiTraube Tonbach; *Quelle: Bundesverband Musikindustrie
510
Konzertbesucher unter Laser-Beschuss
3 Fragen an ...
Harald Wohlfahrt
Lust auf Klassik? Über 50.000 Veranstaltungen Karten unter: www.reservix.de
Foto: U. Arens
Keiner kocht feiner als Harald Wohlfahrt: Seit 1993 hält der Küchenchef des Restaurants Schwarzwaldstube in Tonbach seine drei Michelin-Sterne
Gehört zum vollendeten Genuss eines sehr guten Essens Musik dazu?
MDR Musiksommer 25.06. – 28.08.16 Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt
Foto: P. Schirnhofer
Eine angenehme, gut ausgewählte Hintergrundmusik trägt zur schönen Atmosphäre im Raum bei, während andere Geräusche, die eventuell störend sind, oder auch die Gespräche am Nachbartisch weniger gehört werden. Insofern kann Musik ein Essen ideal begleiten und das Erlebnis im Restaurant abrunden. Natürlich kann die Musik auch zur Unterhaltung der Gäste beitragen oder bestimmte Gesprächsthemen beflügeln – und nicht zuletzt vermag Musik auch die eigene Stimmung zu verbessern.
Wie halten Sie es in dieser Hinsicht in Ihrem Restaurant: Läuft dort Musik im Hintergrund? In der Schwarzwaldstube läuft leise Musik im Hintergrund. Die Auswahl wird ganz bewusst an die aktuelle „Situation“ im Restaurant angepasst, also an die Anzahl der Gäste und die Größe der Tischgruppen. Generell läuft zu Beginn des Service meist etwas ruhigere, später etwas schnellere Musik – vor allem Jazz, Klassik und Klaviermusik.
Sie selbst hören beim Essen stets klassische Musik – welchen Komponisten und Klängen lauschen Sie da? So sehr ich beim Kochen auch fokussiert und sehr wählerisch bin, so sehr erlaube ich es mir bei der Musik, das nicht zu sein: Ich bin weder auf bestimmte Interpreten noch Arten festgelegt. Es kommt ganz auf meine Stimmung an und ich lasse mich gerne von etwas Neuem überraschen. Mit der Musik ist es wie mit dem Wein: Man muss schmecken, schmecken, schmecken, um alle Nuancen entdecken zu können. Also finde ich es spannend, einfach zuzuhören und immer wieder neue Instrumente zu entdecken. Oder gerade bei klassischer Musik Stimmungen herauszuhören, die einem vorher noch gar nie aufgefallen sind.
Festspiele Europäische Wochen Passau 17.06. – 07.08.16 Ostbayern, Oberösterreich, Böhmen
Porträt
Der Stolz des Staates Hierzulande kämpfen Orchester ums Überleben – in Fernost erlebt die Klassik einen Boom. Nun kommt das singapore symphony orchestra auf Deutschland-Tour. Von Christoph Forsthoff
... und Singapurs Wahrzeichen, das Fabelwesen Merlion
HIngucker: Die künstlichen »Supertrees« in den Gardens by the Bay, dem größten Botanischen Garten der Welt ...
8 concerti Mai 2016
Foto: shutterstock, jack photo/Shutterstock.com, thipjang/Shutterstock.com
»Stinkfrucht«: Die Esplanade Concert Hall ist der kulinarisch umstrittenen Durian nachempfunden
F
ür mich ist es viel aufre- bald zwei Jahrzehnten. Und so ter-Geschäftsführer Chng gender in Europa zu spie- dünkt es nicht nur ihm, als H a k - Pe n g e n t s p r e c h e n d len – einfach ob der Kul- nähme die Klassik dort seit freundliche Worte für die autur, der Künstler und der Um- einiger Zeit den umgekehrten tokratischen Machthaber. gebung, die all die klassischen Weg wie hierzulande: KlassiKomponisten inspiriert haben, sche Musik gilt in der singapu- Größter Fan des Orchesters ihre Werke zu schreiben.“ Er- rischen Gesellschaft als Bil- ist der Premierminister staunlich ist das schon: Da sitzt dungsideal, ein Klavier gehört Als das SSO 2014 sein Debüt einem mit Lynnette Seah eine in vielen Familien nicht allein bei den Proms in London gab, gestandene Geigerin in Singa- zum Mobiliar, sondern steht gratulierte Premierminister purs gediegen-eleganten Hotel neben Streichinstrumenten vor Lee Hsien Loong persönlich Conrad gegenüber, die allein allem beim Unterricht für die via Facebook: „Danke, dass diese Saison in der Finanzme- eigenen Kinder hoch im Kurs Ihr Singapur stolz gemacht tropole am Äquator mit Stars – und an die zwei Dutzend, im habt!“ Wohl wissend, dass wie Hélène Grimaud, Vladimir Rahmen der Kunstaktion „Play durch solche internationalen Ashkenazy oder Neeme Järvi me, I’m yours“ auf Plätzen und Auftritte nicht nur der Name konzertiert, die hier mit der Straßen des Stadtgebiets ver- des Stadtstaates in die Welt 2002 eröffneten Esplanade teilten Pianos setzen sich al- getragen wird, sondern auch Concert Hall einen Arbeits- lenthalben schon Sechsjährige, immer mehr Klassikstars in platz hat, um dessen akustische um stolz das Erlernte den Pas- die 5,3-Millionen-EinwohnerQualitäten sie viele Kollegen santen zu präsentieren. Metropole kommen und dain aller Welt beneiden dürften Schlichte Musikbegeisterung mit jenes multi-nationale Bild – und dann schwärmt die stell- der Jüngsten oder doch eher unterstreichen, das auch vertretende Konzertmeisterin verordnete Strebsamkeit der sonst Land wie Orchester des Singapore Symphony Or- Eltern? prägt. chestra (SSO) vom Sehnsuchts- Schwer zu sagen. Beeindru- In letzterem finden sich allein ort Europa. Ist voller Vorfreu- ckend ist auf jeden Fall die 15 Nationalitäten – und doch de auf die Tour im Mai, die sie Entwicklung, die das SSO seit „gibt es hier definitiv weniger und ihre 97 Orchesterkollegen seiner Gründung vor 37 Jahren Grabenkämpfe als sonst in nach Berlin, Dresden, Mün- genommen hat. Ganze 41 Mu- Orchestern“, sagt Igor Yuzechen, Prag und Mannheim siker waren es, die 1979 das fovich. Seit 2014 ist der Russe führen wird. In jene Wiegen erste Sinfoniekonzert gaben – Konzertmeister des SSO und der Klassik, in denen doch ak- heute zählt das für europäische voll des Lobes über die „sehr tuell der Musikunterricht in Verhältnisse noch immer un- gute Atmosphäre in puncto Schulen immer häufiger aus- gewöhnlich junge Ensemble Zusammenarbeit“. Was sein fällt, wo derzeit eher Orchester nicht nur zu den besten Asiens, Kollege Christoph Wichert geschlossen und die Fragezei- sondern kann sich auch mit bestätigt: Da in Wien auf abchen hinter einer Zukunft mit europäischen Top-Orchestern sehbare Zeit keine Stelle frei Bach, Mozart und Beethoven messen. Und anders als in geworden wäre, packte den stetig größer werden … Deutschland müssen die Sin- Österreicher 2008 „die Abengapurer Musiker auch nicht um teuerlust“ und der Fagottist Klassik als Bildungsideal quer eine Kürzung ihrer staatlichen zog nach Singapur. „Hier hadurch Singapurs Gesellschaft Millionen-Zuschüsse fürchten, ben alle einen MigrationshinGanz anders hingegen in Sin- denn 51 Jahre nach der Staats- tergrund – das macht das gapur: „Musik steht hier viel gründung hat die Stadt erkannt, Ankommen viel leichter.“ Und mehr im Zentrum als bei uns“, dass nicht allein Big Business, offenbar auch den Orchestersagt Jan Vogler – „und die Klas- sondern auch Kunst und Kultur klang vielseitiger und flexibsik rangiert ganz weit oben bei das Land und seine Gesell- ler – sagt zumindest Chefdiden Bildungszielen.“ Der Cellist schaft voranbringen können. rigent Lan Shui. Oder mit den muss es wissen, kennt der „Wir haben eine Regierung, Worten seines KonzertmeisDeutsche doch die fernöstli- die um die Bedeutung von ters: „Unser Potenzial ist unchen Kollegen und ihr Land seit Kultur weiß“, findet Orches- sere Stärke.“ Mai 2016 concerti 9
Porträt
Herbst und Winter. „In Singapur ist immer das gleiche Wetter“, sagt Seah. „Doch bei nicht wenigen Werken ist gerade der Wechsel der Jahreszeiten entscheidend für das wirkliche Verständnis der Kompositionen.“ Gut, dass es da zumindest gelegentlich Tourneen in die europäischen Hoch- und Tiefdruckgebiete gibt.
Ein Potenzial, das andernorts für jeden achtlos weggeworfein der Löwenstadt schon zahl- nen Zigarettenstummel!) auch reiche Erfolgsgeschichten ge- in Sachen Sauberkeit und Sischrieben hat: sei es als Han- cherheit Weltspitze ist: Wo delsraum – in fast allen Ran- sonst setzen sich Eltern mit kings der besten Wirtschafts- ihren Kinder zum Picknicken standorte belegt Singapur ei- auf blitzblanke Gehwege? Halnen der vorderste Plätze. Als ten Bauarbeiter im Schatten Touristenmagnet – mehr als von einem der zahlreichen 17 Millionen Besucher zog es Bäume ungestört ein Mittags2015 in die Shopping-Metropo- schläfchen und muss ein Toule, deren Silhouette solch gran- rist keinen Moment lang auch diose Bauten wie das auf drei nur einen Gedanken an Kleingigantische Stelzen verteilte kriminelle verschwenden? und von einem Boot-ähnlichen „Singapur ist schon eine extrem Dach gekrönte Kasino-Hotel sichere Stadt – selbst wenn Marina Bay prägen oder die bis man sich nachts verläuft, gibt zu 50 Meter hohen, künstli- es nie Probleme“, weiß Wichert chen Bäume im größten bota- aus eigener Erfahrung. nischen Garten der Welt. Oder auch als kultureller Schmelz- Der Schweiß läuft in Strömen tiegel – die Bewohner haben Allein das tropische Klima zwar alle ihre kulturellen Ei- (31 Grad bei fast 90 Prozent genheiten, pflegen ihre eigenen Luftfeuchtigkeit) lässt dem BeSprachen und kulinarischen sucher bisweilen den Atem Gewohnheiten in „ihren“ Stadt- stocken – und erschwert auch vierteln wie Chinatown, Arab den Musikern den Zugang zu Street oder Little India, am den Werken. Weniger ob der Ende aber sind alle stolz auf tiefgekühlten Temperaturen im ihre Stadt. Nicht zuletzt, da vollklimatisierten Konzertsaal diese ob strikter Gesetze und als vielmehr ob des fehlenden knallharter Strafen (300 Euro Wissens um Frühling, Sommer, 10 concerti Mai 2016
Konzert-TIPPs
Berlin Mo. 23.5., 20:00 Uhr Philharmonie Dresdner Musikfestspiele zu Gast. Jan Volger (Violoncello), Singapore Symphony Orchestra, Lan Shui (Leitung). Zhangyi: Of an ethereal symphony (DEA), Schumann: Cellokonzert a-Moll op. 129, R. Strauss: Suite aus „Der Rosenkavalier“ op. 59, Ravel: La Valse München Do. 26.5., 19:30 Uhr Gasteig (Philharmonie) CARE-Gala Arabella Steinbacher (Violine), Jan Volger (Violoncello), Singapore Symphony Orchestra, Lan Shui (Ltg). Bruch: Kol Nidrei op. 47, Prokofjew: Violinkonzert Nr. 2 g-Moll op. 63, R. Strauss: Suite aus „Der Rosenka valier“ op. 59, Ravel: La Valse Dresden Sa. 28.5., 20:00 Uhr Frauenkirche Gil Shaham (Violine), Singapore Symphony Orchestra, Lan Shui (Leitung). Zhangyi: Of an ethereal symphony, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll op. 64, Schönberg: Verklärte Nacht op. 4, Ravel: La Valse Mannheim Di. 31.5., 20:00 Uhr Rosengarten Programm siehe Dresden online-Tipp
Bernstein live aus der Berliner Philharmonie Video & Termine: concerti.de/ singapursymphony CD-Tipp
Debussy: Images pour Orchestre Nr. 1–3, La Mer u. a. Singapore Symphony Orchestra, Lan Shui (Leitung). BIS
Foto: Chris Christodoulou
Befeuernder Maestro: Lan Shui leitet seit 1997 das Singapore Symphony Orchestra
Hörgenuss bis zum letzten Ton. Ganz ohne Räuspern oder Husten.
• Schnell spürbare Hilfe • Befeuchtender Schutzfilm • Lang anhaltende Linderung
Interview
»Eine Art Selbstentblößung und Selbstzerfleischung« Von der Lady zum General: Vor einem Jahr musste frank peter zimmermann seine geliebte Stradivari abgeben – nun hat der Geiger endlich eine neue gefunden. Von Christoph Vratz
Frank Peter Zimmermann wurde 1965 in Duisburg geboren. Er studierte in Essen und gab bereits mit 16 Jahren sein Debüt mit den Berliner Philharmonikern. Neben Einspielungen der bedeutenden Violinkonzerte widmet er sich immer wieder auch Uraufführungen. Mit Antoine Tamestit und Christian Poltéra bildet er das Trio Zimmermann.
12 concerti Mai 2016
Foto: Harald Hoffmann/hänssler Classic
zur person
E
in ruhigeres Viertel im Kölner Süden. Von außen ist nicht viel zu sehen, sein Reich beginnt jenseits der Straße: Nach kurzem Surren geht das weiße Tor auf – hereinspaziert! Hier wohnt Frank Peter Zimmermann nun schon seit Jahren mit seiner Familie: Der gebürtige Duisburger ist in der Domstadt heimisch geworden und öffnet selbst die Tür. Wirkt er erleichtert? Schwer zu ermessen – verständlich indes wäre es nur zu gut, nachdem ihm das vergangene Jahr arg zugesetzt hat.Seit 2002 spielte Zimmermann auf der so genannten „Lady Inchiquin“, einer Stradivari-Geige, die ihm die WestLB und dann deren Nachfolgerin Portigon leihweise zur Verfügung gestellt hatte. Doch da die Geschäfte bei dem Finanzdienstleister nicht eben gut liefen, sollte das millionenteure In strument zu Geld gemacht werden. Der Geiger bot mit, doch nicht um jeden Preis – am Ende wurde man sich nicht handelseinig. Just zu seinem 50. Geburtstag musste Zimmermann im Februar 2015 die „Lady“ abgeben, die nun in einem Tresor fernab von NordrheinWestfalen schmort und dort die Höchststrafe erleidet: Sie wird nicht mehr gespielt. Fatal, denn die Qualität einer Geige erhält sich nur, wenn sie leben und atmen darf. Was haben Sie unternommen, um ein gleichwertiges Instrument zu finden?
Jede Menge. Ich habe eine Reihe von Geigen ausprobiert, habe überall nachgefragt, aber nichts Geeignetes gefunden. Zehn Monate lang hatte ich ungefähr alle zwei, drei Wo-
nete, sah er sofort, dass es eine „Strad“ (wie sie unter Kennern genannt wird) war – und nach nur wenigen Tönen konnte er das Instrument genau identi Immerhin haben Sie Ihre neue fizieren: Es war der „General Mozart-CD mit einer dieser Dupont“, einst im Besitz des Geigen aufgenommen. belgischen Geigers Arthur Auch eine Stradivari. Es war Grumiaux. Dieses Instrument Glück, dass ich sie zur Zeit der hatte wenige Monate vorher Aufnahme spielen durfte; im ein gewisser Herr Yu erstei Konzert ist dieses Instrument gert, ein chinesischer Indus allerdings problematisch, weil trieller mit deutschem Pass. es ihm an Volumen fehlt. Vor Eigentlich hatte der Geschäfts dem Mikrophon aber klingt die mann das Instrument einem Geige gut, sie hat viele Farben Nachwuchsgeiger zur Verfü gung stellen wollen; doch Yu, und ein helles Timbre. der sein Vermögen mit dem Das Miteinander von Musiker Verkauf von Wandfarben ge und Instrument ist vor allem machte hatte, spürte, dass bei Streichern von heraus Zimmermann Augen und Oh ragender Bedeutung. Warum? ren übergingen, als der das Man wächst über Jahre mit Instrument erkannte; und als diesem Instrument zusammen. der Musiker die Geige keine Es dauert und dauert, bis man Stunde später im Konzert in es wirklich beherrscht und je- Shanghai sofort spielte, war de Kleinigkeit herauskitzeln klar: Die beiden, Zimmer kann. Man atmet mit diesem mann und der „General“, blei Instrument und lebt mit ihm ben zusammen. Zumindest für so eng wie mit einem Partner. drei Jahre. So lange läuft der Daher gebe ich auch zu, dass Leihvertrag, erst einmal. ich hoffe, die „Lady Inchiquin“ eines Tages wieder spielen zu Wieso haben Sie diese Geige dürfen: Musikalisch ist sie die so schnell identifizieren können? Liebe meines Lebens. Zunächst einmal haben alle wirklich bedeutenden Stradi»Musikalisch vari-Geigen eine eigene Persönlichkeit und damit ein eigenes ist sie die Liebe Timbre. In diesem Fall war es meines Lebens« für mich leicht, weil mein Vater zahlreiche Bach- und MozartIm Dezember 2015 tourte Zim Platten mit Grumiaux im mermann dann mit dem WDR Schrank hatte. Ich bin mit dieSinfonieorchester durch Asien. sen Aufnahmen groß geworKurz vor einem Konzert in den und habe sozusagen dieShanghai bekam er Besuch im sen unverwechselbaren Klang Künstlerzimmer, und wieder im Ohr. sollte er eine Geige unter die Lupe nehmen. Ein wenig müde, Wie lässt sich dieses Kriterium sagte FPZ, wie er gern genannt „unverwechselbar“ wird, zu. Als er den Koffer öff beschreiben? chen eine andere Geige, doch bei jeder dachte ich letztlich: Diese Stimme passt nicht zu mir.
Mai 2016 concerti 13
Interview
Zunächst einmal diese unglaubliche Süße auf der ESaite! Je nachdem, wie man vibriert, meint man, Grumiaux spiele selbst. Verglichen mit der „Lady“ ist diese hier heller: Zwar haben D- und GSaite auch eine gewisse Tiefe, aber nicht so tief mitternachtsblau wie bei der „Lady“. Dafür hat der „General“ eben diesen Schmelz, etwas insgesamt Apollinisches. Die „Lady“ ist auf allen vier Saiten unglaublich ausgeglichen und hat etwas Guarneri-Artiges auf den beiden tiefen Saiten. Das ist vielleicht auch die Zeit: 1711 war Stradivaris größte Zeit, er war absolut auf dem Höhepunkt – der „General“ stammt von 1727 und ist ein Spätwerk des über 80-jährigen Stradivari.
»Je länger man die Musik aufsaugt, desto mehr Ideen« Was bedeutet all das für Ihr tägliches Üben?
Während der Suche nach ei nem neuen, geeigneten In 14 concerti Mai 2016
Volle Konzentration: Frank Peter ZImmermann hat die Zahl seiner Konzerte auf 80 pro Saison reduziert
strument hat Zimmermann gegenüber der Öffentlichkeit geschwiegen. Ohnehin ist er kein Freund des Glamours: Seine künstlerischen Wege bahnt er sich still und unauf geregt, dafür mit äußerster Akribie. In einer Branche, die pralle Jugendlichkeit am Vir
tuosenhimmel immer wich tiger zu nehmen scheint, stellt Zimmermann eine Aus nahme dar. Zeitgeist und Mode sind Begriffe, von de nen er sich zu distanzieren weiß, äußeres Brimborium ist für ihn mit der Sache selbst nicht vereinbar.
Foto: Harald Hoffmann/hänssler Classic
Ich habe schnell gemerkt, wie viel Mehr-Arbeit nun auf mich wartet. Man muss so viele Nuancen und Dinge neu überdenken: Wie mache ich das mit dem Bogen, wie mache ich das mit dem Vibrato? Diese Geige ist, wie alle „Strads“, eine ziemliche Primadonna, sie ist nicht einfach zu spielen. Ich möchte aber das Beste aus ihr herausholen und sie wirklich spüren lassen, dass sie sich bei mir wohlfühlen darf.
FPZ: „Wir wissen ja alle, dass das Visuelle immer wichtiger wird. Leider auch in der Klas sik. Ich kann mich erinnern, als ich im Kindesalter zum ersten Mal Svjatoslav Richter live gehört habe, oder Benedet ti Michelangeli: Denen war vollkommen egal, wie sie aufs Podium kommen und wie sie sich zum Publikum verbeugen – die haben einfach angefan gen zu spielen, ohne Rücksicht auf Verluste. Die Musik war da, und sie war so erdrückend großartig gespielt, das hat gereicht.“ Es passt ins Bild, dass Zimmer mann auch und vor allem die Kammermusik liebt. Seit eini gen Jahren hat er ein Streich trio, mit Antoine Tamestit und Christian Poltéra. Eine Aus nahme im internationalen Musikbetrieb, auch weil das Repertoire überschaubar klein ist: Mozart, Schubert, Beetho ven und einiges aus dem 20. Jahrhundert – das war’s schon. FPZ: „Bei der Kammermusik weiß man, wie weit man im Zusammenspiel kommen möchte. Man kann sich ge nauere Ziele setzen – bei einem Orchester-Violinkon zert ist immer ein Glücksfak tor im Spiel. In der Kammer musik hat man zum einen mehr Zeit und kann zum anderen wirklich bis zu kleinsten Feinheiten vordrin gen.“ Und so sind die Proben phasen für den 51-Jährigen „manchmal eine Art Selbst entblößung und Selbstzer fleischung, aber eigentlich das Schönste im Leben“. Inzwischen macht Zimmer mann wieder dort Zwischen
station, wo seine Karriere anfangs den entscheidenden Schub erfuhr: bei Mozart. Nun liegt der zweite Teil ei ner Aufnahme mit sämtli chen Konzerten vor.
eben dünner und reiner wird. Doch meine Art zu spielen bleibt: Da kann ich mich nicht verleugnen.
Die Mozart-Konzerte sind die ersten Werke, die Sie jetzt ein zweites Mal eingespielt haben.
Bremen So. 22.5., 11:00 Uhr & Mo. 23.5., 20:00 Uhr Glocke Frank Peter Zimmermann (Violine), Bremer Philharmoniker, Markus Poschner (Leitung). Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur, Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur
Die frühen Aufnahmen von Anfang der 80er Jahre liegen mehr als drei Jahrzehnte zurück. 2006 haben wir mit dem kleinen Orchester des Bayerischen Rundfunks diese Werke dann im Konzert gespielt: Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass wir beschlossen, die Werke aufzunehmen. Es dauerte dann allerdings noch ein paar Jahre, bis wir die passenden Termine gefunden haben. Ganz ohne Dirigent?
Ja – und alle Musiker, bis auf die Cellisten, spielen im Stehen. Braucht es ein Mehr an Lebenserfahrung, um diese Werke zu spielen, auch wenn Mozart selbst ja noch ein Jungspund war, als er die Konzerte schrieb?
Es ist hier wie bei allen großen Werken: Je länger man die Musik in sich aufgesaugt hat, desto mehr Ideen entstehen. Damals, bei der ersten Aufnahme, war ich noch stark von Oistrach beeinflusst und habe die Stücke sehr romantisch gespielt. Jetzt ist es schlanker und geradezu klassischer geworden. Natürlich bin ich als Geiger immer noch Romantiker und spiele mit Vibrato; bei Mozart aber habe ich versucht es herunterzufahren, weil der Klang dann
Konzert-TIPPs
München Mo. 6.6. & Di. 7.6., 20:00 Uhr Bayerische Staatsoper Frank Peter Zimmermann (Violine), Bayerisches Staatsorchester, Kirill Petrenko (Leitung). Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur op. 35, R. Strauss: Sinfonia domestica op. 53 Berlin So. 12.6., 20:00 Uhr Philharmonie Frank Peter Zimmermann (Violine), Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Marek Janowski (Leitung). Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur op. 35, Rachmaninow: Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27 Köln Fr. 17.6., 20:00 Uhr Philharmonie Frank Peter Zimmermann (Violine), WDR Sinfonieorchester Köln, JukkaPekka Saraste (Leitung). Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur op. 35, Sibelius: Sinfonie Nr. 6 d-Moll op. 104 & Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 105 Stuttgart Do. 23.6. & Fr. 24.6., 19:30 Uhr Liederhalle Frank Peter Zimmermann (Violine), Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, Stéphane Denève (Leitung). Glanert: Frenesia, Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur op. 35, Prokofjew: Romeo und Julia (Auszüge) online-Tipp
Frank Peter Zimmermann spielt Beethoven Video & Termine: concerti.de/ frankpeterzimmermann CD-Tipp
Mozart: Violinkonzerte Nr. 2 & 5 u. a. Frank Peter Zimmermann (Violine), KO des BR, Radoslaw Szulc (Ltg). hänssler Classic Mai 2016 concerti 15
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DRESDEN WIRD ZUR KLINGENDEN STADT Am 28. Mai 2016 laden die Dresdner Musikfestspiele zum großen Mitmachprojekt »Wie musikalisch ist Dresden?« – diese Frage möchte die sächsische Landeshauptstadt beantworten, wenn am 28. Mai 2016 ab 15 Uhr der Startschuss für das Großprojekt »Klingende Stadt« fällt. Dann ertönt an verschiedenen Spielstätten über die ganze Stadt verteilt Musik: »Ein Tag, ein Motto und viele außergewöhnliche Orte – die Klingende Stadt ist eine große, musikalische Initiative, an der sich jeder beteiligen darf. Gemeinsam bringen wir Dresden zum Klingen und zeigen, wie Musik die Menschen verbindet«, so Jan Vogler, Intendant der Dresdner Musikfestspiele. Das Projekt »Klingende Stadt«, in Kooperation mit der Standortkampagne „So geht sächsisch.“, soll Dresden von seiner offenen, integrativen und kreativen Seite zeigen. Friedrich Schillers völkerversöhnender Gedanke aus
seinem berühmten Gedicht »An die Freude« steht hierfür Pate. Die vereinende Kraft der Musik Wir setzen auf Ihre Unterstützung! Alle Laienmusiker und Profis aus Dresden, Sachsen und darüber hinaus sind herzlich eingeladen, an diesem Tag in allen Winkeln Dresdens zu musizieren und das ganze Potenzial ihrer Klangkunst zu Gehör zu bringen. Aufgerufen sind neben Privatpersonen auch Ensembles, Orchester, Chöre, Bands und andere Musikgruppen aller Stilrichtungen – gern mit eigenen Programmen zum Motto »Ode an die Freude«. Außerdem werden ein Projektorchester und ein Projektchor gebildet, die unter Anleitung professioneller Festspielmusiker den 4. Satz aus Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie interpretieren.
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Oper
Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor
Foto: Ken Howard
Mut zur Hässlichkeit – auch stimmlich: Sondra Radvanovsky als Elisabeth in Donizettis Roberto Devereux an der Metropolitan Opera
18_Feuilleton Mythos Metropolitan Der Opernriese in Manhattan fasziniert das Publikum wie eh und je – und dennoch schwankt The Metropolitan Opera 22_Opern-Tipps Das Beste aus Musik- und Tanztheater – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause 24_Kurz besprochen Opern-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen Mai 2016 concerti 17
Feuilleton
Mythos Metropolitan
A
bend für Abend stehen Weltstars auf der Bühne. Der Reigen seliger Sänger reicht von Alberto Alagna über Plácido Domingo, Jonas Kaufmann und Anna Netrebko bis zu Kristine Opolais und Waltraud Meier. Am Pult sorgt seit 1974 James Levine als Music Director für Exzellenz – immer seltener freilich, die Parkinson-Erkrankung des Maestro ist zum Unsicherheitsfaktor geworden. Wenn er dann doch eine Probe oder Vorstellung vom Rollstuhl aus leitet, steigt das kollektive Adrenalin im Haus – und die Qualität explodiert fühlbar. Fabio Luisi, der vielbeschäftigte Pendler zwischen Zürich, New York und bald auch Florenz, hält den Standard als Principal Conductor hoch. Das Orchester der Met ist – durchaus unabhängig davon, wer gerade dirigiert – mehr als eine sichere Bank: Nicht nur seine Opulenz bei Wagner und Strauss, gerade auch die stilsichere Eleganz im italienischen Belcanto ist ein Ereignis. Die Opern Donizettis bilden gar den erstaunlichen Schwerpunkt der Saison. Und man ist beglückt, wie plastisch das 3900 Plätze fassende Riesentheater in der Upper West Side dabei die feinen 18 concerti Mai 2016
Fäden des Pianissimo transportiert: Kein Sänger muss forcieren – man kann sich zurücklehnen und genießen. Weltweite Kinoübertragungen bringen neue Einnahmen
Ist also alles eitel Sonnenschein an der Met? Mitnichten. Die vergangenen Jahre waren bedrohlich. Noch 2014 stellte Intendant Peter Gelb die Existenz der legendären Kulturinstitution in Frage. Während die Kosten stiegen, stagnierten die Zuschauerzahlen, höhere Ticketpreise erwiesen sich eher als kontraproduktiv. Die Kosten für die besten wie bestbezahlten Künstler der Welt mussten runter. Ein harter Kampf mit den in den USA traditionell starken Gewerkschaften begann. Ende 2014 stand nicht nur ein Fehlbetrag von 22 Millionen Dollar in den Büchern, sondern traten auch neue Tarifverträge in Kraft, die Gehaltskürzungen als Kompromiss vorsahen: Ein Chorsänger an der Met hatte bis dato stolze 200 000 Dollar pro Jahr verdient – viermal so viel wie seine Kollegen in Deutschland! Folgerichtig stimmte die Bilanz dann 2015 schon wieder, mit einem Plus von einer Million Dollar schrieb man knapp schwarze Zahlen.
Als eine Erfolgsmaßnahme zur Einnahmesteigerung erweisen sich die internationalen Kinoübertragungen der traditionellen Nachmittags-Vorstellungen am Samstag – in attraktiver HD-Qualität per Satellit zu sehen. Während in der vergangenen Saison vor Ort im Lincoln Center 660 575 Melomanen ihren Sängerlieblingen lauschten, waren es gar 2,6 Millionen Menschen, die weltweit zusätzlich und live dieselben Vorstellungen im Kino verfolgten. Die Schattenseite der Medaille ist, dass bei 900 000 verfügbaren Karten pro Saison im Saal der Met zuletzt nur schlappe 74 Prozent verkauft wurden: Das Potenzial, ein neues, auch jüngeres Publikum zum Besuch zu bewegen, bleibt eine Herausforderung der Marketingabteilung der Met. Neue Niedrigschwelligkeit versprechen am Vorstellungstag verkaufte Last-Minute-Tickets, die nur 25 Dollar kosten – im Gegensatz zu Preisen bei Parkettplätzen, die oft über 300 Dollar liegen. Gut möglich indes, dass die preisgünstigen Übertragungen in New Yorker Kinos den Verkauf teurer Theatertickets an heimische Fans schmälern – auch wenn die Mitarbeiter diese Vermutung bislang nur hinter vorgehaltener Hand äußern.
Fotos: Patricia Hofmeester/Shutterstock.com, Jonathan Tichler/Metropolitan Opera (2), Ken Howard/Metropolitan Opera
Der Opernriese in Manhattan fasziniert das Publikum wie eh und je – und dennoch schwankt the metropolitan opera. Von Peter Krause
Blick in die Historie: 1880 gegründet, residierte die „alte“ Metropolitan Opera noch am Broadway ...
Glamour, Glanz und Robenpracht in der Met zur Saisoneröffnung
... bis 1966 der Umzug ins Lincoln Center in die Upper West Side von Manhattan erfolgte.
Big is beautiful: 3900 Besucher finden im Opernsaal Platz
Mai 2016 concerti 19
Feuilleton
Doch wo steht der Dinosaurier der Oper künstlerisch – im zehnten Jahr nach Antritt des Hoffnungsträgers Peter Gelb, der für Aufbruch nach Jahrzehnten des reinen lukullischen Sängertheaters stand: Herrscht szenisch weiterhin luxuriöse Langeweile? Oder hat das Haus den ästhetischen Anschluss an die wenigen Benchmarks in Europa geschafft, die in München, Mailand oder Wien stehen? Europäische Schlamperei und amerikanische Traditionspflege
Noch immer findet sich manch angestaubte und mitunter dennoch ansehnliche Produktion von Otto Schenk und Franco Zeffirelli im Repertoire. Das kommt auch in München oder Mailand mal vor – der Unterschied zwischen europäischer Schlamperei und amerikanischer Traditionspflege ist nur: In New York finden für Wiederaufnahmen selbst uralter Inszenierungen immer wieder sehr seriös Bühnen-Orchester20 concerti Mai 2016
Proben statt, denen sich auch ein durchreisender Domingo nicht entziehen kann. Die Folge ist eine musikalische Qualitätssicherung auf Spitzenniveau in wirklich jeder der 227 Vorstellungen der laufenden Spielzeit. Die Neuproduktionen haben ein Spannungsfeld auszupendeln, ersetzen doch private Förderer an amerikanischen Kulturtempeln komplett die in Deutschland üblichen öffentlichen Subventionen. So schwanken die Inszenierungen zwischen sanftem Fortschritt und Mottenkiste – gemessen daran, dass die Hälfte des leicht gesunkenen, doch weiterhin stolzen Jahresbudgets von 297 Millionen Dollar durch Fundraising akquiriert werden muss und mutmaßlich konservative Förderer am Ende der Saison gern glücklich sein sollen. David McVivar etwa, der als Regisseur den aktuellen Donizetti-Zyklus der Tudor-Tragödien an der Met verantwortet, gibt sich im
Königinnendrama Roberto Devereux eine Spur zahmer als in der Alten Welt. Stimmungsstark ist sein eigenes Bühnenbild, das einen Hofstaat im historischen Ambiente zeigt. Die lauernden Blicke der allgegenwärtigen Hofschranzen geben den kleinen privaten Glückshoffnungen der alternden Königin Elisabeth keine Chance: Leichenblass geschminkt und am Stock humpelnd zeichnet Sondra Radvanovsky diese späte Queen mit Mut zur Hässlichkeit und auch vokal mit nie nur schöner, durchaus sopranscharfer Intensität. Durch edles MezzoEbenholz betört dafür Elı¯na Garancˇa als Gegenspielerin Sarah; Matthew Polenzani, der feine Tenorstilist, schenkt dem doppelten Liebhaber der Titelpartie sein verletzlich anrührendes Mezza voce. Auf in die Jubiläumssaison!
Mit deutlich mehr HerzSchmerz-Schmelz singt an-
Foto: Marty Sohl/Metropolitan Opera
Schlichte Inszenierung, überströmende Stimmen: Vittorio Grigolo und Aleksandra Kurzak in Donizettis L’Elisir d’Amore
Paul Hindemith
Mathis der Maler
derntags sein Kollege Vittorio Grigolo einen idealen, stimmlich überströmenden Nemorino in Donizettis L’Elisir d’Amore – in der schlichten Inszenierung eines Bilderbuch-Italiens durch Bartlett Sher. Für wahre sängerdarstellerische Weltklasse sorgt indes Kristine Opolais als Madama Butterfly in der Puccini-Produktion von Anthony Minghella. Ohne Japan-Kitsch, dafür mit imaginativer Reduktion gelingt hier der Spagat: Oper ist und bleibt Genusskultur mit köstlicher Sängerkulinarik und wird gleichwohl zu packendem Musiktheater. Die auch programmatisch durchweg spannende Jubiläums-Saison zum 50. Geburtstag der im Lincoln Center residierenden Met kann kommen. Nina Stemme wird die Spielzeit im September als die größte Isolde der Gegenwart eröffnen. online-Tipp
Plácido Domingo als Simon Boccanegra an der Metropolitan Opera Video & Termine: concerti.de/met DVD-Tipps
Rossini: La Donna del Lago Joyce DiDonato, Juan Diego Flórez, John Osborn, Metropolitan Opera Orchestra, Michele Mariotti (Ltg). Erato Verdi: Macbeth Anna Netrebko, Zeljko Lucic, Rene Pape, Joseph Calleja, Metropolitan Opera Orchestra, Fabio Luisi (Ltg). Deutsche Grammophon Wagner: Parsifal Jonas Kaufmann, Katarina Dalayman u. a. Metropolitan Opera Orchestra, Daniele Gatti (Ltg). Sony Classical
Musikalische Leitung
Premiere
Simone Young
1. Mai 2016
Regie
Jochen Biganzoli
Informationen & Karten T +49 (0) 351 49 11 705 semperoper.de
Vorstellungen
4., 10., 15. & 20. Mai 2016
OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause
Koblenz 14.5.2016
Pultstar Previn beweist ein Herz für Sänger Oper André Previn ist als Di-
Previn: Endstation Sehnsucht Theater Koblenz. Enrico Delamboye (Leitung), Markus Dietze (Regie). Weitere Termine: 20. & 23.5., 4., 9., 12., 14., 19., 22., 27. & 30.6.
Oscar- und grammyprämiert: Musik-Multitalent André Previn 22 concerti Mai 2016
Singt die Titelpartie in Mathis der Maler: Bassbariton Markus Marquardt Dresden So. 1.5.2016
Künstlerdrama Oper Simone Young und Jochen Biganzoli deuten
Hindemiths Meisterwerk an der Semperoper neu
M
athis ist ein erfolgreicher Maler. Als Aufständische gegen die verordnete Armut kämpfen, gerät sein Gewissen in Bedrängnis: „Ist, dass Du schaffst und bildest, genug?“ Auch er stürzt sich in den Kampf. Doch sein Idealismus zerbricht an der Realität des Krieges, er bleibt als Künstler zurückgeworfen auf das Ringen um Relevanz und als Mensch am Lebensende auf sich selbst. Alte Volkslieder, Streitgesänge aus der Reformationszeit und der gregorianische Choral bildeten Paul Hindemiths musikalische Inspiration zu einem eindringli-
chen Werk, das auch seinen persönlichen Konflikt als Künstler im Deutschland der 1930er Jahre spiegelt. Gleichsam in der Nachfolge eines Peter Konwitschny inszeniert mit Jochen Biganzoli einer der scharfsinnigsten Regisseure der mittleren Generation. Simone Young dirigiert: Sie hatte ihre Hamburger Intendanz im Jahr 2005 einst höchst erfolgreich mit Hindemiths Meisterwerk eröffnet. Hindemith: Mathis der Maler Semperoper Dresden. Simone Young (Ltg), Jochen Biganzoli (Regie), Markus Markquardt, John Daszak. Weitere Termine: 4., 10., 15. & 20.5.
Fotos: Lillian Birnbaum/DG, Klaus Gigga, Jens Oellermann, Monika Rittershaus
rigent, Komponist und ExMann von Anne-Sophie Mutter bekannt. Für seine erste Oper, deren Uraufführung 1988 in San Francisco gefeiert wurde, nahm er sich einem Stück amerikanischer Weltliteratur an, dem Drama von Tennessee Williams. Er akzentuiert in Endstation Sehnsucht subtil das Atmosphärische der Handlung, die innere Zerrissenheit der Blanche DuBois, ihre Flucht in eine Traumwelt. Und gibt der Schönheit der menschlichen Stimme Raum, indem er seiner Protagonistin Arien schreibt, die sich wie Inseln ins kompositorische Geflecht einbetten.
Berlin Sa. 28.5.2016
Weitere Tipps
Prager Surrealismus Oper Startenor Rolando Villazón debütiert
in ganz neuen Repertoiregefilden
Z
wischen Traum und Wirklichkeit: Von der obsessiven Suche nach einer Frau mit dem Namen Juliette getrieben, kehrt Michel in eine kleine Stadt zurück, in der er sie das letzte Mal getroffen hat. Doch etwas hat sich verändert: Alle Bewohner scheinen ihr Gedächtnis verloren zu haben. Das von surrealistischen Motiven durchzogene Theaterstück Juliette, ou la Clé des songes von Georges Neveux diente dem tschechischen Komponisten Bohuslav Marti-
nu ˚ als Vorlage für seine lyrische Oper Juliette, die 1938 in Prag uraufgeführt wurde. Martinu ˚s Landsfrau Magdalena Kožená singt in der Berliner Premiere die Titelpartie, Rolando Villazón debütiert als Michel. Hausherr Daniel Barenboim dirigiert. Mit Claus Guth inszeniert ein Spezialist fürs psychologisch Verschrobene. Martinů: Juliette Staatsoper Berlin. Daniel Barenboim (Leitung), Claus Guth (Regie). Weitere Termine: 2, 5., 7., 10., 14. & 18.6.
Wiesbaden Mi. 4.5.2016
Ganz ohne Worte? Oper Tatort-Kommissarin Dagmar Manzel wagt
sich in die Welt des zeitgenössischen Musiktheaters
D
ie ungarische Exilschriftstellerin Ágota Kristóf, 2011 in der Schweiz verstorben, variierte in immer neuen Erzähler-Perspektiven ihr großes Thema: die Suche nach Identität in einer fremden Welt. Ihre französische ExilSprache, die sie bis zum Ende als fremd empfand, machte sie zum Mittelpunkt ihres Schaffens. Die Zweifel an der Kommunikation mit Worten teilt Helmut Oehring: Er ist Sohn
Oehring: Agota? (UA) Hessisches Staatstheater Wiesbaden. Peter Rundel (Leitung), Ingo Kerkhof (Regie), Dagmar Manzel, Ensemble Modern. Weitere Termine: 7., 14., 19. & 28.5.
gehörloser Eltern und als Komponist Autodidakt. Seit über 25 Jahren verknüpft er in seinen Bühnenwerken auf der Schnittstelle zwischen Musiktheater und szenischem Konzert poetische, dokumentarische und biografische Inhalte.
Musik als Schutzraum vor der absoluten Stille: Helmut Oehring
Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
Köln
Die Erboerung von Mexiko
Do. 5.5., 18:00 Uhr Oper Köln Wolfgang Rihms Oper über die Zerstörung des Aztekenreichs inszeniert Altmeister Peter Konwitschny als rheinische Koproduktion mit den Salzburger Festspielen Magdeburg
DIE LUSTIGEN WEIBER VON WINDSOR Sa. 7.5., 19:30 Uhr Theater Magdeburg Otto Nicolais letztes Werk, das Christian von Götz neu in Szene setzt, gilt als die beste komische Oper der deutschen Frühromantik München
DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG Mo. 16.5., 16:00 Uhr Bayerische Staatsoper München Kirill Petrenko wechselt nach seinem Abschied als Bayreuther Ring-Schmied in die bayerische Landeshauptstadt und dirigiert die agner-Neuinszenierung von David Bösch Oldenburg
CHRISTINA, REGINA DI SVEZIA Sa., 21.5., 19:30 Uhr Oldenburgisches Staatstheater Michael Sturm führt Regie in der späten deutschen Erstaufführung des Italieners Jacopo Foroni, dessen Komponisten- und Dirigentenleben die Cholera 1858 ein frühes Ende setzte
Die Rezension zum Tipp: Über alle Premieren mit diesem Zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper Mai 2016 concerti 23
Kurz Besprochen
Opern-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper
NÜRNBERG 12.3.2016
BERLIN 20.3.2016
Liebestod auf Französisch
Erschütternde Lebensbeichten
Blut, Schmodder, Glibber und „Bähhhhh“
Lalo: La Jacquerie Radio France. Patrick Davin (Leitung), Véronique Gens, Nora Gubisch, Edgaras Montvidas, Choeur und Orchestre Philharmonique de Radio France
Janáček: Aus einem Totenhaus Staatstheater Nürnberg. Marcus Bosch (Leitung), Calixto Bieito (Regie), Antonio Yang, Kay Stiefermann. Weitere Termine: 15. & 22.5.
Marschner: Der Vampyr Komische Oper Berlin. Antony Hermus (Leitung), Antú Romero Nunes (Regie), Heiko Trinsinger, Nicole Chevalier. Weiterer Termin: 5.7.
OPER Nicht nur Richard Wagner, auch der Spätromantiker Édouard Lalo liebte das Mittelalter – in seiner dritten und letzten Oper greift er eine Liebesgeschichte zu Zeiten des blutigen Bauernaufstands im Jahr 1358 auf. Seine gewaltigen Chöre erinnern noch an die Grand Opéra eines Meyerbeer. Der Lyrismus des tenoralen Schwärmers Robert lässt unmittelbar an Massenets Werther denken, der kaum zufällig zeitgleich entstand. Die harmonische Würzung und die durch Blechbläser geschärften dramatischen Effekte indes verdankt Lalo durchaus Wagner, dessen Ring-Kühnheiten im Orchester immer wieder anklingen. Der gern beschworene Sehnsuchtston des Englischhorns ist durch und durch tristanesk. Die aufregende, bestens besetzte Wiederentdeckung der Oper wird im Herbst als CD veröffentlicht. (PK).
OPER In der Inszenierung des für spritzende Körpersäfte berüchtigten Calixto Bieto lässt der sadistische Kommandant des Lagers kurzerhand einige Insassen abknallen, als ihm die Anarchie in diesem grausigen Unort zu heftig wird – und die Knackis rollen die Reste ihrer Kollegen hernach in handelsübliche Leichensäcke ein. Dieses frei nach Dostojewski auf die Opernbühne gehievte Jammertal verträgt die Drastik. Die Spannung dieses grandiosen Musiktheaterabends basiert indes auf der maximalen musikalischen Qualität: Denn Marcus Bosch spürt mit der Staatsphilharmonie Nürnberg den schnellen kleinen Janáček-Motiven mit einer so sprechenden Prägnanz und Präzision nach, dass wir unmittelbar hineingezogen werden in die ausweglose Normalität dieser Grenzsituation eines Ortes weit von der Welt. (PK)
OPER Zombie-Show, Slapstick, musikalischer Steinbruch, Trümmerhaufen der romantischen Ideenlandschaft: Die Komische Oper hatte verkündet, dass sie „nach“ (nicht „mit“) Marschners zwischen Freischütz und Fliegender Holländer entstandener Dialogoper Der Vampyr von 1828 etwas im Schilde führt. Die Rechnung ging auf: Blut, Schmodder, Glibber und „Bähhhhh“ geben prallvolle 77 Minuten lang den plastisch-eindrucksvollen Vorgeschmack auf Dantes Höllenkreise: „Lasst alle Hoffnung fahren, die ihr eintretet!“ Doch was Antú Romero Nunes anrichtet, provoziert nicht, konfrontiert wenig, langweilt schnell. Wenn die Untoten zur Verlobung Malvinas mit Ruthven anrücken, ist die Luft längst raus. Schade eigentlich um das überreiche InterpretenPotential um Heiko Trinsinger und Nichole Chevalier. (RD)
24 concerti Mai 2016
Fotos: Jean-François Leclercq, Ludwig Olah, Iko Freese/drama-berlin.de
PARIS 11.3.2016
ST PETERSBURG STATE SYMPHONY ORCHESTRA Eliane RODRIGUES Walter PROOST
Chingiz Osmanov, viool Luc Tooten, cello Choir of the St Petersburg Institute of Culture CD1 CD2
Piano concerto 3 in c Op. 37 Concerto piano + violin and cello in C Op. 56 ‘triple’ CD3
CD4
Piano concerto 2 in Bb Op. 19 Piano concerto 1 in C Op. 15
Piano concerto 4 in G Op. 58 Piano concerto 5 in E Op. 73
Piano concerto in D Op. 61a ‘Violin’ Fantasy in c for piano, Chorus and orchestra Op. 80
N. 09 028 4CD Euro 49,00 Auftrag via www.elianerodrigues.com
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Hessen
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Hessen Das Musikleben in Hessen im Mai
2 Julia Lezhneva
4 Christian Tetzlaff
8 Sebastian Weigle
10 Christina Landshamer
Fotos: Simon Fowler, Giorgia Bertazzi, Monika Rittershaus, Marco Borggreve
Russischer Barockengel
Intuitiver Stabführer
Rastloser Geigenvirtuose
Entspanntes Simmwunder
2_Porträt »Der Glaube an die Natürlichkeit« Die russische Sopranistin Julia Lezhneva hat sich ihre Ruhe bewahrt 4_Interview »Inspiration – was ist denn das?« Für Geiger Christian Tetzlaff zählt nur die Begeisterung 8_Porträt Der Bauch-Kopf-Musiker So höflich wie Sebastian Weigle sind Dirigenten im Umgang mit ihren Orchestern selten 10_Porträt »Sich selber klingen hören« Sopranistin Christina Landshamer entzückt Stimmfans in aller Welt 12_Regionale Tipps So klingt Hessen! Die wichtigsten Termine im Mai 20_ Klassikprogramm concerti 05.16 Hessen 1
Porträt
Der Glaube an die Natürlichkeit Früh in der Erfolgsspur – doch die russische Sopranistin Julia Lezhneva hat sich ihre Ruhe bewahrt. Von Christian Schmidt
I
rgendwie erinnert einen diese Frau an den Phänotyp der herzensguten Kinderkrankenschwester. Das runde, freundliche Gesicht unter den blonden, oft zum Dutt zusammengesteckten Haaren ist ständig am Strahlen, die blauen Augen geraten ins Leuchten, wenn Julia Lezhneva lächelt. Und das tut sie häufig: Erst 26 Jahre jung ist die russische Sopranistin – und hat doch bereits die ersten Schritte auf dem Weg zu einer Traumkarriere erfolgreich gemeistert. Jettet um die Welt, singt mit den besten Kollegen und gewann bereits einen Echo. Benebelt solch rasanter Erfolg nicht die Sinne? „Man darf ihn ähnlich wie den Misserfolg nie zu ernst nehmen, sondern muss konsequent seine Ziele verfolgen, sonst scheitert man.“
Trägt ihre ferne Heimat Sachalin bis heute im Herzen: Julia Lezhneva
Entdeckt per YouTube-Video von Marc Minkowski für die Salzburger Festspiele, lässt sich von der jungen Dame schon ganz kosmopolitisch von „der Lezhneva“ sprechen. Ihr jüngstes Händelalbum wirkt vor allem deshalb so instinktiv echt, weil sie sich dem Meister in seinem Frühwerk seelenverwandt fühlt: „Er war sehr jung, 2 Hessen concerti 05.16
und die Gefühle, die er ausdrückt, sind so tief empfunden, dass sie mir einfach sehr nahegehen.“ Für ihre Herkunft völlig überraschend ist das Genre, in dem
sie sich bewegt: Als Traumland der historischen Aufführungspraxis und der Barockmusik war Russland bisher nicht bekannt, und so verdankt die Sopranistin ihr Faible denn
Foto: Simon Fowler/Decca
Tief empfundene Gefühle
auch eher einem Zufall. „Ich war zehn Jahre alt, meine Eltern waren erst wenige Jahre zuvor mit mir nach Moskau gekommen, und ich sollte eigentlich Pianistin werden“, erinnert sie sich. „Da machte mich mein Lehrer auf ein Bartoli-Album mit Giovanni Antonini aufmerksam.“ Dass eine menschliche Stimme so perlen und funkeln, sich so virtuos bewegen kann, war für die Jungstudentin am Konservatorium wie eine Erleuchtung. „Inzwischen hat sich gerade in Moskau aufgrund des großen Bedarfs das Interesse der jungen Musiker an Alter Musik vervielfacht, es gibt sogar schon ein eigenes Departement für historische Aufführungspraxis.“
fürfrank musikfü fürfrank SAISON rankfurt 2016|2017 musikfü fürfrank urtmusi kfürfran furtmus musikfü fürfrank rankfurt musikfü ankfurtm ürfrankf
auf ihre fernöstliche Heimat Sachalin zu sprechen. „Auf so einer Insel wachsen Sie einfach anders auf und nehmen Dinge anders wahr als in einer großen Stadt, wo die Dinge sehr schnell geschehen“, sagt sie nachdenklich. „Dort ist man weit weg von allem, lernt Unabhängigkeit und Klarheit im Denken, weil man durch nichts abgelenkt wird. Die Landschaft dort hat mich schon als Kind inspiriert, und als ich zum Start meiner Karriere anfing, viel zu reisen, begann ich mich meiner Gefühle als Fünfjährige zu erinnern.“ Natürlich sei sie hungrig auf Selbsterfahrung, auf Moskau und die Musik gewesen, als sie damals in die über 6 000 Kilometer entfernte Hauptstadt In der Ruhe liegt ihre Kraft kam, erinnert sich Lezhneva. Gut möglich, dass so aus Russ- „Aber meine Ursprünge haben land eine ganz neue Schule sich erhalten, die sachalinische wird, die trotz aller Professio- Ruhe ist mir geblieben.“ Wozu nalität rein interpretatorisch nicht zuletzt der Kontakt zu praktisch bei Null anfängt und ihren alten Freunden von dadamit überall neue Impulse mals beiträgt. setzen kann. Lezhneva jedenfalls verfügt über diesen Idealopern-TIPP typus einer schlanken Stimme, die ihr Vibrato bestenfalls aus Wiesbaden dem Text entwickelt. Ansons- Mo. 9.5. & Fr. 13.5., 19:30 Uhr Staatsten meistert sie so natürlich, theater Internationale Maifestspiele. Mozart: Così fan tutte. Julia Lezhneva fast schon hemdsärmelig die (Fiordiligi), Konrad Junghänel (Leitechnischen Schwierigkeiten tung), Uwe Eric Laufenberg (Regie) von Koloraturen und Verzieonline-Tipp rungen, als wäre es ein Spaziergang – und wirkt dabei doch so unverbraucht und unangeJulia Lezhneva mal ganz wild strengt, als wäre diese unartiVideo & Termine: fizielle Art des Singens schon concerti.de/ lezhneva seit jeher en vogue gewesen. Woher aber nimmt sie mit AnCD-Tipp fang 20 solch eine selbstbewusste Natürlichkeit, die dann Händel: doch so ganz anders ist als der Salve Regina & Arien Julia Lezhneva Kunstgesang einer Cecilia Bar(Sopran), Il Giardino toli? Die Sängerin überlegt Armonico, Giovanni Antonini (Ltg). Decca lange – und kommt schließlich
es 10er-, hen: Groß labo Jetzt buc ah er-, 3er-W kleines 5 r h s me und viele batt bucherra h rü F 10% ai bis 31. M
museumskonzerte
Alte Oper Frankfurt Sinfoniekonzerte mit dem Frankfurter Opern- und Museumsorchester und > Giancarlo Guerrero > Hartmut Haenchen > Igor Levit > Viktoria Mullova > Daniel Müller-Schott > Michael Sanderling > Jukka-Pekka Saraste > Arabella Steinbacher > Sebastian Weigle > Frank Peter Zimmermann Kammerkonzerte > Artemis Quartett > Sabine Meyer > Nils Mönkemeyer > Quatuor Voce > Arabella Steinbacher > Schumann Quartett > Vision String Quartet > Van Baerle Trio Kinder-, Salon- und Weihnachtskonzerte
Weitere Informationen unter www.museumskonzerte.de Tel. (069) 28 14 65
Interview
zur Person
Christian Tetzlaff wurde 1966 in Hamburg geboren und studierte in Lübeck und Cincinnati. Sein Repertoire kennt keine Grenzen, immer wieder setzt er sich auch für die Aufführung zeitgenössischer Werke ein. Als Solist tritt er mit bedeutenden Orchestern wie den Berliner Philharmonikern oder dem Concertgebouw Orchester auf. Er spielt eine moderne Geige von Stefan-Peter Greiner.
1 Hessen concerti 05.16
»Inspiration – was ist denn das?« Für Christian Tetzlaff zählt nur die Begeisterung – die indes fordert der Geiger auch vom Dirigenten neben sich auf der Bühne ein. Von Arnt Cobbers
B
rüssel, Wien, Paris, Tokyo, Melbourne, Verbier, Luxemburg: Unermüdlich reist Christian Tetzlaff von Konzert zu Konzert. Gut eine Woche nach seinem 50. Geburtstag bereitet sich der Geiger nun selbst ein Geschenk, kommt aus seiner neuen Wahlheimat London in altvertraute hessische Gefilde, um mit seiner Cello-Schwester Tanja die Solistenparts in Brahms’ Doppelkonzert zu übernehmen.
Foto: Giorgia Bertazzi
Herr Tetzlaff, Sie spielen alle paar Tage irgendwo anders auf der Welt. Sind Sie reisesüch tig? Publikumssüchtig? Musik süchtig?
Das letzte in jedem Fall! Ich reise auch gern – und ich spiele wahnsinnig gern Konzerte. Ich fühle mich einfach wohl auf der Geige, ich fühle mich damit wohl, was ich sagen darf, ich habe die Dirigenten, mit denen ich gerne spiele, und ich kenne inzwischen die Orchester, da muss man sich nicht mehr beweisen. Es ist einfach nett. Und Kammermusik spiele ich nur noch mit Leuten, mit denen ich auch hinterher feiern möchte, da hat man eine doppelte Motivation. Insofern
fällt es mir gerade schwer, mich zu bremsen. Wann kommen Sie dazu, neue Stücke zu üben?
Ich übe vielleicht eine Stunde am Tag und das seit bald 20 Jahren. Das heißt, wenn ich zu Hause bin, bin ich ganz für die Familie da und koche. Ist es wirklich so: Wenn man einmal eine gute Technik hat, muss man nicht mehr viel üben?
Das ist für jeden anders. Und es ist immer die Frage, wie man aufgewachsen ist. Ich bin entsetzt, wenn ich sehe, wie viele Zwölfjährige vier, fünf Stunden üben. Ich halte das für kontraproduktiv. Und wenn man später vielleicht sogar sechs, sieben Stunden am Tag übt, und das über lange Zeit, dann kommt man davon physisch und emotional wahrscheinlich nicht mehr weg. Weil man weiß: Wenn ich es so mache, läuft es gut. Mich würde das ex trem nerven. Brauchen Sie auch deshalb keine längeren Pausen, weil Sie fast in jedem Konzert et was anderes spielen?
Ich spiele alles bunt durcheinander, und das finde ich ex trem reizvoll. Jedes Jahr spiele ich so etwa 20 verschiedene Violinkonzerte, und es wird immer einfacher, weil ich die Stücke immer besser kenne. Müssen Sie nicht wenigstens ein paar Tage vor dem Konzert mit einem Stück „leben“?
Im Sonatenprogramm hat man ja oft vier verschiedene Sonaten aus ganz unterschiedlichen Richtungen. Das ist für mich zu nostalgisch gedacht, dass ich eine Woche Brahms werden muss, um sein Violinkonzert zu spielen. Es kommt die Einleitung, und dann ist man irgendwie drin im Stück. Und hinterher bin ich auch mit Vergnügen ganz schnell wieder draußen. Das Konzert ist so ein exaltierter Moment, und danach geht man ein Bier trinken. Wenn jetzt ein Anruf käme, ob Sie heute Abend Dvořák oder Birtwistle spielen könnten – könnten Sie?
Birtwistle würde gehen, weil ich das aus den Noten spiele. Mendelssohn, Tschaikowsky, Brahms, Beethoven, Berg würden auch gehen. Aber Dvoˇrák concerti 05.16 Hessen 2
Interview
wäre mir unangenehm, weil ich das nicht so oft spiele. Das würde ich für morgen zusagen, für heute nicht. Sie haben vor einigen Jahren das zweite Konzert von Joseph Joachim auf CD aufgenommen. Hat sich der Aufwand für diese Rarität gelohnt? Sie spielen es ja inzwischen gar nicht mehr. 3 Hessen concerti 05.16
Vielleicht wäre es gar nicht so schwer, das wieder ins Programm zu bekommen, ich habe es damals bei vier oder fünf Orchestern gespielt. Hat es sich gelohnt? Sehr! Das war der kräfteraubendste Geigenpart, den ich je gespielt habe – 40 Minuten lang und durchgängig hochvirtuos. Da habe ich, was ich sonst nie mache, über ein
Jahr hinweg vielleicht alle drei Tage eine Seite erarbeitet, wie ein Student. Ich lebe sonst nur von der Hand in den Mund. Auch meine Uraufführungen fange ich erst an zu üben, wenn ich weiß, das Konzert ist in ein paar Wochen. Erarbeiten Sie sich die neuen Stücke unterwegs?
Foto: Giorgia Bertazzi
Üben? Maximal eine Stunde am Tag nimmt Christian Tetzlaff sein Instrument in die Hand
Ja. Ich habe mir angewöhnt, dass ich sie auf Reisen einfach lese und dass ich, ohne sie zu spielen, Fingersätze und Bogenstriche eintrage. Das beschleunigt den Arbeitsprozess ungemein. Mit der Geige gehe ich erst kurz vorher ran, und wenn es hart auf hart kommt, gibt es dann auch mal einen Zwei-Stunden-Tag zu Hause.
»Konzerttage, das heißt: gut essen, Mittagsschlaf, fernsehen« Arbeiten Sie auch noch abends nach dem Auftritt?
Nein. Im Orchesterkonzert höre ich mir immer den zweiten Teil an, das liebe ich. Aber ich genieße diesen Moment nach dem Konzert, wenn man noch warm ist und mit einem Bier in der Garderobe sitzt und guckt, was morgen ist. Das macht mir einfach wahnsinnig Spaß, und da ist man sehr selten erschöpft oder müde. Bekommen Sie etwas von den Städten mit, in denen Sie gastieren?
Ich kriege eigentlich nichts mit von der Welt. (grinst) Aber mir gefällt diese Betriebsamkeit: Ich reise immer so spät an, wie es noch vernünftig geht. Dann kommen die Proben, und der Konzerttag ist nicht der Tag, wo man in Ruhe durch die Stadt oder ein Museum schlendert. Die Konzerttage selbst sind schon ein bisschen eingeschränkt: gut essen, Mittagsschlaf, fernsehen.
Einige Musiker sagen, sie schöpfen durch Museumsbe suche Inspiration.
Inspiration – was iss'n das? (grinst) Das klingt so schön und so tief. Gibt es Orchester, auf die Sie sich besonders freuen?
im Konzert anguckt und sieht diese tiefe Begeisterung, dann verdoppelt sich das Gefühl auf der Bühne für einen. Wenn einer hingegen gut dirigiert, aber mit dem Gefühl, dass er nur begleitet – das ist enttäuschend.
Ja, es gibt einfach besonders Sie haben seit 1994 Ihr eigenes nette Orchester, mit denen Streichquartett – lässt sich man vielleicht auch schon auf Streichquartett so „nebenbei“ Tournee war, da kennt man spielen? mehr Leute und teilt schöne Diese Perfektion im ZusamKonzerte rinnerungen. Aber menspiel, dieses aufeinander alle Orchester sind erstmal -eingeschworen zu sein, dieser offen. Für Dirigenten ist die Wunsch nach totaler GeschlosLage vollkommen anders: Die senheit – das finde ich in Einstehen vor dem einen Orches- zelfällen fantastisch, aber ter wie die Könige und vor manchmal auch problemadem nächsten bleich und krie- tisch. Ich möchte unbedingt gen kein Wort raus, weil ir- diese Literatur spielen, und ich gendwelche emotionalen Din- finde, wir spielen gut. Den ge schief laufen. Das ist ver- Aspekt der Perfektionierung rückt. sehe ich da als etwas nebensächlicher an als andere. Überlassen die Dirigenten den Solisten die Richtung oder diskutieren Sie über die Stücke?
Ich gebe immer den Weg vor, aber ich mache, glaube ich, keine absurden Dinge, dass es einem Dirigenten schwer fallen würde, damit zu leben. Und ich habe auch keine Erfahrung mehr mit Dirigenten, die Dinge tun, mit denen ich nicht zurechtkomme. Es gibt Stücke, die sind so heikel, zum Beispiel das Beethoven-Konzert, dass ich die mit bestimmten Dirigenten nicht mehr spiele. Ein gewichtiges Kriterium für mich ist, dass ein Dirigent begeistert neben mir auf der Bühne steht. Das hat mit der Qualität des Dirigierens nichts zu tun, nicht mal etwas mit der musikalischen Meinung: Wenn man sich kurz
Konzert-TIPP
Frankfurt So. 8.5., 19:00 Uhr Alte Oper Christian Tetzlaff zum 50. Geburtstag. Christian Tetzlaff (Violine), Tanja Tetzlaff (Violoncello), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Leitung). Brahms: HaydnVariationen B-Dur op. 56a & Doppelkonzert a-Moll op. 102, Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 „Pastorale“ online-Tipp
Christian Tetzlaff spielt Widmann Video & Termine: concerti.de/ christiantetzlaff CD-Tipp
Brahms: Klaviertrios Nr. 1-3 Lars Vogt (Klavier), Tanja Tetzlaff (Cello), Christian Tetzlaff (Violine). Ondine concerti 05.16 Hessen 4
Porträt
Der Bauch-Kopf-Musiker So höflich wie Sebastian Weigle sind Dirigenten im Umgang mit ihren Orchestern selten. Was in Frankfurt nicht zuletzt die Stipendiaten zu schätzen wissen. Von Stefan Schickhaus
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anche Musiker des Frankfurter Opernund Museumsorchesters erzählen diese Geschichte aus dem Jahr 2003 noch heute voller Respekt. Es war in einer Probe zu Strauss’ Die Frau oh8 Hessen concerti 05.16
ne Schatten – einer Produktion, für die der damals noch als Gast dirigierende Sebastian Weigle später die Auszeichnung „Dirigent des Jahres“ bekommen sollte: Ein falsch klingender Fagott-Einsatz, Weigle ruft über
das riesig besetzte Strauss’sche Tutti hinweg den entscheidenden Hinweis „Tenorschlüssel, nicht Bassschlüssel“. Fehler gehört, umgehend analysiert, geklärt – und nicht weiter dramatisiert.
Foto: Monika Rittershaus, Mario Riemer
Genau und doch gelassen: Sebastian Weigle hat viel von seinem Mentor Daniel Barenboim geleernt
Angesprochen auf die damalige Orchesterprobe will Weigle heute die präzise Situationsanalyse dennoch keineswegs zu seinen entscheidenden Qualitäten erklären: „Jeder Dirigent hat irgendwo seine Stärken, ob die nun aber genau darin liegen?“ Dem seit 2008 amtierenden Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt kommt da ganz anderes in den Sinn: „Es gäbe sicher noch viele andere Dinge anzuführen, die für eine effektive Leitung vonnöten sind: ohne viel Zeit zu verlieren relativ schnell an sein Ziel zu gelangen, Dinge anzusprechen, denen ein Mangel an Qualität anhaftet“ – all das und mehr zählt er auf. Und ist da mit sich ganz zufrieden: „Jedenfalls kann ich mich auf meine Ohren und meinen Verstand sehr verlassen.“ »Das Leben ist zu kurz für Fastfood und billigen Rotwein«
Und obendrein auf die Loyalität seiner Frankfurter Musiker, denn Weigle ist ausgesprochen beliebt. Allerdings macht er es seinem Orchester auch leicht: Denn der gebürtige Berliner, der 15 Jahre als erster Solohornist in der Staatskapelle Berlin spielte und von Daniel Barenboim erst zum Taktstock gebracht wurde, ist ein ausgesprochen höflicher Dirigent. „Ich habe den Eindruck“ oder „Darf ich das bitte nochmal haben“ sind häufig gehörte Formulierungen im Orchestergraben, stets gepaart mit einem „Danke“. Und noch etwas fällt auf: Der 55-Jährige ist kein Asket, musikalisch nicht und ebenso wenig als Mensch. „Liebe geht durch den Magen, Musik auch, das Kulinarische sowieso“, sagt
Aug’ in Aug’ mit dem Nachwuchs: Weigle (3. v. l.) inmitten der Stipendiaten der Paul-Hindemith-Orchesterakademie
er. „Ich bin ein Genießer und schnuppern und Praxiserfahstehe dazu. Das Leben ist viel rungen zu sammeln. „Was ich zu kurz für Fastfood, schlech- da alles rufe, möchten sie gar ten Kaffee und billigen Rot- nicht wissen“, scherzt Weigle. wein.“ Und wenn er die Wahl „Aber Spaß beiseite: Mir ist es hat, als Kopf- oder als Bauch- eine Freude, den jungen DaMusiker charakterisiert zu men und Herren der Akademie werden, erfindet er den „Bauch- ein positives Zeugnis auszuKopf-Musiker“ – klinge das stellen. Denn nicht nur als Municht toll? Mag der Start auch siker machen sie ihre Sache gern aus dem Bauch heraus mit richtig gut, sondern auch als Gefühl und Impetus erfolgen, Menschen sind sie besonders. wenn dann die Rechnung mit Und das erfüllt einen mit Resder sogenannten Unbekannten pekt und Stolz.“ hinzukommt, ist sofort der Kopf gefragt. „Das können Konzert-TIPP manchmal Bruchteile von SeFrankfurt kunden sein, doch danach Do. 26.5., 11:00 Uhr Oper freue ich mich dann wieder auf Sonderkonzert zugunsten der neuen den Bauch.“ Und wie zur Ab- Paul-Hindemith-Orchesterakademie. sicherung schiebt Weigle rasch Juanita Lascarro (Sopran), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Sebastihinterher: „Der Kopf steuert – an Weigle (Leitung). Mozart: Ouvertüre ob bewusst oder unbewusst – zu „Le nozze di Figaro“, Beethoven: aber schon das gesamte Ge- Konzertarie „Ah! Perfido“ op. 65, Schubert: Sinfonie Nr. 7 D 759 „Unvollendete“, schehen.“ Hindemith: Kammermusik Nr. 1 op. 24 Dabei könnten künftig fixe Fehleranalysen der Art „Tenoronline-Tipp schlüssel, nicht Bassschlüssel“ häufiger gefragt sein, sitzen Sebastian Weigle doch nun regelmäßig auch Stiim Interview pendiaten der neu gegründeten Video & Termine: Paul-Hindemith-Akademie im concerti.de/weigle Orchester. Diese OrchesterakaCD-Tipp demie – benannt nach dem berühmtesten Bratscher aus R. Strauss: Don Juan, Sinfonie f-Moll op. 12 den Reihen des OpernorchesFrankfurter Opernters – bietet jungen Musikern und Museumsorchesam Ende ihres Studiums die ter, Sebastian Weigle (Ltg). Oehms Classics Möglichkeit, Orchesterluft zu concerti 05.16 Hessen 9
PORTRÄT
Sich selber klingen hören
Geht ihre Karriere gelassen an: Christina Landshamer
10 Hessen concerti 05.16
Foto: Marco Borggreve
Ihre Wurzeln liegen in Bayern – doch inzwischen entzückt Sopranistin Christina Landshamer Stimmfans in aller Welt. Von Dorothe Fleege
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as Thermometer auf ders anspricht.“ Studiert hat dem Weg zum Studio 2 Landshamer später an der zeigt 36 Grad, träge Musikhochschule in Mündünstet der Asphalt vor sich chen: Ein „Hexenkessel“, in hin. Und doch wirkt Christina dem der Start ins Berufsleben Landshamer bei der Begrü- alles andere als reibungslos ßung frisch, ja geradezu strah- verlaufen sei, merkt sie rücklend und aufgeräumt – dabei blickend kritisch an. Wirklich hat die Sopranistin im Funk- gut aufgehoben fühlte sie sich haus des Bayerischen Rund- erst bei Angelica Vogel, die sie funks gerade in vier intensi- – wie auch ihre zweite Lehrerin ven Aufnahmetagen mit Lied- Dunja Vejzovi – bis heute berät begleiter Gerold Huber ihre und die sogar ihre Vorstellunerste Solo-CD aufgenommen. gen besucht. Den Eindruck der Frische korrigiert sie denn auch lachend: »Ich finde dieses innere Beben „Fertig bin ich jetzt schon – einfach wunderbar« aber eben auch sehr erfüllt.“ Seither läuft es nicht nur mit Schumanns „Mignons“, den dem bewussten Singen, sonLenau-Zyklus sowie einen ge- dern auch mit der Karriere: mischten Liedblock haben die Wien, Salzburg, Berlin, BadenKünstler eingespielt, dazwi- Baden, Harnoncourt, Thieleschen Lieder von Ullmann mann, Rattle – illustre Namen gefügt, der Landshamer schon schmücken die Liste ihrer seit ihrer Studienzeit am Her- Auftrittsorte und Pult-Begleizen liegt. Ins Schwärmen gerät ter. Mozart und Bach sind die attraktive Wahl-Stuttgar- dabei ihre Hausheiligen – terin indes nun erst einmal auch, weil sie ihr „extrem über „ihren“ Pianisten Huber. wichtig für die Stimmgesund„Ich kenne ihn schon sehr lan- heit“ sind. Mit Strauss eröffge, umgekehrt ist das wohl nete sich ihr dann eine andeetwas anders.“ Sie schmunzelt. re Galaxie: „Da geht es in die „Er war nämlich der Klavier- große Weiblichkeit, das erlehrer meiner Cousine in schließt andere Dimensionen. Straubing – und natürlich sind Dieses innere Beben, was wir damals zu seinen dortigen Strauss hat, das finde ich einKonzerten gegangen.“ fach wunderbar – Strauss und Aufgewachsen ist die gebürti- Mahler haben mich jetzt mit ge Münchnerin seinerzeit Haut und Haar erobert.“ „zweisprachig“ – hochdeutsch Abheben dürfte die 38-Jährige und im Dialekt. Vor allem aber trotz des Aufbruchs in diese pflegte man in der großen Fa- neuen „Dimensionen“ wohl milie die Liebe zur Musik – kaum, dafür scheint sie zu und auch hier ebenso zur tra- bodenständig: „Ich bin gerne ditionellen Volksmusik wie extrem gut vorbereitet, und – zur Klassik. Der Leiter des da kämpfen ja manche RegisKirchenchores ermutigte sie seure mit mir – ich bin ein sehr, dann, Gesangsunterricht zu na, sagen wir mal ,sicherheitsnehmen. „Da habe ich schon abhängiger‘ Mensch.“ Und gemerkt, dass mich das Allei- obendrein ein echter Familine-Singen, das Sich-selber- enmensch: Ihr zweijähriger klingen-Hören, einfach beson- Sohn singt auf jeden Fall die
erste Stimme – das sei ihr extrem wichtig. Und gemeinsam mit ihrem Mann, der Kontrabassist im Stuttgarter Radiosinfonieorchesters des SWR ist, gelinge dieser Spagat zwischen Beruf, ständigen Reisen, Karriere und Privatleben auch gut, selbst wenn die Zeit für ein „normales“ Leben natürlich immer knapp sei. Und wie sehen nun ihre nächsten Karriere-Wünsche aus? Landshamer lacht: „Naja, also sicher nicht so, dass ich meine, ich müsste innerhalb der nächsten fünf Jahre unbedingt an der Met singen – vielmehr bin ich auf die Weiterentwicklung meines Rollenprofils ausgerichtet.“ Nun, dafür gab sie im Dezember ihr US-Debüt mit dem Pittsburgh Symphony, dem die Sophie im Rosenkavalier an der Lyric Opera of Chicago folgte – und vor kurzem marschierte sie erstmals durch die Pforten der Carnegie Hall. Was ja auch schon mal nicht schlecht ist. Konzert-TIPP
Darmstadt Do. 12.5., 20:00 Uhr Staatstheater (Kleines Haus) Christina Landshamer (Sopran), Gerold Huber (Klavier). Werke von Schumann, Ullmann & Brahms online-Tipp
Christina Landshamer singt Mendelssohn Video & Termine: concerti.de/ landshamer DVD-Tipp
Mozart: Die Zauberflöte Maximilian Schmitt, Christina Landshamer u. a. Netherlands Chamber Orchestra, Marc Albrecht (Leitung). Opus Arte (DVD/Blu-ray) concerti 05.16 Hessen 11
So Klingt … Hessen. Die wichtigsten Termine im Mai, ausgewählt von der concerti-Redaktion
Das Orchester von innen heraus verstehen Frankfurt Honeck unterzieht Rachmaninow und
Tschaikowsky einer intensiven Studie
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eine Wurzeln liegen in Vorarlberg, seine musikalische Ausbildung aber erhielt Manfred Honeck in Wien. Hier war der heute 57-Jährige für einige Jahre als Bratscher Mitglied der Wiener Philharmoniker – bis es ihn zum Dirigieren zog, immerhin bereits als Assistent von Claudio Abbado und Leiter des Wiener Jeunesse Orchesters. Viele Stationen hat der im Reden so besonnen, in der Pro-
12 Hessen concerti 05.16
benarbeit und im Konzert aber so intensiv wirkende Dirigent seither zwischen Zürich, Stockholm, Prag und Stuttgart durchlaufen – erst unlängst war der Österreicher Wunschdirigent der Berliner Philharmoniker, als er bei den Osterfestspielen in Baden-Baden einsprang. Fest verankert ist er seit 2008 beim Pittsburgh Symphony Orchestra, sein Vertrag als Music Director wurde inzwischen zum zweiten Mal
verlängert – bis 2021. Wiener Klassik, aber auch Mahlers und Tschaikowskys Sinfonien sowie die Werke der StraussDynastie bilden dort den Schwerpunkt seiner musikalischen Arbeit. Honeck kennt das Orchesterleben von innen und er versteht die Musiker, seien es nun die Studenten in Verbier oder Mitglieder eines Spitzenorchesters, als wunderbare Partner – eine Haltung, die selten geworden ist und für die er weltweit geschätzt wird. Katharina von Glasenapp Mi. 25.5., 20:00 Uhr Alte Oper Daniil Trifonov (Klavier), Pittsburg Symphony Orchestra, Manfred Honeck (Ltg). Beethoven: Coriolan-Ouvertüre, Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 h-Moll
Fotos: Felix Broede, Wonge Bergmann/Alte Oper Frankfurt
Die Ruhe selbst: Manfred Honeck kennt kein Lampenfieber
Geigen statt kicken, Ragas statt Skalpell Frankfurt Star-Architekt versetzt eine Stadt in musikalischen Aufruhr
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er US-amerikanische Architekt Daniel Libeskind plant gerne großformatig. Doch nicht immer entstehen an seinem Reißbrett spektakuläre Bauten wie das Jüdische Museum in Berlin, er kann der Kunst auch noch abstraktere Formen geben. So hat er nun für die Alte Oper unter dem Titel „One Day in Life“ ein Konzertprojekt entwickelt, das 75 Veranstaltungen an 18 Frankfurter Orten binnen 24 Stunden vorsieht – und jeden Ort mit „Dimensionen des Lebens“ unterlegt. Wie das konkret klingt? Zur Dimension „Körper“ gibt’s ein Raga-Konzert in einem Operationsaal, zur Dimension „Glaube“ spielt Pierre-Laurent Aimard Beethoven im Boxcamp – und die Dimension „Wille“ lässt Carolin Widmann mit DJ-Unterstützung in der Eintracht-Arena geigen. Für die Alte Oper ist dieser 24-Stunden-Tag das hoch gehandelte Top-Ereignis der Saison, für die Organisatoren eine logistische HerkulesAufgabe. Und für die Frankfurter eine Chance, ungewöhnliche Orte wie Großküche, Betriebshof, Hochbunker oder das nächtlich beschwimmbare Rebstockbad einmal klassisch bis experimentell bespielt zu erleben. Stefan Schickhaus Sa. 21.5. & So. 22.5., 10:00-24:00 Uhr Frankfurt One Day in Life. Daniel Libeskind (Projektleitung)
Alles aus (s)einer Hand: Architekt Daniel Libeskind
Tipps & Termine
Zeit erfahrbar machen GieSSen Musiktheatralische Reflexionen über die
Vergänglichkeit und den erfüllten Augenblick
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er Titel „Kronos & Kairos“ klingt archaisch, der Untertitel „Das Maß der Zeit oder die Gunst der Gelegenheit“ nach einem spannenden Pasticcio. Tatsächlich sind in Gießen die musikalischen Altvorderen Andrea und Giovanni Gabrieli, Heinrich Schütz und der Zeitgenosse Richard van Schoor die musikalischen Zulieferer für dieses Musiktheaterprojekt mit Michael Hofstetter am Pult – und das Theaterkollektiv „Auftrag : Lorey“ ist für szenische Grenzgängereien zuständig, mit denen das Bühnenhaus ebenso erforscht
werden soll wie die Tiefen der menschlichen Seele. Samt Solisten aller Stimmfächer, inklusive Altus, Gießener Chor und Instrumenten, bei denen weder Cembalo noch Gambe, Laute, Orgel und Barockharfe oder Streicherquintett fehlen. Und der Ruf, der diesem Inszenierungsteam vorauseilt, vorgefundene Räume zu erkunden und mit Klang zu füllen, lassen auf ein spannendes Projekt hoffen, bei dem die Zuschauer etwas über die Zeit und die Vergänglichkeit erfahren können – und damit auch über sich selbst. Joachim Lange
Vom Kinderdarsteller zum Dirigenten: Michael Hofstetter Sa. 14.5., 19:00 Uhr (Premiere) Stadttheater Kronos & Kairos. Michael Hofstetter (Leitung), Auftrag : Lorey (Regie), Musik von A. & G. Gabrieli, Schütz & van Schoor Weitere Termine: 29.5., 9.6. & 3.7.
Hohelied auf das Leben Frankfurt Ausschweifungen und
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Fortuna dreht am Glücksrad – Carl Orff verwandelt es in Musik Fr. 13.5., 20:00 Uhr Jahrhunderthalle (Kuppelsaal) Luisa Albrecht (Sopran), Nikolai Nekrasov (Bariton), Jan Mikuschek (Tenor), Nordböhmische Philharmonie Teplice, Norbert Baxa (Leitung). Orff: Carmina Burana 14 Hessen concerti 05.16
arl Orffs Carmina Burana gehört zu den musikalischen Einstiegsdrogen, die Türen öffnen und süchtig machen können – und das funktioniert auch im schlichten Gewand eines Konzertes mit ziemlicher Wucht. Da Orff mit seinem 1937 in der Oper Frankfurt uraufgeführten Wurf auf überlieferte Texte aus dem 11. und 12. Jahrhundert zurückgreift, zugleich beherzt ins musikalische Schicksalsrad fasst und dem Leben so ganz im Allgemeinen ein Hohelied singt. Seine szenische Kantate umweht schon ob ihres latei-
nischen Titels für „Die Lieder aus Benediktbeuern“ die Aura einer klingenden Handschrift aus alten Zeiten: ein Libretto in Latein, Mittelhochdeutsch und Altfranzösisch, in dem es um Glück und Wohlstand geht, der Frühling gefeiert und vor den Gefahren übertriebener Genüsse gewarnt wird. Mit drei Solisten und Chor zu üppiger Orchesterbesetzung geht es nach dem Eingangschor O Fortuna über die Ausschweifungen In der Schenke (samt opulentem Frühlingsgelage) immer weiter bis in den Hof der Liebesabenteuer … Joachim Lange
Fotos: Stuart Armitt, gemeinfrei, N. Klinger
Liebesabenteuer in Carl Orffs Carmina Burana
Viergeteilter Erdtrabant zu vermieten Kassel Mit seinem Opernerstling Der Mond
vertonte Carl Orff ein Märchen der Brüder Grimm
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ielleicht liegt einer der Gründe, warum uns Märchen lebenslang begleiten, darin, dass sie in früher Kindheit objektive Phänomene subjektiv erfahrbar machen: Naturphänomene werden personalisiert, Emotionen bekommen ein Gesicht. So wird die Angst vor unsichtbaren Mächten als ein durchgeknalltes Rumpelstilzchen dargestellt, das sich überlisten lässt. Und Rotkäppchen zeigt, wie man sich allein im Wald helfen kann, wenn der böse Wolf Hunger hat. Dass es sogar Mittel gibt, die dunkle Nacht hell zu machen, verrät das Märchen Der Mond: Es wurde von den Brüdern Grimm aufgeschrieben und diente Carl Orff als Grundlage für seine gleichnamige Oper. Märchen im allgemeinen bezeichnete er als „die verspielte Tochter des Mythos“ – und nutzte beide gern für seine Arbeit. Seinen zwischen 1936 und 1938 entstandenen Bühnenerstling hat er im Untertitel „Ein kleines Welttheater“ genannt: Vier beschwipste Handwerksburschen stehlen darin den Mond und nehmen ihn mit nach Hause, wo er gegen ein entsprechendes Entgelt den Menschen in ihrer Umgebung die Nächte erleuchtet. Und wie das so ist, wenn man sich den Himmelskörper erklären will, der sich in verschiedenen Größen zu zeigen pflegt, bekommt
hier jeder der Burschen ein Viertel – und schon können alle im Saal verstehen, warum der Mond mal ganz und mal nur halb scheint. »Ein jeder ist wo hingestellt, ein jeder hat so seinen Platz«
Denn als die Handwerker sterben, nimmt jeder seinen Anteil mit ins Grab. Als alle vier da unten sind und der Mond, komplett zusammengesetzt, erstrahlt, erwachen die Toten, lassen es sich wohl ergehen, es kommt zu einer plötzlichen Sauforgie samt Prügelei ...
Für Orff eine wunderbare Gelegenheit, sein musikalisches Spektrum auszutesten und klangmalerisch aufzufächern, stets auf der Spur der Mondphasen zwischen Erde und Unterwelt. Bis am Ende Petrus aus dem Wolken herabsteigt, um nach dem Rechten zu sehen und wieder für das Gleichgewicht des Kosmos zu sorgen, indem er den Mond an den Himmel hängt und den Toten das Licht abdreht: „Ein jeder ist wo hingestellt, ein jeder hat so seinen Platz. / (Noch einen Schluck, mein schöner Schatz!) / Und diesen Platz muss er ausfüllen, / ob er’s gern tut, ob wider Willen.“ Irene Bazinger Sa. 14.5., 18:00 Uhr (Premiere) Staatstheater Orff: Der Mond. Alexander Hannemann (Leitung), Espen Fegran (Regie) Weitere Termine: 26. & 31.5. & 4.6.
Mond gestohlen – Arbeit getan: Die Handwerksburschen machen blau concerti 05.16 Hessen 15
Tipps & Termine
Körper und Landschaften Kassel Interaktion von Musik, Raum, Licht und Bewegung in der sanierten Martinskirche
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einhild Hoffmann und Manfred Trojahn sind in Kassel bestens bekannt: Brachte die Pionierin des Tanztheaters doch hier schon Werke von Poulenc und Gluck in strenger, erhabener Ästhetik auf die Bühne des Opernhauses. Am selben Ort reüssierte auch der prominente Komponist, nicht zuletzt mit seinen neu vertonten Rezitativen in Mozarts La clemenza di Tito. Zu einem pfingstlichen Gipfeltreffen der beiden Künstler kommt es nun beim „Körperstürme“-Festival für Tanz und zeitgenössische Musik in der frisch sanierten
Kasseler Martinskirche: Die Choreografin widmet sich zusammen mit dem Folkwang Tanzstudio Trojahns Werk … une campagne noire de soleil, jenem bisher nur konzertant aufgeführten Zyklus, der von der sinnlichen Landschaftsbeschreibung in Albert Camus’ Essay Noces à Tipasa seine maßgebliche Inspiration empfing. Sicher ein ebenso starkes wie luzides Erlebnis, zumal der Komponist die musikalische Realisation gemeinsam mit dem weltberühmten Ensemble Modern selbst in die Hände nimmt. Georg Pepl
Choryphäe des modernen Tanztheaters: Reinhild Hoffmann Körperstürme 13.–16.5.2016 Ensemble Modern, Manfred Trojahn, Reinhild Hoffmann, Folkwang Tanzstudio, Eckhard Manz u. a. Kassel
Komplex und schwer Frankfurt Organisten widmen sich im Dom zum
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Genialer Erzengel der Organisten: Max Reger Fr. 20.5., 18:00 Uhr Frankfurter Dom Orgelnacht zum 100. Todestag von Max Reger. Johannes von Erdmann & Andreas Boltz (Orgel) Werke von Reger & Vierne 16 Hessen concerti 05.16
eine Orgelsachen sind schwer, es gehört ein über die Technik souverän herrschender geistvoller Spieler dazu“, schrieb Max Reger 1900 an einen befreundeten Organisten. „Man macht mir oft den Vorwurf, dass ich absichtlich so schwer schreibe; gegen diesen Vorwurf habe ich nur eine Antwort, dass keine Note zu viel darin steht.“ Wie schwer die Orgelwerke des am 11. Mai 1916 gestorbenen Tonverdichters wirklich sind, wie aufregend monströs in der Harmonik und wie diabolisch in der Motorik, davon lässt sich
nun in Frankfurt ein Bild machen: An der großen KlaisOrgel im Dom führen die Organisten Johannes von Erdmann und Andreas Boltz durch eine ausgedehnte „Orgelnacht zum 100. Todestag von Max Reger“. Besucher können dabei kommen, wann immer sie mögen, der Einlass ist durchgängig möglich – und die Veranstalter kündigen auch „kurze Pausen mit Erfrischungsmöglichkeiten“ an. Man wird sie brauchen: Denn Regers Orgelsachen sind gewaltig, komplex und, ja, schwer. Stefan Schickhaus
Fotos: Bettina Stoess, ;Max-Reger-Institut, Giorgia Bertazzi
100. Todestag Regers Orgelschaffen
© Harald Hoffmann DG
Dienstag, 11. Oktober 2016 · 20.00 Uhr Windsbacher Knabenchor Deutsche Kammer-Virtuosen Berlin Martin Lehmann Leitung J. S. Bach: Hohe Messe in h-Moll BWV 232
Anna Prohaska
Donnerstag, 10. November 2016 · 20.00 Uhr Philippe Jaroussky Countertenor Freiburger Barockorchester Petra Müllejans Violine und Leitung Werke von G. Ph. Telemann und J. S. Bach Freitag, 2. Dezember 2016 · 20.00 Uhr The Monteverdi Choir – The English Baroque Soloists Sir John Eliot Gardiner Leitung J. S. Bach: Magnificat D-Dur BWV 243a u. a.
© Warner Erato
ist für sie die Königsdisziplin. „Denn hier zählt weniger der Zirkusfaktor der Selbstdarstellung, wie das ja oft der Fall ist, wenn man als Solistin mit einem großen Orchester ein Konzert gibt“, begeistert sich Tanja Tetzlaff. Die Cellistin muss es wissen, gehört sie doch nicht nur hierzulande zu den gefragten Solisten ihres Fachs – und das keineswegs nur bei Brahms, „meinem absoluten Gott in der Kammermusik!“ Doch daneben fasziniert die gebürtige Hamburgerin auch noch etwas anderes an diesem Genre, in dem sie nun mit Yura Lee und Markus Becker im Holzhausenschlösschen zu erleben ist: „In der Kammermusik ist ein viel intensiveres Musizieren möglich mit Menschen, die einem nahestehen.“ So zählt neben Pianist Lars Vogt zu ihren Lieblings-Partnern denn auch ein herausragender Geiger – ihr Bruder Christian. S igridSchuer
Sonntag, 25. September 2016 · 20.00 Uhr Anna Prohaska Sopran Il Giardino Armonico – Giovanni Antonini Leitung SERPENT & FIRE
Philippe Jaroussky
Freitag, 13. Januar 2017 · 20.00 Uhr Studierende der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main Die Kunst der Fuge Sonntag, 5. Februar 2017 · 20.00 Uhr Cappella Andrea Barca Sir András Schiff Klavier und Leitung Werke von J. Haydn und W. A. Mozart
© Sim Canett y-Clarke
Frankfurt Die Kammermusik
10 Konzerte in der Alten Oper Frankfurt · Saison 2016/17
Sir J. E. Gardiner
Donnerstag, 9. März 2017 · 20.00 Uhr Vox Orchester – Lorenzo Ghirlanda Leitung Werke von A. Vivaldi, G. Ph. Telemann und J. S. Bach Samstag, 8. April 2017 · 18.00 Uhr! RIAS Kammerchor – Akademie für Alte Musik Berlin René Jacobs Leitung J. S. Bach: Matthäus-Passion BWV 244 Freitag, 5. Mai 2017 · 20.00 Uhr Iveta Apkalna Orgel Werke von J. S. Bach und Philip Glass
© Molina Visuals
Wider den Zirkusfaktor der Selbstdarstellung
René Jacobs
© Jens Schuenemann
Freitag, 19. Mai 2017 · 20.00 Uhr Robert Levin Klavier Werke von J. S. Bach und John Harris Harbison
Iveta Apkalna
Musikerin mit Herz und Verstand: Cellistin Tanja Tetzlaff So. 29.5., 17:00 Uhr Frankfurter Bürgerstiftung (Holzhausenschlösschen) Yura Lee (Violine), Tanja Tetzlaff (Violoncello), Markus Becker (Klavier). Werke von Haydn, Webern, Beethoven & Mendelssohn
Karten über Frankfurt Ticket unter Telefon: 069/1340-400 oder www.frankfurt-ticket.de und bei den bekannten Vorverkaufsstellen Abonnements über die Geschäftsstelle der Frankfurter Bachkonzerte Telefon: 069/9550 4880, E-Mail: info@frankfurter-bachkonzerte.de
www.frankfurter-bachkonzerte.de
Tipps & Termine
Poetisch und präzise Fulda Beethoven, Schubert und Brahms in
barockem Ambiente – mit dem Signum Quartett
T
anz, Theater, Musik, Maskenspiel – die Vielfalt barocker Hofkultur erforderte einen glänzenden Rahmen. Den Maßstab setzte der „Roi Soleil“, Frankreichs absoluter Souverän Ludwig XIV: Nach seinem Vorbild gestalteten zahlreiche Landesherren ihre Residenzstädte. So ließ Fürst abt Adalbert von Schleiffras sein zu Beginn des 18. Jahrhunderts noch recht biederes Fulda großzügig umgestalten. Anstelle der karolingischen Basilika erhebt sich seitdem die barocke Domkirche über dem Bonifatiusgrab, erhöht in der
Stadt erinnert das imposante Residenzschloß den heutigen Besucher daran, wer damals hier regierte. Der Fürstabt ließ sich seine Residenz einiges kosten, sowohl an der Fassade wie am Interieur sparte er nicht: Baumeister Johann Dientzenhofer schuf eine Vielzahl prächtiger Räume, darunter den Fürstensaal. Der ehemalige Festsaal mit stuckgerahmter Decke und flamboyantem Spiegel samt Wappen des Bauherrn wird heute nicht zuletzt gern für Kammermusiken genutzt – wie nun dem Signum Quartett. Ulrich Boller
Architektur als erstarrte Musik: der Fürstensaal im Stadtschloss Di. 10.5., 20:00 Uhr Stadtschloss Signum Quartett Schubert: Streichquartett Nr. 6 C-Dur D 46, Beethoven: Streichquartett Nr. 6 B-Dur op. 18/6, Brahms: Streichquartett Nr. 2 A-Dur op. 26
Dem Freund gewidmet Frankfurt Die Musiker des hr-Sinfonieorchesters
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Nicht immer war Beethoven so ernst wie auf diesem Gemälde Mi. 18.5., 20:30 Uhr Orange Peel Kammerflimmern. Mariane Vignand (Violine), Fanny Fröde (Violine), Gabriel Tamayo (Viola), Stefanie Pfaffenzeller (Viola), Webern Trio Frankfurt. Werke von Beethoven 18 Hessen concerti 05.16
enn nicht wahr, so doch gut erfunden: Sein Duett mit zwei obligaten Augengläsern in Es-Dur widmete Ludwig van Beethoven zwei sehbehinderten Musikern, dem Cellisten und engen Freund Nikolaus Zmeskall von Domanovecz und sich selbst. Was genau den Komponisten zu diesem Titel bewogen hat, blieb freilich für die Nachwelt verborgen ... Auch das 11. Streichquartett widmete er seinem Freund: Fünfzehn Jahre waren seit dem Duett vergangen – was man nicht nur an der Reife und Perfektion des Quartetts hört,
sondern auch an der düsteren, gedrückten Stimmung, die nichts mehr mit der Unbeschwertheit des Jungkomponisten gemein hat. 1810 hatte Therese Malfatti Beethovens Heiratsantrag abgelehnt, zudem verheiratete sich eine jahrelange Angebetete – die beiden schweren Verluste verarbeitete der Komponist in diesem Werk. Und weil in solchen Situationen nur noch ein guter Freund helfen kann, ging die Widmung eben an Zmeskall von Domanovecz: als „liebes Andenken an unsere lange Freundschaft“. Helmut Weiss
Fotos: Christian Tech, gemeinfrei, Kevin Davis, Lutz Sternstein
unterziehen sich Beethovens Sehtest
Der Kunst verpflichtet Frankfurt Steven Isserlis gastiert mit Dvořáks
Cellokonzert beim Opern- und Museumsorchester
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808 in Frankfurt: Auch wenn Goethe, der große Sohn der Stadt, längst im fernen Weimar wirkte, war das Bedürfnis nach Literatur und Kunst groß. Jeden zweiten Freitag trafen sich 150 Frankfurter Bildungsbürger in einem Gasthaus, um sich den schönen Künsten zu widmen. Dazu gründeten sie eine Gesellschaft, die sie „Museum“ nannten. Für die Musik wurde das Orchester des „Comoedienhauses” verpflichtet – das spätere Opernorchester –, das ab 1817 unter der Leitung von Louis Spohr stand. 1861 wurden die
Konzerte dann in den neu errichteten Saalbau in der Junghofstraße verlegt, der 1800 Zuhörern Platz bot und acht Jahrzehnte, bis zu seiner Zerstörung 1944, Mittelpunkt des Frankfurter Konzertlebens blieb. Die Musikgrößen des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts gaben sich hier die Klinke in die Hand: Clara Schumann, Johannes Brahms, Richard Strauss, Gustav Mahler, Paul Hindemith. Seit 1981 finden die Konzerte der Gesellschaft in der wiederaufgebauten Alten Oper statt. Teresa Pieschacón Raphael
Schon als 12-Jähriger spielte er Dvořáks Konzert: Steven Isserlis So. 1.5., 11:00 Uhr & Mo. 2.5., 20:00 Uhr Alte Oper Steven Isserlis (Violoncello), Frankfurter Opernund Museumsorchester, Antonello Manacorda (Ltg). Dvořák: Cellokonzert, Schubert: Sinfonie Nr. 8 C-Dur
Reife-Prüfung Kronberg Die Talentschmiede im Taunus
präsentiert ihre »Masters of Performance«
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In der Academy jungen Musikern über die Schulter schauen Masters in Performance 11.–15.5.2016 Marc Bouchkov, Georgy Kovalev, Benedict Kloeckner, Anastasia Kobekina, Hyeyoon Park u. a. Kronberg
itten im Publikum sitzt das Quartett. Stifte in der Hand, vor sich Bewertungsbögen, hört jeder einzelne der Juroren besonders genau hin, was gerade auf der Bühne der Kronberger Stadthalle geschieht, bewertet „Ehrlichkeit im Umgang mit dem Notentext, Seriosität der Mittel“, wie es ein Dozent formuliert. Denn das, was sich für die meisten Besucher als gängiges klassisches Konzert darstellt, ist für die jungen Geiger, Bratscher, Cellisten auf dem Podium weit mehr als der Vortrag beliebiger Stücke: Alle 20 Musiker stu-
dieren mit dem Ziel, den Kronberg Academy Master zu erwerben. Ihre Auftritte sind nichts weniger als ihre Zwischen- oder Abschlußprüfungen. Dass sie den praktischen Teil ihrer Examen vor Publikum absolvieren, kommt ihrer späteren beruflichen Situation sehr nahe: Aus erster Hand erfahren die Teilnehmer so, wo sie stehen und wie sie wahrgenommen werden. Umgekehrt erleben die Zuhörer Vorträge hochmotivierter junger Interpreten. Spannende Momentaufnahmen künstlerischer Entwicklungen. Ulrich Boller concerti 05.16 Hessen 19
Programm Das Klassikprogramm für Hessen im Mai
1.5. Sonntag Frankfurt
11:00 Alte Oper Steven Isserlis (Violoncello), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Antonello Manacorda (Leitung). Dvořák: Cellokonzert hMoll, Schubert: Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944 „Große C-Dur“ 16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Der Sängerkrieg der Heidehasen 18:00 Campus Westend Stipendiaten von Live Music Now Frankfurt am Main, Gilles Apap (Violine), International Mahler Orchestra, Yoel Gamzou (Leitung)
Kassel
19:30 Staatstheater (Opernhaus) Kálmán: Die Herzogin von Chicago 20:00 documenta-Halle Musikfest Kassel: Wien – Moskau. Ragna Schirmer (Klavier), delian::quartett. Haydn: Streichquartett h-Moll op. 33/1 „Russisches Quartett“, Schubert: Streichquartett Nr. 4 C-Dur D 46, Schostakowitsch: Klavierquintett g-Moll op. 57 Mühlheim
17:00 Ev. Gustav-Adolf-Kirche Dietesheim Duo Flöte anTasten Offenbach
19:30 Opernhaus Händel: Messiah. Markus Poschner (Leitung)
17:00 Capitol Theater Capitol Symphonie Lounge II. Esther Walker (Klavier), Frankfurter Singakademie, Vokalsolisten, Olaf Joksch (Orgel), Neue Philharmonie Frankfurt, Steven Lloyd González (Leitung). Lewandowski: Fest-Präludium, Hartmann: Sonate Nr. 2 „27. April 1945“, Górecki: Drei Stücke im alten Stil, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 2 B-Dur „Lobgesang“
GieSSen
Wiesbaden
15:00 & 18:00 Stadttheater (taTstudiobühne) Sullivan: Die Piraten von Penzance
17:00 Staatstheater Internationale Maifestspiele. Wagner: Der fliegende Holländer
19:30 Festeburgkirche Carmen Piazzini (Klavier), Ingo de Haas (Violine), Peter Wolf (Violoncello). Beethoven: Klaviertrio B-Dur „Erzherzogtrio“, Schubert: Klaviertrio Es-Dur op. 100
20:00 Kurhaus (Friedrich-vonThiersch-Saal) Johann-Strauß-Orchester Wiesbaden, Herbert Siebert (Leitung). Werke von Suppé u. a.
2.5. Montag Frankfurt
19:30 Frankfurter Bürgerstiftung (Holzhausenschlösschen) Emil Mangelsdorff Quartett 20:00 Alte Oper Steven Isserlis (Violoncello), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Antonello Manacorda (Leitung). Dvořák: Cellokonzert, Schubert: Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Ensemble Modern, Emilio Pomàrico (Leitung), Klaus Haderer (Sprecher). Staud: Specter of the Gardenia oder Der Tag wird kommen (DEA) 20:00 Heiliggeistkirche Cäcilienchor Frankfurt, Christian Kabitz (Leitung) Kassel
20:00 Kongress Palais Torleif Thedéen (Violoncello), Staatsorchester Kassel, Patrik Ringborg (Leitung). Dutilleux: Tout un monde lointain, Ravel: Ma mère l’oye, Milhaud: Le boeuf sur le toit
Ragna Schirmer · Artist in Residence
Musi k f e st k as se l Christian Brückner Emanuel Wehse Christian Petersen delian::quartett 27. 4. – 1. 5. 2016 documenta-Halle www.musikfest-kassel.de 20 Hessen concerti 05.16
Wiesbaden
Wiesbaden
GieSSen
19:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele. Sing Sistah Sing! Andrea Baker (Mezzosopran), Albert Horne (Klavier). Werke von Gershwin, Bizet, Wagner u. a.
19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Internationale Maifestspiele. Oehring: Agota? (UA). Peter Rundel (Leitung), Ingo Kerkhof (Regie), Torsten Ottersberg (Sounddesign & Klangregie), Philipp Ludwig Stangl (Video)
19:30 Stadttheater Boieldieu: Die weiße Dame. Jan Hoffmann (Leitung), Dominik Wilgenbus (Regie)
3.5. Dienstag
5.5. Donnerstag
Bad Homburg
Darmstadt
20:00 Kurtheater (Foyer) Leon Wenzel (Klavier). Werke von Bach, Schubert & Liszt
19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Cavalli: La Calisto. Günther Albers (Leitung), Cordula Däuper (Regie)
Frankfurt
Frankfurt
19:00 KunstKulturKirche Allerheiligen shortcuts – Experiment und Begegnung. Studierende der Musikhochschule
16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Ein kleiner Sommernachtstraum
20:00 Alte Oper Mahler: Sinfonie Nr. 9. Boston Symphony Orchestra, Andris Nelsons (Leitung)
4.5. Mittwoch Dreieich
20:00 Haus Fam. Koch Dreieicher Musiktage. Anna Tyshayeva (Klavier). Werke von Chopin, Liszt, Franck & Ravel
Kassel
19:30 Staatstheater (Opernhaus) Korngold: Die tote Stadt. Patrik Ringborg (Leitung), Markus Dietz (Regie) Wiesbaden
19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele. Zimmermann: Die Soldaten. Zsolt Hamar (Leitung), Vasily Barkhatov (Regie)
6.5. Freitag
19:30 Opernhaus Wagner: Das Rheingold. Sebastian Weigle (Leitung), Vera Nemirova (Regie) 21:00 Justinuskirche Höchster Orgelsommer: Eröffnungskonzert. Wiesbadener Knabenchor, Marina Russmann (Sopran), Alexander Scherer (Klavier), Rolf Henry Kunz (Orgel), Roman Twardy (Leitung). Werke von Widor, Bruckner, Mendelssohn, Bach, Reger, Rutter, Caccini, Schubert, Toch, Mozart, Lincke u. a.
Bad Sooden-Allendorf
19:00 Altes Kurhaus Weltklassik am Klavier: Ungarische Rhapsodie. Sofja Gülbadamova (Klavier). Brahms: Zwei Rhapsodien op. 79, Liszt: Ungarische Rhapsodien cis-Moll S. 244 Dreieich
20:00 Haus Fam. Otto Dreieicher Musiktage. Trio Enescu. Werke von C. Schumann & F. Mendelssohn-Hensel Frankfurt
16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Ein kleiner Sommernachtstraum
DIE TOTE STADT V ON E R I C H W O L F G A N G K O R N G O L D Premiere Musikalische Leitung Inszenierung
23. April 2016 Patrik Ringborg Markus Dietz
K ar ten: 0561.109 4 -222 | w w w.staatstheater-kassel.de
Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
concerti 05.16 Hessen 21
Klassikprogramm
20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Holst: Savitri & Jost/Allen: Death knocks. Martin Spahr (Leitung), Hans Walter Richter & Stephanie Kuhlmann (Regie)
Tipp
Wiesbaden
19:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele. Florian Boesch (Bassbariton), Justus Zeyen (Klavier). Schumann: Liederkreis op. 24, Wolf: Lieder nach Texten von Goethe u. a.
7.5. Samstag Bad Nauheim
19:30 Dolce (Theatersaal) Festivokal: Galakonzert. FestivokalChor Lioba-Voices, Cantiamo, Happy Disharmonists, John Rutter (Leitung). Rutter: Gloria u. a. Buchenau
20:00 Atrium Roth Werke Eckelshausener Musiktage: Festliches Eröffnungskonzert. Kremerata Baltica, Gidon Kremer (Violine & Leitung), Martynas Stakionis (Leitung). Tschaikowsky/Desyatnikov: Sérénade mélancolique op. 26, Schumann: Violinkonzert nach dem Cellokonzert a-Moll op. 129, Beethoven: Streichquartett op. 95, Mustonen: Nonett Nr. 2 Weitere Infos siehe Tipp Darmstadt
19:00 Orangerie Kammerorchester der TU Darmstadt, Ensemble Vocal Maurice Emmanuel, Françoise Ricordeau (Leitung). Charpentier: Te Deum D-Dur, Schubert: Gott im Ungewitter, Parry: Blest Pair of Sirens, Fauré: Les Djinns 20:00 Jagdschloss Kranichstein Kristin von der Goltz (Barockvioloncello), Eva Maria Pollerus (Cembalo). Werke von Vivaldi & D. Scarlatti
8.5. Sonntag Bad Homburg
7.5. Samstag
20:00 Atrium Roth Werke Buchenau Eckelshausener Musiktage: Festliches Eröffnungskonzert. Kremerata Baltica, Gidon Kremer (Violine & Leitung), Martynas Stakionis (Leitung). Tschaikowsky/ Desyatnikov: Sérénade mélancolique op. 26, Schumann: Violinkonzert nach dem Cellokonzert a-Moll op. 129, Beethoven: Streichquartett op. 95, Mustonen: Nonett Nr. 2 Geiger klarer Worte: Gidon Kremer wettert nicht nur gegen den Klassik-Kommerz, sondern schilt Anna Netrebko auch eine Opportunistin ob ihrer Putin-freundlichen Haltung. 20:00 Alte Oper Arabella Steinbacher (Violine), Festival Strings Lucerne, Daniel Dodds (Leitung). Mozart: Violinkonzerte Nr. 4 D-Dur KV 218 & Nr. 5 A-Dur KV 219, Tschaikowsky: Streicherserenade C-Dur op. 48 GieSSen
19:30 Stadttheater Kander: Der Kuss der Spinnenfrau. Andreas Kowalewitz & Wolfgang Wels (Leitung), Cathérine Miville (Regie), Tarek Assam & Anthony Taylor (Choreografie) Kassel
19:30 Staatstheater (Opernhaus) Wieland: Erzengel (UA). Johannes Wieland (Choreografie)
Dreieich
Philippseich
19:00 Haus Fam. Kramm Dreieicher Musiktage. Duo Sbeglia. Werke von Beethoven, Sibelius & Ravel
20:00 Schlosskirche Dreieicher Musiktage: Geh aus mein Herz und suche Freud ... Gesangsensemble enCHANTed
Frankfurt
16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Ein kleiner Sommernachtstraum 19:30 Opernhaus Janáček: Das schlaue Füchslein. Johannes Debus (Leitung), Ute M. Engelhardt (Regie) 19:30 Papageno Musiktheater am Palmengarten Die lustigen Weiber von Windsor 22 Hessen concerti 05.16
19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Internationale Maifestspiele. Oehring: Agota? Peter Rundel (Leitung), Ingo Kerkhof (Regie), Torsten Ottersberg (Sounddesign & Klangregie), Philipp Ludwig Stangl (Video)
Rüsselsheim
18:00 Theater (Foyer) Abschlusskonzert Meisterkurs. Eva Randova & Maurizio Scarfeo (Dozenten) Wiesbaden
19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele. Mahler: Sinfonie Nr. 7. Martin Schläpfer (Choreografie), Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg
19:30 Schlosskirche Himmel und Hölle. Iveta Apkalna (Orgel). Bach: Fantasie G-Dur BWV 572, Pastorale F-Dur BWV 590, Glass: Mad Rush (3. Akt) aus „Satyagraha“, Müthel: Fantasie F-Dur, Mozart: Maurerische Trauermusik KV 477, Mendelssohn: Orgelsonate op. 65/4 B-Dur Buchenau
17:00 Atrium Roth Werke Eckelshausener Musiktage. Mate Bekavac (Klarinette), Kremerata Baltica. Weinberg: Kontrabasssonate op. 108, Berio: Duetti, Mustonen: Nonett Nr. 1, Enescu: Airs dans le genre roumain, Tschaikowsky/Takemitsu: Herbstlied, Cardelús: Con aires de Tango, Schostakowitsch: Zwei Stücke op. 11 Darmstadt
11:00 Staatstheater Das Staatsorchester Darmstadt, Chor des Musikvereins Darmstadt, Will Humburg (Leitung). de Mey: Musique du Table, Schtschedrin: Carmen-Suite, Orff: Carmina Burana Frankfurt
16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Die kleine Zauberflöte 17:00 Frankfurter Bürgerstiftung (Holzhausenschlösschen) klavierplus. Max Klavierquartett. Mahler: Klavierquartett, Mozart: Klavierquartett Es-Dur KV 493, Reger: Klavierquartett a-Moll op. 133 17:00 Karmeliterkloster Kristin von der Goltz (Barockvioloncello), Eva Maria Pollerus (Cembalo). Werke von Vivaldi & D. Scarlatti 17:00 Opernhaus Wagner: Die Walküre. Sebastian Weigle (Leitung), Vera Nemirova (Regie) 18:00 hr-Sendesaal Langer Beethoven-Kammermusik-Abend. Musiker des hr-Sinfonieorchesters. Beethoven: Violinsonate A-Dur op. 47 „Kreutzersonate“, Streichquartett e-Moll op. 59/2, Streichtrio c-Moll op. 9/ 3, Trio B-Dur op. 11 „Gassenhauer-Trio“, Duett mit zwei obligaten Augengläsern WoO 32, Streichquartett f-Moll op. 95 & Sextett Es-Dur op. 81b
Foto: Andreas Malkmus
GieSSen
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Öffe
Alle Infos unter: www.jugend-musiziert.org
Ständige Förderer
Förderer 2016
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Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
concerti 05.16 Hessen 23
Klassikprogramm
GieSSen
15:00 Stadttheater Benatzky: Im weißen Rössl. Florian Ziemen & Wolfgang Wels (Leitung), Thomas Goritzki (Regie) 15:00 Stadttheater (taT-studiobühne) La Bayadere. Terry Pfeiffer (Choreografie), Jugendclub Tanz des Stadttheaters
Fulda
Wiesbaden
20:00 Stadtschloss (Fürstensaal) Signum Quartett. Schubert: Streichquartett Nr. 6 C-Dur D46, Beethoven: Streichquartett Nr. 6 B-Dur op. 18/6, Brahms: Streichquartett Nr. 2 A-Dur
19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Internationale Maifestspiele. ... It’s Only a Rehearsal. Ina Christel Johannessen (Choreografie), zero visibility corp.
Wiesbaden
19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Internationale Maifestspiele. ... It’s Only a Rehearsal. Ina Christel Johannessen (Choreografie), zero visibility corp.
11.5. Mittwoch Bad Laasphe
20:00 Schloss Wittgenstein Eckelshausener Musiktage: Mais, tous parle d’amour. Flautando Köln. Werke von Palestrina, Playford, Buxtehude, Satie, Debussy & Weill
Heusenstamm
Bensheim
17:00 Ev. Kirche Vladimir Popolzin (Akkordeon), Jana Fedoruk (Bajan)
19:30 Kath. Kirche St. Georg Orgelkonzert zum 100. Todestag von Max Reger. Gregor Knop & Konja Voll (Orgel). Werke von Reger & Bach
Kassel
18:00 Staatstheater (Opernhaus) Prokofjew: Die Liebe zu den drei Orangen. Patrik Ringborg (Leitung), Dominique Mentha (Regie) Wiesbaden
19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele. Mahler: Sinfonie Nr. 7. Martin Schläpfer (Choreografie), Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg
9.5. Montag Darmstadt
20:00 Staatstheater Das Staatsorchester Darmstadt, Chor des Musikvereins Darmstadt, Will Humburg (Leitung). Mey: Musique du Table, Schtschedrin: Carmen-Suite, Orff: Carmina Burana Wiesbaden
19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele. Mozart: Così fan tutte. Julia Lezhneva (Fiordiligi), Konrad Junghänel (Leitung), Uwe Eric Laufenberg (Regie)
10.5. Dienstag Biedenkopf
20:00 Rathaus (Konzertsaal) Eckelshausener Musiktage. Marie Tremblay-Schmalhofer (Sopran), Linus Roth (Violine), Wenting Kang (Viola), Julius Berger (Violoncello), Margarita Höhenrieder (Klavier). F. X. Mozart: Cellosonate E-Dur op. 19, Lieder, Violinsonate F-Dur op. 15 & Klavierquartett g-Moll op. 1 24 Hessen concerti 05.16
Darmstadt
19:30 Staatstheater Verdi: Rigoletto. Karsten Wiegand (Regie) Dreieich
20:00 Golfclub Neuhof Dreieicher Musiktage: Saitenwechsel I – Von Wien nach Budapest. Héloïse Geoghegan (Violine), Philipp Wenger (Klavier). Werke von Mozart, Wieniawski & Bartók Frankfurt
18:00 Musikhochschule (Kleiner Saal) Masters in Performance. Kronberg Academy Master Studierende
12.5. Donnerstag Darmstadt
19:30 Staatstheater Angst. Thomas Eitler-de Lint (Leitung), Karsten Wiegand (Regie), Bahadir Hamdemir (Video) 20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Christina Landshamer (Sopran), Gerold Huber (Klavier). Werke von Schumann, Ullmann & Brahms Dreieich
20:00 Haus Fam. Fiedler Dreieicher Musiktage: Gehört gehört! Katharina Martini (Flöte), Georgi Mundrov (Klavier). Werke von Rachmaninow, Massenet, Taffanel & Chaminade Frankfurt
19:30 Musikhochschule Arnulf von Arnim (Klavier). Werke von Beethoven und Schubert 20:00 Alte Oper Renaud Capuçon (Violine), hr-Sinfonieorchester, Sir Andrew Davis (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Oper (Holzfoyer) L’invitation au voyage. Juanita Lascarro (Sopran), Hilko Dumno (Klavier). Zemlinsky: Walzer-Gesänge op. 6, Duparc: L’Invitation au voyage, Marx: Und gestern hat er mir Rosen gebracht, Figueroa: Promesas para que duermas, Bizet: Chant d’amour, Turina: Tres poemas u. a.
Tipp
19:30 Musikhochschule Klavierabend zum 100. Todestag von Max Reger. Wigbert Traxler (Klavier). Werke von Reger 19:30 Musikhochschule (Kleiner Saal) Masters in Performance. Kronberg Academy Master Studierende 19:30 St. Katharinenkirche Eine Soirée für Max Reger. Studierende der Musikhochschule. Werke von Reger 21:00 Musikhochschule (Kleiner Saal) Masters in Performance. Kronberg Academy Master Studierende Kassel
9:15 & 11:00 Staatstheater (Schauspielhaus) Kinderkonzert: SaintSaëns: Der Karneval der Tiere. Deniola Kuraja (Leitung), Constanze Betzl (Moderation)
12.5. Donnerstag
20:00 Alte Oper Frankfurt Renaud Capuçon (Violine), hr-Sinfonieorchester, Sir Andrew Davis (Leitung). Delius: In a Summer Garden, Berg: Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels“, Vaughan Williams: Sinfonie Nr. 5 Besessen von Musik: Schon als 13-Jähriger fuhr Renaud Capuçon drei Tage in der Woche nach Paris zum ganztägigen Unterricht – und fiel abends todmüde ins Bett.
Foto: Marc Ribes
19:00 Alte Oper Christian Tetzlaff zum 50. Geburtstag. Christian Tetzlaff (Violine), Tanja Tetzlaff (Violoncello), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Leitung). Brahms: Haydn-Variationen B-Dur op. 56a, Doppelkonzert a-Moll op. 102, Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 „Pastorale“ 21:15 Alte Oper Nach(t)konzert. Christian Tetzlaff (Violine), Tanja Tetzlaff (Violoncello), Lars Vogt (Klavier). Brahms: Klaviertrio Nr. 1 H-Dur
GieSSen
20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Gravitas (Premiere). Tarek Assam (Choreografie), Lieve Vanderschaeve (Videoinstallation) Kassel
9:15 & 11:00 Staatstheater (Schauspielhaus) Kinderkonzert: SaintSaëns: Der Karneval der Tiere. Deniola Kuraja (Leitung), Constanze Betzl (Moderation) 10:00 div. Orte Bundeswettbewerb Jugend musiziert: Öffentliche Wettbewerbe Marburg
20:00 Schloss (Fürstensaal) Eckelshausener Musiktage: Menschlichkeit in Musik und Literatur. Hanna Weinmeister (Violine), Julius Berger (Violoncello), Robert Pickup (Klarinette), Oliver Kern (Klavier), Burghart Klaussner (Sprecher). Messiaen: Quatuor pour la fin du temps u. a.
13.5. Freitag Darmstadt
19:30 Staatstheater Das Staatsorchester Darmstadt, Chor des Musikvereins Darmstadt, Will Humburg (Leitung). de Mey: Musique du Table, Schtschedrin: Carmen-Suite, Orff: Carmina Burana Dreieich
20:00 Haus Fam. Seffer Dreieicher Musiktage: Saitenwechsel II – Von Wien nach Paris. Héloïse Geoghegan (Violine), Massimo Giuseppe Bianchi (Klavier). Werke von Beethoven, Debussy & Falla Frankfurt
16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Die kleine Zauberflöte 19:30 Papageno Musiktheater am Palmengarten Kennen Sie Mozart? June Card (Sopran) 20:00 Alte Oper Renaud Capuçon (Violine), hr-Sinfonieorchester, Sir Andrew Davis (Leitung). Delius: In a Summer Garden, Berg: Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels“, Vaughan Williams: Sinfonie Nr. 5 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Quadro Nuevo, Cairo Steps, Ines Abdeldaiem (Flöte), Matthias Frey (Klavier), La Finesse Streichquartett. Tango, arabische Musik, Jazz & Visuals 20:00 Jahrhunderthalle Orff: Carmina Burana. Luisa Albrecht (Sopran), Martin Barta & Nikolai Nekrasov (Bariton), Jan Mikuschek (Tenor), Nordböhmische Philharmonie Teplice, Norbert Baxa (Leitung) Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
Kassel
10:00 div. Orte Bundeswettbewerb Jugend musiziert: Öffentliche Wettbewerbe 21:00 Martinskirche Körperstürme: Materia Prima. Ayman Harper, Dieter Heitkamp, Krystel van Issum, Roberto Castello, Luc Dunberry, Regina van Berkel (Choreografie), Studierende der Musikhochschule, Internationale Ensemble Modern Akademie. Trojahn: Fünf Intermezzi aus „Lieder auf der Flucht“ Wetter
20:00 Stiftskirche Eckelshausener Musiktage. Kammerchor der Augsburger Domsingknaben, Reinhard Kammler (Leitung). Werke von Bach, Mangon, Ockeghem, Palestrina, Byrd, Biebl, Allegri, Mozart, Volkmann, Brahms & Mendelssohn Wiesbaden
19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele. Mozart: Così fan tutte. Julia Lezhneva (Fiordiligi), Konrad Junghänel (Leitung), Uwe Eric Laufenberg (Regie) 23:15 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele. Nachtkonzert: Wien-Berlin. Martin Walch (Violine & Leitung), Luis Zorita (Violoncello), Till A. Körber (Klavier), Merlin Ensemble Wien. Zemlinsky: Trio op. 3, Körber: Mikroskopische Reflexionen über die dunkle Nacht der Sinne II, Mendelssohn/Körber: Drei Lieder ohne Worte, Bruch: Drei Stücke op. 83
14.5. Samstag Biedenkopf-Eckelshausen
20:00 Glaspavillon Velte Eckelshausener Musiktage. Passo Avanti. Händel: Ankunft der Königin von Saba, Brahms: Ungarischer Tanz, Bach: Orchestersuite Nr. 2, J. Strauss (Sohn): Tritsch-Tratsch-Polka, J. Strauss (Vater: Radetzky-Marsch, Pachelbel: Kanon, Verdi: Rigoletto-Fantasie u. a. Darmstadt
19:30 Staatstheater Kander: Cabaret. Michael Nündel (Leitung), Nicole Claudia Weber (Regie) Frankfurt
14:00 Oper (Holzfoyer) Orchester hautnah. Ensemblemitglieder der Oper Frankfurt. Frühling in Italien – Vivaldi rockt 16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Die kleine Zauberflöte 17:00 Opernhaus Wagner: Siegfried. Sebastian Weigle (Leitung), Vera Nemirova (Regie) 19:30 Papageno Musiktheater am Palmengarten Die lustigen Weiber von Windsor GieSSen
19:00 & 21:00 Stadttheater Kronos & Kairos (Premiere). Michael Hofstetter (Leitung), Auftrag : Lorey (Regie). Musik von Gabrieli, Schütz & van Schoor Kassel
10:00 div. Orte Bundeswettbewerb Jugend musiziert: Öffentliche Wettbewerbe concerti 05.16 Hessen 25
Klassikprogramm
21:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele. Faust. Martin Walch (Violine), Till A. Körber (Klavier), Merlin Ensemble Wien, Martin Schwab (Erzähler). Musik von Liszt, Beethoven, Körber & Schumann
18:00 Kongress Palais Bundeswettbewerb Jugend musiziert: Begrüßungskonzert. Elias Opferkuch (Klavier), Léa Trommenschlager (Sopran), LandesJugendSinfonieOrchester Hessen, Johannes Braun (Leitung)
Caldern
18:00 Staatstheater (Schauspielhaus) Orff: Der Mond (Premiere). Alexander Hannemann (Leitung), Espen Fegran (Regie)
11:00 & 18:00 Staatstheater Magic of Movie IX – Best of. Philharmonie Merck, Jason Weaver (Leitung)
Kinzenbach
11:00 hr-Sendesaal hr2-Kulturlunch: Katze, Hund und Federvieh 15:30 Palmengarten (Musikpavillon) Promenadenkonzert 16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Der Sängerkrieg der Heidehasen 19:30 Opernhaus Janáček: Das schlaue Füchslein 20:00 Heiliggeistkirche Monteverdi: Marienvesper. Bachchor und Bachorchester Mainz, Ralf Otto (Leitung)
17:00 Ev. Kirche Duo Colla Parte Lauterbach
17:00 Evangelische Kirche Wallenrod Lauterbacher Pfingstmusiktage: Curry auf Oliven. Ensemble Noisten. Global Klezmer 20:00 Stadtkirche Lauterbacher Pfingstmusiktage. Ensemble Rossignol, Matthias Schmidt (Leitung) Wiesbaden
19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele. Michael Volle (Bariton), Helmut Deutsch (Klavier), Hartmut Volle (Erzähler). Brahms: Die schöne Magelone 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Internationale Maifestspiele. Oehring: Agota? Peter Rundel (Leitung)
Tipp
16.5. MOntag
20:00 Einhardbasilika Seligenstadt Festliche Klänge. Matthias Eisenberg (Orgel), Ensemble TOP Leipzig. Händel: Feuerwerksmusik, Bach: Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist BWV 667, Grigny: Veni Creator, Telemann: Concerto D-Dur u. a. Zwölf Jahre lang war Sylt seine Heimat: Nicht weil Matthias Eisenberg einen Hang zum Schickimicki hat – der Sachse war Organist an der Keitumer Kirche St. Severin.
26 Hessen concerti 05.16
15.5. Sonntag 15:00 Lahntal-Baumschule Eckelshausener Musiktage: Musikalisches und Kulinarisches Darmstadt
Frankfurt
GieSSen
19:30 Stadttheater TanzArt Gala. Tanzcompagnie Gießen, Ballett Ulm, Bohemia Balet Prag, Delattre Dance Company, Sidra Bell u. a. Kassel
10:00 div. Orte Bundeswettbewerb Jugend musiziert: Öffentliche Wettbewerbe 18:00 Staatstheater (Schauspielhaus) Orff: Der Mond) 19:30 Staatstheater (Opernhaus) Bellini: Norma. Anja Bihlmaier (Leitung) 21:00 Martinskirche Körperstürme: Materia Prima. Manfred Trojahn (Leitung), Folkwang-Tanzstudio, Reinhild Hoffmann (Choreografie). Trojahn: 5 Intermezzi aus „Lieder auf der Flucht“ Lauterbach
15:00 AvH-Schule (Aula) Lauterbacher Pfingstmusiktage: Kinderkonzert – Zwischen Luv und Lee. TonFisch 16:30 Hohhaus (Rokokosaal) Lauterbacher Pfingstmusiktage: Zwischen Himmel und Erde. Orbis Duo 20:00 Stadtkirche Lauterbacher Pfingstmusiktage. Mendelssohn: Paulus op. 36. L’arpa festante, Chor der Lauterbacher Pfingstmusiktage, Franz-Peter Huber (Leitung)
Offenbach
11:10 Lutherkirche Orgelmatinee. Werke von Bach, Buxtehude, Widor & Vierne Wiesbaden
11:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele. Vom Ende der Zeit. Martin Walch (Leitung & Violine), Haruhi Tanaka (Klarinette), Luis Zorita (Violoncello), Till A. Körber (Klavier), Martin Schwab & Hermann Beil (Rezitation), Merlin Ensemble Wien. Messiaen: Quatuor pour la fin du temps, Celan: Gegenlicht und andere Prosa, Bernhard: In hora mortis, Werke von Webern & Bartók 17:00 Staatstheater (Kleines Haus) Internationale Maifestspiele. ... das hat mit ihrem Singen die Loreley getan. Benjamin Russell (Bariton), Chris Pichler (Rezitation), Kammermusikvereinigung des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden 19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele. Zimmermann: Die Soldaten. Zsolt Hamar (Leitung), Vasily Barkhatov (Regie)
16.5. Montag Darmstadt
18:00 Staatstheater Magic of Movie IX – Best of. Philharmonie Merck, Jason Weaver (Leitung), Juri Tetzlaff (Moderation). Musik aus Star Wars, Titanic, Superman, Schindlers Liste u. a. Frankfurt
15:30 Palmengarten (Musikpavillon) Promenadenkonzert. Studierende der Musikhochschule 16:00 Opernhaus Wagner: Götterdämmerung. Sebastian Weigle (Leitung), Vera Nemirova (Regie) 16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Der Sängerkrieg der Heidehasen 17:00 Justinuskirche Höchster Orgelsommer. Florian Schachner (Orgel). Bach: Präludium und Fuge Es-Dur BWV 552, Rheinberger: Orgelsonate Nr. 14 C-Dur op. 165 u. a. GieSSen
19:30 Stadttheater Penelope wartet. Tarek Assam (Choreografie), Michael Hofstetter (Regie). Musik von Psathas Kassel
10:00 div. Orte Bundeswettbewerb Jugend musiziert: Öffentliche Wettbewerbe 11:00 St. Elisabeth-Kirche Bundeswettbewerb Jugend musiziert: Ausgezeichnet! Orgel-Matinee mit Preisträgern aus Deutschland und Europa
Foto: Hans Pölkow
17:00 Martinskirche Körperstürme: Materia Prima. Ayman Harper, Dieter Heitkamp, Krystel van Issum, Roberto Castello, Luc Dunberry, Regina van Berkel (Choreografie), Studierende der Musikhochschule, Internationale Ensemble Modern Akademie. Trojahn: Fünf Intermezzi aus „Lieder auf der Flucht“
20:00 Kongress Palais Bundeswettbewerb Jugend musiziert. 1. Preisträgerkonzert. Bundespreisträger Jugend musiziert Lauterbach
15:00 Posthotel Johannesberg Lauterbacher Pfingstmusiktage: Weltmusik aus Finnland. Värttinä Marburg
20:00 Schloss (Fürstensaal) Eckelshausener Musiktage. Junge Solisten der Kronberg Academy. Boccherini: Cellosonate A-Dur „L’impératrice“, Rossini: Une larme, Martinů: Variationen über ein Thema von Rossini u. a. Seligenstadt
WERKE FÜR VIOLINE & PIANO
17:00 Martinskirche Körperstürme: une campagne noire de soleil. Manfred Trojahn (Leitung), FolkwangTanzstudio, Reinhild Hoffmann (Choreografie). Trojahn: Une campagne noire de soleil
CLARA SCHUMANN SAAL
Fulda
20.5. Freitag
Dr. Hoch’s Konservatorium Sonnemannstr. 16, Frankfurt
22. Mai 2016, 18 Uhr Schubert | Prokofjew | Grieg
FRANZISKA PIETSCH DETLEV EISINGER Karten: Abendkasse
(1 Stunde vor Konzertbeginn)
Kartenreservierung: info@audite.de
20:00 Schlosstheater Une Dernière Dreieich 20:00 Einhardbasilika Festliche Chanson/Estro/Bolero. Thierry MalanWerbung Concerti April 2016_Querformat 81x58mm.indd 2 20:00 Haus Fam. Seum Dreieicher 04.04.2016 12:05:31 Klänge. Matthias Eisenberg (Orgel), dain (Choreografie), Malandain Ballet Ensemble TOP Leipzig Musiktage. Luciano Pompilio (Gitarre). Biarritz Weitere Infos siehe Tipp Werke von Bach, Sor, Mangoré, Ponce Kassel & Iannarelli Wiesbaden 10:00 div. Orte Bundeswettbewerb Eltville Jugend musiziert: Öffentliche Wett17:00 Staatstheater Internationale 20:00 Landhaus Rheinblick Catheribewerbe Maifestspiele. Mussorgsky: Boris Gone Gordeladze (Klavier). Chopin: Berdunow. Zsolt Hamar (Leitung), Chris19:30 Staatstheater (Opernhaus) ceuse Des-Dur op. 57, Valse Nr. 14 etian Sedelmayer (Regie) Prokofjew: Die Liebe zu den drei Moll op. posth., Grande Valse Brillante Orangen. Patrik Ringborg (Leitung) Es-Dur op. 18 & As-Dur op. 34/, Czer17.5. Dienstag 20:00 Kongress Palais Bundeswettny: Variationen über Trauerwalzer von bewerb Jugend musiziert: AbschlussSchubert op. 12, Gottschalk: Le Songe Bad Sooden-Allendorf konzert. 1. Bundespreisträger Jugend d’une nuit d’été op. 9, Ballade Nr. 6 musiziert 19:30 St. Crucis-Kirche Kultursomop. 85 & Souvenirs D’Andalousie Capmer Nordhessen: Quer Bach. Slix rice de concert op. 22, Gershwin: Wiesbaden Rhapsody in Blue Frankfurt 19:30 Staatstheater Internationale Frankfurt Maifestspiele. Last Work. Ohad Naha18:00 Musikhochschule (Kleiner rin (Choreografie), Batsheva Dance Saal) shortcuts – Experiment und Be15:00 Hauptbahnhof (U-Bahnsteig Company gegnung U4) One Day in Life – Stillstand. Claudia Warth (Flöte), Caroline Rohde Kassel (Blockflöte), Kilian Fröhlich (Violoncel19.5. Donnerstag 10:00 div. Orte Bundeswettbewerb lo), Studierende der Musikhochschule, Kassel Jugend musiziert: Öffentliche WettMitglieder des IEMA-Ensembles bewerbe 11:00 Kongress Palais Bundeswett16:00 Papageno Musiktheater am 20:00 Kongress Palais Bundeswettbewerb Jugend musiziert: Festakt. Palmengarten Der Sängerkrieg der bewerb Jugend musiziert: 2. PreisträÜbergabe von Sonderpreisen Heidehasen gerkonzert. Bundespreisträger Ju19:30 Staatstheater (Opernhaus) 18:00 Dom Orgelnacht zum 100. Togend musiziert Porter: Kiss Me, Kate. Alexander Handestag von Max Reger. Johannes von nemann (Leitung), Tom Ryser (Regie), Erdmann & Andreas Boltz (Orgel) 18.5. Mittwoch Lillian Stillwell (Choreografie) 19:30 Dr. Hoch’s Konservatorium Frankfurt
20:30 Orange Peel Kammerflimmern. Mariane Vignand & Fanny Fröde (Violine), Gabriel Tamayo & Stefanie Pfaffenzeller (Viola), Webern Trio Frankfurt. Beethoven: Duett mit zwei obligaten Augengläsern WoO 32, Streichtrio c-Moll op. 9/3 & Streichquartett f-Moll op. 95 Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
Wiesbaden
19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele. Last Work. Ohad Naharin (Choreografie), Batsheva Dance Company 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Internationale Maifestspiele. Oehring: Agota? Peter Rundel (Leitung)
(Clara Schumann Saal) Patricia Buzari (Klavier). Werke von Mozart, Debussy, Bach, Beethoven, Chopin, Schubert, Liszt & Louie Kassel
19:00 Ev. Erlöserkirche KasselHarleshausen Sowjetische Kammermusik. Osina Trio concerti 05.16 Hessen 27
Klassikprogramm
Tipp
19:30 Stadttheater Vollmer: Gegen die Wand. Martin Spahr (Leitung), Cathérine Miville (Regie), Inga Schneidt (Choreografie)
Darmstadt
19:30 Staatstheater Angst. Thomas Eitler-de Lint (Leitung), Karsten Wiegand (Regie), Bahadir Hamdemir (Video)
Kassel
19:30 Staatstheater (Opernhaus) Korngold: Die tote Stadt
19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Cavalli: La Calisto. Günther Albers (Leitung), Cordula Däuper (Regie) Dreieich
20:00 Fa. Gerhardt Baustoffe Dreieicher Musiktage: Diagnose: Jazz. Wilson de Oliveira Trio Frankfurt
11:00 Hauptbahnhof (U-Bahnsteig U4) One Day in Life – Stillstand. Claudia Warth (Flöte), Caroline Rohde (Blockflöte), Kilian Fröhlich (Violoncello), Studierende der Musikhochschule, Mitglieder des IEMA-Ensembles
Wetzlar
21.5. samstag
20:00, 22:00 & 24:00 Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt (Lesesaal) One Day in Life – Übersetzung. Pierre-Laurent Aimard (Klavier). Schubert: Klaviersonate Nr. 18 G-Dur D 894 Gourmet: Pierre-Laurent Aimards Großvater galt als einer der berühmtesten Saucenkünstler von Lyon – der Enkel hingegen kocht zwar gern, aber „extrem einfach“.
16:00, 18:00, 20:00, 22:00 & 24:00 Feuerwehr & Rettungs Trainings Center One Day in Life – Simulation. Orm Finnendahl (Klangregie), Aglaya Gonzalez (Viola), Sergio Bermúdez (Laute), Christian Fritz (Klavier). Stockhausen: Gesang der Jünglinge im Feuerofen, Biber: Rosenkranz-Sonaten, Beethoven/Liszt: Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67 (1. Satz)
16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Der Sängerkrieg der Heidehasen
16:00, 18:00, 20:00, 22:00 & 24:00 Frankfurter Römer (Ehemalige Großküche) One Day in Life – Notwendigkeit. Il Quadro Animato. Telemann: Musique de table, Ligeti: Poème symphonique
20:00, 22:00 & 24:00 Deutsche Nationalbibliothek (Lesesaal) One Day in Life – Übersetzung. Pierre-Laurent Aimard (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp
16:00, 18:00, 20:00, 22:00 & 24:00 Hochbunker One Day in Life – Erinnerung. Lennart Scheuren (Klangregie), Internationale Ensemble Modern Akademie. Ben-Haim: Three Songs Without Words op. 45, Nono: Ricorda cosa ti hanno fatto in Auschwitz, Schönberg: Klaviersuite op. 25 16:00, 18:00, 20:00, 22:00 & 24:00 Hospital zum heiligen Geist (Operationssaal) One Day in Life – Körper. Matthias Bergmann (Viola da Gamba), Léa Mathilde Zehaf (Stimme), Ashok Nair (Sitar). Marais: Le tableau de l’opération de la taille, Ragas: Improvisationen klassischer indischer Ragas 16:00 & 18:00, 20:00, 22:00 & 24:00 Straßenbahnhaltepunkt am Westbahnhof One Day in Life – Bewegung. Teodoro Anzellotti (Akkordeon), Víctor Loarces (Flöte), Peter Kett (Trompete), Studierende der Musikhochschule. Berio: Sequenza I, Scelsi: Quattro pezzi, Mahnkopf: deconstructing accordion 28 Hessen concerti 05.16
GieSSen
19:00 Opernhaus Mozart: Die Hochzeit des Figaro. Hartmut Keil (Leitung), Guillaume Bernardi (Regie) 19:30 Papageno Musiktheater am Palmengarten Die lustigen Weiber von Windsor
20:00, 22:00 & 24:00 Deutsche Nationalbibliothek (Magazin) One Day in Life – Text. Daniel Lorenzo (Klavier), Vocal Connection. Ablinger: Voices and Piano, Monteverdi: Madrigali Libro V 20:00, 22:00 & 24:00 Senckenbergmuseum One Day in Life – Natur. Cappella Academica Frankfurt, EvaMaria Pollerus (Leitung & Cembalo), Studierende der Musikhochschule, Mitglieder des Ensemble Interface. Vivaldi: Die vier Jahreszeiten, Saariaho: Terrestre 22:00 & 24:00 OpernTurm (38. Stock) One Day in Life – Wissen. Dufay Vokalensemble, IEMA-Ensemble, Pablo Druker (Leitung). Pérotin: ACappella Werke, Sciarrino: Le voci sottovetro. Elaborazioni da Carlo Gesualdo da Venosa 22:00 & 24:00 Rebstockbad One Day in Life – Schwerkraft. Stefan Hussong (Bajan), Vox Orchester, Lorenzo Ghirlanda (Leitung). Händel: Wassermusik, Gubaidulina: Et exspecto
20:00 Stadthalle Sergey Dogadin (Violine), Nikolai Tokarev (Klavier). Werke von Händel, Bach, Mozart, Ravel & Strawinsky Wiesbaden
19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele. O. Straus: Eine Frau, die weiß, was sie will! Komische Oper Berlin
22.5. Sonntag Birkenau
18:00 Ev. Gemeindezentrum Duo Achtundachtzig Vier Dreieich
11:00 Haus Fam. Schmitt Dreieicher Musiktage. Laura Alonso Padin (Sopran), Georgi Mundrov (Klavier). Werke von Jiménez, Vives, Toldrá u. a. 15:00 Haus Fam. Walter Dreieicher Musiktage. Daeyoun Kim (Violoncello), Michael Kim (Violine). Werke von Bach, Gossec, Offenbach, Gardel u. a. 17:00 Fa. Schüllermann Dreieicher Musiktage. Ekaterina Kitaeva, Chongxiao Liu, Wei Gong & Marco Ciampi (Klavier) Frankfurt
10:00 & 12:00 Boxcamp Gallus One Day in Life – Glaube. Pierre-Laurent Aimard (Klavier). Beethoven: Klaviersonate Nr. 31 As-Dur op. 110 10:00, 12:00, 14:00 & 16:00 Deutsche Nationalbibliothek (Lesesaal) One Day in Life – Übersetzung. JeanSélim Abdelmoula (Klavier). Schubert: Klaviersonate Nr. 19 c-Moll D 958 10:00, 12:00, 14:00 & 16:00 Deutsche Nationalbibliothek (Magazin) One Day in Life – Text. Daniel Lorenzo (Klavier), Vocal Connection. Ablinger: Voices and Piano, Monteverdi: Madrigali Libro V 10:00, 12:00, 14:00 & 16:00 Frankfurter Römer (Ehemalige Großküche) One Day in Life – Notwendigkeit. Il Quadro Animato. Telemann: Musique de table, Ligeti: Poème symphonique
Foto: Marco Borggreve/DG
21.5. Samstag
Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
concerti 05.16 Hessen 29
Klassikprogramm
10:00, 12:00, 14:00 & 16:00 OpernTurm (38. Stock) One Day in Life – Wissen. Dufay Vokalensemble, IEMAEnsemble, Pablo Druker (Leitung). Pérotin: A-cappella-Werke, Sciarrino: Le voci sottovetro. Elaborazioni da Carlo Gesualdo da Venosa 10:00 & 12:00 Sigmund-Freud-Institut One Day in Life – Testament. Webern Trio Frankfurt. Klein: Streichtrio, Schönberg: Streichtrio op. 45, Bloch: Baal Shem 10:00, 12:00, 14:00 & 16:00 Straßenbahnhaltepunkt am Westbahnhof One Day in Life – Bewegung. Teodoro Anzellotti (Akkordeon), Víctor Loarces (Flöte), Peter Kett (Trompete), Studierende der Musikhochschule. Be rio: Sequenza I, Scelsi: Quattro pezzi, Mahnkopf: deconstructing accordion 10:00 & 14:00 VGF Betriebshof Gutleut One Day in Life – Arbeit. hrSinfonieorchester, Gächinger Kantorei, Hugh Wolff (Leitung). Mozart: Requiem d-Moll Weitere Infos siehe Tipp 11:00 Oper (Holzfoyer) Oper extra: Carmen. Regieteam und Solisten 12:00 & 16:00 Alte Oper (Opernplatz) One Day in Life – Begegnung. Nina Janssen-Deinzer (Klarinette), Schaghajegh Nosrati (Klavier), hrSinfonieorchester, Lucas Vis (Leitung). Bach: Präludium und Fuge Nr. 22 b-Moll aus „Das wohltemperierte Klavier“, Lachenmann: Accanto
17:00 Historische Villa Metzler des Museums Angewandte Kunst Epochenklänge: Schubertiade. Studierende des Dr. Hoch’s Konservatoriums. Werke von Schubert
Tipp
18:00 Commerzbank-Arena One Day in Life – Wille. Carolin Widmann (Violine). Werke für Violine solo 18:00 Dr. Hoch’s Konservatorium (Clara Schumann Saal) CD-Präsentationskonzert. Franziska Pietsch (Violine), Detlev Eisinger (Klavier). Schubert: Sonate A-Dur op. post. 162 D 574, Prokofjew: Sonate Nr. 2 D-Dur op. 94, Grieg: Sonate c-Moll op. 45 18:30 Oper (Holzfoyer) Oper lieben: Das schlaue Füchslein 19:30 Festeburgkirche Xi Zhai (Klavier). Chopin: Etüden op. 10 & op. 25 GieSSen
11:00 Stadttheater Carmen für Kinder 17:00 Johanneskirche Clara & Marie Becker (Klavier), Gießener Kammerorchester, Christoph Koerber (Leitung). Mozart: Konzert für 2 Klaviere, Schubert: Sinfonie B-Dur 19:30 Stadttheater Benatzky: Im weißen Rössl Hünstetten
19:00 Gemeindehalle HünstettenGörsroth Ural Kosaken Chor Kassel
15:00 Staatstheater (Schauspielhaus) Kinderkonzert. Saint-Saëns: Der Karneval der Tiere Twistetal
20:00 Kulturscheune Gembeck Kultursommer Nordhessen. sistergold
22.5. Sonntag
10:00 & 14:00 VGF Betriebshof Gutleut Frankfurt One Day in Life – Arbeit. Letizia Scherrer (Sopran), Ingeborg Danz (Alt), Jörg Dürmüller (Tenor), Torben Jürgens (Bass), hr-Sinfonieorchester, Gächinger Kantorei, Hugh Wolff (Leitung). Mozart: Requiem d-Moll Schule oder Bühne? Gut, dass Ingeborg Danz seinerzeit auf ihren Detmolder Lehrer hörte: Der riet der Lehramtsstudentin nämlich, zum Gesang zu wechseln – heute tritt die Altistin in aller Welt auf. Kassel
20:00 Stadthalle Staatsorchester Kassel, Anja Bihlmaier (Leitung). Staehle: Ouvertüre e-Moll, R. Strauss: Don Juan, Dvořák: Sinfonie Nr. 7
24.5. Dienstag Fulda
20:00 Schlosstheater Abraham: Die Blume von Hawaii GieSSen
20:00 Stadttheater Chouchane Siranossian & Ivan Krastev (Violine), Philharmonisches Orchester Gießen, Michael Hofstetter (Leitung). Schnittke: Concerto grosso Nr. 1, Biber: BATTALIA, Haydn: Sinfonie Nr. 100 G-Dur
14:00 & 16:00 Boxcamp Gallus One Day in Life – Glaube. Fabian Müller (Klavier). Beethoven: Klaviersonate Nr. 31 As-Dur op. 110
Wiesbaden
Wiesbaden
17:00 Kurhaus Sinfonisches Akkordeon-Orchester Hessen
15:30 Opernhaus Janáček: Das schlaue Füchslein
19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele. Verdi: Die Macht des Schicksals (Premiere). Christoph Stiller (Leitung)
10:00 & 16:00 Staatstheater (Studio) Internationale Maifestspiele. Jabłonka: The Apple Tree. Teatr Atofri, Kabacińska (Regie)
15:30 Palmengarten (Musikpavillon) Promenadenkonzert 16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Ein kleiner Sommernachtstraum 17:00 Frankfurter Bürgerstiftung (Holzhausenschlösschen) klavierplus. Duo Riul. Schumann: Fantasiestücke op. 73, Berg: Vier Stücke für Klarinette und Klavier op. 5, Reger: Klarinettensonate fis-Moll op. 49/2, Debussy: Première Rhapsodie, Lutosławski: Dances Preludes, Novacek: Four Rags for Two Jons 30 Hessen concerti 05.16
23.5. Montag Frankfurt
12:30 Oper (Holzfoyer) Intermezzo – Oper am Mittag 18:00 Oper (Pforte) Blick hinter die Kulissen GieSSen
9:00 & 11:00 Stadttheater Carmen für Kinder
25.5. Mittwoch Bad Arolsen
17:00 Fürstliche Reitbahn Welcome Hotel Arolser Barock-Festspiele: Eröffnungskonzert. Marionettencompany Buchty a loutky, Collegium Marianum, Jana Semerádová (Leitung). Cavalli: La Calisto Frankfurt
19:30 Opernhaus Janáček: Das schlaue Füchslein. Johannes Debus (Leitung), Ute M. Engelhardt (Regie)
Foto: elix Broede
10:00, 12:00, 14:00 & 16:00 Hochbunker One Day in Life – Erinnerung. Lennart Scheuren (Klangregie), Internationale Ensemble Modern Akademie. Ben-Haim: Three Songs Without Words op. 45, Nono: Ricorda cosa ti hanno fatto in Auschwitz, Schönberg: Klaviersuite op. 25
20:00 Alte Oper Daniil Trifonov (Klavier), Pittsburgh Symphony Orchestra, Manfred Honeck (Leitung). Beethoven: Ouvertüre zu „Coriolan“, Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 h-Moll Kassel
19:30 Staatstheater (Opernhaus) Prokofjew: Die Liebe zu den drei Orangen. Patrik Ringborg (Leitung) Melsungen
20:00 Stadtkirche Kultursommer Nordhessen. Stephan Picard (Violine), Ben Süverkrüp (Klavier), Tina Teubner (Rezitation). Beethoven: Sonaten c-Moll op. 30 Nr. 2 G-Dur op. 96 u. a. Wiesbaden
10:00 & 16:00 Staatstheater (Studio) Internationale Maifestspiele. Pan Satie – Mr. Satie Made in Paper. Teatr Atofri, Beata Bąblińska & Monika Kabacińska (Regie) 19:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele. Vivaldi: Mio cor, mio povero cor. Ensemble Mattiacis, Thomas de Vries (Leitung)
26.5. Donnerstag Bad Arolsen
11:30 Christian Daniel Rauch-Museum Arolser Barock-Festspiele: Ein Blockflöten-Fest à la Praetorius. Praetorius XXI 16:30 Residenzschloss (Steinerner Saal) Arolser Barock-Festspiele: Zink und Zyankali – Ein barocker Krimi für Groß und Klein. Neue Hofkapelle Graz 20:00 Evangelische Stadtkirche Arolser Barock-Festspiele: Mit Vivaldi nach China. Ensemble Sarband, Ensemble 1700, Vladimir Ivanoff & Dorothee Oberlinger (Leitung) Darmstadt
19:30 Staatstheater Verdi: Rigoletto. Karsten Wiegand (Regie) Frankfurt
11:00 Opernhaus Benefizkonzert der Paul-Hindemith-Orchesterakademie. Juanita Lascarro (Sopran), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Sebastian Weigle (Leitung). Mozart: Ouvertüre zu „Le nozze di Figaro“, Beethoven: Ah! Perfido, Schubert: Sinfonie Nr. 8 D 759 „Unvollendete“, Hindemith: Kammermusik Nr. 1 op. 24 15:30 Palmengarten (Musikpavillon) Promenadenkonzert 16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Ein kleiner Sommernachtstraum Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
17:00 Justinuskirche Christina Meißner (Violoncello), Poul Skjølstrup Larsen (Orgel). Gubaidulina: Aus den Visionen der Hildegard von Bingen u. a. 19:30 Opernhaus Janáček: Das schlaue Füchslein GieSSen
20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Gravitas. Tarek Assam (Choreografie) Kassel
16:00 Staatstheater (Schauspielhaus) Orff: Der Mond. Alexander Hannemann (Leitung) Wiesbaden
19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele. Verdi: Die Macht des Schicksals. Christoph Stiller (Leitung)
27.5. Freitag Bad Arolsen
20:00 Residenzschloss (Steinerner Saal) Arolser Barock-Festspiele. Dorothee Oberlinger (Blockflöte), Christine Schornsheim (Cembalo) 22:30 Fürstliche Reitbahn Welcome Hotel Arolser Barock-Festspiele. Bidla Buh: Die Männer sind schon die Liebe wert…. Frankfurt
16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Ein kleiner Sommernachtstraum GieSSen
19:30 Stadttheater Kander: Der Kuss der Spinnenfrau
Meisterkonzerte Kurhaus Wiesbaden So., 29. Mai 2016, 20 Uhr SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg Leitung Teodor Currentzis Patricia Kopatchinskaja, Violine Beethoven – Ouverture Leonore Nr. 3 op. 72a Berg – Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels“ Schostakowitsch – Symphonie Nr. 15 A-Dur op. 141 Erleben Sie einen der sensationellsten Dirigenten, eine der spannensten Entdeckungen der Gegenwart – so übereinstimmend die gesamte Medienwelt: Teodor Currentzis.
und in der Saison 2016/17:
Francesco Tristano, Klavier Kölner Kammerorchester Orchestre Royal de Liège Emmanuel Ceysson, Harfe Tölzer Knabenchor und Gerd Anthoff hr-Sinfonieorchester Jan Lisiecki, Klavier Sinfonia Varsovia Lucas und Arthur Jussen, Klavierduo Zürcher Kammerorchester Armonia des Gewandhausorchesters Leipzig Informationen und Karten erhalten Sie unter Tel. 0611-525092 - www.meisterkonzerte-wiesbaden.de Currentzis © Anton Zavylov, Lisiecki © Mathias Bothor/DG, Tristano © Marie Staggat/DG, Ceysson © JC Husson
concerti 05.16 Hessen 31
Klassikprogramm
Gilsa
20:00 Patronatskirche Kultursommer Nordhessen. Ingenium Ensemble Kassel
19:30 Staatstheater Korngold: Die tote Stadt Wiesbaden
19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele. Purcell: Dido and Ae neas. Thomas Hengelbrock (Leitung & Regie), Gail Skrela (Choreografie)
28.5. Samstag
19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Internationale Maifestspiele. Oehring: Agota? Peter Rundel (Leitung)
29.5. Sonntag
19:00 & 21:00 Stadttheater Kronos & Kairos. Michael Hofstetter (Leitung) Kassel
18:00 Staatstheater (Opernhaus) Kálmán: Die Herzogin von Chicago
Bad Schwalbach
17:00 Alleesaal Elena Lyamkina (Sopran), Alexander Schawgulidse (Klavier). Werke von Puccini, Rossin u. a. Darmstadt
11:00 Staatstheater Soli Fan Tutti. Bach: Musikalisches Opfer u. a. 16:00 Staatstheater Kander: Cabaret
Wiesbaden
19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele. Loriot: Wagners Ring an einem Abend 20:00 Kurhaus Patricia Kopatchinskaja (Violine), SWR Sinfonieorchester, Teodor Currentzis (Leitung). Beethoven: Leonoren-Ouvertüre Nr. 3, Berg: Violinkonzert, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 15
Bad Arolsen
Frankfurt
14:30 Fürstliche Reitbahn Welcome Hotel (Garten) Arolser Barock-Festspiele. Salonorchester Cappuccino 20:30 Fürstliche Reitbahn Welcome Hotel Arolser Barock-Festspiele: Abschlusskonzert. Akademie für Alte Musik Berlin. Telemann: Concerti
11:00 Oper (Holzfoyer) Magie des französischen Salons 15:30 Palmengarten (Musikpavillon) Promenadenkonzert 16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Die kleine Zauberflöte 17:00 Alte Oper Al Di Meola & Band 17:00 Frankfurter Bürgerstiftung (Holzhausenschlösschen) Yura Lee (Violine), Tanja Tetzlaff (Violoncello), Markus Becker (Klavier). Werke von Haydn, Webern, Beethoven u. a. 17:00 Musikhochschule Operngala 18:00 Heiliggeistkirche Regerchor Braunschweig, Karl Rathgeber (Leitung). Werke von Reger & Kaminski 18:00 hr-Sendesaal Orchesterakademie des hr-Sinfonieorchesters. Werke von Haydn, Mozart, Beethoven & Schubert 19:00 Opernhaus Mozart: Die Hochzeit des Figaro
20:00 Rathaussaal Kultursommer Nordhessen: Kennen Sie Kino?
GieSSen
Kassel
11:00 Stadttheater (Foyer) Frühlingserwachen
11:00 Staatstheater (Schauspielhaus) Orff: Der Mond
Frankfurt
16:00 Papageno Musiktheater am Palmengarten Ein kleiner Sommernachtstraum 19:30 Musikhochschule Operngala 19:30 Opernhaus Händel: Messiah 19:30 Papageno Musiktheater am Palmengarten Charleys Tante 20:00 Alte Oper Two Cellos Lichtenau
20:00 Klosterkirche Reichenbach Kultursommer Nordhessen. Ingenium Ensemble Wiesbaden
19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele. Purcell: Dido and Ae neas. Thomas Hengelbrock (Leitung)
30.5. Montag Frankfurt
20:00 Alte Oper Murray Perahia (Klavier & Leitung), Academy of St Martin in the Fields. Beethoven: Klavierkonzert Nr. 4, Schubert: Sinfonie Nr. 7 h-Moll D 759 „Unvollendete“
31.5. Dienstag Frankfurt
19:30 Musikhochschule Messiaen: Quatuor pour la fin du temps. Dozenten der Musikhochschule 20:00 Opernhaus Matthew Polenzani (Tenor), Julius Drake (Klavier). Schubert: Die schöne Müllerin op. 25 D 795 GroSSalmerode
Freitag, 3. Juni 2016 │ 20 Uhr │ Alte Oper Frankfurt
Viktoria Mullova Violine
© Henry Fair
In Kooperation mit der Alten Oper Frankfurt
Accademia Bizantina Ottavio Dantone
Leitung
Karten zu € 59 / € 49 / € 39 / € 27 über Frankfurt Ticket unter Telefon 069/1340-400 oder www.frankfurt-ticket.de, bei den bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse 2015 FBK 10 Concerti Mullova.indd 1 32 Hessen concerti 05.16
Johann Sebastian Bach: Violinkonzerte a-Moll, D-Dur und E-Dur Konzert für Violine, Cembalo und Orchester www.frankfurter-bachkonzerte.de 25.02.2016 14:57:16
Festivals In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor
Fotos: Oliver Lang
Lauschiges Lauschen: Mozartnacht im Hofgarten der Residenz Würzburg
28_Périgord Vert Postbarockes Genussleben Cembalist und Dirigent Ton Koopman lädt in Frankreichs stillem Südwesten zum Itinéraire Baroque 30_Nürnberg Gluck im Glück
Eigentlich war der Mann längst aus der Mode – bis die Internationalen Opern-Festspiele sich voller Neugier Christoph Willibald Glucks annahmen 32_Weitere Tipps Die wichtigsten Termine im Mai, ausgewählt von der concerti-Redaktion Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
Mai 2016 concerti 27
Festivalguide
Postbarockes Genussleben Cembalist und Dirigent Ton Koopman lädt in Frankreichs stillem Südwesten zum Itinéraire Baroque – und damit auch zur Entdeckung kultureller Kleinodien. Von Peter Krause
dienen als die Konzertsäle der Großstädte: Inseln des SichEinlassens im Meer der zivilisatorischen Beschleunigung. Kein geringerer als Ton Koopman hat sich von dieser herrlichen Urlaubsregion inspirieren lassen, als er sich hier vor 15 Jahren ein Sommerdomizil einrichtete. Schnell wurde dem umtriebigen, vor Energie, Musik- und Menschenliebe sprühendem Cembalisten und Dirigenten der Alten Musik deutlich, dass seine Sommerfrische nicht der bloßen Erholung dienen konnte. Bei einem Abendessen mit dem französischen Psychiater Robert-Nicolas Huet, der sowohl in der Dordogne als auch in Paris praktiziert, schmiedete er den Plan für ein Barockfest der ganz eigenen Art: den Itinéraire Baroque.
Setzt auf Programme, die zu den Spielstätten passen: Festivalmacher Ton Koopman
28 concerti Mai 2016
Besucher Momente der hoch konzentrierten Einkehr schenken – das grüne Land der Périgord in Frankreichs stillem Südwesten bietet das ideale Ambiente für ein Festival, das den Meistern des Barock huldigt und deren Musik an Orten zum Klingen bringt, die dem Kunstgenuss so ganz anders
Gleich einem Pilgerweg entlang der vielen romanischen Kirchen der Region wollte der Niederländer an einem Samstag im Juli die Menschen der Region zu sechs Kurzkonzerten einladen: Diese dauern gerade einmal eine halbe Stunde und reagieren musikalisch auf die Atmosphäre des jeweiligen Gotteshauses. Auch eines der herrlichen Châteaus wird = Zeitraum
= Künstler
= Ort
Foto: Eddy Posthuma de Boer, shutterstock
K
eltisches Kulturland, in dem die Zeit stehen geblieben ist; verwunschene Dörfer, in denen die Türen offen stehen und ein Fremder mit freundlicher Neugierde begrüßt wird; romanische Kirchen, die noch dem kleinsten Nest die Würde der Geschichte verleihen und dem
Musikalischer Slalom mit Getrüffeltem und Foie Gras
stets in den Pilgerweg integriert und so zum Ort eines musikalischen Salons mit einem entzückend abwechslungsreichen halben Stündlein der Tafelmusik. Zwischen den Konzerten ist mit jeweils 45 Minuten ausreichend Zeit, die Spielstätte zu wechseln: Kaum mehr als sechs Kilometer liegen die Locations auseinander und können per Automobil oder Veloziped leicht bewältigt werden. Auch ein eines Bewusstseins für die Blick in all die hübschen Dörf- Schätze, die hier schlummern chen ist zwischendurch noch – mittlerweile reagieren Lokalmöglich – mithin das Eintau- und Regionalpolitik und treichen in eine dem Stadtmen- ben Gelder für die Sanierung schen ferne Welt, aus der an der Kirchen auf. Festivaltagen auch die tieri- So ist es denn auch nicht schen Einwohner (wie es lange beim nur eintägigen scheint) verwundert auf all „Itinéraire“ geblieben. Koopden seltenen Verkehr blicken. man und Huet, die das Festival Zudem hat die musikalische bis heute gemeinsam verantBelebung einen relevanten worten, schalteten dem SamsNebeneffekt: Denn viele der tag einen Freitagabend voran, romanischen Kleinodien wa- der im Zeichen der Begegnung ren zuletzt dem Verfall preis- steht: Austausch zwischen gegeben, oft muss ein Pfarrer Künstlern und Publikum, Gemehr als 30 Gotteshäuser mit sprächsrunden zu Interpretanur mehr sporadischen Mes- tionsfragen wie zur Architeksen versorgen. Ton Koopman tur ergänzen den Konzertmasorgt nun für das Erwachen rathon des zweiten Tages. Und
Oper
Mildes Klima, exquisite Küche und viel Musik: das Périgord im Südwesten Frankreichs
noch eine Kernkompetenz der Region kommt hier ins Spiel: die Kulinarik. Gebratenes und Getrüffeltes, dazu Foie Gras und natürlich die Spitzenweine der Region an sehr langen Tafeln und unter schattenspendenden Zelten laden zum lockeren Festival-Plausch ein – und Koopman selbst sowie die Musiker seines Amsterdam Baroque Orchestra sitzen stets mittendrin. Itinéraire baroque en Périgord 28.–31.7.2016 Amsterdam Baroque Orchestra, Hana Blazikovà, Ton Koopman, Accademia Strumentale Italiana, Camerata Trajectina, La Cetra BarockConsort u. a. Périgord Vert
Tanz Konzert
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2/2/2016 10:49:53 AM Mai 2016 concerti 29
Festivalguide
Gluck im Glück Eigentlich war der Mann längst aus der Mode, von den Spielplänen verdrängt – bis die internationalen opern-festspiele sich voller Neugier Christoph Willibald Glucks annahmen. Von Hellmut Weiß
Z
weifelsohne sind sie ein Festival für Liebhaber: die „Internationalen Gluck-Opern-Festspiele“. Jedoch nicht in dem Sinne, dass nur ein erlauchter Kreis minutiös informierter Fachleute und solcher, die es gerne wären, ihre Freude daran haben:
30 concerti Mai 2016
Gibt es doch hier weder das Ziel, Christoph Willibald Gluck und seine Werke solange im zweijährlichen Turnus zu beleuchten und aufzuführen, bis auch die letzte zerknitterte und verstaubte Partiturskizze irgendwie zum Klingen gebracht wurde; noch wollen die
Festspiele Maßstäbe setzen wie jene in Bayreuth, die nach wie vor den (berechtigten) Anspruch haben, Wagners Opern auf einem künstlerischen Niveau zu bieten, das weltweit seinesgleichen sucht. Nein, hier geht es um mehr: nämlich darum, dass im Prin= Zeitraum
= Künstler
= Ort
Foto: Oliver Mark
Welch bezaubernde moderne Iphigenie: Auch Elīna Garanča hat ihre Liebe für Gluck und die Festspiele entdeckt
»Der Richard Wagner des 18. Jahrhunderts«
Notwendig ist hierfür freilich ein entsprechendes Portfolio an Künstlern, das sich nicht auf Spezialisten und Musikprominenz beschränkt. Und so pflegt die vor drei Jahren eigens für die Festspiele gegründete GmbH denn für den kunterbunten Mix auch rege Kontakte zur nordbayerischen Kulturszene, gewann für dieses Jahr etwa die Nürnberger Elektro-Band Wrongkong oder die hoffnungslos verrückte wie genialische, ebenfalls in Nürnberg ansässige Pocket Opera Company: zwei Musikformationen, die jede auf ihre Art ein Szenen- und damit auch ein Nischendasein mit einer leidenschaftlichen Anhängerschar pflegen. Eine programmatische Konsequenz, die gleichzeitig Erfolgsrezept ist: Werden doch so einerseits die Fans dieser beiden Ensembles mit dem Oberpfälzer Barock-Komponisten konfrontiert, der gegen Ende des letzten Jahrhunderts allmählich aus der Mode kam und vollständig von den Spielplänen der Opernhäuser zu verschwinden drohte, als vor elf Jahren die Festspiele aus der Taufe gehoben wurden – und umgekehrt können die eingefleischten Klassik- und Gluck-Liebhaber einen inspirierenden Blick über den Tellerrand wagen. Zu den Opernaufführungen im klassischen Sinne gesellen
sich genreübergreifende, multimediale Musik- und Tanztheateraufführungen – indes ohne allzu progressive Experimente, schließlich steht immer noch Gluck im Zentrum allen Geschehens. So widmen sich Vorträge und historisch informierte Aufführungen dem zeitlichen und persönlichen Umfeld des weitgereisten Komponisten: Stoff dafür gibt es genug, schließlich war Gluck einer der ersten StarKomponisten seiner Zeit, der zudem den Blick nicht mehr auf das jahrtausendealte griechische Theater richtete wie seine Vorgänger, sondern in seinen fünfzig Opern nach neuen, innovativen Formen des Musiktheaters suchte – was ihm denn auch den Beinamen „Richard Wagner des 18. Jahrhunderts“ einbrachte. Da die Festspiele seit ihrer letzten Ausgabe 2014 nicht mehr an das Nürnberger Staatstheater gekoppelt sind, hat sich auch die Vielfalt ihrer Spielstätten erhöht – und zwar ganz nach fränkischer Manier: dezentral und mit Mut zur Peripherie. So werden neben der Metropolregion Nürnberg- Erlangen-Fürth vornehmlich historische Bauten der umliegenden Traditionsstädte wie Ansbach oder Neumarkt in der Oberpfalz für die Aufführungen bezogen. Wäre ja auch viel zu schade, nur die großstädtischen, sterilen Opern- und Konzerthäuser für dieses Glück im Gluck zu bemühen. Int. Gluck-Opern-Festspiele 16.–30.7.2016 Elīna Garanča, Brno Philharmonic, Wolfgang Katschner, Wrongkong, Barockorchester Trossingen u. a. Nürnberg, Amberg, Fürth, Würzburg u. a.
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GRAFENEGG 2016 16. JUNI — 11. SEPTEMBER Christian Thielemann Franz Welser-Möst Daniele Gatti · Rudolf Buchbinder Hilary Hahn · Camilla Nylund Bryn Terfel · Tonkünstler-Orchester Concertgebouworchester The Cleveland Orchestra Wiener Philharmoniker · uvm.
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zip ein jeder seinen ganz persönlichen Gluck kennenlernen kann – ganz gleich, für welche kulturelle oder musikalische Strömung das eigene Herz schlägt.
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Festivalguide
Auf der Suche nach den historischen Wurzeln unMIttelbarock! Wie Mitteldeutschland sein
klassisches Tafelsilber glanzvoll aufbereitet
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ass sich Mitteldeutschland nicht nur als Wiege, sondern auch als Hochburg der Barockmusik versteht, hat vor allem damit zu tun, dass Leipzig, Halle oder Magdeburg ihre musikalischen Weltstars Bach, Händel und Telemann zum kulturellen Tafelsilber zählen, offensiv vermarkten und mit diversen Festivals pflegen. So haben etwa die seit ihrer Erstausgabe 1995 in Weißenfels alljährlich an wechselnden Orten wie Weimar, Naumburg, Erfurt oder Rudolstadt abge-
haltenen Tage Mitteldeutscher Barockmusik den Blick auf die Vielfalt der Musiklandschaft und die vor und neben den überlieferten Schmuckstücken entstandene Musik eröffnet: Geht es hier doch um den Humus, dem die Blüten entwachsen! Im aktuellen Jahrgang von UnMittelBarock wird nun in Magdeburg an vergessene Meister wie Johann Heinrich Rolle (1716–1785), Johann Friedrich Ruhe (1699–1776) und Georg Tegetmeyer (1687– 1764) erinnert. Joachim Lange
Auftaktkonzert: Im Dom erklingen Werke der »Magdeburger Schule« UnMittelBarock 27.–29.5.2016 Ensemble 1684, camerata lipsiensis, Gregor Meyer, Ensemble KONbarock, Viktoria Malkowski u. a. Magdeburg
In aller Stille und Dunkelheit
W
Neue Inszenierung alter Notturni chiffren. kieler tage für neue musik 26.–29.5.2016 Ensemble adapter, defunensemble Helsinki, Florian Hoelscher, Ensemble ascolta, chiffren Ensemble u. a. Kiel 32 concerti Mai 2016
ie klingt eigentlich die Nacht? Eine Frage, die sich schon Generationen von Musikern gestellt haben. Dass auch zeitgenössische Komponisten sich von Stille und Dunkelheit inspirieren lassen, zeigt ein Konzert im Rahmen des Festivals „chiffren. kieler tage für neue musik“: Das Ensemble ascolta taucht ein in die Inszenierte Nacht von Simon Steen-Andersen, der für sein Stück Werke zu Traum und Finsternis von Bach, Mozart, Schumann und Ravel aufgegriffen hat und daraus ein spannendes Hörerlebnis macht.
Spannung ist auch sonst die Regel der Chiffren, deren Grundprinzip lautet: Kein Werk hier darf älter als zehn Jahre sein. Verknüpft werden die vier Konzerte der Jubiläumssaison mit Vorträgen, Lehrerfortbildung und einem Klanglabor für Schulklassen, zudem präsentiert sich das „chiffren Ensemble“ aus Mitgliedern des Landesjugendorchesters. Und ein Preis belohnt junge Musiker, die Modernes einstudieren: Schließlich soll ja auch die nächste Generation die spannenden Hörerlebnisse fortsetzen. Christoph Kalies = Zeitraum
= Künstler
= Ort
Fotos: shutterstock, Nina Sivén, Henning Ross/Sony, Manu Theobald
Chiffren Die »kieler tage für neue musik« feiern ihr zehnjähriges Jubiläum
Oper für jedermann Die Münchener Biennale führt raus aus dem Elfenbeinturm und rein ins sinnliche Musikleben
M
usiktheater ist mehr als nur ein genrebezogenes, sinnliches Vergnügen“: Gemeinhin fürchten Freunde der traditionellen Oper Sätze wie diese. Vor allem, wenn sie aus der Feder von Daniel Ott und Manos Tsangaris stammen, sind die beiden Komponisten doch die neuen Künstlerischen Leiter der Münchener Biennale und damit Nachfolger Peter Ruzickas. Und auch diesmal rühmen sich die Veranstalter des Festivals für neues Musiktheater damit, ausschließlich Uraufführungen aufs Programm zu setzen; doch der Knackpunkt liegt in dem „mehr als nur“: Denn das sinnliche Vergnügen ist und bleibt eben nach wie vor ein ebenso wesentlicher Bestandteil der Biennale wie der respektvolle Umgang mit dem Genre Oper. So experimentell, verquast oder beizeiten schlicht merkwürdig das Gros der Uraufführungen auch sein mag: Selten entfernt sich die zeit-
genössische Musik derart weit von ihrem Elfenbeinturm wie zur Biennale – und mischt sich im wahrsten Sinne des Wortes unters Volk mit Projekten wie dem diesjährigen „Staring at the Bin“, bei dem MiniaturPerformances an geheimen Orten in München unvermittelt aufploppen. Und mit „GAACH“ bekommt der Stadtteil Haidhausen, der das Festival beheimatet, sogar seine eigene Oper, an der jeder Anwohner teilnehmen kann. Zudem überwinden die Veranstalter Schwellenängste des Publikums mit einem enormen Rahmenprogramm, das die jeweiligen Produktionen beleuchtet und erklärt – und damit jene Nähe zum Publikum schafft, für die die Biennale so beliebt ist. Hellmut Weiß Münchener Biennale 28.5.–9.6.2016 Simon Steen-Andersen, Georges Aperghis, Benedikt Schiefer, Ole Hübner u. a. München
Weitere Tipps Brühl
Brühler Schlosskonzerte 7.5.–28.8.2016 Barockkonzerte im Treppenhaus von Schloss Augustusburg, Klavierabende mit dem GrauSchumacher Piano Duo und Joseph Moog, ein Haydn- Festival und Händels Feuerwerksmusik mit echtem Feuerwerk – da ist für jeden etwas dabei! Potsdam
Musikfestspiele Potsdam Sanssouci 10.–26.6.2016 „Bonjour Frankreich!“, heißt es in diesem Jahr, wenn geistliche Klänge zur Zeit Ludwig XIV. auf die Valse Musette, Ballett und Barockoper auf stilvolle Pariser Salonkonzerte und eine französische Jazznacht treffen. Andernach, Remagen u. a.
Rheinvokal
24.6.–27.8.2016 Es singt und klingt an historischen Stätten entlang des Mittelrheins – mit so exquisiten Ensembles und Solisten wie den Tallis Scholars und dem Countertenor Valer Sabadus (Foto). Graz
Styriarte 24.6.–24.7.2016 Mit klassischer und Alter Musik spürt die Styriarte der Freiheit nach – rund um die neun Sinfonien des „Freiheitskomponisten“ Beethoven. Rosendal
Rosendal Chamber Music Festival 11.–14.8.2016 Schuberts Todesjahr 1828 steht im Zentrum des von Pianist Leif Ove Andsnes neu gegründeten Festivals. Die Konzerte finden im neuen Konzertsaal und in der Kvinnherad Kirche aus dem 13. Jahrhundert statt.
Neue Leiter der Münchener Biennale: Daniel Ott (l.) und Manos Tsangaris Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
Mai 2016 concerti 33
Reportage
Kaderschmiede der Klassik Curtis on tour: Aus dem Institut in Philadelphia sind schon
zahlreiche Stars hervorgegangen. Vor allem aber lernt der Nachwuchs hier, was es heißt, Künstler zu sein. Von Peter Krause
sich im ehrwürdigen, holzvertäfelten Haupthaus an der Locust Street tatsächlich jeden Mittwoch um 15 Uhr Lehrende und Studierende zur Tasse Tee. Der alte Brauch, für den man sich lange Jahre – fast schon very british – in feinen Zwirn hüllte, ist heute eine lockere Zusammenkunft bei Tee und Muffins, die vor allem dazu führt, dass hier jeder jeden kennt.
... aber bitte mit Stil: Als Lady legt Dozentin Eleanor Sokoloff auch mit 102 Jahren Wert auf den InstitutsBrauch der Tea Time
I
t’s Tea Time. Darf es ein stark, mittel oder leicht dosierter Muntermacher sein, fragt die dienstälteste Dozentin des Hauses charmant schmunzelnd. Eleanor Sokoloff, eine Legende der Klavierpädagogik, die Lehrerin von so unterschiedlichen Pianisten wie Kit Armstrong, Lambert Orkis und Keith Jarret war, wird in wenigen Wochen 102 Jahre jung. Damit ist sie freilich noch gan34 concerti Mai 2016
ze zehn Jahre älter als das 1924 gegründete Curtis Institute an der neuenglischen Ostküste der Vereinigen Staaten. Seit Mary Louise Curtis Bok, Tochter des Zeitungsmagnaten Cyrus Curtis, damals die Talentschmiede für den Musikernachwuchs gründete und die langfristige Finanzierung durch generös gespendetes Stiftungskapital von zwölf Millionen Dollar sicherte, treffen
Auffällig und so gar nicht typisch amerikanisch ist das sichtbare Traditionsbewusstsein, das hier gelebt wird. Die Unterrichtsräume sind alle nach großen Lehrerpersönlichkeiten benannt, die Wände zieren schwarz-weiße Fotos aus längst vergangenen Zeiten. Rudolf Serkin, der große Pianist und einstige Chef des Instituts, blickt uns da ebenso an wie Maestro Fritz Reiner, der über viele Jahre das Curtis Orchestra leitete und Leonard Bernstein als Lehrer prägte. Arnold Schönberg war hier, Samuel Barber und Gian Carlo Menotti haben hier nicht nur studiert, sie lernten sich in Philadelphia auch kennen und lieben und wurden später wichtige Mitglieder des Lehrkörpers.
Foto: Gregor Burgenmeister, Lee Moskow, Benjamin F. Haith/Shutterstock.com
Orchesterprofis und Nachwuchs sind eng verknüpft
Überhaupt sind in Philadelphia die europäischen Wurzeln Amerikas noch enorm präsent. Die entspannt überschaubare Metropole ist eine Stadt der Künste, die Qualität der Museen ein Traum. Das älteste Opernhaus des Landes steht nicht in New York, sondern in Philly – wie die City, die auch mal schläft, liebevoll genannt wird. Das Philadelphia Orchestra gehört zu den berühmten „Big Five“ der USA und damit auch zu den besten der Welt. Gerade die Brücke vom Eliteensemble, das seit 15 Jahren in einem architektonisch aufregenden, der Form eines Cello nachempfundenen Neubau residiert, zum Nachwuchs des Curtis Institute ist so kurz wie in nur wenigen Hochschulen. Denn viele Dozenten arbeiten parallel als Principal Players im Philadelphia Orchestra – Praxisbezug und „Learning by doing“ werden hier deutlich größer geschrieben als an deutschen Hochschulen. Auf dem Weg nach ganz oben
Als Peter Wiley mit vier Streicher-Studierenden an Mendels-
Bescheidener Auftritt: der Sitz des Curtis Institute an der Locust Street
sohns Streichquintett op. 87 arbeitet, übernimmt er selbst den Cellopart und macht nicht einfach pädagogisches „l’art pour l’art“, vielmehr bereitet er seine jungen Kollegen auf einen konkreten Auftritt vor. Er tauscht Artikulationsvorschläge auf Augenhöhe aus, ermuntert die Mitspieler „weniger Klang, aber mehr Energie“ in eine leidenschaftliche Passage zu legen und, wenn sie selbst die Hauptstimme spielten, doch bitte auch „die Führung zu übernehmen – obwohl da eine ältere Person in der Gruppe ist“. Überhaupt wird der Begriff „Leadership“ nicht nur öfter, sondern auch selbstverständlicher gebraucht als in der Alten Welt. Die Vermittlung des
Handwerkszeugs vom Meister an den Schüler hat immer viel mit der Ermunterung zu tun, eine eigene Haltung zu entwickeln und Verantwortung zu übernehmen. Der Anspruch lautet hier zwar keineswegs, unbedingt ein solistischer Weltstar zu werden, wenngleich die Quote der Absolventen mit eben diesem Nimbus durch Namen wie Hilary Hahn, Juan Diego Flórez oder Lang Lang deutlich überdurchschnittlich ist. Aber es gibt schon den erklärten Ansporn der Studierenden, später in den international führenden Orchestern möglichst weit vorn mitzuspielen – und sei es als Stimmführer der Bratschen oder Kontrabässe.
Philadelphias Skyline: Auch in den USA darf es mal eine Nummer kleiner sein
Mai 2016 concerti 35
Berliner Philharmoniker
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The Royal Ballet
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Der Präsident des Instituts ist Europäischen Beobachtern selbst renommierter Solist an bleibt dann gleichsam der der Viola. Und Roberto Díaz Mund offen stehen, als Díaz unterrichtet natürlich persön- über die unterschiedlichen Anlich. Den Schwerpunkt in den forderungen und Klangideale Einzelstunden legt er bei einem der „Big five“ spricht, die sein weit fortgeschrittenen Studen- Student unbedingt für seine ten auf die Verfeinerung der Vorspiele dort kennen müsse. Phrasierung eben jener Orches- Welches Streicherideal verfolgt terparts, die in den Auditions Nelsons in Boston? Gilbert in für begehrte Orchesterpositio- New York? Muti in Chicago? nen üblicherweise gefragt sind. Alternativ auch der Rattle bei Dabei denkt er die Berufspraxis den Berlinern? Sein Student und die Chance, es darin mög- muss wissen, was die Maestri lichst weit zu bringen, in sei- wollen, und darauf vorbereitet nem Lehrkonzept verblüffend sein, wenn er sich vor den entdeutlich mit. Er ermuntert sei- sprechenden Orchestern bestnen Studenten, den er zukünf- möglich verkaufen will. tig als Konzertmeister der Bratschen in einem der amerikani- Kernkompetenz Kammermusik schen Top-Orchester sieht, in Die eigentliche Kernkompeseiner Ausformung einer Phra- tenz eines herausragenden se doch bitte unbedingt seine Künstlers erhalten die SchützKörpersprache einzubeziehen, linge freilich in der Kammersomit seine Wirkung auf die musik. „Sie ist das Wichtigste Mitspieler hinter ihm zu reflek- – wer ein Haydn-Quartett spietieren. Wieder geht’s also um len kann, schafft es auch ins Leadership im angeblich so Philadelphia Orchestra“, spitzt demokratischen Miteinander Díaz seine These zu. Der Geist des Gemeinsamen, soziale Verdes Orchesterkollektivs.
Foto: Gregor Burgenmeister
Aug’ in Aug’ mit dem Meister: Cellist Peter Wiley probt mit den Curtis-Studenten
antwortung und die Kunst des Aufeinander-Hörens in der höheren Schule der Kammermusik machen für den Präsidenten den eigentlichen Unterschied zwischen einem virtuosen Techniker und einem wahren Künstler aus, zumal in der Herausbildung von echten Persönlichkeiten. Viele der insgesamt nur 175 Studierenden kommen sehr jung ans Curtis Institute, alle sind komplett von Studiengebühren befreit und genießen trotz des Bachelor-Systems eine erstaunlich flexible, der individuellen Reifung gemäße Studienzeit. Den selten hinterfragten Begriff der Exzellenz fasst Díaz weit: „Wir sind keine Fabrik von Wettbewerbsgewinnern, sondern eine Ausbildungsstätte von Künstlern. Das alle Fakultäten verbindende Motto eines Studienjahres trägt sehr dazu bei: So beschäftigen sich alle mit der Zweiten Wiener Schule, in den geisteswissenschaftlichen Fächern geht es darum, immer wieder neue Verbindungen herzustellen, ob zur Poesie oder zur Psychoanalyse.“ Und fügt lachend hinzu: „Als ich hörte, dass ein Sänger und ein Geiger sich während der Tee-Time am Mittwoch über Sigmund Freud stritten, da wusste ich, dass unser Ansatz stimmt.“ Wenn die Talentschmiede nun für Konzerte nach Europa kommt, spielt auch der Präsident selbst Bratsche und begegnet dabei Alumni und älteren Studierenden in diversen Kammermusikformationen. Gerade „Curtis on Tour“ prägt die „künstlerische Mission“ des Instituts, „das mehr Konservatorium als Universität“ sei, wie Komponist David Ludwig, der
Enkel von Rudolf Serkin und Dekan von „Artistic Programs and Performance“ betont: „Ein Stück 15 Mal in ganz verschiedenen Hallen und Städten zu spielen, steigert das praktische Wissen enorm.“ Konzert-TIPPs
Curtis on Tour Rachel Sterrenberg (Sopran), Stephen Tavani (Violine), Roberto Díaz (Viola), Zachary Mowitz (Violoncello), José Franch-Ballester (Klarinette), Chelsea Wang (Klavier). Mozart: Klarinettentrio Es-Dur KV 498 „Kegelstatt-Trio“, Ludwig: Our Long War, Messiaen: Quatuor pour la fin du temps
BeethovenFest Alle neun Beethoven-Sinfonien im Originalklang des Concentus Musicus Wien Es dirigieren
Berlin So. 22.5., 18:00 Uhr Konzerthaus (Kleiner Saal)
1+8 2+7
Dresden Di. 24.5., 20:00 Uhr Hochschule für Musik Carl Maria von Weber (Konzertsaal)
Karina Canellakis
München Mo. 30.5., 20:00 Uhr Residenz (Allerheiligen-Hofkirche) Dresden Mi. 25.5., 20:00 Uhr Hochschule für Musik Carl Maria von Weber (Konzertsaal) Curtis on Tour. Rachel Sterrenberg (Sopran), Stephen Tavani (Violine), Roberto Díaz (Viola), Zachary Mowitz (Violoncello), José Franch-Ballester (Klarinette), Chelsea Wang (Klavier). Strawinsky: L’Histoire du soldat, Bruch: Acht Stücke op. 83 (Auswahl), Schostakowitsch: Sieben Romazen nach Alexander Blok op. 127 Bremen Do. 2.6., 20:00 Uhr Obere Rathaushalle Curtis on Tour. Rachel Sterrenberg (Sopran), Stephen Tavani (Violine), Roberto Díaz (Viola), Zachary Mowitz (Violoncello), José Franch-Ballester (Klarinette), Chelsea Wang (Klavier). Strawinsky: L’Histoire du soldat, Bruch: Acht Stücke op. 83 (Auswahl), Brahms: Klavierquartett g-Moll op. 25
3+6 Jérémie Rhorer
4+5 9
Andrés Orozco-Estrada
online-Tipp
Studenten des Curtis Institute of Music spielen Crumbs „Vox balaenae“ Video & Termine: concerti.de/ curtisinstitute
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Rezensionen CDs & DVDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion
Setzt auf einen schlanktransparenten Klang: Thomas Zehetmair
An sich selbst gemessen CD des Monats Thomas Zehetmair entflammt
für Schumanns Schaffen
38 concerti Mai 2016
ten. Nicht nur, da das Orchester schlanker und damit transparenter klingt, sondern auch, weil Zehetmair mit einer Selbstverständlichkeit streicht und zupft, singt und atmet, dass es gerade in den PianoPassagen eine wahre Wonne ist. Die in die Mitte dieses Albums gerückte B-Dur-Sinfonie gerät dadurch fast in den Schatten, zumal es erst jüngst mit Dausgaard, Järvi und Gaudenz bemerkenswerte Alternativen gegeben hat. Zuletzt erwartet
den Hörer die Fantasie op. 131, auch ein Spätwerk des zu früh gestorbenen Schumann. Erneut zeigt Zehetmair all seine musikantisch-musikalischen Fähigkeiten, als Orchesterleiter wie auch als Solist mit in der Höhe seidigem Glanz, nie kitschig, und tief-warmem Fundament. Christoph Vratz Schumann: Violinkonzert d-Moll, Sinfonie Nr. 1 & Fantasie für Violine und Orchester C-Dur op. 131 Thomas Zehetmair (Violine & Leitung), Orchestre de Chambre de Paris. ECM
Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de
***** = herausragend
Foto: Dan Brady
L
ange verkannt, inzwischen etabliert: Erst im 20. Jahrhundert wurde Robert Schumanns Violinkonzert hoffähig – heute messen sich die großen Geiger daran. Thomas Zehetmair misst sich an sich selber nach seiner Einspielung von 2008, seinerzeit unter Christoph Eschenbach mit dem Philharmonia Orchestra. Nun leitet der Österreicher das Orchestre de chambre de Paris – und diese Aufnahme stellt die vorige in den Schat-
Finessenreich
Souverän
Händel: Arminio Max Emanuel Cencic, Layla Claire, Ruxandra Donose, Vince Yi, Juan Sancho, Xavier Sabata, Armonia Atenea, George Petrou (Leitung). Decca
Reger: Drei Motetten op. 110, Choralkantate zum Karfreitag „O Haupt voll Blut und Wunden“ SWR Vokalensemble Stuttgart, Frieder Bernius (Leitung). Carus
Nach der Einspielung mit Il Comp lesso Barocco und Alan Curtis (War ner 2000) liegt nun eine Neuaufnah me von Händels Arminio vor, diesmal mit Armonia Atenea und George Pe trou. Max Emanuel Cencic hat die Figur des Cheruskerfürsten Armini us verinnerlicht, er singt mit allen Finessen und immer mit dem Ein druck, als falle es ihm unendlich leicht. Neben ihm sticht vor allem Layla Claire als Tusnelda mit schwe bendem, aber zugleich klar fokus siertem Sopran heraus. Das Orches ter spielt pulsierend, swingend, dra matisierend, liebkosend – für die Sänger ein spritziger Partner. (CV)
Max Reger wusste genau, was er sei nen Sängern da zumutete – und mahnte daher ein gründliches Stu dium an. Gewidmet hat er seine drei Motetten op. 110 dem Thomanerchor in Leipzig. Nun hat sich das SWR Vokalensemble dieser vokalen He rausforderung gestellt und zeigt, dass es weiterhin in der höchsten Chor-Liga zuhause ist. Frieder Ber nius führt die Sänger sicher um alle Klippen. Doch nicht nur das: Man merkt den Sängern die Anstrengun gen nicht an, alles klingt staunens wert souverän – die Transparenz, die einzelnen Stimmgruppen, die Höhen und das Bassfundament. (CV)
Durchdacht
AUDIO/STEREOPLAY LESERWAHL 2016
„In dieser Klasse ist die nuVero die Königin der Kompaktboxen“ Stereoplay 8/15
Verträumt
Stunden, Tage, Ewigkeiten – Heine-Lieder von Grieg, Rubinstein, Schubert, Mendelssohn u. a. Benjamin Appl (Bariton), James Baillieu (Klavier). Champs Hill Records
Whisper – The Bossa Nova Brandenburg Concerto Cristina Braga (Harfe, Gesang), Modern Samba Quintet, Brandenburger Symphoniker, Tobias Volkmann (Ltg). enja
Vertonungen heinescher Texte sind insbesondere von Schubert und Schu mann bekannt. Der junge Bariton Ben jamin Appl fügt auf seinem Album nun solche von Grieg, Rubinstein so wie Fanny und Felix Mendelssohn hinzu: wahre Raritäten der Liedlite ratur – und schon deshalb eine emp fehlenswerte Einspielung. Doch kei neswegs nur deshalb: Appl überzeugt mit makelloser Technik, natürlicher Artikulation und durchdachter Inter pretation. Ein junger Sänger, der mit dafür sorgen wird, dass die wunder bare Gattung weiter lebt und der am Flügel in James Baillieu einen sen siblen Partner gefunden hat. (SN)
Der Live-Mitschnitt der Brandenbur ger Symphoniker mit der Brasiliane rini Cristina Braga tönt sanft daher: Braga singt mit verträumter, hauchi ger Stimme, ihr virtuoses Harfenspiel versinkt dabei gelegentlich im wei chen Streicherteppich. Die Arrange ments sind anspruchsvoll und die mit wirkenden Solisten des Modern Sam ba Quintet voller Esprit. Immer wieder springen ihre Funken auf das Orches ter über, etwa in A Rã von João Do nato, bei dem alle Beteiligten gemein sam südamerikanisches Flair erzeu gen und das ganze Potential dieser brasilianisch-brandenburgischen Be gegnung hörbar wird. (JaB)
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Dies ist ein Angebot des INSPIRING NETWORK GmbH & Co.KG, Geschäftsführung: Dr. Katarzyna Mol-Wolf (Vorsitzende), Anke Rippert, Hoheluftchaussee 95, 20253 Hamburg, AG Hamburg, HRA 110793; Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, vertreten durch Nils Oberschelp, Heino Dührkop, Dr. Michael Rathje, Düsternstraße 1-3, 20355 Hamburg, als leistender Unternehmer.
Mozarts Freunde
Schuberts Saiten
Mozart: „Kegelstatt-Trio“ KV 498, Sonaten KV 14 & 30, Duo KV 423 u. a. Nils Mönkemeyer (Viola), Julia Fischer (Violine), Sabine Meyer (Klarinette), William Youn (Klavier). Sony Classical
Schubert: Streichquintett D 956 & Lieder in Streichquartett-Fassung Matthias Goerne (Bariton), Gautier Capuçon (Cello), Quatuor Ebène Erato
Nils Mönkemeyer hat sich für sein ak tuelles CD-Projekt bei Mozart umge schaut. Neben dem berühmten Kegelstatt-Trio präsentiert „Mozart with Friends“ Duos, die das Klangspektrum von Bratsche, Oboe, Geige und Kla vier ausloten. Als Mitstreiter hat er Sabine Meyer, Julia Fischer und Wil liam Youn gewonnen: ein überaus glückliches Zusammentreffen, sensi bel im Zusammenspiel, natürlich, vol ler Inspiration. Die Kommunikation zwischen den Instrumenten ist unge mein lebendig, gelöst und gefühlvoll, die große Lust an der musikantischen Gestaltung in jedem Takt zu spüren. Sehr gelungen! (EW)
Betörend stimmig öffnen uns das Quatuor Ebène und der Cellist Gau tier Capuçon mit ihrer spielerischen Hingabe und Leidenschaft vor allem im zweiten Satz des C-Dur-Quintetts eine Welt zwischen Tod und Hoff nung, die sich ebenso in den Liedern wiederfindet. Die Idee, Schubert für Begleitung mit Streichern zu arran gieren, ist nicht neu. Ging bei Peter Schreiers Winterreise-Aufnahme, be gleitet vom Dresdner Streichquar tett, stellenweise der epische Atem aus, so wird Matthias Goerne hier ein musikalischer roter Teppich aus gerollt, auf dem er ausdrucksstark und sicher zu wandeln weiß. (JB)
Verdis Dramaturgen
Nielsens Archaik
Verdi: La forza del destino Jonas Kaufmann (Alvaro), Anja Harteros (Leonora), Ludovic Tézier (Carlo) u. a. Bayerisches Staatsorches ter, Asher Fish (Leitung). Sony Classical
Nielsen: Saul & David Johan Reuter, Niels Jörgen Riis, Ann Petersen, Michael Kristensen, Morten Staugaard, Royal Danish Orchestra, Michael Schönwandt (Leitung). DaCapo
Martin Kusej nutzt Verdis knallige Zufallsdramaturgie zur eindrucksvol len, wenn auch eher pauschalen Dar stellung einer verrohten Welt, in der jeder nur das eigene Wohl und Wehe im Kopf hat – selbst die Liebenden. Erst im allerletzten Moment über windet Alvaro, in Gestalt des nicht nur stimmlich kraftvollen Jonas Kauf mann, die räumliche Distanz zur ster benden Leonora: Der gibt Anja Har teros all ihre Musikalität, Innigkeit und Pianokultur mit. Asher Fish winkt Musik und Stars kompetent durch, die Herren in den tiefen Stimmfä chern singen imposant und gestalten ein wenig phlegmatisch. (AF)
Erneut erweist sich Regisseur David Pountney als Fachmann für großfor matige Raritäten. Er versetzt den Stoff aus dem Alten Testament mit Anspie lungen an die heutige politische La ge in den Nahen Osten bis hin zur getanzten Friedenskonferenz, ver meidet aber klug nationale Rollenzu weisungen und lässt der Musik Raum sich zu entfalten. Michael Schönwandt am Pult des mit brillanten Streichern aufwartenden Royal Danish Orches tra gestaltet die Melange aus archa ischer Wucht, tänzerischer Eleganz und neoklassisch klarer Figurenana lyse mit einem hervorragendem En semble sinnlich und nuanciert. (AF)
***** = herausragend
Avi - Av Service i - Servicefor for music music Ingolfssons Plädoyer
Wiener Schule
Stephan: Groteske für Violine & Klavier, Magnard: Violinsonate G-Dur op. 13 Judith Ingolfsson (Violine), Vladimir Stoupel (Klavier). Accentus
Schönberg, Berg, Webern: Sämtliche Streichquartette Quatuor Diotima naive (4 CDs)
In der Groteske des im Ersten Welt krieg gefallenen Rudi Stephan er scheint das ganze 20. Jahrhundert musikalisch vorausgeahnt. Alberic Magnard, 1914 bei der Verteidigung seines Hauses von deutschen Solda ten getötet, offenbart sich dagegen mit ausschwingender Melodik als be kennender Konservativer auf der Hö he seiner Zeit. Mit sinnlichem Ton und klarer Linienführung hält Judith In golfsson ein mustergültiges Plädoyer für die beiden Komponisten. Vladimir Stoupel, der in der Groteske noch ein wenig pauschal artikuliert, macht sich Magnards Klavierläufe entspannt und elegant zu eigen. (AF)
Der Zweiten Wiener Schule haftet auch nach fast einem Jahrhundert noch ein Bürgerschreck-Image an. Mit entspanntem, geradezu bildschö nem Musizieren pulverisiert das auf moderne Musik spezialisierte Quatu or Diotima dieses Vorurteil. Anlässlich ihres zwanzigjährigen Bühnenjubilä ums veranstalten die in Paris ansäs sigen Musiker nicht nur ein Festival der leisen Töne, bis hin zum wie mit dem Silberstift gezogenen SaitenSchnurren; mustergültig arbeiten sie auch Gemeinsamkeiten und Unter schiede von Berg, Webern und Schön berg mit exemplarischer, nie gewalt samer Klangfantasie heraus. (AF)
Tschaikowskys Akte
Tiempo-Lechners Dynastie
Ralf Pleger: Die Akte Tschaikowsky – Bekenntnisse eines Komponisten Vladimir Malakhov, Cameron Carpenter & Dirk Johnston (Sprecher/Erzähler) EuroArts
Mariano Nante: Pianists Streets mit Lyl Tiempo, Sergio Tiempo, Karin Lechner, Natasha Binder, Martha Argerich (Klavier) EuroArts
Peter Tschaikowsky war schwul und musste seine Gefühle in der zaristi schen Gesellschaft Russlands ver leugnen. So weit, so bekannt. Die Do kumentation Die Akte Tschaikowsky geht das Thema nun unaufgeregt, offen, differenziert und frei von Kli schees an. Lange unter Verschluss gehaltene Briefstellen und Tagebuch stellen, die eine deutliche Sprache sprechen, werden mit Bildwelten un serer Zeit verknüpft; TschaikowskySpezialisten und Stars wie der Tänzer Vladimir Malakhov und der Organist Cameron Carpenter kommen in teils sehr persönlichen Äußerungen zu Wort. Sehr erhellend! (EW)
In der Brüsseler Rue Bosquet wohnt die aus Argentinien stammende Pia nisten-Dynastie Tiempo-Lechner. Ma riano Nante versucht in seinem Film, den familiären Klavierkosmos um die 14-jährige Pianistin Natasha Binder, ein weiteres Talent der Familie, auf zufächern. Das bietet interessante Einblicke in den Alltag und in die künstlerische Werkstatt, doch letzt lich zerfasert das Porträt durch Über frachtung mit alten Tagebuchauszü gen, Familienvideos, kurzen Ge sprächsfetzen und schnellen Szenen wechseln. Die erdrückende Fülle hält eher auf Distanz, als dass sie einem diese Familie näher brächte. (EW)
**** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend
BACH & YSAŸE Vol. II Antje Weithaas April 2016
BACH & YSAŸE Vol. II Antje Weithaas April 2016
BRUCKNER & ZEMLINSKY Bartholdy Quintett Mai 2016
BRUCKNER & ZEMLINSKY Bartholdy Quintett Mai 2016 FRIEDRICH CERHA Welt-Ersteinspielung Boulanger Trio Februar 2016
weitere Informationen unter www.avi-music.de Alle CDs auch als digital downloads erhältlich
Rezensionen
Neu entdeckt
Im Anfang
The Lion’s Ear – A Tribute to Leo X, Musician among Popes – Werke von Mantovano, Pesenti, Pisano u. a. La Morra Ramee
Castello: Sonate concertate in stile moderno 1629, Sonaten Nr. 3–5, 7, 9–17 Musica Fiata, Roland Wilson (Leitung) cpo
Von 1513–21 herrschte im Vatikan der Medici-Papst Leo X. Möglicherweise aufgrund einer großen Sehschwäche förderte er Musik und Musiker in für einen Papst einzigartiger Weise. Das Vokal- und Instrumentalensemble La Morra präsentiert die Musik dieser Periode, darunter auch Kompositio nen, die Leo selbst zugeschrieben werden. Erstaunlich ist die stilistische Bandbreite dieser nicht nur geistli chen Musik, die sich kaum mit den herkömmlichen Vorstellungen von vorbarocker Musik deckt – herausra gend die klangliche und musikalische Qualität dieser Einspielung, erlesen die Covergestaltung. (AF)
Was für ein satter, warmer Bläser klang, welch feiner, schlanker Strei cherton! Und was für eine intensive Ergründung des Klangraums und da bei eine solche Leichtigkeit im Duk tus! Intensiv, präzise in den kontra punktischen Verschlingungen, bril lant in der Abstimmung der Farben: Diese Einspielung von Orchester werken aus der Urzeit der Gattung Sonate ist eine wahre Freude. Roland Wilson und sein Ensemble Musica Fiata präsentieren die Werke Dario Castellos hochvirtuos in der Tonge bung, mit ungemeiner Frische und einem untrüglichen Gespür für in strumentale Farbwirkungen. (EW)
Am Ziel
Auf der Suche
Schubert: Klaviersonaten D 784, 845, 894, 850, 894, 958–960, Mozart/ Grieg: Klaviersonaten für 2 Klaviere Elisabeth Leonskaja, Svjatoslav Richter (Klavier). Easonus (4 CDs, DVD & Buch)
Liszt: Mephisto-Walzer Nr. 1, Ravel: Gaspard de la nuit, Scarlatti: Klaviersonaten K 24, 132, 141 & 208, Schubert: Moment musical D 708 Nr. 3 u. a. Lucas Debargue (Klavier). Sony Classical
Wäre Vorweihnachtszeit, dies könn te der Geschenktipp für Schubert liebhaber sein: Auf vier CDs hat Eli sabeth Leonskaja acht späte Sonaten von D 748 bis D 960 eingespielt, ein gebunden in ein aufwendig gestalte tes und mit interessanten Texten und Bildern ausgestattes Buch. Leonska ja nimmt den Hörer hier auf eine Wan derung durch den Schubertschen So natenkosmos mit, bei der sich schon nach kurzer Zeit ein „So muss es sein“Gefühl einstellt. Mit berührender In tensität legt die Pianistin hier die Tie fenschichten dieser Musik frei: Die berühmten schubertschen Längen werden hier zu erfüllter Zeit. (FA)
Dass einer mit elf Jahren beginnt Kla vier zu spielen, als Teenager jahre lang aussetzt und schließlich mit 24 beim Tschaikowskywettbewerb einen Preis gewinnt – das gibt es eigentlich nicht. Genauso ungewöhnlich ist aber Lucas Debargues Art zu spielen, wie dieser Konzertmitschnitt aus der Sal le Cortot in Paris belegt. Stilistisch merkwürdig, fast kauzig wirkt seine Interpretation der vier Scarlatti-So naten, ausdrucksarm bleibt das schu bertsche Moment musical Nr. 3. Am besten, da sehr atmosphärisch, ge lingt Debargue Ravels Gaspard de la nuit. Da sucht ein Hochbegabter (noch) seinen Weg. (FA)
42 concerti Mai 2016
Kurz Besprochen Reger: Suiten Nr. 1–3, Busch: Suite op. 16a, Weinreich: Suiten Nr. 1–3 Roland Glassl (Viola) Audite Statt aufs Tempo setzt Roland Glassl auf Klangschattierungen. Verpasst den Suiten Regers eine nie gehörte Drama tik und denen Weinreichs die längst fäl lige Ersteinspielung. (JB) Lutosławski: Konzert für Orchester, Kleine Suite & Sinfonie Nr. 4 NDR Sinfonieorchester, Krzysztof Urbański (Leitung). Alpha Ein Ringen um zeitgemäßen Ausdruck ist Lutosławskis Konzert – und diesem nie rückwärts gewendeten Ringen um Schönheit spürt Urbanski auch in den anderen Werken nach. (AF) P. Scharwenka: Violinsonaten op. 110 & 114, Suite op. 99 Natalia Prischepenko (Violine), Oliver Triendl (Klavier). Tyxart Und noch ein Scharwenka: Nach Xa ver wird nun sein Bruder Philipp ent deckt. Mal voller Emotion, mal empfind sam, mal entschlossen – immer aber durchaus hörenswert. (CV) Bottesini, Dittersdorf, Vanhal: Kontrabasskonzerte Ödön Racz (Kontrabass & Ltg), Franz-Liszt-Kammer orchester. DG Von wegen Elefant! In den Händen Ödon Rácz’ wird der Kontrabass (auch) zur Nachtigall, erweist sich als kantabel, keck und zärtlich. Samt locker federn dem Orchester. (EW) Online-Tipp
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Top 20 Klassik-Charts Mai (4.3.– 7.4.2016)
1
Ludovico Einaudi
2
Jonas Kaufmann
3
Jonas Kaufmann, Anja Harteros, Bayerische Staatsoper
(1)
(5)
(Neu)
Elements We Love Music
Kein Tenor singt und gestaltet derzeit so vollkommen wie Jonas Kaufmann – und Anja Harteros bietet einen wunderbaren, elfenhaften Kontrast. Ein gar magisches Sängerpaar!
4
Mariss Jansons & Wiener Philharmoniker
5
Hélène Grimaud & Nitin Sawhney
6
René Jacobs, Rias Kammerchor, Akamus Berlin
(3)
(6)
(Neu)
Neujahrskonzert 2016 Sony Classical
Water Deutsche Grammophon
Bach: Johannes-Passion harmonia mundi
38 Jahre lang hatte diese Aufnahme Sokolovs in den Archiven geschlummert – nun jubeln die Fans. Tiefsinnig, innig, genial in der Phrasierung wie Dramaturgie: ein Meister-Werk!
12
Max Richter
13
Daniel Hope
14
Lang Lang
15
Jonas Kaufmann
16
Hannah Morrison & Barockorchester Stuttgart
7 8
Simone Kermes
9
Jonas Kaufmann & Staatskapelle Dresden
(7)
(Neu)
(Neu)
10 (4)
Beethoven: Sinfonien Nr. 4 & 5 Sony Classical Love Sony Classical
Mascagni: Cavalleria Rusticana Sony Classical
Grigory Sokolov
Schubert & Beethoven Deutsche Grammophon
Sleep Deutsche Grammophon
(11)
My Tribute to Yehudi Menuhin Deutsche Grammophon
(2)
Lang Lang in Paris Sony Classical
(9)
Du bist die Welt für mich Sony Classical
(10)
Bach: Matthäus-Passion Carus
(Neu)
Bibel-Oper und Psychodrama: René Jacobs und die Seinen wissen um die Leidenschaft, die Bachs Passion braucht. Und verlieren doch nie die Kultiviertheit aus ihrem Spiel und Gesang.
Nikolaus Harnoncourt & Concentus Musicus Wien
Chopin: Klavierkonzert Nr. 1 Eurodisc
(Neu)
Nessun dorma – The Puccini Album Sony Classical
Verdi: La Forza Del Destino Sony Classical
Grigory Sokolov & Münchner Philharmoniker
11
Texttreue ist das eine, Interpretation das andere. Über letztere lässt sich hier trefflich streiten ob der sehr distanzierten Haltung. Ein wenig mehr Innerlichkeit wünschte sich mancher da.
17
Julian Prégardien & Concerto Köln
18
Dresdner Kreuzchor
19
Vilde Frang
20
Nikolaus Harnoncourt & Concentus Musicus Wien
(Neu)
(Neu)
(20)
(WE*)
Bach: Johannes-Passion BR-Klassik 800 Jahre Dresdner Kreuzchor Berlin Classics
Mozart: Violinkonzerte Nr. 1, 5 & Sinfonia concertante Warner Classics
Mozart: Sinfonien Nr. 39–41 Sony Classical
* Wiedereinstieg Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.
Mai 2016 concerti 43
Blind gehört
»Wenn man dann das hohe C nicht trifft, dann war alles umsonst«
P
ünktlich und exakt wie eine Schweizer Uhr ist dieser Piotr Beczała, wartet bereits in seiner Künstlergarderobe an der B aye r i s c h e n S t a a t s o p e r. „Manche glauben ja, Unberechenbarkeit gehöre zum Tenor-Fach“, grinst der Sänger mit einem kleinen ironischen Seitenblick auf jenen berühmt-berüchtigten Kollegen, den er an diesem Nachmittag noch hören wird. Doch für den Sohn einer Näherin und eines Textilarbeiters war und ist Disziplin ein Teil des Erfolgs: „Die Konkurrenz schläft nicht, und die Welt wird müde, wenn jemand sich immer wieder als Diva aufspielt.“
Verdi: Rigoletto, La donna e mobile Carlo Bergonzi (Tenor), R. Kubelik (Leitung). DG 2005
Das ist natürlich Bergonzi, ohne Frage – eine klitzekleine Nuance zu tief. Ein großer Stilist, weil er genauso gesun44 concerti Mai 2016
gen hat, wie es in der Partitur steht, ohne pathetische Emphase, Extra-Effekte, übertriebene Akzente oder übertriebenes Legato. Und ohne jede Eitelkeit: ein ganz großer Verdi-Interpret. Da er so puristisch war, war er wohl beim Publikum nicht so beliebt, doch in Fachkreisen wurde und wird er sehr geschätzt: Für mich ist er musikalisch ein großes Vorbild. Verdi war ein Theaterpraktiker, er wusste, dass Tenöre etwas schlampig sind, und hat alles hineingeschrieben, was er wollte – und dennoch müssen es viele übertreiben. Mozart: Die Entführung aus dem Serail, Hier soll ich dich denn sehen Gösta Winbergh (Tenor), G. Solti (Ltg). Decca 2012
Das habe ich oft gesungen! Wer das wohl ist... der Klang stammt aus den Achtzigerjahren, auch die klare Phrasierung, ohne großes Drumherum... sehr schöne Diminuendi: Toll gesungen! Ein Sänger,
wohl Anfang Vierzig, noch in seiner Entwicklung – ich bin es nicht (lacht), denn ich war Zwanzig und habe damals auf der Straße gesungen! Und Fritz Wunderlich war tot ... es wird doch nicht Gösta sein? Das gibt es doch nicht: Wow! Er wurde ja später ein solch großer Wagner-Sänger – das ist ja erstaunlich! Ich habe ihn Mitte der Achtziger in Wien an der Staatsoper erlebt, von einem Stehplatz aus. Tagsüber von fünf bis sechs Uhr stellte ich mich an den Graben im Zentrum Wiens, da wo der Julius Meinl ist, und sang alles Mögliche, ohne Begleitung. Bis zu 500 Schilling habe ich pro Tag verdient – nach Abzug von Stehkarte, Übernachtung und einem Hamburger blieb immer noch etwas übrig. Wenn ich das in Katowice gemacht hätte, hätten alle Leute nur geguckt – aber in Wien war die absolute Freiheit! 1984 hatten sich die Grenzen geöffnet, wir konnten überall hin: Was für ein Gefühl! Immer wenn ich dort vorbeikomme, habe ich
Foto: Jean-Baptiste Millot
Der Tenor Piotr Beczała hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer singt und spielt. Von Teresa Pieschacón Raphael
zur person
Geboren 1966 in Südpolen und dort auch ausgebildet, verbrachte Piotr Beczała seine Lehrjahre in den Ensembles in Linz und Zürich. Mit internationalen Auftritten in Salzburg, Berlin und Wien Ende der 90er Jahre begann dann seine Weltkarriere als einer der gefragtesten lyrischen Tenöre. 2014 erhielt er den Echo Klassik als Sänger des Jahres.
einen Beutel mit Kleingeld dabei – für alle, die heute dort singen. Wagner: Lohengrin, In fernem Land, unnahbar euren Schritten Siegfried Jerusalem (Tenor), C. Abbado (Ltg). DG 1994
Sehr schön! So lyrisch ... eine Aufnahme aus den Neunzigerjahren? Siegfried Jerusalem dürfte das sein – aber das ist die frühe Aufnahme. Ich habe die spätere Aufnah-
me mit Cheryl Studer auf meinem iPad: Hier, schauen Sie – ich stehe ja kurz davor, die Rolle zu singen. Doch habe ich auch anderes Repertoire auf meinem iPad: Interpretationen von Wunderlich und Pavarotti, aber auch Queen, Rihanna oder die James-Bond-Musik. Massenet: Werther, Oui, ce qu’elle m’ordonne Rolando Villazon (Tenor), A. Pappano (Leitung). DG 2012
Rolando natürlich! Mein Lieblingsmoment in der Oper ... schwer zu beurteilen, ob er das vor oder nach der Stimmkrise ist: Ich finde, die Stimme hat gar nicht so sehr an Klang eingebüßt, es ist eher eine Angelegenheit des eigenen Vertrauens. Eben eine psychische Sache und nicht eine physiologische: Ein Skispringer, der fünfmal stürzt, wird beim sechsten Sprung nicht mehr so kräftig abspringen, weil er unbewusst Angst hat. Mai 2016 concerti 45
Blind gehört
R. Strauss: Der Rosenkavalier, Di rigori armato il seno Placido Domingo (Tenor), L. Bernstein (Leitung). Sony Classical 2014
Ach ja, der Tenor, der Sänger! Manche bringen Ironie mit in die Rolle hinein, andere, wie Plácido, eben auch nicht. Jeder Tenor hat dieses italienische Volkslied, das gar nicht mal von Strauss selbst stammt, verbrochen. Ich habe es bei den Salzburger Festspielen gesungen – und das war sehr lustig: Da die Oper ja so viele Tenorpartien hat, hatte man uns alle in einer Künstlergarderobe versammelt. Fünf Tenöre waren wir, und alle hatten irgendwann mal diese Rolle gesungen. Rein gesanglich ist es eine der schwierigsten Rollen im Tenorrepertoire, die Rolle ist in die Szene involviert, aus dem Nichts muss man sofort da sein, das ist wirklich schwierig. Wenn man nervös oder nicht richtig eingesungen ist, dann wird es schwierig. Gnädig war Strauss nur gegenüber Sopranistinnen oder Mezzosopranen – nicht aber mit den Tenören. Puccini: La Bohème, Vecchia zimarra Enrico Caruso (Tenor). The Puccini Recordings 1902–1916. Enterprise 2007
Hundert Jahre ist das her: Das Orchester klingt wie Blasmusik. Und ist das nicht toll: Caruso singt einfach die Bassarie, obwohl er ein Tenor war. Trotz dieser Aufnahmetechnik haben wir kaum eine Vorstellung davon, wie unglaublich diese Stimme war: der Nonplusultra-Tenor! Caruso soll 46 concerti Mai 2016
das hohe C nicht gehabt haben, wie Pavarotti sagt? Das stimmt und auch wieder nicht: Auf einer Aufnahme mit dem Faust hat er es gesungen – aber ich glaube, er hatte Schwierigkeiten damit. Doch das hohe C ist zweitrangig ... Hohe Noten seien Geldnoten, sagt José Carreras? Vielleicht – doch mit Qualität hat das nichts zu tun, höchstens mit dem Ego eines Sängers. Auch ich singe es; aber man ist nicht deswegen minderwertig, wenn man es nicht kann. Eines muss man aber wissen: Man kann den ganzen Abend wie ein Gott singen, aber wenn man dann das hohe C nicht trifft, dann war alles umsonst. Deshalb muss man sich genau überlegen, ob man es macht. Szymanowski: 3. Sinfonie, 3. Satz – Largo Jon Garrison (Tenor), City of Birmingham SO, Simon Rattle (Ltg). EMI 2006
Also wer das jetzt ist, weiß ich nicht. Der Aussprache nach jedenfalls kein Pole: Polnisch ist keine einfache Sprache, Italienisch ist da einfacher zu singen, da die Sprache viele Vokale hat und die Vokale keine Umlaute, wie etwa im Französischen oder Deutschen. Ich mag die Sprachen sehr, ich mag es, Dialekte zu erkennen und die Färbungen – und ich singe oft polnisches Repertoire. Seit zwei Jahren habe ich die Doppelbürgerschaft, bin Schweizer und Pole; in Polen leben tue ich allerdings schon seit 24 Jahren nicht mehr: Ich habe dort zwar noch Familie, aber die politische Situation ist dort derzeit sehr schwierig.
Schubert: Erlkönig Christoph Prégardien (Tenor), Michael Gees (Klavier). EMI 1996
Ich komme nicht darauf, ich habe eine Idee, aber der Sänger ist kein Deutscher – und dort singt ein Deutscher. Toller Pianist und toller Sänger: Der hat bestimmt bei Fischer-Dieskau studiert ... ist das wirklich Prégardien? Ja, an den hatte ich gedacht! Aber der ist doch Franzose? Ich wusste nicht, dass er ein deutscher Sänger ist. Das ist opernhaftes Excitement! Und was für eine Wortverständlichkeit! Weil der Ton groß genug sein muss, um das Opernhaus zu füllen, geht dies oft auf Kosten der Verständlichkeit. Auf der Schubertiade habe ich das auch gesungen – mit Helmut Deutsch. Lehár: Land des Lächelns, Dein ist mein ganzes Herz Jonas Kaufmann (Tenor). Sony Classical 2014
Das ist doch Jonas! Operette ist ein sehr schwieriges Repertoire. Entscheidend ist die Mischung aus Nonchalance, Eleganz und Distanz. Das ist sehr schwierig. Bernstein: West Side Story, Maria José Carreras (Tenor), Leonard Bernstein (Leitung). DG 1984
Das habe ich als Student gehört … Der Unterschied zwischen Musical- und Opernsänger? Die Stimme des Musicalsängers ist „weiß“, unausgebildet, nicht geschult; sie hat
keine Flexibilität und wenige dynamische Abstufungen. Was nicht heißt, dass ein Sting oder ein Freddy Mercury nicht tolle Stimmen haben: Aber wenn man sie neben Pavarotti stellt, dann hört man den gewaltigen Unterschied. Es ist ein bisschen wie bei Autos: Da gibt es die schlichte Karre – und dann gibt es das Auto mit dem Vierradantrieb, der großartigen Balance, der super Lenkung und den 500 PS. Mozart: Così fan tutte, Un’aura amoroso Vittorio Grigolo (Tenor), Orch. del Teatro Regio di Parma. Sony Classical 2011
Sehr schön gesungen! Das ist Vittorio, der mit dem Unberechenbarkeitsfaktor, weil
er bekannt ist für seine Unpünktlichkeit – aber eine sehr schöne Stimme. Die Lösung für Persönlichkeiten seines Kalibers: Um eine gewisse Ordnung zu bekommen, muss man einen Komponisten nehmen, der Ordnung verlangt. (lacht) online-Tipp
opern- & Konzert-TIPPs
Dresden Do. 19.5., 18:00 Uhr Semperoper Wagner: Lohengrin Christian Thielemann (Leitung) Christine Mielitz (Regie)
Weitere Termine: 22., 25. & 29.5. Dortmund Di. 7.6., 20:00 Uhr Konzerthaus Piotr Beczała (Tenor), Sarah Tysman (Klavier). Werke von Schumann, Karłowicz, Dvořák & Rachmaninow
Piotr Beczała bei den Salzburger Festspielen Video & Termine: concerti.de/beczala
Berlin Sa. 25. & So. 26.6., 20:00 Uhr Philharmonie Piotr Beczała (Tenor), Agunda Kulaeva (Mezzosopran), Ildebrando D’Arcangelo (Bass), José Fardilha (Bassbariton), Rundfunkchor Berlin, Staats- und Domchor Berlin, Deutsches SymphonieOrchester Berlin, Tugan Sokhiev (Leitung). Berlioz: La damnation de Faust
The French Collection – Werke von Bizet, Gounod u. a. Piotr Beczała (Tenor), Orchestre de l’Opera de Lyon. DG
München Mi. 27. & Sa. 30.7., 19:00 Uhr Nationaltheater Verdi: Un ballo in maschera Daniele Callegari (Leitung) Johannes Erath (Regie)
CD-Tipp
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Mai 2016 concerti 47
multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet Kino: live-übertragung
TV-Tipps
Menuhins mozart
Frankensteins letzter Tanz
So. 1.5., 18:25 Uhr Konzertfilm Aus den Anfängen der Visualisierung klassischer Musik: 1965 nahmen sich Yehudi Menuhin und Herbert von Karajan mit den Wiener Symponikern Mozart vor und führten bei Kerzenschein in dessen A-Dur-Violinkonzert ein. 3sat
Kaufmanns Berlin
Vertanzter Albtraum: Welch’ Monster schuf ’ ich da nur ...
V So. 8.5., 10:55 Uhr Film und Konzert Dein ist mein ganzes Herz: Die Operette hat es Jonas Kaufmann angetan, und so begibt sich der Startenor in die Archive, um mehr über die Evergreens und die Atmosphäre im Berlin der 30er Jahre zu erfahren.
om Tänzer zum Choreografen: Dieser Weg ist im Ballett keine Seltenheit. Auch Liam Scarlett tanzte einst selbst in Covent Garden, nun wagt der Brite mit Frankenstein seine erste abendfüllende Ballettproduktion am Royal Opera House. Wohl jeder kennt den Horrorklassiker, doch
Scarlett interessiert mehr als nur die düster-fantastische Geschichte von Liebe, Verrat und Tod: Er will die Abgründe der menschlichen Natur erkunden und unser Bedürfnis nach Akzeptanz und einem Platz in der Welt thematisieren. Und natürlich die Vielfältigkeit des Balletts in diesem Dreiakter unter Beweis stellen. Wofür er sich vom Komponistenfreund Lowell Liebermann extra eine komplett neue Bühnenmusik schreiben ließ: Auf dass die Gruselstory denn auch in getanzter Form garantiert nicht ihre Wirkung verliert. Mi. 18.5., 20:15 Uhr live im Kino Eine Übersicht der Kinos unter: www.rohkino.de
arte
mythos tenor So. 8.5., 23:15 Uhr Dokumentation Tenöre sind die Helden der Oper. Regisseurin Astrid Bscher ist den Stimmakrobaten unserer Tage gefolgt und hat den Mythos um das hohe C hinterfragt. 3sat
Perms maestro Mo. 16.5., 13:10 Uhr Film Teodor Currentzis wirbelt vom Ural aus die Klassikszene auf: Der griechische Kult-Dirigent liebt die Extreme und treibt in Perm mit seinen Ensembles Ausdruck und Probenzeiten auf die Spitze.
48 concerti Mai 2016
online: European Opera days
Theater der Welt
J
ubiläen soll man feiern – und so nehmen die Veranstalter der Europäischen Operntage ihre zehnte Auflage vom 6. bis zum 8. Mai zum Anlass, die über 400 Jahre alte Kunstform auf verschiedene Art dem Publikum noch näher zu bringen. An 101 Opernhäusern in 23 Staaten wird der unmittelbare Kontakt zum Publikum
gesucht, in Proben, Flashmobs, Diskussionen und Führungen. Und da zugleich „The Opera Platform“ Geburtstag feiert, werden dort viele Veranstaltungen im Livestream gezeigt, zudem sind Inszenierungen aus Berlin, Wien oder Madrid kostenlos online abrufbar. 6.–8. Mai: www.theoperaplatform.eu/de
Fotos: Julian Hargreaves/Sony Classical, CREDIT NACHTRAGEN!!!, Holger Hage/DG, Kristian Schuller/Metropolitan Opera, Concord-wikimedia commons
arte
Online-interview: in der welt von ...
... Anna Prohaska
K
ünstler nicht nur live im Konzert hören, sondern Musiker auf ihren Reisen begleiten und sie hautnah bei Proben, spannenden Projekten und außergewöhnlichen Ereignissen erleben: Solch unverstellten Blick eröffnet das Online-Leser-Interview von concerti. Ende April begeben wir uns eine Woche lang in die Welt der Sopranistin Anna Prohaska. Eine Künstlerin, die nicht nur musikalisch keine Grenzen kennt, wie die 33-Jährige auf den Bühnen immer wieder beweist – und so beginnt denn ihre (FacebookTagebuch-)Tour auch mit Barock-Liederabenden „Wie im Himmel – Come in ciel ...“ in
Radio-Tipps deutschlandfunk
saiten-aschenputtel Mo. 2.5., 20:10 Uhr Musikszene E-Gitarren haben die Rock- und Popwelt erobert – das klassische Instrument hingegen fristet bis heute ein Schattendasein. Thomas Daun hat sich umgehört, warum Gitarrenklänge so selten in Klassikkonzerten zu hören sind. deutschlandradio
Faible für Ausgefallenes: Anna Prohaska
Meran und Bozen. Da zwischendurch Reisen- und Probentage anstehen, ist auch Zeit genug für die Beantwortung aller User-Fragen – bevor die Woche dann mit Il Giardino Armonico in Dortmund endet.
Regers säuglinge So. 8.5., 22:00 Uhr Musikfeuilleton Begeistert war Max Reger, als der 17-jährige Adolf Busch sein Violinkonzert vorspielte. Eine Begegnung, aus der ein enger Kontakt zum Geiger und dessen Bruder Fritz entstand – „meinen beiden musikalischen Säuglingen“. deutschlandradio kultur
Bachs Vorbild
25.4.–1.5. Zu finden ist das Interview unter: www.facebook.com/ concertimagazin
kino: Live-übertragung
Besessen von Rachegelüsten
E
lektra: Das ist die flammende Tragödie um die von Rache besessene Prinzessin der griechischen Antike. Regisseur Patrice Chéreau inszenierte 2013 die Strauss-Oper in Aix en Provence, die TV-Dokumentation eklektisch und Elektra begleitete seine Arbeit. Die zugleich seine letzte Musiktheaterproduktion war, denn im Herbst des Jahres starb der geniale Theatermann an Lungenkrebs. So hat der Franzose auch die Übernahme des Dramas um die ebenso neurotischen wie blutrünstigen Mitglieder der Königsfamilie nach New York nicht mehr erleben können: An der Metropolitan Opera singt nun Nina Stemme
die Titelfigur und schlüpft in ihre Paraderolle der wilden und rachsüchtigen Elektra. Am Dirigentenpult steht Esa-Pekka Salonen, der hier 2009 sein Debüt gab – auch damals mit einer Chéreau-Produktion.
Di. 10.5., 22:00 Uhr Alte Musik Berühmt und doch vergessen: In Hamburg eröffnete Johann Theile 1678 das erste bürgerliche Opernhaus mit einem eigenen Werk, der Kaiser in Wien ließ sich seine „wohlfugierten Sonaten“ per Kurier liefern – die Bach als Vorbild für seine Kunst der Fuge dienten. deutschlandfunk
reich und glücklich? Do. 19.5., 22:05 Historische Aufnahmen Richard Tauber war der Superstar-Tenor der 20er und 30er Jahre – nicht zuletzt ob seines Faibles für die leichte Muse. Martin Wenske zeichnet ein Porträt des Sängers. deutschlandradio kultur
Rache ist süß? Nicht für Nina Stemme als Strauss’ Elektra ... Sa. 30.4., 19:00 Uhr live im Kino Eine Übersicht der Kinos unter: www.metimkino.de/nc/kinos
pausenfüller Di. 24.5., 22:00 Alte Musik Händel schrieb die Werke einst als Pausenfüller für seine Oratorienaufführungen – heute füllen diese Konzerte selbst Programme.
Mai 2016 concerti 49
Vorschau
concerti Abonnenten erhalten die JuniAusgabe am 20. Mai
Impressum Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Textchef Christoph Forsthoff (CF) Chef vom Dienst Jörg Roberts Redaktion Ninja Anderlohr-Hepp (Leitung Termin- und Onlineredaktion), Peter Krause (Ressortleitung Oper, PK), Sören Ingwersen (Textredaktion), Verena Kinle (Bildredaktion), Julia Bleibler (JB), Julia Oehlrich, Insa Axmann, Hannah Duffek, Nicolas Furchert, Emilia Kröger Autoren der Mai-Ausgaben Frank Armbruster (FA), Christina Bauer, Irene Bazinger, Christian Berzins, Helge Birkelbach, Ulrich Boller, Jakob Buhre (JaB), Verena Düren, Andreas Falentin (AF), Dorothe Fleege, Katharina von Glasenapp, Reinald Hanke, Dr. Klemens Hippel (KH), Christoph Kalies, Gottfried Franz Kasparek, Dr. Joachim Lange, Sabine Näher (SN), Dr. Matthias Nöther, Stefanie Paul, Dr. Georg Pepl, Helmut Peters, Teresa Pieschacón Raphael, Elisa Reznicek, Antje Rößler, Thomas Schacher, Stefan Schickhaus, Christian Schmidt, Sigrid Schuer, Marcus Stäbler, Dr. Eckhard Weber (EW), Hellmut Weiß, Christoph Vratz (CV) Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Ann-Christin Sand Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH
Olga Peretyatko Alles eine Frage des Klischees: Die Sopranistin hält rein gar nichts vom Diven-Image
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Fotos: SCHOLZSHOOTSPEOPLE, Yannick Andrea, Andy Earl/Mercury Classics
Druck und Verarbeitung Mayr Miesbach GmbH
1 CD: 0300759NM
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