concerti Ausgabe Hessen Mai 2018

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

Mai 2018

Mit Regionalteil Hessen

181 Konzert- UNd Operntermine

david aaron carpenter »Das ist meine Liebe!« Omer Meir Wellber Blind gehört: »Der ist ja so nett hier!«

Tan Dun

»Dresden ist mein musikalisches Jerusalem!« JETZT AUCH BEI


© Klaus Weddig

Rheingau Musik Festival

Das Rheingau Musik Festival zählt zu den größten Musikfestivals Europas und veranstaltet jedes Jahr über 170 Konzerte in der gesamten Region von Frankfurt über Wiesbaden bis zum Mittelrheintal. Einmalige Kulturdenkmäler wie Kloster Eberbach, Schloss Johannisberg, Schloss Vollrads und das Kurhaus Wiesbaden sowie lauschige Weingüter verwandeln sich in Konzertbühnen für Stars der internationalen Musikszene von Klassik über Jazz bis hin zu Kabarett und Weltmusik. Der Leitgedanke für die Saison 2018 lautet „Freundschaft“. Themenschwerpunkte bilden der 100. Todestag von Claude Debussy und der 100. Geburtstag von Leonard Bernstein. Die Sopranistin Annette Dasch, der Oboist Albrecht Mayer und der Komponist und Bratscher Brett Dean versprechen als Fokus-Künstler einzigartige Konzertmomente.

Medienpartner

Official Airline

Co-Sponsoren

Hauptsponsoren

23. Juni bis 1. September 2018 www.rheingau-musik-festival.de Telefon 0 67 23 / 60 21 70


Editorial

Fotos: Ivo von Renner, Dong Hao; Titelfoto: Dong Hao

Liebe Leserin, lieber Leser, manchmal ist nicht der Weg, sondern das Umherschweifen das Ziel. David Aaron Carpenter ist der wandelnde Beweis dafür: Er gehört zu den wenigen Bratschisten, die nicht im Orchester, sondern als Solist eine internationale Karriere machen. Konzerte geben, reisen und natürlich üben, üben, üben: Beim Treffen mit concerti anlässlich seines neuen Albums „Motherland“ zählte er die üblichen Tätigkeiten als Musiker auf – und schob recht unverhofft die Frage hinterher: „Aber was mache ich mit dem Rest des Tages?“ Diese Einstellung erklärt seine mannigfachen Gregor Burgenmeister Herausgeber/Chefredakteur weiteren Tätigkeitsfelder: Der studierte Politikwissenschaftler sammelt Kunst und Instrumente und handelt auch mit ihnen, außerdem hat er ein glühendes Interesse an den unterschiedlichsten Kunstformen außerhalb der Musik. Die sei zwar „eine feine Sache“, so Carpenter. „Aber es gibt so viel mehr da draußen“. Auch beim chinesischen Komponisten Tan Dun wiederum war es das – musikalische – Umherschweifen, das ihm eine spannende Uraufführung eingebracht hat, wie er erzählt: Nach dem Besuch von Bachs Matthäus-Passion kam im Gespräch mit Bekannten die Frage auf, warum eigentlich noch niemand eine Passion über Buddha geschrieben habe. Fünf Jahre nach diesem Gespräch wird Tan Dun Im Geiste Buddhas: Tan Dun nun die Uraufführung seiner Buddha Passion im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele leiten. Was übrigens alte Höhlenmalereien mit diesem Werk zu tun haben und inwiefern sie die Geschichte der Orchestermusik um tausend Jahre nach vorne verschieben, lesen Sie in unserem Titelinterview.

Viel Spaß bei der Lektüre, Ihr

Mai 2018 concerti   3


Inhalt

3 Editorial 6 Kurz & Knapp 8 »Das ist meine Liebe!«

Porträt Der Bratschist David Aaron Carpenter ist nicht nur ein begnadeter Musiker, sondern auch Kunsthändler

10 »Diese Stadt ist mein

musikalisches ­Jerusalem!« Interview Dresden ist für Tan Dun Epizentrum seiner internationalen Karriere. Jetzt leitet der Komponist dort die Uraufführung seiner Buddha Passion

16 Keine wie sie

8

David Aaron Carpenter ... die Schönheiten der Bratsche sehen

Porträt Die legendäre Sopranistin Birgit Nilsson hätte am 17. Mai ihren hundertsten Geburtstag gefeiert

18 Opern-Kritiken 20 Opern-Tipps Regionalseiten

24

Ekhof-Festival ... die Zeit zurückdrehen

An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region

24 Geschichte erleben

Festival Das Ekhof-Festival sieht sich der

Historie des Gothaer Schlosses Friedenstein verpflichtet

28 Musikalische Begegnungen

hat aus einem 200-Seelen-Dorf einen kulturellen Hotspot gemacht

30 CD-Rezensionen 34 Top 20 Klassik-Charts 36 »Der ist ja so nett hier!«

36

Omer Meir Wellber ... den Kollegen lauschen

4  concerti Mai 2018

Blind gehört Omer Meir Wellber hört

und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt

40 Multimedia-Tipps 42 Impressum

Fotos: Alikhan Photography, Lutz Ebhardt, Tato Baeza

Festival Das Festival „Krzyżowa-Music“


JAHRE OPER IN LEIPZIG ALBAN BERG PREMIERE 16. JUNI 2018, OPERNHAUS FESTWOCHENENDE 15.–17. JUNI 2018

INFOS UND TICKETS UNTER WWW.OPER-LEIPZIG.DE


kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

Johannes Brahms: Ein deutsches Requiem

S

eit meinen Anfängen habe ich Brahms’ Musik geliebt und geschätzt – das begann eigentlich schon in meinem Elternhaus, wo vokal und instrumental viel musiziert wurde. Ich erinnere mich auch an Aufführungen des Deutschen Requiems im Stuttgarter Raum,

Dirigent Helmuth Rilling wird am 29. Mai 85 Jahre alt

wo ich herkomme. Mir ist das Werk also gewissermaßen zugeflogen. Bald aber kam ich mit dem Requiem auch aktiv in Berührung – „aktiv“ in dem Sinne, dass ich es erarbeiten, einstudieren und aufführen durfte. Unvergessen sind mir dabei die Konzerte, die die Gächinger Kantorei Stuttgart und ich 1976 auf unserer Israel-Tournee gemeinsam mit dem Israel Philharmonic Orchestra gegeben haben. Das war damals in einer Zeit, als noch viele Musiker des Orchesters in Deutschland studiert hatten und im Zuge des National­sozialismus emigriert waren. Ich erinnere mich daran, dass ich den Orchesterdirektor fragte, in welcher Sprache ich die Proben ­abhalten sollte. Er sagte: „Deutsch verstehen die Musiker am besten. Aber ich würde Ihnen raten, nicht deutsch zu sprechen.“ Am Ende jedoch hat mir diese Israelreise gezeigt, welch persönliche und menschlichen Beziehungen das Stück allein schon mit seinen Texten herzustellen vermag. Insge-

samt ist das Requiem ein Stück, das einerseits den Affekt der Trauer sehr deutlich ausdrückt. Andererseits kommt jedoch insbesondere dem Aspekt der Tröstung eine bedeutende Rolle zu, der sich von der Trauer entfernt. Das ist es, was für mich das Werk auszeichnet.

75

Euro pro Jahr erhebt die GEMA seit Januar als Jahrespauschale für Veranstaltungen der Kirche. Die katholische Kirche nimmt die Teuerung von 30 Euro im Vergleich zum Vorjahr nicht hin – mit weitreichenden Folgen: Für jedes Konzert oder Pfarrfest müssen die Gemeinden nun die jeweiligen GEMA-Gebühren aus eigener Tasche bezahlen.

... Musik ist das beste Labsal eines betrübten Menschen ...

Der feine Unterschied im Kopf

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ie Unterschiede zwischen Jazz und Klassik sind nicht nur hörbar: Neurowissenschaftler des MaxPlanck-Instituts haben herausgefunden, dass sich auch die Gehirnaktivitäten von Jazz- und Klassikmusikern deutlich voneinander unterscheiden. Als Pianisten beider Musikrichtungen eine logische Akkord­folge spielen sollten, auf die ein harmonisch uner­war­teter Akkord folgte, erkannte das Gehirn von Jazzern nach durchschnittlich 0,4 Sekunden diesen Akkord, wäh­ rend klassische Pianisten 0,6 Sekunden brauchten. Klassikexperten wiederum kamen mit ungewöhnlichen Fingersätzen deutlich leichter zurecht als ihre Kollegen aus dem Jazz. 6  concerti Mai 2018

Fotos: Holger Schneider, gemeinfrei,shutterstock, Christif Mattes

Martin Luther, deutscher Theologe


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3 Fragen an ...

Ravel Franc k Duo Gazzana

Ligeti

Messiaen e

E C M 25 5 6 C D

Klaus Maria Brandauer

Ravel, Franck, Ligeti, Messiaen Duo Gazzana Natascia Gazzana violin Raf faella Gazzana piano Der Schauspieler ist seit geraumer Zeit auch auf der Konzertbühne zu erleben

Eines meiner frühesten Bühnenerlebnisse war Tosca in der Arena di Verona mit Franco Corelli. Ich werde das „E lucevan le stelle“ nie vergessen, so stark hat mich das schon damals beeindruckt. Ich war zehn oder zwölf Jahre alt und wie jeden Sommer mit meinen Eltern auf Italienurlaub.

A R V O P Ä R T THE SYMPHONIES N FM W RO C ˘ AW P H I L H A R M O N I C

E C M 26 0 0 C D

Herr Brandauer, als Rezitator oder Regisseur zieht es Sie immer wieder zur klassischen Musik. Wann keimte in Ihnen das Interesse für die Klassik auf?

Ich bin am liebsten dabei, wenn die Musiker nicht nur singen oder spielen, sondern zu mir sprechen. Und wenn die Schauspieler mit den Worten umgehen, als sei es Musik.

A lexander K naifel L U K O M O R I Y E

Ole g Malov Tatiana Melentieva Piotr Migunov Le ge A r tis Choir

E C M 24 3 6 C D

Was können sich Schauspieler von Sängern und Sänger von Schauspielern abschauen?

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Ar vo Pär t The Symphonies N FM Wr o c µ aw P h i l h a r m o n i c Tõ n u K a l j u s t e c o n du c to r

In Dresden sind Sie nun mit dem GrauSchumacher Piano Duo in Ein Sommernachtstraum als Sprecher zu erleben – oder als Darsteller aller Rollen, je nach Standpunkt. Stößt man da als Schauspieler nicht an seine Grenzen? Für mich ist das völlig unproblematisch: Mich geht nicht nur die Figur an, die ich gerade bin, sondern auch alle anderen auf der Szene. Ich kann mir das nicht anders vorstellen. Insofern ist dies keine Herausforderung, sondern ein Geschenk.

TÕNU K ALJUSTE

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Alexander Knaifel Lukomoriye O l e g M a l ov, Ta t i a n a M e l e n t i eva , P i o t r M i g u n ov, L e g e A r t i s Ch o i r, Boris Abalian w w w. k l a s s i k a k z e n t e . d e / e c m _ s o u n d s

w w w. e c m r e c o r d s . c o m


porträt

»Das ist meine Liebe!« Der Bratschist DAvid Aaron Carpenter ist nicht nur ein begnadeter Musiker. Der New Yorker handelt auch mit Kunst und wertvollen Instrumenten. Von Helge Birkelbach

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8 concerti Mai 2018

So sehr er New York liebt: Auch London kann sich David Aaron Carpenter als Wahlheimat vorstellen

in einem Appartement nahe des Columbus Square in Manhattan, an der westlichen Ecke des Central Parks. Im Sitting Room hängt ein Original von Cy Twombly, das Mobiliar ist erlesen. Den Luxus hat er sich –

zusammen mit seinen beiden Geschwistern Lauren und Sean und seiner Mutter – mit Geschick und guten Beziehungen erarbeitet: Carpenter handelt mit wertvollen Streichinstrumenten und Kunst. „Ich habe

Foto: Alikhan Photography

ie Stadt, die niemals schläft, hat ihre Kehrseiten: Drogen, Dreck, Kriminalität – noch bis in die Neunzigerjahre war New York ein unsicherer Ort, auch außerhalb der bekannten No-goAreas wie Bronx und Harlem. David Aaron Carpenter, geboren 1986, dürfte davon nicht viel mitbekommen haben. Er wuchs in Great Neck auf, im so genannten „Old Village“ an der Nordküste von Long Island. Der Schriftsteller F. Scott Fitzgerald lebte hier einige Zeit; von diesem mondänen Ort ließ er sich zu seinem Roman The Great Gatsby inspirieren. Ein wenig erinnert der gutaussehende, extrem schlanke Carpenter an die Hauptfigur des Romans. Elegant gekleidet, eloquent und gebildet, mit hervorragenden Umgangsformen: Der Weltstadtbürger Carpenter repräsentiert den glamourösen Aspekt seiner Stadt. Obwohl er genau mit diesem Begriff ein Problem hat: „Ich würde den allgegenwärtigen Begriff ,Glamour‘ gerne wieder mit ­Beseeltheit und Tiefe füllen. Dvořák, Bartók und Walton besaßen sie, weil sie aus den Tiefen ihrer Seelen schöpften.“ Heute wohnt der Bratschist, der neben seiner musikalischen Ausbildung auch ein Studium der Politikwissenschaft an der Princeton University abschloss,


mich gefragt: Wie viele Stunden am Tag brauche ich, um zu üben? Drei Stunden vielleicht? Ich übe gleich nach dem Aufstehen. Überall, sogar in der Wüste, wo wir vor kurzem waren. Dazu kommt die Zeit für Konzerte und Reisen. Und was mache ich mit dem Rest des Tages, wie strukturiere ich ihn? Ich wollte mehr wissen, mehr erfahren über die Kunst, über unsere Kultur und Geschichte. Und über alte Instrumente, die eine enorme Faszination ausüben. Das war eine ganz natürliche Entwicklung, dass ich meine Familie in dem Business unterstütze. Ich wollte nicht nur die Musik verstehen. Es gibt noch viel mehr zu entdecken. Allein wenn ich daran denke, welche Museen ich noch nicht besucht habe …! Es ist eine intellektuelle Neugier, die mich generell antreibt. Zur nächsten Generation gesprochen: Musik ist eine feine Sache, aber es gibt so viel mehr da draußen. Kunst, Natur, fremde Länder. Geht raus, entdeckt Neues!“ Sehnsucht nach Heimat

Dennoch: Carpenter weiß um die Bedeutung von Wurzeln und Heimat. „Motherland“ heißt seine Doppel-CD, die ge-

rade erschienen ist. „Der Titel meines Albums bezieht sich auf die Sehnsucht nach der Heimat.“ Die Stücke von Dvořák, Bartók und Walton erhalten ihre Kraft aus Volksliedern ihres jeweiligen Heimatlandes. Dvořáks Cellokonzert, 1895 in Amerika kurz vor der Rückkehr nach Böhmen komponiert, inspirierte Carpenter so sehr, dass er die Solo­ stimme für sein Instrument umschrieb. Was reizte ihn an der Bearbeitung, hundert Jahre nach der Entstehung? „Die ­Viola hat ein weites Klangspektrum, von den Tiefen des Cellos bis zu den Höhen der Violine. Sie liegt genau in der Mitte. Ihr spezifischer Klang eröffnet einen sehr eigenständigen Zugriff auf dieses großartige Stück.“ Für Carpenter ist die Bratsche als Solo-Instrument für dieses Konzert absolut legitim: „Komponisten jener Zeit betrachteten ihre Werke oft als Vehikel und fanden es nicht problematisch, dass Transkriptionen entstanden. Vor seiner Komponistentätigkeit verdiente Dvořák übrigens lange sein Geld als Bratschist im Orchester, am Ende als Erster Bratschist. Diese Farbe schwingt, glaube ich, mit, auch in diesem zweiten Cellokonzert.“

Auch Carpenter durchlebte eine „erste Karriere“, bevor er seine musikalische Berufung fand: Mit sechs Jahren lernte er Violine, ehe er mit zwölf zur Viola wechselte. „Lauren und Sean, meine älteren Geschwister, spielen beide Violine. Um Kammermusik aufzuführen, brauchten sie einen Bratschisten. Also wechselte ich mein Instrument. Es fühlte sich sofort gut an. Ich hatte meine Entscheidung getroffen: Das ist meine Liebe!“ Konzert-TIPPs

München Mo. 21.5., 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) David Aaron Carpenter (Viola), Ingolf Wunder (Klavier), Malta Philharmonic Orchestra, Sergey Smbatyan (Leitung). Garzia: Kewn, Shor: Klavierkonzert, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 e-Moll

Weitere Termine: Stuttgart Mi. 23.5., 20:00 Uhr Liederhalle Wiesbaden Fr. 25.5., 20:00 Uhr Kurhaus Berlin Mo. 28.5., 20:00 Uhr Philharmonie CD-Tipp

Motherland - Werke von Dvořák, Bartók, Walton & Shor David Aaron Carpenter (Viola), London PO. Warner Classics

ALLES ANDERE ALS PIANO 24.10.18 26.10.18 27.10.18 30.10.18 31.10.18 02.11.18 03.11.18 04.11.18

BERLIN BIELEFELD DUISBURG HEILBRONN ERLANGEN NEU ISENBURG OFFENBACH HANAU

06.11.18 07.11.18 09.11.18 10.11.18 14.11.18 15.11.18 19.11.18 22.11.18

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STA R S O N 8 8 Mai 2018 concerti  9


Interview

»Diese Stadt ist mein musikalisches Jerusalem!« Dresden ist für Tan Dun Epizentrum seiner internationalen Karriere. Jetzt leitet der Komponist bei den Musikfestspielen die Uraufführung seiner Buddha Passion. Von Martin Morgenstern

Tan Dun, Ihre Rahmen sprengende Buddha Passion steht während unseres Gesprächs acht Wochen vor ihrer Uraufführung. Wie laufen die Proben?

Tatsächlich habe ich gestern die letzte Note des Werkes niedergeschrieben. Wir sind jetzt dabei, das Libretto, das in Sanskrit und Chinesisch gehalten ist, noch ins Deutsche übersetzen zu lassen. Anfangs wollte ich das Werk noch in englischer 10 concerti Mai 2018

Sprache komponieren. Doch nachdem ich den zweiten Akt auf Englisch fertig hatte, merkte ich, dass die ewigen Dinge, um die das Werk kreist – die Träume, die Seelen und so weiter – für mich schwer in englische Worte zu fassen sind. Ich habe lange mit mir gerungen, aber dann habe ich mich ent-

»Erstmals wird eine Passion über Buddha erzählt« schieden, das Libretto in Sanskrit und Chinesisch zu verfassen. Sanskrit ist so wunderschön! Die Sprache balanciert die Sprache der Musik aus. Stellen Sie sich einen gregorianischen Choral auf Englisch gesungen vor – das hat keinen Sinn. Der Titel Ihres Werks deutet es schon an: Es handelt sich um eine Passionsgeschichte, die allerdings nicht um Jesus, sondern um Buddha kreist. Können Sie das genauer erklären?

Richtig, das klingt erst einmal seltsam. Mit dieser Komposition wird das erste Mal überhaupt eine Buddha-Passion

erzählt. Der Buddhismus kam vor zweitausend Jahren nach China. Vor fünfhundert Jahren wurde er fast zur Staatsreligion erklärt. Heutzutage bestimmt er zu einem großen Teil das spirituelle Leben vieler Chinesen. Die chinesischen Philosophen und geistigen Führer haben ihre eigene Version der Religion im „Zen-Stil“ entwickelt. Analog dazu ist auch mein Werk aufgebaut: Die erste Hälfte befasst sich mit drei uralten Geschichten indischer Prägung. Die zweite Hälfte beschäftigt sich eher mit Buddha als Zen-Gottheit. Sechs Akte hat das Werk insgesamt, Sie schreiben im Libretto von einer „Oper“. Es scheint also ein bisschen zwischen den Genres zu irrlichtern.

Tatsächlich wird die Buddha Passion bei ihrer Uraufführung in Dresden wie ein Oratorium präsentiert. Aber in der dramatischen Struktur gleicht sie einer Oper. Das ganze Konzert besteht aus sechs Kurzgeschichten. Natürlich sind sie alle inhaltlich miteinander verbunden. Man kann sie aber auch einzeln aufführen! Stellen Sie sich den Kurosawa-Film Dreams vor, der aus sechs Ab-

Foto: Dong Hao

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itten in der Nacht klingelte beim 26-jährigen Musikstudenten Tan Dun in Peking das Telefon: Eine Parteisekretärin teilte ihm mit, dass er im fernen Dresden einen Kompositionspreis gewonnen hatte. Dieser Anruf im Jahr 1983 war der Startschuss von Tan Duns internationaler Karriere als Komponist. 2001 erhielt er für seine Filmmusik zu Tiger and Dragon den Oscar, 2006 wurde an der New Yorker MET seine Oper The First Emperor mit Plácido Domingo in der Hauptrolle und unter der Leitung von James Levine uraufgeführt. Nun steht bei den Dresdner Musikfestspielen die Uraufführung seiner Buddha Passion bevor.


zur Person

1957 im chinesischen Simao geboren, studierte Tan Dun in Peking. 1986 führte der Komponist seine Studien in den USA fort, wo er u. a. auch Philip Glass und John Cage kennenlernte. Als Komponist für Opern, Orchester- und Filmmusik verbindet Tan Dun klassische, moderne sowie asiatische Elemente miteinander und ist bekannt für seine neuartigen musikalischen Formate.

schnitten besteht. Sie sind unabhängig voneinander, aber eine Geschichte setzt sich in ihnen immer weiter fort. Oder denken Sie an die MatthäusPassion. Nach dem Abendmahl ist die eine Geschichte eigentlich abgeschlossen, das Werk könnte hier enden. Aber man kann es eben auch weiterspinnen. Die Matthäus-Passion basiert auf Texten des MatthäusEvangeliums, dazu kommen die Choraltexte. Wie ist das Libretto der Buddha Passion aufgebaut – und welche Texte haben Sie als Grundlage verwendet?

Zuerst einmal gibt es einen che singen. Sein Charakter in großen Chor, der fantastische der Geschichte ist ein musikaVokalisen mit historischen lischer Mönch, der auch Instru­ Klängen aus Indien und China mente spielen kann ... anstimmt. Hinzu tritt eine sehr reiche Orchestrierung. Die Ge- ... die Sie von den alten schichten werden von einigen Höhlenmalereien rekonstruiert spirituellen Hauptcharakteren haben. getragen, die teilweise auf den Es handelt sich dabei um die Bildern der uralten Höhlen Malereien in den Mogao-Grotwiederzufinden sind, die in ten. Das sind hunderte HöhChina entdeckt wurden. Unter lentempel in der chinesischen den Sängern befinden sich vier Stadt Dunhuang, einer wichtiklassische Solisten im traditi- gen Oasenstadt der Seidenstraonellen Sinn: Sopran, Mezzo- ße. Seit dreißig Jahren sind die sopran, Tenor und Bass. Die fast fünfhundert Höhlen Weltanderen Solisten wiederum kulturerbe, und sie sind wirkfungieren als Legenden-Erzäh- lich ein fantastisches Weltwunler. Einer von ihnen wird den der! Man findet hier über vierKehlgesang tibetanischer Mön- tausend Wandgemälde, auf Mai 2018 concerti  11


Interview

Der Auftrag für das neue Werk kam aber erst später.

denen auch zahlreiche Musikinstrumente zu sehen sind. Und: Es gibt auch alte Handschriften mit über einhundert Stunden Musik. Heute sind diese in verschiedene Länder verstreut, die meisten befinden sich in den Nationalbibliotheken Frankreichs und Großbritanniens. Zwei Jahre habe ich damit verbracht, sie zu prüfen und zu erforschen. Ich versuchte, die musikalische Sprache zu entziffern, und konnte so interessantes Liedmaterial, Melodien und Klangfarben in mein Orchestermaterial einarbeiten. Erstaunlich, dass die westliche Musikwelt von diesem einzigartigen Zeugnis noch nicht so richtig Notiz genommen hat.

Nicht wahr? Diese Höhlengemälde verschieben die Geschichte des Orchesters mal eben um eintausend Jahre nach vorn. Auf einmal sehen wir auf den 1500 Jahre alten Bildern wunderbare Zeugnisse von großen Orchestern, die man auch damals schon in Abtei12  concerti Mai 2018

lungen untergliederte mit Zupfinstrumenten, Schlagwerk, Bläsern und Streichern. Kann man diese Wandgemälde denn in der Bühnengestaltung der Dresdner Uraufführung wiederfinden?

Daran arbeiten wir mit einem Digitalisierungs-Künstler für

»Als ich die Höhlenbilder sah – das war ein Wunder!«

spätere Aufführungen. Diese wunderbaren Bilder muss das Publikum unbedingt zu Gesicht bekommen. Es ist ja so: Dunhuang war die wichtigste Oasenstadt der Seidenstraße. Die Europäer, die nach China wollten, müssen hier vorbeigekom- ... wo sich für Sie persönlich men sein und haben in diesen auch ein Kreis schließt: Ihre Höhlen gelebt. Als ich diese internationale Komponisten­ Bilder mit Einflüssen aus China, karriere begann nämlich bei aus Persien, aus Istanbul, aus den Dresdner Musikfestspielen, Europa sah – das war einfach die nun die Uraufführung Ihrer ein Wunder! Es war für mich Buddha Passion auf die Bühne bringt. zutiefst inspirierend.

Foto: Dong Hao

Eine Aufführung der Matthäus-Passion brachte Tan Dun dazu, seine Buddha-Passion zu komponieren

Ja. Vor etwa zehn Jahren habe ich begonnen, mich rein akademisch mit den alten Manuskripten aus Dunhuang zu beschäftigen. Von einem rein musikalischen Standpunkt aus machte mich diese Arbeit schier verrückt vor Glück. Und dann passierte vor fünf Jahren Folgendes: Das Theater in Shanghai bewarb sich um eine Aufführungslizenz der Matthäus-Passion, die bis dahin niemals in China erklungen war. Die zweitausend Tickets waren innerhalb von drei Stunden verkauft. Nach der Vorstellung traf ich mich mit einigen der Musiker, die mich fragten, wo der chinesische Künstler sei, der endlich mal eine BuddhaPassion schreibt, nachdem sich Jahrhunderte lang zahllose Künstler mit dem Leiden Jesu befasst haben. Irgendwann kam die Frage auf, ob ich nicht der erste Komponist eines solchen Werkes sein könnte. Ich war sprachlos. Bis zu jenem Tag hatte ich nie darüber nachgedacht, eine Passion zu schreiben, und dann kommen diese Deutschen ... Ich sagte ihnen: Eines Tages werde ich eine Buddha-Passion schreiben, versprochen. Also machte ich mich ans Werk. Als die Idee schon recht weit gediehen war, hat sich mein Verlag dann an die Dresdner Musikfestspiele gewandt ...


Können Sie sich noch an das Dresden zu Beginn der Achtzigerjahre erinnern?

Absolut. Man kann ja sagen, Dresden war die erste euro-

päische Stadt, die mich wahrnahm. Damals war Winfried Höntsch der Leiter des Festivals, Siegfried Köhler als JuryVorsitzender und Rektor der Musikhochschule hat mir den Preis überreicht. Was geschah nach Ihrem Dresden-Besuch?

1986 ging ich zum Studieren nach New York. Zwanzig Jahre habe ich dort gelebt. Inzwischen verbringen meine Frau und ich die meiste Zeit in Shanghai, weil meine Frau aus dieser Stadt stammt. Ich habe dort auch ein Studio, das in den letzten Jahren meine „Basis“ geworden ist. Aber natürlich bin ich nach wie vor auch oft in New York um zu komponieren, und ich dirigiere und reise um die ganze Welt. Was für eine Story, oder?

Konzert-TIPP

Dresden Mi. 23.5., 20:00 Uhr Kulturpalast Dresdner Musikfestspiele. Tan Dun: Buddha Passion. Sen Guo (Sopran), Huiling Zhu (Mezzosopran), Kang Wang (Tenor), Shen Yang (Bariton), Münchner Philharmoniker, Internationale Chorakademie Lübeck, Tan Dun (Leitung)

CD-Tipp

Tan Dun: Crouching Tiger, Hidden Dragon Originalmusik zum gleichnamigen Film von Ang Lee. Sony

DVD-Tipp

Tan Dun: Water Concerto David Cossin, Rika Fujii & Tamao Inano (water percussion), Royal Stockholm Philharmonic Orchestra, Tan Dun (Ltg). Opus Arte

s pie l z e it   20 18  /  2 0 19

Das war eine Riesengeschichte und ist jetzt 35 Jahre her. Für mein Leben war das ein wesentlicher Meilenstein. Zu dieser Zeit hatte Ostdeutschland mit den Musikfestspielen ein bedeutendes Musikfestival. Mein Streichquartett Feng Ya Song wurde mit dem Carl-Maria-von-Weber-Preis ausgezeichnet, und ich war der erste chinesische Komponist überhaupt, der jemals auf einem internationalen Festival ausgezeichnet wurde. Jetzt komme ich nach Dresden zurück, 35 Jahre später. Für mich ist diese Stadt mein musikalisches Jerusalem!

dass ich niemals weine, das sagte ich dass ich manchmal lüge, so verstand sie mich

Singing Garden / Il barbiere di Siviglia Gioacchino Rossini / Pelléas et Mélisande Claude Debussy / Barkouf ou un chien au pouvoir Jacques Offenbach / Le Garçon et le poisson magique Leonard Evers / La divisione del mondo Giovanni Legrenzi / Beatrix Cenci Alberto Ginastera / Der Freischütz Carl Maria von Weber / La Princesse arabe Juan Crisóstomo de Arriaga / Don Giovanni Wolfgang Amadeus Mozart / Spectres d’Europe B. Bouché • K. Jooss / Le Lac des cygnes R. El Meddeb / Ballets Européens au XXIe siècle / Maria de Buenos Aires A. Piazzolla • H. Ferrer / L’Atelier des frères Grimm / Danser Mahler au XXIe siècle H. Gkekas • S. Binyamini

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Hörgenuss bis zum letzten Ton. Ganz ohne Räuspern oder Husten.

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Oper

Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor

Foto: Foto Fayer Wien

Wagner machte sie berühmt, Puccini reich – so Birgit Nilsson über sich selbst. Die Stimme der großen Sopranistin wurde als »Naturgewalt« gefeiert

16_Porträt Keine wie sie Hommage an eine Jahrhundertstimme: Die legendäre Sopranistin

Birgit Nilsson wäre in diesem Jahr am 17. Mai hundert Jahre alt geworden 18_Kurz besprochen Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen 20_Operntipps Die besten Musiktheaterproduktionen – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause Mai 2018 concerti  15


FEUILLETON

Keine wie sie Hommage an eine Jahrhundertstimme: Die legendäre Sopranistin Birgit Nilsson hätte am 17. Mai 2018 ihren 100. Geburtstag gefeiert. Von Peter Krause

Birgit Nilsson als Isolde an der Wiener Staatsoper 1967

E

in Bauernmädchen aus Schweden arbeitet sich empor zur Wagnersängerin des Jahrhunderts. Isolde und Brünnhilde, aber auch die Elektra, die Salome und die Färberin aus Die Frau ohne Schatten von Richard Strauss sowie Puccinis Turandot werden ihre Signetpartien: Die Welt der Oper spricht bei Nennung dieser Rollen ehrfürchtig 16  concerti Mai 2018

vom „Nilsson-Repertoire“. Welche Sängerin es auch wagt, diese einsamen Gipfel des dramatischen Sopranfachs erklimmen zu wollen, wird zwangsläufig mit La Nilsson verglichen. Nur zwei Kolleginnen der Nilsson-Ära dürfen ernsthaft in einem Atemzug genannt werden: ihre Landsfrau Astrid Varnay und ihre deutsche Kollegin Martha Mödl.

Nach den Anfängen gleich nach Kriegsende an der Oper von Stockholm, wo sich trotz eines inkompetenten Lehrers ihre Naturbegabung durchsetzt, erobert die Sängerin sich die größten Häuser im Sturm: Die Festspiele in Bayreuth und das Teatro Colón in Buenos Aires, Mailand, München und die MET liegen ihr zu Füßen. Die pünktlich zu ihrem 100. Geburtstag erschienene, kiloschwere Buch-Hommage mit dem schlichten Titel Birgit Nilsson 100 bringt die Meilensteine dieses Künstlerlebens auf ideale Weise in Erinnerung. Umfangreiches Fotomaterial gibt intime Einblicke in alle Phasen ihrer Karriere, jüngere Weggefährten blicken zurück auf die gemeinsame Arbeit: Darunter Plácido Domingo, der 1969 als Tenorbackfisch mit dem damaligen Weltstar Tosca und Turandot sang, oder Maestro Riccardo Muti, der das Geheimnis ihres Talents mit den drei Worten erklärt, die Verdi einst als Antwort gab: „Lavoro, lavoro, lavoro“. Nicht Divenzickerei und Primadonnengehabe zeichneten die allzeit geerdete Sopranistin aus, sondern vor allem eiserne Disziplin – und eben: „Arbeit, Arbeit, Arbeit“. Jens Malte Fischer ordnet in seinem profunden

Foto: Foto Fayer Wien, Beth Berman

Erdung statt Primadonnengehabe


1979 trat Nilsson noch einmal in der MET auf, wo sie 1959 ihr Debüt feierte

Essay mit den Wotan-Worten „Keine wie Du“, die der RingGott an seine Lieblingstochter Brünnhilde richtet, Nilssons Bayreuther Wirken präzise ein. Stolze sechzehn Spielzeiten lang verbrachte sie ihre Sommer in der fränkischen Provinz. Zumal die Begegnung mit Wieland Wagner blieb nicht ohne Folgen. Mit dem Intellektuellen unter den beiden Wagnerbrüdern entwickelte sie gültige, psychologisch fundierte Rollenkonzeptionen, und aus der Besitzerin der an Volumen und Durchschlagskraft reichsten Sopranstimme ihrer Zeit wurde durch diese Zusammenarbeit so viel mehr: eine moderne Sängerdarstellerin. Epochal gilt bis heute das Traumpaar des Wagnergesangs: Mit dem Heldentenor Wolfgang Windgassen sang sie über neunzig Mal die Oper um das mythischste Liebespaar der Operngeschichte: Tristan und Isolde. Insgesamt gab Birgit Nilsson die Isolde über zweihundert mal. Duette als Duelle

Gesegnet mit einem entwaffnenden Humor gab die Schwe-

din freilich einmal zu Protokoll: „Wagner machte mich berühmt; Puccini machte mich reich.“ Denn im Gegensatz zu den Marathonrollen des Bayreuther Meisters, die entsprechende Ruhepausen zwischen den Vorstellungen erfordern, gleichen prägnante Kurzstreckenpartien des italienischen Repertoires, wie die Turandot oder Tosca, den ökonomisch betrachtet besseren Engagements. Hier wurden Mirella Freni als sopranlyrische Liù oder der Heldentenor Franco Corelli zu ihren bevorzugten Partnern. Mit letzterem, dessen stählerne Stimme bestens mit ihrem allergrößte Säle flutenden, über unendliche Reserven verfügenden Sopran harmonierte, lieferte sich La Nilsson Duette, die zu veritablen Duellen des Stimmsports ausarten konnten. Wer kann das hohe C länger halten? Doch man würde ihr Unrecht tun, die großartige Sängerin auf ein stimmlich sportives Höher, Lauter und Länger zu reduzieren. Sie selbst wies darauf hin, dass eine Isolde in der Lage sein müsse, nach all dem ex­ tremen emotionalen Ausrasten

dann im Liebestod das finale Fis auf einem wirklichen Pianissimo zu intonieren. Sie konnte es. Sie besaß eine vokale Kontrolle, die kaum ein Vibrato, geschweige denn ein Alterstremolo zuließ, und die den Generationen nach ihr zum Vorbild dienen sollte. Ihre zahlreichen, jetzt bei Decca neu aufgelegten Aufnahmen zeugen von der Ausnahmequalität einer wahren Heldinnenstimme.

Buch-Tipp

Birgit Nilsson 100 – An Homage Rutbert Reisch. 712 Seiten. Erscheint im Verlag für moderne Kunst am 22.5. CD-Tipps

Birgit Nilsson – La Nilsson Decca (79 CDs & 2 DVDs) Wagner: Tristan und Isolde Birgit Nilsson, Christa Ludwig, Orchester der Bayreuther Festspiele, Karl Böhm (Ltg). DG Mai 2018 concerti  17


Kurz Besprochen

Opern-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper

BERLIN 18.3.2018

NÜRNBERG 20.3.2018

Liebesluder mit Defekt

Eros und Tod, Wahn und Wunder

Hörtheater statt Multimediaspektakel

Verdi: Don Carlos Opéra de Lyon. Daniele Rustioni (Leitung), Christophe Honoré (Regie), Michele Pertusi, Sergey Romanovsky, Stéphane Degout, Sally Matthews

Korngold: Das Wunder der Heliane Deutsche Oper Berlin. Marc Albrecht (Leitung), Christof Loy (Regie), Sara Jakubiak, Josef Wagner

Zimmermann: Die Soldaten Staatstheater Nürnberg. Marcus Bosch (Leitung), Peter Konwitschny (Regie), Susanne Elmark, Jochen Kupfer

Oper Prinzessin Eboli tritt nicht als strahlendes Liebesluder auf, sie fährt auf die Bühne – in einem Rollstuhl. Die mezzofamose Eva-Maud Hubeaux schärft so die Tragik der Eboli, wenn sie von Carlos gleich dreifach – als Frau, als Prinzessin und als Behinderte – verschmäht wird. Sonst bleibt die Personen­ regie freilich überschaubar. Dafür ist die Sängerbesetzung sensationell und dem Idiom der französischen Fassung punktgenau angepasst. Dem Marquis de Posa des Stéphane Degout gebührt hier die Krone des Abends. Die für Tenöre des französischen Fachs geforderte Voix Mixte wendet er für seinen hellen und dennoch markanten Bariton vollkommen natürlich an. Heimlicher Star ist Daniele Rustioni. Der junge italienische Musikdirektor läuft mit seinem glänzenden Orchester zu Hochform auf. (PK)

Oper Welch ein exzessiver Orchesterklangrausch und ein Sichverströmen der Stimmen sondergleichen: Der bekennende Korngold-Fan Marc Albrecht trifft mit dem Orchester der Deutschen Oper von Anfang an jenen Ton, der Korngolds ganz eigene melodieaffine Sprache mit dem Ehrgeiz eines Über-Strauss oder Wagnererben verbindet. In einem großen holzvertäfelten Einheitsraum in der dunklen Pracht der Entstehungszeit spielt Christof Loy dazu seine Fähigkeit voll aus, durch eine subtile Personenführung mit der Musik zu denken und zu atmen. Der Regisseur setzt mit einer unbestimmten Gegenwartsnähe auf die Wucht, die der Diskurs von grundsätzlichen Fragen um Liebe, Glück, Treue, rigorose Gesetze, Wunder und Wunderglaube entfaltet, wenn man ihn nicht in die Ferne ent-, sondern an uns heranrückt. (JL)

Oper Konwitschny zeigt Die Soldaten ohne Soldaten. Deren Entsprechung sieht er in den in graue Einheitsanzüge gesteckten, gleichgeschalteten Geschäftsmännern, in Schreibtischtätern des Kapitalismus, die Börsenkurse manipulieren und Lieblosigkeit verbreiten. Wo sich Konwitschny aber dem multimedialen Gesamtkunstwerk verweigert, lässt Nürnbergs scheidender Generalmusikdirektor Marcus Bosch die Musik für sich sprechen, nimmt das Monströse der Musik beim Wort, fächert sie mit Wachheit und Präzision auf. Die Staatsphilharmonie wirkt derart exzellent vorbereitet, dass die einst von Wolfgang Sawallisch diagnostizierte Unspielbarkeit der Partitur einem lustvollen Umgang mit dem hochkomplexen Material gewichen zu sein scheint. Zimmermanns Musik entfaltet eine ungeahnte Schönheit. (PK)

18 concerti Mai 2018

Fotos: Jean Louis Fernandez, Monika Rittershaus, Ludwig Olah

LYON 17.3.2018


Konzertante Oper im Abo 30 % sparen

SO KLINGT NUR DORTMUND DO 18.10.18

SO 17.03.19

SA 25.05.19

VERDI »LA TRAVIATA« MusicAeterna Chor und Orchester, Teodor Currentzis

STRAUSS »ELEKTRA« hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada

STRAWINSKY »THE RAKE’S PROGRESS« Ludwig Orchestra, Barbara Hannigan

Kulturstiftung Dortmund Eine Initiative der Dortmunder Wirtschaft


OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

Braunschweig SA. 19.5.2018

Humor ist ein ­russisches ­Überlebensmittel Oper Versteckte Botschaften

Schostakowitsch: Moskau, Tscherjomuschki Staatstheater Braunschweig. Iván López Reynoso (Leitung), Neco Çelik (Regie). Weitere Termine: 23., 27. & 31.5.

Dmitri Schostakowitsch hatte viel musikalischen Witz 20 concerti Mai 2018

Täuschend ähnlich: Peter-Werner Ranke als Władziu Valentino Liberace Gera FR. 11.5.2018

Mr. Showmanship Ballett Der schillernde Pianist Władziu Valentino Liberace inspiriert Silvana Schröder

E

r galt als musikalisches Wunderkind, gab mit zwanzig Jahren sein Debüt beim Chicago Symphony Orchestra. Władziu Valentino Liberace galt bald als der schnellste klassische Pianist der Welt. Doch der Sohn polnischer und italienischer Einwanderer in Wisconsin wollte mehr. Als Mr. Showmanship eroberte er sich das Fernsehen und Las Vegas, er führte ein ausschweifendes Leben, trat in diamantenbesetzten Anzügen auf, ließ sich in einem verspiegelten Rolls-Royce auf die Bühne fahren. Das schillernde Leben des Pianisten, dessen

Schaffen die Unterscheidung zwischen ernster und unterhaltender Kunst ad absurdum führt, inspiriert Silvana Schröder zu einem neuen biografischen Ballett. Begleitet von einem Live-Pianisten und zu einem Musikmix aus Klassik, Jazz, Pop und Broadway-Hits spürt die Choreografin der faszinierenden Persönlichkeit dieses Mannes nach, der im Alter von 67 Jahren an den Folgen von AIDS verstarb. Schröder: Liberace – Glitzer, Schampus und Chopin (UA) Bühnen der Stadt Gera. Silvana Schröder (Choreographie). Weitere Termine: 12., 13., 20. & 21.5., 3.6.

Fotos: gemeinfrei, Ronny Ristok, Hindemith Institut, Seiji Okumiya

und dialektische Brechungen waren für Schostakowitsch ein Überlebensmittel in der repressiven Sowjetunion. Aber war der Sinfoniker auch ein genuiner Humorist? Oh ja! Seine einzige Operette beweist es. Mit ausgeprägtem musikalischem Witz bündelt er individuelle Träume und demonstriert liebevoll die Stärke der Gemeinschaft in prekären Zeitumständen. Es herrscht Wohnungsnot im Moskau der fünfziger Jahre. Da werden öffentliche Räume zum Platz für Privates. Und das Neubaugebiet Tscherjomuschki zur Projektionsfläche für die Sehnsüchte der Protagonisten.


Bielefeld FR. 18.5.2018

Weitere Tipps

Pubertätsschocker Musical Broadway meets Wedekind in der

SCHWERIN

NEUES VOM TAGE

Dramaturgie von Duncan Sheik und Steven Sater

F

rank Wedekinds Pubertätsschocker Frühlings Erwachen erschien 1891 zu einer Zeit, in der man garantiert nicht über das Making-of des Erwachsenwerdens sprach. Er erzählt von einer Clique von Jugendlichen, die an den erstarrten Moralvorstellungen ihrer Eltern und Lehrer zerbrechen. Duncan Sheik und sein Librettist Steven Sater modellieren die drastische Dramaturgie des Klassikers in ihrem 2006 am Broadway erschienenen Musical nach: Die Dialoge

im Wedekind-Stil werden konterkariert durch Rocksongs, für die die Figuren auch aus ihrer Rolle heraustreten und zu dem werden, was sie eigentlich sind: Jugendliche von heute. Auf der Bühne werden deshalb junge Leute der Region agieren, die mit Profidarstellern zu einem authentischen Ensemble verschmelzen. Sheik/Sater: Frühlings Erwachen Theater Bielefeld. William Ward Murta (Leitung), Christian Müller (Regie). Weitere Termine: 21. & 25.5., 5., 8. & 23.6.

Fr. 4.5., 19:30 Uhr Mecklen­ burgisches Staatstheater Der junge Kapellmeister Gabriel ­Venzago und Operndirektor Toni Burkhardt nehmen sich Hindemiths boulevardesker Oper an. Magdeburg

SALOME Sa. 5.5., 19:30 Uhr ­Theater Magdeburg Nach Jahren als Ausstatter trägt Ulrich Schulz nun die Gesamtverantwortung für Inszenierung und Bühne. Lyon

GERMANIA Augsburg FR. 18.5.2018

Science-Fiction-Wahnsinn Oper Dai Fujikura vertont für seine erste

abendfüllende Oper Stanisław Lems Solaris

D

ai Fujikura studierte bei Erfolgskomponist George Benjamin, unterstützt wurde er vom legendären Pierre Boulez, die größten Orchester hoben seine Werke aus der Taufe. Jetzt bringt das Theater Augsburg die erste abendfüllende Oper des Japaners zur Deutschen Erstaufführung. Sie basiert auf der Novelle Solaris, die Stanisław Lem 1962 verfasste. Der Forscher Kris Kelvin landet auf dem Planeten Fujikura: Solaris Theater Augsburg. Lancelot Fuhry (Leitung), Dirk Schmeding (Regie). Weitere Termine: 26. & 31.5., 6., 8., 10. & 16.6.

Solaris. Der intelligente Ozean vermag aus Erinnerungen der Forscher Repliken zu erstellen. Es entsteht ein Diskurs über Schein und Wirklichkeit, freie Entscheidung und Manipulation, der die Forscher in den Wahnsinn treibt.

Sa. 19.5., 20:00 Uhr ­Opéra de Lyon Alejo Pérez dirigiert die Uraufführung von Alexander Raskatow nach den um Utopie und Ideologiekritik kreisenden Texten von Heiner Müller. München

AUS EINEM TOTENHAUS Mo. 21.5., 19:00 Uhr ­Bayerische Staatsoper Schauspiel-Altrevoluzzer Frank Castorf und Hamburgs einstige Opernchefin stemmen Janáčeks Dostojewski-Vertonung. Halle

BERENICE, REGINA D’EGITTO Fr. 25.5., 19:30 Uhr ­Bühnen Halle Barock­ spezialist Jörg Halubek leitet die Eröffnungspremiere der HändelFestspiele 2018, Jochen Biganzoli führt Regie.

Blick zu den Sternen: Der japanische Komponist Dai Fujikura

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Die Rezension zum Tipp: Über alle Premieren mit diesem Zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper Mai 2018 concerti   21


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tipps & termine Das Musikleben in Hessen im Mai

Foto: Harald Hoffmann/DG

Shootingstar mit Hang zur Bescheidenheit: Pianist Seong-Jin Cho kommt nach Frankfurt. Mehr dazu auf Seite 2

2_Porträt Aus tiefstem Herzen Der 23-jährige Seong-Jin Cho ist in seiner südkoreanischen

Heimat bereits ein Star und gilt auch hierzulande bei vielen Klassikfans als Pianist der Stunde 4_Regionale Tipps Die wichtigsten Termine im Mai, ausgewählt von der concertiRedaktion 9_Klassikprogramm concerti 05.18 Hessen 1


Porträt

Aus tiefstem Herzen Der 23-jährige Seong-Jin Cho ist in seiner südkoreanischen Heimat bereits ein Star und gilt auch hierzulande bei vielen Klassikfans als Pianist der Stunde. Von Elisa Reznicek

M

an kennt ihn als „Chopin-Champion“, doch eigentlich will SeongJin Cho nur eines sein: ein Pianist, der für sich selbst steht und mit seinem vielfältigen Schaffen überzeugt. „Wissen Sie: Am liebsten wäre es mir, wenn die Leute ganz schnell vergessen, dass ich 2015 den Chopin-Wettbewerb in Warschau gewonnen habe“, erzählt der Koreaner. Und er ergänzt: „Musiker wie Maurizio Pollini, Martha Argerich und Krystian 2 Hessen concerti 05.18

Zimerman haben dort auch den 1. Platz belegt. Wenn man von ihnen spricht, dreht sich aber nicht alles ausschließlich um diesen Sieg und Chopin. Man sieht sie vielmehr generell als großartige Pianisten. Ich würde es schön finden, das auch irgendwann zu erreichen!“ Klavierspiel ohne Effekte und Ego-Show

Und die Sache mit dem Ruhm? Immerhin konnte Cho eine Zeit lang kaum in Korea über die

Straßen gehen, ohne von seinen begeisterten Fans angesprochen zu werden. Und er hat sich auch in den USA, Europa und Asien einen sehr guten Namen gemacht. „Diese Form von Bekanntheit ist mir ehrlich gesagt gar nicht wichtig“, räumt der Pianist ein, dessen höflich-zurückhaltende Art Bände spricht. Schnell wird klar: Wo wie bei ihm die Liebe zur Musik mehr zählt als verkaufte Platten und Tickets, ist auch der Ansatz ein anderer.

Foto: Harald Hoffmann/DG

Hat Berlin zu seiner Wahlheimat auserkoren: Seong-Jin Cho


Effekte und eine Ego-Show nur um der Publicity willen gibt es bei Cho wirklich nicht. „Ich bin glücklich, wenn ich in einer Stadt 2 000 Menschen in den Konzertsaal locken kann. Mehr Leute müssen mich im Prinzip gar nicht kennen“, erklärt er mit einem Schmunzeln im Gesicht. Trotzdem – oder vermutlich sogar gerade deswegen – kommen seine Bewunderer in Scharen. So konnte sich der Pianist bereits einen seiner größten Kindheitsträume erfüllen: Er spielte Anfang 2017 im ausverkauften großen Saal der Carnegie Hall in New York. Seit einigen Monaten wohnt der 1994 in Seoul geborene Musiker nun in Berlin, das er als eine kulturell offene, junge und spannende Stadt voller Möglichkeiten empfindet. „Obwohl ich beruflich viel reise und kaum dort bin, fühlt es sich wie ein richtiges Zuhause an.“ In seiner Wahlheimat will er auch Deutsch lernen, um sich den Menschen im Umfeld, aber auch Komponisten wie Schubert, Schumann und Beethoven leichter nähern zu können.

Außerdem beginnen im Sommer die Aufnahmen zu einer Mozart-CD, die nahtlos an die Erfolge der bereits veröffentlichten Alben anknüpfen soll. Auf den Spuren Claude Debussys

Auf zwei Selbstläufer mit der Musik Chopins bei der Deutschen Grammophon (das Debüt stieg sogar auf Platz 1 der Koreanischen Popcharts) folgte Anfang 2018 eine hochgelobte Debussy-Einspielung. Die Kritik schwärmt von Chos künstlerischer Reife, psychologischen Tiefe und atmosphärischen Umsetzung. „Diese Musik zu spielen, hat sich für mich sehr natürlich angefühlt. Außerdem hat mir mein Lehrer Michel Béroff, der DebussySpezialist ist, sehr viel beigebracht“, erzählt der Pianist, der genau wie Debussy am Pariser Konservatorium studiert und lange in Paris gewohnt hat. Durch seine Zeit in Frankreich konnte er sich perfekt auf den Charakter und die Empfindungen in dieser besonders ausdrucksstark nuancierten Musik

einlassen, wie er betont. „Ich habe beispielsweise viele Museen besucht und mir impressionistische Kunstwerke angeschaut. Das hat mich sehr inspiriert!“ Nur die Frage, wie er generell die Stücke auswählt, die er spielt, lässt ihn kurz zögern. „Ich finde, das zu beantworten ist immer das Schwierigste in einem Interview. Oft spiele ich ein Werk einfach nur, weil ich es mag. Manchmal auch, weil ich es liebe! Aber wie soll man ein Gefühl mit Worten erklären, das aus tiefstem Herzen kommt?“ Konzert-TIPP

Frankfurt Do. 24.5. & Fr. 25.5., 20:00 Uhr Alte Oper Seong-Jin Cho (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Andrés OrozcoEstrada (Leitung). Martinů: La Bagarre, Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2, Dvořák: Sinfonie Nr. 9 „Aus der Neuen Welt“ CD-Tipp

Debussy: Images I & II, Children’s Corner u. a. Seong-Jin Cho (Klavier). Deutsche Grammophon

2. AUGUST – 8. SEPTEMBER 2018 An sechs Wochenenden bringt das Musikfestival Montafoner Resonanzen Künstlerinnen und Künstler von Rang und Namen ins südlichste Tal Vorarlbergs. Gehör finden verschiedene Stilrichtungen: 02.08. – 09.08. – 12.08. – 24.08. – 30.08. – 07.09. –

05.08. 11.08. 19.08. 26.08. 01.09. 08.09.

Orgel Kammermusik Jazz Volksmusik Barock Cross-Over

montafon.at/montafoner-resonanzen concerti 05.18 Hessen 3


Tipps & Termine

Im Schatten der »Kathedrale auf dem Blut« Fulda Das Ural Philharmonic Orchestra und Pianist Dmitry Masleev

locken mit Mussorgski, Rachmaninow und Schostakowitsch

D

ie Philharmonie ist geradezu ein Koloss inmitten der 1,5-Millionen-Stadt Jekaterinburg, die an der Grenze zwischen Europa und Asien liegt. Der westlichen Musikwelt blieb lange verborgen, dass hier eines der besten Orchester Russlands musiziert. Gegründet wurde das Ural Philharmonic Orchestra 1936 als Ensemble des örtlichen Rundfunksenders. Aus jener Zeit stammt auch der majestätische Bau der Philharmonie mit seinen sozialistisch-realistischen Wandmalereien. Er duckt sich gleichsam in den Schatten der gewaltig-prunkvollen „Kathedrale auf dem Blut“, die vor fünfzen Jahren an jener Stelle errichtet wurde, wo die Bol-

4 Hessen concerti 05.18

schewiki nach der Oktoberrevolution die Zarenfamilie umgebracht hatten. Das Ural Philharmonic, das eine bemerkenswert hohe Frauenquote aufweist, gibt über hundert Konzerte im Jahr – hauptsächlich in seiner Heimatstadt und sieben weiteren Auftrittsorten im Ural, seit zwanzig Jahren aber auch zunehmend im Ausland. 2013 gastierte das Ensemble erstmals in Deutschland beim Beethovenfest Bonn. Der Chefdirigent heißt Dmitry Liss. Der Absolvent des Moskauer Konservatoriums gewann 1995 den Dirigentenwettbewerb in Zagreb; im selben Jahr trat er seinen Posten in Jekaterinburg an. Zusammen mit dem umtriebi-

gen Intendanten Alexander Kolotkursky hat er die Auslastung auf 95 Prozent getrieben; mit einem hohen Anteil junger Besucher. Allein 35 Mitarbeiter kümmern sich um pädagogische Programme. Seit 2005 werden sämtliche Saisonkonzerte auch in über 25 Kulturzentren und Bibliotheken live ausgestrahlt. Um all das zu leisten, hat die Intendanz ein riesiges Netzwerk aufgebaut: Der Freundeskreis der Philharmonie hat 24 000 Antje Rößler Mitglieder. Sa. 19.5., 20:00 Uhr Schlosstheater Dmitry Masleev (Klavier), Ural Philharmonic Orchestra, Dmitry Liss (Leitung). Werke von Mussorgsky, Rachmaninow & Schostakowitsch

Fotos: Ural Philharmonic Orchestra, Patricia Truchsess

Spielte 2013 zur Eröffnung des neuen Konzertsaals des Mariinski-Theaters: das Ural Philharmonic Orchestra


Sich öffnen für die Gesten der Musik: Auch dieses Jahr wird Cellist Steven Isserlis wieder junge Künstler aufs Podium bitten

Sechs Konzerte zielen ins Herz der Kammermusik Kronberg »Chamber Music Connects the World«

vereint erlesene Nachwuchsmusiker aus aller Welt ieses Jahr ist es wieder soweit: Bei „Chamber Music Connects the World“ der Kronberg Academy entdecken junge Spitzenmusiker aus aller Welt zehn Tage lang Kammermusik. Und zwar gemeinsam mit Gi-

don Kremer, Christian Tetzlaff, Steven Isserlis und Sir András Schiff. Alle zwei Jahre werden dafür nach strengen Kriterien junge Nachwuchsmusiker ausgewählt. Keine andere Gattung ist derart dicht und intensiv

Chamber Music Connects the World 3.–10.5.2018 Gidon Kremer, Christian Tetzlaff Steven Isserlis, Diana Tishchenko, Sir András Schiff u. a. Kronberg

David Orlowsky Olga Scheps

www.weilburger-schlosskonzerte (0 64 71) 94 42 -10 / -11

Anne Luisa Kramb

8. Juni - 11. August 2018 Infos und Karten unter:

Martin Stadtfeld

D

wie Kammermusik und besonders für junge Musiker eine Herausforderung. Denn neben technischen und solistischen Fähigkeiten sind auch Dialogfähigkeit, Toleranz und Kompromissbereitschaft in hohem Maße gefragt. Außerdem schadet auch eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein nicht. Wie heißt es so schön: Vier Virtuosen ergeben noch lange kein Quartett. Aber dafür gibt es ja die intensive Probephase, in der die jungen Künstler in unterschiedlichen Besetzungen bestens vorbereitet werden. Während dieser Phase werden an die 15 Kammermusikwerke für Streicher, vom Trio bis zum Oktett, erarbeitet. Den Abschluss bilden die sechs öffentlichen Konzerte in Kronberg, in denen alle Ensembles auftreten und ihre erarbeiteten Programme zum Besten geben. Julia Hellmig

concerti 05.18 Hessen 5


Tipps & Termine

Neu montiertes Hallelujah Frankfurt Händels Messiah trifft auf Propheten

aus dem Orient und Asien

K

ing of kings!“ Da singt und jubiliert es wohl gleich im Chorsängerherzen, denn das Zitat gehört zu einem der erhebendsten Chöre der Musikgeschichte, dem „Hallelujah“ aus Händels Messiah. Doch nicht nur dieses Oratorium bringt die Junge Kantorei unter ihrem Dirigenten Jonathan Hofmann zur Aufführung. In der Reihe „Neues Hören“ werden Werke des Taiwanesen Chen Cheng-Wen und des Iraners Ali Gorij mit dem Messiah verbunden, es soll eine „musikalische Montage zum Dialog der Religionen“ entstehen.

Beide haben in Deutschland studiert, sind aber in den Musiktraditionen ihrer jeweiligen Heimat verwurzelt, brechen sie auf, beleuchten sie neu, arbeiten mit Live-Elektronik, Sprache und Geräuschen. Diese musikalischen Begegnungen bringen Jesus und Propheten aus dem Orient und Asien zusammen. Ein wissenschaftliches Symposium an der Goethe-Universität Frankfurt mit Philosophen, Theologen und Musikwissenschaftlern gehört ebenfalls zum Projekt: „Hallelujah“! Katharina von Glasenapp

Leitet seit 2013 die Junge Kantorei: Jonathan Hofmann So. 20.5., 18:00 Uhr CasinoGebäude der Goethe-Universität King of Kings – Händels Messiah: Eine musikalische Montage. Junge Kantorei & Barockorchester, Water Stage Beiguan Ensemble, Jonathan Hofmann (Ltg.)

Ein unvergesslicher Klang. Erleben Sie das C. Bechstein Klavier Millenium 116 K im C. Bechstein Centrum Frankfurt. C. Bechstein Centrum Frankfurt Eschersheimer Landstr. 45 · 60322 Frankfurt 069 400 501 130 · frankfurt@bechstein.de www.bechstein-frankfurt.de

6 Hessen concerti 05.18

Fotos: Andreas Reeg, Wonge Bergmann

Centrum Frankfurt


Gelebte Vielseitigkeit: Heiner Goebbels

2018

Wenn der Text zum Steinbruch wird Giessen Heiner Goebbels lädt

zum szenischen Konzert

I

hre Lieblingsgestalt in der Geschichte? Heiner Goebbels antwortete unlängst darauf, dass er die Fragen nach dieser Kategorie nie verstehe, weil seine Interessen doch vielfältiger seien und sich nicht so vereinfachen lassen. Lust an der Vielfalt zeichnet auch die Arbeit des Komponisten und Theatermachers aus, montiert er doch heterogenes Material zu anregend-faszinierenden Kreationen. Genauso ungewöhnlich mutet seine Laufbahn an. Goebbels war in den wilden Siebzigern Mitgründer des „Sogenannten Linksradikalen Blasorchesters“, spielte später in der Avantgarde-Rockband Cassiber und arbeitete eng mit Heiner Müller zusammen. Für sein Schaffen wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem „International Ibsen Award“, einem der prestigeträchtigsten Theaterpreise. Ab 1999 lehrte Goebbels als Professor am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der Universität Gießen, wo er seit April die Georg-Büchner-Seniorprofessur innehat. Nun bringt er in Gießen ein szenisches Konzert mit eigenen Hörstücken und Kompositionen auf die Bühne – mit Texten von Alain RobbeGeorg Pepl Grillet bis Rainald Goetz. Fr. 4.5., 19:30 Uhr (Premiere) Stadttheater Goebbels: mit einem Namen aus einem alten Buch. Pablo Druker (Leitung), Heiner Goebbels (Regie) Weitere Termine: 5. & 6.5., 8., 9. & 10.6.

Julian Prégardien

Orchesterlieder von Schubert, Liszt u.a.

Mechthild Großmann

Schauerromantik

Balkan Passion

Bulgarian Voices Angelite

Missa Salisburgensis Heinrich Ignaz Franz Biber

SWR Vokalensemble Brahms & Hosokawa

Christiane Oelze Marienleben

und viele mehr

Vollständiges Programm und Karten unter: 0 26 22 - 9 26 42 50 www.rheinvokal.de


Tipps & Termine

Hier darf nur das Publikum den Atem anhalten In Stockstadt wird ins Stöckchen geblasen – bei den Blockflötenfesttagen für Alte Musik

K

lischees halten meist lange. So auch bei der Blockflöte. Für viele ist sie bis heute ein Kinderinstrument, das man nicht richtig ernst nehmen muss. Schaut man sich das teils virtuose Repertoire der Barock-

zeit an, das für die Blockflöte geschrieben wurde, ist allerdings offenkundig, welchen Stellenwert sie damals hatte. Lange war sie mehr gefragt als ihre Schwester, die heute so beliebte Querflöte. Umso er-

Blockflötenfesttage Stockstadt 10.–13.5.2018 Maurice Steger, Dorothee Oberlinger, Los Temperamentos, Flanders Recorder Quartet u. a. Stockstadt

DMITRY MASLEEV URAL PHILHARMONIE Rachmaninow Klavierkonzert Nr. 3 Mussorgski Eine Nacht auf dem kahlen Berge Schostakowitsch Sinfonie Nr. 10 8 Hessen concerti 05.18

Sa / 19. Mai ’18 20 Uhr / Schlosstheater Fulda

Foto: Marco Borggreve

© Christophe Gremiot

Man kann ja nie wissen: Für den Fall der Fälle hat Maurice Steger, künstlerischer Leiter des Festivals, seine Flöte immer griffbereit

freulicher, dass sich die kleine Gemeinde Stockstadt am Rhein bereits seit über 30 Jahren ein Festival gönnt, das diesem angeblichen Kinderinstrument gewidmet ist. An vier Tagen gibt es nicht nur Meisterkurse, sondern auch Konzerte mit Solisten wie Dorothee Oberlinger und Michael Schneider, den Barockensembles l’Ornamento und Los Temperamentos sowie dem reinen Blockflötenensemble Flanders Recorder Quartet. Auch der künstlerische Leiter des Festivals, Maurice Steger, ist auf dem Podium zu erleben. Wer neben diesem hochkarätigen Genuss auch gern selbst musiziert, dem sei das Mitmachkonzert empfohlen. Jeder, der mindestens zwei Instrumente beherrscht, ist willkommen. Damit nicht nur Sopranund Altflöten erklingen, sind vor allem die tiefen Lagen gefragt. Nicolas Furchert


Programm Das Klassikprogramm für Hessen im Mai

www.kronbergacademy.de

3.5. Donnerstag Darmstadt

10:00 & 11:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Minikonzert Frankfurt

16:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Oper für Kinder: La Cenerentola 19:30 Campus Bockenheim (Studierendenhaus) Bálint Gyimesi (Klarinette), Joan Travé (Klavier)

4.5. Freitag Bad Homburg

1.5. Dienstag Frankfurt

19:30 Oper Frankfurt Wagner: Das Rheingold 20:00 Alte Oper Frank Peter Zimmermann (Violine), Symphonieorchester des BR, Mariss Jansons (Leitung). Rossini: Ouvertüre zu „Wilhelm Tell“, Prokofjew: Violinkonzert Nr. 1, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur Wiesbaden

19:00 Kurhaus Jubiläumskonzert. Johann-Strauss-Orchester Wiesbaden, Herbert Siebert (Leitung) 19:30 Staatstheater Verdi: Otello

2.5. Mittwoch Frankfurt

19:30 Schloss Franziska Hölscher (Violine), Sofja Gülbadamova (Klavier), Württembergisches Kammerorchester Heilbronn, Ivo Hentschel (Leitung). Werke von Bossi, Nielsen u. a. Bad Sooden-Allendorf

19:00 Altes Kurhaus Béla Hartmann (Klavier). Werke von Mozart u. a. Darmstadt

19:30 Staatstheater J. Strauss: Die Fledermaus Dreieich

20:00 Bürgerhaus Internationales Akkordeonfestival Frankfurt

20:00 Theater des Instituto Cervantes Die Winterreise. Kammeroper Frankfurt GieSSen

Bensheim

20:00 Parktheater Aris Quartett, Florentine Simpfendörfer (Klarinette). Werke von Mozart & Schostakowitsch Darmstadt

10:00 & 11:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Minikonzert Frankfurt

13:30 & 15:30 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Oper für Kinder: La Cenerentola 15:30 hr-Sendesaal Fußballkonzert. Theater Kontra-Punkt, hr-Sinfonieorchester, Elisabeth Fuchs (Leitung). Werke von Vilallonga 17:00 St. Katharinen Bachvesper 19:30 Musikhochschule (Großer Saal) Hindemith: Das Unaufhörliche 19:30 Oper Frankfurt Bellini: La Sonnambula 20:00 Theater des Instituto Cervantes Schubert/Cavallari: Die Winterreise. Kammeroper Frankfurt GieSSen

19:30 Stadttheater Goebbels: mit einem Namen aus einem alten Buch 20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Lingnau: Das Orangenmädchen Hanau

19:30 Congress Park Markus Bellheim (Klavier), Neue Philharmonie Frankfurt, Roland Böer (Leitung). Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll, Schumann: Klavierkonzert a-Moll

16:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Oper für Kinder: La Cenerentola 20:00 Alte Oper Olga Peretyatko (Sopran), Filarmonica Arturo Toscanini, Esperanza Scapucci (Leitung) 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Giovanni Antonini (Flöte), Ottavio Dantone (Cembalo). Werke von Falconieri, Castello, Eyck u. a. 20:00 Theater des Instituto Cervantes Die Winterreise. Kammeroper Frankfurt. Musik von Schubert & Cavallari

19:30 Staatstheater (Opernfoyer) Kammerkonzert Orchester­akademie

Fulda

Bad Vilbel

Wiesbaden

20:00 Schlosstheater Simon: Sweet Charity

15:00 Burghof Oper für Kinder. Humperdinck: Hänsel und Gretel

19:30 Staatstheater Verdi: Ein Maskenball. Patrick Lange (Leitung)

19:30 Stadttheater Goebbels: mit einem Namen aus einem alten Buch (Premiere). Pablo Druker (Leitung) Kassel

Rüsselsheim

20:00 Theater Haydn: Die Welt auf dem Mond

5.5. Samstag

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

Kassel

19:30 Opernhaus Strawinsky: The Rake‘s Progress Kronberg

21:00 Johanniskirche Chamber Music Connects the World. Christian Tetzlaff (Violine), Luosha Fang (Viola), Steven Isserlis & Christine Lee (Violoncello). Haydn: Streichquartett f-Moll op. 55/2 „Tost-Quartett“, Mendelssohn: Streichquintett Nr. 1 A-Dur

concerti 05.18 Hessen 9


Klassikprogramm

Frankfurt

16:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Oper für Kinder: La Cenerentola 19:00 KunstKulturKirche Allerheiligen shortcuts. Claudia Warth (Flöte), Malte Neidhardt (Posaune) 20:00 Alte Oper Rudolf Buchbinder (Klavier & Leitung), Kammerorchester der Münchner Philharmoniker. Mozart: Klavierkonzerte Nr. 17, 20 & 21 20:00 Oper Frankfurt Nicole Cabell (Sopran), Simon Lepper (Klavier) Fulda

20:00 Schlosstheater Kreisler: Heute Abend – Lola Blau Kronberg

19:00 Stadthalle Chamber Music Connects the World. Werke von Kancheli & Beethoven

Bad Vilbel

12:00 Burghof Oper für Kinder. Humperdinck: Hänsel und Gretel Darmstadt

18:00 Staatstheater Maximilian Hornung (Violoncello), Philharmonie Merck, Ben Palmer (Leitung). Werke von R. Strauss & Elgar Frankfurt

11:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Kammermusik im Foyer: Spanischer Zauber. Werke von Falla, Corelli u. a. 12:00 Musikhochschule HfMDK KOMPAKT – Tag der offenen Tür 14:00 Oper Frankfurt (Opernforte) Familienworkshop: Die lustige Witwe 15:30 hr-Sendesaal Fußballkonzert. Theater Kontra-Punkt, hr-Sinfonieorchester, Elisabeth Fuchs (Leitung) 17:00 Holzhausenschlösschen Marie Elisabeth-Hecker (Violoncello), Martin Helmchen (Klavier). Werke von Schumann, Brahms & Britten 18:00 Main Forum Die Kleine Kammermusik. Werke von Telemann 19:30 Oper Frankfurt Wagner: Das Rheingold GieSSen

15:00 & 18:00 Stadttheater (taTstudiobühne) Jenkins: Eloise 19:30 Stadttheater Goebbels: mit einem Namen aus einem alten Buch Kassel

16:00 Opernhaus Mozart: Die Zauberflöte

Oberursel

19:00 Johanniskirche Chamber Music Connects the World. Werke von Berg & Brahms Offenbach

17:00 Capitol Theater Markus Bellheim (Klavier), Neue Philharmonie Frankfurt, Roland Böer (Leitung) Wiesbaden

16:00 Marktkirche Bachvesper 17:00 Casino-Gesellschaft (HerzogFriedrich-August-Saal) Accademia di Monaco, Joachim Tschiedel (Leitung). Werke von Mozart, Salieri u. a.

7.5. Montag Bad Vilbel

10:30 Burghof Oper für Kinder. Humperdinck: Hänsel und Gretel Frankfurt

19:30 Holzhausenschlösschen Emil Mangelsdorff-Quartett 19:30 Musikhochschule (Großer Saal) Hochschulorchester, Vassilis Christopoulos (Leitung) Kronberg

19:00 Johanniskirche Chamber Music Connects the World. Fauré: Klavierquintett Nr. 2 c-Moll op. 115, Enescu: Streichoktett C-Dur op. 7 Marburg

20:00 Erwin-Piscator-Haus Juliane Banse (Sopran), Silke Avenhaus (Klavier). Lieder von Schubert, Fauré u. a.

8.5. Dienstag

19:30 Stadthalle Dina Yoffe (Klavier)

9.5. Mittwoch Frankfurt

20:00 hr-Sendesaal Filmkonzert. hrSinfonieorchester, Frank Strobel (Leitung). Berger/Vilallonga: Blancanieves – Ein Märchen von Schwarz und Weiß 20:00 Theater des Instituto Cervantes Die Winterreise. Kammeroper Frankfurt. Musik von Schubert & Cavallari Kronberg

19:00 Johanniskirche Chamber Music Connects the World. Haydn: Die sieben letzten Worte, Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 15 es-Moll

10.5. Donnerstag Darmstadt

19:30 Staatstheater Janáček: Die Sache Makropulos 22:00 Staatstheater Fiasko. Johannes Harneit (Leitung) Frankfurt

12:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Oper für Kinder: La Cenerentola 18:00 Oper Frankfurt Bellini: La Sonnambula 19:30 Campus Bockenheim (Studierendenhaus) Mikhail Ashkinazi & Aristotelis Papadimitriou (Klavier) 20:00 Theater des Instituto Cervantes Die Winterreise. Kammeroper Frankfurt. Musik von Schubert & Cavallari

Kronberg

Bad Vilbel

GieSSen

11:00 Stadthalle Chamber Music Connects the World

10:30 Burghof Oper für Kinder. Humperdinck: Hänsel und Gretel

19:30 Stadttheater Kálmán: Ein Herbstmanöver

10 Hessen concerti 05.18

Fotos:

6.5. Sonntag


Foto: Konrad Merz

Preisträgerkonzert der hessischen Bundespreisträger von „Jugend musiziert“

www.landesmusikrat-hessen.de

Samstag 9. Juni 2018 um 18:00 Uhr Wiesbadener Casinogesellschaft, Friedrichstr. 22, Wiesbaden Im Rahmen dieses Konzertes erhalten alle hessischen Teilnehmer am Bundeswettbewerb die Urkunden des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. Gleichzeitig werden von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen die Stipendien zum Kammermusik-Förderkurs überreicht. Das hochkarätige Konzert führt quer durch die Kategorien des diesjährigen Wettbewerbs. Dieses Jahr stehen besonders die Solokategorien Blas- und Zupfinstrumente im Vordergrund. Weiter werden Beiträge aus den Ensemblekategorien Duo Kunstlied, Duo Klavier und Streichinstrument sowie Klavier vierhändig erklingen. Der dreistufige Wettbewerb „Jugend musiziert“ – Regional-, Länder-, Bundesebene – steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Träger des Landeswettbewerbes Hessen ist der Landesmusikrat Hessen e. V. Finanziert wird der Wettbewerb vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, von der Sparkassen-Finanzgruppe und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen. Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 05.18 Hessen 11


Klassikprogramm

Dautphetal

VON BRAHMS BIS BEATLES

RASTRELLI C E L LO Q UA RT E T T

TICKET-HOTLINE 06151 7806-999 WWW.CENTRALSTATION-DARMSTADT.DE W W W. R A S T R E L L I . D E

17:00 Roth Werke Buchenau Eckelshausener Musiktage. Korean Chamber Orchestra, Min Kim (Leitung) Frankenberg

17:00 Liebfrauenkirche Kultursommer Nordhessen. Federspiel Frankfurt

17:00 Karmeliterkloster Amor y locura. Los Temperamentos 18:00 Oper Frankfurt Lehár: Die lustige Witwe (Premiere). Joana Mallwitz (Leitung), Claus Guth (Regie) 20:00 Alte Oper Händel: Der Messias in hebräischer Sprache. Kammerchor Soli Deo Gloria Stuttgart, Monica Meira Vasques (Leitung) 20:00 hr-Sendesaal Orchesterakademie des hr-Sinfonieorchesters. Werke von Vaughan Williams, Scelsi u. a.

GroSSalmerode

Frankfurt

Fulda

17:00 Jausenstation Weißenbach Kultursommer Nordhessen: Eröffnungskonzert. Federspiel

19:30 Oper Frankfurt Bellini: La Sonnambula 20:00 Bockenheimer Depot Goebbels: Eislermaterial. Ensemble Modern

17:00 Schlosstheater (Fürstensaal) Boulanger Trio, Sebastian Manz (Klarinette), Pēteris Vasks (Gespräch)

GieSSen

15:00 Stadttheater Weinberger: Schwanda, der Dudelsackpfeifer 20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Autour – Reise um den Mond

Kassel

19:30 Opernhaus Bernstein: West Side Story Kronberg

19:00 Stadthalle Chamber Music Connects the World. Boccherini: Streichquintett d-Moll G 280 u. a.

11.5. Freitag Frankfurt

20:00 Bockenheimer Depot Goebbels: Eislermaterial Kassel

19:30 Opernhaus Strawinsky: The Rake‘s Progress Stockstadt

16:00 Altrheinhalle Blockflötenfesttage Stockstadt. Ensemble l‘Ornamento 19:30 Altrheinhalle Blockflötenfesttage Stockstadt. Maurice Steger & Friends. Werke von Mancini u. a.

12.5. Samstag Darmstadt

19:30 Staatstheater Verdi: Simon Boccanegra. Will Humburg (Leitung) 20:00 Jagdschloss Kranichstein The Twiolins. Werke von Vivaldi u. a. Dautphetal

20:00 Roth Werke Buchenau (Atrium) Eckelshausener Musiktage. Hanna Weinmeister (Violine), Julius Berger (Violoncello), Korean Chamber Orchestra, Min Kim (Leitung) 12 Hessen concerti 05.18

20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Offenbach: Häuptling Abendwind Kassel

19:30 Opernhaus Pop in Concert – Back to the 80s Stockstadt

11:00 Altrheinhalle Blockflötenfesttage Stockstadt. Los Temperamentos 16:00 Altrheinhalle Blockflötenfesttage Stockstadt. Laura Schmid (Blockflöte), d‘istinto 19:30 Altrheinhalle Blockflötenfesttage Stockstadt. Michael Schneider (Blockflöte & Leitung), Karl Kaiser (Traversflöte), La Stagione Frankfurt Wetzlar

20:00 Stadthalle Alina Shalamova & Nikolay Shalamov (Klavier)

13.5. Sonntag Bad Arolsen

19:30 Residenzschloss Friederike Luise Arnholdt (Violoncello), Sanel Redzic (Gitarre). Werke von Vivaldi u. a. Darmstadt

11:00 Staatstheater Raymond Very (Tenor), Opernchor & Orchester des Staatstheaters, Will Humburg (Leitung). Liebermann: Furioso, Beethoven: Sinfonie Nr. 7, Schostakowitsch: Orango (halbszenisch) 17:00 Centralstation Rastrelli Cello Quartett: Von Brahms bis Beatles

GieSSen

Kassel

19:30 Opernhaus morgendämmerung. Jasmin Vardimon & Johannes Wieland (Choreografie) Stockstadt

11:00 Altrheinhalle Blockflötenfesttage. Flanders Recorder Quartet 15:00 Altrheinhalle Blockflötenfesttage Stockstadt. Dorothee Oberlinger (Blockflöte), Peter Kofler (Cembalo)

14.5. Montag Darmstadt

20:00 Staatstheater Raymond Very (Tenor), Opernchor & Orchester des Staatstheaters, Will Humburg (Leitung). Werke von Liebermann u. a. Frankfurt

19:30 Holzhausenschlösschen klavierplus. Anne Luisa Kramb (Violine), Julius Asal (Klavier). Werke von Prokofjew, Debussy & Brahms

15.5. Dienstag Biedenkopf

20:00 Rathaus (Konzertsaal) Eckelshausener Musiktage. Busch Trio Frankfurt

19:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Oper to go

Fotos:

S O N N TA G 13. MAI 1 7 : 0 0 U H R C E N T R A L S TAT I O N D A R M S TA DT


20:00 Alte Oper Nadezhda Pavlova (Sopran), MusicAeterna, Teodor Cur­ rentzis (Leitung). Werke von Rameau Fulda

20:00 Schlosstheater Donizetti: Adelia GieSSen

20:00 Stadttheater Orff: Carmina Burana. Jan Hoffmann (Leitung)

16.5. Mittwoch Biedenkopf

20:00 Rathaus (Konzertsaal) Eckelshausener Musiktage. Valérie Aimard (Violoncello & Pantomime) Frankfurt

19:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Oper to go Fulda

20:00 Schlosstheater Straus: Eine Frau, die weiß, was sie will

17.5. Donnerstag Darmstadt

20:00 Staatstheater (Kleines Haus) William Hagen (Violine), Albert Cano Smit (Klavier). Werke von Brahms, Strawinsky, Kreisler & Saint-Saëns

Frankfurt

Dreieich

19:30 Campus Bockenheim (Studierendenhaus) Dominik Manz (Violoncello), Goun Kim (Klavier)

20:00 Golfclub Neuhof Musiktage. Jiddische Lieder

20:00 Alte Oper The Ella Fitzgerald Songbook. Patti Austin (vocals), hr-Bigband, Jörg A. Keller (Leitung)

19:30 Holzhausenschlösschen Of Cabbages and Kings 19:30 Musikhochschule (Großer Saal) Vortragsabend Klavier 19:30 Oper Frankfurt Lehár: Die lustige Witwe 20:00 hr-Sendesaal Andreas Staier (Klavier), hr-Sinfonieorchester 22:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Oper lieben: Die lustige Witwe

20:00 hr-Sendesaal Andreas Staier (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Alessandro de Marchi (Leitung). Benda: Klavierkonzert f-Moll, Schnittke: MozArt à la Haydn, Haydn: Klavierkonzert D-Dur Hob. XVIII:11 u. a. GieSSen

20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Waves (Premiere). Tarek Assam (Choreografie) Wiesbaden

20:00 Kurhaus Alice Sara Ott (Klavier), Königliche Philharmonie von Flandern, Edo de Waart (Leitung). Mozart: Klavierkonzert Nr. 21 C-Dur KV 467, Mahler: Sinfonie Nr. 5 cis-Moll

18.5. Freitag Dautphetal

20:00 Martinskirche Dautphe Eckelshausener Musiktage. Ensemble Prisma

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

Frankfurt

Rüsselsheim

20:00 Theater (Hinterbühne) Spötterdämmerung – Eine FriedrichHollaender-Chanson-Revue Wiesbaden

19:30 Staatstheater Verdi: Ein Maskenball

19.5. Samstag Darmstadt

10:00 & 11:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Teddybärenkonzert. Tarkmann: Die Prinzessin auf der Erbse 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Mozart: Così fan tutte

concerti 05.18 Hessen 13


Klassikprogramm

Frankfurt

19:30 Oper Frankfurt Britten: Billy Budd. Erik Nielsen (Leitung) Fulda

20:00 Schlosstheater Dmitry Masleev (Klavier), Ural Philharmonic Orchestra, Dmitry Liss (Leitung). Werke von Mussorgski, Rachmaninow & Schostakowitsch GieSSen

19:30 Stadttheater Weinberger: Schwanda, der Dudelsackpfeifer Kassel

18:00 Opernhaus Mozart: Die Zauberflöte Lauterbach

20:00 Stadtkirche Lauterbacher Pfingstmusiktage. emBRASSment Wartenberg

15:30 Palmengarten (Musikpavillon) Promenadenkonzert. Louis Grote (Gesang), Alex Isenhardt (Klavier) 17:00 Justinuskirche Höchster Orgelsommer. Naji Hakim (Orgel) 18:00 Casino-Gebäude der GoetheUniversität King of Kings – Händels Messiah: Eine musikalische Montage. Solisten, Junge Kantorei & Barockorchester, Water Stage Bei­guan Ensemble, Jonathan Hofmann (Leitung) 18:00 Oper Frankfurt Lehár: Die lustige Witwe 19:30 Festeburgkirche Gertrud Schilde (Violine), Jan Philip Schulze (Klavier). Werke von Schubert, Ravel u. a.

18:00 Kurhaus Sinfonisches Akkordeon-Orchester Hessen, Thomas Bauer (Leitung). Werke von Gershwin u. a. 19:30 Staatstheater Donizetti: Der Liebestrank. Daniela Musca (Leitung)

GieSSen

Kassel

19:30 Stadttheater Cross! Tarek Assam (Choreografie)

19:30 Schauspielhaus Salut Salon: Liebe 19:30 Staatstheater Minkus: La Bayadere. Ballettschule Dushevin‘s

Gossfelden

17:00 Ev. Kirche Angersbach Lauterbacher Pfingstmusiktage. Ensemble Sarband. Orient trifft Okzident

17:00 Ubbelohdehaus Eckelshausener Musiktage. Nicola Djoric (Akkordeon). Werke von Mussorgski u. a.

Wetter

Kassel

17:00 Stiftskirche Eckelshausener Musiktage. Knabenchor Hannover

18:00 Opernhaus Strawinsky: The Rake‘s Progress

Wiesbaden

Lauterbach

19:30 Staatstheater Wagner: Der fliegende Holländer 20:00 Kurhaus Orgelnacht. Gabriel Dessauer (Orgel)

15:00 AvH-Schule Lauterbacher Pfingstmusiktage: Familienkonzert 16:30 Hohhaus (Rokokosaal) Lauterbacher Pfingstmusiktage. Sierra Hull (guitar), Ethan Jodziewicz (bass) 20:00 Stadtkirche Lauterbacher Pfingstmusiktage. Neumeyer Consort, Chor der Lauterbacher Pfingstmusiktage, Felix Koch (Leitung)

20.5. Sonntag Darmstadt

19:30 Staatstheater Verdi: Simon Boccanegra Frankfurt

16:30 Christophoruskirche Schierstein Bachvesper

15:30 Oper Frankfurt Britten: Billy Budd. Erik Nielsen (Leitung) 15:30 Palmengarten (Musikpavillon) Promenadenkonzert. Iberoriente GieSSen

19:30 Stadttheater Festival TanzArt Ostwest: TanzArt Gala

Marburg

19:00 Schloss (Fürstensaal) Eckelshausener Musiktage. Solisten der Kronberg Academy Seligenstadt

20:00 Einhardbasilika Manfred Bockschweiger & Falk Zimmermann (Trompete), Joachim Enders (Orgel), Matthäus Pircher (Pauken) Wiesbaden

17:00 Staatstheater Wagner: Götterdämmerung

22.5. Dienstag Frankfurt

18:00 Musikhochschule (Kleiner Saal) shortcuts. Werke von Globokar & Xenakis

Fotos:

junge

kantorei

10:00 St. Katharinen Bachvesper

Wiesbaden

21.5. Montag Frankfurt

14 Hessen concerti 05.18


20:00 Alte Oper Mahler: Sinfonie Nr. 2 c-Moll. Christiane Karg (Sopran), Elisabeth Kulman (Mezzosopran), Tschechischer Philharmonischer Chor Brno, Iván Fischer (Leitung)

Premiere 26. 5. 2018

TrisTan und isolde

Wiesbaden

19:30 Staatstheater R. Strauss: Arabella

23.5. Mittwoch

Handlung in drei akten

Darmstadt

10:00 & 11:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Teddybärenkonzert

von

Frankfurt

musikalische leitung: constantin trinks inszenierung: Stephan müller

19:30 Musikhochschule Orchesterkonzert. Klavierkonzerte von Beethoven, Brahms & Rachmaninow 20:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Soiree des Opernstudios

24.5. Donnerstag

ricHard Wagner

kartentelefon 0561.1094-222 | www.staatstheater-kassel.de 20:00 Mousonturm ZuKT_#TANZ

Frankfurt

GieSSen

20:00 Alte Oper Seong-Jin Cho (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung). Martinů: La Bagarre, Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2, Dvořák: Sinfonie Nr. 9

20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Autour – Reise um den Mond

GieSSen

20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Waves. Tarek Assam (Choreografie) Kassel

19:30 Opernhaus Strawinsky: The Rake‘s Progress

25.5. Freitag Darmstadt

19:30 Staatstheater J. Strauss: Die Fledermaus Frankfurt

17:00 Alte Oper Playsonic Festival: Chorus Effect 18:00 & 20:00 Alte Oper Playsonic Festival: Inverted Operas 19:00 & 20:00 Alte Oper Playsonic Festival: Götter der Dämmerung 19:00 Dom David Saint, Uwe Hielscher & Andreas Boltz (Orgel) 19:30 Musikhochschule (Großer Saal) Georgisches Kammerorchester Ingolstadt, Studierende der HfMDK (Leitung). Tschaikowsky: Streicherserenade, Bartók: Divertimento 19:30 Oper Frankfurt Britten: Billy Budd. Erik Nielsen (Leitung) 20:00 Alte Oper Seong-Jin Cho (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung). Werke von Martinů, Rachmaninow & Dvořák

Kassel

19:30 Opernhaus morgendämmerung. Jasmin Vardimon & Johannes Wieland (Choreografie) 19:30 Schloss Wilhelmshöhe (Ballhaus) Kultursommer Nordhessen. Quatuor Ebène Wetzlar

20:00 Rittal Arena Orff: Carmina Burana. Jan Hoffmann (Leitung) Wiesbaden

20:00 Kurhaus David Aaron Carpenter (Viola), Ingolf Wunder (Klavier), Malta Philharmonic Orchestra, Sergey Smbatyan (Leitung). Werke von Garzia, Shor & Tschaikowsky

26.5. Samstag Darmstadt

19:30 Jagdschloss Kranichstein (Marstall) Veronika Fuchs (Flöte), Philharmonie Merck, Matthias Metzger (Leitung) 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Mozart: Così fan tutte Frankfurt

12:00 Alte Oper Playsonic Festival: Chorus Effect 12:30, 13:30, 17:00 & 18:00 Alte Oper Playsonic Festival: Inverted Operas 13:00 & 18:00 Alte Oper Playsonic Festival: Drift 13:00 & 16:00 Alte Oper Playsonic Festival: Musical Chairs

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

14:00 Alte Oper Playsonic Festival: Gespräch 1 – Publikum werden 14:00 & 17:00 Alte Oper Playsonic Festival: Götter der Dämmerung 14:00 Alte Oper Playsonic Festival: muendig-hoerig03 15:00 Alte Oper Playsonic Festival: Experiencing Music Through Body and Fiction 15:00 & 18:00 Alte Oper Playsonic Festival: Hiding in Music 16:00 Alte Oper Playsonic Festival: Gespräch 2 19:00 Alte Oper Playsonic Festival: Gespräch 3 – Fiktionale Instrumente 19:30 Musikhochschule (Großer Saal) Jin-Hyeon Lee, Kyuho Han & Honggi Kim (Klavier). Werke von Schubert 19:30 Oper Frankfurt Cilea: Adriana Lecouvreur 20:00 Alte Oper Playsonic Festival: Listen to Play 20:00 Mousonturm ZuKT_#TANZ 21:00 Kulturkirche St. Peter Playsonic Festival: Playsonic Party GieSSen

19:30 Stadttheater R. Strauss: Ariadne auf Naxos Kassel

17:00 Opernhaus Wagner: Tristan und Isolde (Premiere). Constantin Trinks (Leitung), Stephan Müller (Regie) Wiesbaden

19:30 Staatstheater Donizetti: Der Liebestrank concerti 05.18 Hessen 15


Klassikprogramm

11:00 Alte Oper Mendelssohn: Paulus. Kateryna Kasper (Sopran), Katharina Magiera (Mezzosopran), AJ Glueckert (Tenor), Michael Nagy (Bariton), Frankfurter Chöre, Frankfurter Opernund Museumsorchester, Sebastian Weigle (Leitung) 11:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Oper extra: Norma 12:00 Alte Oper Playsonic Festival: Chorus Effect 13:00 Alte Oper Playsonic Festival: Musical Chairs 14:00 Alte Oper Playsonic Festival: Gesellschaftsspiele und Musik 14:00 Alte Oper Playsonic Festival: Götter der Dämmerung 14:00, 15:00 & 16:00 Alte Oper Playsonic Festival: Inverted Operas 14:00 Alte Oper Playsonic Festival: muendig-hoerig03 15:00 Alte Oper Playsonic Festival: Hiding in Music 15:30 Palmengarten (Musikpavillon) Promenadenkonzert 16:00 Alte Oper Playsonic Festival: Gespräch 4 – Vom Konzert zum Spiel 17:00 Alte Oper Playsonic Festival: Drift-Konzert 18:00 hr-Sendesaal Maximilian Junghanns (Violine), Gabriel Tamayo (Viola), Arnold Ilg (Violoncello), Alexander Fleischer (Klavier). Zimmermann: Streichtrio, Bach: Dreistimmige Inventionen BWV 787–801, Fauré: Klavierquartett c-Moll op. 15 18:00 Mousonturm ZuKT_#TANZ 19:30 Oper Frankfurt Lehár: Die lustige Witwe 16 Hessen concerti 05.18

Kassel

Kassel

18:00 Opernhaus Bernstein: West Side Story

19:30 Opernhaus Strawinsky: The Rake‘s Progress

Neunkirchen

16:00 & 19:00 Ev. Kirche Veronika Fuchs (Flöte), Philharmonie Merck Wiesbaden

17:00 Kurhaus Konzertchor Hans Schlaud. Werke von Schubert u. a. 17:00 Staatstheater Wagner: Tannhäuser. Patrick Lange (Leitung)

28.5. Montag Frankfurt

31.5. Donnerstag Bad Arolsen

11:30 Christian Daniel Rauch-Museum Arolser Barock-Festspiele. PRISMA. Werke von Uccelini, Bertali u. a. 16:30 Residenzschloss (Schlosskapelle) Arolser Barock-Festspiele. Axel Wolf (Laute), Hugo Siegmeth (Saxofon). Werke von Händel, Davis u. a.

20:00 Alte Oper Mendelssohn: Paulus. Sebastian Weigle (Leitung)

20:00 Ev. Stadtkirche Arolser Barock-Festspiele. Collegium Vocale Salzburg, La Divina Armonia

Kassel

Darmstadt

19:30 Staatstheater (Opernfoyer) Eugene Lifschitz (Violoncello), Alessandro Deljavan (Klavier). Werke von Beethoven, Schumann & Brahms

19:30 Staatstheater Weill: Die Dreigroschenoper (Premiere). Philip Tiedemann (Regie)

29.5. Dienstag Frankfurt

20:00 Alte Oper Best of Brass. German Brass

30.5. Mittwoch Bad Arolsen

20:00 Fürstliche Reitbahn Welcome Hotel Arolser Barock-Festspiele. Anna Prohaska (Sopran), Akademie für alte Künste Berlin Frankfurt

20:00 Alte Oper Florian Donderer (Violine & Leitung), Igor Levit (Klavier), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen. Werke von Mendelssohn & Schubert

Eppstein

18:00 Talkirche Klavierfest Eppstein: Eröffnungskonzert. Duo Stoljarski Frankfurt

15:30 Palmengarten (Musikpavillon) Promenadenkonzert. HfMDK Jazz & Popchor 18:00 Oper Frankfurt Cilea: Adriana Lecouvreur Kassel

19:30 Opernhaus Pop in Concert – Back to the 80s Zierenberg

19:30 Stadtkirche Lilit Grigoryan (Klavier). Werke von Beethoven, Bach/Busoni & Rachmaninow

Fotos:

27.5. Sonntag Frankfurt


KLANG IN SEINER SCHÖNSTEN FORM PROGRAMM 2018/19 UND VORVERKAUFSINFORMATIONEN AB 3.5. UNTER ELBPHILHARMONIE.DE


Festivalguide

Geschichte erleben Das Ekhof-Festival sieht sich der Historie des Gothaer Schlosses Friedenstein verpflichtet – und geht doch mit der Zeit. Von Ninja Anderlohr-Hepp

D

er Holzboden knarzt unter jedem Schritt, die Luft ist warm und etwas stickig. So viel Geschichte atmet dieser Ort, so kostbar wirkt er. Und doch gibt er so wenig von sich preis – auf den ersten Blick. Dieses Schloss­theater ist etwas ganz Besonderes, nämlich die Wiege der deutschen 24 concerti Mai 2018

Schauspielkunst und das ältes- Süden Italiens rund 120 histote erhaltene Barocktheater sei- rische Theater verbindet. Fünfner Art. zehn davon befinden sich in Das Gothaer Ekhof-Theater im Deutschland, und in einem von Westflügel des weitläufigen ihnen wurde bahnbrechende Schlosses Friedenstein stellt Theatergeschichte geschrieben. eine Perle auf der Kette der Zeitreise ins Jahr 1643: Ernst I., Europäischen Route „Histori- Herzog von Sachsen-Gothasche Theater“ dar, die vom Altenburg (auch bekannt als Norden Finnlands bis in den „Ernst der Fromme“) lässt seine = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Fotos: Olaf Ittershagen, gemeinfrei

Musiktheater wie zu Herzogs Zeiten: Die Bühne des Ekhof-Theaters


Schauspieler und Theaterdirektor Conrad Ekhof (1720–1778)

neue Residenz in Gotha errichten. Der „Friedenstein“ mit seinen Herrschaftsräumen, seiner imposanten Wasserkunst, dem großem Innenhof und dem weitläufigen Schlosspark hat sich bis heute fast unverändert erhalten und die Zeitläufte ohne additive Veränderungen der Bausubstanz überstanden – inklusive der kunstgeschichtlichen, historischen und naturkundlichen Sammlungen, die in drei Schlossmuseen und im Herzoglichen Museum beheimatet sind. „Im 18. Jahrhundert war Gotha das kulturelle und geistige Zen­trum Mitteldeutschlands. Heute ist es eine gigantische Anlage, die nicht nur das Stadtbild Gothas dominiert, sondern auch weit in das Land Thüringen hineinstrahlt“, erklärt Martin Eberle, Direktor der Stiftung Schloss Friedenstein.

und ihr Hofstaat standen. Knapp hundert Jahre später änderte sich der Spielbetrieb des Hauses grundlegend. Herzog Ernst II. hatte die „Seyler’sche Truppe“ zur Unterhaltung seines Hofes engagiert, und einige Schauspieler wollten nicht weiterziehen, sondern bleiben. Dies war die Geburtsstunde des ersten deutschen Hoftheaters – ein monatliches Salär sowie Zuschüsse für die Ausstattung gehörten ebenso zum Vertrag der Darsteller wie eine eigens eingerichtete Pensionskasse. 1774 wurde Conrad Ekhof, der seinerzeit als bedeutendster Schauspieler und Regisseur galt, als Leiter des Ensembles berufen, Anton Reichard übernahm die wirtschaftliche und dramaturgische Leitung, Georg Anton Benda war Hofkompo-

nist und Anton Schweitzer fungierte als Theater-Kapellmeister. Gemeinsam mit der 1651 gegründeten Gothaer Hofkapelle war das Staatstheater komplett und trat seine Vorreiterrolle in der zeitgenössischen Theaterlandschaft an. Inhaltlich förderte man nationale Autoren und Komponisten, wandte sich ab vom Einfluss Italiens und Frankreichs und machte den Weg frei für die Entwicklung der späteren Nationaltheater. Auch öffnete der Herzog sein Theater der Bevölkerung: Jeder Bürger konnte eine reguläre Eintrittskarte oder ein Abonnement erwerben. Auch technisch ging man 1775 mit der Zeit und ließ eine Kulissenbühne einbauen. Die über Wellen, Trommeln und Rollen gesteuerte Maschinerie verwandelte in Sekunden-

Audi

Sommer Konzerte 2018 13. 28. Juli

Vorreiterrolle in der damaligen Theaterlandschaft

In den Westflügel des Schlosses ließ 1681 Herzog Friedrich I. eine Bühne installieren, auf der zu festlichen Anlässen neben reisenden Schauspieltruppen auch die herzogliche Familie Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Audi ArtExperience

Mai 2018 concerti   25


Festivalguide

Gelebte Geschichte auf Schloss Friedenstein

Bis heute hat sich die historische Bühnenmaschinerie erhalten – obwohl 1779 nach Ekhofs Tod das Ensemble aufgelöst wurde, das Theater nur mehr sporadisch genutzt und im Zweiten Weltkrieg sogar zum Ersatzteillager umfunktioniert wurde. In den 1960er Jahren machte sich die Stadt an die Restaurierung, doch erst 1996 gelang es, die Bühnenmaschinerie, die älteste erhaltene ihrer

Bis heute hat sich die historische Bühnen­ maschinerie erhalten

26  concerti Mai 2018

Art, wieder gangbar zu machen. Seither findet jährlich das Ekhof-Festival mit anschließendem Barockfest statt. Im Juli und August erwacht dabei nicht nur das Schlosstheater zum Leben: Der Frieden­stein samt Gothaer Altstadt schwärmt mit kostümierten Barockliebhabern, man lustwandelt durch die Gassen und über den Buttermarkt, vorbei am alten Renaissance-Rathaus und steigt entlang der Wasserkunst hinauf zum Schloss, um sich im belebten Innenhof kulinarischen Genüssen, Konzerten und den „persönlichen“ Audienzen des Herzogs hinzugeben. Bei all dem Trubel fällt manch einem gar nicht auf, dass im Schlosstheater hochkarätiges Musiktheater gemacht wird. Opern, Singspiele und Melodramen stehen in historisch informierter Aufführungpraxis auf dem Programm, doch steht das Ekhof-Festival häufig im Schatten der benachbarten

Städte Weimar, Eisenach und Erfurt, die alle ihre eigenen Kunst- und Musikfestivals ausrichten. Dabei hat Gotha vor allem für Theater- und Opernliebhaber einiges zu bieten, erklärt Martin Eberle: „Das Highlight am Ekhof-Theater ist natürlich die originale Bühnenmaschinerie. Man hört das Pochen und Rumpeln der Kulissenwägen, die Windmaschine und den Donner, man sieht, wie über den Senkboden die Darsteller im Boden verschwinden – das ist etwas Einzigartiges. Beim Läuten der Glocke zum Kulissenwechsel herrscht andächtiges Schweigen im Publikum, man hält die Luft an, und dann kommt dieser Aha-Effekt!“ Ungeahnte Möglichkeiten für Regie-Teams

Milo Pablo Momm, der in diesem Jahr bei Hasses Serenata Marc’Antonio e Cleopatra zum dritten Mal am Ekhof-Theater Regie führen wird, hat das Potenzial Gothas bereits entdeckt: „Das Ekhof-Festival ist so gut wie unbekannt und in Opernkreisen tatsächlich noch ein Geheimtipp. Es wird eher als museal geprägtes Event, weniger als Festival mit Konzertund Opernveranstaltungen wahrgenommen. Das ist schade, denn hier wird Geschichte erlebbar: Gotha an sich und das Schlosstheater im Speziellen haben eine ganz eigene Atmosphäre – ein Raum, der so angebunden ist an die Öffentlichkeit dieses Schlosses, der aber gleichzeitig eine große Intimität ausstrahlt und noch dazu eine sehr gute Akustik hat.“ Durch die erhaltene Bühnenmaschinerie eröffnen sich den anreisenden Regie-Teams un= Zeitraum

= Künstler

= Ort

Fotos: Stiftung Schloss Friedenstein Gotha/Wikimedia Commons

schnelle das Bühnenbild – vom grünen Arkadien zum Studierzimmer, vom Kerker zum offenen Platz. Als akustisches Signal für diese „offene Verwandlung“ diente eine Handglocke. Durch die gestaffelten seitlichen Kulissenwägen und die hängenden, bemalten Soffitten entstand für den Zuschauer die Illusion großer Raumtiefe, die für die Inszenierungen dramaturgisch genutzt werden konnte.


geahnte Möglichkeiten, fährt Momm weiter fort: „Hier kann man tatsächlich die Kulissenwechsel, die in den alten Libretti beschrieben sind, direkt umsetzen, und das ist für mich als Regisseur regelrecht erhellend! Man bekommt das erstaunliche Moment der Verwandlung einfach geschenkt. Das finde ich großartig!“ Ab Ende 2018 sind für den Westflügel und das EkhofTheater umfassende Restaurationsarbeiten geplant – der Besuch des Festivals und der Museen soll für die Besucher jedoch gewährleistet bleiben. Wer also den Musentempel Schloss Friedenstein noch einmal in Gänze bewundern will, sollte sich noch in diesem Jahr auf den Weg nach Gotha machen, das Kleinod EkhofTheater bewundern und sich

Die Orangerie lädt zum Verweilen vor oder nach dem Theaterbesuch ein

mit dem ersten Läuten des silbernen Glöckchens mitten in die faszinierende BarockWelt des Ekhof-Festivals versetzen lassen.

Ekhof-Festival 29.6.–25.8.2018 gl’anacronisti, Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach, Spohr-Quartett, Rosentaler Barock Ensemble u. a. Gotha

OPER KONZERT EXTRAS

13. JUNI BIS 29. JULI 2018

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NABUCCO | I LOMBARDI | MOSES‘ ENTSCHEIDUNG | KONZERTE Marcus Bosch | Josep Caballé-Domenech | Wolfgang Katschner | Helen Malkowsky | Tobias Heyder | Dorothee Mields | Astghik Khanamiryan | Antonio Yang

Melba Ramos | Marian Talaba | Pavel Kudinov | Stefan Temmingh | Reto Bieri Christian Schmitt | Goldmund Quartett | Cappella Aquileia | lautten compagney

BERLIN | Staatsphilharmonie Nürnberg | Stuttgarter Philharmoniker | Tschechischer Philharmonischer Chor Brünn | Max Mutzke | Christian Elsässer Orchestra

TICKETS: 07321 - 327 7777 WWW.OPERNFESTSPIELE.DE

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Mai 2018 concerti  27


Festivalguide

Stehen schon bereit: die Nachwuchsmusiker in Krzyżowa

Musikalische Begegnungen

N

ur zweihundert Men- „Krzyżowa-Music“ das barocke schen leben im polni- Gut Kreisau im Sommer für schen Krzyżowa, gele- rund fünfzig Musiker aus der gen zwischen goldenen Wei- ganzen Welt zu einem Ort der zenfeldern vor dem Panorama internationalen Begegnung des Eulengebirges. Rund sech- und des musikalischen Auszig Kilometer sind es nach tauschs. Auch in diesem AuBreslau, in die europäische gust erhalten NachwuchstalenKulturhauptstadt von 2016 mit te hier wieder die Gelegenheit, ihrer lebendigen Kulturszene zwei Wochen lang mit weltweit und pittoresken Altstadt. Doch gefragten Künstlern zusamauch Krzyżowa ist mittlerwei- menzuarbeiten und Erfahrunle ein kultureller Hotspot gen auszutauschen – auf Augeworden: Seit 2015 macht genhöhe mit bekannten Grödas Kammermusikfestival ßen der Klassik wie dem Vio28  concerti Mai 2018

linisten Kolja Blacher, der Klarinettistin Sabine Meyer oder dem Cellisten des FauréQuartetts Konstantin Heidrich. Die Ergebnisse ihrer Proben sind in der Mehrzweckhalle des Gutes und in malerischen Kirchen, Synagogen und Schlössern der Region zu erleben. Im Anschluss bringen einige Musiker eine Auswahl des Programms auf der Spätsommertournee in Warschau, Krakau und Norddeutschland zu Gehör. = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: Geert Maciejewski, Krzyżowa-Music

Erst 2015 wurde das Festival KrzyŻowa-Music gegründet und hat schon jetzt ein schlesisches 200-Seelen-Dorf zu einem kulturellen Hotspot gemacht. Von Annkatrin Müller


Ein Ort, an dem Geschichte geschrieben wurde

Der abgeschiedene Ort des Festivals ist bewusst gewählt: Im Berghaus von Gut Kreisau trafen sich 1942 und 1943 die Mitglieder des Kreisauer Kreises und planten einen demokratischen Neubeginn in Deutschland und ein friedliches Europa nach dem Ende des nationalsozialistischen Regimes. Viele von ihnen bezahlten für diesen Ideenaustausch mit dem Leben – auch der Gutsbesitzer Helmut James von Moltke. Als Helmut Kohl und der damalige polnische Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki 1989 auf dem Gut eine deutschpolnische Versöhnungsmesse abhielten, wurde hier erneut Geschichte geschrieben. Seit 1998 befindet sich hier eine europäische Jugendbegegnungsstätte. Für Viviane Hagner, weltweit konzertierende Geigerin und künstlerische Leiterin des Festivals, ist das der perfekte Ort für „Krzyżowa-Music“: Wie sein Vorbild, das US-amerikanische Festival „Marlboro Mu-

08.06.

Ort deutsch-polnischer Versöhnung: Gut Kreisau

sic“, soll das Festival nicht nur Musizieren auf höchstem Niveau ermöglichen, sondern auch zum Nachdenken anregen. Dazu gehört auch ein Symposium, kuratiert von Dr. Robert Żurek von der Stiftung Kreisau und dem jungen russischen Cellisten Alexey Stadler. Ihre zentrale Frage: Können Künstler überhaupt unpolitisch sein? Den Schwerpunkt bilden die Polarität 1918/2018 und die musikalischen Vorreiter der Wiedergeburt des polnischen Staates im Rahmen der europäischen Neuordnung. Das Thema wird auch musikalisch aufgegriffen, etwa mit der Violinsonate von Ignacy

Jan Paderewski. Der polnische Komponist war maßgeblich an der Wiedergründung des polnischen Staates beteiligt und wurde 1919 Polens erster Ministerpräsident. Die Synergie von Symposium, inspirierenden Proben und hochkarätigen Konzerten können die Besucher direkt vor Ort erleben: Auf Gut Kreisau gibt es auch ein Hotel und eine Jugendherberge sowie ein Restaurant. Krzyżowa-Music 16.–26.8.2018 Viviane Hagner, Clemens Trautmann, Sibylle Mahni, Matthias Kirschnereit, Volker Jacobsen, Kolja Blacher u. a. Breslau

17.0 6. 2 0 1 8

I N T E R N AT I O N A L E S GAMELAN M U S I K F E S T I VA L MÜNCHEN

I N D O N E S I A

St.-Jakobs-Platz 1 muenchner-stadtmuseum.de

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B R O N Z E BAMBOO B E A T S

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Mai 2018 concerti  29


Rezensionen CDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

Rücken Alte Musik in ein neues Licht: Mara Miribung, Wolfgang Katschner, Gerd Amelung und Julia Schröder (v. l.)

Rosenkranz und Tango

A

uf dieser CD wird den spirituellen Anteilen in Astor Piazzollas Tango Nuevo auf den Grund gegangen, jedoch von unerwarteter Seite: Geigerin Julia Schröder und die Lautten Compagney haben Piazzollas Musik mit einigen „Rosenkranzsonaten“ von Heinrich Ignaz Franz Biber in einen Dialog gesetzt. Hier trifft jedoch nicht bloß altehrwürdige abendländische Tonsatzkunst auf modern interpretierte urbane Tanztraditionen 30 concerti Mai 2018

aus Buenos Aires. Der Clou liegt im Aufdecken von Gemeinsamkeiten: Die Werke beider Komponisten werden in derselben Besetzung präsentiert, was direkte Klangvergleiche zulässt. Und siehe da: Es geht alles perfekt zusammen. Die Alte-Musik-Spezialisten sind in beiden Sphären mit Neugier und brennender Leidenschaft bei der Sache. Jede Phrase wird prägnant ausformuliert, scharf umrissen, die Melodien atmen, alles ist aufs Beste aufeinander

eingestimmt. Die Barocktänze und die darin verhandelten Affekte in Bibers geistlichen Stücken werden lebhaft und stilsicher umgesetzt. Wie auch der unverwechselbare TangoDuende von Piazzolla, hier mit Laute und Cembalo, die überzeugend das Bandoneon geben. Eckhard Weber Misterio Werke von Biber & Piazzolla Julia Schröder (Barockvioline), Lautten Compagney. deutsche harmonia mundi

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

***** = herausragend

Foto: Ida Zenna/Sony Classical

CD Des Monats Julia Schröder und die Lautten Compagney lassen Biber auf Piazzolla treffen


Extremes Ganzes

Natürliche Schlichtheit

Bernstein: Mass American Boychoir, Temple University Concert Choir, Westminster Symphonic Choir, Philadelphia Orchestra, Yannick Nézet-Séguin. Deutsche Grammophon

Mignons Sehnen Lieder von Hans Sommer Constance Heller (Mezzosopran), Gerold Huber (Klavier). solo musica

Bernsteins Mass von 1971, dieses brücken­schlagende Werk zwischen traditioneller Liturgie und modernem Musiktheater, hat Nézet-Séguin 2015 mehrfach mit dem Philadelphia Orchestra aufgeführt. Ein kompilierter Mitschnitt liegt nun als Doppel-CD vor. Nézet-Séguin deutet dieses Werk in all seinen Extremen, wild und beinahe ausufernd im einleitenden Kyrie, burschikos-amerikanisch bei den „Prefatory Prayers“, scharf akzentuiert im „Gloria“, entrückt und nach innen gewendet im „Thank you“. Emphase und Präzision zeichnen diese Aufnahme aus, die keine Scheu vor Extremen kennt. (CL)

Hans Sommer steht in der Linie von Schumann über Brahms zu Richard Strauss. Nach der Wiederentdeckung seiner Oper Rübezahl wächst die Neugier auf das Liedschaffen des Naturwissenschaftlers und spätberufenen Komponisten. Constance Heller findet zu natürlicher Schlichtheit und reifen Mezzotönen. Neuvertonungen nach Eichendorff und Goethe verraten Hans Sommers Affinität zum Musiktheater wagnerscher Prägung und einem von Richard Strauss später zur Vollendung gesteigerten Konversationston. Eine reiche Wirkungssphäre sind diese Lieder für den Pianisten Gerold Huber. (RD)

Musikalische Raritäten

Exzellenter Mischklang

Czerny/Bruch: Klavierkonzerte für vier Hände Piano Duo Genova & Dimitrov (Klavier), Genesis Orchestra, Bulgarian National RSO, Yordan Kamdzhalov (Leitung). cpo

Vivaldi: Gloria RV 589, Nisi Dominus RV 608 & Nulla in mundo pax RV 630 Julia Lezhneva (Sopran), Franco Fagioli (Countertenor), I Barocchisti, Diego Fasolis (Leitung). Decca

Eher unbekannte Seiten von Carl Czerny und Max Bruch, nämlich Klavierkonzerte für zwei Pianisten, präsentiert diese Neuerscheinung: Das Klavierduo Genova & Dimitrov meistert die höllisch schweren Solopassagen bei Czerny perlend, geschliffen und doch zupackend. Bruchs spätes Konzert für zwei Klaviere op. 88a gibt sich schwelgerisch, melancholisch, jedoch mit beschwingten Zwischenstationen. Angesichts der inspirierten Solisten spielen sich auch die begleitenden Orchester unter Yordan Kamdzhalov bald frei. Insgesamt ein lohnendes musikalisches Raritätenkabinett. (EW)

Julia Lezhneva, Franco Fagioli, der Coro della Radiotelevisione svizzera und I Barocchisti unter Diego Fasolis haben Vivaldis Gloria RV 589 veröffentlicht, ergänzt um das Nisi Dominus und Nulla in mundo pax. Die Stimmen von Lezhneva und Fagioli ergänzen sich auf wunderbare Weise. Das „Laudamus te“ zeigt, wie exzellent sich die beiden Timbres ergänzen und vereinigen, so dass ein exzellenter Mischklang entsteht, bei zugleich zwei klar unterscheidbaren Individuen. Fasolis bekundet seinen ganzen Kenntnisreichtum in Fragen der Phrasierung, Staffelung und Tempowahl. (CL)

**** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

BEE THO VEN

28. Juli bis 5. August

Infos und Karten: musiktage-hitzacker.de reservix.de Tel. 0 58 62 / 941 430


Rezensionen

Beredter Dialog

Solistische Spannung

Homogenes Haydn-Bild

Mozart: Violinsonaten (Vol. 5) Sonaten Nr. 6, 7, 19, 28 & 35, Klavier­sonate KV 570, Variationen KV 359 Alina Ibragimova (Violine), Cédric Tiberghien (Klavier). Hyperion

Beethoven: Tripelkonzert & Trio op. 11 Anne Gastinel, Gil Shaham, Nicolas Angelich, Andreas Otten­samer, hr-Sinfonieorchester, Paavo Järvi (Ltg). naïve

Haydn: Klaviertrios Hob. XV:14, 18, 21, 26 & 31 Trio Wanderer harmonia mundi

Es gibt CDs, da weiß man bereits nach wenigen Takten um deren Qualität. So bei dieser Einspielung mit Violinsonaten von Mozart. Von den Sonaten des Achtjährigen bis zu Meisterwerken wie der Sonate KV 526 reicht das Spektrum dieser Doppel-CD, und das formidable Duo widmet sich all diesen Werken mit derselben Hingabe. Nichts ist da einfach so hingespielt: Jede Phrase ist gestaltet, erfühlt und durchdacht. Ein instrumentaler Dialog der beredtesten Art, getragen von technischem Können und einem Bewusstsein für Stil, der von der Kenntnis historischer Aufführungspraxis zeugt. (FA)

Kein etabliertes Klaviertrio, sondern drei Solokünstler übernehmen die Solopartien des Tripelkonzerts Beethovens, was dem heiteren Charakter des Werks klar zugutekommt. Im Mittelpunkt dieser Live-Aufnahme steht das Spiel der herausragenden Cellistin Anne Gastinel. Umrahmt von dem wohlproportionierten Orchesterklang unter der Leitung von ­Paavo Järvi entsteht dennoch nicht der Eindruck eines verkappten Cellokonzerts, sondern durch die energetische Spontanität der Live-Situation gemeinsam mit Gil Shaham und Nicholas Angelich eine solistische Spannung auf Augenhöhe. (JB)

Fünf Klaviertrios von Joseph Haydn aus der Zeit zwischen 1790 und 1795 hat das französische Trio Wanderer aufgenommen – seine zweite HaydnAufnahme nach einer Einspielung vom Juni 2001. Das perfekte Zusammenspiel, über Jahrzehnte erprobt und gewachsen, zeigt sich auch hier. Markant ist darüber hinaus Vincent Coqs Anschlag am Klavier. Leicht perlende Läufe und funkelnde Triller fügen sich mit den auf einen schlanken Ton fokussierten Streichern. So ergibt sich ein ebenso homogenes wie facettenreiches Haydn-Bild. Das Klangbild ist räumlich und warm getönt. (CL)

Samtenes Hörvergnügen

Rhythmische Indifferenz

Edler Wettstreit

Elgar: Cellokonzert & Klavierquintett Marie-Elisabeth Hecker (Cello), Antwerp Symphony Orchestra, Edo de Waart (Leitung). Alpha

Ravel & Gershwin: Klavierkonzerte Denis Kozhukin (Klavier), Orchestre de la Suisse Romande, Kazuki Yamada (Leitung). Pentatone

Baroque - Werke von Bach, Lambert, Weiss & de Visée Nils Mönkemeyer (Viola), Dorothee Mields (Sopran), Andreas Arend (Theorbe & Laute). Sony Classical

Als Frauendomäne will Marie-Elisabeth Hecker Edward Elgars Cellokonzert nicht bezeichnen. Recht hat sie, denn der dichte Satz ist von einer Rundung, die man nicht nur mit geschlechtlichen Attributen fassen kann. Genauso stilkundige Musiker wie das Antwerp Symphony Orchestra und Edo de Waart sind MarieElisabeth Heckers Freunde, mit denen Elgars kaum bekanntes Pianoquintett zum samtenen Hörvergnügen wird. Melodik zwischen Salon und Weltläufigkeit. Eine schönere und sinnigere Zugabe zu Heckers erster Solokonzert-Einspielung ist kaum denkbar. (RD)

Manchmal passen Solist und Dirigent einfach nicht zusammen. In den solistischen Passagen der beiden Konzerten von Ravel wie auch bei jenem Gershwins spürt man, dass diese Musik Denis Kozhukin ein Anliegen ist. Aber mit Gershwins jazzinspiriertem Tonfall fremdelt der Dirigent Kazuki Yamada, da fehlt es an Groove, an Timing. Und auch bei Ravels G-DurKlavierkonzert lässt Yamadas rhythmische Indifferenz die Musik in Einzelteile zerfasern. Im dritten Satz bremsen die Bläser des Orchestre de la Suisse Romande den ambitioniert loslegenden Solisten gar regelrecht aus. (FA)

Als die Laute aus der Mode gekommen sei, habe die Viola an Bedeutung gewonnen. Die Bratsche habe also gleichsam den Klang der Laute weiter getragen. Diese These vertritt Nils Mönkemeyer auf seiner neuen CD. Er entlockt seiner Bratsche wunderbar zarte, dunkel schimmernde Töne und tritt bei Werken von Robert de Visée und Johann Sebastian Bach in edlen Wettstreit mit Andreas ­Arends wunderschönem Lauten- und Theorbenklang. Bei zwei Vokalwerken Michel Lamberts treten die Sopranistin Dorothee Mields sowie Sara Kim, Viola, und Niklas Trüstedt, Violone, hinzu. (SN)

32 concerti Mai 2018

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***** = herausragend


Virtuose Detailfreude

La Venezia di Anna Maria - Werke von Vivaldi, Galuppi & Albinoni Midori Seiler (Violine & Leitung), Concerto Köln. Berlin Classics

Lange galt für Frauen die Violine als unschicklich. Eine Ausnahme: die Musikerinnen im venezianischen Ospedale della Pietà, wo Vivaldi wirkte. Hier gab es Virtuosinnen, etwa Anna Maria dal Violin. Midori Seiler und Concerto Köln folgen ihren Spuren. Die Kölner begeistern mit lebhaftem Pulsieren, feiner Abstufung, aufgeweckter Artikulation, exakt akzentuierten Details. Seilers Soli bringen eine enorme Bandbreite: zupackend musikantisch, schluchzend, rasend, umschmeichelnd, frohlockend, mal in der Pose der Spröden oder der Naiven. Immer elektrisierend in der Intensität. (EW)

Meditatives Glühen

Vidi Speciosam. A Lady Mass from the 16th Century - Werke von Bassano, de Victoria, de la Torre u. a. Tiburtina Ensemble, Barbora Kabátková (Leitung), Capella de la Torre. dhm

Eine aufschlussreiche Versuchsanordnung: Wie klang wohl eine Messe in einem Nonnenkloster im 16. Jahrhundert? Die Capella de la Torre und das Tiburtina Ensemble haben dies rekonstruiert. Das Ergebnis: reichhaltig. Beide Ensembles treffen aufs Glücklichste den ruhig fließenden, expressiven Duktus der klassischen Vokalpolyfonie eines Tomás Luis de Victoria. Die gregorianischen Gesänge wiederum haben meditatives Glühen. Eine inspirierte, perfekt funktionierende Zusammenstellung, beseelt musiziert, farbenfroh und nuancenreich, angeregt und fantasievoll ausgedeutet. (EW)

Kurz Besprochen Gounod: Klavierwerke Roberto Prosseda (Klavier). Decca Roberto Prosseda holt das Klavierwerk Gounods aus seinem Schatten­ dasein und offenbart eine völlig neue, kitschbefreite Sicht auf den französischen Komponisten. (CL)

Couperin: Tänze aus dem Bauyn-­Manuskript Pavel Kolesnikov (Klavier). Hyperion Pavel Kolesnikov tanzt sich durch die Sätze aus Couperins sogenanntem Bauyn-Manuskript und macht aus ­diesen Werke kleine, intime Bekenntnis­ musiken. (CL) Brahms: Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur Nelson Goerner (Klavier), NHK Symphony Orch., Tokyo, Tadaaki Otaka (Ltg). Alpha Duftig und verträumt interpretiert Goerner die lyrischen Passagen des Klavierkonzerts, stößt jedoch nicht in die dramatischen und ekstatischen ­Höhen des Werks vor. (EW) Baroque Twitter – Werke von Albinoni, Mancini, Hasse u. a. Nuria Rial (Sopran), Maurice Steger (Blockflöte). dhm Viele Barockkomponisten ließen sich vom Vogelgesang inspirieren. Nuria Rial und Maurice Steger greifen in „Baroque Twitter“ diesen Gedanken klangschön und virtuos auf. (SN) Online-Tipp

Ausführliche sowie täglich neue Rezensionen finden Sie im Internet Scannen Sie den Bild-Code mit einem Smartphone und einer App für QRCodes oder gehen Sie im Browser auf www.concerti.de/rezensionen

**** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend


Top 20 Klassik-Charts April (9.3.– 12.4.2018)

Katja Riemann, Lucas & Arthur Jussen

1

Saint-Saëns: Karneval der Tiere Deutsche Grammophon

(Neu)

Auch außerhalb der närrischen Jahreszeit zündet die tierische Karnevals-Suite – sofern sie so lustvoll dargeboten wird wie von den JussenBrüdern mit Katja Riemann als Sprecherin.

2

Riccardo Muti & Wiener Philharmoniker

3

Daniel Hope & Zurich Chamber Orchestra

4

Lang Lang

5

Xavier de Maistre

6

Ludovico Einaudi

7

Franco Fagioli, Il Pomo d’Oro, Zefira Valova

8

Cecilia Bartoli & Sol Gabetta

9

Fabio Luisi, Philharmonia Zürich, Krassimira Stoyanova

Neujahrskonzert 2018 Sony Classical

(2)

11

Christa Ludwig

12

Alfred Brendel, Wiener Philharmoniker, Sir Simon Rattle

13

Christa Ludwig

(17)

(Neu)

(Neu)

The Mozart Album Sony Classical

(WE*)

Serenata Española Sony Classical

(3)

Elements We Love Music

(WE*)

Dolce Duello Decca Records

(5)

(Neu)

14 15

Glenn Gould

16

Jonas Kaufmann

17

Daniil Trifonov, Mikhail Pletnev, Mahler Chamber Orch.

18

Isabelle Faust

19

Menahem Pressler

(10)

(WE*)

(11)

(7)

Verdi: Messa da Requiem Accentus

(Neu)

In der großangelegten Produktion, nun auf DVD erhältlich, wagen Choreograf Christian Spuck und Dirigent Fabio Luisi eine Interpration des Requiems mit Tanzelementen.

10 (Neu)

34 concerti Mai 2018

Jóhann Jóhannsson

Englabörn & Variations Deutsche Grammophon

The Complete Recitals on Warner Classics Warner Classics

Jonas Kaufmann

(14)

Handel Arias Deutsche Grammophon

(4)

Schumann: Piano Concerto u. a. Decca Records

Warner Classics würdigt Christa Ludwig zu ihrem 90. Geburtstag mit sämtlichen Warner-­ Recitals. Unter den elf CDs befinden sich auch zahlreiche Erstveröffentlichungen.

Journey to Mozart Deutsche Grammophon

(1)

The Christa Ludwig Edition Deutsche Grammophon

L’Opéra Sony Classical

The Complete Columbia Album Collection Sony Classical

Dolce Vita Sony Classical

Chopin Evocations Deutsche Grammophon

Bach: Sonatas & Partitas for Solo Violin Vol. 2 harmonia mundi

Clair de Lune Deutsche Grammophon Mit 94 Jahren veröffentlicht Pressler seine ­erste Soloaufnahme für die Deutsche Grammophon mit Werken von Claude Debussy, Gabriel Fauré und Maurice Ravel.

20 (12)

Gautier Capuçon Intuition Erato

* Wiedereinstieg Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.


8 - 17 Aug 2018 LITHUANIAN NATIONAL SYMPHONY ORCHESTRA

Eliane Rodrigues

Chopin, Ciurlionis,Debussy, Mozart, Gershwin, Grieg, Korngold, Liszt, Lutoslawski, Rachmaninoff, Ravel, Schubert, Strauss, Stravinsky, Tchaikovsky, van Beethoven, Williams, Zimmer

Modestas PitrĂŠnas Yuri Serov Justus Grimm Tatiana samouil Nina Smeets Koen Wilmaers Carlo Willems www.musicaromantica.ch www.elianerodrigues.com


Blind gehört

»Der ist ja so nett hier!« Der Dirigent Omer Meir Wellber hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt. Von Teresa Pieschacón Raphael

Haydn: Sinfonie Nr. 88 G-Dur – 2. Largo New York Philharmonic, Leonard Bernstein (Ltg). Sony 2009

Oh, das ist ein langsamer Satz aus der Sinfonie von Haydn. Schwer zu spielen, dieser 6/8oder 3/4-Takt. Die Energie ist hier schwer zu halten, denn man fragt sich: Wo und wie soll oder darf man atmen? Und ich kann verstehen, wenn Walter Legge einen Dirigenten an solchen Sätzen geprüft hat, wie Sie sagen. Nichts kann vertuscht werden, es ist wie bei Mozart. Es klingt nach Gardiner, hat so etwas Angelsächsi36  concerti Mai 2018

sches. Die spielen ja das klassische Repertoire etwas schneller und leichtfüßiger. Ich hätte den Satz noch langsamer dirigiert. Oder ist es doch Leonard Bernstein? Der war zwar nicht immer so leichtfüßig, wie er hier klingt, aber die Klarheit des Klanges ist auch typisch für ihn. Die New Yorker Philharmoniker? Das ist ja interessant! Verdi: La traviata – 2. Akt, 2. Szene (Probenmitschnitt) NBC Symphony Orch., Arturo Toscanini (Ltg). BravoMaestro 2014

(schweigt lange) Celi­bidache? Ach, Toscanini ist das. Das glaube ich nicht! Der ist ja so nett hier, wie er spricht. Dabei war er doch ein sehr autoritärer Typ. Ob autoritäres Gebaren die Interpretationen besser macht? Nein, eigentlich nicht. Das geht so heute nicht mehr. Als ich sehr jung war, war Toscanini für mich die Nummer eins. Ich habe gedacht, so müsse man dirigieren und dieses, ich nenne es „objektives Dirigat“, anstreben. Heute denke ich ganz anders. Das alles klingt so altmodisch, so langweilig und so dogmatisch! Im Saal mag das großartig wirken, auch weil Toscanini eine große Ausstrahlung hatte. Aber auf CD? Es muss unbedingt etwas

Persönliches in die Interpretation mit hinein, das vermisse ich hier. Ob etwas übrigbleibt, wenn Dirigenten tot sind, wenn man sie nicht mehr sehen kann? Bei manchen ja. Bernstein bleibt für mich unsterblich. Man hört ihn überall heraus. Der persönliche Input, den er in seine Interpretationen steckte, war seinerzeit sehr mutig. Es ist so einfach, sich hinter der Musik zu verstecken. Es ist so einfach zu sagen, Verdi hat ein Piano geschrieben und jetzt machen wir einfach ein Piano. Doch darauf kommt es nicht wirklich an. Es geht um eine eigene Sprache. Nur Tiere sind objektiv. Ein Künstler darf es aber nicht sein. Mantra Symphony for Peace – 2. Satz Raanana Symphonette Orch., Omer Meir Wellber (Ltg). Saraswati NgalSo Orchestra 2016

(singt die Melodie nach) … Ein Morgengebet in Sanskrit … Das war ein wunderbares Projekt! Zum 80. Geburtstag des Dalai-Lama haben wir uralte buddhistische Melodien neu bearbeitet, orchestriert und in Italien aufgeführt. Das war eine phantastische Erfahrung. Man bekommt mit dieser Musik eine andere Sicht. Sie gibt so viel Energie, hat so interessante Farben.

Foto: Felix Broede

N

och ganze zwei Stunden bis zur Generalprobe von Guiseppe Verdis Les vêpres siciliennes, mit der Omer Meir Wellber am Tag darauf Premiere an der Bayerischen Staatsoper feiern wird. Von Nervosität oder innerer Unruhe keine Spur. „Ich habe Zeit“, sagt er und nimmt einen Schluck Espresso. Ruhig beginnt die Hör-Session auch, mit einem langsamen Satz aus einer Sinfonie von Joseph Haydn. An den langsamen Sätzen von Haydn erkenne man den guten Dirigenten, meinte einst der berühmte britische Produzent Walter Legge, dem die EMI die größten und bekanntesten Klassikaufnahmen verdankt.


zur Person

In der Welt zuhause, der Heimat verpflichtet: Als Dirigent zahlreicher erstklassiger internationaler Ensembles verbringt Omer Meir Wellber viel Zeit auf Reisen, pflegt aber gleichzeitig enge Verbindungen zu Ensembles seiner Heimat Israel und ist seit 2009 Musikdirektor der Raanana Symphonette. Von 2010 bis 2014 war er Musikdirektor am Palau de les Arts Reina Sofia in Valencia, seit 2018 ist er Erster Gastdirigent an der Dresdner Semperoper.

Mai 2018 concerti   37


Blind gehört

Mozart: Don Gio­ vanni – „Chi è la?“ Keenlyside, Isokoski, Terfel, Chamber Orch. of Europe, Abbado (Ltg). DG 1998

Ah, ein Mozart-Rezitativ! Sie haben mein Buch gelesen über meine Dresdner Aufführungen von Mozarts Da-Ponte-Opern! Viele Dirigenten spielen diese Rezitative nicht auf dem Tasteninstrument, auch wenn sie es könnten. Das ist für mich seltsam. Es ist wohl die alte Denkweise: Rezitative sind die eine Kunst, das Orchesterdirigat die andere. Zwei Welten also. Und genau das stimmt so nicht. Die Schwierigkeit für einen Mozart-Dirigenten besteht aus dem Umstand: Wie schaffe ich die Übergänge, wann muss ich stoppen, wann einen Punkt setzen? Oder vielleicht das Rezitativ als einen Teil der Entwicklung sehen. Womöglich weigern sich manche Dirigenten, die Rezitative zu begleiten, weil sie nicht improvisieren können, und ohne diese Fähigkeit geht es natürlich nicht. Man muss sehr schnell reagieren, in jeder Vorstellung ist es anders. Ich improvisiere sehr gerne, bringe auch mal Zitate aus anderen Opern, Musicals oder Popsongs hinein. Es darf nur nicht artifiziell wirken, muss sich dem Bühnengeschehen einfügen. Mozarts Opern sind Theater und nicht nur Musik! Verdi: Les vêpres siciliennes Maria Callas, Chor & Orchester d. Mailänder Scala, Tullio Serafin (Ltg). Profil Medien 2012

(lacht) Oh, Sie erinnern mich! Da war doch was?! Bei uns 38 concerti Mai 2018

übernimmt morgen ein leichter Sopran die Rolle. Die Callas singt den Part noch sehr ­belcantistisch. Callas existierte nicht ohne Serafin. Beide waren großartig und zugleich kongenial. Heute hört man vielen Sängern an, dass sie trotz ihrer tollen Stimme nicht hohe kreative Erfahrungen gemacht haben. Serafin hatte die Callas mit der Isolde gehört. Er war fasziniert und wollte sie aber nicht für dieses Repertoire, sondern für La Sonnambula, weil er wusste, dass dies besser zu ihr passte. Und er hat Recht gehabt. So hat ein Dirigent zu sein. Er darf Sänger nicht in die falschen Rollen drängen. Verdi: Rigoletto – „La donna è mobile“ Pavarotti, London Symphony Orchestra, Richard Bonynge (Ltg). Decca 2016

Das ist Pavarotti. Aber der Dirigent? Auch ein großer Kenner der Stimmen, sagen Sie? Verheiratet mit einer berühmten Primadonna? Also, ich weiß es nicht. Nur, die Aufnahme empfinde ich wie einen Rolls Royce. Nicht die schönste aller Luxuskarossen und auch nicht der schnellste. Aber eben ein Rolls Royce. Richard Bonynge soll das sein? Seine Carmen ist für mich seine beste Produktion. Bizet: Carmen – Interlude 4. Akt NBC Symphony Orchestra, Arturo Toscanini (Ltg). Beulah 2017

Was man machen muss, damit es nicht so schmettert? Atmen muss man. Hier wird jedenfalls nicht geatmet. Ist das

Muti? Schon wieder Toscanini, der hätte mich jetzt geohrfeigt! Ob Toscanini überschätzt war, fragen Sie? Psychologisch ist bei ihm einiges sehr interessant. Er galt als der berühmte antifaschistische Dirigent. Natürlich macht eine solche Wahrnehmung einen nicht zum besseren Musiker. Strauss: Elektra – „Allein! Weh, ganz allein“ Birgit Nilsson, Wiener Philharmoniker, Georg Solti (Ltg). Decca 1967/2017

Ach, das ist so toll! Solti und Nilsson! Und die Salome-Aufnahme ist noch besser. Strauss bringt uns Dirigenten nicht wenige praktische Probleme. Wie den richtigen Klang finden in diesem Riesenorchester? Dieses Ausbalancieren aller Instrumente ist eine unglaubliche Herausforderung. Strauss ist wirklich einzigartig im Hinblick auf seine Orchestrierungskunst und der Verbindung zwischen Text und Musik. Da er sehr präzise notiert hat, was er wollte, unterscheiden sich meiner Meinung nach die Strauss-Interpreten nicht sehr voneinander. Puccini: Tosca – „E lucevan le stelle“ Jonas Kaufmann, Prague PO, Marco Armiliato (Ltg). Decca 2008

Oh, das ist Jonas! Aber viel interessanter finde ich: Woher kommt die Klarinette? Der Klang ist weder deutsch noch französisch. Ein englischer Klang? Das Prager Philharmonic Orchestra? Das ist ja interessant! – Ob ich bei solchen schönen Arien Angst habe vor


einer narzisstischen Show eines Tenors? Nein. Warum sollte man den Tenor stoppen, wenn er so schön singt? Ein wirklich guter Sänger übertreibt nicht. Bei Tosca muss er sich herausheben, besonders als Cavaradossi. Bei Mozart sind andere Dinge wichtig. Ein Starensemble funktioniert nicht bei einer Mozart-Opernproduk­tion, auch wenn man gerne liest, dass Kaufmann, Netrebko, Harteros oder wer auch immer mit von der Partie sind. Es funktioniert aber nicht. Wichtiger bei Mozart ist ein Ensemble, das perfekt aufeinander abgestimmt ist, das im Team arbeitet. Und das Bewusstsein hat: „Deine Arie ist nicht das Wichtigste an dem Abend, sondern du musst dankbar dafür sein, dass Mozart dir diese Arie gab. Sie gehört dir nicht.“ Tosca wiederum hat viel mit Jonas zu tun. Das ist sein Caravadossi. Bei Mozart gibt es sowas nicht.

ES GEHT UM’S GANZE

Konzert- & OpernTIPPs

München So. 29.4., 18:00 Uhr Nationaltheater Boito: Mefistofele. Omer Meir Wellber (Leitung), Roland Schwab (Regie). Weitere Termine: 3. & 6.5. Dresden Fr. 15.6., 20:00 Uhr Gläserne Manufaktur VW Klassik Picknickt. Piotr Beczala (Tenor), Sächsische Staatskapelle Dresden, Omer Meir Wellber (Leitung). Arien & Ouvertüren aus Opern von Wagner, Verdi, Puccini u. a. Stuttgart Do. 12.7. & Fr. 13.7., 20:00 Uhr Liederhalle Gil Shaham (Violine), SWR Symphonieorchester, Omer Meir Wellber (Leitung). Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur op. 35, Bruckner: Sinfonie Nr. 4 Es-Dur WAB 104 „Romantische“ Freiburg Sa. 14.7., 20:00 Uhr Konzerthaus Künstler & Programm siehe Stuttgart München Do. 26.7., 19:00 Uhr Nationaltheater Verdi: Les vêpres siciliennes. Omer Meir Wellber (Leitung), Antú Romero Nunes (Regie). Weitere Termine: 29.7., 10., 13., 18. & 20.11.

In seiner Edition Europa zeigt der Großmeister der Trompete Ludwig Güttler, dass die Musik die Einigung Europas schon vor Jahrhunderten vorweggenommen hat.

Leipzig Do. 20.9. & Fr. 21.9., 20:00 Uhr Gewandhaus Gewandhaus­orchester, Solisten des Leipziger Balletts, Omer Meir Wellber (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 88 G-Dur, Bernstein: Facsimile, Prokofjew: Ouvertüre über hebräische Themen op. 34, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 1 f-Moll op. 10

Die Barockspezialisten Midori Seiler und Concerto Köln erzählen die Geschichte der Waise Anna Maria, die im barocken Venedig zur kongenialen Musikerpartnerin von Antonio Vivaldi aufstieg.

Buch-Tipp

Wellber: Die Angst, das Risiko und die Liebe – Momente mit Mozart Omer Meir Wellber, Inge Kloepfer. 136 Seiten. Ecowin

Friedrich Gulda spielt Bach auf dem Clavichord: In der Welterstveröffentlichung gibt das charismatische Musikgenie einen überraschend intimen Einblick in seine Welt…

www.berlin-classics-music.com


multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet Online: In der Welt von ... Olga Peretyatko

TV-Tipps

Juan Diego Flórez singt Mozart

Erlebnisse eines Opernstars

So. 6.5., 18:25 Uhr Konzert Der Tenor, eigentlich bekannt für seine Belcanto-Partien, bewies mit seiner Mozart-CD, dass er auch hervorragend Werke der Wiener Klassik interpretieren kann. Das zeigte er auch im Konzert im Münchner Cuvilliéstheater. 3sat

Wiener Festwochen Fr. 11.5., 21:20 Uhr Live-­ Übertragung Die Festwochen starten 2018 mit einem GratisKonzert auf dem Rathausplatz. Das Programm steht dabei ganz im Zeichen des Wienerlieds. Arte

Ludovico Einaudi in London Mo. 14.5., 0:05 Uhr Konzert ­Alle vier Konzerte in der Royal Festival Hall waren ausverkauft, als Einaudi dort Stücke aus seinem Album „Elements“ präsentierte. Dieser Mitschnitt dokumentiert das Konzertereignis. 3sat

Barocktage in Melk

Lässt sich in die Karten schauen: Sopranistin Olga Peretyatko

S

oeben war Olga Peretyatko noch an der Berliner Staatsoper als Leïla in Bizets Les pêcheurs de perles zu erleben. Der Mai jedoch steht für die Starsopranistin ganz im Zeichen russischer Vokalkunst, wenn sie mit ihrem aktuellen Album „Russian Light“ auf Tournee geht, begleitet vom

40 concerti Mai 2018

In der Welt von ... Olga Peretyatko vom 20. bis 26. Mai auf: facebook.de/concertimagazin

Online: Beethoven-Zyklus des WDR Sinfonieorchesters

Alle neune in einer Spielzeit

D So. 20.5., 10:05 Uhr Konzert Der Tölzer Knabenchor und der Concentus Musicus interpretierten bei den Barocktagen 2017 Bachs Kantaten zum Pfingstfest.

Ural Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Dmitry Liss. Vom 20. bis 26. Mai berichtet die Sängerin exklusiv auf der Facebook-Seite von concerti über ihr Tournee-Leben, das sie in dieser Woche von Essen über Berlin und Linz nach Wien führt. Vom hochgeladenen Video über Anekdoten auf, hinter und abseits der Bühne bis hin zur Beantwortung von Leser-Fragen – Peretyatko wird eine Woche lang einen gänzlich unverstellten, direkten Einblick in ihren mitnichten alltäglichen Konzertalltag gewähren.

as Beethoven-Jahr ist zwar erst 2020, doch schon in dieser Spielzeit hat das WDR Sinfonieorchester dem großen Bonner Komponisten ein weiteres Denkmal gesetzt: Unter seinem Chefdirigenten JukkaPekka Saraste hat es den kompletten Zyklus aller neun Sinfonien Beethovens aufgeführt. Der WDR hat nun in seiner

Online-Mediathek die einzelnen Sinfonien als Live-Mitschnitte zum Nachhören und -sehen zur Verfügung gestellt – und zwar nicht nur für all jene Musikliebhaber, denen das Beethoven-Jahr noch in allzu weiter Ferne ist ... Der Beethoven-Zyklus ist zu finden in der Mediathek des WDR: www.wdr.de/mediathek

Fotos: photo-graphic-ar, Dario Acosta, Deutsches Musikinformationszentrum, Holger Hager

Arte


Online: Neues Recherche-Portal des MIZ

Mit dem »Musikatlas« die richtige Weiterbildung finden

Radio-Tipps WDR 3

Neue Musik im Iran Di. 1.5., 15:05 Uhr Musikporträt Seit der Islamischen Revolution 1979 pflegt der Iran keine besondere Beziehung zu zeitgenössischer Musik. Eine junge Generation iranischer Komponisten möchte das ändern. Deutschlandfunk Kultur

Was Bachs Schüler zu erzählen haben Di. 8.5., 22:00 Uhr Alte Musik Über Johann Sebastian Bach als Musiker wissen am besten dessen Schüler zu berichten. Diese lässt Michael Maul in seiner Reihe „Universum JSB“ zu Wort kommen. BR-Klassik

Von Wien nach L. A. Ein Knopfdruck genügt: Im April gab das Deutsche Musikinformations­ zentrum (MIZ) den Startschuss für sein neues Informationsportal

K

lavierimprovisation, Jodeln oder historische Tänze – das Deutsche Musikinformationszentrum (MIZ) hat im April ein bundesweites Informations- und Rechercheportal zur musikalischen Fort- und Weiterbildung auf seiner Webseite eingerichtet. Weit über 2 000 Kurse jährlich bieten dabei für jeden das passende Angebot, egal ob Laie oder Profi­musiker, ob aus privatem Interesse, beruflicher Notwendigkeit oder ehrenamtlichem Engagement heraus. Getragen wird die Kursvielfalt von über 300 Institutionen im öffentlichen wie im privaten Sektor. Die Suche ist einfach: Ein „Musikatlas“ verzeichnet die Standorte und Angebote der Veranstalter. „Die enorme Bandbreite an Fort- und Weiterbildungsangeboten spiegelt diese spezifische Struktur des

Musiklebens“, erklärt der Leiter des MIZ, Stephan Schulmeistrat. „Aufgrund von gesellschaftlichen und technologischen Veränderungen erfordert die musikalisch-kulturelle Praxis eine beständige Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten – von der Digitalisierung bis hin zu neuen musikpädagogischen Ansätzen.“ Unter dem Dach des Deutschen Musikrats erfasst und dokumentiert das MIZ Strukturen und Entwicklungen der Musikkultur. Das Spektrum reicht dabei von der musikalischen Bildung und Ausbildung über das Amateurmusizieren, die Musikförderung und die professionelle Musikausübung bis zu den Medien und der Musikwirtschaft. Alle Kurse und Informationen unter: kurse.miz.org

Fr. 11.5., 19:05 Uhr MusikFeature Stefan Frey erzählt die Geschichte Max Steiners, der nach Hollywood emigrierte und ab den dreißiger Jahren die Soundtracks für über 300 Filme komponierte. SWR 2

Treffen der Generationen

Fr. 18.5., 20:03 Uhr Live-­ Übertragung Kian Soltani, 1992 geboren, spielt in der Stuttgarter Liederhalle Robert Schumanns Cellokonzert, der 78-jährige Christoph Eschenbach dirigiert das SWR Symphonieorchester. Deutschlandfunk

Auf Ravels Spuren Do. 31.5., 22:05 Uhr Historische Aufnahmen Christoph Vratz stellt den Cortot-Schüler Vlado Perlemuter vor, der in den Zwanzigerjahren als erster Pianist Ravels komplettes Klavierwerk aufführte.

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Diesen Monat neu auf concerti.de/lounge: Faszination Stradivari Feature Die kostbaren Instrumente des italienischen Geigenbauers Antonio Stradivari üben seit jeher eine ganz besondere Anziehungskraft aus. So auch auf Jost Thöne. Als Musiker, Historiker und Händler für Streichinstrumente dokumentiert er seit 2010 in seinem eigenen Verlag das Schaffen des Meisters aus Cremona. Die Ergebnisse seiner Arbeiten sind nun in einem opulenten Gesamtwerk vereint, das acht großformatige Bände umfasst. Mit dreihundert abgebildeten Instrumenten konnte er rund zwei Drittel aller weltweit noch erhaltenen StradivariInstrumente detailliert dokumentieren. Doch was genau steckt eigentlich hinter der Faszination Stradivari?

Eine unvergessliche Fahrt ins Konzert Reportage Eine Autofahrt mit einem Klassikstar auf der Rückbank ist ein einzigartiges Erlebnis. Wenn die Tour zudem in einer Luxuslimousine mit herausragendem Soundsystem und einer exklusiven Playlist des Künstlers stattfindet, wird der Weg zum Konzert zu einem unvergesslichen Event. Wir berichten über die glücklichen Gewinnerinnen und Gewinner unseres Gewinnspiels „Mein Konzert im Lexus“, die sich in München gemeinsam mit StarHafenist Xavier de Maistre und in Berlin mit Oboist Albrecht Mayer auf den Weg zum Konzert gemacht haben und einen exklusiven Einblick in die Welt der Musiker erhaschen konnten. 42 concerti Mai 2018

Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Redaktion Jörg Roberts (Chef vom Dienst), Maximilian Theiss (Textchef, MT), Ninja Anderlohr-Hepp (Ressortleitung), Peter Krause (Ressortleitung Oper, PK), Sören Ingwersen (Textredaktion), Verena Kinle (Bildredaktion), Julia Hellmig, Julia Oehlrich, Insa Axmann, Johann Buddecke (JB), Irem Çatı, Hannah Duffek, Nicolas ­Furchert Autoren der aktuellen Ausgaben Frank ­Armbruster (FA), ­Christina ­Bauer, ­Irene ­Bazinger, ­Helge ­Birkelbach, ­Jakob ­Buhre, ­Roland H. ­Dippel (RD), D ­ agmar ­Ellen ­Fischer, ­Dorothe ­Fleege, ­Christoph ­Forsthoff, ­Katharina ­von ­Glasenapp, ­­Christoph ­Kalies, ­Katherina Knees, ­Christian ­Lahneck (CL), ­Joachim ­Lange (JL), ­Martin ­Morgenstern, ­Annkatrin ­Müller, ­Sabine ­Näher (SN), M ­ atthias N ­ öther (MN), ­Georg ­Pepl, ­Helmut ­Peters, ­Teresa ­Pieschacón ­Raphael, ­Elisa ­Reznicek, ­Antje ­Rößler, ­Stefan ­Schickhaus, ­Eckhard ­Weber (EW) Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers, Matthias Hirt Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck & Verarbeitung Mayr Miesbach GmbH Anzeigen Felix Husmann (Verlagsleitung) Tel: 040/22 86 886-20 f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Klassikveranstalter, Festivals & Musikindustrie) Tel: 040/22 86 886-16 m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) Tel: 040/22 86 886-32 g.heesen@concerti.de Heidi Meyer (Anzeigensassistenz) Tel: 040/22 86 886-18 h.meyer@concerti.de Melanie Berndt (Anzeigendisposition) Tel: 040/22 86 886-27 m.berndt@concerti.de

Business Development & Vertrieb Stefan Brettschneider Heftauslage vertrieb@concerti.de Abonnement concerti Media GmbH · Postfach 100 544, 20004 Hamburg · Tel: 040/228 688 688 Fax: 040/228 688 617 · abo@concerti.de Standard-Jahres­abonnement: 25 € frei Haus Erscheinungsweise elf Mal jährlich Ausgabe Juni ist erhältlich ab 25.5. IVW geprüfte Verbreitung IV/2017: 170.835 Exemplare Redaktionsschluss Immer am 15. des Vor-Vormonats, bitte senden Sie Ihre Termine an: termine@concerti.de. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Zusatz Der Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung für die angegebenen Daten. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt oder durch Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Alle Rechte: concerti Media GmbH

Fotos: gemeinfrei, Robert Bergemann/Offenblende

concerti lounge

Impressum


10 Konzerte in der Alten Oper Frankfurt · Saison 2018/19 Montag, 4. Februar 2019 · 20.00 Uhr

Orgel

Alexander Melnikov

Werke von J. S. Bach, G. Lige�, D. Schostakowitsch u. a.

Fantasien auf fünf Tasteninstrumenten © Nils Vilnis

Iveta Apkalna

© Molina Visuals

Sonntag, 16. September 2018 · 20.00 Uhr

Mi� woch, 17. Oktober 2018 · 20.00 Uhr

Mi� woch, 6. März 2019 · 20.00 Uhr

Aris Quarte�

Chor und Ensemble Pygmalion Raphaël Pichon Leitung

Donnerstag, 28. März 2019 · 20.00 Uhr

hr-Bigband Jörg Achim Keller Leitung

Studierende der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main

© HR Ben Knabe

BACH GOES BIGBAND

„Wohltemperiert – nicht nur für Klavier: Originale und Bearbeitungen“ Dienstag, 9. April 2019 · 20.00 Uhr

Gaechinger Cantorey Hans-Christoph Rademann Leitung

Choir and Orchestra of the Age of Enlightenment Peter Sellars Regie Sir Simon Ra�le Leitung

© Holger Schneider

Montag, 3. Dezember 2018 · 20.00 Uhr

Montag, 14. Januar 2019 · 20.00 Uhr

Halbszenische Aufführung

Freitag, 17. Mai 2019 · 19.00 Uhr !

Isabelle Faust © Marco Borggreve

Bejun Mehta Countertenor Akademie für Alte Musik Berlin Werke von G. F. Händel, A. Vivaldi, J. S. Bach u. a.

J. S. Bach: Johannes-Passion

Violine

J. S. Bach: Sonaten und Par�ten für Violine solo

30 %

© Felix Broede

J. S. Bach: Adventskantaten

© Björn Hadem

Mi� woch, 14. November 2018 · 20.00 Uhr

© François Séchet

J. S. Bach: Hohe Messe in h-Moll

© Oliver Helbig

© Simona Bednarek

Werke von J. S. Bach, L. v. Beethoven, und D. Schostakowitsch

ca. Ermäßigu ng Abonnem beim ent

Karten über Frankfurt Ticket unter Telefon: 069/1340-400 oder www.frankfurt-�cket.de und bei den bekannten Vorverkaufsstellen Abonnements über die Geschä� sstelle der Frankfurter Bachkonzerte, Telefon: 069/9550 4880, E-Mail: info@frankfurter-bachkonzerte.de

www.frankfurter-bachkonzerte.de


Begeistern ist einfach. Wenn Nachwuchsförderung zum guten Ton gehört. „Jugend musiziert“ ist Deutschlands größter Nachwuchswettbewerb für klassische Musik. Diesen unterstützt die Sparkassen-Finanzgruppe seit über 50 Jahren und fördert damit junge Menschen auf ihrem Weg zum Erfolg. Dass dieses Konzept viele begeistert, beweisen über 500.000 erfolgreiche Teilnehmer seit 1963. Eine Initiative der Sparkassen.

sparkasse.de


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