concerti Ausgabe Hessen Oktober 2017

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

Oktober 2017

Mit Regionalteil Hessen

199 Konzert- UNd Operntermine

ECHO Klassik 2017 Alles zur Verleihung in der Elbphilharmonie

Der Geschichte verpflichtet

Jetzt in al len Thal ia-FILIAL erhä ltlich EN

Nach siebenjähriger Sanierung feiert die Berliner Staatsoper Unter den Linden ihre Wiedereröffnung


Aktuelle

NEUHEITEN bei Sony Classical

Jonas Kaufmann | L’Opéra Jonas Kaufmann präsentiert mit dem Orchester der Bayerischen Staatsoper unter Bertrand de Billy großartige Arien aus Carmen, Roméo et Juliette, Die Perlenfischer, Werther und vielen mehr. Mit Sonya Yoncheva und Ludovic Tezier als Gästen. www.jonaskaufmann.com

Regula Mühlemann | Cleopatra Die für ihr Mozart-Debütalbum hochgelobte Sopranistin hat aus über 80 Opern, die sich mit der ägyptischen Königin beschäftigen, von Vivaldi über Scarlatti bis Händel, die schönsten Arien ausgesucht und mit dem La Folia Barockorchester aufgenommen. „Hinreißender Gesang“ Fono Forum www.regulamuehlemann.com

Wave Quartet | Bach Concertos Die vier Marimba-Spieler des Wave Quartet haben mit dem L’Orfeo Barockorchester J. S. Bachs vier Cembalokonzerte in eigenen neuen Arrangements eingespielt. So erfrischend anders hat man diese populären Konzerte nie gehört! www.wavequartet.com

Gábor Boldoczki | Bohemian Rhapsody Das neue Album des gerade als „Instrumentalist des Jahres“ mit einem ECHO Klassik ausgezeichneten Trompeters mit Werken von böhmischen Komponisten wie Hummel, Neruda und Vanhal. Konzerttermine in Hamburg, Hannover, Köln, München Frankfurt u.v.w. Erhältlich ab 06.10. www.gabor-in-concert.com

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Editorial

Fotos: Ivo von Renner, privat (2); Titelfoto: Max Lautenschläger

Liebe Leserin, lieber Leser, da soll noch einer sagen, die Klassik sei in der Krise: Kaum ein Jahr hat derart viele Neu- und Wiedereröffnungen gesehen wie dieses. Nun beschließt also die Berliner Staatsoper Unter den Linden den festlichen Eröffnungsreigen. Otto Nicolai dirigierte hier die Uraufführung seiner Lustigen Weiber Gregor Burgenmeister von Windsor, Erich Kleiber Herausgeber/Chefredakteur leitete die von Alban Bergs Wozzeck, außerdem standen hier Gaspare Spontini, Giacomo Meyerbeer und Richard Strauss als Generalmusikdirektoren am Pult – unter vielen anderen. Nach siebenjähriger Sanierung zieht das Opernhaus nun in mehreren Etappen von seiner Interimsspielstätte im Schillertheater wieder zurück in sein Stammhaus. Aus diesem Anlass blicken wir zurück auf die Historie der Staatsoper und sprechen mit Matthias Schulz als neuem Intendanten der Lindenoper über deren Zukunft. Ganz besonders freuen wir uns auch auf die ECHO Klassik-Gala, die diesmal in der Hamburger Elbphilharmonie und damit gleichsam vor der Haustür unserer Redaktion stattfindet. Dass die Preisträger alljährlich schon vor der Verleihung bekanntgegeben werden, mag zwar den Überraschungseffekt mindern, doch gibt es uns die Möglichkeit, noch einmal die Highlights des vergangenen Jahres Revue passieren lassen. In diesem Sinne stellen wir Ihnen die wichtigsten Preisträger vor – und ab dem 23.10. widmen wir uns auf concerti.de in einer Themenwoche dem ECHO Klassik mit vielen weiteren Inhalten.

AUS DER REDAKTION Am 24. September können Sie bei der Bundestagswahl unser aller Vertreter im Parlament wählen. Bei unserer Abstimmung zum „Publikum des Jahres 2017“ stehen Sie selbst im Mittelpunkt. Denn Preise für Konzertund Opernhäuser gibt es viele – aber noch keinen für den Herzschlag aller Veranstaltungen: das Publikum. Deswegen suchen wir erstmals „Das Publikum des Jahres“. Und Sie dürfen mitentscheiden, denn um Sie geht es ja: Die Zuhörer, ohne die im Konzert- und Opernbetrieb nichts möglich wäre. Deswegen: Geben Sie vom 22. September bis zum 15. November auf

concerti.de Ihrem Favoriten Ihre Stimme und seien Sie Teil des Publikum des Jahres!

Ihr

Oktober 2017 concerti   3


Inhalt

8

Staatsoper Unter den Linden ... zurück im Stammhaus

3 Editorial 6 Kurz & Knapp

8 Der Geschichte verpflichtet

Porträt Die Staatsoper Unter den Linden erstrahlt in neuem Glanz – und verweist noch immer auf ihre glorreiche wie wechselhafte Historie

12 »In Berlin genügt es nicht, einfach

nur hip zu sein« interview Matthias Schulz, Co-Intendant der Berliner Staatsoper, über das generalsanierte Opernhaus Unter den Linden – und über seine Einrücke der Bundeshauptstadt

18 Opern-Kritiken

Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen

20 Opern-Tipps

... ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

24

ECHO Klassik ... Treffen der Stars

Regionalseiten An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region

24 Kunst der Unterhaltung

klassischer Musik in seicht und anspruchsvoll muss aufhören. Der diesjährige ECHO Klassik ist da ein guter Anfang

26 Ausgezeichnet!

Echo Klassik concerti stellt Ihnen

die wichtigsten Preisträger vor

36 CD-Rezensionen 39 Top 20 Klassik-Charts 40 Multimedia-Tipps 42 Impressum 4  concerti Oktober 2017

Fotos: Monique Wüstenhagen/BVMI, Christian von Steffelin

Echo Klassik Die Aufteilung von



kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

Johann Sebastian Bach: Goldberg-Variationen

E

s war dieser Sommer – ich acht oder neun Jahre alt – als ich immer wieder die Goldberg-Variationen gehört habe. Nur dieses Stück, nichts anderes, in Glenn Goulds Version von 1981. Als ich mich selbst an das Stück heranwagte, wollte ich diese unglaubliche Inter-

Pianist mit Hang zum Crossover: Francesco Tristano

pretation keinesfalls imitieren. 2000 habe ich die Goldberg-Variationen zum ersten Mal live gespielt, später auch auf CD aufgenommen. Der Gould blieb immer versteckt im Regal stehen. Daran wollte ich mich nicht messen. Worum geht es in diesem Stück – dieses Frage habe ich mir vor kurzem in Japan gestellt, wo ich das Werk in sechs Konzerten gespielt habe. Als es verklang und die Stille im Publikum fast fühlbar war, erschien vor mir ein großes Fragezeichen. Was war das jetzt? Es ist dieses Konzept der unendlichen Melodie. Es läuft immer weiter und weiter – mit einigen unerwarteten Stellen. Die drei Moll-Variationen etwa folgen keiner konsequenten Logik. Sie werfen einen plötzlich raus aus dem G-Dur-Festival. Genau hierin liegt die Genialität des Stücks, denn da bleibt die Zeit unvermittelt stehen. Die Goldberg-Variationen bieten außerdem ein Best-of-Panorama der Barockmusik: Kontrapunkt, Kanons, Arien, französische Musik,

italienische Musik. Bach breitet hier ein weites Spektrum aus, vielleicht das weiteste seines gesamten Schaffens. Aber all das kann ich noch nicht mit endgültiger Sicherheit sagen. So ist das mit Bach. Vielleicht reden wir noch mal in zehn Jahren darüber.

3,33

Meter misst der längste Flügel der Welt, den der italienische Klavierbauer Luigi Borato jüngst der Öffentlichkeit präsentierte. Zum Vergleich: Die D-Kategorie von Steinway, die erste Wahl unter Konzertpianisten, misst 2,74 Meter. Ob Boratos 700 Kilo schweres und 300 000 Euro teures Unikat in Serie geht, steht allerdings noch nicht fest.

... Musik ist das beste Labsal eines betrübten Menschen ... Die Jugend musiziert wieder mehr

Knapp ein Drittel aller Jugend­ lichen lernt ein Instrument 6  concerti Oktober 2017

Jedem Kind ein Instrument – ganz so weit ist man in Deutschland (noch) nicht, aber man ist auf einem manierlichen Weg: Aus einer Studie der Bertelsmann-Stiftung geht hervor, dass zwischen 2005 und 2015 der Anteil der Jugendlichen, die ein Instrument spielten, von 19 auf 29 Prozent anwuchs. Allerdings stammt nach wie vor der Großteil der musizierenden Heranwachsenden aus einem Elternhaus mit gehobenem Einkommen und überdurchschnittlicher Bildung. Auch die Schulform ist ausschlaggebend: Besucht ein Jugendlicher kein Gymnasium, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass er ein Instrument erlernt, um fünfzig Prozent.

Fotos: Henning Ross, gemeinfrei, shutterstock, Renate Neder

Martin Luther, deutscher Theologe (1483–1546)


3 Fragen an ...

F A Z I L S A Y

Margarita Broich

Die bekannteste Rolle der Schauspielerin ist die der Anna Janneke im Frankfurter Tatort

Frau Broich, Sie hatten mal einen Auftritt an der Mailänder Scala unter dem Dirigat von Claudio Abbado ... ... allerdings in einer Sprechrolle! Trotzdem musste ich die musikalische Anlage des Werkes genau kennen, was bei Luigi Nonos Prometeo denkbar schwierig war. Zuerst gab man mir noch gut sichtbar den ersten Schlag des Taktes. Aber am Ende stand Abbado am Pult, der den Takt natürlich nicht mehr allzu deutlich schlug. Trotzdem hatte ich eine tolle, eindrucksvolle Zeit!

Ganz unmusikalisch können Sie aber nicht sein: Sie lernten als Kind Klavier ...

Dennoch bleiben Sie als Hörerin der Klassik treu – was hat Sie zu ihr geführt? Als ich Fotodesign studiert habe, zum Beispiel die Brandenburgischen Konzerte und natürlich Schostakowitsch. Und da ich sehr viele Nächte in der Dunkelkammer verbracht habe, kam da ein gewisses Repertoire zusammen, das ich in Teilen auch noch heute auswendig kenne.

DAS ERSTE MAL

C H O P I N Foto: Marco Borggreve

... und brach viel zu schnell wieder ab. Als meine Söhne Klavierunterricht nahmen, startete ich einen zweiten Versuch. Dummerweise gab es mehrmals im Jahr ein Vorspiel aller Schüler, bei dem ich mich dann zwischen die Zwölfjährigen geklemmt habe. Irgendwann bin ich erneut eingeknickt, und auch mein zweiter Versuch scheiterte.

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FEUILLETON

Der Geschichte verpflichtet Die Staatsoper unter den Linden erstrahlt in neuem Glanz – und verweist noch immer auf ihre glorreiche wie wechselhafte Historie. Von Matthias Nöther

S

ollte das Ganze getreu der DDR-Rekonstruktion der 1950er Jahre wiedererstehen? Oder sollte es einen architektonisch gänzlich neuen, modernen Saal erhalten? Schließlich gab es bei der Sanierung der Staatsoper einen Kompromiss zwischen beidem, nämlich einen technisch modernisierten, insbesondere in 8 concerti Oktober 2017

der Höhe vergrößerten Saal mit Assoziationen an das Neo-Rokoko des DDR-Architekten Richard Paulick, nach Wunsch von Musikchef Daniel Barenboim akustisch geeignet auch für das ausladende spätromantische Opernrepertoire: Dieser Zuschauerraum erwartet sein Publikum nach 7-jähriger Sanierungszeit am 3. Oktober.

Eine Vergrößerung der Staatsoper – wenn auch nicht von außen – geschieht keineswegs zum ersten Mal. Eigentlich handelt es sich hier nur um den letzten Abschnitt einer weit zurückreichenden Baugeschichte des Opernhauses im Herzen Berlins, jener ehemaligen, vom Lieblingsarchitekten des Alten Fritz, Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, im Jahr 1741 entworfenen preußischen Hofoper. Die Unüberschaubarkeit gerade dieser gut zweieinhalb Jahrhunderte währenden Geschichte schien wie ein Fluch auch auf der jüngsten Sanierung zu lasten: Die Bauplaner verzweifelten vor allem an der gewünschten unterirdischen Verbindung zwischen Opernhaus und Intendanzgebäude. Als man den Tunnel bauen und die Baustelle gegen das in Berlin traditionell hohe Grundwasser abdichten wollte – da waren plötzlich diese merkwürdigen Holzpfähle im Weg! Ein Indiz dafür, dass kein Bauplaner von heute die verwickelten baulichen Zwischenzustände der offenbar auf Stelzen im Wasser ruhenden Immobilie durchschauen kann. Das Ende der Sanierung der Staatsoper Unter den Linden in diesen Tagen ist trotz der Kostensteigerungen um sechzig Prozent und wegen der

Fotos: Christian von Steffelin, gemeinfrei

Immobilie auf Stelzen Vorfreude in zartem Rosa: Bald steht die Pforte der Staatsoper Unter den Linden wieder offen


Urbaner Sonnentempel: die Lindenoper um 1852, festgehalten von Eduard Gaertner

Verzögerungen auch wiederum nur ein vorläufiges: Nach der Eröffnung mit Daniel Barenboim am Tag der deutschen Einheit wird die Bühne noch einmal für zwei Monate dichtgemacht – der Brandschutz ist noch nicht vollkommen. Das Kreuz mit dem Brandschutz

Apropos Brandschutz – Opernhistoriker dürften schmunzeln: Bereits 1843 sollte das Gebäude aufgrund ähnlicher Sicherheitsbedenken saniert werden. Damals war das allerdings nicht nötig: Kurz vor Beginn der Bauarbeiten brannte das feine, ziemlich genau hundertjährige Schmuckkästchen bis auf die Grundmauern ab. Derjenige, der damals wohl am

meisten darunter litt, war – der junge Richard Wagner. Die Berliner Erstaufführung seines Fliegenden Holländers fiel vorläufig aus. Die grundlegenden Dimensionen für den heutigen Bau entwickelte dann Carl Ferdinand Langhans – wiewohl Friedrich Wilhelm IV. den Architekten anwies, die Konzeption Knobelsdorffs weitgehend zu erhalten. Verblasste Erinnerungen

Für die Berliner Opernfans hätte die Erweiterung des kleinen Barockbaus ruhig großzügiger ausfallen können, denn die bürgerlichen Liebhaber von Zauberflöte und Freischütz sahen das Haus als veraltet an. Der Nimbus der prunkvollen und elitären Barock-Auffüh-

rungen unter den Augen Friedrichs des Großen war verblasst: Wer außer ein paar Adeligen dachte im Berlin des Vormärz noch an Friedrichs Lieblingstänzerin Barberina zurück, die im Dezember 1745 durch ihre Pantomime in der Oper Adriano in Siria des Hofkomponisten Carl Heinrich Graun legendär wurde und danach bis 1748 in sämtlichen Vorstellungen der friderizianischen Hofoper auftrat? Verblasst war auch die Erinnerung an Montezuma, jener Barockschinken, zu welchem der kriegführende Autokrat Friedrich selbst das Li­ bretto beigesteuert hatte – um sein Selbstbild vom gütigen und umsichtigen Herrscher auch in der Kunst zu zementieren. Übrigens hatte auch der

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Oktober 2017 concerti  9


FEUILLETON

ungeduldige Friedrich auf einer Opernbaustelle begonnen, wie Chronist Louis Schneider berichtet: „Der vordere Theil war noch nicht einmal im Rohbau vollendet; Treppe und Treppenlaube waren noch nicht angefangen, und das Ganze gewährte den Anblick des Unfertigen, wozu noch der mit Baustücken und Materialien aller Art bedeckte wüste Platz ringsumher und bis zum Anfange der Linden-Promenade kam.“ Forsche Kapellmeister und Pult-Autoritäten

Im bürgerlichen Berlin der vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts wogten allerdings nicht die

architektonischen, sondern die musikalischen Diskussionen. Hoch schlug über zwei Jahrzehnte die Bewunderung und die (nationalistische) Erregung um Gasparo Spontini, den von Friedrich Wilhelm III. als „General-Musik-Director“ eingesetzten Komponisten aus Italien. „Ich gewann eine neue Ansicht von der eigentümlichen Würde großer theatralischer Vorstellungen“, schrieb Richard Wagner unter dem Eindruck eines Spontini-Dirigats. Es darf vermutet werden, dass der forsche Kapellmeister die Grundlagen für die außergewöhnliche Spielkultur der Berliner Hofkapelle legte, die über

Pult-Autoritäten wie Richard Strauss und Karl Muck im Kaiserreich, Erich Kleiber und Wilhelm Furtwängler in der Weimarer Republik sowie im Dritten Reich ins 20. Jahrhundert hinübergerettet wurde. Als nach dem Zweiten Weltkrieg in der DDR ebenfalls weithin anerkannten Dirigenten wie Franz Konwitschny und Otmar Suitner die musikalischen Geschicke des Hauses lenkten – da war die Staatsoper bereits drei weitere Male saniert und zwei weitere Male abgebrannt. Deshalb sollten die Fachleute nach dem 3. Oktober die Installation des Brandschutzes vielleicht nicht allzu hektisch angehen.

Foto: Alexandra Sell

Noch im Entstehen: Die »Nachhallgalerie« zwischen dem oberen Ende der Wand des Zuschauersaales und der remontierten historischen Decke wird für Konzertbesucher unsichtbar sein

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Interview

»In Berlin genügt es nicht, einfach nur hip zu sein« Matthias Schulz , Co-Intendant der Berliner Staatsoper, über

das generalsanierte Opernhaus Unter den Linden – und über seine Eindrücke der Bundeshauptstadt. Von Maximilian Theiss

Herr Schulz, die Staatsoper Unter den Linden erstrahlt in neuem Glanz. Worauf freuen Sie sich besonders, wenn Sie endlich das generalsanierte Haus beziehen dürfen?

Ganz einfach auf die Möglichkeiten, die dieses Opernhaus jetzt bietet! Das fängt schon mit dem Bühnenturm an, der fast dreißig Meter hoch ist und mit der Unterbühne, die neun Meter in die Tiefe geht. Theoretisch kann man also innerhalb von Sekunden eine neue Welt erschaffen. Wunderbar ist der Zuschauerraum, der durch seine Rokoko-Ausmaße ein sehr 12  concerti Oktober 2017

direktes Opernerleben ermöglicht: Man spürt regelrecht die Schwingungen des Cellos oder der menschlichen Stimme, hat kein Distanzgefühl zur Bühne. Sie sind Bayer, haben in Salzburg bei den Festspielen und bei der Stiftung Mozarteum gewirkt und leben seit eineinhalb Jahren in Berlin. Was zeichnet in Ihren – vermutlich noch objektiven – Augen die Stadt Berlin aus?

Alle gesellschaftlichen Entwicklungen sind hier wie unter einem Vergrößerungsglas sichtbar, das fasziniert mich! Jedes Land, jede größere Firma hat hier eine Vertretung, jede Lebensform findet hier ihren

»Der Raum vergisst nichts – daran glaube ich« Platz. Als ich noch in Salzburg gearbeitet habe, war es – überspitzt formuliert – auch meine Aufgabe, dem etwas zu Bürgerlichen und zu Katholischen entgegenzutreten und es herauszufordern. Da ist die Situation in Berlin eine völlig andere. Das heißt aber nicht, dass man beispielsweise Zeitgenös-

sisches nicht auch hier bewusst in den Blick nehmen und weiterdenken muss. Vielmehr geht es darum, die Vielfalt dieser Stadt zu spiegeln – sowohl in alten als auch neuen Werken. Kann man die Berliner Kulturszene überhaupt überblicken?

Wirklich überschauen kann man sie nicht, und das ist auch gut so. Wenn man auf das unglaublich große Spektrum an kulturellen Angeboten und Institutionen blickt, die oftmals eine ebenso aufregende Geschichte haben wie die Staatsoper, dann wünsche ich mir sehr, dass diese Vielfalt so bestehen bleibt, dass man sich auch gegenseitig unterstützt und keine Fronten aufbaut. Die Geschichte der Staatsoper ist sehr umfangreich, nicht nur wegen der zahlreichen klingenden Namen, die hier tragende Rollen spielten. Wie verschafft man sich da einen Überblick?

Gewisse Namen wie Spontini, Meyerbeer, Strauss, Kleiber, Furtwängler oder gegenwärtig Barenboim, die die Staatsoper entwickelt und weitergetragen haben, sind selbstverständlich ohnehin geläufig. Aber es

Foto: Stephanie von Becker

M

atthias Schulz betritt aufgeräumt und bestens gelaunt die Räumlichkeiten der Staatsoper Unter den Linden. Dort ist alles schon recht weit gediehen, und doch wummert, klopft und dröhnt es noch allerorten: Die Handwerker und Bauarbeiter sind mit der Arbeit in ihren letzten Zügen. Doch nicht nur das Gebäude steht vor einer neuen Ära, sondern auch die Staatsoper selbst: Noch ist Matthias Schulz gemeinsam mit Jürgen Flimm Co-Intendant, doch ab März 2018 leitet er alleine die Geschicke des Opernhauses.


zur Person

stimmt schon, bei 275 Jahren gibt es viel zu entdecken und viel Raum für eine Auseinandersetzung mit der Tradition des Hauses. Sich zu sehr darauf zu fokussieren ist aber auch nicht gut! Ab einem gewissen Punkt möchte ich mich davon befreien, um nicht vor lauter Respekt in Schockstarre zu verfallen und um Neues für das Haus erdenken zu können.

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Konzerte Wissenschaft Museen

1977 geboren, studierte Matthias Schulz in Salzburg Klavier sowie Volkswirtschaft in München. Ab 1999 verband er beide Professionen und arbeitete zunächst für die Salzburger Festspiele. Von 2012 bis 2016 war Schulz kaufmännischer Geschäftsführer und künstlerischer Leiter der Salzburger MozarteumStiftung und wirkt seitdem an der Berliner Staatsoper Unter den Linden, deren Intendanz er am März 2018 alleine innehaben wird.

Oktober 2017 concerti   13


Interview

Der Raum vergisst nichts. Daran glaube ich. Das Gemäuer der Staatsoper atmet große, manchmal schier unglaubliche musikalische Momente, und die möchten wir unserem Publikum auch nahebringen. Als wir beispielsweise überlegt haben, wie wir das Geburtstagskonzert am 7. Dezember feiern wollen, haben wir uns auf die drei Komponisten geeinigt, die hier am Haus auch dirigiert haben: Felix Mendelssohn Bartholdy, Pierre Boulez und Richard Strauss. Man sieht daran, welch reiche Möglichkeiten es bei der Staatsoper Unter den Linden gibt, historische Bezüge ganz natürlich herzustellen. Dabei ist mir aber wichtig, nicht zu akademisch vorzugehen. Grundsätzlich gesprochen ist ein rein musikwissenschaftlich konzipiertes Programm selten ein gutes Programm – das intuitive, emo14 concerti Oktober 2017

tionale Erleben muss eine zentrale Rolle spielen.

Ihrer Arbeit. Was sind Ihre künstlerischen Visionen?

Bis März 2018 teilen Sie sich die Intendanz noch mit Jürgen Flimm, der als Schauspieler und Regisseur zur Intendanz kam. Inzwischen ist jedoch der Bereich des Kulturmanagements im Portfolio eines Intendanten immer wichtiger geworden. Was halten Sie denn vom Begriff „ManagerIntendant“?

Wenn ein Opernhaus in neuem Glanz erstrahlt und gleichzeitig eine so weit zurückreichende Geschichte hat wie die Staatsoper Unter den Linden, dann geht es mir auch darum, einen Schritt zurückzugehen und zu fragen: Was soll dieses Opernhaus oder die Oper ganz allgemein heutzutage bewirken? Jedenfalls sollte Oper nicht museal sein oder rein dekorativ gedacht werden.

Mit dem Begriff werde ich oft konfrontiert, kann damit aber wenig anfangen. Künstlerische Leidenschaft und ökonomischer Sachverstand schließen sich nicht automatisch aus und ich hoffe das auch zeigen zu können. Wenn man einem Opernhaus Relevanz geben möchte, reicht die Arbeit zwangsläufig weit über das Künstlerische beziehungsweise über das reine Programmmachen hinaus – heute mehr denn je. Hier in Berlin stehen Sie als Intendant gerade am Beginn

Sondern?

Denjenigen Traditionen, die sich im Laufe der Geschichte zu Recht herauskristallisiert haben, muss man neue Perspektiven verschaffen, beispielsweise in Form von Inszenierungen, die unter der Oberfläche eine bezwingende Kraft entwickeln, die ästhetisch immer wieder das Neue und Interessante suchen. Oper ist eigentlich ein ständiger Balanceakt: Sie hat in gleichem Maße eine intellektuelle und eine emotionale Seite. Und wenn

Foto: Stephanie von Becker

Möchten Sie denn dem Publikum die Geschichte des Hauses nahebringen? Das Jubiläum wäre ja ein idealer Anlass dafür.

Künstlerische Schaltzentrale: Der Arbeitsplatz von Matthias Schulz ist schon eingerichtet


ich neue Stoffe oder neue Ästhetiken entwickeln will, dann genügt es gerade hier in Berlin nicht, einfach nur hip zu sein oder nur zu schocken, um starke Aussagen zu finden. Meine konkreten Ideen und Vorstellungen werden sich in dem Programm für die Spielzeit 18/19 wiederfinden, das wir im kommenden Frühjahr präsentieren werden.

aus den Top 20 der Opernliteratur stammen. Zudem ist es mir wichtig, dass eine Saison als Ganzes gedacht wird, dass sich also zwischen den einzel-

Was bedeutet das konkret für Ihr Haus?

nen Produktionen Bezüge herstellen lassen, und zwar zu Produktionen aller Art, also auch zu den Kammerkonzerten und zum Konzert- und Jugendprogramm. Dabei will ich einer Spielzeit jedoch nicht irgendein Motto überstülpen. Es sollte eher ein assoziatives Schlagwort sein, gewissermaßen ein Kompass, an dem sich die Produktionen ausrichten.

Das müsste ganz klassisch die Zauberflöte in der berühmten Inszenierung von August Everding gewesen sein. Geprägt haben mich aber spätere Erlebnisse in den Neunzigerjahren, als Mortier in Salzburg war und ich dann all diese großen Produktionen sehen konnte, als ich noch in verhältnismäßig jungem Alter war. Eine Sache, die noch sehr lange bei mir nachgewirkt hat, ist beispielsweise Messiaens François d’Assise, den Peter Sellers in der Felsenreitschule gemacht hat. Spätestens ab dem Zeitpunkt war ich damit infiziert, Musiktheater auch abseits der typischen Repertoireopern zu entdecken.

Perndl+Co unter Verwendung von Shutterstock Bildern

Bei der Staatsoper gibt es einen Grundakkord an Komponisten wie Wagner, Verdi und Strauss, ich werde da auch Mozart wieder mehr hinzunehmen, der bei uns am Haus gut aufgehoben ist. Davon ausgehend möchte ich die richtigen Färbungen und Opern für den Spielplan finden, die nicht automatisch

»Traditionen muss man eine neue Perspektive verschaffen«

Sie sind bei München aufgewachsen. Können Sie sich noch an Ihren ersten Opernbesuch erinnern?

Von München nach Graz Oksana Lyniv ist die neue Chefdirigentin der Oper Graz und des Grazer Philharmonischen Orchesters. Neben zahlreichen Symphoniekonzerten steht sie am Pult von drei Opern-Neuproduktionen: Eugen Onegin, Ariane et Barbe-Bleue und Il viaggio a Reims! Tickets & Info 0316 8000 | oper-graz.com Anzeige-Lyniv-124x88-RZ.indd 1

29.08.17 14:37 Oktober 2017 concerti  15


Foto: Marco Borggreve

Haben Sie denn unter den vielen Opern Lieblinge?

Das ist wie mit dem Essen, da wähle ich schließlich auch nicht immer dasselbe Gericht, auch wenn es mir noch so gut schmeckt. Mal freue ich mich darauf, Prokofjew zu erleben, mal auf eine Barockoper. Ganz persönlich bedeuten für mich die Lieder und Klavierwerke Schuberts größtes Hörglück. Es gibt auch zwei Opern von ihm, aber die sind dramaturgisch nicht einfach umzusetzen.

ARTIST IN RESIDENCE 2017/18

Praktizieren Sie noch Musik? Am Salzburger Mozarteum haben Sie schließlich Klavier studiert.

So viel wie möglich! Klavier hat bei mir eine unglaublich wichtige Rolle gespielt. Ab Mitte zwanzig hatte ich dann als Ausübender immer weniger Zeit fürs Klavier. Aber wenn ich jetzt wieder ans Instrument setze und meine Töchter begleite, dann merke ich, was mir fehlt. Da werden ganz bestimmte Dinge ausgelöst. Kommt da manchmal Reue auf, dass Sie nicht doch beim Klavier geblieben sind?

Nein, Klavier war für mich immer ein Zusatz. Neben der Musik habe ich Volkswirtschaft studiert und mir war schnell klar, dass ich beide Bereiche miteinander verbinden möchte. Und dass ich jetzt hier in Berlin an diesem Opernhaus arbeiten kann – etwas Schöneres kann ich mir kaum vorstellen.

CAMERON CARPENTER IM KONZERTHAUS Sonntag 29.10.2017 · 20.00 Uhr · Kleiner Saal

Mit Mitgliedern des Konzerthausorchester Montag 18.12.2017 · 20.00 Uhr · Großer Saal

Christmas Concert

Sonntag 31.12.2017 · 19.00 Uhr · Großer Saal

Silvesterkonzert

Montag 01.01.2018 · 16.00 Uhr · Großer Saal

Neujahrskonzert

CAMERON CARPENTER International Touring Organ

Ticket-Hotline 030 · 20 30 9 2101 · konzerthaus.de

Premieren-TIPPs

Berlin Di. 3.10., 20:00 Uhr Staatsoper (Großes Haus) Präludium. Zum Augenblicke sagen: Verweile doch! „Szenen aus Goethes Faust“. Daniel Barenboim (Leitung), Jürgen Flimm (Regie). Weitere Termine: 6.10., 14. & 17.12.

So. 8.10., 20:00 Uhr Staatsoper (Neue Werkstatt) Ronchetti: Rivale (UA). Max Renne (Leitung), Isabel Ostermann (Regie). Weitere Termine: 11., 14., 15., 17., 19., 20. & 22.10. Fr. 24.11., 18:00 Uhr Staatsoper (Neue Werkstatt) Svoboda: Der unglaubliche Spotz. Adrian Heger (Leitung), Marcin Łakomicki (Regie). Weitere Termine: 26., 28. & 29.11., 2., 3., 5., 6., 9., 10., 12., 13., 16., 19. & 20.12. Fr. 8.12., 19:30 Uhr Staatsoper (Großes Haus) Humperdinck: Hänsel und Gretel. Sebastian Weigle (Leitung), Achim Freyer (Regie). Weitere Termine: 11., 12., 23., 25. & 29.12. Sa. 9.12., 18:00 Uhr Staatsoper (Großes Haus) Monteverdi: L‘incoronazione die Poppea. Diego Fasolis (Leitung), Eva-Maria Höckmayr (Regie). Weitere Termine: 9., 10. & 13.12.2017, 8., 12. & 14.7.2018


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Kurz Besprochen

Opern-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper

HANNOVER 2.9.2017

Luzern 8.9.2017

Ein Trio in der Leere

Amüsiertheater als Selbstzweck

Warten auf den Weltuntergang

Debussy: Pelléas et Mélisande Ruhrtriennale. Sylvain Cambreling (Leitung), Krzystof Warlikowski (Regie), Barbara Hannigan, Phillip Addis, Leigh Melrose

Henze: Der junge Lord Staatsoper Hannover. Mark Rohde (Leitung), Bernd Mottl (Regie), Franz Mazura, Stefan Adam Weitere Termine: 4. & 19.10.

Ligeti: Le Grand Macabre Luzerner Theater. Clemens Heil (Leitung), Herbert Fritsch (Regie), Magdalena Risberg, Claudio Otelli Weitere Termine: 7., 15. & 20.10.

Oper Warlikowski geht es um heutige Figurenporträts. Barbara Hannigans Mélisande: eine männer- und körperfixierte Heimatlose, eine bewusste Verführerin von raumgreifender Passivität. Phillip Addis’ Pelléas: ein kindlicher, elegant-lebensferner Dandy von fast aufreizendem Phlegma. Leigh Melrose als Golaud: ein innerlich zerrissener, vor Aggressivität platzender Platzhirsch mit schwarzem Bart und glühenden Augen, ein Dschihadist des Privatlebens. Alle drei Figuren setzen ihr Ich absolut, sehen nur die eigene Entfaltung, die eigene Wohlfahrt, für die sie bedenkenlos den jeweils anderen verletzen. Sylvain Cambreling und die feinen Bochumer Symphoniker machen einen kompakten und dabei wunderbar flexiblen Klang, das Schillern in Schichten, die vielen poetischen Lichtpunkte hörbar. (AF)

Oper Vollends am Stück vorbei geht die Inszenierung Bernd Mottls, der vor allem auf Klamauk setzt. Wenn man jedoch eigentlich eine Satire auf die Bühne bringen müsste, weil das im Stück nun einmal so angelegt ist, dann müsste man zunächst einmal dem Publikum klar machen, was hier satirisch behandelt werden soll. Das geschieht jedoch nicht. So wird das alberne Herumgehampel auf der Bühne zum Selbstzweck. Das ist handwerklich zwar teilweise gut gemacht, mit Detailfreude ausgearbeitet und manch reizvoller Idee garniert, aber in der Sache eben vollkommen daneben. Das ist auch deshalb schade, weil der Regisseur ein hauseigenes Ensemble vor sich hat, das viel mehr könnte. Und dazu noch den großartigen 93-jährigen Sängerdarsteller Franz Mazura für die stumme Hauptrolle des alten Lords. (RH)

Oper Grimassieren und Grinsen, was die Gesichtsmuskeln hergeben, Gegen-die-Portalwand-Knallen und in den Bühnenabgrund-Fallen: Der Sängerkörper entfesselnde Spieltrieb des Herbert Fritsch findet in Ligetis groteskem Totentanz die steilstmögliche Vorlage. Als Meister des Absurden und Marionettenhaften weiß Fritsch sie zu nutzen, geht freilich behutsam, ja wohldosiert zu Werke. Die Gefahr des Overacting entsteht nie. Ligetis Warten auf den Weltuntergang erhält so die perfekte tragikomische Fallhöhe, viele starke ruhige Momente und solche, in denen die Musik für sich und aus sich spricht. Dafür sorgt auch das punktgenau präparierte Orchester und ein Sängerensemble, das jede Ligeti-Vertracktheit lustvoll leichtfüssig genießt. Ein Saisoneröffnungs-Statement von Metropolenformat. (PK)

18 concerti Oktober 2017

Fotos: Ben van Duin/Ruhrtriennale 2017, Jörg Landsberg, Ingo Höhn

Bochum 18.8.2017


Wieder zurück. Tickets für die Saison 2017 / 18 ab 7. Okt 2017

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OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

München Do. 26.10.2017

Wie öffnet man Mozarts Beziehungskiste? Oper „Der singende Mensch

Mozart: Le Nozze di Figaro Bayerische Staatsoper. Constantinos Carydis (Leitung), Christof Loy (Regie) Weitere Termine: 28. & 31.10., 4., 7. & 10.11.

Opernregisseur mit drei Vorbildern: Christof Loy 20 concerti Oktober 2017

Ein Traditionshaus der Oper erstrahlt in neuem Glanz MÜNCHEN DO. 19.10.2017

Das Mekka der Operette Operette Das Gärtnerplatztheater feiert seine

Wiedereröffnung mit Lehárs Klassiker

K

önig Ludwig II. höchstselbst gab anno 1863 die Genehmigung zum Bau eines Volkstheaters in der Isarvorstadt. Architektonisch gleicht das Gärtnerplatztheater einer Miniaturausgabe des stolzen Nationaltheaters am Max-Joseph-Platz, künstlerisch unterscheidet es sich von Beginn an vom dramatisch-ernsten Opernrepertoire des großen Bruders: Die Operette, seinerzeit eine neue Gattung des Musiktheaters, steht im Mittelpunkt der Spielpläne. Der heutige Intendant Josef E. Köpplinger weiß dieses Profil geschickt zu schärfen. Operet-

ten und deren moderne Spielart, das Musical, bereichern in gewitzten Inszenierungen das reiche Münchner Musiktheater. Zur Wiedereröffnung des aufwändig sanierten Traditionshauses inszeniert der Chef Lehárs Die lustige Witwe, die seit ihrer Uraufführung 1905 den Glanzpunkt der Ära der „silbernen Operette“ bildet. Ein Blick in die psychologischen Abgründe des Klassikers ist garantiert. Lehár: Die lustige Witwe Staatstheater am Gärtnerplatz. Anthony Bramall (Leitung), Josef E. Köpplinger (Regie). Weitere Termine: 21., 22., 24. & 25.10., 3., 5., 10. & 18.11.

Fotos: Eduard Staub, Christian POGO Zach, Gaby Gerster/Schott Promotion, Kirsten-Nijhof

steht für mich immer im Mittelpunkt.“ Sein Selbstverständnis verdankt der Opernregisseur Christof Loy seinen drei großen Vorbildern: An Giorgio Strehler bewundert er „die heitere Eleganz, die unter der scheinbaren Oberflächlichkeit der Komödie die Ernsthaftigkeit durchscheinen lässt.“ Patrice Chéreau verehrt er für „diesen traurig-melancholischen Blick auf die Menschheit, der freilich nie Gefahr läuft, sentimental abzurutschen.“ Und Luc Bondy habe ihn gelehrt, „die Sänger herauszufordern, sich immer wieder bis an die eigenen Grenzen auszuprobieren.“


Bonn SO. 15.10.2017

Weitere Tipps

Mordende Ungeheuer Oper Peter Konwitschny verlegt die

Leipzig

Die groSSe Sünderin

expressionspralle Kleist-Oper in den Box-Ring

S

chonungslos legt Kleist die Mechanismen bloß, wie aus liebesbedürftigen jungen Menschen durch politische Manipulation mordende Ungeheuer werden. Die überhitzt explosive Sprache scheint auf den ersten Blick für eine Vertonung als Oper ungeeignet, doch dem Komponisten Othmar Schoeck ist 1927 das Kunststück gelungen, ein atemberaubendes Stück Musiktheater zu schreiben, indem er aus dem Drama die wirksamsten Szenen auswählte und mit seiner expres-

siven und gefühlsgeladenen Musik für die Bühne nachempfand. In der Inszenierung von Peter Konwitschny sitzt das Publikum wie bei einem Boxkampf in der Arena und kann unmittelbar Anteil nehmen an dem gnadenlos blutigen Lebenskampf der Heroen. Mit der Premiere stellt sich auch der neue GMD Dirk Kaftan vor. Schoeck: Penthesilea Oper Bonn. Dirk Kaftan (Leitung), Peter Konwitschny (Regie) Weitere Termine: 20. & 29.10., 12. & 19.11., 2. & 14.12.

Sa. 14.10., 19:00 Uhr Oper Leipzig Kann denn die Liebe Sünde sein? Eduard Künnekes Operette persifliert trefflich das Sittenbild der dreißiger Jahre. Düsseldorf

Wozzeck Fr. 20.10., 19:30 Uhr Deutsche Oper am Rhein Nordisches Gipfeltreffen: Der ­Däne Bo Skovhus singt die Titelpartie, die Finnin Camilla Nylund die Marie, der Norweger Stefan Herheim inszeniert Alban Berg. Berlin

Satyagraha

Berlin So. 8.10.2017

Oper Aribert Reimann schreibt eine Trilogie des

Fr. 27.10., 19:30 Uhr Komische Oper Minimalistische Meditation: Der flämischmarokkanische Choreograf Sidi Larbi Cherkaoui setzt die GandhiOper von Philip Glass in Szene.

Todes nach Maurice Maeterlinck

Gelsenkirchen

Albtraumvisionen

H

ier begann Aribert Reimann einst als junger Korrepetitor seine musikalische Laufbahn, hier hob er seine Kafka-Oper Das Schloss aus der Taufe, hier feiert nun mit L’invisible seine neunte Oper ihre Uraufführung – an der Deutschen Oper Berlin. Für die Trilogie lyrique nach Maurice Maeterlinck hat der Komponist als sein eigener Librettist auch die Textfassung erstellt. Die drei Kurzdramen Reimann: L’Invisible (UA) Deutsche Oper Berlin. Donald Runnicles (Leitung), Vasily Barkhatov (Regie) Weitere Termine: 18., 22., 25. & 31.10.

gleichen Variationen über die Unausweichlichkeit des Todes und über die Hilflosigkeit der Menschen, ihm zu begegnen. Dabei werden Räume geschaffen, die bürgerlicher Salon und Märchenschloss, Traum- und Albtraumvision zugleich sind.

Mathis der Maler Sa. 28.10., 19:30 Uhr Musiktheater im Revier Gipfeltreffen: Generalmusikdirektor Rasmus Baumann dirigiert, Generalintendant Michael Schulz inszeniert Hindemiths Reforma­ tionsoper. Hamburg

Il Rotorno d’Ulisse in patria So. 29.10., 18:00 Uhr Hamburgische Staatsoper MonteverdiJubiläum: Meisterregisseur Willy Decker interpretiert die Odyssee.

Komponist Aribert Reimann kehrt an sein Stammhaus zurück

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Die Rezension zum Tipp: Über alle Premieren mit diesem Zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper Oktober 2017 concerti   21


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tipps & termine Das Musikleben in Hessen im Oktober

Foto: Martin Sigmund

Andrés Orozco-Estrada dirigiert in der Alten Oper Frankfurt Verdis Messa da Requiem. Mehr dazu auf Seite 7

2_Regionale Tipps Die wichtigsten Termine im Oktober, ausgewählt von der concertiRedaktion 8_ Klassikprogramm concerti 10.17 Hessen 1


Tipps & Termine

Ein griechischer Gott für Mahlers Kindertotenlieder Als frischgebackener ECHO-Preisträger kommt das Linos Ensemble mit Werken von Beethoven, Mahler und Debussy nach Frankfurt

Ungeheure Gestaltungskraft und farbliche Differenzierungskunst – das sind nur zwei von vielen höchst verlockenden Eigenschaften, die dem Linos Ensemble zugesprochen werden

2 Hessen concerti 10.17

des Apollon ein frühes Ende, weil er seine eigenen musikalischen Fähigkeiten über die des Vaters stellte und dafür mit dem Tode bestraft wurde. Quicklebendig feiert dagegen das Linos Ensemble in diesem Herbst sein vierzigjähriges Bestehen mit einer ausgedehnten Konzerttournee, die die im Kern elf Musiker umfassende Formation für die ECHO-Gala in der Elbphilharmonie am 29. Oktober kurz unterbricht. Einen Tag vorher macht sie in der Frankfurter Festeburgkirche Halt. Die wurde von der FAZ einst als „bester Konzert-

saal Frankfurts“ gerühmt – und das nicht von ungefähr, wurde doch das Gotteshaus in den späten 1960er Jahren nicht nur als Kirche, sondern auch als Kammermusiksaal mit entsprechender Akustik konzipiert. So ist die ebenso unscheinbare wie unbekannte Spielstätte längst kein Geheimtipp mehr unter Kammermusikliebhabern. Irem Çatı Sa. 28.10., 19:30 Uhr Festeburgkirche Linos Ensemble. Debussy/Sachs: L’après-midi d’un faune, Beethoven: Quintett Es-Dur op. 16 & Septett Es-Dur op. 20, Mahler/Schönberg: Kindertotenlieder

Foto: André Mailänder

F

ür seine Einspielung des Quintetts für Klavier (linke Hand), Klarinette und Streichtrio von Franz Schmidt wird das Linos Ensemble in diesem Jahr mit einem ECHO Klassik ausgezeichnet. Darüber dürfen sich die Musiker besonders freuen, kommt der wichtigste Klassikpreis des deutschen Sprachraums doch passend zum Jubiläumsjahr: 1977 wurde das Ensemble vom Oboisten Klaus Becker gegründet und nach dem griechischen Halbgott Linos benannt, dem Musiklehrer des Herakles. Doch nahm es mit dem Sohn


Berlin, Berlin, Sie ziehen nach Berlin? Tagesspiegel„Neu in Berlin 2017/2018“: Unverzichtbar für den perfekten Start in der Hauptstadtregion. Berlin kompakt: Stadtteile, Kieze und Wohnlagen im Überblick Die besten Adressen: 500 Empfehlungen für alle Lebensbereiche Wo das Umland boomt: Berlin wächst über sich hinaus Potsdam-Booklet mit zwei Spaziergängen Im Handel erhältlich oder einfach versandkostenfrei bestellen. 8,50 €

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Im Schneegebiet mit Franz Schubert Wiesbaden Tim Plegges Ballett Eine Winterreise erzählt von der Suche nach innerer Orientierung

Paul Hindemith Das Marienleben Christiane Karg (Sopran) Max von Pufendorf (Rezitation) Liese Klahn (Klavier)

14. Februar 2018

John Downland Shakespeare in Love Paula Murrihy (Mezzosopran) Eamonn Bonner (Tenor) Eamonn Sweeney (Laute)

Karten & Informationen: T 09852 904 44 www.kunstklangfeuchtwangen.de

F

ranz Schuberts Freunde erschraken, als er ihnen 1827 – ein Jahr, bevor er starb – die Lieder seiner Winterreise im privaten Rahmen zu Gehör brachte: Sie vernahmen darin die Todessehnsucht des jungen Komponisten. Der hatte sich von Wilhelm Müllers Texten angesprochen, gar inspiriert gefühlt, und die erzählen halt von Verheißungen fremder Orte, die nie eingelöst werden. Statt Hoffnung dominieren Unruhe, unerfüllte Begegnungen und ein rastloser Zustand im Übergang. Es braucht keine große gedankliche Anstrengung, um den Bogen ins Hier und Jetzt zu schlagen. Genau das macht Eine Winterreise von Tim Plegge. Zur Eröffnung der Spielzeit setzt der Choreograf die Serie seiner Handlungsballette damit einerseits fort, wagt sich andererseits aber auch auf neues Terrain: Es wird keine Geschichte im üblichen Sinn erzählt, jede Aufführung gleicht einer abendli-

chen Reise, bestehend aus einer Folge einzelner, kurzer Episoden, die sich lose aneinander reihen – so wie es die Struktur des Liederzyklus’ vorgibt. Werden und Vergehen, Einsamkeit sowie die Sehnsucht nach Liebe und Trost sind die zentralen Themen. Das Hessische Staatsorchester spielt die komponierte Interpretation der SchubertMusik durch Hans Zender. Bei seinem Vorhaben, die musikalische Substanz der Lieder noch deutlicher herauszuarbeiten, hat der Wiesbadener Komponist es geschickt vermieden, das schubertsche Original zu banalisieren oder sentimentalisieren. Der Gesangspart bleibt weitgehend unangetastet, während der Klavierpart zum Instrumental­konzert erweitert wird. Dagmar Ellen Fischer Sa. 7.10., 19:30 Uhr (Premiere) Staatstheater Eine Winterreise. Tim Plegge (Choreografie). Musik von Schubert/Zender Weitere Termine: 11., 12., 20., 26. & 29.10., 3. & 30.11., 2. & 29.12.

Seit 2014 ist der Berliner Tim Plegge Ballettdirektor und Chefchoreograf des Hessischen Staatsballetts

Fotos: Regina Brocke, Taeuk Kang/workroom k

1. November 2017


Schnell kam die Karriere Isang Enders begegnet Schumanns Cellokonzert – und dem Staatsorchester Darmstadt

D

ie Liebe zum koreanischen Komponisten Isang Yun war in der deutsch-koreanischen, in Frankfurt am Main lebenden Musikerfamilie Enders so groß, dass die Eltern ihrem 1988 geborenen Sohn sogleich den Namen Isang David Enders gaben. Dass der hochbegabte Junge später einmal Musiker werden würde, konnten die Eltern Enders damals natürlich nur hoffen und der Schüler Isang kam nach anfänglichen Klavierstunden auch erst im Alter von neun Jahren mit dem Cello in Kontakt. Dann aber startete er

durch und fühlt sich seinem großen Namensvetter Isang Yun und überhaupt der südkoreanischen Moderne inklusive der Komponistin Unsuk Chin bis heute stark verpflichtet. Nachdem Isang David Enders beim Beethovenfest in Bonn erst kürzlich mit Schostakowitschs und Yuns Werken gastierte, spielt er mit dem Philharmonischen Orchester des Staatstheaters Darmstadt in der südhessischen Metropole nun Schumanns im Ausdruck schwieriges und hochkomplexes Cellokonzert. Helmut Peters

Spurensuche in der Musik: der junge Cellist Isang Enders So. 8.10., 11:00 Uhr & Mo. 9.10., 20:00 Uhr Staatstheater Isang Enders (Violoncello), Staatsorchester Darmstadt, Rubén Dubrovsky (Ltg). Strasnoy: Y, Schumann: Cellokonzert op. 129, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll

Centrum Frankfurt

Vom Einsteigerklavier bis zum Konzertflügel – besuchen Sie das C. Bechstein Centrum in Frankfurt am Main.

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concerti 10.17 Hessen 5


Jagdunfall statt Liebesglück Kassel In John Blows Oper turteln

Venus und Adonis miteinander

A

Sa. 28.10., 20:00 Uhr (Premiere) Ballhaus am Schloss Wilhelmshöhe Blow: Venus and Adonis. Jörg Halubek (Leitung) Weitere Termine: 30.10. & 6.11.

Das historische Ballhaus in Kassel

Fotos: gemeinfrei, Arno Hensmanns/Museumslandschaft Hessen Kassel

ls Ort der „Anregung“ verstanden sich die „Kasseler Musiktage“ seit ihrer Gründung in den dreißiger Jahren und schreiben sich noch heute auf die Fahnen, offen gegenüber Neuerungen und Experimenten zu sein. So stehen auch 2017 mit dem Cellisten Matthew Barley, dem israelischen Mandolinisten Avi Avital und dem österreichischen Perkussionisten Manu Delago wieder drei Ausnahmemusiker im Mittelpunkt, die nicht so ganz in den genormten Klassikbetrieb passen. Auch programmatisch haben die diesjährigen „Musiktage“ das Zeug dazu, mit innovativen und eigenwilligen Projekten das Publikum zu überraschen. Eine Rarität im aktuellen Programm ist da auch die Neuproduktion der Oper Venus and Adonis vom englischen Purcell-Zeitgenossen John Blow aus dem Jahr 1683. Das Stück, das nach Ovids Metamorphosen von der Liebe der Venus zum schönen Adonis erzählt, der zum Kummer der Göttin bei der Jagd von einem Eber getötet wird, kommt in Kassel szenegerecht im historischen Ballhaus im Bergpark Wilhelmshöhe zur Aufführung: Dieses Areal hatte der Kasseler Landgraf seinerzeit zu Jagdzwecken genutzt. Helmut Peters


2017 Do 19.10., 19 Uhr – Goethe-Haus Frankfurt Fr 20.10., 20 Uhr – Rittersaal der Burg Alzenau

Musik dies- und jenseits

Ralf Emge, Tenor | Vocalsolisten Frankfurt Kaamel Salah-Eldin, Violoncello Music Campus RheinMain 2017 – Strings C. Monteverdi: „Possente spirto“ F. Schubert: „Gesang der Geister über den Wassern“ G. Müller-Hornbach: „An Orpheus“ (UA)

Komponierte erst mit sechzig Jahren sein erstes vollständiges Sakralwerk: Giuseppe Verdi

Als ob der Tod ein Drama wäre Frankfurt Der MDR-Rundfunkchor

Fr 27.10., 20 Uhr – St. Jakobkirche Frankfurt Sa 28.10., 20 Uhr – St. Laurentius Alz.-Michelbach

weckt Gefühle mit Verdis Requiem

Geistliche Chormusik des 19. bis 21. Jahrhunderts

I

Fr 3.11., 19 Uhr – Histor. Hofgut Alzenau-Hörstein

m Italien des 19. Jahrhunderts hatten Totenmessen (und vor allem Totenmessen berühmter Opernkomponisten) leicht mal eine auffallend dramatische Komponente. In besonderem Maße traf das für Verdis Messa da Requiem zu, die auf seine Zeitgenossen wie eine „Oper im Kirchengewande“ wirkte und mit wuchtigen Ausbrüchen das Publikum mitreißen sollte. Die Entstehung des Werks war aber selbst schon ein Drama en miniature. 1868 hatte der Komponist ein Requiem geplant, das zu Rossinis erstem Todestag zur Uraufführung gelangen sollte. Verdi wollte es aber nicht alleine schreiben und lud zwölf Komponisten zur Mitwirkung ein. Die koproduzierte Messa per Rossini, zu der der Komponist den Schlusssatz Libera me beitrug, kam zwar zustande, wurde aber nie aufgeführt. Stattdessen griff Verdi die Requiem-Idee 1873 aus Anlass des Todes vom Dichter Alessandro Manzoni wieder auf. Diesmal dann riss der Komponist die Ausführung ganz an sich, verwertete sein Libera me gleich mit und brachte das Projekt 1874 zur Uraufführung – die wegen seiner Leidenschaftlichkeit allerdings kritisch aufgenommen wurde. Helmut Peters Do. 19.10. & Fr. 20.10., 20:00 Uhr Alte Oper Verdi: Messa da Requiem. Erika Grimaldi (Sopran), Violeta Urmana (Alt), René Barbera (Tenor), Carlo Colombara (Bass), MDR Rundfunkchor, hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Ltg.)

Dt. Jugendkammerchor | Leitung: Florian Benfer

Musik und Menü – „Festa do Fado“

Filipa Cardoso e Grupo: André Dias Rosa, Portugiesische Gitarre João Filipe, Fado Gitarre Vasco Sousa, E-Bass Moderation: Ralph Ziegler Sa 18.11., 19.30 Uhr – Stadtpfarrkirche Miltenberg So 19.11., 15.30 Uhr – Wallfahrtskirche Alz.-Kälberau

J. Zach: Missa ex d F. Hiller: „Gesang der Geister über den Wassern“ op. 3 F. Schubert: Messe As-Dur D 678 Süddeutscher Kammerchor Music Campus RheinMain 2017 OriginalklangOrchester | Leitung: Gerhard Jenemann Eine Veranstaltung von Forum Kultur Alzenau

Sa 25.11., 20 Uhr – Wallfahrtskirche Alzenau-Kälberau

Anonymous Anno 1300

Nederlands Kamerkoor Leitung: Paul van Nevel

www.bellarte-frm.de


Programm Das Klassikprogramm für Hessen im Oktober

Tipp

15:00 Staatstheater Wiesbaden (Foyer Großes Haus) Kinderkammerkonzert: Der Zaunkönig und die silberne Flöte. Chris Pichler (Moderation)

Darmstadt

11:00 Staatstheater Darmstadt (Kleines Haus) Soli fan tutti. Mareile Erten (Flöte), Philipp Bruns, Michael Schmidt & Felix Welz (Klarinette), Juliane Baucke (Horn), Sarah Müller-Feser, Antje Reichert & Makiko Sano (Violine), Anja Beck, Klaus Jürgen Opitz & Barbara Walz (Viola), Friederike Eisenberg, Albrecht Fiedler & Michael Veit (Violoncello), Balázs Orbán (Kontrabass), Matthäus Pircher (Schlagzeug), Joachim Enders (Klavier), Stefan Blunier (Leitung). Polt: Die unantastbare Dimension, Fuchs: Brief an Peter Bork über Joseph Straumer, Straumer: Duo für Viola und Kontrabass (UA), Carter: Triple Duo u. a. 18:00 Staatstheater Darmstadt Wagner: Der fliegende Holländer. Will Humburg (Leitung), Dietrich W. Hilsdorf (Regie) Frankfurt

11:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Kammermusik im Foyer. Ewazen Trio, Nathaniel Webster (Bariton & Rezitation) 18:00 Oper Frankfurt Barber: Vanessa. Rasmus Baumann (Leitung), Katharina Thoma (Regie) 19:00 Bockenheimer Depot Händel: Rinaldo. Simone Di Felice (Leitung), Ted Huffman (Regie) GieSSen

20:00 taT-studiobühne Seid was ihr wollt. Massimo Gerardi (Choreografie) Kassel

19:30 Staatstheater Kassel (Opernhaus) Traetta: Antigona. Jörg Halubek (Leitung), Stephan Müller (Regie) Kronberg

11:00 Stadthalle Kronberg Academy Festival. Sir András Schiff (Klavier), Fumika Mohri & Kaoru Oe (Violine), Ziyu Shen (Viola), Aurélien Pascal (Violoncello) Weitere Infos siehe Tipp 8 Hessen concerti 10.17

Wiesbaden

19:30 Staatstheater Wiesbaden Donizetti: Der Liebestrank. Daniela Musca (Leitung), Jim Lucassen (Regie) 1.10. sonntag

11:00 Stadthalle Kronberg Kronberg Academy Festival. Sir András Schiff (Klavier), Fumika Mohri & Kaoru Oe (Violine), Ziyu Shen (Viola), Aurélien Pascal (Violoncello). Schubert: Violinsonate A-Dur D 574, Beethoven: Violinsonate Nr. 4 a-Moll, Debussy: Cellosonate, Brahms: Violasonate Nr. 1 f-Moll Konsequent: Für seine Kritik am Antisemitismus seiner Landsleute wurde András Schiff daheim übelst beschimpft – daraufhin beschloss er, nie mehr in Ungarn aufzutreten. 17:00 Stadthalle Kronberg Academy Festival. Lynn Harrell (Violoncello), Martin Helmchen (Klavier). Beethoven: Variationen über „Bei Männern, welche Liebe fühlen“ Es-Dur WoO 46 & Cellosonate Nr. 4 C-Dur op. 102, Schubert/Piatigorsky: Introduktion, Thema und Variationen Nr. 2, Mendelssohn: Cellosonate Nr. 2 D-Dur 19:00 Johanniskirche Kronberg Academy Festival. Truls Mørk (Violoncello), Håvard Gimse (Klavier). Schostakowitsch: Cellosonate d-Moll op. 40, Prokofjew: Cellosonate C-Dur op. 119 20:30 Johanniskirche Kronberg Academy Festival. Christian Tetzlaff (Violine), Lars Vogt (Klavier). Dvořák: Sonatine G-Dur op. 100, Bartók: Violinsonate Nr. 1 22:00 Burg (Wappensaal) Kronberg Academy Festival. Kian Soltani, Hayoung Choi, Pablo Ferrández, Zlatomir Fung, Ivan Karizna, Maciej Kułakowski, Aurélien Pascal & Aleksey Shadrin (Violoncello). Werke von Chesnokov/Soltani, Vivaldi/Monighetti, Bacharach/Despalj u. a.

2.10. Montag Darmstadt

19:30 Staatstheater Antje Weithaas (Violine), Philharmonie Merck, Benjamin Shwartz (Leitung). Dvořák: Karneval, Der Wassermann & Das goldene Spinnrad, Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur op. 35 Frankfurt

19:30 Holzhausenschlösschen Emil Mangelsdorff-Quartett Kassel

20:00 Stadthalle Eröffnungskonzert. Lawrence Power (Viola), Staatsorchester Kassel, Francesco Angelico (Leitung). Schnittke: Violakonzert, Skrjabin: Rêverie op. 24, Prokofjew: Sinfonie Nr. 7 cis-Moll Kronberg

11:00 Zehntscheune Kronberg Academy Festival. Ernst Reijseger (Violoncello), Reijseger Fraanje Sylla 17:00 Johanniskirche Kronberg Academy Festival. Vadim Gluzman (Violine), Evgeny Sinaiski (Klavier). Pärt: Fratres, Franck: Violinsonate, Bloch: Baal-Shem-Suite, Castelnuovo-Tedesco: Figaro-Variationen zu Rossinis „Der Barbier von Sevilla“ 19:00 Stadthalle Kronberg Academy Festival. Mischa Maisky (Violoncello), Lily Maisky (Klavier). Britten: Cellosonate C-Dur op. 65, Saint-Saëns: Mon cœur s’ouvre à ta voix aus „Samson et Dalila“, Debussy: Minstrels, Messiaen: Louange à l’éternité de Jésus aus „Quatuor pour la fin du temps“, Piazzolla: Le Grand Tango

Fotos: Nadia F. Romanini, Edouard Bressy

1.10. Sonntag


20:30 Stadthalle Kronberg Academy Festival. Kristóf Baráti & Fumika Mohri (Violine), Tabea Zimmermann (Viola), Mischa Maisky, Lynn Harrell & István Várdai (Violoncello), Kremerata Baltica, Martynas Stakionis (Leitung). Tschaikowsky: Pezzo Capriccioso op. 62 & Nocturne op. 19/4, Rósza: Tema con variazioni aus Sinfonia concertante op. 29, Bruch: Kol Nidrei op. 47, Mozart: Sinfonia concertante Es-Dur KV 364

3.10. Dienstag Bad Nauheim

19:00 Ev. Dankeskirche Wetterauer KirchenMusikTage: Abschlusskonzert. Kantorei der Dankeskirche, Orchester Via Nova, Frank Scheffler (Leitung). Werke von Mendelssohn Frankfurt

15:30 Oper Frankfurt Verdi: Il trovatore. Jader Bignamini (Leitung), David Bösch (Regie) 17:00 Dreikönigskirche 500 Jahre Reformation. Andreas Köhs (Orgel). Bach: Große Orgelmesse u. a. 19:00 KunstKulturKirche Allerheiligen shortcuts – Experiment und Begegnung. Corinna Canzian & Diego Ramos Rodríguez (Violine), Aglaya González (Viola), Esther Saladin (Violoncello). Werke von Denhoff, Ramos Rodríguez & W. Zimmermann Gemünden

16:00 Ev. Kirchengemeinde Kirchenlieder Martin Luthers. Capella Nova

19:00 Stadthalle Kronberg Academy Festival. Gidon Kremer (Violine), Ivan Karizna (Violoncello), Kremerata Baltica, Martynas Stakionis (Leitung). Pärt: Orient & Occident, Ravel/Tognetti: Kaddish aus „Deux Mélodies hébraïques“, Schubert/Kissine: Fantasie C-Dur D 934, Ives: The Unanswered Question u. a. Marburg

5.10. Donnerstag Darmstadt

11:00 Staatstheater Darmstadt (Kleines Haus) Familienkonzert: Von fremden Ländern und Menschen. Staatsorchester Darmstadt, Christian Schruff (Moderation) 20:30 Staatstheater Darmstadt SWR Big Band feat. Max Mutzke (vocals)

Wiesbaden

Frankfurt

19:30 Staatstheater Wiesbaden Eichberg: Schönerland. Albert Horne (Leitung), Johanna Wehner (Regie)

19:30 Oper Frankfurt Barber: Vanessa. Rasmus Baumann (Leitung), Katharina Thoma (Regie)

4.10. Mittwoch Darmstadt

19:30 Staatstheater Darmstadt Wagner: Der fliegende Holländer. Will Humburg (Leitung), Dietrich W. Hilsdorf (Regie) Frankfurt

19:30 Holzhausenschlösschen Zum 250. Todestag von Georg Philipp Telemann. Jasmin Hörner (Sopran), Neumeyer Consort, Felix Koch (Moderation)

Tipp

11:00 & 15:00 Stadttheater Prokofjew: Peter und der Wolf. Philharmonisches Orchester Gießen, Tomi Wendt (Erzähler)

20:00 hr-Sendesaal Bachs Söhne. Jean Rondeau (Cembalo), hr-Sinfonieorchester, Bernard Labadie (Leitung). Werke von Mozart: Chaconne aus der Ballettmusik zu „Idomeneo“ KV 367 & Sinfonie D-Dur KV 504 „Prager“, C. P. E. Bach: Cembalokonzert d-Moll Wq 23 H 427, W. F. Bach: Cembalokonzert f-Moll

6.10. Freitag Bad Sooden-Allendorf

19:00 Altes Kurhaus István Lajkó (Klavier). Bartók: Rhapsodie op. 1, Liszt: Spinnerlied & Ballade aus „Der fliegende Holländer“, Balakirev: Reminiscences aus Glinkas „Ein Leben für den Zaren“, Schumann: Klaviersonate f-Moll op. 14 Konzert ohne Orchester Frankfurt

6.10. freitag

Kronberg

17:00 Johanniskirche Kronberg Academy Festival. Fazıl Say (Klavier), Itamar Zorman & Mairéad Hickey (Violine), Timothy Ridout (Viola), Pablo Ferrández & Ivan Karizna (Violoncello). Say: Space Jump op. 46 & Yürüyen Köşk - Hommage à Atatürk op. 72b (DEA), Janáček: Pohádka Version 3, Ravel: Tzigane

19:30 Staatstheater Kassel (Opernhaus) Giordano: Andrea Chénier. Francesco Angelico (Leitung), Michael Schulz (Regie)

18:00 Landgrafenschloss (Fürstensaal) Vokalmusik der Reformationszeit. Vokalensemble Stimmwerck. Senfl: Nisi dominus, Goudimel: Etans assis aux rives aquatiques, Praetorius: Herzlich tut mich erfreuen, Lassus: Alla pia calia u. a.

GieSSen

11:00 Stadthalle Kronberg Academy Festival: Wandelkonzert. Ernst Reijseger (Violoncello), Harmen Fraanje (Klavier), Mola Sylla (Percussion), Enkhtuya Jambaldorj (Mongolische Pferdekopfgeige), Mustafa Kakour (Oud), Pejman Jamilpanah (Tar), Mirweis Neda (Tabla)

Kassel

20:00 hr-Sendesaal Frankfurt Bachs Söhne. Jean Rondeau (Cembalo), hr-Sinfonieorchester, Bernard Labadie (Leitung). Mozart: Chaconne aus der Ballettmusik zu „Idomeneo“ KV 367 & Sinfonie D-Dur KV 504 „Prager“, C. P. E. Bach: Cembalokonzert d-Moll Wq 23 H 427, W. F. Bach: Cembalokonzert f-Moll Universalgenie: Jean Rondeau studierte neben Cembalo am Pariser Konservatorium auch Klavier, Orgel, Komposition und Jazz und hat jüngst den „Förderpreis Deutschlandfunk“ für seine fesselnden Interpretationen bekommen.

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

19:00 Unitarische Freie Religionsgemeinde K.d.ö.R. Sofja Gülbadamova (Klavier). Tschaikowsky: Die Jahreszeiten op. 37 & Klavierstücke op. 51 19:30 Musikhochschule (Großer Saal) Georg Philipp Telemann als Chronist. Gabriele Hierdeis (Sopran), Jan Kobow (Tenor), Instrumental ensemble der Abteilung Hist. Interpretationspraxis der HfMDK Frankfurt, Michael Schneider (Leitung) 20:00 hr-Sendesaal Bachs Söhne. Jean Rondeau (Cembalo), hr-Sinfonieorchester, Bernard Labadie (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp GieSSen

17:00 Stadttheater (Foyer) Operissimo: Von Italien bis Russland. Mitglieder des Opernchores concerti 10.17 Hessen 9


Klassikprogramm

Kassel

Kassel

Rüsselsheim

19:30 Staatstheater Kassel (Opernhaus) Giordano: Andrea Chénier. Francesco Angelico (Leitung) 19:30 Staatstheater Kassel (Schauspielhaus) You Will Be Removed. Johannes Wieland (Choreografie)

15:00 Staatstheater Kassel (Opernfoyer) Operncafé: Die lustigen Weiber von Windsor

20:00 Kulturzentrum Das Rind Nachtfarben. Anastasiya Volokitina (vocals), Martin Bosch (bass), Clemens Litschko (percussion), Jonas Timm (piano), Markus Rom (guitar)

20:00 Stadthalle Ragtime in concert. Marcus Schwarz (Klavier) Seligenstadt

19:00 St. Marien Nini Funke (Klavier). Werke von Schubert, Brahms, Grieg & Liszt 20:20 St. Marien Franziska & Florian Glemser (Klavier). Wagner/Debussy: Ouvertüre zu „Der fliegende Holländer“, Wagner/Reger: Ouvertüre und Liebestod u. a. Wiesbaden

19:30 Staatstheater Wiesbaden Donizetti: Der Liebestrank. Daniela Musca (Leitung), Jim Lucassen (Regie)

7.10. Samstag Darmstadt

19:30 Staatstheater Darmstadt Puccini: Tosca. Will Humburg (Leitung), Eva-Maria Höckmayr (Regie) Frankfurt

14:00 Treffpunkt Opernforte Opernworkshop zu „Il trovatore“ 19:30 Oper Frankfurt Verdi: Il trovatore. Jader Bignamini (Leitung), David Bösch (Regie) Fulda

20:00 Schloss (Fürstensaal) Delian Quartett. Haydn: Streichquartett d-Moll op. 103 & Streichquartett B-Dur op. 76/4 „Sonnenaufgang“, Bach: Die Kunst der Fuge BWV 1080, Adès: Nightfalls GieSSen

19:30 Stadttheater Lyrical (UA). Dominique Dumais, Moritz Ostruschnjak & Tarek Assam (Choreografie), Eliot Quartett, Marie Seidler (Mezzosopran), Daniel Heide (Klavier) 20:00 taT-studiobühne Offenbach: Häuptling Abendwind. Wolfgang Wels (Leitung), Wolfgang Hofmann (Regie) Hanau

19:30 Congress Park Marcus Wolf (Gitarre), Neue Philharmonie Frankfurt, Guido Johannes Rumstadt (Leitung). Ravel: Pavane pour une infante défunte, Rodrigo: Concierto de Aranjuez, Manén: Sinfonie Nr. 1 „Nova Catalonia“ 10 Hessen concerti 10.17

19:30 Staatstheater Wiesbaden Schubert/Zender: Eine Winterreise. Tim Plegge (Choreografie), Benjamin Schneider (Leitung)

8.10. Sonntag Birkenau

Wiesbaden

19:30 Staatstheater Wiesbaden Eichberg: Schönerland. Albert Horne (Leitung), Johanna Wehner (Regie)

9.10. Montag

18:00 Ev. Kirche Ensemble Chouette

Darmstadt

Darmstadt

20:00 Staatstheater Darmstadt Isang Enders (Violincello), Staatsorchester Darmstadt, Rubén Dubrovsky (Leitung). Strasnoy: Y (Sum N°2), Schumann: Cellokonzert op. 129, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98

11:00 Staatstheater Darmstadt Isang Enders (Violoncello), Staatsorchester Darmstadt, Rubén Dubrovsky (Leitung). Strasnoy: Y (Sum N°2), Schumann: Cellokonzert op. 129, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98 Frankfurt

17:00 Karmeliterkloster Salomon Duo. Werke von Schubert, Lang, Hüttenbrenner, Kauffmann u. a. 18:00 Oper Frankfurt Britten: Peter Grimes (Premiere). Sebastian Weigle (Leitung), Keith Warner (Regie) Fulda

11:30 Schloss (Fürstensaal) Familienkonzert. Delian Quartett. Hallo Klassik!

Frankfurt

18:00 Treffpunkt Opernforte Führung 19:30 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Intermezzo - Oper am Mittag 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Arve Henriksen Quartet

10.10. Dienstag Frankfurt

Hachenburg

20:00 Alte Oper Veronika Eberle (Violine), Gautier Capuçon (Violoncello), Orchestre Philharmonique de Strasbourg, Marko Letonja (Leitung), Grégoire Pont (Illustration). Ravel: Ma mère l’Oye, Brahms: Doppelkonzert a-Moll op. 102, Berlioz: Symphonie fantastique op. 14

17:00 Schlosskirche Streicher der Villa Musica. Werke von Bach, Mozart & Mendelssohn

20:00 Heiliggeistkirche Kammerorchester Frankfurter Solisten, Vladislav Brunner jun. (Leitung)

GieSSen

19:30 Stadttheater Mozart: Don Giovanni. Michael Hofstetter (Leitung), Wolfgang Hofmann (Regie)

Kassel

Tipp

18:00 Staatstheater Kassel (Opernhaus) Puccini: La Bohème. Francesco Angelico (Leitung), Philipp Kochheim (Regie) Marburg

18:00 Landgrafenschloss (Fürstensaal) Tangokonzert. Christian Gerber (Bandoneón), Quinteto Ángel Offenbach

17:00 Capitol Theater Marcus Wolf (Gitarre), Neue Philharmonie Frankfurt, Guido Johannes Rumstadt (Leitung). Cabanilles/Heckel: Batalla Imperial, Ravel: Pavane pour une enfante défunte, Rodrigo: Concierto de Aranjuez, Manén: Sinfonie Nr. 1 „Nova Catalonia“

13.10. freitag

19:30 Oper Frankfurt Purcell: Dido and Aeneas, Bartók: Herzog Blaubarts Burg. Karsten Januschke (Leitung), Barrie Kosky (Regie) Die Ringe des Barrie Kosky: Der Intendant der Komischen Oper liebt die acht Klunker an seinen Händen – „diesen Tick habe ich von meiner Großmutter geerbt“.

Foto: Jan Windszus Photography

Oberursel

Wiesbaden


WK concerti 1/4 Wi_10_2017.qxp_Layout 1 29.08.17 10:43 Seite 1 GieSSen

Informationen über unser Abonnement unter 0228/654965

20:00 Stadttheater Sabine Weyer (Klavier), Philharmonisches Orchester Gießen, Erich Polz (Leitung). Beethoven: Leonoren-Ouvertüre Nr. 3, Schostakowitsch: Klavierkonzert Nr. 2 F-Dur op. 102 & Sinfonie Nr. 9 Es-Dur op. 70

Karten: ADticket.de + angeschl. Vvk.-Stellen.

KURHAUS WIESBADEN · 18.10.17 · 20 UHR

11.10. Mittwoch Wiesbaden

19:30 Staatstheater Wiesbaden Schubert/Zender: Eine Winterreise. Tim Plegge (Choreografie)

12.10. Donnerstag Frankfurt

19:30 Oper Frankfurt Britten: Peter Grimes. Sebastian Weigle (Leitung)

Leitung: Heribert Beissel · Einführung: 19.15 Uhr Klavier: Ekaterina Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll op.15 Litvintseva

Johannes Brahms

Ludwig van Beethoven

Symphonie Nr. 6 F-Dur op. 68 („Pastorale“) Infos: www.klassische-philharmonie-bonn.de

Wiesbaden

19:30 Staatstheater Wiesbaden Schubert/Zender: Eine Winterreise. Tim Plegge (Choreografie)

13.10. Freitag Darmstadt

19:30 Staatstheater Darmstadt Puccini: Tosca. Will Humburg (Leitung), Eva-Maria Höckmayr (Regie) Frankfurt

19:30 Oper Frankfurt Purcell: Dido and Aeneas & Bartók: Herzog Blaubarts Burg. Karsten Januschke (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp

14.10. Samstag Darmstadt

19:30 Staatstheater Darmstadt Wagner: Der fliegende Holländer. Will Humburg (Leitung), Dietrich W. Hilsdorf (Regie) Frankfurt

19:30 Oper Frankfurt Britten: Peter Grimes. Sebastian Weigle (Leitung), Keith Warner (Regie) 20:00 Alte Oper Barrelhouse Jazzband Kassel

19:30 Staatstheater Kassel (Opernhaus) Puccini: La Bohème. Francesco Angelico (Leitung), Philipp Kochheim (Regie)

15.10. Sonntag Bad Homburg

Wiesbaden

11:00 Staatstheater Wiesbaden (Foyer Großes Haus) Babykonzert

18:00 Erlöserkirche Coccia: Die Herzogin von Guise (konzertant – DEA). Vokalensemble der Virtuosi ambulanti, Camerata Mainzer Virtuosi, Mark Pogolski (Leitung)

16:00 Staatstheater Wiesbaden Donizetti: Der Liebestrank

Darmstadt

Frankfurt

18:00 Christuskirche Eberstadt Konzertchor Darmstadt, Camerata Musica Limburg, Wolfgang Seeliger (Leitung). Werke von Penderecki

20:00 Alte Oper Schätze des Belcanto. Rolando Villazón (Tenor), CarrieAnn Matheson (Klavier)

Frankfurt

18:00 Oper Frankfurt Purcell: Dido and Aeneas & Bartók: Herzog Blaubarts Burg GieSSen

20:00 taT-studiobühne Offenbach: Häuptling Abendwind GroSSauheim

19:00 Bürgerhaus Ich lade gern mir Gäste ein. Katja Löffler (Mezzosopran), Tomoko Ichinose (Klavier) Kassel

18:00 Staatstheater Kassel (Opernhaus) Traetta: Antigona 19:30 Staatstheater Kassel (Schauspielhaus) You Will Be Removed. Johannes Wieland (Choreografie) Rüsselsheim

20:00 Kulturzentrum Das Rind ToneGallery

Wiesbaden

Wetzlar

19:30 Staatstheater Wiesbaden Eichberg: Schönerland. Albert Horne (Leitung), Johanna Wehner (Regie)

20:00 Stadthalle Pavol Breslik (Tenor), Amir Katz (Klavier). Schubert: Winterreise op. 89

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

16.10. Montag

17.10. Dienstag Frankfurt

20:00 Alte Oper JAZZnights. Pat Metheny (guitar), Linda Oh (bass), Gwilym Simcock (piano), Antonio Sanchez (drums)

18.10. Mittwoch Wiesbaden

18:30 Staatstheater Wiesbaden (Foyer Großes Haus) Kostprobe zu „Manon“ 20:00 Kurhaus Ekaterina Litvintseva (Klavier), Klassische Philharmonie Bonn, Heribert Beissel (Leitung). Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll, Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur

19.10. Donnerstag Darmstadt

20:00 Staatstheater Darmstadt (Kleines Haus) Kammermusikkonzert. Mozart: Streichquartett Nr. 15 d-Moll KV 421, Attahir: Premier Quatuor, Mendelssohn: Streichquartett Nr. 4 e-Moll op. 44/2 concerti 10.17 Hessen 11


Klassikprogramm

Jede Woche: noch mehr Musik! Jet News zt abonn letter ieren!

20:00 Alte Oper Denis Matsuev (Klavier), Münchner Philharmoniker, Valery Gergiev (Leitung). Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 4 g-Moll op. 40, Beethoven: Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 op. 72b & Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67 GieSSen

19:30 Stadttheater Mozart: Don Giovanni. Michael Hofstetter (Leitung), Wolfgang Hofmann (Regie) Kassel

19:30 Staatstheater Kassel (Opernhaus) Nicolai: Die lustigen Weiber von Windsor (Premiere). Anja Bihlmaier (Leitung), Sonja Trebes (Regie) Wiesbaden

17:00 Staatstheater Wiesbaden Wagner: Götterdämmerung. Alexander Joel (Leitung), Uwe Eric Laufenberg (Regie)

22.10. Sonntag Darmstadt

17:00 Jagdschloss Kranichstein Amaryllis Quartett Weitere Infos siehe Tipp Flonheim

17:00 Ev. Kirche Organ vs. Movie – das Filmkonzert. Bernhardt BrandHofmeister (Orgel). Filmmusik aus „Indiana Jones“, Star Wars“ u. a.

concerti.de/newsletter Freuen Sie sich jeden Donnerstag auf den concerti-Newsletter. Mit aktuellen Interviews und Porträts, Nachrichten aus der Welt der Klassik, CD-Neuerscheinungen sowie Einladungen zu Gewinnspielen. Da steckt Musik drin! 19:30 Oper Frankfurt Britten: Peter Grimes. Sebastian Weigle (Leitung) 20:00 Alte Oper Verdi: Messa da Requiem. Erika Grimaldi (Sopran), Violeta Urmana (Alt), René Barbera (Tenor), Carlo Colombara (Bass), MDR Rundfunkchor, hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung) Westerburg

19:00 Pfarrer-Ninck-Haus Lutherliederabend Wiesbaden

19:30 Staatstheater Wiesbaden Eichberg: Schönerland

20.10. Freitag Frankfurt

19:30 Oper Frankfurt Tschaikowsky: Eugen Onegin 12 Hessen concerti 10.17

20:00 Alte Oper Verdi: Messa da Requiem. MDR Rundfunkchor, hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung)

11:00 Alte Oper Renaud Capuçon (Violine), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Stefan Blunier (Leitung). Bach: Ouvertüre Nr. 3 D-Dur BWV 1068, Bruch: Violinkonzert Nr. 1 g-Moll, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 5 d-Moll „Reformationssinfonie“

Tipp

Wiesbaden

19:30 Staatstheater Wiesbaden Schubert/Zender: Eine Winterreise. Tim Plegge (Choreografie)

21.10. Samstag Darmstadt

19:30 Staatstheater Darmstadt Puccini: Tosca. Will Humburg (Leitung), Eva-Maria Höckmayr (Regie) Frankfurt

19:30 Oper Frankfurt Purcell: Dido and Aeneas & Bartók: Herzog Blaubarts Burg. Karsten Januschke (Leitung), Barrie Kosky (Regie)

22.10. sonntag

17:00 Jagdschloss Kranichstein Darmstadt Amaryllis Quartett. Haydn: Lerchenquartett op. 64/5, Ravel: Streichquartett, Beethoven: Streichquartett op. 127 Vier Blüten und ein Stengel – vier Individuen und eine Idee: Zur Weihnachtszeit gegründet, gab die just da blühende Pflanze dem Amaryllis Quartett seinen Namen.

Foto: Tobias Wirth

Frankfurt

Frankfurt


17:00 Kaisersaal im Römer Telemann & die Liebe. La Stagione vocale, La Stagione Frankfurt, Michael Schneider (Leitung & Moderation). Telemann: Sinfonie e-Moll TWV 50:4, Trauungskantaten „Lieblich und schöne sein ist nichts“ & „Ein wohlgezogen Weib ist nicht zu bezahlen“, Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 5 D-Dur u. a. 18:00 Alte Oper Italienische OpernNacht. Manami Okazaki & Tatjana Charalgina (Sopran), Kremena Dilcheva (Mezzosopran), Emilio Ruggerio (Tenor), Tae-Joong Yang (Bariton), Ardalan Jabbari (Bassbariton), Thüringen Philharmonie, Peter Falk (Leitung), Werke von Rossini 19:30 Oper Frankfurt Britten: Peter Grimes. Sebastian Weigle (Leitung), Keith Warner (Regie) 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Evgenia Rubinova (Klavier). Beethoven/ Liszt: Sechs geistige Lieder von Gellert, An die ferne Geliebte & Capriccion alla Turca, Beethoven: Sechs Bagatellen, Sechs variierte Themen & Zwölf Variationen über einen Russischen Tanz aus „Das Waldmädchen“ GieSSen

15:00 Stadttheater Lyrical. Dominique Dumais, Moritz Ostruschnjak & Tarek Assam (Choreografie)

Heusenstamm

23.10. Montag

17:00 Ev. Gustav-Adolf-Kirche Alexandre Bytchkov (Akkordeon)

Frankfurt

Kassel

18:00 Staatstheater Kassel (Opernhaus) Traetta: Antigona. Jörg Halubek (Leitung), Stephan Müller (Regie) Rüsselsheim

15:00 Theater (Foyer) Classic-Café. Gutfreund Klaviertrio 20:00 Kulturzentrum Das Rind NoNoise Bigband Weilburg

17:00 Schlosskirche Luthers Musiziergesellschaft. Doris Hagel (Sopran), Ensemble Liuto Concertato, Nora Thiele (Perckussion). Werke von Judenkünig, Senfl, Johnson u. a.

20:00 Alte Oper Renaud Capuçon (Violine), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Stefan Blunier (Leitung). Bach: Ouvertüre Nr. 3 D-Dur BWV 1068, Bruch: Violinkonzert Nr. 1 g-Moll op. 26, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 5 d-Moll „Reformationssinfonie“ 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) David Fray (Klavier). Chopin: Nocturnes op. 9/2 & op. 48/1 & 2, Mazurka cis-Moll op. 63/3, Impromptu GesDur op. 51, Valse As-Dur op. 69/1 & Polonaise-Fantaisie As-Dur op. 61, Schumann: Novellette fis-Moll op. 21/8, Brahms: Sieben Fantasien op. 116 20:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Auftakt zur Uraufführung „Der Mieter“

24.10. Dienstag

Wiesbaden

17:00 Casino-Gesellschaft (HerzogFriedrich-August-Saal) Duo PietschEisinger. Mozart: Sonate G-Dur KV 301, Prokofjew: Sonaten Nr. 1 f-Moll & Nr. 2 D-Dur, Franck: Sonate A-Dur 19:30 Staatstheater Wiesbaden Lloyd Webber: Jesus Christ Superstar. Christoph Stiller (Leitung), Iris Limbarth (Regie)

Frankfurt

19:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Oper to go 20:00 Alte Oper NDR Elbphilharmonie Orchester, Thomas Hengelbrock (Leitung), Klaus Maria Brandauer (Rezitation). Beethoven: Sinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60 & Egmont op. 84

Avi Avital Matthew Barley Manu Delago hr-Sinfonieorchester Münchener Kammerorchester Spark Apollon Musagète Quartett u. a. w w w.kasseler-musiktage.de

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 10.17 Hessen 13


Klassikprogramm

Rüsselsheim

Wiesbaden

20:00 Theater Hardy Rittner (Klavier). Chopin: Barcarolle op. 60 u. a.

19:30 Staatstheater Wiesbaden Schubert/Zender Eine Winterreise. Tim Plegge (Choreografie)

25.10. Mittwoch

Kassel

19:30 Staatstheater Kassel (Opernhaus) Nicolai: Die lustigen Weiber von Windsor 19:30 Staatstheater Kassel (Schauspielhaus) You Will Be Removed. Johannes Wieland (Choreografie) Rüsselsheim

20:00 Theater Rainald Grebe (Klavier)

26.10. Donnerstag Frankfurt

19:00 Villa Bonn Oberon Trio. Haydn: Klaviertrio Nr. 29 Es-Dur, Schumann: Klaviertrio F-Dur op. 80, Copland: Vitebsk, Ravel: Klaviertrio 19:30 C. Bechstein Centrum Sung-Jae Kim (Klavier) Kassel

20:00 Martinskirche Kasseler Musiktage: Eröffnungskonzert. Manu Delago (Hang), Münchener Kammerorchester, Clemens Schuldt (Leitung). Strawinsky: Apollon musagète, Delago: Hangkonzert & Rising Between the Trains, Mozart: Sinfonie Nr. 29

19:00 Ev. Christuskirche Organisten der Christuskirche. Werke von Luther

27.10. Freitag

Frankfurt

19:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Oper to go 20:00 Alte Oper Deutsches Jazzfestival: Eröffnungskonzert. Cory Henry & The Funk Apostles, hr-Bigband, Jim McNeely (Leitung)

28.10. Samstag Bad Vilbel

Frankfurt

Frankfurt

17:00 Osterkirche Nagel: Gaff nicht in den Himmel – Luther-Oratorium. Osterchor und Ökumenische Kantorei Bischofsheim

19:30 Oper Frankfurt Britten: Peter Grimes. Sebastian Weigle (Leitung) 20:00 Dom Händel: Israel in Egypt. Gutenberg-Kammerchor, Collegium Cantorum Merzig, Neumeyer Consort, Felix Koch (Leitung) 22:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Oper Lieben: Peter Grimes

19:30 Festeburg Linos Ensemble. Debussy/Sachs: L’après-midi d’un faune, Beethoven: Quintett Es-Dur op. 16 & Septett Es-Dur op. 20, Mahler/Schönberg: Kindertotenlieder 19:30 Oper Frankfurt Britten: Peter Grimes. Sebastian Weigle (Leitung)

Kassel

9:00 & 11:00 Heinich-Schütz-Schule (Aula) Kasseler Musiktage: Kinderkonzert. Die Schurken. Unterwegs nach Umbidu 19:30 Staatstheater Kassel (Opernhaus) Giordano: Andrea Chénier 20:00 LWV Hessen (Ständesaal) Kasseler Musiktage. Matthew Barley (Violoncello). Britten: Cellosuite Nr. 3 op. 87, Bach: Cellosuite Nr. 1 G-Dur BWV 1007, Sollima: Lamentatio

GieSSen

19:30 Stadttheater Kálmán: Ein Herbstmanöver. Michael Hofstetter (Leitung), Balázs Kovalik (Regie) Grünberg

Wiesbaden

19:30 Casino-Gesellschaft (HerzogFriedrich-August-Saal) Wiesbadener Bachwochen: Eröffnungskonzert. Jasmin Hörner (Sopran), Kanako Sakaue (Alt), Joachim Streckfuß (Tenor), Richard Logiewa (Bass), Barockorchester La Stagione Frankfurt, Michael Schneider (Leitung). Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 5, Telemann: Kantaten „Herr, hebe an zu segnen“ & „Ein wohlgezogen Weib ist nicht zu bezahlen“ & Sinfonia spirituosa e-Moll

20:00 Stadthalle Liebe & Revolution. Julia Sukmanova (Sopran), Mirjam Wolf, Karsten Stiers & Achim Dürr (Vocals), Neue Philharmonie Frankfurt, Jens Troester (Leitung). Werke von Beethoven, Mussorgsky u. a. Kassel

11:00 Evangelisches Forum (Saal) Kasseler Musiktage: Werkstatt. Avi Avital (Mandoline), Matthew Barley (Violoncello), Manu Delago (Hang), Olaf A. Schmitt (Moderation) 19:30 Staatstheater Kassel (Opernhaus) Nicolai: Die lustigen Weiber von Windsor. Anja Bihlmaier (Leitung), Sonja Trebes (Regie)

Sonntag, 29. Oktober 2017 │ 20 Uhr │ Alte Oper Frankfurt

Ensemble Nevermind

Anna Besson Traversflöte

© Edouard Bressy

In Zusammenarbeit mit der Alten Oper Frankfurt

Louis Creac’h

Violine

Robin Pharo

Viola da Gamba

Jean Rondeau

Cembalo

Karten zu € 39 / € 32 / € 25 / € 20 über Frankfurt Ticket unter Telefon 069/1340-400 oder www.frankfurt-�cket.de, bei den bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse 2017 FBK 02 Nevermind Anz Concerti.indd 1 14 Hessen concerti 10.17

Werke von Georg-Philipp Telemann, Francesco Geminiani und Johann Sebas�an Bach

www.frankfurter-bachkonzerte.de 29.08.2017 15:03:45


Klassik gut finden. Auch in Hessen.

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Klassikprogramm

Tipp

Wiesbaden

17:00 Christophoruskirche Schierstein Wiesbadener Bachwochen. Ines Then-Bergh (Violine), Martin Lutz (Cembalo). Bach: Violinsonaten E-Dur BWV 1016, f-Moll BWV 1018 & a-Moll BWV 1003 19:30 Staatstheater Wiesbaden Massenet: Manon

29.10. Sonntag Bad Homburg

17:00 Ev. Erlöserkirche Simone Schwark (Sopran), Kammerchor der Erlöserkirche, Susanne Rohn (Leitung). Werke von Telemann

29.10. sonntag

19:00 Weinkirche Kassel (Festkeller) Kasseler Musiktage. Avi Avital (Mandoline), Matthew Barley (Violoncello), Manu Delago (Hang), Olaf A. Schmitt (Moderation). Überraschungskonzert Von der Rock-Musik zur Klassik: Auf der Schule spielte Avi Avital noch E-Gitarre und Schlagzeug – heute greift der Israeli allein in die Mandolinen-Saiten.

Wiesbaden

16:00 Staatstheater Wiesbaden Schubert/Zender: Eine Winterreise. Tim Plegge (Choreografie) 17:00 Kurhaus (Christian-Zais-Saal) Anna Mehlin (Violoncello), JohannStrauss-Orchester Wiesbaden, Herbert Siebert (Leitung). Haydn: Cellokonzert D-Dur, Beethoven: Sinfonie Nr. 1 C-Dur

30.10. Montag Frankfurt

20:00 Heiliggeistkirche Kurt-Thomas-Kammerchor Frankfurt, Telemann-Ensemble Frankfurt, Andreas Köhs (Leitung), Ursula Schoen (Vortrag). Schütz: Psalmen Davids Kassel

20:00 Schloss Wilhelmshöhe (Ballhaus) Kasseler Musiktage. Blow: Venus and Adonis (konzertant). Jörg Halubek (Leitung & Cembalo)

Darmstadt

Kassel

16:00 Staatstheater Darmstadt Mozart: Die Zauberflöte

18:00 Staatstheater Kassel (Opernhaus) Christian Petersen (Klavier), Staatsorchester Kassel, Alexander Hannemann (Leitung). Debussy: Prélude à l’après-midi d’un faune, Kodály: Nyari este, Falla: Nächte in spanischen Gärten 19:00 Weinkirche (Festkeller) Kasseler Musiktage. Avi Avital (Mandoline), Matthew Barley (Violoncello), Manu Delago (Hang), Olaf A. Schmitt (Moderation). Überraschungskonzert Weitere Infos siehe Tipp

17:00 Kath. Stadtkirche St. Georg Bach: h-Moll-Messe. Oratorienchor Bergstraße, Churpfälzische Hofcapelle, Konja Voll (Leitung)

Kronberg

Frankfurt

15:00 Receptur (Studio 4) Mit Musik – Miteinander. William Hagen (Violine), Adrien La Marca (Viola), MarieElisabeth Hecker (Violoncello)

18:00 Oper Frankfurt Tschaikowsky: Eugen Onegin 18:00 St. Katharinenkirche Simone Schwark (Sopran), Julia Diefenbach (Mezzosopran), Christian Rohrbach (Altus), Sören Richter (Tenor), Thomas Peter (Bass), Kantorei St. Katharinen, Bach-Collegium Frankfurt, Michael Graf Münster (Leitung). Werke von Herbst, Telemann u. a.

Frankfurt

11:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Oper Extra: Der Mieter 15:30 Oper Frankfurt Purcell: Dido and Aeneas & Bartók: Herzog Blaubarts Burg. Karsten Januschke (Leitung) 17:00 Holzhausenschlösschen Christian Poltéra (Violoncello), Oliver Triendl (Klavier), Wolf Wondratschek (Lesung). Bach: Sarabande aus „Cellosuite Nr. 1“, Mara: Sonate, Beethoven: Variationen über Bei Männern, welche Liebe fühlen aus Mozarts „Die Zauberflöte“ WoO 46, Schumann: Fantasiestücke op. 73, Lutosławski: Grave aus „Metamorphosen“ 17:45 Alte Oper (Albert Mangelsdorff Foyer) Das Konzert in der Forschung. Jutta Toelle (Vortrag) 19:00 Alte Oper Alexander Melnikov (Klavier), MusicAeterna, Teodor Currentzis (Leitung). Prokofjew: Sinfonie Nr. 1 „Symphonie classique“, Schostakowitsch: Klavierkonzert Nr. 2 F-Dur & Sinfonie Nr. 9 Es-Dur 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Ensemble Nevermind. Telemann: Pariser Quartett Nr. 4 h-Moll & Neues Pariser Quartett Nr. 6 e-Moll, Bach: Sonaten C-Dur BWV 529 & G-Dur BWV 1039, Geminiani: The Lass of Peaty’s Mill & Bush Aboon Traquair, Improvisationen Fulda

17:00 Schloss (Fürstensaal) Sergey Malov (Violine, Viola & Violoncello da spalla). Bach: Cellosuite Nr. 2 d-Moll BWV 1008 & Partita Nr. 2 d-Moll BWV 1004, Ligeti: Violasonate 16 Hessen concerti 10.17

Marburg

20:00 Erwin-Piscator-Haus Brasssonanz. Werke von Bach, Händel u. a. Rüsselsheim

13:30 Theater Theaterführung: Emil und die Detektive 20:00 Kulturzentrum Das Rind Magic Sound Big Band, Andreas Büschelberger (Leitung) Seligenstadt

19:00 St. Marien Gabriel: Bruder Martin. Chor der Christuskirche Aschaffenburg Westerburg

18:00 Kath. Christkönig-Kirche Vox Humana Ensemble, Chor des Ev. Dekanats Bad Marienberg, L’arpa festante, Christoph Rethmeier (Leitung). Dvořák: Biblische Gesänge, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 2 „Lobgesang“, Nicolai: Ein feste Burg ist unser Gott

31.10. Dienstag Bad Homburg

20:00 Kurtheater Klara Flohr (Violoncello), Susanne Endres (Klavier). Werke von Beethoven, Popper u. a. Bensheim

GieSSen

20:00 taT-studiobühne Seid was ihr wollt. Massimo Gerardi (Choreografie) Kassel

19:30 Staatstheater Kassel (Opernhaus) Giordano: Andrea Chénier Wiesbaden

17:00 Lutherkirche Wiesbadener Bachwochen: Davon ich singn und sagen will. Sibylla Rubens & Heike Heilmann (Sopran), Franz Vitzthum (Countertenor), Andreas Post (Tenor), Markus Flaig (Bass), Kammerchor des Bachchors Wiesbaden, RosenmüllerEnsemble Leipzig, Jörg Endebrock (Leitung)

Foto: Christie Goodwin

20:00 Schloss Wilhelmshöhe (Ballhaus) Kasseler Musiktage. Blow: Venus and Adonis (Premiere konzertant). Jörg Halubek (Leitung & Cembalo)


Echo Klassik

Am 29. Oktober werden in Hamburg die besten Klassikkünstler des Jahres mit dem bedeutendsten deutschen Musikpreis ausgezeichnet. concerti stellt die wichtigsten Preisträger vor

Foto: Markus Nass/Thies Raetzke

54 Auszeichnungen in 22 Kategorien werden in diesem Jahr in der Hamburger Elbphilharmonie vergeben

Oktober 2017 concerti   23


ECHO Klassik

Kunst der Unterhaltung

Welchen Anzug wird Thomas Gottschalk wohl diesmal bei der Moderation des ECHO Klassik tragen?

24 concerti Oktober 2017

Foto: Monique Wüstenhagen/BVMI

Die Aufteilung von klassischer Musik in seicht und anspruchsvoll muss aufhören. Die diesjährigen Ehrungen des Echo Klassik sind da ein guter Anfang. Von Maximilian Theiss


A

ls Thomas Gottschalk bei der vorletzten Gala des ECHO Klassik die Laudatio auf Jonas Kaufmann hielt, verlas er eine Zeitungskritik über den Tenor. Darin schwelgt der Autor mit etwas zu blumigen und zu fachspezifischen Worten in der Sangeskunst Kaufmanns. Gottschalk resümierte: „Das alles habe ich bei Jonas Kaufmann nicht gehört, aber ich werde beim nächsten Mal darauf achten.“ Gottschalk selbst möge zwar weniger von Oper als andere verstehen, dafür aber hätte er die Kunst der Unterhaltung studiert, „und die ist in der Oper heute genauso gefragt wie in jeder anderen Kunstgattung“. Recht hat er. Recht hat aber auch der Kritiker. Im Idealfall nämlich teilt sich die klassische Musik nicht in ein EntwederOder auf: auf der einen Seite die hochspezialisierten bis entrückten Musiker für die Klassikkenner, auf der anderen Seite die anbiedernde Manmuss-den-Leuten-nur-dieSchwellenangst-nehmen-Fraktion für all jene Konsumenten, die aus kulturellem oder sozialem Pflichtbewusstsein die klassische Musik nur ab und an konsumieren. Dass diese

Aufteilung nicht allzu glücklich ist, erkennt man daran, dass der wechselseitige Respekt dieser beiden Gruppen gering ist. Die eine Gruppe bezweifelt David Garretts musikalischen Verstand, die andere Gruppe assoziiert bei historisch informierter Aufführungspraxis mangelnden Hedonismus, Weltfremdheit und Gemüserohkost. Dass beide Sichtweisen falsch liegen, versteht sich von selbst, sobald man zweimal darüber nachdenkt. Jonas Kaufmann hingegen scheint für alle da zu sein, er begeistert den David-GarrettFan genauso wie den Opernfreak. Ähnlich verhält es sich bei einem Daniel Hope, einem Daniil Trifonov oder einer Joyce DiDonato. Sie alle erhalten in diesem Jahr einen ECHO Klassik. Das Auswahlverfahren der eingereichten CDs durch eine Jury, die unter anderem aus Vertretern von Plattenlabels besteht, mag zwar Fragen nach der Objektivität der Preisträgerauswahl aufwerfen. Doch hat es die Jury in diesem Jahr tatsächlich geschafft, über fünfzig Tonträger und deren Verantwortliche zu ehren, die jeden Typus des Klassikhörers ansprechen. Die Auswahl mit ihren 54 Preisträgern ist somit

eine kluge Antwort auf die grassierende Orientierungslosigkeit der Musikhörer, die angesichts einer immer größeren Fülle an kurzlebigen Neuerscheinungen (die auch noch mit ebenso zahlreichen Wiederveröffentlichungen historischer Aufnahmen konkurrieren müssen) zwangsläufig überfordert sind. Hohe Kunst und Unterhaltung – beides schließt einander nicht aus. Da passt es auch, dass die diesjährige Gala in der Hamburger Elbphilharmonie von Thomas Gottschalk moderiert wird. konzert- & TV-TIPPs

Sa. 28.10., 19:30 Uhr Hauptkirche St. Michaelis Hamburg Vorabkonzert Klassik XL. Christoph Schoener, Harald Vogel & Leo van Dooselaar (Orgel), Thomas Fritzsche (Gambe), Henning Kraggerud (Violine), dogma chamber orchestra u. a. So. 29.10., 16:45 Uhr Elbphilharmonie Hamburg Verleihung des ECHO Klassik 2017. Thomas Gottschalk (Moderation) Übertragung der Veranstaltung ab 22:00 Uhr im ZDF CD-Tipp

Best of Klassik 2017 – Große Gala der Echo KlassikPreisträger Erscheint am 13.10. bei Warner Classics

©Harald Hoffmann / Deutsche Grammophon

ROLANDO VILLAZÓN LIEDERABEND

22.09. HANNOVER / 30.09. DÜSSELDORF 07.10.2017 LUZERN / 13.10.2017 DRESDEN 16.10.2017 FRANKFURT/M.

„SCHÄTZE DES BELCANTO“

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Oktober 2017 concerti   25


Über-Lebensgröße Matthias Goerne wird mit seiner Einspielung von

Berios Mahler-Bearbeitungen »Sänger des Jahres«

D

ie Sinfonie muss sein wie die Welt, sie muss alles erfassen“, soll Gustav Mahler einst bei einer Diskussion mit seinem Kollegen Jean Sibelius gesagt haben. An diesem Ausspruch orientierte sich wohl auch der italienische Komponist und Mahler-Fan Luciano Berio, als er in seinem gigantischen Orchesterwerk Sinfonia anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des New York Philharmonic Orchestra Ende der 1960er Jahre das ohnehin schon schwer überschaubare Scherzo aus Mahlers zweiter Sinfonie für die Postmoderne tauglich machte – mit einer

wüsten Zitatwelt und mit einem Riesenorchester, in dem auch Avantgarde-Instrumente wie ein elektrisches Cembalo eingesetzt wurden. Weniger bekannt ist, dass Berio sich zwanzig Jahre später noch einmal Mahler näherte: in einem Arrangement von zehn frühen Mahler-Liedern, deren ohnehin schon große Besetzung er noch einmal anreicherte, um die Unübersichtlichkeit der Klangwelt Mahlers auch hier zu betonen. Dem Kunstlied die Treue gehalten

Es ist unter anderem die besondere Klangbalance zwischen

»Im Moment der Aufnahme muss jeder absolutistisch sein und sagen: Nur so darf es für mich sein«, sagte Matthias Goerne vor einigen Jahren in einem concerti-Interview 26  concerti Oktober 2017

dem orchestralen Riesenapparat und dem Bariton von Matthias Goerne, die kürzlich das BBC Symphony Orchestra unter dem Dirigat von Josep Pons zu einer exzeptionellen Einspielung dieser schwierigen Musik führte. Goerne präsentiert die expressiven, dem Leben und dem Volkslied abgehörten Vokallinien in jener leichten Über-Lebensgröße, die bereits bei Mahler selbst benötigt wurde. Und auch das übrige Textgemisch aus Zitaten von Beckett, Lévi-Strauss und Be­rio wird sehr viel deutlicher, als es in der besten Live-Aufführung dieser Lied-Arrangements geschehen könnte. Matthias Goerne beweist nun ausgerechnet anhand einer Musik von Luciano Berio einmal mehr, dass er sich in den letzten zehn Jahren von einem klugen Schubert- und Schumann-Interpreten zu einem echten Mahler-Spezialisten entwickelt hat. So bleibt der Bariton dem Genre des Kunstlieds treu, das ihn einst berühmt gemacht hat, selbst wenn er längst in der Welt der großen Oper genauso zu Hause ist: Seine Liebe zu Mahler und Schubert wird flankiert von Auftritten als Wozzeck wie jüngst bei den Salzburger Festspielen, aber auch seiner Annäherung an Wagner. Gespannt darf man auch auf Matthias Goernes Funktion als „Artist in Residence“ in der zweiten Spielzeit der Hamburger Elbphilharmonie sein. Matthias Nöther Berio: Sinfonia & Mahler/Berio: 10 Frühe Lieder Matthias Goerne (Bariton), Synergy Vocals, BBC SO. harmonia mundi

Fotos: Caroline de Bon, Brooke Shaden

ECHO klassik


Die Verwandlungskünstlerin Joyce DiDonato erhält zum vierten Mal den

Echo-Klassikpreis als »Sängerin des Jahres«

Lust auf Klassik? Über 90.000 Veranstaltungen Karten unter: www.reservix.de

Ein Timbre wie schwerer Blütenduft: Mezzosopranistin Joyce DiDonato

W

enn Joyce DiDonato die Verächter des Belcanto bekehrt, dann gleicht sie einer Priesterin des Schöngesangs. Die Amerikanerin steht für einen Wahrheits-Belcanto, in dem keine Koloratur mehr bloßes Schmuckwerk, reine Girlande des Ziergesangs oder virtuoser Selbstzweck bleibt, sondern zum Mittel des maximal gesteigerten Ausdrucks wird, der uns seelentief berührt. Was kann Oper mehr wollen, was kann sie mehr leisten? „Der Belcanto ist für mich eine der s­ ublimsten Landschaften der Expression und des Gefühls. Da durchschreiten wir einen so puren, konzentrierten, ungefilterten Weg der Kunst, machen ein nicht-intellektuelles Abenteuer“, offenbart die Mezzo­sopranistin, die sich in ihrer unbändigen künstlerischen Neugierde wie selbstverständlich auch Sopranpartien erobert. Zuletzt war dies bei Rossinis Semiramide in München der Fall: Die hoch komplexe Frauengestalt zwi-

schen Liebender und Mörderin verwandelt DiDonato sich in all ihren Extremen an, erzählt uns von der Königin von Babylon in ihrer raumgreifend packenden Präsenz. Dazu zündet die 48-Jährige ein aufregendes, dunkel loderndes Koloraturenfeuer, durchpulst jede Phrase dramatisch, geht mit einem Furor der Unbedingtheit an Grenzen. Präzise in der perfekten Vorbereitung auf eine Rolle, gibt sie sich in der Vorstellung dann gern hin, möchte so frei wie möglich sein: „Ich springe also auf die Bühne und hoffe, dass mein Fallschirm sich dabei öffnet.“ In ihrem passionsprall stürmischen Barockalbum „In War & Peace“ zeigt DiDonato auch bei Händel und Purcell, wie sehr es bei ihr immer ums Peter Krause Ganze geht.

www.reservix.de Ihr Ticketportal für Klassik, Bühne und mehr

In War & Peace – Arien von Händel, Leo, Purcell u. a. Joyce diDonato (Sopran), Il Pomo d’Oro. Erato Oktober 2017 concerti  27


ECHO klassik

Vor dem Vergessen bewahrt Das Mozarteumorchester würdigt mit Hans Rott den einstigen, viel zu früh verstorbenen Lieblingsschüler von Anton Bruckner

I

Dirigent mit breitem Repertoire: Constantin Trinks

n manchen wenigen Dingen ist Salzburg progressiver als sein Ruf. Das Mozarteum­ orchester beispielsweise holte in den späten Siebzigerjahren als eines der ersten Sinfonie­ orchester eine Frau ans Diri­ gierpult. Auch programmatisch entfernt sich der Klangkörper gerne vom Kernrepertoire und bewahrt so manchen Kompo­ nisten vor dem Vergessen. Da­ zu gehört auch jene Aufnahme, die nun mit dem ECHO Klassik ausgezeichnet wird: Hans Rott war schon zu Lebzeiten eine unglückliche Figur – aufge­ wachsen in ärmlichen Verhält­ nissen schaffte er es aufs Wie­

ner Konservatorium, wo er bei Anton Bruckner studierte, ehe er 25-jährig in geistiger Um­ nachtung starb. Mit der klang­ lich durchsichtigen und ein­ fühlsamen Einspielung von dessen erster Sinfonie erfährt der Komponist durch das Mo­ zarteumorchester unter Cons­ tantin Trinks die Würdigung, die der Komponist verdient. Maximilian Theiss Sinfonische Einspielung (Musik 19. Jh.) Rott: Sinfonie Nr. 1 Mozarteumorchester Salzburg, Constantin Trinks (Ltg). Profil Medien Günter Hänssler

www.boulezsaal.de Foto: Volker Kreidler

28  concerti Oktober 2017

Fotos: Irène Zandel, Marco Borggreve

Music for the Thinking Ear


Solist aus den eigenen Reihen Sebastian Manz spielte mit »seinem« SWR Symphonieorchester

die Klarinettenwerke Carl Maria von Webers ein

Erhält seinen dritten KlassikECHO: Sebastian Manz

E

r sei „das Gegenteil von un­ nahbar – eher der Typ, der in der Pause ins Foyer kommt, sich unterhält und CDs signiert als allürenhaft in der Gardero­ be zu sitzen“, beschreibt sich Klarinettist Sebastian Manz augenzwinkernd selbst.

Nachdem seine Blockflötenleh­ rerin ihm im Alter von sieben Jahren vorschlug, doch zur Klarinette zu wechseln, ging es für den 31-jährigen gebür­ tigen Hannoveraner steil berg­ auf: 2008 gewann er neben dem Deutschen Musikwettbe­ werb auch den ARD-Musik­ wettbewerb und wurde 2010 Solo-Klarinettist beim SWR Symphonieorchester. Dass er sich im Orchester pudelwohl fühlt, hört man auf der ge­ meinsamen Einspielung der Klarinettenkonzerte von Carl Maria von Weber. Denn ob­ wohl Manz der federführende Solist dieser preisgekrönten

Aufnahme ist und nicht nur die Konzerte, sondern gleich das Klarinetten-Gesamtwerk des großen Romantikers ein­ gespielt hat: Jeder Ton ist kol­ legial kongenial gedacht, und Orchester, Kammermusikpart­ ner und Solist verschmelzen zu einem kreativen Ganzen, an dem Weber sicherlich seine Freude gehabt hätte. Ninja Anderlohr-Hepp Konzerteinspielung (Musik 19. Jh.) Weber: Sämtliche Werke für Klarinette Sebastian Manz, Casal Quartett, RSO Stuttgart des SWR. Berlin Classics

Echo Klassik 2017 – cpo gratuliert! Klavierduo Genova & Dimitrov

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1 CD

»Ein grandioses Zeugnis eines der besten Klavierduos der Welt!« (Piano News, Februar 2017)

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Linos Ensemble

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1 CD

»Das Linos Ensemble klingt, wie man erwarten konnte, einfach großartig.« (klassik.com, Oktober 2016)

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Oktober 2017 concerti 28.08.2017 11:58:12  29


ECHO klassik

Klangwunder der Ostküste Das Boston Symphony Orchestra sorgt mit seinem Schostakowitsch-Zyklus für Furore

A

ls zweitältestes Orchester unter den sogenannten Big Five, also den größten Orchestern der USA, ist das 1881 gegründete Boston Symphony Orchestra (BSO) für seine intensiven und langjährigen Verbindungen zu seinen Musikdirektoren bekannt. Auch zahl-

reiche Gastdirigenten geraten beim Gedanken an den besonders transparenten Orchesterklang regelmäßig ins Schwärmen – ­Leonard Bernstein etwa verewigte seine Anerkennung gar in seinem Marsch The BSO Forever. Dass diese Kooperationen mitunter herausragende

künstlerische Ergebnisse erzielen, dokumentieren die Einspielungen von Schostakowitschs fünfter, achter und neunter Sinfonie des Orchesters mit Andris Nelsons. Beeindruckend ist dabei, dass jene Zusammenarbeit zum Zeitpunkt der Aufnahme noch am Anfang stand – Nelsons war seit etwas über einem Jahr Musikdirektor des Orchesters – und trotzdem ein eindrucksvolles Beispiel für die spielerische Qualität des Klangkörpers liefert. Die wurde an einer ausgeprägten Repertoirevielfalt geschult. Bis ins letzte Detail ausgefeilt und lebendig fängt das Orchester jede Nuance der unter dem Druck des stalinistischen Regimes entstanden Werke ein. Der klangliche Beginn einer hoffentlich lang anhaltenden Freundschaft. Johann Buddecke Ensemble/Orchester

Erfrischend Brahms Die Neuentdeckung des hanseatischen Meisters ab 6. Oktober 2017 im Handel. WWW.KAMMERPHILHARMONIE.COM

30 concerti Oktober 2017

Fotos: Marco Borggreve, Felix Broede/Sony

Die erste Aufnahme des Live-Zyklus’ wurde bereits mit Preisen bedacht, jetzt erhalten die »Bostonians« für die zweite Einspielung den ECHO

Schostakowitsch: Sinfonien Nr. 5, 8 & 9 Boston Symphony Orchestra, Andris Nelsons (Ltg). DG


Von der Supermarktkasse auf die Konzertbühne Lucas Debargue und das Notos Quartett

erhalten jeweils einen Nachwuchs-ECHO

Nicht nur Pianist, sondern auch Komponist: Lucas Debargue

B

ei Lucas Debargue ging alles ganz schnell: Schlagartig wurde der Franzose nach seinem Auftritt beim Tschaikowsky-Musikwettbewerb 2015 zu einem weltweit gefragten Pianisten. Obwohl er dort „nur“ den 4. Platz belegte, setzte sich Valery Gergiev als Schirmherr des Wettbewerbs persönlich für Debargue ein und ließ ihn als Solist bei mehreren Konzerten mit ihm am Pult auftreten. Debargue, der sich in seiner Jugend lieber mit Literatur und Jazz als mit dem Klavier beschäftigte und an Supermarktkassen jobbte, hat seitNachwuchskünstler (Klavier) Bach: Toccata & Fuge BWV 911, Beethoven: Klaviersonate Nr. 7 u. a. Lucas Debargue (Klavier). Sony Classical

dem über hundert Konzerte gegeben und zwei Alben veröffentlicht. Auf seiner aktuellen CD widmet er sich Bach, Beethoven und Medtner mit größter Leidenschaft und kristallklarem, präzisem Spiel. Debargue nutzt das Pedal wenig und überzeugt sowohl mit Beethovens Pianissimo als auch mit den exzentrischen Anflügen Medtners. Zahlreiche erste Preise hingegen konnte sich bisher das 2007 in Deutschland gegründete Notos Quartett sichern. Als erstes Klavierensemble überhaupt werden die jungen Musiker von Günter Pichler, dem ersten Geiger des Alban Berg Quartetts, im Spezialstudiengang für professionelle Streichquartette in Madrid betreut. Ihre Debüt-CD widmen sie den Komponisten Bartók, Kodály und Dohnányi. Das Herzstück ist das Klavierquartett von Bartók, das bisher nur einmal von ihm selbst und 1964 aufgeführt wurde. Tänzerisch, vergnügt und gleichzeitig kraftvoll erweckt das Quartett ungarische Kammermusik zu neuem Leben. „Hungarian Treasures“ – ungarische Schätze eben. Irem Çatı Nachwuchskünstler (Gemischtes Ensemble)

Die Aufnahme zum umjubelten Beethoven-Zyklus aus dem Wiener Musikverein!

WS013 – LABEL DER WIENER SYMPHONIKER

„Ein Hörgenuss!“ Manuel Brug (Profil) „Die Visitenkarte eines großen Dirigenten.“ Wilhelm Sinkovicz (Die Presse)

Jetzt erhältlich als CD, Download und Stream. In Vorbereitung Frühjahr 2018-Herbst 2019: Philippe Jordan Beethoven Symphonies 2, 4, 5, 6, 7, 8 & 9

Hungarian Treasures – Werke von Bartók, Dohnányi & Kodály Notos Quartett RCA Red Seal

www.wienersymphoniker.at


Wie auf Hosenrollen zugeschnitten Marianne Crebassa wird für ihre Debüt-CD »Oh, Boy!« geehrt

M

arianne Crebassa ist an allen wichtigen Opernhäusern Europas gern gesehener Gast und brillierte auch bereits beim „Mostly Mozart Festival“ in New York. Der kometenhafte Aufstieg der heute 31-jährigen Mezzosopranistin kulminierte in diesem Jahr: Im Januar brachte sie nicht nur ihr hochgelobtes Debütalbum „Oh, Boy!“ heraus, sondern wurde auch bei den „Victoires de la Musique Classique“ als Sängerin des Jahres ausgezeichnet. Auch die Jury des ECHO Klassik weiß die Französin mit dem dunklen und doch zartleichten Timbre, das ideal für Hosenrollen passt, zu schätzen. So wurde sie etwa als Cherubino in Mozarts Le nozze di Figaro nicht nur an der Berliner Staatsoper und am Theater an der Wien frenetisch gefeiert, sondern auch an der Nationaloper Amsterdam sowie an der Mailänder Scala. Für ihre CD „Oh, Boy!“, auf der sie mit einer wohldurchdachten Mischung ihrer Paraderollen und facettenreicher, höchst flexibler Stimme glänzt, wird sie mit dem ECHO Klassik geehrt. Nicole Korzonnek SOLISTISCHE EINSPIELUNG/GESANG (DUETTE/OPERNARIEN)

Charmantes Stimmwunder: Marianne Crebassa 32 concerti Oktober 2017

Fotos: Simon Fowler, André Mailänder

Oh, Boy! – Arien von Chabrier, Gluck, Gounod, Meyerbeer, Mozart u. a. Marianne Crebassa, Mozarteum Orchester Salzburg, Marc Minkowski (Ltg). Erato


BERLIN CLASSICS ESTABLISHED 1947

ECHOMÄSSIG GUT

Kammermusik im Großformat: das Linos Ensemble

Seit vierzig Jahren vereint ... ... und noch immer weiß das Linos Ensemble zu überraschen

I

n der griechischen Mythologie fungierte Linos als Musiklehrer des Herakles, fand gleichwohl aus Übermut ein tragisches Ende. Das Linos Ensemble wird in dieser Hinsicht seinem Namen glücklicherweise nicht gerecht: Seit Jahrzehnten spielt es in der ersten Reihe deutscher Kammermusikensembles – auf elegante, niveauvolle und unterhaltsame Art. Vor vierzig Jahren gründete Oboist Klaus Becker das Ensemble, je fünf Streicher und Bläser sowie eine Pianistin umfasst der Kern der Formation. Zum 40-jährigen Jubiläum darf sie nun den ECHO Klassik entgegennehmen, die eindrucksvoll die langjährige Zusammenarbeit widerspiegelt: Beim Quintett in A-Dur für Klavier (linke Hand), Klarinette und Streichtrio von Franz Schmidt entfalten die Mitglieder des Linos Ensembles in einem filigranen Miteinander auf sensible Art und Weise die ganze Tiefe der Musik, die dem Alterswerk des österreichischen Komponisten innewohnt. Insa Axmann KAMMERMUSIKEINSPIELUNG (MUSIK 20./21. JH. | GEM. ENSEMBLE)

Schmidt: Quintett für Klavier (linke Hand), Klarinette & Streichtrio A-Dur Linos Ensemble. cpo

Die drei ECHO Klassik-Preisträger von Berlin Classics und Neue Meister zeigen, wie die Klassik von Morgen gestaltet wird: Starpianist Sebastian Knauer spielt und Arash Safaian komponiert ÜberBach. Ausnahmekünstler Sebastian Manz interpretiert alle Klarinettenwerke von C. M. v. Weber nach seinen ganz eigenen Regeln. Und Nachwuchstalent Dominik Wagner präsentiert eine CD voller neuer Gassenhauer. www.berlin-classics-music.com www.neue-meister-music.com

Oktober 2017 concerti  33


Weitere Preisträger

KONZERTEINSPIELUNG (MUSIK BIS INKL. 18. JH.) Mozart: Violinkon­zerte Nr. 3, 4 & 5 Henning Kraggerud (Violine & Leitung), Norwegian Chamber Orchestra. Naxos Multitalent Henning Kraggerud widmet sich mit Mozart einem seiner Leibund Magenkomponisten – und komponierte die Kadenzen der Konzerte selbst.

SOLISTISCHE EINSPIELUNG (MUSIK 19. JH. | KLAVIER) Transcendental – Werke von Liszt Daniil Trifonov (Klavier). Deutsche Grammophon Mit Liszts Etüden, die zu den anspruchsvollsten Werken für Klavier gelten, besteht Daniil Trifonov mit Bravour den Lakmus-Test eines jeden Pianisten.

SOLISTISCHE EINSPIELUNG/GESANG (ARIEN/REZITALE) Werke von Delibes, Gounod u. a. Aida Garifullina (So­pran), ORF RSO Wien, Cornelius Meister (Ltg). Decca Kaum zu glauben, dass die allseits gefeierte und allerorts gefragte Aida Garifullina mit dieser CD erst ihr DebütAlbum veröffentlicht hat.

DIRIGENT DES JAHRES

NACHWUCHSKÜNSTLER (KONTRABASS) Gassenhauer – Gassenbauer Vera Karner (Klarinette), Dominik Wagner (Kontrabass) Berlin Classics Das Duo ist gerade einmal Anfang zwanzig – und zeigt mit Spielwitz und Genialität, wie man ein spannendes und heiteres Konzeptalbum aufnimmt.

KLASSIK OHNE GRENZEN ÜberBach Sebastian Knauer (Klavier), Pascal Schumacher (Vibrafon), Zürcher Kammerorchester. Neue Meister Zeitgenössisches trifft auf Barock: Arash Safaians Aphorismen über Kompositionen von Bach offenbaren unerhörte Seiten des Thomaskantors.

Kürzlich wurde der Zyklus mit Beethovens Streichquartetten vollendet, geehrt wird nun aber die vorletzte Einspielung der Gesamtaufnahme.

KAMMERMUSIKEINSPIELUNG (MUSIK 19. JH. | GEM. ENSEMBLE) Réminiscenses – Werke von Saint-Saëns, Frank, Ysaÿe u. a. Camille Thomas (Violoncello), Julien Libeer (Klavier). La dolce volta Mit einem französischen Kammermusikprogramm erfreuten Camille Thomas und Julien Libeer nicht nur Kritiker und Hörer, sondern auch die ECHO-Jury

KONZERTEINSPIELUNG (MUSIK BIS INKL. 18. JH.) Mozart: Klavierkonzerte KV 413–415 Kristian Bezuidenhout (Klavier), Freiburger BO, G. von der Goltz (Ltg). harmonia mundi Bezuidenhout und das Freiburger ­Barockorchester begeistern mit einer entfesselten, fast schon ekstatischen ­Interpretation der drei Mozart-Konzerte.

KONZERTEINSPIELUNG (MUSIK 20./21. JH.) Bartók & Babin: Konzerte für zwei Klaviere & Orchester Piano Duo Genova & Dimitrov, Yordan Kamdzhalov (Ltg). cpo Das Duo Genova & Dimitrov blickt auf das 20. Jahrhundert und zeigt die klangliche Bandbreite, die man mit ­einem Klavier erzeugen kann

EDITORISCHE LEISTUNG DES JAHRES Marie Jaëll: Sämtliche Werke für Klavier Cora Irsen (Klavier), WDR Funkhausorchester, Arjan Tien (Ltg). querstand Cora Irsen erweckt mit ihrem eben abgeschlossenen Zyklus das schillernde Gesamtwerk der fast vergessenen Komponistin Marie Jaëll zu neuem Leben.

SOLISTISCHE EINSPIELUNG (MUSIK BIS INKL. 17./18. JH. | KLAVIER) Mozart: Sämtliche Klaviersonaten Fazıl Say (Klavier). Warner Classics

WELT-ERSTEINSPIELUNG DES JAHRES Telemann: 12 Fantaisies pour la Basse de Violle Thomas Fritzsch (Viola da gamba). Coviello Classics Lange Zeit schlummerten Telemanns Fantasien für Viola da gamba unentdeckt im Archiv, bis sich Thomas Fritzsch ihrer annahm.

NACHWUCHSKÜNSTLER (DIRIGAT) Mahler: Sinfonie Nr. 10 International Mahler Orchestra, Yoel Gamzou (Leitung). Wergo Yoel Gamzou war erst 24 Jahre alt, als er Mahlers unvollendete zehnte Sinfonie persönlich rekonstruierte und mit dem Mahler-Orchester einspielte.

PREIS FÜR NACHWUCHSFÖRDERUNG TONALi

R. Strauss: Eine Alpensinfonie Göteburger Symphoniker, Kent Nagano (Leitung) Farao classics Gipfeltreffen: Klangkörper und Dirigent beweisen auf dieser fulminanten Aufnahme ihre ganz besondere, einmalige Strauss-Expertise. KAMMERMUSIKEINSPIELUNG (MUSIK BIS 19. JH. | STREICHER) Beethoven: Sämtliche Streichquartette Vol. 7 Quartetto di Cremona audite

34 concerti Oktober 2017

Auf dieser Aufnahme paart Say unbändige Spielfreude mit tiefgründiger Mozart-Forschung – und entdeckt ­damit den Wiener Klassiker völlig neu.

Keine CD findet hier ihre verdiente Auszeichnung, sondern ein ganzes ­Projekt, das Wettbewerb, Akademie und Festival zugleich ist.

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de


ALLE FÜR EINEN, EINER FÜR ALLE Opernduette im perfekten Einklang ROLANDO VILLAZÓN ILDAR ABDRAZAKOV UNTER DER LEITUNG VON

YANNICK NÉZET-SÉGUIN IN

Duets

Berühmte Duette für Tenor und Bariton von Bizet, Donizetti, Verdi, Gounod u.a. Exquisit: Inkl. des beliebten Duetts aus „Die Perlenfischer“ und neuen Arrangements von „Granada“ & „Ochi Chernye“ TOURDATEN: Berlin – 23. 11. | Baden-Baden – 26. 11. | Stuttgart – 29. 11. | München – 3. 12. www.deutschegrammophon.com | www.facebook.com/deutschegrammophon


Rezensionen CDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

Mal dirigierend, mal Laute spielend: Christina Pluhar und ihr Ensemble L’Arpeggiata

Wilder Barock CD des Monats Christina Pluhar und das

Ensemble L’Arpeggiata mischen Händels Welt auf

36  concerti Oktober 2017

rungskunst so intensiv hörbar wie hier. Spielfreudiger Geniestreich

Da improvisieren Francesco Turrisi und Josep Duran funkensprühend an Klavier und Theorbe über das melancholische Lascia ch’io pianga. Das Timbre von Valer Sabadus wird immer wieder geradezu verführerisch schön ausgestellt, und Nuria Rial klingt frei und lebendig, geradezu erotisch. Zwi-

schendurch bricht L’Arpeggiata einfach mal wild über Vivaldi aus, und Perkussionist Sergey Saprichev scattet etwas Kapsberger. Und über allem weht – entspannt, warm, weltumarmend – das Klarinettenspiel von Gianluigi Trovesi. Ein Geniestreich! Andreas Falentin Händel Goes Wild Valer Sabadus (Countertenor), Nuria Rial (Sopran), L’Arpeggiata, Christina Pluhar (Theorbe & Leitung). Erato

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Foto: Michal Novak

W

ie schon in den Henry Purcell und Claudio Monteverdi gewidmeten Projekten faszinieren Christina Pluhar und ihr Ensemble L’Arpeggiata mit ihrer Freiheit, Spontanität und Kreativität im Umgang mit der berühmten Musik. Denn selten wohl waren in einem CD-Projekt Händels Melodienreichtum und seine auf multiplen Ironie- und Emotionsstufen irrlichternde Charakterisie-


Samtig

Rein

Durchdacht

Chopin: Nocturnes Fazıl Say (Klavier) Warner Classics

Bach: Sonaten & Partiten für Violine solo BWV 1002 & 1005, Ysaÿe: Violinsonaten op. 27 Nr. 4 & 6 (Vol. 3) Antje Weithaas (Violine) CAvi

Schubert: Klaviersonaten D 959 & 960 Krystian Zimerman (Klavier) Deutsche Grammophon

Noch nie hat Fazıl Say Musik von Chopin aufgenommen. Nun legt er eine CD ausschließlich mit Nocturnes vor – aber nur rund die Hälfte. Die Höreindrücke drängen die Frage auf: warum keine Gesamtaufnahme? Denn Say hat viel zu sagen. Die Zartheit seines Anschlags, die eruptiven Zwischenpassagen, die Gewichtung der Stimmen, der singende Diskant – all das sind untrügliche Zeichen, wie genau sich Say mit dieser Musik auseinandergesetzt hat. Gut, über die eine oder andere samtige Passage mit intensivem Pedal-Gebrauch könnte man streiten, doch das geschieht offenbar aus tiefer Überzeugung. (CL)

Als „rein und durchdringend“ beschrieb ein Bach-Sohn das Geigenspiel seines Vaters, ein Attribut, das großartig auf die Musikerin Antje Weithaas passt, die es ihren Zuhörern nie wirklich leicht macht. Sie beleuchtet die Werke gleichsam von innen, disponiert fast besessen genau die Temporelationen und hat dabei, faszinierend zu hören an den DoublePassagen der dritten Bach-Partita, nie Schwierigkeiten mit der geforderten Virtuosität. So scheinen sich auch auf dieser CD Bach und Ysaÿe gegenseitig zu beleuchten, werden wie nebenbei dreihundert Jahre Musikgeschichte lebendig. (AF)

Nach etlichen Jahren wieder eine Solo-Aufnahme mit Krystian Zimerman, dazu im Beiheft Persönliches in Interview-Form. Ausgewählt hat er die beiden letzten Schubert-Sonaten, Werke, die Zimerman lange kennt. Alles wirkt genau studiert, durchdacht, erwogen – wie im Mittelteil des langsamen Satzes von D 959. Doch es gibt Momente, in denen man sich fragt, ob der Purist Zimerman sich nicht einfach ein bisschen mehr Laissez-faire hätte gönnen können. Besonderen Reiz erhält die CD durch den von Zimerman selbst präparierten Flügel, der nicht so hart-monochrom wie moderne Steinways klingt. (CL)

Foto: © Künstleragentur Seifert

Giacomo Puccini auf Franz Lehárs Spuren

cpo 777 075–2 2 CDs »Eine Operette, das kommt für mich nicht in Frage,« so Puccini, »eine Oper zu schreiben – ja: ähnlich wie der Rosenkavalier, nur unterhaltsamer und mehr organisch.« Von zwei Vorschlägen aus Wien entschied sich Puccini für das Werk »Die Schwalbe«. Anno 1917 wurde die dreiaktige »Commedia lirica« in Monte Carlo aus der Taufe gehoben, drei Jahre später fand sie den Weg an die Volksoper Wien.

cpo

Ivan Repušic´ Der kroatische Dirigent Ivan Repušic´ war von 2010 bis 2013 Erster Kapellmeister an der Staatsoper Hannover. Seit der Spielzeit 2016/2017 ist er am selben Haus Generalmusikdirektor. Das Münchner Rundfunkorchester wählte ihn zu seinem neuen Chefdirigenten ab der Spielzeit 2017/18.

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Oktober 2017 concerti 28.08.2017 14:35:57  37


Viel Verve

G. Schumann: Sinfonie Nr. 2 & Ouvertüren Deutsches Symphonie-Orchester Berlin James Feddeck (Leitung) cpo

In der losen cpo-Edition mit Werken von Georg Schumann liegt nun die f-Moll-Sinfonie vor, ein mehr als dreiviertelstündiges Opus, welches das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin und James Feddek mit zwei Ouvertüren aus den Jahren 1906 und 1911 gepaart haben. Die Berliner spielen voller Verve, als seien sie seit Jahren mit dieser Musik vertraut. Das Blech schält sich immer wieder kunstvoll aus dem dichten Partitursatz heraus, Feddeck fügt die einzelnen Stimmen zu einem organischen, oft schillernden Ganzen. Das klingt raffiniert und durchdacht, bei jederzeit genauem Timing. (CL)

Viel Wärme

L’Opéra – Werke von Gounod, Massenet, Bizet u. a. Jonas Kaufmann (Tenor), Bayerisches Staatsorchester, Bertrand de Billy (Leitung). Sony Classical

Französische Tenor-Arien hat Jonas Kaufmann unter dem Titel „L’Opéra“ veröffentlicht. Warm, höhenstark, aber nicht gellend, mit gleichmäßig schwingendem Vibrato wirbt Kaufmann für die Musik von Gounod, Offenbach, Bizet, Berlioz u. a. Seine sichere Beherrschung des französischen Idioms kommt dieser Aufnahme gewiss zugute. Die CD hat etliche starke Momente, kann über weite Strecken überzeugen, einigen Problemzonen wie dem hauchigen, in der Höhe etwas gaumig wirkenden Piano zum Trotz. In sehr guter Form präsentiert sich das Bayerische Staatsorchester unter Bertrand de Billy. (CL)

Kurz Besprochen Charpentier: La Descente d’Orphée aux Enfers Ensemble Correspondances, Sébas­ tien Daucé (Leitung). harmonia mundi Das Ensemble Correspondances unter Sébastien Daucé hat die knapp einstündige, unvollendete Oper plastisch festgehalten – auf betörend frische Weise. (CL) Cleopatra Regula Mühlemann (Sopran), La Folia Barockorchester, Robin Peter Müller (Leitung). Sony Classical Mühlemann schafft es, mit ihrer unglaublich beweglichen Stimme und Technik, entfesselte Leidenschaft ebenso wie Wut oder tief anrührende Traurigkeit darzustellen. (SN) Ligeti: Requiem & Lux Aeterna Kammerchor Stuttgart, Danubia Orchestra Obuda, Frieder Bernius (Leitung). Carus Frieder Bernius setzt auf extreme ­dynamische Kontraste. Neben der musikalischen Genauigkeit begeistert die ungewöhnlich radikale, persönliche ­Lesart. (AF) Horn Trios Felix Klieser (Horn), Andrej Bielow (Violine), Herbert Schuch (Klavier). Berlin Classics Die jungen Musiker musizieren in ­ihrem ersten Projekt neben Brahms’ ­berühmtes Trio auch vier kurze Kleinodien von Koechlin mit einer einmaligen Lebendigkeit. (AF) Online-Tipp

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Top 20 Klassik-Charts September (11.8.– 7.9.2017)

1

(Neu)

Ana Netrebko & Yusif Eyvazov Romanza Panorama

Das Traumpaar auf der Bühne wie auch im echten Leben besingt auf seinem ersten gemeinsamen Album die Liebe mit 18 Romanzen, die Igor Krutoy eigens für das Duo komponierte.

2

Daniel Hope, ZKO, Jacques Ammon & Chilly Gonzales

3

Jay Alexander, Orchester der Kulturen, Adrian Werum

4

Jonas Kaufmann

5

Max Richter

6

Il Volo

7

Carignani & Wiener Symph. (Bregenzer Festspiele 2017)

(6)

(3)

(2)

(WE*)

(WE*)

(Neu)

For Seasons Deutsche Grammophon

Schön ist die Welt Panorama

Vivaldi: The Four Seasons (Recomposed by Max Richter) Deutsche Grammophon

Notte Magica – A Tribute to the Three Tenors Masterworks

Bizet: Carmen C-Major

8

Evgeny Kissin

9

Beczała, Netrebko, Thielemann, Staatskapelle Dresden

(1)

10 (4)

Ludovico Einaudi

12

Lang Lang

13

Víkingur Ólafsson

14

Isabelle Faust, FBO & Pablo Heras-Casado

Thomas Hengelbrock, NDR Elbphilharmonie Orchester

Elbphilharmonie First Recording Sony Classical

New York Rhapsody Sony Classical

(18)

Glass: Klavierwerke Deutsche Grammophon

(12)

Mendelssohn: Violinkonzert u. a. Harmonia Mundi

(Neu)

Isabelle Faust und dem Freiburger Barockorchester gelingt die Quadratur des Kreises, das so oft gespielte Violinkonzert Mendelssohns völlig neuartig zu interpretieren.

15

Hengelbrock, NDR Elb. Orch.

16

Jonas Kaufmann

17

Igor Levit

18

Teodor Currentzis, New Siberian Singers, MusicAeterna

Elbphilharmonie Hamburg: Das Eröffnungskonzert C-Major

(8)

Nessun dorma – The Puccini Album Sony Classical

(WE*)

Bach, Beethoven, Rzewski Sony Classical

(WE*)

Mozart: Requiem Alpha

(Neu)

Dass man auch im fernen Sibirien Mozart ausdrucksstark und hoch dramatisch interpretieren kann, beweist diese Einspielung, die das Potential zu einer Referenzaufnahme hat.

Beethoven Deutsche Grammophon

Wagner: Lohengrin Deutsche Grammophon

Elements We Love Music

(7)

Dolce Vita Sony Classical

200 000 Besucher pilgerten nach Bregenz, um Bizets Dauerbrenner zu genießen. Zur kalten Jahreszeit kann man nun das Spektakel mit dieser Aufzeichnung Revue passieren lassen.

(Neu)

11

19

Gustavo Dudamel, Wiener Philharmoniker

20

Klaus Florian Vogt, Haenchen, Orch. d. Bayreuther Festspiele

(20)

(5)

* Wiedereinstieg Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.

Neujahrskonzert 2017 Sony Classical

Wagner: Parsifal Deutsche Grammophon

Oktober 2017 concerti   39


multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet Kino: Norma an der Met

TV-Tipps

Festakt

Archaische Welten in New York

Di. 3.10., 21:10 Uhr Gala Nach siebenjähriger Sanierung öffnet die Berliner Staatsoper Unter den Linden ihre Tore für das Publikum mit Schumanns Faust-Szenen in Starbesetzung. Arte

Die Mozart-Session Belcanto in Reinkultur gibt es zum Saisonstart der MET mit Norma

A So. 8.10., 18:25 Uhr Talk mit Konzert Anna Prohaska, Andreas Ottensamer und Caspar Frantz kommen im Berliner Säälchen zusammen, um in einem freundschaftlichen Wettstreit mit Wort und Musik ihre Sicht auf Mozart zu präsentieren.

ls Sondra Radvanovsky 2013 an der New Yorker Metropolitan Opera ihr Debüt als Norma gab, reihte die Kritik sie begeistert in die Riege von Callas, Sutherland und Ponselle ein. Wenn nun die MET ihre neue Spielzeit mit Vincenzo Bellinis Oper startet, hat Radvanovsky mit Joseph Calleja als

Pollione, Normas abtrünnigem Geliebten, sowie mit Joyce DiDonato als Normas Gegenspielerin Adalgisa und die erste Riege der Belcantosänger zur Seite. Der schottische Regisseur David McVicar greift in seiner Inszenierung die antiken Rituale und die besondere Verbindung der Druiden zur Natur auf und erschafft archaische, magische, fast schon märchenhafte Welten – ganz im Sinne Bellinis eben, der seine Oper um die Oberpriesterin der Druiden im römisch-gallischen Krieg ansiedelte. Sa. 7.10., 19:00 Uhr Teilnehmende Kinos: www.metimkino.de

Arte

Starbesetzte Saison-Eröffnung Do. 19.10., 20:15 Uhr Oper Die Pariser Bastille-Oper eröffnet ihre Spielzeit mit Verdis Don Carlos in der legendären Inszenierung von Luc Bondy. Mit Jonas Kaufmann, Sonya Yoncheva, Ludovic Tézier und Ildar Abdrazakov. ZDF

Echo Klassik Sa. 29.10., 22:00 Uhr Gala Stelldichein der Stars: In der Hamburger ­Elbphilharmonie nehmen die ECHO Klassik-Preisträger ihre Trophäen entgegen, Thomas Gottschalk moderiert die Gala.

40 concerti Oktober 2017

Online: Das Gürzenich-Orchester im Live-Stream

Höllische Herausforderungen

E

ine sinnhafte Verknüpfung zwischen György Ligetis Violinkonzert und Anton Bruckners dritter Sinfonie zu finden, ist ein nahezu müßiges Unterfangen. Doch als zwei gleichwertige, monumentale Solitäre eines Konzertabends ergeben sie eine pikante Mischung: hier Bruckners opulente Allegorie auf das Leben,

dort Ligetis spielerisches und hochgradig komplexes Konzert, dessen höllische Herausforderungen sich Christian Tezlaff gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester unter François-Xavier Roth stellen wird. ab Di. 3.10., 19:45 Uhr Zu finden auf: guerzenich-orchester.de/livestream

Fotos: Paul de Hueck/The Leonard Bernstein Office, Robert Jones/Metropolitan Opera Technical Departmen, Johan Persson, gemeinfrei

Arte


Kino: Alice’s Adventures in Wonderland in London

Die Grinsekatze ist wieder da

Radio-Tipps Deutschlandfunk

Michael Korstick spielt Kabalewski Mo. 9.10., 21:05 Uhr Musik-Panorama Klavierwerke von Dmitri Kabalewski sind in deutschen Konzertprogrammen eher selten anzutreffen, da er dem Regime der UdSSR allzu ­nahe stand. Dass die Werke des Komponisten dennoch wesentlicher Bestandteil der Musik des 20. Jahrhunderts sind, zeigt ­Michael Korstick mit diesem ­Klavierabend. BR-Klassik

Geigenbögen und ihr Klanggeheimnis Auf dem Faltboot durchs Wunderland: Bob Crowley erschafft auf der Bühne eine unvergessliche Fantasiewelt

D

ie Originalcharaktere des Buches kommen in dieser verrückten Adaption von Lewis Carrolls Alice im Wunderland dank des Royal Ballet direkt von der Bühne auf die große Leinwand. Die britische Meistertänzerin Lauren Cuthbertson versprüht als Alice mädchenhaften Charme und wird dabei von den bekannten Figuren begleitet. Dazu gehören das nervöse weiße Kaninchen, der stepptanzende und ebenso exzentrische wie verrückte Hutmacher, die rätselhafte Raupe und die grausame Herzkönigin – um nur ein paar der zahlreichen schillernden Charaktere aus Carrolls wunderbunten Parallelwelt zu nennen. Diese vielgeliebte Geschichte wird mit bunt-spaßigen Designs von Bob Crowley neu gestaltet, wenn man als Publikum Alice durch einen See voller Tränen ins Wunderland folgen, ihr beim Crocket spie-

len mit rosa Flamingos zusehen und den Besuch einer verrückten Teeparty erleben kann. Auf eine Fülle von Theatereffekten zurückgreifend, einschließlich Projektion und Puppenspiel, erschafft Crowley eine hypnotisierende Welt der Verzauberung, von der Grinsekatze bis zur sich windenden Raupe mit ihren sechzehn Beinen von spitzentanzenden Ballet­ tänzern. Wheeldons spektakuläres Ballett Alice’s Adventures in Wonderland ist ein Fest für die Sinne und erweckt Carrolls berühmte Geschichte mit einer Mischung aus Farben, Charakteren und einer bezwingenden Choreografie zum Leben. Joby Talbots lebhafte Musik liefert dazu die perfekte Begleitung für das abendfüllende Ballett, das 2011 seine legendäre Premiere feierte. Mo. 23.10., 20:15 Uhr Teilnehmende Kinos: www.roh.org.uk/cinemas

Fr. 20.10., 19:05 Uhr Musik-Feature Welches Instrument ein Geiger spielt, steht in fast jeder Biografie. Was aber ist mit dem Bogen, der den Geigenklang wesentlich mitbestimmt? Susanne Felix begibt sich auf Spurensuche und lässt Bogenbauer, Musiker und Musikwissenschaftler zu Wort kommen. MDR Kultur

Bernstein

So. 22.10., 19:30 Uhr Konzert 2018 jährt sich Leonard Bernsteins Geburtstag zum 100. Mal. Das MDR Sinfonieorchester verlegt jedoch das Jubiläumsjahr um sechs Wochen vor mit einem ihm gewidmeten Konzert. Deutschlandfunk Kultur

Live aus der Philharmonie Berlin Fr. 27.10., 20:03 Uhr Konzert Der RIAS Kammerchor und die Berliner Philharmoniker führen unter Ton Koopmans Leitung Bachs h-Moll-Messe auf, Solisten sind Christina Landshamer, Wiebke Lehmkuhl, Tilman Lichdi und Klaus Mertens.

Oktober 2017 concerti   41


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Diesen Monat neu auf concerti.de/lounge: Staatsoper Unter den Linden in neuem Glanz Fotoreportage Die Renovierungsarbeiten in der Berliner Staatsoper sind so gut wie abgeschlossen! Wir durften uns das Haus während eines Rundgangs schon einmal anschauen und zeigen Ihnen die ersten Eindrücke aus dem generalsanierten Gebäude.

Musik in allen Zimmern NEUE PRODUKTE Der dänische HighEnd-Hersteller Bang & Olufsen startet eine neue Klangqualitätsoffensive für die eigenen vier Wände, denn mit ihrem Multiroom-System kann man alle Zimmer seines Zuhauses perfekt ausbalanciert mit Musik füllen – ohne dass der Klang hierbei zu kurz kommt.

Der Arzt, dem die Opernsänger vertrauen Ratgeber Für Sänger ist es wichtig, einen HNO-Arzt zu haben, der sie richtig behandelt. Wir haben uns mit Dr. Banerjee, der die International Opera Academy betreut, über Stimmerkrankungen und Erste-Hilfe-Maßnahmen unterhalten.

ECHO Klassik Backstage Reportage Die Verleihung des ECHO Klassik ist für Musikliebhaber ein Pflichttermin vor dem Fernseher. Was im TV so mühelos daherkommt, bedarf einer minutiösen Planung. Wir haben das ZDF-Team während der Generalprobe begleitet und werfen einen Blick hinter die Kulissen der Show. 42 concerti Oktober 2017

Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Redaktion Jörg Roberts (Chef vom Dienst), Maximilian Theiss (Textchef, MT), Ninja Anderlohr-Hepp (Ressortleitung), Peter Krause (Ressortleitung Oper, PK), Sören Ingwersen (Textredaktion), Verena Kinle (Bildredaktion), Julia Hellmig, Julia Oehlrich, Insa Axmann, Johann Buddecke (JB), Irem Çatı, Hannah Duffek, Nicolas ­Furchert, Hannah O’Neill, Nicole Korzonnek Autoren der aktuellen Ausgaben Christina Bauer, Helge Birkelbach, Roland H. Dippel (RD), Andreas Falentin (AF), Dorothe Fleege, Katharina von Glasenapp, Reinald Hanke (RH), Katherina Knees, Christian Lahneck (CL), Sabine Näher (SN), Matthias Nöther, Georg Pepl, Helmut ­Peters, Teresa Pieschacón Raphael, Elisa ­Reznicek, Antje Rößler, Sigrid Schuer Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers, Matthias Hirt Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck & Verarbeitung Mayr Miesbach GmbH Anzeigen Felix Husmann (Leitung) Tel: 040/22 86 886-20 f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Klassikveranstalter, Festivals & Musikindustrie) Tel: 040/22 86 886-16 m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) Tel: 040/22 86 886-32 g.heesen@concerti.de Heidi Meyer (Anzeigen- und Vertriebsassistenz) Tel: 040/22 86 886-18 h.meyer@concerti.de Melanie Berndt (Anzeigendisposition) Tel: 040/22 86 886-27 m.berndt@concerti.de

Business Development & Vertrieb Stefan Brettschneider Heftauslage vertrieb@concerti.de Abonnement concerti Media GmbH · Postfach 100 544, 20004 Hamburg · Tel: 040/228 688 688 Fax: 040/228 688 617 · abo@concerti.de Standard-Jahres­abonnement: 25 € frei Haus Erscheinungsweise elf Mal jährlich, Ausgabe November ist erhältlich ab 20.10. IVW geprüfte Verbreitung II/2017: 167.220 Exemplare

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