DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN
November 2018
Mit Regionalteil Hessen
218 Konzert- UNd Operntermine
120 JAHRE DEUTSCHE GRAMMOPHON Tradition im steten Wandel
Anne-Sophie Mutter
»Wir brauchen etwas, das Bestand hat« JETZT AUCH BEI
Tickets ab sofort
ERLEBEN SIE EINZIGARTIGE KONZERTE IN ÜBER 20 SPIELSTÄTTEN DRESDENS: Wiener Philharmoniker, Orchester des Mariinsky-Theaters, Staatskapelle Berlin, Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, City of Birmingham Symphony Orchestra, Dresdner Festspielorchester, WDR Sinfonieorchester, Camerata Salzburg, Anne-Sophie Mutter, Yo-Yo Ma, Joshua Bell, René Pape, Lisa Batiashvili, Eric Clapton, Chilly Gonzales, Yuja Wang, Jan Vogler, Hélène Grimaud u. a.
Die Dresdner Musikfestspiele sind eine Einrichtung der Landeshauptstadt Dresden und werden mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser, der Stern von Mercedes, der Lufthansa-Kranich, Tchibos Kaffeebohne – es gibt Markenembleme, die fast jeder kennt. Dazu gehört auch die gelbe Kartusche der Deutschen Grammophon, die nicht nur hierzulande, sondern weltweit als Gütesiegel für einzigartige Einspielungen klassischer Musik wahrgenommen wird. Doch die Deutsche Grammophon ist weit mehr als „nur“ ein Produzent von Tonträgern. Vielmehr hat das Label einen unersetzbaren Beitrag zur klassischen Musik überGregor Burgenmeister haupt geleistet. Diesen Herbst feiert das „GelbHerausgeber/Chefredakteur Label“ sein 120-jährigen Bestehen. Daher haben wir uns entschlossen, dieses Jubiläum wie einen „gelben Faden“ durch diese Ausgabe ziehen zu lassen. So blicken wir auf die spannende Erfolgsgeschichte des Unternehmens, das 1898 von Emil und Josef Berliner in Hannover gegründet wurde (Seite 10), widmen uns ihren aufwändig gestalteten Covermotiven (Seite 12) und lassen natürlich auch die Künstler selbst zu Wort kommen: Anne-Sophie Mutter war gerade einmal zarte vierzehn Jahre alt, als sie vor genau vierzig Jahren ihre erste Aufnahme für die Deutsche Grammophon einspielte (Seite 18). Und im „Blind gehört“ stellt sich mit Franco Fagioli ein erst in jüngerer Zeit vom Traditionslabel aufgenommener Star unserem Hörtest (Seite 36). Erst am Anfang seines Daseins steht dafür der neue Preis OPUS, der als Nachfolger des ECHO Klassik am 14.10. erstmals verliehen wurde. concerti war als Medienpartner live vor Ort, in unserer Bilderstrecke (Seite 28) geben wir Ihnen einen Eindruck von diesem glamourösen Debüt im Konzerthaus Berlin. Nicht zu kurz kommen auch in dieser Ausgabe alle anderen Themen, die wir Ihnen jeden Monat präsentieren. Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Ihr
P. S.: Nach der erfolgreichen Premiere unseres Wett bewerbs geht „Das Publikum des Jahres“ in die zweite Runde. Ab sofort können Klassik- und Opernfans wieder auf concerti.de abstimmen, welches Publikum dieses Mal den Titel verdient. November 2018 concerti 3
Inhalt
3 Editorial 6 Kurz & Knapp 8 Durch den Monat mit Xavier de Maistre 10 Tradition im steten Wandel Jubiläum Seit 120 Jahren steht die
Deutsche Grammophon für Innovation. Gleichzeitig pflegt sie wie kein anderes Label ihre eigene Geschichte.
16 Das Auge hört mit
Jubiläum Nicht nur die Musik, auch ein
ansprechendes Cover-Design motiviert zum Kauf einer CD. Grafiker Fred Münzmaier weiß, worauf es ankommt.
18 »Wir brauchen etwas, das Bestand hat« Interview Anne-Sophie Mutter über ihr
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Anne-Sophie Mutter Späte Open-Air-Premiere
erstes Open-Air-Konzert, ihre Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponisten – und über ein ganz besonderes Kinderbuch
Regionalseiten An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region
4 Inszenierung des Monats 2 26 Mythen und Mozart
Opernpremieren Die wichtigsten
Neuinszenierungen im November Gala Im Konzerthaus Berlin wurde erstmals der Opus Klassik verliehen
30 CD-Rezensionen 34 Top 20 Klassik-Charts 36 »Sie singt aus der Mitte ihrer Seele«
28
OPUS KLASSIK Begehrte Trophäe
4 concerti November 2018
Blind Gehört Franco Fagioli hört und
kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er weiß, wer singt
40 Multimedia-Tipps 42 Impressum
Fotos: Harald Hoffmann/DG, Offenblende/Katy Otto
28 Glamouröses Debüt
Foto: photocase // sally2001
CARMEN
GEORGES BIZET Ab 30. Nov. 2018, Opernhaus
Mit der »Oper Leipzig«-App Motiv scannen & Video sehen! TICKETS +49 (0)341-12 61 261 WWW.OPER-LEIPZIG.DE
November 2018 concerti 5
kurz & knapp
Mein Lieblingsstück
Britten: Serenade op. 31
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enn man fragt, wer für mich die größten Komponisten sind, dann fallen natürlich die Namen Mozart, Schubert, Beethoven oder Bach. Aber auch Benjamin Britten gehört dazu. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie er bestimmte seelische Situationen mit seiner Tonsprache und Emp-
Der Tenor und Gesangsprofessor Christoph Prégardien
findsamkeit klanglich so perfekt erfassen konnte. Für die Serenade für Tenor, Horn und Orchester op. 31 hat Britten englische Gedichte aus mehreren Jahrhunderten in einem Zyklus vereint. Wie Britten in diesen Abendstücken die Natur und den Menschen darin mit seinen Gefühlen erfasst und in Töne setzt – das empfinde ich als genial! Die Serenade steht an der Schwelle zwischen einem noch als tonal wahrnehmbaren Klangraum auf der einen und Atonalität auf der anderen Seite. Das ist eine Musik, die mir sehr liegt – und die ich auch besser verstehen kann als andere Werke des 20. Jahrhunderts. Beim ersten Hören hat mich das sofort gepackt, bei anderen seiner Kompositionen ist das anders. Normalerweise brauche ich etwas Zeit, um die Schönheiten von Brittens Kompositionen zu erkennen. Als ich das Werk aber während meiner Studienzeit zum ersten Mal im Konzert gehört habe, habe ich mir sofort die
Einspielung mit Peter Pears und Dennis Brain gekauft. Selbst gesungen habe ich das Werk aber erst mit Mitte dreißig. Kurz danach ist 1991 meine Aufnahme beim Label BIS Records entstanden. Seitdem gehört das wunderbare Stück zu meinem ständigen Repertoire.
40
Jahre alt wird in diesem November August Everdings legendäre Inszenierung von Mozarts Zauberflöte an der Bayerischen Staatsoper. Seit 1978 fasziniert der Klassiker mit einer einzigartigen Rekonstruktion von Karl Friedrich Schinkels originalen Dekorationen. Doch auch Bestands pflege muss sein: 2004 wurde die Inszenierung neu einstudiert.
Daniil Charms, russischer Schriftsteller Beim New York Philharmonic haben nun Auch die Frauen die Hosen an
In New York herrscht nun Wahlfreiheit – von Kopf bis Fuß 6 concerti November 2018
Die Männer festlich im Frack oder Anzug, die Frauen in Rock oder Kleid – so sah es die Kleiderordnung für die Musikerinnen und Musiker der New Yorker Philharmoniker in den letzten 175 Jahren vor. Doch damit ist nun ein für alle Mal Schluss: Als letztes der großen Orchester der USA ändert der Klangkörper seinen Dresscode aus Gründen der Gleichberechtigung, so dass ab sofort auch Frauen Hosen tragen dürfen. Ausschlaggebend für den Richtungswechsel waren die Musikerinnen des Orchesters selbst, die sich in den letzten Monaten immer bestimmter gegen die Kleidungsvorgaben gewehrt hatten.
Fotos: Jean-Baptiste Millot, gemeinfrei, shutterstock, Sandra Then
... Mathematik ist Musik des Geistes; Musik ist Mathematik der Seele ...
3 Fragen an ... Charly Hübner
FESTLICH FAMILIÄR
Der Schauspieler war zunächst als Theaterdarsteller tätig, bevor er 2003 vor die Kamera wechselte.
Sie gelten als Mahler-Experte. Wie kommt das? Ich bin kein Experte. Ich bin nur Fan, höre seine Sinfonien und versuche zu verstehen, was ihn in seiner Zeit dahin trieb, Musik so zu setzen und nicht anders. Da erreicht mich etwas, das stören, schreien, erzählen will, das höhnisch ist, liebend und suchend, nihilistisch, verbittert und erbauend. Wie eine Membran zwischen Innen- und Außenwelt.
Welche Rolle spielt Musik und klassische Musik heute in Ihrem Leben? Jazz, Metal, Chanson, Klassik – alles sucht sich meine Ohren, und wenn es klingelt im Kopf, dann wird weitergehört. Wenn nicht, dann nicht. Klassik kann furchtbar langweilen, Jazz auch – beides kann aber auch extrem pushen und das Hier und Jetzt winzig klein werden lassen. Musik kann jedoch zudem mit ihrer verbindenden, erhebenden, aber auch regulierenden Kraft in die Gesellschaft hineinwirken.
Mit dem Ensemble Resonanz haben Sie das Projekt »Mercy Seat« rund um Schuberts Winterreise und Songs von Nick Cave erarbeitet. Was fasziniert Sie an Schuberts Werk? Da ist ein junger Mann, der nach seiner antinapoleonischen Kriegerei im Winter von Brüssel nach Dessau reist und diese Verse schreibt, die einige Jahre später von einem unheilbar erkrankten, ebenso jungen Mann gefunden werden. Dieser fühlt sich in den Gedichten so tief erkannt, dass er sie vertont, wo raus eine existenzielle Reise zu einem Ende entsteht, in der ich immer über das Leiden, Kämpfen, Schimpfen und den Angriff stolpere. In diesem Moment werden die Lieder zu Diamanten, in denen sich das Licht ständig bricht und verändert, wenn man sie ins Licht hält.
The Family Songbook ist das Ergebnis eines einzigartig musikalischen Familientreffens: Zusammen mit ihren Eltern, Kindern, Geschwistern, Cousinen & Cousins und engen Freunden haben Tamar Halperin & Andreas Scholl ihre Lieblingslieder aufgenommen. Ein Album so bunt wie ihre Familie. Das berühmteste Weihnachtslied der Welt wird 200 Jahre – Ludwig Güttler widmet diesem besonderen Jubiläum eine Edition, die den musikalischen Hintergrund skizziert, auf dem dieses Lied entstanden ist. Der perfekte Einstieg in die Weihnachtszeit!
www.berlin-classics-music.com
durch den Monat mit...
... Xavier de Maistre
Der Harfenist nimmt uns mit durch seinen Monat und erzählt von seinen Highlights und Geheimtipps Peking 1.11.
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m 1. November muss ich gleich nach Peking für ein Konzert mit dem China National Orchestra. Ich spiele immer öfter im Reich der Mitte und bin beeindruckt, wie schnell sich die Musikszene dort entwickelt. Jedes Mal sind neue Konzertsäle entstanden und neue Orchester gegründet. Auch das Publikum zeigt eine immer stärkere Vertrautheit mit der Klassik. In Peking gehe ich jedes Mal am Abend in die Hutongs, wo noch eine traditionelle Atmosphäre herrscht. Ich mag das Essen mit ein bisschen zu viel Knoblauch ... Bilbao 7.11.
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m 4. November nehme ich den Nachtflug direkt nach dem Konzert zurück nach Hamburg, um dort an der Musikhochschule zu unterrichten. Am 7. November geht es dann nach Bilbao für ein erstes Rezital mit der Kastagnetten-Legende Lucero Tena. Vor Ort möchte ich unbedingt in das legendäre Guggenheim Museum. Nach dem Konzert werde ich dann mit meiner Schwägerin, die im Bilbao Orchester Bratsche spielt, essen gehen. Die baskische Küche ist für mich mit Abstand die beste in Spanien.
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Wien 28.11.
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on Leverkusen fahre ich mit der Harfe im Auto nach Illertissen für einen SoloAbend am 17. November. Dort freue ich mich auf die Familie Unglert, die vor Ort eine kleine, aber feine Konzertreihe organisiert. Die Konzerte sind immer ausverkauft. Es ist wunderbar, dass in Deutschland gute Konzerte auch in den kleinen Städten veranstaltet werden. In Frankreich findet alles außer den Sommerfestivals in den Metropolen statt. 8 concerti November 2018
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nschließend habe ich endlich ein paar Tage, um nach Monaco zu fliegen, wo ich das Wochenende zu Hause mit meiner Tochter Elisabeth genießen werde. Gleich danach geht es nach Wien. Ich freue mich auf den Musikverein und das schöne Konzert, das mir Kajia Saariaho geschrieben hat. Das werde ich am 28. November aufführen. Zwischen den Proben werde ich Freunde im Palmenhaus zum Kaffee treffen.
Fotos: Gregor Hohenberg, shutterstock (3), enricsagarra/gemeinfrei
m nächsten Morgen fliege ich wieder nach Köln für Proben mit dem wunderbaren Gürzenich- Orchester. Maestro Kitajenko, mit dem ich so gerne musiziere, hat mich für drei Konzerte eingeladen. Gemeinsam werden wir das romantische Glière-Konzert spielen und auch gleich aufnehmen. Die Kölner Philharmonie ist ein Fixpunkt in meinem Kalender, Illertissen 17.11. und ich komme immer wieder gerne dorthin. Anschließend geht es nach einem Kurzstopp in Hamburg weiter nach Leverkusen für das zweite Rezital mit Lucero Tena.
BEST OF KLASSIK 2018 Das Beste der Klassik 2018 auf einem preisgünstigen 3 CD-Album mit allen OPUS KLASSIK-Preisträgern: Diana Damrau, Juan Diego Flórez, Daniil Trifonov, Regula Mühlemann, Sheku Kanneh-Mason und vielen anderen herausragenden Künstlern.
120 Jahre Deutsche Grammophon
Tradition im steten Wandel Seit 120 Jahren steht die DEUTSCHE GRAMMOPHON für Innovation. Gleichzeitig pflegt sie wie kein anderes Label ihre eigene Geschichte. Von Maximilian Theiss
10 concerti November 2018
Fotos: DG Archive
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igentlich ist der Name städte beheimatet, feierte im verbindliche Aufnahmen mit „Deutsche Grammophon“ September ihre fulminante den wichtigsten Künstlern der gleich in doppelter Hin- Asienpremiere in Tokio und jeweiligen Generation.“ In diesicht irreführend. Einmal Peking, und auch für das erste sem Zusammenhang spricht täuscht das Wort „Grammo- Galakonzert der 120-Jahr-Ver- Trautmann gerne davon, dass phon“ darüber hinweg, dass anstaltungen im Oktober such- die Deutsche Grammophon die Begeisterung für neuartige te sich das Label mit dem Kai- zum „Synonym für Klassik“ Medien von der Schallplatte serlichen Ahnentempel an der geworden sei, wobei er gleichüber das Magnetband und die Grenze zur Verbotenen Stadt zeitig betont, dass damit ein CD hin zum Download und in Peking einen atemberauben- wesentlicher Bestandteil in der Streaming wesentlicher Be- den Spielort aus. Weitere Kon- Geschichte des Unternehmens standteil der Firmenphiloso- zerte fanden und finden in zu wenig wahrgenommen werphie und -geschichte ist. Und ganz Asien und Europa statt. de: „In der Vorkriegszeit prodas Wort „Deutsch“ darf kei- Als Konzertveranstalter im duzierte die Deutsche Grammonesfalls kulturell verstanden klassischen Sinn will die Deut- phon durchaus auch hochwerwerden, sondern lässt sich le- sche Grammophon indes nicht tige Unterhaltungsmusik, etwa diglich als Hinweis auf den mit Otto Reutter oder Theo Hauptsitz und den GründungsLingen. In den Sechzigerjahren »Synonym für ort des Unternehmens verstewiederum standen wir für Klassik« hen, denn seit 1898, als Emil Avantgarde, Minimalismus und Josef Berliner in Hannover oder elektronische Musik.“ Gedie „Deutsche Grammophon auftreten, wie Clemens Traut- genwärtig blickt die Deutsche Gesellschaft“ gründeten, war mann, Präsident der Deutschen Grammophon insbesondere das Unternehmen internatio- Grammophon, erklärt: „Viel- mit der sogenannten Neoklasnal ausgerichtet: Die ersten mehr geht es bei diesen Aben- sik über die Genregrenzen hinSänger, die bei den Berliner- den darum, dass unsere Künst- weg mit Künstlern wie Max Brüdern Schallplatten aufnah- ler dichter an unsere Fans und Richter oder Chilly Gonzales. men, stammten aus Italien, den Zuhörer heranrücken und in Ganz im Sinne der FirmenphiUSA, Russland oder gar aus direkten Austausch mit ihnen losophie legt Trautmann groAustralien wie der große treten.“ Die Veranstaltungen ßen Wert darauf, dass die SymOpernstar Nellie Melba. Zu den bestreiten natürlich Künstler biose zwischen Künstler und ersten Kunden wiederum ge- der Deutschen Grammophon, Unternehmen aufrechterhalhörten unter anderem das bri- darunter Daniel Barenboim, ten wird und bezeichnet sie als tische und das spanische Kö- Anne-Sophie Mutter oder Lang „sich selbst verstärkenden Menigshaus. Auch die gegenwär- Lang, denn auch das stete Be- chanismus: Ein Newcomer, der tigen Feierlichkeiten zum streben, die wichtigsten Künst- bei uns gesignt ist, bekommt 120-jährigen Bestehen des Un- ler für das Label zu gewinnen, durch uns ein gewisses Qualiternehmens sind denkbar in- gehöre für Trautmann zur tätssiegel, während auf der ternational: Die Konzertreihe „Kern-DNA“ des Unterneh- anderen Seite die Deutsche „Yellow Lounge“, bislang in mens: „Von Anfang an steht Grammophon ohne ihr KünstSzeneclubs deutscher Groß- die Deutsche Grammophon für lerkollektiv eine leere Hülle
Legte auch selbst Hand an: Emil Berliner, Gründer der Deutschen Grammophon
Representative Adresse: das zweite Werksgebäude an der Podbielskistraße in Hannover um 1923
Am Anfang war der Kloß: Schellack-Rohmasse wird zu einer Schallplatte gepresst. (ganz oben rechts) Qualitätskontrolle muss sein: Mitarbeiterinnen im Hannoveraner Werk (oben)
Eine runde Sache: Mitarbeiterinnen an den Pressmatrizen für die Schallplatten November 2018 concerti 11
120 Jahre Deutsche Grammophon
wäre.“ Sieht man sich die aktuellen Alben der Deutschen Grammophon an, fällt ein weiterer Anspruch an sich selbst ins Auge: Nach wie vor wird der Repertoirepflege große Bedeutung beigemessen. Daniil Trifonov etwa veröffentlichte jüngst den ersten Teil seines Zyklus’ aller vier Klavierkonzerte Rachmaninows. Vorreiter bei technischen Neuerungen
Jedoch sollte für die Deutsche Grammophon zu keiner Zeit der Interpret hinter dem Werk stehen, wie Trautmann erklärt: „Es gab zu allen Zeiten zwei Arten von Veröffentlichungen: Auf der einen Seite leisten Künstler zu bestimmten Komponisten und Werken ihren Beitrag, auf der anderen Seite gibt es aber genauso Veröffentlichungen, die den Interpreten in den Mittelpunkt stellen.“ So war es auch schon 1902, als die erste Aufnahme mit Enrico Caruso erschien. Damals wie heute war die Deutsche Gram12 concerti November 2018
mophon Vorreiter bei technischen Neuerungen: Zehn Jahre nach der Erfindung des Phonographen meldete Emil Berliner 1897 mit dem Grammophon das Patent für ein weiterentwickeltes Gerät zur Aufnahme und Wiedergabe von Tönen an. Da die scheibenförmigen Tonträger, die Berliner schon damals als „Schallplatte“ bezeichnete, für diesen Apparat wesentlich kostengünstiger herzustellen waren als die Walzen eines Phonographen, setzte sich Berliners Erfindung auf dem Markt durch. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte die Firma als erstes Klassiklabel ausschließlich Magnetbänder für ihre Aufnahmen, zudem war sie an der Entwicklung der Kompaktkassette beteiligt. 1982 läutete das Unternehmen zudem mit der CD-Produktion eine neue Ära ein. Als nach der Jahrtausendwende der virtuelle Tonträger in Gestalt von MP3-Dateien den Musikmarkt aufwirbelte, war die Deutsche Grammophon erneut die erste
große Klassik-Schallplattenfirma, die ab 2007 ihre Aufnahmen in einem eigenen Web shop vertrieb. Auch das Streaming als jüngste Neuerung auf dem Tonträgermarkt sieht Trautmann als Chance – und begründet dies mit der vermeintlich altmodischen Grundhaltung, Musik zu produzieren, die nicht den schnellen Verkauf einbringt: „Beim traditionellen Geschäftsmodell wird eine Produktion fertiggestellt und dann abverkauft. Beim Streaming hingegen besteht das Geschäftsmodell darin, dass eine Produktion so gültig oder so fesselnd sein muss, dass die Hörer immer wieder zu dieser Aufnahme zurückkehren und neue Hörerkreise diese irgendwann als Referenz begreifen.“ So kumulieren sich die Erlöse aus dem Streaming Jahr für Jahr – beziehungsweise Klick für Klick, bemisst sich doch der Umsatz bei Streaming-Diensten danach, wie häufig ein Track oder ein Album tatsächlich gehört wird. Die von Pu-
Foto: Julia Schoierer, Siegfried Lauterwasser/DG
Konzertgala vor der Kulisse der Verbotenen Stadt: Deutsche Grammophon-Geschäftsführer Clemens Trautmann mit den Dirigenten Long Yu und Heinz Ferlesch sowie den Solisten Toby Spence, Ludovic Tézier, Mari Samuelsen und Aida Garifullina (v.l.)
Ausnahmekünstler unter sich: Herbert von Karajan und die heranwachsende Anne-Sophie Mutter
risten gerne gescholtenen Playlists und automatisierten Algorithmen wiederum begreift Trautmann als logische Fortsetzung des klassischen Tonträgerverkaufs. „Früher hat ein guter Plattenhändler im Prinzip dasselbe gemacht: Er hat gesehen, welche Aufnahme
sich der Kunde gerade anhörte, und schlug ihm dann alternative Aufnahmen vor.“ Zurück zu den Anfängen mit dem »Schellack-Projekt«
Aus diesem Grund hat die Deutsche Grammophon im Sommer auch die Zusammenarbeit mit
dem Streaming-Dienst Apple Music ausgebaut und betreut dort ihr eigenes Kuratorenprofil. Dadurch möchte das Label den Hörern eine Orientierung geben in einem immer unübersichtlicher werdenden Tonträgermarkt, der inzwischen mehr als 20 000 Neuveröffentlichungen jährlich verbucht – allein im Segment der Klassik. „Sowohl die Kenner wie auch die Gelegenheitshörer suchen nach etwas Verbindlichem, worauf sie sich verlassen können, denn die Zeitbudgets der Menschen sind knapp. Als Kurator bei Apple Music oder als Radiostation bei Amazon Music signalisieren wir: Hier findest du Aufnahmen und Produktionen, die wir mit einer besonderen Hörempfehlung versehen haben.“ Wobei das nicht nur für Neuerscheinungen gilt: Den vierzig bis fünfzig Neuveröffentlichungen pro Jahr steht bei der Deutschen Grammophon in etwa dieselbe Anzahl an Wiederveröffentlichun-
Bewegte Geschichte Ein historischer Abriss der Deutschen Grammophon Elf Jahre vergingen zwischen der Erfindung der Schallplatte und der Gründung der Deutschen Grammophon Gesellschaft, dem heute ältesten Musiklabel weltweit. Beides geht auf den aus Hannover stammenden Emil Berliner zurück, der 1887 das Patent auf den Tonträger samt Abspielgerät angemeldet und 1898 schließlich mit seinem Bruder Josef das Label als Tochtergesellschaft der englischen Gramophone Company gegründet hat. Bald wurde der vor einem Grammophon sitzende Hund samt dazugehörigem Slogan „His Master’s Voice“ als Warenzeichen weltweit bekannt. Nach dem Ende der Ersten Weltkriegs, der zur Enteignung des damals mehrheitlich engli-
schen Unternehmens geführt hatte, bauten die Brüder das Label wieder auf. 1933 fiel das Unternehmen der Arisierung zum Opfer, etliche der verpflichteten Künstler waren zur Emigration gezwungen. 1943 brach die Schallplattenproduktion weitgehend zusammen. Nach dem Zweiten Weltkrieg avancierte das Label unter Ernst von Siemens, der auch den jungen Dirigenten Herbert von Karajan förderte, zu einem der bedeutendsten Klassiklabels. Nachdem im Jahr 1971 das Unternehmen in die Firma Polygram überging, wurde diese 1998 mit Universal zur größten Schallplattengesellschaft der Welt fusioniert: der Universal Music Group.
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120 Jahre Deutsche Grammophon
gen historischer Aufnahmen gegenüber in Form von Einzelveröffentlichungen oder in CD-Boxen. Mit dem „SchellackProjekt“ geht das Unternehmen sogar noch einen Schritt weiter, indem es gemeinsam mit Google Arts & Culture rund 400 historische Aufnahmen aus der Anfangszeit nach und nach digitalisiert und damit der Allgemeinheit zugänglich macht. Von der Transaktions- zur Aufmerksamkeitsökonomie
Es entbehrt dabei nicht der Ironie, dass ausgerechnet eines der ältesten Musiklabels Vorreiter auf dem völlig neuartigen Musikmarkt ist, der momentan in Deutschland verhältnismäßig wenig genutzt wird: Nach wie vor zieht man hierzulande ganz klar den physischen dem digitalen Tonträger vor. „In den USA hingegen verhält es sich schon umkehrt“, erklärt Trautmann: „Ein Viertel des Tonträgermarktes ist dort noch physisch, der Rest wird auf digitalem Wege vertrieben. Schon deshalb müssen wir künftig noch stärker auf die Aspekte des Repertoires und der Qualität konzentrieren, denn mit dem Streaming bewegen wir uns von einer Transaktionsökonomie in eine Aufmerksamkeitsökonomie: Für den Streaming-Abonnenten, der seine monatliche Pauschale unabhängig von seinen Hörkonsum entrichtet, stellt sich nur noch die Frage, ob er sich die Zeit nehmen will, diese oder jene Musik zu hören. Für uns wiederum bedeutet das, dass wir vor allem Interesse und Aufmerksamkeit generieren müssen.“ Auch die neuen Hörgewohnheiten spielen Klassik labels wie der Deutschen Gram14 concerti November 2018
mophon in die Karten. Allein die Tatsache, dass man hinsichtlich der Dauer von Einspielungen nicht mehr auf das Fassungsvermögen von Tonträgern angewiesen ist (Erich Kleiber etwa musste seinerzeit bei der Einspielung von Smetanas Moldau mit dem Nymphenreigen einsteigen, da das Gesamtwerk nicht auf eine Schallplatte passte), gibt Labels wie der Deutschen Grammophon die Möglichkeit, Einspielungen zu veröffentlichen, die sich nicht an den achtzig Minuten orientieren müssen, welche die CD als Medium vorgibt.
»Das Storytelling des Künstlers wird wichtiger« Dadurch haben sich auch die Herausforderungen an die gegenwärtigen Musiker verändert: Gab es früher im Plattenladen eine begrenzte Anzahl von Interpretationen eines Werks, sind nun auf den Streaming-Portalen praktisch alle jemals erschienenen Aufnahmen nebeneinander abrufbar. „Ich glaube, dass man sich als Künstler künftig stärker überlegen muss, mit welchem Repertoire man die bisherigen großartigen Aufnahmen noch übertreffen oder welches Kapitel man der Interpretationsgeschichte noch hinzufügen kann, ohne dass sich die Neuaufnahme nur in winzigen Nuancen von bereits existierenden Aufnahmen unterscheidet“, erklärt Trautmann. Auch müsse der Musiker heutzutage nicht nur mit seinen Aufnahmen ein künstlerisches Narrativ erzeugen, sondern auch über die sozialen Medien: „Das
Storytelling des Künstlers wird wichtiger. Das ist eigentlich auch unser zentraler Ansatz dieses 120-Jahres-Jubiläums: Wir wollen vermitteln, dass die klassische Musik eine emotionale Kraft hat, und Leute zu neuen Entdeckungen einladen.“ So aktuell dieser Ansatz ist: Er hätte auch von Emil und Jacob Berliner, den Gründern der Deutschen Grammophon, stammen können. Konzert-TIPPs
Berlin Di. 6.11.2018, 20:00 Uhr Philharmonie DG120. Anne-Sophie Mutter (Violine), Ye-Eun Choi (Violine), Lang Lang (Klavier), Staatskapelle Berlin, Manfred Honeck (Leitung). Beethoven: Ouvertüre zu „Fidelio“ op. 72, Ouvertüre „Leonore III“ op. 72a, Romanze & Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 19, Williams: Markings (DEA) Hamburg Sa. 19.1.2019, 20:00 Uhr Elbphilharmonie DG120. Hélène Grimaud (Klavier), Gewandhausorchester Leipzig, Andris Nelsons (Leitung). Mendelssohn: Meeresstille und glückliche Fahrt op. 27, Schumann: Klavierkonzert a-Moll op. 54 & Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 „Rheinische“ Hannover Di. 9.4.2019, 19:30 Uhr Kuppelsaal DG120. Rudolf Buchbinder (Klavier), Albena Danailova (Violine), Tamás Varga (Violoncello), Wiener Philharmoniker, Andris Nelsons (Leitung). Beethoven: Tripelkonzert C-Dur op. 56 & Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67 online-Tipp
The Shellac Project Legendäre Aufnahmen der Schellack-Ära 1907–38 https://dg.lnk.to/ theshellacproject CD-Tipp
DG120 - The Anniversary Edition 120 Tracks aus 120 Jahren Deutsche Grammophon (7CDs)
Daniil Trifonov Eine Entdeckungsreise zu den Klavierkonzerten von Rachmaninov
© Dario Acosta
»Das vierte Klavierkonzert ist mein Lieblingskonzert. Die Eröffnung ist für mich wie eine Bahnfahrt. Sie beginnt mit diesem ungestümen rhythmischen Schwung, der zeigt, wie Rachmaninov Musik als Emotion auffasste … « Daniil Trifonov Ab sofort als CD, Download, Stream & 2 LP (inkl. Audio CD) Steigen Sie ein: www.daniil-trifonov.de
120 Jahre Deutsche Grammophon
Das Auge hört mit Nicht nur die Musik, auch ein ansprechendes Cover-Design motiviert zum Kauf einer CD. Grafiker Fred Münzmaier weiß, worauf es ankommt. Von Sören Ingwersen
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und ab 2003 als Head of Creative Services für die Deutsche Grammophon tätig war. „Den Anstoß dazu gab Anne-Sophie Mutter, als sie sich ein schönes Cover wünschte, auf dem sie gut zu sehen ist.“ Für den Gei-
Bilder jener CDs sichten, die zum 120-jährigen Geburtstag der Deutschen Grammophon nun in einer Jubiläumsbox wiederveröffentlicht werden. Einige Perlen dieser grafischen Wundertüte gehen auch auf Münzmaiers Konto. Auffällig »Ein Konzeptalbum ist zum Beispiel das Album „Duets“, das im Jahr 2006 die ist die schönste Opern-Stars Anna Netrebko Herausforderung« und Rolando Villazón als Traumpaar der Klassik in Szegenstar wurde die Kartusche ne setzt: sie mit dem Kinn auf erstmals auf Briefmarkengröße seiner Schulter. Entspanntgeschrumpft. „Für uns Grafiker vertrauliches Posieren – wie auf war das ganz toll, weil die Ge- einem familiären Urlaubsfoto. staltungsmöglichkeiten dadurch viel größer wurden“, Der große Name gibt dem erzählt Münzmaier, der heute Künstler Rückhalt
auf selbständiger Basis für das Label arbeitet. In der Regel zieren bei Neuaufnahmen Künstlerfotos die Vorderseite der CD-Hülle. „Was wie und wo fotografiert wird, richtet sich nach dem Thema des Albums. Ist es eher romantisch, eher elegant, oder erzählt es eine Geschichte, wie Magdalena Koženás „Love Letters“ oder Daniel Hopes „Air“? Solche Konzeptalben sind für uns Grafiker die schönsten Herausforderungen, weil man sich dazu gemeinsam mit dem Fotografen richtig etwas ausdenken kann“, schwärmt Münzmaier, während wir auf dem Laptop die 120 Original-Cover-
Ebenfalls in den Blick fällt sofort die Live-Aufnahme von Lang Langs Carnegie-Hall-Konzert im Jahr 2003. Der Pianist geht – sein Name in knalliggelber Plakatschrift gibt ihm Rückhalt – an den Schaukästen des New Yorker Konzerthauses vorbei, in denen sein ausverkaufter Auftritt angekündigt wird. Die Botschaft: Dieser junge Pianist zählt schon jetzt zu den ganz Großen, denn er ist dort angekommen, wo alle hin wollen: im wichtigsten Konzertsaal der USA. Ganz anders präsentiert sich die junge Hélène Grimaud auf ihrem 2002 erschienenen Album „Credo“. Das Management
Fotos: Deutsche Grammophon
N
icht nur unter Werbefachleuten, auch im Volksmund kursiert die Binsenweisheit, dass es beim Verkauf einer Sache zuallererst auf die Verpackung ankommt. Klassiklabels wie die Deutschen Grammophon wissen, dass ein Produkt Aufmerksamkeit braucht. Die zu bekommen, ist heute schwerer denn je auf einem schier unüberschaubaren Markt mit ständig neuen Künstlern. Im ersten Jahrzehnt nach dem Krieg sah das noch anders aus: Ein breiter senkrechter Balken in leuchtendem Gelb, auf dem oben das Logo mit der stilisierten Tulpenkrone prunkte, gab allen Veröffentlichungen dieselbe äußere Erscheinung. Erst Ende der 1950er Jahre ging man dazu über, Plattenhüllen grafisch zu gestalten, wobei das neue Firmenlogo jetzt als gelbe Kartusche das obere Drittel der Gesamtfläche einnahm. Das änderte sich, als die Langspielplatte von der Compact Disc verdrängt wurde. Die Fläche, die den Grafikern jetzt zur Verfügung stand, entsprach nur noch knapp dem vierten Teil einer LP. „Mitte der 1990er Jahre gab es rege Diskussionen, ob man die große Kartusche nicht ganz abschaffen soll“, erinnert sich Fred Münzmaier, der von 1995 bis 2011 als Art Director
bestand darauf, eine berühmte Fotografin zu engagieren: die Französin Sarah Moon. „Das ist immer sehr schwierig, weil solche gefragten Leute nie viel Zeit haben. Zehn Minuten in einem Hotelzimmer – das war es dann. Am Ende hatten wir nur drei Bilder zur Auswahl“, erinnert sich Münzmaier. Das Ergebnis kann sich aber sehen lassen. Wie aus dem Gemälde eines flämischen Renaissancemalers blickt die Pianistin den Betrachter an: kontemplativ, vieldeutig, geheimnisvoll.
noch sehr aufwendig illustriert. So wurde Mozarts „Jagdquartett“ mit einer historischen Jagdgesellschaft und Tschaikowskys „Pathétique“ mit einer winterlichen Abschiedsszene künstlerisch ansprechend visualisiert. „Dass man das Werk in den Vordergrund stellt und sich dazu etwas Grafisches ausdenkt, ist heute sehr selten geworden und geschieht höchstens noch bei Serien oder Opernaufnahmen, an denen keine großen Stars beteiligt sind“, bedauert Münzmaier. „Die meisten Werke liegen ja Früher wurden Cover noch bereits in etlichen Aufnahmen sehr aufwendig illustriert vor. Daher ist man der MeiApropos Gemälde: In den nung, dass das Interesse für 1950er und 1960er Jahren wur- eine Neuerscheinung nur über den Plattenhüllen zum Teil die Persönlichkeit des Künst-
lers geweckt werden kann.“ Im Ausnahmefall gehen Künstlerporträt und Illustration aber auch Hand in Hand, wie bei der neuen Aufnahme von Bernsteins Sinfonie The Age of Anxiety mit Krystian Zimerman, für die Münzmaier den Pianisten vor gestreiftem Hintergrund im Halbprofil grafisch porträtiert hat. „Mit Sonnenbrille – das sieht ziemlich cool aus!“ Kombiniert wird der moderne Look mit der traditionellen großen Kartusche, die inzwischen wieder häufig auf CD-Hüllen zu finden ist – was wohl den verkleinerten CoverBildern der Streaming-Dienste geschuldet ist. Wie ist es um die Grafik in Zukunft bestellt, wenn die Gestaltungsfläche immer kleiner wird? „Man muss abwarten, wie es mit der klassischen Musik jetzt weitergeht. Wenn es keine CDs mehr gibt, wird die Optik nicht verschwinden, aber sich nochmals verändern. Denn irgendwie muss man ja kommunizieren und visualisieren, dass die Musik jetzt zur Verfügung steht. Ich könnte mir vorstellen, dass Videoclips in Zukunft noch wichtiger werden.“ November 2018 concerti 17
120 Jahre Deutsche Grammophon
»Wir brauchen etwas, das Bestand hat« Anne-Sophie Mutter über ihr erstes Open-Air-Konzert, ihre
Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponisten – und über ein ganz besonderes Kinderbuch Von Teresa Pieschacón Raphael
Von „Abba bis Zappa“ habe er alle Künstler gehabt, schwärmte eben der Impresario Peter Schwenkow. Nun hat er auch Sie, Anne Sophie Mutter, überzeugt.
Ich gebe zu, mit unserem OpenAir-Konzert im nächsten Jahr auf dem Münchner Königsplatz gehe auch ich ein Wagnis ein. Ich bin sehr gespannt. Die Musik von John Williams ist für das Kino geschrieben, also für einen Raum, der akustisch ohnehin verstärkt ist. Und beim Open-Air geschieht das ebenso – eine Hürde, die ich für ein Beethoven-Konzert nie nehmen werde, da wegen der elektronischen Verstärkung die Subtilität und Intimität des Geigenklangs verloren gehen könnte. Die Tonmeister von der Deutschen Grammophon werden für den optimalen Klang sorgen. Auf dem Plakat haben Sie sich schon in Stimmung gebracht.
Ich habe einen meiner CarbonBögen grün anmalen lassen, 18 concerti November 2018
damit der wie das Lichtschwert von Luke Skywalker aussieht. Ich bin fasziniert von John Williams heroisch-majestätischer Musik für Star Wars, die wie aus einer fernen Galaxie mein Ohr trifft. Das scheint auch umgekehrt zu gelten, denn John Williams widmete Ihnen auch ein Werk.
Markings für Solovioline, Streicher und Harfe. Ich werde es im Konzert zum Jubiläum der Deutschen Grammophon zum ersten Mal in Berlin aufführen. Sie sind selbst Teil des Jubiläums: Seit vierzig Jahren sind Sie bei dem Label.
Meine erste Aufnahme für die Deutsche Grammophon waren Mozarts Violinkonzerte 1978 mit Herbert von Karajan. Da war ich vierzehn! Obwohl er mir damals riet, mich nie exklusiv an eine Plattenfirma zu binden, bin ich weitgehend bei der Deutschen Grammophon geblieben. Ich fühle mich dort verstanden. Unser neues Projekt ist eine Aufnahme mit Oscar-prämierten oder -nominierten Melodien aus Schindlers Liste oder Die Geisha mit dem Royal Philharmonic Orchestra unter David Newman.
Den wahren Sternen näher waren Sie jetzt auf dem 3 800 Meter hohen Titicacasee zwischen Peru und Bolivien.
Ja. Und wir waren in den Kachi Rapay, den Salinen der Incas, und natürlich in Machupicchu. Es war einfach großartig! Wo waren Sie eigentlich noch nicht?
Oh, da gibt es noch einige Länder. In diesem Jahr gab es sehr viele Reisen. Australien, Nordund Südamerika. Jetzt kommt noch China, Korea und Japan. Habe ich irgendetwas ausgelassen? Dann freue ich mich auf ein paar Tage in den Kitzbüheler Bergen. Die meisten Musiker und Künstler schreiben ein Buch über Ihr Leben, nach dem Motto: »Mein Leben in Dur und Moll« …
(lacht) … oder in zwölf Tönen! Also mit Spiegelungen und Umkehrungen?
(lacht) Bitte noch mehr Varianten, und möglichst schräg und atonal! Über Sie gibt es eigentlich nur ein Buch.
Ja, und Herr Stenger hat es quasi selbst geschrieben und
Foto: Monika Höfler
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as gab’s noch nie: Im September 2019 wird Star-Geigerin Anne-Sophie Mutter erstmals bei einem Open-Air spielen – auf dem Münchner Königsplatz.
zur Person
1963 im badischen Rheinfelden geboren, wurde Anne-Sophie Mutter dreizehnjährig von Herbert von Karajan entdeckt und veröffentlichte zwei Jahre später bei der Deutschen Grammophon ihr Debüt album. 1998 erhielt die Violinistin mit ihrem Klavierpartner Lambert Orkis, mit dem sie bis heute zusammenarbeitet, einen „Grammy“ für die beste Kammermusikeinspielung.
mit einigen Statements garniert. Es ging ausschließlich um die Musik. Ich wurde mehrfach von Verlagen gefragt, hatte aber nicht das Bedürfnis, etwas zu berichten. Es gibt auch nichts zu berichten. Oft wundert man sich, wie detailgenau manche Autobiografien sind – so als hätte mancher Künstler bereits im Windelalter gewusst, dass er einmal bedeutend wird.
Ja, da haben Sie recht. Aber es gibt natürlich auch Archive und Freunde und Wegbegleiter, die dann über einen berichten. Jeder hat seine Erinnerung, die persönlich gefärbt ist. Das ist ja das Interessante.
Gibt es für Sie einen Unterschied zwischen Gedächtnis und Erinnerung?
Das Gedächtnis würde sich bei mir eher an Fakten orientieren, während Erinnerung immer durch die Subjektivität des Augenblicks, des Involvierten geprägt ist. Und vor allen Dingen der Emotion, die zu diesem Zeitpunkt passt, was eben auch heißt, dass man in einer ähnlichen Situation viele Jahre später nicht unbedingt die gleiche Erinnerung haben muss. Das kann auch ein Konzert in der Carnegie Hall sein, das ich 1980 anders empfunden habe als meinetwegen dreißig Jahre später. Weil ich anders bin, auf andere Dinge höre, auch anders
reagiere. Darum jetzt auch das Konzert auf dem Königsplatz. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal ein Open-Air-Konzert spiele. Mit 25 Jahren hätte ich mich dort nicht wohlgefühlt. Da wollte ich erstmal die dodekafonische Musik ausloten. Na ja, diese Leidenschaft hat Sie ja noch nicht verlassen.
Kürzlich musste ich lachen, als ich meine To-do-Liste sah, mit all den Menschen, an die ich E-Mails schreiben muss. Oben stand Williams, dann kam Widmann, dann Chin Un-Suk, Thomas Adès und Penderecki. Was für unerschöpfliche Möglichkeiten! Das ist ein riesiges Geschenk! Da schreibt man an November 2018 concerti 19
120 Jahre Deutsche Grammophon
Menschen, die das Geigen repertoire vergrößern werden, nicht nur für mich, sondern auch die nächste Generation. Wären Sie gerne Komponistin geworden?
witzelten Sie kürzlich in einem Rundfunkinterview über manchen zeitgenössischen Komponisten. Wie gut ist Herr Penderecki als Schreiner?
(Lacht) Fabelhaft! Als ehemaliger Geiger schreibt er sehr schön mit dem Verständnis für die Geige. Man spürt, dass er um die Abläufe weiß. Das kann man von Beethoven nicht sagen. Gut, er war Pianist im Gegensatz zu Penderecki, und hat wohl auch deshalb für Streicher oft sehr sperrig geschrieben. Ich halte mich an Richard Strauss. Der reagierte
Ja und nein. Denn ich weiß: Die Qualität einer Begabung wie bei Mozart ist einzigartig, der ja beides beherrschte, das Instrument und die Komposition. Ich habe mich für die Geige entschieden und es war richtig so. Wenn ich aber noch etwas – für mich – über die Begabung des klassischen Komponisten stellen würde, dann ist es das Können der Jazzmusiker. Die »Ich habe immer Geschwindigkeit im Kopf, das an das Wunder der Improvisieren über ein Thema, Musik geglaubt« das vielleicht vorher schon da war, aber nun aus dem Stegreif, immer wieder abgewandelt auf das Lamento der Hörner, wird. Diese Spontaneität ist die alles, was er für sie schrieb, einfach großartig. Ja, diese Be- unbequem fanden, ganz kühl: gabung hätte ich gerne gehabt! „Ich schreibe, Sie spielen!“ Die unwillkürliche Wirkung, die Spontaneität ausmacht, dieses ganz von selbst Geschehende, gibt es ja auch in der klassischen Musik.
„Was interessiert mich seine elende Geige, wenn der große Geist zu mir spricht?“, soll Beethoven seinerzeit den Geiger Ignaz Schuppanzigh Ja, wenn auch subtiler. Oder, angeherrscht haben.
wenn man den Raum wechselt. Neben dem klassischen Forum des Konzertsaals müssen wir neue Foren schaffen, die eine andere Aura mit sich bringen: den kleinen privaten Raum etwa, wo nur hundert Menschen ganz nah am Künstler sind und die geistige Anstrengung, die so ein Konzert bedeutet, spüren. „Expanding“ ist meine Devise, ins kleine Intime wie ins Große. Zurück zu Ihrer Leidenschaft für die Avantgarde. »Wo beginnt der Schreiner und wo hört der Geiger auf?« 20 concerti November 2018
Ja genau! Das ist ein sehr guter Punkt. Oft fragt man mich, ob ich mich mit dem Komponisten unterhalte, bevor er ein Werk für mich schreibt. Bloß nicht! Bloß nicht die Fantasie eines Komponisten einschränken. Bei Krzysztof Penderecki muss ich sagen: Trotz der hyper intellektuellen Schreibweise ist seine Musik zutiefst von seiner Seele durchdrungen. Es bleibt Musik, die spielbar ist. Ich bin eine ganz große Bewunderin seiner Kunst. Auch von seiner zweiten Sonate für Geige und Klavier, die ich mit großem Schweiß einstudiert habe.
Erzählen Sie!
Trotz all meiner anderen Auftritte haben Lambert (Orkis, Mutters Klavierpartner) und ich immer wieder Tage im Studio verbracht und das Werk gemeinsam durchgearbeitet, Seite für Seite. Ich weiß noch: Während der ersten Sessions habe ich meist nach zehn Minuten angefangen, hysterisch zu lachen, weil es so ein komplexes Werk ist. Es passieren ja meist drei thematisch wichtige Dinge im gleichen Moment und man weiß einfach nicht: Was hebt man heraus, was hat stützende Funktion? Oft dachte ich mir: Da werden wir nie Licht ins Dickicht bringen. Man muss sich lange und intensiv mit solchen Werken beschäftigen. Jetzt liegt es in aller Klarheit vor uns. Sämtliche ältere Musiker bestätigen mir, dass das technische Niveau unsagbar viel höher sei als in ihrer Generation. Werke, die unspielbar schienen, sind heute technisch kein Problem.
Ja, das stimmt. Jetzt kommt aber das große Aber. Es geht dabei auch viel verloren. Es ist wahr, dass das höhere technische Niveau Komponisten Zunder gibt, sie dazu animiert, ihre Werke technisch immer komplexer zu schreiben. Doch letztendlich sollte die Technik nur das Fundament und der Sklave des Ausdruckswillens sein und nicht Selbstzweck. Ich bin froh, dass es unter den Pianisten immer noch große Poeten gibt wie Daniil Trifonov oder Kathia Buniatishvili. Als Kind liebten Sie Janoschs Geschichte vom Josa, der mit seiner Geige zaubern konnte.
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OP E R N S T UDIO N RW
Wenn Josa schnell vorwärts spielte, dann wurde alles größer. Wenn er aber rückwärts fidelte, dann wurde alles kleiner …
… und der Despot verschwand in der Bodenritze. Wir wissen, dass das nicht möglich ist. Aber ich habe immer an das Wunder der Musik geglaubt und das ist auch der Motor meines Lebens. Musik kann eine gute Kraft im Leben sein. Musik kann Menschen zusammenbringen. Wir brauchen das gemeinsame Erleben, wir brauchen etwas, das Bestand hat. Konzert-TIPPs
Berlin Di. 6.11.2018, 20:00 Uhr Philharmonie DG120. Anne-Sophie Mutter (Violine), Lang Lang (Klavier), Staatskapelle Berlin, Manfred Honeck (Ltg). Beethoven: Ouvertüren „Fidelio“ & „Leonore III“, Klavierkonzert Nr. 2, Williams: Markings (DEA) Wehr Fr. 14.12.2018, 19:00 Uhr Stadthalle Benefizkonzert Hanna & Paul Gräb-Stiftung. Anne-Sophie Mutter (Violine), Vladimir Babeshko (Viola), Daniel Müller-Schott (Cello), Roman Patkoló (Kontrabass), Lauma Skride (Klavier). Schubert: Klavierquintett München Di. 7.5.2019, 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Anne- Sophie Mutter (Violine & Ltg.), Kammerorchester Wien-Berlin. Mozart: Violinkonzerte Nr. 2, 3 & 5, Sinfonie Nr. 1
Weitere Termine: Hamburg Sa. 11.5.2019, 20:00 Uhr Elbphilharmonie Köln So. 12.5.2019, 20:00 Uhr Philharmonie Düsseldorf 15.5.2019, 20:00 Uhr Tonhalle Freiburg 16.5.2019, 20:00 Uhr Konzerthaus Hannover 17.5.2019, 19:30 Uhr Congress Centrum Hamburg 18.5.2019, 20:00 Uhr Elbphilharmonie Stuttgart 23.5.2019, 20:00 Uhr Liederhalle Frankfurt 24.5.2019, 20:00 Uhr Alte Oper
ESSE N - DORTMUND - GE LSE NKIRCHE N - WUPPERTAL
WIR SUCHEN DICH! Im neuen Opernstudio NRW kooperieren erstmals vier Opernhäuser internationaler Strahlkraft miteinander. Gemeinsam entwickeln das Aalto-Musiktheater Essen, das Theater Dortmund, das Musiktheater im Revier Gelsenkirchen und der Oper Wuppertal ein praxisorientiertes Programm, um jungen Talenten den idealen Karrierestart in der Theaterwelt zu ermöglichen.
JETZT BEWERBEN! Hochbegabte junge SängerInnen und RepetitorInnen mit abgeschlossenem Hochschulstudium bekommen die Möglichkeit, bei professionellen Produktionen an gleich vier renommierten Opernhäusern mitzuwirken und mit erfahrenen RegisseurInnen, Coaches, DirigentInnen und Orchestern zu arbeiten. Neben dem Rollenstudium erhalten die MitgliederInnen Bewegungstraining, Sprachkurse und Schauspielunterricht sowie eine Reihe von Meisterkursen renommierter GastdozentInnen. Darüber hinaus wird es jede Spielzeit eine eigene Produktion des Opernstudios geben!
Dresden 26.5.2019, 11:00 Uhr Kulturpalast Künzelsau 27.5.2019, 19:00 Uhr Carmen Würth Forum Berlin 28.5.2019, 20:00 Uhr Philharmonie München Sa. 14.9.2019, 19:30 Uhr Königsplatz Anne-Sophie Mutter (Violine), Royal PO, David Newman (Ltg). Werke von Williams CD-Tipps
Hommage à Penderecki Anne-Sophie Mutter (Violine), Lambert Orkis (Klavier), Roman Patkoló (Kontrabass), London Symphony Orchestra, Krzysztof Penderecki (Leitung). Deutsche Grammophon Anne-Sophie Mutter – The Early Years Mozart: Violinkonzerte Nr. 3 & 5, Beethoven & Mendelssohn: Violinkonzert, Bruch: Violinkonzert Nr. 1 u. a. Anne-Sophie Mutter (Violine), Berliner Philharmoniker, Herbert von Karajan (Leitung). Deutsche Grammophon
Bewerbungsschluss für die Saison 2019/2020 ist der 30. November 2018. Bewerbungsunterlagen und weitere Informationen unter: www.opernstudio-nrw.de Bitte senden Sie Ihre Bewerbung ausschließlich per Mail an: info@opernstudio-nrw.de
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
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tipps & termine Das Musikleben in Hessen im November
»Das Dirigieren braucht viel Zeit und Hingabe«: Gustavo Gimeno. Mehr dazu auf Seite 4.
Foto: Marco Borggreve
2_Porträt Raus aus dem Hinterhof 2005 gegründet, ist das Jewish Chamber Orchestra Munich
inzwischen nicht nur auf Münchens, sondern auch auf internationalen Bühnen angekommen 4_Interview »Ich wollte noch tiefer in die Musik eindringen« Zwölf Jahre lang war Gustavo Gimeno mit Leidenschaft Schlagzeuger, ehe er sich endgültig dem Dirigieren zuwandte 8_Regionale Tipps Die wichtigsten Termine im November, ausgewählt von der concerti-Redaktion 16_Klassikprogramm concerti 11.18 Hessen 1
PORTRÄT
Raus aus dem Hinterhof 2005 gegründet, ist das Jewish Chamber Orchestra Munich inzwischen nicht nur auf Münchens, sondern auch auf internationalen Bühnen angekommen. Von Christina Bauer
I
nnerhalb der nicht gerade Die Beteiligten erhoffen sich kleinen Münchner Orches davon einen internationaleren terlandschaft gibt es einen Klang. Gegründet hat die For Klangkörper, der sich seit in mation Dirigent Daniel Gross zwischen dreizehn Jahren be mann, der diese bis heute leitet. sonders mit der jüdischen Schon 1999 hatte er erstmals Kultur befasst. Zunächst nach die Idee einer solchen Gruppe. dem Entstehungsort als „Or „Mich hat es gestört, dass die chester am Jakobsplatz“ be jüdische Gemeinde in so einem zeichnet, gab es sich dieses Jahr Hinterhof ist“, erinnert er sich. den Namen „Jewish Chamber Als diese dann 2005 aus den Orchestra Munich“ (JCOM). alten Räumen in das neue Zen 2 Hessen concerti 11.18
trum am Jakobsplatz mit Sy nagoge und Museum zog, bot sich die Gelegenheit. Gross mann begann, ein Kammeror chester aufzubauen. Gab es anfangs noch Fluktuation, hat sich in den letzten zehn Jahren eine relativ stabile Besetzung etabliert. So lange sind auch der Erste Violinist Sándor Galgóczi und die Erste Viola-Spielerin Charlotte Walterspiel dabei.
Foto: Thomas Dashuber
Das ehemalige »Orchester Jakobsplatz München« hat jetzt einen neuen Namen: »Jewish Chamber Orchestra Munich«.
Oft haben sie erlebt, wie inten siv sich Zuhörer mit der Musik auseinandersetzen. „Den Dia log mit dem Publikum spürt man“, stellt Galgóczi fest. Es sind viele Werke jüdischer Komponisten, etwa von Erwin Schulhoff, Gideon Klein oder Paul Arma im Repertoire, die während der NS-Diktatur ver folgt oder getötet wurden. Grossmann ist selbst jüdischer Herkunft, ebenso wie einige der Musiker. Er legt Wert dar auf, nicht nur die tragischen Geschichten in den Vorder grund zu stellen: „Das ist un gerecht den Komponisten ge genüber, denn sie hatten ein Leben davor“. Irgendwann kamen Stummfilme dazu. Meist waren die Regisseure oder Komponisten Juden. In zwischen hat das JCOM unter anderem zu Der Student von Prag, Das alte Gesetz, Das neue Babylon und zu Nacht und Nebel musiziert. Für letz teren Film über das Konzen trationslager in Auschwitz komponierte einst Hanns Eis ler die Musik. „Alle waren fix und fertig“, resümiert Gross mann die Stimmung nach dem Filmkonzert. Zuletzt spielte das Orchester in einem TatortKrimi von Dani Levy ein jüdi sches Orchester aus den USA. Dort konnten sie in einer ver größerten Besetzung auch Wer ke von Marcel Tyberg und Viktor Ullmann für Sinfonie orchester spielen. Kristallisationspunkte in der ganzen Welt
Zwar wählt Grossmann das Repertoire, trotzdem fühlen sich die Musiker als „denkende Mitglieder“ angesprochen, stellt Charlotte Walterspiel fest. „Wir entdecken ständig neue
Werke“, berichtet Grossmann. Erst wenige Stunden zuvor war er zu Besuch beim 60-jährigen Enkel des Komponisten Hans Winterberg. Womöglich er schließt sich wieder eine mu sikalische Quelle. Zugleich will das Orchester dazu beitragen, dass neue Werke entstehen. Sara Nemtsov hat für das JCOM geschrieben, ebenso Mo ritz Gagern, dessen Stück Nigunim an die jüdische Klezmer musik anknüpft. In den ver gangenen Jahren war die For mation einige Male auf Kon zertreise. In Israel wurden sie vor allem als deutsches Orches ter wahrgenommen, spielten Joseph Haydn, Wiener Klassik. Die dortige Kultur erlebte Grossmann vor allem als eine israelische, anders als das Ju dentum in der Diaspora. Das JCOM, selbst international be setzt, machte sich auf Spuren suche. In den usbekischen Städten Taschkent und Bucha ra, einst wichtige Zentren jü dischen Lebens, spielten sie für die heute kleine Gemeinde. In Moldawien, Ungarn, aber auch China wurden sie fündig, knüpften Kontakte nach Kana da und Amerika. „Das hat uns umgehauen, was es für Kristal lisationspunkte in der ganzen Welt gibt“, so Walterspiel. Das Orchester möchte seine Kon zerttätigkeit ausbauen.
Konzert-TIPPs
Frankfurt So. 4.11., 19:00 Uhr Jüdische Gemeinde (Ignaz-Bubis-Saal) Jewish Chamber Orchestra Munich, Daniel Grossmann (Leitung). Dupont/Schoeller: Das alte Gesetz (D 1923) Aschaffenburg Mo. 5.11., 20:00 Uhr Stadttheater Künstler und Programm siehe Frankfurt
interview
»Ich wollte noch tiefer in die Musik eindringen« Zwölf Jahre lang war Gustavo Gimeno mit Leidenschaft Schlagzeuger, ehe er sich endgültig dem Dirigieren zuwandte. Von Teresa Pieschacón Raphael neuen Konzertsaal oder irgendwelche Superstars das kompensieren, was an Tradition fehlt. Zunächst einmal muss ein Nährboden geschaffen werden, der Humus, auf dem ein Kulturbewusstsein gedeihen kann. Und der entsteht nicht von heute auf morgen.
Es gibt eine Reihe junger spanischer Musiker, die weniger in ihrer Heimat, dafür in Mittel- und Nordeuropa, besonders in Deutschland, Karriere machen. Was zieht Ihre Kollegen hierher?
»Ich sehnte mich danach, endlich die Schule zu beenden«
Natürlich das fantastische Kulturleben, das ihr in Deutschland, aber auch in Holland habt! Der offene Geist, der gekoppelt ist an eine unglaubliche Tradition. Das ist einzigartig! Wir haben bis heute kein vergleichbares Kulturleben in Spanien. Natürlich haben wir auch Talente, und wenn man die in Spanien mehr fördern würde wie etwa in Deutschland, dann würden sie auch dort bleiben. In Spanien hat vieles mit Politik zu tun, und dann wird es schwierig, je nachdem, welche Partei herrscht. Wir wollen immer schnelle Lösungen. Man kann nicht durch einen vielleicht großartigen
Ich war tief beeindruckt und auch ziemlich eingeschüchtert, wie jeder spanische junge Mensch. Wir hatten ja mit Franco vierzig Jahre Diktatur. Ich bin zwar erst ein Jahr nach seinem Tod 1975 geboren, dennoch war das Land sehr von ihm geprägt. Alles war sehr eng, sehr engstirnig. Und so war für uns alles, was von draußen kam, spektakulär. Die zeitgenössische Musik, die Möglichkeit, Englisch zu sprechen, das war für uns aufregend. Auch die historische Aufführungspraxis kannten wir nicht in Spanien. Ich wollte unbedingt von Spanien weg, ich war fas- ... was Sie zunächst als ziniert von den Möglichkeiten Perkussionist im Royal
4 Hessen concerti 11.18
Sie kamen mit 18 Jahren aus Valencia nach Amsterdam …
in Amsterdam, all diese musikalischen Stile, sei es Barockoder Neue Musik, auf hohem Niveau dort machen zu können! Ich liebe bis heute diesen unglaublich offenen Geist, den ihr auch in Deutschland habt. Gleichzeitig ist Amsterdam von der Einwohnerzahl und der Fläche eine überschaubare Stadt. Und trotzdem kulturell eine Weltstadt. Wie wäre Ihre Karriere verlaufen, wenn Sie in Spanien geblieben wären?
(lacht) Oh, diese Frage habe ich jetzt gar nicht erwartet. Ich habe mir einfach nie vorstellen können, dort zu bleiben. Schon mit zwölf oder dreizehn Jahren wartete ich nur darauf, Spanien verlassen zu können. Da hatte ich schon in den Sommerkursen Kontakt mit holländischen Musikprofessoren aufgenommen. Ich sehnte mich danach, endlich die Schule zu beenden, um zu gehen. Da gab es für mich überhaupt keine Alternative. Meine Mutter sagte mir immer, es müsse ja nicht so schnell gehen. Aber ich wollte mich einfach weiterentwickeln …
Foto: Marco Borggreve
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ie Chemie stimmt ganz offensichtlich zwischen dem spanischen Dirigenten Gustavo Gimeno und dem Orchestre Philharmonique du Luxembourg. 2015 begann die Zusammenarbeit, bereits während der zweiten gemeinsamen Spielzeit wurde sie bis 2022 verlängert.
zur Person
1976 in Valencia geboren, begann Gustavo Gimeno seine Karriere als Schlagzeuger beim Amsterdamer Concertgebouw Orchestra. Dort wurde er später Assistent des damaligen Chefdirigenten Mariss Jansons, debütierte als Dirigent in Amsterdam und wurde 2015 Musikdirektor des Orchestre Philharmonique du Luxembourg. Auch als Gastdirigent ist Gimeno vielgefragt.
Concertgebouw Orchestra in Amsterdam auch taten ...
Mit dem Schlagzeug hatte ich mit etwa neun Jahren begonnen. Mein Vater spielte Klarinette in der städtischen Musikband von Valencia, und mein Bruder Rubén ist auch Musiker. Als Kind kannte ich alle Aufnahmen von großen Dirigenten. Ich schwärmte für Bernard Haitink, für Gustav Leonhardt und viele andere. Ich träumte von all diesen Orten und Menschen. Am Concertgebouw gab es übrigens sehr viele Landsgenossen. Sie aber wurden Erster Schlagzeuger des Orchesters
und gewannen sogar einen Preis in einem internationalen Wettbewerb in Luxemburg.
Heute erscheint mir diese Zeit – immerhin waren es zwölf Jahre – wie ein anderes Leben. Ein schönes, aber ein anderes Leben. Irgendwann kam damals der Moment, wo ich mich durch das Schlagzeug limitiert fühlte. Ich wollte noch tiefer in die Musik eindringen, jenseits der rhythmischen Ebene. Dabei war mir nie der Status des Dirigenten wichtig, aber ich wollte immer dirigieren. Ich hatte den Eindruck, dass mir das, was ich dabei lerne, hilft, ein besserer Musiker zu sein. Wenn man übrigens als Diri-
gent Schlagzeuger war, fällt das auf. Das interessiert Menschen oft mehr, als wenn man vom Klavier oder der Geige käme. Dabei befanden Sie sich in bester Gesellschaft: Riccardo Chailly, Simon Rattle, Paavo Järvi waren alle Schlagzeuger. Beeinflusst das Instrument Ihre musikalische Sicht der Dinge?
Nein, ich glaube nicht wirklich. Ich spiele es auch nicht mehr. Es war wie gesagt eine wunderbare Zeit, aber sie ist vorbei. Wie kam es dazu, dass Sie vom Orchestersitz an das Pult kamen, als Assistent von concerti 11.18 Hessen 5
interview
Mariss Jansons, dem damaligen Chefdirigenten des Concertgebouw Orchestra?
Es war etwa 2011. Die künstlerische Direktion des Orchesters wusste, dass ich nebenbei die Dirigierkunst studierte und so manches Amateurorchester auch schon geleitet hatte. Und so kam der Direktor und schlug mir vor, Mariss Jansons zu assistieren. Ich bat um etwas Bedenkzeit, weil ich die Verantwortung als sehr groß empfand. Was macht eigentlich ein Assistent?
Alles, was ansteht. Man probt die Artikulation, die Dynamik, richtet die Partitur ein, die dynamischen Bögen, analysiert, versucht unterschiedliche Blickwinkel einzunehmen, etwa indem man sich ins Parkett setzt und die Publikumsperspektive einnimmt. Man ist ja immer kritischer, wenn man eine gewisse Distanz hat. Man ist dann etwas entspannter. Oft trifft man sich vor den Proben und bespricht noch einzelne Details … … was vermtlich wertvolle Erfahrungen für einen jungen
angehenden Dirigenten sein können.
Oh ja! Das kann man auf keiner Musihochschule lernen. Auch das, was ich bei Claudio Abbado lernte, war unermesslich. Er war sehr streng mit sich selbst, aber auch mit seinem Umfeld. Er gab sehr viel, verlangte aber auch sehr viel. Ich assistierte ihm bei seiner Arbeit mit dem Mozartorchester in Bologna. Wir waren uns nah, bis er starb, mochten uns. Obwohl ich das fast anmaßend von mir empfinde, so zu sprechen. Es umgab ihn immer ein Geheimnis. Je älter er wurde, umso mehr zog er sich zurück in seinen inneren Kosmos. Was lernten Sie von ihm?
Ich glaube, ich lerne immer noch von ihm, auch wenn er nicht mehr lebt. Sein Leben bestand aus dem Partiturstudium, den Proben und dann wieder aus dem Studium der Partitur. Diese Leidenschaft für Musik, die Lebensentscheidung, dass nur Musik, das Werk des Komponisten wichtig ist, ist sehr existentiell. Und beeindruckend. Er lehrte mich auch das bewusste Zuhören. Wir hörten uns CDs an, verfolg-
ten das Geschehen anhand der Partitur. Und obwohl er so viele Werke einstudiert hatte und kannte, war er immer noch neugerig auf den Kommentar von uns jungen, unerfahrenen Musikern. Manchmal stellte er mir sogar Fragen. Ich hatte das Glück, dass er mir so vertraute. Seit der Saison 2015/16 sind Sie selbst Chefdirigent in Luxemburg.
Wir haben einen wunderbaren Saal und ein sehr junges Orchester. Das ist gut und weniger gut. Das Orchester hat kein historisch tradiertes Klangbild, auch keine in dem Sinne historisch gewachsene Persönlichkeit oder ein Stammrepertoire. Die Flexibilität, die Offenheit ist aber genau das Schöne. Wir können unterschiedlichstes Repertoire angehen, gemeinsam wachsen und eine Identität aufbauen. Zuhilfe kommt mir auch, dass ich die Dynamik und Strukturen als ehemaliges Orchestermitglied sehr gut kenne. Zugleich liegt Luxemburg geografisch an einem interessanten Ort. Zu uns kommen Franzosen, Deutsche, Belgier, Holländer. Und erstaunlicherweise auch viele Amerikaner. Konzert-TIPP
Frankfurt Di. 6.11., 20:00 Uhr Alte Oper Vilde Frang (Violine), Orchestre Philharmonique de Luxembourg, Gustavo Gimeno (Leitung). Beethoven: Violinkonzert D-Dur op. 61, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64 CD-Tipp
Bruckner: Sinfonie Nr. 1 Orchestre Philharmonique du Luxembourg, Gustavo Gimeno (Leitung). Pentatone 6 Hessen concerti 11.18
Foto: Marco Borggreve
Gemeinsam mit dem Orchester wachsen: Gustavo Gimeno
Saisonauftakt Wiesbaden Musik 30. November 2018, 20.00 Uhr Kurhaus Wiesbaden
Rudolf Buchbinder Klavier City of Birmingham Symphony Orchestra · Mirga Grazinyte-Tyla Leitung �
5. Dezember 2018, 20.00 Uhr Kurhaus Wiesbaden
Sol Gabetta Violoncello Kammerorchester Basel Giovanni Antonini Leitung
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© Marco Borggreve
Karten: Tel. 0 67 23 – 60 21 70 · www.wiesbaden-musik.de Wiesbaden Tourist Information: Tel. 0611 – 17 29 930 Und an allen bekannten Vorverkaufsstellen
Medienpartner
Tipps & Termine
Hier wird auf die Oper gepfiffen und Olga Neuwirth ehrt eine Pop-Ikone Kassel »Wann singst du?« – Die Kasseler Musiktage stellen verschiedene Formen des Gesangs in den Mittelpunkt des Festivals.
Hat einen falschen Haydn im Gepäck: Solist und Dirigent François Leleux führt das hr-Sinfonieorchester durch das Oboenkonzert C-Dur, dass wohl zu unrecht dem Wiener Komponisten zugeschrieben wird.
8 Hessen concerti 11.18
öffnung tauchen der Countertenor Valer Sabadus und das ebenso fantastische Concerto Köln tief ein in die Opernwelt des 18. Jahrhunderts, kreist ihr Auftritt doch um den Kastraten Farinelli und den Librettisten Pietro Metastasio. Zehn Abende später gestaltet dann die Sängerin Racha Rizk, erfolgreich im Singer-SongwriterGenre wie auf der Opernbühne, zusammen mit dem Damascus String Quintet den Ausklang. Die aus Syrien stammenden
Künstler tragen dazu bei, das kulturelle Erbe ihres Landes zu erhalten, sie setzen Krieg und Zerstörung ein Zeichen der Hoffnung entgegen. Sängerin Maria Pantiukhova malt »Traumbilder« mit Streichsextett
Facettenreich sind auch die übrigen Veranstaltungen. Zum dritten Mal gastiert das gefeierte polnische Apollon Musagète Quartett bei den Musiktagen – diesmal unter anderem
Fotos: Georg Thum, Nikolaj Lund
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pannend“ ist ein überstrapazierter Begriff, aber die Kasseler Musiktage sind kaum anders zu nennen – sowohl was die Künstlerauswahl als auch das Programm betrifft. Unter dem Motto „Wann singst du?“ stellt das Festival diesmal verschiedene Formen des Gesangs in seinen Mittelpunkt. Wie zeit- und kulturübergreifend der künstlerische Leiter Olaf A. Schmitt das Thema behandelt, zeigt bereits der Blick auf den Rahmen: Zur Er-
Es muss nicht immer das Übliche sein: Das Apollon Musagète Quartett kann auch mit einer Renaissance-Motette begeistern.
Oboist François Leleux. MezzoFans sind richtig bei den Konzerten von Maria Pantiukhova und Okka von der Damerau – beim einen gibt es eine Besetzung mit Streichsextett, beim anderen Klavierlieder von Mahler, Strauss und Berg. Virtuos wechselt das Festival auch zwischen Tradition und Moderne. So blickt das Ensemble Weser-Renaissance Bremen auf den Kasseler Hofkapellmeister Georg Otto (um 1550 bis 1618) und dem in der Fuldastadt ausgebildeten Heinrich Schütz, der hier 1599 Kapellknabe wurde. „Happy new ears“ heißt hingegen das Konzertmotto, wenn das Ensemble Modern Werke der prominenten österreichischen Komponistin Olga Neuwirth aufführt, darunter auch Songs aus ihrer Hommage an den Kult-Sänger Klaus Nomi. Georg Pepl
mit dem Arrangement einer Renaissance-Motette von Wacław z Szamotuł. Folkloristisch wird es bei der isländischen Sopranistin Herdís Anna Jónasdóttir, pfiffig bei Nikolaus
Kasseler Musiktage 25.10.–4.11.2018 Valer Sabadus, François Leleux, Okka von der Damerau, Herdís Anna Jónasdóttir, Ensemble Modern u. a. Kongress Palais Kassel, documentaHalle, KulturBahnhof Kassel u. a.
Habjan – der Österreicher pfeift berühmte Arien. Das Staatsorchester Kassel und GMD Francesco Angelico sind ebenso zu erleben wie das hrSinfonieorchester und Star-
IVETA APKALNA, Orgel KREMERATA BALTICA Bach and Baltic
Sa / 10. Nov. ’18 20 Uhr / Schlosstheater Fulda
© Nils Vilnis
Werke von Bach, Sumera, Vasks und Ešenvalds
concerti 11.18 Hessen 9
Wenn die Infantin mit dem Kellner ... Mainz Das Märchen im Grand-Hotel
ist erstmals in Deutschland zu sehen
// ADAC Weihnachtskonzert Alte Oper Frankfurt Sonntag, 02. Dezember 2018 11.00 und 17.00 Uhr Philharmonie Lemberg Dirigent: Gudni A. Emilsson Sopran: Steffi Lehmann Mezzosopran: Kremena Dilcheva Bariton: Patrick Rohbeck Engelbert Humperdinck Szenen aus »Hänsel und Gretel« Peter I. Tschaikowsky Nussknacker Suite op. 71a Capriccio italien A-dur op. 45 Tickethotline: (069) 1340 440 Karten von € 20,00 – 51,00 inkl. RMV-KombiTicket Veranstalter: ADAC Hessen-Thüringen e.V. Lyoner Straße 22 · 60528 Frankfurt Telefon (069) 6607 83-10 info@adac-musikreisen.de www.adac-musikreisen.de Datenschutz-Info: 10 Hessen concerti 11.18 www.adac.de/hth-infopflicht
ie Luxusabsteige „Palace“ an der französischen Riviera. Ort der High Society oder derer, die es gerne wären, und Spielstätte für Paul Abrahams Operette Märchen im GrandHotel. Hier tummeln sich eine spanische Infantin mit ihrem Verlobten, die Tochter eines amerikanischen Filmproduzenten sowie ein tollpatischer Kellner. Alsband schlagen die Wogen der Liebe hohe Wellen. Auch Abraham selbst logierte häufig in GrandHotels. Die Kombination aus Treffpunkt der Reichen und Schönen und gleichzeitig Sehnsuchtsort, mache die Materie so spannend, erzählt die Chefdramaturgin der Opernsparte am Mainzer Staatstheater, Ina Karr. Dort wird das Stück zum ersten Mal in Deutschland szenisch inszeniert. „Es ist wichtig, dass musikalisch und inhaltlich gute Stücke, die aus politischen Gründen verboten wurden, wieder auf die Bühne gebracht werden. Abraham ist es wert, aufgeführt zu werden“, sagt Karr. Märchen im Grand-Hotel wurde 1934 in Wien uraufgeführt, nachdem die Werke des jüdischungarischen Komponisten in Deutschland bereits von den Nationalsozialisten verboten worden waren. Es überzeugt mit seinen lebendigen Melodien in Anlehnung an Tanzschlager und Jazz sowie mit komödiantisch-pointierten Dialogen. Für die Mainzer Inszenierung werden Schauspieler und Sänger gemeinsam auf der Bühne stehen. „Wir brauchen Darsteller, die sowohl gut singen als auch die darstellerische Kunst der Komödie beherrschen“, sagt Ina Karr, „denn die darstellerischen Leistungen bedürfen sehr viel Können.“ Für die Umsetzung möchte das Regieteam – bestehend aus Peter Jordan und Leonhard Koppelmann – das Medium Film aufgreifen. Denn im GrandHotel geht es immer um Projektion und Irem Çatı Selbstinszenierung. So. 25.11., 18:00 Uhr (Premiere) Staatstheater Abraham: Märchen im Grand-Hotel. Samuel Hogarth (Leitung), Peter Jordan & Leonhard Koppelmann (Regie)
Fotos: Johannes Ifkovitz
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Der Moment, in dem Sie wissen: Alles ist perfekt. Entdecken Sie mit dieser Buchreihe genau die Orte, die ihre Reise unvergesslich machen.
Chef der Wiener Symphoniker: Philippe Jordan
Lange Zeit galt es als unspielbar Frankfurt Nikolaj Znaider bezwingt Brahms’ Violinkonzert
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Di. 27.11., 20:00 Uhr Alte Oper Nikolaj Znaider (Violine), Wiener Symphoniker, Philippe Jordan (Leitung). Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77, Dvořák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 „Aus der Neuen Welt“
Amsterd am • Barcelona • Basel • Berlin • Dublin • Florenz Hamburg • Istanbul • Kopenhagen • Lissabon • Lond on Mad rid • Mailand • München • New York • Palma de Mallorca Paris • Prag • Rom • Salzburg • San Francisco • Stockholm St. Petersburg • Sylt • Venedig • Wien • Zürich > Jeweils 9,90 €
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s gibt so etwas wie ewige Zweite. Die Wiener Symphoniker können ein Lied davon singen. Die weltberühmten Philharmoniker aus derselben Stadt scheinen ihnen immer den Rang abzulaufen. Dabei können die Symphoniker, die als „Wiener Concertverein“ gegründet wurden, auf eine über 100-jährige Tradition zurückblicken. Anfangs bestand ihre Aufgabe vor allem darin, einem breiten Publikum zu erschwinglichen Preisen klassische, aber auch Neue Musik zu präsentieren. Zu den Werken, deren Uraufführung ihnen anvertraut wurde, gehören Bruckners neunte Sinfonie und Franz Schmidts Buch mit sieben Siegeln. Zahlreiche berühmte Chefdirigenten formten den Klang, darunter Wilhelm Furtwängler, Wolfgang Sawallisch und Carlo Maria Giulini. Prägend war auch die Ära mit Herbert von Karajan in den 1950er und 1960er Jahren, unter dessen Stabführung als junger Cellist Nikolaus Harnoncourt mitwirkte. Dieser leitete das Orchester später selbst als Gast. Chefdirigent ist seit 2014 Philippe Jordan. Als Solist für das Violinkonzert von Brahms konnte der dänische Geiger Nikolaj Znaider gewonnen werden. Nicolas Furchert
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Tipps & Termine
»Ich muss vorne keinen Zirkus veranstalten« Wiesbaden Fabian Müller fühlt sich besonders
für die Zwischentöne verantwortlich
Virtuosen-Schule, ich muss vorne keinen Zirkus veranstalten. Auch als Zuhörer möchte ich nicht das Gefühl haben, dass der Künstler auf der Bühne gerade etwas macht, nur um mich zu beeindrucken.“ Mit Bescheidenheit in die New Yorker Carnegie Hall
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ntdeckt wurde Fabian Müller schon vor längerer Zeit: zuerst von seiner Familie, in der alle vier Schwestern ebenfalls Instrumente spielten, von seiner Klavierlehrerin Rosemarie Zartner, von Pierre-Laurent Aimard, der ihn als Jungstudent unterrichtete, von der Jury des ARD-Musikwettbewerbs, die ihm 2017 den zweiten Preis verlieh – und schließlich vom Label Berlin Classics, bei dem er soeben eine CD mit Werken von Brahms veröffentlicht hat. Zu letzterem hat Müller eine
12 Hessen concerti 11.18
besondere Verbindung, die quasi mit der Geburt begann: Seine Familie wohnte damals in der Bonner Brahmsstraße. Heute zählt Fabian Müller den Komponisten zu seinen Lieblingen. „Bei dieser Musik geht es nicht darum, dass der Pianist sich in den Vordergrund spielt, sondern es ist die Vertonung sehr persönlicher Gefühle, die ich versuche, authentisch rüberzubringen,“ sagt Müller. Überhaupt gehe es ihm mitnichten um Selbstdarstellung am Klavier: „Ich sehe mich nicht als Abkömmling einer
Mi. 14.11., 20:00 Uhr Schlachthof Klassik im Klub. Jonian Ilias Kadesha (Violine), Theo Plath (Fagott), Fabian Müller (Klavier). Werke von Brahms, Mozart, Boutry, Schoenfield & Mendelssohn
Foto: Neda Navaee
Pianist mit breit gefächerten Aufgaben: Fabian Müller ist Solist, Festivalleiter und in der Musikvermittlung engagiert.
Beeindruckend ist indes, dass Fabian Müller es mit seiner bescheidenen Art bereits in die Carnegie Hall geschafft hat, im März debütierte er dort mit Beethovens drittem Klavierkonzert. Doch noch mehr erfreut ihn, dass ihm seine Karriere besondere musikalische Treffen ermöglicht: „Vor kurzem durfte ich Alfred Brendel besuchen, wir saßen fünf Stunden in seinem Wohnzimmer, haben an zwei Flügeln gespielt und er hat intensiv und leidenschaftlich mit mir gearbeitet. Und ich habe jetzt die Chance, Kammermusik mit Kollegen zu machen, die ich schon lange bewundere.“ Müller hat dafür in der Bonner Trinitatiskirche die Konzertreihe „Zwischentöne“ ins Leben gerufen. Wo früher sein Vater als Pfarrer predigte, sorgt er nun mit verschiedenen Kammerensembles und Solisten für ein volles Haus. Auf die Frage, ob sich in Bonn nun seine heimliche Fangemeinde versammele, winkt Müller ab: „Nein, das ist die Fangemeinde der Komponisten.“ Jakob Buhre
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Tipps & Termine
Marburg Das Berliner ATOS Trio spielt seit seiner Gründung in unveränderter Besetzung
Annette, Thomas und Stefan – aus ihren Vornamen haben sie die Buchstaben für ihren Ensemblenamen stibitzt
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ass man E-Musik ernsthaft spielen kann, ohne sich selbst bierernst zu nehmen, beweist das ATOS Trio. Klassik auf hohem Niveau? Auf jeden Fall! Aber nicht unter der Prämisse, dass man sich unnahbar zeigt oder nur die Bildungselite abholt. So werden auf Facebook schon einmal lässig Fragen zur Bühnengarderobe geklärt (in Den Haag, aber auch im Concertgebouw Amsterdam machen sich „am besten schwarze Konzertschuhe ohne löchrige Sohlen. Tennisschuhe gehen nur beim
14 Hessen concerti 11.18
Ensemble 4.1“) oder Bilder von der mitreisenden Familie geteilt. Auch die seinerzeit erfolgreich im Neuköllner „Heimathafen“ eingerichtete und zur Saison 2018/19 nun ins Konzerthaus Berlin umgezogene Reihe „akkordarbeit“ sendet die deutliche Botschaft: Alles kann, nichts muss! „Sie soll uns Raum für neue Ideen, Kreativität und künstlerische Freiheit geben. Neben unseren Gastauftritten in der ganzen Welt werden wir hier auch selbst zu Gastgebern“, erklärt sich das interna-
tional renommierte und mehrfach ausgezeichnete Klaviertrio auf seiner Homepage. „Dies gibt uns die Chance, ein neues – junges – Publikum zu erreichen. Zugleich laden wir das etablierte Publikum klassischer Konzerte ein, neues Terrain zu erkunden.“ In der Vergangenheit begrüßten Geigerin Annette von Hehn, Cellist Stefan Heinemeyer und Pianist Thomas Hoppe Musikerkollegen, aber auch Komponisten, Autoren und Schauspieler, und sie feierten den 15. Geburtstag des 2003 gegründeten Ensembles mit einem „lockeren Konzertprogramm“, um in ihren eigenen Worten zu bleiben. Ganz klar: Die Stimmung ist bestens unter den drei Instrumentalisten, die mit ATOS seit 2003 in Originalbesetzung unterwegs sind und entsprechend gut eingespielt wirken. „Solche in vielen Jahren ausgeübte Feinabstimmung kann gekünstelt wirken – keine Spur davon beim Atos-Trio“, freute sich unlängst erst wieder ein Kritiker. Die erstklassige Qualität des Trios untermauern auch dessen Aufnahmen mit einem spannenden länderspezifischen Ansatz: Auf das „French Album“ folgten das „Russian Album“ und das „Czech Album“. Man kann nur hoffen, dass die zum Redaktionsschluss noch laufende Kickstarter-Kampagne für das „Vienna Album“ mit Korngold, Krenek und Kreisler am Ende erfolgreich zur Fortsetzung betragen wird. Elisa Reznicek Fr. 23.11., 20:00 Uhr Erwin-PiscatorHaus Ein Abend im Hause Schumann. ATOS Trio. C. Schumann: Trio g-Moll op. 17, Brahms: Trio c-Moll op. 101, Kirchner: Novelletten op. 59/1, 5 & 3, R. Schumann: Trio g-Moll op. 110
Foto: Frank Jerke
Alles kann, nichts muss – drei Musiker lieben’s locker
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Programm Das Klassikprogramm für Hessen im November
1.11. Donnerstag Darmstadt
10:00 & 11:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Minikonzert. Musiker des Staatsorchesters Darmstadt. Dvořák: Serenade d-Moll op. 44 Frankfurt
19:00 Oper Frankfurt Tschaikowsky: Iolanta & Strawinsky: Oedipus Rex 19:30 Campus Bockenheim (Studierendenhaus) Minjeong Jo (Klavier) 19:30 Holzhausenschlösschen Stummfilmkonzert. Murnau: Nosferatu. Gerhard Gruber (Klavier) 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Schumann Quartett. Mozart: Streichquartett d-Moll KV 421, Hindemith: Streichquartett Nr. 6 Es-Dur, Brahms: Streichquartett c-Moll op. 51/1 20:00 hr-Sendesaal François Leleux (Oboe & Leitung), hr-Sinfonieorchester. Rameau: Suite aus „Les Indes galantes“, Haydn: Oboenkonzert C-Dur, Adès: Three Studies from Couperin, Brahms: Haydn-Variationen Kassel
20:00 Ständesaal des LWV Hessen Kasseler Musiktage. Okka von der Damerau (Mezzosopran), Karola Theill (Klavier). Lieder von Mahler, R. Strauss & Berg
2.11. Freitag Bad Sooden-Allendorf
19:00 Altes Kurhaus Weltklassik am Klavier. Alexander Yakovlev (Klavier). Beethoven: Sonate Nr. 3 C-Dur op. 2 & Andante F-Dur WoO 57, Beethoven/ Liszt: Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67 Darmstadt
10:00 Staatstheater (Kammerspiele) Labyrinth. Birutė Banevičiūtė (Choreografie) 19:30 Staatstheater Sadeh21. Batsheva Dance Company, Ohad Naharin (Choreografie) 16 Hessen concerti 11.18
Frankfurt
19:00 Unitarische Freie Religionsgemeinde Weltklassik am Klavier. Duo Tsuyuki & Rosenboom (Klavier). Schubert: Fantaisie f-Moll op. 103 u. a. 19:30 Oper Frankfurt R. Strauss: Ariadne auf Naxos
20:00 hr-Sendesaal François Leleux (Oboe & Leitung), hr-Sinfonieorchester. Werke von Rameau, Haydn, Adès & Brahms GieSSen
19:30 Stadttheater Globetrotter. Rosana Hribar & Jacek Przybyłowicz (Choreografie)
fürfrankfurtmusik Kammerkonzert musikfürfrankfurt November 2018 fürfrankfurtmusik rankfurtmusikfürf musikfürfrankfurt fürfrankfurtmusik urtmusikfürfrankf kfürfrankfurtmusi furtmusikfürfrank musikfürfrankfurt fürfrankfurtmusik rankfurtmusikfürf musikfürfrankfurt ankfurtmusikfurt Alte Oper Frankfurt | Mozart Saal Do 01.11.2018 20 Uhr
Schumann Quartett
Mozart Streichquartett d-Moll Hindemith Streichquartett Nr. 6 Brahms Streichquartett c-Moll
Kartenverkauf
Einzelkarten erhalten Sie bei Frankfurt Ticket: Tel: (069) 13 40 400 Online unter: www.museumskonzerte.de
In Zusammenarbeit mit der Hindemith-Stiftung / Fondation Hindemith
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Dr. Peter Ramsauer Schirmherr
Kassel
19:30 Staatstheater Verdi: Falstaff
20:00 Martinskirche Kasseler Musiktage. Rossini: Stabat Mater. Staatsorchester Kassel, Francesco Angelico (Leitung)
Mainz
Wiesbaden
19:30 Staatstheater Loewe: My Fair Lady
3.11. Samstag Bad Soden
19:30 Tanzschule Pelzer Mendelssohn-Tage. Constantin von Knebel Doeberitz (Gesang & Klavier) Darmstadt
10:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Minikonzert 19:00 Staatstheater (Foyer Kleines Haus) Opus & Näss. Christos Papadopoulos & Fouad Boussouf (Choreografie) Frankfurt
17:30 Katharinenkirche Bachvesper. Bach: Kantate „Nur jedem das Seine“ BWV 163 19:00 Oper Frankfurt Tschaikowsky: Iolanta & Strawinsky: Oedipus Rex GieSSen
19:30 Stadttheater Pumuckl – Das Musical (Premiere). Oliver Pauli (Regie) 20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Auftaucher. Henrietta Horn (Choreografie) Kassel
19:00 Stadthalle (Festsaal) Kasseler Musiktage. François Leleux (Oboe & Leitung), hr-Sinfonieorchester. Werke von Rameau, Haydn, Adès & Brahms
19:30 Staatstheater Wagner/Loriot: Der Ring an einem Abend Rüsselsheim
20:00 Theater Romantische Opernnacht. Männerchor des Liederkranzes Hassloch, Frankfurter Sinfoniker, Helge Dorsch (Leitung) Wiesbaden
19:30 Staatstheater Händel: Alcina
4.11. Sonntag Bad Soden
15:00 Ev. Kirche Mendelssohn-Tage: Die Konferenz der Tiere Darmstadt
11:00 Staatstheater (Kammerspiele) Labyrinth. Birutė Banevičiūtė (Choreografie) 18:00 Staatstheater Cuculand Souvenir. Roberto Olivan & Laurent Delforge (Choreografie) Frankfurt
10:00 & 11:30 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Aramsamsam 18:00 hr-Sendesaal Limes Trio, Peter Zelienka (Viola). Mozart: Klaviertrio C-Dur KV 548, Say: Space Jump, Schumann: Klavierquartett Es-Dur 18:00 Oper Frankfurt R. Strauss: Capriccio. Lothar Koenigs (Leitung) GieSSen
11:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Fünfeck: BABbEL Kassel
15:00 Staatstheater (Schauspielhaus) Prokofjew: Peter und der Wolf
Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
Hans H. Suh Preisträger 2018
18:00 Staatstheater Benefizkonzert: Aktion für behinderte Menschen 19:00 Heinrich-Schütz-Schule (Aula) Kasseler Musiktage. Racha Rizk (Gesang), Damascus String Quintet Kronberg
14:00 & 16:00 Schlosshotel Classic for Kids: Mal kurz, mal lang – Flötenalarm! Stephanie Winker (Flöte), Hansjacob Staemmler (Klavier) Wiesbaden
16:00 Staatstheater Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg 16:30 Marktkirche Bachvesper. Bach: Kantate „Nur jedem das Seine“ BWV 163
5.11. Montag Darmstadt
9:00 & 11:00 Staatstheater (Kammerspiele) Labyrinth. Birutė Banevičiūtė (Choreografie) Frankfurt
19:30 Holzhausenschlösschen Zum 195. Mal: Jazz mit dem Emil Mangelsdorff-Quartett & Gästen 20:00 Alte Oper Tamara Mumford (Mezzosopran), Berliner Philharmoniker, Gustavo Dudamel (Leitung). Bernstein: Sinfonie Nr. 1 „Jeremiah“, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5 d-Moll 20:00 Jüdische Gemeinde Stummfilmkonzert: Das alte Gesetz. Jewish Chamber Orchestra Munich, Daniel Grossmann (Leitung) Fulda
9:00 & 11:30 Schlosstheater Prokofjew: Peter und der Wolf. Meininger Hofkapelle, Willi Weitzel (Erzähler) concerti 11.18 Hessen 17
Klassikprogramm
Kassel
Kassel
9:15 & 11:00 Staatstheater (Schauspielhaus) Prokofjew: Peter und der Wolf. Deniola Kuraja (Leitung)
10:00 Staatstheater (Opernfoyer) Orchester-Rallye
Mainz
19:30 Wartburg Tanzfestival Rhein-Main: Likes
19:30 Staatstheater (Glashaus) Hörtheater: Zerbrechliche Gespräche Wiesbaden
19:30 Wartburg Tanzfestival RheinMain: Likes. Nuria Guiu Sagarra (Choreografie)
6.11. Dienstag Darmstadt
9:00 & 11:00 Staatstheater (Kammerspiele) Ballett: Labyrinth Frankfurt
19:00 KunstKulturKirche Allerheiligen shortcuts. Studierende der HfMDK Frankfurt. Werke von Pena 20:00 Alte Oper (Großer Saal) Vilde Frang (Violine), Orchestre Philharmonique du Luxembourg, Gustavo Gimeno (Leitung). Beethoven: Violinkonzert D-Dur, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 Fulda
9:00 & 11:30 Schlosstheater Prokofjew: Peter und der Wolf. Meininger Hofkapelle, Willi Weitzel (Erzähler)
Wiesbaden
8.11. Donnerstag Darmstadt
20:00 Staatstheater (Bar der Kammerspiele) Liederabend „I’m Old Fashioned“ Frankfurt
7.11. Mittwoch Frankfurt
19:00 LAB Tanzfestival Rhein-Main: Story Water. Ensemble Modern, Josep Planells Schiaffino (Leitung), Emanuel Gat (Choreografie) 19:00 Oper Frankfurt Verdi: Il Corsaro (konzertant) Kassel
10:00 Staatstheater Der gestiefelte Kater (Premiere)
19:00 LAB Tanzfestival Rhein-Main: Story Water. Ensemble Modern, Josep Planells Schiaffino (Leitung), Emanuel Gat (Choreografie). Saunders: Fury II, Gat/Ensemble Modern: FolkDance, Boulez: Dérive 2 19:00 Oper Frankfurt Tschaikowsky: Iolanta & Strawinsky: Oedipus Rex 19:30 Campus Bockenheim (Studierendenhaus) Kirche am Campus. Harfenklasse der HfMDK Frankfurt Kassel
Mainz
19:30 Staatstheater (Glashaus) Hörtheater: Zerbrechliche Gespräche Wiesbaden
20:00 Kurhaus Clemens Rynkowski (Theremin), Hessisches Staatsorchester Wiesbaden, Patrick Lange (Leitung). Prokofjew: Suite aus „Die Liebe zu den drei Orangen“, Rynkowski: Thereminkonzert (UA), Schumann: Sinfonie Nr. 4
9:30 Staatstheater Der gestiefelte Kater 19:30 Staatstheater Verdi: Falstaff Wiesbaden
11:00 Staatstheater Alice im Wunderland (Premiere)
9.11. Freitag Bad Homburg
19:30 Schlosskirche Jeung Beum Sohn (Klavier)
KULTUR-HIGHLIGHTS 2019
BEST OF ENNIO MORRICONE ÜBER 100 SOLISTEN, SÄNGER UND MUSIKER DER MILANO FESTIVAL OPER
Mit Original-Filmszenen & Leinwand-Animation! THE HATEFUL 8 – DJANGO UNCHAINED – SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD u.v.m.
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Paganini Nacht
10.01.19 • Do 20 Uhr WIESBADEN • Kurhaus
Paganini Preisträger:
DMITRI BERLINSKY Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg Leitung: Juri Gilbo 20.01.19 • So 19 Uhr 26.02.19 • Di 20 Uhr FRANKFURT • Alte Oper WIESBADEN • Kurhaus Tickets an allen bekannten VVK-Stellen. Infos: www.highlight-concerts.com 18 Hessen concerti 11.18
Darmstadt
15:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Teddybärenkonzert. Schiphorst: Der Grüffelo/Das Grüffelokind 19:30 Staatstheater Sadeh21. Ohad Naharin (Choreografie) 19:30 Staatstheater (Kammerspiele) Monteverdi: L’Orfeo 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Glaube Liebe Hoffnung. Ödön von Horváth (Choreografie) Frankfurt
RUSSISCHE NATIONALPHILHARMONIE
SOLIST: SERGEY DOGARDIN Sa. 10. November 2018 Stadthalle Lohr
19:00 Oper Frankfurt Verdi: Il Corsaro (konzertant). Francesco Lanzillotta (Leitung) 20:00 hr-Sendesaal hr-Sinfonieorchester, Duncan Ward (Leitung). Wagner: Parsifal-Vorspiel, Schnebel: Trauermarsch (UA), Variationen über das „Heidenröslein“ (UA) & WagnerIdyll, Stiebler: ein gruß (UA) GieSSen
Frankfurt
19:30 Stadttheater Mord a cappella – unter Verdacht. Die Schmachtigallen 20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Lingnau: Das Orangenmädchen
18:00 Oper Frankfurt R. Strauss: Ariadne auf Naxos
Kassel
19:30 Musikhochschule Musik für Stummfilme. Studierende der HfMDK
20:15 Staatstheater (tif) Weermann: Odem Mainz
20:00 Staatstheater Mihail Katev (Leitung), Staatsorchester Mainz, Eugene Tzigane (Leitung). Beethoven: Ouvertüre zu „Egmont“ f-Moll op. 84, Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur, Zemlinsky: Sinfonie Nr. 2 B-Dur Wiesbaden
10:00 Wartburg Tanzfestival RheinMain: Labyrinth 19:30 Staatstheater Händel: Alcina 20:00 Staatstheater (Studio) Roberts: I love you, you’re perfect, now change
20:00 Städel Museum Wandelkonzert im Städel. Musiker des hr-Sinfonieorchesters Fulda
20:00 Schlosstheater Iveta Apkalna (Orgel), Kremerata Baltica. Vasks: Voices, Bach: Orgelkonzert BWV 1052 & Chaconne aus „Partita d-Moll“ BWV 1004, Sumera: Streichersinfonie, Ešenvalds: Orgelkonzert „Voice of the Ocean“
20:00 Parktheater Bartholdy Quintett. Mozart: Streichquintett c-Moll KV 406, Zemlinsky: Zwei Streichquartettsätze d-Moll, Bruckner: Streichquintett F-Dur Darmstadt
16:00 Staatstheater Mozart: Die Zauberflöte. Michael Nündel (Leitung) 20:00 Jagdschloss Kranichstein Ars Antiqua Austria. Werke von Biber u. a.
S. Rachmaninow Sinfonische Tänze op. 45
20:15 Staatstheater (tif) Ziehen Sie mich aus! Eine Liebeserklärung an das französische Chanson Lohr
20:00 Stadthalle Sergey Dogadin (Violine), Russische Nationalphilharmonie, Mihhail Gerts (Leitung). Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur, Rachmaninow: Sinfonische Tänze Mainz
19:30 Kurfürstliches Schloss Herbert Schuch (Klavier), Deutsche Radio Philharmonie, Mario Venzago (Leitung). Schubert: Ouvertüre zu „Die Freunde von Salamanka“ , Schubert/ Liszt: Wanderer-Fantasie C-Dur op. 15 D 760, Schubert/Venzago: Sinfonie Nr. 7 h-Moll D 759 „Unvollendete“
19:30 Stadttheater Giordano: Mala vita. Eraldo Salmieri (Leitung)
20:00 Staatstheater Mihail Katev (Violine), Staatsorchester Mainz, Eugene Tzigane (Leitung). Beethoven: Werke von Beethoven, Tschaikowsky & Zemlinsky
Kassel
Rüsselsheim
19:30 Staatstheater Bernstein: West Side Story. Philipp Rosendahl (Regie)
20:00 Theater Musikalische Lesung: Astrid Lindgren
GieSSen
Wiesbaden
10.11. Samstag Bensheim
P. Tschaikowski Violinkonzert D-Dur op. 35
Tickets unter www.stadthalle-lohr.de
15:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Orchester hautnah: Till Eulenspiegel und seine lustigen Streiche
19:30 Staatstheater Winter Wonderland – A Swingin’ Christmas Show
DIRIGENT: MIHHAIL GERTS
10.11.2018
WANDELKONZERT Im Städel Museum mit dem hr-Sinfonieorchester
11:00 & 16:00 Wartburg Tanzfestival Rhein-Main: Labyrinth 14:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Tanzfestival Rhein-Main: Tanztee 19:00 Marktkirche Mendelssohn: Elias. Marktkirchenchor Wiesbaden, Thomas J. Frank (Leitung) 19:30 Staatstheater Tschaikowsky: Eugen Onegin 19:30 Wartburg Tanzfestival Rhein-Main: Dua
concerti 11.18 Hessen 19 Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de STAE_1809-15469_SM_18_11_WK_A_Concertti 19.09.18 16:20 Stopper_38x38_RZ_LWC_IMP.indd 1
Klassikprogramm
„ ... und das ganze Orchester stimmt begeistert ein.“
17:00 Staatstheater (Schauspielhaus) Peter und der Wolf – Der Pakt. Tanzwerkstatt Kassel Mainz
14:00 Staatstheater Langgaard: Antikrist. Hermann Bäumer (Leitung) Weilburg
17:00 Schlosskirche Kantorei der Schlosskirche Weilburg, Capella Weilburg, Doris Hagel (Leitung). Mendelssohn: Sinfonie Nr. 2, Schumann: Violinkonzert Wiesbaden
11:00 & 16:00 Wartburg Tanzfestival Rhein-Main: Labyrinth 16:00 Staatstheater Loewe: My Fair Lady 17:00 Casino-Gesellschaft (HerzogFriedrich-August-Saal) Žilvinas Brazauskas (Klarinette), Violetta Khachikyan (Klavier). Werke von Schumann, Berg, Reger, Weinberg & Bernstein 19:30 Wartburg Tanzfestival Rhein-Main: Dua
12.11. Montag Frankfurt
20:00 Alte Oper Grigory Sokolov (Klavier) 20:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Soiree des Opernstudios
Präludien fürs Publikum 99 Konzert- und Operneinführungen in aller Kürze Spannend und auf den Punkt führt concerti-Autor Mathias Husmann schlaglichtartig durch große Opern und symphonische Werke. Hardcover, 230 Seiten mit Illustrationen und Zeichnungen. € 14,90 (D) • ISBN: 978-3-9818481-0-6
11.11. Sonntag
GieSSen
9:30 & 11:00 Stadttheater Prokofjew: Peter und der Wolf Kassel
19:30 Staatstheater (Opernfoyer) Ein Klassikabend
13.11. Dienstag
16:00 Staatstheater Messiaen: Saint François d’Assise
19:00 Dr. Hoch’s Konservatorium 100 for 100. Musical Decades of Freedom. Sava Stoianov (Trompete), Ensemble Modern, Michael Wendeberg (Leitung)
18:00 Staatstheater (Kleines Haus) Fake. Tim Plegge (Choreografie)
20:00 Alte Oper Vijay Iyer Sextett, Nik Bärtsch’s Ronin
Erbach
20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Gitarrenfestival. Four Styles
20:00 Heiliggeistkirche Händel: Der Messias. Frankfurter Kantatenkreis 20:00 Alte Oper Lucas Debargue (Klavier), Russische Nationalphilharmonie, Vladimir Spivakov (Leitung). Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1, Suiten aus „Der Nussknacker“ op. 71 & „Dornröschen“ op. 66a
Friedrichsdorf
Kassel
18:00 Altes Rathaus Burgholzhausen Konzertreihe „miniature“. Romie
19:30 Staatstheater Verdi: Falstaff
GieSSen
19:30 Staatstheater Verdi: Don Carlo
Darmstadt
17:00 Werner Borchers Halle Limes Trio, Peter Zelienka (Viola) Frankfurt
11:00 Musikhochschule Musik für Stummfilme. Studierende der HfMDK 11:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Kammermusik im Foyer. Werke von Devienne, R. Strauss & Beethoven 15:30 Oper Frankfurt Tschaikowsky: Iolanta & Strawinsky: Oedipus Rex 20 Hessen concerti 11.18
19:30 Stadttheater Pumuckl – Das Musical. Oliver Pauli (Regie) Kassel
16:00 Staatstheater Verdi: Falstaff
Frankfurt
Mainz
14.11. Mittwoch Frankfurt
19:30 Holzhausenschlösschen Junges Solistenpodium
20:00 Alte Oper Bach goes Bigband. hr-Bigband, Jörg Achim Keller (Leitung) Kassel
10:00 Staatstheater Der gestiefelte Kater 20:15 Staatstheater (Schauspielhaus) Jazzfest Kassel. Tria Lingvo & Mike Walker (guitar) Mainz
19:30 Staatstheater Wagner/Loriot: Der Ring an einem Abend Wiesbaden
19:30 Wartburg Benatzky: Im weißen Rössl 20:00 Kurhaus Ivan Bessonov (Klavier), Russische Nationalphilharmonie, Vladimir Spivakov (Leitung). Tschaikowsky: Grande Valse aus „Dornröschen“, Klavierkonzert Nr. 1 & Sinfonie Nr. 5 20:00 Schlachthof Jonian Ilias Kadesha (Violine), Theo Plath (Fagott), Fabian Müller (Klavier)
15.11. Donnerstag Frankfurt
19:30 Campus Bockenheim (Studierendenhaus) Blockflötenconsort der HfMDK Frankfurt 19:30 Oper Frankfurt R. Strauss: Ariadne auf Naxos Kassel
9:30 & 11:30 Staatstheater Der gestiefelte Kater Mainz
20:00 Frankfurter Hof ClassicClash I. Matthias Bartolomey (Violoncello), Klemens Bittmann (Violine & Mandola)
Wiesbaden
Wiesbaden
19:30 Wartburg Benatzky: Im weißen Rössl
11:00 Staatstheater Alice im Wunderland 19:30 Staatstheater Loewe: My Fair Lady 20:00 Staatstheater (Studio) Roberts: I love you, you’re perfect, now change
16.11. Freitag Darmstadt
19:00 Staatstheater Mozart: Die Zauberflöte. Michael Nündel (Leitung) Frankfurt
19:00 Oper Frankfurt Tschaikowsky: Iolanta & Strawinsky: Oedipus Rex 19:30 Musikhochschule Hindemith: Das lange Weihnachtsmahl 20:00 Alte Oper Filmkonzert: James Bond – Casino Royale. Czech National Symphony Orchestra 20:00 Naxoshalle Strömquist: Der Ursprung der Welt 21:45 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Oper lieben: Iolanta & Oedipus Rex Kassel
9:30 & 11:30 Staatstheater Der gestiefelte Kater 19:30 Staatstheater Verdi: Falstaff 19:30 Staatstheater (Schauspielhaus) Jazzfest Kassel. Ulli Orth’s Quintessence music Mainz
19:30 Staatstheater Mozart: Le nozze di Figaro. Elisabeth Stöppler (Regie) 20:00 Frankfurter Hof Rafał Blechacz (Klavier) Rüsselsheim
20:00 Theater Marie-Claudine Papadopoulos (Violine), Alexandre Vay (Violoncello), Staatliche Slowakische Philharmonie Košice, Zbynek Müller (Leitung). Werke von Saint-Saëns, Paganini & Smetana
17.11. Samstag Bad Brückenau
19:30 Staatsbad Yasushi Ideue (Violine & Leitung), Bayerisches Kammerorchester Bad Brückenau. Vivaldi: Die vier Jahreszeiten, Tschaikowsky: Souvenir de Florence Darmstadt
19:30 Staatstheater Sadeh21. Ohad Naharin (Choreografie) Frankfurt
10:00 & 11:30 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Aramsamsam 19:00 Alte Oper (Mozart Saal) Benefizkonzert. Freunde-Orchester, Dmitry Masleev (Klavier), Eliot Quartett, Klaus Albert Bauer (Leitung), Margareta Broich (Lesung). Mozart: Klavierkonzert d-Moll KV 466, Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 8 c-Moll 19:30 Musikhochschule Hindemith: Das lange Weihnachtsmahl 19:30 Oper Frankfurt R. Strauss: Ariadne auf Naxos 20:00 Naxoshalle Strömquist: Der Ursprung der Welt GieSSen
20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Waves. Tarek Assam (Choreografie)
Mi� woch, 14. November 2018 │ 20 Uhr │ Alte Oper Frankfurt In Koopera�on mit der Alten Oper Frankfurt
hr-Bigband Jörg Achim Keller
Leitung
Karten zu € 49 / € 41 / € 33 / € 25 über Frankfurt Ticket unter Telefon 069/1340-400 oder www.frankfurt-�cket.de, bei den bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse 2018 FBK 03 hrBigband Anz Concerti.indd 1 Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
© hr-Dirk Ostermeier
BACH GOES BIGBAND
Werke von Johann Sebas�an Bach arrangiert für Bigband von Jörg Achim Keller www.frankfurter-bachkonzerte.de 19.09.2018 12:24:27 concerti 11.18 Hessen 21
Klassikprogramm
Kassel
10:00 Staatstheater (Studio) Tanztheater: Tanz mit! 19:30 Staatstheater Winter Wonderland – A Swingin’ Christmas Show 20:15 Staatstheater (tif) Weermann: Odem Schlitz
19:00 Landesmusikakademie Hessen Hába Quartett, Sebastian Wittiber (Flöte). Mozart: Flötenquartette C-Dur KV 285b & D-Dur KV 285, Janáček: Streichquartett Nr. 2 „Intime Briefe“, Smetana: Streichquartett Nr. 1 e-Moll Wiesbaden
19:00 RheinMain CongressCenter Filmkonzert: James Bond – Casino Royale. Czech National Symphony Orchestra, Jessica Cottis (Leitung) 19:30 Marktkirche Schiersteiner Kantorei, Clemens Bosselmann (Leitung). Bruckner: Messe Nr. 3 f-Moll, Brahms: Alt-Rhapsodie 19:30 Staatstheater Loewe: My Fair Lady
18.11. Sonntag Darmstadt
11:00 Staatstheater Staatsorchester Darmstadt, Daniel Cohen (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 36 C-Dur, Nono: Variazoni canoniche sulla serie dell’ op. 41 di A. Schönberg, Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68 18:00 Staatstheater Akkordeon Orchester Roßdorf Frankfurt
11:00 Oper Frankfurt (Holzfoyer) Oper extra: I puritani
11:00 Alte Oper Augustin Hadelich (Violine), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Jun Märkl (Leitung). Wagner: Sinfonie C-Dur, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll, R. Strauss: Till Eulenspiegels lustige Streiche 16:00 Alte Oper (Mozart Saal) Die Pauke Bertha. Babette Haag (Percussion), Christian Kabitz (Moderation) 18:00 hr-Sendesaal Strawinsky: Die Geschichte vom Soldaten. hr-Sinfonieorchester, Karin Hendel (Leitung), Wolfram Koch (Sprecher) 18:00 Oper Frankfurt Tschaikowsky: Iolanta & Strawinsky: Oedipus Rex 19:30 Festeburgkirche Berliner Luft – Eine Nacht in Berlin. clair-obscur 20:00 Alte Oper Klassik Radio Pops Orchestra, Nic Raine (Leitung) 20:00 Naxoshalle Strömquist: Der Ursprung der Welt GieSSen
15:00 Stadttheater Globetrotter. Rosana Hribar & Jacek Przybyłowicz (Choreografie) Hainburg
17:00 Musikzentrum St. Gabriel Laura Ochmann (Violine), Georgi Mundrov (Klavier). Vivaldi: Violinkonzert f-Moll „Der Winter“, Beethoven: Violinsonate F-Dur op. 24 u. a.
Wiesbaden
11:00 Museum (Vortragssaal) Franziska Hölscher (Violine), Sofja Gülbadamova (Klavier). Brahms: Violinsonate Nr. 2 A-Dur, Mozart: Violinsonate B-Dur KV 454, Franck: Violinsonate 11:00 Staatstheater Alice im Wunderland 15:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Porträtkonzert Dieter Schnebel. Studierende der HfMDK Frankfurt 19:30 Staatstheater Tschaikowsky: Eugen Onegin
19.11. Montag Darmstadt
20:00 Staatstheater Staatsorchester Darmstadt, Daniel Cohen (Leitung). Werke von Mozart, Nono & Brahms Frankfurt
20:00 Alte Oper Augustin Hadelich (Violine), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Jun Märkl (Leitung). Werke von Wagner, Mendelssohn & R. Strauss 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Matilde Politi Trio & Assurd
Kassel
Kassel
18:00 Staatstheater Cipollino. Ballettschule Ho
10:00 Staatstheater Der gestiefelte Kater
Mainz
Wiesbaden
10:00 & 11:30 Staatstheater (Orchestersaal) Die bunten Vögel. Staatsorchester Mainz 11:00 Villa Musica Ein Kuchen für Elise
19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Saturday Night Fever
KULTUR-HIGHLIGHTS DARMSTADT• Darmstadtium
12 TENORS 22 WELTHITS • 12 TENÖRE • 1 SHOW
20.11. Dienstag Bad Homburg
20:00 Kurtheater Franziska Lee (Klavier). Werke von Schubert Frankfurt
18:00 Musikhochschule (Kleiner Saal) Gitarrenklasse der HfMDK Frankfurt
„Mitreißende Energie und kraftvolle Stimmen.“ (Express)
18:00 Oper Frankfurt (Opernforte) Führung
THE CROWN OF RUSSIAN BALLET
20:00 Oper Frankfurt Hanna-Elisabeth Müller (Sopran), Juliane Ruf (Klavier). Werke von Schumann, Poulenc & Zemlinsky
22.12.18 • Sa 20 Uhr
SCHWANENSEE
Das Russische Nationalballett aus Moskau „Ballett auf allerhöchstem Niveau!“ (NZZ)
29.12.18 • Sa 20 Uhr
Tickets an allen bekannten VVK-Stellen. Infos: www.highlight-concerts.com 22 Hessen concerti 11.18
18:00 Staatstheater Mozart: Le nozze di Figaro
GieSSen
20:00 Stadttheater Philharmonisches Orchester Gießen, Lutz Rademacher (Leitung). Weber: Ouvertüre zu „Euryanthe“, Mahler: Lieder eines fahrenden Gesellen, Bruckner: Sinfonie Nr. 7
Kassel
9:30 & 11:30 Staatstheater Der gestiefelte Kater Wiesbaden
20:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Lesung und Einführung: Die Meistersinger von Nürnberg
21.11. Mittwoch Darmstadt
18:00 Staatstheater (Kleines Haus) Fake. Tim Plegge (Choreografie) Frankfurt
19:00 Alte Oper Jean-Yves Thibaudet (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Marek Janowski (Leitung). Ravel: Klavierkonzert G-Dur, Schumann: Sinfonie Nr. 4 Fulda
20:00 Schlosstheater Ailey II. Alvin Ailey American Dance Theater Kassel
20:00 Martinskirche Bruckner: Sinfonie Nr. 8 c-Moll. Staatsorchester Kassel, Francesco Angelico (Leitung) Mainz
19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Nothing (UA). Roy Assaf (Choreografie)
22.11. Donnerstag Darmstadt
19:30 Staatstheater J. Strauss: Die Fledermaus Frankfurt
19:30 Campus Bockenheim (Studierendenhaus) Johanna Schubert (Violine), Philipp Kirchner (Klavier)
Frankfurt
19:00 Oper Frankfurt Tschaikowsky: Iolanta & Strawinsky: Oedipus Rex 20:00 Alte Oper Jean-Yves Thibaudet (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Marek Janowski (Leitung). Fauré: Suite aus „Pelléas et Mélisande“, Ravel: Klavierkonzert G-Dur, Schumann: Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120
19:30 Holzhausenschlösschen Grammophon-Lesung mit Jo van Nelsen. Kracauer: Ginster
20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Marina & Quintett. Werke von Vivaldi, Piazzolla & Reshetova
19:30 Oper Frankfurt R. Strauss: Ariadne auf Naxos
Kassel
20:00 Alte Oper Jean-Yves Thibaudet (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Marek Janowski (Leitung). Fauré: Suite aus „Pelléas et Mélisande“, Ravel: Klavierkonzert G-Dur, Schumann: Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120 Kassel
20:00 Martinskirche Bruckner: Sinfonie Nr. 8 c-Moll. Staatsorchester Kassel, Francesco Angelico (Leitung)
23.11. Freitag
19:30 Staatstheater Verdi: Falstaff 20:15 Staatstheater (tif) Weermann: Odem Marburg
20:00 Erwin-Piscator-Haus ATOS Trio. C. Schumann: Trio g-Moll u. a. Wiesbaden
19:30 Staatstheater Fla.Co.Men. Israel Galván (Choreografie)
24.11. Samstag
Darmstadt
Bad Homburg
19:30 Staatstheater (Kammerspiele) Monteverdi: L’Orfeo
17:30 Schlosskirche Meisterkurs für Kammermusik: Abschlusskonzert
Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
concerti 11.18 Hessen 23
Klassikprogramm
Frankfurt
Fulda
Rüsselsheim
19:00 Dr. Hoch’s Konservatorium (Clara Schumann Saal) Jaan Bossier (Klarinette), Megumi Kasakawa (Viola), Frankfurter Orchester Gesellschaft, Stefan Schmitt (Leitung). Werke von Staehle, Bruch & Smetana
17:00 Schlosstheater (Fürstensaal) Preisträgerkonzert Internationaler Musikwettbewerb der ARD
18:00 Theater Wo tanzt Wotan? DANCE academy Wiesbaden
GieSSen
11:00 & 18:00 Staatstheater Alice im Wunderland
20:00 Alte Oper Große Verdi-Gala. Frankfurter Singakademie, Marktkirchenchor Wiesbaden, Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach, Thomas J. Frank (Leitung) 20:00 Jahrhunderthalle Symphonic Rock in Concert. Neue Philharmonie Frankfurt GieSSen
19:30 Stadttheater Mord a cappella – unter Verdacht. Die Schmachtigallen Kassel
19:30 Staatstheater Winter Wonderland – A Swingin’ Christmas Show Mainz
17:00 Christuskirche Chor & Orchester der Musikhochschule Mainz, Bachchor Mainz, Ralf Otto (Leitung). Werke von Eisler, Bernstein & Brahms Rüsselsheim
18:00 Theater Rotkäppchen. Ballettschule Sofia Herrera de Frey Wiesbaden
17:00 Casino-Gesellschaft Sinfonieorchester Rhein-Main, Christian Ferel (Leitung). Dvořák: Slawischer Tanz Nr. 2 & Sinfonie Nr. 7, Bartók: Rumänische Volkstänze, Mussorgski/Ravel: Bilder einer Ausstellung 17:00 Christophoruskirche 477. Schiersteiner Vespermusik 19:30 Staatstheater Loewe: My Fair Lady
25.11. Sonntag
19:30 Stadttheater Giordano: Mala vita. Eraldo Salmieri (Leitung) Kassel
19:30 Staatstheater Puccini: Turandot. Mario Hartmuth (Leitung) 20:00 Kongress Palais Symphonic Rock in Concert. Neue Philharmonie Frankfurt Mainz
18:00 Staatstheater Abraham: Märchen im Grand-Hotel (Premiere) 18:00 Staatstheater (Kleines Haus) Nothing. Roy Assaf (Choreografie) Wiesbaden
11:00 Staatstheater Die Zauberflöte für Kinder. Patrick Lange (Leitung) 18:00 Marktkirche Verdi: Messa da Requiem. Marktkirchenchor Wiesbaden, Thomas J. Frank (Leitung)
26.11. Montag Frankfurt
20:00 forum medico Terra incognita. Eva Maria Pollerus (Cembalo) Kassel
19:30 Staatstheater (Opernfoyer) Consortium Casselanum Mainz
19:30 Staatstheater Wittenbrink: Comedian Harmonists Wiesbaden
11:00 Staatstheater Alice im Wunderland
27.11. Dienstag
Darmstadt
Frankfurt
18:00 Stadtkirche Britten: War Re quiem. Philharmonie Merck, Darmstädter Kantorei, Darmstädter Singschule, Christian Roß (Leitung)
20:00 Alte Oper Nikolaj Znaider (Violine), Wiener Symphoniker, Philippe Jordan (Leitung). Brahms: Violinkonzert, Dvořák: Sinfonie Nr. 9 20:00 Oper Frankfurt Happy New Ears. Werke von Riehm
Frankfurt
11:00 Holzhausenschlösschen Malion Quartett. Werke von Villa-Lobos, Ginastera & Piazzolla 16:00 Alte Oper (Mozart Saal) Meisterklasse Lev Natochenny 19:00 Alte Oper Sir András Schiff (Klavier), Budapest Festival Orchestra, Iván Fischer (Leitung). Dvořák: Legende Nr. 6, Slawischer Tanz Nr. 5, Sinfonie Nr. 6 & Opuštěný aus „Vier Chorlieder“, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur 19:00 Oper Frankfurt Tschaikowsky: Iolanta & Strawinsky: Oedipus Rex 24 Hessen concerti 11.18
Mainz
19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Nothing. Roy Assaf (Choreografie)
28.11. Mittwoch Darmstadt
20:00 Staatstheater (Bar der Kammerspiele) Lauschangriff Vol. 1 Mainz
19:30 Staatstheater Mozart: Le nozze di Figaro. Elisabeth Stöppler (Regie)
Wiesbaden
29.11. Donnerstag Darmstadt
20:00 Staatstheater (Kleines Haus) vision string quartet Frankfurt
19:00 Villa Bonn Quatuor Hanson 19:30 Campus Bockenheim (Studierendenhaus) Che-Wei Kuo (Violoncello), Shenzi Liang (Klavier) 19:30 Holzhausenschlösschen Eliot Quartett 20:00 hr-Sendesaal Weber: Der Freischütz (konzertant). MDR Rundfunkchor, hr-Sinfonieorchester, Marek Janowski (Leitung) Kassel
19:30 Staatstheater (Opernfoyer) Consortium Casselanum Pohlheim
20:00 Volkshalle Wegerzählungen. Daniel Goldin (Choreografie) Wiesbaden
19:30 Staatstheater Janáček: Jenůfa (Premiere). Patrick Lange (Leitung)
30.11. Freitag Darmstadt
19:30 Staatstheater Sadeh21. Ohad Naharin (Choreografie) Frankfurt
19:30 Oper Frankfurt R. Strauss: Ariadne auf Naxos 20:00 Dom Trompeten- & Orgelmusik zur Advents- und Weihnachtszeit Mainz
19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Nothing. Roy Assaf (Choreografie) 20:00 Staatstheater Philharmonisches Staatsorchester Mainz, Hermann Bäumer (Leitung). Prokofjew: Alexander Newski u. a. Wiesbaden
11:00 & 13:00 Staatstheater Alice im Wunderland 19:30 Staatstheater Loewe: My Fair Lady 20:00 Kurhaus Rudolf Buchbinder (Klavier), City of Birmingham Symphony Orchestra, Mirga Gražinytė-Tyla (Leitung). Brahms: Klavierkonzert Nr. 2, Tschaikowsky: NussknackerSuite
CURRENTZIS TSCHAIKOWSKY SCHNITTKE KONZERT FÜR VIOLA UND ORCHESTER TSCHAIKOWSKY SINFONIE NR. 5 ANTOINE TAMESTIT, VIOLA DIRIGENT: TEODOR CURRENTZIS
TICKETS FÜR STUTTGART, FREIBURG UND MANNHEIM: SWR CLASSIC SERVICE 07221 300100
© Klaus Mellenthin
13./14. 12. STUTTGART, LIEDERHALLE · 16. 12. MANNHEIM, ROSENGARTEN 18. 12. DORTMUND, KONZERTHAUS · 19. 12. HAMBURG, ELBPHILHARMONIE 21. 12. FREIBURG, KONZERTHAUS
Inszenierung des Monats
Dresden
Semperoper Intendant Peter Theiler holte sich zum Amtsantritt Skandalregisseur Calixto Bieito nach Sachsen, um Arnold Schönbergs sperriges Meisterwerk Moses und Aaron zu stemmen. Alan Gilbert modellierte ein prägnantes Konversationsstück, Sir John Tomlinson und Lance Ryan glänzten als ungleiches Bruderpaar.
Foto: Ludwig Olah
Schönberg zum Einstand
Weitere Opern-Kritiken finden Sie auf concerti.de/oper
Opern-tipps
Mythen und Mozart Der Opernwinter beweist die Wirkungsmacht der Weltliteratur in aufregenden Neudeutungen und mit großen Sängern Von Peter Krause und Wolfgang Wagner
mit der Vertonung des einst unglücklich verliebte junge Männer in den Tod getriebenen Briefromans Werther, den die hellsichtige Regisseurin Sand ra Leupold in Lübeck auf die Bühne bringt, und durch Ri chard Strauss, dessen Skandal oper Salome in Graz mit der potenzierten Frauenpower der Chefdirigentin Oksana Lyniv, der Regisseurin Florentine Klepper und der Sopranistin Johanni Van Oostrum aufgela den wird. Der alte Voltaire hat zudem mit Leonard Bernstein den großen Jubilar des Jahres 2018 zum Musical Candide inspiriert, dem an der Komi schen Oper Berlin Hausherr Barrie Kosky persönlich seine Reverenz erweist.
W
eltliteratur in Töne zu setzen ist ein Er folgsrezept, dem sich Komponisten bis heute verschreiben: Die Literatur oper bestimmt den Premieren reigen zum Ende des Jahres mit gleich vier herausragenden Produktionen. Die musikthea tralische Befragung mytholo gischer Stoffe ist ein damit verwandter Ansatz, der be weist, dass uralte Geschichten immer wieder wahr werden. Ähnlichen Ewigkeitswert be weist der immergrüne Mozart, dessen Werke von einem Duo politisch ambitionierter Regis seure neu gedeutet werden. 26 concerti November 2018
Und zwei einst an der Pariser Opéra Comique aus der Taufe gehobene, aber gleichwohl blu tig endende Opern sind will kommener Kontrapunkt zum omnipräsenten Opernernst in diesem Winter. Dichterisch Hochfliegendes von Shakespeare, Goethe und Wilde wird in der Anverwand lung durch große Komponisten und ebensolche Interpreten einmal mehr in seiner emotio nalen Wirkungsmacht umge setzt: durch Verdi mit dem neuen Münchner Otello – Jo nas Kaufmann gibt darin sein Deutschlanddebüt als Moor von Venedig, durch Massenet
Bildstarker Mythos
Mythologische Stoffe liegen einer unüberschaubaren Viel zahl von Opern zu Grunde. Besonders prominent ist Wag ners Ring, dessen Teile in Chemnitz von vier Regisseu rinnen gedeutet werden. Mit der Premiere von Elisabeth Stöpplers Götterdämmerung ist der Reigen komplett. Mit Spannung erwartet wird hier auch das Rollendebüt des Hel dentenors Daniel Kirch als Siegfried. In Dresden setzt Da vid Hermann die griechische Sage von Ariadne auf Naxos in Szene. Unter der Leitung von
Foto: Jan Windszus Photography, Gogol-Center
Europäische Aufklärung aus amerikanischer Sicht: Die Komische Oper Berlin inszeniert Bernsteins Candide
Christian Thielemann wird die bulgarische Starsopranistin Krassimira Stoyanova die dra matische Strauss-Partie der Ariadne geben und die gefeier te Daniela Fally die Koloratur partie der Zerbinetta. An der Staatsoper Stuttgart befasst sich der bildende Künstler Hans Op de Beeck erstmals mit einer Oper und inszeniert Bar tóks Einakter Herzog Blaubarts Burg. Seine oft in Grautö nen gehaltenen, atmosphäri schen und in der Formenspra che pointierten Rauminstalla tionen lassen starke Schauwer te erwarten, denen als Hörwer te der imposante Gesang des reifen Bassbaritons Falk Struckmann als Herzog Blau bart gegenübersteht. Politischer Mozart
Zwei Inszenierungen von Mo zart-Opern stechen im Novem ber hervor. Zum einen Così fan tutte in Zürich. Hier hat die Regiearbeit des kremlkriti
schen Kirill Serebrennikov eine Debatte über die Freiheit der Kunst in Russland ausge löst, die im Rahmen einer Po diumsdiskussion verfolgt wird. Die Regierung seiner Heimat hat den Regisseur und Bühnen bildner im August 2017 unter Hausarrest gestellt und wirft ihm Veruntreuung von staatli chen Geldern vor. Weil der Arrest jüngst verlängert wurde, kann er sein Konzept nicht persönlich umsetzen. Die ins gesamt junge und gleichwohl hochkarätige Besetzung leitet der erst 38-jährige Cornelius Meister, frischgebackener Stuttgarter Generalmusikdirek tor. Zum anderen wird eine Inszenierung von Mozarts Idomeneo des Regiealtmeisters Peter Konwitschnys am Thea ter Heidelberg endlich eine Bühne finden. Er hatte diese bereits im Dezember 2016 in Augsburg umsetzen wollen – das dortige Haus musste je doch aufgrund von Brand schutzmängeln geschlossen we r d e n . K a m m e r s ä n g e r Winfrid Mikus gibt die Titel partie. Blutige Opéra Comique
Steht noch immer unter Hausarrest: der kremelritische Regisseur Kirill Serebrennikov
Wie durchaus blutgetränkt je nes Genre sein kann, dass im 19. Jahrhundert der Opéra Co mique ein volles Haus bescher te, beweisen die beiden Beispie le, die bis heute auf den inter nationalen Spielplänen zu den meistaufgeführten Meisterwer ken zählen. In Leipzig nimmt sich die australische Regisseu rin Lindy Hume Bizets Carmen an. Und an der Deutschen Oper Berlin präsentiert Laurent Pel ly seine Sicht auf Offenbachs Les Contes d’Hoffmann, die bereits von Lyon bis New York für Furore sorgte.
PREMIEREN-TIPPs
Stuttgart Fr. 2.11., 19:30 Uhr Staatsoper Bartók: Herzog Blaubarts Burg. Titus Engel (Leitung), Hans Op de Beeck (Regie) Zürich So. 4.11., 19:00 Uhr Opernhaus Mozart: Così fan tutte. Cornelius Meister (Leitung), Kirill Serebrennikov (Regie) Graz Sa. 10.11., 19:30 Uhr Oper R. Strauss: Salome. Oksana Lyniv (Leitung), Florentine Klepper (Regie) Lübeck Fr. 16.11., 19:30 Uhr Theater Massenet: Werther. Manfred Hermann Lehner (Leitung), Sandra Leupold (Regie) Heidelberg Fr. 16.11., 19:30 Uhr Theater Mozart: Idomeneo. Dietger Holm (Leitung), Peter Konwitschny (Regie) München Fr. 23.11., 19:00 Uhr Bayerische Staatsoper Verdi: Otello. Kirill Petrenko (Leitung), Amélie Niermeyer (Regie) Berlin Sa. 24.11., 19:30 Uhr Komische Oper Bernstein: Candide. Jordan de Souza (Leitung), Barrie Kosky (Regie) Leipzig Fr. 30.11., 19:30 Uhr Oper Offenbach: Les Contes d’Hoffmann. Enrique Mazzola (Leitung), Laurent Pelly (Regie) Berlin Sa. 1.12., 19:30 Uhr Deutsche Oper Offenbach: Les Contes d’Hoffmann. Enrique Mazzola (Leitung), Laurent Pelly (Regie) Chemnitz Sa. 1.12., 16:00 Uhr Die Theater Wagner: Götterdämmerung. Guillermo García Calvo (Leitung), Elisabeth Stöppler (Regie) Dresden So. 2.12., 18:00 Uhr Semperoper R. Strauss: Ariadne auf Naxos. Christian Thielemann (Leitung), David Hermann (Regie) November 2018 concerti 27
gala
Geschafft! Der Opus Klassik gab ein glamouröses Debüt Opus Klassik Freudestrahlende Gesichter überall – im Konzerthaus Berlin wurde erstmals der Nachfolgepreis des ECHO Klassik verliehen Von Sören Ingwersen
mgabel, Halb Stim gur: die elfi g halb Flü häe ssik-Trop Opus-Kla
Die äußere Ruhe vor dem Beifallssturm im Inn ern: das Konzerthaus Ber lin
Fünf Mitbegründer des Opus Klassik
Geteilte Freude zählt doppelt: die Sopranistinnen Diana Damrau (l.) und Julia Lezhneva
28 concerti November 2018
»Nachwuchs sängerin de Jahres«: Re s gula Mühle mann
Dabei sein ist alles: Schon früh füllte sich der Saal des Konzerthauses
Spontanauftritt von 4 Times Baroque in der concerti-Lounge
Event mit Strahlkraft: Gefeiert w urde bis spät in die Nacht Abschied à la ABBA: der »Thank You for the Music«-Chor November 2018 concerti 29
Fotos: Offenblende/Katy Otto (9), Eva Oertwig/ZDF
»Klassik ohne Grenzen«Preis fürs ABBA-Urgestein: Benny Andersson
Rezensionen Neuerscheinungen – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion
Sinfonien für die Ewigkeit Die Deutsche Grammophon feiert ihr 120-jähriges Jubiläum mit einer so aufwändigen wie exklusiven Wiederveröffentlichung
E
in runder Geburtstag ist genau der richtige Zeitpunkt für ein Plattenlabel, seine bedeutendsten Projekte noch einmal ins Bewusstsein zu rücken. Mit kaum einem anderen Musikernamen ist die Deutsche Grammophon so eng verbunden wie mit Herbert von Karajan. Vier Mal hat der Dirigent allein die kompletten Beethoven-Sinfonien für das Gelblabel eingespielt. Dabei war die erste Aufnahme von 1963 die künstlerisch ra-
30 concerti November 2018
dikalste und kommerziell erfolgreichste. Kunst trifft auf Musik
Dieser legendäre BeethovenZyklus liegt nun in einer auf 120 Exemplare limitierten 8-LPEdition vor, aufwändig gestaltet von Gregor Hildebrandt. Der Berliner Künstler ist bekannt für die Verwendung von Audio- und Videobändern sowie Vinyl als Ausgangsmaterial für seine Arbeiten. Die luxuriöse schwarze Leinen-Box
enthält neben einem Faksimile der originalen Booklets von 1963 neun Leporellos mit Visualisierungen jeder einzelnen Sinfonie, einen Kunstdruck eines bearbeiteten Fotos von Karajan sowie ein Porträt des Dirigenten als Original-Kunstwerk. Die Feier kann beginnen! Sören Ingwersen Beethoven: 9 Sinfonien Berliner Philharmoniker, Herbert von Karajan (Leitung). Limitierte Art-Edition mit 8 LPs, gestaltet von Gregor Hildebrandt. Deutsche Grammophon
Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de
***** = herausragend
Tiefe Vertrautheit
Loderndes Feuer
Mühelose Intensität
Destination Rachmaninov - Departure Daniil Trifonov (Klavier) The Philadelphia Orchestra Yannick Nézet-Séguin (Leitung) Deutsche Grammophon
Caro Gamello – Werke von Conforto, Giacomelli, Hasse u. a. Valer Sabadus (Countertenor) Concerto Köln Sony Classical
Dvořák: Violinkonzert, Suk: Fantasie op. 24 & Liebeslied
Wenn Daniil Trifonov die Klavierkonzerte Nr. 2 und 4 von Sergei Rachmaninow spielt, gibt es genug Überraschungsmomente. Dass er sich mit dieser Musik blendend auskennt, dass er keine Mätzchen einstreut und dass er es nicht nötig hat, seine manuellen Möglichkeiten herauszukehren, versteht sich. Was wir hier hören, ist ein tiefes Atmen mit Rachmaninow – abruptes Luftholen, langsames Aushauchen. Trifonov lässt den Flügel singen, knurren, rasseln, hauchen. Das Philadelphia Orchestra und Yannick Nézet-Séguin sind kein Assistenten am Rande, sondern gestalten erlebnishungrig mit. (CL)
Die legendäre Ausstrahlung des italienischen Kastraten-Sängers Farinelli wird bis heute gepriesen. Wer sich an typischem Farinelli-Repertoire versucht, muss also mit einer hohen Erwartungshaltung rechnen. Valer Sabadus, mit loderndem Feuer unterstützt von Concerto Köln, kann in Arien von Caldara, Hasse, Porpora oder Giacomelli gleichermaßen eine glanzvolle Technik wie funkelnden Stimmglanz vorführen. Das Orchester kann in jeder Hinsicht mithalten. Eine Arie huldigt Farinelli gleich doppelt: Sie stammt aus seiner Feder. Ein vokales wie instrumentales Hörfest! (SN)
Wie Eldbjørg Hemsing bei Dvořáks Violinkonzert mit verblüffend nuancenreicher und betörender Tongebung voller Ausdruckskraft ihr Instrument zum Singen bringt, hat bezwingende Intensität. Nichts wirkt bemüht, alles scheint sich spontan musikantisch zu ergeben. Das Antwerp Symphony Orchestra unter Alan Buribayev tritt extrem präsent und sensibel in die Interaktion. Die sehnsüchtig aufgewühlte Moderne der Fantasie von Dvořáks Schüler und Schwiegersohn Josef Suk mit ihren feinen Schattierungen und überraschenden Umschwüngen bezaubert nicht minder. (EW)
Eldbjørg Hemsing (Violine), Antwerp Symphony Orchestra, Alan Buribayev (Leitung). BIS
Debussy
HMM 902303
Les Trois Sonates The Late Works
D_902303_Debussy_Concerti.indd 1
Isabelle Faust Magali Mosnier Alexander Melnikov Jean-Guihen Queyras Javier Perianes Tanguy de Williencourt Antoine Tamestit Xavier de Maistre
**** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend
Ein Jahrhundert nach seinem Tod ist es vielen harmonia mundi-Künstlern ein Anliegen, Claude Debussy ihre Reverenz zu erweisen. Die drei späten Sonaten, hier kombiniert mit den letzten Stücken des Komponisten für Soloklavier, erreichen eine Reinheit, eine absolute Prägnanz, eine ferne und geheimnisvolle Welt, die diesen Werken den Nimbus eines Vermächtnisses verleihen.
harmoniamundi.com 24/09/2018 18:00 November 2018 concerti 31
Rezensionen
Intensiv
Verinnerlicht
Authentisch
Requiem – The Pity of War. Werke von Weill, Mahler, Butterworth u. a. Ian Bostridge (Tenor) Antonio Pappano (Klavier) Warner Classics
Les Maîtres du Motet – Werke von de Brossard, Bouteiller Les Arts Florissants Paul Agnew (Leitung) harmonia mundi
M. Haydn: Sinfonien Nr. 13 & 20, Notturno Nr. 1 Deutsche Kammerakademie Neuss Lavard Skou Larsen (Leitung) cpo
Eine bewegende Anthologie hat Ian Bostridge zum Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs zusammengestellt. Den hohen Rang dieser Aufnahmen, die Antonio Pappano mit seiner sensiblen und starken Begleitung noch zu intensivieren vermag, markieren drei kaum übertreffbare Höhepunkte: Loveliest of Trees von George Butterworth mit zurückgenommener Melodiebildung, die Emotion in Kurt Weills Vertonung von Walt Whitmans Oh Captain, my Captain und Gustav Mahlers Revelge, aus der Ian Bostrigde mit jedem Ton ein anderes, in den Eingeweiden nistendes Grauen meißelt. (RD)
„Les Maitres du Motet“ heißt die neue CD von Les Arts Florissants mit Werken von Sébastien De Brossard und Pierre Bouteiller: ein Stabat Mater, ein Requiem und einzelne Mess-Sätze sind hier vereint. Das Ensemble unter Leitung von Paul Agnew nimmt sich der Werke mit der ihm eigenen Eleganz und Akkuratesse an; alles ist subtil ausgedeutet und filigran musiziert. Begleitet werden die Sänger lediglich von einem Continuo. Wer den großen, opulenten Chorklang sucht, kommt hier nicht unbedingt auf seine Kosten. Wer den zarten, feinen, verinnerlichten Klang schätzt, durchaus. (SN)
Die Sinfonien und das Notturno von Michael Haydn gehören nicht zum Standardrepertoire, und genau deshalb ist diese durchweg gelungene Aufnahme historisch so wertvoll, zumal auch das wissenschaftlich fundierte Booklet erfreulich detailliert Auskunft gibt über die noch unbekannten Werke. Die Kammerakademie Neuss, die in dieser Spielzeit ihr vierzigjähriges Bestehen feiert, beeindruckt durch eine natürliche Klangfarbe, die die Kompositionen authentisch wirken lässt. Ebenfalls ansprechend ist das ausgeglichene Verhältnis zwischen den langsamen und schnellen Sätzen. (CS)
Barcelona Obertura Spring Festival March 4th-17th, 2019 Valery Gergiev / Kent Nagano / Matthias Goerne / Leif-Ove Ansdnes Jonathan Nott / Kazushi Ono / Jean-Yves Thibaudet /Bejun Mehta/ Irene Théorin Lluis Vilamajó / Tabea Zimmermann / Jean-Guihen Queyras / Orfeó Català Barcelona Symphony Orchestra / Josep Pons / Diana Damrau /Rias Kammerchor Daniil Trifonov / Grigory Sokolov
MUSICAL JEWELS IN THE MOST SEDUCTIVE MEDITERREAN CITY www.barcelonaobertura.com A project of:
32 concerti November 2018
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***** = herausragend
Berührende Herzenssache
Frappierende Perfektion
Bach: Sonaten & Partiten für Violine solo BWV 1001-1003 Hilary Hahn (Violine) Decca
Der Unfalltod eines Künstlerfreundes hatte Igor Levit tief getroffen. Seine Reaktion war ein Album mit dem Titel „Life“: Schumanns Geister-Variationen, Paraphrasen von Liszt, Bill Evans Peace Piece und natürlich, bearbeitet, Bach. Levit spielt das alles stupende ehrlich und mit Empfindsamkeit. In Isoldes Liebestod forscht er nach Farben. Die zarten Unruhen und Dissonanzen bei Schumann gestaltet er fast zart, gleichzeitig unüberhörbar. Bei Bill Evans entfaltet er Klänge wie Silberschleier. Das ist pianistisch und gedanklich in dieser Hinsicht überzeugend und eben: tief empfunden. (CL)
1998 ist Hilary Hahns erstes Album mit drei Solowerken von Bach erschienen: ein Paukenschlag, dem sie nun die restlichen zwei Sonaten und die erste Partita folgen lässt. Das unbefangene, in seiner Offenheit anrührende Spiel des Teenagers ist einem bewussten, aber insgesamt auch etwas abgezirkelten Musizieren gewichen, das in seiner Perfektion – selbst in komplexesten polyphonen Passagen bleibt die Intonation im Lot – immer noch frappierend ist. Grandios die Fugen, jedoch vermisst man in den Tanzsätzen der h-MollPartita etwas Grazie und rhetorisch zugespitzte Artikulation. (FA)
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Tel. 43-662-87 31 54 www.mozarteum.at www.mozartwoche.at
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– 3. FEB
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**** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend
Mozartwoche
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Konzerte Wissenschaft Museen
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Widmann: Arche Philharmonisches Staatsorch. Hamburg, Kent Nagano (Ltg.), Marlis Petersen (Sopran). ECM New Series Polystilistisch, schillernd, kontrastreich, expressiv: Die Wucht von Jörg Widmanns Orchesterwerk Arche, uraufgeführt in der Elbphilharmonie, wirkt auch auf CD. (EW) Puccini in Love Roberto Alagna (Tenor), Aleksandra Kurzak (Sopran), Riccardo Frizza (Ltg). Sony Classical Roberto Alagna und seine Frau Aleksandra Kurzak singen sich mit emotionalem Schwung und Italianità durch das Opernschaffen des Meisters von Torre del Lago. (RD) Dvořák: Klaviertrios Nr. 3 & 4 „Dumky“ Christian Tetzlaff (Violine), Tanja Tetzlaff (Violoncello), Lars Vogt (Klavier). Ondine Eingespieltes Team: Bei diesem Klaviertrio verbinden sich Kraft und Trost, Orchestrales und kammermusikalisch Feinnerviges, dass man sich staunend in der Musik verliert. (CL) Schlagobers – Werke von R. Strauss, Ligeti & Debussy Orchestre de la Suisse Romande, Jonathan Nott (Ltg). Pentatone Nott und sein Orchester vereinen drei stilistisch weit voneinander entfernte Komponisten und überzeugen dabei mit einer nuancenreichen Palette an Klangfarben. (EW)
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INTENDANT ROL ANDO VILLAZÓN
Life – Werke von Busoni, Bach & Schumann Igor Levit (Klavier) Sony Classical
Kurz Besprochen
Online-Tipp
Ausführliche sowie täglich neue Rezensionen finden Sie im Internet Scannen Sie den Bild-Code mit einem Smartphone und einer App für QRCodes oder gehen Sie im Browser auf www.concerti.de/rezensionen November 2018 concerti 33
Top 20 Klassik-Charts November (7.9.– 11.10.2018)
1
Jonas Kaufmann
2
Víkingur Ólafsson
3
Iveta Apkalna
Eine italienische Nacht – Live aus der Waldbühne Berlin Sony Classical
(Neu)
Johann Sebastian Bach Deutsche Grammophon
(Neu)
Light & Dark Berlin Classics
(Neu)
11
Ludovico Einaudi
12
Birgit Nilsson
13
Ludovico Einaudi
14
Juan Diego Flórez
(Neu)
(Neu)
(12)
Die erste Solo-Einspielung für Orgel aus der „Elphi“ kommt von Titularorganistin Iveta Apkalna. Sie lotet die Extreme der Klais-Orgel aus. Titelgebend ist ein Stück von Gubaidulina.
4
Hélène Grimaud
5
Yo-Yo Ma
6
Igor Levit
7
Fauré Quartett
8
Jonas Kaufmann
9
Alice Sara Ott
(Neu)
Six Evolutions – Bach: Cello Suites Sony Classical
(2)
Life Sony Classical
(Neu)
(Neu)
Nightfall Deutsche Grammophon
(11)
Daniel Barenboim & Staatskapelle Berlin
10
Brahms: The Symphonies Deutsche Grammophon
(Neu)
Maestro Barenboim legt seine zweite Gesamteinspielung der Brahms-Sinfonien vor. Die Staatskapelle leitet er seit 1991, entsprechend rund ist das Ergebnis der Zusammenarbeit.
34 concerti November 2018
Bésame Mucho Sony Classical
15 16
Benjamin Appl & Concerto Köln
17
Christina Pluhar & L’Arpeggiata
(6)
(Neu)
Bernstein: Sinfonie Nr. 2 Deutsche Grammophon
Bach Sony Classical
Himmelsmusik Erato
Pluhar bietet zusammen mit ihrem Ensemble und hochkarätigen Solisten wie Philippe Jaroussky einen wahren Schatz an deutschsprachiger Sakralmusik aus der Zeit vor Bach.
Dolce Vita Sony Classical
(1)
Islands – Essential Einaudi Decca Records
Krystian Zimerman, Berliner Philharmoniker & Simon Rattle
(Neu)
Pictures at an Exhibition Berlin Classics
Birgit Nilsson – The Great Live Recordings Sony Classical
OPUS KLASSIK-Preisträger Flórez interpretiert auf höchstem Niveau Musik aus Lateinamerika, für die er seit jungen Jahren schwärmt. Seine Begeisterung steckt an.
Memory Deutsche Grammophon
(Neu)
Elements We Love Music
18
Valery Gergiev & Wiener Philharmoniker
19
Max Richter
20
Chor des BR, Münchner Rundfunkorch., Hervé Niquet
(5)
(7)
(Neu)
Sommernachtskonzert 2018 Sony Classical The Blue Notebooks Deutsche Grammophon
Gounod: Le Tribut de Zamora Bru Zane
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Blind gehört
»Sie singt aus der Mitte ihrer Seele« Franco Fagioli hört und kommentiert CDs von
Kollegen, ohne dass er weiß, wer singt. Von Jakob Buhre
36 concerti November 2018
angekommen bist, ganz ehrlich, wen kümmert da das Tempo? Da bist du spontan, da geht es um Emotionen – und die höre ich bei Anne Sofie von Otter. Ihr Ariodante ist für mich einer der besten. Auch weil die Stimme aus der Tiefe ihres Körpers kommt. Ich kenne diese Aufnahme auch deshalb, weil die Mezzosoprane meine Lehrer sind, mehr als Countertenöre. Als ich während des Studiums verstanden habe, dass die Kastratenrollen auch von Frauen gesungen werden, hat es bei mir Klick gemacht. Ich habe Jennifer Larmore gehört und gemerkt, dass ich mich damit mehr verbunden fühle, dass Mezzos mein Ideal von Klangschönheit sind. Ich habe auch nie bei einem Countertenor studiert, sondern meine Lehrer waren Sopran und Bariton. Sie haben mich unterrichtet wie einen Mezzo. Händel: Rodelinda – „Vivi, tiranno, io t’ho scampato“ - „Dove Sei“ Russel Oberlin, Thomas Dunn (Ltg). Decca 1959
Das ist aber keine neue Aufnahme. Und kein Europäer, das hört man an der Aussprache. Aber sehr guter Gesang, sehr klar. Ich habe keine Idee,
Foto: Igor Studio
F
ranco Fagioli hat es sich Stimme, das könnte David Daauf der Couch seines Ber- niels sein. Man erkennt es gut liner Hotelzimmers be- daran, wie er die italienische quem gemacht, lauscht der Schule verinnerlicht hat. Das Musik aus den Lautsprechern „aperto ma coperto“, also der und greift immer wieder zum offene, aber gedeckte Gesang, Handy, um mit einer Klavier- das Singen „in maschera“, bei App rauszukriegen, in welcher dem die ganze Gesichtspartie Stimmung die Arien aufgenom- mitschwingt, das Singen auf men wurden. Der Argentinier, dem Atem. David ist einer der der 2015 als erster Counter- besten Countertenöre, er singt tenor bei der Deutschen Gram- sehr emotional. Ich denke auch, mophon einen Exklusivvertrag dass er dem Belcanto, wie es unterschrieb, gerät bei einigen die Kastraten verstanden haKollegen ins Schwärmen, re- ben, sehr nahe kommt. agiert zum Teil aber auch zurückhaltend: „Eine Aufnahme Händel: Ariodante – zu bewerten, das ist wirklich „Scherza infida“ Anne Sofie von Otter eine schwierige, subjektive (Mezzosopran), Angelegenheit. Wahrscheinlich Marc Minkowski (Ltg). Archiv Produktion 1997 werden mich die Leute hassen nach diesem Interview.“ Das Orchester ist mir hier zu langsam, ich höre nicht das Händel: Ariodante – Meer, auf das Ariodante hinun„Scherza infida“ David Daniels, terblickt. Aber es ist ein runder OAE, Sir Roger Orchesterklang. Aha, ein MezNorrington (Ltg). Virgin Veritas 1998 zo. Ist das Ann Hallenberg? Susan Graham vielleicht? Die Diese Arie ist für mich eine Stimme ist wunderbar. Ach Art perfekter Videoclip für den natürlich (schnippt mit den versuchten Selbstmord von Fingern), Anne Sofie von Otter! Ariodante. Er steht oben an der Ich liebe diese Interpretation, Klippe, im Orchester hört man sie singt wirklich aus der Mitte die Wogen des Meeres, wäh- ihrer Seele. Und man muss wisrend er darüber nachdenkt, sen: Das ist eine Live-Aufnahsich hinunter zu stürzen. Das me, sie haben damals die geTempo ist hier für meinen Ge- samte Oper live aufgenommen. schmack etwas zu schnell. Die Wenn du dann an dieser Stelle
zur Person
Der argentinische Countertenor Franco Fagioli wurde 1981 geboren. Er studierte zunächst Klavier und später Gesang. Seinem Sieg beim Bestelsmann-Gesangswettbewerb im Jahr 2003 folgte der internationale Durchbruch. Ein besonderes Projekt war 2013 seine Einspielung von Arien für den legendären Kastraten Caffarelli. Er gastierte u. a. bei den Salzburger Festspielen, in Covent Garden, an der Oper Zürich und dem Theater an der Wien.
wer das ist. Marilyn Horne vielleicht? Wie, keine Frau? Das überrascht mich, ich dachte tatsächlich, hier singt eine Frau. Das ist schon sehr nah an dem, was die Kastraten gemacht haben. Von 1959? Ich weiß, dass es zu der Zeit einen amerikanischen Countertenor gab, der auch „Dove Sei“ aufgenommen hat. Das gemächliche Tempo ist typisch für die Zeit, der Gesang ist sehr brustig, auch in den hohen Noten hört man die Brust. Russel Oberlin? Den Namen habe ich schon mal gehört, ich glaube
er hat zuerst Tenor gesungen und wurde später Countertenor. Gluck: Orfeo ed Euridice – „Che faro senza Euridice“ Jochen Kowalski, Hartmut Haenchen (Ltg). Capriccio 1989
Die Stimme erinnert mich an Derek Lee Ragin. Man hört kaum das Passaggio, also den Übergang von Brust- zu Kopfstimme. Passaggio ist in unserer Branche ja eigentlich ein Unwort, man versucht, diesen
Übergang so natürlich wie möglich zu gestalten. Ein deutscher Sänger? Es könnte Kowalski sein, wobei ich immer dachte, er sei Pole, wegen des Namens. Kowalski ist cool, ein großartiger Countertenor. Ich singe die hohen Töne anders, aufgrund der italienischen Gesangsschule, vielleicht aber auch, weil bei mir die Muskeln anders arbeiten. Von „Che faro senza Euridice“ singe ich auch eine andere Fassung. Das hier ist die von 1762, die Gluck für einen Kastraten geschrieben hat. Als dann späNovember 2018 concerti 37
Händel: Rinaldo – „Lascia ch’io pianga“ Derek Lee Ragin, Ewa Małas-Godlewska (Sopran). C. Rousset (Ltg). Auvidis Travellling 1994
Da würde ich nochmal auf Derek Lee Ragin tippen, von der Tongebung und vom Ausdruck her. Wie, nur zur Hälfte? Ach so, das ist die Aufnahme vom Farinelli-Soundtrack. Ja, ich weiß, man hat damals seine Stimme mit der einer Sopranistin zusammengemischt. Aber hier in „Cara sposa“, das ist Derek ganz alleine, ich erkenne ihn deutlich. Ich bin mir auch relativ sicher, dass man damals nur die Stellen gemischt hat, die zu hoch für ihn waren. In „Lascia ch’io pianga“, ja, da höre ich die Sopranistin jetzt auch. Der Film hat mich damals beeindruckt, ich fand auch die technische Lösung mit den zwei Stimmen großartig, denn es gab nicht die Sänger, die das Farinelli-Repertoire komplett singen konnten. Doch seitdem hatten wir eine Entwicklung, und es gibt heute Countertenöre, die es können. Ich würde gerne ein Remake von Farinelli drehen – und dann natürlich alle Arien selbst singen. (lacht) Piazzolla: Los Pájaros Perdidos Philippe Jaroussky, L’Arpeggiata, Christina Pluhar (Ltg). Erato/Warner 2012
Nunca escuché esta grabación pero se lo que es, se quien
es. Oh, Entschuldigung, da bin ich jetzt aus Versehen ins Spanische gerutscht. Ich wollte nur sagen: Ich weiß von dieser Aufnahme, habe sie aber nie gehört. Das ist Jaroussky, völlig klar. Sein argentinisches Spanisch ist gut. Man hört schon, dass er nicht aus Buenos Aires kommt, aber zum Beispiel das „yo“ spricht er wie wir Argentinier. Man kann jetzt natürlich fragen: Piazzolla und Countertenor – warum? Aber ich sehe da gar kein Problem. Schuberts Lieder werden auch von Baritonen, Tenören, So pranen und so weiter gesungen. Ich habe auch schon das Zamba-Lied Alfonsina y el mar gesungen. Und einen Tango mit Countertenor-Stimme, warum nicht? Wir müssen uns von den Vorurteilen befreien und mit offenem Herzen hören. Vivaldi: Konzert für 2 Mandolinen in G RV 532 - Andante Bobby McFerrin (vocals), Yo-Yo Ma (Cello). Sony 1992
Das klingt wie Vivaldi. Und die Stimme ist hier das SoloInstrument. So wie dir Piazzolla ein Bild von Buenos Aires malt, so malt dir Vivaldi eines von Venedig. Das Arrangement erinnert mich an die Bachianas von Heitor Villa-Lobos. Der Sänger ist allerdings sehr zurückhaltend. Wenn du es singen willst, dann singe es raus. Verstecke dich nicht. Ich weiß nicht, wer das ist, vermutlich kein Opernsänger, denn sonst würde er das Stück ganz anders interpretieren. Es klingt für mich, als würde er eine Orgelpfeife imitieren, nicht eine Mandoline. Aber vielleicht soll es so sein,
Foto: Igor Studio
ter die Arie auch von Tenören und Mezzosopranen gesungen wurde, hat er einen anderen Schluss geschrieben, mit höheren Tönen.
vielleicht ist diese Zurückhaltung die eigentliche Idee. Bobby McFerrin? Klar, ich kenne ihn. Auch wenn ich es ganz anders singen würde, finde ich seinen Ansatz interessant. Di Capua: „O Sole Mio“ Andreas Scholl, Pascal Bertin, Dominique Visse, Reinhardt Wagner (Leitung). harmonia mundi 1995
Das Stück habe ich natürlich noch nie gehört (lacht). Wow, ist das dieses Album aus den Neunzigerjahren, von den drei Countertenören – Andreas Scholl, Pascal Bertin and Dominique Visse? Tja, warum haben die das gemacht? Das zu hören, ist schon lustig. Jetzt singt Andreas, ganz deutlich und hier ist Dominique, er transportiert das auf eine eher mediterrane Art und Weise. Ich muss bei „‚O Sole mio“ natürlich an Pavarotti denken. Das gleiche Stück nun von den Dreien zu hören, deren Stimmen ganz anders ausgebildet sind, ist schon etwas sonderbar. Und ja, es ist etwas kitschig. Aber am Ende ist es einfach eine andere Version von „O sole mio“ – kann man mögen oder nicht. Mozart: Mitridate, Rè di Ponto – „Venga pur, minacci e frema“ Franco Fagioli, Gustav Kuhn (Ltg). Arte Nova 2005
Das Tempo hier ist perfekt, der Orchesterklang gefällt mir, schön leicht. Oh, das bin ja ich (lacht)! Ein junger Fagioli. Wie gesagt, perfektes Tempo. Aber oh mein Gott, war ich da noch jung. Damals fing alles an. Die hohen Noten waren noch nicht
so gut, das muss ich zugeben. Aber seitdem habe ich sehr viel an mir gearbeitet. Mozart: Mitridate, Rè di Ponto – „Venga pur, minacci e frema“ Edson Cordeiro, Antonio Vaz Lemes (Klavier). Paulus 2005
Das ist sehr schnell. Das ist nicht Xavier Sabata, oder? Er wechselt hier ein wenig den Rhythmus, die Betonung. Es ist ein Countertenor und könnte ein Spanier sein. Aus Brasilien? Edson Cordeiro? Nein, der Name sagt mir nichts. Er hat eine Stimme, definitiv, sehr leidenschaftlich. Man sagt ja, wir Südamerikaner haben diesen speziellen Mix von allem, wenn wir Musik machen. Leidenschaft, Wärme – und Kraft.
„Eine fabelhafte aktuelle Deutung“ Der Spiegel
Die Wiener Symphoniker auf Deutschlandtournee
Konzert- & OpernTIPPs
Essen Fr. 9.11.2018, 20:00 Uhr Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Händel: Serse (konzertant) Francesca Aspromonte & Inga Kalna (Sopran), Vivica Genaux (Mezzosopran), Marianna Pizzolato (Mezzosopran), Franco Fagioli (Countertenor), Biagio Pizzuti (Bariton), Andreas Wolf (Bariton), Il Pomo d’Oro, Maxim Emelyanychev (Leitung) Karlsruhe Fr. 15.2.2019, 19:00 Uhr (Premiere) Staatstheater 42. Internationale Händel-Festspiele. Händel: Serse. Lauren Snouffer & Katherine Manley (Sopran), Ariana Lucas (Alt), Franco Fagioli & Max Emanuel Cencic (Countertenor), Pavel Kudinov & Yang Xu (Bassbariton), George Petrou (Leitung), Max Emanuel Cencic (Regie)
PHILIPPE JORDAN Dirigent NIKOLAJ SZEPS-ZNAIDER Violine Werke von Brahms & Dvořák 26.11. HAMBURG, ELBPHILHARMONIE 27.11. FRANKFURT, ALTE OPER 28.11. STUTTGART, LIEDERHALLE 29.11. DÜSSELDORF, TONHALLE
Weitere Termine: 17., 22., 24. & 26.2.2019 CD-Tipp
Händel: Arien Franco Fagioli (Countertenor), Zefira Valova (Violine & Leitung), Il Pomo d’Oro. Deutsche Grammophon
Infos: www.wienersymphoniker.at
multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet App: Music Traveler
TV-Tipps
Leo Nucci als figaro
Per App in den Proberaum
Sa. 10.11., 20:15 Uhr Oper Anlässlich von Rossinis 150. Todestag gibt es Der Barbier von Sevilla in Starbesetzung zu sehen. Die zehn Jahre alte Inszenierung von Hugo de Ana genießt bereits Kultstatus. ARTE
weltkriegsmusik Sa. 10.11., 22:50 Uhr Oper Die Oper Shell Shock, A Requiem of War von Nicholas Lens erzählt in zwölf Gesängen individuelle Leidensgeschichten von Soldaten. Sidi Larbi Cherkaoui schuf die Choreografie, Nick Cave den Text. 3SAT
Friedensmusik So. 11.11., 15:30 Uhr Konzert Die Wiener Philharmoniker geben mit Franz Welser-Möst ein Programm zum Ende des Ersten Weltkrieges. Stars unterschiedlicher Nationen wie Yuja Wang, Elsa Dreisig und Ekaterina Gubanova feiern den Frieden.
G
roße Momente bedürfen mitunter der Vorbereitung. Gerade Musiker wissen um diesen Umstand, sind doch die für das Publikum so magischen Gänsehautmomente im Konzert nicht selbstverständlich, sondern nur mit vielen Probestunden zu erbringen. Ein Musikerleben auf Reisen macht
Märchenhafte Exotik
1 So. 25.11., 23:00 Uhr Oper Cecilia Bartoli feiert in Salzburg ihr Rollendebüt in Rossinis L’italiana in Algeri. Das Regieduo Moshe Leiser und Patrice Caurier versteht das Werk als Aufruf zur Gleichberechtigung.
40 concerti November 2018
Für alle IOS- & Android-Geräte
Kino: »La bayadÈre« live aus dem Royal opera house
Arte
Bartoli als Isabella
die Übungssituationen nicht unbedingt leichter, schließlich ist nicht immer ein Klavier verfügbar, und auch nicht jeder Zimmernachbar zeigt sich verständig, wenn Nachts in die Violinsaiten gegriffen wird. Eine Lösung für das Problem bietet die App „Music Traveller“, die Musikern europaweit finanzierbare und zentral angebundene Proberäume vermittelt. Nach dem Motto „Search. Book. Play.“ ist der passende Raum in wenigen Sekunden gebucht. Dem Projekt beratend zur Seite standen unter anderem Hans Zimmer, Emmanuel Ax und Yuya Wang.
877 im Bolschoi-Theater uraufgeführt, verzaubert das romantische Ballett La Bayadère seither die Liebhaber des klassischen Tanzes mit seiner märchenhaften, in Indien verorteten Geschichte. Im Handlungszentrum stehen eine Tempeltänzerin und ein Prinz, der trotz der beiderseitigen Liebe eine andere zu seiner
Frau nimmt, woraufhin ein leidenschaftlicher Wettstreit zwischen den Damen entbrennt. Die Choreografin Natalia Makarova und das Royal Ballet interpretieren die exotische Welt der Tempeltänzerinnen nun auf ihre Weise. Di. 13.11., 20:15 Uhr Teilnehmende Kinos: www.rohkinotickets.de
Fotos: Monika Rittershaus/Salzburger Festspiele, tvbmedia productions, Lars Borges/Sony Classical
3SAT
Radio-Tipps
Kino: »KOmponistinnen«
Musikalische Spurensuche
NDR Kultur
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Sa. 3.11., 20:00 Uhr Live- Übertragung Zum Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs steht im Kuppelsaal Hannover Benjamin Brittens War Requiem auf dem Programm. Unter der Leitung von Andrew Manze singt unter anderem Benjamin Appl.
rauen haben keine Relevanz in der Musikgeschichte. So könnte man jedenfalls beim Blick auf so manches Programm großer Konzert- und Opernhäuser meinen. Doch Vorsicht vor vorschnellen Vermutungen. Klassikliebhaber würden an dieser Stelle sofort Namen wie Clara Schumann, Fanny Hensel und Hildegard von Bingen ins Feld führen. Und doch ist die Liste von Komponistinnen, die in der Geschichte der ernsten Musik beachtliches leisteten, in Wirklichkeit bedeutend länger. Das stellte auch die Leipziger Pianistin Kyra Steckeweh fest, nachdem sie vorwiegend Kompositionen von Männern in ihrem Repertoire vorfand. Sie fasste daraufhin den Entschluss, der Musik und den Errungenschaften dieser Komponistinnen erneut Gehör zu verschaffen, sowohl in ihren Klavierabenden als auch mit
einem Film, der ab dem 5. November in den deutschen Kinos zu sehen ist. Die Pianistin, die zudem studierte Historikerin ist, hat den Film zusammen mit dem Berliner Regisseur und Filmemacher Tim van Beveren produziert. Mit ihm recherchierte sie gemeinsam in Archiven, Bibliotheken und Verlagen und begab sich auf Spurensuche an den Lebens- und Wirkungsstätten, unter anderem von Mel Bonis, Lili Boulanger und Emilie Mayer. Zudem trifft sie im Film auf Experten, die sich wissenschaftlich mit der Thematik beschäftigen und spricht mit ihnen in Interviews über den Umgang mit dem musikalischen Erbe dieser zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Frauen – hochinteressante musikalische Entdeckungen inklusive. Ab 5.11. im Kino Weitere Informationen unter www.komponistinnen.com
Düsteres Requiem
SWR2
Schaurige Klänge So. 4.11., 14:05 Uhr Feature Spielfilme ohne Musik sind heute undenkbar. Besonders im Horrorfilm entfalltet sich die schaurige Wirklung erst mir den richtigen Klängen. Doch wie klingt Angst eigentlich genau? Deutschlandfunk Kultur
Gegen das Vergessen Fr. 9.11., 20:03 Uhr Live- Übertragung Achtzig Jahre nach der Reichspogromnacht wird in Berlin mit Wort und Musik der Ereignisse von 1938 gedacht mit Kammermusikalischem von Martinů, Schostakowitsch und Bach. Deutschlandfunk
Abseits des Films Do. 15.11., 22:05 Uhr Feature Zum 90. Geburtstag von Ennio Morricone beleuchtet Klaus Gehrke die „ernste“ Seite des legendären Filmmusikkomponisten. BR Klassik
Bewegte Lebensgeschichte
Klavierwerke von Komponistinnen: Pianistin Kyra Steckeweh recherchiert im Frankfurter »Archiv Frau und Musik«
Mo. 26.11., 18:05 Uhr Hörbiografie (1/10) Eine große Liebe, eine rätselhafte Krankheit und ein schauderhafter Tod. Matthias Brandt und Brigitte Hobmeier sprechen Robert Schumanns Lebengeschichte in zehn Teilen als Hörbiografie.
November 2018 concerti 41
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Diesen Monat neu auf concerti.de/lounge: Podcasts über zeitgenössische Musik Feature Inzwischen gibt es Podcasts über nahezu jedes Thema. Aber wie sieht es mit der klassischen oder gar zeitgenössischen Musik aus? Anfang des Jahres wurde der Podcast „excuse the mess“ vom Londoner Komponisten Ben Corrigan ausgezeichnet. Doch woran liegt es, dass in Deutschland die Download-Sendungen längst nicht so weit verbreitet sind wie beispielsweise in England? Und schon gar nicht über zeitgenössische Musik? Ihre ganz eigene Antwort darauf liefert die Sopranistin Irene Kurka: Mit ihrem Podcast möchte sie dazu beitragen, zeitgenössische Musik auch hierzulande bekannter zu machen.
Wohin nach dem Konzert? Service Berlin ist groß. Sehr groß, um genau zu sein. Was wiederum bedeutet, dass die schönste Lokalität nichts taugt, wenn man dafür nach dem Konzert- oder Opernbesuch erst einmal eine spätabendliche Reise mit der S-Bahn hinlegen muss. Andererseits besteht angesichts der dreieinhalb Millionen Einwohner, die die Hauptstadt zählt, eine naturgemäß sehr hohe Nachfrage an Cocktail- und Weinbars, die gerne gestillt wird. So gerne, dass man da schnell den Überblick verliert. Diesen verschaffen wir Ihnen in unserer Lounge und präsentieren die schönsten Orte für den Cocktail und den Hunger danach – von der Kultkneipe bis zur Szenebar. 42 concerti November 2018
Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Redaktion Ninja Anderlohr-Hepp (Redaktionsleitung) Jörg Roberts (Chef vom Dienst) Maximilian Theiss (Textchef, MT) Sören Ingwersen (stellv. Textchef) Peter Krause (Ressortleitung Oper, PK) Hannah Duffek, Dr. Nicolas Furchert (NF), Julia Hellmig, Jan Peter Ibs, Julia Oehlrich, Johann Buddecke (JB), Irem Çatı, Wolfgang Wagner, Verena Kinle (Bildredaktion) Autoren der aktuellen Ausgaben Frank Armbruster (FA), Insa Axmann, Christina Bauer, Irene Bazinger, Helge Birkelbach, Jakob Buhre, Roland H. Dippel (RD), Dagmar Ellen Fischer, Katherina Knees, Christian Lahneck (CL), S abine Näher (SN), Matthias Nöther (MN), Georg Pepl, Helmut Peters, Teresa Pieschacón Raphael, Elisa Reznicek, Christian Schmidt, Christina Schnauß (CS), Sigrid Schuer, Mario Vogt, Eckhard Weber Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Matthias Hirt, Verena Kinle, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck & Verarbeitung Körner Druck GmbH & Co KG Anzeigen Felix Husmann (Verlagsleitung) Tel: 040/22 86 886-20 f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Klassikveranstalter, Festivals & Musikindustrie) Tel: 040/22 86 886-16 m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) Tel: 040/22 86 886-32 g.heesen@concerti.de Melanie Berndt (Anzeigendisposition) Tel: 040/22 86 886-27 m.berndt@concerti.de
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Impressum
2018 2018
Ihre Stimme zählt! Ihre Stimme zählt! Ob Opernfan, Kammermusik-Enthusiast oder Liebhaber Ob Opernfan, Kammermusik-Enthusiast oder Liebhaber großer Sinfoniekonzerte: Zeigen Sie Ihre Begeisterung und begeben großer Sinfoniekonzerte: Zeigen Sie Ihre Begeisterung begeben Sie sich mit uns auf die Suche nach dem Publikum desund Jahres 2018. Sie sich mit uns auf die Suche nach dem Publikum des Jahres 2018.
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