concerti Ausgabe München November 2014

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

November 2014

midori Angekommen: das gereifte Wunderkind leif ove andsnes »Beethoven blieb mit den Füßen auf der Erde«

Alison Balsom

»Ich bin eine Trompeterin und kein Glamourgirl«

Mit Regionalteil

München

361 Konzert- UNd Operntermine


EMPFIEHLT

HERAUSRAGENDE NEUHEITEN LANG LANG DAS MOZART ALBUM Einfach glänzend, wie Lang Lang und die Wiener Philharmoniker unter Nikolaus Harnoncourt die zwei Mozart-Klavierkonzerte spielen. Die zweite CD, auf der Lang Lang Sonaten und kleine Werke von Mozart spielt, ist ebenso trefflich gelungen.

SOL GABETTA PRAYER Sol Gabetta berührt den Hörer auf ihrer neuen CD mit der Amsterdam Sinfonietta mit Werken von Bloch, Schostakowitsch und Casals.

JOSHUA BELL BACH Joshua Bell spielt Bachs Violinkonzerte Nr. 1 und 2 in Begleitung der berühmten Academy of St Martin in the Fields, die er auch gleichzeitig dirigiert. Weitere Highlights sind u. a. die beliebte Air und die Chaconne aus der Partita Nr. 2.

VALER SABADUS GLUCK: LE BELLE IMMAGINI „Leicht wie ein Seidentuch“ singt Valer Sabadus laut FAZ die selten zu hörenden Opernarien von Gluck und Sacchini, begleitet von der Hofkapelle München unter der Leitung von Alessandro de Marchi. Unbedingt hörenswert!

LUDWIG BECK • MARIENPLATZ • MÜNCHEN


Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser! Wir kennen sie alle von den CD-Covern und Konzertplakaten: Durchgestylte Bilder bildhübscher, oft junger Musikerinnen – wie andernorts in der Werbung weiß natürlich auch die Musikindustrie, wie sich die doch eher brave Klassik an den Mann (und selbstverständlich ebenso die Frau) bringen lässt. Kein Wunder also, dass unser Redakteur Christoph Forsthoff überrascht war, als ihm beim Interview mit Alison Balsom statt des blond gelockten Trompetenengels ihrer Hochglanzfotos eine leicht verGregor Burgenmeister schnupfte, schlicht gekleidete Frau anblickte – willHerausgeber/Chefredakteur kommen im Alltag! Ja, Attraktivität mag für die (mediale) Außendarstellung von Vorteil sein, nur berge, wie die Trompeterin uns erzählt hat, äußerliche Schönheit eben auch immer die Gefahr, nicht ernst genommen zu werden. Da haben es Männer wie unser „Blind gehört“-Kandidat Julian Steckel leichter, keiner würde in dem Cello-Professor einen Dressman sehen – und selbst wer wie Daniel Hope elegante Kleidung liebt, muss kaum fürchten, auf sein Äußeres reduziert zu werden. Vielmehr hört der Klassikfreund gleich noch einmal genauer hin, wenn ihm ein erfahrener Dirigent wie Hartmut Haenchen in unserer Opern-Serie erklärt, wie wichtig es sei, dass das Publikum Vertrauen in die ihm vorgesetzte Qualität habe – und dabei Falten und graue Haare sogar noch von Vorteil sind: Denn in seinen Bildern steckt wirklich Persönlichkeit. In diesem Sinne: Lassen Sie sich nichts vor­ machen und schließen Sie beim nächsten Konzert vielleicht einfach mal die Augen – denn die Schönheit der Musik liegt allein im Ohr des Hörers. Fotos: Ivo von Renner, privat (2). Titelfoto: Hugh Maker/Warner Classics

Ihr

KURZ VORGESTELLT

Anita Strecker hat lange Jahre als Redakteurin für die Frankfurter Rundschau gearbeitet und schreibt bis heute Reportagen und Porträts rund um Oper, Musikleben und Literatur im hessisschen Raum – wenn sie nicht gerade malt oder sich am Klavier übt.

Hugh Carswell hat sich als Fotograf wie als Filmemacher auf die Musik und die Künste spezialisiert. Er lebt auf der Insel Jura vor der schottischen Westküste – ein magischer Ort, ideal um Inspirationen für sein eigenes Schaffen als Musiker „l‘Anson“ zu empfangen. November 2014 concerti   3


inhalt

KONZERT

8 wenn das gestern zum Heute wird PORtRÄt Ana-Marija Markovina ist an der Auseinandersetzung mit Carl Philipp Emanuel Bach auch persönlich gewachsen

10 »ich bin kein glamourgirl«

inteRView Alison Balsom fällt auf in der

Männerdomäne der Trompete. Doch statt ans Aussehen denkt sie eher über den weiblichen Klang ihres Instruments nach

14 »ich liebe elegante kleidung«

10

alison balsom Mit weichem Klang

kuRZ gefRagt Geiger Daniel Hope über Ghostwriter, Disziplin und Filmmusik

OPER

18 »Ohne kultur wird europa untergehen« feuilletOn Hartmut Haenchen fordert

mehr Qualität in der Oper und den Abschied vom Repertoiretheater

20 »was sollte man auch sonst tun?«

REGIONALSEITEN An dieser Stelle finden Sie in den Ausgaben Hamburg, berlin, mitteldeutschland, münchen und West die regionalseiten.

DIE WELT DER KLASSIK

32 ein konzert ist ein konzert ist ein konzert

44

Julian steckel Mit Respekt

RUBRIKEN 3 editorial | 6 Kurz & Knapp | 22 opern-Kritiken 24 opern-Tipps | 27 Festivalguide 38 CD-, DvD-, buch-rezensionen 48 multimedia-Tipps | 50 vorschau & Impressum 4  concerti November 2014

essaY Studenten sollten nicht nur zu Musikern, sondern auch zu exzellenten Vermittlern ausgebildet werden

34 spiel mit!

RePORtage Johannes Moser erarbeitet

während seiner Frankfurter Residenz ein Konzert mit 12 Amateur-Cellisten

44 »wie eine schüssel Quark – aber kein magerquark!«

BlinD geHöRt Der Cellist Julian Steckel

hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt

Fotos: Hugh Carswell Warner Classics, Harald Hoffmann, Giorgia bertazzi

14

Daniel Hope Ohne Grenzen

PORtRÄt Der Dirigent Omer Meir Wellber ist auf dem besten Wege, ein ganz Großer zu werden


SIMPLY CLEVER

STARS FAHREN ŠKODA.

ŠKODA gratuliert den Gewinnern des ECHO Klassik 2014. Wer mit dem ECHO Klassik geehrt wird, hat in seinem Bereich Maßstäbe gesetzt. Genau wie der ŠKODA Superb. Er überzeugt nicht nur mit seinem riesigen Platzangebot, sondern auch durch viele clevere Details. Erleben Sie unseren unumstrittenen Raumriesen am besten selbst bei einer Probefahrt. Oder lassen Sie sich von unserem VIP-Shuttle-Service inspirieren. Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrem ŠKODA Partner, unter 0800/99 88 999 oder www.skoda-auto.de Kraftstoffverbrauch für alle verfügbaren Motoren in l/100 km, innerorts: 13,0–5,2; außerorts: 7,0–3,6; kombiniert: 9,3–4,2. CO 2 -Emission kombiniert in g/km: 215–109 (gemäß VO (EG) Nr. 715/2007 ). Abbildung zeigt Sonderausstattung.


kurz & knapp

was ist EiNe ...

Mensur? Die schönen Künste auf Abwegen, Schlägereien in der Musik? Keine Sorge, nicht den studentischen Fechtkampf haben wir im Visier, sondern das Zählmaß. Die Mensuralnotation entstand im Mittelalter und legte durch verschiedene Notenzeichen die Dauer der Töne untereinander genau fest. Als perfekte Mensur galt der dreiteilige Grundschlag – ganz ohne jeden Schmiss ....

Jahre lang gab Charles Wright Klavierunterricht. Als 19-Jähriger hatte der US-Amerikaner begonnen – erst der Tod 2007 setzte der Lehrtätigkeit ein Ende.

Nicht jeder hat ihn im Blut: Den Rhythmus, bei dem angeblich jeder mit muss. Geht es über die schlichten vier Viertel hinaus, gerät mancher rasch aus dem Takt. Weit mehr Gefühl für den richtigen Beat haben da offenbar Seelöwen, wie der Meeresbiologe Peter Cook festgestellt hat: Sie erkennen nicht nur verschiedene Rhythmen, sondern wippen auch bei ihnen unbekannten Stücken stets mit dem Kopf im Takt.

... die Pflege der Musik, das ist die Ausbildung der inneren Harmonie ... Konfuzius, chinesischer Philosoph

Immer weniger OPernaufführungen In keinem Land gibt es so viele öffentlich getragene Opernhäuser wie in Deutschland, das geografisch breit gestreute MusiktheaterAngebot gilt als Zeichen einer Kulturnation. Allein die Zahl der Aufführungen nimmt seit Jahren ab, sank zuletzt erneut um mehr als fünf Prozent. Auffällig: Im Südteil der Republik ist die Begeisterung für die Oper offenbar größer als im Norden – ob‘s an der höfischen Kulturtradition liegt? 6  concerti November 2014

Nordrhein-Westfalen Baden-Württemberg Bayern Hessen Sachsen Berlin Niedersachsen Thüringen Schleswig-Holstein Rheinland-Pfalz Mecklenburg-Vorpommern Bremen / Sachsen-Anhalt Hamburg Saarland Brandenburg

1.096 756 636 519 502 451 412 310 215 194 167 157 146 91 56

Opernvorstellungen in der Spielzeit 2012/2013 je Bundesland*

Fotos: Dirk Vorderstraße, Harald Hoffmann, PD; *Quelle: Deutscher Bühnenverein

76

Tierisches Taktgefühl – wenn Seelöwen im Rhythmus wippen


Schauspieler, Autor, Sänger: Tukur ist ein Liebling der Musen. Derzeit tourt er mit seinen Rhythmus Boys

Erst Schlager der 20er und 30er Jahre, nun sind Sie mit Jazz-Standards auf Tour – und wann singen Sie Schubert-Lieder? Aber das habe ich doch schon! Ich habe vor einigen Jahren eine Schallplatte mit Gedichten von Heinrich Heine in Vertonungen von Schubert, Schumann, Brahms und anderen aufgenommen, Jefim Jourist hat mich mit seinem Quartett begleitet. Sie hieß „Ich hab im Traume geweinet ...“ und war der Versuch, einmal ganz „klassisch“ zu singen. Die Platte ist übrigens zum Heulen schön.

Was macht für Sie den Reiz der Klassik gegenüber anderen Musikgenres aus? Die Kompositionen von Bach, Mozart, Beet­ hoven, Schumann, Mendelssohn und vielen anderen übertreffen an Komplexität und Tiefe alles, was sich seither im Musikgeschäft herumtummelt. Und manchmal streift mich dabei das Gefühl, etwas Erhabenem, etwas Göttlichem zuzuhören.

Dient Ihnen das eigene Musizieren als Ausgleich angesichts Ihrer vielen Theater-, Film- und TV-Aktivitäten? Für mich ist es eine Riesenfreude – eine Auszeit, ein Ventil. Ich liebe es, mich ganz allein ans Klavier zu setzen und in Noten herumzustöbern: Beethoven-Sonaten, Debussy, Operettenschmonzetten, alte Schlager. Am liebsten aber improvisiere ich und versuche, Melodien zu finden, die irgendwo tief in mir stecken.

bundesweit und werbefrei DAB+, Kabel, Satellit, App, deutschlandradiokultur.de

Ulrich Tukur

Oper Sa • 19:05

Das Feuilleton im Radio.

3 Fragen an ...

Konzert Di bis Fr, So • 20:03


porträt

wenn das gestern zum Heute wird »mein ganzes leben zog in dieser Zeit an mir vorüber«: ana-maRija maRkOVina ist an der auseinandersetzung mit carl Philipp emanuel Bach auch selbst gewachsen. Von Christoph Vratz Argumenten und erfrischend skeptisch gegenüber allem, was mit Vermarktung und Events zusammenhängt.

Umarmung für Bach: »Ich liebe diesen Carl Philipp«, schwärmt Ana-Marija Markovina

Ü

berall ist er zu spüren, in dieser JugendstilVilla im Kölner Norden: der Atem einer Zeit, die vergangen scheint und hier doch zugleich präsent und lebendig ist – ob nun an der Hausfront, im Foyer oder im Wohnzimmer. Anfang des 20. Jahrhunderts entwarf der Großvater ihres Mannes das Haus, heute lebt Ana-Marija Markovina hier mit ihrer Familie. Und übt: Meist am Steinway vor dem Fenster zum Garten, an dem daneben stehenden Ibach-Klavier trällert gelegentlich ihre kleine Tochter. Dabei sei „Musikmachen eigentlich ein einziger 8 concerti November 2014

Anachronismus“, behauptet die Pianistin. Ein Satz, der in solch einer Umgebung naturgemäß eine ganz eigene Bedeutung gewinnt, doch die 44-Jährige zielt auf seine generelle Aussage: „Der Kontrollwahn unserer Zeit passt nicht gut zum Musizieren.“ Musik brauche Freiheit, die Lust am Unkalkulierbaren, das Wagnis. Stattdessen würden Karrieren heute minutiös geplant, von Agenten kalkuliert, und technische Vollkommenheit werde zum Ideal erhoben. Ana-Marija Markovina ist ein hellwacher Geist, rasch in ihren Gedanken, einleuchtend in den

„Mit zunehmender Erfahrung habe ich versucht, alles Kontrollierte am Klavier abzubauen: Ich übe mehr, ich übe bewusster, aber im Konzert spiele ich dafür mit vollem Risiko.“ Schon als kleines Kind zog es sie ans Klavier: Der Vater Mathematiker, die Mutter Architektin – da liegt eine Künstlerlaufbahn nicht gerade auf der Hand. „Doch ich wollte bereits früh Klavierunterricht bekommen und mit vier Jahren, so hat man es mir berichtet, Musikerin werden.“ Aufgewachsen in Wanne-Eickel, studierte Markovina später in Detmold, Weimar und Berlin und fraß sich in dieser Zeit nicht zuletzt lesend durch die Welt- und Kulturgeschichte. Daher auch ihre Neigung, Psychologie und Kunst zu verbinden: „Der Mensch hinter der Musik ist für mich immer ein Vorbild. Alle großen Komponisten haben ein hohes Maß an Disziplin aufgebracht und gleichzeitig in ihrer Fantasie alle Genialität ausgelebt.“ Ver-

Foto: Harald Hoffmann

Ständiger Blick über den Tellerrand hinaus


stand und Gefühl als ein Prozess, die Psychologie als Entlastung der Seele, die Lust am Wissen: Bei der Kroatin hängt das Musiker-Sein unabdingbar zusammen mit dem Blick über den Tellerrand hinaus. Kein Wunder also, dass schon ihre bisherige Diskographie etliche Überraschungen parat hielt – darunter Klavierwerke von Hugo Wolf und Anton Urspruch oder Humperdincks vierhändige Fassung des Parsifal. Doch mit der Gesamtaufnahme sämtlicher Klavierwerke von Carl Philipp Emanuel Bach hat Markovina nun einen diskographischen Meilenstein gesetzt. Physisch sei diese Zeit eine enorme Belastung gewesen, die prall gefüllten Aufnahmetage hätten sich bis zu elf, zwölf Stunden hingezogen. „Ich musste so spielen, dass möglichst wenige Schnitte nötig sind – die beiden Tonmeister haben mich da durchgetragen, und wir kamen alle an unsere Grenzen.“ Doch bei allen Konzentrationshürden, bei allen Noten, die täglich von ihrem Kopf in die Finger wandern mussten, am Ende blieb vor allem eines: „Ich liebe diese Musik, ich liebe diesen Carl Philipp.“ Eine Herausforderung, an der sie wachsen konnte

Denn jedes Stück habe etwas Besonderes, etwas Rätselvolles. „Jeder Sechzehntellauf ist zugleich eine verborgene Melodie. Wenn man das auch so zu spielen versucht, bekommt die Musik automatisch eine ganz andere Struktur. Dieser Bach ist nicht klassisch, er ist romantisch, auch wenn es klassische Elemente in seiner Musik gibt.“ Man merkt Markovina an, wie

sehr sie für „ihren“ C. P. E. Bach brennt und wie dankbar sie ist, dieses Projekt realisiert haben zu können. „Ich bin an dieser Aufgabe enorm gewachsen. Es war wie ein Reset: Ungewollt zog mein ganzes Leben in dieser Zeit an mir vorüber.“ Die Vergangenheit kann eben nicht nur in der Architektur sehr gegenwärtig sein. Konzert-TIPPs

Hamburg Mi. 12.11., 20:15 Uhr Hauptkirche St. Michaelis (Krypta) Bach-Wochen 2014. Ana-Marija Markovina (Klavier). Werke von C. P. E. Bach & Chopin Bonn Fr. 14.11., 20:00 Uhr Beethovenhalle Ana-Marija Markovina (Klavier), Klassische Philharmonie Bonn, Heribert Beissel (Leitung). Werke von Händel, C. P. E. Bach & Mozart Stuttgart Di. 18.11., 20:00 Uhr Liederhalle Programm siehe Bonn Berlin Do. 20.11., 20:00 Uhr Konzerthaus (Großer Saal) Programm siehe Bonn

Köln Mi. 26.11., 20:00 Uhr Aula der Universität Ana-Marija Markovina (Klavier). Werke von C. P. E. Bach Bremen Sa. 29.11., 20:00 Uhr Glocke (Großer Saal) Programm siehe Bonn CD-Tipp

C. P. E. Bach: Sämtliche Klavierwerke Ana-Marija Markovina (Klavier) hänssler Classic (26 CDs) online-Tipp

Ana-Marija Marko­vina spricht über Carl Philipp Emanuel Bach Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/markovina

Ihr Himmel voller Geigen. Tickets für Klassik, Jazz, Bühne und vieles mehr auf www.reservix.de

Über

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Foto: Hugh Carswell/Warner Classics

Interview

10 concerti November 2014


»ich bin kein glamourgirl« alisOn BalsOm fällt auf in der männerdomäne der trompete. Doch statt ums aussehen macht sich die Britin eher gedanken um den weiblichen klang ihres instruments. Von Christoph Forshoff

W

ie Fotos doch täuschen können: Kein verführerisch lächelnder, blond gelockter Trompetenengel mit bloßen Schultern sitzt mir da gegenüber, sondern schlicht eine junge Frau in Jeans und Pullover, das Haar in aller Eile hochgesteckt. Obendrein verschnupft und ein wenig angespannt, gilt es doch noch eine Geburtstagsparty für ihren Sohn Charlie vorzubereiten. Und überhaupt, nimmt Alison Balsom den eigenen Bildern auch noch den letzten schönen Schein, das seien halt Fotos – „aber von mir und meiner Persönlichkeit sehe ich nicht viel in diesen Bildern“. Aufnahmen

ZUr pErSon

Die Trompete ist für Alison balsom eine »liebe auf den ersten Blick« gewesen: Als Siebenjährige entschied sich die 1978 in Hertfordshire geborene engländerin bereits für ihr Instrument. 2001 schloss sie ihr Studium am Pariser konservatorium mit der höchsten Auszeichnung ab, gewann zweimal den echo Klassik, drei Classical brit Awards und hat einen der raren exklusivverträge eines Labels.

eben nach den Vorstellungen fällt es Ihnen da leicht, sich des Plattenlabels: „Mein Job einem Dirigenten unter­ aber ist es, als Musikerin so gut zuordnen? wie möglich zu sein.“ Und wer (lacht): Ja, selbstverständlich dann in der 36-jährigen Britin – denn ich liebe es mit Menunbedingt einen Trompeten- schen zusammen zu arbeiten, engel sehen möchte, könne die mir neue Perspektiven auf dies gern tun: „Jeder sieht das, die Musik eröffnen. was er möchte – allein: Ich bin kein Glamourgirl, das Trompe- Und das vermutlich nicht nur, te spielt, sondern eine Trom- weil Sie alle Stereotypen über peterin, die auch hübsch geklei- die Trompete unbedingt vermeiden möchten – wie det zu sein hat.“

»Warum sollte ich ein schlechtes Gewissen haben?« Auf Ihrer Deutschlandtournee im November musizieren Sie gemeinsam mit einem Kammerorchester, doch ohne Dirigent – was ziehen Sie vor: Mit oder ohne Dirigent zu spielen?

sehen diese Stereotypen Ihrer Meinung nach denn aus?

Die Menschen denken bei der Trompete gleich ans Militär – ein heroischer Sound, brillant, laut und mächtig. Dabei kann die Trompete auch wunderbar singen, und es gibt genügend Stücke, in denen sie dieses beweisen kann. Nur müssen wir diese natürlich auch aufs Programm setzen. Sie selbst schätzen also nicht

Das hängt vom Repertoire ab. den lauten, scharfen und Bei Kammermusik geht es sehr mächtigen Klang? gut ohne Dirigenten mit einem Doch, doch, ich mag diesen kleinen Ensemble, denn dann Klang auch, aber es ist eben nur hat jeder einzelne Verantwor- die eine Seite des Instruments tung zu übernehmen für die – und es ist doch langweilig, Musik. Aber wenn es sich um stets nur auf eine Art zu spieein größeres Orchester handelt, len. ist es oft sehr viel einfacher mit einem Dirigenten. Lässt sich daraus folgern, dass Nun scheinen Sie eine sehr selbstbewusste Frau zu sein –

Sie der Trompete eine weibliche Note eingehaucht haben?

November 2014 concerti  11


Interview

Es wäre zu simpel zu sagen, Frauen würden wärmer und Männer laut spielen. Der berühmte französische Trompeter Maurice André etwa hat auf eine sehr feminine und elegante Art gespielt. Wer ein Instrument gut beherrscht, entdeckt auch seine vielen verschiedenen Charaktere. Angenommen, die Trompete wäre ein menschliches Wesen – wie würde sie sein?

Und wäre die Trompete ein Mann oder eine Frau?

Wahrscheinlich hat sie mehr männliche als weibliche Eigenschaften – nur warum das so ist, das kann ich Ihnen auch nicht sagen (lacht).

»Ich bin eine ziemlich strenge Lehrerin« Nun haben Sie selbst dieses männliche Instrument auch bei einem Mann, nämlich Håkan Hardenberger, studiert – was war das Wichtigste, das er Sie gelehrt hat?

Offen gegenüber der Musik zu sein und zu verstehen, was die Idee des Komponisten gewesen ist – und dann einen Weg zu finden, um diese über die Musik mitzuteilen und sich nicht allein mit der Trompetentechnik zu beschäftigen. Auch 12  concerti November 2014

Tief durchatmen und die Lippenmuskulatur trainieren ... doch natürlich ist für Alison Balsom auf der Trompete nicht allein die Technik entscheidend

wenn es in dem Moment natürlich unabdingbar ist, die absolute Kontrolle über diese Technik zu haben. Und wie trainieren Sie die hierfür so wichtige Atemtechnik?

Es geht vor allem darum, möglichst tief zu atmen – und man muss die Lippenmuskulatur sehr gut trainieren. Wie sehen Ihre Übungen hierfür aus?

Es geht vor allem darum, täglich Tonleitern zu üben. Zudem mache ich Atemübungen und vorab auch Stretching. Das klingt ja schon beinahe nach Sport …

… nur müssen wir Musik machen. Und uns dafür von der reinen Technik lösen – so wie ein Tänzer: Natürlich muss er die Technik und die Schritte beherrschen, doch am Ende braucht es noch mehr, um das Publikum zu begeistern.

Nun unterrichten Sie seit einigen Jahren auch selbst – und zwar an eben jener Schule, wo Sie einst selbst studiert haben. Was war das für ein Gefühl, als Sie dort begonnen haben?

Es war ein wenig seltsam, aber auf eine sehr angenehme Weise. Meinen ersten Unterricht habe ich dort als 13-Jährige erhalten, insofern gehört die Guildhall School zu meinem Leben. Was für eine Lehrerin sind Sie?

(lacht) Ich bin eine ziemlich strenge Lehrerin – ja, ich denke, die Studenten sind manchmal ziemlich eingeschüchtert, wenn ich komme. Treten Sie so resolut auch sonst in Ihrem Leben auf?

Wahrscheinlich resultiert dieses Auftreten aus meiner Solistentätigkeit. Viele der dortigen Lehrer sind Orchestermusiker und betrachten die Trompete aus einer anderen Musi-

Foto: Hugh Maker/Warner Classics

(lacht): Das ist sehr unterschiedlich: Während die große Trompete, die ich meistens spiele, mich noch nie im Stich gelassen hat, ist die PiccoloTrompete unberechenbar. Bei ihr weiß man nie, woran man ist und was im nächsten Augenblick passiert.


dass ich gut vorbereitet bin. Es ist als Trompeter einfach wichtig, auch einmal Pausen einzulegen, denn dieses Instrument ist sehr anstrengend für verschiedene Muskeln – und ich möchte meine Karriere schließlich noch lange fortsetzen. Blond, Frau, Trompete – nerven Sie die Fragen zu diesem Thema?

Ja, manchmal schon. Und wenn jemand in mein Konzert käme, der Musik lauschte und dann einen Kommentar zu diesem Thema abgeben würde, dann wäre ich in der Tat genervt – aber in der Regel machen das die Menschen nicht. kerperspektive als ich. Daran sind die Schüler natürlich nicht gewöhnt, und deshalb mag der Unterricht bei mir manchmal für ein wenig Unbehagen sorgen (lacht). Ich diskutiere immer mit meinem Sohn, wie lange er täglich üben müsse – was empfehlen Sie Ihren Schülern?

Das ist keine Frage der Zeit, sondern der Qualität des Übens – ich selbst übe zwischen zehn Minuten und vier Stunden am Tag. Zehn Minuten?

Manchmal ist es unmöglich, mehr zu tun (lacht). Haben Sie dann ein schlechtes Gewissen?

Nein, warum sollte ich ein schlechtes Gewissen haben? Klar, würde ich dann auf der Bühne schlecht spielen, wäre das natürlich angebracht; doch wenn ich Konzerte habe, versuche ich schon sicherzustellen,

Sie fürchten also nicht, dass die Leute mehr auf Sie und Ihr Aussehen achten als Ihrer Musik zu lauschen?

Wenn das der Fall wäre, hätte ich nur eine sehr kurze Karriere – meine Karriere wäre in sechs Monaten vorbei. Da haben Sie sicher recht – dennoch: Ist es im Klassik­ geschäft von Vor- oder Nachteil, eine hübsche Frau zu sein?

Ich denke, das macht keinen Unterschied – als Solisten werden wir jeden Abend nach der Leistung unseres letzten Konzertes beurteilt, ganz gleich ob männlich oder weiblich. Und wenn ich da durchfalle, werde ich nicht wieder eingeladen. Aber vielleicht ist es einfacher als hübsche Solistin, das Interesse der Medien zu wecken oder auch Alben zu verkaufen.

Vielleicht – doch dafür ist es schwieriger, ernst genommen zu werden. Insofern ist es viel-

leicht sowohl Vor- als auch Nachteil. Ihr Kollege Gábor Boldoczki hat mir erzählt, er sorge sich stets um seine Lippen und fürchte sich etwa sehr vor Herpes – denn Herpes sei für ihn wie ein gebrochenes Bein für einen Fußballer. Wie schützen Sie Ihre Lippen?

Ich habe noch nie Probleme mit meinen Lippen gehabt und denke auch gar nicht darüber nach – und alles andere ist mein Geheimnis (lacht). Konzert-TIPPs

Alison Balsom (Trompete), Festival Strings Lucerne. Werke von Grieg, Haydn, Bartók u. a.

Hamburg Fr. 14.11., 19:30 Uhr Laeiszhalle (Großer Saal) Hannover Sa. 15.11., 19:30 Uhr NDR Landesfunkhaus (Großer Sendesaal) München So. 16.11., 15:30 Uhr Prinzregententheater (Großes Haus) Berlin Mo. 17.11., 20:00 Uhr Konzerthaus (Großer Saal) Bremen Di. 18.11., 20:00 Uhr Glocke online-Tipp

Alison Balsoms musikalische Bandbreite reicht von Bach bis Piazzolla Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/balsom CD-Tipp

Paris. Werke von Satie, Piazzolla, Legrand, Messiaen, Ravel, Kosma & Reinhardt Alison Balsom (Trompete), Milos Karadaglic (Gitarre), The Guy Barker Orchestra, Guy Barker & Timothy Redmond (Leitung). Warner Classics November 2014 concerti   13


Kurz gefragt

»Ich liebe elegante Kleidung« Klassik? Auf seinem neuen Album »Escape to Paradise« widmet sich Daniel Hope Filmmusik-Perlen europäischer ExilKomponisten. Hier spricht der Geiger über …

Exilkünstlern beschäftigt, die Die müssen sein! Wir Musiker vor den Nazis geflohen und in handeln sozusagen mit gewal- Hollywood gelandet sind. Meitigen Emotionen, mit allem, ne monatlichen Kolumnen was der Komponist erlebt hat: schreibe ich allerdings immer große Hochs und Tiefs, Eupho- ohne Unterstützung. rie, Melancholie, Depressionen. Es ist die Aufgabe des Interpre- … elegante Kleidung ten, diese Gefühle mitzuteilen. Ich liebe elegante Kleidung. Für Dabei ist es wichtig zu wissen, die aktuelle CD haben wir Fotowann man auf die Bremse Shootings in den Paramountdrückt: Ansonsten droht das Studios und vor dem Hollywood Sign gemacht. Ich versuChaos. che, den Typus einer Zeit zu … gute Geiger verkörpern, in der Eleganz in Jascha Heifetz hat einmal ge- jeder Hinsicht an der Tagesordsagt: Man muss Nerven wie ein nung war. Da muss die GardeStierkämpfer haben, die Ver- robe natürlich passen. dauung eines Bauern, die Vitalität einer Nachtclubbedienung, … Disziplin das Taktgefühl eines Diploma- Ich bin sehr diszipliniert. Man ten und die Kon­zentration ei- kann nur gut spielen, wenn nes tibetischen Mönchs, um man regelmäßig übt – das ist das anstrengende Leben eines kein Geheimnis. Aber auch die zahlreichen Tätigkeiten, die ich Virtuosen zu führen. neben der Musik ausübe, er… Ghostwriter fordern ein hohes Maß an DisMeine Bücher sind alle mithil- ziplin: das Schreiben, das Mofe von Ghostwritern entstan- derieren, die Planung und den. Das erste habe ich mit Durchführung von Konzerten Susanne Schädlich geschrie- und Festivals … ben, die anderen mit Wolfgang Knauer, dem Vater von Sebas- … Filmmusik tian Knauer. Zurzeit arbeiten … wird völlig unterschätzt – inswir – begleitend zum Pro- besondere die Filmmusik der gramm der neuen CD – an ei- 30er bis 50er Jahre. Es gibt zwar nem vierten Buch, das sich mit auch heute großartige Film14 concerti November 2014

komponisten, aber die reichen für mich nicht heran an Korngold, Miklós Rózsa, Max Steiner oder Alfred Newman. … Grenzen in der Musik

Natürlich darf man experimentieren, etwa beim Crossover – ein furchtbares Wort! Diese Form des Musizierens wird allerdings oft als Gimmick aufgefasst – was leider häufig auch zutrifft. Für mich bedeutet Crossover die Chance, sich ernsthaft und offen mit einer anderen Art von Musik auseinanderzusetzen: Nur dann entstehen echte Symbiosen. Die Qualität allein bestimmt die Grenzen. … David Garrett

… ist ein exzellenter Geiger. Ich weiß, wovon ich rede, denn wir hatten den gleichen Lehrer, Zakhar Bron. David hat sich für die Popmusik entschieden und macht seine Sache gut. … einen Komponisten, der ihn stark beeinflusst hat

Alfred Schnittke ist dafür verantwortlich, dass ich mich in die zeitgenössische Musik verliebt habe. Ich bin ihm im Alter von fünfzehn Jahren auf dem Schleswig Holstein Musik Fes-

Foto: Margaret Malandruccolo/DG

… Gefühlsausbrüche


bisschen wie im Loriot-Sketch mit der Nudel. … abgefahrene Züge

Mein größter Wunsch wäre, selbst einmal die Regie für einen Film zu übernehmen. Vielleicht habe ich Glück, und der Zug ist doch noch nicht abgefahren … Sören Ingwersen Konzert-TIPPs

Daniel Hope (Violine), NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung). Werke von Dohnányi, Rózsa, Korngold, Weill & Strawinsky

Hannover Do. 20.11., 20:00 Uhr Landesfunkhaus Niedersachsen (Großer Sendesaal des NDR) Düsseldorf So. 23.11., 20:00 Uhr Tonhalle Braunschweig So. 24.11., 20:00 Uhr Stadthalle

Liebt die alte Filmmusik: Daniel Hope in Hollywoods Paramount-Studios

tival begegnet, wo ich seine Musik zum ersten Mal gehört habe. Wir hatten über mehrere Jahre Kontakt. Dann habe ich auch seine Werke gespielt und ein Festival in London für ihn programmiert. … südafrikanische Küche

freue mich jedes Mal, wenn ich sie spielen darf. … Arbeitsbeziehungen und Freundschaften

Musizieren ist für mich keine Arbeit, sondern eine Liebe und Leidenschaft. Mittlerweile darf ich mir aussuchen, was und mit wem ich spiele. Und ich spiele nur mit Freunden.

Braai, das südafrikanische Barbecue, liebe ich über alles. Es besteht hauptsächlich aus gegrilltem Fleisch mit speziellen … Pannen auf dem Podium Bei einem Konzert in der NorMarinaden. mandie riss mir eine Saite, traf … die Liebe zu seinem eigenen mich im Gesicht und verletzte Instrument meine Lippe. Ich wischte mir Bedingungslos. Die Guarneri das Blut ab, kam wieder auf die del Gesù Ex Lipinski von 1742 Bühne, und alle fingen an zu teilte die Bühne mit Paganini, lachen. Ich wusste nicht, was Liszt und Chopin. Ein unglaub- los war, bis mir einer sagte, an liches Instrument mit einer meiner Lippe klebe noch ein sehr bewegten Geschichte. Ich Stück Taschentuch. Das war ein

Osnabrück Di. 25.11., 20:00 Uhr OsnabrückHalle Berlin Fr. 28.11., 20:00 Uhr Konzerthaus Potsdam Sa. 27.12., 20:00 Uhr Nikolaisaal (Großer Saal) Daniel Hope (Violine), Orchester l‘arte del mondo, Werner Ehrhardt (Leitung). Vivaldi/Richter: Die vier Jahreszeiten online-Tipp

Daniel Hope in einer Sonderausgabe von KlickKlack zum ECHO Klassik Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/hope CD-Tipp

Escape to Paradise – The Hollywood Album. Werke von Korngold, Rozsa, Eisler, Waxman, Morricone u. a. Daniel Hope (Violine), Sting & Max Raabe (Gesang), Royal Stockholm Philharmonic Orchestra, Alexander Shelley (Leitung). Deutsche Grammophon November 2014 concerti  15


Gewandhausorchester & Riccardo Chailly

auf USA-Tournee 3. bis 10. November 2014 Unterstützt von

3. Nov. 2014 5. Nov. 2014 7. Nov. 2014 8. Nov. 2014 9./10. Nov. 2014

Houston Jones Hall Washington DC Kennedy Center Boston Symphony Hall Newark New Jersey Performing Arts Center New York Avery Fisher Hall

Sie möchten wissen, was das Gewandhausorchester auf Reisen erlebt? Lesen Sie in unserem Blog, was unterwegs passiert. blog.gewandhausorchester.de

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16  concerti November 2014


Oper

Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor

Foto: Alain Kaiser

Die Gestrandeten der Gesellschaft: Uraufführung von Quai Ouest in Straßburg

18_Feuilleton »Ohne Kultur wird Europa untergehen« Dirigent Hartmut Haenchen mahnt eine Maximierung der Qualität und den Abschied vom Repertoiretheater an 20_Porträt »Was sollte man auch sonst tun?« Dank seines Talents und Förderern wie Daniel Barenboim ist der

israelische Dirigent Omer Meir Wellber auf dem besten Wege, ein ganz Großer zu werden 22_Kurz besprochen Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen MusiktheaterRezensionen 24_Opern-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause November 2014 concerti  17


Feuilleton

»Ohne Kultur wird Europa untergehen«

I

ch mache mir Sorgen, dass die Opernhäuser immer weniger Teil der städtischen Gesellschaft sind und so außerhalb der allgemeinen Wahrnehmung geraten“, sagt Hartmut Haenchen. 15 Jahre lang war der gebürtige Dresdner Generalmusikdirektor der Niederländischen Oper, fünf Jahre lang Leiter der Musikfestspiele in seiner Heimatstadt. Als ständiger Gastdirigent wirkt er am Royal Opera House Covent Garden und am Teatro Real in Madrid – allein in Deutschland wird er in absehbarer Zeit keine Opernproduktion mehr dirigieren. Dabei hatte ihm der mit viel Medienrummel als Semper­o pernIntendant inthronisierte (und dann mit noch mehr Wirbel schon vor Amtsantritt wieder

Radikale Ideen: Hartmut Haenchen eckt an 18 concerti November 2014

in die Wüste geschickte) Serge Dorny in Dresden eine künstlerische Führungsrolle zugedacht. Doch am Ende kam kein einziger Stückvertrag zustande: Man habe seine „Minimalforderung“ nicht erfüllt, klagt Haenchen – nämlich die Garantie, dass bei Generalprobe, Premiere und in der ersten Vorstellung dieselben Musiker spielen. Unzureichende Proben mit wechselnden Beteiligten

Für Haenchen kein Einzelfall, sondern ein Symptom für die Qualitätsfeindlichkeit des in Deutschland immer noch dominanten Repertoiresystems. Zu dem dann die unzureichenden Probezeiten für Wiederaufnahmen hinzukämen: „Das Publikum muss Vertrauen haben, dass das, was ihm vorgesetzt wird, Qualität hat“, fordert er und setzt sich vehement für das in West- und Südeuropa übliche Stagione-Prinzip ein. Dort würden Wiederaufnahmen wie Premieren behandelt und die identische Zusammensetzung von Ensemble und Orchester für eine Aufführungsserie weit besser gewährleistet.

Ein Weg, der in der Tat außergewöhnliche Ergebnisse hervorbringt, wie etwa auf dem jüngst ausgezeichneten DVDMitschnitt seiner Brüsseler Parsifal-Produktion zu erleben ist. Regie führte der italienische Performance-Künstler Romeo Castellucci: „Ein ausgezeichneter Partner. Einer, der hinhört“, erzählt der 71-Jährige von der gemeinsamen Arbeit. Solch eine intensive Kooperation mit dem Regisseur sei einfach unverzichtbar für eine Opernaufführung – gerade wenn der Regisseur keinen Klavierauszug lesen könne, was ihm als Taktgeber keineswegs behagt habe: „Bei Regieexperimenten von Opernfremden ist es oft wie bei Des Kaisers neue Kleider: Besonders die Medien sagen ‚Das ist ganz spannend, ganz anders, ganz neu!‘ – niemand traut sich zu sagen, dass einfach schlecht produziert wurde.“ Was in Brüssel zum Glück nicht der Fall gewesen sei. Grundsätzlich aber rät der Dirigent, mehr aufs Publikum zu­ zugehen, „ohne sich der unteren Grenze anzugleichen. Man darf das Publikum nicht unterschätzen. Man muss es mitneh-

Fotos: Monika Rittershaus, Bernd Uhlig/La Monnaie

Dirigent HARTMUT HAENCHEN fordert in Teil 6 der Reihe DIE ZUKUNFT DER OPER – Die OPER DER ZUKUNFT mehr Qualität und den Abschied vom Repertoiretheater. Von Andreas Falentin


Gefeiert: Haenchens und Castelluccis Parsifal in Brüssel

men.“ Und empfiehlt den The- denden Faktor für die Zukunft atern, verstärkt nach ‚draußen‘ des Musiktheaters angesichts zu gehen: auf öffentliche Plät- der dramatischen Situation ze, in Schulen und Universitä- nahezu überall in Europa, wo ten, um so Schwellenängste die Kultur und damit auch die abzubauen. Bei den Dresdner Opernhäuser drohten, finanziMusikfestspielen senkte Haen- ell ausgehungert zu werden. chen auf diese Weise den Al- „Sparen kann man nur in guten tersdurchschnitt im Publikum Zeiten. Wenn wir die Kultur binnen kurzer Zeit um etliche vergessen, wird Europa untergehen wie das Römische Reich.“ Jahre. Was im Umkehrschluss natürlich nicht heißen dürfe, das Mehr Identifikation mit der ältere Publikum zu vernachläs- Stadt und ihrem Opernhaus sigen, denn: „Die Alten werden Dennoch sieht er allen Bedenimmer älter und immer länger ken zum Trotz die Zukunft der in die Oper gehen.“ Und wür- Oper moderat optimistisch, den damit zu einem entschei- wünscht sich aber generell eine stärkere, verantwortungsvollere Identifikation von Künstserie: lern mit ihren Häusern und Wie geht es weiter mit Städten, um dem Publikum der über 400 Jahre alten eine ebensolche auch weiterGattung oper? Die im hin zu ermöglichen. So war Februar gestartete Reihe Haenchen selbst während seifragt konstruktiv kritisch ner Zeit als GMD in Amsterdam nach der Zukunft des über die Hälfte des Jahres vor musiktheaters, stellt Ort präsent und dirigierte pro künstler und konzepte vor, die Neues wagen. Spielzeit weit mehr als hundert Vorstellungen und Konzerte.

Eine Präsenz, die dann auch Spielpläne eröffne, in denen neue Stücke nicht länger Exoten blieben. Was für ihn indes nicht Moderne um jeden Preis bedeutet: „Wenn ich eine Partitur lese, meine ich zu merken, ob der Komponist seine Musik gehört hat, bevor er sie aufgeschrieben hat oder ob er sie aufgeschrieben hat, um zu hören, wie es klingt“, sagt der Dirigent. „Kopfgeburten, die keine Klanggeburten sind, halte ich für uninteressant.“ Seine nächsten eigenen Opernprojekte sind denn mit Glucks Iphigénie en Tauride in Genf und Fidelio in Madrid auch gute alte Bekannte – wenngleich im dramaturgischen Kontext seines zweijährigen War & Peace-Projekts, das ihn in 16 Länder führt. Eine echte Herzensangelegenheit für Haenchen. Doch auch wenn er sich dadurch im Gegensatz zu sonstigen Operndirigaten „um tausende von Details zu kümmern“ hat, sein Ziel bleibt auch hier das immer gleiche: „Am Ende ist nur wichtig, dass das Publikum berührt wird.“ dVd-tipp

wagner: Parsifal. Opéra national de Belgique Bruxelles Andrew richards, Anna Larsson, JanHendrik rootering, Hartmut Haenchen (Leitung), romeo Castellucci (Inszenierung). belAir onlinE-tipp

Hartmut Haenchen spricht über wagners fliegenden Holländer Das video finden Sie auf: www.concerti.de/haenchen November 2014 concerti   19


Porträt

»Was sollte man auch sonst tun?« Dank seines Talents und Förderern wie Daniel Barenboim ist der israelische Dirigent Omer Meir Wellber auf dem besten Wege, ein ganz Großer zu werden. Von Christian Schmidt

Z

um Interview verabredet sich Omer Meir Wellber gern im Herzen jener Stadt, die er als Heimstätte für seine Weltreisen in Sachen Orchesterleitung auserkoren hat: am Neumarkt in Dresden. Hier ganz in der Nähe hat der 33-Jährige eine Wohnung: Steht er doch gleich mehrmals im Jahr am Pult der Staatskapelle, die er weniger pflichtgemäß als vielmehr mit echter Begeisterung zu den besten Orchestern der Welt zählt. Und er muss es wissen, denn Wellber – der sehr weit zurückliegende, aber durchaus nachvollziehbare deutsche Wurzeln hat – macht bei aller Weltgewandtheit aus seiner Sympathie für den individuellen Klang keinen Hehl. Vor allem dann nicht, wenn es um Werke geht, die ortsfeste Ensembles im Blut haben, wie der Kosmopolit meint: „Gerade Richard Strauss muss man hier nicht dirigieren, den lebt man. Ich höre geradezu das Erbe von Karl Böhm, der bei uns zu Hause einen prominenten Platz im Plattenschrank einnahm.“ Ganz ohne Worte finde da in Proben wie Aufführungen ein Dialog statt, der nur bei charakterstarken Klangkörpern wie der Staatskapelle 20 concerti November 2014

möglich sei. „Zwar ist das Niveau der Orchester international gestiegen, aber die Identität geht verloren.“ Trotz seines beinahe noch jugendlichen Alters kann sich Wellber seine Engagements mittlerweile aussuchen – weltweit. Repertoireaufführungen macht er folglich nur dort, wo er mit den Orchestern vertraut

ist. „In Dresden etwa reichen mir zwei Proben, wo ich anderswo zehn benötigen würde.“ Überhaupt hat der attraktive, sympathische Dirigent ganz klare Grundsätze, die er kaum einmal verlässt: Kommt eine Anfrage sehr langfristig, akzeptiert er ein Drittel neu einzustudierende Stücke – für das Übrige schöpft er aus seinem

Riesen-Repertoire dank immensem Gedächtnis: Omer Meir Wellber


Repertoire. Und das ist weiß politischen Führung, zugleich Gott riesig: Denn wofür ande- aber ganz Patriot. Denn trotz re Dirigenten in der Opern- wie oder gerade wegen der Widerin der sinfonischen Literatur sprüchlichkeiten des Krieges ein ganzes Leben brauchen, da fände sich hier die „surrealishat Wellber seine Programm- tische Situation“, dass es bei lücken binnen kurzer Zeit ge- nicht mal einer Million Einfüllt. Wie das geht? „Ich verfü- wohnern in der Hauptstadtrege Gott sei Dank über ein im- gion eine riesige, öffentlich menses Gedächtnis, das wäh- finanzierte Kulturszene gebe. rend meines Studiums in Be’er „In Tel Aviv ist das Alltag, man Sheva geschult wurde.“ flüchtet vor den realen Gefahren in die Genüsse der Kunst.“ Bei Neuinszenierungen ist er im Probenprozess voll präsent opern-TIPPs

Dresden Do. 6.11., So. 9.11. & Sa. 15.11., 19:00 Uhr Semperoper Strauss: Daphne. Omer Meir Wellber (Leitung), Torsten Fischer (Regie)

Fotos: Gregor Hohenberg, Dario Acosta, Pavel Antonov, Joern Kipping, Julia Borodina

München Fr. 19.12. & Mo. 22.12., 19:00 Uhr, Fr. 26.12., 18:00 Uhr Bayerische Staatsoper Bizet: Carmen Omer Meir Wellber (Leitung), Lina Wertmüller (Inszenierung) online-Tipp

Omer Meir Wellber dirigiert Mahlers Sinfonie Nr. 9 in Valencia Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/wellber DVD-Tipps

Tschaikowsky: Eugen Onegin. Palau de les Arts Valencia Helene Schneiderman, Kristīne Opolais, Margarita Nekrasova, Artur Rucinski, Omer Meir Wellber (Leitung), Mariusz Trelinski (Inszenierung). CMajor

Verdi: Aida. Arena di Verona Hui He, Fabio Sartori, Roberto Taglia­ vini, Orchestra dell‘Arena di Verona, Omer Meir Wellber (Leitung), La Fura dels Baus (Inszenierung). BelAir

Foto: Matthias Creutziger/Semperoper Dresden

Aus eben diesem entsprechend genauen Partiturstudium erwächst auch die bezwingende Kraft seiner Interpretationen: „Ich halte mich möglichst genau an das, was in den Noten steht“, beschreibt Wellber selbst seine Arbeit zwar ganz nüchtern – „was sollte man auch sonst tun?“ Nur ergibt das eben kein Buchstabieren, sondern ein inneres Glühen, als stünden die Komponisten selbst am Pult! Wellber ist stets ihr Fürsprecher – auch in heiklen Fragen, die mit Regisseuren auszufechten sind. „Wenn ich nicht glücklich bin, sind es alle nicht, und wenn es nicht gut wird, gehe ich lieber“, sagt ohne falsche Bescheidenheit ein Dirigent, der auch schon mal auf die Bühne klettert, wenn es an Neuinszenierungen geht. „Ich versuche, von Anfang an sehr präsent zu sein, arbeite viel mit den Sängern und korrepetiere die Proben selbst. Dann haben wir für die Aufführungen eine nachgerade persönliche Beziehung aufgebaut.“ Eine ähnliche Anhänglichkeit führt den Künstler auch immer wieder in seine Heimat Israel zurück, wo er regelmäßig gastiert – nicht ohne Sorge über die Situation und Kritik an der

27. JUNI 2015 KÖNIGSPL ATZ MÜNCHEN Tickets unter www.Ticketmaster.de und 089-49 00 94 49 und an allen bek. VVK Stellen Informationen unter www.globalconcerts.de


Kurz Besprochen

Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper

strassburg 26.9.2014

köln 2.10.2014

Meisterdämmerung – Regiedämmerung

Stilistische Mast für die Ohren

Affekte, Witz und Sensationen

Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg. Theater Bremen Markus Poschner (Leitung), Benedikt von Peter (Regie), Claudio Otelli, Erika Roos u. a. Weitere Termine: 9. & 23.11., 21.12.

Campo: Quai Ouest. Opéra national du Rhin Marcus Bosch (Leitung), Kristian Frédric (Regie) Weitere Termine: Oper Nürnberg 12., 17. & 20.1., 7., 15., 18. & 26.2., 7.3.2015

Hasse: Leucippo Kölner Oper im Palladium Gianluca Capuano (Leitung), Tatjana Gürbaca (Inszenierung), Valer Sabadus, Kenneth Tarver, Klara Ek u a.

oper Diese Neubefragung von Wagners Komödie beginnt mit der Musik. Dazu hat Bühnenbildnerin Katrin Wittig vier Etagen eines Baugerüsts ins Theater Bremen gewuchtet – und die oberen mit den Bremer Philharmonikern besetzt. Wir sehen also die Musik, sehen, wie GMD Markus Poschner einen ganz eigenen Wagner-Klang erfindet. Der ist schlank und flüssig, sachlich pathosfrei und dennoch packend. Benedikt von Peters oft scharfsinnige Perspektivwechsel-Regie hat also einen musikalischen Partner, wie er sich ihn nur wünschen kann. Der Regisseur setzt Die Meistersinger aus Sicht der Eva in Szene, die als trauriges Objekt der multiplen Männerfantasien die Rettung durchs Regietheater durchaus nötig hat. Am Ende ist es eine emanzipierte Eva, die mit ihrem Liebhaber Stolzing das Weite sucht. (PK)

oper Das muss man sich erstmal trauen, heute so zu komponieren: ein chromatisches Lamento in Barockmanier, Schiffshupen-Alltagsklänge wie in Puccinis Il Tabarro, ein Raum und Zeit überhöhendes Frauenterzett in ungetrübtem Wohlklang wie in Strauss‘ Rosenkavalier, eine orchestrale Illustrationskraft, die geradewegs aus Wagners Instrumentations-Zauberkiste geklaut scheint: Der 1968 geborene Neutöner Régis Campo bedient sich der bewährten Mittel aus 400 Jahren Operngeschichte – das Gespenst des Eklektizismus ist dem Franzosen gleichsam zum Freund geworden. Seine Oper über das Theaterstück Quai Ouest des früh an AIDS verstorbenen Dramatikers Bernhard-Marie Koltès will er als eine Art Passion verstanden wissen – und macht dabei selbst vor Kitsch mit Musicalverdacht nicht Halt. (PK)

oper Was für ein Orchester! Wie Concerto Köln aus Hasses Partitur all diese Klangfarben und -strukturen, Affekte und Effekte extrahiert, ist eine echte Sensation. Dass auf der Bühne nahezu das gleiche musikalische Niveau herrscht, eine weitere. Und alle, Musiker und Sänger, werden angefeuert von Gianluca Capuano, der, wie aus musikalischem Übermut, hier und da selbst in die Cembalo-Tasten greift. Leucippo spielt in Arkadien, bei Tatjana Gürbaca ist das der Schutzraum „Kindheit“. Sie wählt also einen ähnlichen Ansatz wie seinerzeit ihr Lehrer Peter Konwitschny bei seinem Hamburger Lohengrin. Gürbaca führt ihre Figuren phantasievoll und genau. In den guten Momenten entsteht die berühmte „zweite Ebene“, sie schafft Distanz, Witz und Verbindung zum Zuschauer, tritt ins Leben. (AF)

22  concerti November 2014

Fotos: Jörg Landsberg, Alain Kaiser, Paul Leclaire

bremen 21.9.2014


Abb. hnlich.

Die neue Genesis Sportlimousine

Schon der Weg zur Oper beginnt im Konzertsaal. Eine Urauff hrung in der automobilen Oberklasse: die neue Genesis Sportlimousine. Nach den Leitmotiven Hightech, Handwerkskunst und Performance haben wir ein Fahrzeug komponiert, das in jeder Hinsicht aufhorchen l sst. Und das mit dem serienm ßigen Lexicon– Soundsystem mit 17 Lautsprechern auch im wahrsten Sinne des Wortes den Ton angibt. www.hyundai–genesis.eu

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OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

berlin so. 30.11.2014

Zurück zur kind­lichen Unschuld oper Komödienwitz, Timing

Mozart: Don Giovanni Komische Oper Berlin Henrik Nánási (Leitung), Herbert Fritsch (Inszenierung & Bühne) Weitere Termine: 6., 14., 17. & 25.12.

Von der Volksbühne an die Komische Oper: Herbert Fritsch 24  concerti November 2014

Johannes Wielands körperstarkes Tanztheater ich bin du kassel sa. 22.11.2014

Die vertanzte Evolution tanztheater Hofesh Shechter und Johannes

Wieland holen die Zukunft ins Jetzt

E

iner der aufregendsten Choreographen der jüngeren Generation kommt nach Kassel: Hofesh Shechter, in Jerusalem geboren, begann seine Karriere als Tänzer in der Bat­ sheva Dance Company – heute zählt er zu den Ausnahme­ erscheinungen des Zeitgenössischen Tanzes in Großbritannien, seine Arbeiten werden auf allen internationalen Festivals und in Tanzhäusern weltweit gezeigt. Mit den Tänzern des Staatstheaters Kassel denkt er seine Produktion DOG, diesen Schnelldurchlauf durch die Evolutionstheorie, neu: Elefanten, Delphine, Affen und Men-

schen – sie alle tauchen auf in einer wilden Jagd rund um Darwins Kampf ums Dasein. Der choreographische Hausherr Johannes Wieland holt zudem in science! fiction! now! die Zukunft tanzend ins Jetzt. Er fordert dazu auf, verschüttet geglaubte Gefühle wieder neu zu entdecken und dabei auch die Zukunft immer fest im Blick zu behalten, welche sich im Hier und Jetzt vollzieht: science! fiction! now! DOG | science! fiction! now! Schauspielhaus Kassel Hofesh Shechter/Johannes Wieland (Choreographie) Weitere Termine: 29.11., 4., 7., 14., 18. & 27.12.

Fotos: N. Klinger, Baden-Württemberg Stiftung/Sebastian Marincolo, Esther Haase/DG, Yehuda Swed

und der schnelle Slapstick der Stummfilmära prägten die ersten Arbeiten, die Schauspieler Herbert Fritsch fürs Musiktheater vorgelegt hat. Der einstige Castorf-Star will der Oper damit, ganz altmodisch, ihre kindliche Unschuld und Ironiefreiheit zurückgeben. Eigentlich keine schlechten Voraussetzungen für die Wiedergeburt von Mozarts „Oper aller Opern“, in der Fritsch in der Tat ein „vollkommenes Werk“ sieht, das man bloß nicht dekonstruieren oder in unsere Welt „runterholen“ solle: „Ich will wissen, was in der Oper elementar erzählt wird.“


DÜsselDOrF FR. 28.11.2014

Weitere tipps

Rituale der macht OPeR Philipp Himmelmann hinterfragt nicht nur

den Triumphmarsch aus Verdis Aida neu

V

erdi lotet in seinem einst als Sandalenoper und Ägyptenspektakel verkitschten Meisterwerk den tragischen Zwiespalt aus privater Vision und politischer Raison faszinierend vielschichtig aus: Zwischen der Liebe zum Feind ihres Volks und der Pflicht gegenüber ihrem Vater wird Aida von den widerstreitenden Loyalitäten zerrieben. Der für seine psychologische Tiefenschärfe gerühmte Regisseur Philipp Himmelmann, der an der Berliner Staatsoper eine

starke Don Carlo-Inszenierung herausgebracht hat, will in seiner Sicht auf Aida auch das Pompöse der großen Chorszenen befragen: „Verdi hat mit seinem Triumphmarsch der Methode von Massensuggestion eine musikalische Form gegeben. Sie ist genial, weil sie uns euphorisiert wie verstört. Musik beglaubigt Macht.“

westöstlicher Opern-Divan OPeR Deutsche und Syrer erarbeiten Mozarts Così

fan tutte als Projekt interkultureller Erfahrungen

I

così fan tutte Gasteig münchen, Theater rüsselheim, Stadthalle balingen, roxy Ulm, radialsystem berlin weitere termine: 4.11., 27. & 28.12., Feb. 2015

tHe tuRn Of tHe scRew so. 2.11., 19:00 uhr Opernhaus Willy Decker hat sich immer wieder einfühlsam wie erkenntnisfördernd brittens opern gewidmet, nun inszeniert er die unheimliche Geschichte nach Henry James DResDen

aRaBella fr. 7.11., 19:00 uhr semperoper Nach der Salzburg-Premiere dirigiert Christian Thielemann seinen Strauss zu Hause an der elbe müncHen

manOn lescaut

Verdi: aida. Opernhaus Düsseldorf Axel Kober (Leitung), Philipp Himmelmann (Inszenierung), Johannes Leiacker (bühne) weitere termine: 30.11., 3., 7., 13., 18. & 20.12.

mÜnCHen SO. 2.11.2014

n einem Asylbewerberheim treffen syrische Flüchtlinge auf ihre deutschen Aufpasser. Zwei junge Männer aus dem Nahen Osten verkleiden sich aus Langeweile als deutsche Security, was ihnen sogleich ungeahnte Zuneigung der eigenen Damenwelt einbringt. Diese hochaktuelle Version von Mozarts Così fan tutte ist kein überambitioniertes Regietheater, sondern ein partizipatives Projekt, an dem rund 70

ZüRicH

aus dem Bürgerkrieg in Syrien geflohene Menschen teilnehmen. Die bürgerliche Oper wird zum interkulturellen Sozialprojekt, in das die Erfahrungen aus dem Auffanglager sowie eigene Texte und Lieder der Asylsuchenden einfließen.

Appell an den Frieden: Syrische Flüchtlinge spielen Mozarts Oper

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

sa. 15.11., 19:00 uhr staatsoper Traumpaar trifft regieschreck: Anna Netrebko und Jonas Kaufmann singen, Hans Neuenfels inszeniert Puccinis Primadonnenoper wien

Die PeRlenfiscHeR so. 16.11., 19:00 uhr theater an der wien mal nicht die Carmen, sondern bizets anderer Hit: Am Dirigentenpult steht Jean-Christophe Spinosi, die wunderbare Diana Damrau singt die Leila stuttgaRt

cHOwanscHtscHina so. 23.11., 18:00 uhr Opernhaus Andrea moses lässt mussorgskys große russische Choroper auf dem roten Platz in moskau spielen – dem ort der imperialen Aufmärsche und spontanen erhebungen

Die Rezension zum tipp: über alle Premieren mit diesem Zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper November 2014 concerti   25


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mÜnCHEn Das Münchner Musikleben im November

2 midori Fotos: Timothy Greefield-Sanders, Özgür Albayrak, Münchner MotettenChor e.V., Christian Ruvolo

Rastlose Geigerin

8 münchner motettenchor Chor ohne Grenzen

4 leif ove andsnes

Beethoven konzentriert

10 Sabine meyer

First Lady der Klarinette

2_Porträt Das gereifte Wunderkind Mit Anfang 20 überkam Midori eine tiefe Sinnkrise. Ihrer Karriere als Stargeigerin tat das keinen Abbruch 4_interview »Diese Musik erhebt uns«

Der norwegische Pianist Leif Ove Andsnes reist seit drei Jahren mit einem reinen Beethoven-Programm durch die Welt 8_ensemble-Porträt Sänger in der Achterbahn Seit über fünfzig Jahren probt der Münchner Mottenchor die Vielseitigkeit 10_regionale tipps So klingt München! Die wichtigsten Termine im November 16_ Klassikprogramm concerti 11.14 München 1


Porträt

Das gereifte Wunderkind Mit Anfang 20 überkam midori eine tiefe Sinnkrise. Ihrer Karriere als Stargeigerin tat das keinen Abbruch. Von Heiner Milberg

Mit neuen Ideen aus der Sinnkrise

Dann, mit Anfang 20, kam die Sinnkrise. Midori Goto, die sich nur Midori nennt, verfiel in Depressionen, sagte alle Konzerte ab und begab sich in klinische Behandlung. Wieder genesen, ging die Karriere scheinbar ungebrochen weiter, doch hatte sich ihr Blick geweitet. Sie begann Psychologie zu studieren und gründete NonProfit-Organisationen, die Schülern klassische Musik näherbringen und Alternativen zum normalen Konzertbetrieb entwickeln. Sie begann zu unterrichten und schrieb mit 30 2 München concerti 11.14

ein Buch, in dem sie offen über neue Projekte zu entwickeln ihre Krise berichtet. Seither und zu organisieren. sind über zehn Jahre vergan- „Musik ist so sehr ein Teil von gen. Nach dem Master 2005 hat mir geworden, dass ich sie sie die Psychologie wieder bei- nicht aufgeben könnte. Ich lieseite gelegt. Sie ist von New be die Musik, ich liebe diesen York nach Los Angeles gezogen, Prozess, Stücke zu erarbeiten, wo sie als Professorin an der mich vorzubereiten, zu proben. University of Southern Califor- Und ich gebe gern Konzerte. nia unterrichtet, hat ihr Buch Aber an Konzerte denke ich nur, um ein Kapitel über die letzten wenn ich welche vor mir habe. Jahre erweitert und fliegt noch Was mich jeden Tag beschäftigt, immer rastlos um die Welt, von sind der Unterricht und das Konzert zu Konzert, mal in Üben.“ Per Mail und Skype ist Tokio und New York, mal in Midori täglich mit ihren SchüKempten und Marburg. lern verbunden, entwickelt neue Projekte, organisiert – nicht von ungefähr hat sie »Musik ist so sehr gleich die Leitung der Streicherabteilung ihrer Uni überein Teil von mir, nommen.

dass ich sie nicht aufgeben könnte«

Konzerte als fordernde Klangabenteuer für die Ohren

Als wir uns vor einem ihrer Konzerte trafen, blieb zwischen Probe und Konzertvorbereitung wenig Zeit für ein Gespräch. Aber sicherlich hatte sie nicht nur deshalb vorher meine Fragen haben wollen – deren Antworten sie mir dann gleich auf Papier in die Hand drückte. Freundlich und offen begnügte sie sich im Gespräch mit knappen Antworten auf weitere Fragen. Zur Routine sei das Musikerleben auch in 30 Jahren nicht geworden, immer passiere Neues, immer gebe es

Von der Welt sieht sie während ihrer Reisen nicht viel – sie bleibt so kurz wie nur möglich unterwegs. So kommt es vor, dass sie in sechs Tagen fünf Konzerte in vier Bundesländern gab, am Morgen nach dem letzten Konzert musste sie um vier Uhr aus dem Bett, damit sie um acht den Flug nach Los Angeles bekam, wo sie – die Zeitverschiebung machts möglich – am Abend wieder unterrichten wollte! Kammermusik und Sonaten­abende spielen eine große Rolle in Midoris Konzertkalender, ihr bevorzug-

Foto: Timothy Greenfield-Sanders

S

ie war eines der berühmtesten Wunderkinder der Klassik. Geboren 1971 im japanischen Osaka, wurde sie mit zehn Jahren Schülerin der legendären Dorothy DeLay an der Juilliard School in New York, debütierte mit elf mit dem New York Philharmonic und begann 1982 eine Profikarriere. Mit 20 hatte sie mit Bernstein und Abbado, Barenboim und Boulez, Isaac Stern und Yo-Yo Ma gespielt, hatte mit den Berliner Philharmonikern die Bartók-Violinkonzerte aufgenommen und mit dem London Symphony Orchestra ein Paganini-Konzert – und war einer der größten Klassik-Stars auf unserem Planeten.


ter Klavierpartner ist seit mehreren Jahren der in den USA geborene Wahl-Berliner Özgür Aydin. Den Kern ihres Repertoires bildet die Romantik, doch spielt sie immer wieder gern Modernes und Zeitgenössisches.„Ich mag es, Konzertprogramme aus Kontrastwirkungen aufzubauen, ein Klangabenteuer zu schaffen, das für die Ohren angenehm ist, sie aber auch herausfordert. Dramaturgische Linien sind mir weniger wichtig.“ Wozu für Midori eben auch immer wieder Neue Musik gehört: „Da gibt es phantastische Klänge, die uns weit wegführen von dem, wie wir normalerweise spielen. Da eröffnet sich eine ganz eigene Welt.“ Und auf einmal beginnen ihre Augen zu leuchten, und ihr Gegenüber merkt, dass die zarte Geigerin nichts von ihrer Begeisterung für die Musik verloren hat. Konzert-tIPP

fr. 14.11., 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Midori (Violine), Russian National Orchestra, Mikhail Pletnev (Leitung). Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur & Sinfonie Nr. 4 f-Moll CD-tIPPs

Bloch, Janáček & Schostakowitsch: violinsonaten Midori (Violine) Özgür Aydin (Klavier) Onyx

Hindemith: violinkonzert, Sinfonische Metamorphosen nach Weber & Konzertmusik op. 50 Midori (Violine) NDR Sinfonieorchester Christoph Eschenbach (Leitung) Ondine

Gelassene Noblesse: Midori muss keinem mehr etwas beweisen

concerti 11.14 München 3


IntervIew

zUr Person

ohne Glanz und Gloria: Im Gegensatz zu anderen Pianisten waren es bei Leif Ove Andsnes nicht die Wettbewerbe, die den Weg ebneten. Geboren 1970 im norwegischen Karmøy, studierte er in Bergen und debütierte bereits mit 17 in oslo. Immer wieder macht er durch außergewöhnliche ideen wie dem Multimediaprojekt Pictures Reframed von sich reden.


»Diese Musik erhebt uns« Der norwegische Pianist Leif Ove Andsnes reist mit dem Mahler Chamber Orchestra seit drei Jahren mit einem reinen Beethoven-Programm durch die Welt – und begeistert damit sogar gehörlose Kinder. Von Christian Schmidt

W

Foto: Özgür Albayrak

enn Leif Ove Andsnes Ruhe braucht, zieht er sich gern in die Bergener Fjorde seiner norwegischen Heimat zurück. Dort fährt der 44-Jährige Rad, wandert, atmet die „köstliche Berg­ luft“. Der Pianist gehört zu der raren Spezies derer, die auf dem Boden geblieben sind: Er brauchte weder Glamour noch Wettbewerbe, um einer der ganz Großen zu werden. Sein Anschlag ist leidenschaftlich, aber exakt, frisch interpretiert, aber ganz ohne Mätzchen. Seit drei Jahren geht er mit Musik auf Tour, für die er erst 40 werden musste – denn dieser Komponist brauche Raum und Zeit, meint Andsnes. „The Beethoven Journey“ ist eine Forschungsreise in vielerlei Hinsicht, denn den ertaubenden Komponisten macht Andsnes auch tauben Kindern raumakustisch verständlich. Ein Phänomen. Herr Andsnes, rauf und runter spielen Sie die Klavierkonzerte von Ludwig van Beethoven, auf der ganzen Welt werden Sie dafür gefeiert, so wie damals mit Ihrer Rachmani­ now-Serie. Spielen Sie eigent­ lich auch noch mal etwas anderes?

Natürlich, aber im Moment fasziniert mich dieser Komponist einfach sehr. Mit 144 Konzerten weltweit, mehreren Künstlerresidenzen und dem Auftritt bei den diesjährigen Nights of the Proms stellt sich die Frage, was danach kommt, erstmal nicht. Aber mein Ziel ist es, demnächst mehr französische Musik zu spielen.

»Beethoven blieb mit den Füßen auf der Erde« Können Sie beschreiben, wie Sie die musikalische Seele von Beethoven erleben?

Das ist schwer! Beethoven hat so viele Facetten, so viele Gesichter, dass es nicht den einen Beethoven gibt. Aber das Entscheidende ist, glaube ich, dass in seiner Musik nichts Falsches, Gestelztes, Unaufrichtiges zu spüren ist. Er spricht die Menschen von Herz zu Herz an, er hat sehr reale Musik komponiert, mit der man intuitiv etwas anfangen kann. Was sind seine Botschaften?

Ganz essenzielle! Wer sind wir? Woher kommen wir? Wo wollen wir hin? Beethoven hat-

te ja ein sehr hartes Leben, er verlor sein Gehör, aber nie seinen Idealismus oder seinen Optimismus. Die Überzeugung, dass sich alles zum Guten wenden müsse, sein tief em­ pfundener Humanismus – all das sind Werte, die sich in seiner Musik wiederfinden. Trotz aller erduldeter Schicksalsschläge ist sie so voller Hoffnung! Beethoven hält uns die Hand, er erhebt uns. Oft habe ich das Gefühl, dass er ein Mensch war, der mit beiden Beinen fest im realen Leben stand, während Mozart die Menschen aus einer anderen, göttlichen Sphäre beobachtet hat. Mozart lebte im Himmel, Beethoven blieb mit den Füßen auf der Erde. Sie spielen Beethoven in 22 Ländern und vielen verschie­ denen Städten. Reagiert das Publikum überall gleich?

Beethovens Musik ist universell und sehr berühmt, und mindestens ein Teil des Publikums weiß das natürlich. Die Frage ist eher: Wie können wir Musiker noch überrascht sein angesichts der Tatsache, dass wir das so oft spielen? Wenn wir etwas neu entdecken, entdeckt es auch das Publikum neu. Wenn wir neue Kontraste concerti 11.14 München 5


Interview

finden, wird auch Beethoven zu sehr moderner Musik. Deren Vielgestaltigkeit und emotionale Diversität darzustellen, ist immer wieder eine Herausforderung. Wie schafft man es denn, Beethoven immer wieder neu zu lieben?

Wieso erscheint es Ihnen denn notwendig, sämtliche Klavierkonzerte Beethovens aufzuführen?

Eigentlich trifft diese Attitüde der kompletten Rundumschläge gar nicht so meinen Geschmack. Aber als ich 19 war, hatte ich nachts einen Traum, und der war, sämtliche Klavierkonzerte Beethovens und Rachmaninows zu spielen, weil ich fühlte, dass es starke Musik ist. Ich träume überhaupt oft von Musik. Aber besteht dann nicht die Gefahr einer künstlichen Reper­toire­eingrenzung? Wofür braucht man die 101. Auf­ nahme der immer gleichen Werke?

Zu Beginn der 90er Jahre habe ich auch viel ungewöhnliches Repertoire gespielt: Da begeis6 München concerti 11.14

In seiner Heimat ist Raum für Erholung: Pianist Leif Ove Andsnes liebt die Stille der weiten norwegischen Fjordlandschaften

»Jede Inter­ pretation kann nur ein Stück auf einem Weg sein« terte ich mich für Szymanows­ ki, Britten oder Janácˇek. Für Virgin Classics habe ich damals viel Abseitiges aufgenommen. Erst im Laufe der Zeit kam ich dann zum zentralen Repertoire. Warum machen wir das? Nicht in erster Linie weil die Musik berühmt ist, sondern weil sie so stark ist. Ich gehöre auch nicht zu den Pianisten, die glauben, Beethoven bis ins Letzte verstanden zu haben. Ich glaube auch nicht, dass es irgendeinen Künstler gibt, der dazu in der Lage ist, denn dafür ist seine Musik einfach zu groß.

Insofern kann jede Interpretation nur ein Stück auf einem Weg sein, den man im Zweifel ein Leben lang geht, ohne dass man wirklich ein Ziel erreicht. Fühlen Sie denn überhaupt eine gewisse Verantwortung für die zeitgenössische Musik?

Ich habe sehr viele verschiedene Komponistenfreunde, gerade in Skandinavien. Zum Beispiel schätze ich den dänischen Komponisten Bent Sørensen sehr, und ich habe auch einige Werke von ihm gespielt. Allerdings bin ich nicht sehr interessiert an Uraufführungen, mir ist meistens die sechste Aufführung wichtiger als die erste, aus rein künstlerischen Gründen. Ich brauche diesen Pioniergeist eigentlich nicht, mir ist die Durchdringung, das

Fotos: Özgür Albayrak

Natürlich habe ich ein klares interpretatorisches Konzept, das ich mit dem andererseits wunderbar flexiblen Mahler Chamber Orchestra erarbeitet habe. Wir sind sozusagen verheiratet mit den Stücken, aber man darf sich das wie in einer gut funktionierenden Beziehung zu einer Frau vorstellen: Sie entdecken immer neue Seiten an ihr, und das erfrischt das Musizieren. Die Konzertsituation erleben wir zum Teil sehr spontan, man öffnet immer wieder neue Türen.


dem Schoß, während die spielen, fühlen die Töne im Boden, erleben die Proben und Konzerte mit allen übrigen Sinnen. Das war auch für mich eine herausragende Erfahrung, die meinen Horizont vor allem dahingehend erweitert hat, wozu Musik fähig ist. Das heißt, man muss Musik wie Beethoven selbst gar nicht un­ bedingt hören?

Nein, man muss sie vor allem empfinden. Das geht auch ohne Gehör. Das Faszinierende ist dann, wie sie nach solch einer intensiven Phase der musikalischen Beschäftigung zwei Stunden ruhig im Konzert sitzen und einfach nur begeistert sind. Natürlich ist das auch ein visueller Aspekt: Sie sind glücklich, dass sie gesehen werden, dass sie etwas erleben, was ihnen sonst versagt bleibt.

»Es ist für die Kinder der Eintritt in eine sehr fremde Welt« Nachdenken über ein Werk dann doch deutlich wichtiger. Mit Ihrem Beethoven-Projekt gehen Sie auf Veranlassung des Mahler Chamber Orchestra auch an Schulen und spielen dort vor allem für gehörlose Kinder. Was genau passiert da?

Man kann natürlich in die Kinder nicht hineinblicken, aber ich hoffe, sie lernen etwas und nehmen es als tolle Erfahrung mit. Sie spüren die Resonanzen am Klavier, kriechen unter den Flügel, sitzen den Musikern auf

Wie gut sind die Kinder vorbereitet?

Sie wissen selbstverständlich, dass Beethoven auch ertaubt ist, mit solchen Konnotationen kann man das Interesse natürlich stark anfachen. Letztlich kommen sie aber historisch unvorbereitet in die Situation hinein und beginnen dann einfach, ausprobierend die Musik im besten Sinne des Wortes zu erspüren. Sind sie dankbar dafür?

Ihre Reaktionen sind sehr positiv, die Kinder sind sehr aufgeschlossen, wollen die Instrumente anfassen und berühren, freuen sich einfach auch daran, dass sie etwas auf den ersten Blick vielleicht Zynisches erleben dürfen. Wie kann man Gehörlose mit etwas Akustischem konfrontieren und sie

damit erst recht auf ihren Mangel hinweisen? Als ich das erste Mal von der Idee hörte, fand ich sie auch etwas merkwürdig und durchaus radikal. Aber das ist wie mit allen körperlich eingeschränkten Menschen: Erst wenn man sie wie rohe Eier behandelt, diskriminiert man sie wirklich. Was können die Kinder dabei lernen?

Es ist für sie der Eintritt in eine sehr fremde Welt. Sie sehen eine Gesellschaft, die ihnen mehrheitlich vermutlich sonst nicht zugänglich wäre. Sie werden von der Schönheit einer Sache überzeugt, die sie nicht in der Komplexität erfassen können wie wir, aber dennoch erkennen sie ihren Wert. Das ist ein Lernprozess für jeden. Auch für uns, immer wieder. Konzert-TIPPs

Sa. 1.11., 19:00 Uhr, So. 2.11., 11:00 Uhr & Mo. 3.11., 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Leif Ove Andsnes (Klavier), Münchner Philharmoniker, Thomas Dausgaard (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 88 G-Dur Hob. I:88, Beethoven: Klavierkonzerte Nr. 3 c-Moll & Nr. 5 Es-Dur CD-Tipp

Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 & Chorfantasie Mahler Chamber Orchestra, Leif Ove Andsnes (Klavier & Leitung) Sony Classical online-Tipp

Leif Ove Andsnes versteht die Arbeit mit Beethovens Kompositionen als „innere Reise“ Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/andsnes concerti 11.14 München 7


ensemBle-Porträt

Sänger in der Achterbahn

Eine Säule des Münchener Musiklebens: der Motettenchor in der Matthäuskirche

Seit über fünfzig Jahren probt der

MÜnCHner MottenCHor die vielseitigkeit.

E

s gibt Ecken in München, die nutzt man besser nur als Durchgangsorte. Der Sendlinger-Tor-Platz ist solch ein Ort: Autos quälen sich durch die verstopften Hauptstraßen, alle zwei Minuten schlängelt sich laut quietschend eine Trambahn durch, und Fußgänger haben das zweifelhafte Glück, sich ihren Weg durch ein Labyrinth von Ampeln bahnen zu müssen. So übersieht man auch leicht die Matthäuskirche am südlichen Ende des Platzes – die neben St. Lorenz in Nürnberg doch immerhin die zweite evangelische Bischofskirche in Bayern ist. Und in eben dieser „Achterbahn“, wie der geschwungene Fünfzigerjahre-Bau im Volksmund genannt wird, hat mit dem Münchner MotettenChor auch einer der wichtigsten Laienchöre der Landeshauptstadt seinen Sitz. Ein Klang von nahezu professioneller Qualität

Einen wahrlich „riesenhaften“ Sitz: Wer im Gemeindesaal bei einer Probe vorbeischaut, staunt denn auch erst einmal ob der gewaltigen Dimensionen. An der Vorderwand befindet sich eine beeindrucken8 München concerti 11.14

de Glasfront, an der Rückseite führt der Weg direkt in den Kirchraum – und obwohl hier mehr als achtzig Sänger proben, hätten locker noch einmal so viele Musiker Platz. Mag die Akustik durch die hohe Decke auch nicht die beste sein, Chorleiter Benedikt Haag achtet auf jede noch so kleine Unsauberkeit im Ensembleklang. Und so ist nicht zuletzt bei den Acappella-Gesängen zu hören, wie gering der Abstand zu den professionellen Chören ist – so denn überhaupt noch ein Unterschied auszumachen ist. Als eigenständiger Verein agiert der Motettenchor zwar losgelöst von der Gemeinde, doch nicht nur örtlich, sondern auch musikalisch sieht sich das Ensemble dem Klerikalen verbunden. So finden in St. Matthäus an mehreren Freitagen im Jahr die A-cappella-Konzerte der Reihe „Münchner Motette“ statt, und auch an Gottesdiensten wirkt die Sängerschar mit. Einsätze, die sich zweifellos auf den Gesamtklang auswirkten, sagt Chorvorstand Iris Lauterbach: „Bei den Gottesdienst-Konzerten herrscht immer eine gewisse Empfindsamkeit, eine Innigkeit – und zwar unabhängig davon, ob man

nun gläubig ist oder nicht. Ich erinnere mich etwa an Bachs h-Moll-Messe in liturgischem Kontext: Da habe ich auf einmal das Stück ganz anders verstanden.“ Geprägt hat den Chor indes auch die Vielzahl der weltlichen Auftritte. So feierten die Mitglieder vor einigen Jahren Weihnachten bei vierzig Grad im Schatten in Brasilien oder traten in Tel Aviv auf – nicht zu vergessen der Festakt zum 100. Geburtstag von Carl Orff, als Sängerinnen und Sänger 1995 die Carmina Burana auf dem Marienplatz vor über 10 000 Zuschauern aufführten! Wobei es schon überrascht, dass der Klangkörper in verhältnismäßig kurzer Zeit zu einer der tragenden Säulen in

Foto: Münchner MotettenChor e.V.

Von Maximilian Theiss


der Münchner Chorszene avanciert ist: Eigentlich hatte der Musikprofessor und Komponist Hans Rudolf Zöbeley nämlich 1960 mit seinen Studenten lediglich ein paar Motetten zu Vorlesungszwecken einstudieren wollen. Vom studentischen Chor zum vielseitigen Ensemble

Doch diese Seminare fanden reichlich Anklang, der Chor wuchs und nahm mit der Zeit auch Mitglieder aus dem nicht­ akademischen Leben auf. 38 Jahre später übergab Zöbeley seinen mittlerweile international bekannten Chor an Hayko Siemens. Unter ihm wandelte sich dann auch die ursprüngliche Zielsetzung: Musik des 15. bis 17. Jahrhunderts zu in-

terpretieren – heute gibt es keine Epoche und kein Genre mehr, mit deren Werken sich der Chor nicht befassen würde. Ja, fast ließe sich behaupten: Das Spezialgebiet des Ensembles ist die bedingungslose Vielseitigkeit. Was dem Chor wohl auch geholfen hat, jene kritische Zeit zu überstehen, als sich die Sänger vor gut einem Jahr nach einer Reihe von Unstimmigkeiten und Auseinandersetzungen von Siemens trennten und den damaligen Assistenten und Stimmbildner Benedikt Haag zum kommissarischen Künstlerischen Leiter beriefen. Letzterer wirkt trotz seines jungen Alters – erst im Sommer gab er mit dem Motettenchor sein Diplomkonzert – erstaun-

lich geerdet. Seine musikalischen Ziele und Träume? Haag zögert einen Moment: Ziele zu haben, antwortet er dann, bedeute, von unten nach oben zu sehen – doch genau das wolle er nicht. „Vielmehr möchte ich das hohe Niveau hier halten. Und vielleicht den Chor noch deutlicher positionieren als einen der großen Konzertchöre, der er zweifellos ist.“ Konzert-TIPP

So. 23.11., 18:00 Uhr Residenz (Herkulessaal) Händel: Israel in Egypt. Sibylla Duffe & Diana Fischer (Sopran), Benno Schachtner (Countertenor), Jan Petryka (Tenor), Andreas Burkhart & Stefan Pausch (Bass), Münchner MotettenChor, Residenz­ Orchester München, Benedikt Haag (Leitung) concerti 11.14 München 9


So Klingt … München. Die wichtigsten Termine im November, ausgewählt von der concerti-Redaktion

Eine Solistin, die das Spiel im Ensemble liebt kammermusik Ohne Starallüren: Sabine Meyer

kommt mit dem Quatuor Modigliani in die Residenz

I

ch würde nie nur ein Dasein als Solist fristen wollen“, bekennt Sabine Meyer. „Die Auseinandersetzung mit anderen Musikern, das unmittelbare Reagieren, das ist einfach aufregender, man hat mehr Spaß und ist zudem beim Reisen nicht allein unterwegs.“ In München pflegt die First Lady der Klarinette diese Liebe zur Kammermusik nun mit dem Modigliani Quartett, daheim gern mit ihren Schülern: Denn 10 München concerti 11.14

an der Musikhochschule Lübeck teilt sie sich eine Professur mit ihrem Ehemann Reiner Wehle. Der ist nicht nur ebenfalls Klarinettist, sondern vor allem der große Rückhalt für die zweifache Mutter. „Ohne ihn wäre das alles nicht gegangen.“ Stressabbau im Pferdesattel

Wenngleich auch sie Abstriche gemacht und die Zahl ihrer Konzerte reduziert hat: „Da hatte auch mein Mann den Dau-

men drauf, der irgendwann gesagt hat: Jetzt ist Schluss – eine gestresste und genervte Mutter zuhause bringt keinem etwas.“ Und wenn der Stress dann doch einmal überhandzunehmen droht, bleibt immer noch die Flucht auf den eigenhändig restaurierten Bauernhof im nahen Mecklenburg: „Das ist eine ganz andere Welt mit den Weiden und der schönen Umgebung, da stehen auch unsere Pferde – ein Wochenende dort ist ein wunderbarer AusChristoph Forsthoff gleich.“ Do. 20.11., 20:00 Uhr Prinzregententheater Sabine Meyer (Klarinette), Dag Jensen (Fagott), Bruno Schneider (Horn), Knut Erik Sundquist (Kontrabass), Quatuor Modigliani. Werke von Mozart & Schubert

Fotos: Christian Ruvolo, Barbara Aumüller

First Lady des edlen Tons: Klarinettistin Sabine Meyer


Wie aus einem unschuldigen Landmädel eine Furie ward Oper konzertant Im Banne der Femme fatale: Das Rundfunkorchester gibt sich Bruchs Loreley hin

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u Bacharach am Rheine / wohnt‘ eine Zauberin“: Diese Zeilen eröffnen nicht nur Clemens Brentanos Ballade über das Schicksal der Loreley; vielmehr setzte mit diesen Versen zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein regelrechter Mythenbildungs-Boom über jene Frau ein. War die „Lore Lay“ bei Brentano noch die personifizierte Unschuld, wandelte sie sich spätestens bei Heinrich Heine als „Lore-Ley“ zur Femme fatale: In seinem Gedicht betört sie, auf einem Fel-

sen am Rhein sitzend, massenhaft die Schiffer und stürzt sie ins Verderben. Max Bruch war einer der ersten Komponisten, die das Sujet für eine Oper aufgriffen. In seinem Werk schlägt allerdings weder ein gutes noch ein böses Herz in des Mädchens Brust: Stattdessen schildert Bruch den Wandel vom unschuldigen Landmädel zu einer dem Geisterreich verfallenen Furie. Was auch in rein konzertanter Form eindrucksvoll nachzuhören ist. Maximilian Theiss

Frauen-Bändiger: Stefan Blunier gibt der Loreley den Takt an So. 23.11., 19:00 Uhr Prinzregententheater Bruch: Die Loreley (konzertant). Solisten, Prager Philharmonischer Chor, Münchner Rundfunkorchester, Stefan Blunier (Leitung)

Norbert Vohn

M ÜNCHEN · H ERKULESSA AL Mittwoch, 3. Dezember 2014, 20.00 Uhr

Arcangelo Corelli

Concerto grosso g-Moll op. 6 Nr. 8 („Weihnachtskonzert“)

Wolfgang Amadeus Mozart Exsultate, jubilate KV 165

Mit Programmeinführung um 19.15 10.15 Uhr. Leitung: Heribert Beissel

München Ticket: 089/ 54 818181 und alle angeschlossenen Vorverkaufsstellen

Georg Philipp Telemann Trompetenkonzert D-Dur TWV 51: D 7

Trompete: Norbert Vohn

Johann Sebastian Bach

Jauchzet Gott in allen Landen BWV 51

Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie Nr. 30 D-Dur KV 202

Infos: www.klassische-philhar monie-bonn.de

Belderberg 24 53113 Bonn Tel. 089 / 61 46 57 88 Fax 0228 / 63 48 50 info@klassische-philharmonie-bonn.de

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Regionale Tipps

Die vielen Liebschaften eines Tastenmanns klaviermusik Andreas Staier setzt bei der Wahl

seiner Instrumente und Programme auf die Vielfalt

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b Cembalo, Hammerklavier oder Flügel: Nie wollte sich Andreas Staier für das eine oder gegen das andere Instrument entscheiden. Ursprünglich hatte er Klavier studiert, doch entdeckte er sehr bald das Cembalo – und blieb auch vorerst dabei: „Weil ich dachte, es gibt schon so viele Pianisten, die das zweite LisztKonzert und das erste Tschaikowsky-Konzert spielen.“ Statt zu einem einzigen Instrument entwickelte sich so seine Liebe zu einer ganzen Gruppe.

Und auch in puncto Programme liebt der 59-Jährige die Vielfalt: Wohl hat der Tastenmann mit Sängern und Ensembles zahlreiche bekannte Werke eingespielt. Doch bei seinen Solo-CDs und Recitals gilt die Devise: Was schon hunderte Male im Konzertsaal erklungen ist, muss ich nicht noch ein weiteres Mal bringen. So stehen nun auch im Mittelpunkt seines Münchner Programms Werke, die sonst nur selten oder allenfalls als Zugabe zu hören sind. Maximilian Theiss

Faible für Ausgefallenes: Andreas Staier Mo. 3.11., 19:30 Uhr Residenz (Allerheiligen-Hofkirche) Andreas Staier (Klavier). Schubert: Impromptu D 899 Nr. 1, Moment musical D 780 Nr. 3 u. a., Schumann: Fantasiestück op. 12 Nr. 3, Beethoven: Sechs Bagatellen op. 126

Suche nach dem roten Faden

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Hochkarätiger Solist als Gast: Cellist Steven Isserlis Do. 27.11., 20:00 Uhr Prinzregententheater (Großes Haus) Steven Isserlis (Violoncello), Münchener Kammerorchester, Clemens Schuldt (Leitung). Werke von Henze, SaintSaëns, Turnage, Ravel & Mozart 12 München concerti 11.14

usikvermittlung zählt das Münchener Kammerorchester neben den Konzerten zu seinen zentralen Aufgaben. Anstatt sich hier aber in spröder, gut gemeinter Musikpä­ dagogik zu üben, wählt das Ensemble eine spielerische Herangehensweise: So lässt es Klassenzimmer erklingen, gibt Konzerte in Münchens TechnoClub „Harry Klein“ oder lädt zu Probenbesuchen ein. Nicht selten sind indes auch die Konzerte an sich schon Musikvermittlung, da die ausgeklügelten und raffinierten Programme bisweilen selbst Klassikkenner

erst einmal vor den Kopf stoßen. Und doch: Geht der Zuhörer mit einer kindlichen Neugier ins Konzert, vermag er urplötzlich aufregende Zusammenhänge herzustellen. Diesmal gilt es, die roten Fäden zu finden zwischen zwei französischen Werken für Cello und Orchester sowie Filmmusik von Hans Werner Henze und einem Schlaflied für Hans, das dem Komponisten 2005 gewidmet wurde. Und eine weitere Frage muss geklärt werden: Was hat all das mit Mozarts „Linzer“ Sinfonie zu Maximilian Theiss tun?

Fotos: Jean Baptiste Millot, Eric Larrayadieu, Gregory Goode

orchestermusik Ausgeklügelte Programme sind eine Spezialität des Münchener Kammerorchesters


Vom Gesang der Zypressen kammermusik Das Cypress String

Quartet: Patriotismus auf 16 Saiten

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er Name weckt Assoziationen an immergrüne, sich gen Himmel reckende Bäume, die lange Alleen säumen. Doch das Cypress String Quartet, das sich 1996 in San Francisco gründete, hat seinen Namen nicht der Pflanzengattung entlehnt, sondern einem Werk Dvorˇáks: 1865 hatte der 18 Gedichte aus Gustav Pfleger-Moravskýs Sammlung Zypressen für Tenor und Bariton vertont – und zwölf davon ein Vierteljahrhundert später für Streichquartett arrangiert. Einige dieser Miniaturen präsentiert das Ensemble nun in der Residenz. Ansonsten geben sich die vier Streicher programmatisch ganz patriotisch: Im Gepäck hat das Ensemble Dvo­ rˇáks „Amerikanisches“ Streichquartett op. 96, das dieser 1893 – inspiriert von schwarzer und indianischer Volksmusik – in einer tschechischen Siedlung in Iowa komponierte sowie Two Sketches based on Indian Themes von Charles Tomlinson Griffes und Samuel Barbers Streichquartett op. 11. Vor allem dessen zweiter Satz dürfte viele aufhorchen lassen: Ist dieser doch weltberühmt geworden in seiner Fassung für Streichorchester – als Adagio for Strings. Teresa Pieschacón Raphael

DIALOGE 02.–07.12.2014

Dialoge

MOZART GYÖRGY LIGETI PETER EÖTVÖS

Konzerte Wissenschaft Museen

Amerikanisch inspiriert: das Cypress String Quartet

Tickets: +43-662-87 31 54 www.mozarteum.at

Sa. 15.11., 20:00 Uhr Residenz (Allerheiligen-Hofkirche) Cypress String Quartet. Dvořák: „Zypressen“ & Streich­quartett F-Dur „Amerikanisches“, Barber: Streichquartett b-Moll, Griffes: Sketches based on Indian Themes


Regionale Tipps

Wenn Lilli Lecker ins Ristorante Allegro lädt Familienkonzert Ein Kindermusical der etwas anderen Art mit den Münchner Philharmonikern

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er Kinder hat, ist froh, dass es das Kinderliederduo Sternschnuppe gibt. Eine ihrer Aufnahmen im CDPlayer, und auf jeder Autofahrt ist der Familienfrieden gerettet, denn alle singen mit. So erging es auch Ulrich Haider mit seinen Söhnen – weshalb der Solohornist der Münchner Philharmoniker beschloss, Margit Sarholz und Werner Meier für ein größeres Projekt zu gewinnen: ein „philharmonisches Kindermusical“. „Allgemein gibt es wenig Musik für Kinder,

bei der sie ein richtiges Orchester erleben können“, hat Haider festgestellt. „Hier aber können sie es.“ Seine Orchesterkollegen mussten sich zwar erst daran gewöhnen, dass sich Klassik auch ganz anders als in üblichen Kinderkonzerten zubereiten lässt, doch nun laden ein quirliger italienischer Koch und amüsante Kellner wie Lilli Lecker und Willi Vanilli ins „Ristorante Allegro“ und servieren dort Kinderlieder und andere Leckerbissen. Teresa Pieschacón Raphael

Nachschlag gefällig? Dirigent Wicki im Ristorante Allegro So. 16.11., 11:00 Uhr & 15:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Münchner Philharmoniker, Ludwig Wicki (Leitung), Ruth-Claire Lederle (Regie). Ristorante Allegro. Das philharmonische Musical

Nacht und Träume

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Altbekanntes in immer neuer Sicht: Tenor Christoph Prégardien Di. 4.11., 20:00 Uhr & So. 9.11., 15:30 Uhr Prinzregententheater (Großes Haus) Christoph Prégardien (Tenor), Münchner Symphoniker, Kevin John Edusei (Leitung). Werke von Mendelssohn, Schubert & Mahler 14 München concerti 11.14

hysiologisch mag er vielleicht älter geworden sein – interpretatorisch indes verjüngt sich Christoph Prégardien immer wieder aufs Neue. In seinem inzwischen mehr als vier Jahrzehnte währenden Künstlerleben hat der ausgemachte Schubert-Tenor schon so manches Experiment gewagt: Etwa Die Winterreise mit Hammerklavier, Bläserquintett oder großem Orchester aufgenommen und dabei immer wieder neue Perspektiven – persönlich wie instrumental – eröffnet, die aus denselben Noten eigene Werke gemacht

haben. Schuberts genialischer Gedankentiefe kommt Prégardien dabei mal näher, mal entfernt er sich wieder, doch in jedem Fall gibt es interessante Sichtweisen zu gewinnen. Zu den Münchner Symphonikern bringt er nun recht mystische Kompositionen des Wieners mit, denn zwischen der weisen Larmoyanz des Greisengesang und der Symbolaufladung des Erlkönig liegt viel Raum für Assoziationen. So verspricht der Titel „Nacht und Träume“ einen ebenso philosophischen wie bewegenden SchubertChristian Schmidt abend.

Fotos: Rosa Frank, wildundleise

orchestermusik Christoph Prégardien entdeckt mit den Münchner Symphonikern Schubert neu


5% FRÜHBUCHERVORTEIL bei Buchung bis 12.12.14

WEISSE NÄCHTE UND ZARENGOLD REISE 507, 12.06.2015 - 25.06.2015 VON HAMBURG NACH TRAVEMÜNDE, 14 TAGE (13 NÄCHTE AN BORD)

Auf seiner ersten Opernkreuzfahrt in der Seefahrtshistorie startet das Traumschiff erstmals zu einer Opernkreuzfahrt. Die 14-tägige Reise führt zu einigen der schönsten Opernhäuser des Ostseeraums. Zwei Abende sind in der Lettischen Nationaloper Riga vorgesehen, je ein Abend an der Estnischen Nationaloper in Tallinn und in St. Petersburg. In Russlands Kulturmetropole erwartet Sie große Opernkunst. Auf dem Programm der Opernkreuzfahrt stehen Werke von Puccini, Wagner und Tschaikowsky. Es umfasst neben den vier Opernaufführungen an Land auch vier Konzerte im pompösen Kaisersaal, Videos und Vorträge zur Einführung sowie Opernfilme im Kino. Preis p.P. schon ab €4.625,-

St. Petersburg/ Petersburg Russland Passage Kronstadt Tallinn/ Estland Riga/ / Lettland Klaipeda (Memel)/ (Memel) Litauen Passage N-O-K Passage Elbe Hamburg/ Deutschland

Gda´nsk nsk (Danzig)/ Mukran/Rügen/ Polen Deutschland Travemünde/ Deutschland

DAS OPERNPAKET IST BEREITS IM KREUZFAHRTPREIS EINGESCHLOSSEN.

Opernaufführungen an Land 16. Juni 2015 Aufführung von Puccinis Oper „TOSCA” in der Lettischen Nationaloper (LNO) Riga. 17. Juni 2015 Aufführung von Puccinis Oper „MADAME BUTTERFLY” in der Lettischen Nationaloper (LNO) Riga. 19. Juni 2015 Aufführung in der Estnischen Nationaloper Tallinn „TANNHÄUSER“ von Richard Wagner. 21. Juni 2015 Aufführung im Mikhailowsky-Theater „EUGEN ONEGIN“ St. Petersburg, Oper von Peter I. Tschaikowsky. Buchung und Beratung: Reederei Peter Deilmann GmbH I Ute Richter, Tel.:04561/396-192, e-mail: ute.richter@deilmann.de, Stichwort: Concerti Am Holm 25, 23730 Neustadt in Holstein I www.deilmann-kreuzfahrten.de


Programm Das Klassikprogramm für München im November

19:30 Residenz (Allerheiligen Hofkirche) Residenz Gala-Konzert. Residenz-Solisten. Vivaldi: La Stravaganza, Haydn: Kaiserquartett C-Dur op.76/3, Schubert: Steichquartett Nr. 14 d-Moll „Der Tod und das Mädchen“ 20:00 Residenz (Max-Joseph-Saal) Trio Coriolis, Leopold Lercher (Violine), Jan Mischlich (Violoncello). Beethoven: Streichtrio G-Dur op. 9/1, Arensky: Streichquartett Nr. 2 a-Moll, Brahms: Streichquintett f-Moll Musiktheater

18:00 Bayerische Staatsoper Janáček: Die Sache Makropulos. Tomáš Hanus (Leitung) Tanztheater

19:30 Pasinger Fabrik (Wagenhalle) Good News from Iran: Invisible Center of Contemporary Dance. Jalalieh: Decline, Abbasi: I am my Mother, Yawning Neons and Silent Spins, Far: Imperfection as Fountain, Rezvani: Vertical Variations Musik in Kirchen

18:00 & 19:30 Residenz (Hofkapelle) Residenz-Serenade. Residenz-Solisten. Vivaldi: Flöten-Concerto „la notte“, Mozart: Andante, Bach: Italienisches Konzert 16 München concerti 11.14

2.11. Sonntag

19:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Impressionen. Anthony Bernard van Diver (Klavier), Chihiro Ishii (Violine), Vytis Sakuras (Klavier). Werke von Debussy, Satie, Ravel & Chopin

11:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Klavierquartette. Katharina Sellheim (Klavier), David Frühwirth (Violine), Konstantin Sellheim (Viola), Graham Waterhouse (Violoncello). Mozart: Adagio und Fuge d-Moll KV 404a/1, Adagio und Fuge F-Dur KV 404a/3, Beethoven: Klavierquartett C-Dur WoO 36/3, Waterhouse: Sonata ebraica, Zeichenstaub, Skylla and Charibdis (UA)

20:00 Residenz (Herkulessaal) Fauré: Requiem, Brahms: Tragische Ouvertüre & Schicksalslied. Katharina Preuß (Sopran), Ludwig Mittelhammer (Bariton), MonteverdiChor München, Neue Internationale Philharmonie, Konrad von Abel (Leitung) Musiktheater

11:00 Gasteig (Philharmonie) Leif Ove Andsnes (Klavier), Münchner Philharmoniker, Thomas Dausgaard (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 88 GDur Hob. I:88, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll & Nr. 5 Es-Dur

18:00 Prinzregententheater Britten: Peter Grimes. Holger Ohlmann (Bass), Ensemble des Staatstheaters am Gärtnerplatz, Balázs Kovalik (Regie), Marco Comin (Leitung)

SO 2. NOV 2014, 11 UHR GASTEIG MÜNCHEN, KLEINER SAAL

K L AV I E R Q U A RT E T T E KAMMERMUSIK MIT WERKEN VON MOZART, BEETHOVEN UND WATERHOUSE (UA)

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GRAHA

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Foto: Geek Zwetsloot

19:00 Residenz (Herkulessaal) Mozart: Requiem d-Moll & Große Messe c-Moll. Monika Mauch (Sopran), Ulrike Malotta (Mezzosopran), Andreas Hirtreiter (Tenor), Martin Burgmair (Bass), Arcis-Vocalisten München, L‘arpa festante, Thomas Gropper (Leitung)

16:00 Residenz (Allerheiligen Hofkirche) Nederlands Kamerkoor, Peter Phillips (Leitung). di Lasso: Lamentationes Jeremiae Prophetae, Magnificat super Aurora lucis rutilat, Brumel: aus „Et ecce terrae motus“, des Prez: Qui habitat in adiutorio Altissimi Weitere Infos siehe Tipp

Konzert

A

19:00 Prinzregententheater Gesprächskonzert. Stefan Mickisch (Klavier). Strauss: Eine Alpensinfonie

IN

19:00 Gasteig (Philharmonie) Leif Ove Andsnes (Klavier), Münchner Philharmoniker, Thomas Dausgaard (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 88 GDur Hob. I:88, Beethoven: Klavierkonzerte Nr. 3 c-Moll & Nr. 5 Es-Dur

11:00 Prinzregententheater Gesprächskonzert. Stefan Mickisch (Klavier). Strauss: Der Rosenkavalier

14:30 Bayerische Staatsoper (Parkett, Garderobe) Sitzkissenkonzert: Momo, der kleine Zirkusjunge. Lorenz Seib (Figurenspiel), Martina Beck (Klarinette), Komalé Akakpo (Hackbrett), Stefanie Böhm (Gitarre), Guido Gärtner (Violine), Clemens Müllner (Violoncello)

AR

Konzert

Kinder & Jugend

KA TH

1.11. Samstag


19:00 Bayerische Staatsoper Zimmermann: Die Soldaten. Kirill Petrenko (Leitung) 19:30 Gasteig (Carl-orff-Saal) Mozart: Così fan tutte. Anne Wieben (Sopran), Cornelia Lanz (Mezzosopran), Yongkeun Kim (Tenor), Florian Götz (Bariton), Julia Chalfin (Sopran), Franz Xaver Schlecht (Bass), Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien, Kurpfälzisches Kammerorchester Mannheim, Stuttgarter Symphoniker, Bernd Schmitt (Regie), Garrett Keast (Leitung). Opernprojekt mit syrischen Bürgerkriegsflüchtlingen tAnztHeAter

19:30 Pasinger fabrik (Wagenhalle) Good News from Iran: Invisible Center of Contemporary Dance. Jalalieh: Decline, Abbasi: I am my Mother, Yawning Neons and Silent Spins, Far: Imperfection as Fountain, Rezvani: Vertical Variations SonStiGeS

11:00 Bayerische Staatsoper Premierenmatinee: Manon Lescaut UMLAnD

19:00 KUBiz Unterhaching Daniel Claret (Violoncello), Bruckner Akademie Orchester, Andechser Chorgemeinschaft, Mozart Chor Andechs, Chor des Marienmünsters Diessen, Jordi Mora (Leitung). Schumann: Cellokonzert a-Moll, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 2 B-Dur op. 52 „Lobgesang“

3.11. MOntAG Konzert

19:00 HMt (Großer Konzertsaal) Komponistenporträt Shinuh Lee

Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

tiPP

2.11. SOnntAG

16:00 residenz (Allerheiligen Hofkirche) Nederlands Kamerkoor, Peter Phillips (Leitung). di Lasso: Lamentationes Jeremiae Prophetae, Magnificat super Aurora lucis rutilat, Brumel: aus „Et ecce terrae motus“, des Prez: Qui habitat in adiutorio Altissimi Einst gegründet, um für das holländische Radio Bach-Kantaten einzusingen, umfasst das Repertoire des Nederlands Kamerkoor heute Musik aus allen Epochen. 19:30 residenz (Allerheiligen Hofkirche) Andreas Staier (Klavier). Schubert: Impromptu D 899 Nr. 1, Moment musical D 780 Nr. 3, Impromptu D 935 Nr. 2, Schumann: Fantasiestücke op. 12, 3 Fantasiestücke op. 111, Beethoven: Sechs Bagatellen op. 126 20:00 Gasteig (Philharmonie) Leif Ove Andsnes (Klavier), Münchner Philharmoniker, Thomas Dausgaard (Leitung). Werke von Haydn & Beethoven

4.11. DIEnStAG Konzert

18:30 residenz (Herkulessaal) Klassik vor acht. Anderson & Roe Piano Duo. Werke von Brahms, Strawinsky, Gluck, Mozart/Anderson & Roe u. a.

20:00 Gasteig (Philharmonie) Rolando Villazón (Tenor), Pumeza Matshikiza (Sopran), Bohuslav Martinů Philharmonie, Guerassim Voronkov (Leitung). Werke von Puccini, Verdi, Donizetti, Massenet, spanische Zarzuelas u. a. 20:00 Prinzregententheater Christoph Prégardien (Tenor), Münchner Symphoniker, Kevin John Edusei (Leitung). Mendelssohn: Ouvertüre zu „Ein Sommernachtstraum“ op. 21, Schubert: Greisengesang D 778, Der Erlkönig D 328, Nacht und Träume D 827, Auf dem Strom D 943, Sinfonie Nr. 7 h-moll D 759 „Unvollendete“, Mahler: Blumine aus Sinfonie Nr. 1 MUSiKtHeAter

19:00 Bayerische Staatsoper Zimmermann: Die Soldaten. Kirill Petrenko (Leitung) 20:00 Heppel & ettlich Opernstammtisch. Frederikke Kampmann (Sopran), Dorothea Spilger (Mezzosopran), Hisako Yoshikawa (Klavier). Thema: Verkleidung und Täuschung MUSiK in KirCHen

20:00 Herz-Jesu-Kirche Requiem for a Pink Moon. Ensemble Phoenix Munich. An Elizabethan Tribute to Nick Drake

5.11. MIttWOCH Konzert

20:00 Gasteig (Philharmonie) Krystian Zimerman (Klavier), Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons (Leitung). Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5 d-Moll

concerti 11.14 München 17


KlassIKProgramm

MUSiK in KirCHen

tiPP

19:00 erlöserkirche Schwabing artionale: Finissage. Michael Grill (Orgel). Werke von Feldman, Cage & Kerer KinDer & JUGenD

15:00 & 16:30 funkhaus des Bayerischen rundfunks (Studio 1) Zwergerlmusik: Instrumente – groß und klein. Martina Oberhauser (Rezitation), Münchner Rundfunkorchester, Vinzenz Praxmarer (Leitung). Werke von Sperger & Haydn UMLAnD

20:00 Münster Ulm Officium Novum. Jan Garbarek (Saxophon), Hilliard Ensemble

6.11. DOnnERStAG Konzert

19:00 HMt (Großer Konzertsaal) Auf den Spuren eines Visionärs. Saxophonklassen der HMT München. Zum 200. Geburtstag von Adolphe Sax 19:30 orff-zentrum München Gesprächskonzert: Strauss, das Urheberrecht um 1900 und heute. Ute Ziemer (Sopran), Michaela Pühn (Klavier), Sreten Krstic (Violine), Wolfgang Berg (Viola), Stephan Haack (Violoncello). Strauss: Klavierquartett c-Moll op. 13, Der Krämerspiegel, E. Schneider: Neues Werk (UA)

7.11. FREItAG

20:00 residenz (Herkulessaal) The China Story: Komponistenporträt Xiaogang Ye. Yitian Luan (Sopran), Yijie Shi (Tenor), Liu Shen (Knabensopran), Zhengzhong Zhou (Bariton), Ji Wei (Zheng), Li Yue (Bambusflöte), Amir Katz (Klavier), Tölzer Knabenchor, Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, Hansjörg Albrecht (Leitung). X. Ye: Twilight of the Himalaya op.68, Scent of the green Mango, The Song of the Earth Einst unterbrach die Kulturrevolution sein Studium – heute zählt Xiaogang Ye zu den interessantesten Komponisten der Moderne und lehrt an der Universität in Peking. 20:00 St. Michael Jesuiten Kirche Officium Novum. Jan Garbarek (Saxophon), Hilliard Ensemble

7.11. FREItAG

tAnztHeAter

Konzert

20:30 Schwere reiter Purucker: radio luma: into the night

19:00 HMt (Großer Konzertsaal) Georgisches Kammerorchester, Sora Lee, Julian Schulz & Thomas Guggeis (Leitung). Respighi: Antiche danze ed arie, Honegger: Streichersinfonie, Barber: Adagio for Strings u. a.

MUSiK in KirCHen

20:00 residenz (Herkulessaal) The China Story: Komponistenporträt Xiaogang Ye. Yitian Luan (Sopran), Yijie Shi (Tenor), Liu Shen (Knabensopran) u. a. Weitere Infos siehe Tipp MUSiKtHeAter

20:00 Loisachhalle Wolfratshausen Mozart: Die Entführung aus dem Serail. Corinna Ruba (Sopran), Julia Dippel (Regie), Rudolf Maier-Kleeblatt (Leitung) tAnztHeAter

19:30 Bayerische Staatsoper Ein Sommernachtstraum. John Neumeier (Choreographie) 20:30 Schwere reiter Purucker: radio luma: into the night. Micha Purucker (Choreographie) MUSiK in KirCHen

18:30 residenz (Hofkapelle) Vino Klassik. Residenz-Solisten. Albinoni: Adagio, Vivaldi: La Stravaganza, Mozart: Serenade, Dvořák: Slawische Tänze 20:00 St. Michael Jesuiten Kirche Officium Novum. Jan Garbarek (Saxophon), Hilliard Ensemble KinDer & JUGenD

10:00 & 12:00 Prinzregententheater Klassik zum Staunen: Auftritt, bitte! Das Orchester kommt zusammen. Münchner Rundfunkorchester, Vinzenz Praxmarer (Leitung)

Foto: Schott Promotion

19:00 residenz (Hofkapelle) Residenz-Serenade. Residenz-Solisten

20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Winners & Masters. Paris Tsenikoglou (Klavier). Beethoven: Sonate B-Dur op. 22, Ravel: Gaspard de la nuit, Psathas: Jettatura, Schubert: Sonate A-Dur D 959

18 München concerti 11.14


Umland

18:00 Christoph-Probst-Gymnasium Gilching (Aula) Gilchinger Kunstwoche: Eröffnung. Almuth Siegel (Violine), Sabine Zaplin (Festansprache)

Joseph Haas

Das Lebensbuch Gottes op. 87 Volksoratorium nach Worten des Angelus Silesius

20:00 Loisachhalle Wolfratshausen Mozart: Die Entführung aus dem Serail. Julia Dippel (Regie), Rudolf Maier-Kleeblatt (Leitung)

Monika Lichtenegger Sopran Simone Brückner Mezzosopran Norbert Düchtel Orgel Susanne Brunner Klavier Münchner Frauenchor Münchner Mädchenchor Mitglieder der Münchner Orchester Leitung: Katrin Wende-Ehmer

8.11. Samstag Konzert

19:30 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Bettina Fuchs & Marion TreupelFranck (Traversflöte), Michael Eberth (Cembalo). Werke von di Venezia, Eberhardt, C. P. E. Bach u. a. 20:00 Gasteig (Philharmonie) Mozart: Requiem d-Moll, Schubert: Sinfonie Nr. 8 h-Moll D 759 „Unvollendete”. Thora Einarsdottir (Sopran), Lidia Vinyes Curtis (Alt), Joshua Stewart (Tenor), Oddur Jónsson (Bass), Münchener Bach-Chor, Prager Symphoniker, Karl-Friedrich Beringer (Leitung) Musiktheater

19:00 Gasteig (Carl-Orff-Saal) Mozart: Die Entführung aus dem Serail. Rudolf Maier-Kleeblatt (Leitung) 19:30 Bayerische Staatsoper Verdi: Rigoletto. Joseph Calleja (Tenor), Stefano Ranzani (Leitung) 19:30 Prinzregententheater Verdi: Aida. Ensemble des Staatstheaters am Gärtnerplatz, Marco Comin (Leitung) Tanztheater

20:30 Schwere Reiter Purucker: radio luma: into the night. Micha Purucker (Choreographie)

Samstag, 8. November 2014, 19:00 Uhr Ev. Himmelfahrtskirche Sendling, Kidlerstraße 15 Musik in Kirchen

Umland

18:00 & 19:30 Residenz (Hofkapelle) Residenz-Serenade. Residenz-Solisten. Albinoni: Adagio, Vivaldi: La Stravaganza, Mozart: Serenade, Dvořák: Slawische Tänze

19:30 Christoph-Probst-Gymnasium Gilching (Aula) Ev. Kantorei Gilching, Mirjam Siegel (Leitung). Werke von Britten & Brahms

19:00 Himmelfahrtskirche Sendling Haas: Das Lebensbuch Gottes op. 87. Monika Lichtenegger (Sopran), Simone Brückner (Mezzosopran), Norbert Düchtel (Orgel), Münchner Frauenchor & Mädchenchor, Kathrin WendeEhmer (Leitung) Kinder & Jugend

11:00 & 14:00 Prinzregententheater Klassik zum Staunen: Auftritt, bitte! Das Orchester kommt zusammen. Stefan Wilkening (Rezitation), Münchner Rundfunkorchester, Vinzenz Praxmarer (Leitung)

20:00 Bürgerhaus Eching Ingolf Turban (Violine), Siegfried Mauser (Klavier). Werke von Mendelssohn, Debussy & Boulanger

9.11. Sonntag Konzert

11:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Mostly Brahms. Boris Kucharsky (Violine), Ulrich Haider (Horn), Elizabeth Hopkins (Klavier & Moderation) 11:00 HMT (Großer Konzertsaal) Preisträgerkonzert des Jan KoetsierWettbewerbs

09| 11| 2014| 19:30 Uhrr GASTEIG (Kleiner Konzertsaal) „Jahreszeiten des Lebens“

16| 11| 2014| 19:00 Uhrr CUVILLIÉS-THEATER DER MÜNCHNER RESIDENZ „IX. Orchesterkonzert“

Musik und Literatur - Teil 3 „Herbst“ - Karin Wirz liest aus Werken der deutschen Literatur des 19. Jh.

Klavierkonzerte von Sergej Rachmaninow und Richard Strauss Lieder mit dem Tenor Francisco Araiza

05| 12| 2014| 19:30 Uhr SEIDLVILLA „Märchenerzählungen“

14| 12| 2014| 19:30 Uhrr GASTEIG (Kleiner Konzertsaal) „Wild und romantisch“

Ein Abend für Erwachsene mit Werken von Schumann, Strawinsky, u.a.

Mit virtuoser und romantischer Klaviermusik durch die Adventszeit

Tickets (ab 16 Euro, ermäßigt ab 5 Euro) für die Konzerte erhalten Sie unter: karten@pianistenclub.de, unter 089 95 45 60 09 und an allen bekannten Vorverkaufsstellen

Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

WWW.PIANISTENCLUB.DE

concerti 11.14 München 19


KlassIKProgramm

tiPP

11.11. DIEnStAG

20:00 residenz (Herkulessaal) Lisa Shklyaver (Klarinette), Anima Eterna Brugge, Jos van Immerseel (Klavier & Leitung). Mozart: Klavierkonzert Nr. 12 A-Dur KV 414, Divertimento D-Dur KV 136, Klarinettenkonzert A-Dur KV 622, Haydn: Sinfonie Nr. 57 D-Dur Hob. I:57 Vorliebe für asiatische Küche: Jos van Immerseel schätzt japanisches Essen – und bereitet Gerichte wie den Sukiyaki-Eintopf auch selbst im gusseisernen Topf zu. 15:30 Prinzregententheater Christoph Prégardien (Tenor), Münchner Symphoniker, Kevin John Edusei (Leitung). Mendelssohn: Ouvertüre zu „Ein Sommernachtstraum“ , Schubert: Greisengesang D 778, Der Erlkönig D 328, Nacht und Träume D 827, Auf dem Strom D 943, Sinfonie Nr. 7 hmoll D 759 „Unvollendete“, Mahler: Blumine aus Sinfonie Nr. 1 D-Dur 17:00 Asam-Schlössl (Barocksaal) Varvara Manukyan (Cembalo). Werke von Bach, Couperin & Rameau 17:00 Schloss nymphenburg (Johannissaal) Flötensonaten des Barock. Schwabinger Bach-Ensemble. Werke von Couperin, Morel, Leclair & Bach

Abb. Gautier Capuçon ©Gregory Batardon

19:30 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Pianistenclub: Jahreszeiten des Lebens „Herbst“. Dmitrij Romanov, Irina Shkolnikova, Tessa Catchpole, Carolin Danner & Yi Lin Yiang (Klavier), Karin Wirz (Rezitation). Beethoven: Sechs Bagatellen op. 126, Schubert: Drei Klavierstücke D 946, Schumann: Gesänge der Frühe, Chopin: Vier Mazurken, Klaviersonate h-Moll

18:00 Stephanuskirche nymphenburg Nymphenburger Kantatenchor, Sinfonieorchester Nymphenburg, Christine Schüttke (Leitung). Cherubini: Requiem c-Moll, Beethoven: Chorfantasie KinDer & JUGenD

15:00 & 16:30 residenz (Allerheiligen Hofkirche) Große Musik für kleine Hörer. taschenphilharmonie. Smetana: Die Moldau

20:00 Prinzregententheater Nobu Tsujii (Klavier). Ravel: Sonatine pour piano, Gaspard de la nuit, Chopin: Polonaise a-moll op. 53 „Héroïque“ & Sonate Nr. 3 h-Moll

UMLAnD

11:00 Christoph-Probst-Gymnasium Gilching (Aula) Gilchinger Kunstwoche: Heiter bis Wolkig. Thomas Krehan (Klavier & Rezitation)

20:00 residenz (Cuvilliés-theater) Festkonzert. Residenz-Solisten. Beethoven: Sinfonie Nr. 3 „Eroica”, Mozart: Klavierkonzert KV 459 „Krönungskonzert“, Vivaldi: L‘estro armonico MUSiKtHeAter

18:00 Gasteig (Carl-orff-Saal) Loewe: My Fair Lady. Monika Lachenmeir (Sopran), Harald Wurmsdobler (Tenor), Alfred Hörmayer (Bassbariton), Markus Eberhard (Bassbariton), Chor und Orchester des Freien Landestheaters Bayern, Rudolf Maier-Kleeblatt (Leitung) tAnztHeAter

15:00 & 19:30 Bayerische Staatsoper Ein Sommernachtstraum. John Neumeier (Choreographie) MUSiK in KirCHen

17:00 Apostelkirche Solln Rossini: Petite Messe Solennelle. Judith Spiesser (Sopran), Susanne Otto (Alt), Henning Kaiser (Tenor), Raphael Sigling (Bass), Sollner Kammerchor, Otmar Bayer (Harmonium), Ruth Kornder (Klavier), Ernst Hagerer (Leitung)

19:00 Schloss elmau Stradivarius in Rio. Viktoria Mullova (Violine), Matthew Barley (Violoncello), João Luís Nogueira Pinto (Gitarre), Paul Clarvis (Percussion)

10.11. MOntAG Konzert

20:00 Gasteig (Philharmonie) Münchner Philharmoniker, Alan Gilbert (Leitung). Respighi: Fontane di Roma, Beethoven: Sinfonie Nr. 1 C-Dur, Debussy: Images 20:00 versicherungskammer Bayern Duo Neon. Werke von Genzmer, Widmann, Delanoff (UA), LeistnerMayer, Beckschäfer & Eberhardt MUSiKtHeAter

19:30 Prinzregententheater Verdi: Aida. Sae Kyung Rim (Sopran), Ensemble des Staatstheaters am Gärtnerplatz, Torsten Fischer (Regie), Marco Comin (Leitung)

12. November 2014, 19.30 Uhr Kammeroper München, Falstaff 26. November 2014, 20 Uhr Franz Liszt Kammerorchester Gábor Boldoczki (Trompete)

Heilmannstr. 2, 82049 Pullach i. I. www.buergerhaus-pullach.de

20 München concerti 11.14

Foto: Alex Vanhee

05. Dezember 2014, 20 Uhr Gautier Capuçon und Frank Braley


12.11. Mittwoch

GUTE KARTEN

»

Konzert

muenchenticket.de

19:30 Steinway-Haus München PIANO VISION – Musik und Bild. Aki Hoffmann (Klavier), Alexandra Dementieva (Videoperformance), K-soul (Holokinetische Malerei)

0 89 / 54 81 81 81

11.11. Dienstag Konzert

20:00 Gasteig (Black Box) Walter Abt (Gitarre), Sascha Tekale (Gitarre). Bach: Goldberg-Variationen BWV 988 20:00 Residenz (Allerheiligen Hofkirche) Singer Pur. Werke von Mendelssohn, Reger, Rheinberger, Brahms, Schubert, Gershwin, Sting u. a. 20:00 Residenz (Herkulessaal) Lisa Shklyaver (Klarinette), Anima Eterna Brugge, Jos van Immerseel (Klavier & Leitung). Mozart: Klavierkonzert Nr. 12 A-Dur KV 414, Divertimento D-Dur KV 136, Klarinettenkonzert A-Dur KV 622, Haydn: Sinfonie Nr. 57 D-Dur Hob. I:57 Weitere Infos siehe Tipp Musiktheater

19:00 Bayerische Staatsoper Verdi: Rigoletto. Joseph Calleja (Tenor), Franco Vassallo (Bariton), Stefano Ranzani (Leitung)

20:00 Gasteig (Philharmonie) Münchner Philharmoniker, Alan Gilbert (Leitung). Respighi: Fontane di Roma, Beethoven: Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21, Debussy: Images Musiktheater

19:30 Prinzregententheater Verdi: Aida. Sae Kyung Rim (Sopran), Ensemble des Staatstheaters am Gärtnerplatz, Torsten Fischer (Regie), Marco Comin (Leitung) Umland

19:30 Bürgerhaus Pullach Salieri: Falstaff. Florian Pejrimovsky (Bass), Philipp Jekal (Bariton), Florence Losseau (Mezzosopran), Robert Schär (Tenor), Athanasia Zöhrer (Sopran), Carl Rumstadt (Bass), Katharina Konradi (Sopran), Viola von der Burg (Schauspiel), Orchester der KOM, Bernd Schadewald (Regie), Alexander May (Regie), Nabil Shehata (Leitung)

19:30 Christoph-Probst-Gymnasium Gilching (Aula) Gilchinger Kunstwoche: Komponistenporträt. Dorothea Eberhardt (Gespräch), Reinhard Palmer (Moderation)

13.11. Donnerstag Konzert

20:00 Circus Krone München Piano Guys 20:00 Residenz (Herkulessaal) Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons (Leitung). Dvořák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 „Aus der Neuen Welt“, Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung 20:00 Steinway-Haus München Piano Stories. Beatrix Becker (Klavier & Bassklarinette), Sebastian Selke (Violoncello), Yvonne Madrid (Sopran). Klaviergeschichten zwischen Klassik & Weltmusik Musiktheater

19:00 Bayerische Staatsoper Verdi: Nabucco. Ambrogio Maestri (Bariton), Roberto De Biasio (Tenor), Vitalij Kowaljow (Bass), Paoletta Marrocu (Sopran), Anna Malavasi (Mezzosopran), Goran Jurić (Bass), Matthew Grills (Tenor), Golda Schultz (Sopran)

DO · 20.11.14 · 19.30 Uhr · Philharmonie

FR · 14.11.14 · 20 Uhr · Philharmonie

Verdi: Requiem

Midori

Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur Symphonie Nr. 4 f-moll Russian National Orchestra Mikhail Pletnev, Leitung

Tepponen · Romberger · Kang · Nazmi Münchner MotettenChor Münchner Konzertchor Kevin John Edusei, Leitung

MO · 17.11.14 · 20 Uhr · Philharmonie

Mozart: Requiem

MI · 26.11.14 · 20 Uhr · Herkulessaal

Das neue Programm: ST. PETERSBURG

Bernhard · von der Damerau Prégardien · Müller-Brachmann Chorgemeinschaft Neubeuern Orchester der KlangVerwaltung

Enoch zu Guttenberg Leitung

Cecilia Bartoli

I Barocchisti · Diego Fasolis, Leitung

MI · 19.11.14 · 20 Uhr · Philharmonie

MO · 1.12.14 · 20 Uhr · Philharmonie

Beethoven: Violinkonzert D-Dur op. 61 Ravel: Ma mère l’oye Gershwin: An American in Paris Orchestre Philharmonique du Luxembourg Joshua Weilerstein, Leitung

Werke von Ives, Dorman, Kodály, Piazzolla, Kerschek sowie weitere Werke für Schlagzeug und Orchester Camerata Salzburg

Hilary Hahn

tickets

089 - 93 60 93

Martin Grubinger

www.muenchenmusik.de

Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

münchenmusik concerti 11.14 München 21


KlassIKProgramm

Synagoge

UMLAnD

10. Dezember 2014, 20 Uhr Hubert-Burda-Saal Jüdisches Zentrum Jakobsplatz, München Werke von E. Bloch, F. Schubert u. a. Solist: Raphael Wallfisch, Violoncello Dirigent: Daniel Grossmann

19:00 Gasteig (Carl-orff-Saal) Zeller: Der Vogelhändler. Ensemble des Freien Landestheaters Bayern, Marcus Schneider (Regie), Rudolf Maier-Kleeblatt (Leitung) MUSiK in KirCHen

19:00 residenz (Hofkapelle) Residenz-Serenade. Residenz-Solisten. Haydn: Zigeunertrio, Vivaldi: Die vier Jahreszeiten, Mozart: Divertimento KinDer & JUGenD

19:00 Gasteig (Philharmonie) Jugendkonzert. Münchner Philharmoniker, Alan Gilbert (Leitung). Beethoven: Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21, Debussy: Images

tiPP

Synagogenführung vor dem Konzert mit Karten der 1. Kategorie Karten München Ticket www.o-j-m.de

14.11. FREItAG Konzert

20:00 freies Musikzentrum (Konzertsaal) 35 Jahre Freies Musikzentrum 20:00 Gasteig (Philharmonie) Midori (Violine), Russian National Orchestra, Mikhail Pletnev (Leitung). Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur op. 35, Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36 20:00 residenz (Herkulessaal) Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons (Leitung). Dvořák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 „Aus der Neuen Welt“, Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung 20:00 Steinway-Haus München Klavierabend im Herbstlicht. Masako Ohta (Klavier). Werke von Bach, Borboudakis, Zimmermann, Brass u. a. MUSiKtHeAter

19:00 Bayerische Staatsoper Verdi: Rigoletto. Joseph Calleja (Tenor), Stefano Ranzani (Leitung) tAnztHeAter

15.11. SAMStAG

20:00 Gasteig (Philharmonie) Arcadi Volodos (Klavier), Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI, Juraj Valcuha (Leitung). Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1 bMoll, Respighi: Fontane di Roma & Pini di Roma, Ravel: Boléro Morgenstund‘ hat Gold im Mund? Nicht für Arcadi Volodos: Der Pianist ist ein Nachtmensch, nutzt die dunklen Stunden des Tages gern zum Lesen oder auch zum Üben.

22 München concerti 11.14

20:30 Schwere reiter Beutler: STANDPUNKT.e - welcome to my world 20:30 St. Michael München Bayerisches Staatsballett II MUSiK in KirCHen

20:00 Herz-Jesu-Kirche neuhausen Paradisi Gloria: Herrlichkeit. Sophia Brommer (Sopran), Idunnu Münch (Mezzosopran), Chor des Bayerischen Rundfunks, Münchner Rundfunkorchester, Ulf Schirmer (Leitung). Suk: Meditation über „Der heilige Wenzel“, Danner: M‘illumino d‘immenso (UA), Vaughan Williams: Fantasia on a Theme by Thomas Tallis, Rutter: Psalm 150

19:30 Christoph-Probst-Gymnasium Gilching (Aula) Gilchinger Kunstwoche: Mostly Brahms. Boris Kucharsky (Violine), Ulrich Haider (Horn), Elizabeth Hopkins (Klavier & Moderation). Brahms: Albumblatt, Beethoven: Sonate c-Moll op. 30 Nr. 2

15.11. SAMStAG Konzert

19:00 Schloss nymphenburg (Hubertussaal) Ravel: Boléro, Bizet/de Sarasate: Carmen-Fantasie. Kammerorchester, Markus Elsner (Leitung) 19:30 Gasteig (Carl-orff-Saal) Jüdische Kulturtage München: Eröffnungskonzert. Kleztory 19:30 Münchner Künstlerhaus (festsaal) Drumartica 20:00 freies Musikzentrum München (Konzertsaal) 35 Jahre Freies Musikzentrum. Musikerinnen und Musiker des Freien Musikzentrums 20:00 Gasteig (Philharmonie) Arcadi Volodos (Klavier), Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI, Juraj Valcuha (Leitung). Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1, Respighi: Fontane di Roma & Pini di Roma, Ravel: Boléro Weitere Infos siehe Tipp 20:00 residenz (Allerheiligen Hofkirche) Cypress String Quartet. Dvořák: aus „Zypressen“, Streichquartett F-Dur op. 96 „Amerikanisches“, Barber: Streichquartett b-Moll op. 11, Griffes: Two Sketches based on Indian Themes 20:00 residenz (Herkulessaal) Hyeyoon Park (Violine), Münchner Symphoniker, Kevin John Edusei (Leitung). Braunfels: Sinfonische Variationen über ein altfranzösisches Kinderlied, Korngold: Violinkonzert D-Dur, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Steinway-Haus München Musikalisch-literarischer Salon. Anna Sutyagina (Klavier). Ganz normal verrückt – Charles Bukowski & Barbara Frey, Musik von Crumb, Bizet, SaintSaëns, Mascagni & Bartók MUSiKtHeAter

19:00 KUBiz Unterhaching Mozart: Die Entführung aus dem Serail

Fotos: Julia Wessely, Ali Schafler

Orchester Jakobsplatz München

19:30 Bibliotheksaal Polling Veronika Eberle (Violine), Sebastian Manz (Klarinette), Herbert Schuch (Klavier). Milhaud: Suite, Brahms: Violinsonate Nr. 2, Schumann: Fantasiestücke op. 73, Brahms: Klarinettensonate f-Moll op. 120 Nr. 1, Bartók: Kontraste


19:00 Bayerische Staatsoper Puccini: Manon Lescaut (Premiere). Anna Netrebko (Sopran), Jonas Kaufmann (Tenor), Markus Eiche (Bariton), Roland Bracht (Bass), Dean Power (Tenor), Christian Rieger (Bariton), Ulrich Reß (Tenor), Okka von der Damerau (Mezzosopran), Alexander Kaimbacher (Tenor), Hans Neuenfels (Regie), Alain Altinoglu (Leitung)

19:00 Schloss elmau Franziska Hoelscher (Violine), Benjamin Moser (Klavier). Werke von Ravel & Prokofjew

tiPP

19:30 Christoph-Probst-Gymnasium Gilching (Aula) Gilchinger Kunstwoche: ODEON Jugendsinfonieorchester. Julia Fedulajewa (Klavier), ODEON Jugendsinfonieorchester München, Julio Doggenweiler-Fernandez (Leitung). Weber: Ouvertüre zu „Oberon“, Chopin: Klavierkonzert Nr. 1, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 5 „Reformation“

15.11. SAMStAG

tAnztHeAter

20:00 residenz (Herkulessaal) Hyeyoon Park (Violine), Münchner Symphoniker, Kevin John Edusei (Leitung). Braunfels: Sinfonische Variationen über ein altfranzösisches Kinderlied, Korngold: Violinkonzert D-Dur, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll

20:30 Schwere reiter Beutler: STANDPUNKT.e - welcome to my world. Nicole Beutler (Choreographie & Regie), Hillary Blake Firestone (Performance), Alice Pons (Performance) 20:30 St. Michael Bayerisches Staatsballett II

20:00 veranstaltungsforum fürstenfeld (Stadtsaal) Shani Diluka (Klavier). Werke von Schumann, Beethoven u. a.

16.11. SOnntAG

Dreijährig hielt Hyeyoon ihre erste Geige in der Hand, mit Neun feierte sie ihr Solistendebüt und gewann 2009 mit 16 als jüngste Teilnehmerin den ARD-Musikwettbewerb.

MUSiK in KirCHen

18:00 & 19:30 residenz (Hofkapelle) Residenz-Serenade. Residenz-Solisten. Haydn: Zigeunertrio, Vivaldi: Die vier Jahreszeiten, Mozart: Divertimento KinDer & JUGenD

10:00 Bayerische Staatsoper (Probenräume) SpielOper: Die Zauberflöte. Workshop für 6- bis 12-Jährige 14:00 Bayerische Staatsoper Platzl SpielBallett. Bayerisches Staatsballett

Konzert

UMLAnD

11:00 Prinzregententheater Igor Levit (Klavier). Beethoven: Klaviersonaten Nr. 22 F-Dur op. 54, Nr. 31 As-Dur op. 110, Nr. 32 c-Moll op. 111, Bach: Partita No. 2, Busoni: Fantasia nach Bach

19:00 KUBiz Unterhaching Mozart: Die Entführung aus dem Serail. Corinna Ruba (Sopran), Roman Payer (Tenor), Adam Sanchez (Tenor), Diana Fischer (Sopran), Julia Dippel (Regie), Rudolf Maier-Kleeblatt (Leitung)

11:00 residenz (Allerheiligen Hofkirche) Markus Bellheim (Klavier), MiKyung Lee (Violine), Wen-Sinn Yang (Violoncello), Studierende der HMT München. Webern: Klavierquintett, Strauss: Violinsonate Es-Dur op. 18, Schönberg: Verklärte Nacht op. 4

17.-19.11.14 Prinzregententheater

26.-28.12.14 Philharmonie

Der Disney-Klassiker auf Großbildleinwand – LIVE begleitet vom Sound of Hollywood Symphony Orchestra

Peter I. Tschaikowsky

Dornröschen

St. Petersburg Festival Ballett FR/SA · 2./3.1.15 · 15 Uhr · Philharmonie

DI · 2.12.14 · 19.30 Uhr · Philharmonie

John Williams Filmnacht Musikalische Highlights und Filmszenen The Sound of Hollywood Symphony Orchestra

Live mit dem Sound of Hollywood Symphony Orchestra – auf Großbildleinwand

St. Petersburg Festival Ballett

Schwanensee mit

48

22.-28.12.14

MO/DI · 5./6.1.15 15.30 & 19.30 Uhr Philharmonie

Prosit 2015 – Die große Neujahrsgala

Schwänen

Prinzregententheater

tickets

089 - 93 60 93

www.muenchenmusik.de

Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

münchenmusik concerti 11.14 München 23


Klassikprogramm

19:00 Prinzregententheater Opern auf Bayrisch: Der Ring in einem Aufwasch. Helmut Kirchhammer (Regie), Peter Clemente (Leitung) 19:00 Bayerische Staatsoper Verdi: Nabucco. Ambrogio Maestri (Bariton), Roberto De Biasio (Tenor), Vitalij Kowaljow (Bass), Paoletta Marrocu (Sopran), Anna Malavasi (Mezzosopran), Goran Jurić (Bass) Tanztheater

11:00 Bayerische Staatsoper Matinee der Heinz-Bosl-Stiftung. Bayerisches Staatsballett II Musik in Kirchen

17:00 Mariahilfkirche Mozart: Requiem d-Moll, Schubert: Salve Regina. Priska Eser (Sopran), Barbara Müller (Alt), Moon Yung Oh (Tenor), Maximilian Lika (Bass), Lassus-Chor München, Münchener Barockensemble, Bernward Beyerle (Leitung)

marienvesper Vertonungen unserer Zeit Werke von Ostrzyga, Herzog, Schwab, Busto, Gjeilo, Buchenberg

So, 16.11.14 · 19 Uhr Großer Saal der Hochschule für Musik und Theater München

www.bmr-chorakademie.de 15:30 Prinzregententheater Alison Balsom (Trompete), Festival Strings Lucerne. Haydn: Trompetenkonzert Es-Dur, Grieg: Aus Holbergs Zeit, Tschaikowsky: Streicherserenade u. a. 17:00 Residenz (Herkulessaal) Landesjugendorchester Hamburg, Fausto Fungaroli (Leitung). Rossini: Ouvertüre zu „Italienerin in Algier“, Haydn: Cellokonzert C-Dur, Bach: Klavierkonzert f-Moll BWV 1056, Schubert: Sinfonie h-Moll „Unvollendete“ DV 759 19:00 Residenz (Cuvilliés-Theater) Pianistenclub: Strauss & Rachmaninow. Anny Hwang (Klavier), Francisco Araiza (Tenor), Marija Vidovic (Sopran), Aglaya Sintschenko (Klavier), Münchner Symphoniker, Carlos Dominguez-Nieto (Leitung). Strauss: Burleske d-Moll, aus „Acht Lieder“ op. 10, Rachmaninow: Drei Lieder, Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll, Araiza: Lieder 24 München concerti 11.14

19:30 Schloss Dachau Festkonzert. Residenz-Solisten. Beethoven: Sinfonie Nr. 3 „Eroica”, Mozart: Klavierkonzert KV 459 „Krönungskonzert“, Vivaldi: L‘estro armonico 20:00 Freies Musikzentrum München (Konzertsaal) 35 Jahre Freies Musikzentrum 20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Svein Amund Skara (Klavier). Beethoven: Sonate C-Dur op. 53 „Waldstein“, Sinfonie Nr. 9 20:00 Münchner Künstlerhaus (Festsaal) Benefizabend: Musik, Musik, Musik Musiktheater

19:00 MODEON Marktoberdorf Mozart: Die Entführung aus dem Serail

17:00 Pfarrkirche Leiden Christi Mozart: Requiem d-Moll, Pärt: In principio. Ursula Mann (Sopran), Monika Strohmayer (Alt), Marco Cilic (Tenor), Ludwig Mittelhammer (Bass), Chorgemeinschaft Leiden Christi, Wolfgang Mann (Leitung) 18:00 Christuskirche Neuhausen Brahms: Ein deutsches Requiem & Haydn-Variationen. Csilla Csövári (Sopran), Franz X. Schlecht (Bass), Chor der Christuskirche, Satori-Ensemble, Andreas Hantke (Leitung) Kinder & Jugend

11:00, 12:30 & 14:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Papageno und die kleine Zauberflöte. concierto münchen, münchner puzzletheater 11:00 & 15:00 Gasteig (Philharmonie) Ristorante Allegro. Münchner Philharmoniker, Ruth-Claire Lederle (Regie), Ludwig Wicki (Leitung). Das philharmonische Musical 18:30 Residenz (Allerheiligen Hofkirche) Abenteuer für die Ohren. Markus Schön (Klarinette), taschenphilharmonie. Mozart: Klarinettenkonzert A-Dur KV 622, Mahler: Adagio aus der Sinfonie Nr. 10 Umland

11:00 & 19:30 Christoph-ProbstGymnasium Gilching (Aula) Gilchinger Kunstwoche: Music on the Isles. Ann Schneidt (Viola), Simon Fordham (Violine), Wolfgang Bergius (Violoncello), Caroline Bergius (Cembalo). Werke von Mozart, Beethoven, Schubert, Tschaikowsky u. a. 19:00 MODEON Marktoberdorf Mozart: Die Entführung aus dem Serail

Foto: Monika Rittershaus

Bayerischer Leitung: Gerd Guglhör Landesjugendchor


20:00 Bayerische Staatsoper David Schultheiß (Violine), Bayerisches Staatsorchester, Gianandrea Noseda (Leitung). Dvořák: Violinkonzert aMoll op. 53, Rachmaninow: Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27

tiPP

17.11. MOntAG

20:00 funkhaus des Bayerischen rundfunks (Studio 2) Behind the Lines. Anna Prohaska (Sopran), Eric Schneider (Klavier), Falk Häfner (Moderation). Lieder von Eisler, Wolf, Ives, Schumann u. a. Selbststimulation: Fürs Joggen stellt sich Anna Prohaska Listen mit Songs zusammen, die sie nur beim Laufen hören darf – Rammstein, Madonna oder auch Rihanna.

17.11. MOntAG Konzert

19:00 Gasteig (Black Box) Music on the Isles. Ann Schneidt (Viola), Simon Fordham (Violine), Wolfgang Bergius (Violoncello), Caroline Bergius (Cembalo). Werke von Mozart u. a.

20:00 funkhaus des Bayerischen rundfunks (Studio 2) Behind the Lines. Anna Prohaska (Sopran), Eric Schneider (Klavier), Falk Häfner (Moderation). Lieder von Eisler, Wolf, Ives, Schumann u. a. Weitere Infos siehe Tipp

20:00 residenz (Herkulessaal) Veronika Eberle (Violine), Sebastian Manz (Klarinette), Herbert Schuch (Klavier). Milhaud: Suite, Brahms: Violinsonate Nr. 2, Schumann: Fantasiestücke op. 73, Brahms: Klarinettensonate f-Moll op. 120 Nr. 1, Bartók: Kontraste 20:00 versicherungskammer Bayern Christine Hoock (Kontrabass), Sylvia Hewig-Tröscher (Klavier). Werke von Beckschäfer (UA), Gubaidulina, Dinescu, Coates, Egilsson, Scodanibbio, Proto, Pärt & Hoock

20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Gedenkkonzert Jan Novak zum 30. Todestag. Marilyn Schmiege (Mezzosopran), Claudia Jahn (Sopran), Sofia Vinnik (Mezzosopran), Clara Nowakowa (Flöte), Hyunjin Jeong (Flöte), Dora Novak-Wilmington (Klavier), Sandra Vucenovic (Klavier), Prof. Dr. Wilfried Stroh (Moderation)

19:30 Prinzregententheater Tschaikowsky: Dornröschen. St. Petersburg Festival Ballett, Marius Petipa (Choreographie)

20:00 Gasteig (Philharmonie) Mozart: Requiem d-Moll & Adagio und Fuge c-Moll, Bach: „Ich will den Kreuzstab gerne tragen“ BWV 56. Susanne Bernhard (Sopran), Okka von der Damerau (Alt), Christoph Prégardien (Tenor), Hanno Müller-Brachmann (Bariton), Chorgemeinschaft Neubeuern, Orchester der KlangVerwaltung, Enoch zu Guttenberg (Leitung)

Konzert

tAnztHeAter

MUSiK in KirCHen

17:00 Gustav-Adolf-Kirche ramersdorf MendelssohnChor München

18.11. DIEnStAG 19:00 reaktorhalle München Breakin‘ bad. Breakout Ensemble, Moritz Eggert (Leitung). Werke der Kompositionsklasse Prof. Moritz Eggert

www.mtc-frommelt.de | Karten an allen Vertrags-VVK-Stellen & Tel.: (089) 54 81 81 81 21.11.14

20 h

Carl-Orff-Saal 28.11.14 20 h Prinzregententheater 27.12.14 1530 + 1930 h Carl-Orff-Saal 28.12.14 1530 + 1930 h Carl-Orff-Saal 06.01.15 1530 + 1930 h Carl-Orff-Saal

Dominique Horwitz

Ballet Classique de Paris

Der

Nussknacker

BREL! 23.11.14

19 h

30 30 Philharmonie The Spirit of Irish Christmas - Tour 2014 29.12.14 15 30 + 19 30 h Carl-Orff-Saal 04.01.15 15 + 19 h Carl-Orff-Saal 30 05.01.15 15 + 1930 h Carl-Orff-Saal 29.11.14 20 h Circus Krone Ballet Classique de Paris

Die Festspieloper, Prag präsentiert:

Die große

VERDI GALA

Schwanensee

09.+10.01.15 20 h Matthäuskirche

Eine Auswahl der bekanntesten Szenen aus NABUCCO, AIDA, RIGOLETTO, LA TRAVIATA u.v.m.

Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 11.14 München 25


KlassIKProgramm

MUSiKtHeAter

20:00 Pasinger fabrik LaTriviata – Die Impro-Oper

21.11. FREItAG Konzert

10:00 Gasteig (Philharmonie) Öffentliche Generalprobe. Münchner Philharmoniker 19:00 residenz (Herkulessaal) Benefizkonzert. Hochschulsymphonieorchester, Alexander Liebreich (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 44 e-Moll Hob. I:44, Hosokawa: Meditation den Opfern des Tsunami 2011 gewidmet, Mahler: Sinfonie Nr. 4 G-Dur

tAnztHeAter

19:30 Prinzregententheater Tschaikowsky: Dornröschen. St. Petersburg Festival Ballett, Marius Petipa (Choreographie) 20:00 Gasteig (Carl-orff-Saal) Tschaikowsky: Schwanensee. SaintPetersburg Classical Ballet of Andrey Batalov

19.11. MIttWOCH Konzert

19:00 residenz (Allerheiligen Hofkirche) Kammerkonzert der Stipendiaten. Mitglieder und Akademisten der Münchner Philharmoniker 20:00 funkhaus des Bayerischen rundfunks (Studio 2) Cinema Paradiso. Jason Seizer New Quartet. Werke von Morricone, Herrmann, Myers, Mandel & Williams 20:00 Gasteig (Philharmonie) Hilary Hahn (Violine), Orchestre Philharmonique du Luxembourg, Joshua Weilerstein (Leitung). Beethoven: Violinkonzert D-Dur op. 61, Ravel: Ma mère l‘oye, Gershwin: An American in Paris MUSiKtHeAter

19:00 Bayerische Staatsoper Puccini: Manon Lescaut tAnztHeAter

15:00 & 19:30 Prinzregententheater Tschaikowsky: Dornröschen. St. Petersburg Festival Ballett 26 München concerti 11.14

MUSiK in KirCHen

19:00 Himmelfahrtskirche Pasing Geistliche Abendmusik zum Buß- und Bettag. Kammerchor Pasing, Andreas Schmidt (Leitung). Werke von Schütz, Bach, Mendelssohn & Rheinberger SonStiGeS

19:00 Gasteig (Black Box) Jüdische Kulturtage München: Die Stadt ohne Juden. Anastasia Zorina (Klavier), Prof. Dr. Horst Möller, Dr. Doron Rabinovici & Magdalena Marsovszky (Gespräch), Michael Frank (Moderation). Stummfilm & Diskussion: Zum aktuellen Antisemitismus in Mitteleuropa

20.11. DOnnERStAG Konzert

19:00 residenz (Allerheiligen Hofkirche) Residenz-Serenade. ResidenzSolisten. Vivaldi: La Stravaganza“, Geminiani: La Follia, Mozart: Sonate D-Dur, Albinoni: Tre Balletti

20:00 Prinzregententheater Zweistimmig – Hommage an Paul Celan. Giora Feidman (Klarinetten), Ben Becker (Rezitation), Reentko Dirks (Akustikgitarre & Perkussion), Guido Jäger (Kontrabass) 20:00 Steinway-Haus München Pianistenclub. Serena Chillemi (Klavier). Mozart: Adagio h-Moll, Beethoven: Klaviersonate Nr. 15, Debussy: aus „Préludes pour piano“, Schubert: Vier Impromtus, Chopin: Ballade Nr. 1 g-Moll 20:00 Gasteig (Philharmonie) Christian Tetzlaff (Violine), Genia Kühmeier (Sopran), Münchner Philharmoniker, Pablo Heras-Casado (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 31 D-Dur KV 297, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll, Mahler: Sinfonie Nr. 4 G-Dur

tiPP

19:30 Bibliotheksaal Polling Van Baerle Trio. Mendelssohn: Klaviertrio Nr. 2 c-Moll, Martin: Trio sur des mélodies populaires irlandaises, Tschaikowsky: Klaviertrio a-Moll 19:30 Gasteig (Philharmonie) Verdi: Messa da Requiem. Marjukka Tepponen (Sopran), Gerhild Romberger (Alt), Yosep Kang (Tenor), Tareq Nazmi (Bass), Münchner MotettenChor, Münchner Konzertchor, Kevin John Edusei (Leitung) 20:00 Prinzregententheater Wiener Klassik vom Feinsten. Sabine Meyer (Klarinette), Modigliani Quartett. Mozart: Quintett A-Dur KV 581 „StadlerQuintett“, Schubert: Oktett F-Dur Weitere Infos siehe Tipp

20.11. DOnnERStAG

20:00 Prinzregententheater Wiener Klassik vom Feinsten. Sabine Meyer (Klarinette), Modigliani Quartett. Mozart: Quintett A-Dur KV 581 „Stadler-Quintett“, Schubert: Oktett F-Dur op. 166 D 803 Liebt alles Süße – zumindest kulinarisch: Sabine Meyer schleckt nicht nur gern amerikanisches Schokoladeneis, sondern macht sogar ihre Pralinen selbst.

Foto: Ruvolo

20:00 Bayerische Staatsoper David Schultheiß (Violine), Bayerisches Staatsorchester, Gianandrea Noseda (Leitung). Dvořák: Violinkonzert aMoll, Rachmaninow: Sinfonie Nr. 2

19:30 residenz (Allerheiligen Hofkirche) Residenz Gala-Konzert. Residenz-Solisten. Beethoven: Sinfonie Nr. 2, Mendelssohn: Streichersinfonie, Mozart: „Pariser“ Sinfonie, Brahms: Ungarische Tänze Nr. 5 & 6


Musiktheater

19:00 Bayerische Staatsoper Verdi: Nabucco. 20:00 Münchner Künstlerhaus (Festsaal) LaTriviata erOpert das Künstlerhaus Tanztheater

20:30 Schwere Reiter Hands and Days (UA). Sabine Glenz (Choreographie), Judith Hummel & Markus Kunas (Performance)

22.11. Samstag Konzert

17:00 Schloss Nymphenburg (Johannissaal) Bulgarische Musikabende: Eröffnungskonzert 19:00 Gasteig (Carl-Orff-Saal) Fauré: Requiem & Pelléas & Mélisande, Brahms: Nänie. Aline Lettow (Sopran), Oscar Quezada (Bariton), Chor und Orchester der Bürger-Sänger-Zunft, Julio Mirón (Leitung) 19:00 Gasteig (Philharmonie) Christian Tetzlaff (Violine), Genia Kühmeier (Sopran), Münchner Philharmoniker, Pablo Heras-Casado (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 31, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll, Mahler: Sinfonie Nr. 4 20:00 Freies Musikzentrum München (Konzertsaal) Gesprächskonzert: Europäische Klaviermusik der klassischen Moderne. Amadeus Wiesensee (Klavier), Christoph Schlüren (Einführung) 20:00 Residenz (Allerheiligen Hofkirche) Brass Band München 20:00 Residenz (Herkulessaal) Junge Münchner Symphoniker, Bernhard Koch (Leitung) Tanztheater

19:30 Bayerische Staatsoper Die Kameliendame. John Neumeier (Choreographie) 20:30 Schwere Reiter Glenz: Hands and Days. Eine choreographische Installation Musik in Kirchen

18:00 Andreaskirche Fürstenried Mozart: Messe c-Moll. Kantorei der Andreaskirche 18:00 Residenz (Hofkapelle) Residenz-Serenade. Residenz-Solisten. Vivaldi: La Stravaganza, Geminiani: La Follia, Mozart: Sonate D-Dur, Albinoni: Tre Balletti 19:00 Himmelfahrtskirche Sendling Mozart: Requiem d-Moll, Poulenc: Orgelkonzert. Klaus Geitner (Leitung) Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

BILDER EINER AUSSTELLUNG SYMPHONISCHE KLANGGEMÄLDE DER BRASS BAND MÜNCHEN

Samstag, 22. November 2014 Beginn 20.00 Uhr, Allerheiligen-Hofkirche Residenzstraße 1, 80333 München Tickets unter www.muenchenticket.de BÜ UN RGER TER H FÖ AUS HR ING

Klassik in Unterföhring Samstag, 22.11., 20 Uhr, Schulaula, Bahnhofstr. 3 CHRISTOPH VON WEITZEL DEM WASSER ZU SINGEN Ein Liederabend mit multimedialen Installationen Freitag, 28.11.2014, 20 Uhr, Bürgerhaus THEATER POETENPACK MOZART UND CASANOVA Komödie von Kerstin Tomiak mit Musik aus „Don Giovanni“; Einführung in das Stück um 19.15 Uhr, Bürgerhaus/Kleiner Saal Sonntag, 30.11.2014, 19 Uhr, Bürgerhaus KAMMEROPER KÖLN CABARET Broadway-Musical nach John van Druten und Christopher Isherwood Sonntag, 28.12.2014, 19 Uhr, Bürgerhaus BUDAPESTER OPERNTHEATER W. A. Mozart – DIE ZAUBERFLÖTE Mozarts weltberühmtes Singspiel

Infos und Kartenvorverkauf: Münchner Str. 65 | 85774 Unterföhring Tel.: 089-950 81-506 | www.buergerhaus-unterfoehring.de Das Bürgerhaus verfügt über 120 kostenfreie Tiefgaragenplätze

concerti 11.14 München 27


Klassikprogramm

19:30 Residenz (Hofkapelle) Residenz-Serenade. Residenz-Solisten

23.11. Sonntag

Kinder & Jugend

Konzert

14:00 Bayerische Staatsoper Platzl SpielBallett. Bayerisches Staatsballett 19:30 Stadthalle Germering (Orlandosaal) Verdi: La traviata. Compagnia d‘Opera Italiana di Milano

11:00 Gasteig (Philharmonie) Christian Tetzlaff (Violine), Genia Kühmeier (Sopran), Münchner Philharmoniker, Pablo Heras-Casado (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 31 D-Dur KV 297, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll op. 64, Mahler: Sinfonie Nr. 4 G-Dur

20:00 Grundschule Unterföhring Dem Wasser zu singen. Christoph von Weitzel (Bariton), Ulrich Pakusch (Klavier). Werke von Brahms, Schubert & Chopin, Kommentierter Liederabend mit akustischen Installationen

11:00 Residenz (Allerheiligen Hofkirche) Aga Mikolaj (Sopran), Streichquartett des Bayerisches Staatsorchesters. Respighi: Il tramonto, Fauré: Streichquartett e-Moll & La bonne chanson, Ravel: Streichquartett F-Dur

20:00 Rathausaal Wasserburg Wasserburger Rathauskonzerte. Tschechisches Nonett. Werke von Lutosławski, Martinů, Prokofjew & Spohr

18:00 Residenz (Herkulessaal) Händel: Israel in Egypt. Münchner MotettenChor, ResidenzOrchester München, Benedikt Haag (Leitung)

Umland

18:30 LMU (Aula) Julia Fedulajewa (Klavier), ODEON Jugendsinfonieorchester München, Julio DoggenweilerFernandez (Leitung). Werke von Weber, Chopin & Mendelssohn 19:00 Gasteig (Carl-Orff-Saal) Jüdische Kulturtage München. Baladino 19:00 Gasteig (Philharmonie) Die große Verdi-Gala. Ensemble der Festspieloper Prag, Martin Doubravsky (Leitung) 19:00 Prinzregententheater Bruch: Die Loreley (konzertant). Michaela Kaune, Magdalena Hinterdobler & Danae Kontora (Sopran), Thomas Mohr (Tenor), Benedikt Eder (Bariton), JanHendrik Rootering (Bassbariton), Sebastian Campione (Bass), Prager Philharmonischer Chor, Münchner Rundfunkorchester, Stefan Blunier (Leitung) 19:00 Residenz (Allerheiligen Hofkirche) Verdi-Gala. Maria Taytakova (Sopran), Iwona Sakowicz (Mezzosopran), Emilio Ruggerio (Tenor), Melih Tepretmez (Bariton) Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Residenz (Cuvilliés-Theater) Arienabend. Opernstudio der Bayerischen Staatsoper Tanztheater

11:00 Bayerische Staatsoper Matinee der Heinz-Bosl-Stiftung. Bayerisches Staatsballett II 18:00 Bayerische Staatsoper Die Kameliendame. John Neumeier (Choreographie) 20:30 Schwere Reiter Glenz: Hands and Days Musik in Kirchen

16:00 St. Michael München Rheinberger: Requiem b-Moll. Soli, Chor & Orchester St. Michael

17:00 St. Sebastian München Gerlinde Sämann (Sopran), Katharina Guglhör (Alt), Robert Sellier (Tenor), Oddur Jonsson (Bass), SebastiansChor München, Barockorchester La Banda, Michaela Prentl (Leitung). Bach: Nach Dir, Herr, verlanget mich, Ich hatte viel Bekümmernis, M. Haydn: Requiem Sonstiges

19:00 Münchner Künstlerhaus (Millerzimmer) Künstlergespräch. HannaElisabeth Müller (Gespräch), Gisela Schmöger (Moderation) 28 München concerti 11.14

Foto: Ivona Orešková

17:00 Erlöserkirche Schwabing Bruckner: Te Deum & Beethoven: Messe C-Dur. Ensemble Lodron, Chor der Erlöserkirche, Michael Grill (Leitung)


26.11. MIttWOCH

tiPP

GUTE KARTEN

Konzert

»

20:00 residenz (Herkulessaal) Cecilia Bartoli (Mezzosopran), I Barocchisti, Diego Fasolis (Leitung) MUSiKtHeAter

23.11. SOnntAG

19:00 residenz (Allerheiligen Hofkirche) Verdi-Gala. Maria Taytakova (Sopran), Iwona Sakowicz (Mezzosopran), Emilio Ruggerio (Tenor), Melih Tepretmez (Bariton), Stellario Fagone (Leitung) Liebt nicht nur den Gesang: An der Universität von Bratislava hat Maria Taytakova auch ein Wirtschaftsstudium abgeschlossen.

24.11. MOntAG Konzert

20:00 Prinzregententheater Pretty Yende (Sopran), Münchner Symphoniker, Peter Valentovic (Leitung). Werke von Rossini, Bellini, Massenet u. a. MUSiKtHeAter

19:00 Bayerische Staatsoper Puccini: Manon Lescaut

25.11. DIEnStAG Konzert

19:00 reaktorhalle München Zwischen Orient und Okzident. Munich Percussion and String Orchestra MUSiKtHeAter

19:00 Bayerische Staatsoper Humperdinck: Hänsel und Gretel

muenchenticket.de 0 89 / 54 81 81 81

19:30 residenz (Cuvilliés-theater) Strauß: Wiener Blut (Premiere). Hans Gröning (Bariton), Tilmann Unger (Tenor), Cornelia Horak (Sopran), Ella Tyran (Sopran), Ensemble des Staatstheaters am Gärtnerplatz, Nicole Claudia Weber (Regie), Michael Brandstätter (Leitung)

20:00 residenz (Herkulessaal) Tromba Veneziana. Gábor Boldoczki (Trompete & Flügelhorn), Sergej Nakariakov (Flügelhorn), Budapest Chamber Orchestra. Corelli: Concerto Grosso Nr. 4 D-Dur, Torelli: Trompetenkonzert D-Dur, Marcello: Introduzione, Aria & Presto a-Moll, Vivaldi: Flügelhornkonzert c-Moll RV 401, Trompetenkonzerte Nr. 9 D-Dur, Duokonzert g-Moll RV 531, Respighi: Antiche Danzi ed Arie

UMLAnD

MUSiKtHeAter

20:00 Bürgerhaus Pullach Tromba Veneziana. Gábor Boldoczki (Trompete), Franz Liszt Kammerorchester. Marcello: Introduzione, Aria & Presto a-Moll, Vivaldi: Konzerte B-Dur Nr. 16 & D-Dur Nr. 9, Corelli: Concerto grosso g-Moll op. 6/8 u. a.

19:00 Bayerische Staatsoper Puccini: Manon Lescaut

10:30 & 19:00 Bayerische Staatsoper Humperdinck: Hänsel und Gretel

27.11. DOnnERStAG Konzert

20:00 Gasteig (Philharmonie) Müller-Wieland: Egmonts Freiheit oder Böhmen liegt am Meer. Claudia Barainsky (Sopran), Klaus Maria Brandauer (Rezitation), Philharmonischer Chor München, Münchner Philharmoniker, Jan Müller-Wieland (Leitung) 20:00 Prinzregententheater Steven Isserlis (Violoncello), Münchener Kammerorchester, Clemens Schuldt (Leitung). Werke von Henze, SaintSaëns, Turnage, Ravel & Mozart

münchnerresidenzKonzerte

MUSiK in KirCHen

19:00 residenz (Hofkapelle) Residenz-Serenade. Residenz-Solisten. Mozart: aus „Die Zauberflöte”, Vivaldi: Concerto a tre, Bach: Ouvertüre h-Moll

28.11. FREItAG Konzert

19:00 HMt (Großer Konzertsaal) Rheinberger zum 175. Geburtstag. Madrigalchor der Hochschule für Musik und Theater München, Martin Steidler (Leitung), Sinfonieorchester Liechtenstein, Florian Krumpöck (Leitung). Rheinberger: In Sturm und Frieden op. 170, Sinfonie d-Moll op. 10 „Wallenstein“, Beethoven: Meeresstille und glückliche Fahrt op. 112, Schumann: Requiem für Mignon op. 98b

allerheiligen-hofkirche

So.

23.11. Verdi-Gala 19:00 Uhr

So.

30.11. W.a. Mozart: requieM 19:00 Uhr

So.

21.12. altbayerischer adVent 14:00 Uhr | 17:00 Uhr | 20:00 Uhr

Von „La Traviata“ bis „Aida“

In der Fassung nach F.X. Süßmayr

mit Elisabeth Rehm, Familie Rehm & Freunden

Karten: 01806 57 00 73 * www.kulturgipfel.de

* 0,20 Euro/Anruf aus dem dt. Festnetz, max. 0,60 Euro/Anruf aus dem dt. Mobilfunknetz

Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 11.14 München 29


Klassikprogramm

19:00 Schloss Nymphenburg (Johannissaal) Peter Weiß (Rezitation), Wolfgang Leibnitz (Klavier). Werke von Schubert 20:00 Gasteig (Philharmonie) Müller-Wieland: Egmonts Freiheit oder Böhmen liegt am Meer. Claudia Barainsky (Sopran), Klaus Maria Brandauer (Rezitation), Philharmonischer Chor München, Münchner Philharmoniker, Jan Müller-Wieland (Leitung)

Musiktheater

19:00 Bayerische Staatsoper Rossini: Il turco in Italia Tanztheater

20:30 i-camp Pouget: La cattedrale nel vento (UA)

15:30 Prinzregententheater Teresa Wakim (Sopran), Daniel Taylor (Altus), Tilman Lichdi (Tenor), Georg Nigl (Bariton), Wiener Akademie Consort & Orchester, Martin Haselböck (Leitung). Bach: Unser Mund sei voll des Lachens BWV 110, Gloria in excelsis Deo BWV 191, Sinfonia zu „Wir müssen durch viel Trübsal“ BWV 146, Magnificat D-Dur BWV 243

RADIO SINFONIE ORCHESTER STUTTGART Musik in Kirchen

NOR RINGTON 20:00 Residenz (Allerheiligen Hofkirche) Orchesterakademie des Bayerischen Staatsorchesters 20:00 Schloss Nymphenburg (Hubertussaal) Stephan Siegenthaler (Klarinette), Stamitz-Quartett Prag. Janáček: Streichquartett Nr. 1, Reicha: Klarinettenquintett B-Dur, Dvořák: Streichquartett As-Dur op. 105

20:00 Pfarrkirche St. Andreas Erwartung. Münchner Scholaren, Xander Zimmermann (Klavier), Jürgen Schneider (Schlagwerk), Gregor Baumhof (Leitung)

29.11. Samstag

Konzert

19:00 Gasteig (Philharmonie) Müller-Wieland: Egmonts Freiheit oder Böhmen liegt am Meer. Claudia Barainsky (Sopran), Klaus Maria Brandauer (Rezitation), Philharmonischer Chor München, Münchner Philharmoniker, Jan Müller-Wieland (Leitung) 19:00 Reaktorhalle München Gastkonzert. hand werk. Werke von Stiegler, Gentilucci, Hurt, Ruiz-Mariá (UA) & Y. Park (UA)

RADIO SINFONIE ORCHESTER STUTTGART 14:00 Residenz (Allerheiligen Hofkirche) Philharmonische Winterklänge

NOR KOPATCHINS NOR RINGTON KAJA RINGTON RADIO SINFONIE ORCHESTER STUTTGART

VIOLINE

19:00 Residenz (Herkulessaal) Händel: Messiah. Julia Doyle (Sopran), Iestyn Davies (Countertenor), Steve Davislim (Tenor), Neal Davies (Bassbariton), Chor des Bayerischen Rundfunks, B‘Rock Ghent, Peter Dijkstra (Leitung) 19:00 Schloss Nymphenburg (Hubertussaal) Strauß-Gala. Johann Strauß Ensemble München, Markus Elsner (Leitung)

KOPATCHINS KOPATCHINS KAJA KAJA VIOLINE VIOLINE

Mittwoch, 20 Uhr Philharmonie

Mittwoch, 20 Uhr Philharmonie

Tanztheater

19:30 Bayerische Staatsoper Die Kameliendame. John Neumeier (Choreographie)

BEETHOVEN Violinkonzert D-dur op. 61 SIBELIUS Sinfonie Nr. 2 D-dur op. 43

20:30 i-camp Pouget: La cattedrale nel vento Musik in Kirchen

17:00 Gustav-Adolf-Kirche Ramersdorf Händel: Coronation Anthems, Bach: Magnificat

www.winderstein.de

BEETHOVEN Violinkonzert D-dur op. 61 SIBELIUS Sinfonie Nr. 2 D-dur op. 43

Telefon 089 38 38 46 20op. 61 BEETHOVEN Violinkonzert D-dur SIBELIUS Sinfonie Nr. 2 D-dur op. 43 Telefon 089 38 38 46 20

www.winderstein.de

30 München concerti 11.14

20:00 Residenz (Max-Joseph-Saal) Sieben Worte. Rodin-Quartett. Haydn: Streichquartett op. 51 „Die sieben letzten Worte“ 19:30 Residenz (Cuvilliés-Theater) Strauß: Wiener Blut. Ensemble des Staatstheaters am Gärtnerplatz

Mittwoch, 20 Uhr Philharmonie

14.01.15

20:00 Prinzregententheater Nareh Arghamanyan (Klavier), Münchner Symphoniker, Ken-David Masur (Leitung). Wagner: Ouvertüre zu „Rienzi“, Liszt: Klavierkonzert Nr. 2, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 5 „Reformation“

Musiktheater

14.01.15 14.01.15

20:00 Circus Krone München Classic Christmas Tour. The Ten Tenors

www.winderstein.de Telefon 089 38 38 46 20

18:00 & 19:30 Residenz (Hofkapelle) Residenz-Serenade. Mozart: aus „Die Zauberflöte”, Vivaldi: Concerto a tre, Bach: Ouvertüre h-Moll


19:00 Himmelfahrtskirche Sendling Frantisek Vanicek (Orgel)

19:00 Bayerische Staatsoper Puccini: Manon Lescaut

Umland

19:00 Prinzregententheater Opern auf Bayrisch: Der Freischütz, Tannhäuser & Turandot

17:00 Waitzinger Keller Miesbach Humperdinck: Hänsel und Gretel 19:30 Theater Augsburg (Großes Haus) Prokofjew: Romeo & Julia (Premiere)

10:00 Bayerische Staatsoper Erlebnistag für Kinder von 7-12

20:30 i-camp Pouget: La cattedrale nel vento

Umland

Konzert

17:00 Apostelkirche Solln Festliche Bläsermusik zum 1. Advent

11:00 & 14:30 Gasteig (Philharmonie) TUMChor, Symphonisches Ensemble München. Händel: Zadok the Priest, Mendelssohn: Wie der Hirsch schreit, Bruckner: Te Deum

17:00 & 19:00 Residenz (Hofkapelle) Sonderkonzert zum 1. Advent. Vivaldi: L‘estro armonico, Händel: Concerto grosso, Corelli: Weihnachts­konzert, Albinoni: Adagio

11:00 Prinzregententheater Rudolf Buchbinder (Klavier). Beethoven: Klaviersonaten f-Moll op. 2/1, G- Dur op. 14/2, Es-Dur op. 27/1 „Sonata quasi una fantasia“, d-Moll op. 31/2 „SturmSonate“, Es-Dur op. 31/3 „Die Jagd“ 11:00 Residenz (Allerheiligen Hofkirche) Martynas (Akkordeon) 14:00 Möbel Höffner Freiham Philharmonische Winterklänge. Kinderchor & Jugendchor der Bayerischen Philharmonie, Kinderphilharmonie, Münchner Jugendorchester, Kammermusikensemble der Bayerischen Philharmonie 15:30 Prinzregententheater Nareh Arghamanyan (Klavier), Münchner Symphoniker, Ken-David Masur (Leitung). Wagner: Ouvertüre zu „Rienzi“, Liszt: Klavierkonzert Nr. 2, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 5 „Reformation“ 16:00 Münchner Künstlerhaus English-Speaking Music Ensembles 18:00 Residenz (Herkulessaal) Händel: Messiah HWV 56. Julia Doyle (Sopran), Iestyn Davies (Countertenor), Steve Davislim (Tenor), Neal Davies (Bassbariton), Chor des Bayerischen Rundfunks, B‘Rock Ghent, Peter Dijkstra (Leitung) 19:00 Residenz (Allerheiligen Hofkirche) Mozart: Requiem. Ensemble 1756, Konstantin Hiller (Leitung) 19:00 Schloss Nymphenburg (Hubertussaal) Vivaldi: Die vier Jahreszeiten

19:00 Schloss Elmau Pablo Ferrández (Violoncello), Julien Quentin (Klavier) 19:00 Stadthalle Germering Kammerorchester der Münchner Philharmoniker, Lorenz Nasturica-Herschcowici (Leitung). Respighi: Antiche Danze Suite Nr. 3, Massenet: Meditation aus „Thaïs“, Kreisler: Schön Rosmarin, Liebesleid u. a.

KLAVIER

KLAVIER

KISSIN KISSIN 24.01.15 24.01.15 Samstag, 20 Uhr Samstag, 20 Uhr Philharmonie Philharmonie

Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Gestaltung: www.wangler-abele.de Foto: Sasha Gusov

Gestaltung: www.wangler-abele.de Foto: Sasha Gusov

Musiktheater

18:00 Residenz (Cuvilliés-Theater) S trauß: Wiener Blut. Ensemble des Staatstheaters am Gärtnerplatz

19:00 Bürgerhaus Unterföhring Kander: Cabaret. Kammeroper Köln

JEW JEW GENIJ GENIJ 17:00 St. Johannes Haidhausen Adventskonzert. Singschule St. Johannes, Marie Flessa (Leitung)

20:00 Steinway-Haus München Soiree mit Opern- & Operettenhighlights 18:00 Gasteig (Carl-Orff-Saal) Strauß: Die Fledermaus. Freies Landestheater Bayern

Kinder & Jugend

Tanztheater

Musik in Kirchen

30.11. Sonntag

18:00 Christuskirche Neuhausen Kammerchor der Christuskirche. Werke von Gesualdo

BEETHOVEN Klaviersonate Nr. 21 C-Dur op. 53, BEETHOVEN Klaviersonate Nr. 21 C-Dur op. 53, »Waldstein-Sonate« »Waldstein-Sonate« PROKOFIEV Sonate für Klavier Nr. 4 c-moll op. 29 PROKOFIEV Sonate b-Moll für Klavier CHOPIN Nocturne op. Nr. 9/14 c-moll op. 29 CHOPIN Nocturne b-Moll op. 9/1 CHOPIN Nocturne H-Dur 9/3 CHOPIN Nocturne H-Dur op.op. 9/3 CHOPIN Mazurken CHOPIN 66Mazurken LISZT UngarischeRhapsodie Rhapsodie a-moll LISZT Ungarische Nr.Nr. 15 15 a-moll »Rákócy-Marsch« »Rákócy-Marsch«

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Festivals In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor

Foto: TMV

Allein schon eine Reise wert: die Seebrücke in Sellin auf Rügen

28_Rügen Insel des Glücks Unter der künstlerischen Leitung des Fauré Quartetts lockt der Festspielfrühling Rügen an malerischen Orten mit Konzerten in familiärer Atmosphäre 30_Salzburg Neues aus der Mozartstadt Ein Festival der Moderne rund um den „Wolferl“? Salzburg überrascht mit der ebenso mutigen wie erfolgreichen Initiative „Dialoge“ November 2014 concerti  27


Festivalguide

Insel des Glücks Unter der künstlerischen Leitung des Fauré Quartetts lockt der

Festspielfrühling Rügen an malerischen Orten mit Konzerten

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en Cellokasten auf den Rücken geschnallt, den Rucksack vor der Brust tanzt Konstantin Heidrich zum Valse aus César Cuis Kaleidos­ kop aus dem Saal. Und Geigerin Viviane Hagner, die hier im Haus des Gastes in Baabe gerade mit dem Pianisten Ian Fountain die Sammlung eingängiger Charakterstücke aus der Feder des russischen Komponisten probt, der Ende des 19. Jahrhunderts zu dem berühmten St. Petersburger Küns­ tlerkollektiv „Das mächtige Häuflein“ gehörte, hat Mühe, vor Lachen im Takt zu bleiben. Sieht frau ja schließlich nicht alle Tage: einen gestandenen Cellisten, der wie eine Affenmutter mit ihrem Jungen vor dem Bauch durch die Reihen eines ansonsten eher tristen Baus hüpft. Probenstress? Keine Spur, eher vermittelt der Cellist des Fauré Quartetts den Eindruck eines sehr entspannten Urlaubers. Landschaftliche Reize zwischen Bodden und Salzwiesen

Was eigentlich ja auch nicht weiter verwundert, schließlich weilen die Musiker auf Deutschlands größter und von der landschaftlichen Vielfalt her zweifellos schönster Insel. Und zählt der März auch nicht ge28  concerti November 2014

rade zu den wärmsten Monaten, so vermag der unendliche Reichtum der Natur zwischen Bodden und Salzwiesen, großzügigen Landschaftsparks und langen Stränden doch schon zu dieser Jahreszeit seinen Zauber zu entfalten. Zumal, wenn sich dieser mit den musikalischen Schätzen des zehntägigen Festspielfrühlings Rügen paart. Eine große Festivalfamilie rund ums Fauré Quartett

Und doch ist Heidrich hier nicht im Urlaub, sondern von früh bis spät gefragt, denn der 39-Jährige und seine drei Quartettkollegen spielen nicht nur auf zwischen Putbus und dem Kap Arkona, sie gestalten seit 2012 auch das Programm dieses kammermusikalischen MärzAblegers der sommerlichen Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. „Im April 2011 bekamen wir einen Anruf vom damaligen Intendanten Matthias von Hülsen, der uns fragte, ob wir nicht die künstlerische Leitung übernehmen wollten – wir bekämen auch eine Carte blanche“, erinnert sich Heidrich. Ob sie wollten? Und ob: „Wir konnten unser Glück nicht fassen!“ Eigene Künstlerfreunde einzuladen, das Publikum durch eine jährlich wechselnde Leitidee in

rund 20 Konzerten, Lesungen, Vorträgen und Ausflügen auf eine musikalisch-dramaturgische Reise mitzunehmen – nach „Russland“ in diesem Jahr ist 2015 die „Musikstadt Wien“ das Ziel – und das an Orten, die so abgelegen sind, dass die meisten Besucher nicht nur für einen Termin, sondern gleich mehrere Tage oder eine Woche kommen: Solch Festivalerlebnis und -familie hatte sich das Fauré Quartett immer gewünscht. „Wir können die Musik viel mehr feiern und genießen, wenn wir eine Beziehung zum Publikum aufbauen“, begeistert sich Heidrich für die ganz besondere Frühlings-Atmosphäre. Und in der Tat bleibt es hier nicht wie andernorts in der Klassikwelt beim Autogramm und drei freundlichen Worten im Anschluss, sondern Besucher und Künstler kommen zusammen bei den „Zugaben“ nach den Konzerten, sei es nun im heimeligen Rosencafé, zur gemeinsamen „Abschiedsparty“ im traumhaft gelegenen CliffHotel oder auch zum „Katerfrühstück“ im Foyer des klassi­ zistischen Theaters in Putbus. Kein Wunder, dass da im letzten Frühjahr die Augen mancher Fans gar nicht mehr zu leuchten aufhören wollten, als sie bei russischen Quarkküchlein und Tarte mit Weißkohl ins = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: KHB

in familiärer Atmosphäre. Von Christoph Forsthoff


Entspannte Stimmung: Auch im Kurhaus Binz erklingt der Festspielfrühling

Plaudern mit Star-Bratscher Nils Mönkemeyer oder dem smarten Klarinettisten David Orlowsky kamen. Darauf einen Wodka: Musik und Natur in Harmonie

„Wir sind dem Ideal hier schon ziemlich nahe: ein Festival der kurzen Wege, des direkten Kontakts und der persönlichen Begegnung“, freut sich denn auch Intendant Markus Fein. „Wir wollen Musik und Landschaft sowohl aufeinander beziehen als auch eine Harmonie zwischen beiden herstellen.“ Und das gelingt auf Rügen so gut, dass nicht nur zwei Drittel des Publikums aus anderen

Teilen Deutschlands, sondern sogar aus Frankreich anreisen und es zu schätzen wissen, wenn der famose finnische (Jazz-)Pianist Jarkko Riihimäki kurz vor Mitternacht auf einem alten Klavier über eine russische Melodie fantasiert oder Hoteldirektor Peter Schwarz persönlich eine Runde Wodka serviert. Selbst wenn am Morgen danach der Kopf noch etwas schwer ist wie bei Cellist Li-Wei Qin – „das war gestern ein Wodka zuviel“: Kein Problem, ein paar Schritte hinaus an den Strand, und schon sorgt der frische Seewind für klare Gedanken. Oder auch eine Fahrt mit dem „Rasenden Ro-

einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

land“, jener dampflokbetriebenen Schmalspurbahn, die auf ihrer Tour zwischen den Seebädern den Blick auf alte Dorfkirchen in der Morgensonne, das städtebaulich einmalige Ensemble der „weißen Stadt“ Putbus oder die Kraniche auf den Wiesen eröffnet. „Kraniche gelten bei uns in Korea als Vögel des Glücks“, sinniert Viviane Hagner. In diesen Festspieltagen ist zweifellos auch Rügen eine Insel des Glücks. festspielfrühling Rügen 13.3. - 22.3.2014 Fauré Quartett, matthias Schorn, martin Helmchen, Simone Kermes, Harriet Krijgh, Götz Teutsch u. a. Putbus, binz, Sellin, bergen u. a.

November 2014 concerti  29


Festivalguide

Mehr als Mozartkugeln und Christkindlmarkt: Salzburg im Advent

Neues aus der Mozartstadt

D

ialoge – Das Festival der Stiftung Mozarteum Salzburg“ lautet der offizielle, ein wenig sperrige Name des seit 2005 jährlich wiederkehrenden Festes für Mozart und die Gegenwart. Natürlich ist und bleibt die „Mozartwoche“ rund um den 27. Ja­nuar das zentrale Festival der Stiftung, seit 1956 fester Bestandteil des Festivalreigens und die Pilgerwoche all jener, für die Mozart der Mittelpunkt des musikalischen Universums ist. Doch spätestens seit dem Mozartjahr 2006 kreisen rund um Wolfgang Amadé, das Zentralgestirn des Salzburger Mu30 concerti November 2014

siklebens, in beiden Festivals auch die Sterne der Moderne. Ein Brückenschlag in die Gegenwart, mit dem StiftungsPräsident Johannes HonsigErlenburg (Orgel spielender Jurist aus alter Salzburger Familie) und der damalige künstlerische Leiter Stephan Pauly (ein Kölner mit Bayreuth-Erfahrung und seit 2012 Intendant der Alten Oper in Frankfurt) Mut bewiesen haben. Es gab Proteste aus dem konservativen Eck, es kam zu einem gewissen Publikumsaustausch: Mozart und Lachenmann im selben Konzert – das verstörte manche Leute. Doch eben sol-

che Programme bewirkten auch die Erfolgsgeschichte. Denn die Qualität stimmt bis heute, Honsig ist der Idee ebenso treu geblieben wie Paulys Nachfolger Matthias Schulz. Mit Gästen wie Meg Stuart oder Christoph Schlingensief wurden ungewöhnliche Perspektiven auf die Musik ermöglicht, Kontraste von alt und neu eröffneten dem Hörerlebnis weite Räume. Performance, Tanztheater und Film haben Einzug gehalten ins altehrwürdige Haus in der Schwarzstraße mit seinen bayrischen JugendstilEngeln und seiner fabelhaften Akustik. Ja, hinter dem Denk= Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: Tourismus Salzburg GmbH

Ein Festival der Moderne rund um den »Wolferl«? Salzburg überrascht mit der ebenso mutigen wie erfolgreichen Initiative Dialoge. Von Gottfried Franz Kasparek


mal des apollinischen Genius Loci ist ein zeitloser Provokateur sichtbar geworden, wenn etwa ein Pianist wie PierreLaurent Aimard oder ein Konzeptkünstler wie Xavier Le Roy sich mit Mozarts Œuvre befassen. „Wenn uns dabei das Erlebnis der Musik immer wieder um Worte ringen lässt“, freut sich Schulz, „dann vereinen sich in ihr Sinn, Kraft und Tat in beglückender Weise.“ 2014 im Mittelpunkt: György Ligeti und Peter Eötvös

Mag Salzburg auch noch immer der Ruf als Zentrum der „Antimoderne“ anhaften, die Realität zeugt nicht erst seit den „Dialogen“ vom Gegenteil: Immerhin wurde an der Salzach im Café Bazar anno 1922 die Internationale Gesellschaft für Neue Musik gegründet, wurden selbst während Karajans Festspielstar-Ära Opern von Friedrich Cerha oder Luciano Berio uraufgeführt. Während die Stiftung Mozarteum indes früher vor allem Salzburger Größen förderte, setzt sie seit einem Jahrzehnt auf die Begegnung mit weltweiter Moderne von Toshio Hosokawa und György Kurtág bis zu Mark Andre und Thomas Larcher. In der diesjährigen „Dialoge“Ausgabe vertreten nun zwei Ungarn die Avantgarde: postum György Ligeti und sehr lebendig Peter Eötvös. Motto des Festivals 2014 ist dabei das „Wort“, mit dem sprachschöpferischen Briefkünstler Mozart als Paten: Schließlich beflügelte dessen „Lust an Sinn und Unsinn“ nicht zuletzt Ligeti. Und für den Opernmeister Eötvös ist das Wort ohnehin Bestandteil seiner Arbeit, in der sich ein Streichquartett über

Mozart-Briefe ebenso findet wie das nach Mozart-Fragmenten entstandene da capo für Cimbalom und Ensemble. Begegnungen mit Kunst und Künstlern in lockerer Atmosphäre

Seinen besonderen Reiz gewinnt das Festival indes auch aus der lockeren Atmosphäre, mit oft veränderter Bestuhlung und Beleuchtung, mit Gesprächen, feinen Jausen in den Pausen und einem Treffen der Künste und der Künstler nicht nur in den Sälen, sondern auch in den Foyers. Skulpturale Objekte des Belgiers Fred Eerdekens werden diesmal „Dialoge“ mit der alten Architektur führen, Klang- und Chat-Installationen zu akustischen und kommunikativen Abenteuern

einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

einladen. Das Ensemble Musikfabrik und die schräge Tiroler „Franui Musicbanda“ versprechen unkonventionelle Zugänge. Im Wiener Saal legt DJ Letizia Renzini zu Drinks auf, im Großen Saal läuft Kubricks Film-Klassiker 2001: Odyssee im Weltraum. Geigerin Patricia Kopatchinskaja spielt Eötvös, und das Finale bildet wie immer Mozarts Requiem, diesmal mit der Camerata Salzburg und Pult-Jungstar Pablo HerasCasado, dazu erklingt Ligetis Lux aeterna. Ja, im Salzburger Advent erstrahlt neues Licht in alten Hallen. Dialoge 3.12. - 7.12.2014 Peter eötvös, ensemble musikFabrik, Patricia Kopatchinskaja, Johanna Wokalek, Calder Quartet u. a. Salzburg

November 2014 concerti   31


ESSaY

»ein konzert ist ein konzert ist ein konzert« musikhochschulen stehen in der Verantwortung: studenten sollten nicht nur zu guten musikern, sondern auch zu eXZellenten VeRmittleRn ausgebildet werden. Von Elmar Lampson

W

ird über die Notwendigkeit neuer Konzertformate gestritten, beginnen die Gespräche oft mit der Bemerkung, wie unbefriedigend und wenig inspirierend der Begriff „Musikvermittlung“ doch sei. Schnell wird deutlich, dass er ein weites Feld umfasst und schwer einzugrenzen ist. Die Diskussionen bewegen sich im Spannungsfeld zwischen der Überzeugung, dass die beste Musikvermittlerin immer noch die Musik selbst sei, und dem Verweis auf die Defizite des gegenwärtigen Musiklebens, zu deren Behebung Musikvermittlung beitragen soll. Ich werde einige Gedanken zu diesen Themen aus der Perspektive der zukünftigen Konzertmusiker skizzieren, wohl wissend, wie unvollständig das alles ohne Berücksichtigung des für das Thema Musikvermittlung so entscheidenden Feldes 32  concerti November 2014

der Musikpädagogik und der Schulmusik ist. Musikhochschulen spielen in diesem Feld eine gewichtige Rolle. Hier kommen hochbegabte junge Menschen an, für die Musik der Mittelpunkt des Lebens ist und deren primäres Ziel es ist, „auf dem Instrument gut zu werden“. In der Ausbildung geht es zunächst darum, die technischen Fähigkeiten so weiterzuentwickeln, dass das Instrumentalspiel, soweit es irgend geht, zu einer zweiten Natur wird, und mit derselben Selbstverständlichkeit funktioniert, mit der ich laufe, eine Tasse zum Mund führe oder Fahrrad fahre. Parallel zum technischen Erlernen des Instruments wächst die innere Musikalität und die eigene Ausdrucksfähigkeit. Welch rätselhafte Herausforderung, einen gegebenen musikalischen Text so zu durchdringen, dass in seiner möglichst vollkommenen Wiedergabe die persönlichsten Empfindungen mitschwingen, die Leidenschaft und das Temperament des Spielers entfesselt werden und dass dennoch im Ergebnis Beethoven, Dvorˇák oder Liszt zum Ausdruck kommen. Der magische Vorgang des Musizierens ist damit nur angerissen, aber es wird verständlich

sein, dass jemand, der eine Bühne betritt, nicht als erstes an ein Vermittlungskonzept denkt, sondern an einen stillen und gespannten Hörraum, an ein durch die Aufmerksamkeit der Hörer um ein Vielfaches gesteigertes „Jetzt“, auf das er hingelebt und geübt hat. In dieser Situation müssen der Weg auf das Podium, der aufbrausende Applaus und die Verbeugung ZUr pErSon

elmaR lamPsOn ist Komponist und Präsident der Hochschule für musik und theater Hamburg, an der er auch als Professor für Komposition und Theorie lehrt. er wurde 1952 in Koblenz geboren und studierte Komposition und violine in Hannover. Anschließend war er als Dirigent und kulturmanager sowie als Professor für Phänomenologie der musik an der universität witten/ Herdecke tätig.

Fotos: Thorsten Kollmar, Alfred Toepfer Stiftung

Wie spricht man das Publikum der Zukunft an? In vorherigen Ausgaben diskutierten an dieser Stelle concerti­Redaktionsleitung Friederike Holm sowie die Intendanten Markus Fein und Benedikt Stampa. Die Artikel finden Sie auf: www.concerti. de/konzertinnovationen


Schubertiade im alten Sinn: Daniel Gerzenberg geht im »Club der freien Zuhörer« gerne auf Tuchfühlung mit dem Publikum

Krankenhauses, einer Schule, einer Universität oder einer Behörde aussehen kann. Alle Lebensbereiche brauchen Musik, alle haben grundsätzlich die Möglichkeit, musikalische Veranstaltungen in ihr Leben zu integrieren – und gerade die jungen Musiker sind herausgefordert, Ideen dafür zu entwickeln! Grenzen zwischen Musikern und Publikum aufbrechen

keine leeren Rituale sein, sondern können auch Ausdruck einer freudigen, erregten und respektvollen ersten Begegnung in Erwartung einer kostbaren gemeinsamen Zeit sein, wie ein Händedruck, eine Umarmung oder ein Kuss. Impulse für das Konzertleben der Zukunft können aus den Hochschulen kommen

Aber bedeutet der Verweis auf dieses aufgeladene Jetzt, auf diesen ausgesparten, nur der Musik vorbehaltenen Hörraum, dass es nur eine mögliche Form des Konzertes geben kann, vor der man in Ehrfurcht erstarren muss, und dass Musikvermittlung folglich überflüssig ist? Aus meiner Sicht ist das Gegenteil der Fall. Aber ich meine, dass dieser beschriebene magische Vorgang eine Wertigkeit in sich besitzt, und möchte ins Bewusstsein rufen, wie fragil und unter Umständen auch widerständig, wie anstrengend und herausfordernd das sein kann, was es zu vermitteln gilt. Eine Musikhochschule hat die Chance, zu einem Ort zu wer-

den, an dem exemplarisch gezeigt wird, wie ein sich in Entwicklung befindliches Musikleben aussehen kann. Hier werden neue Ideen und Veranstaltungsformate entwickelt, hier wird erforscht und erprobt, welche gesellschaftlichen Impulse von Musik ausgehen können. Die Konzerthäuser werden es auf die Dauer schwer haben, ihr Publikum zu finden, wenn die Kultur des Musikhörens nicht Teil der allgemeinen Kultur wird. Ihre zahlreichen ausgezeichneten Musikvermittlungsaktivitäten werden das Problem nicht allein lösen können. Dazu ist das Beharrungsvermögen vieler Konzerthäuser immer noch zu groß, die Strukturen der Orchester zu wenig durchlässig und das Bewusstsein noch zu ausgeprägt, das da sagt: „Ein Konzert ist ein Konzert ist ein Konzert.“ An der Musikhochschule hingegen können wir Ideen für die Musikalisierung der unterschiedlichsten Lebensbereiche entwickeln und uns beispielsweise fragen, wie die Musikkultur einer Autofirma, eines

Letztlich geht es um eine Neupositionierung der europäischen Musikkultur in der sich rapide verändernden allgemeinen Kultur. Vielleicht wird Musikvermittlung einmal zu einer eigenen Kunstform, in der Musikvermittler und Musiker so zusammenarbeiten wie Dirigenten und Opernregisseure und gemeinsam dazu beitragen, den Konzerthäusern ein großes musikalisiertes Umfeld zu schaffen. Ich sehe eine riesige Chance und eine dringliche Aufgabe der Musikhochschulen darin, möglichst viele gerade der zukünftigen Spitzenmusiker dazu anzuregen, Konzepte für das Konzert der Zukunft zu erfinden und zu erproben. Wie groß der Ideenreichtum der kommenden Musikergeneration in der Tat ist, macht mir Mut: Die im Rahmen des – von unserem Career Center entwickelten – Masefield-Wettbewerbs von der Alfred Toepfer Stiftung prämierten Ansätze unserer Studierenden, darunter der „Club der freien Zuhörer“ des jungen Pianisten Daniel Gerzenberg, stellen Regeln und Rituale in Frage und suchen immer wieder nach einem neuen, Grenzen brechenden persönlichen Verhältnis zwischen Künstlern und Publikum. November 2014 concerti  33


Reportage

Spiel mit! Johannes Moser erarbeitet während seiner Frankfurter

D

ie Nachricht platzte mitten in die Klassenfahrt: Sie ist dabei! Wird mit Star-Cellist Johannes Moser und elf weiteren AmateurCellisten in der Frankfurter Alten Oper das Familienkonzert der Museums-Gesellschaft am 23. November gestalten. „Ich hab laut gejubelt.“ Jetzt, Wochen und intensive Übungsstunden später, steht die zwölfjährige Isabelle Schade mit Cello, feuchten Händen und dieser Mischung aus Aufregung, Freude und Spannung im Foyer der Frankfurter Musikhochschule, wartet mit den anderen Auserwählten zwischen elf und 66 Jahren auf die erste Probe mit Moser. Da 34 concerti November 2014

kommt er auch schon mit Cel- der mehrfach ausgezeichnete lo, Taschen und Rollkoffer an- Cellist mit Coaches des Frankgerauscht und strahlt übers furter Opern- und Museumsorganze Gesicht. „Spiel mit! Jo- chesters sowie der Musikhochhannes Moser und zwölf schule zwölf Teilnehmer ausFrankfurter Cellisten“ kann wählen, die dann mit ihm auf großer Bühne ein anspruchsbeginnen. Es ist ein außergewöhnliches volles Programm von Bach über Education-Projekt, das sich der Grieg bis hin zu Villa-Lobos 35-Jährige gemeinsam mit der und Klengel musizieren. Frankfurter Museums-Gesellschaft für seine Zeit als Resi- Videobotschaften und denzkünstler in dieser Saison Stimmproben vorm Fernseher vorgenommen hat. Alles be- Seine Motivation? Ihm gehe es gann im Frühjahr mit einem um Nachhaltigkeit, sagt Moser: Aufruf: Amateur-Cellisten ge- „Die Crux an meinem Beruf als sucht zwischen 9 und 99 Jahren, Solist ist die Schnelllebigkeit. die sich auf eine ernsthafte, Alles, was ich an einem Ort längerfristige Konzertvorberei- tue, ist nach einem Besuch vortung einlassen wollen. Bei einer bei.“ Seine Residenz beim ganztägigen Cello-Party wollte Frankfurter „Museum“ bietet

Foto: Wolfgang Runkel

Residenz ein Konzert mit 12 Amateur-Cellisten in der Alten Oper. Von Anita Strecker


Spontanes Konzert: Auf Frankfurts Opernplatz stimmt Johannes Moser mit den Laien »Bruder Jakob« an

dem Künstler mit der Passion gerät, denn alle sollen ins Boot für Education-Arbeit da eine geholt werden. Noten werden neue Perspektive. „Ich will ver- verschickt, Stimmen eingeteilt. suchen, etwas zu hinterlassen Mit witzigen Video-Botschafund langfristig zu bewegen.“ ten heißt Moser die Bewerber Vor allem aber will er Lust we- willkommen und hilft musikacken, gemeinsam Musik zu lisch auf die Sprünge, um das machen, will Menschen zusam- Programm für die Cello-Party menbringen und sie erfahren in der Musikhochschule mit lassen, wie packend es sein abschließendem Flashmobkann, gemeinsam etwas auf die Konzert auf dem Opernplatz Beine zu stellen. vorzubereiten. Auf Video spielt Seine Idee mit der Aussicht auf er alle Stimmen der Stücke eine Mega-Cello-Party löste einzeln ein, schneidet sich zum tatsächlich eine regelrechte vielköpfigen Moser-Ensemble Lawine aus, 125 Hobbymusiker zusammen, lässt seine filmi– die jüngsten neun, die älteste schen Reproduktionen mitei85 Jahre alt – meldeten sich, nander reden – und macht keineswegs nur aus Frankfurt, einfach Lust mitzuspielen. sondern aus ganz Hessen, ja „Die Videos sind total cool“, bis nach Rheinland Pfalz und schwärmt Isabelle. „Ich habe Baden-Württemberg hinein. sie über unseren Fernseher „Unglaublich, es war fast, als ablaufen lassen und meine hätten viele auf so ein Projekt Stimme immer mitgespielt.“ gewartet“, sagt Moser im Rück- Nicht nur sie, auch Thomas blick. Pollak, mit 66 Jahren der ÄltesEin Projekt, das schnell zur te im letztlich auserwählten logistischen Herausforderung Dutzend, hat sich „alle Striche

JohannES MoSEr

Seit seinem Sieg beim moskauer tschaikowskywettbewerb 2002 zählt Johannes moser zu den herausragenden Cellisten seiner Generation. Doch nicht nur die solo-karriere liegt dem gebürtigen münchner am Herzen, seit Jahren engagiert sich der zweifache echo KlassikPreisträger auch für die musikvermittlung. Wo immer er gastiert, besucht er Schulen, bietet gesprächskonzerte, musizieren mit Schülern und meisterkurse an – und auf seiner Webseite können musiklehrer ihn direkt für einen Schulbesuch anfragen. Daneben ist moser seit oktober 2012 Professor für violoncello an der Hochschule für musik und tanz in köln und lädt Interessierte in sein »offenes Klassenzimmer«.

November 2014 concerti   35


Reportage

Volle Konzentration – »und doch hat es etwas Spielerisches«

vorgekramt, das ich seit der Schulzeit nicht mehr angefasst habe und übe jetzt wie verrückt“, erzählt eine Mittdreißigerin mit leuchtenden Augen.

und Fingersätze“ von den Videos abgeschaut. „Das war sehr originell.“ Überhaupt sei das Dabei sein ist alles: Flashmob Projekt etwas „ganz Besonde- auf dem Opernplatz res“: Ehrgeizig im Ziel – und Eine andere hat seit Wochen doch „hat es so etwas Spieleri- mit ihrer Lehrerin Techniken geübt, die sie als Anfängerin sches“. Ein Satz, der schon Wochen eigentlich noch gar nicht bevorher immer wieder fällt – bei herrschen kann – nur um bei der Cello-Party an einem son- Cello-Party und Flashmob auf nigen Juli-Tag. Von neun Uhr dem Opernplatz dabei zu sein: an herrscht Hochbetrieb in der „Allein dafür lohnt sich der AufHochschule. Ohne Unterlass wand.“ Und die älteste Bewerströmen den ganzen Tag über berin, die mit weit über 80 noch Hobby-Cellisten mit Instru- in einem Amateur-Orchester menten, Freunden und der spielt, ist einfach nur begeistert, ganzen Familie im Schlepptau „so viele Hobby-Cellisten auf in den lichten Bau, um im einmal zu sehen“. Vom talenHalbstunden-Takt mit Moser tierten Grundschüler über Geund den anderen Coaches in legenheitsspieler, die vor Zitkleinen Gruppen zu musizie- tern und Aufregung keinen ren. Auf den Fluren und im Ton herausbekommen bis hin Foyer wird derweil geplaudert zum halbprofessionellen Hobund gelacht, werden Adressen by-Musiker reicht dabei das ausgetauscht und spontan Pro- Niveau – doch am Ende des bentermine ausgemacht. „Ich Tages pilgern alle gemeinsam habe eigens für die Cello-Party als vergnügte Hundertschaft mein Instrument wieder her- mit ihren Celli auf den Rücken 36  concerti November 2014

zum Opernplatz, um dort einer nach dem anderen in den Kanon „Bruder Jakob“ einzustimmen. Besonders beeindruckt habe ihn, erinnert sich Moser, wie selbstverständlich die Teilnehmer, die sich vorher nie gesehen hatten, in der Gruppe miteinander umgegangen seien und aufeinander gehört hätten – unabhängig von Alter, Nationalität oder Können. „Jede Gruppe hat eine andere Dynamik entwickelt.“ Ein intensives Erlebnis, dessen „Nachbeben“ er bis heute spürt: In vielen Mails bedanken sich Teilnehmer für den Tag und erzählen, dass sie darüber wieder mit dem Cello angefangen oder Partner zum Musizieren gefunden hätten. „Auch viele Jugendliche schreiben – allerdings mit weniger Text, dafür mit umso mehr Smileys.“ Von der Cello-Party schwärmen auch die zwölf Auserwählten noch Wochen später bei ihrer ersten Probe. „Tolle Atmosphäre, so ein schöner Tag“, blickt Pollak zurück. Freunde hatten

Fotos: Wolfgang Runkel

Zwölf Jahre, doch schon fast ein Profi: Isabelle Schad mit Sebastian Loll


Kästen wie von Profis: Wer sein Cello liebt, schleppt auch schwer

sich auf der Bühne wohl fühlen.“ Doch mindestens genauso wichtig sei die Teamfähigkeit: Denn er wollte unbedingt mit „Nur wenn wir alle gemeinsam Moser auf der Bühne der Alten daran arbeiten, wird die Sache Oper stehen: „Das ist für mich auch gut.“ Die Stimmung nach der besondere Reiz.“ Ebenso der ersten Probe ist auf jeden wie für Isabelle, dem Küken in Fall schon mal bestens, und so der Runde: Täglich übt die blickt Moser denn auch bereits Zwölfjährige eine Stunde Cello in die Zukunft: Als Folgepround hat bereits mehrere erste jekt will er mit allen TeilnehPreise bei „Jugend musiziert“ mern ein riesiges Cello-Orchesgewonnen. „Das Projekt bedeu- ter auf die Bühne bringen. „In tet mir sehr viel, ich liebe es, etwa drei Jahren können sich mit anderen zusammen zu Amateur-Cellisten schon mal spielen“, strahlt sie. „Und es ist bereithalten.“ cool, dass sich ein Künstler, der ja nicht so viel Zeit hat, so enKonzert-TIPP gagiert.“ Wenige Minuten später sitzen So. 23.11., 16:00 Uhr Alte Oper alle hochkonzentriert mit Mo- Frankfurt Spiel mit! Johannes Moser & ser beim ersten Durchlauf von 12 Frankfurter Cellisten. Klengels Hymnus for 12 Cellos. Werke von Bach, Klengel, Popper, In den nächsten Wochen gilt Villa-Lobos u. a. es nun, zu einem Ensemble online-Tipp zusammenzuwachsen und auszuloten, was möglich ist. NaNicht nur für Teiltürlich sei das spielerische nehmer lustig: Johannes Moser Niveau ein Kriterium für die gibt Cello-Tipps in Auswahl gewesen, sagt der Ini­ seinem Tutorial tiator. „Alle sollen das Pro- Das Video sowie weitere Konzerte auf: gramm bewältigen können und www.concerti.de/moser

Teamspirit: Nicht nur in der Probe setzt Moser auf Gemeinsamkeit

ihn gedrängt mitzumachen – nun ist der Arzt froh, dabei zu sein. Als junger Mann hatte er in Wien Cello studiert, studierte dann aber doch Medizin – und ließ sein Instrument 20 Jahre lang in der Ecke stehen. Erst mit 50 fing er wieder an und gibt inzwischen mit einem Pianisten kleine Konzerte. Der Traum vom Rampenlicht: Einmal zusammen mit Johannes Moser musizieren

Ähnlich verlief der Weg bei dem 31-jährigen Sebastian Loll, der ebenfalls drauf und dran gewesen war, Musiker zu werden – und sich am Ende doch für die Polizei entschied. „Die Musik aber wollte ich mir privat erhalten.“ Das „Spiel mit!“Projekt war hier für ihn eine neue Initialzündung: Intensiv habe er sich darauf vorbereitet, erzählt der Oberkommissar – trotz Hausbau, der anstehenden Geburt seines ersten Kindes und dem stressigen Job.

November 2014 concerti   37


reZensiOnen CDs, DVDs und Bücher- – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

Versöhnt romantisierende und historische Aufführungspraxis: Dirigentin Emmanuelle Haïm

Zauber des dritten weges

D

er fetten Romantisierung aus dem Hause Karajan oder Karl Richter folgte die asketische Klangrede der historischen Aufführungspraxis: In der Barockmusik unterscheiden sich die Interpretationsmodelle so krass wie in kaum einer anderen Epoche. Emmanuelle Haïm nun evoziert in ihrer HändelLesart so etwas wie den Zauber des dritten Weges. Ihr Chor hat ungeahnte körperliche Fülle und Saftigkeit, ihr Klangbild 38 concerti November 2014

strahlt sangliche Wärme, Phrasierungseleganz und eine wunderbare Tiefe der Empfindung, ja der Beseeltheit und Behutsamkeit aus – wie es sich bei der Lebensgeschichte des Heilands ja auch gehört. Und doch müssen Freunde des Authentischen auf maximale rhythmische Prägnanz, den dramatischen Impetus der Rezitative und viele feine Verzierungen in den Arien des exquisiten Solisten-Quartetts nicht verzichten. Dieser Messias lebt

in seinem sanften Swing von der sinnenfrohen, inspirierten, hinreißend vitalen Musizierhaltung der französischen Dirigentin und einstigen Schülerin von Christophe Rousset. Eine elektrisierende wie innige, eine schlichtweg glorreiche Einspielung des immergrünen Händel-Hits. Peter Krause Händel: messiah Lucy Crowe, Tim mead, Andrew Staples, Christopher Purves, Le Concert d‘Astrée, emmanuelle Haïm (Leitung) erato (2 CDs)

Weitere rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Foto: marianne rosenstiehl/Warner Classics

cD Des mOnats Sinnenfroh verpasst Emmanuelle Haïm Händels Messias einen sanften Swing


klangpracht aus dem studio

langeweile von der live-Bühne

spektakuläres im Dienst des roten Priesters

monteverdi: marienvesper amarcord, Lautten Compagney, Wolfgang Katschner (Leitung) Carus

Händel: faramondo emily Fons, Anna Devin, Njål Sparbo, maarten engeltjes, Christopher Lowrey, Festspielorchester Göttingen, Laurence Cummings (Leitung). Accent (3 CDs)

Pietà. Vivaldi: stabat mater, clarae stellae scintillate, Domine Deus, salve Regina, sinfonia RV 192 u. a. Philippe Jaroussky (Countertenor), ensemble Artaserse. erato

Auch wenn sie über 400 Jahre alt ist: monteverdis Marienvesper beeindruckt noch immer durch ihre Klangpracht. Jedenfalls, wenn die Künstler dieser musik jene vielfarbigkeit entlocken, die sie braucht, um nicht eindimensional oder gar artifiziell zu wirken. Lautten Compagney-Chef Wolfgang Katschner indes weiß das Werk mit instrumentalen extensionen auszuschmücken und das Hören zu einer immer wieder überraschenden Klangwanderung zu machen. Und auch die Amarcordianer haben nichts von ihrer stimmlichen virtuosität und zwingenden Interpretation verloren. (CS)

Frisch von den Göttinger Händelfestspielen ist dieses Album ein gutes beispiel für die Problematik der aktuellen opern-Aufnahmepraxis. So schön ein besuch der Inszenierung auf dem Festival gewesen sein mag: vergleicht man diese Aufnahme mit der 2009 entstandenen Studio-Produktion derselben oper mit „I barocchisti“ und internationalen Stars unter den barock-Spezialisten, stellt sich die Frage: Wozu braucht es solch einen Live-mitschnitt? Alles ist schön und gefällig musiziert, aber reicht das? Wer mehr Präzision, Ausdruck und Überzeugungskraft will, findet sie bei den Kollegen. (KH)

Demütig stellt sich Philippe Jaroussky in den Dienst des roten Priesters von venedig. Statt mit koloraturjauchzender extravaganz warten vivaldis geistliche Kantaten nämlich meist mit sanft verzierter Innerlichkeit auf: Sie erspürend, schmiegt sich Jarousskys wundervoll keuscher Counter behutsam den stupenden Instrumentalisten des ensemble Artaserse an. Der Franzose mit dem bestrickenden Timbre ist ein stilbewusster Interpret der kleinen Gesten und der aufregend geraden Töne. So verwandelt er diesen an sich unspektakulären sakralen vivaldi in verblüffend spektakuläre Seelenmusik. (PK)

***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

November 2014 concerti   39


rEZEnSionEn

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Avi - Service for music

LARS VOGT CHOPIN

selbstironie und falsche tränen

Volles Risiko bis zur explosion

Du bist die welt für mich. arien und Duette von lehár, kálmán u. a. Jonas Kaufmann (Tenor), Julia Kleiter (Sopran), rundfunk-Sinfonieorchester berlin, Jochen rieder. Sony Classical

Beethoven: cellosonaten nr. 1-5, Variationen für cello & klavier op. 66, woO. 45, woO. 46 Jean-Guihen Queyras (Cello), Alexander melnikov (Klavier). harmonia mundi (2 CDs)

operette liegt derzeit im Trend, da hat sich also nun auch Jonas Kaufmann auf eine Liaison mit der leichten muse eingelassen. Grund genug zur Skepsis, schließlich herrschen in diesem Genre andere Gesetzmäßigkeiten. Doch zum Glück lässt sich Kaufmann selbstironisch und hörbar mit Spaß darauf ein. er überzeichnet souverän, outriert und gurrt geradezu uneitel, gibt sich genüsslich dem Schmalz hin. Und hat wirkungsvoll die falsche Träne im Augenwinkel. Stellenweise klingt zwar etwas zu stark das ferne vorbild richard Tauber durch, doch egal: Diese CD macht richtig Spaß. (eW)

von beethovens Werken für Cello und Klavier gibt es nun eine preisenswerte Aufnahme mehr. bewegen sich doch Jean-Guihen Queyras und Alexander melnikov mit geradezu bestechend rhythmischer Klarheit und erfrischender Unberechenbarkeit durch dessen Kontrastwelten. Das Akkurate steht unmittelbar neben dem explosiven, das Gesicherte neben dem riskanten, das Detailversessene neben dem burschikosen. Das Zusammenspiel funktioniert als eine permanente Wechselrede auf höchstem Niveau – was für die Sonaten ebenso gilt wie für die variationszyklen. (Cv)

Dresdner entdeckung

leipziger ausgrabung

ANTJE WEITHAAS BACH & YSAŸE Vol. 1

Alle Klavierstücke – auf fünf n historischen Instrumente

TOBIAS KOCH BEETHOVEN 3 CDs

Auch als digital downloads www.avi-music.de 40 concerti November 2014

the Dresden album – Händel, fasch, telemann, fux & tuma: triosonaten ensemble Diderot, Johannes Pramsohler (violine & Leitung) Audax records

Boxberg: sardanapalus rinnat moriah, Franz vitzthum, Jan Kobow, Theodora baka, markus Flaig, United Continuo ensemble, Jörg meder (Leitung) u. a. Pan Classics

Höchst ungewöhnlich, dass gleich drei ersteinspielungen auf einer CD bemerkenswerte entdeckungen darstellen. von Fux, Fasch und Tuma stammen sie in diesem Falle, und sie halten dem vergleich mit bekannten Sonaten von Telemann und Händel jederzeit stand. ein dichtes Concertieren bieten Fux und Fasch, ein klagend düsteres Adagio bietet Tuma – welch ein gelungener einblick in die Qualität der Dresdner musikkultur zu beginn des 18. Jahrhunderts. Zumal Johannes Prahmsohler und sein ensemble mit großer eleganz und Spielkultur in die rolle der Dresdner Hofmusiker schlüpfen. (KH)

eine interessante Wiedererweckung: Christian Ludwig boxbergs barockoper Sardanapalus, die einst im Umfeld des ersten bürgerlichen opernhauses mitteldeutschlands in Leipzig entstand, bietet musiktheater in kräftigen Farben, lebendig, leichtfüßig, mitunter dramatisch und betörend. musik, die das United Continuo ensemble unter Jörg meder energiegeladen und in schöner Transparenz zum Klingen bringt – allein das engagierte Sängerensemble um den strahlkräftigen Tenor Jan Kobow weist mitunter leichte Schwächen auf. Dennoch insgesamt ein sehr verdienstvolles Unternehmen. (eW)

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sarkasmus braucht schärfe

ist das wirklich so gewollt?

schostakowitsch: sinfonie nr. 5 radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWr Andrey boreyko (Leitung) hänssler Classic

Bach: Violinkonzerte BwV 1041 & 1042, air aus Orchestersuite nr. 3, chaconne aus Partita nr. 2 u. a. Joshua bell (violine), Academy of St martin in the Fields. Sony Classical

Gut Ding will Weile haben, und so bastelt Andrey boreyko in aller ruhe weiter an seinem SchostakowitschZyklus mit dem SWr-radio-Sinfonieorchester. einmal mehr beeindrucken Klangschönheit und Akkuratesse, ohne dass in dieser Perfektion die ecken und Kanten dieser „praktischen, kreativen Antwort eines sowjetischen Komponisten auf gerechtfertigte Kritik“ verloren gingen. Und doch fehlt es ob dieser Präzision gelegentlich an der nötigen Plastizität, an den scharfen rhythmischen Konturen, die diese Fünfte auch braucht, soll Schostakowitschs mittel des Sarkasmus seine Wirkung erzielen. (CF)

Licht und Schatten liegen nah beieinander in Joshua bells neuer bachAufnahme. So stellt sich im a-mollKonzert die Frage nach dem rechten Zeitmaß schon im Kopfsatz, der zwischen erfrischend zügig und gehetzt schwankt. Und während die Academy of St martin in the fields sich von alten Spielgewohnheiten befreit zeigt – was auch im e-Dur-Konzert hell, luftig und gelungen barockisiert klingt –, sind bei bell winzige romantizismen im Spiel: Legatobögen mit ein wenig zu viel Schmelz oder ein Hauch von Lässigkeit bei der Phrasierung. Und der Hörer fragt sich: Ist das wirklich gewollt? (Cv)

klarheit auf den tasten

Zwischen Poesie und aufruhr

mozart: klavierkonzert nr. 12, chopin: Variationen op. 2, krakowiak u. a. Alexander Krichel (Klavier), Polnische Kammerphilharmonie Sopot, Wojciech rajski (Leitung). Sony Classial

chin: Šu für sheng & Orchester, klavierkonzert & cellokonzert Seoul Philharmonic orchestra, Sunwook Kim (Klavier), Alban Gerhardt (Cello), Wu Wei (Sheng). Dt. Grammophon

Das Programm besticht durch seine ungewöhnliche Zusammenstellung: zwei weniger bekannte Werke für Klavier und orchester von Chopin, mozarts Konzert Kv 414 und eine nahezu vergessene Fantasie über Oberon von Hummel. eindrucksvoll Alexander Krichels Tastenspiel vor allem in den hellen, kristallklaren Passagen. romantische brille? Fehlanzeige. Kein Dehnen, kein verwässern: Krichels Ästhetik gilt einem genauen Hineinhorchen in Zusammenhänge. Allein das polnische Kammerorchester aus Sopot pflegt, auch in der Wahl der Tempi, stellenweise allzu viel Zurückhaltung. (Cv)

Unsuk Chins Sheng-Konzert von 2009 verdankt seinen erfolg nicht allein der 3500 Jahre alten chinesischen mundorgel, deren Klang zwischen elektronik und Leierkasten oszilliert, oder dem irrwitzig virtuos aufspielenden Wu Wei: Nein, vielmehr gelingt es der in berlin lebenden Koreanerin mustergültig, Soloinstrument und orchester zu verzahnen, wie sie auch Fernöstliches und europäisches verbindet, avantgardistische Technik und expressive Kraft, schrillen Aufruhr und zerbrechliche Poesie – die aufregendsten 20 minuten, die in unserem Jahrhundert bislang komponiert wurden. (vT)

***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

November 2014 concerti   41


rEZEnSionEn

ein höchst clownesker Donizetti

uninspirierter ausflug in Ravels Puppenkiste

liebeserklärung an Bach junior und seine Zeit

Donizetti: l‘elisir d‘amore miah Persson, rolando villazón (auch regie), balthasar-Neumann-Chor & -ensemble, Pablo Heras-Casado (Ltg.) Deutsche Grammophon (DvD)

Ravel: konzert für eine taube seele ragna Schirmer (Klavier), Christoph Werner (buch & regie), Axel Fuhrmann (Filmregie), Puppenspieler und Schauspieler. belvedere (DvD & CD)

siegbert Rampe: carl Philipp emanuel Bach und seine Zeit 659 Seiten, 34 Abbildungen und 26 Notenbeispiele Laaber-verlag

Nirgends sind Körperwitz und Typentheater der uralten Commedia dell’arte so quicklebendig wie im Slapstick der Stummfilmära. Dass sich in der komischen oper eines Donizetti nun beide Welten als heimliche Schwestern begegnen und bereichern können, führt rolando villazón in seiner entzückenden, sekundengenau und höchst musikalisch getimten Inszenierung vor. Sein Liebestrank spielt in einer von Johannes Leiacker nachempfundenen Westernkulisse. Darin bringt beim Dreh des Streifens The Wild, Wild Girl ein frisch verliebter, einfaltspinseliger Komparse namens Nemorino die Story nach allen regeln des absurd Clownesken durcheinander. Natürlich gibt villazón – auch sängerisch in bestform – seine Paraderolle persönlich, die er mit Anleihen bei buster Keaton, Charlie Chaplin und seinem mexikanischen Landsmann Cantinflas versieht. Ihm ebenbürtig: Ildebrando D’Arcangelo als Quacksalber Dulcamara. (PK)

maurice ravel blieb als mensch der große Unbekannte: Seine mischung aus modischer extravaganz, spleeniger verspieltheit und serviler Höflichkeit waren letztlich Panzer. Das Puppentheater Halle hat mit der Pianistin ragna Schirmer den versuch gewagt, sich ravel zu nähern: Gezeigt wird ein großes melancholisches Kind, poetisch verbrämt – mehr aber leider auch nicht. Die Theaterproduktion verzahnt Lebensstationen ravels und verbindet sie mit zweien seiner Klavierzyklen, doch dramaturgisch zwingend wirkt das keineswegs, zumal das Ganze von einer erschreckend uninspirierten Filmregie auf dieser DvD in klischeehaften Kameraeinstellungen eingefangen wird. Dies nimmt sowohl dem Puppenspiel als auch der Pianistin jeglichen Charme und Zauber. Zum Glück liegt noch eine CD mit ravels Miroirs und Gaspard de la nuit bei: Denn ragna Schirmer spielt diese Werke wirklich wunderbar. (eW)

Zunächst einmal ist dieses buch eine Zumutung: 659 Seiten über Leben und Werk, davon alleine rund 70 dichtbedruckte Seiten Chronik. Die Neuerscheinung Carl Philipp Emanuel Bach und seine Zeit von Siegbert rampe sprengt jeden rahmen, vergleicht man sie mit den meisten anderen Komponisten-monographien des Laaber-verlags. Doch hier galt es, einen Komponisten zu porträtieren, der im Schatten stand – vor allem im Schatten seines vaters Johann Sebastian bach und jüngerer Zeitgenossen wie Joseph Haydn. Und Siegbert rampe – Cembalist, organist, Dirigent, Alte-musik-Spezialist – hat diese mammut-Aufgabe anlässlich des 300. Geburtstags von Carl Philipp emanuel bach bravourös bewältigt! Denn dieser Autor brennt für sein Thema, seine monographie fesselt, so dass man sich gerne auf die Lektüre einlässt. rampe gelingt es durch immenses Detailwissen, dem Leser das Leben und die musik im 18. Jahrhundert nahezubringen: wie sich der Alltag in einer musikerfamilie gestaltete, wie sich der junge Carl Philipp von der Familie emanzipierte und schließlich Karriere machte. Gleichzeitig beleuchtet er den Wandel vom barocken musikdenken hin zur vorklassik und die Ausprägung der Sonatenform und der Sinfonie. Sympathisch ist das buch auch, weil rampe dem Leser vor Augen hält, dass eine Darstellung über das 18. Jahrhundert oft hypothetisch bleiben muss, die raren Quellen kritisch kommentiert und bestechende Argumentationen für seine Ausführungen liefert. So gelingt tatsächlich ein rundes bild von Carl Philipp emanuel bach und seiner epoche. (eW)

Wir gratulieren Felix Klieser zum

echo Klassik

2014!

AUCH ALS

42 concerti November 2014

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***** = herausragend


Hat man töne! Bach auf der trompete c. P. e. Bach: sonaten wq. 73, 92, 125, 161 u. a. matthias Höfs (Trompete), Christian m. Kunert (Fagott), Wolfgang Zerer (Cembalo). es-Dur

Da wäre Carl Philipp emanuel bach sicher sehr verwundert gewesen: man spielt seine Sonaten auf einer Trompete! Natürlich nicht auf einer historischen: Auf seiner Piccolo-Trompete zeigt matthias Höfs, wie elegant dieses Instrument klingen kann. So scheint sie ideal geeignet für den galanten Stil, mit einer auf Hochglanz polierter oberfläche. Ganz dicht beieinander bleiben alle Töne auch in den großen Sprüngen, die bach ursprünglich Flöte, Klarinette oder Geige abverlangte. Die Untiefen und plötzlichen jähen Wechsel, für die der bachsohn auch berühmt ist, spielen hier dagegen keine rolle. (KH)

stempel fürs leben Bach: klavierkonzerte BwV 10521058 Yorck Kronenberg (Klavier), Zürcher Kammerorchester Genuin

einmal bach, immer bach? Klar hat Yorck Kronenberg seit seinem Sieg beim bach-Wettbewerb 1998 und den folgenden hochgelobten bach-Aufnahmen sich auch anderen Komponisten gewidmet – und doch ist solch ein erfolg ein Stempel fürs Leben. Seine Neu-einspielung der Klavierkonzerte ist da aus Pr-Sicht ideal – und auch interpretatorisch lohnend. Denn er hört in die musik hinein, lauscht nach Doppelbödigem, analysiert harmonische verläufe. mag es seinem Ton auch gelegentlich an brillanz fehlen, fast durchweg sind die Werke genau gearbeitet, ohne größere Allüren und sehr organisch. (CF)

KURZ BESPROCHEN Bach in Brazil. werke von Rosauro, Villalobos & Bach Yoshiko masaki (orgel), manuel Leuenberger (marimba). Gallo orgel mit marimbaphon? Das funktioniert! Dieses Duo spannt den bogen von bach bis nach brasilien, beweist Wendigkeit, Stilgespür und Ausgewogenheit. muito bom! (eW) Bach in los angeles Jacques bono (e-bass) feat. Tien-Hsin Cindy Wu (violine). Solo musica Klingt alles schön virtuos, immer auf den Punkt durch die Achtelketten. Allein: braucht der Hörer seinen bach wirklich im eindimensionalen Klangbild eines e-basses? (SH)

werke von ustwolskaja Patricia Kopatchinskaja (violine), markus Hinterhäuser (Klavier), reto bieri (Klarinette). eCm Peitschen, hupen, jaulen: mehr als Instrumentaleffekte bietet diese Anti-musik nicht. Und die gezackten rhythmen kultivierte einst schon Schostakowitsch bis zum Überdruss. (vT)

under the stars. werke von elgar, tschaikowsky, siem u. a. münchner rundfunkorchester, Paul Goodwin (Ltg.). Sony Classical bravourstücke en masse, im Spiel klar, entschieden, virtuos und ausdrucksvoll. Doch manches könnte bei diesem jungen Geiger gern noch verrückter und extremer sein. (eW) onlinE-tipp

ausführliche sowie täglich neue Rezensionen finden sie im internet Scannen Sie den bild-Code mit einem Smartphone und einer App für QrCodes oder gehen Sie im browser auf www.concerti.de/rezensionen

**** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend


Blind GEhört

Hoch hinaus: Auf seiner orchesterstelle beim rundfunk-Sinfonieorchester berlin wollte sich Julian Steckel nicht ausruhen. Nach seinem erfolg beim aRD-musikwettbewerb 2010 setzte er ganz auf die Solo-Karriere. Außerdem ist er seit 2011 Professor an der Rostocker musikhochschule. Geboren wurde er 1982 in eine musikerfamilie hinein und studierte u. a. bei Boris Pergamenschikow.

44 concerti November 2014

Foto: Giorgia bertazzi

ZUr pErSon


»Wie eine Schüssel Quark – aber kein Magerquark!« Der Cellist Julian Steckel hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt. Von Jakob Buhre

U

nverkennbar, dass Julian Steckel neben seiner Solokarriere auch Hochschullehrer ist. Nicht an seinem locker entspannten Auftreten, sondern an seiner Kenntnis von Spielarten und Interpreten und der Fähigkeit, diese präzise zu beschreiben. Mehrmals gibt der Cellist bei unserem Treffen zu verstehen, dass er den vorgespielten Interpreten bereits erkannt hat – „ich sage es aber noch nicht“. Steckel will erst weiteren Takten lauschen, um anschließend noch präziser analysieren zu können.

The Romantic Cello Concerto 2 Schumann: Cellokonzert op. 129, 1. Satz Alban Gerhardt (Violoncello), Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Hannu Lintu (Leitung). hyperion 2006

Ein angenehm flüssiges Tempo, das ist schon mal gut beim Schumann-Konzert. Das Arpeggio gleich zu Beginn ist sehr gefürchtet, da steht ein großer Bogen drüber, was die Sache um einiges schwerer macht. Derjenige hat es geteilt, dadurch klingt es viel virtuoser. Wobei das Schumann-Konzert eigentlich das Anti-Virtuosenstück ist: Es ist wahnsinnig

schwer, aber der Zuhörer kriegt diese Schwierigkeit kaum mit. Ein Old-School-Celloton, es ist sehr genau gespielt, kernig, sauber, bis auf die letzte Achtel im Takt alles ausvibriert. Vom Tempo her ein klassischer Ansatz, aber mir persönlich ist es zu unfrei. Es klingt sehr geradeaus, man könnte fast ein Metronom dazu laufen lassen. Ich würde auf amerikanische Schule tippen. Alban? Echt? Ich mag ihn persönlich sehr. Es ist schön gespielt, aber vom Ausdruck her ist es mir nicht extrem genug. Gerade bei Schumann finde ich die Gegensätze wichtig. Und dieses Girlandeske, da hätte er wirklich Zeit zu sprechen und zu singen.

Martinů: Cellokonzert Nr. 1 Johannes Moser (Violoncello), Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, Christoph Poppen (Leitung). hänssler Classic 2011

Es ist saftig gespielt, schöne Glissandi, sehr gepflegt. Ich dachte zuerst, das ist ein Schüler von Heinrich Schiff, bin mir aber nicht sicher. Hat bei Geringas gelernt, sagen Sie? Dann ist es Johannes. Stimmt, das passt. Ich finde es super ge-

spielt, da lässt sich nicht viel dran kritisieren. Ich würde es mir vielleicht noch mit mehr Schmackes wünschen, ich würde noch ein bisschen mehr fetzen. Die Stelle hier ist schwierig, vom Rhythmus her, und die Terzen. Das sind komische Akkorde, aber sie stimmen leider. Das Publikum denkt wahrscheinlich, dass sich der Cellist an der Stelle völlig vergreift – aber das steht so in den Noten.

Schumann: Fantasiestücke op. 73 Yo-Yo Ma (Violoncello) Emanuel Ax (Klavier) CBS 1988

Das ist offensichtlich jemand, der viel Kammermusik macht, das ist sehr fein gespielt. Wenn man hier als Interpret anfangen würde loszuknödeln, ist das Stück schon in der ersten halben Sekunde zerstört. Ich kann mich nicht mit allem anfreunden, aber sehr schön finde ich die zarten Sachen, das ist vibratomäßig nicht überklebt, sehr schlicht gespielt. Man könnte denken, es ist Isserlis, doch das hier klingt nach Stahlsaiten, Müller-Schott vielleicht, aber der würde es anders November 2014 concerti  45


Blind gehört

spielen. Hier im zweiten Fantasiestück fängt es an, dass mir etwas fehlt, weil der Ton genau der gleiche ist, das ist mir etwas zu pauschal. Können wir noch etwas anderes von dem Interpreten hören?

Aha. Das könnte von der Intonation her Yo-Yo Ma sein. Man erkennt das, weil er manche Halbtöne sehr eng nimmt, hier, das Ais schiebt er ganz dicht an das H heran, das sorgt für eine besondere Spannung. Sein Ton hat etwas Nasales, so ein scharfer, brillanter Ton, der auch etwas Stählernes hat.

Saint-Saëns: Romanze op. 36 Maximilian Hornung (Violoncello), Bamberger Symphoniker, Sebastian Tewinkel (Leitung). Sony Classical 2012

Das gefällt mir. Und ich glaube, ich weiß, wer das ist. Das ist mit Vollblut das Cellospiel genossen, saftig, sehnig, sehr vibratös, üppig, wie eine große Schüssel Quark – aber kein Magerquark! Das ist Max Hornung, oder? Wir kennen uns schon seit Teenagerzeiten, wir haben viele gemeinsame Freunde und gleiche Kammermusikpartner, ich weiß auch, wie sein Instrument klingt. Er hat ein wunderschönes Cello von David Tecchler, wenn wir uns treffen, tauschen wir gerne mal. Nein, nicht fürs Konzert, aber 46  concerti November 2014

wenn ich ihn sehe, muss ich wenigstens fünf Minuten mal drauf spielen.

Brahms: Cellosonate Nr. 2 op. 99 Jacqueline du Pré (Violoncello) Daniel Barenboim (Klavier) EMI Classic 1968/2002

Hui, das ist ganz schön langsam. Ein nobler, alter Klang, sehr „oldstyle“ gespielt, süffig. Das könnte Jacqueline du Pré sein. Da ist jede Unze Ausdruck ausgekostet, sie nimmt jeden Lagenwechsel, der sich anbietet, es ist ein wahnsinnig espressives Vibrato, und auf jeder zweiten Viertel ist irgendetwas ganz besonders. Das ist sicher Geschmackssache, ich habe auch mit vielen Dingen so einer Brahms-Interpretation ein Problem – aber kein so großes, weil sie es ehrlich und innig spielt. Hier, da weiß sie genau, wie toll ihre C-Saite klingt und sagt „hier bin ich“, auch wenn es an der Stelle eigentlich nur ein Kommentar zum Klavier ist. Das Tempo würde ich auf jeden Fall anders machen, hier geht mir ein bisschen der Fluss verloren, es schreitet alles nur sehr langsam voran. Aber so hat man das zu der Zeit gespielt, so klingen auch Brahms-Sinfonien mit Bernstein. Und irgendwie finde ich es rührend.

Schostakowitsch: Violoncellokonzert Nr. 2 op. 126, 1. Satz Sol Gabetta (Violoncello) Münchner Philharmoniker Marc Albrecht (Leitung) Sony/RCA 2008

Das klingt nach einer LiveAufnahme, das Cello ist sehr im Vordergrund. Das könnte vielleicht Rostropowitsch sein, weil es auf der A-Saite wieder so etwas Metallisches hat, und weil es eindeutig auf den ganz großen Bogen angelegt ist, weniger auf Schönklang – das ist bei ihm oft der Fall. Er hatte allerdings auch unglaubliche G- und C-Saiten, das klingt hier viel weicher. Eine der letzten Live-Aufnahmen ist die von Sol Gabetta mit den Münchner Philharmonikern, ist es die? – Dann ist das auch der Link zu Rostropowitsch, ihre Lehrer Monighetti und Geringas waren ja beide Schüler von Ros­ tropowitsch.

Bach: Suite für Violoncello solo Nr. 4 BWV 1010 Heinrich Schiff (Violoncello) EMI 1985

(nach fünf Sekunden) Das ist Heinrich Schiff, ganz klar. Er ist für mich eine der markantesten Persönlichkeiten,

Foto: Neda Navae

Classic Yo-Yo Dvořák: Slawischer Tanz op. 72 Nr. 2 (Arr. Oskar Morawetz) Yo-Yo Ma (Violoncello), Itzhak Perlman, (Violine), Boston Symphony Orchestra, Seiji Ozawa (Leitung). Sony 2001


Schwäbische Klangpräzision: nicht nur weil ich bei ihm gelernt habe. Das ist so intelligent gespielt. Und er opfert an manchen Stellen eine Schönheit, um einen höheren Ausdruck zu erreichen. Es gibt sicher Leute, die sagen: Der Ton kratzt, oder der Basston hier ist nicht ganz rund. Aber mir ist das sympathisch, ich finde das menschlich und der Musik dienend. Man hört auch diese konsonantische Anschlagskultur, er schleicht sich nicht in die Töne hinein, er knipst sie an. Heinrich war einer der ersten „modernen“ Cellisten, der infrage gestellt hat, dass dieses Stück so langsam und so breit gespielt wird. Es ist ja ein figuratives Präludium, das davon lebt, dass die gebrochenen Akkorde in den Raum gestellt werden. Wenn man es ein Drittel langsamer spielt, hat der Hörer keine Chance, die Linie der Basstöne zu verfolgen.

Vocalise – Russian Romances Glinka: The Lark Mischa Maisky (Violoncello), Pavel Gililov (Klavier). Deutsche Grammophon 2006

Den Klang kenne ich. Sehr schön. Man hört ihn auch deutlich atmen. Das ist der mit den Locken, oder? (schmunzelt) Mir gefällt hier, dass Maisky das relativ schlicht spielt und eben nicht völlig außer Rand und Band, mich überrascht das positiv. Denn es gab Live-Konzerte von ihm, die ich nicht ertragen habe, weil ich das Stück nicht mehr erkannt habe, vor lauter Überausdruck und körperlichem Furor. Und wenn dann ganz offensichtlich noch ein Zusammenhang besteht

zwischen der Ausrasterei auf der Bühne und im Publikum, habe ich ein Problem damit. Ich finde seine alten Aufnahmen toll, die sind wirklich der Sache verpflichtet. Konzert-TIPPs

Salzburg Do. 27.11., 19:30 Uhr Mozarteum (Großer Saal) Julian Steckel (Violoncello), Mozarteumorchester Salzburg, Michael Schønwandt (Leitung). Werke von Kuhlau, Saint-Saëns & Strauss Kaiserslautern So. 30.11., 18:00 Uhr Pfalz­theater (Großes Haus) Anna Theresa Steckel (Violine), Julian Steckel (Violoncello), Orchester des Pfalztheaters Kaiserslautern, Uwe Sandner (Leitung). Werke von Brahms

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nuPro A-200 „Wer den ebenso feinen wie vollen Klang dieser Boxen einmal erlebt hat, will sich nie wieder mit einem Dock-Lautsprecher für iPhone & Co. begnügen. Eine Glanzleistung!“ AVF-Bild 9/14

Dresden Do. 25.12. & Fr. 26.12., 19:30 Uhr Albertinum (Lichthof) Julian Steckel (Violoncello), Dresdner Philharmonie, Michael Sanderling (Leitung). Werke von Strauss & Tschaikowsky Aachen Mo. 1.12., 20:00 Uhr Eurogress Julian Steckel (Violoncello), Russisches Staatsorchester, Stanislav Kochanovsky (Leitung). Werke von Glasunow & Tschaikowsky Frankfurt So. 11.1.2015, 18:00 Uhr Alte Oper (Großer Saal) Julian Steckel (Violoncello), Junge Deutsche Philharmonie, Dennis Russel Davies (Leitung). Werke von Ives, Gulda, Bartók & Copland online-Tipp

12/13

SIEGER 1. PLATZ

HIGHLIGHTS

2014 „Mit den hochpräzisen und äußerst bassstarken HiFi-Aktivboxen unserer nuPro-Serie wird Musikhören, Fernsehen oder Multimedia zum Hör-Erlebnis!“ Boxenentwickler Günther Nubert

Julian Steckel im Video-Porträt Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/steckel CD-Tipp

French Cello Sonatas ll. Werke von Franck, Fauré & Saint-Saëns Julian Steckel (Violoncello), Paul Rivinius (Klavier) CAvi-Music

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multimeDia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet Online: liVe-weBcast

tv-tipps

fRieDen ist möglicH

so. 26.10., 18:30 uhr Daniel Barenboim und das west-eastern Divan Orchestra vor 15 Jahren gründeten Dirigent Daniel barenboim und Literat edward Said das West-eastern Divan orchestra. Zum Jubiläum trat das ensemble aus jungen Arabern und Israelis in diesem Jahr bei den bbC Proms in London auf. 3sat

DeutscHes ReQuiem sa. 8.11., 20:15 uhr jukka-Pekka saraste dirigiert Brahms Im oktober dieses Jahres leitete der finnische Dirigent die Aufführung des Deutschen Requiems von brahms mit den WDr-Sinfonikern und den Chören des WDr und NDr in der Kölner Philharmonie. aRte

wagneR unD Die juDen so. 9.11., 17:35 uhr Dokumentation Hilan Warshaw geht den komplexen persönlichen beziehungen des Antisemiten Wagner zu jüdischen Künstlern nach. aRte

staRs VOn mORgen so. 9.11., 18:30 uhr kulturbrauerei Berlin Wieder mal stellt rolando villazón junge Künstler vor, die auf dem Sprung zur internationalen Karriere sind und lässt sie Kostproben ihres Könnens geben.

48 concerti November 2014

einführung vom intendanten

A

uftakt zur dritten OnlineSaison: Erneut präsentiert die Bayerische Staatsoper in dieser Spielzeit ausgewählte Vorstellungen als kostenlosen Livestream im Internet. Vier bis sechs Kameras verfolgen dafür im Zuschauerraum das Geschehen auf der Bühne, bis zu 40 Mikrofone garantieren eine hohe Tonqualität. Vorab gibt‘s zudem eine Werkseinführung von Intendant Nikolaus Bachler, in den Pausen Einblicke in den BackstageBereich. Dass man in München das Web als Medium für Opernfans wichtig nimmt, zeigt auch die Werksauswahl: Mit Janácˇeks Die Sache Makropulos geht bereits kurz nach

Für Geld tut frau alles: Nadja Michael singt die Emilia Marty

der Premiere die erste Neuinszenierung dieser Saison ins Netz. Árpád Schilling inszeniert die Oper, in der ein trivialer Erbschaftsstreit zu einem realitätsentfremdeten Phantasie-Drama eskaliert. sa. 1.11., 18:00 uhr Live-Übertragung unter: www.staatsoper.de/tv

Online-inteRView: in DeR welt VOn ...

johannes moser

F

lashmob und Cello-Party liegen hinter Johannes Moser (s. Seite 34), nun steht das Abschlusskonzert seines Projekts mit einem Dutzend Amateur-Cellisten vor der Tür. In der Alten Oper Frankfurt werden die Laien und der Profi am 23. November gemeinsam Werke von Bach, Klengel, Popper und Villa-Lobos musizieren.

Wie die Probenwoche zuvor verläuft, wo es noch hakt und wer das größte Lampenfieber hat: All das erzählt der Cellist im Online-Leser-Interview von concerti. Und gibt auf Nachfrage natürlich auch gern Tipps für alle anderen Laienstreicher. 17.-23.11. Zu finden ist das Interview unter: www.facebook.com/ concertimagazin

Fotos: W. Hösl, Carnegie Hall/Jeff Goldberg-esto, roH, monika rittershaus, Simon Pauly

aRte


Online: liVe-weBcast

raDiO-tipps

stars in der carnegie Hall

W

eltberühmt ist dieses Konzerthaus, alle großen Künstler standen hier schon auf der Bühne: Die Carnegie Hall in Mahattan gilt als US-amerikanischer Olymp der klassischen Musik. Mag der Ziegelsteinbau im RenaissanceStil von außen auch wenig spektakulär dünken, vom muschelförmigen Hauptsaal im Inneren und seiner Akustik schwärmen Fans wie Musiker. Nun gibt es erstmals Live-Webcasts aus New Yorks ältestem Konzerthaus: Am 4. November startet eine Serie mit kostenlosen Live-Übertragungen auf medici.tv. Den Anfang macht ein Liederabend mit Joyce DiDonato, zwei Wochen später

DeutscHlanDfunk

eXistenZielle fRagen mo. 3.11., 20:10 uhr musikszene ein bach-mekka im Nordosten der Schweiz? binnen 25 Jahren sollen alle Kirchenkantaten des meisters in St. Gallen aufgeführt und auf CD veröffentlicht werden. Im mittelpunkt des Projekts, das auch auf DvD und in buchform dokumentiert wird, steht organist und Dirigent rudolf Lutz.

Im größten Saal der Carnegie Hall finden 2800 Besucher Platz

folgen dann Anne-Sophie Mutter und ihre Virtuosi. Leonidas Kavakos und Yuja Wang sind am 22. November zu erleben, und am 9. Dezember beschließt Daniil Trifonov den Konzertreigen aus New York. 4., 18., 22.11., jeweils 20:00 uhr est Alle Konzerte sind 90 Tage abrufbar: www.medici.tv

kinO: liVe-üBeRtRagung

DeutscHlanDRaDiO kultuR

wieDeR in BeRlin

mi. 5.11., 20:03 uhr Begegnungen mit ursula mamlok berlin, ecuador, New York: In vier Folgen hat die jüdische Komponistin von ihrem Werdegang erzählt. Zum Abschluss geht es um mamloks rückkehr in die deutsche Hauptstadt nach 66 Jahren in den USA.

star-auflauf für Donizetti

DeutscHlanDfunk

V

mo. 10.11., 20:10 uhr musikszene Für Synästhetiker ist die musikwelt besonders bunt: Töne oder Klänge haben bestimmte Farben. eine verknüpfung von Sinneseindrücken, die auch Komponisten wie Wagner, Ligeti oder messiaen fasziniert hat.

orhang auf für Donizettis romantische Opernkomödie über das ländliche Liebesleben: Im Royal Opera House lässt Regisseur Laurent Pelly den berühmten Liebestrank in unserer Zeit seine Wirkung tun. Was indes auch hier nicht ohne Gefühl und Klamauk, ohne Witz und ein Finale voller Gefühl über die Bühne geht: Schließlich ist die Geschichte um die schöne Adina und die Liebeswirrungen und -irrungen auf ihrem Weg zu Nemorino ja auch zu hübsch, als dass die Regie sich mit kruden Experimenten an ihr vergehen sollte. Zumal in London mit Lucy Crowe, Bryn Terfel und Vittorio Grigolo eine mit Stars

gespickte Besetzung aufläuft – und die möchten natürlich auch die Kinobesucher in schönster Pracht singen hören. Über Regie-Attentate können sie sich ja dann wieder im heimischen Opernhaus ärgern.

tüRkisBlaues fis

DeutscHlanDfunk

DiPlOmatiscHe töne mo. 17.11., 20:10 uhr washingtons musikleben einst ein kulturell rückständiges Politikernest, hat sich die Hauptstadt in den letzten Jahrzehnten zur musikmetropole der USA entwickelt. DeutscHlanDRaDiO kultuR

ein gutes stück BlecH Liebe verleiht Flügel – doch manchmal reicht auch eine Vespa mi. 26.11., 20:15 uhr live im kino eine Übersicht der Kinos unter: www.roh.org.uk/cinemas

fr. 28.11., 22:00 uhr einstand Klassik, Jazz oder Folk: Der 29-jährige Saxophonist Koryun Asatryan begeistert sich für jede musik, die Gefühle weckt.

November 2014 concerti   49


VorSChaU

Abonnenten erhalten die DezemberAusgabe am 21. nOVemBeR

sol gabetta Jüdischen Inspirationen auf der Spur: Im Interview erzählt die Cellistin nicht nur von ihrem neuen CD-Projekt

thomas Quasthoff Noch lange nicht raus: Der Bassbariton stellt sich unserem »Blind gehört«

nils landgren Auf Tour: Der vielseitige Jazzposaunist bringt uns in Weihnachtsstimmung

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tungsorten, Konzert- und Theaterkassen, im Fachhandel, Bildungseinrichtungen, Hotels und Gastronomie. alle termine,

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Fotos: Uwe Arens/Sony Classical, Jim rakete/DG, Sebastian Schmidt

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