DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN
MIT REGIONALTEIL MITTELDEUTSCHLAND
395 KONZERT- UND OPERNTERMINE
ARCADI VOLODOS »Ich fühle mich oft wie ein Dinosaurier« JULIAN RACHLIN Der Geiger, der vom grünen Rasen träumte
Joshua Bell »Es klang wie eine wundervoll präparierte Leiche«
JANUAR 2015
AKTUELLE NEUHEITEN BEI SONY CLASSICAL
WIENER PHILHARMONIKER & ZUBIN MEHTA NEUJAHRSKONZERT 2015 Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker ist das Klassik-Highlight zum Jahresauftakt und steht 2015 unter unter der Leitung von Star-Dirigent Zubin Mehta. Erhältlich ab 9. Januar als CD bzw. Download und wenig später auch als DVD bzw. Blu-ray.
JONAS KAUFMANN DU BIST DIE WELT FÜR MICH Wenn Jonas Kaufmann Dein ist mein ganzes Herz, Du bist die Welt für mich und andere Hits der 1920er und 30er Jahre singt, ist das einfach unwiderstehlich gut. „Ein mitreißendes, emotionsgesättigtes Gute-Laune-Album.“ RBB Kulturradio
SOL GABETTA PRAYER Das neue Album mit Werken von Ernest Bloch (From Jewish Life, Nigun, Schelomo), Schostakowitsch (From Jewish Folk Poetry) und Casals – aufgenommen mit der Amsterdam Sinfonietta und dem Orchestre National de Lyon unter Leonard Slatkin. „Sol Gabetta ist ein tief empfundenes Plädoyer für jüdische Musik geglückt“ RBB Kulturradio ERHÄLTLICH BEI WALLSTRASSE 17-19 · 01067 DRESDEN · 0351-4861748 · WWW.OPUSWEB.DE
AUGUSTUSPLATZ 8 · 04109 LEIPZIG · 0341-1270396 · WWW.GEWANDHAUSSHOP.DE
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser! Neues Jahr, neues Glück? Wenn’s denn so einfach wäre … doch selbst im Konzertsaal und im Opernhaus können wir uns nicht darauf verlassen, dass 2015 nur Glücksmomente bringt – oder sollten wir vielleicht einmal unsere Hörgewohnheiten in Frage stellen, wie Joshua Bell im Interview fordert? Uns eingestehen, dass die gewohnte Interpretation nicht die einzig wahre sei, so der Stargeiger, und uns auf den Künstler und seine Werksicht einlassen? Bestseller-Autor Howard Jacobson hat jüngst den Gregor Burgenmeister „besten Leser“ als denjenigen beschrieben, der ein Herausgeber/Chefredakteur Buch beginne ohne jede Erwartung, was er dort vorfinden wolle: Wer sich nur selbst bestätigen lassen wolle, sei ein schlechter Leser. Musiker gehen da gern noch einen Schritt weiter und nehmen auch sich selbst in die Pflicht: Mögen die Alte Musik-Spezialisten des Concerto Köln auch 2015 ihren 30. Geburtstag begehen, Geschäftsführer Jochen Schäfsmeier ist bei allen Jubelfeiern wohl bewusst, dass die Alte Musik ganz grundsätzliche neue Antworten auf Zukunftsfragen finden muss. Und wo ein Theaterautor wie Peter Handke sein Publikum gern beschimpft – „ich mag die Leute nicht, die ins Theater gehen“ – hat Nachwuchssängerin des Jahres Hanna-Elisabeth Müller längst erkannt, dass sie für eben dieses Publikum noch in der kleinsten Rolle nach der größten Güte streben müsse. Da sollten auch wir Zuhörer ruhig einmal mit Bell „unseren Speicher löschen“ und uns auf die Künstler einlassen – auf dass uns 2015 viele konzertante Glücksmomente bringen möge!
Fotos: Ivo von Renner, privat (2). Titelfoto: Lisa Marie Mazzucco
Ihr
P.S.: Unserer Ausgabe liegt ein Los der Aktion Mensch e.V. bei. Wir freuen uns sehr über diese Kooperation und wünschen Ihnen viel Glück!
KURZ VORGESTELLT
Christoph Vratz traktierte in frühen Jahren schwarzweiße Tasten, studierte sich fast ins Lehramt – und entschied sich für den Musikjournalismus. Daher moderiert und schreibt der Rheinländer heute, ob für Rundfunk, Zeitschriften oder Konzerthäuser.
Katherina Knees stand als Sechsjährige erstmals auf einer Opernbühne – mit dem Kinderchor in Bizets Carmen. Ihre Leidenschaft für die Oper war geweckt – mittlerweile lebt die Münsteranerin diese als Autorin für Zeitschriften, Funk und Fernsehen aus. Januar 2015 concerti 3
iNhalt
KONZERT
8 Alte Musik mit neuen Zielen
enseMBle-POrTrÄT Im Repertoire von
Monteverdi bis Bach macht Concerto Köln keiner etwas vor. Nun widmet sich das Ensemble neuen Aufgaben
10 »Man fühlt sich ja nie reif genug«
inTerVieW Um für die Klassik zu werben,
spielte Joshua Bell einst Bach in der Washingtoner U-Bahn. Im Interview plaudert der Star-Geiger über Hörgewohnheiten und seine Millionen-Geige
OPER
10
Joshua bell Immer wieder neu verliebt
16 fit für die Bühne
POrTrÄT Mit 29 Jahren gehört HannaElisabeth Müller bereits zu den international gefragten Sopranistinnen
18 Online-Kritiken
KUrZ BesPrOChen Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen
16
hanna-elisabeth Müller Gut trainiert und präpariert
REGIONALSEITEN An dieser Stelle finden Sie in den Ausgaben Hamburg, Berlin, Mitteldeutschland, München und West die Regionalseiten.
DIE WELT DER KLASSIK
23 Zwischen Casino und formel 1
fesTiVAlGUiDe In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor
frank strobel Aufs Glatteis geführt?
28 Der schöne Glanz der Vergangenheit
rePOrTAGe Ungarns Regierung lässt in
Budapest die Pracht der k.u.k.-Monarchie neu erblühen – das lockt Kulturtouristen an. Doch nicht überall glänzt es
36 »Das ist aber wirklich fies!« RUBRIKEN 3 Editorial | 6 Kurz & Knapp | 20 Opern-Tipps 32 CD-Rezensionen 40 Multimedia-Tipps 42 Vorschau & Impressum 4 concerti Januar 2015
BlinD GehörT Frank Strobel gilt als
Experte für Filmmusik. Doch auch der Oper gilt seine große Leidenschaft – hier hört der Dirigent CDs, ohne zu erfahren, was gespielt wird
Fotos: Phil Knott, Chris Gonz, Kai Bienert
36
Da spart sich was zusammen: Der Sparpreis Gruppe. Ab 6 Personen. Ab 19 Euro.
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Die Bahn macht mobil.
kurz & knapp
was ist EiN ...
Schleifer?
131
Wenn Menschen jegliches Taktgefühl abgeht Der Rhythmus, bei dem jeder mit muss – fast jeder: Gibt es doch Menschen, die selbst bei einfachsten Rhythmen aus dem Takt geraten. Forscher haben nun dieses Phänomen der „Beat Deafness“ untersucht – ihr Ergebnis: Vermeintlich Taktlose hängen so stark am vorgegebenen Rhythmus ihres Hirns, Herzens oder auch der Atemfrequenz, dass es ihnen schier unmöglich ist, sich von den eigenen Taktgebern zu lösen.
Kilogramm wiegt die größte spielbare Geige der Welt aus Markneukirchen. Bei 4,27 Meter Länge braucht es drei Musiker zum Streichen.
… Es schwinden jedes Kummers Falten, solang des Liedes Zauber walten … Friedrich Schiller Die Unlust der Neuen Alten Deutschland, ein Volk der Dichter und Denker? Nun, wohl vor allem der Musizierenden: Gibt es doch nach den jüngsten Studien des Musikinformationszentrums mehr als 14 Millionen Menschen ab sechs Jahren, die in ihrer Freizeit ein Instrument spielen. Positiv zudem, dass diese Zahl seit Jahren konstant ist. Allein im Alter lässt die Lust am Musizieren offenbar nach – dabei haben doch gerade die neuen Alten reichlich Zeit. 6 concerti Januar 2015
Anteil der Laienmusizierenden in den jeweiligen Altersgruppen* Alter
30 %
14-19 6-13 20-29 30-39 40-49 50-49 60-69 70 +
25 % 20 % 15 % 10 % 5 % 2008
09
10
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12
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2014
Fotos: Deutscher Kulturrat, Ludovike Simanowiz (PD), Heiltherme Quellenhotel & Spa/ Bad Waltersdorf, Tim Flavor; *Quelle: Deutsches Musikinformationszentrum
Klingt nach Felix Magath, doch natürlich widmen wir uns an dieser Stelle ebensowenig dem Fußball wie handwerklichen Tätigkeiten. Auch wenn es durchaus der Fingerfertigkeit bedarf, um diesen Vorschlag von zwei oder mehr Noten vor dem eigentlichen Hauptton mit Geschick zu platzieren. Und zwar so geschwind wie möglich, denn es ist ja nur ein Schleifer.
3 Fragen an ... Olaf Zimmermann
Empört Euch: Olaf ZImmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, wettert gegen TTIP und CETA
Inwiefern betreffen die geplanten Freihandelsabkommen mit den USA und Kanada auch die deutsche Kultur? Sie betreffen unmittelbar die Kultur, denn Kultur sind nicht nur die öffentlich-geförderten Institutionen, sondern genauso die Kulturwirtschaft – und die wird von Handelsabkommen wie TTIP und CETA ebenso erfasst wie andere Wirtschaftsbranchen. Da Kulturgüter aber besondere Wirtschaftsgüter sind und neben dem materiellen und ökonomischen Wert auch einen ideellen haben, ist es so wichtig, diese Besonderheiten auch zu schützen.
Welche Gefahren drohen denn dem deutschen Opern- und Konzertbetrieb? Die größte Gefahr besteht für diejenigen inländischen Veranstalter, die an öffentlichen Förderungen partizipieren. Hier könnten ausländische Veranstalter auf Inländerbehandlung drängen und damit den Anspruch erheben, dieselbe öffentliche Förderung zu erhalten.
Kommt mit TTIP und CETA auch das Ende der kulturellen Vielfalt hierzulande? CETA ist zwar bereits zu Ende verhandelt, muss aber noch ratifiziert werden: Damit bestehen zwar nur geringe, aber immerhin doch noch Möglichkeiten der Veränderung. Die TTIP-Verhandlungen laufen noch. Hier ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen sich zu TTIP artikulieren und für Ausnahmen für den Kulturbereich eintreten.
ensemble-Porträt
W
Ein fester Platz in der Szene – auch ohne Aboreihen
Was einerseits gesellig ist, andererseits kulturpolitisch ein cleverer Schachzug, denn so sind die Ambitionen von Concerto Köln auch für wichtige Förderer greifbarer geworden: Gelungene Kommunikation und ein gutes Netzwerk sind eben Gold wert, wenn man sich auf dem freien Markt etablieren und wie das Ensemble zum offiziellen kulturellen Botschafter der Europäischen Union werden will. Ein fester Platz in der Szene, der indes von Routine weit entfernt ist: Ob fehlender Abonnementsreihen sind die Concerto Köln-Musiker nämlich Jahr für Jahr gezwungen, sich immer wieder neu zu erfinden. Zudem sei es an der 8 concerti Januar 2015
Alte Musik mit neuen Zielen Im Repertoire von Monteverdi bis Bach macht Concerto Köln keiner etwas vor. Nun widmet sich das Ensemble neuen Aufgaben. Von Katherina Knees
Zeit, sagt Schäfsmeier, die eigenen Ziele neu zu überdenken: Wo will man noch hin, wenn man schon fast alles erreicht hat und vom Gefühl her zumindest ein Stück weit angekommen ist? Schließlich sind die Alte Musik-Spezialisten in den letzten Jahren nicht nur mit mehreren Echo-Preisen ausgezeichnet worden und haben den Midem Classic Award erhalten, sondern sich längst auch über die Grenzen von Köln, Deutschland und Europa hinaus einen Namen gemacht. Was also könnte das nächste Ziel sein?
Schäfsmeiers überraschende Antwort: Beethoven. Ja, mittlerweile fände es das Ensemble einfach spannend, dessen Sinfonien in ihrem ganz eigenen Stil zu spielen – und damit wiederum das Publikum zu überraschen. Und wenn es dann nach dem Konzert heiße, „So haben wir das noch nicht so oft gehört!”, seien die Musiker glücklich. „Grundsätzlich steht Concerto Köln für alles, was Schwung hat und nach vorne geht”, sagt der Manager selbstbewusst. „Der Fokus auf den Schönklang ist ja erst mit den Jahren gekommen.”
Foto: Harald Hoffmann
enn man als freies Ensemble 30 Jahre überlebt hat, dann sind zumindest gewisse Abläufe klarer”, sinniert Jochen Schäfsmeier. Der Geschäftsführer des Concerto Köln blickt aus seinem Bürofenster mitten im trubeligen Herzen des Kölner Stadtteils Ehrenfeld. Als Mitte der 80er Jahre eine Handvoll junger Musiker das Ensemble gründete, war das Kammerorchester für Alte Musik hier noch ganz allein gewesen auf den weitverzweigten Fluren mit ihrem vergilbten Indus triecharme. Doch im Laufe der Zeit entstand auf ihre Initiative hin ein ganzes „Zentrum für Alte Musik“, das mittlerweile in die Trägerschaft der Kölner Gesellschaft für Alte Musik übergegangen ist und heute vielen Akteuren der Szene ein gemeinsames Dach über dem Kopf bietet.
schmunzelt: Vielleicht werde ja der Geist der neuen Generation auch den bestehenden Ensembles frische Impulse geben. „Irgendjemand muss ja mal eine neue Idee haben – und möglicherweise werden wir das am Ende sein …“ KoNZErt-tippS
Erwachsen geworden: 2015 feiert das Ensemble seinen 30. Geburtstag
Eine musikalische Vielseitigkeit, die den Kölnern nicht allein bei ihren regelmäßigen Konzertreisen und CD-Produktionen in ganz unterschiedlicher Besetzung zu Gute kommt, sondern auch in Sachen Musikvermittlung und Entwicklung kreativer Konzepte. Und gerade letztere sind für Schäfsmeier essentiell: „Die Alte Musik muss ganz grundsätzliche neue Antworten auf Zukunftsfragen finden.” Immerhin gehen die Gründungsmitglieder von Concerto Köln allmählich aufs Rentenalter zu; und mögen die Rheinländer – ebenso wie ihre KammerorchesterKollegen in Freiburg und Berlin – auch in den letzten drei Jahrzehnten in der freien Szene viel bewegt und die Alte Musik höchst lebendig und facettenreich ins Rampenlicht gerückt haben: Historische Aufführungspraxis an sich ist heutzutage nichts Exotisches mehr. Zumal fast alle jungen Musiker, die von den Hochschulen kommen, hochqualifiziert und vielseitig interessiert sind. Bleibt also die Frage nach den künftigen Zielen. Schäfsmeier
hAMBUrG so. 11.1., 18:00 Uhr sasel-haus Concerto Köln, Shunske Sato (Violine). Vivaldi: Die vier Jahreszeiten u. a. Köln so. 1.2., 16:00 Uhr Philharmonie Simone Kermes (Sopran), Concerto Köln, Mayumi Hirasaki (Violine & Leitung). Werke von Händel, Dall‘Abaco, Vivaldi & Geminiani PUllACh Do. 12.3., 20:00 Uhr Bürgerhaus Bach: Brandenburgische Konzerte Nr. 3-6. Concerto Köln sTUTTGArT fr. 13.3., 20:00 Uhr liederhalle (Beethoven-saal) Programm siehe Pullach essen fr. 3.4., 15:00 Uhr Philharmonie (Alfried Krupp saal) Bach: Matthäuspassion. Solisten, Mädchenchor am Essener Dom, ChorWerk Ruhr, Concerto Köln, Florian Helgath (Leitung) hAlle fr. 12.6., 17:00 Uhr Georg-friedrichhändel hAlle Händel: Semele. Collegium Vocale Gent, Concerto Köln, Ivor Bolton (Leitung). oNliNE-tipp
für die Aufnahme der Brandenburgischen Konzerte hat das ensemble eigens eine Doppelflöte entwickelt Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/concertokoeln Cd-tipp
Bach: Brandenburgische Konzerte nr. 1-6 Concerto Köln. Berlin Classics
HÄNDEL FASZINIERT
rdern: tis anfo Jetzt gra mmheft der gra Das Pro 2015 le Festspie 5 / 500 90 222 de 34 +49 (0) delhaus. le@haen ie festsp
30. 5. – 14. 6. 2015 in Halle (Saale) Franco Fagioli Philippe Jaroussky Christine Schäfer Nathalie Stutzmann Tickets: www.haendelhaus.de + 49 (0) 345 565 27 06 (Mo bis Fr: 7 bis 19 Uhr Sa: 7 bis 14 Uhr) bundesweit an allen CTS-Eventim-Vorverkaufsstellen
Januar 2015 concerti 9
Interview
»Man fühlt sich ja nie reif genug« Um für die Klassik zu werben, spielte Joshua Bell einst Bach in der Washingtoner U-Bahn. Im Interview plaudert der Star-Geiger über Hörgewohnheiten und seine Millionen-Geige. Von Jakob Buhre
Mr. Bell, Ihr Label schreibt, die aktuelle CD sei Ihre allererste Bach-Aufnahme …
Ach, ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum die das so betonen. Aber es stimmt, ich habe in meinem Leben etwa 40 Aufnahmen gemacht – und das ist jetzt die erste mit Bach. Warum haben Sie sich so lange Zeit gelassen?
Bachs Musik ist etwas, was ich nicht überstürzen wollte. Und ich hatte zuvor einfach nie das Gefühl, dass es der richtige Moment war oder die Gegebenheiten passten. Dass ich es nun gemacht habe, hat mit der engen Beziehung zur Academy of St Martin in the Fields zu tun: Wir musizieren viel zu10 concerti Januar 2015
sammen und haben auch die Bach-Konzerte in den letzten Jahren häufig aufgeführt. Für mich ist die Academy für dieses Projekt der richtige Partner – und es ist jetzt die richtige Zeit.
»Es klang wie eine wundervoll präparierte Leiche« Vielleicht auch, weil Sie selbst mittlerweile »erwachsen« geworden sind?
Ich denke schon. Diese Frage, ob man sich reif dafür fühlt, spielt mit rein – wobei man darauf auch ewig warten könnte (lacht): Man fühlt sich ja nie reif genug, denn jedes Jahr lernt man etwas dazu. Insofern sollte man sich darüber nicht zu sehr den Kopf zerbrechen. Indes hat sich an meiner He rangehensweise an Bach und die Barockmusik im Lauf der Zeit viel geändert. Das hat auch damit zu tun, dass die Bewegung der historischen Aufführungspraxis in den vergangenen zwei Jahrzehnten sehr stark geworden ist: In meiner Teenagerzeit habe ich Bach noch ganz anders gespielt – das
würde ich heute als altmodisch empfinden. Inwiefern?
Meine Helden waren damals Geiger wie Jascha Heifetz, Fritz Kreisler, Henryk Szeryng oder Nathan Milstein – die romantische Generation des Geigenspiels. Szeryng galt als die Referenz für Bach, aber so eine Interpretation kann ich mir heute nicht mehr anhören. Das klingt für mich wunderbar und falsch zugleich (lacht). Der Gebrauch des Bogens, das Tönehalten, die Schwere, der Mangel an Tänzerischem oder auch manche Bindebögen scheinen mir da sehr fehl am Platze – und all das hat einen negativen Einfluss auf das, was für mich die Seele dieser Musik ist. Wobei Sie selbst sich ja keineswegs der historischen Aufführungspraxis verschrie ben haben.
Nein. Es gibt zwar wunderbare historische Interpretationen, aber ich habe auch viele Aufführungen sogenannter Barockspezialisten gehört, wo ich dachte: Es ist alles so korrekt , so authentisch, doch wo ist die Seele? Es klang wie eine Leiche,
Foto: Richard Ascroft
A
ls Joshua Bell in New York den Telefonhörer abnimmt, entschuldigt er sich zunächst: „Ich bin erst vor ein paar Minuten aufgestanden, meine Gedanken könnten noch nicht ganz klar sein.“ Doch dann entwickelt sich ein lebhaftes Gespräch mit dem 46-jährigen Stargeiger über Authentizität, Crossover, seinen langen Weg zu Bach und Eingriffe in den Notentext.
ZUr pErSoN
Stradivari-Fan: Seine erste kaufte Joshua Bell als 19-Jähriger
die man nach dem Tod noch einmal wundervoll präpariert. Der Körper ist da, sieht perfekt aus, aber es fehlt das Leben. Sind diese großen Interpretationsunterschiede auch immer ein Resultat der Gesellschaft und ihrer Zeit?
Das spielt eine Rolle, ganz sicher. Wir können uns diesem Einfluss auch gar nicht entziehen. Nehmen wir Beethoven: Ich habe schon so viele wunderbare Dirigenten gehört – weshalb ich mich mit den alten Aufnahmen sehr schwer tue, selbst wenn es sich um große Dirigenten wie Furtwängler handelt. Eine „Eroica“, die un-
glaublich langsam und schwerfällig musiziert wird: Geprägt von der heutigen Zeit fällt es mir da schwer, diese alten Interpretationen zu schätzen und ihre Großartigkeit zu erkennen. Hörgewohnheiten verändern sich eben.
Ja, aber das ist auch eine Herausforderung für die Hörer und Klassikliebhaber. Nämlich sich mit dem Gedanken auseinanderzusetzen, dass die Interpretation, die man gewohnt ist, nicht die einzig wahre ist. Das würde uns allen gut tun, wenn wir neue Interpretationen hören: Dass wir in dem Moment unseren Speicher löschen und
Amerikanischer GeigenBeau: Joshua Bell wurde 1967 in Bloomington, Indiana geboren und lebt heute in new York. Auch seinen internationalen Durchbruch hatte er in den USA: Seit seinem Carnegiehall-Debüt 1985 ist er weltweit mit nahezu allen bedeutenden Orchestern und Dirigenten aufgetreten. Er spielt die sehr wertvolle stradivari »Gibson ex huberman« von 1713.
uns darauf einlassen, was der Künstler macht und aus welcher Richtung er kommt. Ich kenne das von mir: Manchmal höre ich Aufnahmen und habe diesen Reflex, sofort die Stopptaste zu drücken, weil es so anders ist, als ich es erwartet habe. Aber dann versuche ich herauszufinden, was der Künstler mir damit sagen will – und ich wünschte mir, wir wären da alle etwas offener. Januar 2015 concerti 11
Interview
sein und versuche an das he ranzukommen, was der Komponist will. Es ist wohl beides: Es gibt Momente, wo wir uns lockerer machen sollten, aber wir müssen eben auch behutsam etwas reproduzieren, was aus einer anderen Zeit stammt.
»Ich verliebe mich immer wieder neu in meine Geige« Inwieweit kann Crossover der Klassik bei ihrem Kampf um mehr Aufmerksamkeit helfen?
Was muss eine Interpretation haben, damit sie Ihnen gefällt?
Ich suche nach Aufrichtigkeit. Ich glaube auch, dass wir alle die Fähigkeit besitzen, Aufrichtigkeit in der Musik, in einer Interpretation zu spüren. Ich mag es nicht, etwas zu hören, was unaufrichtig ist, wenn nur um der Provokation oder eines Prinzips Willen musiziert wird. Die Klassik kämpft ja um mehr Aufmerksamkeit. Steht da das starre Festhalten an Tradition und Notentext im Weg?
Das ist schwierig zu beantworten. Ich selbst gebe viel dafür, so authentisch wie möglich zu 12 concerti Januar 2015
Sie haben Ihr voriges Instrument für zwei Millionen Dollar verkauft und dann diese Stradivari von 1713 für vier Millionen Dollar erworben...
Ich selbst habe mit ein paar unglaublichen Jazz- und Bluegrass-Musikern wie etwa Edgar ... so in etwa, ja. Natürlich war Meyer und Chick Corea gear- das eine große Investition, aber beitet und von ihnen sehr viel ich habe diese hohe Summe gar gelernt. Natürlich habe auch nicht so im Kopf. Ich bin einich meine Skepsis gegenüber fach glücklich, dass sie mir Crossover – aber dann schauen gehört und ich nicht abhängig Sie sich Leonard Bernstein an, bin von jemandem, der mir das einen der größten Musiker des Instrument nur leiht. 20. Jahrhunderts: Er hat Musik für den Broadway geschrieben. Einst hat auf diesem Und ich bin sicher, auch damals, Instrument auch der jüdische als er die Wiener Philharmoni- Geiger Bronisław Huberman ker dirigierte, gab es bestimmt gespielt, der 1933 beschloss, Leute, die gesagt haben, „ich nicht mehr in Deutschland will nicht die Bühne mit jeman- aufzutreten. Sie selbst haben dem teilen, der ein Broadway- auch jüdische Wurzeln … … ja, meine Mutter ist jüdisch. Stück schreibt.“ Lassen Sie uns noch über Ihre Geige sprechen. Sie spielen eine Stradivari – inwiefern verändert sich der Klang von Joshua Bell, wenn Sie das Instrument wechseln?
Das hat schon einen sehr großen Einfluss. Ich sehe das wie eine Beziehung zu einem Seelenverwandten, etwa dem Lebenspartner. Du willst ja jemanden finden, der dich als Mensch so gut wie möglich sein
Mit welchen Gefühlen kommen Sie heute nach Deutschland?
Als ich jünger war und das erste Mal nach Deutschland kam, da habe ich tatsächlich ältere Leute angesprochen und sie gefragt: „Was haben Sie im Zweiten Weltkrieg gemacht?“ Heute denke ich dagegen an Bach, Mozart oder Brahms, nicht an den Krieg oder an Menschen, deren Namen ich hier gar nicht erwähnen will.
Foto: Phil Knott
Spieler-Natur: Joshua Bell liebt Ausflüge nach Las Vegas
lässt – dass du fühlst: Jetzt bin ich die beste Version von mir. Das Gleiche gilt für die Geige: Wenn du die richtige findest, ermöglicht sie dir, dass du dich auf die bestmögliche Art und Weise ausdrücken kannst. Für meine Geige gilt das auch noch nach 13 Jahren – wobei es durchaus Tage gibt, wo ich sie gerne weglegen und eine andere spielen würde. Aber ich komme dann immer wieder zurück und verliebe mich neu in mein Instrument.
Konzert-TIPPs
Hamburg Fr. 16.1., 19:30 Uhr Laeiszhalle (Großer Saal) Joshua Bell (Violine & Leitung), Antoine Tamestit (Viola), Academy of St Martin in the Fields. Werke von Bach & Mozart
© Matthias Creutziger
Deutschland ist ein wunderbarer Ort, um Musik zu machen, von dort stammt so viel großartige Musik, und es gibt ein großes Verständnis für die Sprache dieser Musik. Insofern habe ich heute nur gute Gefühle, wenn ich nach Deutschland komme.
Hannover Sa. 17.1., 19:30 Uhr Kuppelsaal Programm siehe Hamburg Stuttgart So. 18.1., 20:00 Uhr Liederhalle (Beethoven-Saal) Joshua Bell (Violine & Leitung), Lawrence Power (Viola), Academy of St Martin in the Fields. Werke von Bach & Mozart Köln Di. 20.1., 20:00 Uhr Philharmonie Besetzung siehe Stuttgart. Werke von Mendelssohn, Mozart & Beethoven München Mi., 21.1., 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Besetzung siehe Stuttgart. Werke von Bach, Mozart & Beethoven So. 19.4., 11:00 Uhr, Mo. 20.4. & Di. 21.4., 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Joshua Bell (Violine), Münchner Philharmoniker, Paavo Järvi (Leitung). Werke von Nielsen, Schostakowitsch & Strawinsky Essen Fr. 23.1., 20:00 Uhr Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Joshua Bell (Violine & Leitung), Academy of St Martin in the Fields. Werke von Mendelssohn, Bruch & Beethoven Redefin Sa. 18.7., 18:00 Uhr Landgestüt Festspiele MecklenburgVorpommern. Joshua Bell (Violine & Leitung), Academy of St Martin in the Fields. Werke von Bach, Tschaikowsky, Piazzolla & Vivaldi online-Tipp
Mehr Kreuzverhör als Interview: Joshua Bell in der Reihe „Rapid Fire“ des Lincoln Centers Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/bell
Unsere Klassik-Highlights 2015: Opernreise Oman Wien – Zürich – Luzern Hamburg – Baden-Baden Leipzig – Dresden – Berlin Wartburg »Tannhäuser« Valencia – Barcelona Paris – Lyon – Orange Osterfestspiele Salzburg Pfingstfestspiele Salzburg Venedig – Turin – Mailand Warschau & Krakau Opernfestspiele München Bregenzer Festspiele
CD-Tipp
Bach: Violinkonzerte BWV 1041 & 1042, Air aus der Orchestersuite Nr. 3 Bach/Schumann: Gavotte en Rondeau Bach/Mendelssohn: Chaconne aus der Partita Nr. 2 (orchestriert von Julian Milone) Joshua Bell (Violine), Academy of St Martin in the Fields Sony Classical
Gerne übersenden wir Ihnen das aktuelle Programm. Telefon: (069) 66 07 83-01/-03/-05 E-Mail: oper@hth.adac.de
www.adac-musikreisen.de
seidensticker
seidensticker.com
Oper
Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor
Foto: Monika Rittershaus
Don Giovanni als frecher Clown – inszeniert an der Komischen Oper Berlin
16_Porträt Fit für die Bühne Mit 29 Jahren gehört Hanna-Elisabeth Müller bereits zu den in-
ternational gefragten Sopranistinnen. Dabei wollte die Pfälzerin einst Zahnärztin werden 18_Kurz besprochen Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen 20_Opern-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause Januar 2015 concerti 15
Porträt
Fit für die Bühne
M
ittagessen mit HannaElisabeth Müller in einem Restaurant nahe der Bayerischen Staatsoper, wo sie gerade Humperdincks Hänsel und Gretel probt. Vor ihr steht eine große Schüssel, in der sich ein paar Salatblätter mit Essig-Öl-Marinade verlieren. Die Körner obenauf dünken da schon fast wie der kulinarische Höhepunkt – zumal die vom Kellner gebrachten Weizenbrötchen unangerührt liegenbleiben. „Ich weiß“, lacht die Sopranistin, „das sieht 16 concerti Januar 2015
nicht gerade nach Genuss aus. ins Fitnessstudio. „Ich hätte nie Doch so ist unser Leben. Im gedacht, dass man so sportlich Bauch darf nichts schwer lie- sein muss für eine Sängerlaufgen, wenn man noch singen bahn! Als Gretel muss ich auf muss.“ Trotz der mehrstündi- einem Bein rumhüpfen wie ein gen, Energie raubenden Probe, Kind und dies ein ganzes die bereits am Vormittag um Opernbild durch. Da kommt neun begann, am Nachmittag man aus der Puste.“ Bizeps statt weitergeht und vielleicht noch Belcanto? „Nein. Ich will keine bis in die Nacht dauert? Ja, so Muskelmasse aufbauen“, lacht ein Sängerleben ist eben auch die gebürtige Mannheimerin. hart. Danach aber, versichert „Aber Cardio-Training ist wichdie 29-Jährige, werde sie tig – und Durchhalten.“ Vielleicht hätte sie doch lieber schlemmen … Falls denn noch Zeit bleibt: Zahnärztin werden sollen, wie Aktuell geht es abends nämlich einst gedacht? Müller schmun-
Foto: Chris Gonz
Mit 29 Jahren gehört Hanna-Elisabeth Müller bereits zu den international gefragten Sopranistinnen. Dabei wollte die Pfälzerin einst Zahnärztin werden. Von Teresa Pieschacón Raphael
zelt, doch ihr entschiedener Arbeit und Leistung.“ Die KriBlick zeigt, wie ernst es ihr ist. tiker hatten sie als Zdenka in „Nein, nein, nein. Das ist das, Richard Strauss‘ Arabella bei was ich will. Auch, wenn es den Salzburger Osterfestspielen 2014 erlebt, wo sie neben manchmal hart ist.“ Und auf die Bühne wollte die Renée Fleming und Thomas Tochter zweier Physiothera- Hampson auf der Bühne stand. peuten schon seit ihrer Kind- Ebenfalls aufgefallen war ihre heit. „Sie werden lachen, aber Servilia in Mozarts La Clemendie erste Vorstellung, die ich za di Tito an der Bayerischen sah, war Humperdincks Hän- Staatsoper – was sie fast noch sel und Gretel“, entsinnt sie mehr überrascht hat: „So eine sich. „Da gab es eine Hexe, die kleine Rolle! Man muss wohl flog, und die ich immer wieder immer gut sein, egal, was und sehen wollte – eigentlich eine wo man singt.“ schlechte Attrappe, aber es war so magisch. Noch heute denke Nächste Station auf der ich daran.“ Und hofft, dass es Karriereleiter ist die Scala dem Publikum eines Tages mit Vor allem kommenden Somihrem Gesang ebenso ergehen mer, denn dann steht ihr Debüt wird ... Nun, die Voraussetzun- an der Mailänder Scala an. Für gen dafür scheinen gut: Kriti- Müller indes kein Grund abzuker schwärmen von ihrer Stim- heben, sie will ihre Karriere me, die „wie aus einem Kristall „Schritt für Schritt“ aufbauen geschliffen“ und „ohne Makel“ und ihre Stimme „ökonomisch“ sei und von „wunderbar cha- einsetzen. „Schließlich möchte rakteristischem Stimmsilber“ ich noch mit sechzig singen – und das Magazin „Opernwelt“ können!“ Von daher ist die kürte sie 2014 gar zur „Nach- Pfälzerin auch froh, nie eine wuchssängerin des Jahres“. „teure und riesige PR-Maschine“ im Nacken gehabt zu haben und in Rollen gedrängt worden »Ich hätte nie zu sein, für die ihre Stimme gedacht, dass noch nicht bereit war. „Im Opernstudio der Bayerischen man so sportlich Staatsoper bin ich als Sängerin sein muss« aufgebaut worden, und auch jetzt als Ensemblemitglied fin„Das hätte ich nicht erwartet“, den viele Gespräche statt, ob schwingt da noch immer Ver- der Part wirklich geeignet für wunderung in ihren Worten meine Stimme ist.“ Als Sänger mit – und so wie die junge Frau sei man da stets gefährdet und da aufrecht sitzt, mit ihrem brauche Vertraute – so wie ihschwarzen, mädchenhaft glatt ren Lehrer Rudolf Piernay, bei zurückgekämmten Haar und dem sie einst an der Hochschuden dunklen, ernsten Augen, le in Mannheim studierte: „Er klingt dieser Satz tatsächlich kennt meine Stimme seit den frei von Koketterie. „Das Schö- Anfängen. Bis heute lasse ich ne ist, das ist ein Preis, für den mich beraten und gehe zu ihm man sich nicht bewirbt oder zum Unterricht.“ Gut, dass zuanders ins Spiel bringt. Das ist mindest da der Magen dann eine Auszeichnung für meine nicht ganz so leer sein muss.
Konzert- & opern-TIPPs
München So. 4.1., 14:00 Uhr Bayerische Staatsoper Humperdinck: Hänsel und Gretel. Tomáš Hanus (Leitung), Richard Jones (Regie) Fr. 20.2., 19:30 Uhr, Fr. 27.2., 18:00 Uhr, Mi. 11.3., 19:00 Uhr, So. 22.3., 18:00 Uhr Bayerische Staatsoper Wagner: Das Rheingold. Kirill Petrenko (Leitung), Andreas Kriegenburg (Regie) Essen So. 1.2., 11:00 Uhr Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Liederabend. Hanna-Elisabeth Müller (Sopran), Juliane Ruf (Klavier). Werke von Schumann, Mussorgsky & Berg Heilbronn Mi. 25.3., 19:30 Uhr Konzert- und Kongresszentrum Harmonie (Theodor-Heuss-Saal) Hanna-Elisabeth Müller (Sopran), Sibylla Maria Müller (Mezzosopran), Daniel Kluge (Tenor), Andreas Hörl (Bass), Estonian Philharmonic Chamber Choir, Württembergisches Kammerorchester Heilbronn, Gottfried von der Goltz (Leitung). Werke von Tüür, Pärt & Haydn Dortmund Do. 26.3., 20:00 Uhr Konzerthaus Programm siehe Heilbronn Ulm Fr. 27.3., 19:30 Uhr Kornhaus Programm siehe Heilbronn Heidelberg Di 14.4., 19:30 Uhr Alte Aula der Universität Hanna-Elisabeth Müller (Sopran), Juliane Ruf (Klavier). Werke von Strauss, Mussorgsky & Berg online-Tipp
Die Sopranistin im Porträt von SWR2 New Talent Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/mueller DVD-Tipp
Strauss: Arabella Osterfestspiele Salzburg 2014 Renée Fleming, Thomas Hampson, Albert Dohmen, Hanna-Elisabeth Müller u. a., Chor der Sächsischen Staatsoper Dresden, Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann (Leitung). CMajor Januar 2015 concerti 17
Kurz Besprochen
Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper
Kassel 22.11.2014
Düsseldorf 28.11.2014
Eiskalte Glut, szenischer Scharfsinn
Im Tanz erfüllte Gegenwart
Liebestod ohne Ägyptenkitsch
Puccini: Manon Lescaut Bayerische Staatsoper. Alain Altinoglu (Leitung), Hans Neuenfels (Regie), Kristīne Opolais, Jonas Kaufmann Weitere Termine: 28. & 31.7.
Shechter/Wieland: DOG | science! fiction! now! Staatstheater Kassel. Hofesh Shechter/Johannes Wieland (Choreographie) Weitere Termine: 4., 16., 22. & 31.1.
Verdi: Aida Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf. Axel Kober (Leitung), Philipp Himmelmann (Regie), Johannes Leiacker (Bühne) Weitere Termine in Duisburg: 29.3., 12. & 14.4.
oper Hans Neuenfels hat mit szenischem Scharfsinn all der musikalischen Magie und der aufwühlenden Emotion Puccinis Bilder von klinischer Kälte entgegengesetzt. Er entfaltet so eine Kontrastdynamik, die von erhellender Triftigkeit ist und sich im zentralen Signum der Inszenierung offenbart: Die uniforme Masse des Chores hat Andrea Schmidt-Futterer in einen wuselnden Staat von grauen Mäusen verwandelt. Fette Hintern und rote Feuerfrisuren sorgen für die groteske Fiesheit dieser in ihrer Gefühllosigkeit gleichgeschalteten, mal blöde, mal gierig guckenden Spaßund Genussgesellschaft. Schade nur, dass Neuenfels und seine beiden Sängerstars Opolais und Kaufmann miteinander nichts anfangen können. Kaufmann rettet sich in Standardgesten, Opolais singt auf Sparflamme schöne Töne. (PK)
tanztheater Der israelische Starchoreograph Hofesh Shechter und Kassels Hausherr Johannes Wieland kreieren einen überwältigend energetischen Doppelabend. So sehr zeitgenössisch und abseits dessen, was man in den Metropolen der Tradition „Ballett“ nennt, die beiden Sprachen auch sein mögen, so sehr sind sie doch auch Tanz pur. Der erste Teil, verantwortet von Wieland, scheint der Gegenwart – junge Leute mit Lebenshunger, darunter Mädels im Blümchenkleid und Jungs in einiger Unsicherheit – deutlicher verpflichtet als Shechters furioses Finale. Sein vielschichtiges Vokabular differenziert sich im tänzerischen Ausformulieren immer noch weiter aus. Vom Volkstanz über den Militärmarsch und Straßentanz bis hin zu klassischen Elementen speist sich seine choreographische Mannigfaltigkeit. (PK)
oper Mit feinen kleinen Gesten exponiert Philipp Himmelmann Verdis so oft variiertes Leidens- und Leitmotiv: Private Passion und politische Pflicht beißen sich – mit aller Härte eines psychologisch durchdrungenen MusiktheaterRealismus. Letzteren schärft der kluge Berliner Don Carlo-Regisseur, indem er dieser Aida allen Ägyptenprunk nimmt und die Handlung in die Entstehungszeit der Oper verlegt. Es ist Himmelmanns unaufgeregte, ganz genaue Personenregie, mit der er an die, wie es zuletzt schien, lange vergangenen Zeiten der großen alten Meister Kupfer oder Konwitschny anknüpft. Das Duett der beiden konkurrierenden Damen: ein packender Showdown. Die Auseinandersetzung zwischen Vater und Tochter: ein böses Beispiel familiärer Gewalt. Gesanglich freilich herrscht Mittelmaß. (AF)
18 concerti Januar 2015
Fotos: Wilfried Hoesl, N. Klinger, Matthias Jung, Monika Rittershaus, Wil van Iersel, Holger Badekow
MÜnchen 15.11.2014
Berlin 30.11.2014
Aachen 7.12.2014
Hamburg 7.12.2014
Die Anarchie des Komischen
Ein Oscar für den Film macht noch keine Oper
Liebevoll hübsches Ballettmuseum
Mozart: Don Giovanni Komische Oper. Henrik Nánási (Leitung), Herbert Fritsch (Regie & Bühne), Victoria Behr (Kostüme) Weitere Termine: 11.1., 4. & 11.4.
Wuorinen: Brokeback Mountain Theater Aachen. Kazem Abdullah (Leitung), Ludger Engels (Regie), Christin Vahl (Bühne) Weitere Termine: 4., 11., 14. & 22.1
Bournonville/Riggins: Napoli Hamburgische Staatsoper. August Bournonville/Lloyd Riggins (Choreographie), Rikke Juellund (Ausstattung) Weitere Termine: 10., 11., 13., 15. & 16.1
oper Herbert Fritsch treibt dem Dramma giocoso alle Erhabenheit aus. Die Devise des Regisseurs lautet: Bloß keine Psychologisierung, Realismus-Behauptung oder Logik. Hier herrschen Komödien-Anarchie und -Absurdität fast uneingeschränkt. Die Aktivierung der Sänger als slapstickbegabte und hyperbewegliche Wesen ist uneingeschränkt zu bewundern. Doch wird der Ansatz dem Stück gerecht? Bei den genuinen Komödienfiguren funktioniert er prächtig, zu ernsten Charakteren fällt dem einstigen Castorf-Star einfach nichts ein. (PK)
oper Zu Beginn wuchten schreiende Klangfragmente eindrucksvoll eine auseinander gerissene Welt auf die Bühne, aber schon in der ersten Szene bleibt die Musik in spröder Statik stecken. Dennoch gelingt Ludger Engels eine stringente Inszenierung von Wuorinens vor einem Jahr in Madrid uraufgeführter Oper nach dem Oscar-gekrönten Film. Mark Omvlee und Christian Tschelebiew verkörpern die starke, kaum gelebte Liebe berührend, und die provisorischen Bilder von Christin Vahl spiegeln den FragmentCharakter der Musik reizvoll. (AF)
ballett Der dänische Choreograph Bournonville hatte seine Zeit – und das war die Romantik. Nur was geht uns heute die rührselige Geschichte um die schöne Teresina und den armen Fischer Gennaro, die sich trotz Verleumdungen zweier reicher Nebenbuhler mit Gottes Hilfe alsbald kriegen, noch an? Trotz leicht aufgefrischten und im Stile seines Mentors angelegten zweiten Akts offenbart John Neumeiers Kronprinz Lloyd Riggins keine eigene Handschrift. Den liebevoll musealen Abend rettet allein das wunderbare, virtuose Ensemble. (PK)
Planen Sie Ihren Ostsee-Urlaub mit dem Kultur-Event in Schwerin!
SCHLOSSFESTSPIELE S C H W E R I N 2 0 15 des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin
LA TRAVIATA
Oper von Giuseppe Verdi | Open Air
3. Juli – 9. August 2015 Tickets: 0385/5300-123 www.theater-schwerin.de Januar 2015 concerti 19
OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause
Osnabrück sa. 17.1.2015
Ausgrabung 1: Die anderen Soldaten oper Nur vier Monate vor der
Gurlitt: Soldaten Theater Osnabrück. Andreas Hotz (Leitung), Florian Lutz (Inszenierung) Weitere Termine: 24., 28. & 30.1., 3., 10., 15. & 27.2.
Mit Spannung erwartet: Florian Lutz inszeniert Gurlitts Soldaten 20 concerti Januar 2015
Sorgte für Begeisterung: Szene aus der Mannheimer Idiot-Inszenierung Oldenburg sa. 24.1.2015
Ausgrabung 2: Der Idiot oper Weinberg wandelt in seinem Drama
zwischen Spätromantik und Neoklassizismus
N
ach dem deutschen Überfall auf seine polnische Heimat floh Mieczysław Weinberg über Minsk nach Moskau. Anerkennung wurde ihm erst spät zuteil: In der Sowjetunion schlugen ihm antisemitische Anfeindungen entgegen, im Westen war er unbekannt. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs fand seine Musik endlich ihren Weg in die Opernhäuser des Westens. Mit Der Idiot gelang Weinberg ein faszinierendes Musikdrama, das mit seinen glühenden Klängen und Elementen russischer Folklore den Figuren aus Dostojewskis Roman expressi-
onspralle Präsenz verleiht. Nachdem im Jahr 2013 bereits das Nationaltheater Mannheim Weinberg entdeckt hatte, schrieb die FAZ: „Wie kann es sein, dass vorher nie jemand für diese Musik eintrat? Dass sich kein Musikdramaturg, kein Dirigent fand, der sich von dieser individuellen Tonsprache, ihrer unfassbar dichten Ökonomie, ihrer Melodienseligkeit und herben Lakonie gefangen nehmen ließ?“ Weinberg: Der Idiot Oldenburgisches Staatstheater Vito Cristofero (Leitung), Andrea Schwalbach (Inszenierung) Weitere Termine: 30.1., 19.2.
Fotos: Thilo Beu, Hans Jörg Michel, Nikolaj Lund, privat
Uraufführung seines Wozzeck in Bremen brachte sein bekannterer Kollege Alban Berg denselben Stoff in Berlin heraus. Manfred Gurlitt feierte als Dirigent und Komponist zwar Erfolge, seine Vertonung steht freilich im Schatten des Meisterwerks von Berg. Seine Oper Soldaten nach Jakob Lenz hatte dann 1930 mehr Fortune, bis ein Bernd Alois Zimmermann ihm 1965 mit einer gleichnamigen Oper die Show stiel. GMD Andreas Hotz und Regisseur Florian Lutz sorgen nun für späte Gerechtigkeit, wenn sie die Oper des zu lange vergessenen deutschen Komponisten wiederbeleben.
bielefelD SA. 17.1.2015
Weitere tipps
Ausgrabung 3: Romeo & Julia OPer Impressionistisch angehaucht: Delius mischt
Shakespeares Tragödie mit Kellers Novelle auf
D
er Bielefelder Kaufmannsfamilie Delius entstammt ein musischer Sprössling, dessen Werk lange Zeit vernachlässigt wurde und erst sukzessive seinen Platz im Opernkanon wiedererlangt: Frederick Delius. Geboren im britischen Bradford als Sohn eines ausgewanderten Teils der Familie versuchte er sich zunächst erfolglos als Chef einer Orangenplantage in Florida, durfte daraufhin zum Studium bei Carl Reinecke nach Leipzig gehen, wurde entscheidend
hAnnOVer
CAliGUlA sa. 17.1., 19:30 Uhr staatsoper Henze-Schüler Detlev Glanert hat dem römischen Despoten seine starke Literaturoper nach dem Schauspiel von Camus gewidmet
von Edvard Grieg gefördert, lebte später in Frankreich. Seine Romeo und Julia-Oper basiert nicht unmittelbar auf Shakespeares Tragödie, sondern auf Gottfried Kellers Adaption als Novelle. Delius schuf dazu eine Musik, die Strömungen der Spätromantik, des Impressionismus und Expressionismus faszinierend mischt.
so. 18.11., 19:30 Uhr hessisches staatstheater Bellinis BelcantoMeisterwerk ist die pure Primadonnenoper – die Premiere singt Erika Sunnegårdh, im Mai gastiert dann die Gruberova
Delius: romeo und Julia auf dem Dorfe Theater Bielefeld. Alexander Kalajdzic (Leitung), Sabine Hartmannshenn (Inszenierung) Weitere Termine: 20.1., 3. & 11.2., 5. & 15.3.
so. 25.1., 18:00 Uhr Deutsche Oper Evelyn Herlitzius, die wichtigste deutsche Hochdramatische, verkörpert nach Brünnhilde und Elektra nun die Schostakowitsch-Heldin Katerina
WiesBADen
nOrMA
Berlin
lADY MACBeTh VOn MZensK
DArMsTADT erfurt FR. 30.1.2015
Ausgrabung 4: Sigurd
OrPheUs in Der UnTerWelT
OPer Frankreichs Wagner: Auch Ernest Reyer
bediente sich für sein Werk der Heldenepen
Z
eitgleich zu seinem Zeitgenossen Richard Wagner schöpfte der Franzose Ernest Reyer für seine große Saga aus Nibelungenlied und Edda. Sein Sigurd hat manch Übereinstimmung mit der Götterdämmerung, aber auch mit Tristan und Isolde, ist musikalisch trotz einzelner Anklänge aber ein ganz eigenständiges Werk, das in der Tradition der – von Wagner erst imitierten, dann verhassten – Grand reyer: sigurd Theater Erfurt. Joana Mallwitz (Leitung), Guy Montavon (Inszenierung) Weitere Termine: 15. & 28.2., 7. & 22.3.
opéra steht. Nach der erfolgreichen Uraufführung in Brüssel folgte bald die Pariser Erstaufführung, wo das Werk über Jahrzehnte gespielt wurde. Erfurts neue Generalmusikdirektorin Joana Mallwitz dirigiert die Ausgrabung.
sa. 31.1., 19:30 Uhr staatstheater Politische Satire trifft antike Mythen: Die junge Regisseurin Cordula Däuper nimmt das Publikum mit in Offenbachs marode Welt der Götter und Sterblichen WeiMAr
Die rÄUBer sa. 31.1, 19:30 Uhr DnT An den sozialkritischen Inszenierungen von Volker Lösch scheiden sich die Geister – ob er mit Verdis Schiller-Oper überzeugt?
Neue Chefdirigentin in Erfurt: Joana Mallwitz
Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
Die rezension zum Tipp: über alle Premieren mit diesem Zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper Januar 2015 concerti 21
bei Buchung bis 12.1.2015
MittElDEUtSCHlAnD Das Musikleben in Mitteldeutschland im Januar
2 Julian Rachlin
4 Arcadi Volodos
8 Viviane Hagner
12 Maurice Steger
Fotos: Marc Egido, Molina Visuals, Julia Wesely, Timm Koelln
Saiten statt Leder
Zarte Frau, starker Ton
Wider die Standardisierung
Virtuose auf dem Holzrohr
2_Porträt Der Geiger, der aus der Tiefe des Stadions kam Der grüne Rasen war sein großer Traum
– doch dann entschied sich Julian Rachlin für eine Karriere mit der Violine. Dem Fußball ist der Litauer dennoch treu geblieben 4_interview »ich fühle mich oft wie ein Dinosaurier« Der Pianist Arcadi Volodos über sein Verfallsdatum, das Zeitgefühl der Spanier und Globalisierung in der Musik 8_Regionale Tipps So klingt Mitteldeutschland! Die wichtigsten Termine im Januar, ausgewählt von der concerti-Redaktion 14_ Klassikprogramm concerti 01.15 Mitteldeutschland 1
POrträt
Der Geiger, der aus der Tiefe des Stadions kam Der grüne Rasen war sein großer Traum – doch dann entschied sich Julian Rachlin für eine Karriere mit der Violine. Dem Fußball ist der Litauer dennoch treu geblieben. Von Christoph Forsthoff
A
ls kleiner Bub war das immer mein ganz großer Traum: Rauszulaufen aufs Feld und empfangen zu werden mit dem Beifall von 50 000 Menschen …“ Zum Jubel von 50 000 hat’s für Julian Rachlin zwar nicht gereicht – 2 000 Besucher indes applaudieren dem Wahl-Wiener immer wieder bei seinen Auftritten in großen Städten. Und dass es nicht mehr sind, liegt schlicht daran, dass sich der gebürtige Litauer Mitte der 80er Jahre dann doch gegen das runde Leder und für die Geige entschied: „Eigentlich wollte ich da in einen Fußballverein gehen, aber meine Eltern sahen die Gefahr, dass ich mir alles Mögliche hätte brechen können und an der Violine ausgefallen wäre …“ Was den 40-Jährigen indes bis heute nicht vom Kick in der Freizeit abhält, vor allem aber nicht vom Besuch im Stadion und Kontakten zu Ballkünstlern aus verschiedenen Nationen. „Es gibt da viele Parallelen zwischen uns Musikern und den Fußballern“, meint Rachlin. „Denn auch als Solist muss ich bei der ersten Probe mit dem Orchester tipptopp vorbereitet 2 Mitteldeutschland concerti 01.15
sein, die Disziplin muss stim- keinen Grund: Hat sich der men, und ich muss zu einer Saiten-Virtuose doch längst in bestimmten Zeit, nämlich im die erste Geigen-Liga empor Konzert, Höchstleistungen gespielt, fasziniert gleichermabringen – da interessiert dann ßen durch ausgefeilte Technik, keinen Besucher mehr, wie gut Brillanz und Kantabilität. ich vorher im Training war.“ Schon mit 13 Jahren gewann Ob dies wohl sein Jugendidol er den „Young Musician of the Hans Krankl während der ei- Year“-Preis des Eurovisionsgenen aktiven Laufbahn auch wettbewerbs und erhielt daraufhin 1989 von Lorin Maazel immer so gesehen hat? eine Einladung zur Eröffnung »Bei uns wirst du angespuckt der Berliner Festwochen. Er und mit Bierbechern beworfen« debütierte als jüngster Solist, Egal: Inzwischen zählt der ös- der je mit den Wiener Philharterreichische Held von Cordo- monikern zusammen gespielt ba, als der Stürmer die Deutschen mit zwei Toren aus der WM ’78 schoss, jedenfalls zu Rachlins Freunden und ist nicht selten bei seinen Wiener Konzerten als Zuhörer dabei. Beethoven und Mendelssohn gefielen dem Fußballer dabei am besten: „Atonales ist nicht so sein Ding.“ Am stärksten beeindruckt allerdings sei Krankl von den Konzertsälen, erzählt der Geiger: „Das ist schon eine ziemlich edle Kulisse, wo Du arbeitest, hat er gemeint – bei uns in den Stadien wirst du angespuckt und mit Bierbechern beworfen …“ Nun, dazu gäbe es bei dem Musiker allerdings auch in der Tat
allen filmischen Seitensprüngen, instrumentalen Saitenwechseln zur Viola, Ausflügen ans Dirigentenpult und musikalischen Gratwanderungen großen Wert: „Billiges und Geschmackloses“ käme für ihn nicht in Frage, so der Hochleistungs-Violinist – seine „große künstlerische Verantwortung“ ist ihm wohl bewusst. Einen klaren Trennstrich zieht er denn auch zu vermeintlichen Kolleginnen wie Vanessa Mae: „Sie macht eine tolle Show, aber mit Klassik hat das nichts zu tun.“ Und, fügt er mit leichtem Unmut an, im Grunde sei es „schon etwas beleidigend, wenn für viele Leute Vanessa Mae und André Rieu die berühmtesten Geiger der Gegenwart sind“. Konzert-TIPP
Die verschiedenen Seiten des Julian R.: Mal Hipster, mal seriöse Eleganz – nicht nur auf der Bühne offenbart Rachlin vielfältige Interessen
hat, wurde bereits mit 24 Professor am Wiener Konservatorium – und ist bis heute leidenschaftlicher Fan von Rapid Wien.
Fotos: Julia Wesely
Saitensprünge sind erlaubt: Es darf auch mal Tango sein
Obendrein hat Rachlin früh begriffen, dass im Medienzeitalter nicht allein die musikalische Qualität zählt: Seine bisweilen diabolische Mimik des ungezügelten Star-Virtuosen ist eine Schau für sich … und faszinierte offenbar auch den französischen Schauspieler und Regisseur Gérard Depar-
dieu, der eigens für Rachlin eine Rolle ins Drehbuch des ZDF-Vierteilers „Napoleon“ schreiben ließ – als Teufelsgeiger Paganini. Offen zeigte sich der Musiker indes auch für andere Pfade abseits der Klassik: Sei es bei Auftritten mit dem Streichtrio „Triology“, dessen Spektrum von der Filmmusik bis zum Tango reichte, oder auch bei Projekten mit dem New Age- und SoundtrackMusiker Vangelis aus Griechenland: „Vangelis ist ein begnadetes Genie mit ganz feinem Gespür für die Musik!“ Gerade auf letzteres legt er nämlich bei
Do. 22.1. & Fr. 23.1., 20:00 Uhr, So. 25.1., 11:00 Uhr Gewandhaus Leipzig (Großer Saal) Julian Rachlin (Violine) Gewandhausorchester Riccardo Chailly (Leitung) Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur Mahler: Sinfonie Nr. 1 D-Dur „Titan“ online-Tipp
Julian Rachlin ist Nasenfetischist – Aleksey Igudesman machte daraus den Film „Noseland“. Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/rachlin CD-Tipp
Brahms: Violinkonzert op. 77 Mozart: Violinkonzert Nr. 3 KV 216 Julian Rachlin (Violine), Symphonie orchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons (Leitung). Warner Classics concerti 01.15 Mitteldeutschland 3
interview
zUr PersOn
Der russische Pianist Arcadi Volodos wurde 1972 in leningrad geboren. Als Kind eines Sängerpaares erhielt er zunächst Gesangs und erst mit acht Jahren Klavierunterricht. Er studierte unter anderem am Moskauer und am Pariser Konservatorium. Mit seinem Debüt in der Wigmore hall gelang ihm 1996 der internationale Durchbruch.
»Ich fühle mich oft wie ein Dinosaurier« Der Pianist Arcadi Volodos über sein Verfallsdatum, das Zeitgefühl der Spanier und Globalisierung in der Musik. Von Teresa Pieschacón Raphael
G
ewaltiger Tastendonner war gestern. Heute liebt der Klaviervirtuose Arcadi Volodos die leisen, zarten Töne, etwa die Música Callada (Stille Musik) des katalanischen Komponisten Federico Mompou. Er hat zu sich gefunden – diesen Eindruck vermittelt der Russe im Gespräch mit concerti. Im Alter von 25 rief man Sie zum legitimen Nachfolger von Horowitz aus, dann nannte man Sie einen Klavier-Schwar zenegger. Was sind Sie heute?
Weder das eine noch das andere. Mein Leben ist heute ganz, ganz anders als in den Neunzigern…
Foto: Marc Egido
… als Presse und Marketing aus Ihnen den »neuen Horowitz« machten.
Ja, das war sehr leicht, weil die erste CD, die ich aufgenommen hatte, Werktranskriptionen gewidmet war, von denen einige von Horowitz selbst stammten. Ich habe das nie verstanden. Ich habe großen Respekt vor der Kunst von Horowitz, aber es gibt noch andere Musiker der Vergangenheit, die mir viel näher sind und die immer meine Idole waren, wie
zum Beispiel Rachmaninow – er hat übrigens genauso viele Transkriptionen gemacht – oder Cortot, Gieseking, Schnabel … Was die heute über den Musikbetrieb sagen würden? Das würde mich interessieren. Was meinen Sie, würden die sagen?
Konzerte drastisch reduziert. Früher hatte ich etwa 200 pro Jahr, jetzt nur noch etwa 50. Ab Mitte dreißig muss man erkennen: Wir sind keine Roboter. Ich brauche manchmal Wochen, um zu entspannen und dann wieder Kraft zu tanken. Man verliert an Frische, an Aufnahmefähigkeit, wenn man nicht Pausen macht. Außerdem beschloss ich vor einiger Zeit, in bestimmten Ländern nicht mehr aufzutreten.
Dass alles nur noch visuell wahrgenommen wird und nicht mehr mit der Seele. Für die Musik ist das gar nicht gut. Und dann die vielen, vielen Konzerte heute. Diese Überprä- In welchen denn? senz in allen Medien. Ich bin In den USA. Ich mag die Atmos17 Jahre nur gereist, ich konnte phäre nicht. nicht mehr. Immer nur Hotel, Flughafen, Konzertsaal: Nichts Abgesehen davon, dass man anderes habe ich gesehen. Vor dort am Zoll nach 9/11 so zehn Jahren fing ich an, mein hysterisiert ist, dass Flügel Leben zu ändern. Ich lebe mein konfisziert und vernichtet eigenes Leben heute. Ich bin werden … von Paris weg. Ich lebe jetzt in ... ja, schlimm, oder? Doch das der Nähe von Madrid auf dem war es nicht nur. Aber diese Land und an der Costa Blanca. Standardisierung in den USA ist unerträglich. Ich bin bei Was mögen Sie an Spanien? einer Amerika-Tour fast verIch mag das Zeitgefühl der rückt geworden: 15 Konzerte, Spanier an der Costa Blanca, dreißig Flüge – und trotzdem alles geht wesentlich langsa- hatte ich psychologisch das mer, es gibt keine Eile, keinen Gefühl, dass ich nicht wegkam Stress. Für jemanden, der stän- aus der Stadt. Bis zum 30. Ledig so viel reist wie ich, ist das bensjahr ist das schön, aber einfach wunderbar. Außerdem danach will man Erinnerungen habe ich die Anzahl meiner haben, und in dieser Sterilität concerti 01.15 Mitteldeutschland 5
interview
hat man keine Erinnerungen. New York und San Francisco sind allerdings sehr schöne Städte. Was ich an Europa mag, sind die Tradition und die Unterschiede. Aber auch hier setzt sich »dank« der EU die »globale« Norm immer mehr durch.
Das darf nicht sein! Standardisierung ist der Anfang vom Ende der Kunst; die Standardisierung tötet alles ab, jegliche Form der Individualität – und diese entscheidet doch erst darüber, ob man ein großer Künstler ist! Ich fürchte, dass mein Verfallsdatum schon eingetreten ist: Ich fühle mich oft wie ein Dinosaurier. Und dann die vielen CDs, die jeder meint, aufnehmen zu müssen, um präsent am Markt bleiben zu können. Stimmt. Sie haben in so vielen Jahren der Zusammenarbeit mit Sony relativ wenig aufge nommen.
Eine CD bleibt sogar nach dem Tod, und ich möchte auch deshalb so wenig wie möglich machen. Sie müssen ganz herausragend werden. Ich will auch nicht tausendmal ein Werk einspielen, nur weil gerade das Brahms- oder das Liszt-Jahr ist: Das ist doch albern. Ich muss selbst in hoher Expressivität sein, um dann eine Aufnahme machen zu können. Diesen Anspruch stelle ich an mich selbst. Nur ganz selten bin ich zufrieden.
das Genie wird immer der Komponist bleiben. Wir wollen alle auf das Niveau des Komponisten kommen, aber wir kommen nicht annähernd heran. Außerdem: In einem Studio expressiv zu sein, ist auch nicht einfach. Man muss ein abstraktes Verhältnis zu sich schaffen und sich nicht sagen: Ich, Arcadi, spiele das jetzt so. Sie haben einmal gesagt, das Publikum sei die beste Jury. Meinen Sie das wirklich?
Ja und nein. Ja, weil man anders inspiriert ist, wenn man vor Publikum spielt, als wenn man alleine auf der Bühne ist. Und nein, weil es Werke gibt, die das Publikum nie verstehen wird. »Wer dem Publikum hinter herläuft, sieht doch nur dessen Hinterteil«, schrieb Goethe.
Genau. Und deshalb darf man sich nie anbiedern, es sei denn, es handelt sich um Zugaben: Die hat dann das Publikum verdient. Alles andere als Anbiederung sind die Werke Mompous, die Sie eingespielt haben. Diese Musik hat er nur für sich geschrieben, er wollte nicht gehört werden. Wie kann das sein?
Das sagen mir alle großen Künstler!
Am Ende ihres Lebens suchen wohl alle großen Komponisten danach, nach dem Klang der Ewigkeit – denken Sie an Bach und an die Kunst der Fuge. Im Falle von Mompou kam noch die Mystik des San Juan de la Cruz (1542-1591, d. Red.) hinzu, die ihn faszinierte.
Aber so bin ich eben einfach. Wir sind so weit weg von dem Komponisten, das Genie ist der Komponist und nicht ich. Und
Federico Mompou sagte auch: »Ich bin kein Komponist … sondern Musik.«
6 Mitteldeutschgland concerti 01.15
Ja. Und er ergänzte: „Ich komponiere nicht, ich dekomponiere.“ Wie könnte man dann seine Música Callada, die Sie aufgenommen haben, beschreiben?
Sie ist von orientalischem Geist. Nicht im Hinblick auf die Harmonie oder die Struktur: Da gibt es Analogien zu Ravel, Debussy, Skrjabin. Aber der Geist ist orientalisch. Es ist eine Musik, die keine Dualität zwischen Klang und Stille besitzt und keine Kontraste. Man weiß nicht, wo die Stille beginnt und der Klang aufhört, eine Musik, die sich auf das Wesentliche beschränkt. Konzert-TIPPs
Dresden Fr. 9.1. & Sa. 10.1., 20:00 Uhr, So. 11.1., 11:00 Uhr Semperoper Arcadi Volodos (Klavier), Sächsische Staatskapelle Dresden, Daniele Gatti (Leitung). Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 10 Leipzig Mi. 4.3., 20:00 Uhr Gewandhaus (Großer Saal) Arcadi Volodos (Klavier). Beethoven: Sonate d-Moll op. 31/2 „Der Sturm“, Brahms: Sechs Klavierstücke op. 118, Schubert: Sonate B-Dur D 960 CD-Tipp
Mompou: Prélude Nr. 7, Scènes d‘enfants, Dialogues 1 & 2, Música Callada u. a. Arcadi Volodos (Klavier) Sony Classical Online-Tipp
Arcadi Volodos spielt Tschaikowskys Klavierkonzert Nr. 1 mit den Berliner Philharmonikern Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/volodos
Sa 24.01.2015 | 20 Uhr So 25.01.2015 | 11 Uhr So 25.01.2015 | 17 Uhr Großer Saal, Dt. Hygiene-Museum
Film & Musik »SO IS T PA R I S ! « »So This is Paris« (1926) Stummfilm von ERNST LUBITSCH (Regie) Musik kompiliert von HELMUT IMIG Helmut Imig | Dirigent
Tickets: 0351 | 4 866 866 ticket@dresdnerphilharmonie.de
www.dresdnerphilharmonie.de
So Klingt
… Mitteldeutschland. Die wichtigsten Termine im Januar, ausgewählt von der concerti-Redaktion
Ausbruch aus der europäischen Tradition orchestermusik Brückenschläge zwischen Korngolds alter und neuer Heimat in Chemnitz
N
ach der Premiere zum Beginn der Spielzeit steht Korngolds Oper Die tote Stadt nun am Theater Chemnitz wieder auf dem Spielplan. Parallel zu der ambitionierten Produktion, die auch überregional viel Beachtung erhielt, wird Korngold im Januar-Konzert der Schumann-Philharmonie als Komponist betörender Konzertmusik präsentiert – mit seinem Violinkonzert in D. Das Opus 35 entstand 1945, 8 Mitteldeutschland concerti 01.15
als sich Korngold im US-Exil schon einen Namen mit seiner Filmmusik gemacht hatte. Intelligente Repertoireplanung
Ausgehend von diesem brillanten Virtuosenwerk, dessen inbrünstig ariosem Solopart sich Viviane Hagner widmet, werden Verbindungslinien in Korngolds alte Heimat Österreich und seine neue Heimat USA aufgezeigt. So ist die sinfonische Tradition des 19. Jahrhun-
derts, der Korngold als Spätromantiker letztlich verpflichtet war, mit Brahms‘ Zweiter vertreten – und die Neue Welt mit Ives‘ Orchesterwerk Three Places in New England: Musik, die eigenwillig und unorthodox neue Lösungen jenseits der europäischen sinfonischen Tradition findet. Die Chemnitzer Oper beweist damit nicht nur auf der Bühne, sondern auch auf dem Konzertpodium ein Händchen für eine intelligente Repertoireplanung. InspirieEckhard Weber rend! Mi. 14.1., 19:00 Uhr & Do. 15.1., 20:00 Uhr Stadthalle Chemnitz Viviane Hagner (Violine), RobertSchumann-Philharmonie, Patrick Davin (Leitung). Werke von Ives, Korngold & Brahms
Fotos: Marco Borggreve, Gewandhaus-Quartett
Solistin in Korngolds Violinkonzert: Viviane Hagner
Im Zwiegespräch mit einem Streichquartett kammermusik Als das Ge-
wandhausorchester Leipzig im 18. Jahrhundert seine ersten langen Abende gab, war die Kammermusik gerade erst im Begriff, sich zu emanzipieren. Es war daher kein Zufall, dass schon 1808 das eigens gegründete Gewandhaus-Quartett eine eigene Kammermusikreihe ins Leben rief und sich damit einer größeren „Quartettgesellschaft“ stellte. Diese Tradition wird am Augustusplatz nun neu belebt, und wiederum steht das Gewandhaus-Quartett im Zentrum einer sechsteiligen Konzertreihe. Auch die anderen Tugenden dürfen wiederauferstehen: Nach dem Genusse können die Zuhörer mit den Musikern plaudern – über das gehörte Programm, das Musizieren im Allgemeinen und im Besonderen oder eben über Gott und die Welt. Allzu privat wird es aber nicht: Die Gespräche werden moderiert. Es lebe die KunstbeflisChristian Schmidt senheit!
Knüpft an die Reihe seiner Ahnen an: das Gewandhaus-Quartett So. 18.1., 18:00 Uhr Gewandhaus Leipzig (Mendelssohn-Saal) Tango-Abend Gewandhaus-Quartett Lothar Hensel (Bandoneon) Werke von Piazzolla
Regionale Tipps
Wenn Instrumentalisten und Sänger zu Tänzern werden orchestermusik Gediminas Gelgotas und die MDR-Klangkörper locken mit neuen Ideen
N
eue Ideen haben Komponisten aller Epochen fasziniert. Für Prokofjew war es der Tonfilm, der sich als ein neues Arbeitsfeld anbot, zumal mit Sergej Eisenstein einer der krea tivsten Regisseure sein Partner war: So entstand während des Zweiten Weltkriegs die Musik zum Film Iwan der Schreckliche. Ebenfalls visueller Natur sind die neuen Ideen, nach denen Komponist und Dirigent Gediminas Gelgotas sein New Ideas Chamber Orchestra benannt hat: Festgelegte Körper-
bewegungen der Musiker werden in die Musik integriert, es entsteht eine visualisierte Musik, der der 1986 geborene Litauer so klangvolle Titel wie Never Ignore the Cosmic Ocean oder An End is a Beginning gibt. Oder auch mit erklärenden Worten versieht wie sein Auftragswerk Extracultural: Diese thematisiere „die Werte, den Glauben und die Gewohnheiten, die außerhalb der Wahrnehmung oder Anerkennung durch einer Gesellschaft existieren“. Neue Ideen eben. Klemens Hippel
Ungewohnter Auftritt: Mezzo Lena Belkina muss mehr als nur singen Sa. 17.1., 20:00 Uhr Gewandhaus Leipzig (Großer Saal) New Ideas Chamber Orchestra, MDR Rundfunk chor & Sinfonieorchester, Lena Belkina (Mezzosopran), Kristjan Järvi (Lei tung). Werke von Prokofjew & Gelgotas
Neugier ist Trumpf kammermusik Pianist Herbert Schuch gräbt
V
Offen für Ungewöhnliches: Pianist Herbert Schuch Do. 29.1., 20:00 Uhr Schloss Albrechtsberg Dresden Ramon Ortega Quero (Oboe), Sebastian Manz (Klarinette), Marc Trenel (Fagott), David Alonso (Horn), Herbert Schuch (Klavier) 10 Mitteldeutschland concerti 01.15
ielseitigkeit ist das Markenzeichen des Pianisten Herbert Schuch – sein Repertoire reicht von sämtlichen Klavierkonzerten Beethovens und den meisten Mozarts bis hin zu unbekannten, schwierigen Werken wie dem UllmannKonzert. Doch das Solo-Klavier ist dem Rosenheimer längst nicht genug, sein Interesse gilt auch ungewöhnlicher Kammermusik. Schon 2011 hat sich der heute 35-Jährige daher mit vier hochkarätigen Bläsern zusammen getan, allesamt erste Preisträger des ARD-Musikwettbewerbs. Seither feiert das
Ensemble deutschland- und europaweit Erfolge und erhielt für seine Einspielung der Quintette Mozarts und Beethovens 2012 den Echo Klassik. Mindestens ebenso spannend sind indes die vielen ungewöhnlichen, selten gespielten Stücke für diese Besetzung. Kein Wunder, dass mit dem hintersinnighumorvollen Petit Quatuor Jean Françaix’ – ein Stück aus dem Jahr 1935, das seine Filmmusik-Anleihen nicht leugnet – eines dieser Werke auch zum musikalischen Markenzeichen des Ensembles um Schuch geworden ist. Matthias Nöther
Fotos: lenabelkina.com, Dorothee Falke
mit vier Bläsern vergessene Werke aus
Mehr Musik, mehr Freude – jetzt auch am Sonnabend Ein weiterer Abend für das Große Concert im Gewandhaus zu Leipzig
31. Januar 2015, 20 Uhr
Gewandhausorchester Riccardo Chailly Werke von Fabio Vacchi und Sergej Rachmaninoff
0341.1270-280 ticket@gewandhaus.de www.gewandhaus.de
Regionale Tipps
Sturm und Drang auf der Blockflöte orchestermusik Maurice Steger bricht in Erfurt eine Lanze für aufregende Barock-Konzerte
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er noch immer glaubt, Barockmusik sei bloß braves Geplänkel und stets wohlbestellte, eitle Harmonie, den dürfte Jean-Féry Rebels furioses Orchesterwerk Les éléments endlich eines Besseren belehren: Gleich im ersten Satz, einer Vertonung des Chaos vor der Erschaffung der Welt, geht es beherzt an die Grenzen der Tonalität. Die Blockflötenkonzerte Vivaldis wiederum zeigen sinnfällig, dass Barock tatsächlich einiges mit Jazz gemeinsam hat – ge-
nau das Richtige für Blockflötenstar Maurice Steger, der in Vivaldis Konzert La notte nächtliche Schauer herauskitzelt und in dessen Werk Il Gardellino dem Naturlaut des Distelfinks nachspürt. Solch wilde Klänge aus dem 18. Jahrhundert sind auch in Carlo Monzas Sinfonia über einen Seesturm zu finden, wo sich bereits die drastischen Gefühlsaufwallungen und spontanen Stimmungsschwankungen der „Sturm-und-Drang“-Zeit anEckhard Weber kündigen.
Bringt die Luft kunstvoll in Schwingung: Maurice Steger Do. 8.1. & Fr. 9.1., 20:00 Uhr Theater Erfurt (Großes Haus) Maurice Steger (Blockflöte & Leitung), Philharmoni sches Orchester. Rebel: Les Éléments, Vivaldi: Blockflötenkonzerte, Monza: Sinfonia D-Dur „La Tempesta di Mare“
Gewalt am Werk oper Regisseur Volker Lösch mischt Verdis Drama
E
Opernneuling versucht sich als Libretto-Stürmer: Volker Lösch Sa. 31.1.(Premiere), 19:30 Uhr Deutsches Nationaltheater Weimar Verdi: I Masnadieri. Martin Hoff (Leitung), Volker Lösch (Regie), Staats kapelle Weimar. 6.2., 13.2., 21.2., 5.3., 22.3., 9.4., 2.5. & 22.5. 12 Mitteldeutschland concerti 01.15
in gegensätzlicheres Brüderpaar als Karl und Franz Moor aus Schillers Tragödie Die Räuber ist kaum vorstellbar. Mag der Erstgeborene Karl auch geschmeidiger, hübscher und klüger sein, so ist sein jüngerer Bruder Franz doch raffinierter, boshafter und machthungriger. Mit allen Mitteln kämpfen sie gegeneinander, ringen um die Liebe des Vaters und um einen Platz in der Welt. Verdi reduzierte für sein Frühwerk I Masnadieri aus dem Jahr 1847 die Anzahl der Figuren, vergrößerte und typisierte indes die Konflikte.
Regisseur Volker Lösch inszenierte 2013 in Magdeburg mit Verdis Macbeth seine erste Oper und unterbrach dabei die Komposition immer wieder mit eingefügten, chorischen Sprechszenen, in denen Magdeburgerinnen über eigene Gewalterfahrungen berichteten. Für Die Räuber führten Lösch und sein Team nun Interviews mit „Vertretern gewaltbereiter Gruppierungen“ in der Region, deren Antworten dann ins Libretto eingefügt wurden. Gewalt am Werk? Verdi zumindest kann sich nicht mehr dagegen wehren … Irene Bazinger
Fotos: Molina Visuals, PD, David von Becker
Die Räuber mit Interviews unserer Tage auf
Wenn stumme Bilder anfangen zu klingen Filmmusik Imig und die Dresdner Philharmonie
lassen Lubitschs So This is Paris neu aufleben
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ann immer irgendwo in Deutschland besondere Filmkonzerte auf dem Programm stehen, hat das meist mit einem Dirigenten zu tun, der unermüdlich seiner Spezialität frönt: Helmut Imig, in all seiner liebenswürdigen, 73-jährigen Knarzigkeit fast selbst wie ein egozentrischer Filmregisseur dreinschauend. Seine einnehmendste Eigenschaft dürfte wohl ein beinahe enzyklopädisches Wissen über cineastische Berühmtheiten sein – und das Schönste dabei: Imig
vermag sie in Verbindung mit Musik ihrer Zeit zu bringen. Von daher scheint auch das Dresdner Hygienemuseum von 1930 geradezu prädestiniert für eine Verwechslungskomödie aus Ernst Lubitschs Paris der 20er Jahre – und dass die Dresdner Philharmonie eben hier einen Sinn für plastische Stummfilmmusik entwickelt, dafür wird der Kenner Imig mit Sicherheit sorgen. Ebenso wie für die eine oder andere musikalische Überraschung. Christian Schmidt
À votre santé! In Dresden erfährt die Lubitsch-Komödie neue Töne Sa. 24.1., 20:00 Uhr, So. 25.1., 11:00 & 17:00 Uhr Dt. Hygiene-Museum Dresdner Philharmonie, Helmut Imig (Leitung). So This is Paris (Stummfilm von 1926), Musik kompiliert von Helmut Imig
T H E R O YA L O P E R A
Die Neuproduktion mit Jonas Kaufmann live auf der großen Kinoleinwand Nur am 29. Januar um 20.15 Uhr aus dem Royal Opera House London Die Geschenkidee!
Mehr Infos und Tickets unter www.UCI-KINOWELT.de oder über die UCI App.
concerti 01.15 Mitteldeutschland 13
PRogRAMM Das Klassikprogramm für Mitteldeutschland im Januar
tiPP
alTenBuRG
19:30 landestheater (Großes haus) Neujahrskonzert
DeSSau
17:00 anhaltisches Theater (Großes haus) Pariser Leben – Neujahrskon zert DReSDen
15:00 Staatsoperette Straußiana. Orchester der Staatsoperette Dres den, Andreas Schüller (Leitung). StraußBearbeitungen von Korngold, Werke der StraußFamilie 18:00 Semperoper Puccini: La Bohème. Rani Calderón (Leitung) 19:00 albertinum (lichthof) Silvesterkonzert. Dresdner Philharmo nie, HK Gruber (Leitung). Musik von Strawinsky, Debussy, Ives, Weill, Hin demith, Antheil u. a. 20:30 Frauenkirche Händel: Messiah. Solisten, Hallenser Madrigalisten, Vir tuosi Saxoniae, Ludwig Güttler (Lei tung) eiSenach
16:00 landestheater (Großes haus) Neujahrskonzert. Landeskapelle Eise nach eRFuRT
18:00 Theater (Großes haus) Beethoven: Sinfonie Nr. 9 Weitere Infos siehe Tipp FReiBeRG
19:30 nikolaikirche Neujahrskonzert: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit 14 Mitteldeutschland concerti 01.15
11:00 Gewandhaus (Großer Saal) Neujahrskonzert. Salonorchester CAPPUCCINO, Albrecht Winter (Leitung). Werke von Strauß 18:00 opernhaus Donizetti: Don Pasquale. Anthony Bramall (Leitung), Lindy Hume (Regie)
cheMniTZ
18:00 opernhaus Beethoven: Sinfonie Nr. 9 dMoll. Guibee Yang (Sopran), Tiina Penttinen (Alt), Dan Karlström (Tenor), Kouta Räsänen (Bass), Chor der Oper Chemnitz, Singakademie Chemnitz, Robert SchumannPhilharmonie, Felix Bender (Leitung)
leiPZiG
1.1. DoNNERSTAG
18:00 Theater erfurt Beethoven: Sinfonie Nr. 9. Ilia Papandreou (So pran), Katja Bildt (Mezzosopran), Richard Carlucci (Tenor), Vazgen Ghazaryan (Bass), Augustiner Kantorei, Dombergchor, Philhar monischer Chor Erfurt, Philharmo nisches Orchester Erfurt, Joana Mallwitz (Leitung) Fernbeziehung: Ihr Mann arbeitet als Ensemblemitglied an der Oper Frankfurt – als kleinen Trost bringt ihm Joana Mallwitz regelmäßig „Brückentrüffel“ aus Erfurt mit. GeRa
14:30 Theater (Konzertsaal) Neujahrskonzert GoTha
17:00 Kulturhaus Wien bleibt Wien
MaGDeBuRG
14:30 & 18:30 opernhaus Neujahrskonzert. Lucia Cervoni (Mezzosopran), Magdeburgische Philharmonie, Michael Balke (Lei tung). Werke von Bernstein, Schosta kowitsch, Copland, Gershwin u. a. MeininGen
17:00 Meininger Theater Neujahrskonzert. Camila RiberoSou za (Sopran), Meininger Hofkapelle, Philippe Bach (Leitung). Werke von Janáček, Smetana, Dvořák & Blodek Plauen
18:00 Vogtlandtheater Neujahrskonzert ReichenBach
14:30 & 18:00 neuberinhaus Neujahrskonzert SonDeRShauSen
halle
18:00 achteckhaus Neujahrskonzert
15:00 oper Neujahrskonzert. Romelia Lichtenstein (Sopran), Staatskapelle Halle, Robbert van Steijn (Leitung & Moderation)
WeiMaR
hoYeRSWeRDa
17:00 lausitzhalle Andrej Bielow (Vi oline), Neue Lausitzer Philharmonie, Andrea Sanguineti (Leitung). Glière: Russischer Matrosentanz aus „Roter Mohn“, Tschaikowsky: Violinkonzert DDur & SchwanenseeSuite op. 20a Jena
18:00 Volkshaus Neujahrskonzert: Vive la France! Marina Pacheco (Sop ran), Jenaer Philharmonie, Marc Tar due (Leitung). Werke von Berlioz, Gounod, Offenbach, SaintSaëns u. a.
18:00 Weimarhalle Neujahrskonzert. Alban Gerhardt (Violoncello), Staats kapelle Weimar, Stefan Solyom (Lei tung). Gershwin: Ouvertüre zu „Strike up the band“ & Ein Amerikaner in Pa ris, Gulda: Konzert für Violoncello und Blasorchester, Rodgers/Hammerstein: Ouvertüre zu „South Pacific“, Orches tersuite aus „The Sound of Music“, Sullivan: Pineapple Poll (Ausschnitte) & „Mikado“Ouvertüre
2.1. FREITAG DöBeln
15:00 & 20:00 Theater Neujahrskonzert
Foto: kroeger-photography.com
1.1. DoNNERSTAG
Dresden
Zwickau
Glauchau
19:00 Semperoper Humperdinck: Hänsel und Gretel. Katharina Thalbach (Regie), Mihkel Kütson (Leitung)
19:30 Konzert- und Ballhaus Neue Welt Neujahrskonzert
19:30 Stadttheater Neujahrskonzert
Erfurt
19:30 Theater (Großes Haus) Mozart: Die Entführung aus dem Serail. Joana Mallwitz (Leitung), Yekta Kara (Regie) Görlitz
19:30 Theater (Foyer Café) Offen bach: Salon Pitzelberger. Rita Schaller (Regie), Olga Dribas (Leitung) Halberstadt
15:00 & 19:30 Theater (Großes Haus) Neujahrskonzert Halle
19:30 Oper Strauß: Die Fledermaus. Axel Köhler (Regie), Andreas Henning (Leitung) Leipzig
18:00 Thomaskirche Motette. Johan nes Lang (Orgel) 19:30 Oper Decadance. Ohad Naharin (Choreographie) Meiningen
19:30 Meininger Theater Russel: Blutsbrüder. Stanislav Mosa und Stanislav Slovák (Regie), Arturo Alvarado & Fiona Macleod (Leitung) Radebeul
19:30 Landesbühnen Sachsen (Hauptbühne) Pariser Leben Schleiz
19:30 Wisentahalle Neujahrskonzert. Vogtland Philharmonie Greiz/Rei chenbach
Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
3.1. Samstag Borna
17:00 Stadtkulturhaus Neujahrskonzert Chemnitz
Halle
19:30 Oper Loewe: My Fair Lady. Ingo Martin Stadtmüller (Leitung) Leipzig
15:00 Thomaskirche Motette. Johan nes Lang (Orgel) 19:00 Musikalische Komödie Lehár: Die lustige Wittwe. Volker Vogel (Re gie), Stefan Diederich (Leitung)
19:30 Opernhaus Neujahrskonzert. Robert-Schumann-Philharmonie, KarlHeinz Bloemeke (Leitung). Werke von Johann Strauß, Oscar Straus, Richard Strauss u. a.
19:00 Opernhaus Verdi: Nabucco. Dietrich W. Hilsdorf (Regie), Anthony Bramall (Leitung)
Dessau
Magdeburg
18:00 Anhaltisches Theater (Großes Haus) The Beggar‘s Opera/Polly. Daniel Carlberg (Leitung)
19:30 Opernhaus Lehár: Die lustige Wittwe. Leonard Prinsloo (Regie), Pa wel Poplawski (Leitung)
Dresden
Meiningen
15:00 & 19:30 Staatsoperette Straussiana. Orchester der Staatsope rette Dresden, Andreas Schüller (Lei tung). Strauß-Bearbeitungen von Korngold, Werke der Strauß-Familie
19:30 Meininger Theater Humper dinck: Hänsel und Gretel. Lars Werne cke (Regie), Philippe Bach (Leitung)
19:00 Semperoper Humperdinck: Königskinder. Jetske Mijnssen (Regie)
18:00 Theater Neujahrskonzert
Eisenach
19:30 Landestheater (Großes Haus) Der Widerspenstigen Zähmung. And ris Plucis (Choreographie) Erfurt
19:00 Theater (Großes Haus) Neu jahrskonzert. Solisten, AugustinerKantorei, Dombergchor, Philharmoni scher Chor Erfurt, Philharmonisches Orchester Erfurt, Joana Mallwitz (Lei tung). Beethoven: Sinfonie Nr. 9
Nordhausen Quedlinburg
15:00 & 19:30 Theater (Großes Haus) Neujahrskonzert Weimar
19:30 Deutsches Nationaltheater Puccini: La Bohème Zittau
19:30 Gerhart-Hauptmann-Theater (Grosser Saal) Schwanensee. Neue Lausitzer Philharmonie, Andrea San guineti (Leitung)
concerti 01.15 Mitteldeutschland 15
KlassiKPrOgraMM
cheMniTZ
10:30 opernhaus Neujahrskonzert. RobertSchumannPhilharmonie, Karl Heinz Bloemeke (Leitung). Werke von Johann Strauß, Oscar Straus, Richard Strauss u. a. 19:30 opernhaus Geschichten aus dem Hut – Udo meets Adele. Reiner Feistel (Choreographie) DeliTZSch
15:00 Bürgerhaus Neujahrskonzert DeSSau
16:00 anhaltisches Theater (Großes haus) Bizet: Carmen. Jana Eimer (Re gie), Daniel Carlberg (Leitung) DReSDen
10:30 Staatsoperette Matinee
19:30 hMT (Großer Probesaal) Bach in der Box. Martin Krumbiegel (Leitung). Vivaldi: Konzert für zwei Violinen und Orchester GDur RV 516, Bach: Ehre sei dir, Gott, gesungen BWV 248
19:00 Gewandhaus Donizetti: Lucia di Lammermoor
MaGDeBuRG
20:00 altes Theater (Foyer) Die Nacht, die Lichter. André Bücker (Lesung), Wolfgang Kluge (Klavier)
16:00 opernhaus Strawinsky: Le Sacre du Printemps. Gonzalo Galguera (Choreographie) MeininGen
17:00 Meininger Theater Neujahrskonzert. Camila RiberoSou za (Sopran), Meininger Hofkapelle, Philippe Bach (Leitung) nieSKY
16:00 Bürgerhaus Schwanensee. Andrej Bielow (Violine), Neue Lausit zer Philharmonie, Andrea Sanguineti (Leitung)
6.1. DIENSTAG DeSSau
FReiBeRG
14:30 Theater LloydWebber: Sunset Boulevard GöRliTZ
19:30 Theater (Großer Saal) Andrej Bielow (Violine), Neue Lausitzer Phil harmonie, Andrea Sanguineti (Lei tung). Glière: Russischer Matrosen tanz, Tschaikowsky: Violinkonzert & SchwanenseeSuite op. 20a halle
14:30 Semperoper Puccini: La Bohème. Rani Calderón (Leitung), Christine Mielitz (Regie)
noRDhauSen
15:00 oper Mozart: Die Zauberflöte
14:30 Theater Verdi: Rigoletto
MaGDeBuRG
15:00 Staatsoperette Straußiana. Orchester der Staatsoperette Dres den, Andreas Schüller (Leitung). Neu jahrskonzert mit StraußOperettenbe arbeitungen Korngold Weitere Infos siehe Tipp
Plauen
19:30 opernhaus Bluthochzeit/Lorca (UA). Antonio Gades & Gonzalo Galguera (Choreographie)
19:30 Semperoper Puccini: La Bohème. Rani Calderón (Leitung), Christine Mielitz (Regie) eiSenach
11:00 landestheater Matinee 15:00 landestheater (Großes haus) Bloodbrothers/Blutsbrüder. Stanislav Mosa/Stanislav Slovák (Regie), Arturo Alvarado/Fiona Macleod (Leitung) eRFuRT
17:00 Festhalle Plauen Neujahrsgala. Marie Friederike Schöder (Sopran), Joachim Goltz (Bariton), Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach, Ste fan Fraas (Leitung & Moderation) RaDeBeul
15:00 landesbühnen Sachsen (hauptbühne) Charpentier: Médée. Jan Michael Horstmann (Regie & Lei tung) ZWicKau
11:00 Konzert- und Ballhaus neue Welt Neujahrskonzert
tiPP
15:00 Theater (Großes haus) Fayt: Das schwarze Blut. JeanPaul Penin (Leitung), Marc Adam (Regie)
15:00 Gohliser Schlösschen Studie rende der Klasse Wolfgang Mäder 18:00 opernhaus Verdi: La Traviata. Andreas Homoki (Regie), Jeremy Car nall (Leitung) 18:00 Schaubühne lindenfels Man on Wire. Sinfonietta Leipzig. Film mit Musik von Michael Nyman 16 Mitteldeutschland concerti 01.15
7.1. MITTWoCH BauTZen
19:30 Theater Andrej Bielow (Violi ne), Neue Lausitzer Philharmonie, Andrea Sanguineti (Leitung) cheMniTZ
19:30 opernhaus König Artus. Reiner Feistel (Choreographie) 19:30 händel-haus Händels Schätze. Ensemble HalleBarock. Werke von Händel & Haydn
15:00 oper Peter Pan. Peter Sched ding (Leitung) 11:00 Mendelssohn-haus (Musiksalon) Neujahrskonzert. Albrecht Men zel (Violine), Henry Bonamy (Klavier). Werke von Schumann u. a.
19:30 Vogtlandtheater Yesterday. Torsten Händler (Choreographie)
halle
halle
leiPZiG
Plauen
4.1. SoNNTAG
15:00 Staatsoperette Dresden Straußiana. Orchester der Staats operette Dresden, Andreas Schül ler (Leitung). Neujahrskonzert mit StraußOperettenbearbeitungen von Korngold und Werken von Komponisten der StraußFamilie ... mit Wiener Schmäh: Als Kapell meister der Volksoper Wien konnte Andreas Schüler schon unmittelbar nach seinem Studium Operettener fahrung aus erster Hand sammeln.
8.1. DoNNERSTAG BauTZen
19:30 Theater Andrej Bielow (Violi ne), Neue Lausitzer Philharmonie, An drea Sanguineti (Leitung) DeSSau
19:30 anhaltisches Theater (Großes haus) Anhaltische Philharmonie, Anne Queffélec (Klavier), Ed Span jaard (Leitung). Thomas: Ouvertüre zur Oper „Mignon“, Mozart: Klavier konzert EsDur „Jeunehomme“, RimskyKorsakow: Scheherazade
Fotos: Andreas Schüller, Guido Werner
4.1. SoNNTAG
eiSenach
12:12 Georgenkirche Landeskapelle Eisenach. Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 1
tiPP
eiSenach
19:30 landestheater (Großes haus) Lehár: Der Zarewitsch
eRFuRT
20:00 Theater (Großes haus) Sinfoniekonzert. Philharmonisches Or chester Erfurt, Maurice Steger (Block flöte, Leitung). Rebel: Les Éléments, Vivaldi: Blockflötenkonzerte, Monza: Sinfonia DDur „La Tempesta di Mare“ GoTha
20:00 Kulturhaus Hélène Tysman (Klavier), Thüringen Philharmonie Go tha, Michel Tilkin (Leitung). Werke von Debussy, Ravel & Bartók Weitere Infos siehe Tipp Jena
20:00 Volkshaus Marius Sina (Violi ne), Ofer Canetti (Violoncello), Gunter Sieberth (Oboe), Manfred Baumgärt ner (Fagott), Jenaer Philharmonie, Marc Tardue (Leitung). Mozart: Eine kleine Nachtmusik, Haydn: Sinfonia concertante BDur Nr. 105, Beethoven: Sinfonie Nr. 1 leiPZiG
10:00 opernhaus (Konzertfoyer) Babykonzert 19:30 opernhaus Gounod: Faust
9.1. FREITAG alTenBuRG
19:30 landestheater (Großes haus) Andersson/Ulvaeus: Chess cheMniTZ
19:30 opernhaus Rossini: La Cene rentola. Felix Bender (Leitung) DeSSau
19:30 Staatsoperette Weill: Viel Lärm um Liebe. Holger Hauer (Regie)
eRFuRT
8.1. DoNNERSTAG
20:00 Kulturhaus Gotha Hélène Tysman (Klavier), Thüringen Phil harmonie Gotha, Michel Tilkin (Lei tung). Debussy: Prélude à l’après midi d’un faune, Ravel: Klavierkon zert GDur, Bartók: Konzert für Orchester Doppelt hält besser: In Paris er warb Hélène Tysman bereits ein Di plom, in Weimar hat die Französin dann bei Grigory Gruzman auch noch ihr Konzertexamen gemacht. halle
19:30 oper Tschaikowsky: Schwanen see. Ralf Rossa (Choreographie) leiPZiG
18:00 Thomaskirche Motette. Ullrich Böhme (Orgel), Thomanerchor Leip zig, Georg Christoph Biller (Leitung)
19:30 Theater (Großes haus) Fayt: Das schwarze Blut. JeanPaul Penin (Leitung), Marc Adam (Regie) GöRliTZ
15:00 Theater (Foyer café) Görlitzer Caféhaus Quartett halle
19:30 oper Bernstein: West Side Story. Robbert van Steijn (Leitung) leiPZiG
10:00 opernhaus (Konzertfoyer) Babykonzert 15:00 Thomaskirche Motette. Thomanerchor, Gewandhausorchester, Georg Christoph Biller (Leitung). Bach: Kantate BWV 124 16:00 Museum für Musikinstrumente Chor d. Kirchenmusikalischen Instituts 18:00 Schumann-haus Podium 19:00 opernhaus Gounod: Faust
19:30 hMT (Kammermusiksaal) Mu sik & Gegenwart. Reinhard Schmiedel (Leitung)
19:30 Musikalische Komödie Abschlusskonzert des Operettenwork shops
MeininGen
20:00 Gewandhaus (Großer Saal) Klänge für die Ewigkeit – Musik aus Kathedralen und Kirchen. Olivier Latry (Orgel), JohannGeorg Baumgärtel (Schlagzeug)
19:30 Meininger Theater Sibelius: En Saga, Strawinsky: Feuervogel. Andre as Plucis (Choreographie) WeRDau
19:30 Stadthalle Pleißental Neujahrskonzert
10.1. SAMSTAG
MaGDeBuRG
19:30 opernhaus Bluthochzeit / Lor ca. Antonio Gades & Gonzalo Galgue ra (Choreographie) MeininGen
19:30 anhaltisches Theater Anhalti sche Philharmonie, Anne Queffélec (Klavier), Ed Spanjaard (Leitung)
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17:00 Stadthalle Neujahrskonzert
19:30 Meininger Theater Russel: Blutsbrüder
DReSDen
DeSSau
RaDeBeul
20:00 Semperoper Sächsische Staatskapelle Dresden, Arcadi Volo dos (Klavier), Daniele Gatti (Leitung). Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 10
17:00 anhaltisches Theater (Großes haus) Kálmán: Die Zirkusprinzessin
19:30 landesbühnen Sachsen (hauptbühne) Charpentier: Médée
DReSDen
RuDolSTaDT
11:00 Semperoper Sächsische Staatskapelle Dresden, Arcadi Volo dos (Klavier), Daniele Gatti (Leitung). Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 10
19:30 Theater (Großes haus) Adam: Giselle (Premiere). Jutta Ebno ther (Choreographie)
17:00 Kreuzkirche Bach: Weih nachtsoratorium IVVI. Henriette Göd de (Alt), Tobias Hunger (Tenor), Felix Rumpf (Bass), Dresdner Kreuzchor, Dresdner Philharmonie, Roderich Kreile (Leitung)
18:00 erlebnisbergwerk Neujahrskonzert
eRFuRT
20:00 Theater (Großes haus) Philharmonisches Orchester Erfurt, Maurice Steger (Blockflöte, Leitung). Werke von Rebel, Vivaldi & Monza GöRliTZ
19:30 Theater (Großer Saal) Neue Lausitzer Philharmonie Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
SonDeRShauSen
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19:30 Deutsches nationaltheater Puccini: La Bohème concerti 01.15 Mitteldeutschland 17
KlassiKPrOgraMM
19:30 Theater im capitol Neujahrskonzert
tiPP
11.1. SoNNTAG alTenBuRG
19:30 landestheater (Großes haus) Andersson/Ulvaeus: Chess BaD elSTeR
15:00 König albert Theater Benatzky: Im weißen Rössl cheMniTZ
18:00 opernhaus Mozart: Don Giovanni. Felix Bender (Leitung) DeSSau
11:00 altes Theater (Studio) Max und Moritz. Wolfgang Kluge (Leitung) 18:30 anhaltisches Theater (Großes haus) Neujahrskonzert DReSDen
11:00 Semperoper Sächsische Staatskapelle Dresden, Arcadi Volo dos (Klavier), Daniele Gatti (Leitung). Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 10 15:00 Staatsoperette Weill: Viel Lärm um Liebe. Holger Hauer (Regie) 15:30 Frauenkirche Samuel Kummer & Irena BudryteKummer (Orgel), Lukas Kummer (Rezitation). Saint Saëns: Karneval der Tiere mit Loriots Texten 19:00 Schloss albrechtsberg (Kronensaal) Valda Wilson (Sopran), Eva Dollfuß & Thomas Otto (Violine), And reas Kuhlmann (Viola), Daniel Thiele (Violoncello), Soohyun Ahn (Kontra bass), Andreas Hecker (Klavier). Schubert: Mignon & Forellenquintett, Fauré: La Bonne Chanson op. 61 19:00 Semperoper Humperdinck: Königskinder. Jetske Mijnssen (Regie) eiSenach
WeiMaR
11:00 Deutsches nationaltheater (Foyer) KammermusikMatinee. Pau line Reguig & Andreas Schulik (Violi ne), Jakob Tuchscheerer (Viola), Da vid James Kim (Violoncello) ZWicKau
11.1. SoNNTAG
11:00 Georg-Friedrich-händelhalle halle Ragna Schirmer (Kla vier), Staatskapelle Halle, Stefan Klingele (Leitung). Hindemith: Mathis der Maler, Ravel: Klavier konzert DDur, Beethoven: Sinfonie Nr. 5 cMoll Sehnsucht nach Stille: Hat Ragna Schirmer wirklich einmal Zeit für sich, fährt die Pianistin in ein klei nes Dorf in Nordvorpommern, um dort die Ruhe zu genießen. halle
11:00 Georg-Friedrich-händel-halle Ragna Schirmer (Klavier), Staatska pelle Halle, Stefan Klingele (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp 15:00 oper Krása: Brundibár KaMenZ
16:00 Stadttheater Neue Lausitzer Philharmonie, Andrea Sanguineti (Lei tung)
18:00 Gewandhaus Fall: Madame Pompadour. Lutz de Veer (Leitung)
12.1. MoNTAG DReSDen
19:00 Semperoper Strauß: Die Fle dermaus. Günter Krämer (Regie), Tomáš Hanus (Leitung) halle
19:30 Georg-Friedrich-händel-halle Ragna Schirmer (Klavier), Staatska pelle Halle, Stefan Klingele (Leitung). Hindemith: Mathis der Maler, Ravel: Klavierkonzert DDur, Beethoven: Sin fonie Nr. 5 cMoll
13.1. DIENSTAG RuDolSTaDT
15:00 Theater (Großes haus) Adam: Giselle. Jutta Ebnother (Choreographie)
14.1. MITTWoCH
leiPZiG
cheMniTZ
11:00 Mendelssohn-haus (Musiksalon) Kentaro Wada (Naturtrompete), Sasuko Michihata (Cembalo)
19:00 Stadthalle Viviane Hagner (Violine), RobertSchumannPhilhar monie, Patrick Davin (Leitung). Ives: Three Places In New England, Korn gold: Violinkonzert DDur op. 35, Brahms: Sinfonie Nr. 2 DDur op. 73
17:00 opernhaus Wagner: Das Rheingold. Ulf Schirmer (Leitung) 18:00 Gewandhaus (MendelssohnSaal) Christian Giger (Violoncello), Yuka Kobayashi (Klavier). Lutosławski: Grave – Metamorphosen, Thiele: Drei Stücke für Violoncello solo, Beetho ven: Cellosonate DDur op. 102/2, Rachmaninow: Cellosonate gMoll
DReSDen
20:00 Schloss albrechtsberg (Kronensaal) Mignon – la bonne chanson halle
10:00 oper Krása: Brundibár
15:00 Bach-Museum (Sommersaal) Studierende der Fachrichtung Alte Musik, Martin Erhardt (Leitung)
MaGDeBuRG
leiPZiG
16:00 opernhaus Lehár: Die lustige Wittwe. Leonard Prinsloo (Regie)
eRFuRT
MeininGen
15:00 Theater (Großes haus) Lloyd Webber: Evita. Peter Leipold (Leitung)
19:00 Meininger Theater Sibelius: En Saga, Strawinsky: Der Feuervogel. Andreas Plucis (Choreographie)
20:00 Gewandhaus (MendelssohnSaal) Musica Nova. Steffen Schleier macher (Klavier), Hermann Keller (Klavier & Sprecher), Harald Muenz (Sprecher), Ensemble Avantgarde. Werke von Keller & Muenz
GeRa
noRDhauSen
11:00 Theater (Konzertsaalfoyer) Foyerkonzert
18:00 Theater Verdi: Rigoletto
15:00 Theater Smetana: Die verkauf te Braut. Markus L. Frank (Leitung)
ToRGau
ZeulenRoDa
15:00 Kulturhaus Neujahrskonzert. Desiree Brodka (Sopran), Leipziger Symphonieorchester
19:30 Stadthalle Neujahrskonzert. Vogtland Philharmonie Greiz/Rei chenbach, David Marlow (Leitung)
GöRliTZ
19:00 Theater (Großer Saal) Ballett: Kurzstrecke Görlitz – Zittau 18 Mitteldeutschland concerti 01.15
noRDhauSen Foto: Robert Dämmig
ZeiTZ
15.1. Donnerstag Chemnitz
Erfurt
Saalfeld
19:30 Theater (Großes Haus) Monteverdi: Die Krönung der Poppea
19:30 Meininger Hof Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt
20:00 Stadthalle Viviane Hagner (Violine), Patrick Davin (Leitung), Ro bert-Schumann-Philharmonie. Ives: Three Places In New England, Korn gold: Violinkonzert D-Dur op. 35, Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73
Gera
Zwickau
19:30 Theater (Großes Haus) Gluck: Iphigenie auf Tauris
19:30 Gewandhaus Yesterday. Torsten Händler (Choreographie)
Gotha
19:30 Oper Peter Pan
20:00 Kulturhaus Byol Kang (Violi ne), Thüringen Philharmonie Gotha, Michel Tilkin (Leitung)
Jena
Halle
15:00 Kongress- und Kulturzentrum Claudia Iten (Sopran), Robert Künzli (Tenor), Staatskapelle Halle, Ingo Martin Stadtmüller (Leitung) Kirchberg
19:30 Rathaus (Festsaal) Neujahrskonzert
16.1. Freitag Bautzen
Halle
20:00 Volkshaus Polnische Inspirati on. Piotr Plawner (Violine), Jenaer Phil harmonie, Marzena Diakun (Leitung) Kirchberg
19:30 Rathaus (Festsaal) Neujahrskonzert Leipzig
18:00 Thomaskirche Motette. Ullrich Böhme (Orgel), Thomanerchor Leip zig, Georg Christoph Biller (Leitung) 19:30 Opernhaus Ein Liebestraum. Mario Schröder & Silvana Schröder (Choreographie)
17.1. Samstag Chemnitz
19:30 Opernhaus König Artus. Reiner Feistel (Choreographie) Dessau
15:30 Georgium . Anhaltisches Streichquartett, Reinhard Gutte (Klarinette) Döbeln
19:30 Theater Brel. Carlos Matos (Choreographie) Dresden
17:00 Kreuzkirche Kreuzchorvesper 19:00 Semperoper Humperdinck: Königskinder. Jetske Mijnssen (Regie) 19:30 Albertinum (Lichthof) Dresd ner Philharmonie, Markus Poschner (Leitung). Mahler: Sinfonie Nr. 7
20.00 Gewandhaus (Großer Saal) Verdi-Gala. Plácido Domingo (Bari ton), Angel Blue (Sopran), Gewand hausorchester, Eugene Kohn (Lei tung). Werke von Verdi
19:30 Staatsoperette Lehár: Der Zarewitsch. Robert Lehmeier (Regie)
Magdeburg
Eisenach
19:30 Staatsoperette Strauß: Eine Nacht in Venedig
19:30 Opernhaus Beethoven: Sinfo nie Nr. 9. Solisten, Opernchor, Magde burger Singakademie, Magdeburgi sche Philharmonie, Kimbo Ishii (Leitung)
19:30 Landestheater (Großes Haus) Puccini: Gianni Schicchi, Leoncavallo: Der Bajazzo (Premiere). Ernö Weil & Ansgar Haag (Regie), Leo McFall (Lei tung)
Eisenach
Radebeul
Erfurt
19:30 Landestheater (Großes Haus) Der Widerspenstigen Zähmung
20:00 Landesbühnen Sachsen (Studiobühne) Tanzabend
19:30 Theater (Großes Haus) Fayt: Das schwarze Blut
19:30 Theater Sondheim: Sweeney Todd. Sebastian Ritschel (Regie) Dresden
19:00 Staatsschauspiel Strauß: Die Fledermaus. Günter Krämer (Regie) 19:30 Schauspielhaus Purcell: King Arthur. Collegium 1704, Felice Venanzoni (Leitung)
La Bohème Oper von Giacomo Puccini
2014 2015 SPIELZEIT
Premiere am 22. Januar 2015, Opernhaus Weitere Vorstellungen So. 25. 1. / Sa. 31. 1. / Sa. 7. 2. / Fr. 13. 2. / Do. 26. 2. / So. 19. 4. / Sa. 25. 4. / Do. 30. 4. / Fr. 15. 5. 2015
KASSE IM OPERNHAUS Universitätsplatz 9, 39104 Magdeburg Mo.–Sa. 10.00–19.30 Uhr An allen Vorstellungstagen bis 18.30 Uhr. www.theater-magdeburg.de Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
concerti 01.15 Mitteldeutschland 19
KlassiKPrOgraMM
19:30 Theater Loewe: My Fair Lady GeRa
19:30 Theater (Großes haus) Gluck: Iphigenie auf Tauris GöRliTZ
19:30 Theater (Großer Saal) Aqua (Premiere). Dan Pelleg & Marko E. Weigert (Choreographie) halle
19:30 oper Tschaikowsky: Schwanen see. Ralf Rossa (Choreographie) leiPZiG
10:00 opernhaus Babykonzert 15:00 Thomaskirche Motette. Bach: Kantate „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch“ BWV 86 16:00 Gewandhaus (Großer Saal) Toccata! OrgelFamilienkonzert. Mi chael Schönheit (Orgel), Malte Arkona (Sprecher)
18.1. SoNNTAG Böhlen
18:00 Kulturzentrum Visitenkarten. Carlos Matos (Choreographie)
10:30 Kulturhaus Neujahrskonzert
halle
cheMniTZ
11:00 händel-haus Matthias Kreher (Klarinette), Quintett Momento Musi cale. Weber: Klarinettenquintett B Dur, Onslow: Streichquintett cMoll
15:00 opernhaus Korngold: Die tote Stadt. Frank Beermann (Leitung) DeSSau
16:00 anhaltisches Theater (Großes haus) Wagner: Die Walküre DReSDen
11:00 Semperoper Matinee 15:00 Staatsoperette Lehár: Der Zarewitsch. Robert Lehmeier (Regie) 19:00 Semperoper Mozart: Die Zau berflöte. Stefan Klingele (Leitung) 19:30 albertinum (lichthof) Dresd ner Philharmonie, Markus Poschner (Leitung). Mahler: Sinfonie Nr. 7 eiSenach
17:00 opernhaus Wagner: Das Rheingold. Ulf Schirmer (Leitung)
15:00 landestheater (Großes haus) Bloodbrothers/Blutsbrüder
18:00 Museum für Musikinstrumente Kinoorgel live: Europäische Stumm filmpioniere 1894–1914
eRFuRT
19:00 Musikalische Komödie Wild horn/Bricusse: Jekyll & Hyde. Cusch Jung (Regie), Tobias Engeli (Leitung) 20:00 Gewandhaus (Großer Saal) New Ideas Chamber Orchestra, MDR Rundfunkchor, MDR Sinfonieorchester, Lena Belkina (Mezzosopran), Kristjan Järvi (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp MeeRane
17:00 Stadthalle Neujahrskonzert oSchaTZ
18:00 Theater (Großes haus) Puccini: Madama Butterfly. Joana Mallwitz (Leitung) GeRa
14:30 Theater (Bühne am Park) Traditionelles Faschingskonzert GöRliTZ
18:00 Theater (Großer Saal) Humperdinck: Hänsel und Gretel. Se bastian Ritschel (Regie), Andrea San guineti (Leitung)
tiPP
17:00 Thomas-Müntzer-haus Neujahrskonzert RaDeBeul
19:00 landesbühnen Sachsen (hauptbühne) Verdi: Ein Maskenball (Premiere). Christian Voß (Leitung) RuDolSTaDT
19:30 Theater (Großes haus) Thürin ger Symphoniker SaalfeldRudolstadt SonDeRShauSen
19:30 haus der Kunst Zauberklänge. Spyros Mourikis (Klarinette), LohOr chester Sondershausen, Markus L. Frank (Leitung) WeiMaR
18:00 Deutsches nationaltheater Strauss: Der Rosenkavalier 20 Mitteldeutschland concerti 01.15
GRoSSenhain
11:00 oper Griesbach: Schneewittchen 15:00 neues Theater Benatzky/Cha rell: Im weißen Rössl 15:00 oper Bernstein: West Side Sto ry. Ralf Rossa (Regie & Choreogra phie), Robbert van Steijn (Leitung) Jena
11:00 Rathaus (Rathausdiele) Sima Trio. Beethoven: Klaviertrios DDur op. 70/1 & BDur op. 97 leiPZiG
11:00 Mendelssohn-haus (Musiksalon) Duo grazioso. Werke von Schu bert, Dvořák, Wieniawski u. a. 15:00 Mendelssohn-haus (Musiksalon) Oper mal anders. Richard Vardi gans (Klavier & Präsentation). Puccini: Madama Butterfly 15:00 Musikalische Komödie Wildhorn/Bricusse: Jekyll & Hyde 16:00 opernhaus Wagner: Die Wal küre. Rosamund Gilmore (Regie) 18:00 Gewandhaus (MendelssohnSaal) GewandhausQuartett, Rodolfo Mederos (Bandoneon). Werke von Pi azzolla MaGDeBuRG
16:00 opernhaus Solisten, Opern chor, Magdeburger Singakademie, Ju gendsinfonieorchester des Konserva toriums „Georg Philipp Telemann“, Magdeburgische Philharmonie, Kimbo Ishii (Leitung). Beethoven: Ouvertüre zu „Coriolan“ & Sinfonie Nr. 9 dMoll RaDeBeul
17.1. SAMSTAG
20:00 Gewandhaus leipzig New Ideas Chamber Orchestra, MDR Rundfunkchor, MDR Sinfonieor chester, Lena Belkina (Mezzosop ran), Kristjan Järvi (Leitung). Pro kofjew: Iwan der Schreckliche, Gelgotas: EXTRACULTURAL (UA) Früh übt sich, wer ein Mezzo Star werden will: Schon als Kind stand Lena Belkina auf der Bühne ihrer Heimatstadt Dzhankoi auf der Krim und sang ... Volkslieder.
19:00 landesbühnen Sachsen (hauptbühne) Verdi: Ein Maskenball RoDeWiSch
13:30 & 17:00 Ratskellersaal Neujahrskonzert RuDolSTaDT
15:00 Theater (Großes haus) Adam: Giselle
19.1. MoNTAG halle
10:00 oper Griesbach: Schneewittchen
Fotos: Kurt Prinz, Kimbo Ishii
FReiBeRG
20.1. DIENSTAG
tiPP
GöRliTZ
leiPZiG
20:00 Gewandhaus (Großer Saal) Ice Festival: Gleymdir Staðir Forgot ten Places. Hauschka (Klavier), MDR Rundfunkchor, MDR Sinfonieorchester, Kristjan Järvi (Leitung). Pärt: Stabat mater, Sibelius: Sinfonie Nr. 7 CDur, Hauschka: Forgotten Places RaDeBeul
10:00 landesbühnen Sachsen Prokofjew: Peter und der Wolf RuDolSTaDT
15:00 Theater (Großes haus) Adam: Giselle. Jutta Ebnother (Choreo graphie)
21.1. MITTWoCH GeRa
19:30 Theater (Konzertsaal) Philhar monisches Orchester AltenburgGera, Hartmut Hudezeck (Klavier), Laurent Wagner (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 8 „Der Abend“, Gál: Klavierkon zert, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 EsDur WeiMaR
16:30 Deutsches nationaltheater (Foyer) Babykonzert ZiTTau
19:30 Gerhart-hauptmann-Theater Neue Lausitzer Philharmonie, Dirigier studenten der HfM Dresden. Rauta vaara: Cantus Arcticus op. 61, Grieg: Peer GyntSuiten Nr. 1 und 2, Sibelius: KareliaSuite op. 11
22.1. DoNNERSTAG DReSDen
21:00 Theater Bühnenball 2015 19:30 Theater (Großer Saal) Aqua. Dan Pelleg & Marko E. Weigert (Cho reographie) halle
22.1. DoNNERSTAG
19:30 opernhaus Magdeburg Puccini: La bohème (Premiere). Karen Stone (Regie), Kimbo Ishii (Leitung) Geboren in Taiwan, aufgewach sen in Japan: Die seinerzeitigen politischen Spannungen mit China ließen Ishiis Eltern mit dem Sohn schon früh gen Tokio ziehen. MaGDeBuRG
19:30 opernhaus Puccini: La Bohème (Premiere). Karen Stone (Regie) Weitere Infos siehe Tipp MeininGen
19:30 Meininger Theater Ballett: Sibe lius: En Saga & Strawinsky: Feuervogel WeiDa
19:30 Bürgerhaus Neujahrskonzert WeiMaR
15:00 & 16:30 Deutsches nationaltheater (Foyer) Concerto piccolino 18:00 Deutsches nationaltheater (Foyer) Premierenfieber
23.1. FREITAG alTenBuRG
19:30 oper Rachmaninow: Anna Ka renina leiPZiG
18:00 Thomaskirche Motette. Ensemble TonArt Leipzig 19:00 MDR-Studio am augustusplatz Ice Festival: Jungbrunnen. Anne Glocker (Sopran), Manja Eckert (Alt), Falk Hoffmann (Tenor), JaeHyong Kim (Bass), Klaviertrio TaSteRe. Sibe lius: Klaviertrio CDur „Loviisa“, Kahn: Sieben Lieder aus „Jungbrunnen“ u. a. 19:30 hMT (Großer Saal) Mendels sohn: Elias. Solisten, Kammerchor der HMT Leipzig, Hochschulsinfonieor chester, Matthias Foremny (Leitung) 19:30 opernhaus Donizetti: Don Pas quale. Anthony Bramall (Leitung) 20:00 Gewandhaus (Großer Saal) Julian Rachlin (Violine), Gewand hausorchester, Riccardo Chailly (Lei tung). Tschaikowsky: Violinkonzert, Mahler: Sinfonie Nr. 1 DDur „Titan“ MeininGen
18:00 Meininger Theater Strauss: Der Rosenkavalier RaDeBeul
19:30 landesbühnen Sachsen (hauptbühne) Leoncavallo: König Ödipus, Puccini: Gianni Schicchi RuDolSTaDT
19:30 landestheater (Großes haus) Philharmonisches Orchester Alten burgGera, Laurent Wagner (Leitung)
19:30 Theater (Großes haus) Adam: Giselle
20:00 Festspielhaus hellerau (Großer Saal) Dubois: Tragédie. Olivier Dubois (Choreographie)
cheMniTZ
ZWicKau
19:30 opernhaus Die Schneekönigin. Reiner Feistel (Choreographie)
GeRa
DReSDen
19:30 Gewandhaus Mozart: Die Hochzeit des Figaro (Pre miere). Jürgen Pöckel (Regie), Lutz de Veer (Leitung)
19:30 Theater (Konzertsaal) Philharmonisches Orchester Alten burgGera, Hartmut Hudezeck (Kla vier), Laurent Wagner (Leitung)
19:00 Semperoper Puccini: La Bohème. Rani Calderón (Leitung)
leiPZiG
20:00 Festspielhaus hellerau (Großer Saal) Dubois: Tragédie. Olivier Dubois (Choreographie)
10:00 opernhaus Babykonzert 19:30 opernhaus Decadance. Ohad Naharin (Choreographie) 20:00 Gewandhaus (Großer Saal) Julian Rachlin (Violine), Gewand hausorchester, Riccardo Chailly (Lei tung). Tschaikowsky: Violinkonzert, Mahler: Sinfonie Nr. 1 DDur „Titan“ Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
19:30 Staatsoperette Lehár: Der Zarewitsch. Robert Lehmeier (Regie)
eRFuRT
19:30 Theater (Großes haus) Fayt: Das schwarze Blut FReiBeRG
19:30 nikolaikirche Bühnenball 2015
24.1. SAMSTAG alTenBuRG
19:30 landestheater (Großes haus) Traditionelles Faschingskonzert BauTZen
19:30 Theater Sondheim: Sweeney Todd. Sebastian Ritschel (Regie), Ul rich Kern und Manuel Pujol (Leitung) DReSDen
19:00 Semperoper Debussy: Pelléas et Mélisande (Premiere) concerti 01.15 Mitteldeutschland 21
KlassiKPrOgraMM
tiPP
20:00 Deutsches hygiene-Museum (Großer Saal) Dresdner Philharmonie, Helmut Imig (Leitung). So This is Pa ris. Stummfilm von E. Lubitsch 20:00 Frauenkirche BACHzyklus Konzert XI: „Christ, der du bist der helle Tag“. Samuel Kummer (Orgel) eiSenach
20:00 landestheater (Großes haus) Sinfoniekonzert eiSleBen
19:30 landesbühne Sachsen-anhalt Verdi: Ein Maskenball. Sebastian Rit schel (Regie), Christian Voß (Leitung) eRFuRT
20:00 Theater (Großes haus) Ice Festival: Icefighters Weitere Infos siehe Tipp FReiBeRG
19:30 nikolaikirche Bühnenball 2015 21:00 Theater Bühnenball 2015 GeRa
19:30 Theater (Großes haus) Schwarzer Schwan. Silvana Schröder (Choreographie) halle
18:00 händel-haus Ensemble L‘Ornamento. Werke von Telemann u. a.
eRFuRT
15:00 Theater (Großes haus) Mo zart: Die Entführung aus dem Serail 19:30 Theater (Großes haus) Monteverdi: Die Krönung der Poppea 24.1. SAMSTAG
20:00 Theater erfurt Ice Festival: Icefighters. AnnaLiisa Bezrodny (Violine), JanErik Gustafsson (Vi oloncello), MDR Sinfonieorchester Kristjan Järvi (Leitung). Brahms: Doppelkonzert, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 7 CDur op. 60 „Lenin grader“ Schreibfaul: Natürlich ist Anna Liisa Bezrodny auf Facebook – Ein träge indes finden sich dort von ihr kaum. Fotos von der attraktiven Geigerin dafür um so mehr ... RaDeBeul
19:30 landesbühnen Sachsen (hauptbühne) Hacks: Adam und Eva, Strawinsky: Les noces RuDolSTaDT
19:30 Theater (Großes haus) Adam: Giselle. Jutta Ebnother (Cho reographie) WeiMaR
19:30 oper Bernstein: West Side Story
19:30 Deutsches nationaltheater Verdi: La Traviata
Jena
WilDenFelS
20:00 Volkshaus Philharmonieball
17:00 Mehrzweckhalle Wildenfels Neujahrskonzert
leiPZiG
15:00 Musikalische Komödie Baum: Der Zauberer von Oss 15:00 Thomaskirche Motette 19:00 opernhaus Puccini: Manon Lescaut 19:30 hMT (Großer Saal) Mendelssohn: Elias. Solisten, Kammer chor, Hochschulsinfonieorchester, Matthias Foremny (Leitung) MaGDeBuRG
19:30 opernhaus Prokofjew: Romeo und Julia. Gonzalo Galguera (Choreo graphie) MeininGen
19:30 Meininger Theater Lehár: Der Zarewitsch. Lars Wernecke (Regie) noRDhauSen
15:00 Theater unterm Dach Evers: Gold (Premiere). Bianca Sue Henne (Regie) 22 Mitteldeutschland concerti 01.15
17:00 Semperoper Humperdinck: Königskinder. Jetske Mijnssen (Regie)
25.1. SoNNTAG cheMniTZ
19:30 opernhaus (Foyer) Kammermusikabend. Strauss: Meta morphosen, Violinsonate EsDur & Klavierquartett cMoll
GöRliTZ
15:00 Theater (Foyer café) Görlitzer Caféhaus Quartett 15:00 Theater (Großer Saal) Aqua. Dan Pelleg & Marko E. Weigert (Choreographie) halle
11:00 oper Einführungsmatinee. Verdi: Die Macht des Schicksals 15:00 oper Bernstein: West Side Story 16:00 Kongress- und Kulturzentrum Ying Zhang (Violine), Staatskapelle Halle, Robbert van Steijn (Leitung). Weber: Ouvertüre zu „Euryanthe“, Mozart: Violinkonzert DDur KV 218, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 3 aMoll leiPZiG
11:00 Gewandhaus (Großer Saal) Julian Rachlin (Violine), Gewand hausorchester, Riccardo Chailly (Lei tung). Mendelssohn: Violinkonzert e Moll, Mahler: Sinfonie Nr. 1 DDur 11:00 Mendelssohn-haus Saxonia Pi ano Trio. Werke von Brahms u. a. 15:00 Musikalische Komödie Baum: Der Zauberer von Oss 18:00 Gewandhaus (MendelssohnSaal) Miho TomiyasuPalma Marques (Violine), Hendrik Zwiener (Violoncel lo), Karsten Heins (Kontrabass), Ursu la Heins (Harfe), Susanne Wettemann (Oboe), Thomas Reinhardt (Fagott), Michaela Hasselt (Cembalo), Tom Greenleaves (Pauken). Werke von Schnittke & Mozart 18:00 opernhaus Mozart Requiem. Mario Schröder (Choreographie)
16:00 anhaltisches Theater (Großes haus) Prokofjew: Cinderella. Tomasz Kajdanski (Choreographie)
19:30 Gewandhaus (Großer Saal) Ice Festival: Icefighters. MDR Sinfo nieorchester, Kristjan Järvi (Leitung). Brahms: Doppelkonzert, Schostako witsch: Sinfonie Nr. 7 „Leningrader“
DReSDen
MaGDeBuRG
11:00 & 17:00 Deutsches hygieneMuseum (Großer Saal) Dresdner Philharmonie, Helmut Imig (Leitung). So This is Paris. Stummfilm von E. Lu bitsch
16:00 opernhaus Puccini: La Bohème
DeSSau
MeininGen
15:00 Staatsoperette Smetana: Die verkaufte Braut. Arne Böge (Regie),
11:15 Meininger Theater Meininger Hofkapelle. Strauss: Metamorphosen, Penderecki: Agnus Dei, Schostako witsch: Kammersinfonie op. 110a
15:30 Frauenkirche Kirchenklänge für junge Ohren
15:00 Meininger Theater Russel: Blutsbrüder
Foto: Kaupo Kikkas
19:30 Staatsoperette Smetana: Die verkaufte Braut
Münchenbernsdorf
Freiberg
Leipzig
17:00 Kulturhaus Neujahrskonzert
19:30 Theater Brel. Carlos Matos (Choreographie)
19:30 HMT (Großer Saal) Bach in der Box (Sonderbox)
Halle
Reichenbach
19:30 Oper Kostprobe
19:30 Neuberinhaus Andreas Mildner (Harfe), Vogtland Philharmonie Greiz/ Reichenbach
Nordhausen
18:00 Theater Offenbach: Die Bandi ten. Michael Ellis Ingram (Leitung) Plauen
Leipzig
14:30 Vogtlandtheater Bizet: Carmen
19:00 Gewandhaus (Barlach-Ebene) After Work Concert: Wunderkinder
Weimar
19:30 Museum für Musikinstrumente Konzert für die linke Hand
17:00 Altenburg (Liszt-Salon) Chi Ho Han (Klavier). Werke von Beethoven & Chopin
26.1. Montag Dresden
14:00 Semperoper Debussy: Pelléas et Mélisande Nordhausen
10:00 Theater unterm Dach Evers: Gold. Bianca Sue Henne (Regie)
27.1. Dienstag Dresden
19:30 Staatsoperette Catch me if you can (Voraufführung). Werner So botka (Regie)
Meiningen
18:00 Meininger Theater Sabine Egea Sobral (Saxophon), Meininger Hofkapelle. Werke von Bach u. a.
28.1. Mittwoch Dresden
19:30 Staatsoperette Catch me if you can (Voraufführung)
29.1. Donnerstag Dresden
19:30 Schauspielhaus Purcell: King Arthur. Collegium 1704 20:00 Schloss Albrechtsberg Meis terkonzerte. Ramon Ortega Quero (Oboe), Sebastian Manz (Klarinette), Marc Trenel (Fagott), David Alonso (Horn), Herbert Schuch (Klavier) Eisenach
12:12 Georgenkirche Mittagsmusik
Gera
Freiberg
11:00 Theater (Bühne am Park) Prokofjew: Cinderella. Peter WernerRanke (Choreographie)
19:30 Theater Brel. Carlos Matos (Choreographie)
Halle
19:30 Oper Tschaikowsky: Schwanen see. Ralf Rossa (Choreographie)
Gera
17:00 Theater (Bühne am Park) Prokofjew: Cinderella. Peter WernerRanke (Choreographie)
Die Räuber (I Masnadieri) Oper von Giuseppe Verdi nach Friedrich Schillers Drama In italienischer Sprache mit deutschen Untertiteln Musikalische Leitung: Martin Hoff · Regie: Volker Lösch
ab 31.1.2015, Großes Haus Karten unter 03643 / 755-334 · www.nationaltheater-weimar.de
Weg mit
DNT
dem Alten
Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
concerti 01.15 Mitteldeutschland 23
KlassiKPrOgraMM
leiPZiG
19:30 opernhaus Mozart: Die Zau berflöte. Ralf Nürnberger (Regie) 20:00 Gewandhaus (Großer Saal). Gewandhausorchester, Riccardo Chailly (Leitung). Vacchi: Der Dämon des Waldes (UA), Rachmaninow: Sin fonie Nr. 2 eMoll op. 27
GReiZ
19:30 Vogtlandhalle Sinfoniekonzert halBeRSTaDT
19:30 Theater (Großes haus) Sinfoniekonzert halle
19:30 oper Bernstein: West Side Story leiPZiG
MaGDeBuRG
18:00 Thomaskirche Motette
19:30 opernhaus Davide Cabassi (Klavier), Magdeburgische Philharmo nie, Kimbo Ishii (Leitung). Debussy: La Mer, Goetz: Klavierkonzerte Nr. 1 & 2, Ravel: Daphnis et Chloé Suite Nr. 2
19:30 opernhaus Puccini: Manon Lescaut. Anthony Bramall (Leitung)
RaDeBeul
19:30 landesbühnen Sachsen (hauptbühne) Leoncavallo: König Ödipus, Puccini: Gianni Schicchi ZWicKau
19:30 Konzert- und Ballhaus neue Welt Bettina Aust (Klarinette), Phil harmonisches Orchester PlauenZwi ckau
30.1. FREITAG
20:00 Gewandhaus (Großer Saal) Riccardo Chailly (Leitung), Gewand hausorchester. Vacchi: Der Dämon des Waldes, Rachmaninow: Sinfonie Nr. 2 MaGDeBuRG
19:30 opernhaus Davide Cabassi (Klavier), Magdeburgische Philharmo nie, Kimbo Ishii (Leitung). Werke von Debussy, Goetz & Ravel
Plauen
cheMniTZ
19:30 Theater (neue Bühne) StrawinskyAbend. Francisco Sanches Martinez (Choreographie)
19:30 Staatsoperette Catch me if you can. Werner Sobotka (Regie)
RaDeBeul
20:00 landesbühnen Sachsen (Studiobühne) Mozart Wunderkind RuDolSTaDT
19:30 Theater (Großes haus) Adam: Giselle. Oliver Weder (Leitung)
tiPP
eRFuRT
19:30 Theater (Großes haus) 27. Sil vana Schröder (Choreographie) GöRliTZ
19:30 Theater (Großer Saal). Neue Lausitzer Philharmonie, Marc Tardue (Leitung). Bruckner: Sinfonie Nr. 8 24 Mitteldeutschland concerti 01.15
GeRa
18:00 Theater (Großes haus) Mein Reich ist nicht von deiner Welt GöRliTZ
19:30 Theater (Großer Saal) Aqua halle
15:00 Thomaskirche Motette 16:00 opernhaus (Konzertfoyer) Musikalischer Salon 18:00 opernhaus Verdi: Rigoletto 18:00 Schumann-haus Kolja Lessing (Klavier) 19:00 Musikalische Komödie Wittenbrink: Sekretärinnen (Premiere) 20:00 Gewandhaus (Großer Saal) Gewandhausorchester, Riccardo Chail ly (Leitung). Vacchi: Der Dämon des Waldes, Rachmaninow: Sinfonie Nr. 2 MaGDeBuRG
19:30 opernhaus Puccini: La Bohème MaRKKleeBeRG
19:30 lindensaal Markkleeberg Broadway Feeling 19:30 Meininger Theater Millöcker: Der Bettelstudent Plauen
FReiBeRG
GeRa
18:00 Theater (Großes haus) Lloyd Webber: Evita
MeininGen
19:30 Theater (Großes haus) Reyer: Sigurd (Premiere). Guy Montavon (Regie), Joana Mallwitz (Leitung) 19:30 Theater Lloyd Webber: Sunset Boulevard
eRFuRT
leiPZiG
QueDlinBuRG
DReSDen
19:30 Schauspielhaus Dmitri Levko vich (Klavier), Dresdner Philharmonie, Sebastian Weigle (Leitung). Grieg: Klavierkonzert, Rott: Sinfonie Nr. 1
19:30 Theater Massenet: Manon (Premiere). Toni Burkhardt (Regie)
19:30 Kulturhaus Broadway Feeling
19:30 anhaltisches Theater (Großes haus) Wagner: Das Rheingold (Pre miere). André Bücker (Regie), Antony Hermus (Leitung)
DReSDen
19:30 oper Händel: Arminio. Bernhard Forck (Leitung)
19:30 Vogtlandtheater Philharmoni sches Orchester PlauenZwickau
DeSSau
19:30 opernhaus Verdi: Otello (Premiere). Frank Beermann (Leitung)
noRDhauSen
Böhlen
19:30 opernhaus Geschichten aus dem Hut – Udo meets Adele. Reiner Feistel (Choreographie)
31.1. SAMSTAG cheMniTZ
31.1. SAMSTAG
19:30 Deutsches nationaltheater Weimar Verdi: I Masnadieri (Pre miere). Martin Hoff (Leitung), Vol ker Lösch (Regie) Volkes Stimme: Volker Lösch ist der PolitProvokateur unter den (Theater)Regisseuren – und holt immer wieder gern Bürger und Laienchöre auf die Bühne.
19:30 Vogtlandtheater Nosferatu (Premiere). Torsten Händler (Choreo graphie) QueDlinBuRG
19:30 Theater Sinfoniekonzert WeiMaR
19:30 Deutsches nationaltheater Verdi: I Masnadieri (Premiere) Weitere Infos siehe Tipp
Foto: David von Becker
19:30 Theater (Großes haus) quattrocelli scenes: filmreif
Festivals
Foto: Monaco Pressezentrum
In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor
Sehnsuchtsort nicht nur für Sonnenanbeter: Blick auf den Jachthafen von Monaco
24_Monte Carlo Zwischen Casino und Formel 1 Das Festival Printemps des arts lockt anspruchsvolle Klassikfans nach Monaco 26_Berlin Raus aus der Vereinsecke Das Vokalfest Chor@
Berlin bietet eine gelungene Mischung aus Therapiesitzung und Lounge-Atmosphäre Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
Januar 2015 concerti 23
Festivalguide
Zwischen Casino und Formel 1 Das Festival Printemps des arts lockt anspruchsvolle Klassikfans nach Monaco. Von Christoph Forsthoff
E
rst als das Licht in der Salle Garnier erloschen ist und die Besucher im monegassischen Opernhaus bereits die Künstler erwarten, huscht auch die Prinzessin in die Fürstenloge. Fast lautlos, nur kein Aufheben machen, schon gar nicht die Aufmerksamkeit des zu ihren Füßen im Parkett sitzenden Publikums auf sich ziehen – und nur wer beim Schlussapplaus rasch genug den Kopf nach oben wendet, vermag zumindest noch einen kurzen Blick auf Caroline von Hannover zu erhaschen, die auch schon wieder durch die Logentür entschwindet. Schlagzeilen sollen allein die 24 concerti Januar 2015
Musiker des Printemps des Arts de Monte-Carlo machen: Wer die Schirmherrin dieses Frühlingsfestivals der Künste in Monaco erlebt, dem bietet sich auf einmal ein ganz anderes Bild der aus den Klatschspalten der Presse scheinbar wohlvertrauten Blaublüterin. Uraufführungen statt Klassikern und Starrummel
Verfolgt diese doch tatsächlich das „Massacre du Printemps“ des Gemüseorchesters – zehn Künstler, die mit Küchengeräten ein rhythmisches Massaker an Karotten, Rettichen, Zwiebeln und Paprika verüben – ebenso mit Interesse wie den
Streichquartett-Satz Janácˇeks, den das Zemlinsky Quartet hier Tür an Tür zum berühmten Spielcasino anstimmt. Und wer sich mit den Machern des 1984 von „Ihrer Königlichen Hoheit“ initiierten Festivals unterhält, das alljährlich an bis zu fünf langen Wochenenden im März und April stattfindet, vernimmt allenthalben anerkennende Worte über die Kunstsinnigkeit der Prinzessin von Hannover. Was zwar mit Blick auf den Etat nicht weiter überrascht: Stammen doch 1,2 der 1,8 Millionen Euro, die Intendant Marc Monnet 2015 für die rund 50 Veranstaltungen von Konzerten über Meisterkurse bis Konferenzen zur Verfügung stehen, aus der Staatskasse. Und doch ist da eben auch diese Aufgeschlossenheit Carolines, die einst nicht nur selbst das Konservatorium besuchte, sondern sich bis heute für Literatur, Kunst und Musik im Fürstentum stark macht. Und dabei insbesondere die Moderne im Blick hatte, als sie vor zwölf Jahren den KagelSchüler Monnet an die Côte d’Azur holte. „Ich halte nichts = Zeitraum
= Künstler
= Ort
Fotos: visitmonaco (2), Alain Hanel, Jean-Charles Vinaj
Mit Glück einen Blick auf die Prinzessin erhaschen: Oper und Casino (l.) sowie die Fürstenloge in der Salle Garnier
Mediterrane Atmosphäre inklusive: Konzerte im Ozeanographischen Museum (li.) und Hôpital St Roch in Nizza
vom Starsystem“, gibt sich der 67-Jährige entsprechend selbstbewusst, „im Vordergrund steht für mich die Auswahl der Werke.“ Wozu 2014 ein Skrjabin-Porträt ebenso gehörte wie dreiminütige Auftragskompositionen für Solo-Violine oder Werke von Stockhausen und Eötvös. Im kommenden Frühling konfrontiert der Intendant nun Uraufführungen des 1932 geborenen François Bayle mit Bach, stellt dem Jubilar Sibelius den zeitgenössischen Komponisten Franco Donatoni gegenüber. „Marc hat das Publikum hier wirklich erzogen, dessen Horizont geweitet und den Menschen gezeigt, dass auch die Moderne verträglich sein kann“, begeistert sich Pianist François-Frédéric Guy, der regelmäßig im Frühjahr in Monaco zu Gast ist.
auch im internationalen Kalen- Charles Cureau bewusst. Und der verankern. Dass dafür die doch möchte der Festival-GeAttraktivität der (zeitgenössi- neralsekretär gerade deshalb schen) Musik nicht genügt, keine programmatischen Abdürfte auch ihm bewusst sein; striche machen, sondern ist doch zum Glück gibt es ja noch voll des Lobes über Monnet: das Fürstentum, das auf Men- Monte Carlo sei einer der weschen in aller Welt eine magi- nigen Plätze auf der Welt, wo sche Anziehungskraft ausübt. der Intendant Risiken eingehe Angefangen vom Glanz der – „und mir sind 300 begeisterte Grimaldi-Familie, deren Kon- Besucher lieber als 1000 gelangterfeis dem Besucher überall weilte Zuhörer, die klatschen in den Gassen und prachtvol- und nur was trinken wollen“. len Hotels begegnen, über den Voll sind die Säle trotz namhaflegendären Formel-1-Kurs in- ter Künstler während des Fesmitten der Stadt bis hin zu den tivals in der Tat eher selten. Schönen und Reichen dieser Doch eben dieser Kontrast zwiWelt, deren Luxus dem Besu- schen der äußeren Pracht der cher nicht nur im Hafen und Jachten und Cafés und der verCasino ungläubig dastehen störenden Kraft der Musik lässt: Ein 30-Quadratmeter- macht auch den Reiz dieses Studio für 1800 Euro Miete, die „Frühlings der Künste“ aus. Lasagne in der Strandbar steht Oder mit den Worten der Prinfür 17 Euro auf der Speisekar- zessin: Die Tradition zu lieben, te, und vor dem berühmten bedeute eben nicht, in der VerHôtel de Paris reiht sich Lam- gangenheit zu verharren, son... und nebenan das Casino: borghini an Maserati, Rolls dern das Feuer weiterzutragen. Ein Intendant setzt auf Risiko Gerade in Monte Carlo. Royce an Ferrari. Klingt gut, nur: Bislang sind es „Wer an Monaco denkt, denkt vor allem die Bewohner des an Tennis, Grand Prix, Stars Printemps des Arts de Monte Carlo Zwergstaats und aus der un- und das große Geld, aber nicht 20.3. - 12.4.2015 La Petite Bande, Finghin Collins, BBC mittelbaren Umgebung, die in an einen Ort für die Kunst – das Symphony Orchestra, Xavier Phillips, die Konzerte kommen – Mon- ist vielleicht die größte HerausCamille Thomas u. a. Monaco, Cap d‘Ail, Nizza u. a. net indes möchte das Festival forderung“, ist sich JeanEinzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
Januar 2015 concerti 25
FEStiValGUidE
Tut der Seele gut: gemeinsam singen – ohne Erfolgsdruck
raus aus der Vereinsecke Das Vokalfest ChOr@Berlin bietet eine gelungene Mischung aus Therapiesitzung und lounge-Atmosphäre. Von Christian Schmidt
26 concerti Januar 2015
regelmäßig im Programm nieder: Denn dieses wirft nicht einfach verschiedene Ensembles zusammen, rührt um und versucht zu verkaufen – nein, es sucht nach dem Neuartigen, dem Modernen, der Innovation beim gemeinsamen Singen. Gruppenerlebnis: die eigene Stimme entdecken
Zumal der Chorverband, der das Festival mitorganisiert, eine ständig wachsende Zahl von Gesangsensembles bemerkt haben will: Allein in Berlin soll es inzwischen mehr als 800 Chöre geben – was natürlich = Zeitraum
= Künstler
= Ort
Foto: Alex Zuckrow
E
s ist kein Zufall, dass sich Bundeskulturmagneten aufgedas Radialsystem V im schlossen. Berliner Hipster-Stadtteil Seine lässige Lounge-AtmoFriedrichshain verbirgt, fernab sphäre hat sich das Radialsysvon allen Grotesken und Ma- tem V dennoch erhalten, bei nierismen des hauptstädti- aller namensträchtigen Unterschen Hochkulturbetriebs. Seit grund-Koketterie bewahrt sich zehn Jahren locken die Macher das ambitionierte Veranstalein sich als alternativ verste- tungshaus seinen Charakter hendes Musik- und Theaterpu- der Improvisation bis heute. So blikum in die abgedunkelten kommt es, dass neben vielen Räume des ehemaligen Abwas- weiteren Kunstexperimenten serpumpwerks. Längst ist die nun auch das Vokalfestival einst als Provokation angeleg- „Chor@Berlin“ schon zum fünfte Spielstätte den Kinderschu- ten Mal in die heiligen Alterhen entwachsen und hat mitt- nativhallen lädt. Und tatsächlerweile sogar zum Stadtführer- lich schlägt sich dessen Beflisobligaten Establishment der senheit, anders sein zu wollen,
auch ein gewaltiges Ticketpo- Begleitveranstaltungen, die tenzial birgt. In diesem Jahr sich kaum versteckt der eingekommt dank der Beteiligung bildeten oder tatsächlichen des Berliner Mädchenchores therapeutischen Wirkung des und der Knaben vom Staats- Gesangs widmen. und Domchor zudem noch der Niedlichkeits- und Bewunde- Migranten proben deutsche rungsfaktor hinzu – und da bei Heimatlieder „Chor@Berlin“ auch immer wie- Womit die Macher besonders der Laienensembles der haupt- in Berlin einen hochsensiblen städtisch blühenden Land- Nerv treffen: Denn nicht umschaften mitwirken, sind Pub- sonst hat gerade in der Hochlikumsbindung und ausver- burg der Singlehaushalte das kaufte Säle gleichermaßen Singen im Individualzeitalter garantiert. der Selbstfinder und SinnsuEingerahmt von Profichorkon- cher wieder Hochkonjunktur, zerten, treffen da Jazzstimmen ist die einstige Volksliederund ein so genannter „Ich- Vereinsmeierei mit ihrem Makann-nicht-singen-Chor“ auf- kel des Verstaubten längst der einander, in dem vor allem Spannung zwischen aufmerkfrühkindliche Traumata ausku- samem In-sich-Hineinhören riert werden, die verständnis- und gesundheitsförderlichem lose Musiklehrer dereinst aus- Entäußern gewichen. Und so gelöst haben: Das gemeinsame macht „Chor@Berlin“ kaum Erlebnis steht an erster Stelle, einen Hehl daraus, sich vor eine Art Erweckungsbewegung allem an Zuhörer zu richten, durch die Entdeckung der ei- die gern selbst singen (würden) genen Stimme. Daneben gibt – oder doch wenigstens anderen es Dirigierkurse und Work- dabei bewundernd zusehen shops für die rhythmische und so die Magie einer Art von Selbsterfahrung, Interpretati- menschlicher Kommunikation onsleitfäden und Stimmbil- wahrnehmen, die wohl noch dung im Akkord – allesamt älter als die Sprache ist und
damit auch einen gewissen archaischen Anstrich hat. Ein Hang zur Introversion, der indes der kulturellen Strahlkraft keinen Abbruch tut, die das Radialsystem über die Stimmenpsychologie hinaus durchaus entwickelt hat. Den spannendsten Programmpunkt verspricht dabei das Projekt „Heimatlieder aus Deutschland“: Fünf Berliner Chöre und Bands lassen den Migrationshintergrund ihrer Mitglieder lebendig werden und geben dem überstrapazierten Wort der Integration einen ganz anderen, musikalischen Klang. Ob serbisch, arabisch oder marokkanisch: Hier buhlt keine Straßentruppe um das Interesse ignorant Vorbeieilender, sondern es findet ein echter, tief empfundener kultureller Austausch statt. Ein Experiment mit völkerverbindendem Potenzial. Chor@Berlin 12.– 15.2.2015 Ensemble Mixtura, Die Singphoniker, Audi Jugendchorakademie, Jazzchor Freiburg, RIAS Kammerchor u. a. Radialsystem V in Berlin
KONZERTE | THEATER | BALLETT | LITERATUR | LANDPARTIEN
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Januar 2015 concerti 27
Reportage
Der schöne Glanz der Vergangenheit Schein oder Sein? Ungarns Regierung lässt in budapest die Pracht der k.u.k.-Monarchie neu erblühen – das lockt Kulturtouristen an. Doch nicht überall glänzt es, wie Christoph Forsthoff erfahren hat
doch in dem seinerzeit Redoute genannten Gebäude auch ein Restaurant untergebracht. Ohnehin lässt sich in Ungarns Hauptstadt allenthalben auf den Spuren des berühmten Komponisten wandeln, der zu Lebzeiten wie ein Popstar gefeiert wurde und mit seinen Werken die Identität der Nation prägte und in die (Musik-) Welt hinaustrug.
demie, auf der Orgel der Franziskanerkirche – einer der schönsten barocken Sakralbauten des 16. Jahrhunderts – spielte er nicht nur sein letztes Stück in Budapest, sondern fand sich auch schon morgens um halb sieben zur Frühmesse ein; ein Schild mit seinem Namen rechts in der ersten Bank reihe erinnert bis heute an seinen Platz. Seine letzte Wohnung in der Donaumetropole Betstuhl, Kruzifix oder – heute ein „Gedenkmuseum“ Akademie: Liszt hat in der für den „Musiker mit den flieStadt viele Spuren hinterlassen genden Fingern“ – beherbergt Am Platz „Liszt Ferenc tér“ sitzt neben Salon und Arbeitszimeine Skulptur des Komponis- mer auch sein schmales, kurzes ten, um die Ecke findet sich die Bett samt Betstuhl und Knievon ihm gegründete Musikaka- bank mit tiefviolettem, abge-
Fotos: Ungarisches Tourismusamt
S
chon von außen ist das Budapester Vigado mit seinen vielen historischen Statuen und reichen Fassadenverzierungen im neoromanischen Stil ein Schmuckstück – die frisch sanierte Pracht im Inneren des im letzten Frühling wiedereröffneten Konzert- und Ballsaals lässt den Besucher indes nur noch sprachlos staunen. Und Erinnerungen aufkommen an jene Zeit, als Franz Liszt in der Konzerthalle im Stadtteil Pest nicht nur vor Kaiser Franz Joseph I. auftrat – und 1875 sein einziges gemeinsames Konzert mit Richard Wagner gab –, sondern auch zu speisen pflegte: War
Wahrzeichen Budapests und größter Bau des Landes: das Parlament an der Donau
28 concerti Januar 2015
mehr als 200 Veranstaltungen an 60 Orten finden, die neben Stars wie El¯ına Garancˇa oder Vladimir Ashkenazy vor allem auf einheimische Künstler setzen: Nationales Selbstbewusstsein ist auch hier gefragt. Obdachlose aus dem Blickfeld der Touristen verbannt
Művészetek Palotája: Der 2005 eröffnete Palast der Künste vereinigt Konzertsaal, Ausstellungsräume und Theatersaal
wetztem Samtbezug, Kruzifix und Rosenkranz: Liszt war zeitlebens ein tiefgläubiger Mensch. Ministerpräsident Orbán setzt auf nationalen Glanz
Von atemberaubender Pracht ist der Saal in „seiner“ Akademie, dessen golden verzierte Wände und Decke jedem Besucher den Atem stocken lassen – ganz im Sinne des heutigen ungarischen Ministerpräsiden-
ten. Denn Premier Viktor Orbán setzt zumindest in der Hauptstadt auf (frisch sanierten) Glanz und nationales Selbstbewusstsein – und wo ließe sich selbiger besser zeigen als in solchen historischen Bauten aus den glorreichen Gründerjahren der legendären Donaumonarchie? Selbstredend, dass all diese Säle und Gebäude auch Eingang in das siebzehntägige Budapester Frühlingsfestival mit seinen
Die Kehrseite dieser glanzvollen Außendarstellung erfährt, wer mit den Menschen hinter den Kulissen und in jenen Seitenstraßen ins Gespräch kommt, wo die heruntergekommenen Fassaden der Jugendstilhäuser mangels Geld und touristischer Attraktivität nicht saniert werden. Wenn der Taxifahrer von der wachsenden sozialen Kluft im Lande erzählt, von den Obdachlosen, die aus dem touristischen Zentrum an den Stadtrand verbannt werden. Von hoher Arbeitslosigkeit und der zunehmenden Zahl derer in Ungarn, denen es schlechter als zu Zeiten des „Gulaschkommunismus“ geht, von Rentnern, die längst nicht mehr mit ihrer Rente auskommen. Oder die Studentin von Gebieten im Osten des Landes berichtet, wo der Staat kapituliert hat und marodierende Banden den Ton angeben. Ist es da verwunderlich, dass in weiten Teilen der Bevölkerung die Sehnsucht nach einem starken Mann ebenso wächst – und mit dieser eine Putinisierung der Gesellschaft einhergeht – wie nach dem Glanz längst vergangener Zeiten? Letztere hat Orbán seit seiner Wahl 2010 immer wieder zu erfüllen gewusst – selbst dass der oberste Fußballfan des Landes gleich drei Stadien auf Staatskosten hat bauen lassen, Januar 2015 concerti 29
Reportage
haben ihm seine Landsleute im fußballverrückten Ungarn nachgesehen. Prestigeträchtig: das Budapester Frühlingsfestival
Und zumindest die zahlreichen ausländischen Budapest-Besucher genießen die neue Pracht an der Donau wie auch das vielfältige musikalisch-kulturelle Leben: Straßenmusikanten singen und spielen allenthalben auf Plätzen, vor Metroeingängen und in Fußgänger unterführungen, Jazz und Roma-Melodien mischen sich hier mit Klassik und modernen Rhythmen.
Beliebte Touristenziele in Budapest: die St.-Stephans-Basilika und die prachtvolle Staatsoper
fristige Finanzierungszusage von jährlich 5,3 Millionen Euro gegeben – im Gegenzug sollen nun nicht allein Konzerthäuser und Theater in die Planung einbezogen werden, sondern auch die Museen, soll das Programm die verschiedenen Künste integrieren, um so dem Anspruch des wichtigsten kulturellen Schaufensters des Landes umfassend gerecht zu werden. „Wir wollen der Welt das kulturelle Erbe und die Gefühle der ungarischen Nation zeigen – und natürlich auch, was wir für tolle Orte hier in Budapest haben“, formuliert es die offizielle Fremdenführerin mit pathetischem Selbstbewusstsein. Ein – zumindest nach außen – proklamierter Nationalstolz, der an die glanzvolle Epoche ihrer Entstehung im 19. Jahrhundert anknüpfen will.
In Hinterhöfen und heruntergekommenen Häusern hat sich eine lebendige und bunte Clubszene entwickelt, die an das Berlin der 90er Jahre erinnert, an der Donaupromenade – einst schon Liszts bevorzugte Wandelmeile für einen Spaziergang mit Freunden und Gästen – liegen nicht nur Restaurantschiffe, sondern auch schwim30 concerti Januar 2015
mende Jazzclubs, die KlezmerSzene im jüdischen Viertel rund um die Große Synagoge lässt eine alte Musikkultur neu aufleben. Wirklich prestigeträchtig ist indes das Frühlingsfestival – zumal der Kulturtourismus als stark wachsender Markt gilt. Und so hat denn 2014 die Regierung erstmals eine mittel-
Wie die Geschichte seinerzeit endete, ist bekannt, die Musik dazu aus champagnertrunkener Operettenseligkeit und satirischem Tanz auf dem Vulkan wird bis heute im prachtvollen Budapester Operettentheater gepflegt. Ob diese Orbán eine Warnung ist? Eigene Fehler nagen an seiner Popularität, die wirtschaftlichen Probleme haben der rechtsradikalen Jobbik-Partei zu einem Höhenflug verholfen. Der Attraktivität des Kulturtourismus und der Ausstrahlung des Frühlingsfestivals tun diese Makel indes noch keinen Abbruch. Und vielleicht hält es der Premier ja auch mit Kálmáns Csárdásfürstin, die schon 1915 wusste: „Hurra! Hurra! Man lebt ja nur einmal! … Drum tanz‘, mein Lieber, eh’s vorüber!“
Fotos: Ungarisches Tourismusamt
Erlebt der Tanz auf dem Vulkan eine Neuauflage?
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reZensiOnen CDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion
Und immer wieder Schubert: Matthias Goerne hat seinen CD-Zyklus komplettiert
Wanderer zwischen den Welten
E
s ist nicht allein diese CD, die den monatlichen Platz an der Sonne verdient. Es ist das gesamte Projekt, das so ungewöhnlich ist und allen Krisenzeichen des Marktes auf eindringliche Weise trotzt: Matthias Goernes Edition mit Schubert-Liedern, die nun, nach neun Folgen und 12 CDs (die Bonus-CD mit Schuberts B-Dur-Sonate nicht eingerechnet) mit der Winterreise einen würdigen Abschluss gefunden hat. Es ist 32 concerti Januar 2015
bereits Goernes dritte Aufnahme dieses Zyklus‘ (1996: Johnson, hyperion; 2003: Brendel, Decca) – und sie zeugt von seiner ganzen Erfahrung, ohne dadurch an Eindringlichkeit und Spontaneität einzubüßen. Ob das Aufrührerische in Die Wetterfahne, das VerträumtEntrückte am Beginn des Lindenbaums, die unruhige Hoffnung in Die Post: Goerne trifft die Stimmungen und inneren Regungen dieses Winterreisenden textnah, ausdruckstief
und aussageprall. Eine Erlebnisreise. Christoph Eschenbachs Assistenz am Klavier folgt in Phrasierung und Dynamisierung durchaus eigenen Gesetzen – worüber sich diskutieren ließe. Doch gerade in den sehr leisen Regionen ist sein Spiel unendlich nuanChristoph Vratz cenreich. schubert: Winterreise Matthias Goerne (Bariton) Christoph Eschenbach (Klavier) harmonia mundi
Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de
Foto: Marco Borggreve
CD Des MOnATs Matthias Goerne schließt mit der Winterreise sein herausragendes Schubert-Projekt ab
schwungvolle Präzision
Wohltuende reife
hinreißende Transparenz
isabella – Music for a Queen Werke von encina, Penalosa, Torre, Urreda, Mena u. a. Capella de la Torre, Katharina Bäuml (Leitung). deutsche harmonia mundi
Portraits – lieder von schubert, schumann, strauss & Wolf Dorothea Röschmann (Sopran) Malcolm Martineau (Klavier) Sony Classical
Offenbach: fantasio Sarah Connolly, Brenda Rae u. a. Orchestra of the Age of Enlightenment Sir Mark Elder (Leitung) OperaRara (2 CDs)
Aus dem frühen 16. Jahrhundert stammt der Cancionero Musical de Palacio, aus dem die Capella de la Torre ihre Auswahl vokaler und instrumentaler Renaissancemusik zusammengestellt hat. Nach dem Konzil von Konstanz und Luthers Geburtstag bildet jetzt also Isabella von Kastilien das Sujet einer CD: Sie hat sich nicht nur um die Einführung der Inquisition in Spanien gekümmert, sondern war auch eine Förderin der Künste. Alle Komponisten des Cancionero wirkten in der spanischen Hofkapelle, und wenn jemand falsch sang, soll Isabella persönlich korrigiert haben. Das wäre in der schönen Aufnahme der Capella indes nicht erforderlich: Rhythmisch präzise und gleichzeitig schwungvoll gehen alle Musiker in Tanzstücken wie der „danza alta“ des Namenspatrons des Ensembles, Francisco de la Torre, zu Werke, beeindruckend gelingt ihnen aber auch der Trauergesang Juan del Encinas auf den mit 19 Jahren verstorbenen Sohn Isabellas. (KH)
Den Auftakt ihres eher nichtssagend „Portraits“ betitelten Programms bilden Goethe-Vertonungen von Schubert: Lieder der Mignon. Knapp eine Stunde später endet diese CD mit denselben Texten, diesmal vertont von Hugo Wolf, dazwischen Werke von Schumann und Strauss: Dorothea Röschmann hat mit ihrem Klavierpartner Malcolm Martineau ein sehr subtil zusammengestelltes Album vorgelegt. Glücklicherweise zeigt sich die Sopranistin nicht als opulente, dick pinselnde Gestalterin und Weltbotschafts-Verkünderin, sondern verlässt sich ganz auf ihre reichen stimmlichen und gestalterischen Mittel und erzeugt dadurch eine große Unmittelbarkeit. Das klingt mal wohltuend reif, vor allem in tieferen Lagen, mal immer noch jugendlich hell; ihr Gesang ist geprägt von gleichzeitiger Sinnlichkeit und hoher Textverständlichkeit. Und Malcolm Martineau beweist einmal mehr seine Rolle als herausragender Liedpianist. (CV)
Von dem 1872 mit mäßigem Erfolg uraufgeführten Fantasio gab es über Jahrzehnte kein aufführungsfähiges Material. Offenbachs bis in die satirischen Zuspitzungen sanfte Musik weist in ihrer pastellenen Vielfarbigkeit auf Charpentier und Debussy voraus und passt vollendet zur flüchtigen Melancholie des um Lebensüberdruss und Sinnsuche kreisenden Librettos. Das handverlesene Ensemble wird angeführt von der koloraturstarken Brenda Rae und Sarah Connolly in der Titelrolle, die den richtigen Ton zwischen Arroganz und Orientierungslosigkeit genau trifft. In den vor melodischen Einfällen fast platzenden Duetten mischen sich beider Stimmen geradezu magisch entspannt. Mark Elder nutzt die Möglichkeiten der neuen historisch-kritischen Ausgabe von Jean-Christophe Keck und entdeckt mit dem hinreißend transparenten Orchestra of the Age of Enlightenment ein introvertiertes, aber hochspannendes Meisterwerk. (AF)
***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend
Januar 2015 concerti 33
rEZENSioNEN
Unnötige Dramen
Allzu viel nachdruck
Passendes seelenspiel
Bach: englische suiten nr. 1, 3 & 5 Piotr Anderszewski (Klavier) Warner Classics
Brahms: Klavierkonzerte nr. 1 & 2, Balladen op. 10 nr. 1-4 Tzimon Barto (Klavier), Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Christoph Eschenbach (Leitung). Capriccio (2CDs)
Dvořák: Klavierquintett op. 81, schubert: „forellenquintett“ D 667 Menahem Pressler (Klavier), Quatuor Ebène, Christoph Pregardien (Tenor) u. a. Erato (CD & DVD)
Piotr Anderszewski meldet sich mit drei Englischen Suiten von Bach zurück: eine ebenso verzückende wie verstörende Aufnahme. Der glasklare Anschlag, seine Fabulierlust, die feinzeichnende Artikulation – alles fabelhaft. Und doch schießt der Pianist manchmal übers Ziel hinaus: Mal zündet er unverhofft den Turbo, mal liebt er Überpointierungen, mal zerdehnt er diese Musik. Anderszewski sucht nach eigenen Wegen und findet sie – mit großer Reflexion und vielleicht nicht ganz so großer Selbstkritik. Wo Bach einfach nur gesund, klar, ehrlich ist, schiebt Anderszewski ihm erzählte Dramen unter. (CV)
Christoph Eschenbach und Tzimon Barto beweisen ihre lang erprobte Künstlerfreundschaft jetzt mit den beiden Klavierkonzerten von Johannes Brahms. Eine grundsolide, gerade in den leisen Stellen mit vielen schönen Momenten aufwartende Einspielung. Bartos Piano-Kultur scheint gereift, farbenreicher, inniger. Doch es gibt zu viele Ausrufezeichen: Gebt Acht! Ein Tempo- und Charakterwechsel! Eine andere Phrasierung! Eine zusätzliche Stimme! Zudem bleibt Eschenbachs Dirigat des Deutschen-Symphonie-Orchesters Berlin nur im oberen Durchschnitt. Bartos Zugabe: die Balladen op. 10. (CV)
Ein Geburtstagskonzert zum 90. Geburtstag von Menahem Pressler: Am 7. November 2013 trat der Pianist in der Pariser Salle Pleyel mit dem Quatuor Ebène auf, unter anderem mit Dvořáks Klavierquintett op. 81 und Schuberts Forellenquintett. Der Mitschnitt belegt, wie es ihm gelingt, das sonst zwar meist tadellos virtuos agierende, aber mitunter etwas glatt musizierende Ensemble zu einem wahren Seelenspiel zu inspirieren. Derart, dass die Vitalität dieses Abends in jedem Satz spürbar wird: Diese Musik schwebt und singt, sie lädt sich dramatisch auf und atmet gelassen aus. (CV)
34 concerti Januar 2015
Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de
sanitäter in der Melodiennot Beethoven: Große fuge op. 134, schumann: sinfonie nr. 2, schönberg: Kammersinfonie nr. 1 Klavierduo Takahashi-Lehmann audite
Das Klavierduo Norie Takahashi und Björn Lehmann hat ein spannend komponiertes Debüt-Album vorgelegt: mit Schönbergs erster Kammersinfonie, Beethovens Großer Fuge und Schumanns Zweiter – jeweils in Bearbeitungen der Komponisten. Bei Beethoven bleiben sie allerdings hinter Trenkner/Speidel und dem Duo d’Accord zurück: Die scharfe Rhythmik klingt hier weniger wagelustig, weniger existenziell. Deutlich mehr liegt ihnen dagegen das Lyrische und Versonnene. Und bei Schönberg nähern sich beide diesen heimatlosen Melodiefetzen wie Sanitäter, die permanent frische Luft zuführen. (CV)
Kantaten von Bachs Vorgänger Kuhnau: sämtliche geistliche Werke Vol. 1 Opella Musica, Camerata Lipsiensis, Gregor Meyer(Leitung) cpo
Das gesamte Kantatenwerk Johann Kuhnaus möchte der Leipziger Pfefferkorn-Verlag bis zu dessen 300. Todestag 2022 vorlegen. Ein musikalisch sehr vielversprechendes Projekt, wie diese CD mit sechs Ersteinspielungen von Kuhnau-Werken zeigt, für die sich die 1992 gegründete Camerata Lipsiensis mit dem 2011 entstandenen Vokalensemble Opella Musica zusammengetan hat. Abwechslungsreich, kurzweilig und klangschön ist die Musik des Leipziger Thomaskantors, die Opella Musica mit der angemessenen Frische musiziert: Man muss sich bei dieser Musik ja immer die Schüler vorstellen, die sie aufgeführt haben. (KH)
rameau entdeckt, doch Mozart versenkt Gleich der erste Track zieht mit Macht in Bann, mit unfassbarer Intensität entfaltet sich ein magisches, warmes Leuchten: Was Teodor Currentzis und seine Mitstreiter von MusicAeterna mit dem Stück Les Fêtes d’Hébé aus dem Ballet héroïque von Rameau anstellen, lässt schlicht staunen. Diese Aura, diese atmosphärische Gespanntheit, diese Harmonie beim langsamen Beginn! Und dann der Sprung in Stürme, die Ausbrüche des bewegten zweiten Teils! Und so geht es weiter: Seien es himmlisch leichte Idyllen, Feiermusiken, schneidende Klagen, ausgelassene Tänze, losbrausende Gewitter, himmlische Prozessionsmusiken – alles bewegt, pulsierend, ein Feuerwerk an Farben, von grell bis pastos. Und immer mit dem Willen zu radikaler Expressivität unter die Haut gehend. Damit hat der Klangmagier Currentzis den ultimativen Beitrag zum Rameau-Jahr 2014 geliefert: Der ganze Reichtum, ja die Essenz des barocken Affekt-Extremisten Jean-Philippe Rameau wird hier auf CD gebannt. Doch was der findige Feuerkopf Currentzis bei Rameau an Zauber entfaltet, wird bei Mozart zu viel des Guten und gereicht Così fan tutte eher zum Nachteil: zwar dramatisch ausgefeilt und kompetent historisch unterrichtet, doch manchmal zu manieristisch und in den Extremen über die Stränge geschlagen. Manch zugespitztes Detail bewirkt da Zerfaserung. Auch wenn die Gesamtaufnahme mit bravourösen Vokal- und Instrumentalkräften aufwartet. (EW) rameau: Orchesterstücke, Arien & Chöre N. Koutcher, A. Svetov, MusicAeterna, T. Currentzis. Sony Classical Mozart: Così fan tutte S. Kermes, A. Kasyan, K. Wolf, C. Maltman, MusicAeterna, T. Currentzis. Sony Classical
KURZ BESPROCHEN Braunfels: Verkündigung op. 50 J. Banse, R. Holl u. a. Chor des BR, Münchner Rundfunkorchester, Ulf Schirmer. BR Klassik „Gepriesen sei der Tod!“ lauten die letzten Worte dieser Mysterienoper – muss man das verstehen? Allzu eingängig hingegen Musik und Metrum, letzteres geradezu einschläfernd. (VT) suk: sämtliche Werke für streichquartett Minguet Quartett, Matthias Kirschnereit (Klavier). cpo Entdeckung eines kaum Beachteten: Das Minguet Quartett lotet die emotionale Tiefe der Werke Suks aus und zeigt ihn als markante Stimme zwischen Romantik und Moderne. (EW)
Werke von lauba, Aperghis, rosse u. a. Koryun Asatryan (Saxophon), Karola Pavone (Sopran), Gareth Lubbe (Viola). Genuin Ein Meister seines Fachs, der die ganze Klangbreite des Saxophons beherrscht: Zärtliche Gesten, ekstatische Ausbrüche, Folklore, Arabesken und kantable Linien. Phänomenal! (EW) Machado: Media luz Jean-Marie Machado (Klavier), Dave Liebman (Saxophone), Quatuor Psophos u. a. Buisonne Verschiedene Genres zu einem eigenen Stil verschmelzen und mit musikalischen Traditionen verbinden: Machado beherrscht diese Jazz-Kunst. Klangsinnlich, dicht, berauschend. (SS) oNliNE-tipp
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Januar 2015 concerti 35
bliNd GEhört
Besonders für Filmmusik ein gefragter Mann: Dirigent Frank Strobel
»Das ist aber wirklich fies!«
K
ürzlich lauschte ihm ein Millionen-Publikum – nicht auf der Bühne, sondern im Fernsehen: Für den mehrfach ausgezeichneten Tatort „Im Schmerz geboren“ mit Ulrich Tukur hatte Frank Stro36 concerti Januar 2015
bel nämlich mit dem hr-Sinfonieorchester 23 Ausschnitte aus Werken von Bach bis Tschaikowsky eingespielt. Dass die Wahl dabei auf den Bayer fiel, verwundert nicht, gilt der Dirigent doch als Ex-
perte im Bereich Filmmusik, der sich schon durch fast alle großen Werke der (Stumm-) Filmgeschichte „geschlagen“ hat. Beschränkt ist sein Interesse auf dieses Metier jedoch nicht.
Foto: Marco Ehrhardt
frAnK sTrOBel gilt als experte für filmmusik. Doch auch für die Oper pflegt er eine große leidenschaft – hier hört der Dirigent CDs, ohne zu erfahren, was gespielt wird. Von Christoph Forsthoff
Panzerkreuzer Potemkin – schlachtschiff „Panzerkreuzer Potemkin“ Mark Chaet (Violine), Sergej Sweschinskij (Bass), Alexander Gutman (Klavier) u. a. Fliegende Bauten 2001
Ich weiß überhaupt nicht, was das ist ... das könnte alles Mögliche sein. Dieses Repetitive, Minimal-mäßige ist eigentlich Michael Nyman-Stil ... und das ist echt ein Film? Do schaust her – was ist es denn nun? Panzerkreuzer Potemkin? Okay, eine der 50 verschiedenen Fassungen, doch diese kenne ich nicht.
schnittke: historia von D. Johann fausten, „Doctor fausti höllische Verschreibung“ Hamburger Philharmoniker, Chor der Hamburgischen Staatsoper, Gerd Albrecht (Leitung). BMG Classics 1996
Mit dem Komponisten habe ich mich jüngst auf einem Symposium beschäftigt (lacht). Das ist ein Werk an der Schwelle ZUr pErSoN
1966 geboren, hatte Frank Strobel eigentlich Tonmeister werden wollen. Im 70er Jahre-Kino seiner Eltern führte der Münchner schon als Kind Filme vor, reiste dann als 17-Jähriger mit einer Freundin und seiner eigenen Metropolis-fassung für zwei Klaviere durch die Lande. Strobel war Chefdirigent des filmorchesters Babelsberg und gründete 2000 die europäische filmphilharmonie, eine Produktionsfirma für Filmmusik.
von Alfred Schnittke, vor und nach seinem zweiten Schlaganfall entstanden: Das Leben mit einem Idioten, oder? Nein, nicht? Die Historia von D. Johann Fausten: Naja, fast parallel entstanden. An diese Hamburger Produktion kann ich mich gut erinnern, denn ich habe die Aufführung gesehen, als auch Schnittke selbst da war – bei der Premiere war er ja noch krank gewesen und hat erst eine der späteren Vorstellungen besucht, und da kam ich mit. Das war eine gute, bildgewaltige Produktion. Der Kompositionsstil ist nach seinem zweiten Schlaganfall ja sehr fragmentarisch geworden, sehr reduziert von seiner Sprache – weil eben auch sein Zustand dementsprechend war: Er konnte nur noch mühsam sprechen und entwickelte ein ganz anderes Zeitverständnis. Dinge, die für ihn vom Tempo her ganz normal waren, waren für uns sehr gedehnt – er befand sich da wirklich in einem anderen Bewusstseinszustand für zeitliche Abläufe.
musik, denn die stammt von ihm selbst, und da kenne ich jede Note, weil ich die bestimmt 30-mal dirigiert habe! Dies hingegen ist eine freie Musik – na gut, das Thema, aber das ist schon sehr weit weg und kaum zu erkennen. Im Original ist das orchestraler Schmelz pur ... das ist aber wirklich fies und richtig anstrengend: Da werde ich ja hier aufs Glatteis geführt (lacht). Also, dann gehen wir weiter zum nächsten Film, den ich nicht kenne ...
Wagner: Die Meistersinger, hans sachs: „Verachtet mir die Meister nicht“ Wiener Philharmoniker, Wiener Staatsopernchor, Norman Bailey u. a., Sir Georg Solti (Leitung). Decca 1975
... das ist Wagner – aber sehr flott und entschlackt in den Tempi. Der Klang hingegen ist ein ganz satter, deutscher dunkler Klang ... wer ist es denn? Ah, die Wiener, das habe ich mir schon gedacht, denn der Klang ist nicht ganz so finster und dunkel, es kommt ein leichter Schmäh da rein. Und, klar, Solti: Der dirigiert Quadro nuevo: immer zupackend und schnell CinéPassion, – da bin ich ein großer Fan. Für „Georgia“ aus dem mich ist die Solti-Einspielung film „Goldrausch“ des Ring auch immer noch eine Quadro Nuevo: Mulo Francel, Robert Wolf, Heinz-Ludger Jeromin, D. D. Lowder Referenz-Aufnahmen, weil ka u. a. Fine Music 2002 er einen ganz eigenen, sehr Das kommt schon wieder so dramaturgischen Stil hat. groovig daher ... klingt, als wan- Seine Ring-Aufnahme steht bei delte ich gerade an der Seine mir übrigens als Schallplatte – entlang – doch vielleicht liegt was gerade beim Ring mühsam es daran, dass ich momentan ist, da man andauernd umdrezuviel in Frankreich bin (lacht). hen muss (lacht). Aber wenn Aber das ist auch nicht mein ich die Platten dann auflege, Fachgebiet, denn es spielt ja merke ich: Die Schallplatte ist kein Orchester. Goldrausch für mich klanglich nach wie vor mit Charlie Chaplin, sagen Sie? unübertroffen – da nehme ich Aber das ist nicht die Original- auch das Knistern in Kauf. Januar 2015 concerti 37
Blind gehört
Strauss: RosenkavalierSuite op. 59 Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Lorin Maazel (Leitung). BMG Classics 1995
Eine sehr zarte Fassung ... das ist von den Streichern her unglaublich durchsichtig musiziert – aber ich kann nicht sagen, wer das gespielt hat ... ist das wirklich das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks? Das hätte ich jetzt nicht erwartet, muss ich ganz ehrlich sagen.
Cello Cinema. Bernhard Herrmann: Psycho Eckart Runge (Violoncello), Jacques Ammon (Klavier). Ars Musici 2003
Klingt ein bisschen erratisch – fast wie eine Tonleiter ... also aussagekräftig finde ich diese Musik nicht ... ah: Ich habe es mir schon gedacht – das ist aber nicht das Original, denn das ist für Streichorchester: Psycho. Aber eigenartig: In dieser Besetzung klingt es leer. Wenn man den Beginn mit Streichorchester macht, entstehen spezielle Schwebungen, die diesen Herrmann-Sound ausmachen und wo es einem kalt den Rücken runterläuft. Und in dieser Fassung für Cello und Klavier kann sich dieses Gefühl nicht einstellen. Da sieht man auch, was die Instrumentationskunst ausmacht, gerade in der Filmmusik. Für mich war der Beginn dieser Psycho-Musik belanglos – obwohl die für mich eigentlich eine der genialsten Filmmusiken ist. Von wem ist diese Fassung? Ach, guck an: 38 concerti Januar 2015
Das muss aber zensiert werden (lacht), denn ich mag meinen Freund Eckart Runge sehr, er ist wirklich ein großartiger Musiker und super Cellist! Nun gut, das war ja nur der Hitchcock, da sind ja noch viele andere Titel drauf, die bestimmt besser funktionieren. Jetzt muss ich aber meine Zunge hüten: Wer weiß, was da noch kommt ... (lacht)
Wagner: Tannhäuser, Elisabeth: „Dich, teure Halle, grüß ich wieder“ Chor und Orchester der Bayreuther Festspiele, Anja Silja u. a., Wolfgang Sawallisch (Leitung). Philips 1962
Das ist ein Live-Mitschnitt, nicht wahr? Eine historische Aufnahme, die phrasieren ganz anders, drängen auf dem Ton ständig noch ein Stück weiter, wodurch so ein extremes Legato entsteht. ... Worüber ich gerade gerätselt habe und deswegen auch verstummt war, weil ich schon vermutete, der Mitschnitt sei von den Bayreuther Festspielen: Es ist alles andere als perfekt. Da sind Intonationstrübugen ohne Ende – und auch Unsauberkeiten. Heutzutage würde das doch gar nicht mehr gehen!
ich bin kein Freund davon (lacht). Und Les Miserables mag ich auch vom Stoff her nicht ... Mir ist dies hier auch immer ein bisschen zu unterkühlt, das hat eine sehr große Sprödigkeit. Honegger hat tolle Sachen geschrieben, auch in der Filmmusik: Ich finde etwa dieses kurze Stück Pacific 231 wirklich gut, aber das hier ist mir zu kühl – nichts für Wintermonate (lacht).
Schostakowitsch: Hamlet Russisches Philharmonisches Orchester, Dmitry Yablonsky (Leitung). Naxos 2003
Diese ganz trocken gesetzten Streicher-Pizzicati von den Celli und Bässen hören sich nach Schostakowitsch an, auch dieses Klarinettensolo ... das ist kein sinfonisches Werk, sondern eine Filmmusik – doch nun wird es natürlich schwierig, denn er hat ja über 30 Filmmusiken geschrieben: Ich schwanke da zwischen zweien, weil ich die auch immer verwechsle – Hamlet oder King Lear? Das erstere? Hat Claudio Abbado das nicht auch in seinem Abschiedskonzert mit den Berliner Philharmonikern gespielt? Für mein Metier war das damals ein Meilenstein, dass die Berliner in ihrem letzten Konzert mit Abbado FilmHonegger: Les Misérables musik in der Philharmonie Slowakisches Radiosinfonieorchester, spielten: Das hat uns danach Adriano. Naxos 1989 in der Argumentation immer Naja, Filmmusik ist das na- wieder geholfen. Denn als ich türlich ... vom Klang her hört anfing, kam immer die blöde es sich wie eine Komposition Frage: Warum machen Sie eiaus den 40er Jahren an – was gentlich als Dirigent Filmmusik ist es denn? Ach, die Honegger- – haben Sie das nötig? Damals Musik – ja, ich muss zugeben, in den 80er Jahren war das
Schwäbische Klangpräzision: hierzulande noch längst nicht so selbstverständlich wie in Mittel- oder vor allem Osteuropa, wo Film seit jeher als eine der Künste zählt und Komponisten selbstverständlich alle auch Filmmusik geschrieben haben.
Prokofjew: Romeo und JuliaSuite op. 64 Toronto Symphony Orchestra, JukkaPekka Saraste (Leitung). Warner Classics 2002
Ja, es ist immer wieder ein geniales Stück: Man sieht sie auf dem Balkon (lacht) ... Wir hatten jüngst die Diskussion über die Einschätzung von Schostakowitsch im Vergleich Konzert-TIPPs
Nürnberg Do. 1.1., 17:00 Uhr Tafelhalle Günter Voit (Klarinette), Ensemble Kontraste, Frank Strobel (Leitung). Werke von Mozart, Milhaud, Heider, Schostakowitsch & Prokofjew Hannover Do. 15.1. & Fr. 16.1., 20:00 Uhr Sendesaal des NDR Blancanieves. NDR Radiophilharmonie Hannover, Frank Strobel (Leitung) Weimar Fr. 27.2., 19:30 Uhr, Sa. 28.2., 16:00 Uhr Deutsches National theater Disney in Concert – Fantasia. Staatskapelle Weimar, Frank Strobel (Leitung). Werke von Beethoven, Strawinsky, Debussy, Gershwin u. a. Mannheim Do. 21.5., 20:00 Uhr Capitol Film musikkonzert: Fellini & Rota. Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Frank Strobel (Leitung)
zu Prokofjew, da man ja Prokofjew bei uns im Westen immer noch nicht so ganz ernst nimmt: Hier ist nicht er einer DER Komponisten des 20. Jahrhunderts, sondern Schostakowitsch. Doch wenn man dann nur mal Romeo und Julia nimmt, muss ich sagen: Leute, bitte hört euch das doch mal an, diese so bildhafte und zugleich tiefgehende Musik! Und auch von der Instrumentierung: Wie raffiniert gemacht – plötzlich geht es eine Oktave höher und bekommt binnen Kürze eine enorme Intensität, ohne dass es kitschig ist, denn dafür ist es immer noch einen Tick zu rau. Wobei sich Saraste hier viel Zeit lässt, für meinen Geschmack könnte es zielgerichteter sein. online-Tipp
StummfilmmusikExperte Frank Strobel im Interview mit Knut Elstermann von RBB radioeins Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/strobel CD-Tipp
Fritz Lang/ Gottfried Huppertz: Metropolis Neueinspielung der kompletten Filmmusik nach Rekonstruktion der Originalpartitur. Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Frank Strobel (Leitung) Capriccio DVD- /Blu-ray-Tipp
Kaiserslautern Fr. 22.5., 20:00 Uhr Fruchthalle Programm siehe Mannheim Frankfurt Do. 18.6., 20:00 Uhr Alte Oper (Großer Saal) Vertigo – Aus dem Reich der Toten. hr-Sinfonieorchester, Frank Strobel (Leitung)
Fritz Lang/Gottfried Huppertz: Metropolis Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Frank Strobel (Leitung) Warner Home Video
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KinO: liVe-üBerTrAGUnG
Opfer der Guillotine
Mi. 31.12., 18:05 Uhr eine stimme für die ewigkeit Karajan ernannte ihn zum „Jahrhunderttenor“, sein Nessun dorma wurde zum Welt-Hit: Luciano Pavarotti war der populärste Klassikkünstler in der Geschichte der Schallplatte. John Walkers Dokumentation zeigt bewegende Momente dieser einzigartigen Karriere. ZDf
neUJAhrsKOnZerT
Tenor für den großen Arienglanz: Jonas Kaufmann als Chénier
U Do. 1.1., 11:15 Uhr Wiener Musikverein Traditionell beginnt das neue Jahr in Österreich mit der musikalischen Grußbotschaft der Wiener Philharmoniker – und mit Werken der Strauß-Familie. Dirigent ist zum fünften Mal seit 1990 Zubin Mehta. 3sAT
rUDOlf nUreJeW sa. 10.1., 22:25 Uhr Porträt Er gilt als der berühmteste Ballettänzer. Sonia Paramo zeichnet anhand von Interviews, Archivmaterial und Wiederaufnahmen Nurejews Leben und einzigartige Karriere nach. ArTe
nOUVels MeisTerWerK sa. 18.1., 16:45 Uhr Dokumentation Ein neues Wahrzeichen für Paris: Jean Nouvel schuf das Konzept für die Philharmonie, die Mitte Januar eröffnet wird.
40 concerti Januar 2015
mberto wer? Mögen Giordanos Werke auch in unserer Zeit in Vergessenheit geraten sein, zeitlebens zählte der italienische Komponist zu den größten Konkurrenten Puccinis. Seine bekannteste Oper Andrea Chénier erzählt die fiktive Lebensgeschichte des gleichnamigen vorroman-
tischen Dichters, der vor dem Hintergrund der französischen Revolution 1794 ein Opfer der Guillotine wurde. Am Royal Opera House hat das packende historische Drama David McVicar inszeniert, im Londoner Covent Garden ein guter alter Bekannter. Weit mehr als auf die Regie dürften bei dieser Live-Übertragung Augen (und natürlich die Ohren) indes auf den Protagonisten gerichtet sein: Schlüpft doch Startenor Jonas Kaufmann in die Rolle Chéniers, um dessen drei großen Arien auch den nötigen Stimmglanz zu verleihen. Do. 29.1., 20:15 Uhr live im Kino Eine Übersicht der Kinos unter: www.roh.org.uk/cinemas
Online: MUlTiMeDiAPrOJeKT
Alte Musik in neuen Medien
D
ie Tage Alter Musik in Herne gehen auf ihren 40. Geburtstag zu, die aufgeführten Werke sind noch ein paar Jahrhunderte älter – doch die Berichterstattung kam 2014 zukunftsweisend daher. Passend zum Motto „Revolutionäre der Empfindsamkeit“ haben nämlich zehn Studenten eine multimediale Festival-Reportage
geschaffen. Haben ihre Eindrücke, Mitschnitte und Videobeiträge nicht allein fürs Netz produziert, sondern tatsächlich auch online gedacht. Das Ergebnis: Musikvermittlung zum Teilhaben, Hineinfühlen und -denken. Vorbildhaft! Abrufbar ist die Reportage unter: http://reportage.wdr.de/tage-altermusik-herne
Fotos: Royal Opera House, Tonali, Wiener Philharmoniker, PD, Wilfried Hösl
tv-tipps ArTe
Online: liVe-WeBCAsT PAQUITA
Marius Petipa lässt grüßen
D
en Geist des Originals einfangen will Alexei Ratmansky in seiner Choreographie dieses Ballett-Klassikers – und damit sich auch auf die Paquita-Spur seines genialen Landsmannes Marius Petipa begeben: Hat doch dieser vielleicht größte Tanz-Genius des 19. Jahrhunderts dieses Werk der französischen Ballettromantik in ein zentrales Opus der russischen Ballettklassik verwandelt. Die Geschichte selbst ist herrlich sorglos: Junger Adliger verliebt sich in schöne Zigeunerin, böser Rivale will das Liebesglück verhindern, doch am Ende sind selbst die Standesunterschiede hinfällig, und die Hochzeitsglo-
Happy End inklusive: die Geschichte der schönen Zigeunerin Paquita
cken können läuten. Das Bayerische Staatsballett setzt mit dieser Inszenierung seine Auseinandersetzung mit Klassikern des 19. Jahrhunderts fort – und die Staatsoper ihre kostenlosen Livestreams im Netz. so. 11.1., 18:00 Uhr Live-Übertragung unter: www.staatsoper.de/tv
KinO: JUnG + PiAnO
Tonali – Klappe, die Dritte
W
as die beiden TonaliGründer machen, das schöpfen Amadeus Templeton und Boris Matchin bis in die letzte Verwertungsidee hinein aus. Längst hat ihr 2010 ins Leben gerufener Tonali Grand Prix alle Grenzen eines klassischen Wettbewerbs für Nachwuchsmusiker gesprengt. Medialer Höhepunkt ist zweifellos die filmische Aufarbeitung: Nach Geige und Cello hat Oliver Gieth für den dritten Teil der Tonali-Trilogie nun die besten Nachwuchspianisten im Finale mit der Kamera begleitet. Hat verfolgt, wie manche(r) dabei bis an die Grenzen der eigenen Möglichkeiten – und manchmal auch darüber hinaus – gegan-
gen ist, Sorgen ums Outfit ebenso eingefangen wie die Angst vor dem Versagen oder den Clinch mit Juroren. Und so ein ebenso intensives wie hautnahes Porträt der Tastenelite von morgen gezeichnet.
raDiO-tipps DeUTsChlAnDfUnK
CAllAs relOADeD
Do. 1.1., 22:05 Uhr historische Aufnahmen 1977 starb „La Divina“ – nun sind sämtliche Studioaufnahmen Maria Callas‘ aus den Jahren 1949-1969 neu bearbeitet herausgebracht worden. Ein Luxusprodukt, anhand dessen Kirsten Liese den Weg der Primadonna assoluta nachzeichnet. DeUTsChlAnDrADiO KUlTUr
PreMiere fürs ABO Di. 6.1., 22:00 Uhr Alte Musik London, 23. Januar 1765: Karl Friedrich Abel und Johann Christian Bach geben das erste ihrer 17 Jahre andauernden Reihe der „Bach-Abel Concerts“ – die Geburtsstunde des Abo-Konzerts, dessen Geschichte Georg Beck erzählt. DeUTsChlAnDfUnK
in CAllAs‘ sChATTen Do. 15.1., 22:05 Uhr historische Aufnahmen Anders als ihre Stimmkollegin Maria Callas hat Victoria de los Angeles nie das Rampenlicht gesucht – und doch zeit ihres Lebens große Opernerfolge gefeiert. Christoph Vratz hat sich auf ihre Spuren begeben. DeUTsChlAnDfUnK
QUO VADis MUsiKlAnD? Mo. 19.1., 20:10 Uhr Musikszene Trommeln, netzwerken, anschieben: Seit sich Niedersachsen 1987 zum Musikland ausrief, gibt es eine gemeinnützige GmbH, die der Musik den Weg bereiten soll. Doch was bringt solch eine Institution? DeUTsChlAnDrADiO KUlTUr
Üben für den großen Tag: Letzte Proben vor dem Tonali-Finale so. 18.1., 11:00 Uhr Premiere im Metropolis hamburg. Alle Termine unter: www.jung-und-piano.de
UlTrAsChAll Berlin Do. 22.1., 20:03 Uhr Konzert Neue Musik: Vier ModerneEnsembles vereinen sich live zum Kollektiv – und versuchen doch ihre Eigenart zu bewahren.
Januar 2015 concerti 41
VorSChaU
cOncerti Abonnenten erhalten die FebruarAusgabe am 23. JAnUAr
Impressum Verlag concerti Media GmbH Mexikoring 29, 22297 Hamburg Tel: 040/228 68 86 10 Fax: 040/228 68 86 17 info@concerti.de, www.concerti.de herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Textchef Christoph Forsthoff redaktionsleitung Friederike Holm redaktion Peter Krause (Ressortleiter Oper, PK), Insa Axmann, Julia Bleibler, Petra Eisenhardt, Mirko Erdmann, Juliana Heinz, Julia Oehlrich, Jörg Roberts, Dr. Christiane Schwerdtfeger, You-Son Sim, Nele Winter Autoren der Januar-Ausgaben Irene Bazinger, Jakob Buhre, Andreas Falentin (AF), Dr. Klemens Hippel (KH), Sören Ingwersen, Katherina Knees, Dr. Matthias Nöther, Stefanie Paul, Helmut Peters, Teresa Pieschacón Raphael, Christian Schmidt, Sven Sorgenfrey (SS), Volker Tarnow (VT), Maximilian Theiss, Dr. Eckhard Weber (EW), Christoph Vratz (CV)
anne-sophie Mutter Sibelius im Gepäck: Die Grande Dame der Violine geht mit den Dänen auf Deutschlandtournee
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baiba skride Lettland übernimmt die EURatspräsidentschaft – und die Geigerin wird Botschafterin
in bachs namen Wir stellen die schönsten Festivals vor, die sich allein dem Thomaskantor widmen
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