concerti Ausgabe Mitteldeutschland Februar 2015

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

FEBRUAR 2015

MIT REGIONALTEIL MITTELDEUTSCHLAND

401 KONZERT- UND OPERNTERMINE

JAN VOGLER Über Lebenskrisen, Werte und die deutsche Einheit NIKOLAJ ZNAIDER »Wenn man was bewegen will, muss man auch politisch aktiv sein«

Anne-Sophie Mutter »Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist«


Cover vorläufig

AKTUELLE NEUHEITEN BEI SONY CLASSICAL

WIENER PHILHARMONIKER · ZUBIN MEHTA NEUJAHRSKONZERT 2015 Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker war eine musikalische Sternstunde – diesmal mit Zubin Mehta am Dirigentenpult. Jetzt ist das Konzert aus dem Goldenen Saal des Wiener Musikvereins als CD erhältlich, DVD und Blu-ray erscheinen Ende Januar.

SONYA YONCHEVA PARIS, MON AMOUR Sonya Yoncheva ist der neue Star am Opernhimmel nach ihren umjubelten Auftritten in Wien und London, wo sie für Anna Netrebko einsprang sowie an der MET in New York. Ihre neue CD bei Sony Classical ist eine Hommage an die Musik der Belle Époque in Paris. Ab 13.2.15 erhältlich.

SOL GABETTA · BERTRAND CHAMAYOU THE CHOPIN ALBUM Sol Gabetta hat mit ihrem Freund, dem herausragenden französischen Pianisten Bertrand Chamayou, Werke für Cello und Klavier von Chopin aufgenommen. Das Ergebnis ist ein Duo-Album von höchster Musikalität. Ab 13.2.15 erhältlich.

SIMONE DINNERSTEIN BROADWAY-LAFAYETTE Die amerikanische Pianistin hat mit dem MDR Sinfonieorchester unter Kristjan Järvi interessante Werke ausgewählt, die Frankreich und die neue Welt miteinander verbinden: Ravels Klavierkonzert in G-Dur und Gershwins Rhapsody in Blue sowie als Weltersteinspielung das Klavierkonzert The circle and the child des amerikanischfranzösischen Komponisten Philip Lasser. Ab 13.2.15 erhältlich.

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Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser! Jüngst auf dem Amsterdamer Flughafen. Die Maschine ist gelandet, hektisch strömen die Menschen den Ausgängen zu. Die Smartphones gezückt, wird auf dem Passagierförderband schon mal die Nebenfrau angerempelt, über den langsamen Mann vor einem geschimpft. Und dann erklingen in dieser ge­reizten Stimmung auf einmal Flötentöne: Auf der anderen Seite fährt eine junge Frau vorüber, eine Querflöte an den Lippen, und spielt Bach. Für einen Moment scheint die Zeit stillzustehen, all diese gestressten Menschen entspannen sich, eine Ahnung von FrieGregor Burgenmeister Herausgeber/Chefredakteur den und Ruhe erfasst die bizarre Szenerie … Musik habe einen direkten Zugang zur Seele, hat Jean-Guihen Queyras bei unserem „Blind gehört“ ausgerufen und meiner Kollegin Teresa Pieschacón Raphael die Gänsehaut auf seinem Arm gezeigt, als sie ihm Casals Beethoven-Aufnahme vorspielte. Ja, Musik sei die Krone des Zusammenlebens und eine Art, die Menschen zu kultivieren, meint auch sein Cellisten-Kollege Jan Vogler – und kritisiert, dass dies in Deutschland noch immer unterschätzt werde. Und Anne-Sophie Mutter fragt (sich) im concertiInterview, wieviel es unserer Gesellschaft wert sei, mit Musik schon im Leben der Kinder das Bewusstseinsfenster zu öffnen für eine Welt, die das Miteinander in den Vordergrund stellt. Zuviel der hehren Deutungen? Nein, denn auch für den Zuhörer geht es eben um mehr als einen Konzertbesuch. Musik sollte zu unserem täglichen Leben gehören wie Lesen, Schreiben, Rechnen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen stressarmen Monat mit viel Musik – und das nicht nur am Flughafen …

Fotos: Ivo von Renner, privat, Kern, Titelfoto: Harald Hoffmann

Ihr

P.S.: Wir freuen uns, dass wir von dieser Ausgabe an nun auch allen concerti-Lesern im Südwesten der Republik einen umfangreichen Regionalteil präsentieren können!

KURZ VORGESTELLT

Maximilian Theiss war erst Klavierlehrer, dann Organist und Chorleiter und arbeitet jetzt als Musikjournalist. Der rote Faden, der sich durch all diese Tätigkeiten zieht: Sein Drang, Musik zu vermitteln und die Menschen für die Welt der Klassik zu begeistern.

Susanne Benda zog es schon zu Studienzeiten in den Süden der Republik nach Würzburg und München. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert verfolgt die gebürtige Hannoveranerin nun in Stuttgart als Redakteurin die dortige Musikszene. Februar 2015 concerti   3


inhalt

KONZERT

8 Glücklich ohne Plan B

PorTrÄT Die Geigerin Baiba Skride musiziert seit frühen Kindertagen – und steht damit ganz in der musikalischen Tradition ihrer lettischen Heimat

10 »So ernst nimmt man mich zuhause nicht«

inTerVieW Jenseits der magischen 50:

Anne-Sophie Mutter über die Abnabelung ihrer Kinder, Fitnesstraining für die Bühne – und die Weisheit im Alter

14 »Musik ist die Krone der Gesellschaft«

10

Anne-sophie Mutter Ohne Altersgrenze

Kurz GeFrAGT Jan Vogler über Lebenskrisen, die deutsche Einheit, musikalische Bildung und chinesische Küche

OPER

18 zurück in die zukunft

FeuilleTon Unter Jossi Wieler gelingt der

Oper Stuttgart ein spektakulärer Spagat zwischen Bewahren und Erneuerung

20 Gesang gegen das Vergessen

14

oPern-TiPPS Das Beste aus Musik- und

Tanztheater

Jan Vogler Mit großem Glück

REGIONALSEITEN An dieser Stelle finden Sie in den Ausgaben Hamburg, Berlin, München, Mitteldeutschland und Südwest die Regionalseiten.

23 Wo der Meister einst durch die heiligen hallen tobte

36

Jean-guihen Queyras Voller Neugier

RUBRIKEN 3 Editorial | 6 Kurz & Knapp | 32 CD- & DVDRezensionen | 40 Multimedia-Tipps 42 Vorschau & Impressum 4  concerti Februar 2015

FeSTiVAlGuide Die interessantesten Bach-Festivals der kommenden Monate

30 die zukunft des Konzertes

eSSAY Form follows Function: Wir müssen vielfältige und kreativere Formen erschaffen. Ein Beitrag von Folkert Uhde

36 »ich bin schockiert!«

Blind GehörT Der Cellist Jean-Guihen

Queyras hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt

Fotos: Harald Hoffmann, Jim Rakete, Marco Borggreve

DIE WELT DER KLASSIK


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kurz & knapp

was ist EiNe ...

oberdominante? Bevor uns jetzt Machotum vorgeworfen wird: Natürlich geht es an dieser Stelle nicht um eine böse Spitze gegen die Emanzipation oder selbstbewusst auftrumpfende Damen, sondern nur um einen Begriff aus der Harmonielehre. Gemeinhin auch Dominante genannt, bezeichnet dieser die fünfte Stufe einer (Dur-/Moll-)Tonleiter.

Millimeter misst die kleinste Geige der Welt – und wiegt gerade einmal 1,46 Gramm. Allein ihr Etui ist richtig schwer: 28,33 Gramm...

„... ja sie untersagte mir (die Musik), um meine Zeit den Studien allein zu widmen“: Welch ein Glück, dass Mutter Telemann sich mit ihrem Verbot für Sohn Georg Philipp nicht durchsetzte! Dabei war sie es gewesen, die dem Filius die ersten Klavier- und Gesangsstunden ermöglichte, wie in dem jetzt im Historischen Staatsarchiv Lettlands entdeckten autobiografischen Manuskript Telemanns von 1738 ebenfalls zu lesen ist – und am Ende ganz froh war, dass der erfolgreiche Musiker-Sohn ihr finanziell helfen konnte.

... die klassische Musik der Liebe ist in Dur, die roman­ tische in Moll.  Hugo von Hoffmannsthal Wer musiziert, ist besser in der schule Musiklehrer haben es schon immer geahnt, nun hat es das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) bestätigt: Jugendliche, die in jungen Jahren ein Instrument erlernen, erzielen bessere Schulnoten als ihre Altersgenossen. Darüber hinaus sind sie gewissenhafter, offener und ehrgeiziger, zeigt die DIW-Langzeitstudie. Ein positiver Effekt, der auch unter Kindern Bestand hat, die aus Elternhäusern mit gleichem Bildungsniveau und Einkommen stammen. 6  concerti Februar 2015

Bildungsunterschiede durch Musikunterricht*** **

*

Sprachvermögen Abstraktionsfähigkeit Mathematisches Verständnis Schulnote Deutsch Schulnote Fremdsprache Schulnote Mathematik Gewissenhaftigkeit Offenheit für Neues

*

= Allgemeine Differenz

** = Differenz in gebildeteren Familien

Fotos: PD, bevisphoto, Historisches Staatsarchiv Lettlands, Riga; ***Quelle: Sozio-oekonomisches Panel im DIW Berlin

59

Als Mutter Telemann sich irrte


3 Fragen an ... Jürgen Gosch

Deutschlands berühmtester Fisch-Gastronom: Von Sylt aus hat Jürgen Gosch die Republik erobert

Sie selbst lieben Klassik, doch in Ihren Restaurant erklingt meist U-Musik: Mögen Fischliebhaber keinen Mozart? Zwischen Fisch und klassischer Musik gibt es eigentlich keinen direkten Zusammenhang – zwischen Gosch und geselliger Stimmung aber seit der ersten Stunde! Das drückt sich dann natürlich auch in der Musik-Wahl aus: Bei uns wird nun mal richtig gut gegessen und gefeiert – andere Klassiker kommen meinen Gästen heute nicht mehr auf den (Platten-)Teller.

Ihr Lieblingswerk ist sicher Schuberts Forelle – oder eher Bizets Perlenfischer? Hauptsache Fisch-Dur! Aber im Ernst: Grundsätzlich höre ich mir alles an – und da kann es sein, dass mir Stücke aus den unterschiedlichsten Epochen gefallen. Apropos, wie wäre es denn noch mit Hamburger Ebb‘ und Fluth von Telemann, La Mer von Debussy oder Zemlinskys Seejungfrau?

Sie selbst singen gern, indes eher U-Musik. Reizt es Sie nicht, sich einmal auf einer Geige oder Oboe zu erproben? Als gelernter Maurer habe ich es immerhin bis zum Krabbenpul-Weltmeister geschafft – die ganz feinen Handgriffe sind meinen Flossen allerdings doch eher fremd geblieben. Auf meinen Stimmbändern kann ich aber so laut spielen, dass man etwaige Ungenauigkeiten nicht mehr heraushört. Und seit kurzem bin ich immerhin gefragter Opa-Sänger ...

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Porträt

Glücklich ohne Plan B Die Geigerin Baiba Skride musiziert seit frühen Kindertagen – und steht damit ganz in der musikalischen Tradition ihrer lettischen Heimat. Von Jakob Buhre Eine Musikbegeisterung, die indes nicht nur für ihre Familie, sondern für ihr ganzes Land zu einem Markenzeichen geworden ist. Besonders die ausgeprägte Chortradition gehört zur Identität Lettlands, dessen Bürger bei der „Singenden Revolution“ in den baltischen Staaten in den Jahren 1989 und 1990 mit Volksliedern friedlich gegen die sowjetischen Machthaber protestierten. „Wir haben schon immer gesungen“, wirft Skride einen Blick zurück in die Geschichte ihrer Heimat. „Ich glaube, jeder Zweite ist in irgendeinem Chor, wir sind wirklich ein singendes Volk.“

K

inder müssen mit Musik in Kontakt gebracht werden: Eine Binsenweisheit – und doch kann man diesen Gedanken nicht oft genug wiederholen, gerade in Zeiten, wo viele Hausmusik nur noch vom Hörensagen kennen und schulische Musikangebote schwinden. Ein lebendes Beispiel für die positiven Effekte solch einer frühen Einbindung von Musik in den Alltag ist Baiba Skride. Mit einem Chordirigenten als Vater und einer Pianistin als Mutter wurde sie in Riga in ein musikalisches Elternhaus geboren. Die Großmutter 8 concerti Februar 2015

brachte ihr das Singen bei, ebenso wie den Geschwistern Linda und Lauma, mit denen sie schon früh im Trio musizierte. „Für meine beiden Schwestern und mich war es nie langweilig, wir haben immer zusammen Musik gemacht, und es hat sich ganz automatisch ergeben, dass wir auf eine Musikschule gegangen sind.“ All das ohne elterlichen Druck oder gar Drill: Für Skride, die außer Geige auch Klavier spielt, war die Beschäftigung mit Musik von Anfang an das Natürlichste auf der Welt. Einen „Plan B“ hatte sie nie.

Was zählt, ist das Werk

Auf der Klassiklandkarte hat Lettland trotz seiner nur zwei Millionen Einwohner mittlerweile einen klangvollen Namen, hervorragende Musiker wie Mariss Jansons, Gidon Kremer, Elı¯na Garancˇa, Andris Nelsons spielen, singen und dirigieren in der obersten Liga. Wobei Skride – die in Rostock studierte und heute in Hamburg lebt – die große Karriere nie geplant hat. „Ich werde oft gefragt, wie man Solo-Geigerin wird, aber ich habe darauf nicht wirklich eine Antwort. Natürlich habe ich dafür gearbeitet, aber es ist dann einfach so gekommen.“ Ihre ersten Wettbewerbe spielte sie nicht,

Foto: Marco Borggreve

Musikalische Botschafterin ihres Heimatlandes im Jahr der lettischen EU-Ratspräsidentschaft: Baiba Skride


um zu gewinnen, sondern um – nach dem Ende der Sowjetunion – außerhalb ihres Landes andere Musiker und Spielweisen kennenzulernen. Unterwegs mit Musik ihres Landsmannes Pēteris Vasks

Anders als manche Kollegin ist Skride bis heute auch keine Geigerin großer Schlagzeilen. „Letten stellen sich nie unangenehm in den Vordergrund“, charakterisiert sie ihre eigenen Landsleute. Zum FeuilletonLiebling avancierte sie dennoch: „Grazile Fröhlichkeit“ – „feiner, dichter Klang“ – „stratosphärisch“ sind nur einige der Attribute, mit denen Kritiker von ihrem Geigenspiel schwärmen. Wie auch von dem Erlebnis, dass hier eine Interpretin nicht sich, sondern die Komponisten in den Vordergrund rückt. So nimmt die Musikerin sich folgerichtig mit großer Selbstverständlichkeit der Avant­ garde an. In ihrer Diskographie steht Ysaÿe neben Bach, Schubert neben Schostakowitsch, zuletzt nahm sie das Violinkonzert von Karol Szymanowski auf. Und auch den Werken ihres Landsmannes Pe¯teris Vasks widmet sich die 33-Jährige, im März etwa führt sie in Hamburg und München sein Violinkonzert Distant Light auf. Auf die Frage, ob sie als gebürtige Lettin hierfür die Idealbesetzung sei, winkt Skride jedoch ab: „Das würde ich niemals behaupten. Ich will meine Interpretation auch nicht so hochhängen. Musik muss offen sein, sie muss auch von komplett anderen Kulturen interpretiert werden. Das gibt der Musik nur Gutes.“ Es ist eben das Werk, das zählt.

Konzert-TIPPs

Berlin Fr. 6.2., 20:00 Uhr Komische Oper Baiba Skride (Violine), Orchester der Komischen Oper Berlin, Henrik Nánási (Leitung). Werke von Brahms & Bartók Hamburg Mo. 9.3., 20:00 Uhr Laeiszhalle Baiba Skride (Violine), Sinfonietta Rīga, Normunds Šnē (Leitung). Werke von Tüür, Mendelssohn, Mozart, Vasks u. a. München Sa. 14.3., Uhr Residenz (Herkulessaal) Programm siehe Hamburg Worms Fr. 17.4., 20:00 Uhr Kultur- und Tagungszentrum Baiba Skride (Violine), Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Titus Engel (Leitung). Werke von Dvořák, Rihm & Zemlinsky Mainz Sa. 18.4., 19:30 Uhr Rheingoldhalle Programm siehe Worms Karlsruhe So. 19.4., 19:30 Uhr Konzerthaus Programm siehe Worms Stuttgart Di. 19.5., 20:00 Uhr Liederhalle (Beethoven-Saal) Baiba Skride (Violine), City of Birmingham Symphony Orchestra, Andris Nelsons (Leitung). Werke von Mozart & Bruckner

31.MUSIKFESTIVAL PRINTEMPS DES ARTS DE MONTE-CARLO UNTER DER SCHIRMHERRSCHAFT VON I.H.K DER PRINZESSIN VON HANNOVER

20 MÄRZ / 12 APRIL 2015 PRINTEMPSDESARTS.MC

54 MUSIKEVENTS 400 GASTKÜNSTLER 14 TRAUMHAFTE SPIELSTÄTTEN

IN MONACO & AN DER CÔTE D'AZUR

BACH / SIBELIUS / DONATONI AKTUELL: DIE TOP CELLISTEN KREATIONEN:

PESSON / NOUNO / BAYLE EVENT! .BBC SYMPHONY ORCHESTRA .SOILE ISOKOSKI, Sopran .ORCHESTRE PHILHARMONIQUE DE RADIO FRANCE .ORCHESTRE PHILHARMONIQUE DE MONTE-CARLO

Düsseldorf Di. 2.6., 20:00 Uhr Tonhalle Programm siehe Stuttgart Essen So. 14.6., 17:00 Uhr Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Baiba Skride (Violine), Nils Mönkemeyer (Viola), Alban Gerhardt (Violoncello) u. a. online-Tipp

Erleben Sie Baiba Skride mit Alban Bergs Violinkonzert in der Digital Concert Hall! Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/baibaskride CD-Tipp

Szymanowski: Violinkonzerte Nr. 1 op. 35 & Nr. 2 op. 61, Mythen op. 30 Baiba Skride (Violine), Lauma Skride (Klavier), Oslo Philharmonic Orchestra, Vasily Petrenko (Leitung). Orfeo

00 377 93 25 54 04 TICKETS / MEDIEN / MUSIKREISEN


intErViEw

Alles eine Frage des Alters? Aber nicht doch: Anne-Sophie Mutter strahlt immer

»So ernst nimmt man mich zuhause nicht« Jenseits der magischen 50: Anne-SoPhie MuTTer über die Abnabelung ihrer Kinder, Fitnesstraining für die Bühne – und die Weisheit im Alter. Von Christoph Forsthoff

S

eit bald vier Jahrzehnten charmantem Understatement … ist die magische 50 steht Anne-Sophie Mut- – selbst wenn es um ihr Alter tatsächlich nie ein Thema für Sie gewesen? ter mittlerweile auf der geht. Nein, das ist nur eine Zahl Bühne: Hochkonzentriert (lacht). Richtig ist natürlich, scheint die berühmteste Gei- Eigentlich spricht man eine dass man mit zunehmendem gerin der Welt dort stets der Dame nicht auf Ihr Alter Ernst in Person, verzieht kaum an, aber da es ja überall zu Alter an seiner sportlichen eine Miene. Im Interview hin- lesen war … Form arbeiten muss: Man ist gegen lacht und lächelt die (lacht) … und ich damit über- mit 51 zwangsläufig nicht mehr so fit wie mit 30 und so treibe 51-Jährige und kokettiert mit haupt keine Probleme habe … 10 concerti Februar 2015


ich, seit ich 40 bin, regelmäßig Sport. Das tut mir sehr gut, befreit enorm und gibt mir auch die nötige körperliche Frische, um mich auf der Bühne zu verausgaben. Das klingt wie das Credo der Best Ager …

… ich kenne keine Gedanken wie: Huch, die Hälfte des Lebens ist um. Wer weiß, vielleicht bin ich morgen tot – es hat doch gar keinen Sinn, sich über die Dinge aufzuregen. Da halte ich es mit der Fledermaus: Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist (lacht). Andererseits machen einem die 50 auch bewusst, dass …

… man so langsam weise werden müsste (lacht). Das ist natürlich ein Problem, denn diesen Ansprüchen kann ich nicht genügen … … bleiben wir also beim Sport – was steht da bei Ihnen auf dem Trainingsplan?

Joggen bei schönem Wetter – wobei ich am Konzerttag selbst keinen Sport treibe, das wäre kontraproduktiv. Ansonsten hauptsächlich joggen, wandern, bergsteigen – und wenn sonst nichts da ist, gehe ich ins Fitnessstudio und reiße ein bisschen an den Geräten herum.

Foto: Harald Hoffmann

Und wie oft betätigen Sie sich sportlich?

Drei- bis fünfmal die Woche. Natürlich nicht, wenn ich auf Tournee bin, da gibt es dann schon mal einige Tage, wo ich nichts tue – wobei ein Konzert, abgesehen von der geistigemotionalen Komponente, ja auch eine große körperliche Anstrengung ist.

Die Sie ja aber dank des Sports locker bewältigen – das klingt, als könne es eigentlich keine Altersgrenze für einen Musiker geben. Oder doch?

Natürlich gibt es für einen kreativen Menschen keine Altersgrenze, aber es kommt sicher der Tag, an dem die Feinmotorik nicht mehr den hohen Ansprüchen genügt, die man an sich selbst hat. Dann ist die Frage: Stelle ich die Feinmotorik auf die gleiche Stufe wie die geistigen Früchte, die ich jetzt ernten kann und über die ich vor 30 Jahren noch nicht verfügen konnte?

»Mir macht eigentlich nichts Angst, was mich selbst betrifft« Und wie lautet die Antwort?

Es gibt darauf nur zwei Antworten. Zum einen die der stürmischen Jugend, die ich gegeben habe, als ich den großen Nathan Milstein Ende der 70er Jahre mit meiner wunderbaren Lehrerin Aida Stucki in Luzern das Brahms-Konzert spielen hörte: Er hatte offensichtlich technisch große Mühen, und ich habe das körperlich als sehr bedrohlich empfunden, er tat mir wahnsinnig leid. Doch im Sturm und Drang der Jugend geht man davon aus, dass solch eine menschliche Schwäche nicht auf die Bühne gehört. Und die andere Antwort?

Im Laufe der Jahre habe ich viele Dirigenten begleitet, die genau wie ich älter wurden – und habe dabei doch immer wieder festgestellt, dass über

ZUr pErSon

eine Geigerin der Superlative: Wohl kaum ein Musiker ist auf ihrem Instrument je so berühmt gewesen wie die gebürtige Badenerin. Schon als 13-Jährige debütierte Anne-Sophie Mutter 1977 in Salzburg unter herbert von Karajan, Konzerte mit den Berliner Philharmonikern machten sie rasch weltbekannt. Sie spielt zwei wertvolle Stradivari-Geigen; über 100 CD-Aufnahmen dokumentieren ihr Schaffen.

allem der Geist steht. Der Geist, der ein Orchester in einer Art und Weise zu inspirieren vermag wie ein jüngerer Musiker das zwangsläufig nicht kann, weil ihm eben das gelebte Leben und Leiden, vielleicht auch das körperliche Leiden fehlt. Bleibt die Frage nach Ihrer ganz persönlichen Antwort.

Ich scheine mich da noch in der Mitte zu befinden. Aber ich weiß nicht, wie ich darüber denken werde, wenn ich subjektiv der Meinung bin, ich hätte musikalisch noch so ungeheuer vieles zu sagen, aber der Körper es nicht mehr in der makellosen Perfektion zu präsentieren vermag, die wir alle von uns selbst erwarten. Macht Ihnen eine solche Aussicht Angst?

Überhaupt nicht. Ich habe zwei großartige Kinder, ein total erfülltes Leben, meine Stiftung, viel zu viel Arbeit, viel zu viel Neugierde auf neues Repertoire – mir macht eigentlich nichts Angst, was mich selbst betrifft, sondern wie jeder Mutter nur alles, was die Kinder Februar 2015 concerti  11


interview

Unermüdlich: Anne-Sophie Mutter sucht stets nach Perfektion in ihrer Arbeit – und findet, dass Musik in der Schule und in den Medien eine viel zu geringe Rolle spielt

Nun beginnen Ihre Kinder, ihre eigenen Wege zu gehen, beide studieren – fällt Ihnen diese Abnabelung schwerer oder Ihren Kindern?

Wir tun gegenseitig so, als ob das alles ganz easy ist (lacht). Doch ich denke, meinen Kindern fällt es leichter als mir – allerdings bemühe ich mich, cool zu bleiben, was ich aber leider nicht unbedingt bin. Und wie gehen Sie dann damit um?

Man muss sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass Kinder eine Leihgabe sind und kein Besitz – genauso wenig wie man seinen Ehepartner besitzt. Man darf sie eine Weile in eine Richtung weisen, die man für lebenswert hält und sie auf einiges vorbereiten, doch letztlich haben wir alle unsere Erfahrungen selbst gemacht. Nicht immer nur gute, 12  concerti Februar 2015

doch mit jeder Erfahrung wird man ja auch … nicht unbedingt klüger, aber einfach besser präpariert (lacht). Besuchen Ihre Kinder noch regelmäßig Ihre Konzerte?

Wenn es sich ergibt, dann schon – zumal es sie nichts kostet, denn sie bekommen ja Freikarten: Wenn man dann nicht kommt, ist einem eh nicht zu helfen (lacht).

auf der Bühne verändern, was mich von der Musik ablenken könnte: Höhere Schuhe, flachere Schuhe, spitzere Schuhe – Pustekuchen! Es ist gut, so wie es ist, ich möchte mich ganz auf das Konzert konzentrieren können, und entsprechend sind die Kleider seit Jahrzehnten immer dieselben in wechselnden Farben. Böse Zungen würden da die Frage stellen …

Musikalisch wird es von den beiden vermutlich keine Kritik geben, aber gibt es von Ihrem Sohn und Ihrer Tochter schon mal andere Anmerkungen zu Ihren prachtvollen Roben?

… ob wegen der teuren Kleider auch Ihre Gagen so hoch sind.

Nein, so ernst nimmt man mich zuhause nicht (lacht).

Ich denke, das ist Angebot und Nachfrage – so wie überall.

Dann stelle ich mal die Frage: Was ist das Besondere an diesen Dior-Roben, denen Sie ja schon seit Jahrzehnten die Treue halten?

Aber finden Sie es nicht bedauerlich, wenn sich gerade viele junge Menschen ob der hohen Eintrittspreise einen Konzertbesuch nicht leisten können?

Sie sind einfach bequem. Das ist ein Komfortfaktor, und ich möchte ungern irgendetwas

… also doch noch mal (lacht) … daran merke ich, wir kommen zum Ende …

Wenn ich sehe, was eine Karte für ein Fußballspiel kostet und

Fotos: Harald Hofmann

angeht. Allein um deren Perfektion auf der Bühne sorge ich mich nicht (lacht).


wie voll die Stadien jedes Wochenende sind, dann wage ich im Umkehrschluss zu behaupten: Das Problem ist doch nicht der Kartenpreis, sondern dass wir mittlerweile bereits die zweite, wenn nicht dritte Generation von Kindern haben, an denen die Musik bewusst vorbeigeführt wird. Inwiefern?

Klassik spielt in den Medien keine Rolle, es gibt in der Schule höchstens zwei Musikstunden pro Woche und die klassische Musik wird in eine elitäre Elfenbeinecke geschoben, wo sie nicht hingehört. Musik gehört genauso zum Leben wie Literatur: Wir lernen ja auch das Lesen und das Rechnen – und gemeinsames Musizieren bringt mehr Spaß und vor allem mehr sozial wichtige Komponenten in das Leben eines Kindes. Die bisweilen hohen Eintrittspreise sind also kein Grund für den Mangel an jungem Publikum in Klassikkonzerten?

Nein. Die Frage lautet: Wieviel ist es uns wert, im täglichen Leben eines kleinen Kindes das Bewusstseinsfenster zu öffnen für eine Welt, die die Imaginationskraft fördert und das Miteinander in den Vordergrund stellt? Musik quasi als olympische Disziplin: Ich hole das Beste aus mir selbst heraus und tue es mit anderen zusammen. Meiner Meinung nach geht die andere Fragestellung völlig vorbei an dem wunden Punkt unserer Zeit. CD-Tipp

The Silver Album. Werke von Brahms, Beethoven, Fauré, Kreisler, Massenet Mozart, Penderecki, Previn, Ravel u. a. Anne-Sophie Mutter (Violine), Lambert Orkis (Klavier), Deutsche Grammophon online-Tipp

30 Jahre später: Anne-Sophie Mutter spricht über ihre Aufnahme mit den Berliner Philharmonikern Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/mutter

Konzert-TIPPs

Anne-Sophie Mutter (Violine) Royal Concertgebouw Orchestra Andris Nelsons (Leitung) Sibelius: Violinkonzert d-Moll op. 47 Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 10 e-Moll München Sa., 7.3., 20:00 Uhr Gasteig DÜSSELDORF So. 8.3., 20:00 Uhr Tonhalle Stuttgart Mo. 9.3., 20:00 Uhr Liederhalle (Beethoven-Saal)

Dortmund Fr. 13.3., 19:00 Uhr Konzerthaus Anne-Sophie Mutter (Violine) Lambert Orkis (Klavier) Bartók: Violinsonate Nr. 2, Beethoven: Violinsonate Nr. 10 G-Dur, Respighi: Violinsonate h-Moll, Ravel: Tzigane Berlin Mo. 15.6., 20:00 Uhr Philharmonie Köln Mi. 17.6., 20:00 Uhr Philharmonie Freiburg Do. 18.6., 20:00 Uhr Konzerthaus FRIEDRICHSHAFEN Mo. 19.6., 20:00 Uhr, Graf-Zeppelin-Haus Hamburg Mo. 22.6., 19:30 Uhr Laeiszhalle BONN Mo. 29.6., 20:00 Uhr Beethovenhalle Mannheim So. 5.7., 20:00 Uhr Rosengarten

30. Mai - 1. August 2015 Infos und Karten unter: www.weilburger-schlosskonzerte.de (0 64 71) 94 42 -10 / 11

Februar 2015 concerti   13


kurz gefragt

»Musik ist die Krone der Gesellschaft« In New York wurde Jan Vogler zum Star – heute ist der Cellist auf allen großen Bühnen der Welt unterwegs. Hier spricht der gebürtige Ost-Berliner über ... … Glück oder Melancholie

Je länger ich Musik mache, desto mehr gewinnt dies zweite Wort an Bedeutung. Ich bin im Grunde ein sehr positiver Mensch, aber ich glaube schon, dass die Melancholie, die durch die Beobachtung der Welt und des Lebens ohnehin entsteht, in der Musik und im Ausdruck eine immer stärkere Note bekommt. Es wäre vielleicht etwas platt zu sagen, dass die Melancholie in Verbindung mit dem Glück generell die Cellofarbe ist, aber es ist vielleicht das Feld, auf dem man als Cellist am meisten gefragt ist. Täglich (lacht). Natürlich braucht jeder Mensch eine gewisse Sorglosigkeit, um über- In der DDR wie auch heute: Die Familie ist für Jan Vogler das Kraftzentrum haupt sein Leben leben zu können – doch gleichzeitig ist da dieser tägliche Kampf, der tägliche Pflege und Liebe – das sich für alles interessierte und Verantwortung des Lebens ge- muss man schon alles sehr gut dazu noch eine starke Öffnung zum Westen hatte durch Konrecht zu werden. Eine Le- im Auge behalten. takte meines Vaters. Wir haben benskrise kommt vor allem das Glück gehabt, dass wir zudann, wenn man bestimmte … das Leben in der DDR Faktoren jahrelang vergessen Ich würde sagen: gut überlebt hause wirklich diese Freiheit hat: Ich habe eine selten glück- (lacht). In der DDR war das empfinden konnten, die die liche Familie, wir wohnen hier Geheimnis die Familie die Zel- DDR uns nicht gegeben hat. in New York zusammen, trotz- le, in die man hineingeboren dem bin ich weltweit unter- wurde – und da hatte ich ein … die Staatskapelle Dresden wegs, meine Festivals müssen Mordsglück, weil meine Fami- Das war für mich eine völlig blühen und gedeihen, gleich- lie eine typische Ostberliner andere Welt: Ich kam aus Berzeitig braucht mein Cellospiel Intellektuellenfamilie war, die lin und habe mich gewundert, 14 concerti Februar 2015

Foto: Jim Rakete

… Lebenskrisen


mit welcher Versenkung die – und oftmals kommt eine InsMusiker dort in der Staatska- piration von Freunden oder pelle spielten – das kannte ich Musikpartnern, die genauso aus Berlin in der Form nicht. intensiv oder sogar noch stärNatürlich gab es auch dort her- ker ist als meine eigenen Gevorragende Orchester, aber danken. Mich interessieren diese Versenkung, die damals Menschen wahnsinnig – von die Staatskapelle auszeichnete, meiner Familie bis zum Publidiese völlige Hingabe an die kum: Gerade mit einer BachMusik hat mich sehr beein- Suite gehe ich oftmals in einen druckt, und da habe ich viel Saal und mich interessiert zunächst mal, wer die Menschen gelernt. sind, die da sitzen – wer ist das, … die deutsche Einheit wie hören die zu? Und das beDie größte Sache meines Le- stimmt dann auch meine Inbens – und es wird auch die terpretation sehr stark. größte Sache bleiben! Die mein Leben komplett verändert hat: … musikalische Bildung Die Welt hat sich in die Rich- Musik, das hat schon Konfuzitung gedreht, die immer mei- us gesagt, ist die Krone der nen Idealen entsprach – ich bin Gesellschaft. Eine unglaublich ein leidenschaftlicher Kosmo- vielfältige und ästhetische Art, polit. Mich interessiert diese sich zu verständigen und auch Internationalität der Musiker- die Menschen zu kultivieren welt, dieser Austausch der Kul- – im wahrsten Sinne des Wortes. turen, diese Mehrsprachigkeit, Für Kinder hat Musik eine ganOffenheit und Grenzenlosig- ze starke Bildungs- und Präkeit, die die Musikwelt durch gungsfunktion, auch fürs Gedie Wende beispielhaft gewon- hirn. Es geht nicht darum, dass nen hat. jeder Jugendliche am Ende in der Carnegie Hall sitzen und … chinesische Küche sein Geld bezahlen soll, damit Meine Frau kocht wahnsinnig gut chinesisch (lacht). Und online-Tipp wann immer ich hier in New York bin, kann ich eine Gesundung auch in Bezug auf meinen Jan Vogler spricht Speiseplan erleben, denn wenn über künstlerische ich toure, ist die Ernährung und emotionale Freiheit im Porträt doch immer sehr ungesund. Mein Lieblingsgericht ist Gong Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/vogler Bao Chicken: Hühnchen mit Paprika und Erdnüssen oder CD-Tipp Cashew-Kernen, mit einer etwas dickeren und schärferen Concerti di Venezia Soße … umwerfend!

wir gefälligst dort auftreten können, sondern man muss es viel abstrakter sehen: Mit jedem Musik-Stein, der in diese Richtung gebaut wird, bauen wir auch eine gesündere Gesellschaft – das wird, gerade in Deutschland, noch unterschätzt. Christoph Forsthoff

… Werte

Kissingen So. 21.6., 16:00 Uhr Regentenbau (Rossini-Saal) Feng Ning (Violine), Jan Vogler (Violoncello), Daniel Kot­ linski (Bassbariton), Donald Sulzen (Klavier). Werke von Piazzolla, SaintSaëns, Tschaikowsky, Liszt u. a.

Ich glaube sehr an menschliche Beziehungen, an Freundschaften. Für mich sind Menschen genauso wichtig wie die Musik

– Werke von Caldara, Marcello, Porpora, Vandini & Vivaldi Jan Vogler (Violoncello), Giuliano Carmignola (Violine), Robin Peter Müller (Violine & Leitung), La Folia Barockorchester. Sony Classical

Konzert-TIPPs

Ludwigshafen Do. 19.2., 20:00 Uhr BASF-Feierabendhaus Jan Vogler (Violoncello), Moritzburg-Festival Ensemble. Schubert: Forellenquintett, Oktett Köln Fr. 27.2., 20:00 Uhr Philharmonie Jan Vogler (Violoncello), WDR Sinfonieorchester Köln, Eliahu Inbal (Leitung). Werke von Bloch & Schostakowitsch Hamburg Do. 12.3., 20:00 Uhr, So. 15.3., 11:00 Uhr Laeiszhalle (Großer Saal) Jan Vogler (Violoncello), Sarah Wegener (Sopran), Tora Augestad (Mezzo­ sopran), NDR Sinfonieorchester, Thomas Hengelbrock (Leitung). Werke von Widmann & Beethoven Kiel Sa. 14.3., 19:00 Uhr Schloss Programm siehe Hamburg Jena 23.4., 20:00 Uhr Volkshaus Jan Vogler (Violoncello), Hrachuhí Bassénz (Sopran), Jenaer Philharmonie. Werke von Yardumian, Mansurjan, Komitas & Chatschaturjan Dresden Fr. 29.5., 20:00 Uhr Semperoper Jan Vogler (Violoncello), Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Sir Antonio Pappano (Leitung). Werke von Rachmaninow, Tschai­ kowsky & Sibelius Rostock Sa. 27.6., 19:30 Uhr Villa Papendorf Jan Vogler (Violoncello), Matthias Kirschnereit (Klavier). Werke von Bach, Beethoven & Schostakowitsch

Februar 2015 concerti  15



OpeR

Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor

Foto: A.T. Schaefer

Stuttgarter Inszenierung: Arnolds Schönbergs Die glückliche Hand

18_Feuilleton zurück in die zukunft Unter Jossi Wieler gelingt der Oper Stuttgart ein stiller,

aber spektakulärer Spagat zwischen Bewahren und Erneuerung – Teil 8 der Reihe „Die Zukunft der Oper – die Oper der Zukunft“ 20_ opern-Tipps Das Beste aus Musik- und Tanztheater – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause Februar 2015 concerti   17


fEUillEton

zurück in die zukunft unter Jossi Wieler gelingt der oper Stuttgart ein stiller, aber spektakulärer Spagat zwischen Bewahren und erneuerung – Teil 8 der reihe die zuKunFT der oPer – die oPer der zuKunFT. Von Susanne Benda

18 concerti Februar 2015

proklamierten hermetischen Musiktheater-Zirkel – vielleicht auch mit einer Spur Neid. Dass die kritischen Stimmen indes in Wielers dritter Spielzeit leise geworden sind, liegt vor allem daran, dass auch in der seRie:

Wie geht es weiter mit der über 400 Jahre alten Gattung Oper? Die vor einem Jahr gestartete reihe fragt konstruktiv kritisch nach der zukunft des Musiktheaters, stellt Künstler und Konzepte vor, die Neues wagen.

Fotos: A.T. Schaefer (2), Martin Sigmund

K

unst als geschützter brecht Puhlmann berufen wurRaum: Wer nach einem de, sollte ein Gegenentwurf Musterbeispiel für die- zum Klassik-Starrummel entses Bild sucht, der wird im stehen: ein Ort der Entschleugrößten Drei-Sparten-Theater nigung, eine Arbeitsstätte mit Europas fündig. Das mag auch einem festen Kreis von Regisdaran liegen, dass die Oper seuren und Dirigenten, einem Stuttgart von einem Künstler breit aufgestellten, hochklassigeleitet wird: Jossi Wieler, Jahr- gen Solistenensemble und mit gang 1951, ein leiser, kluger, einem Repertoire, das die Gatpräziser, behutsamer Mann, ist tung zwischen neu gedeuteten 2011 angetreten, um das rasant bekannten Opern und unberotierende Karussell der gro- kannten, also wiederentdeckßen Namen im Opernbetrieb ten Werken – wie etwa im Feanzuhalten. In Stuttgart, so die bruar Niccolò Jommellis BereVision des Schweizer Regis- nike – oder Uraufführungen, seurs, der 2009 als Nachfolger zeitgemäß neu definiert. des in mehrfacher Hinsicht „Opernklösterle“ spotteten anunglücklich agierenden Al- fangs einige zynisch über den


Bejubelte Inszenierungen des Stuttgarter Regie-Duos: Edison Denisows Der Schaum der Tage (l.) und Wunderzaichen von Mark Andre

Oper Stuttgart nichts so heiß gegessen wird, wie es gekocht werden sollte. Entscheidend hierfür ist nicht zuletzt der Abgang von Andrea Moses zum Ende der letzten Saison gewesen: Die Hausregisseurin hatte gemeinsam mit dem Intendanten, seinem Chefdramaturgen und Ko-Regisseur Sergio Morabito, der gut vernetzten Operndirektorin Eva Kleinitz sowie dem Generalmusikdirektor Sylvain Cambreling das Profil des Hauses prägen sollen – doch ihre Inszenierungen, die quirlige Cenerentola einmal ausgenommen, waren eher selten auf dem Niveau anderer Neuproduktionen. Moses‘ Weggang hat nun

Team mit Synergien: Sergio Morabito (l.) und Jossi Wieler

Plätze freigeräumt, die es etwa möglich gemacht haben, in dieser Spielzeit Andrea Breth für die Inszenierung von Wolfgang Rihms Jakob Lenz zu gewinnen: Die Produktion wur­de prompt zum PublikumsRenner – und in die Zelle des Opernklösterles drang reichlich Glanz von außen, der wiederum für entsprechende Aufmerksamkeit gesorgt hat. Das Publikum folgt den neuen Wegen inzwischen gern

Auch das in manchen Stimmfächern gut, womöglich gar ein bisschen zu üppig bestückte Ensemble, das wundervolle Talente wie Ana Durlovski oder Diana Haller birgt, wird mittlerweile immer wieder verstärkt durch prominenten Besuch von auswärts. So nimmt die Oper Stuttgart im Opernkarussell heute eine Position nahe des Zentrums ein, auf der es zwar rund geht, aber nicht ganz so wild wie andernorts. Einen richtigen Bühnen-Flop gab es nur einmal: bei Rudolf Freys mut- und blutlosem Nabucco. Ansonsten sorgte vor allem das Regieduo Jossi Wieler und Sergio Morabito in den letzten Spielzeiten für höchste Standards: mit einer ernst genommenen, tiefenpsychologisch ausgeleuchteten Sonnam-

bula Bellinis, mit der Uraufführung von Mark Andres vielschichtiger Oper Wunderzaichen, mit Strauss’ Ariadne auf Naxos, bei der Vorspiel und Oper auf zwingende Weise in der Reihenfolge ihrer zeitlichen Entstehung gegeben wurden, sowie mit der hinreißenden Wiederentdeckung von Edison Denisows Der Schaum der Tage. Etliches wurde aus der Puhlmann-Ära übernommen und Rückgriffe auf die große Ära Klaus Zeheleins, unter dem Wieler und Morabito als Opernregie-Duo zusammenfanden, gibt es ebenfalls – jeweils sowohl im personellen als auch im Produktionsbereich: Wieler ist ein Intendant, der für den Blick nach vorne eine starke Verankerung im Vergangenen sucht. Das Publikum bringt zunehmend zum Ausdruck, dass es diesen Weg goutiert: In seiner dritten Spielzeit trägt Jossi Wieler trotz streckenweise leicht monochromer Spielpläne eine spürbare Woge der Sympathie. Bis 2018 haben Stadt und Land unlängst den Vertrag des Intendanten verlängert. Die lange schon geplante Sanierung des Stuttgarter Opernhauses wird wohl erst danach stattfinden. opern-TIPPs

So. 15.2., 18:00 Uhr Oper Stuttgart Jommelli: Berenike, Königin von Armenien Gabriele Ferro (Leitung), Jossi Wieler & Sergio Morabito (Regie & Dramaturgie) Weitere Termine: 19.2., 22.2., 9.5., 17.5., 22.5., 25.5., 30.5., 4.6. So. 28.6., Oper Stuttgart Verdi: Rigoletto Sylvain Cambreling (Leitung), Jossi Wieler & Sergio Morabito (Regie & Dramaturgie) Weitere Termine: 1.7., 6.7., 10.7., 15.7., 18.7. Februar 2015 concerti   19


OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

essen sa. 14.2.2015

Die Anti-AntiOper: Kabarett und Koloraturen oper Ligeti war von der Ba­lade

Ligeti: Le Grand Macabre Aalto Musiktheater Essen. Dima Slobodeniouk (Leitung), Mariame Clément (Inszenierung) Weitere Termine: 17., 19., 22. & 28.2., 4., 6., 18. & 20.3.

Die Französin Mariame Clément setzt Ligeti in Szene 20 concerti Februar 2015

Der schwarze Feldherr Othello wird von Jago in den Wahn geführt leipzig fr. 13.2.2015

Getanzte Psychologie ballett Mario Schröder choreographiert Shakespears Othello-Tragödie neu

J

anuar 1985 in der damals noch wirklich alternativen Hamburger Kulturfabrik Kamp­nagel: John Neumeier bringt seine Ballett-Vision der Shakespeare-Tragödie auf die Bühne – mit denTänzerlegenden Gamal Gouda und Gigy Hyatt als Othello und Desdemona und mit der feinen, Anteil nehmenden Musik von Arvo Pärt und Alfred Schnittke. „Die Unmöglichkeit, einen anderen Menschen wirklich zu kennen, das ist das Hauptthema von Othello und Desdemona“, proklamierte damals der Choreograph und schuf ein Meisterwerk der psychologi-

schen Einfühlung mit den Mitteln des Tanzes. Einen Geniestreich der Intensität durch Intimität. 30 Jahre später wagt sich sein Kollege Mario Schröder in Leipzig an den großen Stoff und fragt wiederum psychologisch: „Was kann einen Menschen dazu bringen, das zu vernichten, was er am meisten liebt?“ Der Fremde zerstört in seiner Verzweiflung das Wesen, das ihm Halt gab – und damit sich selbst. Othello Oper Leipzig. Jeremy Carnall (Leitung), Mario Schröder (Choreographie) Musik von Purcell, Pärt & Schostakowitsch Weitere Termine: 15.2., 1., 6. & 20.3., 1., 15. & 16.5.

Fotos: Kirsten Nijhof, Elisa Haberer, Barbara Aumueller, Annemone Taake

du Grand Macabre von Ghelderode begeistert. Ihr skurriles Sujet schien ihm perfekt für seine musiktheatralische Vision einer „Anti-Anti-Oper“. In seiner Vertonung der rabenschwarz-bunten Weltuntergangsparodie ironisiert Ligeti die Angst vor dem Tod: Kabarett, Slapstick, Koloratur­arien, Sprechtexte und comic­artige Filmmusik verschwimmen zu einem schillernden Meer der Groteske. Regisseurin Mariame Clément und Ausstatterin Julia Hansen durchstreifen Realität und Virtualität, gehen der „Angst vor dem Chaos“ zwischen Mittelalter und Moderne auf den Grund.


UlM DO. 5.2.2015

WeiTeRe Tipps

Musikalisches Psychogramm oPer Revolutionsblut fließt durch Cherubinis

leidenschaftlich-aufwühlende Medea-Vertonung

K

eine Geringere als Maria Callas hat die 1797, also zu richtig heißen Revolutionszeiten, in Paris uraufgeführte Médée des Italieners Luigi Cherubini zurück auf die großen Bühnen gebracht. Seit der erschütternden Rollendurchdringung der Primadonna assoluta aber ist es wieder still geworden um die Oper des Florentiners. Dabei stellt Cherubini den seit Euripides in ungezählten Adaptionen behandelten und vom Barock bis zu Rolf Liebermann immer

wieder für die Oper entdeckten Stoff um die Zauber-Priesterin Medea so pur und schlicht dar wie keine andere Vertonung. So gradlinig die äußere Handlung verläuft, so aufgewühlt und leidenschaftlich zeigt sich Cherubinis musikalisches Psychogramm einer Liebenden, einer Rächenden, einer Kindsmörderin und Verzweifelten.

oPer In Weinbergs Die Passagierin trifft eine

Auschwitz-Gefangene auf eine einstige Aufseherin

Weinberg: die Passagierin Oper Frankfurt. Leo Hussain (Leitung), Anselm Weber (Inszenierung) Weitere Termine: 6., 8., 14., 20., 22. & 28.3.

Fr. 6.2., 19:30 uhr Theater Peter Konwitschny (Bild) inszeniert Johannes Harneits Deutschlandoper, die dem Zeitfluss vom Ersten Weltkrieg bis zur Wiedervereinigung folgt

crAzY For You Sa. 14.2., 19:30 uhr Theater Bobby entflieht seiner Bankiersdynastie hin zu Broadwayträumen und Goldgräbern – Gershwins Musical in neuem Gewand dreSden

Gesang gegen das Vergessen

Q

ABendS AM FluSS/ hochWASSer

MAGdeBurG

cherubini: Médée Theater Ulm. Daniel Montané (Leitung), Igor Folwill (Inszenierung) Weitere Termine: 7., 10., 14., 22. & 27.2., 6., 12. & 29.3., 17.4., 3., 13. & 27.5.

FRAnKFURT AM MAin SO. 1.3.2015

ualität setzt sich durch: Nach den Bregenzer Festspielen, dem Nationaltheater Mannheim oder dem Staatstheater Oldenburg nimmt sich nun auch die Oper Frankfurt den Werken von Mieczysław Weinberg an. Der 1996 verstorbene polnisch-jüdische Komponist bekennt sich zum Ausdrucksreichtum der Tonalität und klingt doch nie altmodisch. Sein Zweiakter ist ein Gesang gegen das Vergessen:

heidelBerG

Auf einem Ozeandampfer begegnen sich die einstige Auschwitz-Aufseherin Lisa und die Gefangene Marta. Plötzlich ist alles wieder da: Die Schiffsirene wird zur Lagersirene, die Kajüte zur Baracke, die Salonkapelle zum Lagerorchester.

MiSe en ABYMe So. 22.2., 11:00 uhr Semper 2 Die italienische Komponistin Lucia Ronchetti spannt erneut den Opernbogen vom barocken Intermezzo ins 21. Jahrhundert roM

AidA Fr. 27.2., 19:30 uhr Accademia nazionale di Santa cecilia Traumdebüt eines Traumpaars: Anja Harteros und Jonas Kaufmann singen Aida und Radamès, Antonio Pappano dirigiert MAinz

ToScA So. 1.3., 19:30 uhr Staatstheater Die junge Schauspielregisseurin Julia Hölscher inszeniert den schärfsten Krimi der Operngeschichte neu

Ensemblemitglied Tanja Baumgartner singt die Aufseherin Lisa

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

die rezension zum Tipp: über alle Premieren mit diesem zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper Februar 2015 concerti   21


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MITTELDEUTSCHLAND

Fotos: C. Heysel, Uwe Arens, Mats Bäcker, Peter Bruns

Das Musikleben in Mitteldeutschland im Februar

2 Theater Dessau Programm für alle

4 Nikolaj Znaider

10 Christian Lindberg

12 Benjamin Schmid

Posaune für jeden

Philosophie für wenige

Perfektion für Profis

2_Porträt Dunkle Wolken über Dessau Künstlerisch hat das Anhaltische Theater in den vergangenen Jahren vielerorts für Aufsehen gesorgt. Allein die Kulturpolitiker interessieren diese Erfolge wenig 4_interview »ich kann mir verzeihen« Einst wollte Nikolaj Znaider unbedingt Weltmeister werden, heute philosophiert der Geiger und Dirigent lieber über den lebenslangen Tanz mit dem Repertoire 8_regionale tipps so klingt Mitteldeutschland! Die wichtigsten Termine im Februar, ausgewählt von der concerti-Redaktion 14_ Klassikprogramm concerti 02.15 Mitteldeutschland 1


spielstättenporträt

Opern, Konzerte, Schauspiel, Laienprojekte und Programme mit Migranten: 180 000 Besucher zieht das Anhaltische Theater im Jahr an

Dunkle Wolken über Dessau Künstlerisch hat das Anhaltische Theater in den vergangenen Jahren vielerorts für Aufsehen gesorgt. Allein die Kulturpolitiker interessieren diese Erfolge wenig. Von Christian Schmidt

2 Mitteldeutschland concerti 02.15

Sparten Musiktheater, Schauspiel, Ballett und Puppentheater durch eine dauerhafte Arbeitszeitverkürzung fast aller der knapp 350 Mitarbeiter sichern. Doch der unliebsame scharfe Kritiker der unsäglichen, auch andernorts nicht selten verheerenden Landeskulturpolitik wird zum Ende der Saison Dessau verlassen. Sein Nachfolger Johannes Weigand, der schon in Wuppertal sein Ensemble deutlich reduzieren musste, hat erst seit seiner Wahl kurz vor Weihnachten Zeit, die kommende Spielzeit zu planen – eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Zumal die Reduktion des Hauses auf ein reines Musiktheater – für eine 84 000-Einwohnerstadt ein kulturpolitischer Wahnwitz – noch immer

auf der Agenda des so genannten Kulturentwicklungsplanes steht, selbst wenn sie vorerst durch einen Stadtratsbeschluss gestoppt worden ist. Traditionsreiches Haus: Die Hofkapelle wurde im 18. Jahrhundert gegründet

Da hilft es auch nichts, dass das Anhaltische Theater auf eine lange Tradition zurückblickt, die Wurzeln der Anhaltischen Philharmonie bis ins 18. Jahrhundert reichen, als Fürst Franz von Anhalt eine Hofkapelle gründete. Stattdessen verlässt der niederländische Generalmusikdirektor Antony Hermus, der durch innovative Programme und eine spannungsvolle Gesamtdramaturgie schnell überregionale Begeisterung für sein Orchester

Fotos: C. Heysel

E

in letztes Aufbäumen vor dem drohenden Niedergang? Wenn dieser Tage Wagners Ring des Nibelungen mit der finalen Premiere fertig geschmiedet ist – der erste komplette Ring seit Jahrzehnten –, sieht das Anhaltische Theater Dessau schweren Zeiten entgegen. Der riesige, angeblich über­dimensionierte Bau aus den 30er Jahren, der noch heute über eine der größten Drehbühnen Deutschlands verfügt, schmückt seit 2013 die Rote Liste des Deutschen Kulturrates: Denn nachdem die Kulturpolitiker des Landes SachsenAnhalt eine Millionenkürzung anzettelten, steht die Zukunft des Hauses auf tönernen Füßen. Zwar konnte Generalintendant André Bücker zunächst das Überleben aller vier


entfachte, das Haus ebenfalls zum Spielzeitende – wer sein Nachfolger wird, ist unbekannt. Dabei wurde seine großartige Auseinandersetzung mit der Musik Kurt Weills, des größten Sohnes der Stadt, hochgelobt. Und sein Dirigat des Rings enthusiasmierte die Kritik. Ein Programm ebenso für Opern­liebhaber wie für Jugendliche aus der Platte

Mit 180 000 Besuchern pro Jahr kann das Theater stolz sein, dass es trotz der demographischen Entwicklung in einer Stadt, die in den letzten 20 Jahren ein Viertel ihrer Einwohner verlor, die Besucherzahlen sta-

bil hielt. 2013 legte Bücker den besten Jahresabschluss der Nachwendezeit vor, konnte auf überregionale Aufmerksamkeit verweisen und auf eine Öffnung für die höchst verschiedenen sozialen Lebenswelten in Dessau. Ob Opernliebhaber oder Jugendliche aus der Platte: Das Anhaltische Theater geht auf sein Publikum zu, macht neben dem Ring auch Stadtteilprojekte, schickt Musiker in Schulen und seine Schauspieler ins Unesco-prämierte Gartenreich Wörlitz. Zwischen Bürgerbeteiligung und Laienprojekten sparte das Theater auch heiße Eisen nicht aus, startete mit Migranten und Einheimischen ein Projekt über die Flüchtlingsproblematik und stellte den Tod des Asylbewerbers Oury Jalloh – er kam vor zehn Jahren bei einem Feuer im Dessauer Polizeigewahrsam unter mysteriösen Umständen um – mit einem eigenen Stück zur Diskussion. „Auch wenn das Haus nun erst einmal gerettet scheint, ist es natürlich schade, dass ich nicht mehr beweisen kann, dass unser Plan funktioniert“, sagt der

11

scheidende Intendant. „Aber wer den Mund zu weit aufmacht, wird entsorgt, so ist das eben in Sachsen-Anhalt. Es gibt Punkte, da darf man nicht schweigen, aber ich kann dafür noch in den Spiegel sehen.“ CD-Tipp

Auber: La Muette de Portici Diego Torre, Oscar de la Torre, Angelina Ruzzafante, Wiard Witholt, Anhaltische Philharmonie, Antony Hermus (Leitung). cpo (2 CDs) Konzert- & Ballett-TIPPs

Dessau-RoSSlau Sa. 14.2. (Premiere), 19:30 Uhr Anhaltisches Theater (Großes Haus) Italienische Operngala. Opernchor des Anhaltischen Theaters, Anhaltische Philharmonie, Wolfgang Kluge (Leitung), Felix Losert (Moderation) Fr. 27.2., 19:30 Uhr Anhaltisches Theater Kurt Weill Fest – Eröffnungkonzert: Johnny Johnson. Bernhard Bettermann (Sprecher), Solisten, MDR Sinfonie­ orchester, Kristjan Järvi (Leitung) Sa. 28.2. 19:30 Uhr Anhaltisches Theater Kurt Weill Fest: Ballett: Das Verlorene Paradies. Tomasz Kajdanski (Inszenie­ rung & Choreografie)

Highlights 2015

Fr.

2 0.3. 2015

Jahre

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So.

22.35.

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Fotos: Jan Roeder, Aschi Meyer

20.03. - 29.03.2015

201

concerti 02.15 Mitteldeutschland 3


Interview

»Ich kann mir verzeihen« Einst wollte Nikolaj Znaider unbedingt Weltmeister werden, heute philosophiert der Geiger und Dirigent lieber über den lebenslangen Tanz mit dem Repertoire. Von Christian Schmidt

D

ass Pianisten auch am Pult stehen, kommt ziemlich häufig vor. Große Geigenvirtuosen dagegen findet man nur selten in gleicher Prominenz unter den Dirigenten. Nikolaj Znaider – hohe Stirn, wachsame kluge Augen – ist als Kind polnischer Eltern und in Kopenhagen geborener Neuisraeli ein wahrer Kosmopolit. Fast scheint es, als habe er irgendwann nicht mehr genug herausgefunden über die Musik beim Studium einer einzelnen Geigenstimme. Als müsste er sich gleich die ganze Partitur vornehmen, um hinter das Geheimnis der Komposi­ tionen zu kommen, die Seele der Töne zu erfassen. Überhaupt ist das ein Punkt, an dem Znaider immer wieder innehält, wenn das Gespräch darauf kommt: die Unrast seines Forschergeistes, das Bewusstsein um die Unvollkommenheit. So weltzugewandt und doch unkonventionell antimodisch sein Spiel im besten Sinne des Wortes klingt, so sympathisch wirkt er als Mensch, so fragend als Dirigent. Ein Gespräch über das Zweifeln. Stimmt die Anekdote von Ihrem Großvater, der für ein paar Minuten Wärme seine Geige im Ofen verfeuerte? 4 Mitteldeutschland concerti 02.15

Anscheinend, aber vielleicht ist es auch ein Mythos. Seine Familie soll sehr arm gewesen sein, ließ sich wohl aber irgendwann von ihm überreden, ihn Geigespielen lernen zu lassen. Als der Vater starb, verarmten sie noch mehr, und im Winter war es dann so weit. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Jedenfalls wollten meine Eltern, dass auch ich ein Instrument lerne.

»Kein Musiker ist groß genug für Mozarts Requiem«

Wenn Sie mich so fragen: eigentlich keine. Vielleicht im Klang, wie ich ihn wahrnehme, als Geiger mehr innerlich, am Pult mehr äußerlich. Dafür tragen Dirigenten eine größere Verantwortung. Ich habe damals mit Daniel Barenboim viel Zeit verbracht, ihm verdanke ich Unglaubliches – und das ist keineswegs die übliche Phrase, die man oft hört. Er sagte mir: Dein Talent wird verschwinden, bei hundert Konzerten im Jahr ist der jugendliche Elan weg – umso wichtiger wird die intellektuelle Entwicklung. Und das machte Sie hellhörig.

Aber der Auslöser war etwas anderes.

Ich erinnere mich noch wie heute, als ich so eine Fernsehsendung mit Itzhak Perlman gesehen habe – damals war ich acht Jahre alt. Als Fußballfan wusste ich noch nicht, dass die Musik in anderen Kategorien denkt, aber ich wollte unbedingt Weltmeister werden im Geigenspiel. Daraus ist ja dann nichts mehr geworden. Sie haben gut lachen, immer­ hin werden Sie auf der ganzen Welt sowohl als Geiger wie auch als Dirigent gefeiert. Welche musikalischen Unter­ schiede macht das?

Ich war einfach neugierig und kannte die so vielfältige Orchester- und Opernliteratur nur als Zuhörer. Ich wollte mich aber als Musiker auch damit beschäftigen, das Repertoire für Sologeiger war mir letzten Endes zu eng. Haben Sie denn auch als Gei­ger von Ihrer neuen Domä­ ne profitiert?

Ja, durch die abstrakte, theoretische und philosophische Art der Beschäftigung. Neue Werke lerne ich heute nicht mehr wie ein Teenager: Damals habe ich die Musik Note für Note gespielt, jetzt sehe ich die Musik von Ferne her, die Details


zUr person

kommen erst später. Es gibt ja diese große Gefahr, dass junge Musiker sich nur für die eigene Stimme, nicht für das große Ganze interessieren.

Foto: Georg Lange

Manchmal treten Sie in einem Konzert sowohl als Geiger als auch als Dirigent auf. Was ist schöner?

Ich liebe immer noch beides, und es gibt für mich eben keinen grundsätzlichen Unterschied in der Art, wie ich musiziere. Zuerst sehe ich mir die Struktur eines Stücks an: Wie ist es zusammengeschraubt, welchem System folgt die Rekonstruktion, wie lang sind die einzelnen Teile? Erst versuche ich das ganze Bild zu

betrachten, dann seine Verästelungen. Fühlen Sie sich als Dienender oder als Schaffender?

Da habe ich keine perfekte Lösung. Einerseits gehört unsereins keiner schaffenden Gruppe an. Aber wenn wir nur wiedergeben, was geschrieben steht, bringt es auch nichts im Sinne einer Erkenntnis. Vielleicht trifft es die Bezeichnung Medien eher. Man stellt sich ja so vor, dass ein großer Musiker Bücher, Briefe, wissenschaftliche Studien liest, bevor er sich an eine Interpretation wagt. Tun Sie das auch?

Bilderbuchkarriere: Geboren 1975 in Kopenhagen, erkannte Ilona Feher, einst Lehrerin von Shlomo Mintz und Pinchas Zukerman, schon früh Nikolaj Znaiders Talent. 1992 gewann er den carl nielsen-Wettbewerb, dem dann 1997 der interna­ tionale Durchbruch mit dem Erfolg beim Brüsseler concours reine elisabeth und einer Einladung Daniel Barenboims zu den Berliner Philharmonikern folgte.

Sicher gehört das dazu, aber es wäre ein Trugschluss zu behaupten, Musik anhand von Tagebüchern oder Briefen verstehen zu können. Letztlich sind Bücher nur Schichtenstudium, was aber ist die Philosophie hinter einem Werk? Um es mit Søren Kierkegaard zu concerti 02.15 Mitteldeutschland 5


Interview

sagen: Man versteht nur rückwärts, aber man lebt vorwärts. Als junger Musiker glaubt man, ständig einem Werk seinen Stempel aufdrücken zu müssen. Erst später reduziert man immer weiter. Ich forsche nach dem Destillat. Der Zeitpunkt ist der schönste, an dem nichts mehr überflüssig ist. Die ganz Jungen sollen ihre Leidenschaft und Passion leben, aber bei den ganz Großen bleibt am Schluss die Essenz. Ob Davis oder Rubinstein: Irgendwann stimmt alles, man denkt gar nicht mehr darüber nach, ob das jetzt laut oder leise war. Schnell und langsam bedeutet nichts mehr, alles hat eine organische Logik.

»Wenn man was bewegen will, muss man auch politisch aktiv sein« Jetzt hören Sie sich als 39-Jähriger aber alt an. Wie weit entfernt sind Sie von dieser Größe?

Schwer zu sagen. Ich kann mir verzeihen, das ist vielleicht meine Größe. Sehen Sie: Am Ende ist kein einziger Musiker groß genug für das Requiem von Mozart. Wie können wir jemals groß genug sein für solche Monumente? Ich meine, wenn man glaubt, gut genug zu sein, dann sollte man aufhören. Aber gibt es nicht diese seltenen Momente, in denen alles stimmt?

Mag sein, aber es kommt sehr selten vor, Sie spüren dann solch ein Knistern zwischen Bühne und Publikum. Das ist 6 Mitteldeutschland concerti 02.15

ebenso schwer zu reproduzieren, wie es schwer zu erklären ist: Man weiß nicht, wie das passiert. Das ist ja das Wunderbare an der Musik.

ein Musikinstrument, sie sind hingerissen. Wir haben uns weit entfernt von der Relevanz der Musik für die Gesellschaft.

So gesehen sind CDs absurd, die Sie aber fleißig aufnehmen.

Stimmt.

Musik kann man nicht in Alkohol einlegen, um es mit Furtwängler zu sagen. Das sind wunderbare Dokumente, aber keine endgültigen Statements. Ich meine sie jedenfalls nicht so, sondern vollführe einen lebenslangen Tanz mit dem Repertoire.

Sie sind auf Einladung von Valery Gergiev Gastdirigent in Sankt Petersburg. Wie unab­ hängig ist man als Musiker von politischen Krisen?

Welche Botschaften tragen Sie in die Welt?

Ich möchte nicht die Bedeutung des einzelnen überschätzen. In unserer Zeit ist es zwar wichtig, sich zu artikulieren, aber ich bin kein Prophet. Die Weiterführung von musikalischen Werten und Traditionen sind mir wichtig, ebenso Bildung: Ich habe noch Leute getroffen, die von den großen Komponisten bespielt wurden – die nächste Generation hat diese Erfahrung nicht mehr. Das Leben hat sich stark verändert. Wir kommen nie zu der Zeit zurück, in der man nur Zeitgenössisches gespielt hat. Schönbergs Musik ist 80 Jahre alt. Wer sind die großen Komponisten heute?

Das müssen wir herausfinden. Das Publikum müssen wir daran gewöhnen. Niemand macht mehr Hausmusik zu Hause. Heute kann man aufwachsen, ohne jemals klassischer Musik begegnet zu sein, aber wir leben nicht in einem Museum! Wenn man was bewegen will, muss man auch politisch aktiv sein. Zeigen Sie Fünfjährigen

Schwere Frage ... ich weiß es auch nicht. Wenn ein Geschäftsmann eine Reise nach Russland macht, fragt ihn niemand nach der Moral. Von Kulturschaffenden erwartet man irgendwie mehr. Natürlich muss man beobachten, was weiter passiert. Es ist schwer, sich der Propaganda jeder Seite zu entziehen. Irgendwann sollte man dann als Mensch die Konsequenzen ziehen. Meine Augen sind nicht verschlossen. Konzert-TIPPs

Dresden Fr. 6.2., 20:00 Uhr, Sa. 7.2., 19:00 Uhr & So. 8.2., 11:00 Uhr Semperoper Nikolaj Znaider (Violine), Sächsische Staatskapelle Dresden, Christian Thie­ lemann (Leitung). Schostakowitsch: Violinkonzert Nr. 1 a-Moll, Tschaikows­ ky: Sinfonie Nr. 6 h-Moll „Pathétique“ online-Tipp

Nikolaj Znaider spielt Sibelius‘ Violinkonzert in der Digital Concert Hall Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/znaider CD-Tipp

Brahms: Violinkonzert, Korngold: Violinkonzert Nikolaj Znaider (Violine), Wiener Phil­ harmoniker, Valery Gergiev (Ltg.) RCA


Foto: © Clive Barda

Zwei Literaturopern als Deutsche Erstaufführungen!

Die Braut von Messina

Der Prozess

Oper von Zdeněk Fibich

Kammeroper von Philip Glass

Libretto von Otakar Hostinský nach Friedrich Schiller

Libretto von Christopher Hampton nach Franz Kafka

Deutsche Erstaufführung In tschechischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Kompositionsauftrag des Theaters Magdeburg in Zusammenarbeit mit dem Music Theatre Wales und dem Linbury Studio Theatre des Royal Opera House Covent Garden

Premiere Sa. 14. 3. 2015 Opernhaus Vorstellungen So. 22. 3., Sa. 28. 3., Fr. 3. 4., Fr. 10. 4. 2015

Deutsche Erstaufführung In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln Premiere Do. 2. 4. 2015

Unser Kombi-Ticket: Beim Kauf jeweils einer Karte für beide Opern erhalten Sie 10% Rabatt auf den regulären Kartenpreis.

Schauspielhaus Vorstellungen So. 5. 4., Sa. 11. 4., So. 26. 4., Fr. 8. 5. 2015

Karten unter (0391) 540 65 55 www.theater-magdeburg.de

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SO KLINGT

… Mitteldeutschland. Die wichtigsten Termine im Februar, ausgewählt von der concerti-Redaktion

Von der heilsamen Wirkung der trauer DresDen In der Frauenkirche gedenkt Kantor

Matthias Grünert der Bombardierung mit Dvořák

S

eit zehn Jahren erstrahlt die Frauenkirche am Dresdner Neumarkt wieder in altem Glanz. Nach der Zerstörung vor 70 Jahren steht ihr Wiederaufbau nun auch symbolisch für die Überwindung des Opfermythos, der gerade in dieser Stadt die Gefahr barg, Ursache und Wirkung des Weltkrieges im Angesicht der vorwurfsvoll in den Himmel ragenden Ruinen zu verwischen. Schon vor ihrer 8 Mitteldeutschland concerti 02.15

Fertigstellung fanden in der Unterkirche zahlreiche Konzerte statt, vor allem im Gedenken an den 13. Februar 1945, als mit Dresden die Frauenkirche in Schutt und Asche fiel und jahrzehntelang als mahnender Steinhaufen liegen blieb. Musikalisches Nachdenken

Kantor Matthias Grünert versammelt in seiner „Über“-Reihe thematische Konzerte zum Nachdenken über verschiedene

philosophische Aspekte. Nicht immer ist es möglich, sich fernab etwas konstruiert wirkender Zusammenhänge zu bewegen, aber Dvorˇáks Stabat Mater, das Grünert nun zum Gedenktag aufführt, thematisiert einen naheliegenden Ansatz: Komponiert nach schweren familiären Schicksalsschlägen, fragt das Werk mit den mittelalterlichen Versen über die gramvolle Maria nicht nach Schuld, sondern beschwört die heilsame und lehrreiche Wirkung der Trauer. Christian Schmidt sa. 14.2., 20:00 uhr Frauenkirche Dresden Konzert im Gedenken an die Zerstörung Dresdens. Solisten, Kammerchor der Frauenkirche, Jenaer Philharmonie, Matthias Grünert (Leitung). Dvořák: Stabat mater

Fotos: Deutsche Fotothek, PD

Ein Bild, das um die Welt ging: der Blick vom Rathausturm auf das zerstörte Dresden


Serenaden für das Regenwetter dresden Die Dresdner Philharmonie entdeckt

im Kammerkonzert Klangvolles für Bläser

S

ie ist die vielleicht bekannteste Serenade aller Zeiten: Eine kleine Nachtmusik. Allerdings ist sie nicht typisch für die zur Mozart-Zeit beliebte Gattung – es ist nämlich ein Stück für Streicher. Serenaden indes wurden des Abends im Freien gespielt, und wenn das Wetter umschlug, waren Geiger und Cellisten die ersten, die die Flucht ergriffen. Nur die Hörner, die Oboen, Klarinetten und Fagotte, kurz: die „Harmoniemusik“ konnte bei sommerlichem Regenguss aus-

harren. Deshalb schrieb für sie namentlich der tschechische Serenaden-Komponist Franz Krommer eine stattliche Anzahl an Werken, die er oft kurz und bündig „Harmonie“ nannte. Im österreichisch-ungarischen Raum hat sich die musikantische Serenaden-Tradition bis ins 20. Jahrhundert erhalten: Noch Mátyás Seiber verfasste solche unbeschwerten Werke für Bläser, ohne dabei zu verleugnen, dass er ein Komponist der Moderne Matthias Nöther war.

War für seine Serenaden beliebt: Komponist Franz Krommer So. 8.2., 19:00 Uhr Schloss Albrechts­berg Dresden (Kronensaal) „...für Bläser“. Mitglieder der Dresdner Philharmonie. Seiber: Serenade, Hindemith: Sonate für vier Hörner, Krommer: Oktett-Partita F-Dur

T H E R O YA L O P E R A

Wagners frühes Meisterwerk mit Bryn Terfel live auf der großen Kinoleinwand Nur am 24. Februar um 20.15 Uhr aus dem Royal Opera House London

Mehr Infos und Tickets unter www.UCI-KINOWELT.de oder über die UCI App.

concerti 02.15 Mitteldeutschland 9


Regionale Tipps

Rauschende Oscar-Gala in der Stadthalle chemnitz Ganz großes Kino mit der

Robert-Schumann-Philharmonie

S

chon den Neunjährigen hielt Gustav Mahler für ein Genie – mit elf komponierte Erich Wolfgang Korngold sein erstes Ballett für die Wiener Hofoper, mit 23 erlangte er mit der Oper Die tote Stadt Weltruhm. Doch den größten Einfluss hat der in Brünn geborene Komponist auf die Geschichte der Filmmusik ausgeübt: Seine Idee, Filme wie Opernlibretti zu vertonen und eine sinfonische Filmsprache zu erfinden, prägt bis heute unsere Erwartungen an große Hol-

lywood-Filme. Ob Harry Potter, Schindlers Liste oder der Herr der Ringe: Was wären all ihre Figuren ohne die Musik, die sie den ganzen Film über begleitet? Dass eine richtig gute Filmmusik auch ohne Bilder funktionieren muss, war Korngolds grundlegende Arbeitshypothese – und an die halten sich auch seine Nachfolger wie John Williams oder Howard Shore. Ein Erfolgsrezept, das Chemnitz nun an einem Abend gleich fünf Oscar-gekrönte Partituren beschert. Klemens Hippel

Was wären die Filme ohne seine Musik: Komponist John Williams Mi. 11.2., 19:00 Uhr & Do. 12.2., 20:00 Uhr Stadthalle Chemnitz Robert-Schumann-Philharmonie, Felix Bender (Leitung), Christoph Dittrich (Moderation) u. a. Werke von Korngold, Wagner, Chaplin, Williams, Shore u. a.

Sinfonischer Punk

E

Wenn das Hemd zur Blasmusik passen muss: Christian Lindberg Mi. 18.2., 20:00 Uhr Volkshaus Jena Jenaer Philharmonie, Christian Lindberg (Posaune & Leitung). Weber: Ouvertüre zu „Oberon“, Lindberg: Kundraan and the Arctic Light, Sibelius: Sinfonie Nr. 5 Es-Dur op. 82 10 Mitteldeutschland concerti 02.15

r ist ein Energiepaket, ein Temperamentsbündel mit Schalk im Nacken, ein Tausendsassa: Längst wird der StarPosaunist Christian Lindberg in einem Atemzug mit Blechbläser-Legenden wie Louis Armstrong oder Miles Davis genannt. Neben seinem spektakulären Können auf der Posaune ist Lindberg aber auch noch ein produktiver Komponist und mitreißender Dirigent. In allen drei Rollen zugleich ist der Schwede nun mit der Philharmonie Jena zu erleben, wo Lindberg neben Stücken von Weber und Sibelius ein eigenes

Werk dirigiert – seine Komposition Kundraan and the Arctic Light für Posaune und Orchester. Eine höchst wilde Mischung aus musikalischen und theatralen Elementen – eben „sinfonischer Punk“, wie ein Kritiker schrieb. Zumal Lindberg in seinem Stück nicht nur als Interpret des virtuosen Posaunenparts auftritt, sondern auch noch eine Sprechrolle übernimmt. Vor allem aber sind wir gespannt, welches Hemd der 56-Jährige diesmal trägt: Das stimmt er nämlich stets auf die aufgeführte Eckhard Weber Musik ab.

Fotos: Mats Bäcker, Bachrach/Sony

jena Im Volkshaus präsentiert sich Star-Posaunist Christian Lindberg gleich in drei Rollen


Fr 13. Februar 2015 19.30 Uhr | Albertinum

Konzert zum Dresdner Gedenktag » TA G T Ä G L I C H Z I E H E N G E W I T T E R A U F, M A N C H M A L S E H R S TA R K E G E W I T T E R « – Schostakowitsch 1957 MAX REGER Aria »O Mensch, bewein Dein‘ Sünde groß« nach dem Choralvorspiel BWV 622 von J.S. BACH DMITRI SCHOSTAKOWITSCH Sinfonie Nr. 11 g-Moll op. 103 – »Das Jahr 1905« Michael Sanderling | Dirigent

Tickets: 0351 | 4 866 866 ticket@dresdnerphilharmonie.de

www.dresdnerphilharmonie.de


Regionale Tipps

Große Töne im »chursächsischen« Staatsbad bad elster Ganz im Geiste vergangener Zeiten: ein Kammerkonzert im König Albert Theater

A

ntike Säulen, ein großartiger Portikus, das sächsische Wappen am Revers: Seit das König Albert Theater im vogtländischen Bad Elster vor zehn Jahren wiedereröffnet wurde, präsentiert es sich als Bewahranstalt der vermeintlich guten alten Zeit. Nicht umsonst steht das Schmuckkästchen unter der Schirmherrschaft des aktuellen Markgrafen von Meißen und zählt sich selbst zu den „prachtvollsten Hoftheatern“ – so als gäbe es die Monarchen noch. Der

zuletzt mäßige Kurbetrieb, den schon Goethe genoss, ermöglicht ganzjährig ein erstaunliches, häufig von den Radebeuler Landesbühnen bespieltes Programm, das bis zur Oper reicht. Aber auch international gefeierte Stars kommen in das „chursächsische“ Staatsbad, um Meisterkurse zu geben. Und wenn sie schon mal da sind, können sie auch gleich ein Kammerkonzert anschließen, dessen Programm zur Atmosphäre des Kurbades wie angegossen Christian Schmidt passt.

Gibt Einblicke im Meisterkurs: Geiger Benjamin Schmid Fr. 20.2., 19:30 Uhr König Albert Theater Bad Elster Benjamin Schmid (Violine), Pauline Sachse (Viola), Peter Bruns (Violoncello). Beethoven: Streich­trio op. 3/1, Mozart: Klavierquartett Nr. 1 KV 478, Lanner: Marienwalzer

Alles eine Frage des Stils weimar Klarinettist Emil Jonason liebt nicht

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Da schau her: Charisma und Farbe hat nicht nur Jonasons Spiel So. 22.2. & Mo. 23.2., 19:30 Uhr Weimarhalle Emil Jonason (Klarinette), Staatskapel­ le Weimar, Stefan Solyom (Leitung). Bartók: Kossuth, Lindberg: Klarinetten­ konzert, Sibelius: Sinfonie Nr. 3 C-Dur 12 Mitteldeutschland concerti 02.15

mil Jonason trägt modische Dandy-Frisur und gemusterte Gehröcke, lässt sich schon mal mit nacktem Oberkörper ablichten und jongliert mit seinem Instrument vor der Kamera. Und doch zeigt der Schwede, Jahrgang 1983, keineswegs nur optisch Profil, sondern wird international als einer der führenden Klarinettisten seiner Generation gefeiert: Sein Spiel verbindet nämlich starken Charakter mit Charisma und Dramatik. Wie es da klingt, wenn ein Blechbläser einem Holzbläser ein Werk auf den Leib schreibt, lässt sich bei Jo-

nasons Gastspiel in Weimar erleben: Sein Landsmann, Posaunenstar Christian Lindberg, hat für den jungen Kollegen das Klarinettenkonzert The Erratic Dreams of Mr. Grön­stedt komponiert und entfacht darin den Zauber surrealer Traumwelten – sinnlich, magisch, ausgelassen, grell und extrovertiert. Sensibel, zart und mit großer musikantischer Lust. Bei der Uraufführung 2013 in Göteborg waren Publikum wie Kritik begeistert – von Jonasons spieltechnischer Souveränität und seinem GestaltungsreichEckhard Weber tum.

Fotos: PD (2), Andreas Sander, b. salomon

nur auf der Bühne den extrovertierten Auftritt


Broadway an der Elbe Magdeburg Gershwins Musical Crazy for You

wird zur New Yorker Banker-Parodie

E

Rock-Star seiner Zeit: Nicht nur in den USA liebte man Gershwin Sa. 14.2. (Premiere), 19:30 Uhr Theater Magdeburg Gershwin: Crazy for you. Hermann Dukek (Leitung), Erik Petersen (Regie) Weitere Aufführungen: 21.2., 28.2., 15.3., 21.3., 4.4., 24.4., 2.5., 10.5., 17.5. & 23.5.

s war inmitten der großen Wirtschaftskrise 1930 in den USA, als Gershwin ein fideles Musical über einen jungen, reichen Playboy schrieb, der von keinen Geldsorgen geplagt war. Doch die Amerikaner kümmerte der Widerspruch nicht, Girl Crazy brachte es schon in der ersten Saison auf stolze 273 Vorstellungen – oder vielleicht gerade deswegen? Im Theater Magdeburg wird diese Parodie auf den Wilden Westen nun als Crazy for You leicht aktualisiert: Hier ist es der Sohn einer New Yorker Bankerdynastie, der lieber auf der

Bühne steppen, als im Büro über Profitmaximierung nachdenken möchte. Seine besorgte Mutter schickt ihn in die Wüste (vermutlich irgendwo im deutschen Osten), um dort ein Theater abzuwickeln – und alles kommt ganz anders, als es sich die Familie gedacht hat. Aber ist das denn so schlimm? Kommerz fügt sich zu Kunst, Geschäftssinn zu Coolness, charmanter Swing zu prächtiger Show – und über allem schwebt mit I Got Rhythm Gershwins wohl meist gespielte Jazz-Standard: Broadway-Glamour an Irene Bazinger der Elbe.

Wie Verdi aus einem Flop einen Welthit machte halle Regisseur G.H. Seebach sucht nach der

Macht des Schicksals in der Moderne

D

as konnte ja nichts werden: Ausgerechnet im fernen St. Petersburg wurde 1862 Verdis Die Macht des Schicksals uraufgeführt. Dort floppte das Auftragswerk, der Komponist überarbeitete also die Musik und ließ die Handlung straffer verlaufen. Seine zweite Fassung erlebte dann 1869 an der Mailänder Scala ihre Uraufführung und wurde vom Publikum gefeiert – bis heute in aller Welt. Doch was vermag dieses Werk, in dem zwei junge Liebende aus rassistischen

Gründen nicht zueinander kommen dürfen, in dem es um Vatermord, Rachegelüste, Weltflucht geht, uns modernen Erdenbürgern jenseits seiner Melodienfülle noch zu erzählen von einer deregulierten Kraft namens Schicksal? Können wir uns der in einem hochtechnisierten, aufgeklärten Zeitalter entziehen – und alles wird gut? Oder ist da am Ende vielleicht doch mehr zwischen Himmel und Hölle, als die prosaische Moderne zu erklären Irene Bazinger vermag?

Er wurde auch schon zu Lebzeiten gefeiert: Giuseppe Verdi Fr. 6.2., 19:30 Uhr Oper Halle Verdi: Die Macht des Schicksals Josep Caballé-Domenech (Leitung), G.H. Seebach (Regie). So. 8.2. & So. 24.5., 15:00 Uhr, Sa. 28.2., Sa. 7.3. & Fr. 29.5., 19:30 Uhr concerti 02.15 Mitteldeutschland 13


PROGRAMM Das Klassikprogramm für Mitteldeutschland im Februar

BAutZen

15:00 Gohliser schlösschen Musica Studiorum. Studierende der Klasse Roland Schubert (Gesang)

19:30 theater Sondheim: Sweeney Todd. Sebastian Ritschel (Regie), Ulrich Kern & Manuel Pujol (Leitung)

15:00 Musikalische Komödie Witten­ brink: Sekretärinnen. Anna Evans (Regie), Susanne Fiedler (Leitung)

BernBurG

18:00 Gewandhaus (Mendelssohnsaal) Tilo Medek zum 75. Geburtstag. GewandhausKinderchor, Hans Schlag (Fagott), Manfred Ludwig (Flöte), Walter Zoller (Klavier), Wolfram Holl, Toni Hartung & Joshua Lutz (Schlag­ zeug), Marek Stefula (Pauken/Schlag­ zeug)

16:00 carl-Maria-von-Webertheater Verdi: Ein Maskenball. Christian Voß (Leitung) BornA

18:00 stadtkulturhaus Broadway Feeling. Leipziger Symphonieorches­ ter, Hannes Ferrand (Leitung) DöBeln

17:00 theater Loewe: My Fair Lady. Tobias Horschke (Leitung) DresDen

TIPP

1.2. SONNTAG

19:30 schauspielhaus Dresden (Großes haus) Sinfoniekonzert. Dmitri Levkovich (Klavier), Dresd­ ner Philharmonie, Sebastian Weig­ le (Leitung). Grieg: Klavierkonzert a­Moll, Rott: Sinfonie Nr. 1 Schon von Kindesbeinen an zog es Dmitri Levkovich in jeder freien Minute ans Klavier: Seine Freunde in Kanada nannten den Teenager denn auch immer nur „der Pianist“.

11:00 coselpalais Lied­Gut. Christine Hesse (Leitung)

eisenAch

11:00 semperoper Kapelle für Kids: Die Blechbläser. Julius Rönnebeck (Moderation)

15:00 landestheater (Großes haus) Puccini: Gianni Schicchi/Leoncavallo: Der Bajazzo. Leo McFall (Leitung)

15:00 Dreikönigskirche Deutsch­ Französische Klavierkunst zu vier Händen. Bertrand Giraud & Andreas Henkel (Klavier). Werke von Mendels­ sohn, Schumann, Brahms, Gouvy, Saint­Saëns & Ravel 15:00 Frauenkirche Geistliche Sonn­ tagsmusik. Julia Kirchner (Sopran), Mathias Schmutzler (Trompete), Mat­ thias Grünert (Orgel & Leitung) 15:00 staatsoperette Catch me if you can. Werner Sobotka (Regie), Peter Christian Feigel (Leitung) 17:00 Musikhochschule (Konzertsaal) Das Werkstattorchester erzählt Geschichten 19:00 semperoper Debussy: Pelléas et Mélisande. Mikko Franck (Leitung) 19:30 schauspielhaus (Großes haus) Sinfoniekonzert. Dmitri Levkovich (Klavier), Dresdner Philharmonie, Sebastian Weigle (Leitung). Grieg: Klavierkonzert, Rott: Sinfonie Nr. 1 Weitere Infos siehe Tipp 14 Mitteldeutschland concerti 02.15

GörlitZ

10:00 theater (Großer saal) In der Halle des Bergkönigs. Neue Lausitzer Philharmonie, Andrea Sanguineti (Leitung) hAlle

15:00 oper Mozart: Die Zauberflöte. Andreas Henning (Leitung) 19:30 Georg-Friedrich-händel halle Spanische Nacht. Carmen Solis (Sop­ ran), Elena Algado (Tänzerin), Staats­ kapelle Halle, Josep Caballé­Domen­ ech (Leitung). Werke von de Falla, Montsalvatge u. a. leiPZiG

11:00 Mendelssohn-haus (Musiksalon) Kammermusik. Mendelssohn­ Quartett 11:00 oper Rota: Aladin und die Wunderlampe. Johannes Pell (Lei­ tung), Jasmin Solfaghari (Regie)

18:00 thomaskirche Gospelchor „Open Up Wide“, Ensemble „Akwaba“ 19:30 hMt (Kammermusiksaal) Ioana Cristina Goicea (Violine), Andrei Banciu (Klavier). Beethoven: Violinso­ nate Nr. 6 A­Dur, Schumann: Violinso­ nate Nr. 1 a­Moll, Lutosławski: Subito, Prokofjew: Violinsonate Nr. 2 D­Dur 20:00 Gewandhaus (Großer saal) The Ten Tenors on Broadway MAGDeBurG

16:00 theater Bluthochzeit/ Lorca. Antonio Gades & Gonzalo Galguera (Choreographie) rADeBeul

15:00 landesbühnen (hauptbühne) Doppelabend. Hacks: Adam und Eva, Strawinsky: Les Noces ruDolstADt

15:00 theater (Großes haus) Adam: Giselle. Jutta Ebnother (Choreogra­ phie) schleiZ

17:00 Wisentahalle Jazz und Latin. Mulo Francel (Saxophon, Klarinette), D. D. Lowka (Kontrabass, Perkussion), Vogtland Philharmonie Greiz/Rei­ chenbach, Stefan Fraas (Leitung) WeiMAr

15:00 Deutsches nationaltheater (Foyer) Cafékonzert. Brigitte Horlitz (Oboe), Elisabeth Anetseder­Meyer (Harfe)

Foto: dmitrilevkovich.com

1.2. SONNTAG


Zwickau

15:00 Gewandhaus Mozart: Die Hochzeit des Figaro. Jürgen Pöckel (Regie), Lutz de Veer (Leitung)

2.2. Montag Chemnitz

Silbermann-Tage . – .. Musikfestival und XII. Internationaler Gottfried-Silbermann-Orgelwettbewerb zwischen Freiberg und dem Erzgebirge

19:30 Opernhaus Geschichten aus dem Hut. Reiner Feistel (Choreo­ graphie) Leipzig

Gottfried-Silbermann-Gesellschaft e. V.

20:00 Gewandhaus (Großer Saal) Tschaikowsky: Schwanensee. Staatli­ ches Russisches Ballett Moskau

E-Mail: kontakt@silbermann.org Internet: www.silbermann.org facebook.com/GottfriedSilbermann Karten- und Info-Telefon: 03731/ 2 06 53 69 Vorverkauf ab 1. März 2015

3.2. Dienstag Chemnitz

19:30 Opernhaus Verdi: Otello. Frank Beermann (Leitung) Dresden

19:00 Marcolini-Palais Kammermu­ sik im Palais. Studierende der Klasse Céline Moinet 19:30 Staatsoperette Lehár: Giuditta. Christian Garbosnik (Leitung) 20:00 Schauspielhaus (Kleines Haus) Expedition Freischütz. Matthias Rebstock (Regie). Musiktheaterpro­ jekt nach Carl Maria von Weber Eisenach

10:00 Landestheater (Großes Haus) Der Karneval der Tiere. Landeskapelle Eisenach, Münchner Puzzletheater Görlitz

19:30 Theater (Großer Saal) Neue Lausitzer Philharmonie, Marc Tardue (Leitung). Bruckner: Sinfonie Nr. 8 c-Moll Leipzig

19:30 Gewandhaus (Großer Saal) Benefizkonzert für krebskranke Kinder. Leipziger Philharmoniker, Veronika Wilhelm (Violoncello), Bedecker & Neander (Pantomime), Matthias Foremny (Leitung). Werke von Elgar, Strawinsky und Berlioz 19:30 Musikalische Komödie Wild­ horn/Bricusse: Jekyll & Hyde. Cusch Jung (Regie), Tobias Engeli (Leitung) Plauen

9:30 & 11:00 Vogtlandtheater Die verhexte Musik - Musikalisches Mitmach-Märchen. Philharmonisches Orchester Plauen-Zwickau 19:30 Vogtlandtheater Nosferatu. Torsten Händler (Choreographie) Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Radebeul

Weimar

10:00 Landesbühnen (Studiobühne) Evers: Gold! Klaus-Peter Fischer (Regie)

20:00 Deutsches Nationaltheater (Foyer) Freunde der Staatskapelle. Gernot Süßmuth (Violine)

4.2. Mittwoch Dresden

19:30 Staatsoperette Lloyd-Webber: Evita. Winfried Schneider (Regie), Peter Christian Feigel (Leitung) Hoyerswerda

19:30 Lausitzhalle Neue Lausitzer Philharmonie, Marc Tardue (Leitung). Bruckner: Sinfonie Nr. 8 c-Moll

Zwickau

9:30 & 11:00 Gewandhaus Die verhexte Musik - Musikalisches Mitmach-Märchen. Philharmonisches Orchester Plauen-Zwickau 19:30 Gewandhaus Mozart: Die Hochzeit des Figaro. Jürgen Pöckel (Regie), Lutz de Veer (Leitung)

5.2. Donnerstag

Jena

Bautzen

20:00 Volkshaus Chor der HfM Weimar, Collegium Musicum Weimar, Sergi Roca (Leitung). Rossini: Ouver­ türe zu „Der Barbier von Sevilla“, Mozart: Symphonie Nr. 25 g-Moll, Puccini: Missa di Gloria

19:30 Theater Neue Lausitzer Philharmonie, Marc Tardue (Leitung). Bruckner: Sinfonie Nr. 8 c-Moll

Leipzig

19:30 Musikalische Komödie Wild­ horn/Bricusse: Jekyll & Hyde. Cusch Jung (Regie), Tobias Engeli (Leitung) 20:00 Gewandhaus (Großer Saal) Loewe: My Fair Lady. Lajos Wenzel (Regie), Kammeroper Köln, Kölner Symphoniker, Inga Hilsberg (Leitung) Meiningen

19:30 Meininger Theater Sönke Reger (Violine), Meininger Hofkapelle, Philippe Bach (Leitung). Hindemith: Konzertmusik, Bartók: Violinkonzert Nr. 2, Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur Radebeul

10:00 Landesbühnen (Studiobühne) Evers: Gold!

Dresden

18:00 Hochschule für Musik (Konzertsaal) Jahreskonzert. Konstanze Heinicke (Violine), Karl-Wilhelm Hultsch (Tuba), Aurelius Benedikt Voigt (Fagott), Sebastian Geibel (Klavier), Junges Sinfonieorchester Dresden, Wolfgang Behrend (Lei­ tung). Mozart: Violinkonzert G-Dur KV 216, Koetsier: Concertino op. 77 für Tuba und Orchester, Maros: Concertino für Fagott und Orchester, Gershwin: Concerto in F 19:00 Semperoper Debussy: Pelléas et Mélisande. Mikko Franck (Leitung), Àlex Ollé – La Fura dels Baus (Regie) 20:00 Festspielhaus Hellerau (Großer Saal) The Forsythe Company, William Forsythe (Choreographie), David Morrow (Musik). Yes, we can‘t Wiener Fassung (Dresden-Premiere) concerti 02.15 Mitteldeutschland 15


KlassiKprograMM

19:30 Aula der universität im löwengebäude Händel zu Hause. Händelfestspielorchester, Bernhard Forck (Leitung). Stamitz: Sinfonie A­Dur op. 3 Nr. 5, F. Benda: Violinkon­ zert a­Moll Lee II­16, G. A. Benda: Sin­ fonie Nr. 4 F­Dur, Zelenka: Ouverture a 7 ZWV 188, Kozeluch: Sinfonie g­Moll 20:30 oper Belle voci. Björn Christian Kuhn (Tenor), Ingo Martin Stadtmüller (Klavier) 20:30 oper (Puppentheater) Konzert für eine taube Seele. Chris­ toph Werner (Regie), Ragna Schirmer (Klavier)

20:00 Festspielhaus hellerau (Großer saal) The Forsythe Company, William Forsythe (Choreographie), David Morrow (Musik). Yes, we can‘t ­ Wiener Fassung erFurt

19:30 thomaskirche erfurt Chor der HfM Weimar, Collegium Musicum Weimar, Sergi Roca (Lei­ tung). Rossini: Ouvertüre zu „Der Bar­ bier von Sevilla“, Mozart: Symphonie Nr. 25 g­Moll, Puccini: Missa di Gloria

20:00 Gewandhaus (Großer saal) Die große Giuseppe­Verdi­Nacht. Christian Lanza (Tenor), Chöre und Orchester der Warschauer Sinfoniker

20:30 oper (Puppentheater) Konzert für eine taube Seele. Chris­ toph Werner (Regie), Ragna Schirmer (Klavier)

rADeBeul

leiPZiG

20:00 landesbühnen (hauptbühne) Menken: Der kleine Horrorladen

18:00 thomaskirche Motette. Ensemble Thios Omilos

19:30 theater Sondheim: Sweeney Todd. Sebastian Ritschel (Regie) DresDen

19:30 hochschule für Musik (Konzertsaal) Jahreskonzert. Solisten, Junges Sinfonieorchester Dresden, Wolfgang Behrend (Leitung). Mozart: Violinkonzert G­Dur KV 216, Koetsier: Concertino op. 77 für Tuba und Orches­ ter, Maros: Concertino für Fagott und Orchester, Gershwin: Concerto in F

19:30 Musikalische Komödie Prokofjew: Romeo und Julia. Mirko Mahr (Choreographie) 20:00 Gewandhaus (Mendelssohnsaal) Bachzyklus II. Berliner Camera­ ta, Yorck Kronenberg (Klavier), Olga Pak (Violine) MAGDeBurG

19:30 theater Prokofjew: Romeo und Julia. Gonzalo Galguera (Choreogra­ phie), Ballett Magdeburg

TIPP

20:00 semperoper Sächsische Staatskapelle Dresden, Nikolaj Znaider (Violine), Christian Thielemann (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp 16 Mitteldeutschland concerti 02.15

19:30 theater Offenbach: Die Bandi­ ten. Michael Ellis Ingram (Leitung)

QueDlinBurG

19:30 theater (Großes haus) Kálmàn: Gräfin Mariza. Werner Pichler (Regie), Florian Kießling (Leitung) WeiMAr

19:30 Deutsches nationaltheater (Großes haus) Verdi: I Masnadieri. Martin Hoff (Leitung)

7.2. SAMSTAG BAutZen

19:30 theater Brel. Carlos Matos (Choreographie) DresDen

16:30 coselpalais Oper mal anders. Richard Vardigans (Klavier & Modera­ tion). Strauß: Die Fledermaus 17:00 Kreuzkirche Gedenkkonzert. Dresdner Kreuzchor, Mitglieder der Dresdner Philharmonie, Roderich Kreile (Leitung). Mauersberger: Wie liegt die Stadt so wüst & Dresdner Requiem 19:00 semperoper Sächsische Staatskapelle Dresden, Nikolaj Znai­ der (Violine), Christian Thielemann (Leitung). Schostakowitsch: Violin­ konzert Nr. 1 a­Moll, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 h­Moll „Pathétique“

19:30 staatsoperette Lloyd­Webber: Evita. Peter Christian Feigel (Leitung) 20:00 Deutsches hygiene-Museum (Großer saal) Dresdner Abend. Daniel Bäz (Fagott), Christian Höcherl (Trompete), Philharmonisches Kam­ merorchester, Marek Janowski (Lei­ tung). Dvořák: Streicherserenade, Hin­ demith: Konzert für Trompete und Fagott mit Streichorchester, Beetho­ ven: Streichquartett Nr. 16 F­Dur

norDhAusen

19:30 Vogtlandtheater Fall: Madame Pompadour. Valentina Simeonova (Regie), Lutz de Veer (Leitung)

19:30 oper Verdi: Die Macht des Schicksals. Josep Caballé­Domenech (Leitung)

BAutZen

19:30 theater Doppelabend. Hacks: Adam und Eva, Strawinsky: Les Noces

19:30 stadtkulturhaus Menken: Der kleine Horrorladen hAlle

19:30 König Albert theater Benatzky: Im weißen Rössl

Meissen

PlAuen

10:00 oper (Konzertfoyer) Baby­ konzert. Musiker des Gewandhausor­ chesters Leipzig und der Oper Leipzig

6.2. FREITAG

19:30 Meininger theater Janáček: Kátja Kabanová. Ansgar Haag (Regie), Philippe Bach (Leitung)

FreitAl

leiPZiG

BAD elster

MeininGen

6.2. FREITAG

20:00 semperoper Dresden Sächsische Staatskapelle Dresden, Nikolaj Znaider (Violine), Christian Thielemann (Leitung). Schostako­ witsch: Violinkonzert Nr. 1 a­Moll op. 77, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 h­Moll op. 74 „Pathétique“ Schon Großvater Znaider lernte das Geigenspiel. Doch als die ver­ armte Familie in einem kalten Win­ ter kein Feuerholz mehr hatte, musste seine Violine dran glauben.

19:30 Musikhochschule (Konzertsaal) Aizuri Quartet. Mozart: Streich­ quartett D­Dur KV 575, Janácek: Streichquartett Nr. 1 „Kreutzer­Sona­ te“, Beethoven: Streichquartett op. 59 Nr. 3 C­Dur 19:30 staatsoperette Catch me if you can. Werner Sobotka (Regie), Peter Christian Feigel (Leitung) 20:00 Festspielhaus hellerau (Großer saal) The Forsythe Company, William Forsythe (Choreographie), David Morrow (Musik). Yes, we can‘t ­ Wiener Fassung

Fotos: Georg Lange, Kaapo Kamu

hAlle


FreiBerG

19:30 theater Lloyd­Webber: Sunset Boulevard. Juheon Han (Leitung)

TIPP

20:00 Festspielhaus hellerau (Großer saal) The Forsythe Company, William Forsythe (Choreographie), David Morrow (Musik). Yes, we can‘t ­ Wiener Fassung

GörlitZ

19:30 theater (Foyer café) Offen­ bach: Salon Pitzelberger. Rita Schaller (Regie), Olga Dribas (Leitung) hAlle

19:30 oper Peter Pan. Cusch Jung (Regie & Choreographie) 20:30 oper (Puppentheater) Konzert für eine taube Seele. Chris­ toph Werner (Regie), Ragna Schirmer (Klavier) leiPZiG

10:00 Mendelssohn-haus (Museum) Auf Mendelssohns Spuren durch die Musikstadt Leipzig 10:00 oper (Konzertfoyer) Baby­ konzert. Musiker des Gewandhausor­ chesters Leipzig und der Oper Leipzig 11:00 Museum für Musikinstrumente Zwey Nymphen wohnen am Pleißen­ strande. Ulrike Richter (Gesang & Hakenharfe) 15:00 thomaskirche Motette. Ensemble Thios Omilos 15:45 Gewandhaus (Großer saal) Orgelpräsentation. Michael Schönheit (Orgel) 17:00 Gewandhaus (Großer saal) Orgelstunde. Michael Schönheit (Or­ gel). Rund um Bach ­ die Bach­Fami­ lie und Mendelssohn 19:00 Musikalische Komödie Wittenbrink: Sekretärinnen 20:00 Gewandhaus (Mendelssohnsaal) Chi Ho Han (Klavier). Beetho­ ven: Sonate Es­Dur op. 31/3, Schu­ mann: Kreisleriana op. 16, Hamelin: Pavane variée, Chopin: 24 Préludes 20:00 Gewandhaus (Großer saal) Featured Composer: Esa­Pekka Salo­ nen. Anu Komsi (Sopran), Piia Komsi (Sopran), MDR Sinfonieorchester, Sant­ tu­Matias Rouvali (Leitung). Prokofjew: Sinfonie Nr. 1, Salonen: Wing on Wing & LA Variations, Sibelius: Vársàng Weitere Infos siehe Tipp MAGDeBurG

19:30 theater Puccini: La bohème MeininGen

19:30 Meininger theater Millöcker: Der Bettelstudent. Wolfgang Quetes (Regie), Sierd Quarré (Leitung)

7.2. SAMSTAG

20:00 Gewandhaus leipzig (Großer saal) Featured Compo­ ser: Esa­Pekka Salonen. Anu Komsi (Sopran), Piia Komsi (Sopran), MDR Sinfonieorchester, Santtu­Ma­ tias Rouvali (Leitung). Prokofjew: Sinfonie Nr. 1 „Symphonie clas­ sique“, Salonen: Wing on Wing & LA Variations, Sibelius: Vársàng Was hat der Mann für einen lan­ gen Stab! Ob‘s daran liegt, dass der Finne Santtu­Matias Rouvali seine Musikerkarriere einst als Schlagzeuger begann ...? ZittAu

19:30 Gerhart-hauptmann-theater (Grosser saal) Neue Lausitzer Philharmonie, Marc Tardue (Leitung). Bruckner: Sinfonie Nr. 8 c­Moll ZWicKAu

19:30 Konzert- und Ballhaus neue Welt 18. Theaterball: Heute geh‘n wir ins Maxim

8.2. SONNTAG DresDen

10:30 & 12:00 Alter schlachthof Otto und die Schlagzeugbande. Dresdner Philharmonie 11:00 semperoper Sächsische Staatskapelle Dresden, Nikolaj Znai­ der (Violine), Christian Thielemann (Leitung). Schostakowitsch: Violin­ konzert Nr. 1 a­Moll, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 h­Moll „Pathétique“ 19:00 schloss Albrechtsberg (Kronensaal) „...für Bläser“. Johannes Pfeiffer & Guido Titze (Oboe), Hans­ Detlef Löchner & Henry Philipp (Klari­ nette), Torsten Gottschalk, Carsten Gießmann, Friedrich Kettschau & Dietrich Schlät (Horn), Robert­Chris­ tian Schuster & Mario Hendel (Fagott). Seiber: Serenade, Hinde­ mith: Sonate für vier Hörner, Krom­ mer: Oktett­Partita F­Dur

norDhAusen

19:00 semperoper Debussy: Pelléas et Mélisande. Mikko Franck (Leitung), Àlex Ollé – La Fura dels Baus (Regie)

19:30 theater Offenbach: Die Bandi­ ten. Michael Ellis Ingram (Leitung)

19:30 staatsoperette Catch me if you can. Werner Sobotka (Regie)

Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

20:00 schauspielhaus (Kleines haus) L‘appartenenza. Pippo Pollina (Gesang, Piano, Gitarren, Tambourin)

GörlitZ

19:00 theater (Großer saal) Chor des Gerhart Hauptmann Thea­ ters Görlitz­Zittau, Mitglieder der Neuen Lausitzer Philharmonie, Manuel Pujol (Leitung). Werke von Schu­ mann, Brahms & Schönberg hAlle

11:00 Kunstmuseum Moritzburg Galeriekonzert. Bettine Keyßer (Flöte), Henriette Auracher (Violine), Oliver Tepe (Viola), Hinnes Goud­ schaal (Violoncello), Ursula Heins (Harfe). Mozart: Quartett C­Dur KV Anh. 171, Adagio C­Dur KV 356, Sonate C­Dur KV 14 & Streichquartett C­Dur KV 465 „Dissonanzen­Quartett“ 15:00 oper Verdi: Die Macht des Schicksals. Josep Caballé­Domenech (Leitung) leiPZiG

11:00 & 16:00 hMt (Großer saal) „Was eine Frau im Frühling träumt …“. Salonorchester Cappuccino, Studie­ rende der HMT Leipzig, Regina Wer­ ner­Dietrich (Leitung) 11:00 Mendelssohn-haus (Musiksalon) Aus Sturm und Drang zum Ideal ­ Goethes Jugend: Dichtung und Wahrheit. Fabian Strothmann (Tenor), Tatjana Dravenau (Klavier/Lesung) 11:00 Musikalische Komödie (Venussaal) Prokofjew: Peter und der Wolf. Karl Zugowski (Erzähler) 15:00 Mendelssohn-haus (Musiksalon) Oper mal anders. Richard Vardi­ gans (Klavier/Präsentation). Strauß: Die Fledermaus 15:00 Musikalische Komödie Witten­ brink: Sekretärinnen. Anna Evans (Regie), Susanne Fiedler (Leitung) 17:00 Gewandhaus (Mendelssohnsaal) Wien ­ visuelles Konzert. W. Kirsten & U. Moortgat­Pick. Werke von Strauß, Haydn, Mozart u. a. 18:00 schaubühne lindenfels GewandhausChor, Walter Zoller (Kla­ vier), Gregor Meyer (Leitung). Werke von Mendelssohn, Schumann & Brahms, 20 Uhr: Film „Young@Heart“ MAGDeBurG

16:00 theater Mozart: Die Hochzeit des Figaro. Karen Stone (Regie) concerti 02.15 Mitteldeutschland 17


KlassiKprograMM

18:00 theater Massenet: Manon. Markus L. Frank (Leitung) WeiMAr

16:00 Deutsches nationaltheater (Großes haus) Wagner: Lohengrin. Tobias Kratzer (Regie) WurZen

15:00 Kulturhaus schweizergarten Operettenkonzert. Leipziger Sympho­ nieorchester

20:00 Festspielhaus hellerau (Großer saal) The Forsythe Compa­ ny, William Forsythe (Choreographie), David Morrow (Musik). Yes, we can‘t ­ Wiener Fassung leiPZiG

19:30 Bundesverwaltungsgericht Soiree. Studierende der Klassen Ro­ land Schubert und Ilona Blumenthal­ Petzold, Heiko Reintzsch (Klavier) 20:00 Gewandhaus (Großer saal) Las Vegas Elvis Revival Show

ZittAu

MeininGen

15:00 Gerhart-hauptmann-theater (Grosser saal) In der Halle des Berg­ königs. Neue Lausitzer Philharmonie, Andrea Sanguineti (Leitung)

19:30 Meininger theater Sibelius: En Saga, Strawinsky: Der Feuervogel. Andreas Plucis (Choreographie)

9.2. MONTAG DresDen

20:00 Festspielhaus hellerau (Dalcroze-saal) Feature Ring. Gerhard Gschlössl (Posaune) 20:00 Festspielhaus hellerau (Großer saal) The Forsythe Compa­ ny, William Forsythe (Choreographie), David Morrow (Musik). Yes, we can‘t ­ Wiener Fassung leiPZiG

20:00 Gewandhaus (Großer saal) Die Nacht der Musicals WeiMAr

18:30 Musikgymnasium schloss Belvedere (Großer saal) Chi Ho Han (Klavier). Werke von Haydn, Tschai­ kowsky, Hamelin, Skrjabin & Chopin

10.2. DIENSTAG leiPZiG

20:00 Gewandhaus (Großer saal) Night of the Dance. Broadway Dance Company, Dublin Dance Factory

11.2. MITTWOCH cheMnitZ

19:00 stadthalle Sinfonische Film­ musik. Thomas Bruder (Violoncello), Christoph Dittrich (Moderation), Felix Bender (Leitung), Robert­Schumann­ Philharmonie. Korngold: „Sea Hawk“ (Ausschnitte), Cellkonzert op. 37, Schostakowitsch: „The Gadfly“­Suite op. 97a (Ausschnitte), Wagner: „Wal­ kürenritt“, Williams: Musik aus „Harry Potter“ u. a. DresDen

19:00 semperoper Debussy: Pelléas et Mélisande. Mikko Franck (Leitung) 18 Mitteldeutschland concerti 02.15

TIPP

12.2. DONNERSTAG cheMnitZ

20:00 stadthalle Sinfonische Film­ musik. Thomas Bruder (Violoncello), Christoph Dittrich (Moderation), Robert­Schumann­Philharmonie, Felix Bender (Leitung) DessAu

16:00 Anhaltisches theater (Großes haus) The Beggar‘s Opera/Polly. Daniel Carlberg (Leitung) DresDen

20:00 Festspielhaus hellerau (Großer saal) The Forsythe Compa­ ny, William Forsythe (Choreographie), David Morrow (Musik). Yes, we can‘t ­ Wiener Fassung Weitere Infos siehe Tipp leiPZiG

20:00 Gewandhaus (Großer saal) Das Phantom der Oper. Central Music Company

13.2. FREITAG DresDen

19:30 Albertinum (lichthof) Konzert zum Dresdner Gedenktag. Dresdner Philharmonie, Michael Sanderling (Leitung). Reger: Aria „O Mensch, be­ wein Dein‘ Sünde groß“, Schostako­ witsch: Sinfonie Nr. 11 g­Moll op. 103 „Das Jahr 1905“

12.2. DONNERSTAG

20:00 Festspielhaus hellerau Dresden (Großer saal) The Forsythe Company, William Forsythe (Choreographie), David Morrow (Musik). Yes, we can‘t ­ Wiener Fassung Testament: Nach seinem Tod dürfen die Stücke William Forsy­ thes nicht mehr aufgeführt werden – die sonst fällige Erbschaftssteuer würde seine Familie ruinieren. GerA

19:30 theater (Großes haus) Offenbach: Die schöne Helene (Premiere). Olav Kröger (Leitung), Deborah Epstein (Regie) hAlBerstADt

19:30 theater (Kammerbühne) Strawinsky­Abend. Francisco Sanches Martinez (Choreographie) leiPZiG

18:00 thomaskirche Motette 19:00 hMt (Vortragsraum 104 Wintergarten) Viva Viola! Teilnehmer des Int. Meisterkurs Tatjana Masuren­ ko, Miki Wada (Klavier). Werke von Bach, Schumann u. a. 19:30 oper Schröder: Othello (Premi­ ere). Mario Schröder (Choreographie) 20:00 Gewandhaus (Großer saal) Best of Musical Starnights. Die ganze Welt des Musicals an einem Abend MAGDeBurG

19:30 theater Puccini: La bohème. Karen Stone (Regie) MeininGen

18:00 Meininger theater Strauss: Der Rosenkavalier. Rudolf Frey (Regie), Philippe Bach (Leitung)

20:00 semperoper Rossini: Stabat mater. Sächsische Staatskapelle Dres­ den, Maija Kovalevska (Sopran), Rinat Shaham (Mezzosopran), Yosep Kang (Tenor), René Pape (Bass), Sächsische Staatsopernchor Dresden, Myung­ Whun Chung (Leitung)

norDhAusen

20:00 Festspielhaus hellerau (Großer saal) The Forsythe Company, William Forsythe (Choreographie)

19:30 theater (Großes haus) Konzert des Jugendsinfonieorchesters Sachsen­Anhalt

19:30 theater Die vier Jahreszeiten (Premiere). Jochen Heckmann & Martin Chaix (Choreographie), Sergi Roca (Leitung) QueDlinBurG

Fotos: Dominik Mentzos, Thomas Müller

norDhAusen


WeiMAr

hAlBerstADt

19:30 Deutsches nationaltheater (Großes haus) Verdi: I Masnadieri. Volker Lösch (Regie), Martin Hoff (Leitung), Staatskapelle Weimar Weitere Infos siehe Tipp

19:30 theater (Großes haus) Donizetti: Don Pasquale (Premiere). Michael Korth (Leitung), Hinrich Horstkotte (Regie)

19:30 Fürstenhaus (Festsaal) Diplomkonzert. Sophia Kirst (Viola). Werke von Bach, Schumann u. a.

14.2. SAMSTAG DessAu

19:30 Anhaltisches theater (Großes haus) Italienische Operngala. Opernchor des Anhaltischen Theaters, Anhaltische Philharmonie, Wolfgang Kluge (Leitung) DresDen

19:30 Albertinum (lichthof) Martin Helmchen (Klavier), Michael Sander­ ling (Leitung), Dresdner Philharmonie. Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 2 g­Moll op. 16, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 11 g­Moll op. 103 „Das Jahr 1905“ 20:00 Dreikönigskirche Wie liegt die Stadt so wüst. Kammerchor Cantus Dorsten, Hans­Jakob Gerlings (Lei­ tung). Gedenkkonzert zum 70. Jah­ restag der Zerstörung Dresdens 20:00 Frauenkirche Dvořák: Stabat mater. Susanna Martin (Sopran), Anna Haase (Alt), Martin Petzold (Tenor), Klaus Mertens (Bass), Kammerchor der Frauenkirche, Jenaer Philharmo­ nie, Matthias Grünert (Leitung) 20:00 semperoper Rossini: Stabat mater. Sächsische Staatskapelle Dresden, Maija Kovalevska (Sopran), Rinat Shaham (Mezzosopran), Yosep Kang (Tenor), René Pape (Bass), Sächsische Staatsopernchor Dresden, Myung­Whun Chung (Leitung) 20:00 Festspielhaus hellerau (Großer saal) The Forsythe Compa­ ny, William Forsythe (Choreographie), David Morrow (Musik). Yes, we can‘t ­ Wiener Fassung

leiPZiG

10:00 Mendelssohn-haus (Museum) Auf Mendelssohns Spuren durch die Musikstadt Leipzig 15:00 thomaskirche Motette 16:00 & 20:00 Gewandhaus (Mendelssohn-saal) Glanzlichter der Ope­ rette. Johann Strauß Chor & Orchester Leipzig, Erik Schober (Leitung) 17:00 Gewandhaus (Großer saal) Roland Maria Stangier (Orgel). Impro­ visationen über Themenwünsche des Publikums 18:00 schumann-haus Notenspur­ salon. Christopher Jung (Bariton), Piotr Ozckowski (Klavier). „Robert Schumann und Franz Schubert“

FreiBerG

19:30 theater Tschaikowsky: Pique Dame (Premiere). Ensemble des Mit­ telsächsischen Theaters GerA

18:00 theater (Bühne am Park) Prokofjew: Cinderella. Thüringer Staatsballett Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

18:00 landestheater (Großes haus) Britten: Peter Grimes (Premiere). Kay Kuntze (Regie), Laurent Wagner (Leitung) DessAu

17:00 Anhaltisches theater (Großes haus) Bizet: Carmen. Jana Eimer (Regie) DresDen

15:00 Frauenkirche Stephanie Atanasov (Alt), Virtuosi Saxoniae, Ludwig Güttler (Trompete & Leitung). Vivaldi: Nisi Dominus u. a. 16:00 lukaskirche Mozart: Requiem. Concentus Vocalis, Katharina Pfeiffer (Leitung) 19:00 semperoper (semper 2) Brzóska: Tristan und Isolde (Premie­ re). David Dawson (Choreographie)

19:00 Musikalische Komödie Faschingskonzert. Mirko Mahr (Cho­ reographie), Tobias Engeli (Leitung), Ensemble der Musikalischen Kömödie

20:00 schauspielhaus (Kleines haus) Akbars Palace. Ioanna Sriniva­ san & Kathak Dance Ensemble

19:00 oper Verdi: La Traviata. Jeremy Carnall (Leitung)

15:00 landestheater (Großes haus) Familienkonzert. Landeskapelle Eisenach, Münchner Puzzletheater. Der Karneval der Tiere

MAGDeBurG

19:30 theater Gershwin: Crazy for you (Premiere). Erik Petersen (Regie), Hermann Dukek (Leitung) norDhAusen

19:30 theater Faschingskonzert WeiMAr

18:00 Deutsches nationaltheater (Großes haus) Strauss: Der Rosenka­ valier. Stefan Solyom (Leitung)

TIPP

erFurt

19:30 theater (Großes haus) Stra­ winsky: Der Feuervogel/Sibelius: En Saga. Carlos Domínguez­Nieto (Lei­ tung), Andris Plucis (Choreographie)

15.2. SONNTAG AltenBurG

eisenAch

erFurt

18:00 theater (Großes haus) Reyer: Sigurd. Guy Montavon (Regie) GerA

14:30 theater (Großes haus) Offen­ bach: Die schöne Helene. Olav Kröger (Leitung), Deborah Epstein (Regie) GothA

20:00 Gothaer Kulturhaus Marta Klimasara (Marimbaphon), Thüringen Philharmonie Gotha, Ivo Hentschel (Leitung). Sibelius: Finlandia, Blażewicz: Konzert für Marimbaphon und Orchester Nr. 2, Mendelssohn: Ausschnitte aus „Ein Sommernachts­ traum“ JenA

13.2. FREITAG

19:30 Deutsches nationaltheater Weimar (Großes haus) Verdi: I Masnadieri. Volker Lösch (Regie), Martin Hoff (Leitung) Klar mag Martin Hoff den Applaus am Abend – doch noch mehr liebt der Dirigent zuvor das Studium der Partitur und die Pro­ benarbeit mit dem Orchester.

11:00 rathaus (rathausdiele) Hei­ drun Wenke &Christoph Hilpert (Violi­ ne), Frederik Nitsche (Viola), Markus Eckart/Henriette Lätsch (Violoncello). Milhaud: Streichquartett Nr. 1 op. 5, Schubert: Streichquintett C­Dur D 956 leiPZiG

11:00 Mendelssohn-haus (Musiksalon) Birgit Wesolek (Sopran), Julia Bartha (Klavier). Werke von Strauss und Berg concerti 02.15 Mitteldeutschland 19


KlassiKprograMM

15:00 Musikalische Komödie Faschingskonzert. Tobias Engeli (Leitung) 16:00 Gewandhaus (Großer saal) Tschaikowsky: Schwanensee 16:00 Museum für Musikinstrumente Leipziger Gitarrenkonzerte 18:00 oper Schröder: Othello. Mario Schröder (Choreographie) MAGDeBurG

16:00 theater Mozart: Die Hochzeit des Figaro. Karen Stone (Regie) MeininGen

11:15 Meininger theater Vor der Premiere: Die Fledermaus. Matinee norDhAusen

14:30 theater Offenbach: Die Bandi­ ten. Michael Ellis Ingram (Leitung) reichenBAch

16:00 schloss Krobnitz Barock­Gala sAAlFelD

11:00 Musikschule Kinderliederkon­ zert. Thüringer Symphoniker Saalfeld­ Rudolstadt, Thomas Voigt (Leitung) WeiMAr

11:00 Deutsches nationaltheater (Foyer) Amalia Quartett. Barber: Streichquartett op. 11, Mozart: Streich­ quartett C­Dur KV 465, Brahms: Streichquartett c­Moll op. 51 Nr. 1

TIPP

17:00 Altenburg (liszt-salon) Atlantis Klavierduo. Bartók: Der wunderbare Mandarin, Strawinski: Le sacre du printemps

16.2. MONTAG eisenAch

19:31 landestheater (Großes haus) Rosenmontagskonzert erFurt

20 Mitteldeutschland concerti 02.15

14:30 landestheater (Großes haus) Der Joker. Silvana Schröder (Choreo­ graphie), Thüringer Staatsballett

leiPZiG

erFurt

16:00 Gewandhaus (Großer saal) Rosenmontagskonzert

20:00 theater (Großes haus) Igor Levit (Klavier), Philharmonisches Orchester Erfurt, Joana Mallwitz (Leitung). Brahms: Klavierkonzert Nr. 2, Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F­Dur

17.2. DIENSTAG

DresDen

DresDen

GerA

17:00 residenzschloss (schlosskapelle) Schütz: Kleine geistliche Konzerte Weitere Infos siehe Tipp

19:30 theater (Konzertsaal) Russische Zauberwelten. Judith Eisenhofer (Violine), Philharmoni­ sches Orchester Altenburg­Gera, Laurent Wagner (Leitung)

19:00 semperoper (semper 2) Brzóska: Tristan und Isolde. David Dawson (Choreographie) leiPZiG

19:30 Musikalische Komödie Loewe: My fair lady 20:00 Gewandhaus (Großer saal) The 12 Tenors sonDershAusen

19:30 haus der Kunst Faschings­ konzert

18.2. MITTWOCH

20:00 Frauenkirche Jürgen Wolf (Orgel). Werke von Reincken, Bach u. a.

Landtierarzt war der Vater – und auch den Sohn interessierten die Naturwissenschaften, vor allem die Bakteriologie. Bis sich Ludger Rémy dann doch für die Musik entschied.

19.2. DONNERSTAG AltenBurG

19:00 semperoper Mozart: Die Zau­ berflöte. Stefan Klingele (Leitung)

19:00 semperoper Strauß: Die Fledermaus. Günter Krämer (Regie)

17:00 residenzschloss Dresden (schlosskapelle) Schütz: Kleine geistliche Konzerte 2. Dorothee Mields & Ulrike Hofbauer (Sopran), David Erler (Altus), Georg Poplutz & Tobias Mäthger (Tenor), Felix Schwandtke (Bass), Matthias Mül­ ler (Violone), Stefan Maaß (Theor­ be), Ludger Rémy (Leitung)

15:00 theater Die vier Jahreszeiten. Jochen Heckmann & Martin Chaix (Choreographie)

20:00 theater Ralph Neubert (Klavier). Beethoven: Sonate C­Dur op. 53 „Waldstein­Sonate”, Sonate c­Moll op. 111, Liszt: Dante­Sonate

DresDen

17.2. DIENSTAG

norDhAusen

GerA

JenA

20:00 Volkshaus Christina Lauter­ bach (Orgel), Christof Reiff (Klarinet­ te). Werke von Mozart, Tartini u. a. leiPZiG

20:00 Gewandhaus (Mendelssohnsaal) The Great Dance of Argentinia MAGDeBurG

19:30 theater Sophie Tangermann (Violine), Henning Ahlers (Oboe), Magdeburgische Philharmonie, Aziz Shokhakimov (Leitung). Strawinsky: Concerto in Es „Dumbarton Oaks“, Bach: Konzert für Violine, Oboe und Orchester c­Moll BWV 1060, Beetho­ ven: Sinfonie Nr. 4 MArKKleeBerG

17:00 Westphalsches haus Claire Gascoin (Mezzosopran), André Callegaro (Klavier). Werke von Mozart, Schumann, Brahms u. a.

19:30 theater (Konzertsaal) Judith Eisenhofer (Violine), Philharmoni­ sches Orchester Altenburg­Gera, Lau­ rent Wagner (Leitung). Gubaidulina: Märchenpoem, Schostakowitsch: Vio­ linkonzert Nr. 1, Tschaikowsky: Sinfo­ nie Nr. 4

19:30 Meininger theater Russel: Blutsbrüder

JenA

norDhAusen

20:00 Volkshaus Lindberg, Christian! Jenaer Philharmonie, Christian Lind­ berg (Posaune & Leitung). Weber: Ouvertüre zu „Oberon“, Lindberg: Kundraan and the Arctic Light, Sibelius: Sinfonie Nr. 5

11:00 theater Verdi: Rigoletto

MeininGen

WeiMAr

19:30 Deutsches nationaltheater (Großes haus) Puccini: La bohème. Martin Hoff (Leitung)

Fotos: privat, Koichi Miura

15:00 Bach-Museum (sommersaal) Notenspur­Salon. Theresia Stahl (Blockflöte), Christian Stahl (Theorbe, Barocklaute). Werke von Vivaldi u. a.


20.2. FREITAG

21.2. SAMSTAG

AltenBurG

cheMnitZ

19:30 landestheater (Großes haus) Russische Zauberwelten. Judith Eisenhofer (Violine), Philharmoni­ sches Orchester Altenburg­Gera, Laurent Wagner (Leitung)

19:30 opernhaus Verdi: Otello

DresDen

DresDen

19:00 semperoper Mozart: Die Zauberflöte. Stefan Klingele (Leitung)

19:00 semperoper Strauß: Die Fledermaus. Tomáš Hanus (Leitung)

19:30 staatsoperette Loewe: My Fair Lady

19:30 staatsoperette Millöcker: Gasparone

erFurt

erFurt

20:00 theater (Großes haus) Igor Levit (Klavier), Philharmonisches Orchester Erfurt, Joana Mallwitz (Lei­ tung). Brahms: Klavierkonzert Nr. 2, Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F­Dur

18:00 theater (Großes haus) Expedition Beethoven. Joana Mallwitz (Leitung & Moderation)

hAlBerstADt

19:30 theater (Großes haus) Weber: Der Freischütz hAlle

19:30 oper Fame. Matthias Brenner (Regie) leiPZiG

18:00 thomaskirche Motette. Collegium vocale und Colle­ gium instrumentale Bochum 19:30 Musikalische Komödie Wittenbrink: Sekretärinnen MAGDeBurG

19:30 theater Sophie Tangermann (Violine), Henning Ahlers (Oboe), Magdeburgische Philharmonie, Aziz Shokhakimov (Leitung). Strawinsky: Concerto in Es „Dumbarton Oaks“, Bach: Konzert für Violine, Oboe und Orchester c­Moll BWV 1060, Beetho­ ven: Sinfonie Nr. 4 B­Dur MeininGen

19:30 Meininger theater Sibelius: En Saga, Strawinsky: Der Feuervogel. Andreas Plucis (Choreographie) norDhAusen

DessAu

17:00 Anhaltisches theater (Großes haus) Wagner: Das Rheingold

hAlle

18:00 händel-haus (Kammermusiksaal) Katja Stuber (Sopran), Marije Grevink (Violine), Peter Kofler (Cem­ balo). Werke von Telemann, Buxtehu­ de, Babell & Bononcini 19:30 oper Peter Pan leiPZiG

10:00 Mendelssohn-haus (Museum) Auf Mendelssohns Spuren durch die Musikstadt Leipzig 15:00 thomaskirche Motette. Colle­ gium vocale & Collegium instrumen­ tale Bochum, Hans Jaskulsky (Lei­ tung). Bach: Kantate BWV 21

20.2. FREITAG

19:30 Meininger hof saalfeld Peter Rösel (Klavier), Thüringer Symphoniker Saalfeld­Rudolstadt, Oliver Weder (Leitung). Schu­ mann: Overtüre zu „Szenen aus Goethes Faust“, Mozart: Klavier­ konzert B­Dur KV 595, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e­Moll op. 98 Er war der Pianist der DDR, ist Sachsens bester Mann am Klavier, doch Starallüren kennt Peter Rösel nicht: „Will man mich dort hören, musiziere ich auch im Kurhaus.“ ruDolstADt

19:30 theater (Großes haus) Sinfo­ niekonzert. Peter Rösel (Klavier), Thü­ ringer Symphoniker Saalfeld­Rudol­ stadt, Oliver Weder (Leitung). Werke von Schumann, Mozart & Brahms WeiMAr

19:30 Deutsches nationaltheater (Großes haus) Verdi: I Masnadieri

22.2. SONNTAG

16:00 Gewandhaus (Mendelssohnsaal) Das gibt‘s nur einmal. Salon­ orchester CAPPUCCINO, Albrecht Winter (Leitung)

DessAu

17:00 Gewandhaus (Großer saal) Michael Schönheit (Orgel). Werke von Praetorius, Buxtehude, Bach u. a.

11:00 semperoper (semper 2) Ronchetti: Mise en abyme/Widerspie­ gelung (UA). Felice Venanzoni (Leitung), Axel Köhler (Regie)

19:00 Musikalische Komödie Lehár: Die lustige Witwe 20:00 thomaskirche amici musicae Chor & Orchester Leipzig, Ron­Dirk Entleutner (Leitung). Mendelssohn: Sinfonie Nr. 2 op. 52 „Lobgesang“ MAGDeBurG

19:30 theater Verdi: Rigoletto

19:30 theater Gershwin: Crazy for you. Erik Petersen (Regie)

sAAlFelD

MeininGen

19:30 Meininger hof Peter Rösel (Klavier), Thüringer Symphoniker Saalfeld­Rudolstadt, Oliver Weder (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp

19:30 Meininger theater Janácek: Kátja Kabanová

torGAu

QueDlinBurG

19:30 rathaussaal Operettenkonzert. Leipziger Symphonieorchester

19:30 theater (Großes haus) Donizetti: Don Pasquale

Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

TIPP

norDhAusen

19:30 theater Massenet: Manon

11:00 Marienkirche Kammerkonzert DresDen

19:00 semperoper Händel: Giulio Cesare in Egitto (Premiere). Alessandro De Marchi (Leitung), Jens­Daniel Herzog (Regie) 19:30 staatsoperette Catch me if you can. Werner Sobotka (Regie) eisenAch

15:00 landestheater (Großes haus) Der Widerspenstigen Zähmung. Andris Plucis (Choreographie) GerA

14:30 theater (Großes haus) Gluck: Iphigenie auf Tauris hAlle

15:00 oper Fame. Matthias Brenner (Regie), Alexander Suckel (Leitung), Alexandro Tourinho (Choreographie) concerti 02.15 Mitteldeutschland 21


KlassiKprograMM

JenA

15:00 Volkshaus Kaffeekonzert. Jenaer Philharmonie, Thomas Wicklein (Leitung) leiPZiG

11:00 Gewandhaus (Mendelssohnsaal) Das gibt‘s nur einmal. Salon­ orchester CAPPUCCINO, Albrecht Winter (Leitung) 11:00 Mendelssohn-haus (Musiksalon) Benjamin Stiehl (Violoncello), Mariko Suginami­Stiehl (Klavier). Werke von Schumann, Grieg u. a. 15:00 Musikalische Komödie Lehár: Die lustige Witwe 16:00 Museum für Musikinstrumente Leipziger Gitarrenkonzerte 19:00 Gewandhaus (Großer saal) Tango Revolucion MAGDeBurG

16:00 theater Lehár: Die lustige Witwe. Leonard Prinsloo (Regie) MeininGen

11:15 Meininger theater Foyerkon­ zert. Elvira Dreßler & Hans­Christoph Jahn (Violine), Ricarda Schmidt (Vio­ la), Hanno Riehmann (Violoncello), Fiona Mcleod (Klavier). Rachmani­ now: Trio élégiague Nr. 2, Borodin: Streichquartett Nr. 2 D­Dur norDhAusen

18:00 theater Offenbach: Die Bandi­ ten. Michael Ellis Ingram (Leitung) sAAlFelD

15:00 Musikschule Kinderliederkonzert WeiMAr

19:30 Weimarhalle Emil Jonason (Klarinette), Staatskapelle Weimar, Stefan Solyom (Leitung). Bartók: Kossuth, Lindberg: Klarinettenkonzert „The Erratic Dreams of Mr. Grönstedt“, Sibelius: Sinfonie Nr. 3 C­Dur op. 52 ZWicKAu

17:00 robert-schumann-haus Nimrod Guez (Violine & Viola), Christi­ an Giger (Violoncello), Yuka Kobayashi (Klavier). Brahms: Trio a­Moll, Schul­ hoff: Duo, Schumann: Klaviertrio g­Moll 22 Mitteldeutschland concerti 02.15

TIPP

25.2. MITTWOCH cheMnitZ

14:00 opernhaus Die Zauberflöte für Kinder DessAu

23.2. MONTAG

19:30 Weimarhalle Weimar Emil Jonason (Klarinette), Staatskapelle Weimar, Stefan Solyom (Leitung). Bartók: Kossuth, Lindberg: Klari­ nettenkonzert „The Erratic Dreams of Mr. Grönstedt“, Sibelius: Sinfo­ nie Nr. 3 C­Dur op. 52 Liebt bunte Gehröcke, Haargel und weiß sich auch jenseits der Bühne in Szene zu setzen: Auf sei­ nem Facebook­Profil posiert Emil Jonason auch schon mal oben ohne.

23.2. MONTAG hAlle

10:00 oper Fame WeiMAr

19:30 Weimarhalle Emil Jonason (Klarinette), Staatskapelle Weimar, Stefan Solyom (Leitung). Bartók: Kossuth, Lindberg: Klarinettenkonzert „The Erratic Dreams of Mr. Grönstedt“, Sibelius: Sinfonie Nr. 3 C­Dur op. 52 Weitere Infos siehe Tipp

24.2. DIENSTAG

10:00 Altes theater (studio) Max und Moritz ­ Kinderoper DresDen

19:00 semperoper (semper 2) Brzóska: Tristan und Isolde. David Dawson (Choreographie) 19:30 semperoper Ronchetti: Mise en abyme/Widerspiegelung. Felice Venanzoni (Leitung) 19:30 staatsoperette Catch me if you can. Werner Sobotka (Regie) hAlle

19:30 oper Fame leiPZiG

20:00 Gewandhaus (Mendelssohnsaal) Ensemble Avantgarde, Steffen Schleiermacher (Leitung). Werke von Crumb & Romitelli reichenBAch

19:30 neuberinhaus Janina Ruh (Violoncello), Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach, David Marlow (Leitung). Grieg: Orchestersuite aus“Sigurd Jorsalvar“, Schumann: Cellokonzert a­Moll, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 h­Moll

cheMnitZ

ZittAu

19:30 opernhaus Rossini: La Cenerentola. Felix Bender (Leitung)

19:30 Gerhart-hauptmann-theater (Grosser saal) Kurzstrecke Görlitz ­ Zittau. Tanzcompany des Gerhart Hauptmann Theaters

DessAu

10:00 Altes theater (studio) Max und Moritz ­ Kinderoper DresDen

17:00 coselpalais Unspoken words ­ Benefizkonzert. Sandro Russo (Klavier) 19:00 semperoper Händel: Giulio Ce­ sare in Egitto. Alessandro De Marchi (Leitung), Jens­Daniel Herzog (Regie) 19:30 staatsoperette Catch me if you can. Werner Sobotka (Regie) hAlle

10:00 oper Griesbach: Schneewitt­ chen. Ballett mit Kindern für Kinder leiPZiG

20:00 Gewandhaus (Großer saal) Tschaikowsky: Schwanensee. Das Rus­ sische Nationalballett Moskau

26.2. DONNERSTAG cheMnitZ

9:00 & 11:00 opernhaus Die Zauberflöte für Kinder DresDen

12:00 semperoper (semper 2) Brzóska: Tristan und Isolde. David Dawson (Choreographie) 19:30 semperoper (semper 2) Ronchetti: Mise en abyme/Widerspie­ gelung. Felice Venanzoni (Leitung) hAlBerstADt

19:30 theater (Kammerbühne) Tobias Amadeus Schöner (Tenor), Burkhard Bauche (Klavier). Werke von Loewe, Wolf, Schumann & Schubert

Foto: Andreas Sander

16:00 Kongress- und Kulturzentrum Bettine Keyßer (Flöte), Ursula Heins (Harfe), Staatskapelle Halle, Robbert van Steijn (Leitung). Gluck: Ouvertüre zu „Iphigénie en Aulide“, Mozart: Kon­ zert für Flöte, Harfe und Orchester C­Dur KV 299, Sinfonie D­Dur KV 297 „Pariser“, Piccinni: Ouvertüre zu „Iphi­ genie en Tauride“


Halle

19:30 Oper Bernstein: West Side Story 19:30 Volkspark Julian Milkis (Klari­ nette), Staatskapelle Halle. Villa-Lobos: Suite für Streichorchester & Bachianas Brasileiras Nr. 9, Piazzolla: Libertango & Las 4 estaciones porteñas Magdeburg

19:30 Theater Puccini: La bohème. Karen Stone (Regie)

27.2. Freitag Altenburg

19:30 Landestheater (Großes Haus) Der Joker. Silvana Schröder (Choreo­ graphie), Thüringer Staatsballett Chemnitz

19:30 Opernhaus Geschichten aus dem Hut. Reiner Feistel (Choreogra­ phie) Dessau

19:00 Anhaltisches Theater (Großes Haus) Kurt-Weill-Fest 2015: Eröff­ nungskonzert. Kristjan Järvi (Leitung), Bernhard Bettermann (Sprecher), MDR Sinfonieorchester. Weill: Johnny Johnson (EA der Neufassung)

22:00 Altes Theater Kurt-Weill-Fest 2015: Festspieleröffnungsparty

Halberstadt

22:00 Anhaltisches Theater (Foyer) Kurt-Weill-Fest 2015: Jazzkonzert

19:30 Theater (Großes Haus) Peer Gynt (Premiere). Can Arslan (Choreographie)

Dresden

Halle

9:00 Frauenkirche Gesprächskon­ zert. Birte Kulawik (Sopran), ensemb­ le frauenkirche, Matthias Grünert (Lei­ tung), Juri Tetzlaff (Moderation). Mozart: Exsultate, jubilate KV 165

19:30 Oper Rachmaninow: Anna Ka­ renina. Jochen Ulrich (Choreographie)

19:00 Semperoper Strauß: Die Fledermaus 20:00 Festspielhaus Hellerau (Großer Saal) Kurz/Schröder: Levitation Erfurt

19:30 Theater (Großes Haus) Puccini: Madama Butterfly Görlitz

19:30 Theater (Großer Saal) SilverGarburg Piano Duo, Neue Lausitzer Philharmonie, Andrea Sanguineti (Lei­ tung). Beethoven: Coriolan-Ouvertüre, Martinů: Konzert für zwei Klaviere und Orchester, Beethoven: Sinfonie Nr. 4 Greiz

19:30 Vogtlandhalle Sinfoniekonzert

Jena

20:00 Volkshaus Marius Sima (Violi­ ne), Jenaer Philharmonie, Marc Tardue (Leitung). Mozart: Sinfonie g-Moll KV 550, Berg: Violinkonzert, Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung Leipzig

10:00 Mendelssohn-Haus (Gartenhaus) Geburtstagskonzert für Mendelssohn. Friederike Kaltofen (Klavier), Johannes Popp (Lesung) 18:00 Thomaskirche Motette 19:30 Oper Puccini: La bohème 20:00 Geschwister-Scholl-Haus Tanz in den Häusern der Stadt 22:00 Peterskirche Leipzig MDR Rundfunkchor, Gijs Lennaars (Leitung). Harvey: Plainsongs for Peace and Light, MacMillan: SunDogs, Martin: Messe

Disney in Concert - Fantasia Filmkonzert der Staatskapelle Weimar 27.2.2015, 19.30 Uhr 28. 2. 2015, 16 Uhr DNT Weimar, Großes Haus

DNT

Dirigent: Frank Strobel

Regie: James Algar & Samuel Armstrong (USA 1940) Presentation licensed by Disney Concerts and made under license from Buena Vista Concerts, a Division of ABC Inc.

Karten: 03643 / 755 334 www.nationaltheater-weimar.de

Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

© Disney All rights reserved

Musik von Beethoven, Tschaikowsky, Strawinsky, Debussy u. a.

concerti 02.15 Mitteldeutschland 23


KlassiKprograMM

MAGDeBurG

eisenAch

QueDlinBurG

19:30 theater Prokofjew: Romeo und Julia. Gonzalo Galguera (Choreogra­ phie), Ballett Magdeburg

20:00 landestheater (Großes haus) Sinfoniekonzert. Landeskapelle Eisenach

MeininGen

erFurt

19:30 theater (Großes haus) Weber: Der Freischütz. Johannes Rieger (Leitung), Christian Poewe (Regie), Orchester und Chor des Nordharzer Städtebundtheaters

19:30 Meininger theater Strauß: Die Fledermaus (Premiere). Joachim Schamberger (Regie), Arturo Alva­ daro (Leitung)

19:30 theater (Großes haus) Reyer: Sigurd. Joana Mallwitz (Leitung)

19:30 Deutsches nationaltheater (Großes haus) Disney in Concert ­ Fantasia. Staatskapelle Weimar, Frank Strobel (Leitung). Musik von Beetho­ ven, Tschaikowsky, Strawinsky, Debus­ sy, Gershwin u. a.

28.2. SAMSTAG cheMnitZ

19:30 opernhaus Verdi: Otello DessAu

15:00 Bauhaus Kurt­Weill­Fest 2015. Internationale Ensemble Modern Aka­ demie. Werke von Kagel, Huber, Johnson,Tenney, Andre & Xenakis 19:30 Anhaltisches theater Kurt­Weill­Fest 2015: Das verlorene Paradies (UA). Tomasz Kajdanski (Choreographie), Daniel Carlberg (Leitung), Ballett des Anhaltischen Theaters Dessau 19:30 Bauhaus Kurt­Weill­Fest 2015: Lights on Broadway. James Holmes (Klavier), Rebecca Jo Loeb & Alen Hodzovic (Gesang). Ein Abend für Lenya – mit Kurt 21:00 Marienkirche Kurt­Weill­Fest 2015: Chansons mauvais. Aranea Peel (Gesang & Tanz), Bremer Salonor­ chester DresDen

15:00 Dreikönigskirche Albert Tiu (Klavier). Werke von Liszt, Rachmani­ now, Wagner, Debussy, Ibert u. a. 17:00 Kreuzkirche Kreuzchorvesper. Dresdner Kreuzchor, Roderich Kreile (Leitung) 19:00 semperoper Händel: Giulio Ce­ sare in Egitto. Alessandro De Marchi (Leitung), Jens­Daniel Herzog (Regie)

19:30 theater Tschaikowsky: Pique Dame

19:30 theater (Großes haus) Nicolai: Die lustigen Weiber von Windsor (Premiere). Damon Nestor Ploumis (Regie), Oliver Weder (Leitung)

GerA

WeiMAr

19:30 theater (Großes haus) Theaterball 2015

16:00 Deutsches nationaltheater (Großes haus) Disney in Concert ­ Fantasia. Staatskapelle Weimar, Frank Strobel (Leitung). Musik von Beetho­ ven, Tschaikowsky, Strawinsky, Debus­ sy, Gershwin u. a.

FreiBerG

hAlle

19:30 Georg-Friedrich-händel halle Happy Birthday Händel. Internationa­ ler Messiah­Chor, Staatskapelle Halle, Proinnsías Ó Duinn (Leitung). Händel: Messiah HWV 56 19:30 oper Verdi: Die Macht des Schicksals. G. H. Seebach (Regie), Josep Caballé­Domenech (Leitung) leiPZiG

10:00 Mendelssohn-haus (Museum) Auf Mendelssohns Spuren durch die Musikstadt Leipzig 15:00 thomaskirche Motette. Thoma­ nerchor Leipzig, Georg Christoph Biller (Leitung). Bach: Kantate BWV 127 16:00 Museum für Musikinstrumente „Das angenehme Pleiß­Athen“ ­ 1000 Jahre Leipzig. Capella Fidicinia, Mar­ tin Krumbiegel (Leitung). Werke von Schein, Telemann, Bach u. a. 16:00 oper (Konzertfoyer) Musikalischer Salon. Laetitia­Quartett. Streichquartette von Chausson, Cras u. a.

19:30 Altes rathaus (Großer saal) Kurt­Weill­Fest 2015: 400 Jahre Engelsgesänge. Ensemble Nobiles. Eine Zeitreise durch die Musik WörlitZ

15:00 & 18:00 historischer Gasthof „Zum eichenkranz“ Kurt­Weill­Fest 2015: Lesung und Musik. Cornelia Froboess (Rezitation), Dieter Ilg (Kon­ trabass) Weitere Infos siehe Tipp ZittAu

19:30 Gerhart-hauptmann-theater (Grosser saal) Klassisch. Silver­Gar­ burg Piano Duo, Neue Lausitzer Phil­ harmonie, Andrea Sanguineti (Lei­ tung). Beethoven: Coriolan­Ouvertüre, Martinů: Konzert für zwei Klaviere und Orchester, Beethoven: Sinfonie Nr. 4

TIPP

17:00 Gewandhaus (Großer saal) Orgelstunde. GewandhausChor, Michael Schönheit (Orgel), Tobias Ay (Bariton), Gregor Meyer (Leitung). Werke von Bach, Kuhnau, Lotti & Liszt 18:00 schumann-haus Schumanns Salon. Anja Kleinmichel (Klavier), Lutz Eichel (Gitarre und Sampler). Stumm­ film 1919, nach Romanvorlagen von E.A. Poe „Die schwarze Katze“ und L. Stevenson „Der Selbstmörderklub“ 19:00 oper Wagner: Das Liebesver­ bot. Jeremy Carnall (Leitung)

20:00 Frauenkirche Matthias Grünert (Orgel). Bach: Präludium und Fuge c­Moll BWV 549, Fugen g­Moll BWV 131a und h­Moll BWV 579, Partita „Ach, was soll ich Sünder machen“ BWV 770

20:00 Gewandhaus (Mendelssohnsaal) Vivaldi: Die vier Jahreszeiten. Neue Philharmonie Hamburg, Tigran Mikaelyan (Leitung)

20:00 Festspielhaus hellerau (Großer saal) Kurz/Schröder: Levitation

19:30 theater Gershwin: Crazy for you. Hermann Dukek (Leitung)

24 Mitteldeutschland concerti 02.15

WittenBerG

MAGDeBurG

28.2. SAMSTAG

15:00 & 18:00 historischer Gasthof „Zum eichenkranz“ Wörlitz Kurt­Weill­Fest 2015: Le­ sung und Musik. Cornelia Froboess (Rezitation), Dieter Ilg (Kontra­ bass). Texte und Briefe von W. Müller, Weill, Krenek & Hollaender „Pack die Badehose ein ...“: Einst wurde die Berliner Göre mit diesem Hit zum ersten Teenie­Star, heute ist Cornelia Froboess die Grande Dame des deutschen Theaters.

Foto: Sebastian Gabriel

WeiMAr

ruDolstADt


FesTiVAls Wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor

Foto: Bachfest Leipzig/Gert Mothes

Wichtigste und letzte Wirkungsstätte: An der Thomaskirche Leipzig wirkte Johann Sebastian Bach von 1723 bis 1750 als Kantor

28_leipzig Wo der Meister einst durch die heiligen hallen tobte In Sachen Bach kann Leipzig mit reichlich Authentizität auftrumpfen. Doch der Zauber des Bachfests Leipzig liegt in der Einbeziehung der ganzen Stadt 30_Thüringen Auf den Spuren einer großen Musikerfamilie Die Thüringer Bachwochen lassen seine Musik an Originalspielstätten lebendig werden 31_Arnstadt Geburtstagsfest am denkmal des Komponisten Hervorragende Chöre und Crossover verbinden sich beim Bach-Festival Arnstadt 32_Ansbach Bis Franken kam er nicht …. doch Bachs Musik hinterlässt bei der Bachwoche Ansbach nicht nur ob des Weihnachtsoratoriums im Sommer ihre Spuren 33_Stuttgart in guter Tradition den dialog fortgesponnen Hans-Christoph Rademann knüpft bei der Bachwoche Stuttgart an Helmuth Rilling an Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Februar 2015 concerti   23


fEStiValGUidE

Zentraler Ort in Leipzig – ob als Konzertspielstätte oder für Friedensgebete: die Nikolaikirche

Wo der Meister einst durch die heiligen hallen tobte

S

ähnse, die gomm‘ alle wäschen unserm Bach.“ Steigt man mit den Einheimischen am Markt aus dem neuen S-Bahn-Tunnel empor, sieht man sie schon vor sich: Massen von Touristen. Und direkt dahinter: Bachs Thomaskirche mit dem riesigen Steildach. Seit mehr als acht Jahrhunderten singen hier die Thomaner, und ihr berühmtester Kantor wirkte dort immer24  concerti Februar 2015

hin 27 Jahre – wenn auch, wie die Musikwissenschaft jüngst herausgefunden haben will, am Ende seines Lebens durchaus nicht mehr so produktiv wie zu Hochzeiten seiner Kantaten und Passionen. Dem Geist des Meisters so nah wie sonst nirgendwo

Der gute Mann erfüllte zu guter Letzt seine Aufgaben wohl vor allem dadurch, dass er sie gut

delegierte – und das bis dato unerklärliche Loch im Werkeverzeichnis hinterließ er offenbar auch nicht von ungefähr: Viele bisher als verschollen gegoltenen Kompositionen hätten, so die Theorie, einfach nie existiert. Sei’s drum – 155 CDs füllen die Kompositionen Johann Sebastian Bachs immer noch, wesentliche Werke entstanden in Leipzig: dieser quirligen, mit= Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: Bachfest Leipzig/Gert Mothes

in Sachen Bach kann leipzig mit reichlich Authentizität auftrumpfen. doch der zauber des BAchFeSTS leiPziG liegt in der einbeziehung der ganzen Stadt. Von Christian Schmidt


hin 1000 Jahre alten Kulturstadt, der man noch immer ihre Weltoffenheit anmerkt, auch wenn die Zeiten der großen Mustermessen längst vorbei sind. Die Authentizität des Bachheiligtums macht sie vor allem für von weither angereiste Musiktouristen zum Sehnsuchtsort. Und in der Tat: Es ist schon ein erhebendes Gefühl, wenn man vor Bachs Grab in der Thomaskirche steht, dem Meister so nah wie nirgendwo – auch wenn es so gut wie sicher ist, dass seine Gebeine gar nicht hier liegen. Macht nichts: Der Geist des Thomaskantors scheint die Gäste doch anzuwehen in dieser protestantischen Atmosphäre; und allein die Vorstellung ist anregend, dass er durch diese heilige Halle tobte, nicht selten erbost über die „schlechte Bestallung“ seiner Kirchenmusik. Da Leipzig 2015 wegen seines Jubiläums selbst im Mittelpunkt steht, speisen sich die 108 Veranstaltungen des hiesigen Bachfestes an mehr als 30 Orten diesmal vor allem aus heimischen Eigengewächsen:

An vorderster Front laden Thomanerchor und Gewandhausorchester, John Eliot Gardiner – seit kurzem Präsident des Bach-Archivs – und Gewandhauskapellmeister Riccardo Chailly zu dem zehntägigen Festival, das in anderen Jahren internationaler daher kam. Vom Marktplatz bis zum Zoo – Bachs Musik erklingt allerorten

Dennoch beweisen schon diese Namen, wie reich an Kultur das notorisch klamme Leipzig ist: Einst eine der wohlhabendsten Metropolen, deren Händlerherrlichkeit man noch heute in den Passagen und Messehäusern der Innenstadt nachempfinden kann, hatten die Kaufleute doch immer einen Sinn für die Kultur. Und nur so konnte sich – im Gegensatz zur repräsentativen sächsischen Residenz – ein bürgerlicher Kulturreichtum erhalten, den sich die Stadt heute eigentlich gar nicht mehr leisten kann. So gab es denn auch immer wieder mal Diskussionen um die Finanzierung des städtischen Bachfestes, und doch –

der Sachse nennt das „fichelant“ – wurde noch aus jeder Not eine Tugend gemacht. Liegt doch der Zauber dieses Festivals nicht zuletzt darin, dass eben ganz Leipzig als Spielstätte ins Programm einbezogen ist: Bachs Musik ist nicht nur der Thomaskirche und dem Gewandhaus vorbehalten, sondern mäandriert in die Katakomben der Studentenkeller, auf den Marktplatz, in den Zoo oder wird im hippen Discoclub anverwandelt. Ja, mehrere Orgelfahrten führen sogar über Land. Wenn der Meister gefeiert wird, ist die ganze Stadt auf den Beinen und zeigt sich von ihrer schönsten Frühlingsanmut – auf Bachs heiligen Spuren ebenso wie in den Straßencafés und Szenevierteln. Und dann sind eben auch die SBahn-Fahrer, die aus dem Untermarkt ans Licht kommen, stolz auf „ihren“ Bach. Bachfest Leipzig 12.6. - 21.6.2015 MDR Rundfunkchor, Gewandhausorchester Leipzig, Tine Thing Helseth, Kölner Kammerchor, Sir John Eliot Gardiner, Flautando Köln u. a.

Mozart – Was heißt hier Klassik? 22. Mai bis 28. Juni 2015

www.mozartfest.de | 09 31 / 37 23 36

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Februar 2015 concerti   25


Festivalguide

Auf den Spuren einer großen Musikerfamilie Die thüringer bachwochen lassen seine Musik an Originalspielstätten lebendig werden

Erinnern und Verweise auf die Geschichte zu zelebrieren, wissen die Macher der Bachwochen nur zu gut: 1992 gegründet, musste das Festival schon schwere Zeiten durchstehen – bis hin zur Insolvenz.

Über Jahrzehnte mit der Bach-Familie verbunden: St. Trinitatis in Ohrdruf

G

ern ist in Thüringen von „unserem“ Bach die Rede: Immerhin verbrachte der Komponist als Spross einer weitverzweigten Musikerfamilie hier in Eisenach, Ohrdruf, Arnstadt, Mühlhausen und Weimar die Hälfte seines Lebens. Weshalb der Freistaat mit so viel Bach-Tradition aufwarten kann, dass hier selbst zwei Festivals fast zur gleichen Zeit problemlos nebeneinander existieren können. Ebenso wie in Arnstadt setzen dabei auch die Thüringer Bachwochen auf „Authentisches“ an Originalschauplät-

26  concerti Februar 2015

zen, werden im März und April Georgenkirche und Bachhaus in Eisenach, die Arnstädter Bach- und die Ohrdrufer Trinitatiskirche, Stadtschloss und Stadtkirche Weimar, aber auch eine ganze Reihe weiterer historischer Juwelen zu zentralen Spielstätten. Und zwar für Konzerte aller Art mit namhaften Interpreten jeglicher Couleur – von denen die historisch informierten Spezialisten nur einen, freilich wichtigen Teil ausmachen. Dass es indes nicht ausreicht, in diesen vier Bach gewidmeten Wochen allein andächtiges

Nach seinem Neustart 2005 läuft es nun wieder: Seither hat sich die Zahl der Veranstaltungen fast verdreifacht ebenso wie die der Besucher – nicht zuletzt, weil auch die Einheimischen ganz gezielt angesprochen werden. So gehört zu einer der schönsten Noten des Festivals jenes Event, das traditionell am Vorabend der Eröffnung stattfindet: die Lange Nacht der Hausmusik. Nicht die Stars der Szene spielen zu dieser Stunde auf, sondern die Thüringer Musiker und Musikfreunde selbst und laden dazu in private Wohnungen und (Pfarr-)Häuser ein, was dem Festival eine ebenso authentische wie besondere Klangfarbe verleiht. Fortgeführt wird diese Idee indes auch auf anderer Ebene, steuern doch zahlreiche regionale Orchester und Bachchöre eigene Programme zum Festival bei oder gestalten Kantatengottesdienste im Rahmen der Bachwochen. Und natürlich gibt es 2015 wieder eine Möglichkeit zum Mitsingen – für Einheimische wie für Weitgereiste. Bach ist eben auch im Bachland Thüringen für alle da. Christiane Schwerdtfeger Thüringer Bachwochen 27.3. - 19.4.2015 Christoph Prégardien, Christian Poltéra, Carolin Widmann, Nigel Kennedy, Jeremy Denk u. a. Eisenach, Weimar, Erfurt, Gotha u. a. = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Fotos: Jens Haentzschel, Steffen Rosipal Photography

Festival-Konzerte in den heimischen vier Wänden


Geburtstagsfest am Denkmal des Komponisten Hervorragende Chöre und Crossover verbinden sich beim Bach-Festival Arnstadt

W

er zum Bach-Festival ins thüringische Arn­s tadt kommt, den erwarten neben dem vielseitigen Programm zwei ganz besondere Festspiel-Charakteristika: eine bezaubernde Klein­stadtkulisse mit historischem Flair sowie eine im besten Sinn familiäre Veranstaltungsatmosphäre der BachGemeinschaft. Eindrucksvoll zeigt sich dies nicht zuletzt alljährlich an Bachs Geburtstag am 21. März, dem Fixpunkt des Festivals: Lässt doch gerade die spätabendliche Ehrung am Bach-Denkmal auf dem Markt – das in Arnstadt passend den noch jungen Komponisten zeigt – das Publikum zusammenrücken. Abgesehen davon ist dieser „junge Bach“ schon deshalb ein Erlebnis, weil die jugendlich-flegelhafte Attitüde der Figur uns einen ziemlich „normalen“ und eben keinen übermächtigen Komponisten zeigt.

geistlichem Werk und Crossover-Konzert einzuplanen. Und wer sich barockes Leben nicht nur in seiner Fantasie ausmalen, sondern konkret ansehen möchte, hat in Arnstadt die (weltweit vielleicht einzige) Gelegenheit dazu: Im Schlossmuseum zeigt die Miniaturstadt „Mon plaisir“ mit mehr als 400 Puppen detailgetreue Nachbildungen der Lebenswirklichkeit einer deutschen Residenzstadt im frühen 18. Jahrhundert. Christiane Schwerdtfeger

Bachs erster Arbeitsplatz: die Bonifatiuskirche in Arnstadt Bach-Festival Arnstadt 20.3. - 29.3.2015 Tölzer Knabenchor, Bachchor Arnstadt, Balthasar-Neumann-Chor, Le Concert Lorrain, Swiss Brass Consort u. a.

Kirche, Wohnhaus, Sammlung: Hier lässt sich das Leben des Komponisten nachvollziehen

Passend dazu lassen sich Bachs Alltagsstationen in Arnstadt auf engstem Raum nachvollziehen: Bachs Kirche, seine möglichen Wohnhäuser und die Bach-Ausstellung liegen nur einen Katzensprung voneinander entfernt. Kein Problem also, all dies in den persönlichen Festivalplan zwischen Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Februar 2015 concerti  27


Bis Franken kam er nicht … … doch Bachs Musik hinterlässt bei der Bach­ woche Ansbach ihre Spuren – nicht nur ob des Weihnachts­oratoriums im Sommer

vals. Zugleich liefern sie die besten Gründe dafür, warum die Kompositionswelten des Thomaskantors so gut hierher passen, obgleich Bach selbst nie in Ansbach gewirkt hat: Sankt Gumbertus etwa beherbergt eine Barockorgel aus der Zeit des Komponisten; und die Residenz mit ihrer prachtvollen Orangerie und barocken Gartenanlage wurde just erbaut, als Bach gerade in Leipzig wirkte.

Gotische Pracht: Konzert in der Ansbacher St. Johanniskirche

W

elch Ironie: In München liegen die Wurzeln der Bachwoche Ansbach: Im Jahre 1947 hatte dort eine Gruppe von Musikern die Idee, die Weltkriegs-Traumata in der Bevölkerung mit Musik von Bach zu kurieren. Das passende Fleckchen Erde für die einwöchige Konzertreihe fand sich indes in Ansbach: War doch das beschauliche und äußerst malerische, mittelfränkische Städtchen vom Krieg weitgehend verschont geblieben. Doch wie so oft kam mit dem wachsenden Erfolg des Festivals unter der Federführung 28  concerti Februar 2015

Karl Richters schon bald der Sinn fürs Große, und so wollte mancher in den 50er Jahren die Bachwoche in die Landeshauptstadt verlagern, um dem Festival einen mondänen Anstrich zu verleihen. Indes: Der Verein der Freunde der Bachwoche zog nicht mit – und so durften und dürfen Bachspezialisten und Weltstars wie John Eliot Gardiner, Ton Koopman oder Martin Stadtfeld bis heute den gemeinhin unterschätzten Reiz der fränkischen Peripherie kennenlernen. Allein die Spielorte, allesamt architektonische Kleinodien, lohnen den Besuch des Festi-

Natürlich stehen auch Werke anderer Komponisten aus sämtlichen Epochen auf dem Spielplan, doch stets wird dabei die Verbindung zu Bach gewahrt. Und ein zentrales Werk des Namensgebers fehlt natürlich auch in diesem Jahr nicht: Hat es doch mittlerweile schon Tradition, dass die Veranstalter im Hochsommer das Weihnachtsoratorium erklingen lassen! Was keineswegs deplatziert ist: Haben die sechs Kantaten doch einen gänzlich weltlichen Ursprung als Huldigungskantaten für das sächsische Kurfürstenhaus. So lässt sich hier im sommerlichweltlichen Rahmen Ansbachs das Oratorium mit ganz anderen Ohren hören. Und unterstreicht einmal mehr den Ansatz, der auch sonst zum Markenzeichen des alle zwei Jahre stattfindenden Festivals geworden ist: den Komponisten und sein Schaffen in ein neues Licht zu rücken. Maximilian Theiss Bachwoche Ansbach 31.7. - 9.8.2015 Concerto Köln, Evgeni Koroliov, Windsbacher Knabenchor, Arabella Steinbacher, Khatia Buniatishvili, Tabea Zimmermann u. a. = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Fotos: Bachwoche Ansbach, Holger Schneider

Bachs Schaffen in neuem Licht


In guter Tradition den Dialog fortgesponnen Hans-Christoph Rademann knüpft bei der bachwoche stuttgart an Helmuth Rilling an

W

ie für jede Kunst gilt auch für die Musik: Das Verständnis wächst mit dem Wissen – und dies gilt umso mehr, je älter die Musik ist. Bei der von der Stuttgarter Bachakademie veranstalteten Bachwoche haben sowohl Musiker als auch musikalische Laien sieben Tage lang Gelegenheit, ihr Wissen über Bach (wie auch andere Komponisten) zu vertiefen. Geprägt über anderthalb Jahrzehnte durch Helmuth Rilling – der einst die Bachakademie gründete und 32 Jahre lang leitete – hatte der weltberühmte Chorleiter und Musikpädagoge mit seinen „Gesprächskonzerten“ dabei eine ganz eigene Form der Vermittlung gefunden, die im Laufe der Jahre eine immer größere Anhängerschaft fand. Sein Nachfolger Hans-Christoph Rademann, der 2015 zum zweiten Mal für die Bachwoche verantwortlich ist, knüpft nun mit den „Werkstattkonzerten“ an Rillings Vorbild an – freilich ohne ihn zu kopieren: Denn anders als Rilling spricht Rademann nicht allein, sondern im Dialog mit wechselnden Gästen über die aufgeführten Werke. Doch auch wenn Rademann inhaltlich einiges verändert hat – so ist etwa das Thema historische Aufführungspraxis weitaus wichtiger als früher –, im Mittelpunkt der Veranstaltungen steht nach wie vor der (Weiter-)Bildungsgedanke. Das

ansteigende Rund des Konzertsaals der Musikhochschule bildet dabei den idealen, kommunikativen Rahmen für die Podiumsgespräche, bei denen jedes Jahr eine erkleckliche Zahl von Interessierten den Ausführungen der Fachleute lauscht. Meisterkurse und Schulprojekt

Konzentriert ist auch die Atmosphäre bei den öffentlichen Proben und Meisterkursen: Wann hat der Musikinteressierte schon einmal Gelegenheit, Meister ihres Fachs beim Unterrichten zu verfolgen?

Und wer einmal erlebt hat, mit welcher Akribie hier an den Werken gefeilt wird, wird die Konzerte hernach mit anderen Ohren hören. Zudem hat die Bachakademie ihre Anstrengungen verstärkt, auch Jüngere für Bachs Musik zu begeistern – bilden doch traditionell eher ältere Menschen das Gros der Festivalbesucher. In diesem Jahr bringen dabei im Rahmen des Projekts „Bachbewegt!“ 350 Grundschüler zum Abschluss der Bachwoche dem Komponisten ein Geburtstagsständchen: Zwar ein wenig verspätet, doch dafür mit 350 Kinderstimmen auf die Jahreszahl genau. Frank Armbruster Bachwoche Stuttgart 15.3. - 22.3.2015 Hans-Christoph Rademann, Ulrike Sonntag, Ingeborg Danz, Lothar Odinius, Hille Perl u. a. Meisterkurse, Studium Generale

Bach-Mekka: Hans-Christoph Rademann im Gespräch mit Studenten

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Februar 2015 concerti   29


ESSaY

die zukunft des Konzertes ForM FolloWS FuncTion: Wir müssen vielfältige und kreativere Formen erschaffen, damit klassische Musik weiterhin ein Publikum findet. ein debattenbeitrag von Folkert Uhde

D

ie Analyse der concertiRedakteurin Friederike Holm ist absolut zutreffend: „Während sich die moderne Gesellschaft rasant verändert, zelebriert das klassische Konzert seit über 100 Jahren das immer gleiche Ritual.“ Zwei Jahre im Voraus festbetonierte Programme. Überraschungsmomente? Nur aus Versehen. Ich habe mich oft gefragt, wo eigentlich diese ganzen Gesetze geschrieben stehen, an die sich die meisten Musiker wie Veranstalter so selbstverständlich klammern. Statt kreativer Freiheit ängstliche Fragen: Darf man das denn? Kann ich das meinem Publikum zumuten? In voraus eilendem Gehorsam wird deshalb Innovation in der Regel im Keim erstickt – anstatt darüber nachzudenken und vor allem auszuprobieren, welche Mittel geeignet wären, um Musik besser, emo30 concerti Februar 2015

tionaler, tiefgehender, sinnlicher und persönlicher wirken zu lassen. Weniger steif, weniger ritualisiert, weniger vorhersehbar. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten – aber es ist nicht damit getan, ein paar bunte Scheinwerfer aufzustellen oder Konzerte in alte Schwimmbäder zu verlegen. Auch „aggressiveres“ Marketing wird mittelfristig nicht helfen, sondern eher noch zur Enttäuschung beitragen, wenn Versprechen nicht gehalten werden. Nicht die Verpackung muss geändert werden, sonst das Konzert selbst. Um die Musik aus ihren erstarrten Ritualen zu befreien und zu neuer, maximaler Wirkung zu verhelfen. Assoziationsräume öffnen – nicht zur Ablenkung, sondern zur Konzentration

Zeitgenössische „Konzertformate“, so wie wir sie im Berliner Radialsystem V entwickeln und erproben, sind eben nicht nur „Vehikel“, die den eigentlichen Inhalt überdecken, wie Markus Fein an dieser Stelle geschrieben hat. Die Arbeit, die ich inzwischen als Konzertdesign bezeichne, stellt eben gerade die Musik in den Mittelpunkt. Es geht ausschließlich darum, die Wirkung der Musik so intensiv wie möglich erfahrbar zu machen. Dafür muss

man Konzentration erzeugen, Assoziationsräume öffnen, die Musik in Beziehung zu unterschiedlichen Kontexten setzen. Auch das Licht spielt eine entscheidende Rolle. Was schon die Baumeister mittelalterlicher Kathedralen wussten, ist uns im Konzertsaal verloren gegangen: Das Spiel zwischen Licht und Architektur, die eine ständig sich verändernde Aura erzeugt. In unseren Konzert-

ZUr pErSon

FolKerT uhde ist studierter Musikwissenschaftler und Geiger, 1995 machte er sich als Musikund Projektmanager selbstständig. Mit Jochen Sandig gründete er 2006 das radialsystem V in Berlin und hat sich seitdem durch innovative und interdisziplinäre Konzertformen einen Namen gemacht. Er arbeitet u. a. für das Festival »dialoge« des Mozarteum Salzburg, die Internationale Orgelwoche Nürnberg und die Köthener Bachfesttage.

Fotos: Felix Broede, Folkert Uhde

Wie spricht man das Publikum der Zukunft an? In vorherigen Ausgaben diskutierten an dieser Stelle concerti-Redaktionsleiterin Friederike Holm, die Intendanten Markus Fein und Benedikt Stampa sowie Hochschulpräsident Elmar Lampson. Die Artikel finden Sie auf: www.concerti.de/ konzertinnovationen


Musiktheater ohne Worte: Friends of Amarillis – eine Dreiecksgeschichte über Verlangen, Eifersucht und Konkurrenz

sälen begnügen wir uns damit, die Bühne hell und das Auditorium etwas dunkler zu machen. Zwei Stunden lang. Der Dortmunder KonzerthausIntendant Benedikt Stampa hat in seinem Debattenbeitrag zu Protokoll gegeben: „Barrieren abbauen“ und „Hemmschwellen zu senken“ sei die Devise der großen „Vereinfacher“. Und Vereinfachung sei „zynisch“. Warum bitte soll Vereinfachung zynisch sein? Warum sprechen wir eigentlich immerzu darüber, wie schwierig doch klassische Musik sei? Weil wir sie selbst nicht verstehen? Weil wir um die Legitimation unserer Subventionen bangen? Der Traum von einem Publikum, das sich beständig und wissbegierig mit jedem neuen Stück auf der Basis fundierten Wissens auseinandersetzt, ist so alt wie die Aufführung von Musik vor Publikum selbst. Schon die Erfindung des Programmheftes im frühen 19. Jahrhundert zeugt von dem Wunsch, das Publikum während des Hörens zu bilden. Aber mal ehrlich: Wie viele Menschen kennen Sie, die musikwissenschaftliche Pro-

grammhefttexte bis zum Ende durchlesen? Statt der Größe und Komplexität der Musik zu huldigen, sollten wir lieber leidenschaftlich darüber sprechen, wie Musik bewegen kann! Keine andere Kunstform ist so unmittelbar mit unseren Emotionen verbunden. Musik weckt Leidenschaft, tröstet, wühlt auf und lässt zu innerer Ruhe finden. Und ähnlich wie unser Geruchssinn ist das Hören unmittelbar mit unserem Erinnerungsvermögen verbunden. Übrigens auch bei Menschen, die nicht mindestens vier Semester Tonsatz studiert haben. Die Musik vom Sockel holen

Ein Großteil unserer sogenannten klassischen Musik ist nach und nach auf hohe Sockel gestellt worden, zur Andacht und Bewunderung. Man sollte aufschauen zur Kunst. Diese Zeiten sind vorbei. Wir haben keinen Kaiser mehr, zu dem wir aufschauen. Wir schauen überhaupt selten hoch. Flache Hierarchien, Mitsprache, soziale Netzwerke, Selbstbestimmung und Selbstbezogenheit sind unsere Lebenswirklichkeit.

Ich bin ein leidenschaftlicher Anhänger des aus der Architektur stammenden DesignGrundsatzes „Form follows Function“. Im 19. Jahrhundert hatte das Konzert eine Funktion: Es war wichtig zur Selbstvergewisserung des aufstrebenden Bürgertums. Wer drin war, gehörte dazu. Innerhalb dieser Gruppe verschwanden soziale Distinktionsmerkmale, und der Frack begann seinen Siegeszug: als selbst gewählte Einheitskleidung des Publikums. Das Konzert von heute und morgen braucht vielfältige Formen (nicht: Formate), Orte und damit auch Publikum. So ausdifferenziert die Interessen in unserer Gesellschaft sind, so vielfältig muss das Angebot sein. Kontrapunkt und Kontemplation müssen kein Widerspruch sein. Wir müssen nur langsam mal anfangen. Konzert-TIPP

Do. 12.2., 20:00 Uhr Radialsystem V Berlin Vokalfest Chor@Berlin: Fernklang. Ensemble Mixtura, Die Sing­ phoniker, Audi Jugendchorakademie, Martin Steidler (Leitung) Chorinstallation für 85 Stimmen und zwei Instrumente Februar 2015 concerti   31


RezensiOnen CDs und DVDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

Zauber- und Zeremonienmeister: Fabio Luisi sorgt für teuflische Zucht und Ordnung

Fantastische Fantastique

D

ie Tondichtungen von Berlioz sind Orchestermusik pur: Wunderwerke der effektprallen Instrumentierung. Ein Berliozorchester muss also zaubern können – und die Philharmonia Zürich setzt mit dieser exquisiten Einspielung der Symphonie fantastique fantastische Zeichen im Repertoire jenseits der Oper, wo sie sonst zu Hause ist. Ihr Empfinden für das stete dramatische Pulsieren freilich fußt auf eben dieser Opern32  concerti Februar 2015

praxis: Die „Episoden aus dem Leben eines Künstlers“ erzählen die Züricher mit mutigen Zuspitzungen des Tempos, mit betörender Klangschönheit und gespannter Phrasierungslust, mit viel Sinn für die räumlichen Wirkungen der Partitur – und die leidenschaftlich ausmusizierten Steigerungszüge weisen deutlich auf Wagner voraus. Fabio Luisi ist hier nicht nur klug koordinierender Zeremonienmeister, der im Hexensabbat für teuflische Zucht

und Ordnung sorgt. Der GMD des Zürcher Opernhauses schafft auch ideale Balance und Transparenz, hält diesen Prachtschinken bei allem opiumseligen Rausch von falschem Schwitzen und Lärmen frei. Dieser Berlioz bleibt bravourös gespielte Orchestermusik und ist doch überlegen gestaltete Dirigentenkunst. Peter Krause Berlioz: Symphonie fantastique Philharmonia Zürich Fabio Luisi (Leitung) philharmonia.rec

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Foto: Monika Rittershaus

cd deS MonATS Die Philharmonia Zürich belebt Berlioz mit betörender, effektpraller Klangschönheit


Spanische zeitreise

englische Klänge

deutsche Schwere

la lira d‘esperia ii Galicia – Musik aus Galizien aus mittelalterlichen handschriften Jordi Savall (Fidel, Rebec & Rebab), Pedro Estevan (Perkussion). AliaVox

The Passion of Musick – Werke von Gibbons, Matteis, Purcell u. a. Dorothee Oberlinger (Blockflöte), Vittorio Ghielmi (Viola da Gamba) u. a. deutsche harmonia mundi

hindemith: drei Stücke für cello & Klavier op. 8, Sonate für cello solo op. 25 nr. 3 u. a. David Geringas (Cello), Ian Fountain (Klavier). Es-Dur

Wie mögen sie wohl geklungen habe, die Musiker des 13. Jahrhunderts, die am Hofe Alfonsos des Weisen komponierten? Mit Rebab, Rebec und Fidel begibt sich Jordi Savall auf ihre Spuren und holt alles aus den Instrumenten heraus – ob süße Melodien oder Schnarren und Kratzen. Angetrieben wird die einstimmige Musik dabei von rhythmischer Prägnanz, im meditativen Stillstand ebenso wie in der unermüdlich vorantreibenden Tanzmusik. So gestaltet Savall mit seiner brillanten Spieltechnik die teils handschriftlich, teil mündlich überlieferte Musik unglaublich vielfältig und abwechslungsreich. (KH)

Schon die Aufnahmequalität macht diese CD zum Vergnügen: Selten werden Instrumente mit so natürlichem Klang auf Tonträger gebannt! Begeisternd ist aber auch die Auswahl englischer Musik des 17. Jahrhunderts, die Dorothee Oberlinger und Vittorio Ghielmi präsentieren: Vom Hofe Charles II. bis in die Pubs – überall scheint man damals musiziert zu haben. Und hat dabei von ausgelassener Fröhlichkeit bis zum Wehklagen allen Emotionen musikalischen Ausdruck verliehen. Die Blockflötistin und der Gambist spielen alles genauso, wie es klingen muss: mit einer Verbindung von Freiheit und Genauigkeit. (KH)

Wahr sein, echt sein: David Geringas und Ian Fountain haben sich Hindemiths künstlerische Maxime zu eigen gemacht und musizieren dessen Frühwerke für Cello mit und ohne Klavier mit Spielfreude und ohne Sentimentalitäten. Geringas setzt in schöner Mischung auf Temperament und Intelligenz, weiß genau zu phrasieren und gekonnt zu dynamisieren. Es ist eine angenehme Natürlichkeit, die diese Aufnahme auszeichnet und nicht nur der kühnen Solosonate Frische und Lebendigkeit verleiht, ohne dass die musikalische Intelligenz geopfert wird – auch wenn nur Hindemith auf Dauer schon schwere Kost ist. (CF)

Strauss’ Wagner-Parodie auf cpo

Ulf Schirmer Seit 2009 ist Ulf Schirmer Generalmusikdirektor, seit 2011 auch Intendant an der Oper Leipzig. Und schon seit 2006 ist er Künstlerischer Leiter des Münchner Rundfunkorchesters, mit dem er ein weites Repertoirefeld abgesteckt hat: von Operette, Oper, Melodram und Filmmusik bis hin zur geistlichen Musik des 20./21. Jahrhunderts.

cpo

cpo 777 920–2 2 CDs Ein kunstvoll ironischer Blick auf seine Heimatstadt München gelang Richard Strauss mit seiner zweiten Oper. Das Libretto zu dieser »bayerischen Burleske« schrieb der Satiriker Ernst von Wolzogen. Und satirisch ist auch die Musik von Strauss: Man kann sie durchaus als Wagner-Parodie bezeichnen, als Abschied von jedem Pomp und Pathos.

CD-Bestellung gegen Rechnung unter: www.jpc.de | jpc-schallplatten Versandhandelsgesellschaft mbH Georgsmarienhütte | Geschäftsführer: Gerhard Georg Ortmann | Amtsgericht Osnabrück HRB 110327

Internationaler Vertrieb: A: Preiser Records CH: Musicora B/NL: Econa | cpo gibt’s auch im Internet: www.cpo.de

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rEZEnSionEn

Wechselbad der Temperaturen

im Bann der russischen Seele

Schubert aus anderer Perspektive

Prokofjew: Klavierkonzert nr. 3, chatschaturjan: Klavierkonzert Nareh Arghamanyan (Klavier), Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Alain Altinoglu (Leitung). Pentatone

rachmaninow: Moments musicaux, Suite für orchester d-Moll (Klavierfassung), Morceaux de fantaisie u. a. Ekaterina Litvintseva (Klavier) Profil Medien

Schubert: Winterreise Daniel Behle (Tenor) Oliver Schnyder Trio Sony Classical (2 CDS)

Energetisches Pulsieren der Ensemblekräfte trifft auf kraftvoll perkussives Klavierspiel, versonnene pianistische Rücknahme findet Widerhall auf atmosphärischem Orchestergrund: Aram Chatschaturjans Klavierkonzert zeigt, dass dieser mehr als nur den Säbeltanz konnte. Pianistin Nareh Arghamanyan und Dirigent Alain Altinoglu finden mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin stets die richtige Betriebstemperatur. Das ist mitreißend zu hören, genau wie das dritte Klavierkonzert von Prokofjew, dessen beflügelter Neoklassizismus als leichtfüßiges Gegenstück zu Chatschaturjan ausgewählt wurde. (EW)

Clever: Das junge Klaviertalent nimmt sich erst einmal die Frühwerke des pianistischen Schwergewichts Rachmaninow vor. Seit ihrer Ausbildung, so erzählt Ekaterina Litvintseva im Booklet, habe sie sich mit diesen Werken intensiv beschäftigt. Die 28-jährige Pianistin durchdringt in ihrer Einspielung tief diese Solostücke ihres Landsmanns. „Russische Seele“, Exotismen, Anklänge an Debussy, Nervös-Aufgewühltes, Überschwang, einige groteske Anflüge, aber auch berührend Inniges: Das alles zaubert sie zupackend hervor, mit viel Gefühl und mit erstaunlicher gestalterischer Kraft und Tiefe. (EW)

Daniel Behle hat Schuberts Winterreise für Gesang mit Klaviertrio bearbeitet und diese neben der Originalfassung aufgenommen. Ausführlich erläutert der Sänger die kunstvolle, stimmungsintensivierende, nie aufdringliche Bearbeitung im Beiheft – und das Oliver Schnyder Trio spielt das großartig fahl und illusionszerstäubend. Behle bleibt seinem lyrischen Gestus weitgehend treu, Ausbrüche ins Dramatische gelingen glaubwürdig: Es entsteht eine subtile Innenschau des Winterreisenden. Auf die Dauer störend wirken allein unglückliche Wortbindungen durch die vielen eingefügten ‚h‘-Laute. (CV)

Tempera statt Sturm und drang

Anschaulich auf Mozarts Spuren

Moderne Architektur wird Klang

c. P. e. Bach: die israeliten in der Wüste Wq 238 Joanne Lunn, Samuel Boden, Kammerchor & Barockorchester Stuttgart, Frieder Bernius (Leitung) u. a. Carus

Mozart – Schatten und licht hörbiografie von Jörg handstein Martha Argerich, Daniel Barenboim, Symphonieorchester des BR, Eugen Jochum, Rafael Kubelik. BR Klassik

dutilleux: Sinfonie nr. 1, Métaboles, nocturne für Violine & orchester „Sur le même accord“ Christian Tetzlaff (Violine), Orchestre de Paris, Paavo Järvi (Leitung). Erato

Nachschlag zum Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Jahr 2014 mit dem Oratorium Die Israeliten in der Wüste, entstanden in seiner Hamburger Zeit: Bach Junior kreiert hier Affekte von verzagter Klage bis tief empfundener Dankbarkeit und Hoffnung. Die vielfältig abgestuften Gefühlsregungen spüren Frieder Bernius und seine Stuttgarter feinfühlig auf. Diese Musik lebt nicht von grellen Sturmund-Drang-Kontrasten, sondern setzt auf den mattglänzenden Schein von Tempera-Farben, was durchaus atmosphärische Dichte entfaltet. Nur die Solovokalpartien könnten stellenweise feiner ausziseliert sein. (EW)

Jörg Handstein hat bereits Leben und Werk von Mahler, Verdi und Wagner in Hör-Biographien erschlossen, nun zeichnet er Mozarts Werdegang subtil nach, gespickt mit Zitaten und klug ausgewählten, minutiös eingearbeiteten Musikbeispielen. Der Hörer kann diesem anschaulichen, verständlichen und gleichzeitig gehaltvollen Porträt leicht folgen. Mit Udo Wachtveitl als erfreulich unpathetischem Erzähler, Florian Teichtmeister, Anna Greiter und anderen agiert ein ausgewogen besetztes SprecherEnsemble. Als Anhang gibt es zwei Klavierkonzerte mit Martha Argerich und Daniel Barenboim. (CV)

Seit Paavo Järvi Chef beim Orchestre de Paris ist, widmet er sich systematisch französischem Repertoire. Nun hat er von Henri Dutilleux neben Métaboles auch die erste Sinfonie sowie, mit dem wunderbar gradlinig spielenden Christian Tetzlaff, das Konzert-Nocturne Sur le même accord aufgenommen. Das Raffinierte dieser Musik arbeiten die Musiker glänzend heraus, vieles wirkt wie Klang gewordene moderne Architektur aus Glas und Spiegeln: einerseits nüchtern, andererseits sehr unmittelbar. Järvi erweist sich als klugdezenter Vermittler einer oft skrupulös gearbeiteten Musik. (CV)

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***** = herausragend


Postmodernes französisches Vergnügen hahn: ciboulette Julie Fuchs, Jean-François Lapointe, Michel Fau, Jerome Deschamp u. a. Orchestre Opera de Toulon, Laurence Equilbey (Leitung). fra Musica (2 DVDs)

Laurence Equilbey verlebendigt Reynaldo Hahns grazile, etwas spröde Melodik mit viel Energie und der nötigen Distanz, die auf der Bühne von dem vor allem aus Barock-Spezialisten zusammengestellten Sängerensemble in federnde Eleganz verwandelt wird. Regisseur Michel Fau wiederum taucht das Geschehen über weite Strecken in nostalgische Sepia-Töne und lotet die Figuren mit viel Liebe zum Detail lustvoll aus. Er trifft damit – auch und vor allem in den Dialogen – genau den Ton dieses sensiblen, sehr französischen Stückes, das explizit auf Offenbach, Lecocq und Messager aufsetzt. (AF)

rigoletto und die Spaßgesellschaft Verdi: rigoletto Saimir Pirgu, George Petean, Aleksandra Kurzak u. a. Philharmonia Zürich, Chor der Oper Zürich, Fabio Luisi (Leitung). philharmonia.rec (DVD)

Die miese Masse der Höflinge sind krawattentragende Bürohengste einer Spaßgesellschaft. Ist der Witze reißende Narr Rigoletto der einzige normale Mensch? Den Psychologen Verdi nimmt Regisseurin Tatjana Gürbaca mit ihrem ganz heutigen Realismus und einer präzisen Personenregie beim Wort. Fabio Luisi gibt manisch schnelle Tempi vor, unterstreicht den ungeschönten Regiezugriff. Die Hauptpartien sind kaum besser zu besetzen: Die sopransilbrige Aleksandra Kurzak, der tenorvirile Saimir Pirgu und der baritonnoble George Petean geben ein jugendfrisches, auch darstellerisch starkes Trio. (PK)

KURZ BESPROCHEN Werke von Bunch, ince, Meijering, Motschmann, Telemann & Vivaldi Spark Berlin Classics Nix gegen Aufbrüche, aber Crossover war gestern und schon da selten gut. Der pure Genre-Mix macht’s eben auch bei Spark nicht, und rocken können andere besser. (CF) eric ericson: europäische chormusik Rundfunkchor Stockholm, Stockholmer Kammerchor, Eric Ericson (Leitung). Warner Makellose Intonation, Ausdrucksstärke, Klangpracht und -macht: Diese CD-Box verdeutlicht, wie Eric Ericson mit seinen Stockholmer Sängern für ein „nordisches Chorwunder“ sorgte. (KH) liszt: Totentanz, Après une lecture de dante, MephistoWalzer u. a. Carlo Grante (Klavier) Music & Arts Todessehnsucht und Höllenfahrten: Carlo Grante gestaltet den großen romantischen Horrorfilm à la Liszt. Inspiriert, markig, kantig, spannend und die Klänge auskostend. (EW) rihm: Sieben Passions-Texte & Qo me rapis, nono: Sara dolce tacere u. a. Exaudi, James Weeks (Leitung). Aeon Passions-Texte? Rihms Werk ist wirkungsmächtig, doch bleibt das Klanggemälde ohne Strukturen. Sein Quo me rapis dagegen gewinnt im schlackenlosen „Exaudi“-Gesang Leben. (AF) onlinE-tipp

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**** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

In den Tiefen der Klavierpoesie

FA N TA I S I E SCHUBERT

D A V I D F R AY Klaviersonate D 894 „Fantasie“ Ungarische Melodie D 817 Fantasie zu vier Händen D 940 Allegro zu vier Händen D 947 „Lebensstürme“ mit Jacques Rouvier

31 .01 . 01.02. 02.02. 03.02. 04.02. 05.02. 06.02. 08.02. 25.02. 22.03.

Konzerte Ludwigsburg Nürnberg Berlin Braunschweig Bremen Osnabrück Bielefeld Münster München Duisburg

david-fray.de Erhältlich bei


Blind gehört

»Ich bin schockiert!« Der Cellist Jean-Guihen Queyras hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt. Von Teresa Pieschacón Raphael

Elgar: Cellokonzert e-Moll 2. Satz Lento Allegro Molto Jacqueline du Pré (Violoncello) London Symphony Orchestra Sir John Barbirolli (Leitung) EMI Classics 1965/2004

Super lebendige Interpretation! Sehr spritzig … im Hier und Jetzt … und nicht im Sinne heutiger Sauberkeit und Perfektion. Manche Saite springt sogar schlecht an. Vom Feuer her tippe ich auf Jacqueline du Pré. Auch wenn ich anders spielen würde, ist diese Aufnahme eine gute Schule für mich. Manchmal beneide ich die Künstler von damals. Die haben fast nur Konzerte gegeben und ab und zu eine LP 36  concerti Februar 2015

produziert, die eher ein Spiegel dessen war, was sie die ganze Zeit machten. Karajan, Rostropowitsch … der Moment war entscheidend, das, was wir jetzt hier im Raum erleben – und nicht das perfekte digitale Produkt, das oft leblos wirkt.

Schubert: Arpeggione-Sonate a-Moll D 821 3. Satz Allegretto Pieter Wispelwey (Violoncello) Paolo Giacometti (Fortepiano) Onyx Classics 2009

Anner Bylsma? Nein? Dann muss es Pieter sein. Ich kenne ihn und ich schätze ihn sehr, ich mag seine radikale interessante ganz eigene Art, wie er aus jeder Note einen Bauch macht und wie ein Maler klare plastische Züge zieht. Doch ich vermisse die Zärtlichkeit: nicht im Klang, sondern in der Phrasierung. Das soll nicht gegen Pieter gehen, er würde das verstehen. Die Cellowelt ist ziemlich überschaubar, ein bisschen wie unter Forschern. Wir treffen uns mehr als andere Ins­ trumentalisten, es gibt viele Cellokongresse, wir tauschen uns aus. Auf dem letzten Treffen in Amsterdam traf ich Maisky und andere, Sol Gabetta bei anderer Gelegenheit – die Atmosphäre ist einfach sehr gut und kollegial.

Dvořák: Cello­konzert h-Moll 3. Satz Allegro moderato Mischa Maisky (Violoncello), Israel Philharmonic Orchestra, Leonard Bernstein (Leitung). DG 1989/1996

Das ist bestimmt eine LiveAufnahme! Das Finale. Ziemlich heroisch gespielt und ex­ trem engagiert. Rostropowitsch? Nein? Maisky. Ob sei­ ne fünf Jahre im Lager zu dieser vehementen Art zu spielen beigetragen haben? Ja, wahrscheinlich ja. Das Instrument bekommt einen ganz anderen Stellenwert im Leben … dieses „Es muss sein!“ Viele werfen ihm ja vor, es ginge bei ihm nur um sein Leid und seine Biographie … Rostropowitsch hatte auch seine Erfahrungen mit dem sowjetischen System, durfte über Jahre nicht hinaus und nur in Schulen mit lauten Kindern oder in Fabriken unterrichten. Das prägt einen Künstler.

Britten: Cellosonate Nr. 1 Fuga Andante moderato Truls Mørk (Violoncello) Virgin Classics 2000

Die Fuge aus der ersten Britten-Sonate. Nein, das ist nicht Rostropowitsch, ich würde auf

Foto: Marco Borggreve

M

uss ich jetzt rappen?“ lacht Jean-Guihen Queyras, als er den Ghettoblaster sieht, den Mitarbeiter der Philharmonie im Gasteig für unser Treffen in ein Künstlerzimmer gestellt haben. Doch dann macht sich der Cellist gleich fachmännisch ans Werk: Der Klang muss noch geregelt werden, die Höhen, die Bässe – und auch die Lautstärke stimmt so noch nicht. Ein bisschen unsicher ist der Franzose zudem, ob er auf diesem Apparat auch alle Interpreten erkennen wird. Doch diese Nervosität legt sich schon bald.


ZUr pErSon

Vielseitig: Jean-Guihen Queyras ist sowohl als Solist als auch als Kammermusiker ein gefragter Cellist. Mit Antje Weithaas, Daniel Sepec und Tabea Zimmermann gr端ndete er 2002 das Arcanto Quartet. Auch der neuen Musik widmet sich der 1967 in Montreal Geborene: Er war mehrere Jahre Mitglied im ensemble intercontemporain und spielte viele Urauff端hrungen von Cellokonzerten.


Blind GEhört

Penderecki: cellokonzert nr. 2 Mstislaw Rostropowitsch (Violoncello) Philharmonia Orchestra Krzysztof Penderecki (Leitung) Warner Classics 1986/2004

Ich kenne das Werk nicht. Wann kommt endlich das Cello? (Queyras spult vor). Ah, ja, da ist es. Ich würde es riskieren … Penderecki? Und Rostropowitsch? Von der Tonaufnahme könnte er es sein, er wollte die Mikrophone immer ganz nah an seinem Instrument. Der Klang war dadurch nicht immer schön, aber er wollte stets den direkten Kontakt zum Publikum haben. Man sollte ihn sehen und er wollte das Publikum sehen. Der Bogen liegt auf den Saiten, es gibt wenige Schwankungen, aber genau das 38 concerti Februar 2015

hat mich als junger Mensch unglaublich fasziniert und nicht losgelassen. Diese Kraft! Dieses Charisma! Und dann seine Präsenz. Später schwärmte ich dann für Yo-Yo Ma, habe jede CD von ihm gekauft.

haydn: cellokonzert nr. 1 c-dur – 3. Satz Allegro molto Yo-Yo Ma (Cello), English Chamber Orchestra, José-Luis Garcia (Leitung) Sony Classical 1979/1993

Live oder CD? Das ist gut Musik muss für Queyras vor gespielt, das Orchester und der allem eines haben: Herz! Interpret tun ihren Job. Ich hoffe, es ist nicht einer meiner Idole. Wirklich? Das soll Yo-Yo die Aufnahme herauskam, in Ma sein? Aber nein, das glaube der 1980ern, war sie ein riesiger ich nicht! Ich bin schockiert … Erfolg. Mich hatte sie allerdings Dennoch: Er bleibt mein Idol! nicht so ergriffen, es war ein Diese Aufnahme habe ich be- bisschen wie jetzt. Es ist eine stimmt tausendmal gehört mit sehr intelligente Interpretation, 14 und 15 Jahren und dann vie- Heinrich ist ein fantastischer le Jahre nicht mehr. Haydns Cellist, ein toller Lehrer, der Cellokonzert habe ich unglaub- viele Studenten geprägt hat. lich oft gespielt, bei meinen Aber irgendetwas fehlt mir … ersten Auftritten überhaupt und jetzt gerade vor wenigen Beethoven: Wochen mit dem Freiburger cellosonate nr. 5 d-dur op. 102,2 – Barockorchester. Ich bin scho2. Satz Adagio con ckiert, es ist erstaunlich, wie molto sentiment sich die Wahrnehmung ändert: d’affetto Das Ganze ist ein Work in Pro- Pablo Casals (Violoncello) gress. Ich denke, dass Yo-Yo Ma Rudolf Serkin (Klavier) Sony Classical 1953/2013 heute diese Aufnahme auch (Kaum sind zwei Takte ernicht so gut finden würde. klungen, schon drückt Queyras auf Stopp) Hier ist das, was mir in der vorangegangen AufJ. S. Bach: nahme gefehlt hat. Herz! Das cellosuite nr. 2 kann nur Casals sein, ich habe d-Moll BMV 1008 es schon im ersten Takt gehört. Gigue Heinrich Schiff (Violoncello) Schauen Sie meinen Arm an, EMI Classics 1985/2005 ich habe Gänsehaut! Hach! Der Gute Artikulation, wer könn- ist einfach unglaublich! Der hat te es sein? Junge Generation? einen direkten Zugang zur SeeIst das wirklich Heinrich? le! Und alle, die ihn erlebt haSchon wieder ein Schock. Als ben, sagen, ihr Leben sei da-

Foto: Marco Borggreve

einen skandinavischen Künstler tippen. Truls Mørk? Das habe ich am Klang erkannt, ein sehr edler, ästhetischer, sehr definierter Klang. Sehr schön. Ich respektiere das wirklich, wenn jemand jede Note wirklich schön spielt. Aber vielleicht könnte man andere Schwerpunkte legen, womit ich keinesfalls meine, dass Truls nur sehr schön spielt. Er genießt sehr viel Respekt unter uns Kollegen, während Maisky eher Polemik auslöst. Es gibt eben Menschen, die spalten die Gemüter, die werden entweder leidenschaftlich geliebt oder gehasst – Truls nicht. Ich kenne keine bösartige Kritik über ihn. Wir sind alle Menschen, wollen alle geliebt werden und mögen es natürlich nicht, wenn wir nicht so gut waren, dies am nächsten Tag in der Zeitung lesen zu müssen.


nach anders gewesen. Es ist so schwer, dies in Worte zu fassen. So zu spielen, ist mein Traum, mein Ziel! Obwohl, wenn man genau hinhört, nichts perfekt ist. Die Akkorde fallen nicht zusammen mit dem Klavier. Aber warum sollten so begnadete Künstler auch wie zwei Roboter zusammenfallen?

c. P. e. Bach: cellokonzert A-dur Wq 172/h439 1. Satz Allegro Anner Bylsma (Violoncello) Orchestra of the Age of Enlightment Gustav Leonhardt (Leitung) Virgin Veritas 1988/2000

Alles sehr klar, sehr gut phrasiert. Historisch informiert. Ich glaube nicht, dass es Anner ist, der ist normalerweise frecher, eigenwilliger. Doch? Das kann nicht sein! Ich kenne Anner seit langem: Mit Anfang 20 war ich in einem Meisterkurs von ihm. Ich konnte vorher nicht Bach spielen – danach konnte ich es. Der Mann hat meine Wahrnehmung geändert. Der

zweite Mann, der meine Wahrnehmung änderte, war Pierre Boulez: Zehn Jahre war ich in seinem Ensemble Contemporain. Dort lernte ich Emotionen niemals als Pose darzustellen oder hinauszuposaunen, sondern verinnerlicht darzubieten. Dass wir bei jeder Uraufführung mit so vielen Komponisten arbeiten durften, hat mich unglaublich weitergebracht.

dowland: lachrimae Antiquae The Consort of Musicke DECCA 1976/1997

Dowland, Gamben. Das ist die Musik, mit der ich aufgewachsen bin: Meine Eltern liebten Alte Musik. Meine Kindheit war alternativ, ich bin in Montreal

geboren, wuchs aber in der Provence in einer Ruine auf, die meine Mutter und mein Adoptivvater restaurierten. Sie lebten dort von der Töpferei. Mit neun hörte ich im Dorf einen Dreizehnjährigen am Cello – und ich verliebte mich sofort in das Cello. In meinen Zwanzigern finge ich mit der Gambe an, verfolgte dies nicht weiter, weil ich einfach keine Zeit hatte. Dennoch bin ich immer noch fasziniert von dem sphärischen Klang der Gambe. Cd-tipp

Beethoven: cellosonaten nr. 1-5, Variationen für cello & Klavier op. 66, Woo. 45, Woo. 46 Jean-Guihen Queyras (Violoncello) Alexander Melnikov (Klavier) harmonia mundi

12. bis 28. Juni 2015

KonZErt-tippS

München Sa. 7.2., 20:00 uhr Prinzregententheater Jean-Guihen Queyras (Violoncello), Akademie für Alte Musik Berlin. Werke von Vivaldi & Caldara roSTocK Mi. 8.4., 19:30 uhr Villa Papendorf Jean-Guihen Queyras (Violoncello), Alexander Melnikov (Klavier). Werke von Beethoven, Debussy & Chopin leiPziG So. 26.4., 18:00 uhr Gewandhaus Arcanto Quartett. Werke von Beethoven, Smetana & Schumann WürzBurG Sa. 27.6., 21:00 uhr Augustinerkirche Mozartfest: Arcanto Quartett. Werke von Schubert, Mozart & Schumann Februar 2015 concerti   39


MUlTiMeDiA Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet Kino: liVe-üBerTrAGunG

TV-Tipps

JoSePh cAlleJA

So. 8.2., 18:30 uhr hommage an Mario lanza Er war ein Star, ein frühes Pop-Idol samt Alkohol und Tabletten: 38-jährig starb Mario Lanza 1959 an einem Infarkt. Tenorkollege Joseph Calleja (Bild) widmet sich dem Sänger musikalisch wie auch im Interview. 3SAT

Wiener oPernBAll do. 12.2., 20:15 uhr Film und live-Berichte Ein TV-Abend ganz im Zeichen des berühmtesten Events der Opernwelt – samt Berichten vom Aufmarsch der Gäste auf dem Roten Teppich und aus der Wiener Staatsoper.

Verdammt in alle ewigkeit

Verwegener Haudegen: Terfel gibt den Fliegenden Holländer

W

agners wilde Seemannsballade: Statt wie sonst um Mythen geht‘s im Frühwerk Der Fliegende Holländer um eine literarische Gespenstergeschichte. Bester Stoff also für großes Kino, zumal Wagner diese Oper für seine Verhältnisse recht kurz hielt. Dass seine Inszenierung am Londo-

ner Royal Opera House eines Tages auf der Leinwand landen würde, dürfte Tim Albery kaum geahnt haben, als der Brite 2009 in Covent Garden für das Meisterwerk die Regie übernahm. Und doch ist seine Version filmreif: schillernde Lichtspiele, ausgefeilte Effekte, ein Wassergraben am Bühnenrand sowie eindrucksvolle Bilderwelten – da fiebert das Auge ebenso wie das Ohr mit. Zumal auch dem Star des Kinoabends diese Inszenierung bestens vertraut ist: Bryn Terfel sang schon bei der Premiere vor sechs Jahren den Titelhelden. di. 24.2., 20:15 uhr live im Kino Eine Übersicht der Kinos unter: www.roh.org.uk/cinemas

ArTe

hollYWood SoundS So. 15.2., 18:15 uhr Konzert Stargeiger Daniel Hope lässt in seinem Programm mit Sting, Max Raabe und der NDR Radiophiharmonie nicht nur berühmte Filmmusik erklingen, sondern erzählt auch deren Geschichte(n). ArTe

MAMA AFricA So. 22.2., 22:45 uhr dokumentation Miriam Makeba erlangte als erste schwarze Südafrikanerin internationale Berühmtheit. Freunde, Kollegen und ihre Enkel erzählen das Leben der 2008 verstorbenen Sängerin.

40 concerti Februar 2015

online-inTerVieW: in der WelT Von ...

... Jean-Guihen Queyras

E

ben noch hat Jean-Guihen Queyras die Herausforderung unseres „Blind gehört“Tests gemeistert (s. Seite 36), da stellt sich der Cellist schon der nächsten concerti-Aufgabe jenseits der vier Saiten: Im Rahmen der Beethoven-Woche Bonn wird der 47-Jährige in unserem Online-Leser-Interview acht Tage lang von seinen

Erfahrungen vor und hinter den Konzertkulissen berichten. Etwa vom Spiel auf Beethovens Original-Cello oder dem Musizieren mit jungen Künstlern aus der Region. Und auf Nachfrage gibt‘s natürlich auch Tipps für alle Laienstreicher. 24.-31.1. Zu finden ist das Interview unter: www.facebook.com/ concertimagazin

Fotos: Mat Hennek/Deutsche Grammophon/ROH, Simon Fowler/Decca, Rhonda McBride, arte.tv, Concertgebouw Amsterdam

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APP: roYAl concerTGeBouW

RADiO-Tipps

Beethoven neu aufgemischt

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60-Grad-Einbicke ins Orchester, Zeitreisen, intermediale und -disziplinäre Werkserkundungen oder Interviews mit Dirigenten: Seit gut einem Jahr geht das Royal Concertgebouw Orchestra mit seinem eigenen Video-Magazin andere und immer wieder innovative Wege in der Klassikerkundung und -aufbereitung. So auch in den beiden jüngsten Ausgaben des App-Magazins RCO Editions: Dort ist zum einen Daniele Gatti, designierter Chefdirigent des Orchesters, als Interpret am Pult wie auch als Kommentator von Prokofjews berühmter Romeo & Julia-Musik zu erleben. Zum anderen wird Beethovens Verhältnis zur

Mo. 2.2., 20:10 uhr Musikszene Hiland Mountain Women‘s String Orchestra: In einem Frauengefängnis in Alaska gründete sich 2003 ein Streicherensemble – und eröffnete den Insassinnen neue Welten. „Besser als jedes Rehaprogramm“, sagt eine ehemalige Gefangene.

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Einführung via App: Daniele Gatti

Natur näher betrachtet: Auf seinen Spaziergängen rund um Wien wie in seinen Werken, aber auch durch einen Landschaftsarchitekten, der über die Beziehung(en) zwischen Menschen und Pflanzen sinniert. RCO Editions #9 „Romeo & Juliet Suite“ und #10 „Beethoven: Back to Nature“: rco-editions.com/app/en

TV: ArTe lounGe

hope lädt sich gern Gäste ein

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aniel Hope gehört nicht nur zu den prominentesten Geigern der Welt, der Brite ist obendrein ein Kommunikationstalent. Stets offen, höflich und charmant weiß der 41-Jährige, wie sich auch mit Worten für die Musik werben lässt. Ein idealer Plauderer für jede Talkrunde – in der neuen Staffel der Arte Lounge schlüpft der Mann mit der Vorliebe für elegante Kleidung nun in die Rolle des Gastgebers: Gemeinsam mit Moderatorin Alice Tumler empfängt Hope im Herzen Berlins Klassik-Kollegen wie Thomas Hampson, Pierre-Laurent Aimard oder die bezaubernden Damen des Quartetts Salut Salon, aber auch Folk-Rocker wie

Asaf Avidan oder Piano-Popstar Chilly Gonzales – im Bademantel! Und natürlich wird nicht nur geplaudert, sondern der Menuhin-Schüler greift auch mal zur Geige, um mit seinen Gästen zu musizieren.

hArMonie iM KnAST

deuTSchlAndrAdio KulTur

GAMBen-KöniGe di. 10.2., 22:00 uhr Alte Musik „Le Diable“ wurde Antoine Forqueray am Hofe von Ludwig XIV. genannt. Dass der Gambenvirtuose auch privat ein „Teufel“ war, zeigt Yvonne Drynda in ihrem Feature: Ließ der Papa doch den ebenso talentierten Sohn aus Eifersucht ins Gefängnis werfen. deuTSchlAndFunK

noTenSchÄTze Mo. 16.2., 20:10 uhr Musikszene Rudolf Franz Erwein von Schönborn war begeisterter Cellist – dabei sollte der Graf Geistlicher werden. Doch er legte auf Schloss Wiesentheid lieber den Grundstock für eines der bedeutendsten Notenarchive der Musikgeschichte. deuTSchlAndFunK

SeiTenWechSel Mo. 23.2., 20:10 uhr Musikszene Ein Linkshänder kann eine normale Geige oder Flöte nur schwer spielen. Doch im Unterricht wie auch im Instrumentenbau ist ein Seitenwechsel möglich. deuTSchlAndrAdio KulTur

FuAd iBrAhiMoV Stets auf der Suche nach neuen Herausforderungen: Daniel Hope 1.2. (22:35 uhr), 8.2. (0:00 uhr), 22.2. (23:45 uhr), 1.3. (00:45 uhr) Auch im Internet unter: www.arte.tv

Fr. 27.2., 22:00 uhr einstand Rostropowitsch entdeckte den 15-jährigen Fuad einst im Staatsorchester Aserbaidschan – heute ist Ibrahimov einer der gefragtesten Nachwuchsdirigenten.

Februar 2015 concerti   41


VorSChaU

Abonnenten erhalten die MärzAusgabe am 20. FeBruAr

philippe Jaroussky Frankreich zum Hören: Der Countertenor ist mit Liedern von Debussy, Fauré und Massenet unterwegs

Dorothee Mields Alte Musik ist ihr Revier, doch auch die Moderne liegt ihr am Herzen

isabelle Faust Und nun Dvořák: Neues von der unprätentiösen Star-Geigerin

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Fotos: Marc Ribes, A. Van der Vegt, Detlev Schneider

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