concerti Ausgabe Mitteldeutschland Juli/August 2014

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

Juli/August 2014

Mit Regionalteil MittelDEUTSCHLAND

521 Konzert- UNd Operntermine

Gábor Boldoczki Der Trompeter über Vorbilder, Träume und Politik in Ungarn jan vogler »Ich habe mich entschieden, Risiken einzugehen«

Patricia Kopatchinskaja »Ich brauche Neue Musik wie die Luft zum Atmen«


AKTUELLE NEUHEITEN BEI SONY CLASSICAL

CHRISTIAN GERHAHER NACHTVIOLEN Für Nachtviolen hat Christian Gerhaher wunderschöne Lieder von Franz Schubert unter der Klavierbegleitung von Gerold Huber eingesungen. Zu hören sind beispielsweise An den Mond in einer Herbstnacht, Der Wanderer, Abendstern u.v.m. Ab 20.6. erhältlich.

WIENER PHILHARMONIKER & LANG LANG DAS SOMMERNACHTSKONZERT Beim diesjährigen Sommernachtskonzert spielten die Wiener Philharmoniker und Solist Lang Lang unter Christoph Eschenbach Werke von Richard Strauss (Burleske, Eulenspiegel), Berlioz (Benvenuto Cellini, Carneval Romain) und Liszt (Mazeppa). Ab 27.6. auch auf DVD & Blu-ray erhältlich.

SIMONE KERMES & VIVICA GENAUX RIVAL QUEENS Simone Kermes und Vivica Genaux in den Rollen der berühmtesten rivalisierenden Sopranistinnen des 18. Jahrhunderts: Francesca Cuzzoni und Faustina Bordoni. Zahlreiche der Arien und Duette von Bononcini, Händel, Porpora und Hasse sind Ersteinspielungen. Erhältlich ab 18.7.

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Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser! Ein Programm besteht aus Ouvertüre, Solokonzert und Sinfonie, und der Konzertabend dauert zwei Stunden. Sie schmunzeln? Ja, so ist das mit mancher unserer Alltagsweisheiten: Im Laufe der Zeit haben sich einst unumstößlich scheinende Traditionen überholt – selbst ein Fußballspiel dauert eben heute nicht mehr in jedem Fall nur 90 Minuten. Einer, der hierzulande das Konzertleben entscheidend verändert hat, feierte jüngst seinen 70. Geburtstag: Justus Frantz. Wer hätte sich vor seiner Gründung des Gregor Burgenmeister Schleswig-Holstein Musik Festivals schon vorstellen Herausgeber/Chefredakteur können, dass heute allsommerlich zwischen Rügen und Garmisch-Partenkirchen Klassik in Scheunen und Sporthallen erklingt? Oder sich durch kurzweilige Moderationen ein ganz neues Publikum für die einst so elitär dünkende Musik gewinnen lässt? Traditionen haben zweifellos ihren Wert, wie Dortmunds Konzerthaus-Intendant Benedikt Stampa in seinem Beitrag für unsere Serie zum Konzert von morgen darlegt – doch manchmal lohne es eben, mit den Erwartungen zu brechen, sagt Patricia Kopatchinskaja im Interview. Und das keineswegs nur, indem die Geigerin bei ihren Auftritten auf das Schuhwerk verzichtet … Fast zum guten Ton gehört für Musiker heute das Interesse für den einst proletarischen Fußball: Zur WM haben wir eine Top-Elf aus Streichern, Bläsern und Tastenkünstlern zusammengestellt und nach ihren Qualitäten auf dem Platz befragt – ihre (überraschenden) Antworten lesen Sie in diesem Heft und noch ausführlicher online auf www.concerti.de. In diesem Sinne: Nach dem Konzert ist vor dem Konzert – freuen Sie sich auf neue, überraschende Hörerlebnisse! Ihr P.S.: Die neue CD der Akademie für Alte Musik Berlin mit Werken von Bach und Mozart erhalten Sie als Prämie, wenn Sie jetzt ein concerti-Abo bestellen. Weitere Infos finden Sie auf Seite 37.

Fotos: Ivo von Renner, privat

KURZ VORGESTELLT

Sören Ingwersen arbeitet als freier Publizist mit den Schwerpunkten Musik und Bühne. Der Hamburger hat in seiner Heimatstadt nicht nur ein Theatermagazin ins Leben gerufen, sondern schreibt auch Opernlibretti und tritt als Autor in Lesungen auf.

You-Son Sim ist das Herz der concerti-Redaktion. Nicht nur, dass die Musikwissenschaftlerin auf (fast) alle Fragen unserer Leser und Kunden eine Antwort weiß, die gebürtige Hamburgerin ist auch stets gut gestimmt – nicht zuletzt als Geigerin im Orchester! 3 concerti Juli/August 2014


inhalt

KONZERT

8 diplomat im auftrag der Musik

portrÄt 70 Jahre und kein bisschen müde: Dirigent, Pianist und Moderator Justus Frantz ist aktiv wie eh und je

10 »Ich brauche neue Musik wie die luft

zum atmen« IntervIeW Die Geigerin Patricia Kopatchinskaja verweigert sich sinnloser Schönheit

14 »Ich will ein Sänger auf der trompete sein«

10

Patricia Kopatchinskaja In der Musik zu Hause

Kurz GefraGt Gábor Boldoczki über Vorbilder, Tanzen und Träume

OPER

18 »Jeder will den meisten applaus«

portrÄt Simone Kermes und Vivica Genaux erinnern an ein legendäres Diven-Duell

22 Schwelgerische Inspiration

opern-tIppS Zum Sommer: die schönsten Opern-Festspiele in Deutschland und Europa

14

REGIONALSEITEN

Gábor Boldoczki Beim Tanzen erholt

An dieser Stelle finden Sie in den Ausgaben Hamburg, Berlin, Mitteldeutschland und München die Regionalseiten.

34 vermarktung von Komplexität

18

Simone Kermes & Vivica Genaux Im Kampf vereint

RUBRIKEN 3 Editorial | 6 Kurz & Knapp | 20 Opern-Kritiken 27 Festivalguide | 38 CD- & Buch-Rezensionen 46 Multimedia-Tipps | 50 Vorschau & Impressum 4  concerti Juli/August 2014

eSSaY Nicht oberflächliche Vermittlung, sondern geeignetes Marketing bringt uns neues Publikum

42 »ein artist auf der tuba!«

BlInd Gehört Der Tubist Andreas Martin

Hofmeir hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt

48 das runde muss ins eckige!

fuSSBall-WM Klassik und Fußball sind zwei verschiedene Paar Schuhe? Musiker sind die größten Fans, wie unsere Umfrage zur WM in Brasilien zeigt

Fotos: Marco Borggreve, Gregor Hohenberg/Sony Classical

DIE WELT DER KLASSIK


JETZT TICKETS SICHERN!

27. JUNI BIS 24. AUGUST 2014

KARTEN & INFO: 0341.14 14 14 SOWIE VOR ORT www.mdr-musiksommer.de | www.mdr-ticketshop.de


kurz & knapp

was ist EiNe ...

Systolischer Blutdruck (mmHg) bei Bach < 120 mmHg = optimal

Quadrupelfuge? Nein, hier muss nichts vierfach gekittet werden – und das Ganze ist auch keine Erfindung Harald Schmidts, obgleich der Meister der spitzen Zunge gleich ein ganzes Buch diesem Thema widmete. Vielmehr verbirgt sich dahinter das Kompositionsprinzip einer Fuge mit vier nacheinander eingeführten und später kombinierten Themen.

40

neue Zugaben haben die Bamberger Symphoniker bei zeitgenössischen Komponisten für ihre vielen Konzertreisen in Auftrag gegeben.

160 140 120 100 80 Ausgangswert

Ouvertüre Air

Gavotte Bourree Gigue

Bachs Musik senkt den Blutdruck Klassik statt Medikamente? Hans-Joachim Trappe, Direktor der kardiologischen Klinik am Marienhospital Herne, hat in einer Studie den Einfluss von Musik auf den Blutdruck untersucht. Resultat: Bachs Orchestersuite Nr. 3 hat den beruhigendsten Effekt, senkt die Werte nachhaltig. Und das keineswegs allein im berühmten langsamen Air, sondern selbst in den flotten TanzSätzen. Ergebnisse, die nun für Patienten mit Bluthochdruck genutzt werden sollen.

Klüger durch Klavierunterricht

Hau‘ rein in die Saiten, ist gut für die Intelligenz: Auch das E-Gitarrenspiel stärkt den Kindesgeist 6  concerti Juli/August 2014

Musikbegeisterte Eltern haben es ja schon immer geahnt: Instrumentalunterricht fördert die Intelligenz der Kinder. Was nun auch eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung belegt: Jugendliche, die früh ein Instrument erlernt haben, schnitten bei Sprach-Tests besser ab als ihre Altersgenossen. Und: Der tönende Nachwuchs ist auch offener sowie gewissenhafter und strebt eher einen Unibesuch an.

Fotos: Robert Regassi, Musikschule Barsbüttel, Volker Derlath

... Zu viele Musikstücke hören erst viel zu lange nach ihrem Ende auf ... Igor Strawinsky


3 Fragen an ...

Brigitte von Welser

Leitet das größte Kulturzentrum der bayerischen Landeshauptstadt: Brigitte von Welser, Geschäftsführerin des Gasteig in München

Der FC Bayern München spielt erneut in der Champions League – spielt auch der Gasteig in der Champions League der Konzerthäuser? Die Musikstadt München weist schon aus sich heraus ein beachtliches Potential an Künstlern und Klangkörpern von Weltrang auf. Das Publikum ist fachkundig und leidenschaftlich bei der Sache und hat auch ein Faible für die von der Industrie gehypten internationalen Stars: Insofern ist Ihr Vergleich mit der Fußballwelt und ihrem Business gar nicht so weit hergeholt. Unser Gasteig hält den größten Konzertsaal Münchens mit mehr als 2300 Sitzplätzen vor. Subventionierte aber auch frei finanzierte Projekte des internationalen Musikmarkts haben hier ihren sicher funktionierenden Veranstaltungsort – und die Liste der Top-Orchester, der erstklassigen Dirigenten und Solisten, die sich im Lauf von fast dreißig Jahren Gasteig-Geschichte bei uns eingefunden haben, liest sich wie ein „Who is Who“ der internationalen Klassik-Szene.

Was qualifiziert ein Konzerthaus für die musikalische Champions League? Neben der Vielfalt und Breite des Angebotes entscheidet hier letztlich natürlich vor allem die künstlerische Qualität der Programme, die dem Publikum geboten werden.

Welches sind Ihre schärfsten Konkurrenten hierzulande? Wir sind alle dafür gemacht, in unserem Land ein Gut zu vertreten, für das es sich lohnt, unsere sämtlichen Fertigkeiten zu mobilisieren: die Kraft der Musik in ihrer historischen Verbürgtheit und im Hier und Jetzt wirken zu lassen.


portrÄt

diplomat im auftrag der Musik 70 Jahre und kein bisschen müde: dirigent, pianist und Moderator JuStuS frantz ist aktiv wie eh und je. Von Sören Ingwersen

Den Nachwuchs im Blick: Justus Frantz, Gründer und Dirigent der Philharmonie der Nationen

8 concerti Juli/August 2014

Auf der kanarischen Insel hat Frantz eine Finca mit Ziegen, Schafen, Eseln und einem ebenfalls märchenhaften Garten. Dort und in der Umgebung findet jeden Sommer sein Finca Festival statt: Zehn Tage lang spielen Musiker aus aller Welt ein Programm, das neben Klassik und Romantik auch viele Uraufführungen bietet wie in diesem Jahr El Monte Santo de Gran Canaria aus der Feder des Komponisten und Hamburger MusikhochschulPräsidenten Elmar Lampson. Und die Liste prominenter Tonsetzer, die auf der idyllisch gelegenen Finca neue Werke schufen, ist lang: Gian Carlo

Menotti, Samuel Barber, Arvo Pärt, Peter Ruzicka … Auch Frantz‘ Musikerfreund Leonard Bernstein war hier ein gern gesehener Gast und überarbeitete auf dem Eiland seine Operette Candide. Vielfältige Talente: vom Pianisten zum Festivalintendanten

Genug der musikalischen Erinnerungen, erst einmal müssen nun die Datteln probiert werden: getrocknet, doch ausgesprochen fruchtig. Frantz hat sie aus Israel mitgebracht, wo er seit letztem Jahr als Chefdirigent die Israel Sinfonietta Beer Sheva leitet und zu einem

Foto: Carsten Heidmann Fotografie

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in schmaler Weg führt durch wild wucherndes Grün zum Sitz- und Essplatz unter mächtigen Bäumen. Ein verwunschener Ort, fast wie im Märchen. Doch die Zeit, die Justus Frantz in seinem Garten im feinen HamburgPöseldorf verbringt, ist begrenzt. Zwar hat der vielbeschäftigte Dirigent und Pianist kürzlich seinen 70. Geburtstag gefeiert, aber eine ruhigere Gangart einzuschlagen, kommt für ihn nicht in Frage: „Ich habe mehr Kräfte denn je. Morgens laufe ich um die Alster und auf Gran Canaria Strecken bis zu dreizehn Kilometer.“


großen Sinfonieorchester auf- missionarischen Eifer und den San Giovanni in Laterano Mahbauen soll. Als erster nichtjü- Drang, andere Menschen für lers Zweite erklingt. discher Künstler bekleidet er Dinge zu begeistern, die ich Nachwuchsförderung: Auch dieses hohe staatliche Amt. schön finde.“ zur Völkerverständigung trägt „Eigentlich dachte ich, es sei zu Frantz bei früh, dass ein Deutscher einen Und noch eine Begabung: solchen Posten übernimmt. Entertainer und Vermittler Als 1989 in Berlin die Mauer Aber selbst der Staatspräsident Als 15-Jähriger schloss er sich fiel und der Eiserne Vorhang meinte, das sei ein wichtiges mit seinem Onkel, der keinen zwischen Ost und West endSymbol.“ Und um Zeichen zu Sinn für moderne Klänge hat- gültig zerbrach, hatte Bernstein setzen und neue Impulse zu te, im Zimmer ein, um ihm die Idee, ein internationales geben, ist der Tausendsassa Hindemith vorzuspielen. „Teu- Orchester zur Nachwuchsförfelsmusik!“ schrie der Onkel. derung zu gründen – sechs genau der richtige Mann. Dabei schien eigentlich eine „Engelsmusik!“ konterte der Jahre später setzte Frantz den Karriere als Solist vorgezeich- Neffe. Zum Glück wurden Gedanken in die Tat um. Heute net, nachdem er 1970 von Her- später die Methoden subtiler, finden sich in der Philharmobert von Karajan für eine Tour- um auch klassikferne Zuhörer- nie der Nationen Musiker aus nee mit den Berliner Philhar- schichten von der Schönheit 40 Nationen, versteht sich das monikern engagiert worden des musikalischen Erbes zu Orchester als Symbol des Friewar. In den Folgejahren musi- überzeugen – und erfolgreicher. dens und der Völkerverständiziert Frantz mit den renom- Zehn Jahre lang moderierte gung. Für Frantz aber ist ein miertesten Orchestern wie den Justus Frantz die ZDF-Sendung Wunsch aus Kindertagen in Wiener Philharmonikern oder „Achtung! Klassik“, für die er Erfüllung gegangen: Hatte er dem Orchestre de Paris und 1993 die Goldene Kamera er- doch damals keinen Gedanken gibt sein Debütkonzert in den hielt. Mit Konzerten und Work- an eine Karriere als Musiker USA mit den New Yorker Phil- shops für Kinder sowie der verschwendet, sondern wollte harmonikern unter Leonard CD-Reihe „Klassik für Kids“ Geschichte, Jura oder PolitoloBernstein. Doch spätestens mit begeistert er auch die jüngsten gie studieren und in den dipseiner Gründung des Schles- Zuhörer. Und immer wieder lomatischen Dienst treten. wig-Holstein Musik Festivals musiziert seine Philharmonie Heute ist der vielsprachige im Jahr 1986, das Frantz neun der Nationen, die Frantz seit Künstler auf internationalem Jahre als Intendant leitete, zeig- fast zwanzig Jahren leitet, vor Parkett unterwegs – als Diplote sich noch ein weiteres Talent Staatsoberhäuptern oder auch mat im Auftrag der Musik. des im polnischen Inowrocław dem Papst – so wie am 25. Okgeborenen Musikers: „Ich hat- tober, wenn zu Ehren von Papst online-Tipp te schon immer einen gewissen Franziskus in der Basilica di Konzert-TIPPs

Papendorf/Rostock Fr. 18.7., 19:30 Uhr Villa Papendorf Mozarts Reise nach Paris. Justus Frantz (Klavier). Werke von Mozart Schleswig-Holstein Musik Festival Mo. 28.7., 20:00 Uhr MUK Lübeck Happy Birthday, Justus Frantz. Philharmonie der Nationen, Justus Frantz (Leitung) Rheingau Musik Festival Do. 31.7., 20:00 Uhr Kloster Eberbach (Basilika), Eltville Philharmonie der Nationen, Justus Frantz (Leitung). Werke von Mozart & Bruckner

MDR Musiksommer Sa. 2.8., 17:00 Uhr Rotkäppchen Sektkellerei, Freyburg Philharmonie der Nationen, Justus Frantz (Leitung), Ksenia Dubrovskaya (Violine). Werke von Beethoven & Mendelssohn

Di. 5.8., 19:30 Uhr Schloss Moritzburg (Schlosspark) Justus Frantz (Klavier). Werke von Chopin Festspiele Meckl.-Vorpommern Fr. 22.8., 19:30 Uhr Kaiserbädersaal, Ostseebad Heringsdorf Maria Ariya (Sopran), Nikolay Borchev (Bariton), Justus Frantz (Klavier). Werke von Tschaikowsky, Glinka, Rubinstein u. a.

Der junge Justus Frantz dirigiert Brahms‘ „Ungarische Tänze“ auf Gran Canaria Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/frantz Buch-Tipp

Justus Frantz: 50 einfache Dinge, die Sie über Musik wissen sollten 240 Seiten Gebundene Ausgabe bei Westend Taschenbuchausgabe bei Herder Juli/August 2014 concerti  9


Interview

»Ich brauche Neue Musik wie die Luft zum Atmen« Die Geigerin Patricia Kopatchinskaja verweigert sich sinnloser Schönheit. Von Christian Schmidt

Stellen Sie sich vor, Sie fahren U-Bahn. In der Unterführung musiziert ein Folkloreensemble mit einem Hackbrettspieler. Bleiben Sie stehen? 10 concerti Juli/August 2014

Selbstverständlich, dann muss ich immer an meinen Vater denken, zuletzt vorgestern beim Joggen im Wiener Volksgarten.

Dann würde ich wahrscheinlich auf einem moldawischen Markt Gemüse verkaufen.

»Mit meiner Biographie ist man nirgends richtig zu Hause«

Mit meiner Biographie ist man nirgends richtig zu Hause, mein Zuhause ist die Musik.

Es ist nun 25 Jahre her, dass Ihre Familie mit Ihnen aus der damaligen moldauischen SSR nach Wien ausgewandert ist. Sie waren da gerade zwölf. Welche Erinne­rungen verbinden Sie damit?

Das war einerseits eine schwierige Emigrantenzeit mit Unsicherheit und Not. Andererseits der Beginn einer großartigen Entdeckungsreise in die Neue Musik, beginnend mit der Zweiten Wiener Schule und weiter mit dem Kompositionsstudium. In der Straßenbahn schrieb ich täglich eine Motette im Palestrina-Stil und ein eigenes Stücklein. Als Geigerin konnte ich in jeder Kirche gut mit Muggen verdienen. Was wäre aus Ihnen geworden, wenn sich dieser Zufall nicht ergeben hätte?

Woran denken Sie, wenn Sie sich Ihre Heimat vorstellen?

Aber wo fühlen Sie sich angekommen?

Im Gartenliegestuhl, beim Pingpong oder mit meiner Tochter im Naturhistorischen Museum. Darf man als international agierender Musiker ein politischer Mensch sein?

Irgendein Grieche hat gesagt, der Mensch sei ein „Zoon politikon“, ein politisches Lebewesen. Selbstverständlich ist jeder Mensch – Musiker oder nicht – aufgerufen, politisch Stellung zu beziehen. Wie beurteilen Sie die Situation in der Ukraine?

Die Leitlinie in solchen Fragen kann nur echte politische Selbstbestimmung sein. Die Schweiz zeigt seit Jahrhunderten, wie man solche Fragen per Volksabstimmung löst. Dazu gehört aber eine Kultur der Demokratie. Moldawien grenzt an die Ukraine und hat mit ihr

Foto: Marco Borggreve

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ird Patricia Kopa­ tchinskaja nach ihrer Heimat gefragt, ist die Antwort nicht leicht. Denn die 1977 im moldawischen Chis¸ina˘u geborene Geigerin hat polnisch-griechischjüdische Wurzeln, sie hat in Wien studiert und wohnt in Bern. Daher sagt sie gern, dass sie sich dort zu Hause fühle, wo sie mit den Kollegen, die sie schätzt, die Musik machen kann, die sie will. Die ist nicht selten sperrig, Kopatchinskaja pflegt die Moderne wie kaum eine andere Solistin ihrer Generation. Die Tochter professioneller Musiker will niemandem gefallen. Barfuß aufzutreten ist so keine Marketingpose, sondern echte Entrückung. Aber ihr raues, nicht selten aufgesplissenes Spiel ist selbst schon zum Markenzeichen geworden. Kopatchinskaja zieht hässliche, provokante Töne dem windschnittig-abgeschliffenen Schönen vor, dem „Wiener Schnitzel, das das Publikum immer wieder essen will“.


ZUr pErSon

Patricia Kopatchinskaja wurde 1977 im heutigen Moldawien in eine Musikerfamilie geboren. Nach der Emigration der Eltern studierte sie in Wien und später in Bern. Als Solistin spielt sie mit namhaften orchestern und machte sich auch durch zahlreiche uraufführungen einen Namen. Sie lebt mit Mann und Tochter in Bern.

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Interview

eine gemeinsame Geschichte, daher geht mir das Ganze sehr nahe. Kann die Musik helfen, Frieden zu stiften?

Das ist zu hoffen, Yehudi Menuhin und Daniel Barenboim sind beste Beispiele.

Oh nein. Ich bin auf der Suche – wie ein Kind, das die Welt entdeckt. Die Seele eines Werkes will ich so erzählen, dass man es heute noch versteht und staunt. Die Interpretation bleibt ungenügend, wenn man nur alles richtig macht. Es geht um Fantasie, um Verrücktheit. Mich interessieren andere Welten, das Unaussprechliche, Mystik, Poesie, die Suche nach Wahrheit und Freiheit. Sie betonen oft die Notwendigkeit »hässlicher Musik«. Wozu?

Es gibt natürlich Wohlfühlmusik in allen Varianten – von der Salonmusik über Schlager und dieses Kaufhausgedudel bis zur gesüßten Klassik. Aber Wahrheit in der Musik hat manchmal schroff zu sein, schon bei Beethoven und erst recht bei einer Galina Ustwolskaja. In ihr lässt sich die ganze Geschichte des 20. Jahrhunderts hören, die ja auch nicht immer nur schön war. Finden Sie auch, dass der Werkekanon öffentlicher Konzerte immer kleiner wird?

Wenn Veranstalter wollen, können sie das Spektrum auch erweitern, es gibt da einige Beispiele. Der große Erfolg solcher Repertoireweitungen lässt 12  concerti Juli/August 2014

Den Boden spüren: Patricia Kopatchinskaja tritt am liebsten barfuß auf

hoffen, dass auch andere Veranstalter nachziehen. Lehnen Sie Programme manchmal ab, weil Sie glauben, zu einem Stück nichts Neues mehr beitragen zu können?

Das kommt tatsächlich vor.

»Wahrheit in der Musik hat manchmal schroff zu sein« Dafür wagen Sie zum Beispiel eine Ersteinspielung von Werken des Armeniers Tigran Mansurian. Es gibt ja genug Zeitgenossen, die einfach negiert werden.

Die Realisierung der neuen CD mit seinen Werken war mir seit langem ein Bedürfnis. Seine Musik ist rein und spirituell, jeder Ton kommt aus einer tiefen menschlichen Herzlichkeit, Schönheit und Einfachheit, aber auch Verzweiflung, die uns in der heutigen Musik nie mehr so begegnet. Wofür wird zeitgenössische Musik gebraucht?

Gegenfrage: Wofür hat man

Vivaldi und Mozart gebraucht? Und was gehen sie uns heute an? Ich jedenfalls brauche die Neue Musik, wie ich täglich neue Luft zum Atmen brauche. Hat sie noch eine gesell­ schaftliche oder politische Relevanz?

In allen bekannten Kulturen gehörte Musik dazu, und das seit Zehntausenden von Jahren. Das wird auch in den kommenden Jahrtausenden so bleiben. Die Frage ist nur, welche Musik relevant bleibt. Es ist meine Lebensaufgabe, das herauszufinden – zusammen mit dem Publikum. Müssen dessen Ohren für das Neue gereinigt werden?

Das würde für jede Musik nicht schaden. Die menschliche Wahrnehmung ist kontextabhängig. Man kann Haydn re­ trospektiv hören und hört nur den alten Papa. Oder man kann ihn im Zusammenhang mit Giacinto Scelsi oder einem anderen Neuerer hören, und dann wird deutlich, wie experimentierfreudig und gewagt der alte Papa komponiert hat. Sie haben selbst Komposition studiert. Haben Sie manchmal

Fotos: Marco Borggreve

Verkünden Sie auch eine Botschaft mit den Mitteln der Musik?


Wenn Ihnen Risiko wichtiger als Perfektion ist, unter­ scheidet Sie genau das von anderen Geigerinnen?

den Wunsch, etwas besser ausdrücken zu können, würden Sie selbst die Musik schreiben?

Wenn Sie selber kochen, können Sie die Künste eines Meisterkoches viel besser würdigen. Wer selber schreibt, kann fremde Werke besser begreifen. Deshalb sollte jeder Musiker auch komponieren, selbst wenn seine Produkte nicht bedeutend sind. Darüber hinaus habe ich manchmal das Bedürfnis, etwas Eigenes zu sagen, und dann komponiere ich auch.

»Alles hat man Gott zu verdanken« Aber es verschwindet dann alles im Schrank?

Keineswegs! Mein Klaviertrio haben wir vor einigen Jahren im Pariser Louvre, mein Violinkonzert erst neulich im PaulKlee-Zentrum in Bern uraufgeführt. Im Konzert scheinen Sie über Ihre Interpretationen recht spontan zu entscheiden. Geht das gut?

Nein, nicht immer! Ist aber umso spannender.

Studioaufnahmen haben das naive Publikum dazu verführt, Perfektion auch im Konzert zu erwarten. Das hat zu einer Erstarrung des Konzertbetriebes geführt. Früher war es üblich zu improvisieren. Wenn man nichts riskiert, kann man jedes Mal perfekt und gleich spielen – aber das haben ja viele Dirigenten und Orchester gern angesichts der wenigen Proben, die man zur Verfügung hat. Also ist das nicht Ihr Ding?

Nein, definitiv nicht. Fühlen Sie sich damit noch als Exotin?

Inzwischen gibt es eine neue Strömung, die das Spontane und Spielerische in der Musik wiederentdeckt. Macht denn das professionelle Künstlersein glücklich?

Die glücklichsten Momente sind die, wenn eine Aufführung eines Werkes, das mir am Herzen liegt, wirklich gelingt, und zwar mit Musikern, mit denen ich mich wirklich verstehe. Dafür lebt man. Aber das Dasein als reisender Musiker hat auch Schattenseiten, mit Stress, Einsamkeit, Getrenntsein von der Familie, für eine Frau eine besonders vertrackte Bürde. CD-Tipp

Mansurian: Doppelkonzert, 2. Violinkonzert, Romanze für Violine & Streichorchester, quasi parlando P. Kopatchinskaja (Violine), A. Lechner (Violoncello), Amsterdam Sinfonietta, C. Thompson (Leitung). ECM

Woher nehmen Sie dann bloß all diese Fröhlichkeit?

Alles hat man Gott zu verdanken. Konzert-TIPPs

Choriner Musiksommer Sa. 12.7., 15:00 Uhr Kloster Chorin Orchester der Komischen Oper Berlin, Patricia Kopatchinskaja (Violine), Henrik Nánási (Leitung). Werke von Tschaikowsky & Dvořák Schleswig-Holstein Musik Festival Do. 17.7., 20:00 Uhr Klosterkirche Bordesholm & Fr. 18.7., 20:00 Uhr Dom Meldorf Patricia Kopatchinskaja (Violine), Sol Gabetta (Violoncello). Werke von Bach, Xenakis, Kodály, Vasks & Ravel amsterdam Fr. 29.8., 20:00 Uhr Concertgebouw Patricia Kopatchinskaja (Violine), WDR Sinfonieorchester Köln, Jukka-Pekka Saraste (Leitung). Werke von Wagner, Schumann & Sibelius Musikfest Berlin Fr. 12.9., 20:00 Uhr & Sa. 13.9., 19:00 Uhr Philharmonie Berliner Philharmoniker, Peter Eötvös (Leitung), Patricia Kopatchinskaja (Violine). Werke von Rihm, Eötvös & Brahms/Schönberg

Sa. 13.9., 22:00 Uhr Philharmonie Patricia Kopatchinskaja (Violine), Markus Hinterhäuser (Klavier), Laurence Dreyfus (Barockvioline & Viola da gamba) Dortmund Fr. 24.10., 20:00 Uhr Konzerthaus quartet-lab. Patricia Kopatchinskaja & Pekka Kuusisto (Violine), Lilli Maijala (Viola), Pieter Wispelwey (Violoncello). Werke von Mozart, Biber, Beethoven, Cage, Muhly & Crumb Frankfurt Do. 30.10. & Fr. 31.10., 20:00 Uhr Alte Oper hr-Sinfonieorchester, Philippe Herreweghe (Leitung), Patricia Kopatchinskaja (Violine). Werke von Beethoven & Schumann online-Tipp

Patricia Kopatchinskaja probt das Violinkonzert „Seven“ von Peter Eötvös Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/kopatchinskaja Juli/August 2014 concerti   13


KUrZ GEFraGt

»Ich will ein Sänger auf der trompete sein« GÁBor BoldoczKI, der legitime nachfolger der

trompetenlegende Maurice andré, will mehr als golden strahlende töne. hier spricht er über ...

… reine Schönheit

Da gibt es zunächst die originale Literatur für mein Instrument, die ist ganz pur, es geht um die Zeremonie, das Festliche und Feierliche. Das mag etwas mit reiner Schönheit zu tun haben. Aber dann entstand nach der Naturtrompete die Möglichkeit, chromatisch spielen zu können. Nun geht es darum, nicht nur Glück und Freude auszustrahlen, sondern auch mit melancholischen Farben zu malen. Ich mag die große Palette der Trompeten-Dramaturgie. Ich brauche die Abwechslung. … Singen auf der Trompete

Das ist der Traum, das Ideal, das ich anstrebe. Ich will ein Sänger auf der Trompete sein. Man soll dabei am besten vergessen, welches Instrument ich eigentlich spiele. Da begegnen sich die Musik und die Person, das Instrument ist nur ein Vermittler. Der Ton muss ehrlich sein. Da steht schließlich ein Mensch auf der Bühne. Vorher singe ich übrigens sehr viel. Die Lippen können ja nicht unendlich lang spielen. Singen ist die natür14 concerti Juli/August 2014

lichste Form des Musizierens und die Voraussetzung für das Trompetenspiel. Das harmonische Zusammenwirken von Zunge, Artikulation, Luftgeschwindigkeit und Muskelspannung, Lungen- und Kopfresonanz in Verbindung mit

der richtigen Portion Glück machen das Singen wie das Trompetespielen aus. Und: der Hals muss wie beim Singen offen sein. Die Luft kommt heraus und alles entsteht ganz natürlich. So ist dann auch mein eigener Ton entstanden:

Foto: Marco Borggreve

… den eigenen Ton

Von festlich bis melancholisch: Gábor Boldoczki braucht musikalische Abwechslung


beim Singen meiner Stücke. … Tanzen Ich hoffe, dass mein Ton wie Das ist mein großes Hobby. Da der eines guten Sängers ab- kann ich abschalten. Ohne Inwechslungsreich ist, also den strument und ohne Wörter schnellen Wechseln der Emo- Emotionen auszudrücken, ist gut für den Körper und für den tion folgt. Kopf. Beim Tanzen strahlen wir … Zirkularatmung aus, was in uns steckt. Ich beherrsche sie nicht. Die Musik atmet ja immer – auch … weibliche Konkurrenz wenn die Luft schon mal knapp Das ist doch wunderschön, werden kann. Insofern habe dass es sie gibt. Ich würde sie ich mich nie so stark mit dem nicht Konkurrenz nennen. WoThema beschäftigt. (Er macht bei letztlich ja alle Musiker vor, wie das gleichzeitige Ein- Konkurrenten sind. Ich erlebe und Ausatmen dennoch funk- das Verhältnis allerdings ganz tioniert und lacht.) anders. Sergei Nakariakov ist ein sehr guter Freund von mir. … ungarische Volksmusik Auch von ihm habe ich viel Wir Ungarn sind ein musikali- gelernt. Nun kommen hübsche sches Volk. Wir können große Frauen hinzu. Bestimmt ergibt Trauer tragen und ganz groß sich mal die Gelegenheit, gefeiern – ungarisches Tempera- meinsam aufzutreten. ment! Die Menschen singen dabei sehr gern. Das Laienmu- … Vibrato sizieren hat immer noch einen Als Solist ist mir ein gewisses hohen Stellenwert. Ich denke Vibrato erlaubt, als Ensembleda an meine Großmutter und mitglied nicht. Aber als Tromdie Zeiten, als es noch keinen peter benötige ich es eigentlich Fernseher gab. Und zumal in nicht oder nur wenig. Es kann Komponisten wie Kodály und da so eine natürliche Bewegung Bartók ist die ausgeprägte Nä- im Ton geben, die man aber he von Volks- und Kunstmusik kaum als Vibrato wahrnehmen ja sehr präsent. sollte. … Vorbilder

… Politik in Ungarn

Maurice André bleibt die Trom- Wir hatten 40 Jahre Kommupetenlegende mit diesem un- nismus, nun geht es bei allen glaublichen Charisma. Ansons- Schwierigkeiten, die ich durchten zählt die Vielzahl der Ein- aus sehe, aufwärts. Zum Glück flüsse durch jeden guten Mu- geht es der Kultur gut: Wir hasiker, der mir auf meinen Rei- ben in Budapest vier Konzertsen begegnet. Gidon Kremer häuser, eine neues wurde erst hat mich fasziniert. Mit Martin vor sieben Jahren gebaut. Grubinger werde ich bald zusammenarbeiten. Es geht mir … Träume überhaupt darum, dass immer Ich bin sehr zufrieden und wieder neue Werke in spannen- freue mich auf jeden neuen Tag. den Konstellationen entstehen. Die Carnegie Hall allerdings Krzysztof Penderecki kompo- wäre so ein Traum. Die USA niert gerade ein Trompeten- gilt es noch zu entdecken. Eines Tages klappt auch das! konzert für mich.

Konzert-TIPPs

Weilburger Schlosskonzerte Fr. 1.8., 20:00 Uhr Schloss (Renaissancehof) Gábor Boldoczki (Trompete), Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim Hamburg So. 3.8., 18:00 Uhr St. Katharinen Gábor Boldocki (Trompete), Hedwig Bilgram (Orgel). Werke von Loeillet, Buxtehude, Bach u. a. Festspiele Meckl.-Vorpommern Sa. 30.8., 12:00 Uhr & 18:00 Uhr Stadtkirche Ludwigslust Nikolay Borchev (Bariton), Gábor Boldoczki (Trompete), Sebastian Küchler-Blessing (Orgel), NDR Chor, Mecklenburgisches Barockorchester „Herzogliche Hof­ Kapelle“, Johannes Moesus (Leitung) Berlin Do. 30.10., 20:00 Uhr Konzerthaus Konzerthausorchester Berlin, Osmo Vänskä (Leitung), Gábor Boldoczki (Trompete), Denys Proshayev (Klavier). Werke von Schnittke, Schostakowitsch & Prokofjew München Do. 27.11., 20:00 Uhr Residenz (Herkulessaal) Gábor Boldoczki (Trompete & Flügelhorn), Sergei Nakariakov (Flügelhorn), Budapest Chamber Orchestra Essen So. 7.12., 17:00 Uhr Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Gábor Boldoczki (Trompete & Leitung), Péter Tfirst (Violine), Franz Liszt Kammerorchester Dresden Fr. 12.12., 20:00 Uhr Frauenkirche Brücken – Italien. Gábor Boldoczki (Trompete), Prager Philharmonie online-Tipp

Gábor Boldoczki in Vivaldis Geburtsstadt Venedig Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/boldoczki CD-Tipp

Vivaldi: Konzerte RV 93, 106, 230, 522, 531, 548 (Transkriptionen), 2 Arien für Trompete & Orchester Gabor Boldoczki & Sergei Nakariakov (Trompete), Cappella Gabetta, Andrés Gabetta (Leitung). Sony Classical Juli/August 2014 concerti  15


WIR KOMMEN AUCH ZU IHNEN! Christian Thielemann und die Sächsische Staatskapelle Dresden

München 4. September 2014 Berlin 5. September 2014 Frankfurt am Main 7. September 2014 Köln 9. September 2014 Dortmund 10. September 2014 Wien 20. & 21. Mai 2015 Baden-Baden 23. & 24. Mai 2015 Osterfestspiele Salzburg 28. März – 6. April 2015 WWW.STAATSK APELLE-DRESDEN.DE

PA R T N E R D E R S TA AT S K A P E L L E D R E S D E N


OPER

Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor

Foto: Adrienne Meister

Magische Momente auf der Münchener Biennale: Utopien von Dieter Schnebel

18_porträt »Jeder will den meisten applaus« Simone Kermes und Vivica Genaux erinnern an ein legendäres Diven-Duell 20_Kurz besprochen opern-Kritiken Was Sie tagesaktuell auf unserer Website erwartet 22_opern-tipps Zum Sommer: die schönsten Opern-Festspiele in Deutschland und Europa Juli/August 2014 concerti  17


portrÄt

Fast kam es zum Duell: Simone Kermes und Vivica Genaux in Pose

»Jeder will den meisten applaus« SIMone KerMeS und vIvIca GenauX erinnern an ein legendäres

N

eue Veröffentlichungen arien ausgegraben und erstvon Simone Kermes mals aufgenommen hatte, widgleichen oft einer Ent- met sie sich nun mit der CD deckungsreise in die barocke „Rival Queens“ einem weiteren, Vergangenheit. Nachdem die außergewöhnlichen Kapitel Sopranistin für das Album der Operngeschichte: dem „Dramma“ mehrere Kastraten- Wettstreit zwischen den bei18 concerti Juli/August 2014

den Sängerinnen Faustina Bordoni und Francesca Cuzzoni. Anfang des 18. Jahrhunderts war zwischen diesen zwei Italienerinnen in London ein heftiger Konkurrenzkampf entbrannt, der bis hin zu Hand-

Foto: Gregor Hohenberg/Sony Classical

diven-duell. Von Jakob Buhre


greiflichkeiten auf der Bühne führte. Georg Friedrich Händel hatte Cuzzoni 1722 entdeckt und für seine Royal Academy of Music in London engagiert. Vier Jahre später traf auch Bordoni in der englischen Hauptstadt ein, wo sie ihr Debüt in Händels Oper Alessandro gab. Neu inszeniert: die Mutter aller Theaterskandale

Die Sopranistinnen hatten zuvor schon in Venedig und Mailand gemeinsam auf der Bühne gestanden, doch nun entwickelte sich – angestachelt von der lokalen Presse – eine regelrechte Feindschaft. Zudem teilte sich das Publikum in Bordoni- und Cuzzoni-Anhänger, die stets ihre Favoritin bejubelten und die Kontrahentin mit Zischen bedachten. Als die beiden schließlich im Juni 1727 in Giovanni Battista Bononcinis Oper Astianatte aufeinandertrafen, kam es im Haymarket Theatre zu einem Handgemenge: Laut Zeitungsberichten zogen sich die extravaganten Solistinnen an den Haaren und warfen sich üble Beschimpfungen an den Kopf. Es sollte dies auch der letzte gemeinsame Auftritt gewesen sein. Zusammen mit der aus Alaska stammenden Mezzosopranistin Vivica Genaux erinnert Simone Kermes nun an die „Mutter aller Theaterskandale“, mit mehreren Arien sowie Duetten jener Zeit, u. a. von Johann Adolf Hasse, Nicola Antonio Porpora und Geminiano Giacomelli. Dazu posierten sie für die Albumfotos mit Florett und Pistolen und rauften sich die Haare – freilich rein fiktiv. „Wir kennen uns schon länger und wir verstehen uns viel zu gut, um Rivalinnen zu sein.

Vivica und ich sind wirklich Kumpel, wo jeder dem anderen etwas gönnt, verstehen uns sowohl als Sänger als auch menschlich sehr gut. Wir müssen noch daran arbeiten, auf der Bühne die Fetzen fliegen zu lassen“, sagt Kermes, auch im Hinblick auf die anstehenden Konzerte, die sie gemeinsam mit Genaux gibt. Tatsächlich scheint ein öffentlich ausgetragener Sängerinnen-Krieg wie bei Bordoni und Cuzzoni im heutigen Operngeschäft kaum denkbar. Diventum ist selten geworden, und die großen Solisten vermeiden Skandale lieber, statt sie zu produzieren. Es sei heute verschrien und werde opernintern eher verlacht, wenn man wie eine Diva auftrete, sagte jüngst die Sopranistin Anna Prohaska im concerti-Gespräch. Wobei Simone Kermes anmerkt: „Das Zickengehabe von Bordoni und Cuzzoni, das gibt es heute teilweise auch noch. Es gibt auf der Opernbühne immer auch Neid. Schließlich will jeder den meisten Applaus.“ Kermes vermutet außerdem, dass noch heute an bestimmten Opernhäusern Claqueure bei Beifallsstürmen und Buh-Arien mitmischen.

oder das Fachwissen haben – sie merken trotzdem, ob es ehrlich und mit einer gewissen Qualität vorgetragen wird. Das merke ich an der Reaktion des Publikums eigentlich immer. Man muss nach wie vor mit Leistung und Qualität überzeugen.“ Über Konkurrenz macht sich die gebürtige Leipzigerin allerdings keine großen Sorgen. „Ich spüre keinen großen Konkurrenzdruck. Es ist ja niemand so wie ich – und ich bin auch nicht wie jemand anderes.“

Selbstbewusst: Sorgen wegen der Konkurrenz macht sich Kermes nur gespielt

Baden-Baden Fr. 28.11., 20:00 Uhr Festspielhaus

Die Leidenschaft, mit der sich damals das Publikum entweder auf die Seite Bordonis oder Cuzzonis stellte, scheint im Vergleich zu heute bemerkenswert. „Es gibt jetzt vielleicht nicht mehr so viele im Publikum, die ganz genau beurteilen können, welcher Sänger besser ist. Aber auch wenn die Leute nicht unbedingt die Ahnung

Konzert-TIPPs

Barocke Rivalitäten Simone Kermes (Sopran), Vivica Genaux (Mezzo­sopran), Cappella Gabetta, Andrés Gabetta (Violine & Leitung). Werke von Arena, Hasse, Bononcini u. a. Harzburger Musiktage Sa. 19.7., 20:00 Uhr Lutherkirche Bad Harzburg Rheingau Musik Festival So. 20.7., 19:00 Uhr Kloster Eberbach, Eltville Schleswig-Holstein Musik Festival Di. 22.7., 20:00 Uhr Reithalle Elmshorn & Mi. 23.7., 20:00 Uhr St. Michaelis Lüneburg Halle an der Saale Sa. 22.11., 19:30 Uhr Ulrichskirche Hamburg Mi. 26.11., 20:00 Uhr Laeiszhalle (Großer Saal) NDR Das Alte Werk

Stuttgart Sa. 29.11., 20:00 Uhr Liederhalle CD-Tipp

Rival Queens – Arien und Duette von Arena, Bononcini, Hasse, Giacomelli, Sarro, Porpora, Ariosti, Leo u. a. Simone Kermes (Sopran), Vivica Genaux (Mezzosopran), Cappella Gabetta, An­drés Gabetta (Leitung) Erscheint bei Sony Classical am 18.7. Juli/August 2014 concerti   19


KUrZ BESprochEn

OPERN-KRITIKEN Was Sie tagesaktuell auf unserer Website erwartet

G

uter Journalismus lebt von fachlicher Expertise und maximaler Aktualität. Um Ihnen als Monatsmagazin auch letztere zu bieten, verfolgen unsere Opern-Autoren die wichtigsten Premieren in Deutschland und Europa und berichten in ihren Online-Kritiken tagesaktuell: über Siege und Niederlagen – ob in Berlin, Dresden oder Duisburg.

Musikalische und szenische Wunder: Schnebels Körpertheater

Biennale I: die Magie der utopie München  17.5.2014 Volksliedhaft Gassenhauerndes mischt Dieter Schnebel seiner Partitur bei – Beschwörungsformeln rühren an menschliche Grundkonstellationen heran: Affekt-Archetypen. Neue 20 concerti Juli/August 2014

Musik erinnert sich der Archaik, sie weiß um tristaneske Septakkorde ohne Auflösung, ist beseelt von dionysischem Eros, der im In-derSchwebe-Lassen seine Wirkung entfaltet. Diese Musik hat Magie. Ein „Blochianer“ ist Dieter Schnebel. Hatte der präferierte Philosoph des Komponisten in der Musik einst die utopische Kunst entdeckt, so macht sein Anhänger diese Kraft zum Thema seiner Oper. Genau wie in der Musik mit ihrer sanften Schönheit erfährt auch szenisch alles seine relativierende Bestätigung durch ironischen Humor. Man hätte eigentlich noch eine kleine Ewigkeit länger als die 85 Minuten zuhören und zuschauen mögen. Womit Dieter Schnebel dem utopischen Augenblick eine verblüffende Dauer verliehen hat. Was könnte das Musiktheater mehr leisten? (PK)

München  20.5.2014 Der Gesang von blühender Emphase trifft auf pulsierende, wohldosiert harte Klänge aus dem doppelten Orchester. Die Verwebung von Freiburger Barockorchester und ensemble recherche nutzt Hèctor Parra zu fesselnden Eingebungen. Die Münchener Biennale setzt ein Ausrufezeichen zum Abschluss einer Ära! (PK)

Münchener Biennale – Muffathalle Schnebel: Utopien. Matthias Rebstock (Regie), Sabine Hilscher (Bühne & Kostüme), Roland Quitt (Dramaturgie), Neue Vocalsolisten Stuttgart

Münchener Biennale – Gasteig Parra: Das geopferte Leben. Peter Tilling (Leitung), Vera Nemirova (Inszenierung), Alejandro Lárraga Schleske, Lini Gong, Sally Wilson

Biennale II: zurück zu den Wurzeln

Laufend aktuelle Opern-Rezensionen: www.concerti.de/oper

Fotos: Adrienne Meister (2), BettinaStoess, Matthias Creutziger

Die vollständigen und laufend neue Opern-Kritiken finden Sie online: Scannen Sie dafür den QR-Code mit einer Smartphone-App oder geben Sie: www.concerti.de/oper im Browser ein.


Berlin: Der Jahrhundertmezzo triumphiert Berlin  4.6.2014 Ideales Singen mag es kaum geben, Joyce DiDonato führt freilich vor, wie nah man dem Ideal und der Magie des Gesangs kommen kann. Anders als ihre bedeutende Rollenvorgängerin Agnes Baltsa singt sie diese Partie jenseits aller Grenzen von Sopran-

Deutsche Oper Berlin Donizetti: Maria Stuarda. Paolo Arrivabeni (Leitung) Weitere Termine mit Joyce DiDonato an der Royal Opera London: 5., 8., 11., 14., 16. & 18.7.

Vorschau

Pavillon Wiener Klassik Schloss Ulrichshusen 12.09. bis 14.09.

12.09. 18:00 Uhr Klavierrezital mit Igor Levit Foto © Felix Broede

Joyce DiDonato als Donizettis Königin der Herzen

und Mezzofach wirklich mit einer Stimme, mit perfektem Registerausgleich also, dazu mit fantastischer Atemkontrolle und einem natürlichen Charme, der Maria Stuarda als Opernfigur so spannend macht. Mädchenhaftigkeit, Königinnenstolz und Kraft des Verzeihens – eben die ganze Palette an Farben der Seele legt Joyce DiDonato in ihr Singen, dem man nicht kalte Perfektion, sondern Vollendung als Gefühlswahrheit bescheinigen muss. Im höheren Dienst eines Belcanto, der nie Selbstzweck, sondern als Mittel zum Berührtwerden durch menschliches Empfinden die reinste Form des Singens darstellt, lässt die Amerikanerin ihre Maria Stuarda zur Königin der Herzen werden. Welch ein Triumph. (PK)

Igor Levit

13.09. 17:00 Uhr Duo-Rezital mit Julia Fischer und Igor Levit Foto © Decca/Uwe Arens

hamburg 29.6.2014 Staatsoper Auerbach/Neumeier: Tatjana Simon Hewett (Leitung), John Neumeier (Choreographie), Hamburg Ballett

Thielemanns Gesang der Düsternis Dresden  30.5.2014 Wagnerkrösus Christian Thielemann macht diesen Verdi zum Ereignis, zwingt seine Staatskapelle zu einem schwerelosen Gesang der Düsternis. Hauptheld Zeljko Lucic in der Titelpartie weiß mit stimmlichen Schattierungen seinen zwiespältigen Charakter zu zeichnen. Diese Produktion lohnt weite Wege! (CS) Semperoper Verdi: Simon Boccanegra Christian Thielemann (Leitung), Jan Philipp Gloger (Regie), Zeljko Lucic, Kwangchul Youn Weitere Termine: 10., 16., 19. & 25.4.2015

Beim Lesen von Puschkins Versroman Eugen Onegin war Hamburgs Ballettchef Neumeier fasziniert von der tiefgründigen Figur der Tatjana, die im Mittelpunkt seiner Uraufführung steht macerata 18.7.2014 Macerata Festival, Arena Sferisterio Verdi: Aida Julia Jones (Leitung), Francesco Micheli (Regie) Der junge Intendant Francesco Micheli setzt Verdis Ägyptenoper selbst in Szene – da dürften Elefanten diesmal fehlen duisburg 15.8.2014 Ruhrtriennale, Duisburg Andriessen: De Materie Peter Rundel (Leitung), Heiner Goebbels (Regie) Eröffnungspremiere der Ruhrtrien­ nale: Intendant Heiner Goebbels inszeniert ein exzeptionelles Musiktheaterwerk des 20. Jahrhunderts

Julia Fischer

14.09. 16:00 Uhr Konzerthausorchester Berlin, Julia Fischer und Michael Sanderling An allen drei Tagen Begleitprogramm zur „Wiener Klassik“, kuratiert und moderiert von Prof. Dr. Christoph Stölzl Ein Projekt der Körber-Stiftung

Alle Informationen und Karten unter Tel.: 0385 5918585 www.festspiele-mv.de


OPERN-TIPPS

Treffen an der Côte d’Azur: im ausgezeichneten Aix-en-Provence

Schwelgerische Inspiration franKreIch »Bestes Festival 2014«:

Aix-en-Provence lädt zum Staunen ein

D

uftende Lavendelfelder, gut erhaltene Ruinen des alten Rom, herausgeputzte Dörfer, das klare Wasser der Côte d’Azur, eine köstliche Küche – wenn wir Nordlichter von Urlaub träumen, kommt uns alsbald Südfrankreich in den Sinn. Wer mehr als Glamour und Strandleben sucht, wird beim Träumen freilich nicht allzu lang in Nizza oder Cannes verweilen, sondern ins Landesinnere vordringen, wird Arles, Avignon oder Nimes erkunden und schließ22  concerti Juli/August 2014

lich Aix-en-Provence entdecken und staunen. Natürlich ist das hiesige Festival, 1948 gegründet als kulturelles Zeichen des beherzten Aufbruchs nach dem Krieg, schon längst kein Geheimtipp mehr, doch dass die International Opera Awards 2014 eben diese Sommerfestspiele als „bestes Festival“ auszeichnen, ist ein deutliches Zeichen dafür, dass hier eben viel mehr stattfindet als Star-Rummel und Jet Set. Klar: Hier dirigierte Simon Rattle Wagners Ring, und hier kann

man sich auf erlesene Sängerbesetzungen verlassen. Doch hier sind eben auch Inszenierungen von höchstem Rang zu bestaunen, die zwischen dem Anspruch des deutschen Regietheaters und dem französischem Empfinden für Ästhetik eine perfekte Balance finden. Patrice Chéreau hat sich hier 2013 kurz vor seinem Tod seine letzte Inszenierung abgerungen – die längst legendäre Elektra, die nun an den bedeutenden Opernhäusern Europas als Koproduktion nachgespielt wird. Hier beringt man nicht nur Mozart mit traumhaften Ensembles auf die Bühne, sondern auch Monteverdi und nutzt dazu die Expertise der historischen Aufführungspraxis auf lebendige Weise. Hier werden nicht nur die Repertoire-Klassiker zum gepflegten Wiederhören zelebriert, sondern auch Uraufführungen gewagt. Stimmungsvolle Spielstätten, Durchlässigkeit zu den verwandten Künsten und viel Mut prägen den Spielplan: Neben Opern von Händel, Mozart und Rossini wird in diesem Sommer auch Matthias Goerne mit einer szenischen Winterreise zu bestaunen sein. festival d‘aix-en-provence 2.-24.7. Händel: Ariodante, Mozart: Die Zauberflöte, Rossini: Il Turco in Italia, Schubert: Winterreise, Bach: Trauernacht. Pablo Heras-Casado, Andrea Marcon, Marc Minkowski u. a.

Fotos: Festival Aix en Provence, Joern Kipping, Silvia Lelli

Zum Sommer: die schönsten Opern-Festspiele


Innsbruck bietet Barockwonnen österreich Alessandro De Marchi erinnert mit Scarlatti, Händel und Cesti an das Glücksjahr 1685

D

er Komponist Pietro Antonio Cesti machte Innsbruck schon Mitte des 17. Jahrhunderts zu einem Zentrum der italienischen Oper nördlich der Alpen. Dirigent und Festivalleiter Alessandro De Marchi lässt das Erbe lebendig werden – und stellt unter dem Motto „1685“ Opern von Händel, Domenico Scarlatti und eben Cesti in den Mittelpunkt der 38. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Vorbildlich verknüpft er mit den Inszenierungen auch einen Wettbewerb für

junge Sängerinnen und Sänger aus aller Welt, die über eine besondere Begabung für das Barockfach verfügen. So treten in der Premiere von Cestis L’Orontea auch Preisträger des vergangenen Wettbewerbs auf. Händels Almira verantwortete De Marchi bereits an der koproduzierenden Staatsoper in Hamburg. Scarlattis Oper Narciso leitet Fabio Biondi, sein Ensemble „Europa Galante“ sorgt für Barockwonnen im Graben, die Maite Beaumont in der Titelpartie garantiert.

Aus Hamburg nach Innsbruck: Händels Frühwerk Almira Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 8.-31.8. Opern von Cesti, Händel & Scarlatti, Konzerte, Barockfest, Gesangswett­ bewerb, Maite Beaumont, Fabio Biondi, Alessandro De Marchi

Salzburg leuchtet wieder österreich Das Stelldichein der Superstars lockt heuer wieder an die Salzach

Ü

Staraufgebot: Plácido Domingo und Anna Netrebko im Trovatore Salzburger Festspiele 18.7.-31.8. Oper, Konzert, Schauspiel. Anna Netrebko, Waltraud Meier, Plácido Domingo, Francesco Meli, Wiener Philharmoniker, West-Eastern Divan Orchestra u. v. a.

ber Kunst wurde hier zuletzt nur noch wenig gesprochen, Querelen und Schuld­zuweisungen um den scheidenden Intendanten Alexander Pereira und seine Koproduktions-Deals zwischen Mailand und Salzburg bestimmten die Feuilletons. Ob in seinen letztmalig verantworten Festspielen wieder die Feier feinster Musik und besten Theaters in den Fokus gerät? Die Künstlernamen sprechen dafür: Bartoli, Garancˇa und Netrebko, Domingo, Flórez und Seiffert führen die Sängerriege der Superstars an, am Pult wal-

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

ten Welser-Möst, Eschenbach, Gatti und Metzmacher, RegieAlt-Meister Harry Kupfer inszeniert den Rosenkavalier des Jubilars Richard Strauss. Und neben Verdis natürlich längst ausverkauftem Trovatore stehen gewichtige Wiederund Neuentdeckungen auf dem Programm: Schuberts Fierrabras setzt Peter Stein ins Szene, die Uraufführung Charlotte Salomon von Marc-André Dalbavie verantwortet Luc Bondy. Im Konzertprogramm setzt die Ouverture spirituelle Zeichen des Austauschs zwischen den Religionen. Juli/August 2014 concerti   23


Glyndebourne lädt zu Picknick

Das Tiroler Erl wird Wagnerhochburg

england Als John Christie

österreich Der ganze Ring an einem Wochen­ ende: Gustav Kuhns Antwort auf Bayreuth

und seine Gattin, die Sängerin Audrey Mildmay, vor genau 80 Jahren ihr Festival ins Leben riefen, ging es zunächst noch sehr intim zu. Man spielte im Orgelzimmer ihres Anwesens. Reisen des Ehepaars nach Bayreuth und Salzburg ließen Anspruch und Ideen alsbald wachsen. Man baute ein 300 Personen fassendes Theater. Dirigent Fritz Busch und Intendant Carl Ebert stießen aus Deutschland hinzu. Eine aufregende Erfolgsgeschichte beginnt. Heute sind die verlängerten Picknickpausen im Park mit ihrer sehr englischen Mischung aus Feinund Lockerheit so legendär wie die Spitzenqualität der Opernproduktionen, die natürlich längst in einem großen und modernen Theater stattfinden, das 1994 wie seinerzeit 1934 mit Mozarts Figaro eingeweiht wurde. Mittlerweile dauern die Festspiele enorme drei Monate – mit dem Anspruch wuchs die Nachfrage.

Picknickpause im Park von Glyndebourne Glyndebourne Festival 17.5.-24.8. Händel: Rinaldo, Mozart: La finta giardiniera & Don Giovanni, Tschaikowsky: Eugen Onegin, Verdi: La traviata. Christiane Karg, Omer Meir Wellber, Ottavio Dantone 24  concerti Juli/August 2014

Startenor José Carreras steht letztmalig auf der Opernbühne

E

in kleines Dorf im Tiroler Unterland, wo der Inn die Grenze zwischen Deutschland und Österreich markiert, will nicht mehr Ort kriegerischer Kämpfe sein. Im 17. Jahrhundert begründen Bürger die Tradition von Passionspielen – alle sechs Jahre stellen sie das Leiden Christi nach. 1997 füllt Dirigent Gustav Kuhn das in den Zwischenjahren leerstehende Passionstheater und erfüllt sich gleichzeitig einen Lebenstraum: Er wollte schon immer ein eigenes Festival veranstalten, Opern als Dirigent, Regisseur und Intendant verantworten, unabhängig vom Musiktheaterzirkus der Me­ tropolen. Er gründete die Tiro-

ler Festspiele Erl. Wagner in oftmals jungen gewagten Sängerbesetzungen stand und steht immer wieder im Mittelpunkt, so auch der Ring, den Kuhn an einem Wochenende kompakt schmiedet. Weitere Sensationen: Kuhnt stemmte 2012 den Neubau des Festspielhauses. Und José Carreras debütiert in Erl und gibt damit letztmalig sein Opern-Comeback – in der Uraufführung El Juez des österreichischen Komponisten Christian Kolonovits. Tiroler Festspiele Erl 10.7.-15.8. Wagner: Der Ring des Nibelungen, Christian Kolonovits: El Juez, Bartók: Herzog Blaubarts Burg, Konzerte. José Carreras, Michael Kupfer, Lucio Gallo, Johan Tilli u. v. a.

Fotos: Leigh Simpson, Enrique Moreno/Teatro Arriaga, Studio Amati Bacciardi, Archivio Fondazione Festival Pucciniano, Carla Arnold

Opern-Tipps


pesaro feiert seinen Schwan ItalIen Salzburg hat Mozart,

Bayreuth hat Wagner, Halle hat Händel, ja, und Pesaro hat Rossini. Nichts geht übers Authentische des Genius Loci. Und so kann die Stadt an der Adria gehörig damit wuchern, der Geburtsort des Großmeisters der Komischen Oper und des Belcanto zu sein. Seit 1980 veranstaltet sie Festspiele zu Eh-

Das Teatro Rossini in Pesaro, Rossinis Geburtsstadt

ren ihres großen Sohns – im schnuckelig kleinen Teatro Rossini oder in der massentauglichen Adriatic Arena. Das Besondere und Spannende des Festivals: Hier werden nicht nur die Standardwerke, sondern im besonderen die von den Opernhäusern sonst vernachlässigten Stücke auf die Bühne gebracht – sorgfältig ediert und oftmals auf CD und DVD festgehalten. Es gastieren die führenden Sängerinnen, Sänger und Maestri des Belcanto in gern ambitioniert witzigen Inszenierungen. rossini opera festival 10.-22.8. Rossini: Armida, Il barbiere di Seviglia, Aureliano in Palmira, Il Viaggo am Reims. Carlo Rizzi, Alberto Zedda, Antonio Siragusa, Carmen Romeu

puccini in torre del lago ItalIen Hier kann man die Villa des leidenschaftlichen Jägers, Anglers, Auto- und Frauenfreundes besuchen, auf seinen Spuren um den See schlendern und dann seine Opern unter freiem Himmel genießen. Puccinis Wahlheimat Torre del Lago – auch seine Geburtsstadt Lucca ist schnell erreichbar – liegt idyllisch unweit der Riviera-Küste. Opernfreunde, die es in die Toskana zieht, sollten hier unbedingt einen Halt einlegen. Zumal in diesem Jahr wieder herausragende Sänger auf dem Besetzungszettel stehen. Daniela Dessi leidet als Mimi zum Weinen schön, mit Giovanna Casolla alterniert ein hochdramatisches Urgestein des Veris-

mo mit der jungen Sopranistin Lise Lindstrom in der Rolle der Eisprinzessin Turandot. Baritonlegende Rolando Panerai kehrt als Gianni Schicci zurück.

verona

opernfeStIval bis 7.9. arena di verona Eine laue Sommernacht, Verdis Aida, große Stimmen, opulente Bilder – das Original der Open Air-Oper ist unschlagbar München

opernfeStSpIele 21.6.-31.7. nationaltheater u. a. Rossinis Wilhelm Tell und Monteverdis Orfeo werden neu inszeniert, und die Netrebko debütiert in Verdis Macbeth rheInSBerG

KaMMeroper SchloSS rheInSBerG

28.6.-16.8. Schlosstheater u. a. Am einstigen Musenhof Friedrichs II. gründete der Komponist Siegfried Matthus 1991 sein Opernfestival für die Elite des Sängernachwuchses. 80-jährig gibt er den Stab nun weiter eutIner

eutIner feStSpIele 4.7.-30.8. Seebühne Auf der Freilichtbühne am See gibt’s diesmal das Musical Anatevka und Verdis Trovatore St. MarGarethen

opernfeStSpIele 9.7.-17.8. arena im römersteinbruch Das beschauliche Weindorf im österreichischen Burgenland beheimatet einen der ältesten Steinbrüche Europas: Die perfekte Kulisse für Aida nürnBerG

Oper unter freiem Himmel: Puccinis Werke in der Toskana puccini festival 25.7.-30.8. Puccini: La Bohème, Madame Butterfly, Il Trittico, Turandot. Giovanna Casolla, Daniela Dessi, Fabio Armiliato, Walter Fraccaro, Alberto Mastromarino

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.con certi.de

GlucK feStSpIele 14.-27.7. opern- und Schauspielhaus nürnberg u. a. Zum 300. Geburtstag ihres berühmten Sohnes fahren die Franken auf: Gleich fünf Opern stehen auf dem Programm

Juli/August 2014 concerti   25


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© Marc Coudrais; Fondazione Pro Musica e Arte Sacra; Enriko Nawrath/Bayreuther Festspiele

Ruhrtriennale 2014


MITTELDEUTSCHLAND Das Musikleben in Mitteldeutschland im Juli & August

2 Christina Pluhar

Fotos: Michel Novak, Jim Rakete, Colin Bell/EMI Classics, MDR Christiane Höhne

Ohne Scheuklappen

10 Tine Thing Helseth Engel an der Trompete?

4 Jan Vogler

Freut sich über Synergieeffekte

12 MDR Musiksommer

Die schönste Sommermusik

2_Porträt Improvisation ist alles Die Lautenistin Christina Pluhar will keine Genregrenzen akzeptieren 4_Interview »Ich habe mich entschieden, Risiken einzugehen« Der Cellist und Intendant Jan Vogler über Vorbilder und Aberglauben 10_Porträt »Ein guter Rocksong beeindruckt mich auch« Mit Klassik hat Tine Thing Helseth die internationalen Konzertpodien erobert. Doch schlägt ihr Herz auch für die Popmusik 12_Regionale Tipps So klingt Mitteldeutschland! Die wichtigsten Termine im Sommer 18_ Klassikprogramm concerti 07-08.14 Mitteldeutschland 1


Porträt

Stets auf der Suche nach der kulturellen Vielfalt: Christina Pluhar pflegt ihren eigenen Stil

Improvisation ist alles

O

ft scheiden sich die Geister, wenn es um Crossover geht: Ob Cameron Carpenter Orgelmusik erneuert oder Ragna Schirmer Händels Tastenkonzerte verjazzt – meist stehen sich Puristen und Neugierige ziemlich unversöhnlich gegenüber. Empört über Geschmacklosigkeiten die einen – zeitgeistig entdeckend und spöttisch die Traditiona2 Mitteldeutschland concerti 07-08.14

listen belächelnd die anderen. Da überrascht es schon, dass sich bei Christina Pluhar weder im Fach- noch im Liebhaberpublikum solch widerstreitende Standpunkte finden: Mit ihrer Annäherung an die Alte Musik vermag die 49-Jährige Skeptiker wie Kenner in Begeisterung zu vereinen. Ganz in schwarz erscheint sie auf der Bühne, die langen rot-

blonden Haare fallen ihr offen über die Schultern. Christina Pluhar – firm an Harfe, Laute, Barockgitarre und manch anderem, was die Zupfinstrumentenbauer noch bereithalten – liebt weniger die Provokation als vielmehr den Spaß, den sie selbst dabei empfindet, wenn sie mit ihrem 24-köpfigen Ensemble L’Arpeggiata barocke Musik durch gewagte Impro-

Fotos: Michel Novak, Marco Borggreve

Die Lautenistin ChRISTInA PLUhAR will keine genregrenzen akzeptieren und mischt barocke Tänze mit Fado. Von Christian Schmidt


visationen in groovende Rhyth- spruch nimmt.“ Die meisten men kleidet. Hier werden ohne Regeln seien schließlich zur stilistische Scheuklappen mu- Entstehungszeit nicht aufgesikalische Freiheiten erstritten, schrieben worden – ja, je älter die sich nur wenige Alte-Mu- die Musik, desto weniger Insik-Ensembles leisten. Über- formationen gebe es darüber, haupt dieser Begriff – „das wie diese geklungen habe. klingt schon nach Verstau- „Wenn wir eine Partitur ansebung“, erklärt Pluhar. Und er- hen, haben wir nur Skelette vor frischt das Genre, indem sie es uns.“ sprengt. Im 17. Jahrhundert gehörte Improvisation zum guten Ton

Was keineswegs Erfindung einer effekthungrigen Eventmanagerin ist – auch wenn ihre CD-Aufnahmen einen Preis nach dem anderen einheimsen – sondern Tradition. „Die Musiker des 17. Jahrhunderts haben alle improvisiert, und nichts anderes tun wir. Ich glaube, man kann niemanden wirklich ernst nehmen, der Authentizität für sich in An-

»In einer Partitur haben wir nur Skelette vor uns«

Wobei sich Christina Pluhar keineswegs nur mit Monteverdi oder Purcell beschäftigt wie auf ihren letzten Scheiben. Als Improvisationskünstlerin interessiert sie sich naturgemäß auch für volksmusikalische Wurzeln, forscht nach historischen Querverbindungen. Nach erfolgreichen Experimenten mit südamerikanischem Feuer ist eines der jüngsten Projekte die Kompilation „Mediterraneo“, für die sie aus so unterschiedlichen Stilen wie Fado, Fandango, Tarantella und schlichtem Volkslied eine Art musikalischer Landkarte des Mittelmeerraums entwarf. Musik, die sogar gegen Spinnenbisse hilft

Barock mit Beat: Die Lautenistin bringt Alte Musik zum Swingen

„Entstanden ist diese Idee eigentlich schon vor zehn Jahren, als wir eine CD mit TarantellaMusik gemacht haben, die ja, wie der Name schon sagt, in Italien gegen Spinnenbisse helfen sollte. Nun gibt es im Süden des Landes eine griechische Minderheit, die sich zwar im Laufe der Jahrhunderte mit der Musik Italiens verbunden hat, aber immer noch einen alten griechischen Dialekt spricht.“ Diese kulturelle Viel-

falt, die eigentlich ja etwas sehr Verbindendes hat, interessierte Christina Pluhar so sehr, dass sie nicht nur Fadosänger einlud, sondern auch nach Querverweisen ins Türkische suchte. Dabei fand sie zwei Musiker, die auf ganz urtümlichen, in Mitteleuropa unbekannten Zupfinstrumenten wahre Virtuosen waren und ihrerseits sehr über die hiesigen Verwandten staunten. „Die Musiker konnten kein Englisch, wir haben ausschließlich über die Musik und die Improvisation kommuniziert. Das prägt.“ Konzert-TIPP

Sa. 2.8., 20:00 Uhr Frauenkirche Dresden MDR Musiksommer. L‘Arpeggiata, Vincenzo Capezzuto (Altus), Raquel Andueza (Sopran), Christina Pluhar (Leitung & Theorbe). Werke von Monteverdi, Rossi, Ferrari u. a. online-Tipp

Wenn Alte Musik plötzlich nach Jazz klingt, sind das Christina Pluhar und ihr Ensemble L‘Arpeggiata! Das Video sowie weitere Konzerte auf: http://www.concerti.de/pluhar CD-Tipps

Music for a While – Improvisations on Purcell Philippe Jaroussky (Countertenor), Wolfgang Muthspiel (Gitarre), L‘Arpeggiata, Christina Pluhar (Theorbe & Leitung) u.a. Erato

Mediterraneo – Musik aus dem Mittelmeerraum Nuria Rial, Misia, Raquel Andueza, Vincenzo Capezzuto, Katerina Papadopoulou, L‘Arpeggiata, Christina Pluhar (Leitung). Erato concerti 07-08.14 Mitteldeutschland 3


interview

»Ich habe mich entschieden, Risiken einzugehen« Der Cellist und Intendant Jan Vogler über Vorbilder, Aberglauben und wofür er richtig viel Geld ausgeben würde. Von Marie von Baumbach

Herr Vogler, Sie haben Ihre Karriere in der Staatskapelle Dresden begonnen. Wären Sie lieber ein »Wunderkind« gewesen?

Als junger Musiker in der DDR hatte ich gar keine Wahl, wir konnten ja fast nicht reisen. Das Ziel war, die bestmögliche Stelle im Orchester zu bekommen. Rückblickend bin ich sehr froh. Ich habe mit großen Dirigenten alle Opern von Strauss und Wagner gespielt, alle Sinfonien von Beethoven und Bruckner. Ich habe ein Fundament erworben. Haben Sie unter dem häus­ lichen Druck gelitten, wie beispielsweise die Geigerin Midori? 4 Mitteldeutschland concerti 07-08.14

Ich war immer selbst sehr ehrgeizig. Ich wollte den Erfolg. Ich bin von meinen Eltern extrem gefordert worden und habe hart mit ihnen diskutiert. In der Pubertät habe ich jede freie Minute geübt, und als ich 18 Jahre alt wurde, haben meine Eltern gesagt: „Jetzt bist du erwachsen und musst spielen wie ein Profi.“ Heute verstehen wir uns blendend. Warum haben Sie die Sicher­ heit eines Orchesters zugunsten der Solokarriere aufgegeben?

Es war eine ganz natürliche Entwicklung. Ich habe bereits im Orchester viel solistisch gespielt. Dann kam noch die Wende dazu – und mit ihr alle Möglichkeiten. Ich habe auch immer wieder an meine Vorbilder gedacht: Pablo Casals, Emanuel Feuermann. Die haben mich daran erinnert, warum ich mit dem Cellospielen überhaupt angefangen habe. Wie hat sich Ihr Leben seit der Solokarriere verändert?

Beide Berufe haben im täglichen Leben nicht viel miteinander zu tun. Als Orchestermusiker ist man immer in einen Gesamtapparat eingepackt. Als Solist hat man die Reiserei, In-

terviews, Agenturen, CD-Aufnahmen, den direkten Kontakt zum Publikum. Das Publikum spricht ja oft ganz gezielt von dem Geiger oder dem Cellisten: Das ist eine große Verantwortung. Pablo Casals, Jaqueline du Pré, Mstislav Rostropowitsch: Die Liste berühmter Cellisten des 20. Jahrhunderts ist lang. Haben sich die Interpreta­ tionen geändert?

Ja, sehr. Ich bin nicht sicher, ob wir jeden dieser großen Cellisten heute genauso feiern würden. Das war ein ganz anderer Stil. Den Anforderungen unserer Zeit gerecht zu werden, ist unsere einzige Rechtfertigung für die zehnte Plattenaufnahme eines Werkes. Warum sollte man sonst heute noch Musik von Dvorˇák oder Elgar hören? Was sind die Anforderungen unserer Zeit?

Wenn ein Theaterregisseur Hamlet inszeniert, muss er einen Bezug zur Gegenwart herstellen. Uns Instrumentalisten geht es genauso: Wir können nicht mehr spielen wie 1940. Wir haben so viele Kenntnisse in Bezug auf Aufführungspraxis und Stilistik Alter Musik erworben. Wenn ich Bach-

Foto: Stefan Nimmesgern

D

er Star-Cellist Jan Vogler wurde bereits 1984 als Zwanzigjähriger erster Konzertmeister Violoncello der Staatskapelle Dresden. 1997 begann er seine Solokarriere und hat seither mit Weltstars wie Lorin Maazel oder Hélène Grimaud musiziert. Er ist Künstlerischer Leiter des Moritzburg Festivals und seit 2008 Intendant der Dresdner Musikfestspiele. Mit seiner Frau und zwei Töchtern lebt Jan Vogler in Dresden und New York.


zUr Person

1964 in ost-Berlin geboren, wurde Jan Vogler mit gerade einmal 20 Jahren Solocellist der Dresdner Staatskapelle. Doch 1997 entschied er sich fĂźr eine Solo-Karriere, die ihn nicht nur zu fast allen groĂ&#x;en Orchestern der Welt gefĂźhrt, sondern auch zahlreiche Komponisten zu neuen Werken angeregt hat. Neben dem Moritzburg Festival leitet er seit 1998 auch die Dresdner Musikfestspiele.


IntervIew

gelegt wurde. Das muss man konkret musikalisch verstehen. Haben Sie Bilder im Kopf im Konzert?

Eher nicht. Aber ich beschäftige mich gerne mit dem Umfeld des Komponisten und interpretiere skrupellos Dinge hinein. Um Beethovens unglaublich riskante, rebellische Art zu verstehen, sollte man über die Französische Revolution und ihre Folgen Bescheid wissen. Bei Schumann ist es diese Mischung aus Selbstzweifel und Enthusiasmus.

Suiten spiele oder das Cellokonzert von Arthur Honegger, muss ich mich fragen, welche Botschaft hat das Werk für uns im 21. Jahrhundert. Das Cellokonzert von Honegger haben Sie schon häufiger gespielt, nicht zuletzt auch in Dresden. Was ist das Besondere dieses Werkes?

Das Werk ist ein meisterhaftes Patchwork und passt sehr gut in unsere Zeit. In 15 Minuten schafft es Honegger, ohne Brüche durch verschiedene Stile zu wandern, ohne nach Plagiat zu klingen. Jazz, russische Avantgarde, französische Musik, etwas Habsburger Tradition. Man spielt heute eben nicht mehr nur Zweite Wiener Schule und dann die Moderne. Man spielt wieder Verzweigungen: Paul Hindemith, Erwin Schulhoff oder Arthur Honegger. Das ist das Schöne. 6 Mitteldeutschland concerti 07-08.14

Sind Sie gläubig?

Nicht kirchlich organisiert. Aber man muss wissen, dass bis Brahms jeder Komponist gläubig war, selbst Beethoven. Brahms hat selbst gesagt: „Ich könnte keine Note schreiben ohne Gott.“

»Für den Lauf der Welt sind wir nicht so existenziell« Gefühle wie Freude oder Angst kann man mit Musik darstellen. Den Glauben auch?

Natürlich. Bach hat den Glauben selbst in der Musik dargestellt. Es finden sich in seinen Werken viele Hinweise auf religiöse Symbole oder Zahlen. Ich komme aus einer Musikerfamilie, in der viel Wert auf diese technischen Einzelheiten

Sagen wir, ich spiele ein Konzert in Dresden, einen Klassiker, den jeder kennt, den man selbst und tausend andere auf CD aufgenommen haben. Zusätzlich wird das Konzert live im Radio übertragen, und man soll natürlich genauso spannend und perfekt spielen wie auf der CD – und noch mit Risiko. Das geht nicht, man muss sich entscheiden. Ich habe mich entschieden, Risiken einzugehen. Im Konzert locker lassen kann man aber nur, wenn man zu Hause hart arbeitet. Was passiert, wenn Sie sich verspielen?

Daran denke ich nicht. „Verspieler“ von Kollegen sind mir völlig egal. Wenn mir selbst was passiert, ärgere ich mich natürlich, aber niemand ist davor gefeit. Ein Risiko einzugehen, heißt nicht „Verspiel ich mich, oder verspiel ich mich nicht“. Ich halte nichts davon, ein Konzert so abzuspulen, wie man es zu Hause mühevoll einstudiert hat. „Risiko“ bedeu-

Foto: Mat Hennek

Heimatliebe: In Moritzburg hat Jan Vogler ein Festival der besonderen Art aufgezogen

Wie würden Sie Ihre Art zu musizieren beschreiben?


Klassik Airleben im Rosental | Leipzig Freitag, 11. Juli 2014 Gewandhausorchester Alexander Shelley Victoria Joyce, Sopran

Sonnabend, 12. Juli 2014 Gewandhausorchester Alexander Shelley Victoria Joyce, Sopran

„Ein Abend im Londoner Westend“ Musik aus Robin Hood, Charlie Chaplin, Henry V., My Fair Lady

„Last Night of the Proms“ mit Werken von Georg Friedrich Händel, Benjamin Britten, Edward Elgar, Henry Wood, Gustav Holst

20 Uhr Open Air-Bühne im Rosental Eintritt frei

Mit freundlicher Unterstützung von


interview

tet, sich zu fragen: „Bin ich flexibel? Vergesse ich meine einstudierte Interpretation, weil der Dirigent eine gute Idee hat oder eine Farbe vom Orchester kommt? Kann ich gemeinsam musizieren?“ Sind Sie abergläubisch?

Kunstwerke. Deswegen sind wir ja oft auf Mäzene und Stiftungen angewiesen, die uns die Instrumente zur Verfügung stellen. David Garrett ist 2008 auf der Treppe gestürzt und auf seine Guadagnini-Geige von 1772 gefallen …

Ein bisschen. Wenn mein Hotelzimmer die dreizehn ist, ... das ist ein Albtraum! Das macht mir das nichts aus, aber wird man sein Leben lang nicht ich glaube, wie man am Abend los. Man hat ja eine VerantworCello spielt, hängt damit zu- tung gegenüber den jüngeren sammen, wie man seinen Tag Generationen. Die wollen in hundert Jahren auch noch auf verbringt. einer Stradivari oder GuadagSind Ihre Hände versichert? nini spielen. (lacht) Nein! Wenn ich nicht mehr Cello spiele, spielt ein Sie sind Künstlerischer Leiter anderer. Ich liebe meinen Beruf, des Moritzburg Festivals und aber ich versuche, ihn auf das Intendant der Dresdner Musik­ zu reduzieren, was er ist: die festspiele. Wie schützt sich Chance, mit großen Dirigenten der Cellist Jan Vogler vor Ab­ und Orchestern zu arbeiten. lenkung? Für den Lauf der Welt sind wir Ich habe zwei Regeln: 1. Am Konzerttag gehe ich ab mittags nicht so existenziell. nicht mehr ans Handy und leFür was würden Sie richtig viel se keine Mails. 2. Meine CelloGeld ausgeben? Zeiten sind heilig. Ich arbeite Für Instrumente. So viel Geld immer vormittags, da kann kann ich gar nicht verdienen, sich das Telefon tot laufen. Das wie ich für ein Cello ausgeben wissen auch meine Mitarbeiwürde. Das sind unschätzbare ter.

Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen der Arbeit als Cellist und als Intendant?

Ich möchte mit beidem die Gesellschaft durch Musik beeinflussen. Als Intendant muss ich mich damit beschäftigen, welche Mahler-Sinfonie passen könnte, welche Werke ein bestimmtes Thema treffen und welche Interpreten am besten spielen. Ich muss mich sehr konkret mit der ganzen Musikund Interpretationsgeschichte befassen. Das ist für einen Cellisten eine schöne Bereicherung. Konzert-TIPP

Moritzburg Festival 9.-24.8.2014 Künstlerische Leitung: Jan Vogler Sa. 16.8., 20:00 Uhr Frauenkirche Dresden Moritzburg Festival zu Gast. Moritzburg Festival Ensemble, Marie Bäumer (Sprecherin), Jan Vogler (Violoncello) u. a. Bach: Die Kunst der Fuge online-Tipp

Jan Vogler spricht im Porträt über künstlerische und emotionale Freiheit Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/vogler CD-Tipps

Seitenwechsel: Popmusik mit dem asiatischen Superstar Rain 8 Mitteldeutschland concerti 07-08.14

Schumann: Fantasiestücke op. 73, Dichterliebe op. 48 (für Cello & Klavier), Andante & Variationen op. 46 Jan Vogler (Violoncello) Hélène Grimaud (Klavier) Moritzburg Festival Ensemble Sony Classical

Foto: Oliver Killig

Bach: Cellosuiten BWV 1007-1012 Jan Vogler (Violoncello) Sony Classical



POrträt

»Ein guter Rocksong beeindruckt mich auch« Mit Klassik hat Tine Thing Helseth die internationalen Konzertpodien erobert. Doch schon seit der Schulzeit schlägt ihr Herz auch für die Popmusik. Von Jakob Buhre

Foto: Colin Bell

Liebt es in Deutschland zu sein: die Norwegerin Tine Thing Helseth

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E

s ist schon spät am Abend, als Tine Thing Helseth auf ihre Webseite schreibt: „Mir fallen die Augen zu ... tzzz ... morgen geht es nach Berlin.“ Wenige Stunden später sitzt die Trompeterin bereits in der Garderobe des Berliner Konzerthauses am Gendarmenmarkt, gibt in einer Probenpause munter Interviews, der kleine Reisekoffer lehnt an der Wand. Helseth ist gefragt und viel unterwegs, ihrem letzten Album hat das Label nur noch den Titel „Tine“ verpasst, und nicht nur in ihrer Heimat stößt sie mit ihren Konzerten auf großes Interesse. Manch einer mag den Grund für diese enorme Resonanz in der modellhaften Schönheit der 26-jährigen Norwegerin suchen, doch scheint es noch mehr damit zusammenzuhängen, dass Helseth eine neue, junge Generation von Musikern vertritt, die mit Tradition, Repertoire und Publikum deutlich unbefangener umgeht – ihre offene Kommunikation im Internet ist da nur ein Beispiel.

Als Siebenjährige griff sie erstmals zur Trompete

Mit zehn stand sie als Solistin vor ihrem Schul- und mit 15 vor einem Sinfonieorchester. „Ich wollte immer Trompeten-Solistin werden, ich wusste nur nicht, was ich dafür alles tun müsste. Es war natürlich ein CD-Tipp

Hindemith: Trompetensonate, Sommerfeldt: Divertimento für Trompete solo, Rachmaninow: Vocalise u.a. Tine Thing Helseth (Trompete), Kathryn Stott (Klavier). EMI Classics

ganzes Stück Arbeit“, erzählt sie durchaus selbstbewusst. Ihre Mutter ist ebenfalls Trompeterin, doch sei ihr Weg zur Klassik keinesfalls selbstverständlich gewesen. „Ich komme nicht aus einer rein klassischen Familie, wir haben zuhause jede Art von Musik gehört.“ Schon als Teenagerin spielte sie in Blechbläserensembles Popmusik, heute widmet sie sich in dem von ihr gegründeten „tenThing Brassensemble“ unkonventionellen KlassikArrangements – und erzählt im Interview von ihrem jüngsten

»Erst Rihanna und danach Mozart: das wäre toll!« Projekt: „Ich habe mit Freunden eine Band aus Schlagzeug, Klavier, Gitarre, Bass und Trompete gegründet. Wir haben mit Tangos und Musik von Kurt Weill angefangen, und im Moment spielen wir Bach-Inventionen, mit E-Gitarre. Das klingt wie klassisch inspirierter Progressive Rock.“ Schon 2010 hatte sie einen Abstecher in die Popwelt unternommen, als die blonde Bläserin mit dem Sänger Didrik Solli-Tangen, der Norwegen beim Eurovision Song Contest vertrat, den Titel „Best Kept Secret“ einspielte. „Ich fand es online-Tipp

Wie funktioniert eine Trompete? Tine Thing Helseth erklärt! Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/helseth

eine gute Idee, den jungen Hörern zu zeigen, dass du Trompete auch in einem Popsong spielen kannst. Musik ist Musik, egal ob Klassik oder Pop – wir können von allem etwas lernen. Wenn jemand einen Rocksong schreibt, den die Leute auch nach 50 Jahren noch singen oder vor sich hin summen, beeindruckt mich das genauso wie eine Sinfonie.“ Moderne Ladybrasspower

Für den MDR Musiksommer verspricht die Solistin mit ihrem rein weiblichen Bläserensemble nun „Ladybrasspower“: ein Programm mit Klassik-Hits von Bizet, Piazzolla oder Weill, das auch das junge Publikum ansprechen soll. Für Helseth ein wichtiges Anliegen: In ihrer Heimat hat sie sich bereits mit einer Stiftung für mehr Medienpräsenz von klassischer Musik stark gemacht und sucht das Gespräch mit Rundfunkredakteuren, damit junge Radiohörer häufiger mit Klassik in Berührung kommen. „Ich würde mich freuen, wenn man Klassik auch ab und zu im ‚normalen’ Radio spielen würde. Erst Rihanna und danach Mozart, das wäre toll! Kinder sind sehr offen, für alles in der Welt – das muss man nutzen und ihnen auch alles zeigen.“ Konzert-TIPPs

Meiningen Do. 31.7., 19:30 Uhr Schloss Elisabethenburg (Innenhof) MDR Musiksommer. Tine Thing Helseth (Trompete), tenThing. Werke von Grieg, Albéniz, Händel, Mozart, Piazzolla u. a. Dresden Sa. 23.8., 20:00 Uhr Frauenkirche Neue Perspektiven. Tine Thing Helseth (Trompete), Tobias Götting (Orgel). Bach/Vivaldi: Konzert D-Dur BWV 972, Marcello: Concerto in d-Moll u. a. concerti 07-08.14 Mitteldeutschland 11


SO KLINGT

… Mitteldeutschland. Die wichtigsten Termine des Monats, ausgewählt von der concerti-Redaktion

Auf der Straße der Romanik zum Unesco-Welterbe FESTIVAL Drei Länder, ein Klang: Der MDR

Musiksommer lässt Mitteldeutschland erblühen

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emeinsam sind wir stark: Mögen Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt auch jeder für sich schon auf eine große Musiktradition zurückblicken können, im Verbund wird aus dieser klingenden Geschichte eine hierzulande einmalige Kulturlandschaft. Nur konsequent also, dass sich die drei Bundesländer schon 1991 zum MDR Musiksommer zusammengefunden haben, um mit einem 12 Mitteldeutschland concerti 07-08.14

großflächig angelegten Festival den Blick auf die eigene Historie zu lenken und gleichzeitig den internationalen Blick auf Mitteldeutschland zu lenken. Auftakt mit Wynton Marsalis

Die 46 reizvollen Spielstätten in Burgen, Schlössern, Gärten und Parks mögen dabei Festspiel-typisch sein, die Reihen für die 52 Konzerte sind es zweifellos nicht: Welcher andere Musiksommer vereint

schon „Weinorte“, die „Straße der Romanik“ und „UnescoWelterbe“ unter einem FestivalDach? Das nicht nur Raum für große Namen wie das Hilliard Ensemble, Justus Frantz oder Tine Thing Helseth bietet, sondern auch Bühnen für „Die nächste Generation“. Das Motto des Auftaktkonzertes mit Jazz-Startrompeter Wynton Marsalis könnte denn auch passender nicht sein: „All rise“ – aufgestanden, im Osten geht auch musikalisch die Sonne Christoph Forsthoff auf. MDR Musiksommer 27.6.-24.8. MDR Sinfonieorchester, Kristjan Järvi, Simone Dinnerstein, Calmus Ensemble, Sjaella, Hilliard Ensemble, Justus Frantz, Tine Thing Helseth u. a. Meiningen, Gotha, Weimar u. a.

Fotos: Lutz Edelhoff, Christiane Höhne

Musik, Kulisse, Atmosphäre: Beim MDR Musiksommer kommt alles trefflich zusammen


Was kann der Jedermann dafür, dass er so anregt oper open air Wolfgang Böhmer und Peter Lund haben das Mysterienspiel für Erfurt runderneuert

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er sagt denn, dass man Jedermann nur in der Version Hugo von Hofmannsthals unter freiem Himmel spielen kann? Schließlich stammt die Vorlage, das englische Mysterienspiel vom Everyman, aus dem späten Mittelalter. Nun hat sich das bewährte Team Wolfgang Böhmer (Komposition) und Peter Lund (Autor und Regisseur) für die Neufassung einer Rockoper zusammengetan, um die alte Problematik neu zu prüfen. Denn wer glaubt heute noch

an Gott? Oder den Teufel? Ist nicht der Tod die einzige Gestalt unter den stücktragenden Allegorien, von der wir wirklich wissen, dass sie existiert? Und könnte die Buhlschaft nicht eine emanzipierte Frau sein, die einfach keine Lust auf Heirat hat? In einer Mischung aus Oper, Operette und Musical findet die Uraufführung im Rahmen der Domstufen Festspiele Erfurt statt: „Jedermann will nichts vererben / Jedermann will ewig sein.“ Irene Bazinger

Rocken für Jedermann: Wolfgang Böhmer (r.) und die Protagonisten Do. 10.7. (UA), 20:30 Uhr Domplatz Erfurt Böhmer: Jedermann. Rockoper Ensemble des Theaters und Philhar­ monisches Orchester Erfurt Weitere Termine: 11., 12., 13., 15., 16., 17., 18., 19., 20., 23., 24., 25., 26., 27.7.

concerti 07-08.14 Mitteldeutschland 13


Regionale Tipps

Werdende Meister in Weimar kammermusik Stars und Schüler musizieren

gemeinsam an der Musikhochschule

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enn in thüringischer Hitze auch der Weimarer Stadtpark an Goethes Gartenhaus keine Erfrischung mehr verheißt, verzieht man sich gern in klimatisierte Räume und lauscht hoffnungsvollen Nachwuchstalenten, die sich mittlerweile im 55. Jahr an der Musikhochschule „Franz Liszt“ zu Meisterkursen einfinden. Renommierte Gastprofessoren präsentieren allabendlich die Ergebnisse ihrer Klausuren in gemeinsamen Konzerten mit den Kursteilnehmern.

Namhafte Streicher kommen zum Familientreffen ebenso wie die Klarinettistin Sharon Kam – denn für aufstrebende junge Musiker würde sich kaum jemand besser als Vorbild eignen als die einstige Gewinnerin des ARD-Musikwettbewerbs mit anschließender Solokarriere. Doch auch Pianisten und Sänger sind ebenbürtig prominent vertreten: Selten gibt es Gelegenheit, so viele arrivierte und lernende Künstler auf einem Fleck zu Christian Schmidt erleben.

Gibt sein Wissen an Studenten weiter: Bratscher Nils Mönkemeyer Weimarer Meisterkurse 18.7.-2.8. Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar Öffentliche Meisterkurse und Konzerte mit Miklós Perényi, Wiener Brahms Trio, Sharon Kam, Vivica Genaux, Nils Mönkemeyer u. a.

Landschaftsspektakel festival Das Musikfest Erzgebirge bespielt

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Ort des Eröffnungskonzerts: St. Annen in Annaberg-Buchholz Musikfest Erzgebirge 12.-21.9.2014 Fr. 12.9., 20:00 Uhr St. Annenkirche, Annaberg-Buchholz Eröffnungskonzert. Solisten, Dresdner Kammerchor, Barockorchester Wrocław, Václav Luks (Leitung). Zelenka: Te Deum u. a. 14 Mitteldeutschland concerti 07-08.14

ls auf den Höhen des Erzgebirges noch ein dichter Urwald stand, war kaum auszudenken, wie segensreich sich die ersten Silberfunde auf die Prosperität dieser Region auswirken würden, die bis in die heutige Zeit hinein lebendig sind. Hans-Christoph Rademann, eben hier selbst aufgewachsen, hat die rauen Höhenzüge für seinen exquisiten Dresdner Kammerchor einst als Sommerspielstätte erschlossen. Mittlerweile hat der gefeierte Chordirigent das Musikfest Erzgebirge in die erste Liga der Festivals emporgeho-

ben – und das in einer Region, die einerseits auf eine große kirchen-, andererseits auf eine reiche folkloristische Tradition zurückblickt. Rademanns Landschaftsspektakel bespielt mit den berühmten Gotteshäusern herausragende historische Denkmäler und konfrontiert den Reichtum mitteldeutscher Musikkultur mit internationalen Interpreten vom Knabenchor des King’s College bis zum japanischen Bachspezialisten Masaaki Suzuki. So wirkt das Festival fast wie ein riesengroßes musikalisches Freilichtmuseum. Christian Schmidt

Fotos: Irène Zandel, PD, Atelier Fotogenial Cornelia Schmidt

eine traditionsreiche Kulturregion


Begegnungen mit Schubert in Chemnitz FESTIVAL Acht Schubert-Sinfonie in acht Tagen: ein sportliches Unterfangen, das sich die Robert-Schumann-Philharmonie da vorgenommen hat. Doch nachdem vor zwei Jahren die Idee der „Begegnungen mit Beethoven“ auf große Resonanz stieß, wollen GMD Frank Beermann und seine Musiker nun die intensive Begegnung mit dem Meister der Frühromantik suchen. Und das, wie es sich für ein Sommer-Festival gehört, an außergewöhnlichen Orten wie dem Wasserschloss Klaffenbach, der Villa Esche oder dem Straßenbahnbetriebshof. Keineswegs indes nur im Orchesterformat, sondern auch im intimen Kammermusik-Kreis – und wie zu des Meisters „Schubertiaden“-Zeiten üblich auch mit Lesungen (aus Härtlings berühmten SchubertRoman) und kulinarischen Genüssen. Schließlich sollen ja alle Sinne auf ihre Kosten kommen. Christoph Forsthoff

D om S tu f e n -f e S tS p i e l e in e rfur t 2014

Rockoper von Peter Lund und Wolfgang Böhmer Uraufführung Do, 10. Juli 2014, 20.30 Uhr, Domstufen Weitere Aufführungen Fr, 11.07. | Sa, 12.07. | So, 13.07. | Di, 15.07. | Mi, 16.07. | Do, 17.07. | Fr, 18.07. | Sa, 19.07. | So, 20.07. | Mi, 23.07. | Do, 24.07. | Fr, 25.07. | Sa, 26.07. | So, 27.07.2014, jeweils 20.30 Uhr 0361 22 33 155 | www.domstufen.de

Schubert pur: An acht Tagen sind alle acht Sinfonien zu erleben Begegnungen mit Schubert 9.-16.7. Mi. 9.7., 20:00 Uhr Markuskirche Chemnitz Robert-Schumann-Philharmonie, Frank Beermann (Leitung). Schubert: Sinfonie Nr. 1 D-Dur D 82 & Sinfonie Nr. 2 B-Dur D 125


Regionale Tipps

Virtuoses vom begabten Nachwuchs orchestermusik Junge Musiker stellen sich im

Konzert des Landesgymnasiums Dresden vor

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as tun, wenn der Sprössling lieber am Klavier sitzt oder zur Klarinette greift, anstatt die Matheaufgaben zu lösen? Im Osten wurden dazu bereits zu DDR-Zeiten vier „Spezialschulen für Musik“ gegründet. Nach der Wende sind daraus moderne Musikgymnasien entstanden. Das Landesgymnasium für Musik Dresden, das im nächsten Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert, legt großen Wert auf die Praxis: Regelmäßig konzertieren die Jugendlichen solistisch

oder im Kammermusikensemble. Nun sind das schuleigene Junge Sinfonieorchester und drei Absolventen des Landesgymnasiums im Konzert erleben. Vom Dessauer Hofkapellmeister und Liszt-Zeitgenossen August Klughardt erklingt dabei ein Konzertstück für Oboe und Orchester, außerdem das Harfenkonzert von FrançoisAdrien Boieldieu und eines der ersten Klarinettenkonzerte der Musikgeschichte: das Concerto in B-Dur von Johann StaAlexander Keuk mitz.

Früh übt sich: Das Junge Sinfonieorchester des Landesgymasiums Mi. 16.7., 19:30 Uhr Hochschule für Musik Dresden (Konzertsaal) Absol­ventenkonzert des Sächsischen Landes­gymnasiums für Musik. Daniel Noll (Harfe), Sarah Julia Klinnert (Oboe), Debora Buschmann (Klarinette) u. a.

Grenzbespielung festival Das Festival Mitte Europa lädt zur

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In der Region verwurzelt: Konzert in der Marktredwitzer Glasschleif Festival Mitte Europa 15.6.-25.7. Barocco Sempre Giovane, Fazıl Say, Nils Mönkemeyer, Vilém Veverká, Concerto Köln, Valer Barna-Sabadus, Tingvall Trio u.a. Cheb, Teplice, Pirna, Bad Steben, Hof, Plauen u.a. 16 Mitteldeutschland concerti 07-08.14

ass dereinst die Musik die Grenzen des verbarrikadierten Niemandslands zwischen Böhmen, Bayern und Sachsen überwinden würde, war vor 25 Jahren wohl kaum vorstellbar. Umso erstaunlicher ist die Erfolgsgeschichte des Festivals Mitte Europa, das mittlerweile eine riesige Region bespielt. Internationalität wird großgeschrieben, auch wenn es musikalisch eher intim zugeht. Hier werden keine Stars in anonyme Festspielorte gekarrt, sondern vielfältige Regionen ganzheitlich entdeckt – Einheimische machen

ihren Ort zur Bühne, sind Gastgeber und Mitorganisatoren. Ausstellungen, Gespräche und Rundfahrten vollziehen den touristischen Gedanken nach, der das Festival seit Anbeginn prägt. Die politische Grundierung ist an keiner Stelle zu übersehen: Hochrangige Schirmherren unterstützen das Gesamtkunstwerk aus Landschaft, Geschichte und Völkerverständigung. Nicht umsonst befindet sich die Keimzelle des Festivals in Mödlareuth – das dereinst hinter Stacheldraht und Mauer unerreichbar Christian Schmidt schien.

Fotos: Wolfgang Schmidt, Sächsisches Landesgymnasium für Musik

Entdeckung der Region und seiner Menschen ein


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PROGRAMM Das Klassikprogramm für Mitteldeutschland im Juli & August

TIPP

4.7. FREITAG

DRESDEn

BALLEnSTEDT

19:00 Semperoper Puccini: La bohème

19:30 Schloss Ballenstedt (Schlosskirche) MDR Musiksommer: Preisträgerkonzert. Harfenensemble. Werke von Glinka, Thomas, Andres, de SaintQuentin, Dussek, Bach u. a.

LEIPzIg

19:30 Musikalische Komödie Lehár: Die lustige Witwe

2.7. MITTWOCH DRESDEn

19:00 Semperoper Wagner: Der fliegende Holländer 20:00 Kreuzkirche Christian Collum (Orgel). Werke von Bach, Reger u. a. hALLE

19:30 händel-haus Melanie Hirsch (Sopran), Mitglieder des Händelfestspielorchesters Halle. Werke von Händel & Telemann

ChEMnITz

3.7. DOnnERSTAG

20:00 gewandhaus Leipzig (großer Saal) Håkan Hardenberger (Trompete), Gewandhausorchester, Andris Nelsons (Leitung). Dean: Trompetenkonzert „Dramatis Personae“, Strauss: Eine Alpensinfonie „Es war Liebe auf den ersten Blick – das kann man nicht erklären“, sagt Håkan Hardenberger. Schwärmt der Schwede da von seiner Frau? Nein – von der Trompete.

MAgDEBURg

MAgDEBURg

21:00 Theater Magdeburg (Domplatz) O‘Brien: The Rocky Horror Show

21:00 Theater Magdeburg (Domplatz) O‘Brien: The Rocky Horror Show

MEInIngEn

MoRITzBURg

20:00 Stadtkirche Meininger Orgelsommer: Eröffnungskonzert. Sebastian Fuhrmann (Orgel), Harmonic Brass

21:30 Stiftung Moritzburg (Innenhof) Marschner: Der Vampyr

3.7. DOnnERSTAG DRESDEn

19:00 Semperoper Puccini: Turandot gERA

19:30 Bühnen der Stadt gera (Bühne am Park) Nørgård: Nuit des Hommes göRLITz

21:00 nikolaifriedhof Gluck: Orpheus und Eurydike. Steffan Claußner (Leitung), Sebastian Ritschel (Regie)

QUEDLInBURg

19:30 Wipertihof Quedlinburg Sommerklassik. Orchester des Nordharzer Städtebundtheaters, Johannes Rieger (Leitung). Mendelssohn: Sommernachtstraum, Purcell: The Fairy Queen, Grieg: Lyrische Suite, Haydn: Ochsenmenuett, Glinka: Die Lerche, Elgar: Pomp and Circumstance SChWERIn

21:00 Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin (Alter garten) Verdi: Nabucco

LEIPzIg

SonDERShAUSEn

20:00 gewandhaus (großer Saal) Håkan Hardenberger (Trompete) Weitere Infos siehe Tipp

19:00 Schlosshof Sondershausen Thüringer Schlossfestspiele: My fair Lady. Michael Ellis Ingram (Leitung)

18 Mitteldeutschland concerti 07-08.14

19:30 opernhaus Chemnitz Charell/Arnstein: Das Feuerwerk DESSAU

19:30 Anhaltisches Theater Dessau (großes haus) Kanyar: Casanova DRESDEn

8:30 Waldschlösschen-Areal (Probesaal) Brahms für Kinder. Julia Fischer (Violine), Daniel Müller-Schott (Violoncello), Simon Trpčeski (Klavier), Dresdner Philharmonie, Michael Sanderling (Leitung) 19:00 Semperoper Rossini: Il barbiere di Siviglia 19:00 Semperoper (Semper 2) Tsangaris: Karl May – Raum der Wahrheit EISEnACh

19:30 Landestheater Eisenach (großer Saal) Luther! Rebell wider Willen gERA

19:30 Bühnen der Stadt gera (großes haus) Lehár: Die lustige Witwe LEIPzIg

19:30 Musikalische Komödie Prokofjew: Romeo und Julia. Mirko Mahr (Choreographie) 20:00 gewandhaus (großer Saal) Håkan Hardenberger (Trompete), Gewandhausorchester, Andris Nelsons (Leitung). Werke von Dean & Strauss LöBAU

19:30 August Förster Klavierbau Festival Mitte Europa: Heiteres aus dem Leben. Maria Thomaschke (Gesang), Nikolai Orloff (Klavier). Werke von Kreisler, Hollaender & Weill

Foto: Marco Borggreve

1.7. DIEnSTAG


Magdeburg

Gera

21:00 Theater Magdeburg (Dom­ platz) O‘Brien: The Rocky Horror Show

19:30 Bühnen der Stadt Gera (Großes Haus) Lehár: Die lustige Witwe

Marktredwitz

Halle

19:30 Städtische Turnhalle Festival Mitte Europa: Kurbadkonzert 1866. Karlsbader Sinfonieorchester, Charles Olivieri-Munroe (Leitung)

16:00 Oper Halle (Peißnitzbühne) Staatskapelle Extra. Filmmusik von John Williams

Moritzburg

21:00 Moritzburg Halle Staatskapelle Extra. Big Band Evergreens Naumburg

19:30 Stadtkirche St. Wenzel Int. Orgelsommer. Pieter van Dijk (Orgel) Schwerin

21:00 Mecklenburgisches Staatstheater (Alter Garten) Verdi: Nabucco

5.7. Samstag

Leipzig

18:00 Gewandhaus (MendelssohnSaal) Bart: Olliver! GewandhausKinderchor, Frank-Steffen Elster (Leitung) 19:00 Musikalische Komödie Natschinski: Mein Freund Bunbury Magdeburg

21:00 Theater Magdeburg (Dom­ platz) O‘Brien: The Rocky Horror Show Meiningen

19:30 Meininger Theater Puccini: Gianni Schicchi/Der Bajazzo

Altenburg

MeiSSen

19:30 Residenzschloss Altenburg (Festsaal) MDR Musiksommer: Preisträgerkonzert. Klavierduo Bellene

19:00 Winzergenossenschaft Meißen Benatzky: Im weißen Rössl

Dresden

17:00 Kreuzkirche 300. Geburtstag von Homilius. Dresdner Kreuzchor, Philharmonisches Kammerorchester, Roderich Kreile (Leitung) 18:00 Schauspielhaus (Großes Haus) Julia Fischer (Violine), Daniel Müller-Schott (Violoncello), Simon Trpčeski (Klavier), Dresdner Philharmonie, Michael Sanderling (Leitung). Brahms: Konzert für Violine, Violoncello und Orchester & Sinfonie Nr. 4 19:00 Semperoper Hommage an Richard Strauss. Semperoper Ballett. Ratmansky: Verklungene Feste (UA), Celis: Josephs Legende

Moritzburg

21:30 Stiftung Moritzburg (Innenhof) Marschner: Der Vampyr Reichenbach

19:30 Park der Generationen MDR Musiksommer: Simone Dinnerstein (Klavier), MDR Sinfonieorchester, Kristjan Järvi (Leitung). Gershwin: Ein Amerikaner in Paris & Rhapsody in Blue, Ravel: Klavierkonzert G-Dur, Lasser: The Circle and the Child Schwerin

21:00 Mecklenburgisches Staatstheater (Alter Garten) Verdi: Nabucco Sondershausen

19:00 Semperoper (Semper 2) Tsangaris: Karl May – Raum der Wahrheit

19:00 Schlosshof Sondershausen Thüringer Schlossfestspiele: My fair Lady. Michael Ellis Ingram (Leitung)

20:00 Frauenkirche Bach: Messe h-Moll. Miriam Meyer (Sopran), Britta Schwarz (Alt), Markus Brutscher (Tenor), Klaus Mertens (Bass), Kammerchor der Frauenkirche, ensemble frauenkirche, Matthias Grünert (Leitung)

Thale

19:30 Harzer Bergtheater Feuer des Südens. Solisten & Orchester des Nordharzer Städtebundtheaters, Johannes Rieger (Leitung)

Ehrenfriedersdorf

Weimar

15:00 Naturbühne Greifensteine Der Räuber Hotzenplotz

19:30 Deutsches Nationaltheater (Großes Haus) Krenek: Jonny spielt auf. Martin Hoff (Leitung), Frank Hilbrich (Regie)

Eisenach

19:30 Wartburg (Festsaal) Eisenacher Telemann-Tage: Eröffnungskonzert. Bolette Roed (Blockflöte), Arte dei Suonatori, Martin Gester (Leitung). Werke von Telemann Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Wörlitz

18:00 Wörlitzer Park Gartenreich­sommer: Seekonzert. Saxophonquadrat

VON PARIS NACH NEW YORK SAMSTAG, 5. JULI 2014 19.30 UHR, REICHENBACH PARK DER GENERATION

SIMONE DINNERSTEIN KLAVIER MDR SINFONIEORCHESTER KRISTJAN JÄRVI DIRIGENT

Zittau

19:30 Theater Zittau Mozart: Le nozze di Figaro

6.7. Sonntag Calden

16:00 Schloss Wilhelmsthal (Corps de Logis) Eisenacher Telemann-Tage. Ensemble Bach-Eisenach, Seth Taylor (Leitung) Chemnitz

15:00 Opernhaus Chemnitz König Artus. Rainer Festel (Choreographie) Dessau

14:45 Anhaltisches Theater Dessau (Restaurant) Kaffee im Salon. Salonorchester Papillon 16:00 Anhaltisches Theater Dessau (Großes Haus) Kanyar: Casanova Dresden

11:00 Semperoper Mahler: Sinfonie Nr. 2 c-Moll „Auferstehung“. Rachel Willis-Sørensen (Sopran), Mihoko Fujimura (Mezzosopran), Sächsische Staatskapelle Dresden, MDR Rundfunkchor, Myung-Whun Chung (Leitung) 15:00 Carl-Maria-von-WeberMuseum Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland. Alexander Will (Violoncello), Friedrich Thomas (Klavier) 19:00 Semperoper Puccini: Turandot 19:30 Schauspielhaus (Großes Haus) Julia Fischer (Violine). Daniel MüllerSchott (Violoncello), Simon Trpčeski (Klavier), Dresdner Philharmonie, Michael Sanderling (Leitung). Brahms: Konzert für Violine, Violoncello und Orchester & Sinfonie Nr. 4 Gera

11:00 Bühnen der Stadt Gera Leipziger Vocalconsort, ensemble diX, Gregor Meyer (Leitung) 14:30 Bühnen der Stadt Gera (Großes Haus) Lehár: Die lustige Witwe concerti 07-08.14 Mitteldeutschland 19


KlassIKProgramm

15:00 Schloss Friedenstein (EkhofTheater) Ekhof-Festival. Blechbläserensemble der Thüringen Philharmonie Gotha

TIPP

LEIPzIg

16:00 Lutherkirche Ensemble TonART Leipzig, Robert Urmann (Leitung) 18:00 gewandhaus (MendelssohnSaal) Bart: Olliver! GewandhausKinderchor, Frank-Steffen Elster (Leitung) LEISnIg

17:00 Burg Mildenstein (Rittersaal II) MDR Musiksommer: Vom Trio zum Konzert. Händelirium. Werke von Bach, Händel, Telemann, Castello u. a. MAgDEBURg

21:00 Theater Magdeburg (Domplatz) O‘Brien: The Rocky Horror Show MEInIngEn

19:00 Meininger Theater Millöcker: Der Bettelstudent. Gregor Rot (Leitung), Wolfgang Quetes (Regie) MEISSEn

17:00 Schloss Proschwitz (Festsaal) MDR Musiksommer: Vintage music. Quintessenz. Werke von Scheidt, Uccellini, Marais, Mendelssohn, Ravel, Piazzolla & Bernstein 18:00 Winzergenossenschaft Meißen Benatzky: Im weißen Rössl MoRITzBURg

21:30 Stiftung Moritzburg (Innenhof) Marschner: Der Vampyr. Josep Caballé-Domenech (Leitung), Wolf Widder (Regie) SChWERIn

17:00 Mecklenburgisches Staatstheater (Alter garten) Verdi: Nabucco SonDERShAUSEn

18:00 Schlosshof Sondershausen Thüringer Schlossfestspiele: My fair Lady. Michael Ellis Ingram (Leitung) UnSTRUT

17:00 Rotkäppchen Sektkellerei MDR Musiksommer: Simone Dinnerstein (Klavier). MDR Sinfonieorchester, Kristjan Järvi (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp 20 Mitteldeutschland concerti 07-08.14

19:30 Musikalische Komödie Heuberger: Der Opernball MoRITzBURg

21:30 Stiftung Moritzburg (Innenhof) Marschner: Der Vampyr

hUY

17:00 Wasserschloss Westerburg Sommerklassik. Orchester des Nordharzer Städtebundtheaters, Johannes Rieger (Leitung)

LEIPzIg

6.7. SOnnTAG

17:00 Rotkäppchen SektkellereiUnstrut MDR Musiksommer: Simone Dinnerstein (Klavier). MDR Sinfonieorchester, Kristjan Järvi (Leitung). Gershwin: Ein Amerikaner in Paris & Rhapsody in Blue, Ravel: Klavierkonzert G-Dur, Lasser: The Circle and the Child Besuch aus den USA: Die Pianistin Simone Dinnerstein wird sich mit diesem Programm wohl fast wie zu Hause fühlen. WEIMAR

19:30 Weimarhalle Olga Kern (Klavier), Staatskapelle Weimar, Stefan Solyom (Leitung). Varèse: Amériques, Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2, Dvořák: Sinfonie Nr. 9

7.7. MOnTAG DRESDEn

11:00 Schloss Albrechtsberg Musikalisches Picknick. Dresdner Philharmonie, Philharmonischer Kinderchor u. a.

9.7. MITTWOCH ChEMnITz

19:30 opernhaus Chemnitz König Artus. Rainer Festel (Choreographie) 20:00 Markuskirche Robert-Schumann-Philharmonie, Frank Beermann (Leitung). Schubert: Sinfonien Nr. 1 & 2 DRESDEn

19:00 Semperoper Hommage an Richard Strauss. Semperoper Ballett 19:30 Staatsoperette Dresden Webber: Evita 20:00 Frauenkirche Int. Dresdner Orgelwochen. Gerhard Weinberger (Orgel). Werke von Bach, Reger u. a. EISEnACh

18:00 Bachhaus Serenade in Garten göRLITz

21:00 nikolaifriedhof Gluck: Orpheus und Eurydike. Steffan Claußner (Leitung), Sebastian Ritschel (Regie) LEIPzIg

20:00 Semperoper Mahler: Sinfonie Nr. 2 c-Moll „Auferstehung“. Rachel Willis-Sørensen (Sopran), Mihoko Fujimura (Mezzosopran), Sächsische Staatskapelle Dresden, MDR Rundfunkchor, Myung-Whun Chung (Leitung)

11:00 Musikalische Komödie (Venussaal) Prokofjew: Peter und der Wolf

WEIMAR

MEInIngEn

19:30 Weimarhalle Olga Kern (Klavier), Staatskapelle Weimar, Stefan Solyom (Leitung)

20:00 Stadtkirche Meininger Orgelsommer. Jan Dolezel (Orgel)

8.7. DIEnSTAG CALDEn

10:00 Schloss Wilhelmsthal (Telemannsaal) Eisenacher Telemann-Tage: Von Bettlern und Fürsten. Joachim Holzhey (Sprecher & Gesang), Noema DRESDEn

19:30 Staatsoperette Dresden Webber: Evita 20:00 Semperoper Mahler: Sinfonie Nr. 2 c-Moll „Auferstehung“. MyungWhun Chung (Leitung)

MAgDEBURg

21:00 Theater Magdeburg (Domplatz) O‘Brien: The Rocky Horror Show

MoRITzBURg

21:30 Stiftung Moritzburg (Innenhof) Marschner: Der Vampyr

10.7. DOnnERSTAG ChEMnITz

19:30 opernhaus Chemnitz Orff: Der Mond. Holger Potocki (Regie) 19:30 Schlosskirche Augustusburg Begegnungen mit Schubert. Musiker der Robert-Schumann-Philharmonie DRESDEn

19:30 Staatsoperette Dresden Webber: Evita

Foto: Lisa-Marie Mazzucco

goThA


EISEnACh

MAgDEBURg

19:30 nikolaikirche Eisenacher Telemann-Tage. Landeskapelle Eisenach, Carlos Domínguez-Nieto (Leitung). Werke von Telemann u. a.

21:00 Theater Magdeburg (Domplatz) O‘Brien: The Rocky Horror Show

ERFURT

20:30 Domplatz Domstufen-Festspiele. Böhmer: Jedermann gERA

21:00 Veolia-Bühne hofwiesenpark Orff: Carmina Burana. Katie Bolding (Sopran), Erik Slik (Tenor), Johannes Beck (Bariton), Philharmonisches Orchester & Chor Altenburg-Gera, Laurent Wagner (Leitung) göRLITz

21:00 nikolaifriedhof Gluck: Orpheus und Eurydike. Patricia Bänsch (Orpheus), Audrey Larose Zicat (Eurydike), Laura Scherwitzl (Amor), Steffan Claußner (Leitung), Sebastian Ritschel (Regie) u. a.

MEInIngEn

9:00 & 11:00 Meininger Theater (Kammerspiele) Prokofjew: Peter und der Wolf. Gregor Rot (Leitung) MoRITzBURg

21:00 Moritzburg halle Florian Uhlig (Klavier), Staatskapelle Halle, Josep Caballé-Domenech (Leitung). Mendelssohn: Sinfonie Nr. 4, Gershwin: Rhapsody in Blue oBERKoTzAU

19:30 Jakobuskirche oberkotzau Festival Mitte Europa. Vilém Veverká (Oboe), Ensemble Prag-Berlin. Werke von Zelenka & Bach

11.7. FREITAG ALTEnBURg

19:30 Landestheater Altenburg (großes haus) Gluck: Iphigenie auf Tauris. Laurent Wagner (Leitung) BREITEnBRUnn

19:30 St. Christophoruskirche Breitenbrunn Festival Mitte Europa: Mitreißender Brass. Czech Brass ChEMnITz

20:00 opernhaus Chemnitz Robert-Schumann-Philharmonie, Frank Beermann (Leitung). Schubert: Sinfonien Nr. 3 & Nr. 4 DRESDEn

SChWERIn

17:00 Staatsoperette Dresden Webber: Evita

21:00 Mecklenburgisches Staatstheater (Alter garten) Verdi: Nabucco

19:00 Semperoper Hommage an Richard Strauss. Semperoper Ballett. Ratmansky: Verklungene Feste u. a.

goThA

SonDERShAUSEn

EISEnACh

20:00 gothaer Kulturhaus Night of the Philharmonic Proms. Antonia Bourvé (Sopran), Roberta Verna (Violine), Thüringen Philharmonie Gotha, Russel Harris (Leitung)

20:00 Schlosshof Sondershausen Thüringer Schlossfestspiele. Elena Puszta (Sopran), Irene López Ros (Tanz), Rahanas Quartett, Loh-Orchester Sondershausen

19:30 Bachhaus Eisenach (Instrumentensaal) Eisenacher TelemannTage: Preisträgerkonzert. Camerata Bachiensis. Werke von Telemann, Dornel, C. P. E. Bach, Philidor & Molter

Klassik Airleben im Rosental | Leipzig FR/SA, 11./12. Juli 2014 20 Uhr | Open Air-Bühne im Rosental Eintritt frei

Mit freundlicher Unterstützung von

Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 07-08.14 Mitteldeutschland 21


KlassIKProgramm

20:30 Domplatz Domstufen-Festspiele. Böhmer: Jedermann

TIPP

EhREnFRIEDERSDoRF

15:00 naturbühne greifensteine Der Räuber Hotzenplotz

göRLITz

EISEnACh

21:00 nikolaifriedhof Gluck: Orpheus und Eurydike

19:30 Bachhaus Eisenach (Instrumentensaal) Eisenacher TelemannTage. Gerd Amelung (Cembalo). Werke von Boismortier, Couperin u. a.

hELLERAU

20:00 Festspielhaus hellerau Khan/Galván: Torobaka. Akram Khan & Israel Galván (Choreographie & Tanz) LEIPzIg

19:30 Musikalische Komödie Natschinski: Mein Freund Bunbury 20:00 gewandhaus (MendelssohnSaal) Magical Strings of Youth, Betty Haag (Leitung). Werke von Bach u. a. 20:00 open-Air Bühne im Rosental Victoria Joyce (Sopran), Gewandhausorchester, Alexander Shelley (Leitung). Film- und Musicalmusik aus Robin Hood, My Fair Lady u. a. MAgDEBURg

21:00 Theater Magdeburg (Domplatz) O‘Brien: The Rocky Horror Show MEInIngEn

19:30 Meininger Theater Russell: Blutsbrüder (Premiere). Gregor Rot (Leitung), Stanislav Mosa (Regie) MoRITzBURg

21:30 Stiftung Moritzburg (Innenhof) Marschner: Der Vampyr nAUMBURg

19:30 Stadtkirche St. Wenzel Internationaler Orgelsommer. Martin Lücker (Orgel). Werke von Bach, Paumann u. a. RADEBEUL

20:00 glashaus Radebeul Anne Kristin Büst (Violine). Amadeus Boyde (Klavier). Werke Beethoven, Robert Schumann & Ravel SChMALKALDEn

19:30 Stadtkirche St. georg Schmalkalden MDR Musiksommer: Thomanerchor Leipzig. Georg Christoph Biller (Leitung). Werke von Bach, Brahms, Bräutigam, Thiele u. a. SChWERIn

21:00 Mecklenburgisches Staatstheater (Alter garten) Verdi: Nabucco SonDERShAUSEn

20:00 Schlosshof Sondershausen Thüringer Schlossfestspiele: My fair Lady. Michael Ellis Ingram (Leitung) 22 Mitteldeutschland concerti 07-08.14

12.7. SOnnTAG

19:00 Schloss Röthenbach Festival Mitte Europa. Michail Lifits (Klavier). Bach: Largo aus Orgelsonate Nr. 5 C-Dur BWV 529, Schubert: Sonate Nr. 17 a-Moll D 845 op. 42, Schostakowitsch: Präludien op. 34 & Präludium und Fuge Nr. 24 op. 87 Schon 2008 prophezeite ein Kritiker, Michail Lifits werde Karriere machen: „Wenn nicht, kaufe ich mir einen Hut und fress‘ ihn auf!“ Nun, das ist nicht mehr nötig. zWICKAU

20:00 Freilichtbühne am Schwanenteich Weber: Der Freischütz (Premiere). Tobias Engeli (Leitung)

12.7. SAMSTAG

ERFURT

20:30 Domplatz Domstufen-Festspiele. Böhmer: Jedermann gERA

21:00 Veolia-Bühne hofwiesenpark Orff: Carmina Burana. Katie Bolding (Sopran), Erik Slik (Tenor), Johannes Beck (Bariton), Philharmonisches Orchester & Chor Altenburg-Gera, Laurent Wagner (Leitung) hAVELBERg

17:00 Dom St. Marien havelberg MDR Musiksommer: Estampie. Musik aus Skandinavien hELLERAU

20:00 Festspielhaus hellerau Torobaka. Akram Khan & Israel Galván (Leitung, Choreographie & Tanz)

BAD LAUChSTäDT

LEIPzIg

16:00 goethe-Theater Gluck: Orpheus und Eurydike, Holst: Savitri

18:00 Schumann-haus Schumanns Salon. Ulrike Richter (Sopran), Eva Dolezalek (Klavier). Werke von Schumann, Zelter, Reichardt, Schubert u. a.

CALDEn

11:00 Schloss Wilhelmsthal (Telemannsaal) Eisenacher Telemann-Tage. Ballett zu Telemanns Orchestersuiten ChEMnITz

19:30 neues Rathaus (Wandelhalle) Musiker der Robert-Schumann-Philharmonie. Schubert: Streichquartette Nr. 13 a-Moll & C-Dur op. 163 D 956

19:00 Musikalische Komödie Lehár: Die lustige Witwe 20:00 open-Air Bühne im Rosental Klassik Airleben im Rosental: Last Night of the Proms. Victoria Joyce (Sopran), Gewandhausorchester, Alexander Shelley (Leitung) MAgDEBURg

19:30 opernhaus Chemnitz Orff: Der Mond. Holger Potocki (Regie)

21:00 Theater Magdeburg (Domplatz) O‘Brien: The Rocky Horror Show

DRESDEn

MoRITzBURg

17:00 Kreuzkirche Kammerchor des Philharmonischen Chores Dresden

21:30 Stiftung Moritzburg (Innenhof) Marschner: Der Vampyr

17:30 gläserne Manufaktur Volkswagen Rudolf Buchbinder (Klavier), Sächsische Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann (Leitung). Weber: Ouvertüre zu „Der Freischütz“, Strauss: Burleske d-Moll, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur

QUEDLInBURg

19:30 Staatsoperette Dresden Webber: Evita 20:00 Frauenkirche Windsbacher Knabenchor, Arvid Gast (Orgel), Joachim Pliquett (Trompete), Martin Lehmann (Leitung)

20:00 Stiftskirche St. Servatii Quedlinburger Musiksommer. Dresdner Kapellsolisten. Joachim Schäfer (Trompete), Judit Izsak (Truhenorgel). Werke von Hummel, Schubert u. a. RöThEnBACh

19:00 Schloss Röthenbach Festival Mitte Europa. Michail Lifits (Klavier). Werke von Bach, Schubert & Schostakowitsch Weitere Infos siehe Tipp

Foto: Felix Broede

ERFURT


Schwerin

Chemnitz

Leipzig

21:00 Mecklenburgisches Staatstheater (Alter Garten) Verdi: Nabucco

11:00 Straßenbahnbetriebshof Adelsberg Robert-Schumann-Philharmonie, Frank Beermann (Leitung). Schubert: Sinfonien Nr. 5 & Nr. 6

15:00 Musikalische Komödie Lehár: Die lustige Witwe. Stefan Diederich (Leitung), Volker Vogel (Regie)

Ehrenfriedersdorf

18:00 Gewandhaus (Großer Saal) Sinfoniekonzert. Leipziger Univer­ sitätsorchester, Raphael Haeger (Leitung). Durão: Feuilleton, Ravel: Rhapsodie espagnole, Saint-Saëns: Sinfonie Nr. 3 „Orgelsinfonie“

Sondershausen

19:00 Schlosshof Sondershausen Thüringer Schlossfestspiele: My fair Lady. Michael Ellis Ingram (Leitung)

15:00 Naturbühne Greifensteine Pippi Langstrumpf. Urs Alexander Schleiff (Regie), Rudolf Hild (Leitung)

Struppen

17:00 Dorfkirche Festival Mitte Europa: Weltreise. Zitherrausch

Eisenach

15:00 Landestheater Eisenach (Großer Saal) Luther! Rebell wider Willen

Weimar

20:00 Weimarhalle (Weimarhallenpark) Rule, Britannia! Gayle Tufts (Moderation), Staatskapelle Weimar, Stefan Solyom (Leitung). Werke von Williams, Arnold, Wood, Elgar, Goodwin, Walton, Delius, Arne u. a.

Erfurt

16:30 Domplatz Domstufen-Festspiele: Die Omama im Apfelbaum 20:30 Domplatz Domstufen-Festspiele. Böhmer: Jedermann

Wörlitz

Gera

18:00 Wörlitzer Park Gartenreich­sommer: Seekonzert. Knobelsdorff-Ensemble

19:30 Bühnen der Stadt Gera (Bühne am Park) Nørgård: Nuit des Hommes

13.7. Sonntag

Gotha

15:00 Schloss Friedenstein (EkhofTheater) Ekhof-Festival: Die niederländische Eingangspforte nach China. Das Rosentaler Barock Ensemble. Aus der „Nederlandtsche Gedenck-Clanck“

Calden

15:00 Schloss Wilhelmsthal (Telemannsaal) Eisenacher Telemann-Tage: Abschlusskonzert. NeoBarock

21. 19.–

9.2 0

14

N AT I O

Magdeburg

21:00 Theater Magdeburg (Dom­ platz) O‘Brien: The Rocky Horror Show. Ulrich Wiggers (Regie) Meiningen

19:00 Meininger Theater Russell: Blutsbrüder. Gregor Rot (Leitung), Stanislav Mosa (Regie) Schwerin

17:00 Mecklenburgisches Staatstheater (Alter Garten) Verdi: Nabucco. Daniel Huppert (Leitung), Georg Rootering (Regie) Sondershausen

18:00 Schlosshof Sondershausen Thüringer Schlossfestspiele: My fair Lady. Michael Ellis Ingram (Leitung)

ALE

CH

ITS W O AK E T S O TA G SCH CH S I R GOH TE 5. I N

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, TICA BAL , R ATA E M T S O V A , E M , K R E S C H A N N I T S K AY N A MER K R E A J A N, J N N A V I N D R E S D E N O A E , L I GID EL KAR L K E S P I S A B L J U R O W TA AT S K A ER AI RS A. NG D U . V. MICH IKER DE R G A H TA G E ! H S A J MU N 5. OWITSC S DE AK ER IT UN SCHOST M UNT E I K E T S E. D E RN S ONALEN C I E I T E G D F A TI N UN ITSCH-T RNA INTE W IONE M AT O S TA K O R R E D O EN T I N F W. S C H RESD N MI AT I O P E L L E D WW PER A SÄCH

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concerti 07-08.14 Mitteldeutschland 23 05.06.14 12:22


Klassikprogramm

‹– ANFANG I ZEITLOS –› SONNTAG, 13. JULI 2014 17 UHR, STENDAL DOM ST. NIKOLAUS

WERKE VON JOHN PLUMMER | WALTER LAMBE THOMAS TALLIS | WILLIAM BYRD ANDREW SMITH U. A.

16.7. Mittwoch

Schwerin

Chemnitz

21:00 Mecklenburgisches Staatstheater (Alter Garten) Verdi: Nabucco

18:00 Stadthalle Chemnitz Schüler-Schubertiade

Sondershausen

20:00 Stadthalle Chemnitz Robert-Schumann-Philharmonie, Frank Beermann (Leitung). Schubert: Sinfonien Nr. 7 & Nr. 8 Erfurt

20:30 Domplatz DomstufenFestspiele. Böhmer: Jedermann Stendal

Görlitz

17:00 Dom St. Nikolaus Stendal MDR Musiksommer: anfang – zeitlos. New York Polyphony. Werke von Plummer, Lambe, Tallis, Byrd, Smith u. a.

21:00 Nikolaifriedhof Gluck: Orpheus und Eurydike Halberstadt

Zittau

19:30 Dom Halberstadt MDR Musiksommer: The Hilliard Ensemble

15:00 Theater Zittau Mozart: Le nozze di Figaro

Meiningen

20:00 Schlosshof Sondershausen Thüringer Schlossfestspiele: Rock meets Classic

18.7. Freitag Altenburg

21:00 Marktplatz Orff: Carmina Burana. Katie Bolding (Sopran), Erik Slik (Tenor), Johannes Beck (Bariton), Philharmonisches Orchester und Chor Altenburg-Gera, Laurent Wagner (Leitung) Bautzen

Zwickau

18:00 Meininger Theater Strauss: Der Rosenkavalier

20:00 Stadthalle Krone Lausitzer Musiksommer: Eröffnungskonzert. Ib Hausmann (Klarinette), Mendelssohn Kammerorchester Leipzig, Peter Bruns (Violoncello & Leitung). Werke von Winter, Haydn, Beethoven & Rebèl

20:00 Freilichtbühne am Schwanenteich Weber: Der Freischütz

Pirna

Erfurt

19:30 Ehemalige Fabrik Hengst Festival Mitte Europa. Nils Mönkemeyer (Viola). Werke von Bach u. a.

20:30 Domplatz Domstufen-Festspiele. Böhmer: Jedermann

14.7. Montag

Leipzig

Chemnitz

Sondershausen

19:30 Wasserschloss Klaffenbach Musiker der Robert-Schumann-Philharmonie. Schubert: Streichquartette Nr. 15 & Nr. 14

20:00 Schlosshof Sondershausen Thüringer Schlossfestspiele: My fair Lady. Michael Ellis Ingram (Leitung)

20:00 Gewandhaus (Großer Saal) Another tribute to Ray Charles. GewandhausChor, Gregor Meyer (Leitung)

Zwickau

Naumburg

10:00 Freilichtbühne am Schwanenteich Weber: Der Freischütz

19:30 Stadtkirche St. Wenzel JörgHannes Hahn (Orgel). Werke von Bach, C. P. E. Bach, Blarr & Händel

Salzwedel

19:30 Mönchskirche MDR Musiksommer: Amicus Fidelis. Wishful Singing. Werke von Bingen, di Lasso, Palestrina, Senfl, Scarlatti, Martin, Lennon, McCartney u. a.

15.7. Dienstag

17.7. Donnerstag Erfurt

20:30 Domplatz Domstufen-Festspiele. Böhmer: Jedermann

Bad Steben

Görlitz

19:30 Grosser Kurhaussaal Festival Mitte Europa. Maria Thomaschke (Gesang), Nikolai Orloff (Klavier). Werke von Kreisler, Hollaender & Weill

21:00 Nikolaifriedhof Gluck: Orpheus und Eurydike

Chemnitz

19:00 Stiftskirche Himmelkron Festival Mitte Europa. Voces8

19:30 Villa Esche Musiker der Robert-Schumann-Philharmonie. Schubert: Klaviertrios Nr. 1 & Nr. 2

Himmelskron

Ilsenburg

20:30 Domplatz DomstufenFestspiele. Böhmer: Jedermann

19:30 Kloster Drübeck (Kloster­ kirche St. Vitus) MDR Musiksommer: Starke Frauen - Mystische Frauen. VocaMe. Werke von Kassia von Byzanz und Hildegard von Bingen

Sondershausen

Meiningen

20:00 Schlosshof Sondershausen Thüringer Schlossfestspiele: Rock meets Classic

19:30 Meininger Theater Mozart: Die Zauberflöte Philippe Bach & Carlos Dominguez-Nieto (Leitung)

Erfurt

24 Mitteldeutschland concerti 07-08.14

Quedlinburg

19:30 Stiftskirche St. Servatius MDR Musiksommer. Dresdner Kreuzchor. Roderich Kreile (Leitung). Werke von Palestrina, Bach, Mendelssohn, Brahms, Bruckner u. a. Schwerin

21:00 Mecklenburgisches Staatstheater (Alter Garten) Verdi: Nabucco Sondershausen

20:00 Schlosshof Sondershausen Thüringer Schlossfestspiele: My fair Lady. Michael Ellis Ingram (Leitung) Weimar

19:30 HfM „Franz Liszt“ (Fürstenhaus Festsaal) Miklós Perényi (Violoncello). Balász Szokolay (Klavier). Werke von Bach, Perényi, Dutilleux u. a. Zwickau

20:00 Freilichtbühne am Schwanenteich Weber: Der Freischütz


hIRSChFELD

19.7. SAMSTAG ALTEnBURg

19:30 St. Michaeliskirche hirschfeld Festival Mitte Europa. Voces8

21:00 Marktplatz Orff: Carmina Burana. Laurent Wagner (Leitung)

KAMEnz

BAUTzEn

17:15 Taucherkirche Lausitzer Musiksommer. St. Petri Chor Bautzen, Lucas Pohle (Leitung). Werke von Eben u. a. DRESDEn

15:00 Kreuzkirche Jörg Halubeck (Orgel). Werke von Bach u. a. 17:00 Dreikönigskirche Schütz: Symphoniae Sacrae III. Dorothee Mields & Ulrike Hofbauer (Sopran), David Erler (Altus), Georg Poplutz (Tenor), Felix Schwandtke (Bass), Dresdner Kammerchor & Barockorchester, Hans-Christoph Rademann (Leitung) 20:00 Frauenkirche ensemble frauenkirche. Werke von Bach EhREnFRIEDERSDoRF

19:30 Klosterkirche und Sakralmuseum St. Annen Lausitzer Musiksommer. Theatre of Voices. Werke von Pärt, Bryars, Holst, de Machaut u. a. LEIPzIg

15:00 Thomaskirche BachOrgelFestival. Wolfgang Baumgratz (Orgel) 20:00 gewandhaus (großer Saal) Bachwettbewerb Leipzig. Preisträgerkonzert MAgDEBURg

17:00 Dom Magdeburg MDR Musiksommer: Sjaella MEInIngEn

19:30 Meininger Theater 100 Jahre unter Volldampf. Philippe Bach (Leitung), Meininger Hofkapelle SChWERIn

20.7. SOnnTAG EhREnFRIEDERSDoRF

15:00 naturbühne greifensteine Pippi Langstrumpf. Urs Alexander Schleiff (Regie), Rudolf Hild (Leitung) EISEnACh

15:00 Landestheater Eisenach (Wandelhalle) Sommerkonzert in der Wandelhalle. Landeskapelle Eisenach, Carlos Dominguez-Nieto (Leitung) ERFURT

16:30 Domplatz Domstufen-Festspiele: Die Omama im Apfelbaum 20:30 Domplatz Domstufen-Festspiele. Böhmer: Jedermann gERA

19:30 Bühnen der Stadt gera (Bühne am Park) Nørgård: Nuit des Hommes göRLITz

21:00 Mecklenburgisches Staatstheater (Alter garten) Verdi: Nabucco

15:00 Theater görlitz (Theatervorplatz) Open-Air-Konzert. Andrea Sanguineti (Leitung), Hans-Peter Struppe (Moderation)

SonDERShAUSEn

goThA

20:00 Schlosshof Sondershausen Thüringer Schlossfestspiele: My fair Lady. Michael Ellis Ingram (Leitung)

15:00 Schloss Friedenstein (Ekhof-Theater) Ekhof-Festival. Le Mercure. Telemann: Pariser Quartette

WöRLITz

LEIPzIg

20:30 Domplatz Domstufen-Festspiele. Böhmer: Jedermann

18:00 Wörlitzer Park Gartenreichsommer: Musikalische Scherze. quartetto tonale

11:00 gohliser Schlösschen C/O Chamber Orchestra, Cornelia Gartemann (Violine). Werke von Holst u. a.

göRLITz

zWICKAU

MEInIngEn

21:00 nikolaifriedhof Gluck: Orpheus und Eurydike

20:00 Freilichtbühne am Schwanenteich Weber: Der Freischütz

17:00 Meininger Theater Meininger Hofkapelle, Philippe Bach (Leitung)

21:00 naturbühne greifensteine Weber: Der Freischütz EISEnACh

19:30 Wartburg MDR Musiksommer. Olga Scheps (Klavier). Tschaikowsky: Die Jahreszeiten, Schubert: Impromptus f-Moll & Ges-Dur, Fantasie C-Dur D 760 „Wandererfantasie“ ERFURT

FESTIVAL MITTE EUROPA - BAYERN · BÖHMEN · SACHSEN

© PR/Irene Zandel

© PR/Paul Stuart

© PR/Felix Broede

Nils Mönkemeyer, Viola VOCES8

Michail Lifits, Klavier

16.7. · 19:30 · Pirna 22.7. · 19:30 · Karlovy Vary (CZ)

12.7. · 19:00 · Arzberg-Röthenbach

17.7. · 19:00 · Himmelkron 19.7. · 19:30 · Hirschfeld 20.7. · 16:00 · Osek (CZ)

... und mehr in über 50 Orten

Infos & Tickets: 03501 - 58 530 · www.festival-mitte-europa.com Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 07-08.14 Mitteldeutschland 25


KlassIKProgramm

23.7. MITTWOCH AUERBACh

19:30 göltzschtalgalerie nicolaikirche Festival Mitte Europa: Saint-Exupéry – Der kleine Prinz DRESDEn

24.7. DOnnERSTAG

19:30 Bauhaus Dessau MDR Musiksommer: Mussorgsky in Jazz. Stephan König Jazz Quartett. Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung

Zuhause in Jazz wie Klassik, aber mit Crossover hat Stephan König nichts am Hut: „Mich interessiert nicht die Brücke, sondern der Weg unten im Tal – das, was beide Bereiche verbindet.“ nAUMBURg

18:00 Dom MDR Musiksommer: Tölzer Knabenchor. Werner Mayer (Violone), Ralf Ludewig (Leitung). Werke von Pergolesi, Haydn, Schubert u. a. REInhARDTSgRIMMA

16:00 Dorfkirche Jörg Halubeck (Orgel) SChWERIn

17:00 Mecklenburgisches Staatstheater (Alter garten) Verdi: Nabucco zWICKAU

19:00 Freilichtbühne am Schwanenteich Weber: Der Freischütz

21.7. MOnTAG hELMSTEDT

18:00 gymnasium Julianum SommerNachtsSerenade. I Madrigalisti d‘amore, nomad theatre ensemble JoDITz

19:00 St. Johanneskirche Festival Mitte Europa.Josef Špaček (Violine), Zemlinsky Quartet WEIMAR

19:30 hfM „Franz Liszt“ (Fürstenhaus Festsaal) Sharon Kam (Klarinette), Stephan Kiefer (Klavier). Werke von Berg, Reger, Schumann & Weber

22.7. DIEnSTAG ChEMnITz

20:00 Küchwaldbühne Arkady Shilkloper (Horn & Alphorn), Europäische Sommerphilharmonie & Sommerchor, Kajsa Boström (Leitung) 26 Mitteldeutschland concerti 07-08.14

20:00 Kreuzkirche Wolfgang Kreuzhuber (Orgel) EISLEBEn

19:30 St. Petri-Pauli-Kirche MDR Musiksommer. La Villanella Basel, Stimmwerck. Werke von Walter u. a. ERFURT

20:30 Domplatz Domstufen-Festspiele. Böhmer: Jedermann MEInIngEn

20:00 Stadtkirche Philip Crozier (Orgel)

24.7. DOnnERSTAG DESSAU

19:30 Bauhaus MDR Musiksommer: Mussorgsky in Jazz Weitere Infos siehe Tipp EhREnFRIEDERSDoRF

15:00 naturbühne greifensteine Millöcker: Gasparone ERFURT

20:30 Domplatz Domstufen-Festspiele. Böhmer: Jedermann hALDEnSLEBEn

19:30 hotel Behrens SommerMusikAkademie Schloss Hundisburg. RolfDieter Arens (Klavier). Johannes Klumpp (Bratsche), Jonathan Weigle (Violoncello) QUEDLInBURg

20:00 Palais Salfeldt Quedlinburger Musiksommer: Oxford County Youth Orchestra SChWERIn

EhREnFRIEDERSDoRF

21:00 naturbühne greifensteine Weber: Der Freischütz ERFURT

20:30 Domplatz Domstufen-Festspiele. Böhmer: Jedermann göRLITz

19:30 Frauenkirche Lausitzer Musiksommer: An den Wasserflüssen Babylon. Solisten, Ensemble Weser-Renaissance Bremen, Manfred Cordes (Leitung) hUnDISBURg

19:30 Schloss hundisburg (hauptsaal) SommerMusikAkademie Schloss Hundisburg: SommerNachtsSerenade (Premiere). I Madrigalisti, nomad theatre ensemble nAUMBURg

19:30 Stadtkirche St. Wenzel Nathan Laube (Orgel). Werke von Bach u. a. SChWERIn

21:00 Mecklenburgisches Staatstheater (Alter garten) Verdi: Nabucco WEIMAR

19:30 hfM „Franz Liszt“ (Fürstenhaus Festsaal) Oleksandr Poliykov (Klavier), David Castro-Balbi (Violine), Ekaterina Chernozub (Klavier) WITTEnBERg

19:30 Lutherhaus Wittenberg MDR Musiksommer. Franz Vitzthum (Gesang), Julian Behr (Gitarre). Werke von Senfl, Desprez, Finck u. a. WUnSIEDEL

19:00 Friedhofskirche zur heiligen Dreifaltigkeit Wunsiedel Festival Mitte Europa. Barocco Sempre Giovane. Werke von Albinoni, Bach u. a.

26.7. SAMSTAG ADoRF

21:00 Mecklenburgisches Staatstheater (Alter garten) Verdi: Nabucco

18:00 Michaeliskirche Festival Mitte Europa: Gospel & more. Spirit of Change

WEIMAR

BAUTzEn

19:30 hfM „Franz Liszt“ (Fürstenhaus Festsaal) Vivica Genaux (Mezzosopran). Carlos de Aragón (Klavier). Werke von Hasse, Viardot u. a.

17:15 Taucherkirche Lausitzer Musiksommer: Vesper zum 300. Geburtstag von C. P. E. Bach. Ev. Kantorei, Dresdner Kammerphilharmonie, Johannes Arnold (Leitung)

25.7. FREITAG BAD BRAMBACh

19:30 Michaeliskirche Festival Mitte Europa. Prague Cello Quartet

DRESDEn

15:00 Kreuzkirche Holger Gehring (Orgel). Werke von Bach, Franck u. a. 20:00 Dresdner zwinger Opern-Gala

Foto: Christian Enger

TIPP


20:00 Frauenkirche Kammerorchester der Mailänder Scala, Natalie Clein (Cello). Werke von Vivaldi u. a. Ehrenfriedersdorf

WERNIGERODE

Rehau-Pilgramsreuth

19:30 Schloß Wernigerode Schlossfestspiele Wernigerode: Eröffnung

19:00 Dorfkirche Festival Mitte Europa: Bach meets saxophone. Concert Royal Köln, Saxofourte

Wörlitz

15:00 Naturbühne Greifensteine Der Räuber Hotzenplotz

17:00 Wörlitzer Park MDR Musiksommer. Brassessoires

Eisenach

27.7. Sonntag

19:30 Wartburg MDR Musiksommer. Lea Birringer (Violine), Esther Birringer (Klavier). Werke von Brahms, Franck & Beethoven

Bad Langensalza

17:00 Friederikenschlösschen MDR Musiksommer. Sonus Brass Ensemble. Werke von Fantini, Scheidt u. a.

Erfurt

16:30 Domplatz Domstufen-Festspiele: Die Omama im Apfelbaum

Ehrenfriedersdorf

20:30 Domplatz Domstufen-Festspiele. Böhmer: Jedermann

15:00 Naturbühne Greifensteine Millöcker: Gasparone

GroSSkochberg

Erfurt

17:00 Liebhabertheater Schloss Kochberg (Weiher am Park) Sweeter than Roses. Norbert Meyn (Tenor), Christoph Theusner (Gitarre)

20:30 Domplatz Domstufen-Festspiele. Böhmer: Jedermann Haldensleben

19:30 Schloss Hundisburg (Hauptsaal) SommerNachtsSerenade

17:00 Alte Fabrik Althaldensleben (Goethesaal) SommerMusikAkademie Schloss Hundisburg. Rolf-Dieter Arens (Klavier), Ensemble M18

Leipzig

Leipzig

15:00 Thomaskirche Winfried Bönig (Orgel)

11:00 Mendelssohn-Haus (Musiksalon) Matinee. Violinduo con dolcezza

Hundisburg

Schwerin

17:00 Mecklenburgisches Staatstheater (Alter Garten) Verdi: Nabucco Weimar

19:30 HfM „Franz Liszt“ (Fürstenhaus Festsaal) Konstantin Scherbakov (Klavier). Werke von Chopin u. a. Wörlitz

18:00 Wörlitzer Park Gartenreich­ sommer. Dresdner Solisten

28.7. Montag Hundisburg

19:30 St. Andreaskirche Sommer­ MusikAkademie Schloss Hundisburg: Signum saxophone quartet Leipzig

19:00 Thomaskirche MDR Musiksommer. Calmus Ensemble, Gesine Adler (Sopran), Ensemble Noema, Georg Christoph Biller (Leitung). Werke der Bach-Familie

„Die verkaufte Braut“ von B. Smetana

Wernigeröder Schlossfestspiele 26. Juli – 30. August 2014

Konzerte / Oper / Puppentheater – Infos und Tickets www.pkow.de

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27.05.2014 15:04:34 concerti 07-08.14 Mitteldeutschland 27


Klassikprogramm

Weimar

Wernigerode

Quedlinburg

19:30 HfM „Franz Liszt“ (Fürstenhaus Festsaal) Nils Mönkemeyer (Viola), William Youn (Klavier)

18:30 & 20:30 Schloß Wernigerode Schlossfestspiele Wernigerode: Wandelkonzert

20:00 Stiftskirche St. Servatius (Krypta) Quedlinburger Musiksommer. Abel: Das vermisste Pembroke-Manuscript. Thomas Fritzsch (Viola da gamba), Shalev Ad-El (Hammerklavier)

1.8. Freitag Bad Colberg-Heldburg

17:00 Schloss Hundisburg (Schlossscheune) SommerMusikAkademie Schloss Hundisburg. Akademieorchester Schloss Hundisburg

19:30 Veste Heldburg (Kirchensaal) MDR Musiksommer: Wenn Vögel singen. Quartonal. Werke von Janequin, Mendelssohn, Saint-Saëns u. a.

Wernigerode

Bad Muskau

18:30 & 20:30 Schloß Wernigerode Schlossfestspiele Wernigerode: Wandelkonzert

19:30 Fürst-Pückler-Park MDR Musiksommer: BrassZauber. 10forBrass. Werke von Bach, Händel, Mozart u. a.

30.7. Mittwoch

Magdeburg

20:00 Frauenkirche Berhard Gferer (Orgel). Werke von Mozart u. a.

19:30 Pauluskirche SommerMusikAkademie Schloss Hundisburg. Akademieorchester Schloss Hundisburg, Johannes Klumpp (Leitung)

Ehrenfriedersdorf

Naumburg

15:00 Naturbühne Greifensteine Millöcker: Gasparone

19:30 Stadtkirche St. Wenzel Andrew Dewar (Orgel)

Weimar

Schwerin

19:30 HfM „Franz Liszt“ (Fürstenhaus Festsaal) Arie Vardi (Klavier)

21:00 Mecklenburgisches Staatstheater (Alter Garten) Verdi: Nabucco

Dresden

31.7. Donnerstag Haldensleben

17:00 & 19:00 Kloster Althaldensleben SommerMusikAkademie Schloss Hundisburg: Wandelkonzert Meiningen

19:30 Schloss Elisabethenburg MDR Musiksommer. tenThing MiSSlareuth

19:30 Feldscheune Festival Mitte Europa. Meisterklassenkonzert Schwerin

21:00 Mecklenburgisches Staatstheater (Alter Garten) Verdi: Nabucco

Wörlitz

18:30 Wörlitzer Park (Schloss) Gartenreichsommer. Susanne Ehrhardt (Blockflöte), Jean Kitchen (Hammerflügel)

2.8. Samstag Dresden

15:00 Kreuzkirche Friedemann Johannes Wieland (Orgel). Werke von Bach, Mendelssohn & Franck 20:00 Frauenkirche MDR Musiksommer. Raquel Andueza (Sopran), Vincenzo Capezzuto (Altus), L‘Arpeg­giata, Christina Pluhar (Leitung & Theorbe) Gotha

LADYBRASSPOWER

17:00 Schloss Friedenstein (Schlosskirche) MDR Musiksommer. Sjaella

DONNERSTAG, 31. JULI 2014

Hundisburg

WERKE VON EDVARD GRIEG | ISAAC ALBENIZ GEORG FRIEDRICH HÄNDEL | WOLFGANG AMADEUS MOZART | KURT WEILL | ASTOR PIAZZOLLA U. A.

19:30 Schloss Hundisburg (Schlossscheune) SommerMusikAkademie Schloss Hundisburg: Abschlusskonzert. Akademieorchester Schloss Hundisburg, Johannes Klumpp (Leitung)

19.30 UHR, MEININGEN SCHLOSSHOF ELISABETHENBURG

Leipzig

15:00 Thomaskirche Ullrich Böhme (Orgel), Susanne Langner (Mezzoso­ pran) 28 Mitteldeutschland concerti 07-08.14

Schmochtitz

20:00 St.-Benno-Kirche (BischofBenno-Haus) Lausitzer Musiksommer. Hille Perl (Viola da Gamba), Christine Schornsheim (Cembalo) Schwerin

21:00 Mecklenburgisches Staatstheater (Alter Garten) Verdi: Nabucco Steinigtwolmsdorf

18:00 Ev. Kirche Lausitzer Musiksommer. Harmonic Brass München, Posauenchor Steinigtwolmsdorf Unstrut

17:00 Rotkäppchen Sektkellerei MDR Musiksommer. Ksenia Dubrovskaya (Violine), Philharmonie der Nationen, Justus Frantz (Leitung). Beethoven: Die Geschöpfe des Prometheus, Sinfonie Nr. 7 u. a. Weimar

19:30 Weimarhalle Weimarer Meisterkurse: Abschlusskonzert. Teilnehmer der Meisterkurse, Jenaer Philharmonie, Markus L. Frank (Leitung) Wernigerode

19:30 Schloß Wernigerode (Kirche) Wolfram Syré (Orgel) Wörlitz

18:00 Wörlitzer Park Gartenreich­ sommer: Seekonzert. Jupiter-Quartett

3.8. Sonntag Hundisburg

17:00 St. Nicolaikirche Oschersleben SommerMusikAkademie Schloss Hundisburg. Akademieorchester Schloss Hundisburg

INSPIRIERTE ZWEISAMKEIT SONNTAG, 3. AUGUST 2014 17 UHR, SONDERSHAUSEN ACHTECKHAUS

HARRIET KRIJGH VIOLONCELLO MAGDA AMARA KLAVIER

Foto: Nancy Horwitz

29.7. Dienstag Hundisburg


MEInIngEn

11:00 Mendelssohn-haus (Musiksalon) Sunghoon Simon Hwang (Klavier). Werke von Schubert, Liszt u. a.

TIPP

15:00 Thomaskirche Andreas Sieling (Orgel)

17:00 Mecklenburgisches Staatstheater (Alter garten) Verdi: Nabucco

MEISSEn

SonDERShAUSEn

TIRSChEnREUTh

16:00 Stadtpfarrkirche Mariä himmelfahrt Festival Mitte Europa. Pavel Šporcl (Violine), Czech Ensemble Baroque Orchestra

4.8. MOnTAG RUDoLSTADT

19:30 heidecksburg (Festsaal) MDR Musiksommer. Claire Huangci (Klavier). Werke von Rachmaninow u. a.

5.8. DIEnSTAG MoRITzBURg

19:30 Schloss Moritzburg (Schlosspark) MDR Musiksommer. Justus Frantz (Klavier). Werke von Chopin

6.8. MITTWOCH EhREnFRIEDERSDoRF

15:00 naturbühne greifensteine Millöcker: Gasparone JEnA

19:30 Altes Schloss Dornburg (großer Kaisersaal) MDR Musiksommer. Alexandra Soumm (Violine) MEInIngEn

20:00 Stadtkirche Istvan Ella (Orgel) ThALE

15:00 harzer Bergtheater Kálmán: Gräfin Mariza

8.8. FREITAG goThA

19:00 Schloss Friedenstein (EkhofTheater) Ristori – Le Fate nAUMBURg

9.8. SAMSTAG

19:30 Die gläserne Manufaktur Volkswagen Dresden Moritzburg Festival: Eröffnungskonzert. Daniel Ottensamer (Klarinette), Mira Wang (Violine), Nikki Chooi (Violine), Moritzburg Festival Orchester, Heinrich Schiff (Leitung) u. a. Vivaldi: Konzert für vier Violinen & Violoncello h-Moll op. 3/10, Mozart: Klarinettenkonzert A-Dur, Beethoven: Sinfonie Nr. 7 Musikalische Familie: Sein Bruder Andreas spielt auch Klarinette und das bereits bei den Berliner Philharmonikern. Daniel Ottensamer ist ebenso auf bestem Wege.

19:30 Albrechtsburg (große hofstube) MDR Musiksommer. Catrin Finch (Harfe). Werke von Albéniz, Ravel u. a. PREnzLAU

19:00 Stadtkirche St. Marien Uckermärkische Musikwochen: Eröffnungskonzert. Cappella Mariana Prag, Pablo Kornfeld (Orgel), Vojtěch Semerád (Leitung). Werke von Orologio u. a. QUEDLInBURg

20:00 Stiftskirche St. Servatius (Krypta) Quedlinburger Musiksommer. VerQuer WERnIgERoDE

19:30 Schloß Wernigerode Smetana: Die verkaufte Braut

WERnIgERoDE

WöRLITz

19:30 Schloß Wernigerode Schlossfestspiele Wernigerode. Smetana: Die verkaufte Braut

18:00 Wörlitzer Park Gartenreichsommer: Musikalische Sommernachtsgondelfahrt

9.8. SAMSTAG

10.8. SOnnTAG

DRESDEn

DRESDEn

15:00 Kreuzkirche Olivier Eisenmann (Orgel). Werke von Reinecke, Lindberg, Fumet, Rougier & Andriessen

16:00 Elbe Flugzeugwerke Dresden Moritzburg Festival: Tom Sawyers Abenteuer. Niels Frédéric Hoffmann (Komponist & Erzähler), Moritzburg Festival Orchester

19:30 Die gläserne Manufaktur Volkswagen Moritzburg Festival: Eröffnungskonzert Weitere Infos siehe Tipp

goThA

20:00 Frauenkirche I Musici di Roma, Magali Mosnier (Flöte)

15:00 Schloss Friedenstein (EkhofTheater) Ekhof-Festival. Ensemble Alraune. Werke von Corelli, Pedrini u. a.

EhREnFRIEDERSDoRF

LEIPzIg

15:00 naturbühne greifensteine Der Räuber Hotzenplotz

11:00 Mendelssohn-haus (Musiksalon) Michael Hein (Klavier). Werke von Schumann & Liszt

20:00 naturbühne greifensteine Weber: Der Freischütz EISEnACh

19:30 Wartburg MDR Musiksommer: Weimarer Bläserquintett goThA

19:30 Stadtkirche St. Wenzel Martin Haselböck (Orgel)

19:00 Schloss Friedenstein (EkhofTheater) Ekhof-Festival: Ristori – Le Fate

oELSnITz

gRoSSKoChBERg

19:30 Schloss Voigtsberg MDR Musiksommer. Quartet New Generation.

17:00 Liebhabertheater Schloss Kochberg Musik am Weimarer Hof

Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

20:00 Wasserschloss Westerburg Operngala: Feuer des Südens LEIPzIg

SChWERIn

17:00 Achteckhaus MDR Musiksommer. Harriet Krijgh (Violoncello), Magda Amara (Klavier)

hUY

nAUMBURg

17:00 haus Sonneck MDR Musiksommer. Catrin Finch (Harfe) RAMMEnAU

17:00 Barockschloss Rammenau (Spiegelsaal) MDR Musiksommer. Spark. Werke von Bach, Vivaldi u. a. TEMPLIn

15:00 historisches Rathaus Uckermärkische Musikwochen. Emmanuelle Bernard (Barockvioline) concerti 07-08.14 Mitteldeutschland 29


Klassikprogramm

17:00 Katholische Kirche Herz Jesu Uckermärkische Musikwochen: If music be the food of love. Johanna Knauth (Sopran), Daniel Trumbull (Cembalo) 17:00 Museum für Stadtgeschichte Uckermärkische Musikwochen. Gösta Funck (Clavichord). Werke von C. P. E. Bach

VERLIEBT INS HORN FREITAG, 15. AUGUST 2014 20 UHR, WEIMAR WEIMARHALLE

20:00 Frauenkirche Moritzburg Festival: Bach – Kunst der Fuge

LEIPZIGER HORNQUARTETT MDR SINFONIEORCHESTER PETER RUZICKA DIRIGENT

Eisenach

19:00 St. Georgenkapelle Uckermärkische Musikwochen. Petra Matejova & Katarzyna Drogosz (Hammerklavier) Thale

15:00 Harzer Bergtheater Kálmán: Gräfin Mariza Wernigerode

15:00 Schloß Wernigerode (Terrassengewölbe) Schlossfestspiele Wernigerode: Kommt ein Hirsch geflogen.

12.8. Dienstag

Dessau

18:30 Schloss Luisium Gartenreich­ sommer. Hans-Joachim Scheitzbach (Violoncello), Armin Thalheim (Hammerflügel) Dresden

17:00 Dresdner Zwinger (Marmorsaal) Dresdner Residenz Orchester

Wernigerode

19:30 Schloß Wernigerode Schlossfestspiele Wernigerode. Wandelkonzert

20:00 Naturbühne Greifensteine Weber: Der Freischütz

Dresden

20:00 Kreuzkirche Hans Fagius (Orgel). Werke von Bach, Widor u. a. Meiningen

20:00 Stadtkirche Radka LoudovaRemmler (Sopran), Christian Glöckner (Orgel) Wernigerode

15:00 Fürstlicher Marstall Smetana: Die verkaufte Braut 19:30 Schloß Wernigerode Schlossfestspiele Wernigerode. Wandelkonzert

14.8. Donnerstag

Gotha

19:00 Schloss Friedenstein (EkhofTheater) Ristori – Le Fate Naumburg

19:30 Stadtkirche St. Wenzel Ullrich Böhme (Orgel) Weimar

20:00 Weimarhalle MDR Musiksommer. Leipziger Hornquartett, MDR Sinfonieorchester, Peter Ruzicka (Leitung) Wernigerode

19:30 Schloß Wernigerode Smetana: Die verkaufte Braut

16.8. Samstag Blankenburg

16:00 Waldbühne Strauß: Eine Nacht in Venedig

19:30 Kloster Michaelstein (Klausur) Prinzliche Concerti mit Feuer und Geist. Sebastian Knebel (Cembalo & Orgel), Ensemble Fürsten-Musik, Anne Schumann (Violine & Leitung)

Moritzburg

Brüssow

Altenbrak

19:00 Ev. Kirche Moritzburg Festival. Martin Stadtfeld (Klavier)

15.8. Freitag Blankenburg

19:30 Schloss Blankenburg (Park) Operngala: Feuer des Südens. Solisten und Orchester des Nordharzer Städtebundtheaters 30 Mitteldeutschland concerti 07-08.14

19:30 Wartburg MDR Musiksommer. Kuss Quartett Gotha

Ehrenfriedersdorf

13.8. Mittwoch

19:00 Semperoper (Theaterplatz) Eröffnungskonzert Stadtfest Dresden. Dresdner Philharmonie, Markus Poschner (Leitung)

19:00 Schloss Friedenstein (Ekhof-Theater) Ekhof-Festival: Ristori – Le Fate Gramzow

15:00 Rotes Haus Polßen Uckermärkische Musikwochen. Claudia van Hasselt (Sopran), Susanne Fröhlich (Blockflöten), Petteri Pitko (Cembalo) GroSSkochberg

17:00 Liebhabertheater Schloss Kochberg Herzogin Anna Amalia: Erwin und Elmire Halberstadt

19:30 Burchardikloster Operngala: Feuer des Südens Leipzig

15:00 Thomaskirche David Franke (Orgel) Quedlinburg

20:00 Stiftskirche St. Servati MDR Musiksommer: Bach in Jazz. Martin Petzold (Tenor), Stephan-König-Trio Uckerland

16:00 Kirche Jagow Uckermärkische Musikwochen. Dvořák: Messe D-Dur. Ensemble Inégal Prag Wernigerode

19:30 Schloß Wernigerode Smetana: Die verkaufte Braut Wörlitz

18:00 Wörlitzer Park Gartenreich­ sommer. Berliner Violaquartett

17.8. Sonntag Altkünkendorf

16:00 Dorfkirche Uckermärkische Musikwochen: nexus baroque

16:00 Kunsthof Barna von Sartory Uckermärkische Musikwochen. June Telletxea (Gesang), Teppo Lampela (Gesang), Niklas Trüstedt (Sprecher & Gesang), Andreas Arend (Laute & Marionette), Violinconsort

16:00 Kurpark Bad Berka MDR Musiksommer. Melton Tuba Quartett. Werke von Philip, Mancini u. a.

Dresden

Ehrenfriedersdorf

15:00 Kreuzkirche Roman Perucki (Orgel). Werke von Bach, Markull u.a

15:00 Naturbühne Greifensteine Millöcker: Gasparone

Bad Berka


Flieth-Stegelitz

Ehrenfriedersdorf

Gotha

16:00 Marstall Gut Suckow Uckermärkische Musikwochen. Accademia per Musica Berlin, Christoph Timpe (Violine & Leitung)

10:30 Naturbühne Greifensteine Pippi Langstrumpf

19:00 Schloss Friedenstein (Ekhof-Theater) Ekhof-Festival: Ristori – Le Fate

Gotha

15:00 Schloss Friedenstein (EkhofTheater) Ekhof-Festival. Ensemble Alraune, Arianna Donadelli (Sopran), Nicola Barbagli (Oboe) GroSSkochberg

16:00 Liebhabertheater Schloss Kochberg Herzogin Anna Amalia: Erwin und Elmire Herzfelde

16:00 Dorfkirche Herzfelde Uckermärkische Musikwochen. Musica Affettuosa Borussica HoflöSSnitz

17:00 Weingut Hoflößnitz MDR Musiksommer: Verstohlen geht der Mond auf. Martin Petzold (Tenor), Martin Höpfner (Gitarre) Leipzig

11:00 Mendelssohn-Haus (Musiksalon) David Meyer (Klavier) Moritzburg

20:00 Schloss Moritzburg (Mon­s­ trösensaal) Moritzburg Festival. Künstler des Moritzburg Festivals Thale

15:00 Harzer Bergtheater Kálmán: Gräfin Mariza

18.8. Montag Dresden

19:30 HfM Carl Maria von Weber (Kleiner Saal) Dresdner Meisterkurse Musik: Eröffnung. Pauline Sachse (Viola), Elina Rubio (Violine) u. a. Wernigerode

19:30 Schloß Wernigerode Schlossfestspiele Wernigerode: Wandelkonzert

19.8. Dienstag Moritzburg

19:00 Schloss Moritzburg (Monströsensaal) Moritzburg Festival: Komponistengespräch mit Daniel Philip Hefti

20.8. Mittwoch Dresden

20:00 Frauenkirche Organ Duo Ai Yoshida, Alex Gai (Orgel) Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

15:00 Naturbühne Greifensteine Millöcker: Gasparone Meiningen

20:00 Stadtkirche Meininger Orgelsommer: Shalom – Kirche trifft Synagoge

21.8. Donnerstag Altenbrak

16:00 Waldbühne Strauß: Eine Nacht in Venedi) Weimar

Kriebstein

18:00 Seebühne Kriebstein Benatzky: Im weißen Rössl Leipzig

15:00 Thomaskirche Xaver Varnus (Orgel) Moritzburg

19:00 Ev. Kirche Moritzburg Festival. Lise de la Salle (Klavier) Prenzlau

19:30 Bauhaus-Universität MDR Musiksommer: Akkordeon plus - Punkt und Linie im Klang

18:00 Ruhlandhalle Kokurina Uckermärkische Musikwochen. sonic.art Saxophonquartett. Werke von Singelée, Françaix, Glasunow, Glass u. a.

Wernigerode

Quedlinburg

19:30 Schloß Wernigerode Smetana: Die verkaufte Braut. Christian Fitzner (Leitung)

18:00 Stiftskirche St. Servati MDR Musiksommer. Int. Chorakademie, Gottfried Biller (Orgel), Bodo Bischoff (Leitung). Werke von Gabrieli u. a.

22.8. Freitag Ettersburg

19:30 Schloss Ettersburg MDR Musiksommer. Nadège Rogat (Violoncello), Florian Noack (Klavier) Gotha

19:00 Schloss Friedenstein (EkhofTheater) Ekhof-Festival: Ristori – Le Fate Naumburg

19:30 Stadtkirche St. Wenzel Hélène Nassif (Barockharfe). Thomas Fritzsch (Gambe), David Franke (Orgel) Wernigerode

19:30 Schloß Wernigerode Smetana: Die verkaufte Braut

23.8. Samstag Dresden

Temmen

16:00 Gut Temmen (Schafstall) Uckermärkische Musikwochen. Tango de Salón Unstrut

17:00 Rotkäppchen Sektkellerei MDR Musiksommer. Bläserakademie Sachsen

24.8. Sonntag Alt Placht

15:00 Kirchlein im Grünen Uckermärkische Musikwochen: Bell‘ Arte Salzburg Bad Lausick

15:00 Freilichtbühne Schmetterling MDR Musiksommer: Bläserakademie Sachsen. Werke von Susato, Strawinsky, Tschaikowsky Dvořák, Strauß u. a.

15:00 Kreuzkirche Ulrich Lamberti (Orgel). Werke von Bach

»BRASSTPERFEKT«

20:00 Frauenkirche Tine Thing Helseth (Trompete), Tobias Götting (Orgel)

SONNTAG, 24. AUGUST 2014

Ehrenfriedersdorf

20:00 Naturbühne Greifensteine Weber: Der Freischütz

17 UHR, TAMBACH-DIETHARZ ALTE TALSPERRE

BLECHBLÄSER DER BERLINER PHILHARMONIKER

Eisenach

19:30 Wartburg MDR Musiksommer. Klavierduo Silver-Garburg. Werke von Schubert, Strawinsky u. a. concerti 07-08.14 Mitteldeutschland 31


Klassikprogramm

Dresden

27.8. Mittwoch

Uckerfelde

18:00 Kreuzkirche Dresdner Philharmonie, Carolin Widmann (Violine), Michael Sanderling (Leitung). Werke von Brahms

Ehrenfriedersdorf

16:00 Gut Bietikow Uckermärkische Musikwochen. Compagnia die Punto

15:00 Naturbühne Greifensteine Millöcker: Gasparone

Weimar

Ehrenfriedersdorf

Meiningen

15:00 Naturbühne Greifensteine Millöcker: Gasparone

20:00 Stadtkirche Meininger Orgelsommer. Ensemble Consart

Gerswalde

16:00 Backsteinkirche Fergitz Uckermärkische Musikwochen. Alexander Schneider (Leitung). Michael: Musicalische Seelenlust

28.8. Donnerstag Thale

15:00 Harzer Bergtheater Kálmán: Gräfin Mariza

Gotha

Weimar

15:00 Schloss Friedenstein (EkhofTheater) Ekhof-Festival: Ristori – Le Fate

22:00 Deutsches Nationaltheater (Großes Haus) Nachtkonzert zum Goethe-Geburtstag. Staatskapelle Weimar, Stefan Solyom (Leitung). Werke von Debussy, Ligeti & Mozart

Kriebstein

17:00 Seebühne Kriebstein Benatzky: Im weißen Rössl Leipzig

11:00 Mendelssohn-Haus (Musiksalon) Young-Choon Park (Klavier) Malchow

16:00 Dorfkirche Malchow Uckermärkische Musikwochen. Christine Maria Rembeck (Sopran), United Continuo Ensemble, Thor-Harald Johnsen (Leitung). Schein: Villanelle Tambach-Dietharz

17:00 Alte Talsperre MDR Musiksommer. Blechbläser der Berliner Philharmoniker. Werke von Händel u. a. Thale

15:00 Harzer Bergtheater Kálmán: Gräfin Mariza Weimar

11:00 Stadtschloss Weimar über– kreuz. La Cara Cosa 18:00 Stadtschloss Weimar über– kreuz. La Cara Cosa Wernigerode

15:00 Schloß Wernigerode (Terrassengewölbe) Schlossfestspiele Wernigerode: Kommt ein Hirsch geflogen

26.8. Dienstag Altenbrak

16:00 Waldbühne Strauß: Eine Nacht in Venedig Kriebstein

16:00 Seebühne Kriebstein Benatzky: Im weißen Rössl 32 Mitteldeutschland concerti 07-08.14

29.8. Freitag

19:30 Musikgymnasium Schloss Belvedere (Konzertsaal) graindelavoix Wernigerode

19:30 Schloß Wernigerode Philharmonisches Kammerorchester Wernigerode, Niedersächsische Singakademie Wörlitz

18:00 Wörlitzer Park Gartenreich­ sommer. Streichsextett

31.8. Sonntag Arnstadt

17:00 Monplaisir Uckermärkische Musikwochen. Ensemble Senza Sordini, Anne-Kathrin Schenck (Sopran & Leitung). Werke von Purcell u. a.

Naumburg

Dessau

19:30 Stadtkirche St. Wenzel Wandelkonzert. David Franke (Orgel), Naumburger Kammerchor, Jan-Martin Drafehn (Leitung)

10:30 Luisium Dessau ... und sonntags ins Luisium. Bläserquintett

30.8. Samstag

Dresden

15:00 Carl-Maria-von-WeberMuseum Dresdner Romantik

Bad Lauchstädt

17:00 Dresdner Zwinger (Marmorsaal) Dresdner Residenz Orchester

14:30 Goethe-Theater Händel: Acis and Galatea

Ehrenfriedersdorf

Biesenbrow

18:00 Dorfkirche Biesenbrow Uckermärkische Musikwochen. Les joueurs de fluste. Traversflötenquintett Boitzenburg

19:00 Alte Schule Boitzenburg Uckermärkische Musikwochen. Lea Birringer (Violine), Esther Birringer (Klavier) Dresden

15:00 Kreuzkirche Jürgen Wolf (Orgel). Werke von Muffat, Bach u. a. Ehrenfriedersdorf

15:00 Naturbühne Greifensteine Millöcker: Gasparone Eickstedt

16:00 Kuhstall Uckermärkische Musikwochen. Ivana Bilej Broukova (Sopran), Jana Steidl Kindernayova (Gitarre), Monika Knoblochova (Hammerklavier) GroSS Fredenwalde

16:00 Dorfkirche Groß Fredenwalde Uckermärkische Musikwochen. Doerthe Maria Sandmann (Sopran), Ensemble ucca nova Leipzig

15:00 Naturbühne Greifensteine Der Räuber Hotzenplotz

11:00 Mendelssohn-Haus (Musik­ salon) Liene & Andreas Henkel (Klavier). Werke von Mendelssohn u. a.

Leipzig

Nordwestuckermark

15:00 Thomaskirche Michael Schönheit (Orgel)

16:00 Gutshof der Romantik in Bülowssiege Uckermärkische Musikwochen. Odilo Ettelt (Klarinette), Akademie für Alte Musik Stettin, Paweł Osuchowski (Leitung)

Quedlinburg

20:00 Stiftskirche St. Servati MDR Musiksommer: Wege nach Rom. Hans-Georg Kramer, Brian Franklin, Herrmann Hickethier & Christian Zinke (Viola da Gamba) u. a.

Weimar

5:45 Musikgymnasium Schloss Belvedere (Konzertsaal) graindelavoix


FESTIVALS In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor

Foto: Denijs De Winter

Für jeden Tag eine: 365 uralte Platanen stehen im Park von La Roque d‘Anthéron, in dem sich die Pianistenelite trifft

28_frankreich zum Gesang der zikaden Im Sommer wird La Roque d‘Anthéron zum Mekka der Pianisten – nicht der einzige Grund, das hübsche Örtchen zu besuchen 30_Bremen »die dna für alles folgende« Das Musikfest Bremen entwickelt von der Barockzeit aus ein hochkarätiges Programm, mit Ausflügen in spätere Epochen 32_polen daheim bei chopin

Das Warschauer Chopin-Festival feiert einen europäischen Komponisten Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Juli/August 2014 concerti  27


FEStiValGUidE

zum Gesang der zikaden franKreIch Im Sommer wird la roque d‘anthéron zum Mekka der pianisten – nicht der einzige Grund, das hübsche örtchen zu besuchen. Von Annette Zerpner umgeben, in dem sich heute eine private Rehaklinik befindet. Wer jedoch zum „Festival International de Piano“ anreist, bekommt diese Attraktionen sozusagen auf dem Silbertablett: Schon zum 34. Mal bieten Park und Abtei dieses Jahr der internationalen Pianistenelite und seit 1998 auch NachwuchsKammermusikern „in residence“ eine Bühne.

Im Waldesgrün: Das Festival hat eine einzigartige Atmosphäre

S

ie kennen unser Klavierfestival nicht?“ Die Bäckereiangestellte mustert das Urlauberpaar überrascht, während sie eine Papiertüte Brioches und ein Baguette über die Verkaufstheke reicht. „Die meisten Gäste kommen ja extra deswegen nach La Roque, wissen Sie!“ Einen Besuch wert ist das hübsche 5000-Einwohner-Städt28  concerti Juli/August 2014

chen in der Nähe von Aix-enProvence auch ansonsten. Schließlich gibt es hier nicht nur verwinkelte Gassen, den Fluss Durance und die Ausläufer des Luberon, sondern auch das Zisterzienserkloster Abbaye de Silvacane von 1144 und den Parc du Château de Florans, dessen 365 uralte Platanen und zahlreiche Mammutbäume ein Renaissanceschloss

Angefangen hat alles 1957 mit dem Kauf des Schlosses durch Paul Onoratini. Umtriebig, musikbegeistert und ab 1959 Bürgermeister der Gemeinde, installierte er 1971 zunächst einen Kammermusikzyklus im romanischen Zisterzienserkloster. Mit dem Musikmanager René Martin aus Nantes, der ein paar Jahre später die Gegend nach einem Standort für ein neues Klavierfestival absuchte, war Onoratini gleich auf einer Wellenlänge. Der Park inspirierte beide: „Man bringt die Musik dahin, wo sie geboren ist – in die Natur, die große Inspirationsquelle der Komponisten“, beschreibt Martin seine Philosophie als künstlerischer Leiter des Festivals. Inzwischen arbeitet er mit JeanPierre und Michel Onoratini zusammen, den Söhnen des = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: Christophe Grémiot

Ein Schloss, ein Kloster, ein Park – die richtige Inspiration für ein Festival


2010 verstorbenen Paul. Seit der ersten Auflage 1981 ist der Park von Mitte Juli bis Mitte August ein wahres „Mekka der Pianisten“. Martha Argerich, Swjatoslaw Richter, Radu Lupu, Nelson Freire, Daniel Barenboim, Katia und Marielle Labèque, Christian Zacharias – sie und viele andere haben bereits in der platanenumstandenen Konzertmuschel inmitten eines großen Bassins am Flügel gesessen oder vor einem Orchester gestanden. Im Laufe der Jahre wurden nämlich nicht nur die ansteigenden Sitzreihen für das Publikum immer wieder erweitert, sondern auch der Bühnenbereich vergrößert, so dass nun selbst Kammerorchester Platz finden. Zur ersten Konzertmuschel kam eine zweite, zu den zentralen Auf-

trittsorten Park und Abtei eine ganze Reihe Spielorte in der Umgebung bis nach Aix. Publikum aus aller Welt

Dorthin, genauer ins Musée Granet im Quartier Mazarin, werden dieses Jahr zum Beispiel Geigerin Antje Weithaas, Cellist Jean-Guihen Queyras sowie Klarinettist und Komponist Jörg Widmann den Pianisten Florent Boffard als „Botschafter“ des Festivals von La Roque begleiten und mit Werken von Widmann und Messiaen ein „imaginäres Museum der Musiker“ schaffen. Zwischen dem 8. und 14. August öffnet tagsüber außerdem wieder das „conservatoire de plein air“, die „Freilufthochschule“, mit öffentlichen Meisterklassen im Park. Das Publikum,

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

einheimisch und aus aller Welt, stärkt sich derweil bei Picknick unter Bäumen für den Abend mit Beethoven, Bach oder Chopin. Im Ort spricht übrigens bei weitem nicht nur die Dame in der Bäckerei von „unserem“ Festival. Ob Klavierstimmer, freiwillige Helfer oder diejenigen, die als Gastgeber den Künstlern ihre Türen öffnen – viele sind „habitués“, Freunde und Unterstützer der ersten Stunde. Ausdauernder sind eigentlich nur die Zikaden. Die jedoch singen gänzlich unbeeindruckt von dem riesigen künstlerischen Angebot der 75 Konzerte ihr eigenes Lied. Festival International de Piano 18.7. – 17.8.2014 Leif Ove Andsnes, Renaud Capuçon, Marc-André Hamelin, Ton Koopman, Alice Sara Ott, Daniil Trifonov u. a. La Roque d’Anthéron

Juli/August 2014 concerti  29


FEStiValGUidE

Weltkulturerbe mit Lichtdesign: In der Großen Nachtmusik flaniert das Publikum durch den Stadtkern

»die dna für alles folgende«

W

er das Musikfest Bremen kennt, der weiß: Eröffnungsabend, Große Nachtmusik, das ist ein Muss“, schwärmt Thomas Albert, Barockgeiger, Dirigent und Gründer des renommierten Festivals im Jahr 1989. Seit dieser Zeit leitet er das Musikfest Bremen – und darf somit in diesem Jahr auch als Intendant das 25-jährige Jubiläum feiern. Nach einem Vierteljahrhundert Musikfest ist Albert immer noch überzeugt: Die traditionelle prunkvolle Eröffnung mit 27 Kurzkonzerten, zu welcher der Lichtdesigner Christian Weißkircher Bremens Stadtkern mit dem UNESCO-Welterbe Rathaus 30 concerti Juli/August 2014

und Roland festlich strahlen lässt, hat sich beim Publikum kein bisschen abgenutzt. Dieses soll aus dem Vollen schöpfen, oder besser: sich selbst einen Pfad durch das Dickicht des überreichen Angebots des Abends schlagen. Der eigene musikalische Pfad durch den Stadtkern

Alle Besucher stellen sich individuell ihre musikalische Route durch den erleuchteten Bremer Stadtkern zusammen und wandern zwischen den Spielstätten hin und her. Auch wenn im vergangenen Jahr kurz vor Festival-Beginn dann die meisten Tickets schon ausverkauft waren, ist Thomas Albert über-

zeugt: „Bis kurz vor Beginn gibt es zumindest für die großen Veranstaltungsorte, für den St. Petri Dom, für die Liebfrauenkirche und für die Glocke noch Tickets.“ Gleich am nächsten Tag folgt ein Opernhöhepunkt des Musikfests. Christoph Willibald Glucks Oper Orfeo ed Euridice wird gezeigt, mit den Musiciens du Louvre Grenoble, unter ihrem Leiter Marc Minkowski zweifellos eines der berühmtesten Barockorchester der Welt. Gluck, dessen 300. Geburtstag die Musikwelt in diesem Jahr feiert, leitete mit seinem 1762 in Wien uraufgeführten Werk eine grundlegende Reform der italienischen Oper = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: fotoetage

BreMen das Musikfest Bremen entwickelt von der Barockzeit aus ein hochkarätiges programm, mit ausflügen in spätere epochen. Von Matthias Nöther


ein, die laut Dirigent Minkowski „die DNA für alles Folgende“ der Operngeschichte werden sollte. Musik an den berühmten Arp-Schnitger-Orgeln

Einen stark regionalen und stilistisch völlig gegensätzlichen Akzent setzt beim Musikfest Bremen das Arp-SchnitgerFestival. Es beleuchtet das Schaffen und Erbe des Orgelbauers Arp Schnitger, der 1648 im Gebiet der Wesermarsch geboren wurde und von hier aus zu einem der bedeutendsten Instrumentenbauer der Barockzeit wurde. 45 seiner Orgeln und Orgelprospekte sind heute noch erhalten. Im unmittelbaren Umland von Bremen und Bremerhaven befinden sich vier der am besten

erhaltenen Schnitger-Orgeln. Eröffnet wird das Festival am 7. September an der SchnitgerOrgel in der St. Cyprian- und Corneliuskirche Ganderkesee. Für einen reizvollen Gegensatz zu den typisch norddeutschen Orgelkomponisten Dietrich Buxtehude und Heinrich Scheidemann sorgt hier das Pariser Vokalensemble Solistes XXI mit einem sakralen Werk des schweizerischen Komponisten Klaus Huber, der in diesem Jahr 90 wird. Das Hauptfestival ist, trotz seines Barock-Schwerpunkts, immer wieder durchsetzt mit Ausflügen zu klassisch-romantischen Komponisten wie Brahms, Beethoven und Mahler, den Abschluss bilden Werke von Mendelssohn, musiziert vom weltberühmten Orpheus

Chamber Orchestra unter Daniele Gatti. Doch die Alte-Musik-Schiene des Musikfests hat zuvor noch einige Höhepunkte zu bieten, die mit dem musikalischen 21. Jahrhundert verwoben sind – etwa in dem „Multiple-Voices“-Projekt der Sänger Terry Wey und Ulfried Staber. Sie nehmen im St. Petri Dom Thomas Tallis’ 40-stimmige Messe zu zweit live auf und setzen die Stimmen mit Hilfe von 16 Lautsprecherboxen über mehrere Stunden hinweg im Dom zu einem gewaltigen Klanggemälde zusammen. Musikfest Bremen 30.8. - 20.9.2014 Renaud Capuçon, Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Juan Diego Flórez, Emmanuelle Haïm, Janine Jansen, Paavo Järvi u. a.

29. August – 6. September Künstlerische Leitung: Auryn Quartett

Johannes Brahms Karten und Infos: karten@musiktage-mondsee.at +43 (0)6232 2270

www.musiktage-mondsee.at Musiktage Mondsee - Concerti.indd 1 Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

© Gabrielle Revere

Weggefährten und Widersacher

Karen Gomyo 2. und 4. September

13.06.14 18:10 Juli/August 2014 concerti   31


FEStiValGUidE

daheim bei chopin polen das Warschauer chopin-festival feiert einen europäischen Komponisten – und setzt auch selten gespielte landsmänner aufs programm. Von Klemens Hippel

S

ein Herz ruht auf eigenen Wunsch in der Warschauer Heilig-Kreuz-Kirche. Besser kann die enge Verbindung, die Frédéric Chopin immer zu seiner Heimat Polen aufrecht erhielt, nicht symbolisiert werden. Geboren wurde er zwar nicht in der polnischen Hauptstadt, sondern gut 50 km entfernt, doch bereits in seinem ersten Lebensjahr zogen seine Eltern nach Warschau. Hier wurde er als Wunderkind gefeiert, hier lernte er alles über Musik. Eigentlich erstaunlich, dass ihn seine Stadt erst seit 2005 mit einem eigenen Festival ehrt. In Paris und Valdemossa gibt es schon seit mehr als dreißig Jahren Festivals zu seinem Gedenken. Und in Nohant, 32  concerti Juli/August 2014

wo er komponierend mehrere Sommer verbrachte, gar seit über 40 Jahren. Ein wahrer Europäer: chopin und die Verbindung der Traditionen

Dass man in Warschau mit dem Festival so lange gewartet hat, hat sich aber gelohnt: So gründete es sich in einer Zeit, in der man Chopin nicht nur als den bedeutendsten polnischen, sondern vor allem auch als einen großen europäischen Komponisten wahrnehmen konnte. „Chopin and his Europe“ hat man das Event daher getauft – und wählt stets zwei Schwerpunkte: Den polnischen Musiker, von dem aus man den Blick auf viele weniger bekannte

Landsleute richten kann, und den in Paris lebenden Europäer, der im Nabel der damaligen Musikwelt Trends setzte und viele Zeitgenossen und Nachfolger beeinflusste. Wie kaum ein anderer steht Chopin ja für zwei einander widerstrebende Tendenzen in der Musik des 19. Jahrhunderts: Die (Wieder-) Entdeckung nationaler Eigenarten in der Musik einerseits und die Verbindlichkeit eines einzigen, auf dem ganzen Kontinent gepflegten „klassischen“ Stils andererseits. In diesem Jahr begeht man beim Chopin-Festival den 100. Geburtstag von Andrzej Panufnik, eines Landsmanns, der wie Chopin den größten Teil seines Lebens im Exil verbrachte. Man = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: W. Grzędziński

Auch in diesem Jahr dabei: Jan Lisiecki und Maria João Pires


Natürlich sind aber auch die Stars der internationalen Klavierszene in jedem Jahr beim Festival zu Gast. Dieses Mal ist neben Künstlern wie Olli Mustonen, Andreas Staier oder Maria João Pires auch Yulianna Avdeeva zu bestaunen, die 2010 als erste Frau seit Martha Argerich den Warschauer Chopin-Wettbewerb gewann.

25. 3.9. MESSE H-MOLL 1 Les Musiciens du Louvre KÖTH EN E R Grenoble | Marc Minkowski

BACH FESTTAGE

4.9. VIOLINE SOLO 2 Isabelle Faust, Violine 4.9. BACH & FLAMENCO 3 Thomas Demenga, Violoncello | Bettina Castaño, Flamenco Tanz

3.– 7. SEPT 14 4.9. REQUIEM 4

Huelgas Ensemble Minguet Quartett | Paul van Nevel

5.9. KLAVIER SOLO 5 Piotr Anderszewski, Klavier 5.9. HOCHZEITSKANTATE 6 Hamburger Ratsmusik Simone Eckert, Viola da Gamba & Leitung KARTENSERVICE Köthen-Information Schlossplatz 4 06366 Köthen (Anhalt) Fax: (03496) 7009929 koethen-information@ bachstadt-koethen.de www.koethen.de Online-Tickets www.bachstadt-koethen.de Touristische Auskunft: (03496) 70099260 www.bach-in-koethen.de

5.9. MAGNIFICAT 8 Amsterdam Baroque Orchestra & Choir | Ton Koopman 6.9. KLAVIERKONZERTE 9 Francesco Tristano, Klavier | Kölner Kammerorchester 6.9. BRANDENBURGISCHE KONZERTE 11 La Petite Bande | Sigiswald Kuijken 7.9. BACH PARTY 12 Francesco Tristano 7.9. GOLDBERGVARIATIONEN 14 Evgeni Koroliov 7.9. SONNENGESANG 15 Nederlands Kamerkoor Reinbert de Leeuw

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Chopin-Festival Warschau 15.8. - 31.8.2014 Alexander Melnikov, Dejan Lazić, Krzysztof Urbański, Jan Lisiecki, Stephen Isserlis, Andreas Staier, Olli Mustonen, Concerto Köln u. a.

www.fredener-musiktage.de

Ein Kammerkonzert am heiligsten Ort der ChopinVerehrung

Fast alle Konzerte finden in den großen Warschauer Konzertsälen statt, in denen der Meister selbst sich wohl ganz verloren vorgekommen wäre: „Ich eigne mich nicht dazu, Konzerte zu geben“, sagte er einmal zu Franz Liszt. „Das Publikum schüchtert mich ein, sein Atem erstickt, seine neugierigen Blicke lähmen mich, ich verstumme vor den fremden Gesichtern“. Ihm kommt man wohl am heiligsten Ort der Chopin-Verehrung am nächsten: An seinem Herzen, wo ein Kammerkonzert stattfindet.

·

derts immer noch wenig verbreitet, obwohl sich die Klaviere der Chopinzeit vom modernen Flügel mindestens so sehr unterscheiden wie Flöte, Oboe oder Geige. In diesem Jahr erlebt Griegs Klavierkonzert seine polnische Erstaufführung mit historischen Instrumenten.

Fon 05184 950179

erinnert zum Beispiel an Michal Kleofas Oginski, der lange vor Chopin die Polonaise bekannt machte, oder an Jozef Krogulski, der wie der nur fünf Jahre ältere Chopin seinerzeit als Wunderkind gefeiert wurde. Gleichzeitig erweist man den nordischen Komponisten der Chopin-Zeit die Ehre. Dem fast vergessenen Norweger Thomas Dyke Ackland Tellefsen etwa, der nach Chopins Tod einige von dessen Schülern übernahm. Ein dritter Aspekt hat das Festival von Anfang an begleitet: Der historischen Aufführungspraxis wird eine herausgehobene Position eingeräumt. Während sie für die Barockmusik inzwischen zum Normalfall geworden ist, ist sie für die Klaviermusik des 19. Jahrhun-

29. Juli - 10. August 2014 C‘est le ton qui fait la musique Der Ton macht die Musik

Sommerkonzerte im Leinetal Zehntscheune Freden & Fagus-Werk Alfeld Musik mit camerata freden duo pianoworte Florence Absolu Le Concert Lorrain Minguet Quartett Vincent Peirani & Émile Parisien Komponistenportrait Olivier Dartevelle Ausstellung von Hervé Loilier

Juli/August 2014 concerti  33


Essay

Vermarktung von Komplexität

Wie spricht man das Publikum der Zukunft an? In den vorherigen Ausgaben diskutierten an dieser Stelle Friederike Holm und Markus Fein. Die Artikel finden Sie auf: www.concerti.de/ konzertinnovationen

V

or einigen Jahren wurde der damalige Sender NDR 3 in NDR Kultur umgetauft. Mit dieser Namens­ umbenennung ging eine „inhaltliche Reform“ einher. Die Sender nannten diese Reform „Innovation“. Nicht länger sollten Tag um Tag immer die gleichen Werke der klassischen Musik unkommentiert und für den geneigten Hörer viel zu lang dahinklingen. Mit sinnigen Moderationen junger Sprecher, mit der Aufspaltung der Sätze in kleine Häppchen, mit „Musikfarbe“ und anderen chirurgischen Eingriffen wollte man, genau, junges Publikum an den Sender binden, die Zielgruppen erweitern und „näher“ herankommen an den Hörer. Wenn es damals das Wort „Partizipation“ schon gegeben hätte, wäre auch hier einiges passiert. Einige Jahre später. Mein Weg führt mich regelmäßig aus 34 concerti Juli/August 2014

dem Ruhrgebiet in Richtung Norden. Irgendwann kurz nach der Raststätte „Dammer Berge“ wechselt der Sender von meinem vertrauten WDR 3 auf eben diesen reformierten Sender NDR Kultur – und mich graust es jedes Mal. Dafür bekommt der NDR Rundfunkgebühren? Mich schaudert es, wenn ich diesen Sender

höre. Er ist ein reiner „Klangfarbensender“ geworden. Die Werke werden zerstückelt gesendet, bunt zusammengewürfelt scheint die Auswahl (obwohl ich weiß, dass ein ausgefeiltes Computerprogramm hinter dem Programmmix steckt), unerträglich klingen die Wohlfühlstimmen der Moderatoren. Barock-Arien folgen

»Musik für Alle«: Intendant Benedikt Stampa (rechts) setzt auf Publikumsansprache durch provokantes Marketing

Fotos: Mark Wohlrab, Pascal A. Rest

Nicht oberflächliche Vermittlung, sondern geeignetes Marketing bringt uns neues Publikum. Das Konzert muss bleiben, wie es ist. Eine Entgegnung vom Intendanten des Konzerthauses Dortmund Benedikt Stampa


auf Filmmusik, die wiederum auf chillige Lounge-Musik. Ab und zu dann ein Satz aus Carl Maria von Webers Klarinettenkonzert und zum Schluss David Garrett. Musik garantiert fusselfrei. Ob Radio oder Konzert – das Programm darf und soll anspruchsvoll sein

Aber man ist ja angeblich nahe dran am Hörer. Ich meine, hier wurde eine „Idee“, hier wurde ein, ja, ich nenne es so, „Kulturgut“, auf dem Altar der Anbiederung geopfert. Denn die Reichweiten von NDR Kultur haben sich in den nachfolgenden Jahren nicht signifikant verbessert. Öffentlich-rechtlicher Rundfunk sollte sich anders anhören. Und damit bin ich bei meinem Thema: Intendanten sind für das Programm und dessen Verbreitung zuständig und ZUr pErSon

verantwortlich. Egal ob sie einem Orchester, einem Konzerthaus, einer Oper oder einer Rundfunkanstalt vorstehen und egal, wie groß ihre Institution ist und wie viel Subventionen sie bekommen. Das Programm sollte dabei im Vordergrund aller Bemühungen stehen. Was aber ist ein gutes Programm, und wie stelle ich es in den gesellschaftlichen Kontext? Welche Formen der Vermittlung wende ich an und wer ist mein Adressat? Und hier trennen sich die Wege. Der NDR schlug den Weg der „Verharmlosung“ ein und verlor. Klassik als Klangfarbe, als Hintergrundmusik, als Begleiter durch den Tag und als Soundtapete. „Barrieren abbauen“ und „Hemmschwellen zu senken“, war und ist die Devise der großen „Vereinfacher“. Holger Noltze hat in seinem wegweisenden Buch „Die Leichtigkeitslüge“ diese Haltung als das entlarvt, was sie ist: zynisch. Musikvermittlung kann den eigentlichen Konzertbesuch nicht ersetzen

BenedIKt StaMpa ist studierter Musikwissenschaftler und Kulturmanager. Seine ersten beruflichen Stationen führten den gebürtigen Westfalen nach Hamburg, wo er zunächst Geschäftsführer der hamburgischen Kulturstiftung, später der laeiszhalle und des hamburger Musikfests war. Seit 2005 ist er Intendant und Geschäftsführer des Konzerthauses dortmund.

Denn mit der Vereinfachungsstrategie vieler Programmverantwortlicher ging eine Verramschung des „Produkts“ Klassik einher. Pointiert formuliert wurde „Vermittlung“ wichtiger als das Hören des eigentlichen Werkes, ersetzten Babykonzerte den eigenen Konzertbesuch der Eltern, man war ja schließlich im Konzert (und das reicht dann für die nächste Zeit). Partizipation, also die aktive Teilhabe am Konzertgeschehen, „innovative“ Formate und das Aufbrechen von Ritualen werden gefordert, um „relevant“ zu bleiben.


ESSay

Diese aktuelle Debatte (s. con- Es gilt: Klassik ist kompliziert, certi Mai und Juni 2014) erin- aber nicht elitär. Klassik ist nert mich stark an das Vor- einmalig und gerade heute als gehen des NDR. Die Folge ist: „Produkt“ erstklassig zu verIrrelevanz durch Anbiederung. markten. Die These lautet: Das mag übertrieben klingen, Komplexität kommt in Mode, bestenfalls exzentrisch, Vermarktung von Komplexität schlimmstenfalls vielleicht so- ist die logische Folge. Wenn wir den Mut haben, die Komplexigar arrogant. tät der Musik von Bach, BeetKlassik ist komplex – und hoven, Mozart, Schostakoals solche muss sie vermarktet witsch, Mahler oder Ligeti als werden Qualität zu begreifen und sie Meine Haltung ist diese: Im als Alleinstellungsmerkmal am Zentrum steht das „WERK“ – Markt positiv zu platzieren und zwar das ganze. Vermitt- und langfristig zu sichern, könlung ist kein Selbstzweck und nen wir mit der Mechanik der kann das Konzert auf der Büh- Kommerzialisierung neue ne, auf das der Zuhörer sich Schichten erreichen und relemit allen Konsequenzen der vante Quoten erzielen, ohne Vertiefung und des stillen Zu- uns anbiedern zu müssen. hörens einlassen muss, nicht Der Intendant muss die Saison so planen, dass sie, wie Gerard ersetzen. Mortier sagte, „eine Art Landschaft für das Publikum kreiert“ – für jede Altersstufe und für jeden Anspruch. Wir dürfen uns nicht scheuen, alle Hebel der Vermarktung zu ziehen – ohne das „Produkt“ zu verraten. Konzert muss »gelernt« werden – und das Marketing dazu verführen

Dem Logo nachempfunden – ein wütendes Nashorn als Sinnbild für komplexe Musik: Werbemotiv vom Konzerthaus Dortmund 36  concerti Juli/August 2014

Wir müssen uns als Konzertveranstalter kommerzialisieren, um weiterhin Publikum zu finden. Es geht nicht um Gewinnmaximierung als Unternehmensziel und auch nicht um die Aufhebung der Subventionen. Wenn wir in Dortmund den Slogan „Musik für Alle“, der seit Jahren einer unserer Hauptclaims ist, ernst nehmen, führt kein Weg an der Vermarktung der Klassik vorbei. Wir wollen die klassische Musik in die Gesellschaft zurückbringen – durch eine nachhaltige Vermarktung. Natürlich ist Schumann kompliziert und Prokof-

jew noch schwieriger. Aber warum? Weil 97% Prozent der Bevölkerung es nicht gewohnt sind, diese Musik zu hören und wir diese Musik nicht als Teil unserer Gegenwart betrachten. Weil viele Menschen der mittleren Generation Interesse an klassischen Konzerten haben, sich aber nicht trauen, den Konzertsaal zu betreten. Sie haben „Konzert“ einfach nicht gelernt. Hier setzt strategische Vermittlung an, deren Ziel es ist, durch geeignete Maßnahmen den Interessierten zum Käufer, oder wie wir in Dortmund sagen, zum Fan zu machen. Inhaltliche Vielfalt und breit gefächerte Kommunikation

Und wenn man genau hinschaut, sind Konzerthäuser heute die Flaggschiffe der Bewegung. Sie bieten, je nach künstlerischer Ausrichtung, eine Vielzahl an verschiedenen Konzertformaten und Musikstilen an, sie investieren vehement in Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, bauen digitale Netzwerke auf, binden berühmte Künstler und begleiten junge Musiker auf ihrem Karriereweg. Im besten Sinne sind sie das Kraftzentrum und Motor des regionalen Musiklebens und daher als aktive Partner aus dem Musikleben nicht wegzudenken.

KonZErt-tipp

Mi 10.9., 20:00 uhr Konzerthaus dortmund Saisoneröffnung: Sächsische Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann (Leitung), Gidon Kremer (Violine). Gubaidulina: Violinkonzert Nr. 2 „In tempus praesens“, Bruckner: Sinfonie Nr. 9 d-moll


Jetzt haben Sie doppelt Grund zur Freude.

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CDPRÄMIE! Dank der Entdeckungen des Barons van Swieten hatte Wolfgang Amadeus Mozart die Möglichkeit, Bachs Wohltemperiertes Klavier eingehend zu studieren und Streicherarrangements davon anzufertigen. Die Akademie für Alte Musik Berlin als eines der führenden Ensembles begeistert auf ihrer neuesten CD bei harmonia mundi mit jenen „Adagios und Fugen“.

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REZENSIONEN CDs und Bücher – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion Lehrstunde des kultivierten Gesangs: Christian Gerhaher

das hohelied der natürlichkeit

A

cht Jahre sind vergangen, seit Christian Gerhaher und sein Klavierpartner Gerold Huber ihr letztes Schubert-Album veröffentlicht haben. Nun folgen unter dem Titel „Nachtviolen“ 24 weitere Lieder, klug zusammengestellt im Wechsel zwischen Bekanntem und Vernachlässigtem. Es ist eine Lehrstunde des kultivierten Singens, des geschmackvollen und partnerschaftlichen Musizierens. Jede dynamische Wendung, jede 38 concerti Juli/August 2014

rhythmische Rückung und alles unaufdringliche Fließen wird hier auf eindringlich natürliche Weise eingefangen. Natürlichkeit! Das Prädikat versteht sich als höchste denkbare Auszeichnung. Und wenn Gerhaher einmal den Gestus des zurückhaltenden Botschafters aufgibt und in die Rolle des offenkundigen Deuters schlüpft, geschieht das äußerst subtil, wie in An den Mond in einer Herbstnacht. Bei Wenn ein schrecklicher Geier lässt

Gerhaher das Garstige mitschwingen, bei Lächeln erfolgt eine subtile Aufhellung. Wort und Text bilden stets eine symbiotische Einheit, das perfekte Gespür für Melodieformung und Phrasenrundung – man kennt das von diesem Duo. Trotzdem bleibt einmal mehr nur ein Staunen! Christoph Vratz Schubert: nachtviolen, hoffnung, Wanderer, lächeln u. a. Christian Gerhaher (Bariton), Gerold Huber (Klavier). Sony Classical

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Foto: Felix Broede

cd deS MonatS christian Gerhaher und Gerold Huber poetisieren Lieder von Franz Schubert


rEZEnSionEn

Grandios wie händel, subtil wie Mozart

Brutal mit augenzwinkern

Schrundig und expressiv

Gluck: la clemenza di tito Valer Barna-Sabadus, Laura Aikin, Rainer Trost, Raffaella Milanesi, L‘Arte del mondo, Werner Erhardt (Leitung) deutsche harmonia mundi

Strauss: elektra Evelyn Herlitzius, Anne Schwanewilms, Waltraud Meier, René Pape, Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann (Leitung). Deutsche Grammophon

Strawinsky: oedipus rex & apollon musagète Stuart Skelton, Jennifer Johnston, Fanny Ardant, Monteverdi Choir, London Symphony Orchestra, John Eliot Gardiner (Leitung). LSO

Eine überaus wichtige Opera seria, uraufgeführt 1752, zehn Jahre vor der epochalen Reform-Oper Orfeo ed Euridice. Weltersteinspielung und Korrektur vieler Vorurteile über den frühen Gluck. Denn genial war er schon da, grandios wie Händel und subtil wie Mozart. Die hypermoderne, delirierende Arie Se mai senti spirarti sul volto taucht später in Iphigénie en Tauride wieder auf. Alle Sänger begeistern durch Wohllaut und Virtuosität, das Orchester pflegt die heute unumgängliche barocke Ruppigkeit. Gleichwohl das bislang kostbarste Geschenk zum 300. Geburtstag des Ritters Gluck. (VT)

Richard Strauss‘ klirrend-schonungslose Elektra haben Christian Thielemann und die Staatskapelle Dresden im Januar 2014 konzertant in Berlin aufgeführt. Nicht alles erscheint hier brutal, Thielemann deutet das Werk in Maßen neu, indem er auch für augenzwinkernde Kommentare Raum lässt. Die weiblichen Hauptrollen sind mit den Damen Herlitzius, Schwanewilms und Meier weitgehend sehr gut besetzt. Da werden munter vokale Flammen gezündet, (bewusst?) stimmliche Brüche erzeugt und insgesamt charismatisch, im Fall von René Pape als Orest sogar mit belcantistischem Einschlag gesungen. (CV)

Mit Oedipus Rex hat Igor Strawinsky eine Anti-Oper vorgelegt, ein typisches Experiment der 1920er. Das London Symphony Orchestra mit dem Monteverdi Choir unter Sir John Eliot Gardiner erreicht den beabsichtigten Eindruck erhabener, schrundiger Monumentalität und ritueller Ekstase. Dagegen lassen sich die Solisten mitunter zu expressiven Arien hinreißen. Nur Jennifer Johnston als Jokaste findet hier konsequent den richtigen Ton – und Fanny Ardant als Erzählerin. Die Ballettmusik Apollon musagète lassen die Londoner nobel, klangsatt und virtuos in bläulich metallischem Glanz strahlen. (EW)

cpo Andrzej Panufnik – Ein ganz Großer des 20. Jahrhunderts Abschluss einer ausdrucksstarken Edition

Andrzej Panufnik Sämtliche Symphonische Werke Vol. 8 cpo 777 687–2 »Eines der wichtigsten Projekte mit Musik aus dem 20. Jahrhundert. Der große Komponist hätte keinen besseren Dirigenten dafür bekommen können als den jungen Polen Łukasz Borowicz.« Pizzicato 12/12

Andrzej Panufnik * 24. September 1914 in Warschau, Polen † 27. Oktober 1991 in Twickenham, Middlesex, England

CD-Bestellung gegen Rechnung unter: www.jpc.de | jpc-schallplatten Versandhandelsgesellschaft mbH | Georgsmarienhütte Geschäftsführer: Gerhard Georg Ortmann | Amtsgericht Osnabrück HRB 110327 Internationaler Vertrieb: A: Preiser Records, CH: Musicora, NL: Econa | cpo gibt’s auch im Internet: www.cpo.de

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lyrik und attacke

Bartóks Bruder

Galaktische Innenwelt

Brahms: die schöne Magelone, lieder Daniel Behle (Tenor) Hans-Jürgen Schatz (Sprecher) Sveinung Bjelland (Klavier) Capriccio (2 CDs)

enescu: Sinfonie nr. 5 & Isis Deutsche Radiophilharmonie Saarbrücken/Kaiserslautern, NDR Chor, Marius Vlad (Tenor), Peter Ruzicka (Leitung) cpo

nørgård: Sinfonien nr. 1 & 8 Wiener Philharmoniker, Sakari Oramo (Leitung) DaCapo

Immer noch ein Stiefkind unter den Liederzyklen: Johannes Brahms‘ Die schöne Magelone nach der Erzählung von Ludwig Tieck. Gute Tenor-Aufnahmen sind entsprechend Mangelware, trotz Schreier, Blochwitz, Prégardien. Nun hat Daniel Behle das Werk gleich doppelt herausgebracht, auf der ersten CD ergänzt um weitere Brahms-Lieder, auf der zweiten eingepasst in den von Hans-Jürgen Schatz vorgetragenen Tieck-Text. Behle singt mit Emphase und Geschmack, meist lyrisch, aber auch mit Mut zur Attacke, wo es Brahms verlangt. Mit Sveinung Bjelland hat er einen gleichwertigen Partner an seiner Seite. (CV)

Enescus Fünfte (1941) liegt im Particell vor, zwei Drittel des Kopfsatzes hat er selbst instrumentiert, den Rest besorgte Pascal Bentoiu auf denkbar beeindruckende Art. Atemraubend auch, wie die Interpreten Enescus Musik erfassen, diese Landschaften im Abendlicht mit tief glühenden Farben, langen Schatten, untergründig raunenden Stimmen. Leidenschaftlicher, hingerissener Abgesang auf eine Welt, deren geistige Essenz die sinnliche Schönheit ist. Enescu war ein Naturereignis, seine Schöpfungen sind von absoluter Singularität. Höchste Zeit, dass wir ihn endlich als Bartóks Bruder erkennen. (VT)

Nach der wuchtig-expressiven 7. Sinfonie kehrt Per Nørgård in der Achten wieder in seine Innenwelt zurück. Malte er dort al fresco, so frönt er hier pointillistischen Versuchsreihen, ziellos durch den Klangraum gleitenden Skalen, exzessiv durchrhythmisierten Strukturen und simultanen Abläufen auf verschiedenen Zeitebenen. In der Musik des 82-jährigen Dänen gelten die Gesetze der Galaxie – nur Gott kann sie vollständig erfassen, als Zuhörer steht man staunend vor solch dicht funkelnder Pracht. Die Wiener Philharmoniker verknüpfen die Sternbilder mit kammermusikalischem Zartsinn. (VT)

denkanstöße statt Gefiedel

feinnervig und subtil

ohne zungenschnalzen

Mozart: violinkonzerte nr. 3 Kv 216, nr. 4 Kv 218 & nr. 5 Kv 219 Arabella Steinbacher (Violine), Festival Strings Lucerne, Daniel Dodds (Leitung) Pentatone

Skrjabin: Klaviersonaten nr. 2 & 10, 4 préludes op. 22, 2 Impromptus op. 14, 3 etudes op. 65 u. a. Pervez Mody (Klavier) Thorofon (Vol. 4)

Moszkowski : Sämtliche Werke für Klavier vierhändig Domenico Monaco & Michele Solimando (Klavier) Brilliant Classics (3 CDs)

Aus Geigen-Girlies werden… große Künstlerinnen. Zumindest gelegentlich wie im Falle Arabella Steinbachers: Bezaubert doch die Münchnerin inzwischen mit äußerer wie innerer Schönheit und berührt mit klug durchdachten Interpretationen. Da kommen ihr die drei Mozart-Konzerte gerade recht: Denkanstöße statt Gefiedel lautet die Devise – die von den Festival Strings Lucerne gern aufgenommen wird. Und Steinbacher nutzt die so bereitete Bühne für Sanglichkeit und Poesie (KV 218), weiß ebenso intelligent zu phrasieren (KV 219) wie im G-Dur-Opus fein und intim zu gestalten. Stilsicherheit par excellence! (CF)

Im Rahmen seiner Gesamtaufnahme des Klavierwerks Skrjabins hat der in Indien geborene und in Deutschland lebende Pervez Mody nun das vierte Album mit den Sonaten Nr. 3 und 10, den Préludes op. 13 und 22 sowie weiteren Werken eingespielt. Feinnervig im Anschlag und subtil ausdeutend bringt der am Moskauer Konservatorium ausgebildete Pianist den immensen Stimmungs- und Farbreichtum Skrjabinscher Klangsprache zur Geltung. Manieriert oder gar schwülstig klingt es nie, da hier ein Künstler am Werk ist, der sein Gefühl mit Verstand zu zügeln weiß. Eine Freude nicht nur für Liebhaber der Spätromantik. (SI)

Genie der Salonmusik, Erfinder des musikalischen Bonmots, einer der geistreichsten Männer seiner Zeit: die Bedeutung Moritz Moszkowskis (1854-1925) ist den beiden Pianisten offenbar nicht klar gewesen. Sie interpretieren ihn sauber und rhythmisch überaus exakt, der Steinway im Konservatorium von Foggia klingt angenehm unfrisiert, aber leider auch trocken, vielleicht nicht nur aufgrund des restriktiven Pedalgebrauchs. Man hört einen Moszkowski ohne Zungenschnalzen. Stattdessen eignen sich die Aufnahmen bestens zum akustischen Studium, weil die virtuosen Strukturen freigelegt werden. (VT)

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rEZEnSionEn

eine frage des Geschmacks

Bürgerlicher Magier der Moderne

Bach: cellosuite nr. 1, rachmaninow: vocalise, lightfoot: If You could read my Mind u. a. Cameron Carpenter (Touring Organ) Sony Classical (CD & DVD)

Bryan Gilliam: richard Strauss – Magier der töne – eine Biographie 234 Seiten und 18 Abbildungen C.H. Beck

Er stilisiert sich gern zum Enfant terrible der Organistenzunft: Weil Cameron Carpenter analoger Pfeifenorgeln überdrüssig war, hat er sich eine elektronische bauen lassen, mit gesampelten Klängen zwischen Kino-, Pfeifen- und Hammondorgel. Die Debüt-CD dieses Instruments vereint eine kluge Zusammenstellung von Ohrwürmern einerseits, Kostbarkeiten wie Duprés Weihnachtsvariationen andererseits. Stilfanatiker dürften die Hände ringen, tolerante Hörer sich am unzweifelhaft meisterhaften Tastenspiel berauschen. Ob der quäkende Klang wirklich schön ist, bleibt eine Geschmacksfrage. (CS)

Schreiben deutsche Biographen über deutsche Geistesgrößen, dann neigen sie zum Polarisieren: Zwischen devoter Denkmalpflege und bösartigem vom-Sockel-Stoßen gibt es kaum je die unaufgeregt profunde und einfühlsame Betrachtung, die auf Primärquellen fußt, statt Stereotypen älterer Sekundärliteratur wiederzukäuen. Ein neues Wagner-Buch ohne politisch korrekte Antisemitismuskeule wird hierzulande entweder verschwiegen oder vernichtet. Der Blick des amerikanischen Forschers Bryan Gilliam auf Richard Strauss ist hingegen ein Musterbeispiel der Ausgewogenheit und der Anschaulichkeit. Da ist ein Autor zu den Quellen zurückgewandert, durch Leben, Werk und Zeitgeschichte hindurchgegangen, um uns den Komponisten hernach auf gut 200 Seiten so viel näherzubringen, wie es manchen Kollegen selbst in dicken Wälzern kaum gelingt. Enorm erhellend ist die Darstellung der Jugendjahre, in denen Strauss, der angebliche Wagner-Epigone, durch den akkuraten Brahms mehr geprägt wurde denn durch den rebellischen Bayreuther Meister, dessen Schopenhauer-Faszination mit ihrer Lebensverneinung und Metaphysik-Verzückung Strauss zu Nietzsche trieb, dessen fröhlicher Agnostizismus seiner Persönlichkeit so viel mehr entsprach. Wunderbar klare Worte fi ndet Gilliam für die hohe Komplexität des Richard Strauss, den bürgerlichen Künstler der Moderne, den karrierebewussten Dirigenten in hellen wie in braunen Zeiten, den verantwortungsvollen Familienmenschen. Vor allem lässt der Autor die Beziehungen zu Weggefährten lebendig werden. Eine hochspannende, gewinnbringende Lektüre. (PK)

leichtigkeit statt volle dröhnung vierne: Sämtliche orgelsinfonien vol. 3 – orgelsinfonien nr. 5 & 6 Hans-Eberhard Roß (Goll-Orgel St. Martin Memmingen) audite

Ziemlich kühn, für dieses Repertoire keine Cavaillé-Coll-Orgel zu wählen – noch kühner, zu dem großen Rhapsoden Ben van Oosten in Konkurrenz zu treten. Doch behauptet sich Roß dank origineller Deutung souverän. Er gestaltet mit erstaunlicher Leichtigkeit, die Dynamik besticht durch Differenziertheit, das Klangbild durch Transparenz, seine Registrierungen sind von fabelhafter Farbigkeit. Man wird keinen Takt lang zugedröhnt, kann die Melodik und kontrapunktische Vielschichtigkeit jederzeit hörend erfassen. Vierne wird entmystifiziert, ohne an Beredtheit zu verlieren. (VT)

KURZ BESPROcHEN alyabiev: lieder & romanzen Jewgenia Scheweljowa (Sopran), T. Kandinskaya (Klavier) u. a. Melodiya Opulent und melancholisch herb getönt der Sopran Jewgenia Scheweljowas, ein Hammerklavier und 15 Lieder des russischen Schubert: ergreifende Salonkultur anno 1830! (VT) prokofjew: Iwan der Schreckliche Olga Borodina, Ildar Abdrazakov, DSO Berlin, Rundfunkchor Berlin, Tugan Sokhiev. Sony Classical Bombastisch, dies Oratorium – doch Tugan Sokhiev stemmt den Kraftakt mit Riesen-Orchester und -Chören wirkungsvoll. Ein packender Hörfilm in bestechender Farbtiefe. (EW) pfitzner: die drei cellokonzerte Alban Gerhardt (Cello), Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Sebastian Weigle (Leitung). hyperion Zärtlich-charaktervoll Alban Gerhardt, farbenreich das RSO – doch der Funke springt nicht über. Pfitzners Musik bietet eben nur Emotionen mit angezogener Handbremse. (EW)

Kishino: Irisation Parkhaus Trio, Ensemble Ascolta, musikFabrik, Tokyo Philharmonic Chorus, hr-Sinfonieorchester. Wergo Malika Kishino spürt dem Reichtum der Klänge nach und lässt diese pulsieren. Tonalitätsnah in der Harmonik klingen ihre Werke zwar nicht revolutionär, doch eigen. (CF) onlinE-tipp

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Blind GEhört

»ein artist auf der tuba!« der tubist andreaS MartIn hofMeIr hört und kommentiert cds von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt. Von Teresa Pieschacón Raphael

A

m liebsten wäre Andreas Hofmeir Fußballer geworden, aber der Sohn eines Rechtsanwalts und einer Sinologin hat sich dann doch der Musik zugewandt. Der Bruder spielte bereits in der Blaskapelle, und da es zu viele Schlagzeuger gab, entschied sich der Bayer für die Tuba – heute ist er dem Instrument regelrecht verfallen. Vor kurzem ist er aus den USA zurückgekommen, dort konzertierte Hofmeir auf der ITEC (der internationalen Tuba-Konferenz), die diesmal in Bloomington ausgetragen wurde. „85 TubaSolo-CDs gab es im Angebot!“, schwärmt er – „mit jeweils unterschiedlichem Repertoire“.

John Williams: tubakonzert – 1. Satz – in: 20th century tuba concertos Øystein Baadsvik (Tuba) Singapore Symphony Orchestra 2008. BIS Records

Das ist John Williams! Die Aufnahme von Øystein Baadsvik mit dem Singapore Symphony Orchestra. Die habe ich einmal gehört im Internet. Sehr sauber gespielt. Aber die Artikulation? Das könnte spritziger, pointierter sein. Das Legato ist wunderbar. Können wir noch mal den Anfang hören? 42 concerti Juli/August 2014

Für jeden Schabernack zu haben: Andreas Martin Hofmeir ist nicht nur als Solist, sondern auch als Kabarettist bekannt


Ja! Ich finde, da sollte man mehr Staccato spielen (singt nach). Steht sogar in den Noten! Es müsste mehr Artikulationsvielfalt her, sonst wirkt es langweilig. Die größte Spannung in der Musik ist doch zwischen den langen lyrischen und den kurz angerissenen, spritzigen Noten.

hindemith: Sonate für tuba und Klavier – 2. Satz – in: complete Sonatas vol. 7 Ensemble Villa Musica Walter Hilgers (Tuba) 1997. MDG

Hindemith, 2. Satz, aber halbes Tempo! Ich tippe auf … keine Ahnung ... Was? Das ist Walter Hilgers? Walter Hilgers galt lange als Maßstab. Aber das würde man heute nicht mehr so spielen (klatscht und klopft im Rhythmus). Wir brauchen Leute wie Nigel Kennedy, der zwar alles übertreibt, aber dadurch die Musik für ein neues Publikum öffnet. Am allerwichtigsten ist, dass man

Foto: Philippe Gerlach/Sony Classical

ZUr pErSon

andreas Martin hofmeir (Jahrgang 1978) ist vielseitig wie kein anderer: Ob als Solotubist, im Duo mit dem Harfenisten Andreas Mildner, als Mitglied der bayerischen Balkan-Brassband laBrassBanda oder als Kabarettist auf der Bühne – Hofmeir kennt keine Grenzen. Er ist professor am Mozarteum in Salzburg und unter anderem Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs 2005 und echo Klassik preisträger als Instumentalist des Jahres 2013.

gepackt wird von der Musik. die ewigen Phrasen der Sänger, Ich bin längst nicht so perfekt dieses Vibrato. Naja, wer’s mag wie Hilgers und spiele auch ... Aber die Instrumentation ist nicht immer absolut fehlerfrei, einfach toll. aber auf der Tuba-Konferenz in Amerika habe ich jetzt dann doch mit Abstand die meisten CDs verkauft. Also muss es ein Mozart: ouvertüre bisschen interessant sein, denzu die zauberflöte – ke ich. Das Problem bei den in: philBlech meisten Tubisten ist, wenn sie philBLECH Wien als Solist auftreten, dass sie Paul Halwax (Tuba) 2013. Universal Music meist aus dem Ensemble geholt werden, aber nicht per se SoGerman Brass! Nein? Das listen im Bewusstsein sind. Ich Philblech-Ensemble? Die Tromselbst muss hinaus vorne auf peten sind zu tief, naja, normal die Bühne, bin nicht so für das ist es andersherum ... Also, ich Ensemble geschaffen. Ich will habe nichts gegen Arrangedie Musik modellieren wie ein ments. Im Barock waren sie ja Töpfer eine Vase. Das ist der da wenig eitel. Auch die Solowerke waren fakultativ besetzt. wahre Zauber! Die strikte Instrumentierung kommt erst in der Klassik. In einem Arrangement kann man das Stück neu erleben. Es ist Wagner: das rheinwie eine Oper, immer wieder gold – 2. Szene neu inszeniert. Kinder wollen (Walhall-Motiv) die eine Geschichte ja auch Bayreuther Festspielorchester Pierre Boulez (Leitung) nicht immer von der Mutter 1981. Philips vorgelesen bekommen. Ja! (singt mit) Das habe ich oft gespielt. Wenn man da nicht wüsste, dass da unten lundquist: eine Tuba rumwerkt, das würlandschaft für tuba de kaum auffallen. Das dadrüund Streicher – in: ber sind ja auch keine echten the virtuoso tuba Tuben, sondern sogenannte Michael Lind (Tuba) Wagner-Tuben, klein mensu- Schwedisches RSO 1995. Caprice Records rierte, dem Tenorhorn nachLandscape von Lundquist empfundene, linksgriffige Instrumente mit Hornmund- mit Michael Lind. Lind war stück. Eine lustige Spinnerei mein Lehrer, ein Genie, der uns von Wagner. Mit normalen Te- alle für das Instrument begeisnorhörnern hätte er auch kom- tert hat! Ein Artist auf der Tuponieren können, das wäre ba! Dass jemand so auf der vielleicht einfacher gewesen … Tuba singen konnte, war für Oje, jetzt fängt die Sängerin an uns damals nicht vorstellbar. zu singen! Dabei war es so In diesem Stück kann er es gar schön! Die Wagner-Opern sind nicht so zeigen. Alles klingt dann am schönsten, wenn recht „tubistisch“, dieses nicht gesungen wird. Die Tex- tattattatta, so „Weißer Hai“te sind schon etwas dämlich, mäßig. Aber es ist ein cooles Juli/August 2014 concerti   43


Blind gehört

Kabarett-Pop. Sogar ein Kabarett mit Renaissance-Motetten haben wir gemacht. Aber jetzt nicht mehr. Diese Nummer da kenne ich übrigens nicht, und ich kenn von denen eigentlich fast alles. Die Spielqualität spielt natürlich keine Rolle bei so etwas. Das Grobe und Ungehobelte ist hier Programm. So etwas macht schon mal Spaß, aber eigentlich will ich schön spielen und zeigen, was möglich ist. Bei den Biermösl würde ich eher singen.

Biermösl Blosn: Moschee in Riad – in: UnterBayern Biermösl Blosn Michael Well (Tuba) 2003. Mood Records

Das sind die Biermösl. Mit denen habe ich mal etwas gespielt. Ja, es gab Zeiten, da wollte ich das machen, was die machen. Ich war ja mal der Schulkasper und hab viel Kabarett gemacht, eine Mischung aus Comedian Harmonists und

Coltrane: Giant Steps – in: TubaTuba Michel Godard & Dave Bargeron (Tuba) 1995. enja

Das ist auch Bob Stewart! Nicht? Michel Godard? Ein wirklich Großer! Das ist unglaublich virtuos. Das Zweistimmige hier kommt dadurch zustande, dass er gleichzeitig

Wagner-Tuben hin oder her: Dessen Musik liebt Hofmeir nur ohne Sänger 44 concerti Juli/August 2014

ins Instrument spielt und singt. Das Singen in das Instrument hinein ist in den wenigsten Fällen schön. Aber es ist lustig!

Sugar Blues – in: High Society Canadian Brass Chuck Daellenbach (Tuba) 2005. Opening Day Records

Ist das Philip Jones? Und wenn nicht, dann Canadian Brass. Und Chuck Daellenbach. Canadian Brass war eine Riesen-Marke! Die sind auf der ganzen Welt getourt und haben eine Lanze gebrochen, lustige Bühnenshow ... Ich habe sie in der Münchner Philharmonie gesehen. Jeder Blechbläser hat ihre CDs. Die haben alles von Bach bis zu den Beatles gespielt. Bach ist unglaublich wichtig, auch für die Jazzer. Bei uns Blechbläsern kommt sowieso immer Jazz hinein. Das ist anders als bei den Streichern.

Fotos: Philippe Gerlach/Sony Classical

Stück. Ich glaube, ich würde es trotzdem nicht in einem normalen Konzert spielen, weil es viele ausgrenzt. Es ist nicht so einfach verdaulich. Solche Stücke haben wir viele. Aber leider keine Tschaikowskys mehr, die für die Tuba schreiben könnten. Dabei ist die Tuba ein freundliches und angenehmes Instrument. Sie nimmt einen in den Arm. Man hört einfach nur reinen, vollen Klang.


Diese Trennung zwischen Jazz und Klassik gibt es bei den Blechbläsern kaum, und eigentlich liegt es sowieso nahe beieinander – man denke an Komponisten wie Bernstein oder Gershwin.

One Mint Julep – in: Spirits in the Field Arthur Blythe Trio Bob Stewart (Tuba) 2000. Savant Records

Wer ist das? Bob Stewart? Ach, der war jetzt auch auf der Tuba-Konferenz. Im Jazz geht es weniger um die Klangqualität. Man will Dreck in der Musik haben. Man will ja nicht, dass es in der Kneipe riecht wie im Bad einer schönen Frau. Die Unsauberkeit ist hier wichtig. Das Saxophon klingt ja auch nicht wirklich schön. Dieser gequetschte Klang. Das ist leider nicht so meine Stärke. Man muss kreativ sein bei den Im-

provisationen. Ich kann das nicht so gut, aber ich will das unbedingt lernen und können. Das ist ein langer Prozess. Vaughan Williams: Konzert für Tuba und Orchester – 3. Satz – in: Bläserkonzerte des 20. Jahrhunderts Deutsches Symphonie-Orchester Berlin Richard Nahatzki (Tuba) 1999. Capriccio

Oje, das weiß ich nicht, wer das aufgenommen hat. Wo haben Sie denn die Aufnahme her? Die kenne ich nicht. Der Klang ist okay, sehr hell, es glänzt ein bisschen. Aber die Tuba ist etwas schwerfällig, kommt nicht mit den anderen Instrumenten mit. Da … das müsste leichter sein! Und nicht so auf der Erde liegen. Tuba kann in Wirklichkeit genauso spritzig artikulieren wie andere Instrumente. Und was die Tempi angeht: In der Regel kämpft der Solist in der Probe gegen das Orchester um seine Konzert-TIPPs

München Fr. 18.7., 19:30 Uhr Schloss Nymphenburg (Hubertussaal) Andreas Martin Hofmeir (Tuba), Andreas Mildner (Harfe) Schleswig-Holstein Musik Festival Di. 29.7., 20:00 Uhr Kartoffelhalle Pohl-Boskamp, Hohenlockstedt & Mi. 30.7., 20:00 Uhr Kleines Theater Bargteheide Andreas Martin Hofmeir (Tuba & Rezitation), Guto Brinholi (Gitarre) online-Tipp

Andreas Martin Hofmeir im Interview nach der Verleihung des ECHO Klassik Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/hofmeir

Vorstellung, beim Auftritt fügt er sich im Zweifel doch, wenn er denn muss. Solokonzerte sind das schwierigste für die Dirigenten. Er muss ständig auf Ausgleich bedacht sein. . Mozart: Tuba Serenade (Eine kleine Nachtmusik, 1. Satz arr. für Tuba) – in: Easy Winners Philip Jones Bläserensemble John Fletcher (Tuba) 1979. Decca

Das ist John Fletcher! Das hat der alles nacheinander selbst aufgenommen – vierstimmig! Nein, nein, der Elefant tanzt hier kein Ballett. Das klingt gar nicht nach Ulk­nummer, denn Fletcher artikuliert wunderbar. Die Tuba hat etwas Großes, Würdevolles. Das Stück ist so bekannt, aber das funktioniert super! Das war damals Pionierarbeit und der hat das nicht lustig gemeint. Man muss sich das vorstellen: alles ganz allein! CD-Tipps

Duda: Tubakonzert Nr. 1, Matkalla für Tuba & Orchester, Williams: Tubakonzert u. a. Andreas Martin Hofmeir (Tuba) Münchner Philharmoniker Andrew Manze (Leitung) Sony Classical Uraufnahmen Duda: Tubakonzert Nr. 1, Näther: Duo für Tuba & Harfe op. 120, Roikjer: Capriccio u. a. Andreas Martin Hofmeir (Tuba) Andreas Mildner (Harfe) Michael Martin Kofler (Flöte) Albert Osterhammer (Bassklarinette) Philharmonie Salzburg Neubrandenburger Philharmonie Genuin Juli/August 2014 concerti  45


MULTIMEDIA Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet tv: preISGeKrönteS proJeKt „tonalI“

TV-TIPPS 3Sat

neue töne

Sa. 6.7., 20:15 uhr lübeck Das Schleswig-Holstein Musik Festival soll wieder die Nummer 1 in Deutschland werden, hat der neue Intendant Christian Kuhnt als Devise ausgegeben. Zur Eröffnung spielen die NDR-Sinfoniker unter Thomas Hengelbrock. zdf

daS zWeIte leBen So. 13.7., 17:40 uhr dokumentation Er galt als Genie und war der bekannteste Dirigent des 20. Jahrhunderts: Herbert von Karajan. Das Porträt von Eric Schulz wartet mit vielen unveröffentlichten Bild- und Tonaufnahmen auf.

der Siegeszug des cellos

Auf dem Weg nach oben: TonaliPreisträger Alexey Stadler

J

edes Musikstück ist wie eine Reise durch Zeit, Länder und verschiedene Gefühle.“ Alexey Stadler gerät ins Schwärmen, wenn der 22-Jährige übers Cellospielen spricht. Kein Wunder, gehört der junge Mann doch zu den Hoffnungsträgern auf seinem Instrument, hat 2012 mit dem Tonali Grand Prix

den höchstdotierten Preis für Nachwuchsmusiker gewonnen und ist nun auch noch auf dem Weg zu einem kleinen TV-Star. Denn Regisseur Hannes Treiber hat eben diesen Wettbewerb in seinem Film „Ciao Cello“ dokumentiert und die 12 Finalteilnehmer einen Sommer lang begleitet. Im Alltag, bei Proben, „Warm up“-Konzerten in Schulen und natürlich zum Finale. Vor allem aber gelingt es ihm, die Liebe der jungen Cellisten zur Musik und zum Instrument zu vermitteln – und so vielleicht auch in Zeiten von Pop und Rap mehr Jugendliche für die Klassik zu begeistern. So. 17.8., 10:45 uhr, 3sat

Bad BoY der orGel So. 20.7., 20:20 uhr film Cameron Carpenter ist ein Star – auf der Orgel. Ein Exzentriker und Klangzauberer und eines der grellsten Phänomene der Musikszene. Regisseur Thomas Grube hat den Virtuosen begleitet. arte

GIpfeltreffen fr. 15.8., 16:00 uhr Salzburg Letztes Jahr waren Anna Netrebko und Plácido Domingo in Salzburg in Verdis Giovanna d‘Arco umjubelt worden, diesen Sommer kommt das Star-Duo für die Neuinszenierung des Troubadours.

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onlIne: lIve-StreaMS auS München

Staatsoper goes Internet

N

eue Medien und die alte Kunstform der Oper? Kein Problem für die MusiktheaterMacher in München: Letzte Saison hatte die Bayerische Staatsoper als erstes Haus der Welt ausgewählte Aufführungen kostenlos im Live-Stream angeboten und erreichte damit in der Spitze bis zu 250 000 Nutzer! Eine Erfolgsgeschichte,

die diese Spielzeit fortgesetzt worden ist: Bis zu sechs Kameras im Zuschauerraum und 20 Mikrofone im Orchestergraben übertragen das Geschehen in Echtzeit – so auch zum Saisonfinale die Neuinszenierung von Monteverdis L‘Orfeo. So. 27.7., 18:00 uhr, nationaltheater Übertragung per Livestream unter: www.bayerische.staatsoper.de/tv/

Fotos: Colin Bell-EMI Classics, medicitv, Georg Tedeschi, Karl Forster

arte


onlIne: StreaMInG-plattforM

Klassik-Kick live aus Brasilien

F

ernsehen ohne Fernseher ist längst nicht mehr allein eine Angelegenheit der jüngsten Generation. Immer mehr Zuschauer nutzen StreamingAngebote im Internet – zumal wenn es wie im Klassikbereich bei privaten wie öffentlichrechtlichen TV-Sendern kaum noch Produktionen gibt oder diese zu nachtschlafenen Zeiten gesendet werden. Ein Markt der Zukunft, auf den auch das Portal medici.tv setzt, das seit 2008 im Netz ist und neben Filmen mit einem breiten Klassik-Angebot von Oper über Orchesterkonzerte bis hin zu Künstlerporträts wirbt und seit kurzem diese Produktpalette auch auf Deutsch anbietet.

BraSIlIenS ton

deutSchlandfunK

Schöne neue Medien: Überall sind Klassikübertragungen empfangbar

dIMInuendo doloroSo

Natürlich mit den Größen der Vergangenheit von Callas bis Glenn Gould, aber auch mit 100 Live-Übertragungen alljährlich. Da müssen ARD und ZDF schon lange senden, um auf solche Zahlen zu kommen ...

Mo. 7.7., 20:10 uhr Musikszene Sieben professionelle Kammerorchester gibt es in Deutschland. Entstanden als flexible Ensembles nach dem Krieg, um die Konzertnachfrage zu decken. Doch heute macht die freie Szene den traditionellen Klangkörpern Konkurrenz.

So. 6.7., 22:30 uhr, São paulo Live: Orquestra Sinfonica de São Paulo www.medici.tv

MuSIKStadt roStocK

... tine thing helseth ünstler nicht nur live im Konzert hören, sondern Musiker auf ihren Reisen begleiten und sie hautnah bei Proben, spannenden Projekten und außergewöhnlichen Ereignissen erleben: Solch unverstellten Blick in die Künstlerwelt eröffnet das Online-LeserInterview von concerti. Ende Juli begeben wir uns eine Woche lang in die Welt der Trompeterin Tine Thing Helseth. Als Teenager spielte die Norwegerin in Blechbläserensembles Popmusik – heute tritt die 27-Jährige als Solistin mit den großen Orchestern dieser Welt auf. Und verspricht für ihre Festival-Tour durch Deutschland „Ladybrasspower“ pur: Ist

deutSchlandradIo Kultur

fr. 4.7., 00:05 uhr feature Vielfältigst wie das Land ist auch die Klanglandschaft Brasiliens. Autor und Musiker Andreas Weiser hat zahllose akustische Impressionen gesammelt und daraus eine Hommage an das Land seiner Sehnsüchte komponiert.

onlIne-IntervIeW: In der Welt von ...

K

RADIO-TIPPS

sie doch vom 28. Juli bis zum 3. August mit ihrem Ensemble tenThing unterwegs – zehn Frauen, die die Männer-dominierte Blechbläserwelt aufmischen. Und keine User-Frage unbeantwortet lassen werden.

deutSchlandfunK

Mo. 14.7., 20:10 uhr Musikszene Hafen, Tourismus, Wissenschaft – aber Musik? Ja, dank zahlreicher Kooperationen gibt es ein vielfältiges Musikleben in der Hansestadt, wie Autorin Irene Constantin erfahren hat. deutSchlandradIo Kultur

MuSIQue concrÈte Mi. 23.7., 20:03 uhr helmut lachenmann Die Freiheit der Kunst von inneren wie äußeren Zwängen hat Helmut Lachenmann stets über sein Schaffen gestellt – und ist damit zu einem Vorbild für eine ganze Komponisten-Generation geworden. In sechs Folgen spricht er über seine Ästhetik und seine Erlebnisse. Br-KlaSSIK

Wenn KlÄnGe BrücKen Bauen

Ladybrasspower: Tine Thing Helseth zeigt sich schlagfertig 28.7.-3.8. Zu finden ist das Interview unter: www.facebook.com/ concertimagazin

Mi. 30.7., 20:03 uhr tanz- und folkfest rudolfstadt Brücken schlagen zwischen Klassik und Volksmusik, Jazz, Folk und Blues: In Thüringen ist das seit 1991 selbstverständlich. In diesem Sommer treffen Bach auf bayerischen HipHop, griechische Rembetiko-Lieder auf Monteverdi, Spirituals auf kurdische Klänge.

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FUSSBall-wM

taktik? Strategie? das runde Klassik und fußball sind zwei verschiedene paar Schuhe? von wegen! Musiker sind die größten fans, wie unsere umfrage zur WM in Brasilien zeigt. und vermögen sogar detaillierte expertisen rund um den Ball abzugeben – die ausführlichen antworten der kickenden Klassikkünstler finden sich auf WWW.concertI.de/WM

danIel hope Spanien ist der heiße Favorit des südafrikanischen Geigers. „Das Team versteht es, nicht nur Virtuosen, sondern auch Kammermusiker zusammenzubringen.“

chrIStoph poppen Der Dirigent beweist (dank seiner Söhne) Übersicht: Der günstige Spielplan lasse die Deutschen bis ins Finale durchmarschieren – dort allerdings habe Jogis Elf keine Chance gegen die überlegenen Spanier.

MatthIaS Schorn Seit 30 Jahren werde er „narrisch“, da Österreich nicht mehr gegen Deutschland gewinne, gesteht der Klarinettist. 2014 sieht der „Ösi“ die Nachbarn „nach Verlängerung“ siegen: „Durch ein Tor von Thomas Müller.“

KIt arMStronG Das runde Leder? Der Pianist bevorzugt Rugby: „Beim Fußball sehe ich nur Spieler, die zufällig umherrennen.“ Dennoch ein Tipp? „Wo erscheint Ihr Magazin? In Deutschland? Dann wird Deutschland Weltmeister ...“

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muss ins eckige! GÁBor BoldoczKI

vIvIane haGner

danIel Müller-Schott Taktik, Leidenschaft, Spannung: Seit der Kindheit zieht der Fußball den Cellisten magisch an. Jogis Jungs traut der Bayer viel zu: „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich die Elf in Turnieren stets zur Bestform steigert.“

„Leidenschaftlicher Gelegenheitsfan“ nennt sich die Geigerin. Und wagt doch eine exakte Prognose: „Mit einem 3:1 gegen Deutschland wird Brasilien Weltmeister.“ KonStantIn heIdrIch

MartIn Stadtfeld Halbfinale – mehr sei für die Deutschen nicht drin, glaubt der Pianist. Ins Endspiel kämen Spanien und Brasilien: „Dank des Heimvorteils und ihrer Gabe, den Gegner zu überraschen, wird die Seleção Weltmeister.“

„Wir im Fauré Quartett genießen die WM so, da wir endlich mal einer Meinung sind“, lacht der Cellist. Und die wäre? „Brasilien und Deutschland kommen ins Finale – aber wahrscheinlich wird Spanien Weltmeister ...“

Jean-GuIhen QueYraS

IGor levIt „Only the sky is the limit“, traut der Pianist den Deutschen sogar das Finale zu. Schade nur, dass kein Spieler seines Lieblingsvereins Hannover 96 dabei ist ...

„Die Deutschen spielen derzeit den schönsten Fußball“, schmeichelt der Cellist seiner Wahlheimat. Nützt aber bekanntlich nichts – getragen von ihrem Publikum „gewinnt Brasilien im Finale gegen Spanien“.

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Fotos: privat, Irène Zandel, Adrian Bedoy, Marco Borggreve, Harald Hoffmann, Timm Koelln, Felix Broede, Uwe Arens, Mat Hennek

„Deutschland hat derzeit ein Weltklasse-Team, die Spieler sind im besten Alter und hochmotiviert“, meint der Trompeter. „Mit etwas Glück können sie gewinnen.“


VorSchaU

Die September-Ausgabe erscheint am 22. auGuSt

Joyce DiDonato Gerade an der Deutschen Oper Berlin gefeiert – im Herbst kommt die Primadonna wieder nach Deutschland

Vladimir Jurowski In England ein gefeierter Dirigent – nun sorgt der Russe auch hierzulande für Furore

Gidon Kremer »Capell-Virtuos« der Saison: Auf Tournee mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden

concerti – das Konzert- und opernmagazin erhalten Sie im Abon-

nement sowie an zahlreichen Veranstaltungsorten, Konzert- und Theaterkassen, im Fachhandel, in Kulturinstitutionen, Bildungseinrichtungen, Hotels, Restaurants und Cafés. alle termine,

tickets und vieles mehr auch im Internet unter: www.concerti.de 50 concerti Juli/August 2014

verlag concerti Media GmbH Mexikoring 29, 22297 Hamburg Tel: 040/657 90 810, Fax: 040/657 90 817 info@concerti.de, www.concerti.de herausgeber/chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) redaktion Friederike Holm (Leitung), Ninja AnderlohrHepp, Insa Axmann, Julia Bleibler, Petra Eisenhardt, Mirko Erdmann, Christoph Forsthoff (CF), Sarah Hansen, Peter Krause (PK), Julia Oehlrich, Jörg Roberts, Dr. Christiane Schwerdtfeger, You-Son Sim, Nele Winter autoren der Sommer-ausgaben Marie von Baumbach, Michael Blümke, Jakob Buhre, Dr. Klemens Hippel, Julian Hofer, Sören Ingwersen (SI), Thomas Jakobi, Alexander Keuk, Matthias Nöther, Teresa Pieschacón Raphael, Christian Schmidt (CS), Volker Tarnow (VT), Maximilian Theiss, Christoph Vratz (CV), Dr. Eckhard Weber (EW), Dirk Wieschollek, Annette Zerpner anzeigen Felix Husmann (Leitung Agenturen & Marken) Tel: 040/228 688 620 f.husmann@concerti.de Susanne Benedek (Leitung Marketing, Klassikveranstalter & Kultur) Tel: 030/488 288 535 s.benedek@concerti.de Mirko Erdmann (Musikindustrie, Klassikveranstalter & Festivals) Tel: 040/657 90 816 m.erdmann@concerti.de Ellen Zerwer (Veranstalter Online-Marketing) Tel: 030/488 288 537 e.zerwer@concerti.de Jörg Roberts (Veranstalter Anzeigen Hamburg) Tel: 040/657 90 813 j.roberts@concerti.de You-Son Sim (Anzeigendisposition) Tel: 040/657 90 810 anzeigen@concerti.de art direktion/Gestaltung Tom Leifer, Jörg Roberts, Dodo Schielein, Aaron Schubert druck und verarbeitung Evers-Druck GmbH abonnement concerti Media GmbH Postfach 600 423, 22204 Hamburg Tel: 040/657 90 808, Fax: 040/657 90 817 abo@concerti.de (Bestellung unter Angabe der Regionalausgabe). Das Jahresabonnement kostet 25 € (inkl. Regionalseiten) bzw. 15 € (Mantelteil) frei Haus. erscheinungsweise elf Mal jährlich IvW geprüfte auflage redaktionsschluss Immer am 15. des Vor-Vormonats, bitte senden Sie Ihre Termine an: termine@concerti.de. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Alle Rechte concerti Media GmbH. zusatz Der Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung, da es sich bei einer Vielzahl von Ankündigungen um einen Vorabplan handelt. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Für unaufgefordert eingesandte Bücher, Fotos, CDs und Manuskripte keine Gewähr. Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt oder infolge von Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. titelfotos Marco Borggreve (Hamburg, Berlin & Mitteldeutschland), Felix Broede (München)

Fotos: Josef Fischnaller, Sheila Rock, Andreas Malkmus/ECM

CONCERTI

Impressum



Meisterstück and Hugh Jackman Crafted for New Heights Vor neunzig Jahren kreierte Montblanc ein Schreibgerät, das über die Dimension der Schreibkultur hinaus zu einer Ikone wurde: das Montblanc Meisterstück – ein Symbol für ewiges Streben nach Perfektion. Um diese 90 Jahre Meisterstück zu ehren, ist der Füllfederhalter aus der Meisterstück 90 Years Collection mit rot-vergoldeten Beschlägen und einer in die Feder gravierten „90“ verziert. Visit and shop at Montblanc.com


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