DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN
September 2015
Mit Regionalteil
münchen
211 Konzert- UNd Operntermine
fazil say Der türkische Pianist über Wunderkinder, Politik und Neue Medien giovanni antonini »Wie im Jazz: Ich versuche ganz im Moment zu spielen«
Christian Thielemann »In Bayreuth werden einem selbst die letzten Eitelkeiten ausgetrieben«
EMPFIEHLT SOL GABETTA
BEETHOVEN: TRIPELKONZERT
Ein Star-Aufgebot: Sol Gabetta, Giuliano Carmignola und Dejan Lazi´c haben Beethovens berühmtes Tripelkonzert mit dem Kammerorchester Basel unter Giovanni Antonini eingespielt und das großartige Konzert klingt aufregend neu! Eine exzellente Einspielung sind auch die ergänzenden Ouvertüren von Beethoven. Erhältlich ab 1 1.9.15
MARTIN STADTFELD
MOZART: KLAVIERKONZERTE
Unbedingt hörenswert: die neue CD von Stadtfeld mit zwei der schönen Klavierkonzerte Mozarts, vor allem aber auch wegen der Solo-Stücke aus dem Londoner Skizzenbuch des achtjährigen Mozarts, die eine wunderbare Entdeckung sind. Erhältlich ab 1 1.9.15
GLENN GOULD REMASTERED
Die 78 großartigen Original-Alben des KultPianisten in einer limitierten Edition. Auf Basis der ersten Analogbänder wurden alle Aufnahmen aufwändig neu remastert. Ein hochwertiges Begleitbuch mit 416 Seiten ergänzt diese großartige Edition. Erhältlich ab 1 1.9.15
Bestellservice musik@ludwigbeck.de
LUDWIG BECK • MARIENPLATZ • MÜNCHEN
Editorial
Fotos: Ivo von Renner, privat (2); Titelfotos: Molina Visuals (Cover Hamburg), Mat Hennek/DG
Liebe Leserin, lieber Leser! Sommerpause? Nein, natürlich hat das Konzertund Opernleben auch in den vergangenen Wochen nicht geruht. Ganz im Gegenteil: Bei inzwischen über 600 Klassikfestivals allein in Deutschland lässt sich der Sommerurlaub fast allerorten mit Musikerlebnissen verbinden, wie concerti-Opernexperte Peter Krause bei seiner kleinen Rundreise zu den großen diesjährigen Premieren erfahren hat. Und nicht nur ob des Sommerlochs schlagen die bisweilen sogar große mediale Wellen. Wie etwa in Gregor Burgenmeister Bayreuth, wo der neue Musikdirektor Christian Herausgeber/Chefredakteur Thielemann nun seinen persönlichen Parkplatz samt Schild besitzt. Ja, in Wagnerhalla werde eben über alles berichtet, meint der Dirigent in unserem Interview – dabei müsse gerade der Taktgeber dort ganz besonders uneitel sein. Eine Heldenverehrung ganz anderer Art hat mein Kollege Christoph Forsthoff in Perm erlebt: Dort hat König Teodor I. (mit bürgerlichem Namen Currentzis) sich sein eigenes Musikreich geschaffen – samt wilder Parties, wie man sich erzählt. Für seine aufrührerischen Klänge müssen Sie indes nicht an den östlichsten Rand Europas reisen: In den kommenden Wochen ist der neue Held der Dirigentenwelt auch hierzulande zu erleben. Doch natürlich gibt es im ganz „normalen“ Spielbetrieb in der neuen Saison ebenfalls wieder reichlich zu entdecken – und concerti ist Ihnen dabei nicht zuletzt mit unserem ständig aktualisierten Konzert- und Opernkalender auf concerti.de gern weiterhin Wegweiser in jeder Hinsicht. Freuen wir uns auf eine anregende und spannende neue Saison, Ihr
KURZ VORGESTELLT
Verena Kinle wuchs in Bayern auf, doch die Liebe zur Bratsche verschlug sie dann in den Norden. Nach Stationen als Medienarchivarin und in einer Bildagentur kümmert sich die Historikerin nun um die besten Bilder für concerti – wenn sie nicht gerade Viola spielt.
Matthias Corvin arbeitet seit seiner Promotion über die Ouvertüre im 18. Jahrhundert als Musikjournalist für Tageszeitungen und Fachzeitschriften. Zudem moderiert der Kölner Kulturmanager Konzerteinführungen für Orchester und Festivals. September 2015 concerti 3
inhalt
KONZERT
8 »liebe auf den ersten Blick«
portrÄt François-Xavier Roth will das Kölner Gürzenich-Orchester für alle in der Stadt öffnen
10 »ich habe nie Dirigierunterricht gehabt«
interVieW Dennoch zählt Christian
Thielemann inzwischen zu den gefragtesten Wagner-Experten
14 »ich stehe für eine idee, die vielen
10
Christian Thielemann Nassforscher Patriarch
hoffnung macht« kurz GefraGt Der Pianist Fazıl Say über Wunderkinder, Politik und Neue Medien
OPER
18 sommernachts(alb)träume
feuilleton Unterwegs bei den Opernfest-
spielen in Bregenz und Glyndebourne, Heidenheim und Torre del Lago
22 »ich wollte nie auf der Bühne spaß haben«
portrÄt Als Kind träumte Kristı¯ne Opolais vom Theater – heute stirbt keine Sopranistin dramatischere Tode als sie
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Teodor Currentzis Düsterer Dandy
REGIONALSEITEN An dieser Stelle finden Sie in den Ausgaben Hamburg, berlin, mitteldeutschland, münchen und Südwest die regionalseiten.
DIE WELT DER KLASSIK
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Jukka-pekka saraste Wortkarger Philosoph
RUBRIKEN 3 editorial | 6 Kurz & Knapp | 24 Opern-tipps 38 CD- & DVD-rezensionen | 48 multimediatipps | 50 Vorschau & Impressum 4 concerti September 2015
festiValGuiDe In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor
34 held am rande europas
reportaGe Tief im russischen Osten hat
sich Teodor Currentzis zum neuen Klassik-Star dirigiert
44 »Das ist ein wahnsinniges tempo«
BlinD Gehört Der Dirigent Jukka-Pekka
Saraste hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt
Fotos: mat Hennek/DG, robert Kittel, Felix broede
27 Die Deiche in den köpfen brechen
STARTE DEINEN LAUSCHANGRIFF AUF BRUCKNER 28.02.2016, 10.06.2016, 09.07.2016
THE BRUCKNER EXPERIENCE Yannick Nézet-Séguin dirigiert Bruckners Sinfonien Nr. 7, 8 und 9. Rotterdam Philharmonic Orchestra, Wiener Philharmoniker, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
KONZERTHAUS
DORTMUND
kurz & knapp
MEIN LIEBLINGSTÜCK
MARTIN STADTFELD
I
ch bin mit dem Konzert groß geworden, hat meine Mutter doch die legendäre Aufnahme mit Gilels und Jochum oft gehört. Das Werk hat eine unglaubliche Beseeltheit und Tiefe, doch zugleich rafft Brahms diese Urkraft in klassischer Strenge zusammen. Ein Rhythmus, der uns an längst vergangene Zeiten erinnert: Musik wird hier zum Urgedächtnis. Brahms: Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 83
22
Beethovens Schaffen unter der digitalen Lupe
Mozart-Opern am Stück – das schafft nur Salzburg! 2006 wurden dort alle Musiktheaterwerke des Wolferl hintereinander weggespielt.
… Ehrt die Lieder! Sie sind gleich den guten Taten … Johann Wolfgang von Goethe, Schriftsteller und Philosoph
6 concerti September 2015
Gründe des Musikhörens *
Langeweile
Ablenkung
0
Aktivierung
1
4 Entspannung
Langeweile
2
8
Cortisol (nmol/l)
6 Ablenkung
3
sub. Stresserleben
Aktivierung
Gründe, Bach und Beethoven zu hören, gibt es zahlreiche: Langeweile, Ablenkung, Motivation bei der Arbeit oder auch purer Genuss. Forscher der Universität Marburg haben nun in einer Studie ermittelt, dass Musik sogar gegen Stress hilft – sofern sich die Hörer aus eben diesem Grund Mozart hingeben. Nicht nur, dass sich die Probanden subjektiv besser fühlten, auch „ihr“ Stresshormon Cortisol war deutlich erniedrigt.
4
Entspannung
Stress abbauen mit Mozart
2
0
Fotos: *Quelle: Universität Marburg/Music&Health Lab, privat, PD, Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, Adrian Bedoy
Wie hat Beethoven komponiert? Ein entsprechendes Forschungsprojekt im Bonner Geburtshaus des Komponisten ist auf 16 Jahre angelegt. Durch die Digitalisierung seines Schaffens soll so die Entstehung einzelner Werke von der ersten Skizze bis zur Vollendung nachvollzogen werden – um am Ende Musikliebhabern in aller Welt einen Einblick in „Beethovens Werkstatt“ zu geben. Freuden schöner Geistesblitze!
3 Fragen an … Wilhelm Wieben
Amazing Jessye
Fernseh-Legende: 25 Jahre war der Schauspieler und Autor Wilhelm Wieben Sprecher der ARD-Tagesschau
Was hat bei Ihnen die Liebe zur Klassik entfacht? Ich war 21 und Schüler der Schauspielschule in Berlin, als ich mit einem guten Bekannten eine Freundin besuchte und wir gemeinsam eine Schallplattenaufnahme von Beethovens Violinkonzert hörten. An jenem Nachmittag hat sich für mich ein Tor aufgetan und eine große Neugierde war geweckt, die bis heute anhält.
Haben Sie selbst je zur Geige gegriffen? Ich wollte als Kind immer ein Instrument spielen, aber in unser kleines Häuschen passte kein Klavier und man war auch nicht interessiert, mich in meinem Wunsch zu unterstützen. Als ich Mitte 20 war, habe ich dann doch noch angefangen, Klavier zu lernen: Bis zu Chopins Préludes habe ich es gebracht – aber dann hat die Zeit einfach nicht mehr gereicht, da ich voll im Berufsleben stand.
Nun wurde ja in Ihrer Jugendzeit der Jazz hierzulande gerade populär – dennoch hat Sie die Klassik offenbar mehr gereizt. Ich habe mich um den Jazz genauso bemüht, wie ich mich als ganz junger Mensch um die Klassik bemüht habe – doch es ist beim Bemühen geblieben: Jazz lässt mich kalt. Wenn ich hingegen klassische Musik höre, bin ich selbst bei vielen Werken des 20. und 21. Jahrhunderts begeistert, denn diese Klänge berühren meine Seele. Und wenn einen etwas trifft, beschäftigt man sich damit und ist ganz dabei.
Ü: Birgit Brandau Deutsche Erstausgabe 352 Seiten ¤ 22,90 Auch als eBook
»In diesen faszinierenden Memoiren werden Sie Jessyes einmalige Präsenz auf jeder Seite spüren − ihre Passion, ihren Humor und ihre unbändige Lebensfreude.« James Levine
_ www.dtv.de
Porträt
»Liebe auf den ersten Blick« François-Xavier Roth will das Kölner Gürzenich-Orchester für
alle in der Stadt öffnen. Von Georg Rudiger
lichen Gruppen öffnen will. Viele Kinder- und Jugendprojekte sind geplant, die Musiker werden die Philharmonie verlassen, um sich mit der elek tronischen Musikszene der Stadt zu verbinden.
Setzt auf Miteinander statt Hierarchie: Generalmusikdirektor François-Xavier Roth
D
as muss sich anfühlen wie ein Roadmovie im Jurassic Park“, fordert François-Xavier Roth. Dunkle, unheimliche Klänge möchte er bei den Chairman Dances von John Adams hören. Gar nicht so einfach, denn auf der Bühne des Freiburger Konzerthauses sitzen an diesem Tag nur wenige Mitglieder seines SWR Sinfonieorchesters – die meisten Musiker hier sind indes Laien im Alter von 15 bis 77 Jah8 concerti September 2015
ren. „Patch“ heißt das aufwändige Projekt, bei dem am Ende in Mussorgskys Bilder einer Ausstellung auch noch 90 Kinder der örtlichen Musikschule mitwirken – alle auf einer Bühne. Denn das ist Roths Credo: Er möchte die verschiedenen musikalischen Gruppen einer Stadt einbeziehen. So auch in Köln, wo er in der neuen Spielzeit als Generalmusikdirektor beginnt und das GürzenichOrchester für alle gesellschaft-
Doch Roth ist noch viel mehr als „nur“ ein hervorragender Musikvermittler. Mit den SWRSinfonikern hat der Franzose Strauss’ sinfonische Dichtungen transparent und ungeheuer plastisch eingespielt. Dem traditionellen Repertoire hört er neue Seiten ab, die Moderne macht er greifbar, die Alte Musik aufregend. So kombiniert der neue Chefdirigent im Saison-Eröffnungskonzert des Gürzenich-Orchesters denn auch Schönbergs Kammersymphonie mit Boulez’ Notations und Bruckners Vierter. „Ich möchte mit dem Programm ganz verschiedene Seiten eines Sinfonieorchesters zeigen. Bei Schönberg haben wir eine kleine, 15-köpfige Solistengruppe auf der Bühne“, erklärt der Gürzenich-Kapellmeister. „Boulez verlangt ein Riesenensemble mit 120 Musikern – und mit der vierten Sinfonie von Bruckner erweise ich der großen
Foto: Marco Borggreve
„Ich möchte ganz verschiedene Seiten des Orchesters zeigen“
Tradition dieses Orchester meine Reverenz, das ja unter Günter Wand exemplarische Bruckner-Deutungen vorgelegt hat.“ Für ihn sei die Begegnung mit diesem Orchester Liebe auf den ersten Blick gewesen. „Sehr flexibel, fließend, einfach“, erinnert sich der 43-Jährige. „Das Orchester hat natürlich einen gewissen Stolz, aber ist überhaupt nicht arrogant.“ Abwicklung in Freiburg, Ausbau in Köln
Neubeginn hier – Abschied dort: Denn in Freiburg ist die Saison 2015/16 nicht nur für Roth die letzte, sondern auch für das Orchester, das ab Sommer 2016 mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart fusioniert wird. Couragiert hat er gegen diese Fusion gekämpft, selbst Rüffel seines Intendanten eingesteckt. „Auch wenn wir letztlich nicht erfolgreich waren – der Kampf war wichtig für unsere Moral.“ In Köln erwarten Roth nun gänzlich andere politische Voraussetzungen: Die Stadt möchte das Orchester stärken, entsprechend gut ist der Dialog mit dem Oberbürgermeister. Noch jedenfalls, denn als Generalmusikdirektor ist Roth künftig auch für die Oper zuständig, doch die Wiedereröffnung des mehrere Jahre lang sanierten Opern- und Schauspielhauses ist im Sommer wegen Problemen und Unregelmäßigkeiten bei den Baumaßnahmen geplatzt – und auf unbestimmte Zeit verschoben. Berlioz’ Benvenuto Cellini hatte der neue Chef dirigieren wollen, eine „brillante, völlig unterschätzte Oper, geradezu ideal für diesen Anlass. Auch der Karneval spielt eine große
Rolle in dem Werk – das passt natürlich hervorragend zu Köln.“ Doch aktuell herrscht nun am Rhein eher Aschermittwoch-Stimmung, denn statt einer neuen gibt es erst einmal gar keine Oper, sondern lediglich Mehrkosten in Millionenhöhe.
LIVE-ÜBERTRAGUNGEN AUS NEW YORK LIVE-ÜBERTRAGUNGEN AUS NEW YORK
Konzert-TIPPs
Köln So. 6.9., 11:00 Uhr, Di. 8.9. & Mi. 9.9., 20:00 Uhr Philharmonie Gürzenich-Orchester Köln, FrançoisXavier Roth (Leitung). Werke von Schönberg, Boulez & Bruckner
So. 13.9., 11:00 Uhr Philharmonie Tedi Papavrami (Violine), Jean-Guihen Queyras (Violoncello), GürzenichOrchester Köln, François-Xavier Roth (Leitung). Werke von Brahms, Strauss & Bartók Berlin Mo. 7.9., 20:00 Uhr Philharmonie Musikfest Berlin: SWR Sinfonie orchester Baden-Baden und Freiburg, François-Xavier Roth (Leitung). Werke von Wyschnegradsky, Haas & Schönberg
So. 29.11., Mo. 30.11. & Di. 1.12., 20:00 Uhr Philharmonie Anna Caterina Antonacci (Sopran), Berliner Philharmoniker, FrançoisXavier Roth (Leitung). Werke von Varèse, Lully, Berlioz, Debussy & Ravel Mannheim So. 31.1., 19:30 Uhr Rosengarten (Mozartsaal) Damen der EuropaChorAkademie, SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, FrançoisXavier Roth (Leitung). Mahler: Sinfonie Nr. 3 d-Moll Hamburg Mo. 25.4., 20:00 Uhr Laeiszhalle Les Siècles, François-Xavier Roth (Leitung). Strawinsky: L’Oiseau de feu, Ravel: Daphnis et Chloé CD-Tipp
Strauss: Alpensinfonie op. 64 & Don Juan SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, François-Xavier Roth (Leitung). SWR music
The Metropolitan Opera The Metropolitan Opera Die neue Saison 2015/2016 Die neue Saison 2015/2016 3. 10. 3. 10. 17. 10. 17. 10. 31.10. 31.10. 21.11. 21.11. 16.1. 16.1. 30.1. 30.1. 5.3. 5.3. 2.4. 2.4. 16.4. 16.4. 30.4. 30.4.
VERDI – VERDI – IL TROVATORE IL TROVATORE VERDI – VERDI – OTELLO OTELLO – WAGNER WAGNER – TANNHÄUSER TANNHÄUSER BERG – BERG – LULU LULU – BIZET BIZET – LES PÊCHEURS DE PERLES LES PÊCHEURS DE PERLES PUCCINI – PUCCINI – TURANDOT TURANDOT– PUCCINI PUCCINI – MANON LESCAUT MANON LESCAUT PUCCINI – PUCCINIBUTTERFLY – MADAMA MADAMA BUTTERFLY DONIZETTI – DONIZETTI – ROBERTO DEVEREUX ROBERTO DEVEREUX STRAUSS – STRAUSS – ELEKTRA ELEKTRA
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intErViEw
»ich habe nie Dirigierunterricht gehabt« Dennoch zählt Christian thieleMann inzwischen zu den gefragtesten Wagner-experten. in Bayreuth ist der Dirigent denn auch schon bis 2022 gebucht. Von Teresa Pieschacón Raphael
ZUr pErSon
Im Rausch: tristan und Isolde ist für Christian Thielemann die härteste Opern-Droge
10 concerti September 2015
Foto: matthias Creutziger
1959 in Berlin geboren, entdeckte Christian thielemann schon als Jugendlicher seine große Liebe zur musik richard Wagners. Nach Stationen in berlin, Düsseldorf und Nürnberg gab er im Sommer 2000 sein Debüt auf dem »Grünen hügel«. Als neuer Musikdirektor leitete er dort 2015 Tristan und Isolde – und wirkt seit 2012 als Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden.
U
mstritten ist Christian Thielemann schon in den 90er Jahren gewesen: An seinen Fähigkeiten zweifelten nur die wenigsten, an seiner „Weltanschauung“ aber entzweiten sich die Geister. Mit seiner Verehrung für den Alten Fritz und alles Preußische sowie seinem Kernrepertoire Wagner, Strauss und Pfitzner beschwor der großgewachsene nassforsche Berliner Vorurteile und Ressentiments herauf. Seiner musikalischen Laufbahn indes hat dies nicht geschadet, ganz im Gegenteil ist der Dirigent heute präsenter denn je: sei es als Chef der Sächsischen Staatskapelle, als Gast an den Pulten der wichtigsten Orchester der Welt oder auch seit neuestem als Musikdirektor in Bayreuth.
wird durch einen breiten muschelförmigen Schalldeckel und eine Sichtblende verdeckt.
Bis in die 1930er Jahre wurden Dirigenten in Bayreuth nament lich nicht im Programm erwähnt. Sie indes haben nun sogar einen Parkplatz, mit einem nagel neuen Schild, auf dem »Reser viert für Musikdirektor C. Thielemann« steht.
»Viele sagen mir, ich sei nicht elegant«
In Bayreuth wird über alles berichtet – sogar, wenn ein Papierkorb umfällt (lacht). Muss als Dirigent besonders uneitel sein, wer an diesem Haus arbeitet?
Man muss immer uneitel sein – doch in Bayreuth werden einem selbst die letzten Eitel keiten ausgetrieben. Einfach dadurch, dass einen niemand sieht, wenn man im Orchestergraben steht. Das, was man unbewusst machen würde, wenn man das Publikum hinter sich spürt, das macht man hier nicht: Das Orchester liegt nämlich versenkt im Graben und
Der berühmte »mystische Abgrund«, mit dem sich schon ein Furtwängler schwer tat.
Ja. Auch meine Art zu dirigieren hat sich sehr verändert, seitdem ich in Bayreuth dirigiere. Ich bin wesentlich einfacher geworden, wesentlich funktioneller in meinen Anweisungen, mehr fokussiert auf das, was ich will. Das liegt daran, dass man ein Orchester hier anders steuern muss. Man kommt sich manchmal vor wie ein Tonmeister, der sagt: Weniger Geigen, mehr Trompeten oder drittes Horn – da muss man sehr präzise und klar sein, damit alles durchlässig und fließend klingt.
Sie selbst, heißt es, sprächen bei der Arbeit allerdings kaum …
… ja – nur das, was sein muss … … dafür bewegen sie sich »expressionistisch«, wie Ihre Biographin Kläre Warnecke schreibt.
Expressionistisch ist freundlich formuliert: Viele sagen mir, ich sei nicht elegant. Wenn man als Dirigent anfängt, dann macht man oft weitgreifende Bewegungen, die über das Ziel hinausschießen. Mit der Zeit reduziert man dies. Aber wirkt sich dies denn nicht nachteilig auf den »Gefühlstransport« aus?
Man kann ja auch durch kleine Bewegungen sehr viel ausdrü-
cken – das habe ich allerdings erst mit der Zeit gelernt. Ich habe übrigens nie Dirigierunterricht gehabt: Mir hat vielleicht jemand mal einen Viervierteltakt gezeigt, das war es dann aber auch schon. Allerdings habe ich mir viele andere Dirigenten angeschaut. Und das offenbar so gut, dass Daniel Barenboim hingerissen war, dass Sie bereits 1988 – mit gerade einmal 29 Jahren – die ganze Tristan-Partitur auswendig konnten.
Ja, ich hatte eine sehr schnelle Auffassungsgabe. Heute finde ich, dass das gar nicht so wichtig ist, weil es einen davon abhält, die Dinge zu vertiefen. Man verlässt sich darauf – und das ist nicht gut. Ist Wagners Tristan so etwas wie das Leitmotiv Ihres Lebens?
In gewisser Weise, ja. Es traf mich wie ein Schlag, als ich die Oper als Jugendlicher zum ersten Mal hörte. »Rauschgiftmusik«, »LSD«, »Wagner-Saufen«: Das sind Worte, die Sie im Zusammen hang mit Wagners Musik ver wenden. Andererseits be scheinigt die Kritik Ihnen stets »Luzidität«, wenn es um Ihre Interpretationen geht – wie passt das zusammen?
Man hat doch nur einen schönen Rausch, wenn man weiß, wann er aufhört. Wenn man beschwipst, leicht betrunken ist, dann kann das ganz angenehm sein – wer indes zu viel trinkt, hat keine Kontrolle mehr und genießt es dann auch nicht mehr. Genauso ist es beim Tristan: Nicht zu viel LSD oder Wein, damit ich immer wieder aufhören und zu der kleinteiSeptember 2015 concerti 11
Interview
ligen Arbeit kommen kann – und alles unter dem Primat, die Leute zu verführen. Wagner hat alle verführen wollen – und auch der Dirigent ist ein Verführer, bis in die kleinsten Details.
Ich habe eine grenzenlose Verehrung für ihn und habe sehr viel von ihm gelernt. Er ist einer der wenigen Sänger, die deutlich sind in dem, was sie gerade brauchen – ja, von René habe ich gelernt, wie man einen Sänger unterstützen kann. Was Ihnen mit dem Met-Star Katherine Battle offenbar nicht gelungen ist.
Ja? Daran kann ich mich nicht mehr erinnern … … »Conductor looses Battle, wins the war«, titelten seiner zeit die Zeitungen, als die erzürnte Diva von der MetBühne abrauschte.
Ach, das ist Schnee von gestern. Ich bin ein großer Sängerliebhaber, es ist selten der Fall gewesen, dass ich mich mit Sängern nicht verstanden habe. Ich bin ein guter Sängerbegleiter, ich kann mich gut auf Atem und Phrasierung einstellen und lerne auch selbst etwas dabei. Ja, Sänger haben mich sogar schon dazu gebracht, meine Interpretation umzustellen. Erleben Sie denn umgekehrt das Silberlockenphänomen – wächst die Autorität eines Dirigenten mit dem Alter?
Auf jeden Fall bekommt man mit den Jahren immer mehr Erfahrung und kann vieles bes12 concerti September 2015
Über Wagner geht ihm nichts: Thielemann vorm Museum in Luzern
ser formulieren – und das merken die Menschen auch. Nun geht es in Bayreuth ja offenbar nicht nur um Erfahrung; vielmehr erwecken die Berichte über die Familie Wagner den Eindruck, all das dort sei eine einzige große Seifenoper. Wie kommt das?
Ich habe darüber oft nachgedacht, besonders in diesem Sommer, wo kleine und unbedeutende Begebenheiten scheinbar bedeutend wurden. Offenbar gehört dies zu dem Preis, den wir für Wagners Musik zahlen: Seine Musik ist eine verführende, manchmal aufputschende, aufregende Musik – und alles, was in diesem Haus stattfindet, ist dann eben auch aufregend. Ich finde das aber eher mühsam, zumal die Dinge, die über Bayreuth geschrieben werden, uns nicht gerecht werden. Hier wird schwer gearbeitet, und das vergessen die Menschen bei einer solchen Berichterstattung: Die Musik vergrößert alles, was um sie herum geschieht. Auch Familie Wagner trägt dazu bei – manchmal hat man den Eindruck, es würden hier mehr Anwälte als Künstler beschäftigt.
Wie keine andere Komponistenfamilie zuvor stehen die Wagners im Fokus dieser Musik – was einfach an seinem
Werk liegt. Andererseits: Dass man hier in einem kleinen fränkischen Städtchen solch ein Aufheben macht um alles, was mit Wagner zu tun hat, das ist doch auch toll, oder?! Oder doch eher provinziell?
Nein! Es hat etwas Weltstädtisches! Hier kommt die große Welt zusammen, mit allem, was dazu gehört – mit allen wahren und unwahren Rankünen. Sie kennen sich da ja aus: Als Sie 1988 zum Einstand als GMD in Nürnberg Pfitzners Palestrina gaben, brachten Sie damit direkt alle Kritiker gegen sich auf.
Das war keine Ranküne, sondern offene Polemik, ja Krieg! Vor einigen Wochen war ich in meinem alten Dienstzimmer: Es ist umgebaut worden und kaum wiederzuerkennen – und doch kam alles wieder hoch. Wir leben in einer Erregungsgesellschaft – künstlicher Erregung: Ständig wird eine neue Sau durchs Dorf getrieben und alle echauffieren sich, denn es ist ja so schön, auf der „richtigen Seite“ zu stehen. Ich wurde damals als Nazi und Antisemit beschimpft, weil ich mich für das Werk eines in die NSZeit verstrickten Komponisten eingesetzt hatte – sogar mein Scheitel wurde zum Gegenstand der Debatte. Der britische Guardian aber verstand mich und brachte es auf dem Punkt:
Foto: Konrad Hirsch
Ihnen hat Wagners Musik sogar eine Freundschaft beschert: zu René Kollo – einem Sänger, um den Sie sich hätten »nie sorgen müssen«, wie Sie selbst sagen.
„What has C sharp minor got to do with fascism?“ Inzwischen spricht darüber kaum einer mehr – stattdessen diskutiert die Klassikwelt die Gründe, warum nicht Sie Chef der Berliner Philharmoniker geworden sind.
Mir geht es nicht schlecht mit der Berliner Entscheidung für Kyrill Petrenko. Am Ende muss die Chemie stimmen – und eine Mehrheit ist da eine Mehrheit. Was nichts ändert an meiner guten Beziehung zu dem Orchester, mit dem ich zweimal im Jahr auftrete. In Dresden gehen Sie nun als Chef schon in Ihre vierte Spiel zeit mit Wagners »Wunder harfe«, der Staatskapelle …
… und es ist nach wie vor wie eine Wundertüte: Wo man hin
eingreift, ist Gold. Diese fantastische Tradition: Weber und Wagner haben hier dirigiert, Heinrich Schütz, Hasse und so viele andere – einfach großartig! Konzert- & Opern-TIPPs
Christian Thielemann (Leitung) Yefim Bronfman (Klavier), Sächsische Staatskapelle Dresden. Werke von Beethoven & Bruckner
online-Tipp
Eine Lehrstunde beim Maestro Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/thielemann CD-Tipps
Frankfurt Do. 10.9., 20:00 Uhr Alte Oper München Fr. 11.9., 20:00 Uhr Gasteig Dresden So. 13.9. & Mo. 14.9., 20:00 Uhr Semperoper
Sa. 17.10. & Sa. 24.10., 19:00 Uhr Semperoper Strauss: Arabella. Florentine Klepper (Regie) Berlin Di. 27.10., 20:00 Uhr Philharmonie Menahem Pressler (Klavier), Sächsische Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann (Leitung). Werke von Mozart & Strauss
Beethoven: Sämtliche Sinfonien Wiener Philharmoniker, Christian Thielemann (Leitung). Sony Classical (6 CDs)
Brahms: Sinfonien Nr. 1-4, Klavierkonzerte Nr. 1 & 2, Violinkonzert op. 77 Maurizio Pollini (Klavier), Lisa Batiashvili (Violine), Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann (Leitung). Deutsche Grammophon (3 CDs & 1 DVD)
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07.07.15 14:10 September 2015 concerti 13
KUrZ GEFraGt
»ich stehe für eine idee, die vielen hoffnung macht« Wenn fazil say den Mund aufmacht, gefällt das nicht jedem konzertbesucher – vor allem aber nicht dem türkischen präsidenten. hier spricht der pianist über … … Orient und Okzident
Ich selbst bin mehr okzidental aufgewachsen, geprägt durch mein Elternhaus wie auch das Konservatorium in Ankara und mein Leben in Deutschland und den USA. Insofern bin ich ein sehr westlicher Mensch, doch die Kulturen vermischen sich immer mehr, weil auch die Menschen sich immer mehr vermischen. Wir sollten diese Brücken weiter ausbauen und eine größere Aufgeschlossenheit für andere Kulturen entwickeln. … die Türkei
14 concerti September 2015
Fordert auch von Künstlern Solidarität: der Pianist Fazıl Say
hauen, das würde viele Menschen demoralisieren und auch mir nicht gut tun. … Wunderkinder
Jemand, der uns mit seinem Schaffen sehr überrascht und
schon in seiner Kindheit ein überragendes, ja vielleicht sogar übermenschliches Können beweist, das den Menschen zugute kommt. Ob ich ein Wunderkind war? Das weiß ich nicht … ich habe mit drei Jahren
Foto: marco borggreve
Meine Heimat, die derzeit eine problematische Periode durchlebt – doch wie so viele andere Menschen hoffe auch ich, dass sich das ändert. Ob der Schwierigkeiten, die ich dort seit Jahren habe, fragen mich viele Freunde in anderen Ländern Europas: Warum ziehst du nicht einfach um? Doch nicht nur meine Eltern, meine Tochter und Freunde leben dort, sondern mir gibt das Land in seiner kulturellen wie religiösen Vielfalt auch sehr viel. Und mittlerweile stehe ich für viele Türken symbolhaft für eine Idee, die vielen Menschen Hoffnung macht – und in solch einer Situation einfach abzu-
angefangen, Klavier zu spielen und einfache Stücke zu komponieren – ob das ein Wunderkind macht, das müssen andere beurteilen. … Mozart
Für mich ein Jahrtausendgenie, dessen Schaffen die Menschheit in ihrer Gänze repräsentiert. Ein Vorbild für Schönheit und einen produktiven Menschen: In seiner Musik spiegelt sich die menschliche Güte – und das macht diese Musik einzigartig. … Religion und Glauben
Ich selbst bin nicht religiös, aber Glauben gehört zum Leben, zur Musik und uns Menschen. An irgendetwas glaubt jeder von uns – ob es nun die Liebe, die Musik oder das Universum ist. Religion aber ist vom Menschen gemacht, und wie wir immer wieder sehen, hat die Menschheit Probleme mit diesen großen drei Religionen. Ich glaube lieber an die wissenschaftlichen Wahrheiten. … Klassik und Politik
Beides gehört zum Leben – überall auf der Welt: Wenn etwa der Hamburger Bürgermeister plötzlich die dortige Oper schließen möchte, dann werden auch dort alle Kulturschaffenden und -interessierten politisch und sich dagegen wehren: Dann müssen sie Politik machen. Natürlich denken wir nicht an die Politik der CDU, wenn wir eine MozartSonate spielen, aber in einem Künstler sollte Raum für beides sein und auch eine Brücke zwischen beidem existieren – wenngleich diese meistens bei negativen Fällen offenbar wird.
… komponierende Pianisten
Das klingt nach dem 19. Jahrhundert, denn im 20. Jahrhundert hat man von den Pianisten zunehmend technische Perfektion verlangt und Komponieren oder auch Ausflüge in den Jazz zu etwas Abwegigem erklärt. Was dazu geführt hat, dass viele Pianisten sich selbst begrenzt haben – dabei braucht ein Musiker doch viel Kreativität. Als komponierender Pianist habe ich den Vorteil, dass ich meine eigenen Werke spielen kann – und das gefällt dem Publikum. … Pianisten-Mimik und -Gestik
Jeder Musiker sucht doch die Geschichte hinter den Tönen – die reinen Töne machen gerade mal 20 Prozent aus. Wir würden uns zu Tode langweilen bei einer von einem Computer gespielten Mozart-Sonate: Erst das eigene Spiel macht mehr daraus – und welche Pantomimen oder Gesichter wir dabei ziehen, merken wir nicht. Als ich mich das erste Mal im Fernsehen gesehen und so richtig wahrgenommen habe, hat mich das auch gestört. Andererseits: Das Klavier ist nun mal ein Perkussionsinstrument, und um dieses zum Singen zu bringen, muss man sehr viel tun – und manchmal gehört da selbst das eigene Mitsingen dazu. … Neue Medien
Auf meiner Facebook-Seite kündigen wir meine Konzerte an, berichten von Proben oder verlinken zu vergangenen Auftritten in der Sprache des jeweiligen Landes – und diskutieren natürlich auch mit den Usern. Wenn wir auf Youtube Auftritte von mir verlinken, wird das von einer halben Mil-
lion Menschen verfolgt – wie auch meine Essays über Musik, Gedanken zur Kultur oder Politik. Auf Twitter habe ich mehr als 400 000 Follower, auf Facebook mehr als eine halbe Million Fans: Da fühle ich mich fast wie ein Verleger und das nutze ich, um kulturelle Informationen zu verbreiten, die in den normalen Zeitungen und Fernsehsendern nicht laufen. Christoph Forsthoff Konzert-TIPPs
Mannheim Fr. 25.9., 20:00 Uhr Rosengarten (Mozartsaal) Marianne Crebassa (Mezzosopran), Fazıl Say (Klavier), Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, KarlHeinz Steffens (Leitung). Werke von Say & Ravel STUTTGART Di. 13.10., 20:00 Uhr Liederhalle (Beethoven-Saal) Fazıl Say (Klavier). Werke von Mozart, Say & Debussy
Fazıl Say (Klavier) Orchestre National de Belgique, Andrey Boreyko (Leitung). Werke von Say, Ravel & Rimsky-Korsakow Düsseldorf So. 15.11., 20:00 Uhr Tonhalle (Mendelssohn-Saal) Frankfurt Mo. 16.11., 20:00 Uhr Alte Oper (Großer Saal) online-Tipp
Fazıl Say als Pianist und Komponist kann man in seinem Stück „Black Earth“ erleben Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/say CD-Tipp
Say plays Say Werke von Paganini, Mozart, Say, Nietzsche, Wagner u. a. Fazıl Say (Klavier) naïve September 2015 concerti 15
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Endlich Ruhe im Saal Der Saal verdunkelt sich, die Spannung steigt, alle Sinne sind geschärft. Plötzlich wird der Mund ganz trocken, im Hals beginnt es zu kratzen und ein Räuspern oder Husten erscheint unausweichlich … und ein leichter Brauseeffekt halten Mund und Rachen zusätzlich geschmeidig.
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ine äußerst unange nehme Situation, die wohl jeder Musiklieb haber kennt. Kein Wunder: Die gespannte Vorfreude ebenso wie die geringe Luft feuchtigkeit im Saal lassen Mund und Rachen trocken werden. Hat einen der lästige Reiz erst mal gepackt, wird man ihn so schnell nicht los und der Opern oder Konzertbesuch gerät zur Qual.
Guter Rat für den nächsten Opern- oder Konzertbesuch Neben dem Opernglas für die bessere Sicht und dem Taschentuch für große Gefühlsausbrüche auch an GeloRevoice® Halstabletten denken – und die große Kunst ganz in Ruhe genießen … So bleiben Mund und Rachen schön geschmeidig Eine ebenso einfache wie effektive Möglichkeit, die lang ersehnte Vorstellung ohne Räusper und HustenAttacken genießen zu können, bieten GeloRevoice® Halstabletten aus der Apotheke: Das einzig artige Revoice® HydroDepot befeuchtet die Schleimhäute schnell und nachhaltig, aus gewählte Mineralstoffe
Was für Musikliebhaber lästig ist, bedeutet für die Darsteller auf der Bühne ein echtes Drama: Hustenreiz, Räusperzwang, Halskratzen und Stimmverlust. Viele Pro fis schwören daher bereits seit Langem auf GeloRevoice® Halstabletten – für eine ge schmeidige Stim me auch unter besonderer Beanspruchung. Beanspruchung.
Oper
Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor Epochale Neudeutung von Hoffmanns Erzählungen bei den Bregenzer Festspielen
Foto: Karl Forster
18_Feuilleton »Sommernachts(alb)träume« Unterwegs bei den Opernfestspielen in Bregenz
und Glyndebourne, Heidenheim und Torre Del Lago: Wer steigt auf? Wer steigt ab? 22_Porträt »Ich wollte nie auf der Bühne Spaß haben« Als Kind träumte Kristine Opolais vom Theater – heute stirbt keine Sopranistin dramatischere Tode als die Lettin 24_Opern-Tipps Die Herbst-Highlights in Deutschland und Europa – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause September 2015 concerti 17
Feuilleton
Turandot in Bregenz: Spektakel mit Ambition
Sommernachts(alb)träume Unterwegs bei den Opernfestspielen in Bregenz und Glyndebourne, Heidenheim und Torre del Lago: Wer steigt auf? Wer steigt ab? Von Peter Krause
18 concerti September 2015
als beim Spiel auf dem See in Bregenz ist eine Verstärkung von Sängern oder Orchester hier mitnichten nötig. Es geht hemdsärmlich zu bei diesen Puccini-Festspielen in der nördlichen Toskana, wo der Meister im nahen Lucca einst geboren wurde. Ein Programmheft gibt es nicht, aus dem Besetzungszettel geht immerhin hervor, dass Daniela Dessì die Titelpartie wie angekündigt singen wird: Sie gehört zu den besten Tosca-Diven der Welt. An vokaler Intensität und dra-
matischer Glaubwürdigkeit kann der Italienerin kaum eine Sopran-Kollegin das Wasser reichen. Italienischer Abstiegskandi dat: Es regiert das politischadministrative Chaos
Von einer Alleinvertretung in Puccini-Dingen, wie sie in Pesaro für Rossini oder in Bayreuth für Wagner behauptet wird, kann freilich in Torre del Lago keine Rede sein: Das Festival schlingert. Das energetisch unterspannte Orchester
Fotos: Karl Forster, Cespa, Richard Hubert Smith
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er See schlummert in herrschaftlicher Ruhe. Kaum mehr als einen Steinwurf entfernt liegt Puccini in der Privatkapelle seiner Villa begraben. Hier, am idyllischen Lago di Massaciuccoli, werden zum 61. Mal zu seinen Ehren Sommerfestspiele gefeiert. Aus dem weiten Rund einer am Ufer installierten Open-AirTribüne geht der Blick auch auf den hinter ihr liegenden See. Der Genius Loci spielt gehörig mit, die Stimmung stimmt. Auch die Akustik: Denn anders
geradewegs in Reih und Glied aus dem Gewitterhimmel in den See – und damit in den eigenen Untergang. MarcoArturo Marelli wählt die Krieger als Signet seiner Inszenierung der Turandot. Als Regisseur und Bühnenbildner in Personalunion setzt Marelli deutliche Zeichen der brutalen männlichen Macht. So schlängelt sich auf dem Bodensee gleich einem bedrohlichen Drachen des fernen Osten die chinesische Mauer über stolze 72 Meter Bühnenbreite. Marelli bedient damit nicht einfach nur die Erwartungen an die augenprächtige Seebühnenproduktion der Festspiele, die bis zum Sommer 2016 insgesamt bis zu 400.000 Menschen anziehen soll; er macht auch deutlich, welch einem menschenverachtenden Apparat die Liebe von Turandot und Calaf ausgesetzt ist.
Ein Maskenball Oper von Giuseppe Verdi
Bodenseespektakel mit Regietheater-Ambition
Gelingt in Bregenz eine das Auge kitzelnde Open-Air-Oper mit gleichzeitiger RegietheaterAmbition? Elisabeth Sobotka, die neue Intendantin, setzt darauf, das populär Unterhaltende mit dem anspruchsvoll Ex-
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12. 9 . 201
Puccinis Tosca in Torre del Lago mit Sopranistin Daniela Dessì
Mozarts Entführung in Glyndebourne
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Foto: Pixelio | W. R. Wagner
lässt die Tosca-Aggressivität wie einen zahnlosen Tiger daherkommen, vieles an diesem Abend wirkt uninspiriert und ungeprobt. Symptome der italienischen Krise: Im administrativen wie politischen Hintergrund des Festivals brodelt es. Anfang Juli wurde der Festspielchef spontan ausgetauscht – der vom neuen Bürgermeister neu installierte Präsident macht sich seither bei den Künstlern unbeliebt. Eine erfolgreiche Regisseurin ersetzt er durch einen ihm genehmen Regie-Senior, vom Versuch nachträglicher radikaler Reduktionen der vertraglich vereinbarten Künstlerhonorare ist die Rede. Die friedliche Atmosphäre am See täuscht: Nach der Premiere zieht ein heftiges Gewitter auf, das der Lage in Torre del Lago wohl eher entspricht. In Bregenz hat sich ein solches pünktlich vor der Premiere entladen. Den Wiedergeburten jener Terrakotta-Armee, die erst 1974 in der Grabanlage des Kaisers Qin Shi Huangdi entdeckt wurde, kann ein wenig Wasser von oben ohnehin nichts anhaben. Die maskenhaft dreinblickenden Krieger des alten China marschieren
Zeit. raum 15.16
SpielzeitvorSchau 2015.16
Das land des lächelns ab Sa, 10.10.2015 iolanta (konzertant) ab Sa, 31.10.2015 Don Giovanni ab Sa, 28.11.2015 Der Mann, der seine Frau mit einem hut verwechselte ab Fr, 22.01.2016 Die heimkehr des odysseus ab Sa, 20.02.2016 orpheus und eurydike ab Sa, 27.02.2016 Gutenberg (Uraufführung) von Volker David Kirchner ab Do, 24.03.2016 Macbeth ab So, 24.04.2016 Die Meistersinger von Nürnberg Eine Koproduktion mit dem DNT Weimar ab So, 29.05.2016 Informationen & Tickets: www.theater-erfurt.de 0361 22 33 155
Herheims Hoffmann in Bregenz: epochale Inszenierung
Macbeth in Heidenheim: Bariton Antonio Yang triumphiert
zeptionellen zu versöhnen. Diese Turandot schafft die künstlerische Quadratur des Kreises: Fahnenschwinger und Feuerjongleure sorgen für das einen jeden befriedigende Spektakel – drama-turgisch klug Gedachtes macht die Inszenierung feuilleton-kompatibel. Das Gigantische trifft auf das Kammerspiel-Intime. Stefan Herheims genialische Regie-Vollendung von Offenbachs Hoffmanns Erzählungen im wetterfesten Festspielhaus hievt die Bregenzer Opernsommerfrische gar ganz nach oben: Hier findet eine epochale Neudeutung statt. Über die diesjährige große Mozart-Premiere in Glyndebourne kann man das nicht sagen. David McVivar lässt seinen Mozart historisch naturalistisch vor, hinter und in den Palastmauern des Serails spielen. In suggestiven Räumen aus Tausendundeiner Nacht wird liebevoll konventionell Die Entführung aus dem Serail erzählt. Was sehr gut funktioniert. McVivar nutzt den vom Libretto vorgegebenen Rahmen für psychologischen Feinschliff und durchaus deutliche Kommentare zum interkulturellen Miteinander.
Englisches Plädoyer wider die Singspielniedlichkeit
Grandios indes, welch ein Mozartbild Robin Ticciati mit dem famosen Orchestra of the Age of Enlightenment malt. Er setzt mit dem Ensemble das Konzept einer feinnervigen musikalischen Rhetorik in die Tat um. Keine Singspielniedlichkeit degradiert Die Entführung zur billigen Vorübung der Da-PonteOpern. Glyndebournes junger Musikchef durchpulst jede Phrase mit frischem Mozartblut. Da ist eine so unbändige historisch informierte Inspiriertheit, die jedes staatstheatralisch behäbige philharmonische Mozartmusizieren alt aussehen lässt. Atmosphärischen Zauber wie im rosengezierten PicknickPark von Glyndebourne gibt es auch bei den Festspielen in Heidenheim. Die letzten Meter hinauf zur Rittersaal-Ruine muss der Besucher emporschreiten, durch den stimmungsvollen Hofplatz vorbeipilgern am Renaissance-Schloss, um schließlich einzutreten in die imposanten Mauerreste der Burg Hellenstein. Von ihr stehen gerade noch so viele resonierende Seitenwände, dass die Sänger bestens zu verstehen sind. Und der
Fotos: Dr. Thomas Bünnigmann, Karl Forster
Musiktheater PreMieren
gestirnte Sommerhimmel spielt gnädig mit – das befürchtete Gewitter bleibt aus.
Richard-Strauss-Tage in der Semperoper
Festival folgt Fußball: Heidenheims Drang nach oben
Hier finden bereits zum 51. Mal sommerliche Festspiele statt. Seit Marcus Bosch als Intendant die Geschicke lenkt, sind sie in die zweite Liga der Opernfestivals aufgestiegen – Heidenheims Fußballmannschaft lässt grüßen. Was sich hier in Operndingen tut, ist bemerkenswert. Da paart sich auf höchste Professionalität mit einem festivalfamiliären Do-it-yourself-Geist: Das Authentische, nicht das Gewollte, hier wird’s Ereignis. Da gibt es einen Intendanten zum Anfassen, der nicht nur exzellenter Maestro, sondern auch kluger Netzwerker ist. Da gibt es einen Bürgermeister und einen Kulturamtsleiter, die derart für die Kultur brennen, dass sie den städtischen Zuschuss erhöht haben. Und da gibt es in diesem Jahr eine Sängerbesetzung, die deutlich macht: An der Brenz strebt Bosch jetzt in die erste Liga! Denn mit Antonio Yang und Melba Ramos ist das mörderische Paar des Macbeth und seiner Lady erstklassig besetzt – die beiden Sänger machen den auch selbstzerstörerischen Zerfallsprozess ihrer Figuren grandios deutlich. Mit seiner Werkwahl lehrt Heidenheim nicht zuletzt: Ein Shakespeare-Schlachthaus mit Verdis grandioser Musik taugt sehr wohl zum Sommernachtstraum auf der Schwäbischen Alb. Die Freude am Festivalgenuss verträgt sich mit höchstem künstlerischen Anspruch und profundem Nachdenken über die Abgründe und Höhenflüge des Menschseins.
16. – 25. OktOber 2015 Mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden unter der Leitung von Christian Thielemann, Soile Isokoski, Waltraud Meier, Camilla Nylund, Anne Schwanewilms, Iréne Theorin, Kurt Rydl, Bo Skovhus u.a.
Informationen & karten t 0351 49 11 705 semperoper.de
Porträt
»Ich wollte nie auf der Bühne Spaß haben« Als Kind träumte Kristine Opolais vom Theater – heute stirbt keine Sopranistin dramatischere Tode als die Lettin. Von Christina Bauer die Stimmungen ihrer Miene – und doch bleibt, bis auf einige Momente, meist etwas Unnahbares, wenig Greifbares.
»Alles oder nichts«Persönlichkeit: Kristīne Opolais mag keine halben Sachen
22 concerti September 2015
bei Puccini üblich, im letzten Akt mit der weiblichen Hauptfigur zu Ende geht, läuft die viel Umjubelte und Geehrte stimmlich und darstellerisch zur Höchstform auf. „Es ist wie bei einem Phönix. Ich muss auf der Bühne sterben, um ein neues Leben zu erhalten, vom nächsten Tag an.“ Mittlerweile ist ihr Lachen aufmerksamer Nachdenklichkeit gewichen, binnen weniger Sekunden wechseln
Natürlich ist das herzerweichende, verzweifelte Kämpfen bis zum Dahingerafftwerden kräftezehrend, ist Opolais nach einem solchen Auftritt stets erschöpft. Dass sie womöglich zu viel gibt, hat sie schon öfter gehört, doch heitere Rollen öden sie an. „Ich wollte nie auf der Bühne Spaß haben.“ Vielmehr will die am Rigaer Konservatorium und bei Margreet Honig in Amsterdam ausgebildete Sängerin dort stets einen 200-Prozent-Auftritt bieten – wenn es sein muss, auch binnen kürzester Zeit. Schon mehrmals eilte sie herbei, wenn plötzlich der wichtigste Sopran fehlte: 2010 kam es so zum Debut als Rusalka an der Bayerischen Staatsoper, 2014 legte sie gar eine Doppelpremiere an der Met in New York binnen 24 Stunden hin – an einem Abend als Madama Butterfly, tags darauf dann als Einspringerin in La Bohème. Was ihr zwar ausgezeichnete Kritiken bescherte, doch wirklich glücklich ist sie über solche Hauruckaktionen nicht. Entsprechend hielt sich
Fotos: Tatyana Vlasova, Wilfried Hoesl
O
pern-Coach im Fach „Schöner sterben“ könnte Kristı¯ne Opolais sein. Was der lettischen Sopranistin offenbar selbst gerade bewusst wird, denn die 35-Jährige kann sich ein Lachen nicht verkneifen, als sie feststellt, wie hin und weg das Publikum regelmäßig ob ihrer zutiefst dramatischen Bühnentode ist – sei es nun als Cio-cio San, Tosca, Manon oder Mimì. Wenn es, wie
Womöglich gibt sie zu viel
ihre Begeisterung zunächst auch in Grenzen, als sie vergangenen Herbst kurz vor der Abreise nach New York erfuhr, dass in München dringend eine Manon gebraucht würde: Wegen Unstimmigkeiten mit Regisseur Hans Neuenfels war Anna Netrebko kurzfristig abgesprungen. Indes: Einmal in einer Produktion von Neuenfels zu arbeiten, obendrein mit Jonas Kaufmann – das war für Als Manon Lescaut sprang Opolais kurzfristig in München ein
Opolais doch Grund genug, die Rolle zu übernehmen. Ein idealer Bühnenpartner sei der Startenor, mit dem sie ein intuitives Verständnis teile: „Wir können uns auf der Bühne treffen und noch am selben Abend die Premiere zusammen singen.“ Ob solch ein charismatischer Gesangspartner ihren Gatten, den Dirigenten Andris Nelsons, eifersüchtig macht? Schmunzelnd winkt die Lettin ab: Keine Spur – bei aller Leidenschaft für den Beruf stehe für sie doch ihr Privatleben an erster Stelle. Vor allem ihre dreieinhalbjährige Tochter: Nicht zuletzt ihretwegen zog die Familie nach München, beschränkt in der nächsten Saison ihre Auftritte weitgehend auf die neue Wahlheimat sowie New York. Ihre Tochter nimmt sie dabei auf den Konzertreisen mit – zumal die kleine Adriana Anna selbst auch schon künstlerische Zukunftsideen bekundet. „Es ist genau wie bei mir, ich wollte auch Schauspielerin werden, nicht Sängerin“, erinnert sich die Lettin – „das entschied meine Mutter.“ Nun,
LOUIS LEWANDOWSKI FESTIVAL 2015
als Opernsopran lässt sich der Kinderwunsch heute immerhin in Ansätzen ausleben. Schöner sterben, die nächste: Erneut schon im Oktober – als Margarethe in Boitos Mefistofele. Opern-TIPP
München Sa. 24.10. (Premiere), 19:00 Uhr Bayerische Staatsoper Boito: Mefistofele. Omer Meir Wellber (Leitung), Roland Schwab (Regie)
Weitere Termine: Do. 29.10., So. 1.11., Fr. 6.11., Di. 10.11. & So. 15.11. DVD-Tipp
Dvořák: Rusalka Kristīne Opolais, Klaus Florian Vogt, Nadia Krasteva, Günther Groissböck, Janina Baechle, Chor und Orchester der Bayr. SO, Tomáš Hanusm (Leitung). CMajor online-Tipp
Kristīne Opolais und Jonas Kaufmann proben Manon Lescaut am Royal Opera House Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/opolais
Festival synagogaler Musik Berlin | Potsdam 17. – 20. Dez. 2015
»DAS ÖSTLICHE FIRMAMENT«
Musik der osteuropäischen „Chor Shul“.
www.facebook.com/LewandowskiFestival
www.louis-lewandowski-festival.de September 2015 concerti 23
OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause
HAMBURG SA. 19.9.2015
Einstand an der Elbe OPER Zeitenwende an der
Berlioz: Les Troyens Hamburgische Staatsoper. Kent Nagano (Leitung), Michael Thalheimer (Inszenierung) Weitere Termine: 26.9., 1., 4., 9., & 14.10.
Kent Nagano wechselt von München nach Hamburg 24 concerti September 2015
Arbeitskleidung: Mantel. Nina Stemme als Spionin Alicia GÖTEBORG SA. 19.9.2015
Hitchcock-Thriller OPER Sensation: Nina Stemme hebt neues Werk
von Hans Gefors aus der Taufe
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iese Uraufführung kommt einer doppelten Sensation gleich. Die erste: Mit Notorious wird der legendäre Hitchcock-Thriller in eine Oper verwandelt. Die zweite: Die Hauptpartie schreibt der schwedische Komponist Hans Gefors für keine geringere als die bedeutendste Hochdramatische unserer Zeit, seine Landsfrau Nina Stemme. Kaum übertrieben also klingt die Göteborger Ankündigung, mit dem neuen Musiktheater „Operngeschichte zu schreiben“. Der Filmplot zwischen Politik und privater Passion jedenfalls schreit geradezu
danach, mit Opernblut wiederbelebt zu werden: Im Zweiten Weltkrieg überredet der CIAAgent Devlin die Amerikanerin Alicia, Spionin in Rio de Janeiro zu werden. Alicia ist Tochter eines notorischen Nazis. Ihre Mission verlangt von ihr, einen Mann der falschen Seite zu verführen. Es beginnt ein Rollen- und Liebesspiel zwischen Wahrheit und Verstellung – Wagner-Regisseur Keith Warner setzt es in Szene. Gefors: Notorious Oper Göteborg. Patrik Ringborg (Leitung), Keith Warner (Inszenierung) Weitere Termine: 23., 27., & 30.9., 3., 8., 11., 15., 21., 24. & 30.10, 1.11.
Fotos: Tilo Stengel, Felix Broede, Astrid Karger, Petrovsky & Ramone
Dammtorstraße: Nach Simone Youngs zehnjähriger Alleinherrschaft wird die Hamburgische Staatsoper mit Kent Nagano als Generalmusikdirektor und Georges Delnon als Intendant wieder von einer Doppelspitze geleitet. Wie von den beiden neugierigen Opernmachern kaum anders zu erwarten, ist die Eröffnungspremiere keinem Standardwerk von Mozart, Verdi oder Wagner gewidmet: Vielmehr bringen sie mit Les Troyens die Aeneis-Lesart des Franzosen Héctor Berlioz heraus. Den Mythos inszeniert mit Michael Thalheimer ein Regisseur der entschiedenen Verknappung und Verdichtung.
WiesBADeN DO. 17.9.2015
WeiTere Tipps
otellos selbstzerstörung oper Intendant Uwe Eric Laufenberg lässt in seiner
aMsterDaM
Der rosenkaValier
Inszenierung Jagos negative Energie explodieren
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ach Die Frau ohne Schatten in der letzten Saison eröffnet Uwe Eric Laufenberg auch das zweite Jahr seiner Wiesbadener Intendanz mit einer eigenen Neuinszenierung eines Gipfelwerks der Literaturoper. In Verdis Shakespeare-Vertonung stellt Laufenberg die treibende Kraft des Bösen in den Mittelpunkt. Jago wird zu Beginn aus dem Shakespeare-Original seine Sentenz zitieren: „Hätte der Waagbalken unsres Lebens nicht eine Schale von Vernunft, um eine
andre von Sinnlichkeit aufzuwiegen, so würde unser Blut und die Bösartigkeit unsrer Triebe uns zu den ausschweifendsten Verkehrtheiten führen.“ Jago und Verdis explodierende Musik beweisen uns, dass Liebe, Ehre und Ruhm von uns selbst zerstört werden können – nur, weil wir ein Taschentuch übersehen haben.
sa. 5.9., 18:30 uhr Dutch national opera Zum 30. Jubiläum des neuen Opernhauses von Amsterdam setzt Jan philipp Gloger Strauss’ Komödie in Szene, marc Albrecht dirigiert
Verdi: otello Hessisches Staatstheater Wiesbaden. Leo Fall (Leitung), Uwe eric Laufenberg (Inszenierung) Weitere termine: 19., 24., 27. & 30.9., 3.10.
so. 6.9., 18:00 uhr Musikfest Bremen Kampf der Kulturen: bei der premiere in Aixen-provence musste martin Kušej seine regie wegen befürchteter islamistischer Angriffe entschärfen
BreMen
Die entführunG aus DeM serail
Berlin FrANKFUrT AM MAiN FR. 18.9.2015
zündelndes Mädchen oper Helmut Lachenmann lädt Andersens
Märchen mit politischem Sprengstoff auf
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it der Uraufführung der gar nicht märchenhaften Andersen-Oper lancierte der damalige Intendant der Hamburgischen Staatsoper, Peter Ruzicka, 1997 eine der erfolgreichsten Opern des späten 20. Jahrhunderts. „Musik mit Bildern“ nennt Helmut Lachenmann sein Meisterwerk, in dem er der Märchenvorlage mit Texten der Terroristin Gudrun Ensslin politischen Sprengstoff lachenmann: Das Mädchen mit den schwefelhölzern Oper Frankfurt. erik Nielsen / matthias Hermann (Leitung), benedikt von peter (regie) Weitere termine: 20., 21., 23., 24., 26. & 27.9.
beimischt. Denn Lachenmann ist sich sicher: Wäre das Mädchen erwachsen geworden, hätte es, wie die RAF-Aktivistin, mit seinen Schwefelhölzern Bomben gezündet. Für die gestisch-theatralisch beredte Musik wird Benedikt von Peter eigene Bildwelten erfinden.
Helmut Lachenmann: Neutöner der radikalen Entschiedenheit
Weitere tipps, termine, tickets und mehr: www.concerti.de
MiChaels reise uM Die erDe fr. 18.9., 20:00 uhr Musikfest Berlin Das ensemble musikfabrik bringt den 2. Akt von Stockhausens Donnerstag aus Licht samt erzengel szenisch heraus essen
Greek passion sa. 26.9., 19:00 uhr aalto-Musiktheater martinů erzählt arios und tonalitätstrunken, wie ein passionsspiel durch Flüchtlinge real wird hannoVer
rusalka sa. 26.9., 19:30 uhr staatsoper Dietrich W. Hilsdorf inszeniert Dvořáks märchenoper um die unmögliche Liebe zwischen Wasserwesen und prinz
Die rezension zum tipp: über alle premieren mit diesem zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper September 2015 concerti 25
2015
Premieren
2016
Oper Arrigo Boito Mefistofele omer Meir Wellber, Roland schwab Sa, 24 Okt 2015 Sergej Prokofjew DeR feuRige engel Vladimir Jurowski, Barrie Kosky So, 29 Nov 2015 Miroslav Srnka south pole Kirill petrenko, hans neuenfels So, 31 Jan 2016 Giuseppe Verdi un Ballo in MascheRa Zubin Mehta, Johannes erath So, 6 Mär 2016 Richard Wagner Die MeisteRsingeR Von nüRnBeRg Kirill petrenko, David Bösch Mo, 16 Mai 2016 Jacques Fromental Halévy la JuiVe Bertrand de Billy, calixto Bieito So, 26 Jun 2016 Jean-Philippe Rameau les inDes galantes ivor Bolton, sidi larbi cherkaoui So, 24 Jul 2016 Ballett Jerome Robbins / Aszure Barton / George Balanchine in the night / uRauffühRung asZuRe BaRton / sinfonie in c So, 20 Dez 2015 Pina Bausch füR Die KinDeR Von gesteRn, heute unD MoRgen So, 3 Apr 2016 Simone Sandroni the passengeR Fr, 15 Apr 2016
infoRMation / KaRten Tageskasse der Bayerischen Staatsoper Marstallplatz 5 80539 München T +49.(0)89.21 85 19 20 tickets@staatsoper.de www.staatsoper.de
© Jorinde Voigt
MünchneR opeRnfestspiele 26 Jun – 31 Jul 2016 BallettfestWochen 3 – 19 Apr 2016
MÜNCHEN Das Münchner Musikleben im September
2 Giovanni Antonini
Fotos: Uwe Arens, Harald Hoffmann, nabilshehata.com, Barbara Seliger
Historisch modern
10 Nabil Shehata
… dirigiert Mozart
8 Janine Jansen
Natürlich und modebewusst
11 Hansjörg Albrecht Wahrer Tausendsassa
2_interview »Barockmusik war wie eine Rede konzipiert« Alte Musik klingt bei Giovanni
Antonini stets unglaublich frisch. Von der Originalklang-Debatte hält der Italiener jedoch wenig 8_Regionale tipps So klingt München! Die wichtigsten Termine im September, ausgewählt von der concerti-Redaktion 17_ Klassikprogramm concerti 09.15 München 1
Interview
»Barockmusik war wie eine Rede konzipiert« Alte Musik klingt bei Giovanni Antonini stets unglaublich frisch. Von der Originalklang-Debatte hält der Italiener jedoch wenig. Von Eckhard Weber
Herr Antonini, Sie sind heute einer der führenden Vertreter historischer Aufführungspraxis. Wie würden Sie Ihren eigenen Ansatz charakterisieren?
Als dritte Generation in der historischen Aufführungspraxis haben wir natürlich die Möglichkeit, auf der Arbeit von Pionieren wie Nikolaus Harnoncourt, Gustav Leonhardt oder Frans Brüggen aufzubauen. Selbstverständlich beginnen aber auch wir noch immer bei den Quellen, den Originaldrucken und Handschriften, und versuchen, die ästhetischen Konzepte zu verstehen. Diese Erforschung wird nie aufhören. Wie allerdings wirk2 München concerti 09.15
lich in der Vergangenheit gespielt wurde, kann niemand sagen, da wir keine Schallaufnahmen aus der Zeit von Monteverdi, Vivaldi oder Bach haben. Dieser Versuch einer Authentizität war in den letzten Jahren auch gar nicht mehr der Fokus.
»Wie im Jazz: Ich versuche ganz im Moment zu spielen« Worum ging es stattdessen?
Wenn ich auf die Erfahrungen zurückblicke – nicht nur mit Il Giardino Armonico, sondern auch von anderen Ensembles vor uns – kann man sagen, dass wir wirklich etwas Modernes hervorgebracht haben, etwas, das den Hörer von heute ansprechen kann. Ob diese Annäherung im historischen Sinn richtig ist, kann letzten Endes gar nicht entschieden werden. Die Barockmusik war wie eine Rede konzipiert: Das Faszinierende ist, diese musikalische Rhetorik zu verstehen und zu versuchen wiederzugeben, was nicht in der Partitur notiert ist.
Sie meinen die Kunst der Verzierung?
Die Verzierungskunst und damit die Improvisation sind sehr wichtig. Wir haben von Tartini oder Vivaldi, auch von Bach, viele Beispiele notierter Verzierungen – doch was heißt das? Nehmen Sie etwa Improvisa tionen der Jazz-Musik, zum Beispiel des legendären JazzSaxophonisten Charlie Parker: Wenn man Transkriptionen seiner Soli mit den Schallaufnahmen vergleicht, hört man dort viel, was in den Transkriptionen überhaupt nicht auftaucht. So ähnlich ist es auch in der Barockmusik: Das Wissen über diese Verzierungen alleine reicht nicht. Man muss auch Kreativität einsetzen, um das wiederzugeben, was nicht in den Partituren steht. Jazz ist ein gutes Stichwort. Wenn sie als Solist mit der Flöte auftreten, wirken Sie auf der Bühne tatsächlich wie ein Jazz-Musiker.
Es freut mich, dass Sie das beobachtet haben. Dies genau ist es, was ich versuche: Die Barockmusiktradition war ja lange Zeit tot und musste erst wiederbelebt werden – das heißt, es gab keine kontinuier-
Foto: Uwe Arens
E
nergiebündel, Feuerkopf, scharfsinniger Analytiker: Giovanni Antonini präsentiert Beethoven-Sinfonien als spannende Dramen und Musik von Vivaldi mit einer Intensität, als ob es Jazz wäre. Mit seinem Ensemble Il Giardinio Armonico sorgt der Mailänder Dirigent und Flötist seit über einem Vierteljahrhundert für frischen Wind in der historischen Aufführungspraxis. Jetzt hat er sich vorgenommen, sämtliche Haydn-Sinfonien einzuspielen.
ZUr person
Spezialist: Giovanni Antonini ist als Flötist und Dirigent einer der wichtigsten Vertreter der Alte-Musik-Szene. Er wurde 1965 in Mailand geboren, wo er auch studierte. Seit 1989 leitet er das Barockensemble il Giardino Armonico, das auf historischen Instrumenten spielt. Auch als operndirigent ist er gefragt, etwa in Salzburg und in seiner Heimatstadt.
concerti 09.15 München 3
Interview
liche Aufführungspraxis. Ich sehe mir deshalb auch lebendige Musiktraditionen an, nicht nur Jazz, sondern auch Ethno-Musik. Ich möchte kein Crossover machen, probiere auch nicht, ein Jazz-Musiker zu sein, weil ich keiner bin. Aber ich versuche, eine ähnliche Haltung zu haben: ganz im Moment zu spielen. Ich kann mir vorstellen, dass Frescobaldi, Vivaldi oder Bach improvisierten und ihre Musik jedes Mal etwas anders spielten. Sie haben Ethno-Musik erwähnt. Welche Impulse haben sie hier für sich gefunden?
Sie haben 2014 die CD- und Aufführungsserie »Haydn 2032« in Angriff genommen. Dabei werden bis zum Jahr 2032, Joseph Haydns 300. Geburtstag, alle seine 107 Sinfonien auf Original 4 München concerti 09.15
Anstrengende Reisen? Antonini holt sich seine Energie im Konzertsaal
instrumenten eingespielt. Was erhoffen Sie sich von diesem Projekt?
Meine Hoffnung ist, dass jede CD in dieser Reihe interessant für das Publikum und für uns Musiker sein wird. Denn manchmal gibt es bei Gesamt-
»Sobald ich im Konzertsaal bin, habe ich plötzlich wieder Energie« aufnahmen die Gefahr, dass man in Routine verfällt. Unsere Herangehensweise ist nicht chronologisch, sondern wir versuchen, etwas Konzeptionelles für jedes Album zu machen. Mir liegt nicht daran, enzyklopädische Dinge zu pro-
duzieren, die man sich nur ins Regal stellt. Ich möchte, dass der Hörer jede CD wirklich mit Spannung vom ersten bis zum letzten Track hören kann. Wie setzen Sie das konkret um?
Die erste CD, die 2014 erschienen ist, hat den Titel La passione, nach der gleichnamigen Sinfonie Nr. 49. Dieser Titel stammt zwar nicht von Haydn, doch ich versuche, dies im Sinne menschlicher Leidenschaften zu übersetzen. Diese Sinfonie und die Sinfonie Nr. 39, beide aus den 1760er Jahren, werden oft als Sinfonien der Sturm-und-Drang-Periode bezeichnet. Aber ich finde, sie haben viel mehr Bezüge zur Musik des Opernreformers Christoph Willibald Gluck. Deshalb haben wir sie Glucks Bal-
Foto: Paolo Morello
Ich denke da an Verbindungen zur Tanzmusik. Ende der 90er Jahre habe ich bei einer Produktion mit irischer Folklore mitgewirkt. Damals habe ich das Konzept verstanden, rhythmisch geringfügig ungleich zu spielen, was bei der Artikulation in der französischen Barockmusik als inégalité bezeichnet wird. In den späten 80er Jahren haben mich außerdem einige italienische Freunde, die indische Musik spielten, eingeladen, als Flötist mitzuwirken. Dabei lernte ich die indische Tabla mit ihrer großen Palette an Klangfarben kennen. Bei dieser Art der Improvisa tion werden unterschiedliche Klänge erforscht. In gewisser Weise übertrage ich solche Erfahrungen auf meine Herangehensweise in der Alten Musik.
JAHRE
ORGEL
PAUKEN TROMPETEN
TICKETS € 15 / € 10 Karten unter 089. 54 81 81 81 oder muenchenticket.de
IntervIew
bin: Sobald ich im Konzertsaal bin, habe ich plötzlich wieder Energie. Treiben Sie Sport als Ausgleich?
Früher habe ich verschiedene Dinge ausprobiert wie Feldenkrais und Yoga. Eine Zeitlang war ich auch fasziniert von Tai Chi – doch dafür braucht man einen Trainer, und wenn man auf Reisen ist, ist dies schwierig. So bin ich augenblicklich auf der Suche nach etwas, was ich auch alleine auf Reisen praktizieren kann … KonZert-tIpp
lettmusik Don Juan aus dem Jahr 1761 gegenübergestellt.
gab es als Gesamteinspielung noch nie. Was ist ansosnten das neue, das Sie einbringen?
An diesem Haydn-Zyklus nehmen Il Giardino Armonico und das Basler Kammerorchester teil. Wie ist das Projekt organisiert?
Haydns Sinfonien sind wie Barockmusik, sie erfordern eine bestimmte Art von Klangrede. Wie bei Vivaldi wirkt manches in der Partitur zunächst banal – aber dann entdeckt man das, was nicht in der Partitur notiert wurde. Ich versuche zu verstehen, welche Gesten sich dahinter verbergen, Dramatisches, Komisches, sogar Groteskes. Das ist mitunter sehr theatral.
Die ersten CDs werden von Il Giardino Armonico eingespielt, danach werden mehrere mit dem Basler Kammerorchester aufgenommen. Interessant wird bei „Haydn 2032“ nicht zuletzt der Unterschied zwischen beiden Ensembles unter dem gleichen Dirigenten sein. Für die Zukunft denken wir darüber nach, beide Ensembles zusammenspielen zu lassen, etwa für Haydns Londoner und Pariser Sinfonien, die ein größeres Orchester erfordern. Alle Haydn-Sinfonien in originalgetreuer Besetzung – das 6 München concerti 09.15
Sie unternehmen viele Konzerttourneen. Solche Reisen können anstrengend sein. Wie laden Sie Ihre Batterien wieder auf?
Es klingt vielleicht banal: Indem ich gute Musik mache – das erfüllt mich. Selbst wenn ich während des Tages müde
onlIne-tIpp
Giovanni Antonini spricht über die hochemotionale Musik des Barock Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/giovanniantonini CD-tIpps
Haydn2032 vol. 1. Haydn: Sinfonien nr. 1, 39 & 49, Gluck: Don Juan (Auszüge) Il Giardino Armonico, Giovanni Antonini (Leitung). Alpha
Beethoven: Sinfonien nr. 3 & 4 Kammerorchester Basel, Giovanni Antonini (Leitung). Sony Classical
Foto: Uwe Arens
Immer auf der Suche auch nach dem, was nicht in den Noten steht: Giovanni Antonini
So. 27.9., 20:00 Uhr Prinzregententheater Anna Prohaska & Katja Stuber (Sopran), Marie-Claude Chappuis (Mezzosopran), Samuel Boden (Tenor), Christian Immler (Bariton), Chor des Bayerischen Rundfunks, Giovanni Antonini (Leitung). Vivaldi: Dixit Dominus RV 594, Cum dederit aus „Nisi Dominus“ RV 608, Gloria RV 589, Bach: Siehe zu, dass deine Gottesfurcht nicht Heuchelei sei BWV 179 & Erschallet, ihr Lieder BWV 172
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SO KLINGT … München. Die wichtigsten Termine im September, ausgewählt von der concerti-Redaktion
»es ist wichtig, nicht immer das gleiche Kleid zu tragen« oRcHeSteRMUSiK Geigerin Janine Jansen prägt als Artist in Residence die Philharmoniker-Saison
J
anine Jansen zählt nicht nur daheim zu den größten Stars ihres Landes – und dabei gehört die 35-Jährige weder zum niederländischen Königshaus, noch pflegt sie die Liebe zu einem Top-Kicker. Nein, die ebenso selbstbewusste wie natürliche Frau mit dem ansteckenden Lachen spielt Violine – und zwar derart voll und strahlend im Klang, dass ihr das Publikum von Europa bis Amerika zu Füßen liegt. 8 München concerti 09.15
Was ganz sicher auch daran liegt, dass die große, schlanke Geigen-Schönheit im Konzertsaal nicht nur alle Ohren, sondern in ihren meist schulterfreien Roben auch zahlreiche Blicke auf sich zieht. „Es ist einfach wichtig, sich bewegen zu können – müsste ich etwa in einem Blazer spielen, dann wäre das viel schwieriger“, meint Jansen schmunzelnd – und fügt lachend an: „Fast genauso wichtig ist aller-
dings, nicht bei jedem Auftritt das gleiche Kleid zu tragen.“ Wen Details interessieren, dem sei verraten, dass ihre Garderobe vom holländischen Designer Mats Vissel stammt: „Er pflegt zwar einen recht klassischen Stil, doch zugleich reich an Ideen im Detail – inzwischen gehe ich nur noch zu ihm.“ Ansonsten gilt für ihre Auftritte bei den Münchner Philharmonikern in dieser Saison natürlich: nicht nur die Augen, sondern vor allem die Ohren auf! Christoph Forsthoff Di. 22.9. & Mi. 23.9., 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Janine Jansen (Violine), Münchner Philharmoniker, Valery Gergiev (Leitung). Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77, Bruckner: Sinfonie Nr. 4 Es-Dur
Fotos: Kasskara/Decca, Daniel Delang
Reine Bequemlichkeit: Janine Jansen liebt schulterfreie Roben
New Seasons Gidon Kremer/ Kremerata Baltica New Seasons
Fast ein Gottesgericht – der ARD-Musikwettbewerb
Exklusiv
BEI LUDWIG BECK
Wettbewerb Über 200 Teilnehmer treten dieses
Jahr in München gegeneinander an
Anne-Sophie Mutter Club Album Live From Yellow Lounge DG 4795021 CD € 17,95 CD+DVD €21,95 Karrieresprungbrett seit 1952: der ARD-Musikwettbewerb
J
ahre haben sie dafür geübt, tagein, tagaus, und auf vieles verzichtet: Hunderte von jungen Musikern aus aller Welt, die sich zum internationalen Musikwettbewerb der ARD anmelden, der 2015 in den Kategorien Posaune, Flöte, Gesang und Klavierduo ausgetragen wird. Sie alle mit dem gleichen Traum: es wie Maurice André, Thomas Quasthoff oder Jessye Norman zu schaffen. Wem’s nicht gelingt, dem wird nicht das Fell über die Ohren gezogen, wie einst beim Wettsingen zwischen Apoll und dem Satyr Marsyas, den der Sieger Apoll aufhängen und häuten ließ. Doch jeder Sieg wird immer noch ein bisschen wie ein Gottesurteil behandelt. Auch das Preisgeld ist nicht zu verachten. Nebst Biografie und zwei Empfehlungen bekannter Persönlichkeiten ist
eine (ungeschnittene) TonKonzert-Aufnahme einzuschicken, die nummeriert von einer Vorjury anonym begutachtet wird. Jene, die diese erste Hürde geschafft haben, werden sich im öffentlichen Vorspielen eines Pflicht- und KürRepertoires in diversen Runden den Jurys stellen, die diesmal mit Ileana Cotruba, Anja Silja, Paul Badura-Skoda, Vinko Globokar, Peter-Lukas Graf u. a. prominent besetzt sind. Die Juroren haben es nicht leicht. Bereits im Semifinale sind Unterschiede zwischen den Kandidaten oft kaum mehr auszumachen.
Anne-Sophie Mutter mal ganz anders. Mit ihrem neuen Album unterstreicht die große Geigerin, daß sie in jedem Ambiente eine gute Figur macht und ihr Publikum mitreißen kann, selbst in der legeren ‚yellow lounge‘, wo man zunächst einmal keine klassische Musik erwartet. ASM rocks! Bestell-Service für CDs / LPs / DVDs: musik@ludwigbeck.de LUDWIG BECK Marienplatz 11 • 80331 München
Teresa Pieschacón Raphael 64. ARD-Musikwettbewerb 31.8.-18.9. Prinzregententheater, Musikhochschule & Residenz Gesang, Flöte, Klavierduo & Posaune Preisträgerkonzerte am 16., 17. & 18.9., jeweils 20:00 Uhr
www.ludwigbeck.de Kostenloser Musik-Newsletter unter stories.ludwigbeck.de
Regionale Tipps
Einfältiger Opernerstling Oper Mozarts La finta semplice im Taschenformat
S
chuld ist eigentlich Kaiser Joseph II., dass Mozart seine erste „Opera buffa“ komponierte, denn kein geringerer animierte den gerade einmal 12-jährigen Wolferl zum Opernerstling La finta semplice, zu Deutsch weit weniger prosaisch übersetzt: „Die falsche Einfältige“. Sein damaliger Librettist Carlo Goldoni hatte zu jener Zeit bereits wissenschaftliche Bildung an jesuitischen und dominikanischen Kollegien genossen. Die anfängliche Jura-Karriere nahm dank unglücklicher Verstrickungen in amouröse Abenteuer ein eher jähes Ende. Das der Musen-Zunft gnädige Schicksal führte Goldoni in den Schoß der Commedia dell’arte und ließ ihn zu einem ruhmreichen Textdichter avancieren. Wenn auch die Biografie von Regisseur Dominik Wilgenbus nicht ganz so abenteuerlich klingt, so darf man auf seine Neudichtung von Mozarts delikat wildem Verwechs elungs- und Verwirrspiel gespannt sein. Im schmucken Hubertussaal des Schloss Nymphenburg ist kaum zu erwarten, dass der stets kreative Theatermann selbiges zerschlagen wird, wenn die Poket-Variante mit sieben Musikern Premiere feiert. Dorothe Fleege
Studierte bei August Everding: Dominik Wilgenbus 10 Stadt concerti 00.15
Fotos: Sabina Tuscany, Toni Scholz
Mi. 2.9., 19:30 Uhr Schloss Nymphenburg (Hubertussaal) Mozart: La Finta Semplice. Nabil Shehata (Leitung), Dominik Wilgenbus (Regie). Weitere Termine: 3.9., 5.9., 6.9., 9.9., 10.9., 12.9., 13.9., 16.9., 17.9., 19.9. & 20.9.
Mit Taktstock oder an den Tasten: Hansjörg Albrecht
Sternstunde der Menschheit Oratorium Der Münchener Bach-
Chor singt Händels Messiah
O
b mitternächtlicher Orgelmarathon oder Bach-Passion, ob großformatiger Liederabend oder Grammy-AwardNominierung, Hansjörg Albrecht gilt als musikalischer Tausendsassa. Als Dirigent, Cembalist, Organist und vor allem Künstlerischer Leiter des Münchener Bach-Chores und Bach-Orchesters gelang ihm, das künstlerische Profil dieser Institutionen in den letzten zehn Jahren immer neu und spannend zu beleben. 1954 vom legendären Karl Richter gegründet, 1985 in die zielsichere Führung von Hans Martin Schneidt übergeben und 2005 vom Shooting-Youngster Albrecht übernommen, feiert der gebürtige Freiberger, dessen Kindheitswurzeln in den Dresdener Kreuzchor reichen, nun schon „sein“ Zehnjähriges mit Bach-Chor und Bach-Orchester. Eine „Sternstunde der Menschheit“ nannte Stefan Zweig in seinem bekannten Essay die Entstehung von Händels Messiah. Wie gut, dass es immer wieder Musiker gibt, die das im Sommer 1741 komponierte Oratorium nicht allein als Weihnachtsklassiker sehen, sondern seiner zeitlosen Gewichtung ResDorothe Fleege pekt zollen. Sa. 19.9., 19:30 Uhr Residenz (Herkulessaal) Händel: Messiah. Fanie Antonelou (Sopran), Klaus Häger (Bariton) u. a. Münchener Bach-Chor, Münchener Bach-Orchester, Hansjörg Albrecht (Leitung & Cembalo)
Sonntagskonzert Giacomo Puccini
»La rondine«
Lyrische Komödie (konzertant)
11. Oktober 2015
Prinzregententheater – 19.00 Uhr 18.00 Uhr: Einführung im Gartensaal
Elena Mosuc, Evelin Novak, Yosep Kang, Álvaro Zambrano, Jan-Hendrik Rootering Chor des Bayerischen Rundfunks
Münchner Rundfunkorchester Leitung: Ivan Repušić
Karten: Euro 18,- / 28,- / 37,- / 45,- / 52,BRticket, Tel. (089) 59 00-10 880 www.br-klassikticket.de München Ticket, Tel. (089) 54 81 81 81
muenchner-rundfunkorchester.de facebook.com/muenchner.rundfunkorchester
Regionale Tipps
GITARRENFESTIVAL
Prächtige Stimmen im prunktvollen Festsaal Kammermusik Eine einzigar-
6. – 27.11. 2015
06.11. PETER FINGER
tige Schlossanlage im Norden Münchens: Der Komplex von drei einzelnen Schlössern aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die durch eine in barocker Pracht angelegte Parkanlage axial miteinander verbunden sind, war einst Sommerresidenz der bayerischen Herzoge und Kurfürsten. Im monumentalen Neuen Schloss Schleißheim, einem breit gelagerten Bau von mehr als 300 Metern Länge, ist die Barockgalerie der Bayerischen Staatsgemäldes ammlungen untergebracht. In einem der prunkvollen Festsäle findet
11.11. MAGIC ACOUSTIC GUITARS 13.11. BAIRISCHE SAITENBLICKE 14.11. GUITARRISSIMO! 22.11. KINDERKONZERT 22.11. MESSNER TRIO 24.11. BROTHER DEGE 27.11. ASSAD BROTHERS Kartentelefon 08061 908015 www.SAITENSPRUENGE.com
12 München concerti 09.15
Anfang des 18. Jahrhunderts entstand das Neue Schloss Sa. 12.9., 19:00 Uhr Schloss Schleißheim (Barocksaal) Sieglinde Zehetbauer (Sopran), Emilio Ruggerio (Tenor), Daniel Fiolka (Bariton), Stellario Fagone (Leitung). Werke von Verdi, Puccini u. a.
Mit Flöten und Harfe dem Glöckchen lauschen
08.11. AL DI MEOLA
20.11. YAMANDU COSTA
alljährlich die Reihe „Klassik auf Schloss Schleißheim“ statt. Teresa Pieschacón Raphael
Auf der Suche nach dem Elementaren: das Trio Tinnabuli Kamm e rmus i k Mitte
der 1970er Jahre entwickelte Arvo Pärt seinen „TintinnabuliStil“. Gleich dem Klang des damit bezeichneten „Glöckchens“ ließt der estnische Komponist die einzelnen Töne in ihrer Schlichtheit spre-
chen und trachtete in der Reduktion des harmonischen und melodischen Materials nach einem „Einschwingen in religiöse Meditation“. Inspiriert von Pärts Ansatz, Klangfarben, Schattierungen und Obertöne für sich sprechen zu lassen, formierten sich die Flötistinnen Angelika Man und Katharina Schweiger und die Harfenistin Stefanie Polifka zum Trio Tinnabuli. Sören Ingwersen So. 13.9., 19:00 Uhr Kloster Seeon (Abtskapelle St. Nikolaus) Trio Tinnabuli Andrea Wittmann (Moderation) Werke von Vivaldi, Hasselmans, C. P. E. Bach & W. F. Bach
Fotos: Andrea Rexhausen, Christian Wendt
16. INTERNATIONALES
DAS ORCHESTER DER STADT
In freundschaftlicher Zusammenarbeit mit
WEITER HÖREN
DAS FESTIVAL DER MÜNCHNER PHILHARMONIKER — GASTEIG Freitag 13_11_2015 ERÖFFNUNGSKONZERT VALERY GERGIEV Samstag 14_11_2015 12 STUNDEN MUSIK EINTRITT FREI Sonntag 15_11_2015 PROKOFJEW–MARATHON VALERY GERGIEV MPHIL.DE
3 FÜ MU TA R SI GE AL K LE
Freitag 13_11_2015 20 Uhr
Samstag 14_11_2015 12 – 24 Uhr
ARNOLD SCHÖNBERG »Begleitmusik zu einer Lichtspielszene« ALEXANDER SKRJABIN »Prométhée. Le Poème du Feu« für Klavier, Chor und Orchester RICHARD WAGNER »Die Walküre«, I. Aufzug
MUSIKFEST FÜR ALLE
VALERY GERGIEV Dirigent DENIS MATSUEV Klavier ANJA KAMPE Sopran JOHAN BOTHA Tenor RENÉ PAPE Bass PHILHARMONISCHER CHOR MÜNCHEN Einstudierung: Andreas Herrmann
Mitmachen, Miterleben und Mitgenießen. In allen vier Sälen des Gasteigs gibt es 12 Stunden Pop, Jazz und Brass auf die Ohren. Dazu zahlreiche Kinder-, Familien& Community Music-Veranstaltungen. Und das Beste: Der Eintritt ist frei. 11 Uhr Familienkonzert »Mozart und die Zauberflöte« unter der Leitung Heinrich Klugs 12 Uhr Kammerorchester der Münchner Philharmoniker und das Mariinsky StradivariEnsemble unter der Leitung Lorenz Nasturica-Herschcowicis und Valery Gergievs 13 Uhr »Tin Men and The Telephone« 15 Uhr Milosˇ Karadaglic´ (Gitarre) mit seinem Album „Latino Gold“ 15 Uhr Konzert der Gewinner des »Tschaikowsky Wettbewerbs« 17 Uhr Hauschka und ein Kammermusik-Ensemble der Münchner Philharmoniker 18 Uhr Andreas Martin Hofmeir und das ODEON Jugendsinfonieorchester 20 Uhr Das Kammerorchester der RussischDeutschen MusikAkademie unter der Leitung Valery Gergievs 21 Uhr Till Brönner Quintett und ein Ensemble der Münchner Philharmoniker Im Anschluss Fest mit Holleschek+Schlick
MPHIL 360°
Sonntag 15_11_2015
13 Uhr
NAH & FERN 5 Solisten, 2 Orchester, 1 Dirigent – dieser Tag ist von höchster Virtuosität geprägt. Kern des Programms sind die fünf Klavierkonzerte Prokofjews, die mit der Geschichte und der Moderne in einen Dialog treten. Jedes Klavierkonzert wird kombiniert mit Werken aus der deutschen bzw. Münchner Musikgeschichte. Die Münchner Philharmoniker werden dabei zwei Konzerte, das Mariinsky Orchester drei Konzerte bestreiten.
CARL MARIA VON WEBER »Freischütz«-Ouvertüre SERGEJ PROKOFJEW Klavierkonzert Nr. 2 CARL MARIA VON WEBER »Aufforderung zum Tanz« VALERY GERGIEV Dirigent DENIS MATSUEV Klavier MARIINSKY ORCHESTER
15 Uhr 11 Uhr SERGEJ PROKOFJEW Symphonie Nr. 1 »Symphonie classique« Klavierkonzert Nr. 1 JOSEPH HAYDN Symphonie Nr. 82 »Der Bär« VALERY GERGIEV Dirigent HERBERT SCHUCH Klavier MARIINSKY ORCHESTER
MAX REGER Vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin SERGEJ PROKOFJEW Klavierkonzert Nr. 3 VALERY GERGIEV Dirigent BEHZOD ABDURAIMOV Klavier DIE MÜNCHNER PHILHARMONIKER
MPHIL 360°
17 Uhr
KARTENINFORMATIONEN
KARL AMADEUS HARTMANN Suite aus »Simplicius Simplicissimus« SERGEJ PROKOFJEW Klavierkonzert Nr. 4
Karten zu allen Veranstaltungen des Festivals gibt es ab 11_08_2015 im Webshop der Münchner Philharmoniker unter mphil.de und bei München Ticket (089 54 81 81 400).
VALERY GERGIEV Dirigent ALEXEI VOLODIN Klavier MARIINSKY ORCHESTER
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen am Samstag, 14_11_2015, ist frei, jedoch nicht ohne Eintrittskarte möglich. Karten können ab 11_08_2015 im Webshop der Münchner Philharmoniker unter mphil.de und bei München Ticket (089 54 81 81 400) bestellt werden. Gegebenenfalls fallen Vorverkaufsstellen-gebundene Bearbeitungsgebühren an. Pro Person können nur bis zu zwei Karten vergeben werden.
19 Uhr JÖRG WIDMANN Konzertouvertüre »Con brio« WOLFGANG AMADEUS MOZART Klarinettenkonzert A-Dur SERGEJ PROKOFJEW Klavierkonzert Nr. 5
Preise für Freitag, 13_11_2015: 85,90 € / 71,90 € / 63,10 € / 51,90 € / 45,50 € / 26,60 € / 17,80 €
VALERY GERGIEV Dirigent JÖRG WIDMANN Klarinette OLLI MUSTONEN Klavier DIE MÜNCHNER PHILHARMONIKER
Preise für Sonntag, 15_11_2015: Pro Konzert jeweils 40 € / 30 € / 20 € Kombi-Ticket Festival: Sie wollen bei allen Konzerten des Festivals dabei sein? Dann ist das Kombi-Ticket für nur 149 € genau das Richtige für Sie! Sichern Sie sich Karten für alle fünf Konzerte des FestivalSonntags. Je nach Verfügbarkeit beinhaltet das Kombi-Ticket zudem die Eintritte zum Abo-Konzert am Freitag, 13_11_2015 und zu den Veranstaltungen am Samstag, 14_11_2015. Vorverkaufsbeginn ist der 11_08_2015 (mphil.de und München Ticket 089 54 81 81 400).
MPHIL 360°
PROGRAMM Das Klassikprogramm für München im September
1.9. DIEnSTAG
TIPP
SonStiGeS
19:30 Münchner Künstlerhaus (Festsaal) Figurentheater. Susanne Brantl, Magdalena Breit, Michael Bruns, Monika Eibl, Birgit Gottschalk & Georg Jenisch (Figurenspieler). Berlioz: Symphonie fanstastique UMlAnD
19:30 Kunstraum Klosterkirche ARtS traunstein Traunsteiner Sommerkonzerte. Maximilian Hornung (Violoncello), Benjamin Engeli (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp
Handy, Kopfhörer, ein gutes Buch und sein Laptop mit reichlich Lieblingsmusik: Ohne diese vier Dinge geht Cellist Maximilian Hornung nicht auf Reisen.
20:00 Scheune beim Saxenhammer Hechenwang Classic auf dem Land: Scheunenkonzert mit Schweinsbraten und Knödel. Szymanowski-Quartett. Borodin: Streichquartett Nr. 2 D-Dur, Haydn: Streichquartet op. 33 Nr. 2, Bacewicz: Streichquartett Nr. 4, Dvořák: Streichquartett As-Dur
19:30 Kunstraum Klosterkirche ARtS traunstein Traunsteiner Sommerkonzerte. Notos Quartett. Schumann: Klavierquartett Es-Dur op 47, Martinů: Klavierquartett, Dvořák: Klavierquartett D-Dur op. 23
2.9. MITTWOCH 19:30 Schloss nymphenburg (Hubertussaal) Mozart: La Finta Semplice. Kammeroper München MUSiK in KiRcHen
19:00 Dom zu unserer lieben Frau Brigitte Fruth (Orgel). Werke von Muffat, Bach, Franck, Karg-Elert u. a. Foto: Felix Broede
1.9. DIEnSTAG
18:00 Braunviehstall Staatsgut Achselschwang (Steinway-lounge) Classic Happy Hour. Steinway-Förderpreisträger 2015 München
MUSiKtHeAteR
UMlAnD
18:00 Braunviehstall Staatsgut Achselschwang (Steinway-lounge) Classic Happy Hour. Astghik Khanamiryan (Sopran), Ani Saribekyan (Klavier). Werke von Tigranyan u. a.
20:00 St. Markus Maxvorstadt Michael Roth (Orgel). Werke von Bach, Händel, Franck, Shore u. a. SonStiGeS
19:30 Kunstraum Klosterkirche ARtS traunstein Traunsteiner Sommerkonzerte. Maximilian Hornung (Violoncello), Benjamin Engeli (Klavier). Dvořák: Sonatina G-Dur op. 100, Mahler: Lieder eines fahrenden Gesellen, Martinů: Variationen auf ein slowakisches Thema, Janáček: Pohadka, Strauss: Cellosonate F-Dur op. 6.
17:00 Kurparkschlösschen Herrsching Ammerseerenade: Musik im Dialog. Juri Gontscharov (Klavier), Anja Silja (Sopran), Jens Wendland (Moderation)
MUSiK in KiRcHen
20:00 Kloster Andechs (Florian Stadl) Classic Imperial Sounds aus Wien. Janoska-Ensemble. Werke von Strauß, Kreisler, Mozart, Massenet u. a. 20:00 Kloster St. Mang Füssen (Kaisersaal) Festival vielsaitig. Verdi Quartett. Werke von Mozart, Bartók & Smetana
3.9. DOnnERSTAG KonzeRt
19:00 Residenz (Hofkapelle) Residenz-Serenade. Residenz-Solisten
19:30 Münchner Künstlerhaus (Festsaal) Figurentheater. Berlioz: Symphonie fanstastique UMlAnD
19:00 Bootshaus Augsburger Segler-club Classic im Bootshaus: GalaKonzert & Dinner. Louise Alder (Sopran), Denis Kozhukhin & Helmut Deutsch (Klavier). Werke von Haydn, Prokofjew, Britten, Liszt, Lehár u. a. 19:30 Kunstraum Klosterkirche ARtS traunstein Traunsteiner Sommerkonzerte. Frederic Belli (Posaune), Johannes Fischer (Schlagzeug), Nicholas Rimmer (Klavier) 19:30 Philharmonie Bad Reichenhall Junge Künstler in der Philharmonie. Anja Bartos & Zoltan Varga (Violine), Bad Reichenhaller Philharmonie, Christoph Adt (Leitung). Weber: Ouvertüre zu „Oberon“, Mozart: Concertone für 2 Violinen KV 190, Haydn: Sinfonie Nr. 103 „Mit dem Paukenwirbel“ 19:30 Stadtpfarrkirche St. Jakob Friedberg Zvi Plesser (Violoncello), Peter Schnur (Orgel), Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Karl-Heinz Steffens (Leitung). Händel: Orgelkonzert Nr. 4 F-Dur op. 4/4, Haydn: Cellokonzert Nr. 1 C-Dur, Mozart: Sinfonie Nr. 41 „Jupiter-Sinfonie“ 20:00 Kloster St. Mang Füssen (Kaisersaal) Festival vielsaitig. Andreas Staier (Cembalo), Susanne Regel (Oboe), Freiburger Barockorchester, Petra Müllejans (Violine & Leitung) 20:00 ludwig-thoma-Saal tegernsee TENöRE 4 YOU
4.9. FREITAG
MUSiKtHeAteR
KonzeRt
19:30 Schloss nymphenburg (Hubertussaal) Mozart: La Finta Semplice. Kammeroper München
19:30 Gasteig (Philharmonie) Benefizkonzert des Orchesters der Deutschen Kinderärzte
Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische theaterakademie: 089/21 85 19 47
concerti 09.15 München 17
Klassikprogramm
Umland
18:00 Braunviehstall Staatsgut Achselschwang (Steinway-Lounge) Classic Happy Hour. Schüler des Musikzentrums Schondorf. Nijasi: Wiegenlied, Portnoff: Russische Phantasie Nr. 1 u. a. 18:30 Schiffsanlegestelle Starnberg (MS Starnberg) Königliche Wassermusik 19:30 Kunstraum Klosterkirche ARTS Traunstein Traunsteiner Sommerkonzerte. Zemlinsky Quartett, Vladimir Fortin (Violoncello), Martin Kasik (Klavier) 19:30 Rothenberghalle Friedberg Galakonzert. Maximilian Sutter (Trompete), Michal Friedlander (Klavier), Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Karl-Heinz Steffens (Leitung), Katharina Thalbach (Sprecherin). Schostakowitsch: Suite Nr. 1 & Klavierkonzert Nr. 1, Prokofjew: Sinfonie Nr. 1 & Peter und der Wolf 20:00 Kloster St. Mang Füssen (Kaisersaal) Festival vielsaitig. Verdi Quartett, Hatem Nadim & Yuko Ellinger (Klavier) 20:00 Stiftung Landheim Schondorf am Ammersee (Festsaal) Konzert zum 120. Geburtstag von Carl Orff. Die Singphoniker
5.9. Samstag Konzert
18:00 & 19:30 Residenz (Hofkapelle) Residenz-Serenade 20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Winners & Masters. Chi Ho Han (Klavier. Werke von Beethoven u. a. Musiktheater
19:30 Schloss Nymphenburg (Hubertussaal) Mozart: La Finta Semplice. Kammeroper München Kinder & Jugend
15:00 Schloss Nymphenburg (Hubertussaal) Kinderprogramm: Wolferl hat keine Zeit Umland
11:15 Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt Ingolstadt Maurice Clerc (Orgel). Werke von Franck, Vierne, Langlais & Cochereau 18:00 Herrenhaus Bannacker Augsburg mozart@augsburg: Rising Stars. Schüler der Paliashvili Schule Tiflis, Anja Marks-Schilffahrt (Moderation) 19:30 Gymnasium Tegernsee (Barocksaal) Podium Für Junge Solisten. Preisträger Klavierpodium der Jugend
20:00 Braunviehstall Staatsgut Achselschwang Classic Art & Music: Abschlusskonzert. Amadeus Wiesensee (Klavier), Passo Avanti Quartett. Beethoven: Klaviersonate Es-Dur op. 27/1, Händel: Die Ankunft der Königin von Saba, Mozart: Fantasie d-Moll KV 397, Bach: Orchestersuite Nr. 2, Hagke: Summer in Skåne, Strauß: Tritsch-Tratsch-Polka op. 214, Pachelbel: Kanon D-Dur u. a. 20:00 Festspielhaus Füssen Königsgala 20:00 Kloster St. Mang Füssen (Kaisersaal) Festival vielsaitig. Akamas Duo. Werke von Monteverdi, Tartini, Corelli, Leclair u. a.
6.9. Sonntag Konzert
16:00 Prinzregententheater ARD-Musikwettbewerb: Semifinale Posaune. Semifinalisten, Münchener Kammerorchester 20:30 Galli Theater in der Amalienpassage Live Jazz Musiktheater
19:30 Schloss Nymphenburg (Hubertussaal) Mozart: La Finta Semplice. Kammeroper München
25 Jahre rising stars Konzerte 2. Halbjahr 2015 Samstag, 05.09.2015 Chi Ho Han, Klavier Beethoven / Schumann / Hamelin / Chopin
Sonntag, 15.11.2015 LGT Young Soloists Tartini / Holst / Popper / Waxman / van Dijk / Schnittke / Paganini / Bottesini / de Sarasate
Samstag, 26.09.2015 Maria Mazo, Klavier Beethoven / Stravinsky / Corigliano / Beethoven
Freitag, 04.12.2015 Kang-Un Kim, Klavier Schumann / Kapustin / Mussorgsky
Samstag, 10.10.2015 Trio KlaViS Jenny Lippl, Violine Miha Ferk, Saxophon Sabina Hasanova, Piano Brahms / Eychenne / Haydn / Piazzolla / Igudesman
Donnerstag, 31.12.2015 Silvesterkonzert Fireworks & Works on Fire mit „Spark“ Daniel Koschitzki / Ralph V. Williams / Chiel Meijering / Gabriel Fauré / G. Ph. Telemann / Michael Nyman / Fazil Say
Kulturkreis Gasteig e.V. München mit Partnern Karten c/o MünchenTicket www.muenchenticket.de, Tel: 089 / 54 81 81 81
18 München concerti 09.15
Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 47
Foto: Maike Helbig
München
KinDeR & JUGenD
15:00 Schloss nymphenburg (Hubertussaal) Kinderprogramm. Wolferl hat keine Zeit
TIPP
20:00 Mariendom Freising Stefan Schneider (Klarinette & Bassklarinette), Wolfgang Kiechle (Orgel). Werke von Händel, Mozart, Debussy u. a.
UMlAnD
12:00 Kloster Fürstenfeld Fürstenfeldbruck Fürstenfelder Orgelsommer. Christoph Hauser (Orgel). Werke von Rogers, Bull, Purcell, Höring u. a.
7.9. MOnTAG
16:30 Kloster Benediktbeuern Benediktbeurer Konzerte. Brass Band München, Ekkehard Hauenstein (Leitung & Moderation). Mahler: Auferstehungs-Hymnus aus Sinfonie Nr. 2, Mendelssohn: Denn Er hat seinen Engeln befohlen, Fauré: Pie Jesu & Libera me aus Requiem op. 48 u. a.
20:00 Kloster St. Mang Füssen (Kaisersaal) Festival vielsaitig. Matthias Kirschnereit (Klavier). Scarlatti: Sonaten, Händel: Chaconne G-Dur HWV 435, Mendelssohn: Variations sérieuses d-Moll op. 54, Chopin: Etüden, Rachmaninow: Préludes
19:00 Kleiner Goldener Saal Augsburg mozart@augsburg. Cuarteto Casals. Mozart: Streichquartett Nr. 19 C-Dur KV 465 „Dissonanzenquartett“, Beethoven: Streichquartett Nr. 16 F-Dur op. 135 & Streichquartett Nr. 11 f-Moll op 95 „Quartetto serioso“
Gerade noch rechtzeitig: In der 11. Klasse ging Matthias Kirschnereit von der Schule ab: „Ich bin auf den allerletzten Zug für eine Pianistenkarriere aufgesprungen.“
20:00 Kloster St. Mang (Refektorium) Festival vielsaitig. Hille Perl Barockensemble, Verdi Quartett, Bläserquartett, Jazzquartett. Bach/ Breuer: Die Kunst der Fuge
7.9. MOnTAG
20:00 Kloster St. Mang Füssen (Kaisersaal) Festival vielsaitig. Veronika Eberle (Violine), Michail Lifits (Klavier). Beethoven: Sonate Es-Dur op. 12 Nr. 3, Schubert: Fantasie C-Dur D 934, Schumann: Sonate Nr. 2 d-Moll
9.9. MITTWOCH
UMlAnD
KonzeRt
17:00 Stadtbibliothek Füssen (orangerie) Festival vielsaitig: Konzerte zur Teestunde
16:00 Residenz (Herkulessaal) ARD-Musikwettbewerb: Finale Posaune. Finalisten, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
20:00 Kloster St. Mang Füssen (Kaisersaal) Festival vielsaitig. Matthias Kirschnereit (Klavier). Scarlatti: Sonaten, Händel: Chaconne G-Dur HWV 435, Mendelssohn: Variations sérieuses d-Moll op. 54, Chopin: Etüden Weitere Infos siehe Tipp
8.9. DIEnSTAG KonzeRt
12:00 Hochschule für Musik und theater (Großer Saal) ARD-Musikwettbewerb: Semifinale Klavierduo. Semifinalisten, Münchener Kammerorchester MUSiK in KiRcHen
20:00 Kloster St. Mang Füssen (Kaisersaal) Festival vielsaitig. Eric Gauthier & Band
MUSiKtHeAteR
19:30 Schloss nymphenburg (Hubertussaal) Mozart: La Finta Semplice. Kammeroper München
10.9. DOnnERSTAG KonzeRt
16:00 Prinzregententheater 64. ARD-Musikwettbewerb: Semifinale Gesang. Semifinalisten, Münchener Kammerorchester 19:00 Residenz (Hofkapelle) Residenz-Serenade. Residenz-Solisten. Vivaldi: Konzert aus „La Stravaganza“, Geminiana: La Folia u. a. MUSiKtHeAteR
19:30 Schloss nymphenburg (Hubertussaal) Mozart: La Finta Semplice. Kammeroper München SonStiGeS
19:30 Münchner Künstlerhaus (Festsaal) Figurentheater. Berlioz: Symphonie fanstastique UMlAnD
17:00 Stadtbibliothek Füssen (orangerie) Festival vielsaitig: Konzerte zur Teestunde 20:00 Kloster St. Mang Füssen (Kaisersaal) Festival vielsaitig. David Gazarov Trio. Bachology 20:00 Stadtpfarrkirche St. Justina Bad Wörishofen Zarewitsch Don Kosaken
11.9. FREITAG
tAnztHeAteR
KonzeRt
20:30 Muffatwerk (Muffathalle) Pindorama. Lia Rodrigues (Choreographie)
16:00 Prinzregententheater ARD-Musikwettbewerb: Semifinale Flöte. Semifinalisten, Münchener Kammerorchester
MUSiK in KiRcHen
9:00 Dom zu unserer lieben Frau Karen Electra Christianso (Orgel). Werke von Buxtehude, Bach u. a. SonStiGeS
20:00 Abtei St. Bonifaz Maxvorstadt Olimpio Medori (Orgel). Bach: Präludium und Fuge Es-Dur BWV 552, Vivaldi: Konzert Nr. 11 d-Moll RV 565, Bossi: Scherzo g-Moll op. 49,2 u. a.
19:30 Münchner Künstlerhaus (Festsaal) Figurentheater. Susanne Brantl, Magdalena Breit, Michael Bruns, Monika Eibl, Birgit Gottschalk & Georg Jenisch (Figurenspieler). Berlioz: Symphonie fanstastique
UMlAnD
UMlAnD
17:00 Musiksaal Füssen Festival vielsaitig: Abschlusskonzerte der Meisterkurse
17:00 Stadtbibliothek Füssen (orangerie) Festival vielsaitig: Konzerte zur Teestunde
Konzert-tickets bei München ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de
18:00 Residenz (Herkulessaal) ARD-Musikwettbewerb: Finale Klavierduo. Finalisten 20:00 Gasteig (Philharmonie) Yefim Bronfman (Klavier), Sächsische Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann (Leitung). Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll, Bruckner: Sinfonie Nr. 6 A-Dur MUSiK in KiRcHen
20:00 Abtei St. Bonifaz Maxvorstadt Andrzej Chorosinski (Orgel). Bach: Passacaglia c-Moll BWV 582, Rinck: Flötenkonzert, Saint-Saëns: Dance macabre, Chopin: Ballade F-Dur, Surzynski: Capriccio–Elegia–Toccata concerti 09.15 München 19
KlassIKprogramm
13.9. SOnnTAG KonzeRt
16:00 Residenz (Herkulessaal) ARD-Musikwettbewerb: Finale Flöte. Finalisten, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks 20:30 Galli theater in der Amalienpassage Live Jazz
19. September 2015 | 19.30 Uhr München | Herkulessaal der Residenz
MESSIAS von Georg Friedrich Händel MÜNCHENER BACH-CHOR MÜNCHENER BACH-ORCHESTER Fanie Antonelou, Sopran | Olivia Vermeulen, Alt | Thomas Cooley, Tenor | Klaus Häger, Bariton | Hansjörg Albrecht, Cembalo & Leitung
MUSiKtHeAteR
19:30 Schloss nymphenburg (Hubertussaal) Mozart: La Finta Semplice. Kammeroper München SonStiGeS
11:30 Prinzregententheater Vorhang auf! Ein Ausblick auf die Saison. Ivan Liška, Bettina Wagner-Bergelt & Wolfgang Oberender (Moderation) UMlAnD
17:00 & 20:00 Kloster St. Mang Füssen (Kaisersaal) Festival vielsaitig: Abschlusskonzerte der Meisterkurse 19:00 Kloster Seeon (Kirche St. Walburga) Freitags-Soiree. KaLIEDoskop. Sing to the Lord 19:30 Regierung von Schwaben (Rokokosaal) Tschaikowsky: Romanzen
12.9. SAMSTAG KonzeRt
15:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Stipendiatenkonzert. Richard Wagner Verbände München und Havanna 16:00 Residenz (Herkulessaal) ARD-Musikwettbewerb: Finale Gesang. Finalisten, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks 18:00 & 19:30 Residenz (Hofkapelle) Residenz-Serenade. Residenz-Solisten 19:00 Bürgersaalkirche Christoph Well (Trompete & Alphorn)
19:00 St. Ulrichkirche Augsburg mozart@augsburg. Sarah Nemtanu & Deborah Nemtanu (Violine), Orchestre de Chambre de Paris, Sir Roger Norrington (Leitung). W. F. Bach: Sinfonie F-Dur, J. S. Bach: Violinkonzert E-Dur BWV 1042, C. P. E. Bach: Sinfonie C-Dur H.659, J. S. Bach: Violinkonzert a-Moll BWV 1041 & Konzert für 2 Violinen d-Moll BWV 1043 19:30 Benediktinerabtei ottobeuren (Kaisersaal) Ottobeurer Konzerte: Jubiläumskonzert. Florian Sonnleitner & Jürgen Besig (Violine), Jürgen Weber (Viola), Hanno Simons (Violoncello), Concertino München. Mozart: Streichquartett C-Dur KV 465, Beethoven: Streichtrio Es-Dur op. 3, Haydn: Streichquartett D-Dur op. 20,4
TIPP
MUSiK in KiRcHen
20:00 emmauskirche Harlaching Orgelmeditation bei Kerzenlicht UMlAnD
11:15 Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt ingolstadt Juan Paradell Solé (Orgel). Werke von Dubois, Capocci, Bossi, Urteaga, Torres u. a. 19:00 Festspielhaus Füssen Wagner: Das Rheingold 20 München concerti 09.15
16:30 Kloster Benediktbeuern Benediktbeurer Konzerte. German Hornsound, Katja Schild (Lesung). Werke von Händel, Telemann, Mozart, Verdi, Bruckner u. a. 17:00 Festspielhaus Füssen Wagner: Die Walküre. Sofia National Opera and Ballet 19:00 Kloster Seeon (Abtskapelle St. nikolaus) Trio Tinnabuli 20:00 Kurhaus Bad Wörishofen (Kurtheater) Große Operettengala. Johann-Strauß-Salonorchester
15.9. DIEnSTAG MUSiK in KiRcHen
20:00 Abtei St. Bonifaz Bruno Oberhammer (Orgel). Franck: Choral III a-Moll, Rheinberger: Sonate VIII e-Moll, Thuille: Sonate a-Moll UMlAnD
MUSiKtHeAteR
19:30 Schloss nymphenburg (Hubertussaal) Mozart: La Finta Semplice. Kammeroper München
12:00 Apostelkirche Miesbach Orgelkonzert (nicht nur) für Kinder. Andrea Wehrmann (Orgel), Gabriele Hesse (Sprecherin). Michel-Ostertun: Die Konferenz der Tiere
17.9. DOnnERSTAG
20:00 Gasteig (Philharmonie) Mahler: Sinfonie Nr. 2 c-Moll „Auferstehungssinfonie“. Anne Schwanewilms (Sopran), Olga Borodina (Mezzosopran), Philharmonischer Chor München, Münchner Philharmoniker, Valery Gergiev (Leitung) Hat ihre Prinzipien: Ein Engagement an der Scala hat Olga Borodina kurzfristig geschmissen, weil sie sich weigert, Carmen mit gesprochenen Dialogen zu spielen.
17:00 Festspielhaus Füssen Wagner: Siegfried. Sofia National Opera and Ballet 20:00 Porsche zentrum Augsburg Gersthofen mozart@augsburg: A little Nightmare Music. Igudesman & Joo
16.9. MITTWOCH KonzeRt
20:00 Prinzregententheater ARD-Musikwettbewerb: Preisträgerkonzert. Preisträger, Münchner Rundfunkorchester
Konzert-tickets bei München ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de
Fotos: privat, Steven Haberlandt
UMlAnD
19:00 Dom zu unserer lieben Frau Münchner Domchor, Hans Leitner (Orgel). Werke von Mozart u. a.
20:00 Residenz (Herkulessaal) ARD-Musikwettbewerb: Preisträgerkonzert. Preisträger, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
TIPP
20:00 Schlachthof Ass-Dur: 3. Satz – Scherzo spirituoso
MUSiKtHeAteR
19:30 Schloss nymphenburg (Hubertussaal) Mozart: La Finta Semplice. Kammeroper München
17.9. DOnnERSTAG KonzeRt
19:00 Residenz (Hofkapelle) Residenz-Serenade. Residenz-Solisten 20:00 Gasteig (Philharmonie) Mahler: Sinfonie Nr. 2 c-Moll Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Prinzregententheater ARD-Musikwettbewerb: Preisträgerkonzert. Preisträger, Münchener Kammerorchester MUSiKtHeAteR
19:30 Schloss nymphenburg (Hubertussaal) Mozart: La Finta Semplice. Kammeroper München SonStiGeS
18:30 Bayerische Staatsoper Bühnen-Dinner UMlAnD
17:00 Festspielhaus Füssen Wagner: Götterdämmerung 19:30 Benediktinerabtei ottobeuren (Kaisersaal) Ottobeurer Konzerte. Schwäbisches Jugendsinfonieorchester, Stefan Blum (Schlagwerk) 19:30 Kongresshaus Garmisch-Partenkirchen (Festsaal Werdenfels) KULTurSOMMER Garmisch-Partenkirchen: Opern auf Bayrisch
tAnztHeAteR
20:00 Deutsches theater Romeo and Juliet. Jessica Nupen (Choreographie) 18.9. FREITAG
MUSiK in KiRcHen
20:00 Kongress am Park Augsburg mozart@augsburg: Abschlusskonzert. Sebastian Knauer (Klavier), Bamberger Symphoniker, David Danzmayr (Leitung). Mozart: Ouvertüre zu „Die Hochzeit des Figaro“ KV 492, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 „Schottische“
20:00 Abtei St. Bonifaz Moxvorstadt Hartmut Haupt (Orgel). Herzog von Sachsen-Weimar: Konzert G-Dur, Bach: Fantasia a-Moll BWV 918, Wagner: Vorspiel zu „Lohengrin“, Liszt: Consolation Des-Dur, Beethoven: Allegro G-Dur, Reger: Introduktion, Passacaglia & Fuge h-Moll op. 96
Schreien und Weinen: Schon als Kleinkind reagierte Sebastian Knauer heftig auf Klaviermusik – als Vierjähriger erklärte er dann „Ich will Konzertpianist werden!“
20:00 Kongress am Park Augsburg mozart@augsburg: Abschlusskonzert. Sebastian Knauer (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp
19.9. SAMSTAG
18.9. FREITAG
KonzeRt
KonzeRt
20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Dvořák-Gala. Maria Czeiler (Sopran), Stellario Fagone (Klavier & Moderation) 20:00 Gasteig (Philharmonie) Mahler: Sinfonie Nr. 2 c-Moll „Auferstehungssinfonie“. Anne Schwanewilms (Sopran), Olga Borodina (Mezzosopran), Philharmonischer Chor München, Münchner Philharmoniker, Valery Gergiev (Leitung)
Geheimnisvolles Nordosteuropa Ausgefallene Programme, die in jedem Jahr die Musik einer anderen geografischen Region beleuchten, und die Tatsache, dass hier keine bestehenden Ensembles ans Werk gehen, sondern eine handverlesene Schar hochkarätiger Musiker aus aller Herren Länder zusammenkommt, um das meist unbekannte Repertoire vor Ort zu erarbeiten und in den unterschiedlichsten Besetzungen zu präsentieren, machen Classix Kempten einzigartig. »Eine Sensation!« Christoph Schlüren, nmz
UMlAnD
15:00 Gasteig (Black Box) Richard Wagners Wesendoncklieder eine halbszenische Präsentation 18:00 & 19:30 Residenz (Hofkapelle) Residenz-Serenade. ResidenzSolisten 19:30 Residenz (Herkulessaal) Händel: The Messiah. Fanie Antonelou (Sopran), Olivia Vermeulen (Alt), Thomas Cooley (Tenor), Klaus Häger (Bariton), Münchener Bach-Chor & -Orchester, Hansjörg Albrecht (Leitung)
www.classix-kempten.de 20. bis 27. September 2015 Konzerte Komponistengespräch öffentliche Proben Künstlerische Leitung: Oliver Triendl Composer-in-Residence: Sebastian Fagerlund
Kammermusik für Entdecker
C L AS S X
Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische theaterakademie: 089/21 85 19 47
Kempten
MUSiK in KiRcHen
concerti 09.15 München 21
KlassIKprogramm
20.9. SOnnTAG
17:00 Bayerische Staatsoper Berg: Lulu. Marlis Petersen (Lulu), Bayerisches Staatsorchester, Kirill Petrenko (Leitung), Dmitri Tcherniakov (Regie) Der Kälte entflohen: Als Marlis Petersen 2011 im finsteren Berliner Januar ins sonnige Griechenland flog, entschied sie sich spontan für einen dauerhaften Umzug – nach Athen. MUSiKtHeAteR
19:00 Bayerische Staatsoper Puccini: Madama Butterfly. Keri-Lynn Wilson (Leitung), Wolf Busse (Regie) 19:30 Schloss nymphenburg (Hubertussaal) Mozart: La Finta Semplice. Kammeroper München UMlAnD
19:00 Kloster Schäftlarn Schäftlarner Konzerte. Bläsergruppe der Schäftlarner Konzerte, Michael Forster (Leitung). Mozart: Serenade „Gran Partita“, Dvořák: Serenade op. 44 19:00 Rübsamen tiefgeschoss Dachau Markus Lüpertz (Klavier) 19:30 Benediktinerabtei ottobeuren (Kaisersaal) Ottobeurer Konzerte. Capella Antiqua Bambergensis 20:00 Pfarrkirche St.-JohannBaptis ismaning Händel: Der Messias. Chor des Pfarrverbandes Ismaning-Unterföhring, Johannes Böckler (Leitung) 20:00 Schloss neuschwanstein Neuschwanstein Konzerte. Carina van Heerden & Philipp Wagner (Oboe), Elisabeth Baumer (Englischhorn), L‘Orfeo Barock Orchester, Michi Gaigg (Leitung). Mendelsohn: Sinfoniesatz c-Moll, Sinfonia Nr. 10 h-Moll & Nr. 7 d-Moll, Beethoven: Grand Trio C-Dur, Mozart: Variationen über Lá ci darem la mano aus „Don Giovanni“
20.9. SOnnTAG KonzeRt
11:00 Funkhaus (Studio 1) Münchner Rundfunkorchester, David Reiland (Leitung). Werke von Godard 22 München concerti 09.15
19:00 Gasteig (Philharmonie) 30 Jahre Klais-Orgel im Gasteig. Friedemann Winklhofer (Orgel), Hannes Läubin, Thomas Kiechle & Herbert Zimmermann (Trompete), Maxime Pidoux (Pauke). Werke von Charpentier, Manfredini, Mouret, Britten u. a. 19:00 Pasinger Fabrik (Kleine Bühne) Anna Fischer (Alt), Theo Palm (Klavier & Moderation). Schilling: Lieder, Klavierstücke & Melodram „Das Hexenlied“ MUSiKtHeAteR
17:00 Bayerische Staatsoper Berg: Lulu. Marlis Petersen (Lulu) Weitere Infos siehe Tipp 19:30 Schloss nymphenburg (Hubertussaal) Mozart: La Finta Semplice. Kammeroper München MUSiK in KiRcHen
18:00 Stephanuskirche Münchennymphenburg Albert Schweitzer und J. S. Bach. Berthold Götz (Orgel) 19:00 erlöserkirche Schwabing Hans Leitner (Orgel). Werke von Bach, Mozart, Brosig & Roth
19:30 Apostelkirche Weilheim Posaunenchor der Apostelkirche, Gundula Kretschmar (Leitung) 20:00 Schloss neuschwanstein Schwangau Neuschwanstein Konzerte. Carina van Heerden & Philipp Wagner (Oboe), Elisabeth Baumer (Englischhorn), L‘Orfeo Barock Orchester, Michi Gaigg (Leitung)
21.9. MOnTAG KonzeRt
21:00 Milla Klassik Underground. Tareq Nazmi (Bass), Gerold Huber (Klavier). U21 Radio Show live tAnztHeAteR
19:30 Bayerische Staatsoper In A Landscape, Metric Dozen, Unitxt. Richard Siegal (Choreographie), Bayerisches Staatsballett UMlAnD
20:00 Schloss neuschwanstein Schwangau Neuschwanstein Konzerte. L‘Orfeo Barock Orchester, Michi Gaigg (Leitung). Mendelsohn: Sinfonia Nr. 3 e-Moll, Sinfonia Nr. 5 B-Dur & Sinfonia Nr. 8 g-Moll, Mozart: Divertimenti F-Dur KV 138 & B-Dur KV 137
22.9. DIEnSTAG
UMlAnD
KonzeRt
11:00 Kupferhaus Planegg Ani Takidze (Klavier). Werke von Mozart, Schubert, Schumann & Chopin
20:00 Gasteig (Philharmonie) Münchner Philharmoniker, Janine Jansen (Violine), Valery Gergiev (Leitung). Brahms: Violinkonzert D-Dur, Bruckner: Sinfonie Nr. 4 „Romantische“
15:00 Benediktinerabtei ottobeuren (Basilika) Ottobeurer Konzerte. Händel: Der Messias. Fanie Antonelou (Sopran), Olivia Vermeulen (Alt), Thomas Cooley (Tenor), Klaus Häger (Bariton), Münchener Bach-Orchester, Münchener Bach-Chor, Hansjörg Albrecht (Leitung) 16:00 Stadtpfarrkirche St. Justina Bad Wörishofen Ensemble SACRALISSIMO. Jurii Nikolov (Tenor), Dilian Kushev (Bariton & Leitung), Manol Paskalev (Klavier & Orgel) 16:30 Kloster Benediktbeuern (Basilika) Jauchzet, jubelt, singet. Münchner MotettenChor, Bläserensemble BRASSexperience, Benedikt Haag (Leitung) 19:00 theater Kempten CLASSIX Kempten: Festivalauftakt. Liza Ferschtman (Violine), Atte Kilpeläinen (Viola), Jan-Erik Gustafsson (Violoncello), Oliver Triendl (Klavier), Oliver Doise (Oboe), Christoffer Sundqvist (Klarinette), Gustavo Núñez (Fagott). Werke von Heinö, Pärt, Gothóni, Sibelius, Fagerlund & Mielck
MUSiKtHeAteR
19:39 Bayerische Staatsoper Puccini: Madama Butterfly. Keri-Lynn Wilson (Leitung), Wolf Busse (Regie) UMlAnD
20:00 Schloss neuschwanstein Schwangau Neuschwanstein Konzerte. Julian Steckel (Violoncello), Bamberger Symphoniker, Bayerische Staatsphilharmonie, David Danzmayr (Leitung). Mozart: Ouvertüre zu „Die Hochzeit des Figaro“, Haydn: Cellokonzert C-Dur, Mendelsohn: Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 „Schottische“
23.9. MITTWOCH KonzeRt
20:00 Gasteig (Philharmonie) Münchner Philharmoniker, Janine Jansen (Violine), Valery Gergiev (Leitung). Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77, Bruckner: Sinfonie Nr. 4 Es-Dur „Romantische“
Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische theaterakademie: 089/21 85 19 47
Fotos: KASSKARA, Yiorgos Mavropoulos
11:00 Gasteig (Philharmonie) Mahler: Sinfonie Nr. 2 c-Moll „Auferstehungssinfonie“. Philharmonischer Chor München, Münchner Philharmoniker, Valery Gergiev (Leitung)
TIPP
MUSiKtHeAteR
18:00 Bayerische Staatsoper Berg: Lulu. Marlis Petersen (Lulu), Kirill Petrenko (Leitung), Dmitri Tcherniakov (Regie)
Freitag, 25.9.15, 20 Uhr
UMlAnD
Tomoko Sawallisch
20:00 Schloss neuschwanstein Schwangau Neuschwanstein Konzerte. Corby Welch (Lohengrin), Astrid Weber (Elsa), Monika Bohinec (Ortrud), Bamberger Symphoniker. Wagner: Auszüge aus „Lohengrin“ 20:00 theater Kempten CLASSIX Kempten. Werke von Sallinen u. a.
24.9. DOnnERSTAG KonzeRt
19:00 Residenz (Hofkapelle) Residenz-Serenade. Residenz-Solisten 20:00 Gasteig (Philharmonie) Münchner Philharmoniker, Valery Gergiev (Leitung). Prokofjew: Auszüge aus Romeo und Julia, Strauss: Don Juan, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 MUSiKtHeAteR
20:00 Pasinger Fabrik LaTriviata: Die Impro-Oper UMlAnD
20:00 Schloss neuschwanstein Schwangau Neuschwanstein Konzerte. Julian Steckel (Violoncello), Bamberger Symphoniker, Bayerische Staatsphilharmonie, David Danzmayr (Leitung)
TIPP
25.9. FREITAG
19:30 Kurhaus Bad Wörishofen (Kursaal) Festival der Nationen: Eröffnungskonzert – Cellissimo! Mischa Maisky (Violoncello & Leitung), Charles-Antoine Duflot (Violoncello), Münchner Rundfunkorchester. Dvořák: Waldesruhe & Sinfonie in G-Dur „Die Englische“, Tschaikowsky: Nocturne d-Moll op. 19, Rokokovariationen A-Dur op. 33, Bruch: Kol Nidrei Plädoyer für die Vielfalt im Denken wie im Leben und in der Musik: Für Mischa Maisky gibt es nicht die eine Wahrheit – sein Motto lautet: „Leben und leben lassen.“
Gasteig, Kleiner Konzertsaal
Klavierabend
Beethoven Klaviersonate Nr.14 „Mondschein“ Chopin Fantasie f-moll Op.49 Schumann Fantasie C-dur Op.17 u.a. Kartenvorverkauf bei München Ticket 089/ 54 81 81 81 20:00 Seeresidenz Alte Post Seeshaupt Quatuor Hermès 20:00 Stadttheater ingolstadt Georgisches Kammerorchester Ingolstadt. Mozart: Sinfonie A-Dur KV 201, Lutosławski: Konzert für Oboe, Harfe & Orchester, Mozart: Konzert für Flöte, Harfe & Orchester 20:00 theater Kempten CLASSIX Kempten. Werke von Laks u. a.
25.9. FREITAG KonzeRt
19:30 Schloss nymphenburg (Hubertussaal) Festkonzert. Residenz-Solisten. Werke von Beethoven, Vivaldi, Mozart & Brahms 20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Tomoko Sawallisch (Klavier). Mozart: Fantasie d-Moll KV 397, Beethoven: Klaviersonate Nr. 14 cis-Moll, Chopin: Fantasie f-Moll, Schumann: Fantasie 20:00 Gasteig (Philharmonie) Münchner Symphoniker, EINSHOCH6 MUSiKtHeAteR
19:00 Bayerische Staatsoper Verdi: Aida. Dan Ettinger (Leitung) 20:00 Pasinger Fabrik LaTriviata: Die Impro-Oper UMlAnD
17:00 St. Johannes Gilching Ökumenische Nacht der Kirchenmusik. Gounod: Cäcilienmesse u. a. 19:30 Kurhaus Bad Wörishofen (Kursaal) Festival der Nationen Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Kloster zangberg Elisabeth Überacker (Violine), Ulrike Überacker (Flöte), Josef Überacker (Klavier). Werke von Haydn, Mozart u. a.
Konzert-tickets bei München ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de
20:00 Kupferhaus Planegg Notos Quartett 20:00 Schloss neuschwanstein Schwangau Neuschwanstein Konzerte. Wagner: Auszüge aus „Lohengrin“ 20:00 theater Kempten CLASSIX Kempten. Werke von Lutosławski u. a.
26.9. SAMSTAG KonzeRt
11:00 Bayerische Philharmonie Tag der offenen Tür 18:00 & 19:30 Residenz (Hofkapelle) Residenz-Serenade 20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Winners & Masters. Maria Mazo (Klavier). Werke von Beethoven u. a. 20:00 Prinzregententheater Back to Barock. Anna Prohaska & Katja Stuber (Sopran), Marie-Claude Chappuis (Mezzosopran), Samuel Boden (Tenor), Christian Immler (Bass), Chor & Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Giovanni Antonini (Leitung). Vivaldi: Dixit Dominus D-Dur RV 594, Gloria D-Dur RV 589, Bach: Kantaten u. a. MUSiKtHeAteR
18:00 Bayerische Staatsoper Berg: Lulu. Kirill Petrenko (Leitung) UMlAnD
16:00 Benediktinerabtei ottobeuren (Basilika) Benefizkonzert 18:00 Marianische Männerkongregation Altötting Mendelssohn: Elias. Münchner Oratorienchor, EuregioOratorienchor, Münchner Symphoniker, André Gold (Leitung) 19:30 Fuggerschloss Kirchheim (zedernsaal) Anja Tschamler (Sopran) concerti 09.15 München 23
Klassikprogramm
19:30 Pädagogisches Zentrum Rainer-Maria-Rilke-Gymnasium Icking meistersolisten im isartal. Trio Rafale. Beethoven: Klaviertrio D-Dur, op. 70/1 „Geistertrio“, Giger: Caprice, Schubert: Klaviertrio Es-Dur op. 100 D 929 20:00 Kurhaus Bad Wörishofen (Kursaal) Festival der Nationen. Giuliano Carmignola (Violine & Leitung), Concerto Köln. Vivaldi: Die vier Jahreszeiten 20:00 Schloss Neuschwanstein Schwangau Neuschwanstein Konzerte. Julian Steckel (Violoncello), Bamberger Symphoniker, Bayerische Staatsphilharmonie, David Danzmayr (Leitung) 20:00 Theater Kempten CLASSIX Kempten. Werke von Bacewicz u. a.
27.9. Sonntag Konzert
20:00 Prinzregententheater Back to Barock. Anna Prohaska & Katja Stuber (Sopran), Marie-Claude Chappuis (Mezzosopran), Samuel Boden (Tenor), Christian Immler (Bass), Chor & Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Giovanni Antonini (Leitung). Vivaldi: Dixit Dominus D-Dur RV 594, Cum dederit aus „Nisi Dominus“ g-Moll RV 608, Gloria D-Dur RV 589, Bach: Kantaten Musiktheater
18:00 Bayerische Staatsoper Puccini: Madama Butterfly. Keri-Lynn Wilson (Leitung), Wolf Busse (Regie) Musik in Kirchen
17:00 Ev.-Luth. Andreaskirche Händel: Wassermusik. InstrumentalEnsemble der Andreaskirche
Umland
16:30 Kloster Benediktbeuern Benediktbeurer Konzerte. Katharina Preus (Sopran), Theresa Holzhauser (Alt), Moritz Kugler (Tenor), Andreas Burkhart (Bass), Knabenchor colle gium iuvenum Stuttgart, Christoph Gördes (Klarinette), Camerata Andechs, Andreas Schwankhart (Leitung). Mozart: Requiem d-Moll & Klarinettenkonzert A-Dur KV 622 17:00 Fürstliches Residenzschloss Oettingen (Barocksaal) Oettinger Residenzkonzerte. Albrecht Mayer (Oboe), Bayerisches Kammerorchester Bad Brückenau, Johannes Moesus (Leitung). Werke von Bartók, Strauss, Bizet, Mozart & Fauré 17:00 Theater Kempten CLASSIX Kempten. Werke von Sibelius u. a. 18:00 Schloss Seefeld Kiki Pedrozo (Harfe), Hansi Zeller (Akkordeon) 19:00 Kurhaus Bad Wörishofen (Kursaal) Festival der Nationen. David Garrett (Violine), vbw Festivalorchester, Christoph Adt (Leitung). Werke von Bruch, Beethoven u. a. 19:00 Veranstaltungsforum Fürstenfeld Fürstenfeldbruck Alte Musik in Fürstenfeld. Benno Schachtner (Countertenor), Stefan Temmingh (Blockflöte), Domen Marinčič (Viola da Gamba & Barockcello), Wiebke Weidanz (Cembalo). Werke von Bach & Hasse 19:30 Gymnasium Tegernsee (Barocksaal) Podium für Junge Solisten. Quatuor Hermès, Tristan Cornut (Violoncello). Mozart: Streichquartette, Webern: Streichquartette, Schubert: Streichquintett op. posth. 163 20:00 Schloss Neuschwanstein Schwangau Neuschwanstein Konzerte. Wagner: Auszüge aus „Lohengrin“
28.9. Montag Konzert
20:00 Versicherungskammer Bayern (Großer Sitzungssaal) Studio für Neue Musik. Gerhard Werlitz (Tenor), Stefanie Knauer (Klavier) Musiktheater
19:00 Bayerische Staatsoper Verdi: Aida. Dan Ettinger (Leitung) Umland
20:00 Kurhaus Bad Wörishofen (Kursaal) Festival der Nationen. David Garrett (Violine), vbw Festivalorchester, Christoph Adt (Leitung). Werke von Bruch, Beethoven u. a.
29.9. Dienstag Konzert
20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Soheil Nasseri (Klavier). Schubert: Sonate G-Dur D 894, Chopin: Ballade Nr. 1 g-Moll, Beethoven: Variationen C-Dur über „God save the King“, Beethoven/Liszt: Sinfonie Nr. 5 Tanztheater
19:30 Bayerische Staatsoper Portrait. Richard Siegal (Choreographie), Bayerisches Staatsballett
30.9. Mittwoch Konzert
20:00 Gasteig (Philharmonie) Münchner Philharmoniker, Semyon Bychkov (Leitung). Mahler: Sinfonie Nr. 6 Umland
20:00 Kurhaus Bad Wörishofen (Kursaal) Festival der Nationen: Bach meets Kennedy
4. bis 18. Oktober 2015 Jesuitenkirche St. Michael Neuhauser Straße 6 | 80331 München www.muenchner-orgelherbst.de Karten bei MünchenTicket | www.muenchenticket.de
24 München concerti 09.15
Internationales Orgelfestival St. Michael
Konzert-Tickets bei München Ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de
Festivals In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor
Foto: Musikfest Bremen fotoetage
Märchenhafte Kulisse: Das Musikfest Bremen startet mit einer »großen Nachtmusik« rund um den Markplatz
28_Bremen Die Deiche in den Köpfen brechen Mit ihrem Musikfest trumpft die Hansestadt mächtig auf 30_Zermatt Höhentraining für Bläser Beim Zermatt Festival ringt das Scharoun Ensemble um Luft und Publikum 32_Kronberg Auf in die Welthauptstadt des Cellos! Die Kronberg Academy 32_Franken Lied und Lyrik Kunstvoller Brückenschlag 33_Wittenberg Früh neuzeitliches Disco-Fieber im Rathaus „Musikalisch Allerley“ an historischen Orten Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
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Festivalguide
Die Deiche in den Köpfen brechen Mit ihrem Musikfest und stilistischen Paukenschlägen trumpft die ewig klamme Hansestadt Bremen mächtig auf. Von Teresa Pieschacón Raphael
Lauschige Atmosphäre im Innenhof des Atlantic Grand Hotels
90-Minuten-Abständen wiederholt werden – da wird die Wahl fast schon zur Qual. Soll es in „Die Glocke“ gehen, jenen wunderbaren Art-déco-Konzertsaal mit seiner klaren Akustik? Oder lieber in den gotischen St. Petri-Dom? Oder vielleicht doch ins Haus Schütting, jenes großbürgerliche Ambiente der Bremer Kaufmannschaft? Die Wahl fällt schwer, denn allerorten warten erlesene Künstler mit einem Repertoire, das von Purcell über Brahms bis hin zu Xenakis und Jazz reicht.
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remen im August. Noch ist es nicht Nacht, dennoch leuchtet das Rathaus, das mit seinen Kolonnaden und kunstvoll gedrechselten Balustraden als das schönste in ganz Deutschland gilt. Über den Marktplatz, die „gute Stube“ der Hansestadt, eilen Musiker mit ihren Instrumenten, vorbei an den Menschen, die in Abendgarderobe am 28 concerti September 2015
Bratwurststand stehen. Manch einer hat es sich mit einem Glas Wein auf den Stufen zur Roland-Statue bequem gemacht, zu Füßen jenes Ritters, der – mit Schwert und Schild gewappnet – über den großen Platz wacht. Allerorten herrscht Vorfreude auf die „große Nachtmusik“, die Eröffnung des Musikfests Bremen: neun Konzerte an einem Abend, die in
Angefangen hatte all dies 1988 mit dem Anruf eines Managers des Daimler-Konzerns, erinnert sich Intendant und Mitbegründer Thomas Albert. Anderthalb Stunden fantasierte man damals über den „kulturellen Standort“ Bremen – „und am Ende sagte er: bestanden“. Der Stadt wurde ein Konzept vorgelegt, 1989 ging das Festival an den Start und findet seit 1991 alljährlich statt. „Die Deiche in den Köpfen brechen“, lautet dabei von Anfang an die Devise von Albert und seinem Team – und tatsächlich glich schon der Beginn einem = Zeitraum
= Künstler
= Ort
Fotos: Musikfest Bremen fotoetage
Die Deiche in den Köpfen brechen
stilistischen Paukenschlag: das Violinkonzert von Beethoven erstmals auf historischen Instrumenten! 1993 folgte die erste Wiederaufführung der Messe solenelle von Berlioz, deren Noten seit 1827 verschollen gewesen und erst 1991 wiedergefunden worden waren; 2005 wurde in Kooperation mit den Salzburger Festspielen dann mit Mozarts Mitridate, re di Ponto die erste Opernproduktion ermöglicht – und in diesem Jahr steht Die Entführung aus dem Serail unter der Regie von Martin Kušej auf dem Programm, in Koproduktion mit dem Festival d’Aix-en-Provence. Zudem hat Albert 2010 mit dem Arp-Schnitger-Festival ein Fest im Festival ins Leben gerufen: Schließlich war der gleichnamige Großmeister des
Orgelbaus hier im Norden vor über 300 Jahren höchst aktiv und hat zwischen Nord- und Ostsee 16 Original-Instrumenten hinterlassen. Und auch die Reihe „Musikfest Surprise“ verspricht Entdeckungen, changiert doch in diesem „Laboratorium für unkonventionelle Experimente“ das Repertoire zwischen Klassik, Jazz, Pop, Hardrock und World Music. Kein Wunder, dass sich das Musikfest da seit 2002 kontinuierlich auf den ganzen Nordwesten ausgedehnt hat, inzwischen rund ein Drittel der über 40 Veranstaltungen außerhalb Bremens stattfinden in Städten wie Bremerhaven, Verden, Oldenburg oder sogar im niederländischen Groningen. Allein an einem hapert es hier: einem guten Tropfen. Vom le-
gendären „Rüdesheimer“, der seit 1653 in einem 1000-LiterFass tief in den Katakomben des Bremer Rathauses lagert, dürfen Normalsterbliche nämlich seit 2004 nicht mehr kosten – in jenem Jahr wurde das Rathaus von der Unesco zum Weltkulturerbe gekürt. Hatten zuvor hohe Gäste gelegentlich vom Ratskellermeister noch ein Gläschen kredenzt bekommen, ist der edle Wein seither selbst für die Queen tabu … Doch die Besucher nehmen’s gelassen: Genießen lässt sich die große Nachtmusik schließlich auch bei einem zünftigen Pils. Musikfest Bremen 29.8. - 19.9.2015 Bryn Terfel, András Schiff, Maria João Pires, Trevor Pinnock, Sol Gabetta, Janine Jansen u. a. Bremen, Oldenburg, Emden u. a.
FESTSPIEL der deutschen Sprache 2015 Goethe-Theater Bad Lauchstädt 3. bis 6. September 2015 Mitwirkende: Günther Maria Halmer, Barnaby Metschurat, Johannes Geißer, Lilith Stangenberg, Bernt Hahn, Uwe Bohm, Jakob Diehl, Peter Prager, Giovanni di Lorenzo, Burghart Klaußner u. a. MDR-Sinfonieorchester | Leitung: Kristjan Järvi Ragna Schirmer (Klavier) | Benjamin Moser (Klavier) Das gesamte Programm:
www.goethe-theater.com/festspiel Eintrittskarten, Besucherservice:
besucher@goethe-theater.com oder bundesweit bei allen
CTS-eventim-Verkaufsstellen Kuranlagen und Goethe-Theater Bad Lauchstädt GmbH Parkstraße 18 | 06246 Goethestadt Bad Lauchstädt Tel.: 034635 905472
Foto: Candida Höfer
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Festivalguide
Höhentraining für Bläser Beim Zermatt Festival ringt das Scharoun Ensemble allsommerlich um Luft und Publikum inmitten des Nobelorts. Von Teresa Pieschacón Raphael
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’Hore“ nennen die Walli- Edward Whymper vor 150 Jahser ihren Berg – fürwahr ren: Acht Anläufe brauchte der ein „harter Brocken“, die- Engländer, dann stand er am ses Matterhorn. Mindestens so Nachmittag des 14. Juli 1865 als hart wie die Honig-Mandel- Erster auf der 4478 Meter hohen Schokolade „Toblerone“, deren Matterhornspitze und jubelte prismatische Form angeblich – wer ahnte in diesem Moment von der markanten Bergpyra- schon, dass beim Abstieg von mide inspiriert wurde … Erst- der Nordwand vier der sieben mals erklommen hatte selbige Männer, die es mit Whymper 30 concerti September 2015
auf den Gipfel geschafft hatten, mehr als tausend Meter tief in den Tod fallen würden … Der Schuh, mit dem einer von ihnen ausgerutscht war, kann heute im Museum von Zermatt besichtigt werden. Damals berichteten die Zeitungen in aller Welt – und schlagartig wollten jeder den gefährlichen Berg in Augenschein nehmen. Aus darbenden Bergbauern wurden so in der Folge reiche Hoteliers, und das einst bettelarme Dorf am Fuße des Matterhorn mit seiner „HeidiKulisse“ verwandelte sich in einen Nobelort für Prominente und Popstars wie Robbie Williams, die sich bis heute hier vom Stress des Lebens erholen. Zwei Millionen Übernachtungen – bei knapp 6000 Einwohnern – zählt Zermatt im Jahr, Phil Collins hat hier ebenso schon logiert wie Kate Hudson oder Königin Silvia von Schweden. Da kann ein Kaffee auch mal 19 Euro kosten – je nach Kurs, der sich derzeit in hochalpinen Gefilden bewegt. Berliner Sommerfrische im Mattertal
Was Prominenz wie Anni-Frid Lyngstad indes nicht davon abhält, hier sogar zu wohnen: Pünktlich zum runden Jahrestag hat die ehemalige ABBASängerin – besser bekannt als Frida – mit ihrem Zermatter = Zeitraum
= Künstler
= Ort
Foto: Aline Fournier
Voller Klang in dünner Luft: musizieren 2222 Meter über dem Meeresspiegel
Kollegen Dan Daniell den Song „1865 – Die Hymne“ aufgenommen, der nun allerorten zum Erstbesteigungs-Jubiläum zu hören ist – inmitten all der anderen Alphorn-, Schwyzerörgeli- und Akkordeon-Folkloreklänge, die ohnehin während des ganzen Sommers in der Walliser Gemeinde zu vernehmen sind – und nicht zu vergessen die Klänge des ZermattFestivals, das seit zehn Jahren hier stattfindet: Seit 2005 verbringt nämlich das ScharounEnsemble der Berliner Philharmoniker seine Sommerfrische im Mattertal und pflegt eine Tradition, die ihren Ursprung in den 1950er Jahren nahm. Waren es seinerzeit Pablo Casals und Clara Haskil, die jeden Sommer Meisterklassen in der Schweizer Bergwelt gaben, sind
es heute die acht Philharmoni- wie Christian Zacharias, Steker um den Kontrabassisten phan Genz oder Michel DalberPeter Riegelbauer, die sich aus to in das Höhencamp. dem Berliner Flachland in die Mag für die geschäftstüchtigen Berge aufmachen, um im Sep- Zermatter Hoteliers dieses tember zwei Wochen lang mit Klassik-Festival auch lediglich 35 bis 40 jungen Musik-Stipen- eine „Attraktion für die Zwidiaten aus aller Welt zu arbei- schensaison“ sein, für das ten. Gemeinsam studieren sie Scharoun-Ensemble ist es nicht Orchester- wie Kammermusik- nur ob der dramaturgischen programme ein, die dann in der „carte blanche“ ein kleiner Pfarrkirche und im wahrschein- Glücksfall. „Diese zwei Wochen lich höchst gelegenen Konzert- sind für uns wie Ferien“, saal Europas präsentiert wer- schwärmt Riegelbauer, der wie den: in der Riffelalp-Kapelle, viele seiner Kollegen ein begeisexakt 2222 Meter über dem terter Wanderer ist. „Musik mit Meeresspiegel. Zwar fühlen Blick auf das Matterhorn – was sich die Bläser hier jedes Mal gibt es Schöneres?“ wie Anfänger und schnappen nach Luft; doch nach einigen Zermatt Festival Tagen des Höhentrainings legt 11.9. - 20.9.2015 Scharoun Ensemble Berlin, Christian sich die Kurzatmigkeit, und so Zacharias, Joachim Carr, Stephan zieht es denn auch dieses Jahr Genz, Trio Nota Bene u. a. Zermatt wieder renommierte Musiker
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Festivalguide
Auf in die Welthauptstadt des Cellos! Wie die Kronberg Academy eine kleine Stadt im Taunus in eine Streichermetropole verwandelt
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ahnen mit dem geschwungenen Korpus eines Cellos begrüßen die Gäste am Ortseingang. Ein roter Teppich verbindet die Konzertstätten, die Schaufenster schmücken Bilder: Die kleine Stadt am Sonnenhang des Taunus putzt sich heraus fürs Festival der Kronberg Academy. Alle zwei Jahre läßt der einwöchige Zyk– lus von Konzerten, Meisterkursen, Ausstellungen und Vorträgen Kronberg zur Metropole werden. Aus aller Welt kommen Musiker, große Namen,
aber auch der Nachwuchs. Viele von ihnen haben einst selbst an der Kronberg Academy teilgenommen und hier ihre internationale Karriere begonnen. Mittlerweile indes gibt den Ton längst nicht mehr nur das Cello an, zu dessen „Welthauptstadt“ Mstislaw Rostropowitsch die Taunusgemeinde dereinst erhob. Vielmehr deckt das Festival die ganze Bandbreite der Streichinstrumente ab und bietet den Besuchern ein ebenso vielgestaltiges wie inspirierendes Programm. Ulrich Boller
»Classic Meets Gypsy« am 26.9. im Lokschuppen Kronberg Academy Festival 26.9. - 3.10.2015 Lisa Batiashvili, Isabelle Faust, Gidon Kremer, András Schiff, hr-Sinfonieorchester u. a. Kronberg
Lied und Lyrik
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Kloster Banz - Hauptspielstätte des Festivals Lied & Lyrik 10.10. - 15.10.2015 Thomas Hampson, Anne Sofie von Otter, Ingeborg Danz, Bamberger Symphoniker u. a. Banz, Bamberg & Burgkunstadt 32 concerti September 2015
ext und Musik gehen in keiner anderen Gattung solch innige und subtile Verbindung ein wie im Lied. Ja, wer das deutsche Kunstlied schätzt, der liebt auch die Dichtung – was sich von Opernfans ja keineswegs immer sagen lässt … Insofern ist die Idee, in einem Festival Lied und Lyrik zusammenzuführen, schlicht bestrickend – und manch einer wird sich wundern, dass diese erst 2009 Klang geworden ist. Seither veranstalten die Bayerische Akademie der Schönen Künste und die Friedrich-Baur-Stiftung
in zweijährigem Turnus nun im idyllischen Frankenland rund um Bamberg ihr „Festspiel Lied & Lyrik“. Dass in diesem Jahr zur Eröffnung Mahlers WunderhornLieder mit den Bamberger Symphonikern und Star-Bariton Thomas Hampson erklingen, ist dabei zweifellos bezeichnend. Lautet das Credo des Sängers doch: „Ein Lied zu singen ist wie die Uhr unserer Lebenszeit ein Weilchen anzuhalten. Gelegenheit zum Innehalten, zum Reflektieren über den Sinn unseres Seins.“ Sabine Näher = Zeitraum
= Künstler
= Ort
Fotos: Kronberg Academy, Pro Media Bad Staffelstein, Corinna Kroll
Im Frankenland setzt das gleichnamige Festspiel auf den kunstvollen Brückenschlag
Frühneuzeitliches Disco-Fieber im Rathaus »Musikalisch Allerley« an historischen Orten beim Wittenberger Renaissance Musikfestival
DIE STUTTGARTER LIEDSAISON 2015/16 MARK PADMORE KRISTIAN BEZUIDENHOUT Schubert: Winterreise 24.09.2015
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or zehn Jahren rief der Wittenberger Lautenist Thomas Höhne erstmals Renaissancemusik-Kollegen in die geschichtsträchtige Renaissancestadt an der Elbe – seither hat sich hier ein Festival etabliert, das inzwischen sogar international aufhorchen lässt und Besucher aus aller Welt anzieht. Locken doch hier im Cranach-Jahr 2015 nicht nur ein „Musikalisch Allerley auf zween Lautten“ am authentischen Ort – in Cranachs Malsaal – sondern auch andere Orte wie die frisch renovierte Stadtkirche oder neue Räume wie das Stadthaus, dem Marco
Beasley 2014 in einem fulminanten Konzert die Weihen der Alten Musik verlieh. Daneben werden von Künstlern wie dem Gambisten Lorenz Duftschmid aber auch Instrumental- und Tanzkurse angeboten, historische Instrumente und Musikalien ausgestellt. Und im Alten Rathaus verspricht der Renaissance-Tanzball gar frühneuzeitliches „Saturday Night Fever“. Karl Friedrich Ulrichs Wittenberger Renaissance Musikfestival 23.10. - 1.11.2015 Christine Pluhar & L’Arpeggiata, Wittenberger Hofkapelle u. a. Wittenberg
HOMMAGE AN ELLY AMELING Christoph Prégardien Julian Prégardien Marcelo Amaral u.a. Verleihung der Hugo-WolfMedaille I 08.11.2015
KATARINA KARNÉUS JOSEPH MIDDLETON Sibelius, Grieg u.a. I 22.11.2015
ELISABETH SCHWARZKOPF ZUM 100. GEBURTSTAG Birgid Steinberger Graham Johnson André Tubeuf 09.12.2015
SARAH WEGENER GÖTZ PAYER Brahms, Schubert, Grieg u.a. 13.01.2016
NURIA RIAL MARCELO AMARAL Schumann, Ravel, Obradors u.a. 11.02.2016
MICHAEL NAGY GEROLD HUBER Wolf, Schumann, Tschaikowsky 10.04.2016
DANIEL BEHLE OLIVER SCHNYDER TRIO Schubert: Winterreise 05.06.2016
...und vieles mehr... Festkonzert zum Reformationstag in der Schlosskirche
KARTEN & INFO www.ihwa.de
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September 2015 23 concerti 33 Tel. 0711.72 36 99
Reportage
Held am Rande Europas Tief im russischen Osten, inmitten endloser Wälder, hat sich
Teodor Currentzis zum neuen Klassik-Star dirigiert. Ein radikaler
Visionär, dem das Publikum huldigt. Von Christoph Forsthoff
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ede Idee braucht ihren Helden“, sagt Irina Kolesnikov. Hält dramaturgisch geschickt einen Moment inne – und fährt dann mit leuchtenden Augen fort: „Wir haben unseren Helden.“ Als Pressesprecherin des Permer Opernhauses muss sie natürlich Positives über ihren Chef sagen, doch die hübsche Russin meint ihre Worte tatsächlich ernst. Teodor Currentzis heißt der Held, ein neuer Taktstock-Guru in der Klassikszene, berühmt für seinen unbedingten Aus34 concerti September 2015
druckswillen, nicht zuletzt in der allerorten gefeierten Mozart-Aufnahme des Da-PonteZyklus – berüchtigt für seine nicht minder unerbittliche Arbeitswut, die ihn Passagen geradezu verbissen immer und immer wiederholen und mit seinen Musikern schon mal bis tief in die Nacht proben lässt. Doch an diesem späten Vormittag zeigt sich der lange Schlaks mit dem bleichen, schmalen Gesicht entspannt. Plaudert und scherzt im TschaikowskyTheater mit den Musikern. Sei-
nen Musikern des Ensembles MusicAeterna, die Currentzis mitgebracht hat, als der Dirigent 2011 nach Perm kam – zusätzlich zum städtischen Opernorchester. Möglich gemacht hatte dies der damalige Gouverneur Sergej Tschirkunow: Es war die Zeit, als Dmitrij Medwedjew Präsident war, die Menschen von Innovation und Modernisierung sprachen und zumindest Teile des riesigen Landes vom Atem der Freiheit und des Aufbruchs erfasst waren. So auch in Perm, dem
Fotos: Anton Zavyalov, press-service of Administration of Perm (2)
Kopfhörer für die CD-Aufnahme: Currentzis möchte sich so hören, wie es später aus den Lautsprechern klingt
Tschirkunow eine neue Identität verpassen wollte: Aus der ehemaligen Rüstungshochburg am Ural sollte eine Kulturmetropole werden, ein Ort der Avantgarde. Ein Museum für moderne Kunst wurde in einem leer stehenden Flussbahnhof am Ufer der Kama gebaut, für das große Kunst- und Theaterfestival „Weiße Nächte von Perm“ wurden in Arbeiter- und Studentenwohnheimen provisorische Hotels eröffnet, die besten Architekten und Musiker eingeladen – „es war eine kulturelle Revolution, die nicht nur den Blick auf die, sondern auch in der Stadt verändert hat“, erinnert sich Operndirektor Marc de Mauny. Putin stoppte den kulturellen Aufbruch
Eine Revolution, in deren Zuge auch Teodor Currentzis kam. Der hatte zuvor schon in Nowosibirsk für Aufsehen und -horchen gesorgt: Ein gebürtiger Grieche, der noch in die Dirigentenschmiede des legendären Ilja Musin gegangen und danach in Russland geblieben war, um dann in Sibirien wahDer Name Perm ist finnischen Ursprungs und bedeutet „fernes Land“
Träger Fluss: Die Kama zieht ihre Bahn durch Perm und die Fichtenwälder
re musikalische Wunder zu Geblieben ist Currentzis. Ein bewirken. War die Stadt im Herrscher im hiesigen Reich fernen Osten bis dahin allen- der Musik, der sich zu inszefalls durch ihren Gulag-Terror nieren weiß und seine Aura bekannt gewesen, erklangen pflegt: In der Öffentlichkeit unter Currentzis Taktstock- stets in Schwarz gewandet, in Regentschaft nun von hier ge- oben weiten, unten engen Reiradezu revolutionäre klassi- terhosen mit überlangen, offesche Töne. Kein Wunder also, nen Fledermausärmeln, den dass der kulturell so ambitio- Schmuckknopf im Ohr wohlnierte Gouverneur den Dirigen- platziert. Eine Figur wie aus ten unbedingt nach Perm holen einem großen literarischen wollte. In eine Stadt des Auf- Epos, irgendwo zwischen Leo bruchs, deren Macher sich Tolstoi, Jean-Paul Sartre und nicht nur vorgenommen hat- Oscar Wilde, der den Menschen ten, die Kulturlandschaft der in Perm das Gefühl der EinzigProvinz zu verändern, sondern artigkeit zu vermitteln vermag. auch der russischen Identität eine neue, andere Stärke zu Fast jeder Wunsch wird Currentzis erfüllt verleihen. Vergangenheit. Denn als Wla- Eben ein Held – und die Russen dimir Putin erneut die Macht lieben Helden, geben sie dem übernahm, drehte der Präsi- leidgeprüften Volk doch das dent das kulturelle Zeitrad Gefühl der Größe und Macht wieder zurück. Tschirkunow vergangener Tage zurück: Sei verschwand aus dem Amt, statt es ein Putin, der im HandModernisierung ist das archa- streich die Krim annektiert hat, ische Russland zurückgekehrt. seien es die Veteranen aus dem Die zuvor üppigen Gelder für Großen Vaterländischen Krieg, die Kultur sind gekürzt worden, deren Sieg vor nunmehr auf dem avantgardistischen 70 Jahren in diesen Monaten „Weiße Nächte“-Festival domi- auch in Perm auf überlebensnieren heute Trachten- und großen Plakaten, Fahnen und Volkstanzgruppen. Und wo Gemälden gar nicht lang und einst die Kommunisten die oft genug gefeiert werden kann Kirchen geplündert und ent- – oder eben ein Teodor Currentweiht hatten, werden nun mit zis. Dem von Perfektion Besesüppigen staatlichen Geldern senen ist hier denn auch (fast) eben diesen Gebäude wieder jeder Wunsch erfüllt worden: ihrer ursprünglichen Bestim- Seine Musiker verdienen mehr mung zurückgegeben: Der Prä- als andernorts in Russland, sident weiß nur zu gut um die seine eigene, luxuriöse Wohnstützende Bedeutung der Kirche. statt liegt in einer geschützten September 2015 concerti 35
Reportage
tief im russischen Nirgendwo an der äußersten Grenze Europas. Da kann es durchaus klug sein, von der Bühne abzutreten, solange die Welt dem Helden noch zu Füßen liegt. Konzert- & Opern-TIPPs
Siedlung, wohin er in einer schwarzen Limousine chauffiert wird – und wo, so munkelt man, rauschende Parties steigen sollen. Offenbar ist es die Sehnsucht des Volkes nach vergangenen glor- und ruhmreichen Zeiten, die solch modernen Helden hier ihren Platz verschafft. Denn die Gegenwart ist eher trist und grau, marode sind in Perm nicht allein die schmutzigen Plattenbauten jenseits der historischen Schmuckstücke im Zentrum: Das Flughafengebäude erinnert bei der Landung an eine bessere Baracke, die Straßen in der Millionenstadt wie auch durch die endlosen Kiefern- und Birkenwälder sind geprägt von gewaltigen Schlaglöchern, der öffentliche Nahverkehr von andernorts ausgemusterten Bussen, die einem auf der holprigen Tour die skurrile Begegnung mit einem Hinweis auf Deutsch über der Fahrerkabine bescheren: „Bitte während der Fahrt nicht mit dem Fahrer sprechen“… Natürlich gibt es westliche Geschäfte und Luxusmarken im pompösen neuen Ein36 concerti September 2015
Bochum Sa. 12.9., 18:30 Uhr Jahrhunderthalle Ruhrtriennale: Das Rheingold. Teodor Currentzis (Leitung), Johan Simons (Regie), Mika Vainio (elektr. Musik)
kaufszentrum, doch herrscht hier Leere, während in den Supermärkten sich alte Mütterchen drängen und nach Grundnahrungsmitteln Ausschau halten. Bilder, die an die letzten Tage der DDR erinnern.
Weitere Termine: Mi. 16., Fr. 18., So. 20., Di. 22., Do. 24. & Sa. 26.9.
Lichtgestalt im Halbdunkel
Di. 17.11., 19:00 Uhr Konzerthaus Mozart: Don Giovanni
In solch Grau(en)-Zonen des Lebens braucht es Lichtgestalten – auch wenn diese im Falle Currentzis bisweilen eher wie ein Fürst der Finsternis anmuten. Interviews gibt der 43-Jährige ungern, auch in Perm wird das Gespräch zahllose Male verschoben, am Ende gewährt der Fürst dann doch noch eine Audienz in seinem düsteren Ruheraum. Inmitten von massigen, dunklen Möbeln sitzt, ja liegt der Dirigent da in einem Fauteuil, hingegossen, als habe ein El Greco Nick Cave porträtiert – und sinniert über Musik und Werte, über die täglichen Mühen und dass er irgendwann mit dem Dirigieren aufhören wolle. Imagepflege? Helden werden nicht geboren, sondern gemacht. Selten indes für ein ganzes Leben – auch nicht
Dortmund MusicAeterna, Teodor Currentzis (Ltg.)
Fr. 13.11., 19:00 Uhr Konzerthaus Mozart: Così fan tutte So. 15.11., 18:00 Uhr Konzerthaus Mozart: Le nozze di Figaro
online-Tipp
Teodor Currentzis und MusicAeterna mit Dmitri Kour liandskis Uraufführung „Riot of Spring“ Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/currentzis CD-Tipps
Mozart: Così fan tutte Simone Kermes (Sopran) u. a. MusicAeterna, Teodor Currentzis (Leitung). Sony Classical
Strawinsky: Le Sacre du printemps MusicAeterna Teodor Currentzis (Leitung) Erscheint am 9.10. bei Sony Classical
Foto: Nina Vorobeva
Perfektionist: Currentzis lässt seine Musiker auch in Literatur und Tanz unterrichten
Bremen Sa. 29.8., 19:30, 21:00 & 22:30 Uhr Glocke Musikfest Bremen: Eine große Nachtmusik. MusicAeterna, Teodor Currentzis (Leitung). Werke von Brahms & Mendelssohn
„KLASSIK IM CLUB, EIN SUPERSTAR UMSPIELT VON VIELEN JUNGEN TALENTEN – EIN GUTER WEG FÜR DIE VERJÜNGUNG DER ALTEN MUSIK“ heute journal Werke von Bach, Debussy, Gershwin, Tchaikovsky, Vivaldi, Williams u.a. mit Lambert
Orkis Klavier Mutter’s Virtuosi Mahan Esfahani Cembalo
facebook.com/annesophiemutter
reZeNsiONeN CDs und DVDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion Ein Duo voll Leidenschaft: die Zwillingsschwestern Zoryana und Olena Kushpler
fein schattierte seelentöne CD Des Monats Die Schwestern Kushpler auf farbenreicher Liedreise durch die iberische Halbinsel
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staltungskraft gewonnen; und dass ihre Schwester Olena regelmäßig mit Roger Willemsen geistreiche literarisch-musikalische Reisen um die Welt unternimmt, offenbart die Pianistin auch auf dieser Tour durch das Liedgut der iberischen Halbinsel, derart sensibel weiß ihr Anschlag auf das Wort und seine Bedeutung zu reagieren. Und es sind der feinen Farbabstimmungen zahlreiche, die da in den Gesängen von De Falla und Granados, Rodrigo oder
Mompoli zu erlauschen sind. Doch ob nun engelsgleiche Wiegentöne oder von Liebe und Schmerz gezeichnete Wesen, ob Trauer oder auch Fröhlichkeit: Vor allem sind es die zarten Zwischentöne, die des Hörers Seele aufs Innigste berühren. Christoph Forsthoff Canciones española lieder von de falla, Granados, rodrigo, Mompou & Montsalvatge Zoryana Kushpler (mezzosopran), Olena Kushpler (Klavier). Capriccio
Weitere rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de
Foto: Felix broede
A
uf ihrem letzten Album waren die Schwestern mit russischen Liedern tief in die „Slawischen Seelen“ getaucht, nun gibt sich das Kushpler-Duo den „Canciones Españolas“ hin. Ja, hingeben, denn die beiden leuchten die spanischen Gesangs-Kleinode mit Herzblut aus! War das schöne Stimmmaterial der jungen Mezzosopranistin uns schon früher aufgefallen, so hat Zoryana Kushpler inzwischen auch an Textpräsenz und Ge-
JONAS KAUFMANN BEI SONY CLASSICAL DAS NEUE ALBUM
NESSUN DORMA Das Puccini-Album mit Arien aus Manon Lescaut, La Bohème, Tosca,
Madama Butterfly, Edgar, La fanciulla del West, Turandot u.a. Mit dem Orchestra e Coro dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia unter Antonio Pappano.
Am 8. Oktober im Kino:
das sensationelle puccini-konzert aus der Mailänder Scala Foto © Julian Hargreaves
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rEZEnSionEn
kokett
Back to the roots
Glühende spielfreude
rossini: arien aus tancredi, semiramide, Barbiere di sevilla u. a. Olga peretyatko (Sopran), Orchestra del teatro Communale di bologna, Alberto Zedda (Leitung). Sony Classical
joyce & tony live at Wigmore hall Werke von arlen, foster, haydn, kern, rossini, Villa-lobos u. a. Joyce DiDonato (Sopran), Antonio pappano (Klavier). erato
schönberg: Gurre-lieder barbara Haveman, Claudia mahnke u. a. Domkantorei Köln, Chor des bach-Vereins Köln, Gürzenich-Orchester, markus Stenz (Leitung). hyperion
Olga peretyatko hat sieben Arien von Gioachino rossini ausgewählt und bewegt sich stilsicher, schwerelos und meist ohne Schärfen durch die Notenperlenketten. Vor allem in den leisen passagen, wenn die Stimme ohne Druck und mit gleichmäßigem Vibrato schwingt, entfacht diese Aufnahme einen eigenen Zauber. manchmal wünschte man sich, sie würde noch häufiger so verhalten, so subtil singen, oder ein wenig mehr die Vokale eindunkeln. Doch das Kokette und die bruchlosen dynamischen Übergänge gelingen ihr famos. Das Orchester aus bologna spielt unter Alberto Zedda gebührlich rossiniesk. (CV)
Joyce DiDonato und Antonio pappano beeindrucken bei ihrem Liederabend in der Londoner Wigmore Hall zum Saisonauftakt 2014/2015 durch Charme, Spontaneität und eine höchst ungewöhnliche programmwahl. Auf eine sehr sinnlich gestaltete HaydnKantate folgen eine mischung aus Zugstücken und unbekannten italienischen Liedern und im zweiten teil Stücke aus dem „American Songbook“. DiDonato singt sie mit spürbarer Freude, lässt ihre unvergleichlich seidige mittellage immer wieder gurren und wickelt das publikum mit ihrer pointierten textbehandlung um den kleinen Finger. (AF)
Wohl selten standen in einem einzigen musikstück Vergangenheit, musikhistorische Gegenwart (hier: mahler und Strauss) und Zukunft so deutlich neben- und gegeneinander wie in Schönbergs Gurre-Liedern. markus Stenz arbeitete dieses Alleinstellungsmerkmal bei seinen Abschiedskonzerten als Gürzenich-Kapellmeister im Juli 2014 meisterlich, vor allem ganz selbstverständlich heraus. Den toningenieuren bei Hyperion ist es zudem gelungen, die Spielfreude und musikalische präzision aller beteiligten für die CD in eine mitreißend lebendige, jugendstilhaft glühende Klanglandschaft zu übersetzen. (AF)
40 concerti September 2015
Weitere rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de
schwerfällig
Differenziert
strahlkräftig
Brahms: klavierkonzerte nr. 1 & 2 Daniel barenboim (Klavier) Staatskapelle berlin Gustavo Dudamel (Leitung) Deutsche Grammophon (2 CDs)
rachmaninow: klavierkonzert nr. 2 & Moments musicaux op. 16 Alexander Krichel (Klavier), Dresdner philharmonie, michael Sanderling (Leitung). Sony Classical
lutosławski: klavierkonzert & sinfonie nr. 2 Krystian Zimerman (Klavier), berliner philharmoniker, Simon rattle (Leitung) Deutsche Grammophon
2014 haben Daniel barenboim und seine berliner Staatskapelle unter Gustavo Dudamel die beiden Klavierkonzerte von Johannes brahms aufgeführt. barenboim kennt die Stücke seit langem bestens, und doch holzt, säbelt, stemmt er hier über die maßen, oft schwerfällig. Hinter jede Note setzt er, oft auch Dudamel, ein Ausrufezeichen, als hätte brahms sie alle mitkomponiert. Hat er aber nicht. So entsteht ein tummelplatz einzelner bilder und Stimmungen, die sich zu selten organisch verbinden und die, für sich betrachtet, oft etwas Gewolltes haben oder in ihrer Schönheit isoliert bleiben. (CV)
Alexander Krichel hat seine Lesart von Sergei rachmaninows zweitem Klavierkonzert veröffentlicht, mit einem herrlich gedeuteten, im Dialog mit den bläsern sehr kammermusikalischen zweiten Satz und zwei nie gewollt draufgängerischen, im tempo eher moderaten ecksätzen. Klarer Anschlag, differenzierte musikalische Linien zeichnen Krichels Klavierspiel aus, unterstützt von einer farbigen, warm grundierten Dresdner philharmonie unter michael Sanderling. Die sechs wandlungsfähig gedeuteten Moments musicaux op. 16 und Krichels eigenes Lullaby ergänzen diese stimmige Aufnahme. (CV)
Krystian Zimerman hat mit Simon rattle und berlins philharmonikern seine zweite einspielung des Klavierkonzerts von Witold Lutosławski vorgelegt. er kennt die musik aus dem eff-eff. Doch klingt es bei ihm weder belehrend noch verbissen. er weiß alles zu dosieren, ohne zu verharmlosen, so dass die musik ihre Strahlkraft, ihre lyrische Versonnenheit behält. Die berliner und rattle unterstützten ihn dabei nach Kräften: farbig, rhythmisch prägnant und auch im großen tumult noch gut durchhörbar. Ähnlich der befund für das zweite Werk auf dieser CD: Lutosławskis zweite Sinfonie. (CV)
Das Jerusalem Quartet spielt Beethoven
Streichquartette op. 18, Nr. 1 - 6
2 CDs HMC 902207.08
Foto © Felix Broede
„ … indem ich erst jezt recht quartetten zu schreiben weiß …” So notierte Beethoven 1801, nachdem er seine erste Sammlung von Streichquartetten im Alter von 30 Jahren beendet hatte. Diese sechs Quartette op. 18 verraten bereits große Kühnheit und Originalität – vom dramatischen Nachklang von Shakespeares Romeo und Julia in Nummer 1 bis zum erstaunlich programmatischen Finale von Nummer 6, „La Malinconia“.
hapPy birthday
20
Jahre years
jerusalem quartet
= herausragend sehr gut ***1=gut ** =befriedigend * =unbefriedigend 902207.08_ *****D_Jerusalem **** =Concerti.indd
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September29/07/2015 2015 concerti 41 11:52
rEZEnSionEn
Bach wunderbar ausbalaciert
schichten lichter Melancholie
Geschmeidig auf zwei flügeln
Bach: Messe h-Moll BWV 232 C. Sampson, A. Vondung, D. Johannsen, t. berndt, Gächinger Kantorei Stuttgart, FbO, Hans-Christoph rademann (Leitung). Carus (2 CDs/1 DVD)
suk: asrael-sinfonie, ein sommermärchen, lebensreife, Märchen eines Winterabends op. 9 u. a. Orchester der Komischen Oper berlin, Kirill petrenko (Leitung). cpo (3 CDs)
schumann: klavierkonzert & klaviertrio nr. 2 (Vol. 2) A. melnikov (Klavier), I. Faust (Violine), J.-G. Queyras (Cello), FbO, pablo HerasCasado (Leitung). harmonia mundi
„riesengroße Unterschiede“ kündigt die bonus-DVD der „Deluxe-Ausgabe“ dieser einspielung an, die der neuen edition des Carus-Verlags folgt. ein bisschen übertrieben zwar – die meisten Änderungen sind nur für experten zu bemerken – aber manches ist schon beeindruckend: Wie langweilig klingt zum beispiel die bisher verbreitete Fassung des Domine Deus im Vergleich zu der neuen mit ihrem lombardischen rhythmus. Der Grund, diese Aufnahme anzuhören, ist dennoch eher die exquisite Interpretation, die durch einen ungewöhnlich dichten Klang ebenso besticht wie durch die wunderbare balance der tempi. (KH)
Anlässlich von Kirill petrenkos ernennung zum Chefdirigenten der berliner philharmoniker hat cpo nun seine 2002 bis 2006 entstandenen einspielungen sinfonischer Werke des Dvořák-Schwiegersohns und hochbegabten Geigers Josef Suk in einer preiswerten box aufgelegt. Vor allem anhand der grandiosen Asrael Sinfonie führt der Dirigent beispielhaft vor, wie Suk hier Formen auflöst, wie seine sich in ständigen metamorphosen bewegenden Klangschichtungen von romantischer motivik allenfalls lose strukturiert werden – und umgibt alles mit einer unwiderstehlichen Aura lichter melancholie. (AF)
Schumanns Klavierkonzert, angelegt als große Fantasie, auch innerhalb der drei Sätze mit unverhofften, mal schroffen, mal betont geschmeidigen Übergängen. So durchdringen das Freiburger barockorchester unter pablos Heras-Casado und Alexander melnikov dieses so oft gespielte Werk – und zünden dabei einige neue Lichter auf vermeintlich bekanntem terrain. melnikov spielt auf einem Érard-Flügel, der zu diesem Konzert wunderbar passt. Der reiz dieser packenden CD wird gesteigert, da melnikov für das trio op. 80 einen Streicher-Flügel von 1847 vorzieht. (CV)
erfreulich unideologisch
zauberhaft beseelt
Merkwürdig sachlich
richard strauss – at the end of the rainbow eine Dokumentation von eric Schulz mit brigitte Fassbaender, Klaus König, raymond Holden u. a. Cmajor
händel: rinaldo A. Giovannini, G. Geier u. a. Lautten Compagney berlin, W. Katschner (Ltg.), Compagnia marionettistica Carlo Colla & Figli, e. m. Colla (regie). Arthaus
Mozart: Così fan tutte malin Hartelius, Luca pisaroni u. a. Wiener philharmoniker, Christoph eschenbach (Leitung), Sven-eric bechtolf (regie). euroArts (2 DVDs)
Aus Anlass von richard Strauss’ 150. Geburtstag im vergangenen Jahr hat eric Schulz einen Film gedreht, mit der Frage: Wer war dieser Strauss? Avantgardist, bürgerlicher Konservativer, genialischer Vollender? In knapp anderthalb Stunden beleuchtet er zahlreiche Facetten: biografie, Werke, stilistische mittel, historische bedeutung und: Strauss als Dirigent. Geschickt verzahnt wird das Ganze unter anderem durch die Werkbetrachtungen des pianisten Stefan mikisch, durch Aussagen von brigitte Fassbaender und des musikwissenschaftlers Walter Werbeck. erfreulich unideologisch, sehr anschaulich! (CV)
Händels Rinaldo erzählt ein ritterabenteuer aus der Zeit der Kreuzzüge, bei dem die rivalisierenden parteien zur magie greifen. Wenn schon fantastisch, dann richtig, hat man sich bei der Lautten Compagney berlin gesagt. So kam die Zusammenarbeit mit einem marionettentheater zustande. Das ergebnis: Zauberhaftes puppenspiel, atmosphärisch, geradezu beseelt. Im Orchestergraben wird temperamentvoll musiziert. Das tänzerische potenzial, die farbige Strahlkraft, die Dramatik, das berührende dieser musik kommen voll zur Geltung. Dazu gibt es eine glänzend aufgelegte Sängerriege. (eW)
Nichts Außergewöhnliches. Nirgends. eine durchschnittliche Sängerbesetzung, der allenfalls martina Jankova (Despina) und Gerald Finley (Alfonso) kleinere Glanzlicher aufsetzen. merkwürdig sachliche, fast desinteressiert wirkende Wiener philharmoniker. Dazu versenkt der regisseur Sven-eric bechtolf das Stück in einem wohlfeilen mix aus kleinteiligem realismus, grobschlächtiger Überdeutlichkeitsgestik und dumpfer Dekoration, die sich beispielhaft in den einfältigen pseudohistorischen Kostümen marianne Glittenbergs äußert. eine ärgerliche, vor allem: eine nicht festspielwürdige Aufführung! (AF)
42 concerti September 2015
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***** = herausragend
KURZ BESPROCHEN schubert: sämtliche sinfonien, Messen D 678 & D 950, alfonso und estrella berliner philharmoniker, Nikolaus Harnoncourt (Leitung) u. a. bpHr (8 CDs + blu-ray) Harnoncourt deutet Schubert ganz wienerisch, mal volksnah und tanzfidel, mal schicksalshadernd. er präsentiert diese musik wunderbar ungeschminkt, aber nicht künstlich aufgeraut. eine wertvolle, aufwändig produzierte edition. (CV) rachmaninow: Chrysostomos-liturgie rundfunkchor berlin Nicolas Fink (Leitung) Carus eine sehr schöne Ausarbeitung der verschiedenen Klangschichten, eine gute balance der Stimmen. Um allerdings die spirituelle erlösung zu erreichen, das die tradition dieser musikalischen praxis verspricht, wirkt alles etwas zu kalkuliert. (KH) sibelius: kuolema, kung kristian ii op. 27, ouvertüre a-Moll u. a. pia pajala (Sopran), Waltteri torikka (bariton), turku philharmonic Orchestra, Leif Segerstam (Leitung). Naxos Segerstam präsentiert die zwei frühen Schauspielmusiken des finnischen Nationalkomponisten recht nüchtern. phasenweise fast tastend betont er die lyrisch-melancholischen momente und entdeckt eine zum phlegma neigende düstere Leichtigkeit. (AF)
liebes spielzeit 2015 / 16 philharmonische konzerte wiener klassik kammerkonzerte expedition klassik und noch mehr …
gefühls philharmoniker.theaterdo.de doklassik.de Tickets 0231 / 50 22 442
amores pasados – songs von john paul jones (led zeppelin), tony Banks (Genesis) & sting arrangiert für Gesang & laute John potter, Anna maria Friman u. a. eCm Die Stimmen von potter und Friman verbinden sich nahezu magisch mit dem Lautenspiel von Abramovich und Heringman zu filigranen, durchsichtigen Klängen von meditativer Kraft. Das ergebnis verzaubert mit absoluter Wohlfühl-melancholie. (AF)
fotos magdalena spinn
puccini: turandot Andrea bocelli (tenor), Jennifer Wilson (Sopran), Orquestra de la Comunitat Valenciana, Zubin mehta (Leitung). Decca bocelli führt seinen hübsch timbrierten, kern- und substanzlosen tenor spazieren, leiert das Stück im einheitstempo herunter und traut sich kaum zu dynamischen Akzenten. ein Großteil des ensembles und auch mehta passen sich dem Niveau an. (AF)
rausch
onlinE-tipp
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**** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend
klassik ganz nah
Blind gehört
»Chapeau! Das ist ein wahnsinniges Tempo« Der Dirigent Jukka-Pekka Saraste hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt. Von Matthias Corvin
Sibelius: Sinfonie Nr. 4, 3. Satz – Il tempo Largo New York Philharmonic, Leonard Bernstein (Leitung). Sony Classical 1966 („Bernstein Sibelius – Remastered Edition“)
(hört zunächst lange und konzentriert zu) Das ist der ziemlich entspannte, langsame Satz aus Sibelius’ vierter Sinfonie. Es ist definitiv nicht der finnische Klang, den man hier hört … es erinnert eher an französischen Impressionismus. Wie die Phrasen ausgespielt werden, entspricht nicht mei44 concerti September 2015
ner Vorstellung ... könnte ein amerikanisches Orchester sein. Ich habe diese Flötenpassage zu Beginn noch nie so gehört, jedenfalls in keiner mir bekannten Aufnahme: Es ist da ein Espressivo drin, das einfach nicht zum finnischen Geschmack passt… Bernstein? Ich bin erstaunt, dass der Klang so weich ist bei dieser Aufnahme. Aber Sibelius ist eben ein Komponist, der völlig unterschiedliche Interpretationen zulässt.
Nielsen: Sinfonie Nr. 2, 1. Satz – Allegro collerico San Francisco Symphony Herbert Blomstedt (Leitung) Decca 1989
Ich denke, dieser erste Satz aus Nielsens Zweiter klingt am meisten nach Mahler. Es ist dieser schnelle Wechsel der Gefühle … eine exzellente Aufnahme! Ich würde auf Blom stedt tippen: Ich kenne ihn sehr gut, er ist eine vitale Persönlichkeit und einfach ein Top-Dirigent. Ich respektiere seinen Nielsen vollkommen: Das ist genau so, wie diese Musik klingen sollte. Die Sinfonie habe ich auch selbst schon auf-
genommen mit dem Finnish Radio Symphony Orchestra. rigent tut. Lindberg: Violinkonzert, 1. Satz Lisa Batiashvili (Violine), Finnish Radio Symphony Orchestra, Sakari Oramo (Leitung). Sony Classical 2007
(stößt nach paar Sekunden ein leises „hm“ aus) Ich weiß nicht, wer das Stück sonst noch aufgenommen hat. Aber ist das Lisa Batiashvili? Das Orchester ist vom Finnish Radio, das ich lange geleitet habe. Es ist eine Weile her, dass ich diese CD hörte. Ich habe das Konzert mit anderen Interpreten gespielt – aber sie ist einfach unglaublich! Sie macht aus Lindberg fast einen Romantiker: Als ich das mit Pekka Kuusisto aufgeführt habe, klang das ganz anders – wie zeitgenössische Musik. Aber ich denke, Lindberg wollte zeigen, dass man auch heute noch ein Konzert mit einem blühenden Ton schreiben kann. Ich würde es zu den besten Violinkonzerten unserer Zeit zählen, neben denen von Salonen und Adès vielleicht. Ich kenne Lindberg ja gut, wir studierten zusam-
Foto: Felix Broede
I
n Konzerten dirigiert JukkaPekka Saraste mit elegantem Schwung – in Proben jedoch ist er ein ruhiger Anwalt der Musik. Der Finne redet wenig und stets wohl überlegt. So auch während unserer „Blind gehört“-Sitzung im Funkhaus am Kölner Dom: Bis 2019 amtiert der Chef des WDR Sinfonieorchesters hier noch – im Interview indes blickte Saraste zurück in die 90er Jahre, als er sich als Leiter des Finnish Radio Symphony Orchestra und des Toronto Symphony Orchestra einen Namen machte.
In der inneren Ruhe liegt seine Kraft: Spitzendirigent Jukka-Pekka Saraste
men an der Musikakademie in Helsinki. Er ist ein enger Freund und hat bereits drei Stücke für mich geschrieben, darunter Feria. rigent tut. Mahler: sinfonie nr. 3, 3. satz – Comodo. scherzando Gürzenich-Orchester Köln markus Stenz (Leitung) Oehms Classics 2011
Das ist wieder eine völlig andere Art, Musik zu machen. Dieser Satz hat eigentlich einen leicht verrückten Charakter. Für mich klingt diese Interpretation aber wie jede Musik, die ordentlich geprobt wurde und nun gut gespielt wird – es ist aber nicht so wie ich Mahlers Musik fühle (lacht) … Das ist die Aufnahme des GürzenichOrchesters? Ich habe schon von ihr gehört – ist mir aber zu poliert. Mahlers Dritte habe ich mal mit Bernhard Haitink erlebt, das gefiel mir viel besser …
Grieg: lyrische suite op. 54, 3. satz – notturno WDr Sinfonieorchester Köln eivind Aadland (Leitung). Audite 2012 (Sämtliche Orchesterwerke Vol. III)
(schaut während des Hörens still nach oben) Das ist schön. Das klingt sehr gut … Tatsächlich mein eigenes Orchester? Dann ist das Aadland. Ich selbst habe dieses Stück nie dirigiert, ist gar nicht in meinem Repertoire. Leider hat Grieg nicht so viel für Orchester geschrieben, die beiden Sinfonien sind ja eher Studien und keine gut ausgearbeiteten Werke … (die Musik läuft
im Hintergrund weiter, er schmunzelt) Eine wirklich gute Aufnahme!
tschaikowsky: sinfonie nr. 6 „pathétique“, 3. satz – allegro molto vivace Leningrad philharmonic Orchestra Yevgeni mrawinsky (Leitung) DGG 1961 („the Originals“)
(nach wenigen Takten) Das ist ja ein schnelles Tempo! (hört dann weiter zu) Okay, Chapeau! Das ist ein wahnsinniges Tempo für diesen Satz. Aber die können das spielen. Vermutlich ist es ein russisches Orchester … Mrawinsky? Die Kontrabässe habe ich in keiner Aufnahme mit so viel Power gehört. Das ist eine ganz spezielle Art der Bogenführung, die typisch ist für die russische Schule. (lacht) Und sie spielen alle perfekt synchron! Mra-
winskys Aufnahmen beeindruckten mich früh durch ihre klaren Linien und diese rasanten Repetitionen im Orchester. Toll, wie die das damals musiziert haben, einfach ohne Kompromisse. ZUr pErSon
jukka-pekka saraste wurde 1956 im finnischen Heinola geboren und begann seine Karriere als Geiger. Als Chefdirigent formte er von 1987 bis 2001 das finish radio symphony orchestra zu einem Spitzenensemble. Seit der Saison 2010/2011 leitet der als scheu geltende Finne das WDr sinfonieorchester köln. Saraste pflegt einen besonnenen, sensitiven Dirigierstil und hegt eine besondere Leidenschaft für die Spätromantik.
September 2015 concerti 45
Johann Strauss: „Pizzicato-Polka“ Wiener Philharmoniker, Carlos Kleiber (Leitung). Sony Classical 1989 („Carlos Kleiber conducts Johann Strauss“)
(grinst schon nach den ersten Pizzicati) Das war mein erstes Übungsstück als junger Dirigent: Es gibt so viele ka priziöse Sachen, die man darin machen kann. Das ermutigte mich, Orchestermusik mit diesem freien Geist zu erfüllen – die „Pizzicato-Polka“ war der Schlüssel dazu. Es ist ein sehr schweres Stück: Die Musiker müssen reaktionsschnell und mit kollektiven Rubati spielen. Live ist es aber eine der spaßigsten Nummern, die man machen kann. Könnte Kleiber sein vom Neujahrskonzert … jener Flexibilität, die mir mein Kompositionslehrer Jorma Panula damals vermittelte, kommt das hier schon ziemlich nahe. Die Wiener haben diese Musik natürlich ganz im Blut.
Brahms: Ein Deutsches Requiem, 2. Satz – „Denn alles Fleisch“ Dorothea Röschmann (Sopran), Thomas Quasthoff (Bariton), Berliner Philharmoniker, Rundfunkchor Berlin, Simon Rattle (Leitung). Warner 2007 46 concerti September 2015
voran, sondern lebt ganz den Moment aus … Bruno Walter? Ich bin sicher, das spricht sehr viele Menschen an. Vielleicht werden wir eines Tages zu dieser Art des Musikmachens zurückkehren. Aber die Interpretation hat sich seither vollKennt keine Allüren: Jukka-Pekka Saraste kommen gewandelt. Ich erinnere mich übrigens an eine Art „Blind gehört“ im privaten Kreis, bei dem wir Mozarts g-MollDas ist genau so wie ich das Sinfonie in verschiedenen EinStück vor zwanzig oder dreißig spielungen hörten. Bei der Jahren empfand. Doch später letzten Aufnahme fingen alle habe ich meine Meinung dar- an zu lächeln: Sie stammte von über geändert: Den Sinn des Karl Böhm und den Wiener Textes kann man in diesem Philharmonikern und schien langsamen Tempo nicht rüber- aus einer ganz anderen Welt bringen, jedenfalls heutzutage zu kommen … nicht mehr … Die Berliner Philharmoniker unter Rattle? Alles klar. Karajan hat das in seiner Rachmaninow: letzten Aufnahme mit den WieKlavierkonzert nern ganz ähnlich gemacht – Nr. 2, 1. Satz – Adagio sostenuto aber ich fühle hier nicht den treibenden Marschcharakter Yuja Wang (Klavier), Mahler Chamber Claudio Abbado (Leitung) dieses Satzes. Ich würde ihn Orchestra, Deutsche Grammophon 2011 rascher dirigieren und viel inIch habe dieses Konzert letztensiver. tes Jahr mit Anna Vinnitskaya gemacht. Viele Leute sagen, dass Rachmaninow seine eigene Musik nicht mochte; doch Mozart: ich glaube das nicht. Er selbst Sinfonie Nr. 39, hatte stets diese Strenge, spiel2. Satz – Andante te seine Werke in Aufnahmen Columbia Symphony Orchestra Bruno Walter (Leitung). Sony Classical eher linear und ausgewogen. 1960 („Bruno Walter dirigiert Mozart“) Heute achtet man mehr auf den (hört über drei Minuten Instrumentenklang an sich und schweigend zu) Ja, so wurde weniger auf die Geradlinigkeit das in den 60ern und 70ern einer Interpretation. Als ich gespielt. Mozart Sinfonie Nr. 39 das Stück einmal mit Krystian war der Grund, wieso ich pro- Zimerman einstudierte, sprafessioneller Musiker wurde. chen wir viel darüber – etwa Man hört viel Wertvolles in darüber, welche Temposchwandieser Interpretation, es ist kungen und Weichheit diese aber nicht gänzlich romantisch Musik verträgt … Bei dieser musiziert. Klingt trotzdem sehr Aufnahme gehen viele Klavierobjektiv, vielleicht sogar etwas Passagen völlig unter. Es ist sachlich – es hat aber auch viel schwer, in diesem Satz das OrWärme in sich. Es treibt nicht chester und den Solisten in
Foto: Felix Broede
Blind gehört
die Welt des
guter Balance zu halten. Der Pianist muss eigentlich mit größerer Kraft spielen als hier.
Bach: Fantasie & Fuge c-Moll BWV 537 (Arr. Edward Elgar) Los Angeles Philharmonic Orchestra Esa-Pekka Salonen (Leitung) Sony 1999 („Bach Transcriptions“)
Ich weiß nicht, wer das bearbeitet hat. Es bringt das Original in ein riesiges Format, als würde die Musik in zwei Sprachen sprechen … Von Elgar? Tatsächlich? Das ist eigentlich kein Stück, das ich selbst dirigieren würde. Ich kenne auch nur die Stokowski-Orchestration der Toccata und Fuge. Und das soll ein enger Freund von mir gemacht haben? Etwa Sakari Oramo? Ach nein: EsaPekka! Auch ein Studienkollege aus Finnland. Er folgte damit wohl dem amerikanischen Geschmack. All diese Arrangements stammen aus einer Zeit, in der das einmal modern war. Heute wohl eher nicht mehr.
Prokofjew: Romeo und Julia, Ballettmusik, Finale 2. Akt Toronto Symphony Orchestra Jukka-Pekka Saraste (Leitung) Apex 1997
(fasst sich nachdenklich ans Kinn) Ich höre nicht oft alte CDs von mir, diese aber bringt mich zur generellen Frage der Aufnahmequalität: Das Ergebnis entspricht überhaupt nicht dem Eindruck, den man hat, wenn man dieses Werk live dirigiert – man hört etwa keinen authentischen Streicherklang. Ich hatte das Problem
in der Vergangenheit in verschiedenen Hallen, in denen ich aufnahm: Es klang am Ende nicht natürlich und transportierte nicht die Intensität und Leuchtkraft der Aufführungen. Darüber war ich besonders in Toronto betroffen: Romeo und Julia war meine erste CD-Produktion dort. Wissen Sie, nicht nur der Dirigent und ein Orchester machen eine gute Aufnahme aus, sondern auch die Halle und der Tonmeister.
Theaters neu entdecken
Konzert-TIPPs
Jukka-Pekka Saraste (Leitung) Leonidas Kavakos (Violine) WDR Sinfonieorchester Köln Werke von Brahms & Sibelius Wiesbaden Do. 10.9., 20:00 Uhr Kurhaus (Friedrich-von-Thiersch-Saal) Rheingau Musik Festival Köln Fr. 11.9. & Sa. 12.9., 20:00 Uhr Philharmonie Dortmund So. 13.9., 16:00 Uhr Konzerthaus Bonn Do. 17.9., 20:00 Uhr Beethovenhalle Beethovenfest Bonn Gerhard Oppitz (Klavier), WDR Sinfonieorchester Köln, Jukka-Pekka Saraste (Leitung). Werke von Brahms online-Tipp
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Mahler: Sinfonie Nr. 5 WDR Sinfonieorchester Köln, JukkaPekka Saraste (Leitung). Profil Medien
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Tv-Tipps
ChaMÄleon Der Musik
sa. 5.9., 20:15 uhr strawinsky vertanzt Das Stuttgarter ballett widmet sich dem Grandseigneur des tanzes. Im Fokus stehen drei märchen Strawinskys, choreographiert von marco Goecke, Demis Volpi und Sidi Larbi Cherkaoui. arte
skanDal! Mo. 7.9., 00:05 uhr francesco tristano und alice sara ott Zu ihrer Zeit sorgten ravels Bolero und Strawinskys Sacre für Aufruhr – mit ihren Klavieradaptionen lassen die beiden heutigen pianisten zumindest aufhorchen.
stimmprobe mit smartphone
Zum Patent angemeldet: die App des Carus-Verlags für Chorsänger
Z
wei Millionen Menschen singen hierzulande in einem Chor – und alle stehen sie vor der ersten gemeinsamen Probe vor dem gleichen Problem: Wie studiere ich meine Stimme am besten ein? Der Carus-Verlag verspricht hier nun Abhilfe: Seine Chor-App bietet nicht nur die aufbereite-
ten Urtext-Noten der hauseigenen Klavierauszüge, sondern synchronisiert diese auch mit Einspielungen renommierter Interpreten wie René Jacobs, Helmuth Rilling oder Phlippe Herreweghe. Jeder Takt kann angewählt werden, das Umblättern erfolgt automatisch und für die eigene Stimme gibt’s sogar den persönlichen Coach: Mit dessen Hilfe wird die Stimme dann von einem Klavier begleitet und hervorgehoben – auf Wunsch für schwierige Passagen auch im reduzierten Tempo des „Slow-Modus“, um deren Einübung zu erleichtern. Der Download der App ist kostenlos. Weitere Informationen unter: : www.carus-music.com
3sat
i’M a CreatiVe aniMal sa. 12.9., 22:45 uhr Barbara hannigan Filmemacherin barabara Seiler hat die kanadische Operndiva und Dirigentin beim Lucerne Festival begleitet: bei proben, Workshops, Konzerten – und auch hinter die Kulissen. arte
alDo CiCColini Mo. 21.9., 00:15 uhr klavierfestival la roque d’anthéron einer der letzten großen Auftritte des im Februar verstorbenen pianisten: beim Festival in Frankreich spielte Ciccolini Konzerte von beethoven und Schumann.
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online: opus DiGitalis
Bruckner komplett digitalisiert
K
ompositionen, Bilder, Handschriften: Bruckners gesamtes Schaffen ist jetzt online zu finden. Mehr als drei Jahre lang hat Robert Klugseder von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sämtliche Partituren des Komponisten zusammengetragen – nun sind die Handschriften, Erstdrucke und Aufnahmen
aus verschiedenen Archiven mit einem Mausklick zu finden. Was vor allem manch Bruckner-Forscher freuen wird: Mussten diese doch bislang zu verschiedenen Bibliotheken reisen, um alle Abschriften Skizzen und Werke zu einem Opus einsehen zu können. www.bruckner-online.at
Fotos: SquareOne/Universum, Sven Cichowicz, Stuttgarter ballett, Olaf malzahn/SHmF
3sat
kino: Dustin hoffMan in »Der Chor«
stimmen des herzens
E
in wenig rührselig die Geschichte, doch umso ergreifender die Knabenstimmen: Denn für dieses tönende Kinoopus hat nicht nur das Internat des berühmten American Boychoir in Princeton Pate gestanden, sondern die Jungs mit den wunderbaren Stimmen lieferten auch den A-cappellaSoundtrack. 2014 feierte Der Chor – Stimmen des Herzens seine Weltpremiere beim Filmfestival von Toronto. Dustin Hoffman mimt den strengen Chorleiter Carvelle, der sich eines Tages mit dem aufmüpfigen Stet einem launischen neuen Chorknaben gegenübersieht – dafür mit eindrucksvoller Stimme und großem Ge-
auf naCh Carols-ruhe
DeutsChanDraDio kultur
Musikfest stuttGart Dustin Hoffman hat Musik studiert und wollte Pianist werden
sangstalent. Die weitere Handlung ist vorhersehbar – doch immerhin beweist Regisseur François Girard (u. a. Die rote Violine) einmal mehr, dass er ein glückliches Händchen für Musikinszenierungen hat.
sa. 5.9., 19:05 uhr eröffnungskonzert Freundschaft lautet das diesjährige motto des musikfestes Stuttgart. Zum Auftakt gibt’s mozarts Idomeneo konzertant. DeutsChlanDfunk
Martin GruBinGer
Deutschlandstart: 10. september
im konzert mit Wolfgang rogramme? Wer liest im digitalen Zeitalter schon noch Programme auf Papier? Vielleicht waren es Gedanken solcher Art, die Johan Idema umtrieben, als dem Kulturberater die Idee einer App für den Konzertbesuch kam. Gemeinsam mit den großen Orchestern in Amsterdam und Rotterdam hat der Niederländer nun einen Service für alle Klassik- und Smartphone-Fans entwickelt: den Konzertbegleiter „Wolfgang“. Während vorn auf der Bühne die Musik spielt, bietet die gleichnamige App nicht nur Informationen zum Werk, sondern auch zum jeweiligen Satz, ja sogar zum gerade erklingenden Takt – zumindest wenn der
DeutsChlanDfunk
Mo. 31.8., 20:10 uhr Musikszene Vor 300 Jahren gründete markgraf Karl-Wilhelm die nach ihm genannte Stadt Karlsruhe – die Ursprünge seiner badischen Staatskapelle indes reichen noch einige Jahrzehnte weiter zurück.
app: hollÄnDisChe proGraMMiDee
P
rADiO-Tipps
Blick schnell genug aufs Display geht. Eine „Intensivierung“ des Hörerlebnisses verspricht der Initiator des kostenlosen Angebots – ohne dass die übrigen Hörer gestört würden. Ob es künftig dann in den Konzertsälen heißt: Bitte schalten Sie Ihr Handy ein …?
sa. 12.9., 10:05 uhr klassikpop-et cetera Statt an seinen Drums sitzt der weltbeste percussionist heute am mikrofon und plaudert über seine marathonkonzerte und Ausgleichssport. DeutsChlanDraDio kultur
enesCu festiVal Di. 15.9., 20:03 uhr konzert Alle zwei Jahre wird bukarest zur musikalischen Welthauptstadt und lockt die Stars der Klassik an. Im Zentrum des dortigen George enescu Festivals steht das Werk des größten Komponisten rumäniens, aber auch die aktuelle musikszene des Landes. DeutsChlanDfunk
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Konzert-Klick: Passgenaue Werkinformationen aufs Display Download: apple- & Google-stores
so. 20.9., 21:05 uhr konzertdokument der Woche eckernförde? tiefste provinz – wo Neue musik gern als Lärm verstanden wird. Gerade deshalb veranstalten Flötistin beatrix Wagner und Cellist Gerald eckert hier alle zwei Jahre ein Festival für Neue musik und spielen schon im Namen mit den Klischees: »provinzlärm« …
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VorSChaU
Abonnenten erhalten die OktoberAusgabe am 25. septeMBer
Fabio luisi Mit seiner Philharmonia Zürich gründet der Dirigent ein neues Plattenlabel
Name Nachname Alexandre Tharaud Blindtext exces volendi Anwalt der französischen onsequidia sum sustruntis Klaviermusik: der Pianist dolenimilit im Interviewexperchil ipsant et
Name NicolasNachname Altstaedt Blindtext Auf der Suche excesnach volendi neuen onsequidia Klängen: der sum Cellist sustruntis aus dolenimilit Heidelberg experchil im Porträtipsant et
concerti – Das konzert- und opernmagazin erhalten Sie im Abonnement sowie am ende des jeweiligen Vormonats an Veranstal-
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Fotos: Mat Hennek/Warner Classics, Roger Mastroianni, Angela Sterling; Anbieter: Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG, Buceriusstraße, Hamburg
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