concerti Ausgabe Niedersachsen & Bremen Januar 2017

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

Mit Regionalteil Niedersachsen & Bremen 367 Konzert- UNd Operntermine

Hier gilt’s der Kunst!

Vor der Eröffnung malte Christopher Lehmpfuhl für concerti die Elbphilharmonie

JANUAR 2017


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Editorial

Foto: Ivo von Renner. Titelbild: Christopher Lehmpfuhl - Elbphilharmonie im Morgenlicht, Foto: Uwe Walter

Liebe Leserin, lieber Leser, die Botschaft, die nach der offiziellen Schlüsselübergabe an der Fassade der Elbphilharmonie in haushohen Lettern prangte, war unübersehbar: „Fertig“. Ein Grund zur Freude – doch eigentlich geht es jetzt erst richtig los: Die Querelen rund um den Bau des Konzerthauses sind zwar überstanden, das architektonische Ergebnis ist so beachtlich, dass viele schon euphorisch vom neuen Hamburger Wahrzeichen sprechen. Gleichwohl fehlt noch ein entscheidenes Detail: die Musik. Peter Krause ging für uns deshalb der Frage nach, Gregor Burgenmeister wie nah die Stadt Hamburg dem ambitionierten Herausgeber/Chefredakteur und wortreich formulierten Ziel, mit dem Bau der Elbphilharmonie zur „Musikstadt“ zu werden, schon gekommen ist. Unabhängig davon ist die Eröffnung für einen in Hamburg beheimateten Verlag, dem die klassische Musik am Herzen liegt, ein einmaliges Ereignis. Deshalb steht unser aktuelles Heft gleich in mehrfacher Hinsicht im Zeichen der Kunst, wenn erstmals kein Musiker das concerti-Cover ziert, sondern ein Gemälde der Elbphilharmonie. Für dieses Vorhaben konnten wir den Berliner Maler Christopher Lehmpfuhl gewinnen, der bei einem Malaufenthalt in der Hansestadt im vergangenen ­November für uns zehn Unikate geschaffen hat, auf denen die Elbphilhar­ monie aus verschiedenen Blickwinkeln und in unterschiedlichen Licht- und Wetterverhältnissen zu sehen ist. Inwiefern der Hamburger Himmel dabei perfekt mitgespielt hat und welche Rolle die klassische Musik im Leben dieses außergewöhnlichen Künstlers spielt, erfahren Sie im Interview ab Seite 26. Das neue Jahr beginnt also mit einem Fest – möge es so weitergehen. In diesem Sinne wünsche Ich Ihnen ein erfolgreiches, gesundes und von Musik erfülltes Jahr 2017! Ihr

PS: Den Elbphilharmonie-Zyklus von Christopher Lehmpfuhl präsentieren wir Ihnen exklusiv in einer Vernissage mit Künstlergespräch zu dieser Werkreihe am 13. Januar 2017 ab 17:30 Uhr in der Hamburger Hauptkirche St. Katharinen. Mehr Informationen hierzu auf Seite 33. Januar 2017 concerti   3


Inhalt

elbphilharmonie 16 Ein Haus für alle? essay Die Eröffnung der Elbphilharmonie ist perfekt. Doch das vielbeschworene Ziel Hamburgs, eine Musikstadt zu werden, ist damit noch nicht eingelöst

22 Elbphilharmonie in Öl

bildstrecke Der Künstler Christopher

Lehmpfuhl hat im Auftrag von concerti zehn Gemälde des Konzerthauses geschaffen

26 »Wichtig ist, dass am Ende Kunst

26

Christopher Lehmpfuhl ... malt bei Wind und Wetter

40

Martin Luther ... hat auch seine rätselhaften Seiten

entsteht!« interview Christopher Lehmpfuhl über die Schönheit von Bauwerken, Allwettermalerei und die Bedeutung klassischer Musik

Regionalseiten An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region

Die Welt der Klassik

36 Die Mischung macht’s

festivalguide Im oberbayerischen Pfaffenwinkel machte im letzten Jahr ein Festival von sich reden. 2017 finden die Pollinger Tage Alter und Neuer Musik zum zweiten Mal statt

44

Emmanuel Pahud ... hört diesmal anderen beim Flöten zu

Rubriken 3 Editorial | 6 Kurz & Knapp | 10 Opern-Kritiken 12 Opern-Tipps | 48 CD-Rezensionen 53 Top 20 Klassik-Charts | 54 Multimedia-Tipps 58 Vorschau & Impressum 4  concerti Januar 2017

festivalguide Zu Lebzeiten war er vor allem im New Yorker Exil ein Star. Inzwischen ist es Kurt Weill auch wieder in seiner Heimatstadt – Dank des Kurt-Weill-Fest Dessau

40 Der Liedermacher

reportage Auch nach 500 Jahren ist

Luthers Musik allgegenwärtig. Und doch lässt sie sich nicht so leicht fassen

44 »Das dachte ich mir!«

blind gehört Flötist Emmanuel Pahud

hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt

Fotos: shutterstock, Josef Fischnaller, Gregor Burgenmeister

38 Zurück vom Broadway


Der isländische Pianist

VIKINGUR ÓLAFSSON widmet sich auf seinem Debut-Album den Klavieretüden von Philip Glass.

Elbphilharmonie Debüt am 11.2.2017

Piano News Magazine »Immense talent … you must listen to this young pianist«

© Ari Magg / DG

The Telegraph »Amazing virtuosity … monumental, rapt intensity« BBC Music Magazine »Few musicians match Ólafsson for creative flair« Ab 27. Januar im Handel! Leidenschaftliche Musikalität, explosive Virtuosität und intellektuelle Neugier – diese ungewöhnliche Kombination zeichnet den isländischen Pianisten Víkingur Ólafsson aus, der in seinem Heimatland alle bedeutenden Preise erhalten hat. www.vikingur-olafsson.de


kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

beethoven: 5. Klavierkonzert Eigentlich ist es mehr als nur mein Lieblinsstück: Es ist dasjenige Werk, das mich in meiner Kindheit mit dem Lambert Orkis Klaviermusik-Virus infiziert hat. Obwohl ich damals bereits Klavier gespielt habe, habe ich erst mit diesem Konzert begonnen, Musik auch wirklich zu hören.

5,3 Mio.

Diesen Euro-Betrag zahlte ein anonymer Bieter dem Auktionshaus Sotheby’s für Gustav Mahlers Originalpartitur der 2. Sinfonie. Damit ist sie das teuerste Musikmanuskript weltweit.

Mit Barth in die Oper Seit einigen Jahren betätigt sich Mario Barth für ein TV-Format als „investiger Comedian“, so die Eigendarstellung. Ende November besuchte er hierfür die Staatsoper Hannover und kritisierte die hiesige Kulturförderung. Der Deutsche Musikrat kanzelte ihn kaltschnäuzig ab: Mit „dümmlichen Sprüchen, die jeder Sachkenntnis entbehren“ befeuere er eine „vollkommen sinnlose Neiddebatte“.

... Schaue nie die Posaunen an, du machst ihnen nur Mut ...

STIL-NOTEN mit Siems Luckwaldt

6  concerti Januar 2017

Mit der Elbphilharmonie, die schon Monate vor der Eröffnung für viele den Michel als Hamburgs Wahrzeichen ablöste, ist es irgendwie wie mit dem Karneval. Letzteres ein Thema, das für mich als Hanseat ungefähr den gleichen Reiz verströmt wie in finsterer Nacht allein in einer abgelegenen, tief verschneiten Blockhütte The Shining zu sehen. Jedenfalls besitzen das hoch über dem Fluss thronende Konzerthaus und die närrische Zeit etliche Parallelen. Bei beidem ist weniger mehr: Statt maritimen Kitsch wählten Herzog & de Meuron gläserne Wellen, und auch ein Faschingskostüm lebt eher vom klugen Konzept denn vom überladenen Polyester-

Wahnsinn samt Mickey-Krause-­ Perücke. Der Sound entscheidet ebenfalls das Gelingen in beiden Fällen. Man gibt auch vermutlich (viel) mehr aus als geplant, wacht mit einem (Finanz-)Kater auf und freut sich trotzdem, dass man dabei war (und ist). Da fällt mir auf: Bis auf den Klang gilt all das auch für die Mode, wo seit jeher less meist optisch more war. Lieber das Kleine Schwarze als das Pailletten-Modell „Discokugel“. Und ging es nicht auch Luther um mehr Klarheit und weniger Prunk? Wow, damit haben wir doch einen richtig runden Plan für 2017 zusammen: Ein Minus beim Mainstream-Allerlei und ein Plus beim Genuss. Alles Gute!

Fotos: Rosalie O‘Connor, Stev Bonhage, gemeinfrei, Julia Baumgart/EKD

Igor Strawinsky, russischer Komponist


3 Fragen an ... Margot Kässmann

BACH · TELEMANN PHILIPPE JAROUSSKY Freiburger Barockorchester

Frau Käßmann, zahlreiche Lieder und Liedtexte von Martin Luther sind uns überliefert. Können Sie sich noch an Ihre erste Begegnung mit dem Musiker Luther erinnern?

Artist in Residence Eröffnung der Elbphilharmonie am 11.1. ARD Elbphilharmonie Special im TV philippe-jaroussky.de

DIE NEUEN ALBEN

Auf jeden Fall! Ein feste Burg, das wurde in unserer Gemeinde am Reformationstag kräftig gesungen. Viele Jahre später hat mich fasziniert, wie dieses Lied den lutherischen Gemeinden in Argentinien in ihrer Minder­ heitensituation ganz aktuell Trutz- und Trostlied war.

Geschrieben wurden diese Lieder vor einem halben Jahrtausend. Passen sie überhaupt noch in unsere Lebenswelt? „Gut Weib Kind und Ehr, lass fahren dahin“ – da empört sich manche Frau. Aber es geht um Gottvertrauen und damit um Lebensthemen: „Wen suchen wir, der Hilfe tu? Das bist du, Herr, alleine“. Luther fasst in Worte, was wir glauben, und das vermittelt sich bis heute.

Unter den Myriaden an Vertonungen von Lutherliedern – haben Sie da einen Favoriten? „Er ist auf Erden kommen arm“ – dieser Choraltext von Luther, vertont vom Bach im Weihnachtsoratorium, geht mir jedes Jahr wieder nahe. Es ist so, wie schon der Refor­ mator sagte: „Auf böse und traurige Gedanken gehört ein gutes, fröhliches Lied und freund­ liche Gespräche“.

CPE

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Oper

Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor

Foto: Kirsten Nijhof

Anna Virovlansky als Lucia di Lammermoor im Rollstuhl – schuld war ein Bänderriss

10_Kurz besprochen Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen MusiktheaterRezensionen 12_Operntipps Die besten Musiktheaterproduktionen – ausgewählt von

unserem Experten Peter Krause Januar 2017 concerti  9


Kurz Besprochen

Opern-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper

Leipzig 26.11.2016

Lübeck 18.11.2016

Blaubart ohne Blut

Das Opfer im Rollstuhl

Und es spritzte das Blut

Bartók: Herzog Blaubarts Burg Eötvös: Senza Sangue Hamburgische Staatsoper. Péter Eötvös (Ltg), Dmitri Tcherniakov (Regie), Angela Denoke, Sergei Leiferkus

Donizetti: Lucia di Lammermoor Oper Leipzig. Anthony Bramall (Ltg), Katharina Thalbach (Regie), Anna Virovlansky, Antonio Poli Weitere Termine: 1.1., 25.2., 6.5.

Puccini: Tosca Theater Lübeck. Ryusuke Numajiri (Leitung), Tilman Knabe (Regie), Erica Eloff Weitere Termine: 20. & 29.1., 25.2., 11. & 30.3., 8.4., 14. & 26.5.

Oper Gleichsam die Vorgeschichte zu Bartóks blutigem Einakter Herzog Blaubarts Burg lieferte jetzt Péter Eötvös nach – als dirigierender Komponist eines ungemein konzentrierten Doppelabends, bei dem Dmitri Tcherniakov in zurückhaltendem wie konzisem szenischen Arrangement Regie führte. Getreu der puren Psychologie, die Tcherniakov schon in Senza Sangue präzise vorführt, dirigiert auch Péter Eötvös ein ungewohnt kammermusikalisches, ja gleichsam delikates, fein ausgehörtes Bartók-Rasen. Nicht die großen Eruptionen begeistern hier, sondern das Filigran der sprechenden Holzbläsermotive, die irisierenden Streicherflächen, die Eötvös im Sinne maximaler Transparenz verschlankt hat. Welch ein packend-schlüssiges Psychodrama im Horrorkabinett eines stinknormalen Hotelzimmers! (PK)

Oper Dreißig Stunden vor der Premiere pfiffen es in Leipzig alle Spatzen von den Dächern: Nach einem akuten Bänderriss wagt und singt Anna Virovlansky die Paradepartie der Lucia di Lammermoor trotzdem: im Rollstuhl – geschoben von der Regisseurin Katharina Thalbach, die sie in der spontan zugefügten Rolle als Geist der verstorbenen Mutter listig in die blutspritzende Kata­ strophe geleitet. Die Applausgebärden waren ebenso massiv wie der musikalische Grundgestus des Abends: Laut und weit vernehmbar schallend – ein Triumph! Rau ist das Leben bei den Clans in den Bergen, beklemmend die schaurigen Ahnungen! Und sinnstiftend rau ist deshalb die musikalische Gangart durch eine Partitur, in der Donizetti die berückenden Farben Bellinis just in dessen Todesjahr 1835 übertrumpfen wollte. (RD)

Oper An der Trave ist in mutiger szenischer Deutlichkeit zu sehen, was Text und Musik so nahelegen: ein blutspritzendes Drama um Liebe und Politik. Tilman Knabe verantwortet das krasse Spektakel, das der Regisseur in blutigen Bildern und dennoch mit viel psychologischer Feinzeichnung auf die Bühne bringt. Der Abend hat Skandalpotenzial, es gibt Zwischenrufe und ein paar erboste Opernfreunde, die sich noch an die „schöne“ Tosca an der New Yorker MET erinnern, von der hier im Norden des deutschen Regietheaters nun so gar nichts übrig sei. Was nicht stimmt. Denn in Lübeck wird erstens exzellent gesungen (an der Spitze des tollen Ensembles: Erica Eloff als grandiose Borderline-Tosca), zweitens schlicht und einfach das Konzept des Verismo in die sehr realitätssatte Tat umgesetzt. (PK)

10 concerti Januar 2017

Fotos: Monika Rittershaus, Kirsten Nijhof, Jochen Quast, Wilfried Hösl

Hamburg 9.11.2016


Richard Wagner

Der Ring des Nibelungen München 28.11.2016

Die gemarterte Frauenseele Schostakowitsch: Lady Macbeth von Mzensk Bayerische Staatsoper. Kirill Petrenko (Leitung), Harry Kupfer (Regie) Weiterer Termin: 22.7.

Oper Harry Kupfer zeichnet ein starkes Psychogramm: Der 81-Jährige verlegt die Handlung aus einem Kaufmannshaushalt in eine herunter gekommene Fabrikhalle. Sorgsam formt er die episodenhaft wirkenden Szenen aus, lässt aber der Musik klug den Vortritt. So drastisch wie Schostakowitsch die männliche Gewalt in der Partitur exponiert, geht es in der Inszenierung nicht zur Sache, spürbar ist sie in jedem Moment. Anja Kampe ist Katerina. Ihre letzten, verzagten, leisen Sätze gehen an die Nieren. War Schostakowitsch tatsächlich erst 28 Jahre alt, als er diese Oper 1934 geschrieben hat? Jedenfalls macht Kampe am Premierenabend besonders auffällig, wie sensibel sich der Komponist in eine gemarterte Frauenseele einfühlen konnte. Den größten Beifall neben der famosen Anja Kampe verdient sich der im Graben gnadenlos auf Krawall gebürstete Kirill Petrenko. Bis an die Schmerzgrenze realisiert er die Schärfen der Komposition, aber auch die lyrischen Stellen kommen zu ihrem Recht. Es sind besonders die exquisiten, zwischen schwermütigem Melos und groteskem Witz stark geforderten, teils aus den Proszeniumslogen aufspielenden Bläsersolisten, die Maßstäbe setzen. Eine umjubelte Produktion, die noch lange nachwirken wird. (KL)

Musikalische Leitung

Christian Thielemann Inszenierung

Willy Decker Zyklische Aufführungen

13. Januar – 20. Januar 2018 29. Januar – 4. Februar 2018 Vorverkauf ab 25. Januar 2017 Informationen & Karten T +49 351 49 11 705 semperoper.de


OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

Gelsenkirchen sa. 28.1.2017

Die Renaissance des Mieczysław Weinberg Oper Ein deutsches Ehepaar

Weinberg: Die Passagierin Musiktheater im Revier. Valtteri Rauhalammi (Ltg), Gabriele Rech (Regie) Weitere Termine: 5. & 18.2., 2., & 17.3., 2. & 23.4.

Von der Vergangenheit verfolgt: Passagierin Lisa 12  concerti Januar 2017

Große Witwe – kleiner Richard: Was geschah nach Wagners Tod? Karlsruhe Sa. 28.1.2017

Der Wagner-Clan Oper Komponist Avner Dorman blickt in seiner

Uraufführung hinter die Mauern von Wahnfried

N

ach dem Tod Wagners ging es hoch her in seiner Bayreuther Villa Wahnfried, wo nach eigenem Wunsche sein „Wähnen Frieden fand“. Das Haus des bekennenden Freundes von linken Revoluzzern wurde immer mehr zum Hort der Nationalkonservativen, des Antisemitismus und des Rassenwahns. Die Besetzungsliste der Uraufführung von Avner Dormans Oper Wahnfried gibt Aufschluss über die pikante Personnage des Stücks. Der englische Rassist Houston Stewart Chamberlain ist darunter, die vom Führer verzückte Winifred Wagner ebenso wie der

jüdische Dirigent des ersten Parsifal, Hermann Levi, und Richards russischer Anarchistenkamerad Bakunin. Theaterautor Lutz Hübner und der Amerikaner mit israelischen Wurzeln, Avner Dorman, bringen erstmals die Geschichte des Wagner-Clans auf die Bühne. So werden wir Zeugen eines grotesken Kampfes hinter den Mauern von Wahnfried – um die Deutungshoheit von Wagners Werk und Leben. Dorman: Wahnfried (UA) Staatstheater Karlsruhe. Justin Brown (Leitung), Keith Warner (Regie) Weitere Termine: 2. & 16.2., 19.3., 12., 28.4. & 12.5.

Fotos: Felix Grünschloß, singende-krankenhaeuser.de, Sandra Then, Pedro Malinowski

überquert 1960 auf einem Schiff den Atlantik. Walter ist Diplomat, seine Frau Lisa freut sich, Deutschland hinter sich zu lassen. Doch eine Mitreisende an Bord beunruhigt Lisa, die Frau kommt ihr bekannt vor. Die Passagierin heißt Marta und war inhaftiert in Auschwitz. Lisa war dort Aufseherin. Jetzt muss sie sich zu sich selbst und zur Wahrheit ihrer Erinnerung bekennen. Mit der Premiere der Oper geht die Renaissance des 1996 in Moskau verstorbenen polnischen Komponisten Mieczysław Weinberg weiter, der stark von der Musik Schostakowitschs beeinflusst wurde.


Chemnitz SA. 14.1.2017

Weitere Tipps

Aktienblase aus alten Zeiten Operette Komponist Benjamin Schweitzer

Mainz

Armide

packt Opas Operette bei den Hörnern

J

ohn Blunt und George Caswall bringen im frühen 18. Jahrhundert die Investoren der South Sea Company furios um ihr Geld. Denn statt märchenhafter Schätze importieren sie nur Blumenzwiebeln. Die Große Tulpenmanie in Holland von 1637 und die englische Südseeblase von 1720 lieferten die historischen Konstellationen für ein Operettenszenario par excellence, und genau das haben sich der 1973 geborene Komponist Benjamin Schweitzer und sein Librettist Cons-

tantin von Castenstein auf die Fahnen geschrieben: die gute alte Operette bei ihren Hörnern zu packen, sie mit dem genretypischen Personal in der Bandbreite von der Königin bis zum Vagabunden anhand einer historischen Handlung neu zu befeuern. Die Musik behält stets den Charme der Operette im Blick.

Sa. 14.1., 19:30 Uhr Staats­ theater Liebe in Zeiten der Kreuzzüge: Lydia Steier (Foto) erarbeitet Christoph Willibald Glucks große Choroper

Schweitzer: Südseetulpen (UA) Theater Chemnitz. Ekkehard Klemm (Leitung), Robert Lehmeier (Regie) Weitere Termine: 21. & 29.1., 2. & 24.2., 16.3. 8. & 20.4.

Sa. 21.1., 19:30 Uhr Theater Magdeburg Sie kennt und sie kann Wagner wie wenige: Die Frankfurter Ring-Regisseurin Vera Nemirova nimmt sich des Fliegenden Holländers an

Magdeburg

Der Fliegende Holländer

Kiel Freiburg Sa. 14.1.2017

Aus dem Echoraum Oper Komponist Ludger Vollmer erzählt von

der Liebe zwischen Orient und Okzident

L

udger Vollmer nennt sein neues Musiktheater-Werk eine „Oper über die Spätfolgen der Kreuzzüge“. Jerusalem als der alte religiöse Konfliktherd sowie die Historie der Kreuzzüge bilden das Fundament für eine leidenschaftliche Liebesgeschichte, die über Religionsgrenzen hinweg in jeder bunt gemischten Gesellschaft einer europäischen Großstadt der Gegenwart stattfinden könnte. Halten die emotionalen BinVollmer: Crusades (UA) Theater Freiburg. Daniel Carter (Leitung), Neco Celik (Regie) Weitere Termine: 19., 26. & 28.1., 3., 5., 15., 17., 19. & 26.2.

dungen den Differenzen durch Herkunft und Religion stand? Historische Persönlichkeiten und Chöre von Kreuzfahrern treten dabei immer wieder wie aus dem Echoraum hervor – mahnend, klagend, aufwiegelnd, abschreckend.

DIE REISE NACH REIMS Sa. 28.1., 19:30 Uhr Theater Kiel Rossini trifft Comicfilm: Pier Francesco Maestrini inszeniert an der Kieler Förde in Zusammenarbeit mit dem Teatro Filarmonico di Verona Wiesbaden

La Giuditta Sa. 28.1., 18:00 Uhr Hessisches Staatstheater Schauspielerin Chris Pichler setzt Alessandro Scarlattis Oratorium über die Geschichte Judiths in Szene Bonn

Attila Sa. 29.1., 18:00 Uhr Theater Bonn Altmeister des Regietheaters: Dietrich W. Hilsdorf inszeniert die neunte Oper des damals 31-jährigen Verdi

Vollmer komponiert die Oper über die Spätfolgen der Kreuzzüge

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Die Rezension zum Tipp: Über alle Premieren mit diesem Zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper Januar 2017 concerti   13


KLANG

WUN JETZT GIBT DIE MUSIK DEN TON AN: AM 11. /12. JANUAR ERKLINGEN FEIERLICH DIE


WELT NDER ERSTEN TAKTE IM GROSSEN SAAL. MEHR INFOS UNTER WWW.ELBPHILHARMONIE.DE


Essay

Ein Haus für alle? Die Eröffnung der Elbphilharmonie ist perfekt. Doch das vielbeschworene Ziel Hamburgs, eine Musikstadt zu werden, ist damit noch nicht eingelöst. Von Peter Krause

Das neue Wahrzeichen Hamburgs: die Hansestadt im Spiegel der Elbphilharmonie

16  concerti Januar 2017


Foto: Maxim Schulz

E

ine Stadt ist berauscht. Sie hat ein neues Wahr­ zeichen. Berückend schön bricht sich das Sonnen­ licht in den unzähligen Glas­ elementen ihrer Fassade, wel­ lenförmig erhebt sich ihr Dach in den Himmel und weist damit symbolisch vielsagend in die Zukunft: Über einem einstigen Kaispeicher der Hafen- und Handels-Metropole erhebt sich die Elbphilharmonie als Archi­ tektur gewordene Vision dafür, dass die Hansestadt Hamburg mehr sein muss als Umschlag­ platz von Waren aus aller Her­ ren Länder, die gleich gegen­ über auf der anderen Elbseite in Containern minutenschnell anlanden und immer noch für die Prosperität der Hanseaten sorgen. Diese Stadt also soll nun mu­ sikalisch werden. Ein wunder­ barer Widerspruch. Denn eine Stadt soll ihr Bewusstsein er­ weitern und sich zur Metropo­ le der Musik entwickeln, die bislang alles andere ist als – ei­ ne Musikstadt. Mit der Eröff­ nung des neuen Konzerthauses wird es also richtig spannend, weil endlich die wirklich wich­ tigen Fragen nach einer Ant­ wort schreien. Die Generalfra­ ge dabei lautet: Wie lässt sich eine Gesellschaft nachhaltig mit dem Musikvirus infizieren, damit das Hohe Haus am Fluss nicht ein moderner Tempel der spätbürgerlichen Musikkultur bleibt, sondern in der Tat ein Haus für alle? Für Junge und Alte, für vom Zauber richtig guter Musik neu zu Entflam­ mende wie für Schon-im­ mer-Klassik-Begeisterte, für Menschen mit chronisch lee­ rem und für solche mit üppig gefülltem Geldbeutel? Natür­ lich betonen Politiker an dieser

Stelle gern nordisch-wolkig, der Aufbau einer Musikstadt sei jetzt schlichtweg eine Self­ fulfilling Prophecy. Wenn ein Gemeinwesen schon 866 Mil­ lionen, davon stolze 798 aus dem städtischen Etat, inves­ tiert, um ein Konzerthaus zu bauen, muss es die Musik in absoluter Spitzenqualität doch wenigstens halbwegs kosten­ neutral dazu geben. Jetzt seien die Künstler am Zug. Ein Irr­ tum? Einkäufe aus New York, Chicago und Wien

Dieses Prinzip Hoffnung ruht immerhin auf drei Säulen: Das flugs in NDR Elbphilharmonie Orchester umbenannte NDR Sinfonieorchester, das unter seinem Gründer Hans SchmidtIsserstedt und dann erneut unter dem gestrengen Bruck­ ner- und Brahms-Exegeten Günter Wand weit über den deutschen Norden hinaus für Aufhorchen gesorgt hatte, soll unter seinem aktuellen Chef­ dirigenten Thomas Hen­ gelbrock den Aufbruch in eine neue Zeitrechnung schaffen – primär durch den Motivations­ schub, den das akustisch ex­ quisite Zuhause dem Klangkör­ per verleiht. Immerhin die zweite Geige darf das Philhar­ monische Staatsorchester spie­ len. Kent Nagano als aus der Musikstadt München in die Hanse- und Handelsstadt ge­ wechselter Generalmusikdirek­ tor des Traditionsorchesters und der Hamburgischen Staatsoper muss hier für inter­ nationale Strahlkraft sorgen. Schließlich kann Christoph Lieben-Seutter als General­ intendant von neuer Elbphil­ harmonie und altehrwürdiger Laeiszhalle mit Steuer- und

Sponsorengeld Stars und Star­ ensembles aus New York, Chi­ cago und Wien einkaufen, die vollends dem Anspruch ge­ recht werden, den ein Saal zwingend stellt, der zu den zehn besten der Welt gehören soll. Und was fangen wir jetzt mit den zwei Konzertsälen an?

Deutlich weist allerdings mit Daniel Kühnel einer der ent­ scheidenden städtischen Spie­ ler darauf hin, nunmehr die Wahrnehmung auf das wirk­ lich Wesentliche zu lenken. Der Intendant der Symphoniker Hamburg: „Die Elbphilharmo­ nie ist fertig, doch unser aller Arbeit fängt jetzt erst an. Denn Hamburg hat nun nicht nur zwei der besten Konzertsäle der Welt – Hamburg will ja auch Musikstadt sein. Und das bedeutet weit mehr als Immo­ bilien zu besitzen. Ich glaube, eine Musikstadt ist eine Stadt, in der Musik gelebt wird. Von allen und an so vielen Orten wie möglich. Also müssen Po­ litik und Kunstschaffende sa­ gen, was sie mit den beiden tollen Konzerthallen anfangen wollen. Die Antworten müssen aufregend und anders sein. Sie müssen sehr weit über die sim­ ple Frage hinausgehen, welche Gastorchester und Gastsolisten in Hamburg auftreten. Die Ant­ worten müssen deutlich ma­ chen, was uns die ureigene Musik dieser Stadt im Kern bedeutet – das betrifft alle Or­ chester und Chöre, Laien und Profis. Sie alle sind ein ganz großes Glück, das man jeden Tag erneut entdecken muss.“ Aber wo steht Hamburg in mu­ sikalischer Hinsicht nun wirk­ lich? In der internationalen Wahrnehmung steht sie nir­ Januar 2017 concerti   17


Essay

gendwo. Der Slogan, durch den Hafen das „Tor zur Welt“ zu sein, wird durch die Hambur­ ger Pfeffersackmentalität kon­ terkariert: Selbstgenügsamkeit gehört zum guten Ton der Han­ seaten, nicht Wandel und Wechsel, nicht Visionen und Aufbruchsgeist. Eine Umfrage der Handelskammer über „Stärken und Schwächen der Musikstadt Hamburg“ ergab unter den wenigen eindeutigen Aktivposten: „Hamburg ist Deutschlands Musicalstandort Nummer eins.“ In der Tat: Der Musical-Markt boomt. Die Ver­ marktung der Musik aber, so die Studie, sei mangelhaft, neue Vermittlungsformen fehl­ ten.

uns schließlich in einer Hafen­ haltsmittel müssten vielmehr stadt – wohlgemerkt von der „in die Qualitätsentwicklung Handelskammer und nicht von der Hamburger Ensembles in­ den Musikschaffenden aufge­ vestiert werden“, um den selbst stellt wurde. Die seitens der aufgestellten Anspruch an eine Wirtschaft formulierte Vision Musikstadt gerecht zu werden. lautet: „Bis zum Jahr 2025 wird Namentlich „hochklassige Hamburg für Fachleute, inter­ Symphoniker in der Laeiszhal­ nationale und nationale Tou­ le und hochklassige Philharmo­ risten und die Hamburger Be­ niker in der Staatsoper“ seien völkerung die relevanteste nun gefragt, um die gestiege­ Musikstadt Deutschlands.“ nen Erwartungen an die En­ Interessant ist, wie deutlich die sembles einer Musikstadt zu Experten des Erbsenzählens erfüllen. Dazu gelte es den nunmehr dringend anstehende Kulturetat zu erhöhen, da sich Investitionen in die städtische selbst die Vergütung des am Musikszene anmahnen, von besten ausgestatteten Klang­ der die Politik (noch) nichts körpers des NDR im Vergleich hören will. Die Elbphilharmo­ zu anderen großen deutschen nie dürfe nicht das Schicksal Orchestern bis dato lediglich der Oper in Sydney erfahren, im Mittelfeld bewegt. Sympho­ „die maßgeblich für ihre Archi­ niker-Intendant Daniel Kühnel Wie Hamburg wirklich zur tektur und nicht für ihr musi­ mahnt zwar zunächst nicht Musikstadt werden kann kalisches Programm wahrge­ mehr Geld an, legt den Finger Aufschlussreich sind die For­ nommen wird“. Man warnt vor dennoch in die Wunde, wenn derungen und der Maßnah­ dem Import von musikalischer er Wertschätzung für das Re­ menkatalog, der – wir befinden Prominenz von außen, Haus­ sidenzorchester der Laeiszhal­ le einfordert: „Sonst, fürchte ich, droht die Musikstadtidee merkwürdig hohl zu werden.“ Die Musikelite kommt nach Hamburg – und geht wieder

Die schnöde Forderung der Handelskammer-Profis nach mehr Geld aber hat am Ende auch mit Menschen zu tun – mit exzellenten jungen Musi­ kern, die angestachelt durch eine Willkommenskultur für Talente in die Stadt kommen müssen, um zuerst neue Sub­ kulturen als Humus der Mu­ sikszene fruchtbar zu machen und dann nicht zuletzt Positi­ onen in den drei großen Or­ chestern zu übernehmen. Er­ folgreich ist die Stadt in dieser Hinsicht bislang aber nur im Wegloben, das einst prominent mit dem Hamburger Exilanten Johannes Brahms begann. Zwar 18 concerti Januar 2017

Fotos: Oliver Heissner, Johannes Arlt, Michael Zapf (2)

Unter freiem Himmel: der Konzertsaal während der Bauzeit


Mit reichlich Liebe fürs Detail, sei es nun für die optimale Akustik oder einfach für die Ästhetik: die »weiße Haut« im Großen Saal, Pailletten auf dem Dach sowie die goldene Wand im kleinen Saal (v. l. n. r.)

bildet Hamburg an der Hoch­ schule für Musik und Theater Spitzennachwuchs aus, nach erfolgreichem Abschluss setzt indes der Brain Drain ein, weil Probenräume, Auftrittsmög­ lichkeiten und Stipendien für hochbegabte Absolventen Mangelware sind. Es ist an der Zeit, in Hamburg tätige Musikerpersönlichkei­ ten stärker zu würdigen – und das gilt für die Gegenwart wie für die Vergangenheit, beginnt also damit, die große Musik­ tradition der Nordmetropole ins Bewusstsein zu bringen: Mit Blick auf Johannes Brahms und die in Hamburg geborenen Geschwister Fanny und Felix Mendelssohn, und mit Bezug auf die Meister, die hier ge­ wirkt haben – mögen sie nun Telemann, Hasse oder Carl Philipp Emanuel Bach, Mahler, Schnittke oder Ligeti heißen, folgert die Handelskammer: „Keine andere Stadt kann auf ein vergleichbares Erbe verwei­ sen“. Nur niemand in dieser Stadt verweist wirklich darauf. Durch bürgerschaftliches En­ gagement und mit homöopa­ thischer städtischer Unterstüt­ zung entsteht im Komponis­ tenQuartier derzeit eine Muse­ umsmeile mit Gedenkorten der wichtigsten Hamburger Kom­ ponisten – eines der wenigen Beispiele, das der imposant emporragenden Elbphilharmo­ nie derzeit eine sinnstiftende Bodenhaftung verleiht. Anders

als im akustisch schlechten, Instruments korreliert. Und in aber in jeder Hinsicht durch­ der bereits vor zehn Jahren lässigen Münchner Konzert­ gestarteten concerti-Kolumne saal und Kulturzentrum Gas­ „Mit der Elbphilharmonie auf teig gibt es in der Elbphilhar­ dem Weg zur Musikmetropo­ monie keine öffentliche Biblio­ le?“ stellte Michael Göring, der thek und keine Räume der Vorstandsvorsitzende der Musikhochschule, damit keine ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd täglich bei freiem Eintritt statt­ Bucerius, fest: „Kultur ist das findenden Konzerte für alle Produkt von Leidenschaft und und keine genuine Anbindung Kontinuität, sie kann nicht ein­ an das im besten Sinne alltäg­ fach herbeibeschlossen oder liche Musikleben der Stadt. eingekauft werden.“ Der Autor Ohne Humus wächst nichts dieses Textes ergänzte seiner­ Neues. Auf- und anregend zeit in seinem Beitrag: „Die müsste es sein, zeitgenössische wahre Musikstadt ist ein Pro­ Komponisten wirklich an Ham­ jekt von Generationen und burg zu binden und echte Re­ kein Schmuckstück der Tages­ sidenzen von Zukunftsmusi­ politik.“ kern zu schaffen. Begeisternd Karin von Welck, die als eins­ wäre es, in der Elbphilharmo­ tige Kultursenatorin der Han­ nie ein internationales Festival sestadt die Planung der Elbphil­ der besten Jungendorchester harmonie im Senat von Bür­ germeister Ole von Beust ent­ zu beheimateten. scheidend geprägt hat, sieht Generationenprojekt oder Hamburg derzeit bereits auf Schmuckstück der Politik? einem guten Weg zur Musik­ Wenn mit der Eröffnung der stadt, hebt besonders die vielen Elbphilharmonie der eigentli­ Musikvermittlungsprojekte che Bau der Musikstadt also und das bislang Erreichte her­ erst beginnt, weil nach der vor: „Nach meinem Eindruck Vollendung der Hardware nun ist der Gedanke, dass Musik in endlich die Entwicklung und all ihren Ausprägungen unver­ Verfeinerung der Software an­ zichtbar und inspirierend für steht, kommt der musikali­ Hamburg und seine Bevölke­ schen Bildung für Kinder, Ju­ rung ist, mittlerweile so fest in gendliche und Erwachsene der Stadt verwurzelt, dass er eine zentrale Bedeutung zu. auch vom jetzigen Senat ge­ Die von concerti in Auftrag pflegt und vor allem auch von gegebene Studie hat eindrucks­ den Bürgern gelebt und weiter­ voll bewiesen, dass regelmäßi­ entwickelt wird. Dass der Bund ger Klassikkonsum direkt mit zudem die Symphoniker Ham­ dem früheren Erlernen eines burg in sein Fünf-Jahres-Pro­ Januar 2017 concerti   19


Essay

Verfall der »geistigen Hafenarbeiterkantine«

Wenn die Elbphilharmonie ein äußerst ansehnliches Apfel­ bäumchen mit jetzt schon vie­ len köstlich schmeckenden Früchten ist, dann muss in ihrem Schatten freilich eine noch viel stärkere musikali­ sche Graswurzelbewegung entstehen, die dem Hohen Haus an der Elbe seinen quasi aristokratischen Nimbus der Abgehobenheit nimmt und es niedrigschwellig, barrierefrei und integrativ macht. Denn ein demokratisch legitimiertes Ge­ bäude ist die Elbphilharmonie mitnichten – allen Beteuerun­ gen des Bürgermeisters Olaf Scholz zum Trotz. Eine Mehr­ heit der Hamburger hätte die Entscheidung für den Bau nie­

20 concerti Januar 2017

mals erhalten. Also muss jetzt – lieber spät als nie – die Demo­ kratisierung einer Stein, Beton, Glas und Holz gewordenen Vision einsetzen. Und sich da­ bei womöglich zurückbesin­ nen auf die Gedanken der Ur­ heber der Vision – Jana Marko und Alexander Gérard. Die Kunsthistorikerin sowie der Architekt und Projektent­ wickler hatten nicht nur die kühne Idee zum Bau eines stol­ zen Konzerthauses an der Elbe, das Paar prägte auch den Be­ griff der „geistigen Hafenarbei­ terkantine“. Tief unter dem Neubau, im Bauch des darun­ terliegenden historischen Kai­ speichers, sollte ein Milieu geschaffen werden, das gänz­ lich unrepräsentativ und anti­ bürgerlich Zugänge öffnen sollte. Jana Marko erinnert an diese Idee: „In Ergänzung des von der Stadt subventionierten Programmes in den neuen Kon­ zertsälen sollte dort ein Raum für die Off-Szene geschaffen werden, damit die Elbphilhar­ monie wirklich ein ‚Haus für alle‘ werden könnte, eingedenk auch der Tatsache, dass ein zukunftsträchtiges kulturelles

Milieu beides braucht: den Hu­ mus einer lebendigen, wider­ sprüchlichen Off-Szene (in der nach unserer Vorstellung auch Fragen nach dem Zusammen­ hang von Musik und Raum/ Architektur und anderen mu­ sikverwandten Themen diskur­ siv nachgegangen werden sollten) sowie den Tempel der ausgereiften ‚Hochkultur‘ in all ihren vielfarbigen Ausformun­ gen.“ Kulturökonomisch beste­ chend weitsichtig war auch dabei die Vision der beiden Erfinder der Elbphilharmonie: Das Programm der Off-Szene wollten sie direkt aus den Er­ trägen der Film- und Fotorech­ te der Elbphilharmonie, die in eine eigens dafür geschaffene Stiftung fließen sollten, finan­ zieren. Wahrzeichen – und wahres Zeichen

Dieser Aspekt von Jana Markos und Alexander Gérards Gene­ ralplan wurden bald abge­ würgt, im Nachhinein muss er nun, womöglich auf ganz an­ dere Weise, in die Tat umge­ setzt werden: Damit sich die Aneignung der Menschen er­ eignet und die damit einherge­ hende Demokratisierung einer einsamen Entscheidung zum Bau eines Wahrzeichens, das hoffentlich bald mehr sein wird – ein wahres Zeichen für eine Musikstadt im Bau. Ein solcher Bau aber – mit viel fruchtbarem Anbau von Geist, von Bewusstsein, von feinfüh­ liger Wahrnehmung künstle­ risch komplexer und gerade darin schöner Inhalte in einer vom Populismus geprägten Zeit – wäre dann wirklich ein grandioses gesellschaftliches Projekt und dabei vor allem eines: berauschend.

Foto: Iwan Baan

gramm zur Förderung der ‚Ex­ zellenten Orchesterlandschaft Deutschlands‘ oder das Reeper­ bahnfestival in das Programm ‚Leuchttürme Musik‘ aufge­ nommen hat, ist für mich ein Zeichen dafür, dass die Ent­ wicklungen in Hamburg auch überregional wahrgenommen werden.“


Mozart 36 Was ist Reife?

2. Juni – 2. Juli 2017

Christiane Karg, René Jacobs, Herbert Blomstedt, Sakari Oramo, Isabelle Faust, Jörg Widmann, Kit Armstrong, Martin Fröst, Renaud Capuçon www.mozartfest.de · Tel. 09 31 / 37 23 36


22  concerti Januar 2017

Fotos: Uwe Walter, Antonia Niecke

1. Elbphilharmonie am Abend, 2016 Öl auf Leinwand 170 x 150 cm


Elbphilharmonie in Öl Der Künstler Christopher Lehmpfuhl hat im Auftrag von concerti zehn Gemälde des Konzerthauses geschaffen

D

ie Elbphilharmonie erzeugt nicht nur bei Musikfreunden Vorfreude, als neues Wahrzeichen Hamburgs fasziniert sie auch die Architektur- und Kunstwelt. Ganz in der Tradtion großer Lichtmaler wie Caravaggio, Rembrandt oder den Impressionisten hat sich der in zahlreichen internationalen Sammlungen vertretene Berliner Maler Christopher Lehmpfuhl für concerti künstlerisch mit der Elbphilharmonie auseinandergesetzt.

Bei den zehn Werken handelt es sich durchweg um Unikate, die im November 2016 in Hamburg entstanden sind. Sie zeigen verschiedene Facetten der Elbphilharmonie in unterschiedlichen Tages-, Wetterund Lichtsituationen vom Kirchturm der Hauptkirche St. Katharinen aus, vom Fähranleger des „Theater im Hafen“, oder von der Überseebrücke.

2. Elbphilharmonie nach dem Regen, 2016 Öl auf Leinwand 120 x 80 cm

Christopher Lehmpfuhl hat eine Edition von zehn exklusiven Werken der Elbphilharmonie für concerti geschaffen. Diese sind zu den auf Seite 33 aufgeführten Preisen erwerbbar. Den Elbphilharmonie-Zyklus präsentieren wir Ihnen exklusiv in einer Vernissage mit Künstlergespräch am 13. Januar 2017 ab 17:30 Uhr in der Hauptkirche St. Katharinen, Katharinenkirchhof 1, 20457 Hamburg Anmeldungen per Email an: vernissage@concerti.de Januar 2017 concerti   23


Die Farbklänge der Elbphilharmonie

I

n seinen Bildern gibt Christopher Lehmpfuhl Motive unserer unmittelbaren Realität wieder: Häuserecken, die Ansicht eines von Gebäuden umgebenen Platzes, Ausschnitte städtischen Alltagslebens. In dynamischen, bewegt wirkenden Bildern fertigt er urbane, meist menschenleere Porträts, ist doch die Stadt selbst hier die Protagonistin. „Überall sehe ich Bewegung, Raumtiefen, Formen und unterschiedliche Lichttemperaturen. Auch die Atmosphäre, die Geräusche und Gerüche eines Ortes spielen für mich eine entscheidende Rolle. Wenn all diese Komponenten optimal zusammen wirken, kann Kunst entstehen“, so Lehmpfuhl. Von diesen Momenten hat er nun jüngst in Hamburg zehn Porträts der Elbphilharmonie gemalt. Alle diese Arbeiten sind vordem Motiv entstanden. In der Tradition der impressionistischen Freilichtmalerei sucht sich Lehmpfuhl seinen Standpunkt, seinen Blick auf das Motiv und fertigt die Bilder dann direkt dort – bei Wind, Wetter, Regen, Kälte und oft mit neugierigen Blicken im Rücken, die die Bewegungen des farbverschmierten, in seine Malkleidung gehüllten Künstlers verfolgen. Er male erlebte Natur, so Lehmpfuhl, er versuche das, was er erlebe und empfinde vor Ort 24 concerti Januar 2017

mit allen Sinnen aufzunehmen und in Malerei zu verwandeln. Und genau dies ist es, was den Lehmpfuhlschen Duktus ausmacht. Der Künstler fertigt ein Bild nicht nur dessen, was er sieht, sondern auch dessen, was er spürt. Je mehr Wind, desto pastoser, dicker kann der Farbauftrag werden. Der Künstler malt dann mit Bewegungen, die den ganzen Körper mit einbeziehen, um den Elementen zu trotzen. Meist benutzt er dabei die Finger – im Laufe seiner Entwicklung verzichtete er zunehmend auf den Pinsel. So sei der Abstand zur Leinwand verkürzt, man sei direkt auf der Leinwand und unmittelbar an der Malerei, habe ein anderes Gespür zur Farbe, bemerkt Lehmpfuhl.

Gespür für die Farbe hat der Künstler, welcher bereits in zahlreichen Sammlungen vertreten ist, allemal. In energetisch dynamischer Malweise, die Züge eines expressiven Impressionismus trägt, sieht er die Strukturen der Stadt vor allem in ihrer farbigen Materialität. Auf seinen Bildern werden sie zum zentimeterdicken Farbrelief. Aus der Nähe betrachtet wirken die Arbeiten äußerst abstrakt, man muss einen Schritt zurücktreten, damit sich der Gegenstand herauskristallisiert. Dieser ist jedoch immer vorhanden – Lehmpfuhls Bilder bleiben dem Figurativen stets verhaftet, betrachten ein Sujet von verschiedenen Seiten. So auch die Elphilharmonie. In den zehn Bildern zeigen sich ihre unterschiedlichen Facetten. Wir sehen sie vom Kirchturm der Hauptkirche St. Katharinen aus, vom Fähranleger des „Theater im Hafen“, oder von der Überseebrücke. Mal ist sie ganz nah, mal in die Stadt eingebettet. Sie kann leuchten, sich im Wasser spiegeln, mit dem wolkenverhangenen Himmel verschmelzen – mit den Augen des Malers sehen wir auf diesen Arbeiten unterschiedlichste Momente eines Gebäudes, welches ein weiteres Wahrzeichen Hamburgs geworden ist.

Foto: Antonia Niecke, Uwe Walter

Von Anne Simone Krüger


4. Elbphilharmonie am Morgen, 2016 Öl auf Leinwand 38 x 48 cm

5. Michel, 2016 Öl auf Leinwand 38 x 48 cm

3. Elbphilharmonie und Speicherstadt, 2016 Öl auf Leinwand 100 x 30 cm

6. An den Landungsbrücken, 2016 Öl auf Leinwand 30 x 40 cm Januar 2017 concerti   25


Interview

»Wichtig ist, dass am Ende Kunst entsteht!« Christopher Lehmpfuhl über die Schönheit von Bauwerken,

Allwettermalerei und die Bedeutung klassischer Musik Von Rene Spiegelberger und Gregor Burgenmeister

Was reizt Sie daran, sich als Maler mit einem Motiv wie der Elbphilharmonie auseinander zu setzen?

An der Elbphilharmonie fasziniert mich, dass sie nicht nur ein Bau-, sondern ein Kunstwerk ist. Meines Erachtens ist den Architekten mit ihr ein Meisterwerk gelungen. Und dass dieses nach so vielen Jahren auch fertiggestellt wurde, selbst wenn es das Zehnfache 26  concerti Januar 2017

des ursprünglichen Kostenvoranschlags gekostet hat, macht mir persönlich Mut, dass der Flughafen Berlin-Brandenburg auch eines Tages eröffnet wird. Im Gegensatz zur Elbphilharmonie werde ich auf ihn aber nicht stolz sein, denn ich finde ihn überhaupt nicht schön, er ist nur funktional. Bei der Elbphilharmonie ist es den Architekten gelungen, sie wie ein großes Schiff wirken zu lassen,

»Das ist wie Thema und Variation in der Musik.« das umringt von den anderen Schiffen in den Hafen einfährt. Der umgebaute Speicher mit seinen Backsteinelementen hat die äußere Form und seinen Platz in der Speicherstadt behalten. Der gläserne Aufbau mit dem markanten Dach, sichtbar aus vielen Blickwinkeln, spiegelt die Wellen der Elbe wider und wirkt in der Sonne wie ein Kristall. Das heißt, die Elbphilharmonie ist farblich formal und funktional voll integriert. Das finde ich genial. Sie sagen, die Elbphilharmonie sei für Sie ein Kunstwerk,

würden Sie sie auch als schön bezeichnen?

Ja, bei der Elbphilharmonie kann man schon von einem schönen Bauwerk reden. Für mich ist eine Sache schön, wenn sie funktioniert. Die Proportionen passen zur Umgebung, die Architektur zeichnet sich nicht nur durch ihre Form sondern auch durch ihre Funktionalität aus, schließlich hat die Elbphilharmonie auch wie jedes Gebäude eine Aufgabe. Dass man von außen aber gar nicht sieht, dass sich in ihr nicht nur die Konzertsäle, sondern auch Privatwohnungen und ein Hotel vereinen, finde ich einzigartig. Außerdem ist der Ort sehr gut gewählt. Sie steht auf einem Fundament, das tief verwurzelt ist mit Hamburg, nämlich dem historischen Speicher aus Backstein. Und ich finde, dass das Gebäude auch bei unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten funktioniert. Wenn die Sonne scheint und das Licht sich darauf spiegelt, wenn es Schatten wirft, aber genauso, wenn es Abend wird und die ersten Lichter angehen, hat es für mich eine andere Wirkung. Man kann wirklich sagen, dass Hamburg durch dieses Gebäu-

Foto: Antonia Niecke

W

ind, Wetter oder Regen halten ihn nicht vom Malen ab, ganz im Gegenteil: Strahlend blauer Himmel ohne Wolken interessiert Christopher Lehmpfuhl nicht. Gut, dass sich das berüchtigte Hamburger Wetter von seiner für den Berliner Maler besten Seite zeigt, als er mit seinem randvoll mit Farbtöpfen und Leinwänden befüllten und von allen Seiten farbverschmierten Transporter in die Hansestadt kommt, um in drei Tagen aus drei unterschiedlichen Perspektiven das Kunstwerk Elbphilharmonie in den Mittelpunkt seiner eigenen Kunst zu stellen. Am Abend des ersten Maltages trafen wir uns zum Gespräch und für eine erste Bestandsaufnahme.


zur Person

Reisefreudiger Berliner: 1972 in der heutigen Hauptstadt geboren, studierte Christopher Lehmpfuhl an der Hochschule der Künste und wirkt noch immer in seiner Geburtsstadt, wo er seit 2006 Dozent an der Akademie für Malerei ist. Seine Werke sind Teil internationaler Privatsammlungen. Für seine PleinairMalerei bereist der klassikbegeisterte Künstler die ganze Welt.

de noch mehr zu einer Weltstadt wird und ein weiteres Wahrzeichen hinzu bekommt. Überträgt sich die Strahlkraft der Spitzenarchitektur auch auf Ihre Bilder?

Natürlich. Die Strahlkraft des Gebäudes fasziniert mich, eben aufgrund des besonderen Glasaufbaus, der einmal von außen beleuchtet sehr unterschiedlich wirkt und dann von innen heraus leuchtet. Das sind genau die zwei Ebenen, auf denen sich für mich alles bewegt und worin ich künstlerisch meine Spannungsebene sehe. Gerade bei so grauen Tagen wie heute denke ich, ich bin einfach ein Lichtmaler, und ich sage: Wenn das Licht nicht von der Sonne kommt, dann muss es von woanders her kommen. Für mich sind alle Maler, die mit Licht arbeiten, Vorbilder. Also Caravaggio, Rembrandt, aber auch Zeitgenossen oder die Impressionisten sind deswegen meine Grundlage. Wenn sich an einem tristen Tag das Licht einer Straßenlaterne im Was-

ser spiegelt, entsteht sofort eine bestimmte Atmosphäre. Liegt ein besonderer Reiz auch in der Fortsetzung der Spiegelung von der Fassade ins Wasser?

Absolut. Wasser ist mein Element. Das Wasser an sich hat eine unglaubliche Kraft, für mich hat es auch eine starke Symbolik. In Bezug auf die Elbphilharmonie ist es ja quasi eine abstrahierte Interpretation des Gegenübers. Es ist immer ein Dialog zwischen Original und Spiegelung. Das ist in den seltensten Fällen identisch. Man kann sich im Prinzip an den Farbklang anlehnen. Zum Beispiel sah es heute aus wie eine Flucht durch zwei Bootreihen hindurch, wie eine Gasse, die zur Elbphilharmonie hingeführt hat. Die Reflexionen im Wasser und im Himmel ergeben eine unglaublich lebendige Reaktion auf das vorgegebene Motiv. Das ist wie Thema und Variation in der Musik. Hat das Wetter einen direkten Einfluss auf Ihre Arbeit? Was

machen Regen, Graupel­ schauer und Schnee mit Ihrem Werk?

Da bin ich ganz in meinem Element. Ich bin ein Allwettermaler und wenn ich mich der Natur aussetze, dann mache ich das mit allen Sinnen. Es ist für mich ein ganz entscheidender Punkt, dass ich ein Motiv gerade nicht von einem Foto abmale, sondern wie jetzt extra hinfahre, es mir anschaue, es auf mich wirken lasse und daraus einen künstlerischen Ausdruck entwickle und eine künstlerische Interpretation. Ich finde zum Beispiel die Rückenansicht der Elbphilharmonie, die ich zuerst gesehen habe, zu funktional. Auch die Elbphilharmonie hat eine Vorzeigeseite, wo sie auch als Kunstwerk funktioniert. Und es gibt eben Seiten, von wo aus das nicht so der Fall ist. Braucht es vielleicht einfach etwas Distanz, um sie voll auf sich wirken zu lassen?

Ja, man braucht sicherlich ein wenig Abstand. Und wenn ich dazu noch dieses Hamburger Januar 2017 concerti  27


Interview

intuitiv. Wichtig ist, dass am Ende Kunst entsteht. Alles andere ist zweitrangig. Sie haben sich schon einmal in einem Zyklus mit Hamburg beschäftigt. Wie würden Sie den architektonischen Charakter Hamburgs beschreiben? Und was ändert sich durch die Elbphilharmonie daran?

Die Elbphilharmonie und die Speicherstadt sind ja nun sehr eng miteinander verbunden und in meinen Augen haben die Architekten Herzog & de

Meuron diesen Aspekt und die Formsprache Hamburgs verstanden. Für mich stellt die Elbphilharmonie eine ganz klare Fortsetzung dar. Ich habe

»Musik baut mich auf, gibt mir Kraft und Trost« seit vielen Jahren eine Affinität zum Norden und zum Backstein. Schon bei den Küstenimpressionen, die ich bis jetzt festgehalten habe, hat mich der Backsteinteil dieser Landschaft fasziniert. Es ist ein schöner Komplementärkontrast zu den grünen Wiesen. Durch den vielen Regen ist das Gras selten grau oder gelb. Dazu kommt dann der Backstein und noch das Reetdach, wo man dann das getrocknete Gras aufgreift und denkt: Das ist eine Formsprache, die verstanden wurde von den Einheimischen. Und glücklicherweise wurde sie auch von diesen Stararchitekten verstanden und aufgegriffen. Hier wurde kein kompletter Fremdkörper in eine Altstadt gesetzt und ich bin der Überzeugung, dass die Elbphilharmonie von den Hamburgern und auch von vielen Touristen angenommen werden wird. Ich glaube, man kann es als Erfolgsprojekt bezeichnen, so wie es umgesetzt wurde. Was verbindet Sie persönlich mit der klassischen Musik, die in der Elbphilharmonie die Hauptrolle spielen wird?

Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der Musik immer eine große Rolle gespielt hat. Meine Mutter ist Klavierlehrerin, die auch mich lange Jahre 28  concerti Januar 2017

Fotos: Antonia Niecke, Gregor Burgenmeister

Wetter spüre, das ich persönlich sehr liebe, wenn ein starker Wind kommt, dann werden die Bilder sehr viel pastöser. Ich spüre immer die Widerstände und Einflüsse und ich reagiere darauf. Wenn es windstill ist, werden die Bilder viel flacher. Als ich zum Beispiel dieses Jahr im Sommer in Island gemalt habe, habe ich auch auf die jeweiligen Landschaften unterschiedlich reagiert. Und ich kann es manchmal gar nicht genau beschreiben, warum. Es passiert einfach, es ist eine Intuition. Und ich arbeite nur


unterrichtet hat. Ich bin seit meiner Kindheit mit klassischer Musik aufgewachsen, weil das das Einzige war, was meine Eltern auch bis heute hören. Da sie ein Abonnement in der Berliner Philharmonie haben, bin ich regelmäßig, schon mit sieben, acht Jahren, dort hin gegangen. Über meinen Onkel aus Tübingen, der Helmut Rilling sehr unterstützt hat, habe ich eine große Affinität zu Bach entwickelt. Bach ist auch heute noch einer der wichtigsten, großartigsten Komponisten für mich, von dem ich auch eigentlich fast alle Werke kenne. Aber auch darüber hinaus natürlich beschäftige ich mich viel mit klassischer Musik, die ein ganz entscheidender Teil meines Lebens ist. Welche Rolle spielt klassische Musik für Ihre Malerei?

Man kann schon sagen, dass klassische Musik ein Teil meines Schaffensprozesses ist. Natürlich höre ich keine Musik beim Malen, weil ich ja draußen bin. Aber wenn ich zu Hause bin oder auf den meistens langen Autofahrten zu meinen Motiven höre ich oft klassische Musik und erfreue mich daran. Ich habe eine große, umfangreiche Klassik-CD-Sammlung. Beispielsweise habe ich mindestens zehn Interpretationen des „Wohltemperierten Klaviers“. Auch von den Goldberg-Variationen habe ich sicherlich zehn Aufnahmen. Ich finde es spannend, verschiedene Interpretationen desselben Werks von unterschiedlichen Interpreten, mit Originalinstrumenten oder mit modernen, zu vergleichen, zu analysieren und immer wieder auch neue zu hören. Ich ver-

suche auch immer, mich weiterzuentwickeln. Ich will nicht stehenbleiben, und schaue ständig, welche neuen Interpreten auf dem Markt sind. So gesehen ist Musik ein wichtiger Teil von mir, ja eine Passion und sie baut mich auf, gibt mir Kraft und auch Trost. Nach elf Jahren ziert nun zum ersten Mal nicht ein Künstler das concerti-Cover, sondern ein Bauwerk ...

Ich finde es immer wichtig, Brücken zu schlagen und Neues zu erproben. Die Elbphilharmonie ist ja das Arbeitsumfeld dieser Künstler, in dem sie wunderbare Musik aufführen und zum Erklingen bringen. Insofern sehe ich überhaupt keinen Widerspruch darin, anstelle von Künstlern hier einmal das Haus selbst darzustellen und freue mich sehr darüber.

Januar 2017 concerti  29


7. Hamburg-Panorama, 2016 Öl auf Leinwand 30 x 100 cm

7. Hamburg-Panorama, 2016 Öl auf Leinwand 30 x 100 cm 30 concerti Januar 2017


Fotos: Uwe Walter

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10. Elbphilharmonie im Morgenlicht, 2016 Öl auf Leinwand 150 x 170 cm 32 concerti Januar 2017

Fotos: Uwe Walter, Gregor Burgenmeister

9. Spiegelnde Elbphilharmonie, 2016 Öl auf Leinwand 50 x 70 cm


Bestellinformationen 1. Elbphilharmonie am Abend, 2016 Öl auf Leinwand 170 x 150 cm EUR 19.900

6. An den Landungsbrücken, 2016 Öl auf Leinwand 30 x 40 cm EUR 3.100

2. Elbphilharmonie nach dem Regen, 2016 Öl auf Leinwand 120 x 80 cm EUR 12.000

7. Hamburg-Panorama, 2016 Öl auf Leinwand 30 x 100 cm EUR 6.300

3. Elbphilharmonie und Speicherstadt, 2016 Öl auf Leinwand 100 x 30 cm EUR 6.300

7. Hamburg-Panorama, 2016 Öl auf Leinwand 30 x 100 cm EUR 6.300

4. Elbphilharmonie am Morgen, 2016 Öl auf Leinwand 38 x 48 cm EUR 3.100

9. Spiegelnde Elbphilharmonie, 2016 Öl auf Leinwand 50 x 70 cm EUR 4.800

5. Michel, 2016 Öl auf Leinwand 38 x 48 cm EUR 3.100

10. Elbphilharmonie im Morgenlicht, 2016 Öl auf Leinwand 150 x 170 cm EUR 19.900

Bestellungen und Informationen unter: 040 / 228 688 688 www.concerti.de/edition

Den Elbphilharmonie-Zyklus von Christopher Lehmpfuhl präsentieren wir Ihnen exklusiv in einer Vernissage mit Künstlergespräch zu dieser Werkreihe am 13. Januar 2017 ab 17:30 Uhr in der Hauptkirche St. Katharinen, Katharinenkirchhof 1, 20457 Hamburg. Anmeldungen per Email an: vernissage@concerti.de

Januar 2017 concerti  33



Niedersachsen & Bremen Das Musikleben in Niedersachsen & Bremen im Januar

2 Martin Fröst

Fotos: Mats Bäcker, Irène Zandel, Philippe Gerlach, Rosa Frank

familienbewusst

4 Markus Becker spielfreudig

8 Andreas Martin Hofmeir 15 Reinhold Friedrich barfuß

modern

2_Porträt Auf neuen Wegen Weltweit wird Martin Fröst für sein Klarinettenspiel gefeiert.

Und doch will der Schwede künftig kürzer treten – um als Vater mehr Zeit für seine Kinder zu haben 4_Interview »Ich habe alles gespielt, was sich nicht gewehrt hat« Markus Becker gehört zu den wenigen Pianisten, die einen hervorragenden internationalen Ruf haben und gleichzeitig dem Star-Rummel aus dem Weg gehen 8_Regionale Tipps So klingt Niedersachsen & Bremen! Die wichtigsten Termine im Januar 16_Klassikprogramm concerti 01.17 Niedersachsen & Bremen 1


Porträt

Auf neuen Wegen Weltweit wird martin fröst für sein Klarinettenspiel gefeiert. Und doch will der Schwede künftig kürzer treten – um als Vater mehr Zeit für seine Kinder zu haben. Von Marcus Stäbler

de Einflüsse seine eigene Stimme entwickeln.”

Mit 15 zog Fröst nach Stockholm, um dort Musik zu studieren

B

lond, schlank, groß und smart: Martin Fröst ist ein Schwede wie aus dem Bilderbuch. Nur ein Detail will so gar nicht in dieses Bild passen: Wenn der Musiker die Bühne betritt, gibt er seine Zurückhaltung auf und wirkt ganz und gar nicht mehr nordisch, geschweige denn kühl. In einem Stück wie den Peacock Tales – ein hochvirtuoses Klarinettenkonzert, das der Komponist Anders Hillborg 1998 für ihn geschrieben hat – spielt Fröst nicht nur, sondern tanzt und gestikuliert wie ein Klarinettenbeschwörer: mit einer Maske auf dem Kopf! Jahrgang 1970, gehört der Mann aus dem hohen Norden auch deshalb zu den herausra2 Niedersachsen & Bremen concerti 01.17

genden Klarinettisten der Gegenwart, weil er das Spektrum seines Instruments beständig erweitert hat. Mit neuen Klängen – etwa durch das gleichzeitige Blasen und Singen – aber auch durch seine Offenheit für szenische und pantomimische Elemente. Keine Frage, Fröst hat einen ganz eigenen Stil gefunden und geprägt – auch dank der Abgeschiedenheit seiner schwedischen Heimat: „Es gibt nicht so viele äußere Stimulanzen wie anderswo, man wird mehr in Frieden gelassen“, sagt er. Was eine gute Voraussetzung für einen Musiker sei: „Denn einerseits hat er einfach mehr Ruhe zum Üben, andererseits kann er so ohne zu große frem-

Fröst hat diese Möglichkeiten bestens genutzt. Er zählt zu den renommiertesten Holzbläsersolisten und ist bei vielen großen Klangkörpern zu Gast. Weltweit – in London etwa wurde er für seine Aufführung des Mozart-Klarinettenkonzerts mit dem Gewandhausorchester unter Riccardo Chailly geradezu frenetisch gefeiert. Schon 2005 hatte sich seine Aufnahme des Mozart-Klassikers in einem Blindtest gegen 49 Vergleichseinspielungen durchgesetzt: ein Erfolg, der seiner Karriere einen ordentlichen Schub gegeben hat. Nun könnte er seinen prallen Tourkalender problemlos mit Werken von Mozart, Weber und Brahms füllen. Doch so sehr er deren Musik liebt und so großartig er diese auch spielt – das allein reicht ihm nicht. Fröst möchte neue Wege gehen, um die mitunter immer noch recht starren Strukturen des klassischen Konzertbetriebs aufzubrechen. „Ich glaube, es ist wichtig, neue Türen zu öffnen – für das Publikum, für die Orchester, aber auch für mich.“ Weshalb er 2013 sein „Doll­house“-Projekt konzipiert

Foto: Mats Bäcker

Fröst hat sein eigenes Konzertformat entwickelt


hat, das die traditionellen Konzertabläufe durch ein neues Format ersetzt: „Ich trete dabei nicht bloß als Solist, sondern auch als Dirigent, Moderator und Zeremonienmeister in Erscheinung, kann so ein Programm als kontinuierlichen Gedanken entwickeln und den Zuhörern präsentieren.“ Und die Reaktionen auf die ersten Dollhouse-Konzerte mit dem Royal Stockholm Philharmonic Orchestra haben ihn in seiner Idee bestätigt: „Wenn man merkt, wie begeistert ganze Familien, mit Großeltern und Kindern darauf reagieren, ist das sehr erfüllend!“ Apropos Kinder: Martin Fröst ist selbst zweifacher Familienvater – und möchte dies in Zukunft noch mehr genießen. „Ich habe in den letzten Jahren viel Energie und Zeit in meinen Beruf investiert und bin sehr glücklich darüber, was ich erreicht habe“, sagt er. „Aber was bleibt übrig, wenn ich einmal 85 bin? Dass ich das Mozart-Konzert über tausend Mal in den wichtigsten Konzerthäusern gespielt habe?“ Sein Blick geht aus dem Fenster – und dann antwortet er: „Gerade wenn die Kinder zu mir kommen, merke ich, dass ich einen Wechsel brauche. Deshalb versuche ich, das Reisen herunterzufahren und mehr zu Hause zu sein.“ Dort, wo viele Menschen blond und groß und freundlich sind und oft einen ziemlich glücklichen Eindruck machen.

»PROSIT« – DAS GROSSE NEUJAHRSKONZERT Werke von Duda, Respighi, Bernstein, Liszt So 15.01.2017 11 Uhr > Mo 16.01.2017 20 Uhr > Di 17.01.2017 20 Uhr > Glocke, Großer Saal

MUSIKALISCHES FEGEFEUER Werke von Mahler, Schnittke, Mozart

Mo 06.02.2017 20 Uhr > Di 07.02.2017 20 Uhr > Glocke, Großer Saal

Konzert-TIPP

Wilhelmshaven Di. 31.1., 20:00 Uhr Stadthalle Martin Fröst (Klarinette), Academy of St. Martin in the Fields. Britten: Variationen über ein Thema von Frank Bridge, Copland: Klarinettenkonzert, Elgar: Sospiri, Brahms: Ungarischer Tanz Nr. 3 F-Dur, Bartók: Rumänische Volkstänze, Lutosławski: Tänzerische Präludien online-Tipp

Martin Fröst spielt Mozarts berühmtes „Kegelstatt-Trio“ Video & Termine: concerti.de/froest CD-Tipp

Roots – Werke von Telemann, Fröst, Piazzolla, Schumann, Brahms, Bartók, Falla, Hillborg, Traditionals u. a. Martin Fröst (Klarinette), Royal Stockholm Philharmonic Orchestra, Adolf Fredriks Flickkör (Leitung). Sony Classical

ra u s a u s d e m a l l t a g > r e i n i n s ko n z e r t Abo-/Karten-Hotline: 0421 – 33 66 99 www.bremerphilharmoniker.de


interview

»Ich habe alles gespielt, was sich nicht gewehrt hat« Markus Becker gehört zu den wenigen Pianisten, die einen

hervorragenden internationalen Ruf haben und gleichzeitig dem Star-Rummel aus dem Weg gehen. Von Maximilian Theiss

Herr Becker, Sie sind in Hannover aufgewachsen, haben dort studiert und haben hier eine Professur inne. Was ist eigentlich typisch Hannoveranisch?

Das ist in der Tat nicht so offensichtlich wie meinetwegen bei Köln oder Hamburg, was ein auch bisschen unserer neutralen Sprache geschuldet ist. Außerdem neigen die Hannoveraner zu einer Art Lokalmasochismus und preisen ihre Heimat nicht so gerne an. Hannover ist vielleicht keine wunderschöne Stadt, aber für Familien ist sie großartig: Es gibt kurze Wege, bezahlbare Wohnungen und, das durfte ich als Kind erleben, ein musikalisch unglaublich fruchtbares Umfeld. 4 Niedersachsen & Bremen concerti 01.17

Wie sind Sie denn musikalisch großgeworden?

Sie scheinen aber kein Fan von Crossover-Projekten zu sein ...

Ich war im Knabenchor Hannover, habe dort auch als Solist gesungen. Damals haben wir zum Beispiel auch mit Gustav Leonhardt und Philippe Herreweghe zusammengearbeitet, auch wenn mir damals als Kind nicht klar war, mit wem wir da eigentlich arbeiten durften. Außerdem hatte ich das Glück, dass es hier Karl-Heinz Kämmerling gab, bei dem ich erst Privatunterricht hatte und dessen Student ich später wurde.

Weil es oft anbiedernd ist und ich das Gefühl habe, dass sich die eine Musikrichtung hinter der anderen verstecken will. Wenn man jedoch solche Sachen mit einem Augenzwinkern versieht und sie nicht allzu ernst nimmt – warum nicht?

»Die wichtigste Ensemble-Disziplin ist, zuzuhören« Als Teenager spielten Sie aber auch in einer Jazzband.

Ich war als Jugendlicher sehr neugierig. Was speziell den Jazz anbelangt, kam bei mir hinzu, dass ich als Kind das Klavier stets ohne Noten traktiert habe, weil es mir mehr Spaß gemacht hat, nach Gehör zu musizieren. Eine Freude, die sich bis heute gehalten hat, denn ich spiele immer noch gerne in Jazzesembles.

Arbeiten klassische Kammermusikensembles und Jazzbands denn so unterschiedlich?

Man kann schon viele Gemeinsamkeiten entdecken: In beiden Fällen geht es um Impulse, um die Frage, in welche Richtung ein Musikstück gehen soll, um Phrasierungsideen, um Transparenz. Jedoch wird in der Klassik minutiöser gearbeitet, während es im Jazz vor allem auf die Architektur der Musik ankommt, die dann oft erst am Konzertabend selbst ausgefüllt wird. Die wichtigste Disziplin wiederum ist bei den Ensemblearten gleich: einander zuzuhören. Wie schätzen Sie sich selbst als Kammermusiker ein?

Ich denke, dass ich meine Spielund Klangfreude bewahrt habe,

Foto: Irène Zandel

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arkus Becker setzte sich bereits mit drei Jahren regelmäßig ans Klavier. Bemerkenswert früh zog es ihn immer wieder zum gemeinsamen Musizieren hin, gründete KammermusikEnsembles, sang im Knabenchor und spielte in Jazz- und Rockbands. Dem geselligen Muszieren ist er seither ebenso treu geblieben wie der Stadt Hannover.


zur Person

Aus Lust am Spiel: 1963 in Osnabrück geboren, zog Markus Becker im Kindesalter nach Hannover, wo er sich erst einmal ins Cembalo verliebte, ehe er sich dem Klavier zuwandte – und alles spielte, was auf diesem Tasteninstrument möglich ist. Als Jazz-Improvisator ist er auch noch heute hin und wieder zu hören. Seit 1993 ist Becker KammermusikProfessor an der Musikhochschule in Hannover.

dass ich nicht ins Kopfgesteuerte übergegangen bin, wobei im glücklichen Fall beides zusammenkommt, denn das eine bedingt das andere. Sie sind gleichermaßen Interpret und Professor – hilft Ihnen Ihre Lehrtätigkeit dabei, sich auch künstlerisch zu entfalten?

Absolut! Durchs Unterrichten konnte ich ein großes Repertoire kennenlernen, das ich teilweise gar nicht gespielt habe. Man darf auch nicht unterschätzen, wie viel man lernt, wenn man einem Ensemble nur zuhört und dabei ein Stück erarbeitet.

Wie schätzen Sie eigentlich die äußeren Umstände ein, mit denen Ihre Studenten heutzutage nach dem Abschluss vorlieb nehmen müssen?

Man erlebt zwei Tendenzen: Einmal die – in großen Teilen politisch gewollte – Fusion von Orchestern, also den Rückbau einer hierzulande luxuriös ausgestatteten Klassiklandschaft. Das gilt auch für die Kammermusik, da die Kunst- und Kammermusikvereine nicht mehr so finanziert werden wie in den siebziger und achtziger Jahren. Andererseits: Wenn ich sehe, was es an zahlreichen großartigen Streichquartetten

mit jungen Leuten gibt, die auf den Markt drängen und die sich unter bescheidensten Umständen zusammentun, dann bin ich überzeugt davon, dass diese Energie und dieser Wille der Leute auf Dauer dazu führen wird, dass zwangsläufig neue Konzertformen mit neuartigen Spielstätten entstehen. Hier haben wir zum Beispiel das Kulturzentrum Pavillon. Das war früher ein linkes Zentrum, von dem man nie so genau wusste, was die Leute da drin als nächstes ausbrüten. Heute ist das ein super Laden, der auch Klassikkonzerte veranstaltet mit erfreulich jungem Publikum. concerti 01.17 Niedersachsen & Bremen 5


interview

Gewissermaßen sind Sie Reger-Spezialist, seit Sie das gesamte Klavierwerk eingespielt haben. Vermutlich haben Sie also ein recht arbeitsreiches Reger-Jahr hinter sich. Wie sind Sie eigentlich zur Kammermusik gekommen?

Ich persönlich bin da über die Jahre einfach reingerutscht. Da ich schon in frühen Jahren recht gut vom Blatt spielen konnte, sind meine Mitschüler gerne auf mich zugekommen, wenn sie eine Klavierbegleitung gebraucht haben. Später habe ich zwar ganz konven­ tionell Klavier studiert, habe aber auch immer wieder an Kammermusik-Kursen teilgenommen. Am besten ist es aber sicherlich, wenn man sowohl solistisch als auch in einer Gruppe arbeitet, da das eine das andere befruchtet. Sie treten außerdem auch immer wieder als Solist bei Klavierkonzerten auf. Ist da auch Teamwork gefragt oder gibt man als Pianist ein paar knappe Anweisungen und lässt das Orchester nach seinen Wünschen aufspielen?

Letztens habe ich wieder das 1. Klavierkonzert von Brahms 6 Niedersachsen & Bremen concerti 01.17

Das war ein ordentliches Pensum, in der Tat. Im Grunde habe ich alles gespielt von Reger, was sich nicht gewehrt hat. Auch die Vorbereitung ist ungemein anstrengend, weil sich die Stücke sträuben, gelernt zu werden, sie widersetzen sich dem Interpreten geradezu. Aber das macht auch den Reiz aus: Selbst nach dem Konzert ist es so, dass man von der Bühne kommt und kein einziges Thema singen kann. Die Musik von Reger ist unglaublich tief und ernst geschrieben, hat immer die Attitüde von hochromantischer, tief empfundener Musik.

und auch kein Projekt dieser Größenordnung in der Tasche. Also habe ich mir die vier Bände Klaviermusik aus der Stadtbibliothek ausgeliehen und durchgespielt. Während des ersten Durchgangs habe ich nebenher die Zeit gestoppt, um die Dauer des Gesamtwerks abschätzen zu können. Am Ende waren es zwölf Stunden. Witzigerweise war auch die Einspielung gerade mal fünf Minuten länger! Vor diesem Projekt kannte ich von Reger tatsächlich nur dessen Orgelwerk. Später hat sich übrigens herausgestellt, dass Karl-Heinz Kämmerling bei Reger-Schülern in Leipzig studiert hat, und auch einige Stücke von ihm aufgenommen hat. Da hat sich dann ein Kreis geschlossen – und die Faszination Reger war perfekt! Konzert-TIPPs

Hannover Do. 12.1. & Fr. 13.1., 20:00 Uhr NDR Landesfunkhaus Markus Becker (Klavier), NDR Radiophilharmonie, Joshua Weilerstein (Leitung). Reger: Klavierkonzert f-Moll op. 114, Debussy: Prélude à l’après-midi d’un faune, Strawinsky: L’Oiseau de feu Hameln Sa. 21.1., 19:30 Uhr Haus der Kirche Markus Becker (Klavier). Reger: Telemann-Variationen online-Tipp

Wie kam es eigentlich zur Faszination für diesen Komponisten?

Ganz profan: Ich wurde angesprochen von einer Plattenfirma, ob ich das Klavierwerk von Reger aufnehmen möchte. Das war ein fantastischer Zeitpunkt: Ich war gerade fertig mit meinem Studium, hatte noch nicht die Professur inne

Markus Becker und Albrecht Mayer Video & Termine: concerti.de/ markusbecker CD-Tipp

Haydn: Klaviersonaten Hob. XVI Nr. 21, 23, 28, 34 & 46 Markus Becker (Klavier). CAvi

Foto: Irène Zandel

gespielt und dabei für mich herausgefunden, dass es letzten Endes großartige Kammermusik ist. Manche Klavierkonzerte sind aber in der Tat so angelegt, dass das Orchester eine begleitende Funktion hat. So ist es beispielsweise in Teilen bei Max Regers Klavierkonzert mit seinem monströsen Klavierpart. Aber auch hier besteht ein ständiger Dialog mit dem Orchester.


KLASSIK FÜR HANNOVER

SAISON

2016:1

7

Montag : 16. Januar 2017 : 19.30 Uhr Hannover : Kuppelsaal im HCC

ACADEMY OF ST MARTIN IN THE FIELDS JOSHUA BELL : VIOLINE & LEITUNG Joshua Bell © Phil Knott

Beethoven „Coriolan“ Ouvertüre op. 62 Violinkonzert D-Dur op. 61 Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 „Pastorale“

SOL GABETTA : VIOLONCELLO HÉLÈNE GRIMAUD : KLAVIER

ZUSAT ZKONZE RT

Pärt „Fratres“ Schumann 5 Stücke im Volkston op. 102 Debussy Cellosonate d-Moll Brahms Cellosonate D-Dur op. 78

Gabetta / Grimaud © Mat Hennek / DG

Montag : 23. Januar 2017 : 19.30 Uhr Hannover : Großer NDR-Sendesaal

Christian Thielemann © Matthias Creutziger

Samstag : 4. Februar 2017 : 19.30 Uhr Hannover : Kuppelsaal im HCC

SÄCHSISCHE STAATSKAPELLE DRESDEN ANJA KAMPE : SOPRAN STEPHEN GOULD : TENOR GEORG ZEPPENFELD : BASS CHRISTIAN THIELEMANN : LEITUNG

Wagner „Die Walküre“ 1. Aufzug Auszüge aus „Götterdämmerung“ Gubaidulina „Der Zorn Gottes“

KARTEN UND INFORMATIONEN im PRO MUSICA-Büro, Georgstraße 36, 30159 Hannover www.promusica-hannover.de Tel. 0511 : 36 38 17 in den HAZ/NP-Ticketshops in Hannover, Barsinghausen, Neustadt und Wunstorf sowie in allen bekannten Vorverkaufsstellen


So Klingt

… Niedersachsen & Bremen. Die wichtigsten Termine im Januar, ausgewählt von der concerti-Redaktion

Tausendsassa der Tuba spielt mit Hörgewohnheiten Bremen Zum Neujahrskonzert der Philharmoniker steuert Tubist Andreas Hofmeir raffinierte Würze bei

T

iefgang von erstaunlicher Leichtigkeit erwartet das Publikum beim Neujahrskonzert der Bremer Philharmoniker, wird doch ein phänomenaler Solist die Tuba blasen: Andreas Martin Hofmeir, der 2013 als erster Tubist überhaupt mit dem „Echo Klassik“ in der Kategorie „Instrumentalist des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Mühelos entlockt der bayerische Tausendsassa dem tiefsten Blech-

8 Niedersachsen & Bremen concerti 01.17

blasinstrument weite Melodiebögen, flotte Tonfolgen und eine ungeahnte Eleganz. Außerdem ist er ein so vielseitiger wie origineller Zeitgenosse – nicht nur, weil er am liebsten barfuß auf die Bühne kommt. Der 38-Jährige lehrt als TubaProfessor am Salzburger Mozarteum, tritt auch als Kabarettist auf und spielte früher als Gründungsmitglied bei der Kultband LaBrassBanda, deren munteres Stilgebräu unter an-

derem als Alpen-Jazz-Techno tituliert wird. In Bremen ist Hofmeir mit Jörg Dudas erstem Tubakonzert zu hören, einem eigens für ihn geschriebenen Werk, das er schon auf CD aufnahm. Die Zuhörer brauchen wahrlich keine Angst vor wüster Avantgarde zu haben: Dudas Tubakonzert kommt völlig tonal daher und erinnert bisweilen an Filmmusik. Als raffinierte Würze dienen ein polyphones Gewebe und eine farbenreiche Instrumentation. Georg Pepl So. 15.1., 11:00 Uhr, Mo. 16.1. & Di. 17.1., 20:00 Uhr Glocke Prosit! Das große Neujahrskonzert. Andreas Martin Hofmeir (Tuba), Bremer Philharmoniker, Stefan Soltesz (Leitung). Werke von Duda, Respighi, Bernstein & Liszt

Fotos: Philippe Gerlach, Marco Borggreve, Berthold Bing/Israel National Library/Wikimedia Commons

Mit seiner »Fanny« auf der Schulter tourt er um die Welt: Andreas Martin Hofmeir


Neobarocker Feenzauber Bremen & Wolfsburg Vilde Frang gibt ihr Debüt bei der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen

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omen est omen: Das norwegische Fräulein-Geigenwunder Vilde Frang ist wild und zart zugleich, das wissen Klassikfans spätestens seit der Live-Übertragung des EuropaKonzertes der Berliner Philharmoniker. Nun gibt die junge Violinistin mit der ungemein starken Ausdruckskraft und dem feengleichen Äußeren unter der Leitung des estnischen Dirigenten-Stars Paavo Järvi ihr Debüt bei der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, eine reizvolle Kombination. Dafür hat sie sich das Violinkonzert von Igor Strawinsky

ausgesucht. Gerade weil Strawinsky nicht so firm im Umgang mit den technischen Möglichkeiten der Geige war, hoffte sein Komponistenkollege Hindemith, dass er etwas Ungewöhnliches, Originelles erfinden würde. Das gelang ihm mit Hilfe des US-amerikanischen Geigen-Virtuosen Samuel Dushkin. Und Strawinsky blieb seinem Stil treu: Schrieb er 1951 seine Oper The Rake’s Progress in neoklassizistischer Manier, so komponierte er 20 Jahre zuvor das Violinkonzert mit neobarocken Anklängen. Sigrid Schuer

Spielt nie mit nackten Schultern: Geigerin Vilde Frang Do. 19.1., Fr. 20.1. & Sa. 21.1., 20:00 Uhr Glocke Bremen Mo. 23.1., 20:00 Uhr Theater Wolfsburg Vilde Frang (Violine), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Ltg). Brahms: Haydn-Variationen & Sinfonie Nr. 1, Strawinsky: Violinkonzert

Von Melodien berauscht Osnabrück entdeckt den Wiener Komponisten Hans Gál mit einem Cellokonzert und einer Oper

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Schrieb Bücher über Brahms, Wagner & Verdi: Hans Gál So. 29.1., 11:00 Uhr & Mo. 30.1., 20:00 Uhr Osnabrückhalle Historisch. Raphael Wallfisch (Violoncello), Osnabrücker Symphonieorchester, Lutz de Veer (Leitung). Werke von Bach/Webern, Gál & Haydn

ine Sprache ohne Grammatik gibt es nicht. Das gilt auch für die Sprache der Musik. Und sie muss fließende Rede sein.“ So äußerte sich einst der österreichisch-britische Komponist Hans Gál (1890–1987), der strikt an der traditionellen Tonalität festhielt und für den Johannes Brahms das zentrale Vorbild war. Gál stammte aus einer jüdisch-ungarischen Ärztefamilie und emigrierte 1938 aus seiner Heimat Österreich nach Großbritannien. Heute kennt man ihn vor allem aufgrund seiner Bücher, von denen eines

den bezeichnenden Titel Franz Schubert oder die Melodie trägt. Doch lohnt es allemal, die Musik dieses Konservativen von Format näher kennenzulernen. Eine Gelegenheit dazu bietet das Osnabrücker Sinfoniekonzert mit Gáls schwermütigem Cellokonzert von 1944, das das melodische Talent des Komponisten eindrucksvoll demonstriert. Die Aufführung stimmt zugleich auf eine Musiktheater-Produktion ein, denn im April hat seine 1930 zuletzt gespielte Oper Das Lied der Nacht Premiere am Theater Osnabrück. Georg Pepl concerti 01.17 Niedersachsen & Bremen 9


Tipps & Termine

Die Lust, sich aufzuopfern Bremen Der choreografisch-musikalische Abend Golden Heart erforscht weibliches Märtyrertum

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b sie „Sterntaler“ heißen oder „Goldenes Herz“, eines haben diese weiblichen Märchen-Figuren gemeinsam: Sie opfern sich selbstlos für andere. Für einen geliebten Menschen sind Märtyrerinnen dieses Kalibers mitunter sogar bereit, ihr eigenes Leben aufzugeben. Diesem Phänomen einer grenzenlosen Hingabe widmet sich die Choreografin Alize Zandwijk – seit dieser Spielzeit Leitende Regisseurin am Theater Bremen – in ihrem jüngsten Tanztheater Golden Heart. Spartenübergreifend erforscht sie mit Tänzern und

Schauspielern das Thema Aufopferung und deren angrenzende Bereiche wie Erniedrigung und Unterdrückung, aber auch exzessives Begehren. Inspiration holte sich die Niederländerin bei filmischen Vorbildern wie Lars von Triers Dancer in the Dark und dessen Breaking the Waves. Während die Märchen mit herabregnenden Metallstücken oder Prinzen als zweifelhafter Belohnung enden, warten die Bühnen-Heldinnen des 21. Jahrhunderts vergeblich auf ein vergleichbares Happy-End. Dagmar Ellen Fischer

Inspiriert von Lars von Trier: Choreografin Alize Zandwijk Fr. 13.1., 20:00 Uhr (Premiere) Theater (Kleines Haus) Golden Heart Alize Zandwijk (Choreografie) Weitere Termine: 18. & 22.1., 24.2., 29.3., 1. & 14.4., 3.5.

Die Hürde ist genommen

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Gewonnen trotz gerissener Cellosaite: Rolston String Quartet Mo. 23.1., 20:00 Uhr Glocke (Kleiner Saal) Rolston String Quartet Ravel: Streichquartett F-Dur, Castri: Streichquartett Nr. 1, Beethoven: Streichquartett e-Moll op. 59/2 10 Niedersachsen & Bremen concerti 01.17

icht einmal 10 000 Einwohner leben im kanadischen Banff am Fuße der Rocky Mountains. Alle drei Jahre jedoch kommt der Ort in die Schlagzeilen der internationalen Klassikpresse, wenn dort die „Banff International String Quartet Competition“ ausgetragen wird, einer der weltweit wichtigsten und bedeutendsten Wettbewerbe seiner Art. Drei Etappen müssen die erfolgreichsten WettbewerbTeilnehmer durchlaufen: Zuerst werden die eingereichten Aufnahmen angehört (ohne dass die Jury weiß, welches

Ensemble spielt), danach werden die zehn besten Bewerber nach Banff eingeladen, um vor einer zweiten Jury zu spielen. Drei von ihnen kommen ins Finale, dem Gewinner-Quartett winkt neben Preisgeldern eine Tournee durch Nordamerika und Europa. 2016 gewann das Rolston String Quartet aus Kanada, benannt nach dem kanadischen Geiger Thomas Rolston, der – und so schließt sich der Kreis – jahrelanger Musikdirektor des Banff Centres war, jener Institution also, die den Wettbewerb 1983 ins Leben Maximilian Theiss rief.

Fotos: Tianxiao Zhang, Jörg Landsberg, Carolyn Cruz/The Cliburn

Bremen Das Rolston String Quartet tritt seine Sieger-Tournee durch Europa an


So sehen Sieger aus: Vadym Kholodenko und Beatrice Rana nahmen beim letzten Wettbewerb 2013 Gold und Silber mit nach Hause

Im tiefsten Texas gedeiht die Liebe zur Klaviermusik Zum Vorentscheid des Van-Cliburn-Wettbewerbs strömen Talente aus aller Welt nach Hannover

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r wurde von amerikanischen Medien pathetisch als Volksheld des Kalten Krieges gefeiert: Der damals 23-jährige Pianist Van Cliburn gewann 1958 als erster Amerikaner den Tschaikowsky-Wettbe-

werb in Moskau. Ihm zu Ehren wurde 1962 die „Van Cliburn International Piano Competiton“ im texanischen Fort Worth ins Leben gerufen. Die entwickelte sich zu einem der bedeutendsten internationalen Wett-

bewerbe zur Förderung des Pianisten-Nachwuchses. Eine hochkarätig besetzte Jury tourt alle vier Jahre um die Welt, um die jungen Talente unter realen Konzertbedingungen live zu erleben. Gleich zu Beginn des neuen Jahres fiebern einige von ihnen dem Vorentscheid für Nordeuropa entgegen, der in Hannover ausgetragen wird. Die dreißig Finalisten aus aller Welt spielen dann in Fort Worth um attraktive Preise. So wird der Goldmedaillen-Gewinner mit einem dreijährigen Karriere-Management bedacht. Kaum zu glauben, dass im tiefsten Texas die Liebe zur Klaviermusik so groß ist, dass der Wettbewerb zu einer von vielen Sponsoren getragenen Graswurzelbewegung avancierte, die die klassische Musik in Bildungsprogrammen sogar an die Schulen bringt. Sigrid Schuer Van Cliburn International Piano Competition – Vorentscheid für Nordeuropa 8.1.–11.1.2017 Hochschule für Musik, Theater und Medien (Richard Jakoby Saal)

MUSIKWOCHE HITZACKER Künstler. Leitung: Albrecht Mayer

concerti 01.17 Niedersachsen & Bremen 11


Tipps & Termine

Winterreise mit Osiris Hildesheim Schubertlieder zwischen ägyptischen Göttern und chinesischem Porzellan

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achts im Museum und dann noch Franz Schuberts gedankenschwere Winterreise, umgeben von Isis und Osiris – ein etwas befremdlicher, zugleich aber sehr verlockender Gedanke. Den verwirklicht das Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim. Ein reizvoller Aufführungsort für den von den Schatten schubertscher Seelenzerrissenheit umflorten Liederzyklus, in dem es resignierend heißt: „Ich bin zu Ende mit allen Träumen!“ Das Museum hat mit seiner bedeutenden altägyptischen Sammlung Weltgeltung er-

langt. Dazu kommt die zweitgrößte Sammlung chinesischen Porzellans in Europa und eine bedeutende Altperu-Sammlung. Benannt ist das seit 1844 existierende Roemer-Museum nach seinem Gründer, dem Senator, Geologen und Juristen Hermann Roemer. 1907 stiftete dann der Bankier, Kaufmann und Konsul Wilhelm Pelizaeus, der über Jahrzehnte hinweg in Kairo gelebt hatte, der Stadt Hildesheim seine ÄgyptenSammlung. 1911 wurde das Pelizaeus-Museum gegründet, beide Museen fusionierten später. Sigrid Schuer

Seltene Gelegenheit: Gesang im Roemer- und Pelizaeus-Museum Fr. 20.1., 18:00 Uhr Roemer- und Pelizaeus-Museum Dietmar Sander (Bariton), Bernhard Römer (Klavier). Schubert: Winterreise

Geht nicht, gibt’s nicht Gifhorn Mit Franz Schubert und Georg Kreisler

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Stimmstabil seit über 30 Jahren: die Singphoniker aus München Do. 12.1., 20:00 Uhr Stadthalle Die Singphoniker Werke von Kreisler & Schubert 12 Niedersachsen & Bremen concerti 01.17

ie Stimme ist unser persönliches Instrument, welches wir in uns tragen. Damit kann man die Seele eines Menschen erreichen. Das kann sich unvergesslich einprägen“, sagt mit Hans-Christoph Rademann einer, der es wissen muss. Nun sind die Singphoniker freilich nicht der RIAS Kammerchor, dem Rademann jahrelang vorstand – für Fans stilistisch breit aufgestellter Vokalensembles sind aber auch die Singphoniker eine echte Instanz, die dem Spruch mit vielfältigen Klangfarben Leben einhaucht. Zum Markenzei-

chen der fünf klassisch ausgebildeten Sänger plus Pianist zählen Witz und Harmonie (buchstäblich und im übertragenen Sinne), sowie ein ordentlicher Schuss Entdeckergeist. Mit markanten Stimmen singt man sich beispielsweise durch die rabenschwarzen Werke von Georg Kreisler, die kurzerhand mit Kompositionen des „Liederfürsten“ Franz Schubert kontrastiert werden. Das Motto: Geht nicht, gibt’s nicht – denn gut ist, was gut klingt. Und das tut es bei den Singphonikern schon seit über dreißig Jahren! Elisa Reznicek

Fotos: Mila Pavan, Römer- und Pelizaeus-Museum, Andrea Felvegi

nehmen die Singphoniker zwei Wiener ins Visier


Mit Landsmann Bartók auf Reisen Cuxhaven Das Kodály Quartet feiert 50-jähriges Jubiläum

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er Name ist Programm: Das Kodály Quartet, eines der weltweit gefeierten Streichquartette, fühlt sich den Werken des renommierten ungarischen Komponisten Zoltán Kodály in besonderer Weise verpflichtet. 1966 gegründet von Studenten der FranzLiszt-Musikakademie in Budapest, wurden seine Mitglieder (die Violinisten Attila Falvay und Ferenc Bangó, der Bratschist János Fejérvári und der Cellist György Éder) 1972 mit einem besonderen Ritterschlag geadelt: Der Name Kodály Quartet wurde dem Ensemble aufgrund seiner Ausnahmestellung vom ungarischen Ministerium für Kultur und Bildung verliehen. Die Mitglieder wurden vielfach ausgezeichnet, zudem reüssierte jeder für sich allein in renommierten ungarischen Orchestern. In dieser Saison tourt das Kodály Quartet anlässlich seines 50-jährigen Bestehens rund um die Welt. Umso schöner für den hohen Norden, dass die Musiker im Januar einen Abstecher nach Cuxhaven unternehmen, um dieses Mal ausnahmweise mal nicht Werke von Zoltán Kódaly, sondern seines Landsmanns Béla Bartók zu spielen. Sigrid Schuer

Am 22 .J „der O anuar spielt u p hunde ernführer d nd erklärt es 21. r t s ” St Ja ef ,Das R heingo an Mickisch hrld’ im Große n Hau s!

DER RING 2017 - 2020 Dirigent HENDRIK VESTMANN Regie PAUL ESTERHAZY Bühne und Kostüme MATHIS NEIDHARDT

AUFTAKT AM 04.02.: PREMIERE VON ,DAS RHEINGOLD’

Do. 19.1., 20:00 Uhr Kreishaussaal Kodály Quartet. Mozart: Streichquartett B-Dur KV 589, Bartók: Streichquartett Nr. 4, Beethoven: Streichquartett cis-Moll op. 131

Früher Sebestyén Quartet, heute: Kodály Quartet

WWW.STAATSTHEATER.DE


Tipps & Termine

Abgebrochen – aber warum? Springe Das Nomos-Quartett befreit Schuberts Geheimnis aus dem Schatten Beethovens

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eethovens Meisterschaft wirkte auf nachfolgende Generationen mindestens ebenso einschüchternd wie inspirierend. Auch Schubert hatte Mühe, sich aus dem Schatten seines Vorbilds zu befreien – zumal er zur selben Zeit wie der berühmte, 27 Jahre ältere Beethoven in Wien lebte. Kein Wunder, dass er die eigenen Fähigkeiten sehr kritisch einschätzte und etliche Kompositionen vorzeitig abbrach. Bekanntestes Beispiel ist seine „Unvollendete“ Sinfonie. Er hinterließ zudem sechs unvollendete Streichquartette,

von denen das c-Moll-Fragment am häufigsten aufgeführt wird. Schubert schrieb es mit 23 Jahren; ein Jahrzehnt vor seinem frühen Tode. Der düstere, geheimnisvolle Kopfsatz ist vollständig, doch im Andante kam Schubert nicht über den 41. Takt hinaus. Es wurde ausgiebig, aber ergebnislos darüber spekuliert, was ihn zum Abbruch bewog. Die Skizze für den Beginn des zweiten Satzes wurde erst Jahrzehnte nach Schuberts Tod von Brahms aufgestöbert, der an der ersten Schubert-Gesamtausgabe arbeitete. Antje Rößler

Seit 2013 mit Geigerin Meike Bertram (2. v. r.): Nomos-Quartett So. 15.1., 17:00 Uhr Jagdschloss Nomos-Quartett, Klaus Kämper (Violoncello). Schubert: Quartett Nr. 12 c-Moll D 703 „Quartettsatz“ & Quintett C-Dur op. posth. D 956, Webern: Fünf Sätze op. 5 & Sechs Bagatellen op. 9

Vielschichtiger Protest Emden Atonales trifft auf Jazz und Gospel in

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Echo-Preis für Zimmermanns Konzert: Solist Reinhold Friedrich Do. 12.1., 20:00 Uhr Theater Sinfoniekonzert: Südstaaten Reinhold Friedrich (Trompete), Neue Philharmonie Westfalen, Rasmus Baumann (Leitung). Werke von Gershwin, Zimmermann & Grofé 14 Niedersachsen & Bremen concerti 01.17

ernd Alois Zimmermann glaubte an die Kugelgestalt der Zeit. Ausgehend von dieser Idee entwickelte er seine einzigartige, verschiedene Schichten überlagernde Kompositionstechnik. Er nutzte die Verschmelzung unterschiedlicher Stile, um zu verdeutlichen, dass Vergangenheit und Zukunft einander wechselseitig bedingen. So kombinierte Zimmermann in seinem Trompetenkonzert, das 1955 in Hamburg uraufgeführt wurde, unbefangen atonale und neoklassische Bausteine. Zugleich zeugt die Komposition von seiner Be-

geisterung für Jazz und Gospel. Das Bass-Fundament der Musik bildet das afroamerikanische Spiritual Nobody Knows de Trouble I See, das der SoloTrompeter zudem in Variationen ausschmückt. Zum Sinfonieorchester gesellt sich eine Jazzband, bestehend aus Bläsern, Hammond-Orgel, Gitarre und Percussion. Mit dem Einbezug afroamerikanischer Klänge setzte Zimmermann auch ein politisches Statement: Er protestierte gegen die Rassentrennung und stellte sich auf die Seite der Bürgerrechtsbewegung. Antje Rößler

Fotos: Jo Titze, Rosa Frank

Bernd Alois Zimmermanns Trompetenkonzert


»Wird sie mein Engel sein?« DER FLIEGENDE

HOLLÄNDER Oper von Richard Wagner Premier e

21. 1. 201 7

Karten unter (0391) 40 490 490 | www.theater-magdeburg.de


Programm Das Klassikprogramm für Niedersachsen & Bremen im Januar

Tipp

4.1. Mittwoch

Braunschweig

Braunschweig

17:00 Dom Feuerwerk der Orgelmusik. Witold Dulski (Orgel)

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Am sechsten Tag.../Auftaucher. Tiago Manquinho & Henrietta Horn (Choreografie)

Bremerhaven

17:00 Stadttheater (Großes Haus) Swinging 2017. Brenda Boykin (vocals), Jazztrio Ehlers-Remus-Karstens, Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Enrique Ugarte (Leitung). Werke von Gershwin, Porter u. a. Hannover

11:30 kestnergesellschaft mobile musik II. Das Neue Ensemble. Nillni: Wipe, boom, wipe & La luna, la nube y el ojo, Tzortzis: L’étoile de mer, Kagel: Märsche den Sieg zu verfehlen Nr. X, VII & IV 12:00 & 19:30 Staatsoper Neujahrskonzert. Ninf Gend (Violine), Rebecca Davis & Sung-Keun Park (Gesang), Niedersächsisches Staatsorchester, Ivan Repušić (Leitung) 19:45 Clavier-Salon Gerrit Zitterbart (Klavier) Lüneburg

17:00 Theater (Großes Haus) Neujahrskonzert. Lüneburger Symphoniker, Thomas Dorsch (Leitung) Oldenburg

11:15 Staatstheater (Großes Haus) Neujahrskonzert „Csárdás und Champagner“. Sarah Tuttle & Alexandra Schermann (Sopran), Yulia Sokolik (Mezzosopran), Philipp Kapeller (Tenor), Tomasz Wija (Bass), Oldenburgisches Staatsorchester, Thomas Bönisch (Leitung) 20:00 Theater Laboratorium Champagnerlaune! - Neujahrskonzert. Bremer Kaffeehaus-Orchester Zeven

17:00 Rathaus (Rathaussaal) Neujahrskonzert. Johann-Peter Taferner (Klarinette), Hamburger Camerata, Matthias Hoffmann-Borggrefe (Leitung). Mozart: Klarinettenkonzert KV 622, Sinfonie Es-Dur KV 543 & Salzburger Sinfonie D-Dur KV 136 16 Niedersachsen & Bremen concerti 01.17

Delmenhorst

6.1. freitag

20:00 Glocke Bremen (Großer Saal) Blechschaden - das etwas andere Neujahrskonzert. Munich Philharmonic Brass, Bob Ross (Leitung) Fußball-Liebe: Bob Ross‘ Herz schlägt für die Kicker von Unterhaching – „die haben nebenan direkt einen Biergarten: ideal in Zeiten des Alkoholverbots in den Stadien“.

2.1. Montag

20:00 Theater (Kleines Haus) Das traditionelle Delmenhorster Neujahrskonzert „Sphärenklänge“. Marko Komonko (Violine), Anna Shumarina (Sopran), Philharmonie Lemberg, Volker Schmidt-Gertenbach (Leitung) Göttingen

19:45 Stadthalle Sphärenklänge. Chiara Sannicandro (Violine), Göttinger Symphonie Orchester, ChristophMathias Mueller (Leitung). Werke von Offenbach, Brahms, J. Strauss, Ravel, Weber, Elgar u. a.

Bremerhaven

Hannover

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Swinging 2017. Brenda Boykin (vocals), Jazztrio Ehlers-Remus-Karstens, Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Enrique Ugarte (Leitung). Werke von Gershwin, Porter, Miller u. a.

19:30 Theater am Aegi Breakin‘ Mozart - Klassik meets Breakdance. Gregory Strischewsky (Choreografie), Christoph Hagel (Regie)

Halberstadt

15:00 & 19:30 Theater (Großes Haus) Neujahrskonzert. Orchester des Nordharzer Städtebundtheaters, Johannes Rieger (Leitung) Oldenburg

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Neujahrskonzert „Csárdás und Champagner“. Sarah Tuttle & Alexandra Schermann (Sopran), Yulia Sokolik (Mezzosopran), Philipp Kapeller (Tenor), Tomasz Wija (Bass), Oldenburgisches Staatsorchester, Thomas Bönisch (Leitung)

3.1. Dienstag Hannover

19:30 Theater am Aegi Breakin‘ Mozart - Klassik meets Breakdance. Gregory Strischewsky (Choreografie)

20:00 Hannover Congress Centrum (Kuppelsaal) Wiener Johann Strauß Konzert-Gala. K&K Philharmoniker, Matthias Georg Kendlinger (Leitung) Oldenburg

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Händel: Agrippina. Jörg Halubek (Leitung), Laurence Dale (Regie) 20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Concertante/Begegnen ohne sich zu sehen/Ramifications/Quartz. Antoine Jully & Martin Schläper (Choreografie). Musik von Ligeti, Jones & C. P. E. Bach

5.1. Donnerstag Bad Harzburg

16:00 Lutherkirche Abschlusskonzert des Chorleitungskurses Drübeck. Irmgard Weber, Thomas Dust & Karsten Krüger (Leitung)

Foto: Blechschaden

1.1. Sonntag


Bremerhaven

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Puccini: La Bohème Hannover

15:00 Ballhof Zwei Kampe: Kannst du pfeifen, Johanna. Siegmund Weinmeister (Leitung), Markus Michael Tschubert (Regie)

7.1. Samstag Bad Pyrmont

17:00 Konzerthaus Regina Chernychko (Klavier). Schubert: Klaviersonate Nr. 19 c-Moll D 958, Rachmaninow: Morceaux de fantaisie Bremen

Ganderkesee-Stenum

15:30 Landidyll-Hotel Backenköhler Champagnerlaune! Bremer Kaffeehaus-Orchester Hannover

12:00 Clavier-Salon Musik zum Mittag. Gerrit Zitterbart (Klavier)

21:30 Kulturpalast Linden Linden Jazzsessions

18:00 Theater Humperdinck: Hänsel und Gretel. Daniel Mayr (Leitung), Alexander Riemenschneider (Regie) 20:00 Sendesaal Neujahrskonzert. Gustav Frielinghaus (Violine), Frielinghaus-Ensemble. Mozart: Divertimento KV 138, Rossini: Sonata a Quattro Nr. 3 C-Dur, Tschaikowsky: Souvenir de Florence d-Moll op. 70

Lemwerder

Celle

Oldenburg

20:00 BEGU Champagnerlaune! Neujahrskonzert. Bremer KaffeehausOrchester

20:00 Schlosstheater Weill: Die Dreigroschenoper

12:00 Lambertikirche Orgelmusik zur Marktzeit. Tobias Götting (Orgel)

18:30 Marktkirche Orgelmusik bei Kerzenschein. Axel LaDeur (Orgel) 19:30 Theater am Aegi Breakin‘ Mozart - Klassik meets Breakdance. Gregory Strischewsky (Choreografie)

19:30 Staatsoper Puccini: La Bohème. Mark Rohde (Leitung), Chris Alexander (Regie) Lüneburg

20:00 Theater Lüneburg (Großes Haus) Benatzky: Im weißen Rössl. Olaf Schmidt (Choreografie & Regie)

6.1. Freitag Achim

20:00 Kulturhaus Alter Schützenhof Champagnerlaune! - Neujahrskonzert. Bremer Kaffeehaus-Orchester Braunschweig

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Ward: Hexenjagd. Christopher Hein (Leitung), Hugh Hudson (Regie) Bremen

17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 20:00 Glocke (Großer Saal) Blechschaden - das etwas andere Neujahrskonzert. Munich Philharmonic Brass, Bob Ross (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Sendesaal Serenade in Blue. Clarinet News. Werke von Mozart u. a. Celle

20:00 Schlosstheater Weill: Die Dreigroschenoper. Michael Fischer (Leitung), Sebastian Sommer (Regie) Hannover

19:30 Staatsoper Smetana: Die verkaufte Braut. Benjamin Reiners (Leitung), Martin G. Berger (Regie) Lüneburg

20:00 Theater (Großes Haus) Neujahrskonzert. Lüneburger Symphoniker, Thomas Dorsch (Leitung)

BERLINER PHILHARMONIKER LIVE SILVESTERKONZERT NUR AM SAMSTAG, 31.12. UM 17 UHR Feiern Sie mit Sir Simon Rattle und Star-Pianist Daniil Trifonov den glamourösen Ausklang des Jahres!

Osnabrück

19:30 Theater am Domhof Lehár: Die lustige Witwe. Daniel Inbal (Leitung), Andrea Schwalbach (Regie) Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

Infos und Karten unter cinestar.de

concerti 01.17 Niedersachsen & Bremen 17


Klassikprogramm

8.1. Sonntag

20:00 Congress-Union Neujahrskonzert. Staatsorchester Braunschweig, Christopher Hein (Leitung), Martin Weller (Moderation). Werke von J. Strauss, J. Strauss (Sohn), Waldteufel, Heuberger & Lehár

Braunschweig

Hannover

19:30 Staatstheater Braunschweig (Kleines Haus) Hoffmann: Jagd. Kampf.Rausch. Reinhild Hoffmann (Choreografie)

19:30 Hochschule für Musik, Theater und Medien (Raum E15) Studiokonzert. Saxofonklasse von Jan SchulteBunert

Bremen

15:30 & 19:30 Glocke (Kleiner Saal) Champagnerlaune! Bremer Kaffeehaus-Orchester Bremerhaven

15:00 Stadttheater (Großes Haus) Wagner: Der fliegende Holländer. Marc Niemann (Leitung), Matthias Oldag (Regie) Celle

20:00 Schlosstheater Weill: Die Dreigroschenoper Hameln

15:00 Theater Hameln Neujahrskonzert. TfN-Philharmonie Hannover

11:15 Friedenskirche Das Kleine Konzert am Sonntagvormittag. Duo sfogati 16:00 Staatsoper Loewe: My Fair Lady. Siegmund Weinmeister (Leitung), Bernd Mottl (Regie) Isernhagen

17:00 Isernhagenhof Weltklassik am Klavier. Alexey Lebedev (Klavier). Werke von Beethoven & Chopin Oldenburg

11:15 Staatstheater Oldenburg (Kleines Haus) Kinderkonzert: Helden auf dem Notenblatt. KlangHelden Jugendchor, Mitglieder des Opernensembles, Oldenburgisches Staatsorchester, Thomas Honickel (Leitung) 18:00 Staatstheater Oldenburg (Großes Haus) Verdi: Macbeth. Hendrik Vestmann (Leitung), Nadja Loschky (Regie) Rinteln

17:00 Brückentorsaal Rinteln Neujahrskonzert. Symphonisches Orchester des Landestheaters, Erich Wächter (Leitung)

9.1. Montag Celle

16:00 Schlosstheater Unterhaltungsmusik der 20er und 30er Jahre 18 Niedersachsen & Bremen concerti 01.17

10.1. Dienstag Emden

20:00 Nordseehalle Neujahrskonzert. Tschechische Symphoniker Prag. Beethoven: Sinfonie Nr. 9, Orff: Carmina Burana Hannover

19:30 Staatsoper Henze: Die englische Katze. Mark Rohde (Leitung), Dagmar Schlingmann (Regie)

Tipp

13.1. freitag

20:00 Ehemaliger Landtag Oldenburg Mandelring Quartett, Roland Glassl (Viola). Mozart: Streichquintett D-Dur KV 593, Mendelssohn: Streichquartett e-Moll op. 44/2, Brahms: Streichquintett G-Dur op. 111 Der Name verpflichtet: Wer sich in Neustadt an der Weinstraße niederlässt wie das Mandelring Quartett, für den kommt als Probenraum natürlich nur ein Winzerhof in Frage.

Oldenburg

Gifhorn

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Händel: Agrippina. Jörg Halubek (Leitung), Laurence Dale (Regie)

20:00 Stadthalle Die Singphoniker. Lieder von Kreisler & Schubert

Osnabrück

19:30 Theater am Domhof Lehár: Die lustige Witwe. Daniel Inbal (Leitung), Andrea Schwalbach (Regie)

11.1. Mittwoch Hannover

10:30 Ballhof Zwei Kampe: Kannst du pfeifen, Johanna 19:30 Staatsoper Smetana: Die verkaufte Braut

12.1. Donnerstag Braunschweig

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Jagd.Kampf.Rausch. Reinhild Hoffmann (Choreografie) Bremen

20:00 Sendesaal CD-Release-Konzert „The Glass Effect“. Lavinia Meijer (Harfe). Werke von Glass, Frahm u. a.

Hannover

10:30 & 12:00 Ballhof Zwei Cui: Der gestiefelte Kater. Cameron Burns (Leitung), Zuzana Masaryk (Regie) 16:15 Kammermusiksaal Plathnerstraße Studiokonzert. Violinklasse von Prof. Ulf Schneider 18:30 Marktkirche Orgelmusik bei Kerzenschein. Axel LaDeur (Orgel) 20:00 NDR Landesfunkhaus (Großer Sendesaal) Markus Becker (Klavier), NDR Radiophilharmonie, Joshua Weilerstein (Leitung). Reger: Klavierkonzert f-Moll op. 114, Debussy: Prélude à l’après-midi d’un faune, Strawinsky: Der Feuervogel 21:30 Kulturpalast Linden Linden Jazzsessions

13.1. Freitag Bremen

Bremerhaven

17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel)

19:30 Stadttheater (Großes Haus) J. Strauss: Die Fledermaus. Marc Niemann (Leitung), Roland Hüve (Regie)

20:00 Theater Bremen (Kleines Haus) Golden Heart (Premiere). Alize Zandwijk (Choreografie)

Emden

20:00 Neues Theater Reinhold Friedrich (Trompete), Neue Philharmonie Westfalen, Rasmus Baumann (Leitung). Gershwin: Suite aus „Porgy and Bess“, Zimmermann: Trompetenkonzert „Nobody knows de trouble I see“, Grofé: Grand Canyon Suite

Hannover

19:30 Christuskirche Händel: Alcina. Barockorchester des Instituts für Alte Musik, Bernward Lohr (Leitung) 19:30 Kammermusiksaal Plathnerstraße Studiokonzert. Gitarrenklasse von Prof. Hans-Michael Koch

Foto: Uwe Arens

19:30 Staatstheater Oldenburg (Großes Haus) Donizetti: La fille du regiment. Vito Cristófaro (Leitung), Felix Schrödinger (Regie)


19:45 Clavier-Salon Gunhild Hoelscher (Violine), Gerrit Zitterbart (Klavier). Werke von Mozart

Lüneburg

Visselhövede

20:00 Theater (Großes Haus) Dorsch: Die Geschichte von Blanche und Marie (UA). Lüneburger Symphoniker, Thomas Dorsch (Leitung), Olaf Schmidt (Regie & Choreografie)

20:00 Heimathaus Champagnerlaune! Bremer Kaffeehaus-Orchester

Oldenburg

Braunschweig

20:00 NDR Landesfunkhaus (Großer Sendesaal) Markus Becker (Klavier), NDR Radiophilharmonie, Joshua Weilerstein (Leitung). Reger: Klavierkonzert f-Moll op. 114, Debussy: Prélude à l’après-midi d’un faune, Strawinsky: Der Feuervogel

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Galakonzert beim Opernball

Hildesheim

Osnabrück

19:30 Theater für Niedersachsen (Großes Haus) Strauss: Der Zigeunerbaron. Achim Falkenhausen (Leitung), Frank-Bernd Gottschalk (Regie)

19:30 Theater am Domhof Puccini: Manon Lescaut. Andreas Hotz (Leitung), Walter Sutcliffe (Regie)

Oldenburg

20:00 Ehemaliger Landtag Mandelring Quartett, Roland Glassl (Viola). Mozart: Streichquintett D-Dur KV 593, Mendelssohn: Streichquartett e-Moll, Brahms: Streichquintett G-Dur Weitere Infos siehe Tipp

Papenburg

17:00 Villa Dieckhaus Weltklassik am Klavier. Maya Ando (Klavier). Werke von Bach, Beethoven, Rachmaninow, Skrjabin & Gershwin

15.1. Sonntag

11:00 Stadthalle Filmkonzert. Staatsorchester Braunschweig, Ernst van Tiel (Leitung). Prokofjew/Eisenstein: Alexander Newski 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Am sechsten Tag.../Auftaucher. Tiago Manquinho & Henrietta Horn (Choreografie) 20:00 Volkswagen Halle The best of John Williams. Sinfonieorchester, Claudio Vandelli (Leitung)

14.1. Samstag Bremen

20:00 Glocke (Großer Saal) Alexander Hülshoff (Violoncello), Klassische Philharmonie Bonn, Heribert Beissel (Leitung). Boccherini: Sinfonie Nr. 4 A-Dur, Saint-Saëns: Cellokonzert aMoll, Haydn: Sinfonie Nr. 94 G-Dur 20:00 Sendesaal Bremen Auf schwarzen und weißen Tasten I. Aaron Pilsan (Klavier). Bach: Französische Suite Nr. 1 d-Moll BWV 812, Enescu: Suite Nr. 3 Pièces Impromtus, Chopin: Etüden op. 10 Bremerhaven

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Strauss: Die Fledermaus. Marc Niemann (Leitung), Roland Hüve (Regie)

PARSIFAL

Celle

20:00 Schlosstheater Weill: Die Dreigroschenoper. Michael Fischer (Leitung), Sebastian Sommer (Regie) Hannover

19:30 Kammermusiksaal Plathnerstraße Akkordeonissimo. Akkordeonklasse von Prof. Elsbeth Moser 19:30 NDR Landesfunkhaus (Großer Saal) The Big Chris Barber Band 19:30 Staatsoper Don‘t think twice! (UA). David Blázquez, Yaron Shamir & Georg Reischl (Choreografie)

von Richard Wagner Musikalische Leitung: Markus Poschner Regie: Marco Štorman

20:00 Hannover Congress Centrum (Kuppelsaal) Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 01.17 Niedersachsen & Bremen 19


Klassikprogramm

Springe

11:00 Glocke (Großer Saal) Prosit! Das große Neujahrskonzert. Andreas Martin Hofmeir (Tuba), Bremer Philharmoniker, Stefan Soltesz (Leitung). Duda: Tubakonzert Nr. 1 op. 67/1, Respighi: Pini di Roma, Bernstein: Divertimento, Liszt: Les Préludes

17:00 Jagdschloss Nomos-Quartett, Klaus Kämper (Violoncello). Schubert: Streichquartett Nr. 12 c-Moll D 703 „Quartettsatz“ & Streichquintett CDur op. posth. D 956, Webern: Fünf Sätze für Streichquartett op. 5 & Sechs Bagatellen op. 9

Bremerhaven

Wolfsburg

15:00 & 19:00 Theater im Fischereihafen Champagnerlaune! Bremer Kaffeehaus-Orchester Celle

15:00 Schlosstheater Weill: Die Dreigroschenoper Hannover

11:30 Staatsoper Mädchenchor Hannover, The King’s Singers, Gudrun Schröfel (Leitung). Werke von Führe, Asheim, Haydn, Holst, Lassus u. a. 18:30 Staatsoper Smetana: Die verkaufte Braut 19:30 Kammermusiksaal Plathnerstraße Alte Musik zur Monatsmitte. Institut für Alte Musik 19:45 Clavier-Salon Alvyda Zdaneviciute (Klavier) Harpstedt

17:00 Christuskirche Anja Petersen (Sopran), Nicole Pieper (Alt), Mirko Ludwig (Tenor), Gregor Finke (Bass), Kantorei St. Ansgarii Bremen, Norddeutsches Barock-Collegium, Kai Niko Henke (Leitung). Bach: Weihnachtsoratorium Kantaten IV-VI & Neujahrskantate BWV 171 „Gott, wie dein Name, so ist auch dein Ruhm“

Tipp

18:00 Theater Millöcker: Der Bettelstudent. Katalin Doman (Leitung), Lucia Meschwitz (Regie)

16.1. Montag Braunschweig

20:00 Stadthalle Filmkonzert. Staatsorchester Braunschweig, Ernst van Tiel (Leitung). Prokofjew/Eisenstein: Alexander Newski Bremen

20:00 Glocke (Großer Saal) Prosit! Das große Neujahrskonzert. Andreas Martin Hofmeir (Tuba), Bremer Philharmoniker, Stefan Soltesz (Leitung). Duda: Tubakonzert Nr. 1 op. 67/1, Respighi: Pini di Roma, Bernstein: Divertimento, Liszt: Les Préludes Bremerhaven

20:00 Stadttheater (Großes Haus) Musikalische Kontinente. Christoph Sietzen (Schlagzeug), Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Marc Niemann (Leitung). Beethoven: Ouvertüre zu „Die Geschöpfe des Prometheus“, Dorman: Konzert für Schlagzeug und Orchester „Frozen in Time“, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 EsDur „Eroica“ Celle

20:00 Schlosstheater Tianwa Yang (Violine), Nicholas Rimmer (Klavier). Mozart: Violinsonate e-Moll KV 304, Schumann: Violinsonate a-Moll WoO2, Sarasate: Drei Stücke für Violine und Klavier, Brahms: Violinsonate A-Dur Hannover

16.1. montag

19:30 Congress Centrum Hannover (Kuppelsaal) Joshua Bell (Violine & Leitung), Academy of St Martin in the Fields. Beethoven: Coriolan-Ouvertüre, Violinkonzert D-Dur & Sinfonie Nr. 6 F-Dur „Pastorale“ „Aktion und Adrenalin“ bestimmten sein Leben, sagt Joshua Bell – als Gegenpol übt sich der Geiger in Yoga und Meditation.

20 Niedersachsen & Bremen concerti 01.17

19:30 Congress Centrum (Kuppelsaal) Joshua Bell (Violine & Leitung), Academy of St Martin in the Fields. Beethoven: Coriolan-Ouvertüre, Violinkonzert D-Dur & Sinfonie Nr. 6 F-Dur „Pastorale“ Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen (Großes Haus) Smetana: Die verkaufte Braut. Werner Seitzer (Leitung)

17.1. Dienstag Bremen

18:30 Theater (Kleines Haus) Golden Heart. Alize Zandwijk (Choreografie)

20:00 Glocke (Großer Saal) Prosit! Das große Neujahrskonzert. Andreas Martin Hofmeir (Tuba), Bremer Philharmoniker, Stefan Soltesz (Leitung). Duda: Tubakonzert Nr. 1 op. 67/1, Respighi: Pini di Roma, Bernstein: Divertimento, Liszt: Les Préludes Bremerhaven

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Musikalische Kontinente. Christoph Sietzen (Schlagzeug), Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Marc Niemann (Leitung). Beethoven: Ouvertüre zu „Die Geschöpfe des Prometheus“, Dorman: Konzert für Schlagzeug und Orchester „Frozen in Time“, Beethoven:Sinfonie Nr. 3 EsDur „Eroica“ Hannover

10:30 & 12:00 Ballhof Zwei Cui: Der gestiefelte Kater. Cameron Burns (Leitung), Zuzana Masaryk (Regie)

18.1. Mittwoch Bremen

20:00 Sendesaal Auf schwarzen und weißen Tasten II. Duo d‘Accord. Tansman: Le train de nuit, Rachmaninow: Suite Nr. 1 „Fantasie-tableaux“, Mozart: Sonate D-Dur KV 381, Liebermann: Variations on a theme by Mozart, Piazzolla: Tangata Bremerhaven

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Musikalische Kontinente. Christoph Sietzen (Schlagzeug), Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Marc Niemann (Leitung). Beethoven: Ouvertüre zu „Die Geschöpfe des Prometheus“, Dorman: Konzert für Schlagzeug und Orchester „Frozen in Time“, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 EsDur „Eroica“ Hannover

19:30 Staatsoper Don‘t think twice! David Blázquez, Yaron Shamir & Georg Reischl (Choreografie) 19:45 Clavier-Salon Igor Tchetuev (Klavier) Lüneburg

20:00 Theater (Großes Haus) Benatzky: Im weißen Rössl. Olaf Schmidt (Choreografie & Regie)

19.1. Donnerstag Bremen

20:00 Glocke Vilde Frang (Violine), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Leitung). Takemitsu: Requiem für Streichorchester, Strawinsky: Violinkonzert D-Dur, Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll

Fotos: Phil Knott, Henning Köpke/Bremer Philharmoniker

Bremen


Cuxhaven

Lüneburg

20:00 Kreishaussaal Kodály Quartett. Mozart: 4 Präludien und Fugen nach Bach KV 404a, Bartók: Streichquartett Nr. 4, Beethoven: Streichquartett cis-Moll op. 131

20:00 Theater (Großes Haus) Dorsch: Die Geschichte von Blanche und Marie. Lüneburger Symphoniker, Thomas Dorsch (Leitung), Olaf Schmidt (Regie & Choreografie)

Hannover

18:30 Marktkirche Orgelmusik bei Kerzenschein. Axel LaDeur (Orgel) 19:30 Staatsoper Bizet: Carmen. Daniel Klein (Leitung), Monique Wagemakers (Regie) 20:00 NDR Landesfunkhaus (Großer Sendesaal) Katharine Mehrling singt Edith Piaf. Katharine Mehrling (Gesang), NDR Radiophilharmonie, Enrique Ugarte (Leitung) 21:30 Kulturpalast Linden Linden Jazzsessions

20.1. Freitag Bremen

17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 20:00 Glocke Vilde Frang (Violine), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Leitung). Takemitsu: Requiem für Streichorchester, Strawinsky: Violinkonzert D-Dur, Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll 20:00 Theater (Kleines Haus) Golden Heart. Alize Zandwijk (Choreografie) Bremerhaven

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Delibes: Coppélia. Sergei Vanaev (Choreografie), Tonio Shiga (Leitung) Dünsen

19:00 Rogge Champagnerlaune! Bremer Kaffeehaus-Orchester Hannover

19:00 Kammermusiksaal Plathnerstraße Studiokonzert. Hornklasse von Prof. Markus Maskuniitty 19:30 Staatsoper Henze: Die englische Katze. Mark Rohde (Leitung), Dagmar Schlingmann (Regie) 20:00 NDR Landesfunkhaus (Großer Sendesaal) Katharine Mehrling singt Edith Piaf. Katharine Mehrling (Gesang), NDR Radiophilharmonie, Enrique Ugarte (Leitung)

Tipp

Oldenburg

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Verdi: Macbeth Osnabrück

19:30 Theater am Domhof Puccini: Manon Lescaut. Andreas Hotz (Leitung), Walter Sutcliffe (Regie) Wolfsburg

19:30 Theater Smetana: Die verkaufte Braut. Werner Seitzer (Leitung)

21.1. Samstag Bad Rehburg

17:00 Wandelhalle (Konzertsaal) Weltklassik am Klavier. Alexey Chernov (Klavier). Schumann: Klaviersonate fis-Moll op. 11, Rachmaninow: Klaviersonate Nr. 1 d-Moll op. 28 Braunschweig

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Massenet: Werther (Premiere). Christopher Hein (Leitung), Benjamin Prins (Regie) 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Jagd.Kampf.Rausch. Reinhild Hoffmann (Choreografie) Bremen

22.1. sonntag

15:30 Theater Bremen Wagner: Parsifal. Markus Poschner (Leitung), Marco Storman (Regie) Den Begriff Crossover mag Markus Poschner gar nicht – den Seitenwechsel hat der Dirigent und Jazzpianist dennoch oft geprobt und stets vom anderen profitiert. Oldenburg

17:00 Lambertikirche (LambertusSaal) Schubert: Die Winterreise. Christoph Rode (Violoncello), Charlotte Pfeifer-Rode (Klavier), Christoph Weßels (Sprecher) 19:30 Staatstheater (Großes Haus) Donizetti: La fille du regiment

22.1. Sonntag Bremen

15:30 Theater Bremen Wagner: Parsifal. Markus Poschner (Leitung), Marco Storman (Regie) Weitere Infos siehe Tipp

20:00 Glocke Vilde Frang (Violine), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Leitung). Takemitsu: Requiem für Streichorchester, Strawinsky: Violinkonzert D-Dur, Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll 20:00 Sendesaal Auf schwarzen und weißen Tasten III. Artur Pizarro (Klavier). Chopin: Barcarolle Fis-Dur op. 60, Schumann: Klaviersonate Nr. 1 fisMoll, Rachmaninow: 13 Préludes

20:00 Glocke (Großer Saal) Sol Gabetta (Violoncello), Hélène Grimaud (Klavier). Pärt: Spiegel im Spiegel, Schumann: 5 Stücke im Volkston, Debussy: Cellosonate d-Moll, Brahms: Cellosonate D-Dur

Bremerhaven

Hannover

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Strauss: Die Fledermaus. Marc Niemann (Leitung), Roland Hüve (Regie)

11:15 Clavier-Salon Kinderkonzert. Gerrit Zitterbart (Klavier)

Dörverden

20:00 Kulturgut Ehmken Hoff Champagnerlaune! Bremer Kaffeehaus-Orchester Halberstadt

19:30 Kammerbühne Zaufke: Babytalk

Hildesheim

Hannover

18:00 Römer- und Pelizäusmuseum Schubert: Winterreise D 911. Dietmar Sander (Bariton), Bernhard Römer (Klavier)

12:00 Clavier-Salon Musik zum Mittag. Gerrit Zitterbart (Klavier) 19:30 Staatsoper Loewe: My Fair Lady

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

Gehrden

17:15 Rathaus Weltklassik am Klavier. Luiza Borac (Klavier). Werke von Liszt & Chopin

15:00 Niedersächsisches Landesmuseum Musikalisches Intermezzo 40. Violinklasse von Prof. Krzystof Wegrzyn 17:00 Staatsoper Johannes Moser (Violoncello), Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Ivan Repušić (Leitung). Strawinsky: Die Feuervogel-Suite, Lutosławski: Cellokonzert, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 1 f-Moll op. 10 20:00 Swiss Life Hall The best of John Williams. Sinfonieorchester, Claudio Vandelli (Leitung) concerti 01.17 Niedersachsen & Bremen 21


Klassikprogramm

11:30 Musikschule (Forum) Familienkonzert: Fantasy und Zauberei. Franka Kraneis, Signe Ravn Heiberg, Anna Müllerleile & Sascha Littig (Gesang), Lüneburger Symphoniker, Robin Davis (Leitung) 19:00 Theater (Großes Haus) Varianten-Reich. Göttinger Symphonie Orchester, Thomas Dorsch (Leitung). Mendelssohn: Ouvertüre „Ruy Blas“, Elgar: Enigma-Variationen, Sibelius: Sinfonie Nr. 2 D-Dur Oldenburg

18:30 Staatstheater (Kleines Haus) Concertante/Begegnen ohne sich zu sehen/Ramifications/Quartz. Antoine Jully & Martin Schläper (Choreografie) Osnabrück

15:00 Theater am Domhof Lehár: Die lustige Witwe Ritterhude

15:30 Hammeforum Champagnerlaune! Bremer Kaffeehaus-Orchester Wolfenbüttel

16:00 Lessingtheater (Großer Saal) Puccini: Madame Butterfly

23.1. Montag Bremen

20:00 Glocke (Kleiner Saal) Preisträgerkonzert des StreichquartettWettbewerbs in Banff. Rolston String Quartet. Ravel: Streichquartett F-Dur, Castri: Streichquartett Nr. 1, Beethoven: Streichquartett Nr. 2 e-Moll Hannover

Tipp

23.1. montag

19:30 Staatsoper Hannover Johannes Moser (Violoncello), Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Ivan Repušić (Leitung). Strawinsky: Die Feuervogel-Suite, Lutosławski: Cellokonzert, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 1 f-Moll Und morgens in die Schule! Cellist Johannes Moser tritt gerne im Unterricht auf, um junge Menschen für die Klassik zu begeistern: „Wenn aus einer Schulklasse von 30 Leuten sich vier oder fünf wirklich interessieren, dann ist das schon ein Riesenprozentsatz.“ Lüneburg

20:00 Theater (Großes Haus) Dorsch: Die Geschichte von Blanche und Marie. Lüneburger Symphoniker, Thomas Dorsch (Leitung), Olaf Schmidt (Regie & Choreografie) Osnabrück

19:30 Theater am Domhof Puccini: Manon Lescaut. Andreas Hotz (Leitung), Walter Sutcliffe (Regie)

25.1. Mittwoch

19:00 Kammermusiksaal Uhlemeyerstraße Studiokonzert. Klavierklasse von Prof. Markus Becker 19:30 Kammermusiksaal Plathnerstraße Studiokonzert. Gesangklasse von Prof. Mechthild Kerz 19:30 Staatsoper Johannes Moser (Violoncello), Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Ivan Repušić (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp

Bremen

Wolfsburg

Hannover

20:00 Theater Vilde Frang (Violine), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Leitung). Brahms: Variationen über ein Thema von Haydn B-Dur & Sinfonie Nr. 1 cMoll, Strawinsky: Violinkonzert D-Dur

24.1. Dienstag Hannover

20:00 Congress Centrum (Beethovensaal) Trio Jean Paul. Werke von Haydn, Brahms & Dvořák 22 Niedersachsen & Bremen concerti 01.17

26.1. Donnerstag Bremen

18:05 Glocke (Großer Saal) 5nachsechs: Pathos, Pasta und Paläste. Bremer Philharmoniker, Francesco Ciluffo (Leitung), Ingo Jander (Moderation). Werke von Puccini, Rossini & Verdi 20:00 Sendesaal Medusa Beats. Benoît Delbecq (piano & synthesizer), Petter Eldh (bass), Jonas Burgwinkel (drums) 10:30 Ballhof Zwei Cui: Der gestiefelte Kater. Cameron Burns (Leitung), Zuzana Masaryk (Regie) 19:30 Staatsoper Henze: Die englische Katze. Mark Rohde (Leitung), Dagmar Schlingmann (Regie) Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen (Großes Haus) Strauss: Der Zigeunerbaron. Achim Falkenhausen (Leitung), Frank-Bernd Gottschalk (Regie)

20:00 Glocke (Großer Saal) GLOCKE JAZZnights. Veronika Harcsa (vocals), Bálint Gyémánt (guitar), Emil Brandqvist Trio 20:00 Sendesaal konzert im dunkeln. Willy Schwarz (Vichitra Vina & Stimme), Arup Sen Gupta (Tablas) Bremerhaven

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Wagner: Der fliegende Holländer. Marc Niemann (Leitung), Matthias Oldag (Regie) Göttingen

19:45 Georg-August-Universität (Aula) Nordlichter. Tiago Patrocinio Coimbra (Oboe), Göttinger Symphonie Orchester, Dominik Beykirch (Leitung). Kuhlau: Ouvertüre zu „Die Zauberharfe“, C. P. E. Bach: Oboenkonzert B-Dur Wq 164, Kraus: Sinfonia D-Dur VB 146 „Riksdagssymfoni“, Eggert: Sinfonie Nr. 2 g-Moll „Skjöldebrand“ Hannover

10:30 Ballhof Zwei Kampe: Kannst du pfeifen, Johanna 18:00 Hochschule für Musik, Theater und Medien (Raum E45) Eine Stunde Haydn. Prof. Markus Becker (Klavier) 18:30 Marktkirche Orgelmusik bei Kerzenschein. Axel LaDeur (Orgel) 19:30 Kammermusiksaal Plathnerstraße Ois Guade, Wolferl. Werke von Mozart 19:30 Kammermusiksaal Uhlemeyerstraße Fagottklasse von Prof. Bence Bogányi 19:30 Staatsoper Nussknacker und Mausekönig. Jörg Mannes (Choreografie), Daniel Klein (Leitung) 21:30 Kulturpalast Linden Linden Jazzsessions Osnabrück

19:30 Theater am Domhof Puccini: Manon Lescaut. Andreas Hotz (Leitung), Walter Sutcliffe (Regie)

27.1. Freitag Braunschweig

20:00 Stadthalle (Großer Saal) Sol Gabetta (Violoncello), Hélène Grimaud (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp Bremen

17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 18:00 Theater Humperdinck: Hänsel und Gretel. Daniel Mayr (Leitung), Alexander Riemenschneider (Regie)

Fotos: Uwe Arens, Uwe Arens/Sony Classical

Lüneburg


20:00 Glocke (Großer Saal) Die große Verdi-Nacht. Christian Lanza (Tenor), Chor & Orchester der Milano Festival Opera Halberstadt

19:30 Theater (Großes Haus) Nurit Stark (Violine), Orchester des Nordharzer Städtebundtheaters, Johannes Rieger (Leitung). Mussorgsky: Eine Nacht auf dem kahlen Berge, Britten: Violinkonzert, Rimsky-Korsakow: Sinfonie Nr. 3 C-Dur Hannover

19:30 Kammermusiksaal Uhlemeyerstraße Violoncelloklasse von Prof. Tilmann Wick 19:30 Staatsoper Henze: Die englische Katze. Mark Rohde (Leitung), Dagmar Schlingmann (Regie) 19:45 Clavier-Salon Mozarts Geburtstag. Heidrun Blase (Sopran), Gunhild Hoelscher (Violine), Gerrit Zitterbart (Klavier) Oldenburg

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Händel: Agrippina. Jörg Halubek (Leitung), Laurence Dale (Regie) Wolfenbüttel

19:30 Lessingtheater (Großer Saal) Der Ghetto Swinger. Gil Mehmert (Regie)

28.1. Samstag Göttingen

20:00 Universitätskirche St. Nikolai Semesterkonzert. Chor & Orchester der Universität Göttingen. Schubert: Sinfonie Nr. 7 h-Moll „Unvollendete“, Mozart: Requiem Halberstadt

15:00 Theater (Großes Haus) Bund: Alice im Wunderland. Can Arslan (Choreografie) Hannover

19:30 Kammermusiksaal Uhlemeyerstraße Violinklasse von Prof. Jutta Rübenacker 19:30 NDR Landesfunkhaus (Großer Saal) Sol Gabetta (Violoncello), Hélène Grimaud (Klavier). Werke von Pärt, Schumann, Debussy & Brahms 19:30 Staatsoper Bizet: Carmen. Daniel Klein (Leitung), Monique Wagemakers (Regie)

29.1. Sonntag Braunschweig

17:00 Brunsviga Kultur- & Kommunikationszentrum Weltklassik am Klavier. Mikhail Mordvinov (Klavier). Werke von Mozart, Beethoven, Chopin, Liszt & Schumann Bremen

11:30 Atlantic Grand Hotel (Goldener Saal) Kammermusik am Sonntagmorgen. Quartetto con brio. Schubert: Quartettsatz c-Moll D703, Arriaga: Streichquartett Nr. 3 Es-Dur, Schumann: Streichquartett Nr. 3 A-Dur 17:00 DKV Residenz in der Contrescarpe Weltklassik am Klavier. Regina Chernychko (Klavier). Schubert: Klaviersonate Nr. 19 c-Moll D 958, Rachmaninow: Morceaux de fantaisie Bremerhaven

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Delibes: Coppélia. Sergei Vanaev (Choreografie), Tonio Shiga (Leitung) Göttingen

20:00 Universitätskirche St. Nikolai Semesterkonzert. Chor & Orchester der Universität Göttingen. Schubert: Sinfonie Nr. 7 h-Moll „Unvollendete“, Mozart: Requiem Halberstadt

15:00 Theater (Großes Haus) Rossini: Der Barbier von Sevilla Hannover

11:30 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Sendesaal) Kammermusik-Matinee: A Matinee at the Opera. Beethoven: Variationen über „Là ci darem la mano“, Auszüge aus Mozart: Die Zauberflöte & Don Giovanni, Puccini: Madama Butterfly & La Bohème, Verdi: La Traviata

30.1. Montag 20:00 Osnabrückhalle Historisch. Raphael Wallfisch (Violoncello), Osnabrücker Sinfonieorchester, Lutz de Veer (Leitung). Bach/Webern: 2. Ricercata a 6 voci aus „Das Musikalische Opfer“ BWV 1079, Gál: Cellokonzert, Haydn: Sinfonie Nr. 45 fisMoll „Abschied“

31.1. Dienstag Emden

20:00 Neues Theater Lehár: Die lustige Witwe. Kammeroper Köln Hannover

18:00 Kammermusiksaal Plathnerstraße Klavierklasse von Prof. Ewa Kupiec 19:00 Clavier-Salon Schuberts Geburtstag. Gerrit Zitterbart (Klavier) 19:30 Hochschule für Musik, Theater und Medien (Raum E15) Jazz am Emmichplatz #12. Lars Störmer (saxophone & clarinet) Wilhelmshaven

20:00 Stadthalle Wilhelmshaven Martin Fröst (Klarinette), Academy of St. Martin in the Fields. Britten: Variationen über ein Thema von Frank Bridge, Copland: Klarinettenkonzert, Elgar: Sospiri, Brahms: Ungarischer Tanz Nr. 3 F-Dur WoO1, Bartók: Rumänische Volkstänze Sz 68, Lutosławski: Tänzerische Präludien

Tipp

Lüneburg

19:00 Theater (Großes Haus) Dorsch: Die Geschichte von Blanche und Marie. Olaf Schmidt (Choreografie) Oldenburg

18:00 Staatstheater (Großes Haus) Verdi: Macbeth. Hendrik Vestmann (Leitung), Nadja Loschky (Regie)

Rysum

Osnabrück

17:00 Rysumer Fuhrmannshof Weltklassik am Klavier. Regina Chernychko (Klavier). Schubert: Klaviersonate Nr. 19 c-Moll D 958, Rachmaninow: Morceaux de fantaisie

11:00 Osnabrückhalle Raphael Wallfisch (Violoncello), Lutz de Veer (Leitung). Bach: Das Musikalische Opfer BWV 1079 (Auszüge), Gál: Cellokonzert, Haydn: Sinfonie Nr. 45 fis-Moll

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

27.1. freitag

20:00 Stadthalle Braunschweig (Großer Saal) Sol Gabetta (Violoncello), Hélène Grimaud (Klavier). Pärt: Spiegel im Spiegel, Schumann: 5 Stücke im Volkston, Debussy: Cellosonate d-Moll, Brahms: Cellosonate D-Dur Immer zu zweit unterwegs: Im Flugzeug bucht Sol Gabetta stets auch ein Ticket für ihr Cello, im Zug weicht die Argentinierin aus Sorge um ihr Instrument schon mal in die erste Klasse aus.

concerti 01.17 Niedersachsen & Bremen 23


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Festivals

Fotos: Andreas Wetzel/Chursächsische Mozartwochen

In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor

Festliche Beleuchtung für die Chursächsischen Mozartwochen in Bad Elster: das König Albert Theater

36_Polling Die Mischung macht’s Im oberbayerischen Pfaffenwinkel machte im letzten Jahr

ein Festival von sich reden. 2017 finden die Pollinger Tage Alter und Neuer Musik zum zweiten Mal statt 38_Dessau Zurück von Broadway Zu Lebzeiten war Kurt Weill vor allem im New Yorker Exil ein Star.Inzwischen ist es der Komponist auch wieder in seiner Heimatstadt 39_Weitere Tipps Die wichtigsten Termine, ausgewählt von der concerti-Redaktion Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Januar 2017 concerti   35


Festivalguide

Die Mischung macht’s Im oberbayerischen Pfaffenwinkel machte im letzten Jahr ein Festival von sich reden. 2017 finden die Pollinger Tage Alter und Neuer Musik zum zweiten Mal statt. Von Sabine Näher

36  concerti Januar 2017

= Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: Marion Koell/Avi-Service for music, Renate Dodell

W

elcher musikalische Literaturfreund oder Künstlerischer Leiter des Festivals: Pianist literarische MusikGerold Huber freund kennt ihn nicht: den unglücklichen Musiker Adrian Leverkühn aus Thomas Manns Doktor Faustus, dem das Örtchen Pfeiffering zur Bestimmung wird! Wer aber weiß, dass dieses tatsächlich existiert, in Wirklichkeit Polling heißt und im oberbayerischen Pfaffenwinkel zu finden ist? Unweit der Kreisstadt Weilheim und sechzig Kilometer von der Landeshauptstadt entfernt kann das kleine Klosterdorf seit Jahren schon mit einem überraschenden Kulturangebot glänzen: Es beherbergt den Ableger einer erfolgreichen Kulinarium“ wollen er und die Beethoven sowie einer huberMünchner Kammermusikreihe ebenfalls in München wirken- schen Uraufführung im Zentim wunderschönen Bibliothek- de Kulturveranstalterin Birgit rum, inklusive eines gemeinsaal des ehemaligen Augustiner Chlupacek im idyllischen Klos- samen Spazierganges auf dem Chorherrenstifts, bietet seit terdorf eröffnen. Der Auftakt „Doktor-Faustus-Weg“ und eiüber 15 Jahren in Dauerins- 2016 war nicht weniger als ein nem kulinarischem Ausklang tallation La Monte Youngs Wagnis, das zum vollen Erfolg im Weinkeller. Gerold Huber Dream House im nahegelege- wurde. Die Mischung aus Alter wird erneut nicht nur die nen Regenbogenstadl sowie und Neuer Musik, Literatur künstlerische Leitung innehawechselnde Kunstausstellun- und kulinarischem Rahmen- ben, sondern selbst tagtäglich gen im historischen Fischerbau. programm wurde bestens an- am Klavier zu erleben sein. Seit Juli 2016 kann Polling nun genommen und erfährt im Mai auch noch ein hochkarätig be- ihre Fortsetzung. Da Manns Auf den Spuren setztes Festival vorweisen, das Roman vor genau siebzig Jah- Adrian Leverkühns der in Straubing geborene und ren entstanden ist, steht ein Wiederum an Mann knüpft der in München lebende Pianist „Literarisch-musikalischer Ex- Abend „Fauststoff“ mit VertoGerold Huber aus der Taufe kurs in Thomas Manns Gedan- nungen von Schubert, Schukenwelt“ mit dem Germanistik- mann und Busoni an, den gehoben hat. „Neue Begegnungsräume für Professor Dieter Borchmeyer Borchmeyer, Gesangssolisten, Musik, Literatur, Kunst und und Werken von Strauss und der Gospelchor Planegg sowie


Ländliche Idylle mit Alpenkulisse: das oberbayerische Polling

Huber am Klavier gestalten für Begeisterungsstürme sorgwerden. Zu „Meister und Schü- te. Zu „La Bella Ciaccona“, einer ler“ ist eine Klasse des für sein Matinée mit Werken von Viausgesprochen reiches Mu- valdi, Uccellini, Mascitti, Cassikangebot bekannten Gymna- tello und Telemann hat sie sich siums Weilheim mit im Boot, Jacopo Sabina an der Laute eine Kooperation, die zu- eingeladen. Wer zeitig bucht, kunftsträchtig sein dürfte. kann sich anschließend am „Horn plus“ bietet Werke von „BarockBRUNCH“ in der alten Beethoven, Ysaÿe, Schubert Klosterziegelei laben. Auch die und Brahms – in der unge- Teilnahme am Menü im Weinwöhnlichen Besetzung mit keller unter dem Pollinger RatHorn, Geige, Klarinette, Sopran haus sollte man sich rechtzeitig und Klavier. Die Alte Musik ist sichern. Dort werden Lieblingswiederum durch das Barocken- speisen Adrian Leverkühns semble L’Accademia Giocosa aufgetischt: Gemüsesuppe mit vertreten, die schon letztes Jahr geröstetem Brot, Beefsteak mit

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Spinat und Omelette mit ApfelMarmelade. Dazu sind gute Tropfen aus den Südtiroler Weinlagen des Klosters Polling im Angebot. Und zur Überbrückung von Wartezeiten bietet sich der Besuch des direkt neben dem Kloster gelegenen Biergartens der Klosterwirtschaft an. Genuss für alle Sinne – auf nach Polling! Pollinger Tage Alter und Neuer Musik 30.4.–9.5.2017 Julian Prégardien, Gerold Huber, L’Accademia Giocosa u. a. Polling

Januar 2017 concerti   37


Festivalguide

Zurück vom Broadway

W

er an Kurt Weill denkt, assoziiert Bert Brecht und die Dreigroschenoper, New York und erfolgreiche Musicalkompositionen für den Broadway. Und wer an die Stadt Dessau denkt, assoziiert wohl am ehesten Bauhaus und Walter Gropius, vielleicht noch Junkers Flugzeug- und Motorenwerke, die die Stadt ab 1940 zu einem 38 concerti Januar 2017

mehrfach angeflogenen Ziel ist das Publikum entsprechend der alliierten Luftwaffe werden bunt gemischt. Christine Schäließen. Weit weniger präsent fer und Max Raabe, Ian Bodürfte sein, dass Dessau einst stridge und Klaus Doldinger, blühende Residenz anhaltini- Angelika Kirchschlager und scher Fürsten und Herzöge war. Annamateur, Flautando Köln Eindrucksvolles Zeugnis da- und Nils Landgren, das MDR von legt das zauberhafte Gar- Sinfonieorchester und Helen tenreich Dessau-Wörlitz ab, Schneider: All das passt hier eine Parkanlage nach dem Vor- bestens zusammen. Alljährlich bild englischer Landschaftsgär- gibt es ein Motto sowie einen ten, die Fürst Leopold III. in „Artist in Residence“. So war der zweiten Hälfte des 18. Jahr- 2011 zu „Berlin im Licht“ das hunderts anlegen ließ. Ensemble Modern ständiger Eine Verbindung zwischen Gast, zu „Vom Lied zum Song“ Weill und Dessau wird jedoch 2015 Cornelia Froboess und zu den Wenigsten in den Sinn „Krenek, Weill und die Moderkommen. Dabei wurde der ne“ 2016 Ernst Kovacic. Die Komponist am 2. März 1900 in diesjährigen Residenzensemdieser Stadt als Sohn des Kan- bles, das MDR Sinfonieorchestors der jüdischen Gemeinde ter und der MDR Rundfunkgeboren. Schon ehe er in die chor, spielen unter dem Motto Schule kam, erhielt Kurt Kla- „Luther, Weill & Mendelssohn“ vierunterricht. Und bereits als auf. Jugendlicher begann er zu komponieren. Obwohl er die Vater- Verbindungen zwischen Kurt stadt 1918 verließ, um in Berlin Weill und Martin Luther zu studieren, hat er die prägen- Nun kommt man 2017 am Rede Kindheit und Jugend in formator kaum vorbei, schon Dessau verlebt – Grund genug, gar nicht in Mitteldeutschland. ein alljährliches Kurt-Weill- Dennoch wird es spannend, wie sich thematische Bezüge Fest zu begehen. zu Weill herstellen lassen. DieKurt Weill aus den jenigen zu Moses Mendelsverschiedensten Blickwinkeln sohn, dem Großvater des KomAnders als bei vielen Klassik- ponisten, liegen schon eher auf festivals herrscht hier eine lo- der Hand: Er teilt den Geburtsckere, ungezwungene Atmo- ort Dessau mit Weill und prägsphäre. Da die Künstler auch te ähnlich wie Luther das reliaus dem Jazz und Pop kommen, giöse und gesellschaftliche = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Fotos: Bundesarchiv, Bild 146-2005-0119/Wikimedia Commons, Harald Hoffmann

Zu Lebzeiten war er vor allem im New Yorker Exil ein Star. Inzwischen ist es Kurt Weill auch wieder in seiner Heimatstadt – Dank des Kurt-Weill-Fest Dessau. Von Sabine Näher


Leben seiner Zeit entscheidend mit. Ihm wird eigens ein Symposion gewidmet, wobei generell das außermusikalische Programm erneut wichtiger Bestandteil des Festivals ist. Ein Kabarett wird mit „Eisler und Weill – Leben im Exil“ ebenso geboten wie musikalische Lesungen zur „Freiheit des Glaubens“ oder „Freiheit zu philosophieren“. Auch einige thematisch passende Filme wie Nathan der Weise (1922), Luther (2003) oder Kohlhaas (2012) laden zum Besuch. Bauhaus, Funkhaus, Rathaus, Gasthaus: die Konzertorte

Bunt wie das Programm gestalten sich auch die Aufführungsorte: Neben dem Anhaltischen Theater geht es ins Bauhaus wie ins Kiez Kino, ins Alte Theater wie in den Beatclub. Lohnenswerte benachbarte Locations sind das Steintor-Varieté in Halle, das MDR-Funkhaus in Magdeburg oder das Alte Rathaus der Lutherstadt Wittenberg. Jedoch passt für OpenAir-Veranstaltungen im Gartenreich die Jahreszeit nicht. Allerdings wird das historische Gasthaus „Zum Eichenkranz“ in Wörlitz bespielt. 1787 als Tor zur Parklandschaft eröffnet, lag dieses wunderschöne Gebäude lange im Dornröschenschlaf. Wie schön, dass es wachgeküsst wurde und seit 2015 in neuem Glanz erstrahlt. Von dort zeigt ein Blick ins Gartenreich, dass es sich unbedingt lohnt, im Sommer wieder zu kommen. Kurt-Weill-Fest Dessau 24.2.–12.3.2017 Kristjan Järvi, MDR Sinfonieorchester, Peter Bruns, Staatskapelle Halle, Daniel Gauthier, Ian Bostridge u. a. Dessau, Magdeburg, Wittenberg u. a.

Weitere Tipps Hitzacker

Musikwoche Hitzacker

3.3.–12.3.2017 Nach seiner erfolgreichen Premiere 2016 als ­neuer künstlerischer Leiter der Musikwoche hat Albrecht Mayer auch in diesem Jahr exquisite nationale und internationale Interpreten eingeladen. Bestimmendes Thema des Konzertreigens ist die Fantasie als musikalische Form. Bad Elster

Chursächsische Mozartwochen 25.3.–9.4.2017 Verwandtschaft ist meist wundervoll und schrecklich zugleich. Jedoch verspricht die diesjährige Losung des Festivals im Dreiländereck zwischen Böhmen, Bayern und Sachsen – „Mozart und ... Verwandtschaften!“ – ausschließlich wundervolle, Genregrenzen sprengende Musik. Esslingen

Podium 4.5.–13.5.2017 Beim Esslinger PODIUM suchen und finden junge Musiker neue Wege und Darstellungsformen, klassische Musik für ein junges Publikum zu präsentieren. Der Hang der Veranstalter fürs Interdisziplinäre und Experimentelle wurde mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen belohnt. Kärnten

Carinthischer Sommer 16.7.–26.8.2017 Das allererste Konzert des Festivals bestritt 1969 Wilhelm Backhaus. Seitdem traten zahlreiche große Künstler rund um das Stift Ossiach auf. Tradition hat auch die Kirchenoper als fester Bestandteil des Festivals, die meist als Auftragsarbeit speziell für den Carinthischen Sommer ­geschrieben wird.

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

BIS RECORDS präsentiert: NDR Elbphilharmonie Orchester

SCHOSTAKOWITSCH Violinkonzerte 1 & 2 FRANK PETER ZIMMERMANN Violine

NDR Elbphilharmonie Orchester ALAN GILBERT Mit Frank Peter Zimmermann als Solist, 2015 mit einem „ECHO Klassik“ ausgezeichnet, und mit Alan Gilbert am Pult präsentiert das NDR Elbphilharmonie Orchester die beiden Violinkonzerte von Dmitri Schostakowitsch. Ein hoch ambitioniertes Programm, souverän und mit großem Einfühlungs­ vermögen interpretiert.

BIS­SACD­2247

Im Handel sowie unter ndrshop.de erhältlich Deutschlandvertrieb: Klassik Center info@classicdisc.de


Reportage

Der Liedermacher Auch nach 500 Jahren ist Martin Luthers Musik allgegenwärtig. Und doch lässt sie sich nicht so leicht fassen. Von Maximilian Theiss

ten Bevölkerung zugänglich machte, indem er das Neue Testament aus dem Altgriechischen ins (Alltags-)Deutsche übersetzte (übrigens in nur elf Wochen) und indem er die deutsche Sprache im Gottesdienst einführte.

Lucas Cranach malte das wohl berühmteste Porträt Luthers

G

ibt es eigentlich „lutherische Musik“? Die Frage mag banal klingen, doch der Versuch einer Antwort fällt schwer. Sicherlich liegt ein Grund darin, dass Martin Luther – völlig zu Recht – hauptsächlich als theologische, philosophische, auch politische Figur gesehen wurde und wird. Überspitzt formuliert: Manche 40 concerti Januar 2017

historische Personen sind so schillernd, dass einige ihrer Facetten schlicht überstrahlt werden. Und so hat sich Luther im kollektiven Gedächtnis eingebrannt als fortschrittlicher und streitbarer Geist, der theologische Irrwege und festgefahrene kirchliche Strukturen aufzeigte und der die christliche Glaubenslehre einer brei-

Luthers musikalischer Horizont war absolut auf der Höhe seiner Zeit: Als Schüler in Eisenach wurde er in Tonsatz unterwiesen, zudem sang er leidenschaftlich in mehreren Chören und Liederkreisen und spielte Laute. Außerdem war er später in Erfurt nicht nur Theologie-, sondern auch Musikstudent, der die sakralen Werke von Heinrich Finck, Pierre de la Rue und Josquin Desprez kannte und schätzte. 1523, also sechs Jahre nach Veröffentlichung seiner 95 Thesen, forderte er bereits „deutsche Gesänge, die das Volk unter der Messe singe“, wobei er selbst die Sache gar nicht so dogmatisch sah: Bis zu seinem Tod hielt er seine Gottesdienste überwiegend in lateinischer Sprache ab. Doch der Stein war ins Rollen gebracht. Auch die Innovationen der Kirchenmusik schritten in dem Tempo voran, wie es die Reformation tat: sehr langsam und über ei-

Foto: gemeinfrei

»Nachahmen wie die Affen thun«


nen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten. Dennoch war gerade die Deutsche Messe, die mit Luther Einzug hielt in der neuen reformierten Kirche, einer der wichtigsten Bausteine der lutherischen Musik. In seiner Schrift Deutsche Messe und Gottesdienst (1526) verfasste der Gelehrte für den liturgischen Gesang neue, eigene Lieder, für die er die lateinischen Teile der Messe übersetzte, ergänzte und sie mit neuen Melodien versah. Ein entscheidender Schritt, denn so war es den Gottesdienstbesuchern möglich, zu verstehen, was gesungen wurde. Somit war das Singen kein „Nachahmen wie die Affen thun“ mehr, wie er es in einer seiner Tischreden formulierte. Als die Sprache des Volkes Einzug in den Gottesdienst hielt

Das kompositorische Œuvre des Reformators ist an sich überschaubar: 35 Lieder sind überliefert, von denen er nach gesicherten Kenntnissen zwanzig mit Melodien versah, weitere zehn Lieder gelten als verschollen. Ist das nicht ein bisschen wenig, um von kompositorischem Schaffen zu sprechen? Ja und nein. Trotz der geringen Anzahl sind zahlreiche Gesänge und Hymnen fester Bestandteil deutscher Liedkultur, etwa Ein feste Burg ist unser Gott, Luthers Version des Osterliedes Christ ist erstanden oder das Psalmlied Aus tiefer Not schrei ich zu dir. Andererseits kokettierte Luther selbst mit einer Geringschätzung seiner dichterischen Fähigkeiten, die er einmal als „garstige und schnöde Poeterey“ bezeichnete. Tatsächlich wirken die Texte insbesondere aus heutiger Sicht urtümlich, bisweilen auch hölzern und spröde. Doch darf man nicht vergessen, dass Luther nicht allzu viele Vergleichsmöglichkeiten mit anderen deutschsprachigen Liedern hatte. Johann Hinrich Claussen, Kulturbeauftragter des Rates der Evangelischen Kirche, formulierte jüngst treffend, man könne bei diesen Liedern „der deutschen Sprache beim Geborenwerden zusehen“. Darüber hinaus konnte man sich vor fünfhundert Jahren noch lange nicht vorstellen, dass Musik oder Kunst überhaupt völlig zweckfrei war. Im Gegenteil sollte sie stets einen Nutzwert haben, oder theologisch gesprochen: Sie sollte dem Menschen Gott näherbringen. Letzten Endes wollte Luther also „seine“ Musik gar nicht von der katholischen Praxis abgrenzen, stattdessen

* reformations-broetchen.de

mit dem Musikfest für MARTIN LUTHER 28 | 04 – 01 | 05 | 2017

unter anderem mit TZIMON BARTO, VOCES 8, dem TÖLZER KNABENCHOR, FRANCESCO TRISTANO, ANDERSSON DANCE, CANADIAN BRASS und dem MANDELRING QUARTETT

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wollte er sie vielmehr dem gesamten deutschsprachigen Christentum erlebbar machen und nicht nur einer Elite, die der lateinischen Sprache mächtig war. Veränderungen, die Jahrhunderte andauern

Generell sind die Aufgaben, die Luthers Lieder erfüllen sollen, mannigfach: Sie sollten seine eigene Lehre vermitteln, den Gottesdienst gestalten und gliedern, die christlichen Menschen moralisch schärfen – und sowohl das Gefühl der Gemeinsamkeit stärken als auch den Einzelnen selbst erbauen wie bei einem Gebet. Daher ist es auch nicht damit getan, Luthers Lieder intellektuell zu verstehen, man muss sie vielmehr verinnerlichen. Das gilt nicht nur für den Einzelnen, sondern die eine gesamte Gesellschaft: Luthers Kompositionen markieren lediglich den Anfang einer grundlegenden Veränderung des sakralen Musikverständnisses. Komponisten wie Heinrich Schütz im 17. Jahrhundert, Johann Sebastian Bach im 18. Jahrhundert und Felix Mendelssohn Bartholdy im 19. Jahrhundert griffen Luthers Ideen (und Lieder) auf und entwickelten sie weiter. Die Tatsache, dass zahlreiche Komponisten auf Texte und Melodien des Reformators zurückgriffen und noch immer zurückgreifen, beantwortet übrigens auch die vorhin gestellte Frage, welchen Wert und welche Bedeutung die lediglich zweistellige Anzahl an LutherLiedern hat. Besonders für Bach hatte die Kirchenmusik eine mystische Bedeutung: „Bey einer andächtigen Musique ist allezeit Gott mit seiner 42 concerti Januar 2017

Gnadengegenwart.“ Musik soll also vor allem religiös erlebt werden – ein interessanter Gedanke, der in die Ironie mündet, dass die meisten Aufführungen von Bachs Passionen und auch seines Weihnachtsoratoriums seit Jahrzehnten in säkularen Konzerthallen stattfinden. Natürlich geht durch diese Verweltlichung der evangelischen Kirchenmusik ihr sakraler Gehalt verloren. Doch ist dies nur eine von zwei Strömungen, die ihren Ursprung im 20. Jahrhundert haben: Zur gleichen Zeit entstand nämlich auch eine andere Strömung im Zuge der Alte-Musik-Bewegung und der Etablierung einer modernen Musikwissenschaft, die das Schaffen Luthers aus dem Reich der Märchen und Irrtümer hervorholte, in die es im 19. Jahrhundert geraten war. Damals war das protestantische Preußen darum bemüht, ein deutsches Kulturerbe zu definieren, nahm es allerdings mit der historischen Exaktheit nicht allzu genau, indem es etwa das Wesen des Gemeindegesangs auf Luther zurückführte. Genau genommen war das Gegenteil der Fall: Seinerzeit sang die Gemeinde nicht mit, sondern hörte nur zu. Das Lutherische in der Musik bleibt ein Rätsel

Jede Epoche hatte gewissermaßen „seinen“ Martin Luther, auch und besonders hinsichtlich der Kirchenmusik. Auch das ist ein Grund dafür, weshalb das Lutherische in der Musik auszumachen noch immer so schwierig ist – und auch noch für lange Zeit schwierig sein wird, da die Religion selbst in einem sich ständig verän-

dernden Prozess befindet. Da derzeit die Zeichen auf gegenseitige Annäherung im Sinne der Ökumene stehen, weichen auch die Grenzen zwischen katholischer und evangelischer Kirchenmusik immer weiter auf, auch der globale Kulturaustauch kommt bis auf Weiteres nicht zum Stillstand. Und doch schwingt Luthers Geist in vielen Kirchenliedern mit. Vielleicht bietet ja das Reformationsjubiläum den Anlass, die Lieder wieder neu für sich zu entdecken.

CD-Tipps

Bach: Luther Kanta­ ten Chorus Musicus Köln, Das Neue Orchester, Christoph Spering (Ltg). dhm The Sound of Martin Luther The Hilliard Ensemble, Concentus Musicus Wien, ­Nikolaus Harnoncourt (Ltg). Warner Classics. Ein neues Lied wir heben an – Chor­ werke auf Gesänge Luthers Sächsischer Kammerchor, F. En­ ders (Ltg). querstand Luthers Lieder Athesinus Consort Berlin, Kammerchor Stuttgart, Frieder Bernius (Ltg). Carus Luther in der Musik Ludwig Güttler, Daniel Schnyder, Camilla Nylund u. a. Berlin Classics Lutheran Symphonix – Sinfonische Choral­ fantasien Kammerchor der HfM & Staatskapel­ le Weimar, Christopher Sprenger (Ltg). Genuin


Konzert-TIPPs

Hannover Sa. 14.1., 19:00 Uhr & So. 15.1., 17:00 Uhr TUI Arena Kunze/Falk: Pop-Oratorium „Luther“

Weitere Termine: Stuttgart Sa. 21.1., 19:00 Uhr & So. 22.1., 17:00 Uhr Porsche-Arena Düsseldorf Sa. 4.2., 14:00 Uhr & 19:00 Uhr ISS Dome Hamburg Sa. 18.2., 19:00 Uhr Barclaycard Arena Halle (Westf.) Sa. 11.3., 19:00 Uhr Gerry Weber Stadion München Sa. 18.3., 19:00 Uhr Olympiahalle Berlin Sa. 14.1., 20:00 Uhr Passionskirche Stummfilmkonzert „Luther“. Stephan Graf von Bothmer (Klavier)

So. 11.6., 17:00 Uhr Steintor Varieté Händel-Festspiele Halle. Rundfunkchor Berlin, DSO Berlin, Steven Sloane (Lei­ tung). Werke von S. Heucke & Händel

Dresden Sa. 3.6., 20:00 Uhr Kulturpalast Dresdner Musikfestspiele: Stummfilm­ konzert. MDR Sinfonieorchester, Kristjan Järvi (Leitung). Kyser/Helbig: Luther

Leipzig So. 11.6., 17:00 Uhr Nikolaikirche Bachfest Leipzig: Luther-Choräle in Kantaten. Dunedin Consort

Eisenach Fr., 28.4., 19:30 Uhr Georgenkirche Thüringer Bachwochen – Musikfest zu Ehren Martin Luthers. Dresdner Kreuz­ chor, Roderich Kreile (Leitung)

Sa. 29.4. 13:30 Uhr Treffpunkt: Bachhaus Thüringer Bachwochen: Exkursion und Konzert zu Martin Luther in Erfurt. Ensemble polyharmonique, La Folia Barockorchester Essen So. 15.1., 18:00 Uhr Kreuzeskirche Calmus Ensemble: Luthers Lieder Freiburg 8.7., 20:00 Uhr Konzerthaus 500 Jahre Reformation. Mojca Erd­ mann (Sopran), SWR Vokalensemble, Experimentalstudio & Symphonie­ orchester, Peter Rundel (Leitung). Werke von Odeh-Tamimi (UA) u. a.

Celle Halle (Saale) Sa. 1.4., Sa. 8.4. & So. 23.4., So. 18.6., 19:30 Uhr Congress-Union 19:30 Uhr Oper Luther – Das Kan­ Konzert zum Luther-Jahr. Katharina palais_esplanade_anz_124x88_10_2014_vch 25.10.14 07:41 tatenprojekt. Christopher Sprenger Sellheim (Klavier), Celler Kammeror­ (Leitung), Veit Güssow (Regie) chester, Eckhard Pohl (Leitung)

Sa. 24.6., 15:00 Uhr Opernhaus Kinderchorprojekt „Das Biest kann schwimmen – An Luthers langer Tafel“ München So. 8.1., 11:00 Uhr St. Matthäus Altstadt Orgelmatinee. Armin Becker (Orgel), Norbert Roth (Texte) Nordhausen So. 23.4., So. 7.5. & Sa. 13.5. 18:00 Uhr St.-Blasii-Kirche Klajner: Hier stehe ich, ich kann nicht anders – Das Nordhäuser Luther-Musical Regensburg Do. 2.2., 19:30 Uhr Theater (Neu­ haussaal) 500 Jahre Reformation. Phil­ harmonisches Orchester Regensburg, Stefan Baier (Cembalo), Tetsuro Ban (Ltg). Werke von Bach, Raff & Martin

Weimar Do. 25.5., 20:00 Uhr Weimarhalle Seite 1 Sprenger: Lutherian Symphonics. Kam­ merchor der HfM Franz Liszt Weimar

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Januar 2017 concerti   43


Blind gehört

»Das dachte ich mir!« Flötist Emmanuel Pahud hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt. Von Eckhard Weber

Foto: Denis Felix

Gewann siebenmal den Echo-Klassik-Preis: Emmanuel Pahud

44 concerti Januar 2017


G

erade war Emmanuel Pahud auf USA-Tournee mit den Berliner Philharmonikern, deren Soloflötist er seit 1993 ist – damals holte Claudio Abbado den Schweizer ins Orchester. Am Wochenende hat der 46-Jährige außerdem noch auf einem FlötenmusikFestival in Rom gastiert. Gleich geht es in die Probe mit der Holzbläsergruppe der Berliner Philharmoniker und später noch zu einer Aufnahme-Session. Doch trotz des vollen Programms wirkt er entspannt, als er an einem sonnigen Novembertag in einem Übungsraum der Berliner Philharmonie den Stücken lauscht. Er hört sehr genau hin und gibt dann ein differenziertes, kritisches Urteil ab.

Mozart: Quartett D-Dur KV 285, 1.Satz Sharon Bezaly (Flöte), Salzburger Solisten. BIS 2000

Mozart, D-Dur-Quartett. Es ist eine ziemlich frische, lebenzur Person

Der dreifache Musiker: Emmanuel Pahud gehört zu den wenigen Künstlern, die zugleich Orchester-, Solound Kammermusiker sind. Die Stelle des Soloflötisten der Berliner Philharmoniker teilt er sich mit seinem langjährigen Kollegen Andreas Blau. Als Soloflötist liegt der Schwerpunkt des vielseitigen Musikers auf dem barocken Sujet, zu den Kammermusikpartnern des Schweizers zählen unter anderem Hélène Grimaud und Yefim Bronfman.

dige Einspielung, die für mich ein bisschen zu sportlich mit dem Tempo umgeht. Das ist mehr ein Rennen als ein Spaziergang. Ich finde, bei dieser Musik kann man sich ruhig ein bisschen Zeit für Betrachtung geben. Ansonsten ist es sehr gut gespielt, sehr schön artikuliert, kontrastreich gestaltet. Die Variabilität zwischen Staccato und Legato ist sehr gekonnt, von allen vier Musikern. Unter diesem Aspekt eine erfreuliche Aufnahme … Ah, Sharon Bezaly. Ich kenne sie, habe sie einmal unterrichtet. C. P. E. Bach: Konzert G-Dur H. 455, 3. Satz James Galway (Flöte), Württemb. Kammerorch. Heilbronn. BMG 1990

Dieses G-Dur-Konzert von Bach ist ein halsbrecherisches Stück. Es wirkt nicht so virtuos, ist aber wahnsinnig schwer mit diesen ganzen Tonsprüngen. Ich denke, das ist eine ältere Aufnahme. Sie erinnert mich ein bisschen an die Generation meiner Lehrer, wie man das damals eben musiziert hat, mit viel Begeisterung für die Entdeckungen, aber noch nicht so fein gearbeitet. Denn die stilistischen Einsichten, die man in den letzten Jahren gewonnen hat, auch in der Zusammenarbeit mit Musikern, die spezialisiert sind auf die historische Aufführungspraxis, fehlen bei dieser Aufnahme. Es ist auch wieder sehr gut gespielt, aber wurde alles zu lässig genommen. Ich lese diese Musik anders, zumal ich sie auch viel mit Trevor Pinnock gemacht habe. … James Galway war das? Ich habe sogar die LP zu Hause …

Bach: Brandenburgiches Konzert Nr. 5, BWV 1050, 2. Satz S. Gazzelloni (Flöte), I Musici. Philips 1984

Ich würde auf eine Aufnahme aus den achtziger Jahren tippen. Es klingt in den einzelnen Instrumenten sehr präsent, aber sehr eigenwillig in der Klangvorstellung. Es sind keine Spezialisten für historische Aufführungspraxis. Die Flöte? Sehr liebevoll im Umgang mit den Trillern, Nachschlägen, es möchte schön gesungen sein, ein glaubwürdiger Ansatz, auch wenn es nicht mein Stil ist … Aha, Gazzelloni! Ich kenne ihn noch mit dieser Musik. Ich bin zum Teil in Rom aufgewachsen und wir sind in seine Konzerte gegangen. Martinů: Trio für Flöte, Violoncello & Klavier, 1. Satz Žofie Vokálková (Flöte), ArteMiss Trio. ArcoDiva 2010

Das Trio von Martin u° mit dem verspielten ersten Satz. In dieser Interpretation bringt das Klavier zu viel Schwere ein durch diese Arbeit, die da stattfindet. Stattdessen tauchen Cello und Flöte unter. Das sind drei verschiedene Persönlichkeiten, die gut spielen, aber vielleicht nicht so oft zusammen musizieren. Es fehlt das gemeinsame Konzept.

Debussy: Syrinx Peter-Lukas Graf (Flöte). Claves 1988

Syrinx von Debussy. Keine Ahnung, wer hier spielt. Es hat Januar 2017 concerti  45


Blind gehört

viel Nachhall, viel zu lang für dieses Stück. Es nimmt thea­ tralische Proportionen an, die das Stück eigentlich gar nicht haben soll. Deshalb denke ich auch, es ist eine alte Aufnahme – hoffe ich (lacht). Der Zeitgeist ist inzwischen ein anderer, leichter, träumerischer. Hier höre ich dagegen wenig, was mit Fantasie und Traum zu tun hat. Schwerfällig im Puls, da fehlt mir der Fluss. PeterLukas Graf? Ja, er ist natürlich ein Meister des Faches, war auch einer meiner Lehrer. Aber aus heutiger Sicht ist die Herangehensweise etwas zu dogmatisch. Milhaud: Sonatine op. 76, 3. Satz Emmanuel Pahud (Flöte), Éric Le Sage (Klavier). EMI 1981

Ich glaube, das bin ich mit Éric Le Sage. Das haben wir als junge Musiker aufgenommen. Darum ist er auch sehr flott, dieser Satz von Milhauds Sonatine. Meine eigenen Aufnahmen höre ich sehr selten. Heute würde ich alles ein bisschen langsamer machen und den Zuhörern ein bisschen mehr Zeit lassen, die Musik auszukosten und zu genießen. Weil ich inzwischen weiß, dass das Tempo einem gefühlsmäßig immer langsamer vorkommt als dem Zuhörer. Friedrich II: Sonata »pour Potsdam« C. Huntgeburth (Traversfl.), R. Alpermann (Fortepiano), Akamus. harmonia mundi 2012

Ich mag es, Sachen zu entdecken. Das Stück kenne ich nicht, das habe ich nie gespielt. 46  concerti Januar 2017

Ich finde es sehr gestaltet, aber das bringt auch diese Preziosität dieser Musik mit sich, was ihr gut tut. Und sehr gepflegt in der Progression der Arpeggien … Ich habe geschwankt zwischen Friedrich dem Großen und Telemann. Aber bei Telemann, ehrlich gesagt, wäre es schwungvoller gewesen. Dies hier hat etwas leicht Pompöses. Eine schöne Miniatur! … Ah, Christoph Hunt­ge­ burth hat gespielt? Ich kenne ihn natürlich von den Aufnahmen der Akademie für Alte Musik Berlin. Er gehört zu den Großen auf der Traversflöte. Man merkt, er weiß genau, was er macht. Diese Forschungsarbeit, die da geleistet wird, ist auch für uns auf der modernen Böhmflöte sehr wichtig. Reinecke: Sonate op. 167, 1. Satz Mario Ancillotti (Flöte), Piernarciso Masi (Klavier). Dynamic 1993

Reinecke, „Undine“-Sonate, es geht um die Legende einer Nixe. Ich finde, bei dieser Aufnahme fehlt gerade dieses flüssige Element in der Musik. Es ist ein bisschen zu statisch und schwerfällig. … Mario Ancil­ lotti? Ich kenne ihn. Er hat in der alten italienischen Schule gelernt. Ferneyhough: Cassandra’s Dream Song Pierre-Yves Artaud (Flöte). col legno 1996

Das ist doch Brian Ferneyhoughs Cassandra’s Song. Am Anfang dachte ich, ich sei das, aber am Ende war ich mir gar nicht mehr sicher. Es ist ein

sehr kompliziertes Stück, man muss sehr viele verschiedene Techniken beherrschen, nicht nur Anblastechniken, auch Perkussives und Einsätze mit der Stimme (singt sehr hoch). Eine Herausforderung, dieses Stück zu meistern. Es sind verschiedene Sequenzen, die in beliebiger Reihenfolge gespielt werden können. Das kann schnell wie eine Anhäufung von Effekten wirken, aber es ist toll hier, dass es wie eine Linie gestaltet ist. Also, Hochachtung für die Leistung. Pierre-Yves Artaud war mein Lehrer in Paris. Von ihm habe ich viel gelernt. Debussy: Prélude à l’après-midi d’un faune Marcel Moÿse (Soloflöte), Walther Straram (Ltg). Aeon 2012 (Aufn. 1930)

Eine uralte Aufnahme von Debussys Prélude. Ich weiß nicht, wer hier spielt, aber sicherlich auf einem der LouisLot-Instrumente. Zu ihrer Zeit, also im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, waren das die besten Instrumente in Frankreich. Sie hatten etwas Besonderes, denn sie wurden aus einem Silberblatt gerollt. So etwas besitzt eine andere Resonanz. Heute dagegen werden die Flöten als Rohre hergestellt. Ich finde es schön zu hören, welche Farbe die Instrumente von damals hatten. Heutzutage bemühen sich viele junge Orchester, Flöte, Oboe oder Klarinette tendenziell gleich klingen zu lassen. Das ist kontraproduktiv. Man darf ruhig subjektiv die einzelnen Instrumente betonen, das Luftige der Flöte, das


Audi ArtExperience

Runde der Klarinette, das Nasale in der Oboe. Das ist ihre Natur. Deshalb haben die Komponisten so instrumentiert. … Marcel Moÿse? Das dachte ich mir, es muss diese Zeit gewesen sein. Konzert-TIPPs

Potsdam So. 15.1., 16:00 Uhr Friedenskirche Emmanuel Pahud (Flöte), Kammerakademie Potsdam, ­Trevor Pinnock (Ltg). Mozart: Sinfonie Nr. 29 A-Dur KV 201 & Flötenkonzert Nr. 2 D-Dur KV 314, Devienne: Flötenkonzert Nr. 7 e-Moll, Haydn: Sinfonie Nr. 47 G-Dur „Palindrom“

Weitere Termine: Berlin Mo. 16.1., 20:00 Uhr Kammermusiksaal

Jugendchor Akademie … Chor von internationalem Format … Münchner Merkur

Köln So. 22.1., 20:00 Uhr Philharmonie Stuttgart Fr. 27.1., 20:00 Uhr Liederhalle München Di. 31.1., 20:00 Uhr Prinzregententheater Regensburg Mi. 1.2., 20:00 Universität (Audimax) Essen So. 5.2., 19:00 Uhr Philharmoie (Alfried Krupp Saal) Münster Do. 16.3., 20:00 Uhr Universität (Hörsaal H1) Emmanuel Pahud (Flöte), Berliner Philharmoniker Quartett. Rossini: Sonate Nr. 2 A-Dur, Mozart: Quartett G-Dur KV 285a, Quartett C-Dur KV 285b, Quartett A-Dur KV 298, Quartett D-Dur KV 285, Debussy: Syrinx Dresden Sa. 18.3. & So. 19.3., 19:30 Uhr Albertium Emmanuel Pahud (Flöte), Dresdner Philharmonie, Vassily Sinaisky (Leitung). Berlioz: Drei Fragmente aus „Fausts Verdammnis“, Ibert: Flötenkonzert, Elgar: Sinfonie Nr. 2 Berlin So. 26.3., 11:00 Uhr Boulezsaal Emmanuel Pahud (Flöte), Denis Kozhukhin (Klavier). Werke von Bach, Schubert, Boulez & Prokofjew online-Tipp

Mozarts Flötenquartett KV 285 Video & Termine: concerti.de/pahud CD-Tipp

C. P. E. Bach: Flötenkonzerte Wq 22, 166 & 169 Emmanuel Pahud (Querflöte) Kammerakademie Potsdam Trevor Pinnock (Leitung) Warner Classics

Vorsingtermine 2017: 3. März Hamburg 4. März Berlin 5. März München Infos und Anmeldung zum Vorsingen unter: www.audi.de/vorsingen


Rezensionen CDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

Porträt mit Geige: Zimmermann und seine Général Dupont

Tiefe Empfindungen

D

rei Jahre liegen zwischen den Mitschnitten der beiden Violinkonzerte von Dmitri Schostakowitsch mit Frank Peter Zimmermann und dem Orchester, das sich fortan NDR Elbphilharmonie Orchester nennt. 2012 und 2015 wurden diese Werke unter Alan Gilberts Leitung festgehalten. Um es frei zu sagen: Farbiger, intensiver, ehrlicher lässt sich diese Musik kaum spielen, nicht das Leiderfüllte und das Grotesk-Fratzenhafte im ersten 48 concerti Januar 2017

Konzert, nicht das Melancholische und die tiefe Schwermut im zweiten. Zimmermann findet für jede Herausforderung einen passenden Ton, mal glühend, mal kokett, mal innig – aber in keinem Moment gefährdet durch Lust an der Übertreibung. Das alles ist tief empfunden und großartig umgesetzt in Linien, Akkorde, Doppelgriffe, rhythmische Attacken und singende Kantilenen. Markant auch die Kongruenz mit dem NDR-Orchester unter Alan Gil-

berts präziser, klar strukturierender Leitung. Zwischen Solist und Orchester herrscht ein natürliches Geben und Nehmen, ein Aufeinander-Hören und Miteinander-Ringen um die bestmöglichen Nuancen. Eine beeindruckende Aufnahme zweier beeindruckender Christian Lahneck Werke. Schostakowitsch: Violinkonzerte Nr. 1 & 2 Frank Peter Zimmermann (Violine), NDR Elbphilharmonie Orchester, Alan Gilbert (Leitung). BIS

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Foto: Harald Hoffmann

CD des Monats Frank Peter Zimmermann erfüllt Schostakowitschs Violinkonzerte mit Leben


Mädchenhaft und sinnlich

Jung und frisch

Virtuos und brillant

Puccini: Manon Lescaut Anna Netrebko, Yusif Eyvazov, Armando Pina, Wiener Staatsopern­ chor, Münchner RO, Marco Armiliato (Leitung). Deutsche Grammophon

Oh, Boy! Arien von Gounod, Mozart u. a. Marianne Crebessa (Mezzosopran), Mozarteum Orchester Salzburg, Marc Minkowski (Leitung). Erato

Pergolesi: Adriano in Siria Franco Fagioli, Romina Basso, Yuriy Mynenko, Juan Sancho, Capella Cracoviensis, Jan Tomasz Adamus (Leitung). Decca

Anna Netrebko zeichnet ein kraft­ volles, sinnliches und subtiles Por­ trät der sich haltlos verlebenden Ti­ telfigur, gibt ihr Raffinement, Sehn­ sucht und kostbare Momente unfor­ cierter Mädchenhaftigkeit mit, rührt mit Manons Tod. Marco Armiliato ist ihr, wenngleich limitiert durch das zu sachlich klingende Münchner Rundfunkorchester, ein Partner auf gleichem Niveau. Solide die Sänger der kleineren Rollen. Ärgerlich der zwar beeindruckend stimmkräftige, aber selbstgefällig tremolierende und – von wenigen gestützten Piani abgesehen – unflexibel und flach klin­ gende Tenor Yusif Eyvazov. (AF)

Marianne Crebassas Cherubino, die Rolle, mit der sie zur Zeit weltweit Erfolge feiert, begeistert auch auf CD. Faszinierend der leichte Tonan­ satz, alles klingt frisch, frei und jung. Genauso überzeugend: das elegan­ te französische Fach. Bei Chabrier, Offenbach oder Hahn sind trockener Charme und flüssige, mühelose Ko­ loratur absolut stimmig eingesetzt. Natürlich lässt sich über Kleinigkei­ ten streiten, etwa der arg zurückhal­ tende Sesto aus La Clemenza di Tito. Doch das federt das Salzburger Mo­ zarteumorchester unter Marc Min­ kowski mit seinem magischen Farb­ zauber locker und leicht ab. (AF)

Die ernsten Opern des 1736 mit 26 Jahren gestorbenen Giovanni Bat­ tista Pergolesi waren ausschließlich an den stimmlichen Möglichkeiten der berühmten Gesangssolisten der Uraufführung ausgerichtet. Es ist das Hauptverdienst der Neuaufnahme, diese Faszination gleichsam nach­ erlebbar zu machen. So belebt Fran­ co Fagioli die für den berühmten Kastraten Caffarelli geschriebene, kaum singbare Partie mit seltener Brillanz, Ausdrucksfülle und -vielfalt. Aber auch alle seine Kollegen faszi­ nieren mit perfekter Technik, stau­ nenswerter Geläufigkeit und großer Expressivität. (AF)

Abschluß einer großen Edition

cpo 777 562–2 Super Audio CD Mit Vol. XV wird unser großangelegtes Projekt mit Orgelwerken des norddeutschen Barock auf SACD abgeschlossen. Auf der letzten Folge widmet sich Friedhelm Flamme sämtlichen freien Orgelwerken, sprich sämtlichen Präludien und Fugen, sowie einigen Choralbearbeitungen von Heinrich Scheidemann, der als Mitbegründer der Norddeutschen Orgelschule angesehen wird.

cpo

Friedhelm Flamme Friedhelm Flamme studierte an der Musikhochschule Detmold und an der Universität Paderborn Schulmusik, Kirchenmusik, Orgel, Dirigieren, Musikwissenschaft, Tonsatz und Theologie. Seit 1991 ist er als Kirchenmusikdirektor und als Lehrer an der Paul-Gerhardt-Schule Dassel tätig. Außerdem nimmt er einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik Detmold wahr und ist als Oratoriendirigent tätig.

CD-Bestellung gegen Rechnung unter: www.jpc.de | jpc-Schallplatten-Versandhandelsgesellschaft mbH Georgsmarienhütte | Geschäftsführer: Gerhard Georg Ortmann | Amtsgericht Osnabrück HRB 110327 cpo gibt’s auch im Internet: www.cpo.de

***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

Januar 2017 concerti   49


Avi - Service for music

NEU!

BACH Das wohltemperierte Klavier I & II DINA UGORSKAJA 5 CDs

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Junge Wilde, alte Freunde

Neuer Flügel, viele Farben

Brahms: Klavierkonzerte Nr. 1 & 2 Rudolf Buchbinder (Klavier) Wiener Philharmoniker Zubin Mehta (Leitung) Sony Classical

On My New Piano Chopin: Ballade Nr. 1, Liszt: Funérailles & Mephisto-Walzer Nr. 1, D. Scarlatti: Klavier­sonaten u. a. Daniel Barenboim (Klavier). DG

Rudolf Buchbinder feierte soeben seinen 70. Geburtstag, Zubin Mehta wurde im letzten Jahr 80. Wüsste man das nicht, würde man annehmen, diese Live-Aufnahme der beiden Brahms-Klavierkonzerte stammte von jungen Wilden. Die beiden seit Lan­ gem befreundeten Musiker nehmen ihren Brahms im ersten Klavierkon­ zert kühn, eigenwillig, geradezu ex­ perimentell. Erfahrene, überlegene Technik macht’s möglich. Das zweite, der reife Brahms, wird stattdessen gelassener genommen, mit dramati­ schen Attacken. Ein spannendes Abenteuer mit lustvoll aufspielenden Wiener Philharmonikern. (EW)

Seine Freude war groß, als Daniel Barenboim 2015 seinen eigenen Flü­ gel präsentierte, gebaut nach seinen Klangidealen und eine Synthese aus modernem und älterem Klavierbau. Nun präsentiert er Sonaten von Scar­ latti, Variationen von Beethoven, die erste Ballade von Chopin und Stücke von Liszt. Ja, der Flügel hat wunder­ bare Klangqualitäten, ausgewogen und farbenreich. Barenboim kann immer noch wunderbar Klavier spie­ len, zeigt es aber nur teilweise: Im­ mer wieder mischen sich gehuschte Läufe und unorganische Akzente in den barenboimschen Schönklang hinein. (CL)

Harte Etüden, zarter Klang

Acht Zugaben, kein Konzert

Chopin: Etüden op. 10 & 25 Stadtfeld: Improvisationen Martin Stadtfeld (Klavier) Sony Classical

Encores after Beethoven Schubert: Klavierstück D. 946 Nr. 1, Allegretto D. 915, Haydn: Klavier­ sonate H16 Nr. 44 u. a. Andras Schiff (Klavier). ECM

Martin Stadtfeld kommt der Klang des Steingraeber-Flügels entgegen, hat er doch eine Vorliebe für jene Pastelltöne, die ihm dieses Instru­ ment ermöglicht. Technisch sind Stadtfelds Möglichkeiten begrenzt – Stücken wie Opus 25 Nr. 12 bleibt er einiges an Brillanz schuldig – dafür deckt er immer wieder an unerwar­ teten Stellen melancholische Wen­ dungen auf, die man so noch nicht gehört hat. Seine „Improvisationen“ genannten Überleitungen zwischen den Etüden hätte er freilich besser weggelassen: Das klingt oft mehr nach Tonsatzübung als nach Hörund Spielvergnügen. (FA)

Diese CD vereint einige der Zugaben, die András Schiff bei seiner zyklischen Aufführung der 32 Beethovensonaten in der Tonhalle Zürich gespielt hat: Sätze von Bach, Schubert, Mozart und Haydn. Sie isoliert zu hören ist nun eine interessante (hör-)ästheti­ sche Erfahrung: Als hätten sie das Vorangegangene gleichsam aufge­ sogen, sind sie sie in ihrer Dringlich­ keit und atmosphärischen Dichte weit mehr als nur hübsche Preziosen – ja, sie vermitteln, quasi als dessen Es­ senz, die Stimmung eines Konzert­ abends. Dass sie ungeschnitten auf CD gebracht wurden, trägt entschei­ dend zur Intensität bei. (FA)

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***** = herausragend


Quartett mit Verstärkung

Bartók mit Bedacht

Brahms: Streichquintette Nr. 1 & 2 Mandelring Quartett Roland Glassl (Viola) audite

Zemlinsky: Streichquartett Nr. 2, Bartók: Streichquartett Nr. 5 Aris Quartett telos music

Das Mandelring Quartett widmet sich mit herrlicher Gelöstheit Brahms’ Streichquintetten. Zusammen mit ihrem ehemaligen Bratschisten Ro­ land Glassl schöpfen sie ihre Mög­ lichkeiten voll aus, so als hätten sie sich eigens für dieses Vorhaben ge­ funden. Eine solche Einheit ist Bal­ sam für die Klangqualität: Jede Stim­ me tritt zur rechten Zeit ins Ram­ penlicht, ohne die anderen in Frage zu stellen. Die in Opus 111 ineinander verzahnte Struktur meißelt das Quin­ tett genüsslich heraus. Die Tempi sind ausdrucksstark und verleihen besonders dem Mittelteil von Opus 88 eine entrückte Aura. (JH)

Feurig fegt das 2009 gegründete Aris Quartett über Zemlinsky und Bartók. Die Tempoübergänge speziell bei Zemlinskys drittem Satz gelingen auf natürliche Weise, der Übergang zum Schlusssatz ist wundervoll fließend. Überhaupt scheint das Quartett nun freier, im Gegensatz zu den ersten beiden Sätzen. Bei Bartók werden die Gemütslagen erneut ins Extreme ge­ trieben. Hier kosten die Musiker so­ wohl die stillen wie auch die wuchti­ gen Momente voll aus und formen dabei einen plastischen Klang, der, vereint mit ihrem ausgewogenen Zu­ sammenspiel, auf viele weitere Auf­ nahmen hoffen lässt. (JH)

Geigenrüpel mit Reife

Wiener Perlen mit Charakter

My World Nigel Kennedy (Violine) Oxford Philharmonic Orchestra Neue Meister

Krommer: Symphonien Nr. 1–3 Orchestra della Svizzera Italiana Howard Griffiths (Leitung) cpo

Ein Album als Herzensangelegenheit. Nigel Kennedy, Elite-Geiger und schräger Vogel, blickt zu seinem 60. Geburtstag zurück auf sein Leben und hat erstmals eigene Werke ein­ gespielt, Stücke, die seinen Inspira­ toren gewidmet sind, darunter Me­ nuhin und Grappelli. Dass Kennedy immer noch toll geigen kann, steht außer Frage. Das Ausdrucksspektrum dieser insgesamt 13 Titel ist groß und weit, es reicht von Schmusigem bis Rockigem, mit Zutaten von Klassik und verschiedenen Jazz-Richtungen – von allem etwas, und ein Kennedy, der sein Potenzial an Unberechen­ barkeit auch hier ausschöpft. (CL)

Franz Krommer, vergessener Beet­ hoven-Zeitgenosse, wird von Howard Griffiths und dem Orchestra della Sviz­ zera Italiana wiederentdeckt: Krom­ mers erste drei Sinfonien bestechen durch ausgeprägte musikalische Cha­ raktere, die wie Opernfiguren ange­ legt sind. Das alles bestechend prä­ zise musiziert, mit intensiv glühen­ dem, schlanken Streicherklang und warm getönten Bläsern, die im nächs­ ten Augenblick blitzend auftrumpfen oder munter gurgeln. Hell-DunkelKontraste, Vorder- und Hintergrund sind sorgfältig ausgeformt in dieser Musik. Sehr erhellend, diese Einblicke in die Wiener Szene um 1800. (EW)

**** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend


Mehr Klangfaszination! nuLine 264

Farbenfrohes Miteinander

Krumpholtz: Harfenkonzert Nr. 5, Hermann: Harfenkonzert Nr. 1 u. a. Xavier de Maistre (Harfe), Les Arts Florissants, William Christie (Leitung). harmonia mundi

›Ein veritabler Überflieger‹

Marie Antoinette brachte die Harfe am französischen Hof zu neuer Blü­ te. Xavier de Maistre und Les Arts Florissants legen dazu ein Gemein­ schaftsprogramm vor: mit Haydns Sinfonie Nr. 85 (La Reine), einem Gluck-Tanz sowie zwei Harfenkon­ zerten von Jean-Baptiste Krumpholtz und Johann David Hermann. Dass de Maistre die Harfe außergewöhn­ lich beherrscht, ist längst kein Ge­ heimnis mehr, und so spielt er auch hier mit erstaunlicher Souveränität, nie abgeklärt, sondern äußerst far­ benfroh. Auch das Orchester zieht mit an einem Strang, ohne die Harfe klanglich zu überdecken. (CL)

Audio 7/16

Geglückte Vereinigung 7/16

TESTSIEGER

Palmeri: Misa a Buenos Aires Misatango & Tango Gloria H. M. Taubert, Sächsisches Vocalensem­ ble, Cuarteto Rotterdam, Dresdner Kapellsolisten, M. Jung (Leitung). cpo

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Tango und sakrale Chormusik – Teu­ fel und Weihwasser? Der Argentini­ er Martin Palmeri beweist mit seiner Misa a Buenos Aires und mit Tango Gloria eindrücklich, dass die Fusion funktioniert. Der Trick: Palmeri geht vom Tango nuevo aus, den einst der legendäre Astor Piazzolla berühmt machte. Das Ergebnis sind emotio­ nale Offenbarungen, bei denen sich zwei Sphären gegenseitig berei­ chern, weil Palmeri in beiden etwas zu sagen hat. Zum Klingen gebracht mit glänzend aufgelegten, inspirier­ ten, fein gestaltenden Kräften und alles souverän zusammengehalten von Dirigent Matthias Jung. (EW)

Kurz Besprochen Goldenes Brandenburg – Werke von Brade, Zangius u. a. Ensemble Art d’Echo, Juliane Laake (Viola da gamba). querstand In Brandenburg erblühte schon vor Friedrich dem Großen die Musik. Das zeigt diese Zusammenstellung mit Wer­ ken dieser Zeit, dargeboten in kantabler Geschmeidigkeit. (EW) Brahms: Streichquartett Nr. 3 & Lieder, Schönberg: Streichquartett Nr. 2 Kuss Quartett, Mojca Erd­ mann (Sopran). Onyx Die Aufnahme zeigt eindrucksvoll, wie tadellos das Kuss Quartet harmoniert. Doch wünscht man sich bei aller TonSchönheit etwas mehr Reibungen und Abgründe. (CL) Distler: Totentanz C. Steyer (Sprecher), Kammerchor Josquin des Prez, C. Rothe (Flöte), L. Böhme (Leitung). Carus Der Kammerchor Josquin des Prez präsentiert Hugo Distler als ungewöhn­ liche Erscheinung der klassischen Mo­ derne, jedoch verschwimmen bisweilen die Stimmen im Raum. (AF) Karaindrou: David K. Kashkashian (Viola), Vangelis Christopoulos, Armonia Atenea, ­Camerata Orchestra, A. Myra (Ltg). ECM Mal klingt Eleni Karindrous David nach Gregorianik, mal nach Frühbarock, mal nach harfenbekränztem Weih­ nachtslied. Hübsch zu hören, aber ohne Überraschungen. (FA) Online-Tipp

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Top 20 Klassik-Charts Dezember (04.11.– 01.12.2016)

1

Jonas Kaufmann

2

Teodor Currentzis, Musicaeterna

(1)

(Neu)

Dolce Vita Sony Classical

Mozart: Don Giovanni Sony Classical

11

Lang Lang

12

Joyce DiDonato

Anna Netrebko

4

Alison Balsom

5

Ludovico Einaudi

6

Philippe Jaroussky

7

Elīna Garanča

(2)

(Neu)

(16)

(5)

(Neu)

Verismo Deutsche Grammophon

Jubilo – Fasch, Corelli, Torelli & Bach Warner Classics

Elements We Love Music

Bach & Telemann: Sacred Cantatas Erato

8

Jonas Kaufmann

9

Murray Perahia

10

Daniil Trifonov

(4)

(6)

(3)

Musik sei der Weg des Tapferen zum Frieden, sagt Joyce DiDonato. Und schlägt diesen Weg ein mit Barockarien von Monteverdi bis Händel, die erstaunlich gut in unsere Zeit passen.

13

Sol Gabetta, Sir Simon Rattle, Krzysztof Urbański

14

Jonas Kaufmann

15

Lisa Batiashvili, Daniel Barenboim

16

Christoph Spering, Chorus Musicus Köln

Nessun dorma – The Puccini Album Sony Classical

Bach: The French Suites Deutsche Grammophon

Transcendental Deutsche Grammophon

Sol Gabetta Live Sony Classical

(Neu)

Du bist die Welt für mich Sony Classical

(14)

Tchaikovsky & Sibelius Deutsche Grammophon

(Neu)

Bach: Lutherkantaten Deutsche Harmonia Mundi

(Neu)

Zweihundert Jahre nach dem Thesenanschlag komponierte Bach seine Kantaten. Dreizehn von ihnen basieren auf Texten von Martin ­Luther und sind auf dieser CD-Box versammelt.

Revive Deutsche Grammophon

Tragik, Verzweiflung und vor allem Leidenschaft: Die lettische Mezzosopranistin erkundet die Lebensstürme starker Opernheldinnen mit Arien von Bizet, Massenet, Verdi und anderen.

In War & Peace – Harmony Through Music Erato

(Neu)

Nach den Einspielungen von Le nozze di Figaro und Così fan tutte beschließen Teodor Currentzis und sein Musicaeterna-Ensemble den ­Mozart/Da Ponte-Zyklus mit Don Giovanni.

3

New York Rhapsody Sony Classical

(7)

17

Harteros, Kaufmann, Terfel, Gubanova

18

Christina Pluhar & L’Arpeggiata

19

Il Volo

20

Fritz Wunderlich

(Neu)

(8)

(9)

(13)

Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.

Opern Gala – Live from ­Baden-Baden. Sony Classical

Pluhar: Orfeo Chamán Erato Notte Magica – A Tribute to the Three Tenors Masterworks

The 50 Greatest Tracks Deutsche Grammophon

Januar 2017 concerti   53


multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet

ZDF

Neujahrskonzert I

Kino: Nabucco

Oper für die Freiheit

So. 1.1., 11:15 Uhr Konzert Walzer und Polka satt: Gustavo Dudamel dirigiert erstmals das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Liveübertragung aus dem Goldenen Saal des Wiener Musikvereins. Arte

Neujahrskonzert II So. 1.1., 18:10 Uhr Konzert Die venezianische Antwort auf das Neujahrskonzert folgt prompt: Im Teatro La Fenice dirigiert Fabio Luisi das Hausorchester samt Chor durch die Operngala. Solisten sind Rosa Feola (Sopran) und John Osborn (Tenor). Das Erste

Eröffnung der Elbphilharmonie

Zu Gast in New York: Plácido Domingo als Nabucco

M

it der Oper über den Babylonierkönig gelang Giuseppe Verdi 1842 der Durchbruch als Opernkomponist. Ein maßlos von sich selbst überzeugter Herrscher, der sich selbst zum göttlichen Wesen überhöhen möchte und vom Wahnsinn geschlagen wird, ein gefangenes und unterdrücktes

Volk, das nach Freiheit strebt und ein Gott, der am Ende alles richtet: Das war genau der Stoff, den das italienische Volk mit seinem Freiheitsstreben und seinem Wusch nach nationaler Einheit haben wollte. Auch 175 Jahre nach der Uraufführung im Teatro alla Scala in Mailand steht die Oper felsenfest auf den Spielplänen der großen Opernhäuser. Für die Neuinszenierung an der New Yorker Met zeichnet Elijah Moshinsky verantworlich, am Pult steht James Levine. Mit Liudmyla Monastyrska, Jamie Barton, Plácido Domingo u. a. Sa. 7.1., 19:00 Uhr Kinos in der Nähe: www.metimkino.de/nc/kinos

Kino: Il Trovatore Mi. 11.1., 22:45 Uhr Doku Unter dem Titel „Die Elbphilharmonie – Konzerthaus der Superlative“ blickt die ARD hinter die Kulissen und strahlt im Anschluss das Eröffnungskonzert aus. 3sat

Kulturzeit Mo. 23.1., 19:20 Uhr Magazin Drei Moderatoren gehen, drei neue kommen: Den Startschuss gibt Peter Schneeberger, jeweils eine Woche später folgen Vivian Perkovic und Nina Mavis Brunner.

54 concerti Januar 2017

Mitten in den Galeerenjahren

D

er Lübecker Regisseur David Bösch hat an den großen deutschen Opernhäusern erfolgreich inszeniert, nun folgt in dieser Saison sein Debüt am ehrwürdigen Londoner Royal Opera House mit Verdis Il trovatore. Elf Jahre nach dessen Durchbruch mit Nabucco (s. oben) wurde die Oper 1853 in Rom uraufgeführt. Zu dieser

Zeit befand sich Verdi mitten in seinen „Galeerenjahren“, wie er jene Zeit bezeichnete, in der er einen Kompositionsauftrag nach dem nächsten annahm. So erfolgte keine zwei Monate nach Il trovatore die Uraufführung von La traviata. Di. 31.1., 19:15 Uhr & 20:15 Uhr Kinos in der Nähe: www.roh.org.uk/cinemas

Fotos: Josef Fischnaller, gemeinfrei, Julien Mignot, myfidelio.at, Marco Borggreve

TV-Tipps


Kino: Quatuor Ébène

Radio-Tipps

Mehr als Freundschaft

A

lles begann in einem Probenraum am Konservatorium Boulogne-Billancourt bei Paris: Dort fanden sich vier Studenten zusammen und gründeten 1999 das Streichquartett „Quatuor Ébène“. Fünf Jahre später gewannen sie den Internationalen ARD-Musikwettbewerb und stiegen über Nacht zur Weltspitze auf. Eine der wichtigsten Ingredienzien ihres Erfolgs ist ihre enge Freundschaft – und damit auch die entscheidende Zutat von Daniel Kutschinskis Dokumentarfilm mit dem kurzen Titel 4. Darin geht es aber nicht nur um die Freundschaft und wie sie immer wieder auf die Probe

Deutschlandradio Kultur

Rousseau und die Musik Di. 3.1., 22:00 Uhr Alte Musik Georg Beck spürt den musikästhetischen Ausführungen und Vorstellungen des Aufklärers Jean-Jacques Rousseau nach. Der spielte zwar kein Instrument, prägte aber dennoch die Musikgeschichte.

Hauptrolle und Mittelpunkt des Films: Quatuor Ébène

gestellt wird, sondern vor allem um den ganz normalen Alltagswahnsinn eines Quartetts, das ständig auf Reisen ist, Konzerte gibt und zwischendrin auch noch Zeit für Proben und für sich selbst finden muss. Ab Januar im Kino Weitere Infos unter: www.4-thefilm.com

BRKLassik

Dirigenten bei der Probe Fr. 6.1., 19:05 Uhr Doku/Konzert Mariss Jansons studiert mit dem BR-Sinfonieorchester Schostakowitschs 7. Sinfonie ein. Das entsprechende Konzert dazu wird ab 20:05 Uhr live übertragen. Deutschlandfunk

Antje Weithaas über Eugène YsaŸE

Online: fidelio

Masse und Klasse zugleich

E

rst im September startete die Streamingplattform „fidelio“ des ORF in Kooperation mit Unitel, doch zwei Monate reichten aus, um den „futurezone Award“ als „bestes Infotainment-Start-up“ zu erhalten. Dabei spielten weniger innovative Formate und Konzepte eine Rolle als vielmehr der Umfang und die aufwändige Gestaltung der Klassik-Plattform, die in vier Bereiche aufgeteilt ist: Kern von fidelio sind Live-Übertragungen von den renommiertesten Festivals sowie von Opern- und Konzerthäusern, darunter natürlich auch die Konzerte der Wiener Philharmoniker im Wiener Musikverein. Dazu gibt es ein

umfangreiches Audio- und Videoarchiv, außerdem wird ein hauseigener, redaktionell gestalteter 24-Stunden-Kanal bespielt. Hintergrundinfos und Experten-Tutorials runden das Portfolio ab.

Mi. 11.1., 22:05 Uhr Spielweisen Die Geigerin spricht mit Christoph Schmitz über die Sonate Nr. 4 aus Eugène Ysaÿes Sechs Sonaten für Violine solo, op. 27 – und spielt sie im Anschluss. Deutschlandfunk

Voices of America Fr. 13.1., 20:10 Uhr Feature Seit über fünfzig Jahren werden in einem Oral History-Archiv zahllose Interviewaufnahmen amerikanischer Komponisten und Musiker gesammelt. Deutschlandradio Kultur

Klassik satt: das neue StreamingPortal des ORF www.myfidelio.at Sieben Tage lang kostenlos, danach stehen drei Abo-Modelle zur Verfügung

Currentzis in Helsinki Fr. 27.1., 20:03 Uhr Live aus dem Musiikkitalo Patricia ­Kopatschinskaja spielt mit dem Finnischen Radio-Symphonie-­ Orchester Ligetis Violinkonzert.

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FÜNF TAGE

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DIE SEELE BAUMELN LASSEN LANGSCHLÄFERFRÜHSTÜCK IM BAUMWIPFELPFAD DER NATUR LAUSCHEN

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concerti lounge In der concerti Lounge widmen wir unse jede Woche Themen, bei denen Musik mitschwingt, ohne dass wir sie bei Konzerten, auf der Opernbühne oder auf CD erleben können. In diesem Monat auf concerti.de/lounge:

Klassik an Bord MUSIKREISEN Bei den Musikreisen der Europa, dem 5-SternePlus Schiff von Hapag-Lloyd Cruises, genießen maximal 400 Gäste in intimer Atmosphäre klassische Musik: Internationale Künstler geben an Bord nicht nur Konzerte, sondern sind auch hautnah zu erleben. Teilweise sind die Konzertprogramme auch auf die Ziele der Reiseroute abgestimmt.

Foto: Hapag-Lloyd Cruises, Antonia Niecke, Andreas Praefcke/Wikimedia Commons, Toyota Deutschland GmbH

Hinter den Kulissen ELBPHILHARMONIE-ZYKLUS Fast so aufregend wie die Bilder von Christopher Lehmpfuhl ist deren Entstehung. Als Pleinairmaler baut er jedes Mal aufs Neue vor Ort sein „Atelier“ auf und beginnt, mit bloßen Händen seine Gemälde anzufertigen. Wir waren beim Künstler vor Ort und haben ihm bei der Arbeit zugesehen – und uns natürlich vieles erklären lassen.

Neujahr im Dreivierteltakt Neujahrskonzerte Seit über 75 Jahren heißen die Wiener Philharmoniker am 1. Januar das neue Jahr willkommen. Walzer und Polka aus der Strauss-Dynastie und deren Zeitgenossen haben als Programmpunkte eine lange Tradition. Doch nicht nur in Wien trotzt man dem Silvester-Kater mit Konzerten am Morgen danach – das zeigt unsere Übersicht auf der concerti-Lounge.

Klassiker mit neuem Flair Mobilität Kaum zu glauben, aber selbst Autohersteller können sich bei den Instrumentenbauern was abschauen. Für die Neuauflage des RX hat die Firma Lexus eine Produktionstechnik von Yamaha übernommen, um dem Innenraum ein neues Flair zu verleihen: das sogenannte Lasercut-Verfahren, mit dem das Echtholzfurnier eine qualitativ hochwertige Note erhält.

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Vorschau

concerti Abonnenten erhalten die FebruarAusgabe am 20. Januar

Impressum Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Redaktion Jörg Roberts (Chef vom Dienst), Maximilian Theiss (Textchef), Ninja Anderlohr-Hepp (Ressortleitung), Friederike Holm (Ressortleitung), Peter Krause (Ressortleitung Oper, PK), Sören Ingwersen (Textredaktion), Verena Kinle (Bildredaktion), Julia Hellmig (JH), Julia Oehlrich, Insa Axmann, Irem Çatı, Hannah Duffek, Nicolas Furchert, Hannah O‘Neill Autoren der Oktober-Ausgaben Frank Armbruster (FA), Christina Bauer, Irene Bazinger, Helge Birkelbach, Ulrich Boller, Jakob Buhre, Hannah Duffek, Verena Düren, Andreas Falentin (AF), Dorothe Fleege, Dr. Oliver Geisler, Katharina von Glasenapp, Reinald Hanke, Stefan Hentz, Dr. Klemens Hippel (KH), Christoph Kalies, Gottfried Franz Kasparek, Katherina Knees, Christian Lahneck (CL), Dr. Joachim Lange, Kirsten Liese (KL), Stefan Musil, Sabine Näher (SN), Dr. Matthias Nö­ther, Stefanie Paul, Georg Pepl, Helmut Peters, Teresa Pieschacón Raphael, Eva-Maria Reuther, Elisa Reznicek, Antje Rößler, Thomas Schacher, Stefan Schickhaus, Christian Schmidt, Sigrid Schuer, Dr. Eckhard Weber (EW) Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers, Matthias Hirt Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck & Verarbeitung Mayr Miesbach GmbH

Mandelring Quartett Das Ensemble hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass es erfährt, wer spielt

Anzeigen Felix Husmann (Leitung) Tel: 040/22 86 886-20 f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Klassikveranstalter, Festivals & Musikindustrie) Tel: 040/22 86 886-16 m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) Tel: 040/22 86 886-32 g.heesen@concerti.de Heidi Meyer (Anzeigen- und Vertriebsassistenz) Tel: 040/22 86 886-18 h.meyer@concerti.de Melanie Berndt (Anzeigendisposition) Tel: 040/22 86 886-27 m.berndt@concerti.de Business Development & Vertrieb Stefan Brettschneider Heftauslage vertrieb@concerti.de

Jan Vogler Schwindelerregender Virtuose: Der Berliner Cellist erhielt 2014 den Echo-Klassik-Preis

Dresdner Musikfestspiele Glanzvolle Momente: Unter dem Motto »Licht« feiert das Festival 40-jähriges Jubiläum

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Erscheinungsweise elf Mal jährlich IVW geprüfte Verbreitung II/2016: 163.529 Exemplare Redaktionsschluss Immer am 15. des Vor-Vormonats, bitte senden Sie Ihre Termine an: termine@concerti.de. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Zusatz Der Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung für die angegebenen Daten. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt oder durch Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Alle Rechte: concerti Media GmbH

Fotos: Uwe Arens, Jim Rakete, Frank Exß

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