DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN
Januar 2019
Mit Regionalteil Niedersachsen & Bremen 182 Konzert- UNd Operntermine
Budapester Frühlingsfestival Ein Fest für Ohr und Auge trio con brio copenhagen Blind gehört: »Das ist wie bei Tetris!«
Robin Ticciati
»Vertraut mir einfach – und ich vertraue euch!«
JETZT AUCH BEI
»Schneit es noch immer?«
VANESSA Oper von Samuel Barber
Premier e
19. 1. 201
9
Karten unter (0391) 40 490 490 | www.theater-magdeburg.de
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser, die Champagnergläser der Silvesterparty müssen Sie erst gar nicht in den Schrank zurückstellen, denn 2019 wird ein Jubeljahr für die Operette: Mit Franz von Suppé und Jacques Offenbach wären zwei der wichtigsten Vertreter dieser Gattung zweihundert Jahre alt geworden. Doch lohnt sich in diesem Monat nicht nur der Blick zurück auf das Vergangene, denn im Januar erwartet uns ein Reigen an zeitgenössischen Opern, den wir in unserer Premierenvorschau präsentieren (Seite 20). Eine eher kurze, jedoch glorreiche Vergangenheit Gregor Burgenmeister hat indes die Klais-Orgel der Elbphilharmonie, die Herausgeber/Chefredakteur seit nunmehr genau zwei Jahren Organisten und Orgelfans aus aller Herren Länder magisch anzieht – für uns Grund genug, mit einem Fachmann in die Orgel zu steigen und diese genau unter die Lupe zu nehmen (Seite 24). Eine noch kürzere Vergangenheit als die Orgel der Elbphilharmonie hat Robin Ticciati – zumindest als Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin. Mit erst 35 Jahren kann der Brite bereits auf eine so lange wie erfolg reiche Karriere zurückblicken. Seit seinem Amtsantritt im Herbst 2017 harmonieren Orchester und Dirigent hervorragend miteinander, wie Ticciati in unserem Interview erklärt (Seite 10). Beste Voraussetzungen also für eine glorreiche Zukunft.
Fotos: Ivo von Renner; Titelfoto: Marco Borggreve
Ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr wünscht Ihnen Ihr
Publikum des Jahres 2018
Nach sechswöchiger Votingphase stehen die zehn Nominierten zum Publikum des Jahres 2018 fest. Die Veranstalter können sich nun stellvertretend für ihr Publikum bewerben, am 21. Februar gilt es dann, die Jury unter dem Vorsitz von Nils Mönkemeyer in den Kategorien Treue, Begeisterung, Aktivität und Altersstruktur zu überzeugen.
Festspielhaus Baden-Baden Hessisches Staatstheater Konzerthaus Dortmund Orchester im Treppenhaus Pierre Boulez Saal Rheingau Musikfestival Singakademie zu Berlin Staatstheater Kassel Südwestdeutsches Kammerorchester Weilburger Schlosskonzerte Januar 2019 concerti 3
Inhalt
3 Editorial 6 Kurz & Knapp 8 Durch den Monat
mit dem Fauré Quartett
10 »Vertraut mir einfach –
und ich vertraue euch!« interview Robin Ticciati über seine erste Zeit als Chefdirigent des DSO, die sofort von wechselseitiger Nähe und Anerkennung geprägt war
14 Inszenierung des Monats 18 Bayreuth und noch weiter
Feuilleton Regisseur Yuval Sharon
überzeugt an europäischen Bühnen mit seinen werknahen Inszenierungen
20 Neue Töne
8
Fauré Quartett Seit fast 30 Jahren freundschaftlich verbunden
kolumne Die Opernbühnen warten im Januar mit Uraufführungen und Inszenierungen von Opern des 20. Jahrhunderts auf
Regionalseiten An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region
24 Die Königin der Elbphilharmonie Reportage Ein Vorort-Besuch der
Klais-Orgel in Hamburgs neuem Wahrzeichen
28 Ein Fest für Ohr und Auge
Festivalguide Das Budapester Frühlings-
2 CD-Rezensionen 3 35 Top 20 Klassik-Charts 36 »Das ist wie bei Tetris!«
36
Trio con Brio Copenhagen Musikalisches Familienunternehmen
4 concerti Januar 2019
Blind gehört Das Trio con Brio Copenha-
gen hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass es weiß, wer spielt
40 Multimedia-Tipps 42 Impressum
Fotos: Tim Klöcker, Nikolaj Lund
festival wandelt auf den Spuren von Liszt
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RING-ZYKLEN 2019 JANUAR
05.01. | 18 Uhr 12.01. | 16 Uhr 19.01. | 16 Uhr 26.01. | 16 Uhr
PFINGSTEN 30.05. | 18 Uhr 01.06. | 16 Uhr 08.06. | 16 Uhr 10.06. | 16 Uhr
OSTERN
18.04. | 18 Uhr 19.04. | 16 Uhr 20.04. | 16 Uhr 22.04. | 16 Uhr
T I C KE T S U N D INFOS 0 3 7 1 4 0 0 0 -4 3 0 | TH E AT E R-CHE M N IT Z.D E
Foto: Siegfried © Nasser Hashemi
DAS RHEINGOLD DIE WALKÜRE SIEGFRIED GÖTTERDÄMMERUNG
kurz & knapp
Mein Lieblingsstück
Dvořák: Sinfonie Nr. 9 »Aus der neuen Welt«
I
mmer wenn ich diese Sinfonie hö re, löst sie in mir eine Bandbreite an Emotionen aus. Das liegt auch an Dvořák selbst, der es zu einer Praxis machte, Volksmusik in klassi sche Musik zu integrieren. Dafür wurde er 1892 sogar als Experte in die USA eingeladen, um der dorti gen Kunstmusik eine nationale
Der israelische Mandolinist Avi Avital
Identität zu geben. Dvořák beo bachtete und saugte alle neuen Eindrücke in sich auf und kompo nierte so seine neunte Sinfonie. Das ist ein sehr interessantes Experi ment, aus dem eine der besten Sin fonien der Welt entstanden ist. Für mich als Mandolinist ist dieses Werk deshalb so besonders, weil es genau diese Verbindung zwischen Volks- und klassischer Musik dar stellt – genau wie die Mandoline, die immer eine Assoziation zur Fol klore vermittelt. Seit der Arbeit an meinem Album „Between Worlds“ beschäftige ich mich viel mit klassi schen Werken, in denen Volksmusik eine Rolle spielt. Obwohl Dvořák damals ein sehr hohes Gehalt be kam, litt er furchtbar unter seinem Heimweh und kehrte nach nur drei Jahren wieder nach Prag zurück. Für mich steckt in dieser Sinfonie mehr das Gefühl von Nostalgie und Sehnsucht als die Entwicklung ei nes neuen amerikanischen Klangs. Und dieser Aspekt berührt mich sehr, da Nostalgie und die Sehn sucht nach Hause auch Themen in
meinem eigenen Leben sind: Einer seits habe ich die Möglichkeit, die Welt zu entdecken, andererseits ist da immer die Suche nach meinen Wurzeln. Dennoch ist der Drang, mit meiner Musik durch die Welt zu touren, zurzeit noch stärker als der jenige, nach Hause zurückzukehren.
50
Jahre ist es her, dass der spanische Startenor Plácido Domingo zum ersten Mal an der New Yorker Metropolitan Opera sang. Sein Debüt gab er im Herbst 1968 in der Rolle des Maurizio in Fran cesco Cileas Adriana Lecouvreur. Zum runden Jubiläum überreichte ihm der Direktor des Hauses Peter Gelb nun ein Stück des Bühnen bodens.
... Musik ist eine Reflexion der Zeit, in der sie entsteht ...
Konsumfördernde Klassik Wer beim Einkaufen Klassik hört, greift öfter zu teuren Produkten. Das jedenfalls behauptet die schwedische Forscherin Pernille K. Andersson. In einer Studie fand sie heraus, dass viele Menschen klassische Musik unterbewusst mit hoher Qualität und Lebensart in Verbindung setzen. Wer also in Geschäften einkauft, in denen Bach, Mozart und Co. gespielt werden, assoziiert das Angebot automatisch mit höherem Wert. Laut Anderssons Studie erhöht sich damit auch die Bereitschaft, mehr Geld auszugeben. Also aufgepasst, was beim nächsten Einkaufsbummel aus den Lautsprechern tönt! 6 concerti Januar 2019
Fotos: Harald Hoffmann/DG, shutterstsock (2), Thilo Braun
Diana Ross, Sängerin und Musikproduzentin
3 Fragen an ... Eleonore Büning
Die Musikjournalistin veröffentlichte jüngst ihr Buch Sprechen wir über Beethoven (Benevento)
Ihr neues Buch trägt den Untertitel »Ein Musikverführer«. Muss man die Menschen überhaupt noch zu Beethoven verführen? Unbedingt! Es gibt von Beethoven so viele Werke, die noch zu wenig bekannt sind. Was ist beispielsweise mit den Streichtrios oder den über achtzig Liedern, die er komponiert hat? Beethoven stellt viel mehr dar, als es der Mythos um seine Person eigentlich zulässt.
Ein älteres Buch von Ihnen heißt »Wie Beethoven auf den Sockel kam«. Ich wollte wissen, wie es dazu kommen konnte, dass Beethoven 1790 in Wien noch ein Komponist unter vielen war und fünfzehn Jahre später zum „Grökoz“, einem „größten Komponisten aller Zeiten“ werden konnte. Ich fand heraus, dass der Beethovenmythos maßgeblich in Berlin entstanden ist, in der Berliner Allgemeinen Musikalischen Zeitung. Das hatte natürlich auch politische Gründe.
Wie ist denn Ihre Sicht auf Beethoven? Es gibt Werke von ihm, die ich auf eine einsame Insel mitnehmen würde, z.B. fast alle Klaviersonaten. Andere halte ich nicht für ganz so gelungen, weil sie Gelegenheitswerke oder eine Vorstufe zu etwas Größerem waren. Aber es gibt von Beethoven eine unendliche Fülle an Stücken, die uns immer wieder etwas Neues zu sagen haben. Keine Frage: Ich liebe seine Musik – so, wie ich die von Schubert, Mozart, Mahler und Brahms auch liebe.
OSTERFESTIVAL IN AIX-EN-PROVENCE
A LO N D R A D E L A PA R R A • A R C A D I V O LO D O S RENAUD CAPUÇON • STAATSKAPELLE DRESDEN ROLANDO VILLAZÓN • L AHAV SHANI • GEORGE LI TEODOR CURRENTZIS • WIENER SYMPHONIKER D A N I E L LO Z A KO V I C H • CAMERATA SALZBURG...
festivalpaques.com Alondra de la Parra © Óscar Turco
Kurz & Knapp
Durch den Monat mit dem Fauré Quartett Berlin 1.1.
E
in frohes und fulminantes Neues Jahr beginnt! Die Proben des Fauré Quartetts werden erst mal in Ruhe im Berliner Café „Double Eye“ eröffnet. Mit dem E-Scooter kommt man herrlich schnell von Kreuzberg nach Schöneberg, sogar als Bratschist!
S
chloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen bildet am 9.1. den Auftakt unserer „8-Schanzen-Tournee“, das lässt sich gut aushalten: Wer einmal auf den Wetterstein blickt, der wünscht sich, Künstler zu sein. Auch der Komponist Sven Helbig hat sich diesen Wunsch erfüllt, dessen famose „Pocket Symphonies“ wir mit ihm persönlich am Synthesizer performen. Flensburg 13.1.
M
an muss es logistisch nicht verstehen, aber der Weg in die Schweiz führt uns dieses Mal über Gütersloh, Flensburg und Eckernförde. Die zauberhafte Sopranistin Annette Dasch ist den Umweg unbedingt wert, auch wenn uns die Werther’sche Tragik dieser gemeinsamen Konzerte mit Brahms, Mahler und Wagner immer wieder an den Rand des Wahnsinns treibt. Seelische und körperliche Kraft spenden uns die leckeren goldenen Sprotten der Waterkant.
urück in die Alpen! Genf und Lausanne umrahmen neben den Konzerten des Fauré Quartetts eine Traumkulisse aus Weinbergen, dem Genfer See und der Porte de Soleil. Ganz zu Recht ein Unesco-Welterbe! Die von Gabriel Fauré so geliebte Stadt Annecy und ihre malerische Umgebung kann uns „... über unsern Alltag heben“, so wie unser Namenspatron es sich mit seiner Musik immer gewünscht hat. Wir werden versuchen, ihm gerecht zu werden.
Genf 16.1.
Mont Blanc 18.1.
W
ir sind bestimmt nicht zum Skifahren unterwegs, aber die Einladung des Mont Blanc kann man nicht ablehnen. Wir haben es uns an unserem freien Tag auch verdient, nachdem wir mit dem Quartett von Ernest Chausson gerade einen musikalischen Viertausender erklommen haben! Die Skitour durchs Vallée Blanche entschädigt für alle Strapazen dieser Welt.
D
ie letzte Etappe führt uns noch am 19.1. ins luxemburgische Esch, bevor es heimwärts geht. In Berlin werden wir uns schon ein paar Tage später wieder in einem Café verabreden, wenn es um die Vorbereitung einer raufführung und einer USA-Tournee im Frühjahr geht. U
8 concerti Januar 2019
Fotos: Mat Hennek, privat (2), shutterstock, Marcus Gyger/Switzerland Tourism - BAFU
Z
Beethoven ist einzigartig. Sein Jubiläum wird einmalig. Feiern Sie Beethovens 250. Geburtstag vom 16. Dezember 2019 bis zum 17. Dezember 2020.
bthvn2020.de GefĂśrdert von:
Interview
»Vertraut mir einfach – und ich vertraue euch!« Robin Ticciati über seine erste Zeit als Chefdirigent des
Deutschen Symphonie-Orchesters, die sofort von wechselseitiger Nähe und Anerkennung geprägt war. Von Helge Birkelbach
Wie würden Sie Ihr Orchester beschreiben?
Der Name hört sich erst einmal schwer und gesetzt an. Das Orchester selbst steckt aber voller feiner Nuancen, gleich einem Parfüm. Es ist intellektuell und emotional sehr frei. Im philosophischen Sinne würde ich sagen: Es ist sehr wach. Ganz allgemein denke ich, es ist nicht gut, zu sehr festgelegt zu sein. Würden Sie sich selbst als neugierigen Menschen bezeichnen? 10 concerti Januar 2019
Ja! Und „suchend“, wie es ein schönes Wort aus der Romantik noch treffender beschreibt. Ich bin jetzt über ein Jahr Chefdirigent des DSO und kann sagen: Was meine Musiker antreibt, ist der unbedingte Wille, so nahe wie möglich an den Kern der Musik heranzukommen und die Entdeckungen auf dem Weg dorthin an
»Das Orchester steckt voll feiner Nuancen, gleich einem Parfüm« das Publikum weiterzugeben. Wir versuchen immer, das Maximum aus uns herauszuholen, und um das zu erreichen, muss man neugierig sein. Wir stellen nicht nur uns, sondern auch unserem Publikum Fragen, so dass es nach dem Konzert nicht einfach nur gut unterhalten oder vergnügt nach Hause geht, sondern diese Fragen in sich trägt. Es sind existenzielle Fragen, wenn wir es „richtig“ gemacht haben. Ein Künstler ist verantwortlich dafür, sein Publikum zu bewegen. Können Sie sich noch erinnern, was der erste Satz war, den Sie
als Chefdirigent an das Orchester richteten?
Das erste, was ich nach der Unterzeichnung meines Chefdirigentenvertrags, aber noch vor meinem offiziellen Amtsantritt mit dem Orchester unternahm, war keine Probe oder ein Konzert – es war die Einspielung unserer ersten gemeinsamen CD. Wir mussten sofort Gold finden! Ich sagte also: „Vertraut mir einfach – und ich vertraue Euch.“ Das hat hervorragend funktioniert. Debussy, Fauré, Ravel und Duparc: Für die beiden ersten CDs mit dem DSO haben Sie ausschließlich französische Komponisten aus der Zeit des Impressionismus ausgewählt. Warum dieser Fokus?
Dafür gibt es viele Gründe. Zum einen sollte es ein Repertoire sein, das mir besonders am Herzen liegt. Ich wollte dem Orchester mit Werken begegnen, die sich in meiner Vorstellung bereits voll entfaltet haben. Also Werke, über die ich in ihrer Tiefe eine Menge mitzuteilen weiß. Ein weiterer Grund war, dass das Orchester aus seiner Historie heraus sehr flexibel ist und einen weiten Bogen spannen kann, von der Alten Musik über die Klassik
Foto: Giorgia Bertazzi
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obin Ticciati und das Deutsche SymphonieOrchester harmonieren prächtig miteinander. Nach der Veröffentlichung der zweiten CD darf man sich nun auf die anstehenden Konzerte freuen – und auf ein weiteres neues Album, das bereits im März erscheint. Warum dem gebürtigen Londoner der Start so gut gelang, wird im Interview schnell klar: Der junge Lockenkopf, gerade mal 35 Jahre alt, schafft mit seiner einnehmenden Art sofort Nähe. Seine ruhige Stimme blendet das städtische Treiben rund um das Caféhaus im Prenzlauer Berg vollkommen aus.
zur Person
Früh gereift: Bei seinem Debüt an der Mailänder Scala war der 22-jährige Ticciati der jüngste Dirigent in der Historie des Opernhauses. Neben seinen zahlreichen Gastdirigaten, unter anderem bei den Salzburger Festspielen, ist der 1983 geborene Dirigent seit 2014 Musikdirektor der Glyndebourne Festival Opera und seit 2017 Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin.
bis zum Zeitgenössischen. Ich wollte, dass es mit mir zusammen einen gewissen Stil weiterentwickelt, damit wir uns gegenseitig besser kennenler-
nen. Außerdem dachte ich mir: deutung zusammen. Als MusiFranzösisches Repertoire mit ker brauchst du Präzision zum einem deutschen Orchester Erkennen dieser Punkte, absounter der Leitung eines italie- lute Klarheit, um dann Atem, nisch-englischen Dirigenten – Freiheit und Raum daraus spredas ist doch eine wundervolle chen zu lassen. Das wollte ich Sache! Wir sind als Künstler in mit meinem Orchester entwider Welt zuhause. Hier sind wir ckeln. und teilen unsere Musik. Wenn wir Debussy oder Ravel spielen, „Aimer et mourir“ heißt Ihre schauen wir uns die Pinselstri- letzte CD mit dem DSO. Was che und Details dieser Kompo- ist musikalisch aufregender: sitionen an wie bei einem Ge- Liebe oder Tod? mälde von Seurat. Aus der Oh wow, was für eine Frage! Nähe betrachtet sind es ledig- Es ist eine Frage, die sich zum lich viele kleine Punkte. Aus Beispiel im Tristan wiederfinder Ferne setzt sich für den det: Ist die ultimative Liebe nur Betrachter dann aber plötzlich im Tod möglich? Oder wie Berdas ganze Bild und seine Be- lioz es ausdrücken würde: Es Januar 2019 concerti 11
Interview
ist nicht abstrakt, sondern eine sehr physische Sache. Als Perkussionist machst du aber nicht nur diese Erfahrung. Du sitzt ja ganz hinten und siehst, was um dich herum und im Orchester vor dir passiert. Das hat mich fasziniert.
Bild unterschrift temquam que cuptat aditat que vent uta
Sie sind seit über einem Jahr Chefdirigent des DSO. Was war die größte Überraschung in dieser Zeit?
(Denkt lange nach) Die Schwierigkeit bei dieser Frage liegt in dem Wort „Überraschung“ … Sagen wir lieber „Freude“. Und da ist eine Antwort ganz klar: Wie sehr ich mich sofort zu 12 concerti Januar 2019
Hause fühlte, als ich in der Philharmonie dirigierte. In einem Haus mit solch einer Geschichte. Es ist ein natürliches Gefühl, dazu sehr aufregend, mit meinem Orchester in der Philharmonie zu spielen. Das ging ganz schnell und war sofort intensiv. Es war wie Atmen. Sie studierten Violine, Klavier und Schlagzeug. Wie wirkt sich dieser Hintergrund auf die Auswahl der Werke aus, die Sie dirigieren?
Auf die spezielle Auswahl hat es heute keine Auswirkungen mehr. Aber es beeinflusst mich in meiner Tätigkeit als Dirigent zu wissen, wie es klingt, wie es sich anfühlt, wenn die Saite durch den Bogen oder durch die Taste am Klavier in Schwingung versetzt wird. Man kann sie anschlagen, berühren, darüberhuschen, streicheln. Dirigieren ist dagegen etwas Abstraktes. Schauen sie mal (bewegt die Hände wie beim Dirigieren). Und was hören Sie? Nichts! Ich brauche ein Orchester. Ein Instrument zu spielen,
Im Alter von 13 Jahren. Ich spielte im National Youth Orchestra of Great Britain, als der Dirigent, Sir Colin Davis, aufstand, die Arme weit ausbreitete und euphorisch zu einem der Klarinettisten blickte. Er sagte: „Ich hoffe, Sie genießen die Reise!“ Das war so spirituell, als ob wir nun aufbrechen würden, um den Heiligen Gral zu finden. Mir war sofort klar: Das will ich machen. Ich fühlte das. Ich wollte dieses große Meer vor mir haben, in die Wogen der Musik eintauchen. Aber aus umgekehrter Perspektive: nicht hinten sitzend als Perkussionist, sondern von vorne. Damals liebte ich es schon, mich zur Musik zu bewegen, aber ich wusste noch nichts über Interpretation. Tanzen Sie gerne?
Nein, überhaupt nicht. Ich habe mich oft gefragt, warum das so ist. Aber Dirigieren hat etwas Kontrolliertes, fast Skulpturales. Jede Millisekunde der Bewegung besitzt eine Bedeutung. Wenn es eine Formel für den Tanz gibt, etwas, das ich studieren kann, also zum Beispiel die Tanzschritte beim Samba oder beim Walzer, dann könnte ich es vielleicht lieben lernen. Aber ich habe es bislang noch nicht ausprobiert. Auf dem Podium ist mein Körper mein Instrument, ich bewege
Foto: Giorgia Bertazzi
sind die beiden „Flügel der Seele“, Liebe und Musik. Ich habe leider keine Antwort, die mit einer vergleichbaren Bedeutungsrelevanz aufwarten kann (lacht). Man kann die Frage auch gar nicht pauschal beantworten. Komponisten haben sich den großen Themen Liebe und Tod auf ganz verschiedene Weise genähert. In Pelléas et Mélisande greift Debussy die Idee aus dem Tristan auf. Wenn Pelléas, kurz bevor er von seinem Bruder erschlagen wird, singt: „Oh, oh! Alle Sterne fallen herab!“, und Mélisande ihm antwortet: „Auf mich auch! Auf mich auch!“, dann ist das ein musikalischer Liebesakt im Tod.
Wann entschieden Sie sich, Dirigent zu werden?
mich auf engstem Raum. Das funktioniert wunderbar. Und eins ist klar: Je älter man als Dirigent wird, desto mehr gilt die Erkenntnis: „Weniger ist mehr“. Jeder muss da durch. Es ist ein Prozess der physischen Verfeinerung. Man muss es konstant analysieren und seine Schlüsse daraus ziehen. Treiben Sie denn Sport?
Ich gehe gerne zu Fuß. Überallhin. Manchmal mit Kopfhörern, da höre ich beispielsweise Debussy oder Brahms. Da bin ich ganz in meiner eigenen Welt. Oder ich bin offen und der Umgebung zugewandt, ohne Musik. Ich kann problemlos vom einen auf den anderen Moment umswitchen. Ich erlebe die Menschen, das bunte Leben, die Natur um mich herum – oder eben in mir.
Konzert-TIPPs
Mo. 18.2., 20:00 Uhr Philharmonie Brahms-Perspektiven II. Nicolas Altstaedt (Violoncello), DSO Berlin, Robin Ticciati (Ltg). Brahms: Sinfonie Nr. 2, Dutilleux: Cellokonzert u. a.
Salzburg
Fr. 25.1., 19:30 Uhr Stiftung Mozarteum Mozartwoche. Louise Alder (Sopran), Chamber Orchestra of Europe, Robin Ticciati (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 36 „Linzer“, Arien u. a.
Fr. 22.2., 20:00 Uhr Philharmonie Brahms-Perspektiven III. Dorothea Röschmann (Sopran), DSO Berlin, Robin Ticciati (Ltg). Brahms: Sinfonie Nr. 3, Debussy: Jeux, Wagner: WesendonckLieder
Berlin Sa. 26.1., 20:00 Uhr Philharmonie Magdalena Kožená (Mezzosopran), Chamber Orchestra of Europe, Robin Ticciati (Ltg). Fauré: Pelléas et Mélisande op. 80, Berlioz: Les Nuits d’été op. 7, Mozart: Sinfonie Nr. 36 C-Dur „Linzer“
Sa. 23.2., 20:00 Uhr Philharmonie Brahms-Perspektiven IV. Rachel Harnisch (Sopran), Kristian Bezuidenhout (Klavier), DSO Berlin, Robin Ticciati (Ltg). Brahms: Sinfonie Nr. 4, Reimann: Fragments de Rilke (UA) u. a.
Köln So. 27.1., 18:00 Uhr Philharmonie Künstler & Programm siehe Berlin Hamburg Di. 29.1., 20:00 Uhr Laeiszhalle Künstler & Programm siehe Salzburg
CD-Tipps
Ravel: Daphnis & Chloé-Suite Nr. 2, Duparc: L’Invitation au voyage u. a. DSO Berlin, Robin Ticciati (Leitung). Linn
Berlin So. 17.2., 20:00 Uhr Philharmonie Brahms-Perspektiven I. Igor Levit (Klavier), RIAS Kammerchor, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Robin Ticciati (Ltg). Schütz: Das ist mir lieb, Schumann: Klavierkonzert a-Moll, Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll
Bruckner: Sinfonie Nr. 6 DSO Berlin, Robin Ticciati (Leitung). Erscheint am 8.3. bei Linn
15.2. – 2.3.
2019
FRANCO
FAGIOLI LAUREN
FAGAN
MAX EMANUEL
CENCIC HERVE
GENAUX NIQUET VIVCA
CHRISTOPHER
MOULDS ANNA
FUSEK
ANDREAS
SPERING DAVID
HANSEN SAMUEL
BODEN
DEBORAH
YORK LAUREN
SNOUFFER ANN
GEORGE
PETROU
HALLENBERG
ROMINA
BASSO
Januar 2019 concerti 13
Opern-Inszenierung des Monats
Helden schluchzen Elisabeth Stöppler beschert dem von vier Frauen in Szene gesetzten Chemnitzer Ring mit der Götterdämmerung ein fulminantes Finale. Von Roland H. Dippel
14 concerti Januar 2019
Weitere Opern-Kritiken finden Sie auf concerti.de/oper Januar 2019 concerti  15
Opern-Inszenierung des Monats
Pierre-Yves Pruvot (Gunther, links), Stéphanie Müther (Brünnhilde), Daniel Kirch (Siegfried)
WEITERE KRITIKEN
Ravenna 1.12.2018
Verdi-Feuer
16 concerti Januar 2019
ten Helden salbt und pflegt. Männlichen Trug und weibliche Wut lädt Stöppler mit pfeilgenauer Treffsicherheit und Detailschärfe auf. Und was für einen sagenhafter Partner hat Elisabeth Stöppler am Pult! Unter Guillermo García Calvo singt es aus der Robert-Schumann-Philharmonie mit jedem Bassklarinetten-Solo, jedem Tuba-Ton, jeder chromatischen Streicherlinie. Kein Sänger muss Angst haben vor schweißtreibenden Orchestere rup tionen. Seine Wagner-Farben sind wie edle Orchideen unter dunkelgrauer Gaze. Das hat genüsslich qualvolle Dimen sionen wie eine lyrische Tragödie und steigert sich an den pompösen Stellen zu fahler Großartigkeit: Grausam, zutiefst bewegend, mit bohrender Intensität. Den Chemnitzer Ring sollte man erleben, mit allen Wonnen und Widersprüchen! Chemnitz 1.12.2018
Wagner: Götterdämmerung Guillermo García Calvo (Leitung), Elisabeth Stöppler (Regie), Daniel Kirch, Stéphanie Müther u. a. Weitere Termine: 22.12.2018, 26.1., 22.4., 10.6.2019
Oper Es ist der Abend der Entde ckungen. Hossein Pishkar am Pult entfacht dunkel flammendes VerdiFeuer, das von seinem fantastischen Theaterinstinkt zeugt. Und der junge Andrea Borghini begeistert mit edlem Verdi-Bariton. (PK)
Dresden 2.12.2018
Heilige Kunst R. Strauss: Ariadne auf Naxos Semperoper. Christian Thielemann (Leitung), David Hermann (Regie), Krassimira Stoyanova, Daniela Fally, Daniela Sindram
Oper Thielemann unterstreicht sei nen Rang als genialer Strauss-Dirigent. Eine vergleichbar filigrane, nuancierte, farbenreiche Wiedergabe dieser Partitur, die Kammermusik auf höchstem Niveau bietet, gelingt derzeit keinem anderen. (KL)
Foto: Vorherige Doppelseite: Nasser Hashemi. Kirsten Nijhof, Zani-Casadio, Ludwig Olah
E
lisabeth Stöppler braucht keine Smartphones zur Darstellung kommunikativer Leere. Dafür gibt es andere traurige Bilder: An der Bar in der Gibichungenhalle wird immer getrunken. Gutrune erholt sich vom ChampagnerDauerdusel auf dem Eisbärfell, das Siegfried sich überzieht, wenn er zur Hochzeit eilt. Das ist der letzte Scherz des Helden, der mit dem Brünnhildes Ross ersetzenden Rodelschlitten Grane angebraust kommt und dann in nur 48 Stunden zum Drogenwrack abstürzt. Denn Hagens und Gutrunes Zaubertränke machen auch süchtig. Zur Brautentführung rücken Siegfried und Gunther zu zweit in Trekking-Anoraks und mit einer Sportbrille des DesignerLabels Tarnhelm an. Meisterhaft sind die Irritationen, die nicht nur Brünnhilde, sondern auch das Publikum täuschen, wenn Siegfrieds verstellte Stimme aus faktisch zwei Männern tönt. Am ergreifendsten die Trauermusik: Siegfried, von Hagens Rückenschuss tödlich getroffen, halluziniert sich nach Walhall, wo ihn Brünnhilde vor einer Halde mit nack-
Verdi: Rigoletto Ravenna Festival. Hossein Pishkar (Leitung), Andrea Borghini, Verena Protasova, Giuseppe Tommaso
CDS MIT DEM TONKÜNSTLER ORCHESTER
YUTAKA SADO TONKÜNSTLER ORCHESTER OLIVIER MESSIAEN TURANGALÎLA
Recorded L I V E at the Wiener Musikverein
OLIVIER MESSIAEN O R C H E S T E R
Turangalîla
O R C H E S T E R
STRING SERENADE
B R U C K N E R | TA K E M I T S U
9. Symphonie | Ceremonial YUTAKA SADO TONKÜNSTLER ORCHESTER DMITRI SCHOSTAKOWITSCH 5. SYMPHONIE SUITE FÜR VARIETÉORCHESTER
STRAUSS
Symphonische Dichtungen
O R C H E S T E R
SIBELIUS
2. Symphonie und «Finlandia»
O R C H E S T E R
YUTAKA SADO TONKÜNSTLER ORCHESTER LEONARD BERNSTEIN KADDISH SERENADE
HAYDN
Symphonien 6–8 «Die Tageszeiten»
KA D D I S H narrated in G ER M A N Recorded L I V E at the Wiener Musikverein
STRAUSS
Heldenleben und Rosenkavalier-Suite
O R C H E S T E R
O R C H E S T E R
tonkuenstler.at/de/shop
Chefdirigent Yutaka Sado
Opern-FEUiLLETON
Bayreuth und noch weiter
B
ei seiner ersten Begegnung mit der Gattung Oper hat sich Yuval Sharon ziemlich gelangweilt. Mit seinen Eltern besuchte er als Zwölfjähriger in Essen, wo er als Kind amerikanischer Eltern aufwuchs, eine Vorstellung von Verdis La Traviata. Später, als er in San Francisco studierte, entwickelte er seine Leidenschaft für das Musikdrama auf dem Umweg über das gesprochene Theater. Die zwischenmenschlichen Dramen waren hier greifbarer für ihn. Als
18 concerti Januar 2019
Assistent von Achim Freyer In raschen Schritten zum arbeitete er dann 2010 an ei- angesagten Regisseur nem Ring für Los Angeles mit, Mit seiner eigenen Truppe der dort zum ersten Mal über- „The Industry“ eroberte Sharon haupt gegeben wurde. Nicht ab 2012 von der Westküste aus erst seitdem ist Wagner für die amerikanische MusiktheaSharon ein Fixpunkt am terszene. Mit zeitgenössischen Opernhimmel – es waren die Werken brachen sie die Grenze märchenhaft-heldischen An- zwischen Bühne und Publikum knüpfungspunkte im Siegfried, auf, überraschten gemeinsam die ihn als Teenager doch noch mit dem „LA Dance Project“ im für das Musikdrama begeister- Oktober 2013 Zugreisende mit ten. Bis heute schätzt er den einer Performance von ChrisMeister für seine Abgründig- topher Cerrones Invisible Cikeit und seinen philosophi- ties im Hauptbahnhof von Los schen Anspruch. Angeles. In Europa sind Aufführungen von Opern der Gegenwart selten. Doch mit einer solchen Wagner-Opern schaffte Sharon im Januar 2014 spielen in der Karriere den Sprung über den großen von Yuval Sharon eine Teich. Seine Inszenierung von bedeutende Rolle John Adams’ Doctor Atomic am Badischen Staatstheater Karlsruhe im Rahmen der Europäischen Kulturtage wurde mit dem Götz-FriedrichPreis ausgezeichnet. Bis heute ist er der Händelmetropole eng verbunden, erarbeitete dort im Dezember 2016 Wagners Walküre – eine Deutung, die für ihren unbelasteten, freien Zugang gelobt und für ihre Unabhängigkeit von der Rezeptionsgeschichte nationalistischer Instrumentalisierung gelobt wurde. In raschen Schritten näherte sich der in Israel geborene Sharon dann dem Nimbus eines
Foto: Roman Cho/ John D. & Catherine T. MacArthur Foundation, Falk von Traubenberg
Der Regisseur Yuval Sharon ist in den USA längst ein Star. Auch an den europäischen Bühnen überzeugt er mit seinen freien und zugleich werknahen Inszenierungen. Von Wolfgang Wagner
Projekt mit Strahlkraft: Doctor Atomic am Badischen Staatstheater Karlsruhe
allseits angesagten Regisseurs. Sein Bayreuth-Debüt erfolgte mit dem Lohengrin 2018. Die Vorzeichen waren ungünstig, denn er sprang für den Letten Alvis Hermanis ein, der im Dezember 2016 mitgeteilt hatte, „dass er das nicht machen möchte“ – so der Sprecher der Festspiele, Peter Emmerich. Und auch wenn sich Sharon mit dem prominenten Produktionsteam, bestehend aus Christian Thielemann und dem Künstlerpaar Neo Rauch und Rosa Loy, gut verstand, gab es einen Monat vor der Premiere erneut Schwierigkeiten. Roberto Alagna war mit dem Pensum der für ihn neuen Titelpartie offenbar überfordert und kapitulierte vor dem Grünen Hügel. Der polnische Tenor Piotr Beczała übernahm daraufhin kurzfristig. Feuerprobe in Bayreuth bestanden
Nun ist es Tradition, dass Bayreuther Neuinszenierungen in
den Kritiken geradezu seziert werden. Auch an Sharons Regie fand man so manches auszusetzen. Man könnte meinen, die Arbeit eines so großen Bildenden Künstlers wie Neo Rauch müsste einen Regisseur in den Schatten stellen. Dessen tiefblaues Bühnenbild rief allseits Bewunderung hervor. Sharon sprach indessen von gelungener Teamarbeit. Die Bayreuther Feuerprobe hat er freilich überstanden. Zum Jahreswechsel zeigt das Badische Staatstheater seine Deu-
tung von Das schlaue Füchslein. Janáčeks Oper hat Sharon bereits 2014 mit Franz WelserMöst in Cleveland realisiert. Die Produktion fokussiert sich, wie es Janáček vorschwebte, auf den Aspekt des Kreislaufs der Natur. Generell betont Sharon, dass er seine Arbeit in den Dienst der Werke stelle. Wie genau sich diese Haltung auf sein Debüt an der Staatsoper Unter den Linden Berlin mit Mozarts Zauberflöte auswirkt, bleibt bis zum Februar mit Spannung zu erwarten.
Berlin So. 17.2., 18:00 Uhr (Premiere) Staatsoper Unter den Linden Mozart: Die Zauberflöte. Franz WelserMöst (Leitung), Yuval Sharon (Regie). Weitere Termine: 21., 23. & 28.2, 1., 3., 6., 8., 10., 12. & 16.3.
Bayreuth Fr. 26.7., 16:00 Uhr Festspielhaus Wagner: Lohengrin. Christian Thielemann (Leitung), Yuval Sharon (Regie). Weitere Termine: 29.7., 3., 7., 11., 14. & 18.8.
OPERN-TIPPS
Karlsruhe So. 26.12., 18:00 Uhr Badisches Staatstheater Janáček: Das schlaue Füchslein. Justin Brown (Leitung), Yuval Sharon (Regie). Weitere Termine: 6. & 19.1., 7.2., 9. & 20.3., 9. & 26.4., 8. & 25.5., 23.6.
The Royal opeRa
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05.10.18 11:30 Januar 2019 concerti 19
Opern-Tipps
Neue Töne
Geisterseher in Braunschweig: Benjamin Brittens The Turn of the Screw
D
er bedeutendste Opern intendant der letzten drei Jahrzehnte hat mit Verve eine überaus provokan te These vertreten. Die Anzahl der wahren Meisterwerke sei im 20. Jahrhundert wesentlich höher als jene des 19. Jahrhun derts, „mit dem Unterschied, dass diese Meisterwerke trotz dem nur sehr schwer Eingang ins Repertoire finden.“ Und Gerard Mortier folgerte: „Die Fortsetzung einer Spielplan politik, die sich im Wesentli chen dem 19. Jahrhundert oder der Wiederentdeckung von zu Recht vergessenen Opern wid met, wird der Zukunft der Oper ernsthaft schaden.“ Die Kolle gen des 2014 verstorbenen Visionärs des Musiktheaters scheinen seine Botschaft mittlerweile vernommen zu haben. Denn der Beginn des Jahres 2019 bietet eine beglü 20 concerti Januar 2019
ckende Fülle an Neuinszenie rungen großer Werke, die seit dem Ende des Zweiten Welt kriegs entstanden sind oder die in der Gegenwart entstehen. Geistergeschichten, Gefühlsfragen und radikales Musiktheater
Auffällig ist die vorherrschend angloamerikanische Proveni enz der Premierentitel. Dabei stammt das älteste Werk aus dem Jahr 1954. Benjamin Brit tens Kammeroper The Turn of the Screw dreht sich, basierend auf der Novelle des Henry James, um eine Gouvernante, die eine geheimnisvolle Geis tergeschichte imaginiert – oder doch tatsächlich durchlebt? Hausherrin Dagmar Schling mann inszeniert Britten in Braunschweig höchstselbst. Auch in Magdeburg ist die Re gie Chefinnensache, wenn Ka
ren Stone Samuel Barbers und Gian Carlo Menottis Vanessa in Szene setzt, die um die allzu menschliche, immer wieder aktuelle Liebesfrage kreist: Sollen wir für unsere Träume kämpfen? Oder unsere Gefüh le der Realität anpassen? John Cage befragt stattdessen in Europeras weniger unseren archaischen Gefühlskanon als den Kanon der Gattung Oper selbst. In seinem im reinen Wortsinne radikalen Musikthe ater gibt es längst keine Hand lung mehr, es besteht aus ei nem per Zufallsgenerator kom ponierten Mix aus annähernd 200 Opern, die er im dadaisti schen Stil zu einer Anti-Oper verquirlt. Europeras ist eine Steilvorlage für das Regie-Trio von Rimini Protokoll, das nun auch in Wuppertal mit seinen Hybriden aus Theater, Hörspiel, Film und Installation einmal mehr den multiplen Perspek tivwechsel wagt. Cages Lands mann Steve Reich, Meister des Minimalismus, erzählt in sei ner 2002 in Wien uraufgeführ ten Video-Oper Three Tales in drei Stationen die Geschichte des technischen Wandels der Moderne. Die Künstlerin Beryl Korot schuf Bewegtbild collagen zur Brandkatastrophe des Hindenburg-Zeppelins 1937, zu den amerikanischen Kernwaffentests auf dem Biki ni Atoll 1946 und zur Schöp
Fotos: Staatstheater Braunschweig, Rainer Sinell (2)
Die Opernbühnen warten im Januar mit einer Fülle von Uraufführungen und Inszenierungen von Opern des 20. Jahrhunderts auf. Von Peter Krause und Wolfgang Wagner
fung des Klon-Schafs Dolly 1996. Die Kammeroper ist mi nutiös auf die Videos abge stimmt und sozusagen ein di gitalisiertes Gesamtkunstwerk. Das Theater Erfurt gibt das Erfolgsstück unter der Leitung von Peter Leipold. Knallbunte Stil-Melange
Den komischen Kontrapunkt zum ernsthaften Neuen Musik theater liefert das Münchner Gärtnerplatztheater. Auch der Operettenfrühling treibt also frische Blüten. Die Urauffüh rung von Thomas Pigors Drei Männer im Schnee, die auf einem Roman von Erich Käst ner basiert, wird knallbunt inszeniert und in der Nachfol ge des 1930 uraufgeführten Erfolgsstücks Im weißen Rössl eine Stil-Melange. Das Werk enthält Jazznummern von Kon rad Koselleck, Benedikt Eich horn bringt die Musicalwelt und Christoph Israel seine Klassike xpertise ein. Pigor schart also wie einst Benatzky Erfolgskünstler ganz verschie dener Genres um sich. Auch Beat Furrer erzählt in seinem neuen Werk Violetter Schnee an der Staatsoper Unter den Linden vom Winter, allerdings in einer Alptraumvariante. In apokalyptischer Kälte trifft eine Gruppe Überlebender auf einander, die angesichts der Katastrophe zu verstummen drohen. Furrer evoziert das Eis auch in der Musik, die formal zunehmend zersplittert und sich auflöst. Matthias Pintscher wird den Stab führen, und die Stars Anna Prohaska, Elsa Drei sig, Gyula Orendt, Georg Nigl und Otto Katzameier bilden mit Schauspielerin Martina Gedeck das Ensemble der Ur aufführung.
Winterspaß am Münchner Gärtnerplatztheater: Bühnenbildentwürfe zu Thomas Pigors Drei Männer im Schnee OPERN-TIPPS
Braunschweig Fr. 11.1., 19:30 Uhr (Premiere) Staatstheater Britten: The Turn of the Screw. Ivàn López Reynoso (Leitung), Dagmar Schlingmann (Regie). Weitere Termine: 18. & 30.1., 9. & 12.2., 3. & 10.3.
Erfurt Do. 31.1., 20:00 Uhr (Premiere) Theater Korot & Reich: Three Tales. Peter Leipold (Leitung), Stefan Winkler (Lichtdesign). Weitere Termine: 2., 9. & 23.2., 3. & 24.3., 7. & 20.4
Berlin So. 13.1., 18:00 Uhr (UA) Staatsoper Unter den Linden Furrer: Violetter Schnee. Matthias Pintscher (Leitung), Claus Guth (Regie). Weitere Termine: 16., 24., 26. & 31.1.
München Do. 31.1., 19:30 Uhr (UA) Gärtnerplatztheater Pigor: Drei Männer im Schnee. Andreas Kowalewitz (Leitung), Josef E. Köpplinger (Regie). Weitere Termine: 2., 3., 9. & 28.2., 3., 6., 7. & 10.3.
Magdeburg Sa. 19.1., 19:30 Uhr (Premiere) Oper Barber: Vanessa. Svetoslav Borisov (Leitung), Karen Stone (Regie). Weitere Termine: 26.1., 9.2., 31.3. & 8.5.
Wuppertal Sa. 2.2., 19:30 Uhr (Premiere) Wuppertaler Bühnen Cage: Europeras 1 & 2. Johannes Pell (Leitung), Rimini Protokoll (Regie). Weitere Termine: 10.2., 1.3., 6.4. & 19.5.
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Januar 2019 concerti 21
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tipps & termine Das Musikleben in Niedersachsen & Bremen im Januar
Foto: Marco Borggreve
Blickt in Braunschweig auf Bachs Kunst der Fuge: Blockflötist Maurice Steger. Mehr dazu auf Seite 6.
2_Interview »Es wird viel zu oft einfach nur gegeigt« Christian Tetzlaff über die Kunst, die
Botschaften der Musik zu entschlüsseln, ungebremsten Starkult und unwissende Kritiker 6_Regionale Tipps Die wichtigsten Termine im Januar, ausgewählt von der concerti-Redaktion 9_Klassikprogramm concerti 01.19 Niedersachsen & Bremen 1
INTERVIEW
»Es wird viel zu oft einfach nur gegeigt« Christian Tetzlaff über die Kunst, die Botschaften der Musik zu
entschlüsseln, ungebremsten Starkult und unwissende Kritiker. Von Christian Schmidt auf und vermittle mit meinen Ausdrucksmitteln seine Bot schaften. Wenn ich das Beet hovenkonzert spielen darf, erzähle ich von einer Glückse ligkeit und Verzweiflung, die ich verbal oder wenn ich selbst etwas auf der Geige erfinden müsste, gar nicht darstellen könnte.
Sie gehören zu denjenigen Musikern, die so arriviert sind, dass sie es nicht nötig haben, besondere Diven zu sein. Sind Sie eitel?
Sie werden mit ihm eins, wenn Sie glauben, ihn verstanden zu haben.
Mir ist das, was ich tue, so wich tig, und ich bin den Komponis ten und dem, was sie uns mit teilen, so nah, dass ich mich dort in der Funktion sehe, ihre Geschichten so authentisch wie möglich zu erzählen und das Publikum damit anzurühren. Diese Funktion schließt Eitel keit aus, aber ich glaube schon, dass ich sie gut erfülle. Verschwinden Sie hinter dem Komponisten?
Nein, gerade nicht! Ich gehe in dem Komponisten vollständig 2 Niedersachsen & Bremen concerti 01.19
»Der Konzertsaal wird immer mehr zum heiligen Ort«
sich öffnen, was ihm in sei nem wirklichen Leben sehr schwer gefallen ist. So erzählt er von höheren Dingen, die mit Worten nicht mehr zu be schreiben sind. Vielen Kom ponisten geht es um univer sale Wahrheiten der mensch lichen Seele. Im Entstehungs prozess ihrer Musik hatten sie das Gefühl, ihnen wird etwas eingegeben, vielleicht sogar mitgeteilt aus einem kollekti ven Unterbewusstsein. Sonst wäre es auch gar nicht univer sell verständlich. Wenn ich mit Bach zu Grundschülern gehe, haben sie sofort die glei chen Assoziationen zur Musik wie ich. Sitze ich im Konzert saal, geht die Musik ganz oft über das Alltägliche hinaus. Und für diese Momente ma chen wir das ganze ja.
Leider ist Trance ein durch die Meditation so stark besetzter Begriff. Aber ich komme in einen Zustand, in dem ich sehr frei erzählen und die Herzen erreichen kann. Für mich wird Da sind Sie ein Anachronist. der Konzertsaal immer mehr Diese Innerlichkeit ist nicht zu einem heiligen Ort, wo zwi gerade en vogue. schen dem Publikum und mir Unsere Musik muss nicht an etwas ganz Besonderes passie ders verkauft oder irgendwie ren darf. „gängig“ gemacht werden. Es braucht nur engagierte Musi Erzählen Sie dann von ker, die in dem, was sie tun, Beethoven oder von sich aufgehen, um dem Publikum selbst oder beides? all das zu geben, was in der Auch Beethoven erzählt nicht Musik drinsteckt, denn dazu nur von sich. Er will unbe gehört ja viel mehr als die blo dingt kommunizieren und ße Realisierung des Notentex
Foto: Giorgia Bertazzi
V
on existenziellen Erfah rungen ist schnell die Rede, wenn Christian Tetzlaff vertraute Stücke spielt, ohne sich um fragwürdige Auf führungstraditionen zu küm mern. Sein Auftrag ist die In tention des Komponisten – und was so selbstverständlich klingt, ist es leider nicht. Im Interview spricht der weltweit berühmte Geiger über die Bot schaften der Werke, die Krux der Ausbildung und die Freude am Erzählen von Geschichten mit der Musik.
tes. Für mich haben sich die großen Werke ebenso wie die menschliche Seele nach 200 Jahren nicht plötzlich verän dert. So kann auch alte Musik noch aktuell sein, ohne irgend wie angepasst werden zu müs sen. Sie haben gerade mit Ihrer Schwester Tanja und Lars Vogt Klaviertrios von Dvořák veröffentlicht. Wie haben Sie sich den Terminus „Referenzeinspielung“ verdient?
In einer Rezension heißt es, die Aufnahme klinge so, als ob sie aus Liebe geboren worden wäre. Damit einher geht aber auch eine Achtung vor diesem herrlichen Menschen. Wie immer versuchten wir, ihm ganz nah zu sein, weil man nur dann zu den exzessiven Ge fühlen kommt, die er ausdrü cken wollte. Wenn wir nur das spielen, was wir am besten können oder wovon wir selbst überzeugt sind, verlieren wir die ungewöhnlichen Seiten einer Komposition. Immer wieder kommen Studenten auch bei simpel zu lesenden Stücken mit irgendwelchen alten Ausgaben berühmter Geiger oder Lehrer zu mir und haben noch nie in der Partitur nachgesehen, was in den an deren Stimmen steht. Da müsste sofort auffallen, dass alle fremden Zutaten überflüs sig und sogar falsch sind. Aber solche blödsinnigen Traditio nen sind weit verbreitet. Es wird viel zu oft einfach nur gegeigt. Das ist für die klassi sche Musik gefährlich. Dabei ist Interpretation doch kein Hexenwerk! Was mich am meisten wurmt, ist, dass es eigentlich so einfach ist.
Warum wird dann so viel dumm gespielt?
Das Publikum liebt in der Mu sik wie in der Politik das Gefühl von Stärke und Verlässlichkeit. Wenn Sie Jahrzehnte durchhal ten wollen, brauchen Sie eine dicke Haut. Aber genau die ist für das Musizieren das Schlimmste. Das Ideal von si cheren, kräftigen Strichen, schönem durchgehenden Vib rato, warmem Ton und viel Forte suggeriert Unverwund barkeit. Das ist, was bewundert wird, für mich aber eine Untu gend ist.
zur Person
Der Vielseitige: Bewusst einen Repertoire-Schwerpunkt meidend, interpretiert Christian Tetzlaff ebenso Barockwerke wie zeitgenössische Musik. Der Solist und Kammermusiker, 1966 in Hamburg geboren, gewann zahlreiche Preise, darunter im letzten Jahr den Diapason d’or. In dieser Saison ist Tetzlaff Artist in Residence beim Seoul Philharmonic Orchestra und den Dresdner Philharmonikern.
concerti 01.19 Niedersachsen & Bremen 3
INTERVIEW
rungen eines Beethoven konzertes ein Spaziergang! Man muss ständig in unter schiedliche Rollen schlüpfen und verschiedene Klänge pro duzieren. Nur wer ein guter Kammermusiker ist, kann von diesen klanglichen Erfahrun gen auch als Solist profitieren. Sagen Sie bei Orchesterproben den Musikern, wie sie spielen sollen?
Kürzlich monierte ein Kritiker, ich hätte im langsamen Satz des Beethovenkonzerts so leise gespielt, dass sich der Ton fast verlor. Das ist genau, was Beet hoven mit „perdendosi“ vor schreibt. Aber viele haben eben das im Ohr, was sie im Platten schrank stehen haben, der ge wohnte Klang ist global, an Referenzen orientiert man sich. Das hat aber oft mit dem, was gemeint ist, nichts zu tun.
»Anderen zuzuhören, ist eine wahre Freude« Sie sind aber trotzdem nicht verzweifelt.
Nö, warum denn? Ich werde ja weiterhin eingeladen. Der Star kult ist nichts Neues. Außer Joseph Joachim gab es kaum große Geiger, die sich wirklich um die Werke gekümmert ha ben. Sarasate meinte, er sei doch nicht so blöd, Melodien anderer Instrumente anzuhö ren. Das war früher eher die 4 Niedersachsen & Bremen concerti 01.19
Regel als die Ausnahme. Ganz berühmt sein und ein tiefgrün diger Musiker, ist im Grunde ein Widerspruch, wenn man den Komponisten ernst nimmt. Heutzutage gibt es sehr viele gute Musiker, die das anders sehen, aber eben auch Solisten, die sich vor das Orchester stel len und erwarten, dass alle ihnen folgen, selbst wenn sie nur Begleitfiguren haben. Das ist absurd und auch ein biss chen traurig. Anderen zuzuhö ren, ist eine wahre Freude. Sie können das. Vielleicht andere nicht?
Das hat viel mit der Ausbil dung zu tun. Kinder, die end los Geige üben und von be rühmten Lehrern erzogen werden, erlernen vor allem Zuverlässigkeit. Es wird ihnen nicht vermittelt, auf welch verschiedene Weise man zum Beispiel ein Pianissimo spielen kann. Nun gibt es aber gerade bei der Kammermusik sehr viel mehr notwendige Spiel techniken, die dann gar nicht vorhanden sind. Gegen die Schwierigkeiten dieser Musik sind die technischen Anforde
Sie kämpfen an vielen Fronten.
Gar nicht! Seit dreißig Jahren genieße ich, lustvoll meine Mu sik zu machen, weil ich inzwi schen auch weiß, mit wem man mit dieser Grundhaltung agie ren kann. Musik ist doch ein soziales Ereignis. Ich sehe mich nirgendwo als Kämpfer. Ent spannte Ernsthaftigkeit, das trifft es eher. Konzert-TIPP
Hannover Do. 17.1., 20:00 Uhr NDR Landesfunkhaus Christian Tetzlaff (Violine), NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung). Beethoven: Ouvertüre zu „Fidelio“, Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77, Vaughan Williams: Sinfonie Nr. 5 D-Dur CD-Tipp
Dvořák: Klaviertrios Nr. 3 & 4 Lars Vogt (Klavier), Christian Tetzlaff (Violine), Tanja Tetzlaff (Cello). Ondine
Foto: Giorgia Bertazzi
Diese Kritik trifft aber beide Seiten.
Natürlich, ich probe mit denen, was bei souveränen Dirigenten gut funktioniert. Nur der neue Chefdirigent der New Yorker Philharmoniker konnte nicht damit umgehen und hat mich aus einem bestehendem Ver trag mit einem anderen Dirigen ten und seinem neuen Orches ter rausgeschmissen. Aber das war eine absolute Ausnahme.
Walzer, Czárdas, Sphärenklang Mojca Erdmann Sopran Marko Letonja Dirigent So 13.01.19 Mo 14.01.19 Di 15.01.19
11.00 Uhr Glocke 19.30 Uhr Glocke 19.30 Uhr Glocke
Tipps & Termine
Der »Paganini der Blockflöte« hat seinem Instrument die Kinderschuhe abgestreift Braunschweig Mit feiner Fingerfertigkeit, abgezirkeltem Atemstrom und hohlem Holz begeistert er sein Publikum: Maurice Steger
A
ls „Paganini der Blockflöte“ und „the world’s leading recorder player“ wird er gepriesen – Maurice Steger gehört heute zu den faszinierendsten Musikern auf dem Gebiet der Alten Musik. Er begeistert sein Publikum in verschiedenen Konzertformaten auf der ganzen Welt. Der Schweizer ist ein ungemein charismatischer Musiker, spontan, mitreißend und voller Energie. Dank seiner lebendigen Art, seiner intensiven Tongebung und staunenswerten Technik gelang es ihm, die Blockflöte in ihren faszinierenden Formen als Instrument neu
6 Niedersachsen & Bremen concerti 01.19
zu positionieren. Wer Maurice Steger spielen hört, wird die Blockflöte nie mehr als Kinderinstrument abtun. Geboren 1971 in Winterthur, hat sich der Flötist schon in Jugendjahren nicht nur der Alten Musik, sondern auch der Historischen Aufführungspraxis zugewandt. Neben seiner Leidenschaft für Ausgrabungen und Wiederveröffentlichungen arbeitet Maurice Steger mittlerweile auch weltweit als Dirigent und leitet seit 2013 die Gstaad Baroque Academy. Das Staatstheater Braunschweig führt mit diesem Konzert seinen Zyklus „Epochal X“
fort und richtet den Blick auf wegweisende Kompositionen, die eine Wende im kompositorischen Denken ihrer Zeit hervorriefen. Im Zentrum steht dabei Johann Sebastian Bachs Kunst der Fuge. Zum Schluss erklingt Schuberts „Unvollendete“, in deren zwei Sätzen mehr Innovationen zu finden sind als wohl in jeder anderen Schubert-Sinfonie. Julia Hellmig So. 20.1., 11:00 Uhr & Mo. 21.1., 20:00 Uhr Stadthalle Maurice Steger (Blockflöte & Leitung), Staatsorchester Braunschweig. Werke von Bach, Bach/Webern, Corelli & Schubert
Fotos: Molina Visuals, Marco Borggreve
Das Spiel auf der Blockflöte ist ein weites Feld: Über siebzig Instrumente in verschiedenen Stimmungen, Größen und mit unterschiedlichen Klangcharakteristika bilden die Basis für Maurice Stegers Repertoire.
Das Sangliche steht bei ihm im Vordergrund Berne Fagottist Theo Plath lässt sich von
Vorurteilen über sein Instrument nicht beirren
M
anche wissen früh was sie wollen. Als Theo Plath bei einem Tag der offenen Tür der Musikschule seiner Heimatstadt Koblenz das Fagott für sich entdeckte, war er gerade fünf Jahre alt. Schon bald übte er lieber, als in den Kindergarten zu gehen. Dieser frühen Leidenschaft verdankt sich wohl auch der rasche Durchbruch des heute 24-Jährigen. 2015 legte er sein Debütalbum vor, gewann 2012 den Internationalen Aeolus Bläserwettbewerb in Düsseldorf und 2018
den Deutschen Musikwettbewerb. Das Instrument seiner Wahl ist indes recht klischeebehaftet und gilt als schwerfällig. Plath sieht das differenzierter: „Es stimmt, das Behäbige und Großväterliche kann das Fagott allein aufgrund der Tonlage besonders gut, aber eben auch noch ganz viele andere Sachen.“ Für ihn stehen die sanglichen Fähigkeiten im Vordergrund und er begeistert sich für das matte, melancholische Timbre, den natürlichen Klang. Das große Instrument könne
Früh am Start: Als 5-Jähriger nahm Theo Plath Unterricht bei Niko Mahler, dem Solofagottisten des Staatsorchesters Rheinische Philharmonie.
man für Reisen sehr platzsparend verpacken. Ein entscheidender Vorteil, denn Plath ist schon seit Jahren international unterwegs. Um neues, spannendes SoloRepertoire zu entdecken, stöbert er auch selbst nach Notenmaterial. Gerade haben es ihm die Fagottkonzerte des 1822 verstorbenen Schweizers Édou ard Du Puy angetan. „Er steht stilistisch zwischen Mozart und Weber“, erklärt Plath, der sich auch kammermusikalisch im Monet Bläserquintett engagiert, das er 2014 mit Kollegen aus dem Bundesjugendorchester gegründet hat. „Das war von Anfang an ein Arbeiten unter Freunden und weil wir uns gut kennen, lässt sich ganz anders an den Feinheiten feilen.“ Das hat sich gelohnt, trat er doch mit diesem Ensemble 2017 beim Davos-Festival auf. Seit 2016 ist er im Rahmen der Initiative „Rhapsody in School“ deutschlandweit unterwegs und vermittelt, zumeist in Grundschulen, seine Begeisterung für klassische Musik. „Ich halte es für wahnsinnig wichtig, dass Kinder sie möglichst früh als etwas kennenlernen, das nicht nur als Pflichtpogramm auf dem Unterrichtsplan steht, sondern etwas Leidenschaftliches ist“, erklärt Plath. Bei seinen Begegnungen mit Schülern möchte er Berührungsängste überwinden, was ihm mit seiner natürlichen Art auch gelingen dürfte. Wolfgang Wagner
So. 6.1., 17:00 Uhr Konzertkirche Warfleth Theo Plath (Fagott), Ionian Ilias Kadesha (Violine), Vashti Hunter (Violoncello). Werke von Bach, Beethoven u. a. concerti 01.19 Niedersachsen & Bremen 7
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Programm Das Klassikprogramm für Niedersachsen & Bremen im Januar
1.1. Dienstag Bremen
15:00 & 18:30 Glocke Neujahrskonzert. Armin Kolarczyk (Bariton), Mitglieder des Conservatorio Profesional de Danza de Valencia, musica viva Orchester, Nicolas Hrudnik (Leitung)
Hannover
Lüneburg
20:00 Theater am Aegi Das Wiener Neujahrskonzert – die schönsten Melodien von Johann Strauss, Franz Lehar und Jacques Offenbach. Christian Lanza (Tenor), Ensemble, Chor Ballett des Wiener Theaters
20:00 Theater Neujahrskonzert. Lüneburger Symphoniker Oldenburg
20:00 Weser-Ems-Hallen Tschaikowsky: Schwanensee. Das Russische Nationalballett
Bremerhaven
17:00 Stadttheater Neujahrskonzert. Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Marc Niemann (Leitung), Stefan Keim (Moderation). Werke von Copland, Puccini, Morricone u. a.
BERLINER PHILHARMONIKER LIVE
Göttingen
19:45 Lokhalle Neujahrskonzert: Csárdás. Anne Luisa Kramb (Violine), Göttinger Symphonie Orchester, Nicholas Milton (Leitung). Werke von Brahms, Berlioz, Sarasate, J. Strauss u. a.
NUR SILVESTER, MO., 31.12. UM 17 UHR
Hannover
12:00 & 19:00 Staatsoper Neujahrskonzert. Simon Trpčeski (Klavier), Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Ivan Repušić (Leitung), Klaus Angermann (Moderation). Werke von Gershwin, Suppé & Offenbach Lüneburg
Ein Feuerwerk für Klassikliebhaber – mit Daniel Barenboim!
17:00 Theater Neujahrskonzert. Lüneburger Symphoniker, Ulrich Stöcker (Leitung), Friedrich von Mansberg (Moderation) Oldenburg
Wir wünschen allen ConcertiLesern ein filmreifes neues Jahr 2019!
19:30 Staatstheater Neujahrskonzert. Oldenburgisches Staatsorchester, Vito Cristofaro (Leitung), Christian Firmbach (Moderation)
2.1. Mittwoch Bremerhaven
19:30 Stadttheater Neujahrskonzert. Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Marc Niemann (Leitung), Stefan Keim (Moderation). Werke von Copland, Puccini, Morricone u. a. Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
cinestar.de
concerti 01.19 Niedersachsen & Bremen 9
Klassikprogramm
Braunschweig
19:30 Theater Millöcker: Der Bettelstudent. Daniel Inbal (Leitung), Guillermo Amaya (Regie)
19:30 Staatstheater Strawinsky: Die Geschichte vom Soldaten. musica assoluta, Thorsten Encke (Leitung), Götz van Ooyen (Schauspiel & Erzählung)
3.1. Donnerstag Bremen
20:00 Glocke Das Wiener Neujahrskonzert. Christian Lanza (Tenor), Ensemble des Wiener Theaters. Werke von Lehár, Offenbach & J. Strauss Hildesheim
19:30 Theater für Niedersachsen Neujahrskonzert. TfN Philharmonie, Florian Ziemen (Leitung)
4.1. Freitag Bremen
17:00 Glocke Die Zauberflöte für jung & alt. Prager Kammeroper. Mozart: Die Zauberflöte 17:00 Kirche Unser Lieben Frauen Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 20:00 Sendesaal In 80 Minuten um die Welt. Clarinet News Bremerhaven
19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Heimatabend. Gregor Zöllig (Choreografie) Bremen
20:00 Metropol Theater Tschaikowsky: Schwanensee. Das Russische Nationalballett 20:00 Glocke Blechschaden, Bob Ross (Leitung) 20:00 Glocke (Kleiner Saal) Klavierabend. Theodosia Ntokou (Klavier). Granados: El amor y la muerte, Beethoven: Klaviersonate Nr. 17 d-Moll op. 31/2 „Der Sturm”, Chopin: Polonaise fis-Moll op. 44, Liszt: Bénédiction de Dieu dans la solitude, Tschaikowsky: Nussknacker-Suite Bremerhaven
19:30 Stadttheater Puccini: Madama Butterfly. Marc Niemann (Leitung), Béatrice Lachaussée (Regie) Diepholz
Tipp
9.1. mittwoch
20:00 Schlosstheater Celle Mauro Peter (Tenor), Helmut Deutsch (Klavier). Schumann: Dichterliebe, Liederkreis & Fünf Lieder op. 40 Senkrechtstarter: Der schweizer Tenor Mauro Peter nahm mit 27 Jahren bereits Schuberts Die schöne Müllerin und zwei Jahre später Schumanns Dichterliebe auf. Mit Anfang 30 wagte er sich an das nächste Filetstück im Repertoire: Tamino in der Zauberflöte bei den Salzburger Festspielen.
6.1. Sonntag Berne
17:00 Konzertkirche Warfleth Drittes Warflether Neujahrskonzert. Theo Plath (Fagott), Ionian Ilias Kadesha (Violine), Vashti Hunter (Violoncello). Werke von Bach, Beethoven u. a.
19:30 Stadttheater Ein Sommernachtstraum. Sergei Vanaev (Choreografie), Ektoras Tartanis (Leitung). Musik von Mendelssohn, Glass u. a.
20:00 Theater der Stadt Neujahrskonzert. Diana Darnea (Koloratursopran), Antonio Rivera (Tenor), Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg, Juri Gilbo (Leitung)
Ganderkesee
Hannover
Bremen
16:00 St. Cyprian- und Corneliuskirche Angelika Hillebrand (Orgel). Werke von Weckmann u. a.
19:30 Staatsoper Trojahn: Was ihr wollt. Mark Rohde (Leitung), Balázs Kovalik (Regie)
15:30 & 19:30 Glocke (Kleiner Saal) Champagnerlaune! Bremer Kaffeehaus-Orchester
Hannover
Lüneburg
19:30 Staatsoper Verdi: La traviata. Gregor Bühl (Leitung), Benedikt von Peter (Regie)
20:00 Theater Weihnachtskonzert: Liza Minelli. Asita Djavadi (Gesang), Lüneburger Symphoniker, Thomas Dorsch (Leitung)
15:00 Theater Neujahrskonzert. TfN Philharmonie, Florian Ziemen (Leitung)
Minden
Hannover
20:00 Stadttheater Neujahrskonzert. Anna Werle (Mezzosopran), Nordwestdeutsche Philharmonie, David Marlow (Leitung). Werke von Suppé, J. Strauss, Offenbach, E. Strauss, Sullivan, Coates, German, Barry, Lloyd Webber & Elgar
16:00 Staatsoper Offenbach: König Karotte. Valtteri Rauhalammi (Leitung), Matthias Davids (Regie)
Hildesheim
19:30 Theater für Niedersachsen Neujahrskonzert. TfN Philharmonie, Florian Ziemen (Leitung) Osnabrück
19:30 Theater Busoni: Doktor Faust. Andreas Hotz (Leitung), Andrea Schwalbach (Regie)
5.1. Samstag Brake
18:00 Stadtkirche Seminarchor, Gebhard von Hirschhausen (Leitung). Buxtehude: Kantaten „Wie soll ich dich empfangen” & „In dulci jubilo” 10 Niedersachsen & Bremen concerti 01.19
Nienburg
18:00 Theater auf dem Hornwerk Neujahrskonzert. TfN Philharmonie, Florian Ziemen (Leitung) Oldenburg
12:00 Lambertikirche Tobias Götting (Orgel)
Braunschweig
19:30 Louis-Spohr-Saal Heureka! Griechenland im Lied
Hameln
Osnabrück
15:00 Theater Beethoven: Fidelio. Andreas Hotz (Leitung), Yona Kim (Regie) Uelzen
11:00 Theater an der Ilmenau Von Budapest nach Wien. Anne Luisa Kramb (Violine), Göttinger Symphonie Orchester, Nicholas Milton (Leitung). Werke von Brahms, Berlioz, Sarasate, J. Strauss, Saint-Saëns u. a.
Foto: Christian Felber
Osnabrück
Wolfsburg
Osnabrück
Bremerhaven
18:00 Scharoun Theater Bella Italia. Staatsorchester Braunschweig, Christopher Lichtenstein (Leitung), Martin Weller (Moderation). Werke von Vivaldi, Puccini, Fischer, Tschaikowsky u. a.
19:30 Theater Millöcker: Der Bettelstudent. Daniel Inbal (Leitung), Guillermo Amaya (Regie)
19:30 Stadttheater Puccini: Madama Butterfly. Marc Niemann (Leitung), Béatrice Lachaussée (Regie)
7.1. Montag Bremen
20:00 Glocke Wiener Johann Strauß Konzert-Gala. K&K Philharmoniker, Das Österreichische K&K Ballett, Matthias G. Kendlinger (Leitung), Viktor Litvinov (Choreografie). Werke der Strauss-Familie
8.1. Dienstag 20:00 Sendesaal Neujahrskonzert. Frielinghaus Ensemble. Werke von Rossini, Ravel & Bartók Bremerhaven
19:30 Stadttheater Mozart: Die Zauberflöte. Marc Niemann (Leitung), Roland Hüve (Regie)
20:00 OsnabrückHalle Tschaikowsky: Schwanensee. Das Russische Nationalballett
9.1. Mittwoch Celle
20:00 Schlosstheater Mauro Peter (Tenor), Helmut Deutsch (Klavier). Schumann: Dichterliebe, Liederkreis & Fünf Lieder op. 40 Weitere Infos siehe Tipp
Hannover
10:30 Ballhof Zwei Fünfeck: Babbel. Florian Groß (Leitung), Neil Barry Moss (Regie) 20:00 NDR Landesfunkhaus Sharon Kam (Klarinette), NDR Radiophilharmonie, Joshua Weilerstein (Leitung). Bach/Stokowski: Toccata und Fuge d-Moll BWV 565, Encke: Klarinettenkonzert (UA), Brahms/ Schönberg: Klavierquartett g-Moll Hildesheim
Hannover
11:00 Ballhof Zwei Fünfeck: Babbel (Premiere). Florian Groß (Leitung), Neil Barry Moss (Regie)
10.1. Donnerstag
19:30 Theater für Niedersachsen Neujahrskonzert. TfN Philharmonie, Florian Ziemen (Leitung)
11.1. Freitag Braunschweig
Hannover
Bremen
19:30 Staatsoper Trojahn: Was ihr wollt. Mark Rohde (Leitung), Balázs Kovalik (Regie)
19:30 Theater Beethoven: Fidelio. Yoel Gamzou (Leitung), Paul-Georg Dittrich (Regie)
Januar ‘19, 20 Uhr BREMEN Die Glocke So., 13. Januar ‘19, 11 Uhr HAMBURG Laeiszhalle
19:30 Staatstheater Britten: The Turn of the Screw (Premiere). Iván López Reynoso (Leitung), Dagmar Schlingmann (Regie)
Sa., 5.
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KLEINER SAAL
KARTEN für BREMEN: Weser-Kurier Pressehaus, alle Nordwest Ticket-VVK-Stellen, Tel. 04 21 / 36 36 36, www.nordwest-ticket.de – KARTEN für HAMBURG: Hamburger Abendblatt Ticketshops 0 40 / 30 30 98 98, Hamburg Information, Konzertkasse Elbphilharmonie; für ALLE TERMINE: alle eventim-VVK-Stellen; www.eventim.de
Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
concerti 01.19 Niedersachsen & Bremen 11
Klassikprogramm
17:00 Kirche Unser Lieben Frauen Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel)
Tipp
Hannover
19:30 Staatsoper Verdi: Aida. Valtteri Rauhalammi (Leitung), Kay Voges (Regie) 20:00 Congress Centrum (Kuppelsaal) The Best of Ennio Morricone. The Milano Festival Opera, Marco Seco (Leitung) 20:00 NDR Landesfunkhaus Sharon Kam (Klarinette), NDR Radiophilharmonie, Joshua Weilerstein (Leitung). Bach/Stokowski: Toccata und Fuge d-Moll BWV 565, Encke: Klarinettenkonzert (UA), Brahms/ Schönberg: Klavierquartett g-Moll Weitere Infos siehe Tipp Lüneburg
20:00 Theater Puccini: La Bohème. Thomas Dorsch (Leitung), Hajo Fouquet (Regie)
11.1. freitag
20:00 NDR Landesfunkhaus Sharon Kam (Klarinette), NDR Radiophilharmonie, Joshua Weilerstein (Leitung). Bach/Stokowski: Toccata und Fuge d-Moll BWV 565, Encke: Klarinettenkonzert (UA), Brahms/Schönberg: Klavierquartett g-Moll Alles Handarbeit: Als ihre jüngste Tochter in den Waldorf-Kindergarten ging, lernte auch Sharon Kam Neues – das Häkeln. Seither hantiert sie begeistert mit buntem Garn.
Osnabrück
Osnabrück
19:30 Theater Beethoven: Fidelio. Andreas Hotz (Leitung), Yona Kim (Regie)
15:30 Theater (Oberes Foyer) Strolch-Spezial: Auge und Ohr. Osnabrücker Symphonieorchester
Uelzen
Stadthagen
19:00 Theater an der Ilmenau Tschaikowsky: Schwanensee. Russisches Nationalballett
20:00 Kulturzentrum „Alte Polizei“ Jahresauftakt: Mailstones. David Orlowsky Trio. Werke von Orlowsky & Dohrmann
12.1. Samstag Braunschweig
19:30 Staatstheater Struwwelpeter. Gregor Zöllig (Choreografie). Musik von Gemmer sowie aus „Shockheaded Peter” & „The Tiger Lillies” von Jacques Bremen
20:00 Sendesaal Auf schwarzen und weißen Tasten I. Antonio Pompa-Baldi (Klavier). Hummel: Sonate Es-Dur op. 13, Liszt: Ballade Nr. 2 h-Moll, Grieg: Aus Holbergs Zeit Hannover
15:00 & 17:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Zwergen-Konzert: Ein neues Jahr! Mitglieder der NDR Radiophilharmonie, Heidi Vollprecht (Frau Muse), Susanne Grünig (Moderation) 19:30 Staatsoper Verdi: La traviata. Gregor Bühl (Leitung), Benedikt von Peter (Regie) Oldenburg
19:30 Staatstheater Die Comedian Harmonists. Felix Pätzold (Leitung), Felix Schrödinger (Regie) 12 Niedersachsen & Bremen concerti 01.19
Wilhelmshaven
18:00 Villa Lug ins Land Kotaro Fukuma (Klavier). Mozart: Sonate Nr. 18 D-Dur KV 576, Beethoven: Sonate Nr. 32 c-Moll, Weinberg: Sonate Nr. 6 d-Moll, Tschaikowsky/Pletnev: Der Nussknacker (Auszüge), Smetana/ Fukuma: Die Moldau
13.1. Sonntag Bremen
11:00 Glocke Prosit! Mojca Erdmann (Sopran), Bremer Philharmoniker, Marko Letonja (Leitung). Werke von J. Strauss, R. Strauss, Lehár, Stolz, Suppé & Kollo
Hannover
11:00, 14:00 & 16:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) ZwergenKonzert: Ein neues Jahr! Mitglieder der NDR Radiophilharmonie, Heidi Vollprecht (Frau Muse), Susanne Grünig (Moderation) 16:00 Staatsoper Mozart: Die Zauberflöte. Cameron Burns (Leitung), Frank Hilbrich (Regie) Hildesheim
11:30 Volkshochschule (Riedel-Saal) Filmmatinee mit Lesung. Schulte: Die Seele der Geige (2018) 16:00 Theater für Niedersachsen Neujahrskonzert. TfN Philharmonie, Florian Ziemen (Leitung) Lüneburg
19:00 Theater J. Strauss: Wiener Blut. Ulrich Stöcker (Leitung), Hajo Fouquet (Regie), Olaf Schmidt (Choreografie) Oldenburg
11:15 Staatstheater Spannungsreich. Alexej Gorlatch (Klavier), Oldenburgisches Staatsorchester, Hendrik Vestmann (Leitung). Hirsch: Mechanics of Flying für Orchester, Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 3 C-Dur, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 e-Moll Osnabrück
19:30 Theater Millöcker: Der Bettelstudent. Daniel Inbal (Leitung), Guillermo Amaya (Regie)
14.1. Montag Bremen
19:30 Glocke Prosit! Mojca Erdmann (Sopran), Bremer Philharmoniker, Marko Letonja (Leitung). Werke von J. Strauss, R. Strauss, Lehár, Stolz, Suppé & Kollo Bremerhaven
21:00 Schwankhalle Mary Ocher & Your Government
20:00 Stadttheater Klassisch unklassisch. Leonard Fu (Violine), Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Ektoras Tartanis (Leitung). Prokofjew: Sinfonie Nr. 1 D-Dur, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 9 Es-Dur
Bremerhaven
Göttingen
15:00 Stadttheater Mozart: Die Zauberflöte. Roland Hüve (Regie)
19:45 Georg-August-Universität (Aula) Royal. Göttinger Symphonie Orchester, Reinhard Goebel (Leitung & Moderation). Telemann: Kantaten „Bleibe, lieber König, leben”, „Lieber König, du bist tot” & „Großmächtigster Monarch der Briten”, Kress: Sinfonia A-Dur für zwei Orchester & Ouvertüre D-Dur
Buchholz
20:00 Albert-Einstein-Gymnasium Delta Piano Trio. Haydn: Trio e-Moll Hob. XV:12, Auerbach: Klaviertrio Nr. 2, Schönberg/Steuermann: Verklärte Nacht
Fotos: Maike Helbig, Harald Hoffmann/DG
Bremen
Hannover
Bremerhaven
Osnabrück
19:30 Congress Centrum (Kuppelsaal) Joshua Bell (Violine & Leitung), Academy of St. Martin in the Fields. Meyer: Ouvertüre für Violine und Orchester, Bizet: Sinfonie Nr. 1 C-Dur, Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur
19:30 Stadttheater Klassisch unklassisch. Leonard Fu (Violine), Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Ektoras Tartanis (Leitung). Prokofjew: Sinfonie Nr. 1 D-Dur, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 9 Es-Dur
15:30 Theater (Oberes Foyer) Strolchkonzert: SING MIT! Erika Simons (Sopran), Daniel Wagner (Tenor), Mitglieder des Osnabrücker Symphonieorchesters
20:00 Theater am Aegi Die Paganini-Nacht. Dmitri Berlinsky (Violine), Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg, Juri Gilbo (Leitung). Werke von Paganini Oldenburg
19:30 Staatstheater Spannungsreich. Alexej Gorlatch (Klavier), Oldenburgisches Staatsorchester, Hendrik Vestmann (Leitung). Hirsch: Mechanics of Flying für Orchester, Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 3 C-Dur, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 e-Moll Wolfsburg
20:00 Scharoun Theater Brassissimo. Blechbläserensemble der Berliner Philharmoniker. Werke von Scheidt, Gabrieli, Susato, Elgar u. a.
15.1. Dienstag Bremen
19:30 Glocke Prosit! Mojca Erdmann (Sopran), Bremer Philharmoniker, Marko Letonja (Leitung). Werke von J. Strauss, R. Strauss, Lehár, Stolz, Suppé & Kollo Weitere Infos siehe Tipp Bremerhaven
19:30 Stadttheater Klassisch unklassisch. Leonard Fu (Violine), Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Ektoras Tartanis (Leitung). Prokofjew: Sinfonie Nr. 1 D-Dur, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 9 Es-Dur Oldenburg
20:00 Staatstheater Offenbach: Orpheus in der Unterwelt. Carlos Vázquez (Leitung), Felix Schrödinger (Regie)
16.1. Mittwoch Bremen
20:00 Glocke The Best of Ennio Morricone. The Milano Festival Opera, Marco Seco (Leitung) 20:00 Sendesaal Auf schwarzen und weißen Tasten II. Schaghajegh Nosrati (Klavier). Bach: Partiten Nr. 3 a-Moll BWV 827 & Nr. 4 D-Dur BWV 828, Blomenkamp: Drei Stücke für Klavier (UA), Schubert: Sonate c-Moll D 958
Hannover
10:30 Ballhof Zwei Fünfeck: Babbel. Florian Groß (Leitung), Neil Barry Moss (Regie) 19:30 Staatsoper Verdi: Aida. Valtteri Rauhalammi (Leitung), Kay Voges (Regie) Oldenburg
20:00 Ehemaliger Landtag Christian Tetzlaff (Violine). Bach: Partita Nr. 2 d-Moll BWV 1004 & Sonate Nr. 3 C-Dur BWV 1005, Bartók: Sonate für Violine solo Sz 117 Wilhelmshaven
20:00 Stadthalle Juliane Banse (Sopran), Bremer Philharmoniker, Marko Letonja (Leitung). Werke von Suppé, R. Strauss, Lehár, Stolz u. a.
17.1. Donnerstag Braunschweig
19:30 Staatstheater Puccini: La Bohème. Iván López Reynoso (Leitung), Ben Baur (Regie & Bühne) 20:00 Stadthalle The Best of Ennio Morricone. The Milano Festival Opera, Marco Seco (Leitung). Werke von Morricone Bremen
20:00 Glocke Die Paganini-Nacht. Dmitri Berlinsky (Violine), Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg, Juri Gilbo (Leitung). Werke von Paganini
Wolfsburg
19:30 Scharoun Theater Lehár: Der Zarewitsch. Operettentheater Salzburg, Lucia Meschwitz (Regie)
18.1. Freitag Braunschweig
19:30 Staatstheater Britten: The Turn of the Screw. Iván López Reynoso (Leitung), Dagmar Schlingmann (Regie) Bremen
17:00 Kirche Unser Lieben Frauen Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 20:00 Glocke Melancholische Hoffnung. Jörg Widmann (Klarinette), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, David Afkham (Leitung). Beethoven: Coriolan-Ouvertüre c-Moll, Mozart: Klarinettenkonzert A-Dur KV 622, Dvořák: Sinfonie Nr. 7 d-Moll 20:00 Sendesaal Uli Beckerhoff Quartett Bremerhaven
19:30 Stadttheater Mozart: Die Zauberflöte. Marc Niemann (Leitung), Roland Hüve (Regie) Hildesheim
19:30 Theater für Niedersachsen Mozart: Die Hochzeit des Figaro. Florian Ziemen (Leitung), Wolfgang Nägele (Regie)
Tipp
Hannover
10:30 Ballhof Zwei Fünfeck: Babbel. Florian Groß (Leitung), Neil Barry Moss (Regie) 20:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Christian Tetzlaff (Violine), NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung). Brahms: Violinkonzert D-Dur, Vaughan Williams: Sinfonie Nr. 5 D-Dur Minden
20:00 Stadttheater Leonardo Pierdomenico (Klavier), Nordwestdeutsche Philharmonie, Yves Abel (Leitung). Strawinsky: Pulcinella Suite, Mozart: Klavierkonzert Nr. 21 C-Dur KV 467 & Sinfonie Nr. 40 g-Moll KV 550
Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
15.1. dienstag
19:30 Glocke Bremen Prosit! Mojca Erdmann (Sopran), Bremer Philharmoniker, Marko Letonja (Leitung). Werke von J. Strauss, R. Strauss, Lehár, Stolz, Suppé & Kollo Ausflug in die Popwelt: 2013 nahm Mojca Erdmann mit den „Priestern“ am Vorentscheid zum Eurovision Song Contest teil – am Ende reichte es aber nur für Platz 11.
concerti 01.19 Niedersachsen & Bremen 13
Klassikprogramm
Adendorf
19:30 Bibliothek Adendorfer Serenade: Von Klassik bis Jazz. Klarinettentrio Schmuck. Werke von Mozart, Piazzolla, Desmonds u. a. Braunschweig
19:30 Staatstheater Struwwelpeter. Gregor Zöllig (Choreografie). Musik von Gemmer sowie aus „Shockheaded Peter” & „The Tiger Lillies” von Jacques Bremen
19:30 Theater Verdi: Ein Maskenball. Marco Comin (Leitung), Michael Talke (Regie) 20:00 Sendesaal Auf schwarzen und weißen Tasten III. Kotaro Fukuma (Klavier). Werke von Mozart, Beethoven, Tschaikowsky, Satie u. a. Bremerhaven
19:30 Stadttheater Puccini: Madama Butterfly. Marc Niemann (Leitung), Béatrice Lachaussée (Regie) Diepholz
20:00 Theater der Stadt Straus: Ein Walzertraum. Laszlo Gyüker (Leitung), Heinz Hellberg (Regie) Hannover
19:30 Staatsoper Nevermore. Ein Abend für Edgar Allen Poe. Mauro Bigonzetti & Jörg Mannes (Choreografie), Valtteri Rauhalammi (Leitung)
Tipp
25.1. Freitag
20:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Mouvement. musica assoluta, Thorsten Encke (Leitung). Werke von Encke, Hendrich, Lachenmann u. a. Lüneburg
20:00 Theater Der Zauberberg (Premiere). Olaf Schmidt (Choreografie), Ulrich Stöcker (Leitung) Oldenburg
19:30 Staatstheater Opernball-Gala. Oldenburgisches Staatsorchester, Hendrik Vestmann (Leitung) Osnabrück
19:30 Theater Puccini: Tosca (Premiere). Andreas Hotz (Leitung), Mascha Pörzgen (Regie)
20.1. Sonntag Braunschweig
11:00 Stadthalle Zyklus Epochal X. Maurice Steger (Blockflöte & Leitung), Staatsorchester Braunschweig. Bach: Flötenkonzert d-Moll BWV 1052 & Contrapunctus XIV aus „Die Kunst der Fuge”, Bach/Webern: Fuge Nr. 5 aus dem „Musikalischen Opfer”, Corelli: Flötenkonzert Nr. 7 d-Moll, Schubert: Sinfonie Nr. 7 h-Moll „Unvollendete” 19:30 Staatstheater Wagner: Der fliegende Holländer. Srba Dinić (Leitung), Isabel Ostermann (Regie) Bremen
11:30 Atlantic Grand Hotel (Goldener Saal) Kammermusik am Sonntagmorgen. Katja Osovitski (Violine), Benjamin Stiehl (Violoncello), Manami Ishitani-Stiehl (Klavier). Piazzolla: Die vier Jahreszeiten, Mendelssohn: Klaviertrio Nr. 2 c-Moll 15:30 Theater Mozart: Die Entführung aus dem Serail. Hartmut Keil (Leitung), Alexander Riemenschneider (Regie) 16:00 KITO Vegesack Hans Christian Andersen: Poet mit Feder und Schere. Joke Flecijn (Violoncello), Detlef Stein (Lesung) Göttingen
19:30 Schloss Stadthagen (Kaminsaal) Edgar Moreau (Violoncello), David Kadouch (Klavier). Franck: Cellosonate A-Dur, Poulenc: Cellosonate, Strohl: Cellosonate
19:45 GDA Wohnstift Die Mozartisten. Dmitri Feinschmidt & Jordi Herrera Roca (Violine), Yair Lantner (Viola), Takanari Koyama (Kontrabass). Werke von Haydn, Mozart, J. Strauss, Lanner u. a.
Schlüsselerlebnis: Er war vier Jahre alt, als er mit seinem Vater ein Antiquitätengeschäft betrat und dort ein Mädchen auf einem Cello spielen hörte. Wenige Tage später hielt Edgar Moreau sein eigenes Cello in den Händen.
Hannover
14 Niedersachsen & Bremen concerti 01.19
11:30 & 18:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Rund um Vaughan Williams. NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung), Friederike Westerhaus (Moderation). Vaughan Williams: Sinfonie Nr. 5 D-Dur
1€
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Jetzt Pate werden: sos-kinderdorf.de 15:00 Ballhof Eins Lofer/Floros: Des Kaisers neue Kleider. Cameron Burns (Leitung), Karsten Barthold (Regie) 18:30 Staatsoper Trojahn: Was ihr wollt. Mark Rohde (Leitung), Balázs Kovalik (Regie) Hildesheim
15:00 F1 Brigitta Brugger (Flöte), Christian Brugger (Klarinette), Ya-Hee Yoon (Violoncello), Natia Janikashvili (Klavier). Weber: Trio g-Moll, SaintSaëns: Tarantella op. 6 für Flöte, Klarinette und Klavier, Beethoven: Trio B-Dur „Gassenhauer-Trio” Lüneburg
17:00 Musikschule Manfred Seer (Flöte), Markus Menke (Violine). Werke von Mozart, Haim u. a. Springe
17:00 Jagdschloss Barbara Buntrock (Viola), Daniel Heide (Klavier). Schubert: Sonate für Viola und Klavier a-Moll D 821 „Arpeggione“, Wagner: Wesendonck-Lieder, Clarke: Violasonate, Hindemith: Violasonate op. 11/4
21.1. Montag Braunschweig
20:00 Stadthalle Zyklus Epochal X. Maurice Steger (Blockflöte & Leitung), Staatsorchester Braunschweig. Bach: Flötenkonzert d-Moll BWV 1052 & Contrapunctus XIV aus „Die Kunst der Fuge”, Bach/Webern: Fuge Nr. 5 aus dem „Musikalischen Opfer”, Corelli: Flötenkonzert Nr. 7 d-Moll, Schubert: Sinfonie Nr. 7 h-Moll „Unvollendete” Bremen
19:30 Glocke (Kleiner Saal) Weimarer Bläserquintett. Mozart/ Linckelmann: Ouvertüre zu „Die Zauberflöte” KV 620, Carter: Bläserquintett, Haydn/Perry: Divertimento B-Dur, Ligeti: Sechs Bagatellen für Bläserquintett, Reicha: Bläserquintett F-Dur op. 88/6
Foto: Gregory Favre/Thomas Nowak
19.1. Samstag
Göttingen
19:45 Altes Rathaus Die Mozartisten. Dmitri Feinschmidt & Jordi Herrera Roca (Violine), Yair Lantner (Viola), Takanari Koyama (Kontrabass). Werke von Haydn, Mozart, J. Strauss u. a.
23.1. Mittwoch
25.1. Freitag
Bremerhaven
Bremen
19:30 Stadttheater Puccini: Madama Butterfly. Marc Niemann (Leitung), Béatrice Lachaussée (Regie)
17:00 Kirche Unser Lieben Frauen Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel)
Hannover
Cuxhaven
10:30 Ballhof Eins Lofer/Floros: Des Kaisers neue Kleider. Cameron Burns (Leitung), Karsten Barthold (Regie)
20:00 Kreishaussaal Skandinavische Klänge. Parfenov Duo. Werke von Sibelius, Kraggerud, Grieg, Mozart, Parfenov & Liszt
19:30 Stadttheater Philharmonie Goes Movie. Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Marc Niemann (Leitung & Moderation). Werke von Goldsmith, Williams, Zimmer u. a.
Osnabrück
20:00 Theater (Oberes Foyer) Frauenliebe und -leben. Katarina Morfa (Mezzosopran), An-Hoon Song & Eline Brys (Klavier). Werke von Schumann, Wolf & Schubert
22.1. Dienstag Braunschweig
19:30 Staatstheater Puccini: La Bohème. Iván López Reynoso (Leitung), Ben Baur (Regie & Bühne) Hannover
19:30 Orangerie Herrenhausen Trio Isimsiz. Klouda: Klaviertrio Nr. 1 „Fantasie Triptych”, Fauré: Trio d-Moll op. 120, Brahms: Klaviertrio Nr. 1 H-Dur
Bremerhaven
Hannover
Hannover
11:00 Ballhof Eins Mayrhofer: Die drei Spinnerinnen. Florian Groß (Leitung), Neil Barry Moss (Regie)
10:30 Ballhof Zwei Fünfeck: Babbel. Florian Groß (Leitung), Neil Barry Moss (Regie)
19:30 Staatsoper Bernstein: West Side Story. Mark Rohde (Leitung), Matthias Davids (Regie)
Hildesheim
19:30 Theater für Niedersachsen Tschaikowsky: Die Pantöffelchen. Florian Ziemen (Leitung), Anna Katharina Bernreitner (Regie)
Lüneburg
20:00 Theater Der Zauberberg. Olaf Schmidt (Choreografie), Ulrich Stöcker (Leitung)
24.1. Donnerstag
Stadthagen
19:30 Schloss (Kaminsaal) Edgar Moreau (Violoncello), David Kadouch (Klavier). Cellosonaten von Franck, Poulenc & Stohl Weitere Infos siehe Tipp
Hannover
19:30 Staatsoper Verdi: La traviata. Gregor Bühl (Leitung), Benedikt von Peter (Regie)
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concerti 01.19 Niedersachsen & Bremen 15
Klassikprogramm
Bremen
20:00 Kulturkirche St. Stephani Im Sturm durch die Musikgeschichte. Orchester und Streicherklasse des Alten Gymnasiums, Eve-Marie Hedamovsky (Leitung). Werke von Vivaldi, Schubert, Tschaikowsky & Ogiermann 20:00 Glocke Wiener Klassik Konzert. Hinrich Alpers (Klavier), Klassische Philharmonie Bonn, Heribert Beissel (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 6 D-Dur Hob. I:6 „Le Matin”, SaintSaëns: Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll, Beethoven: Sinfonie Nr. 2 D-Dur Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Sendesaal Versailles: Portrait eines Königlichen Anwesens. Boston Early Music Festival Vocal & Chamber Ensemble, Paul O´Dette & Stephen Stubbs (Leitung). Charpentier: Les Plaisirs de Versailles, Lalande: Les Fontaines de Versailles Bremerhaven
19:30 Stadttheater Philharmonie Goes Movie. Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Marc Niemann (Leitung & Moderation). Werke von Goldsmith, Williams, Zimmer u. a. Göttingen
19:45 Lokhalle Feurig. Aleksandra Šuklar (Schlagzeug), Göttinger Symphonie Orchester, Roger Epple (Leitung). Mendelssohn: Hebriden-Ouvertüre, Macmillan: „Veni, Veni, Emmanuel” für Schlagwerk und Orchester, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 9 Es-Dur Hannover
19:30 Staatsoper Bernstein: West Side Story. Mark Rohde (Leitung), Matthias Davids (Regie) Lüneburg
20:00 Theater Christian Oldenburg (Bariton), Lüneburger Symphoniker, Thomas Dorsch (Leitung). R. Strauss: Don Juan, Mahler: Des Knaben Wunderhorn (Auszüge), Berlioz: Symphonie fantastique Oldenburg
20:00 Versöhnungskirche Donnerschwee In einem Weltmeer von Harmonie. Sebastian Knauer (Klavier), Hannelore Elsner (Lesung). Werke von Beethoven
27.1. Sonntag
Bremen
18:00 Theater Berg: Lulu (Premiere). Hartmut Keil (Leitung), Marco Štorman (Regie)
Tipp
Ganderkesee
18:00 St. Cyprian- und Corneliuskirche Zum Gedenken an die KZ-Befreiung Auschwitz. Miriam Meyer-Waide (Sopran), Nicole Pieper (Alt), Henning Kaiser (Tenor), Gregor Finke (Bass), St. Cyprian-Kantorei, Städtisches Orchester Delmenhorst, Thorsten Ahlrichs (Leitung). Mozart/Dutron: Requiem d-Moll KV 626, Vasks: The Fruit of Silence, Pärt: Ein Wallfahrtslied Ps. 121 Hildesheim
19:00 Theater für Niedersachsen Antonia Radneva (Sopran), TfN Philharmonie, Florian Ziemen (Leitung). Werke von Mozart, Salieri, Cornetti & Herrmann Lüneburg
19:00 Theater Christian Oldenburg (Bariton), Lüneburger Symphoniker, Thomas Dorsch (Leitung). R. Strauss: Don Juan, Mahler: Des Knaben Wunderhorn (Auszüge), Berlioz: Symphonie fantastique Oldenburg
11:15 Staatstheater (Kleines Haus) Gedankenspiele aus Osteuropa. Ventapane Quartette. Tschaikowsky: Streichquartett B-Dur & Streichquartett Nr. 3 es-Moll op. 30, Penderecki: Streichquartett Nr. 3 16:00 Exerzierhalle Krása: Brundibár (Premiere). Thomas Honickel (Leitung), Jens Kerbel (Regie) 19:30 Staatstheater Berlioz: La Damnation de Faust. Vito Cristofaro (Leitung), Christoph Girardet (Regie) Osnabrück
15:30 Theater (Oberes Foyer) Strolchkonzert: SING MIT! Erika Simons (Sopran), Daniel Wagner (Tenor), Mitglieder des Osnabrücker Symphonieorchesters
28.1. Montag Braunschweig
13:00 Staatstheater Lunchkonzert. Mitglieder des Staatsorchesters Braunschweig, Martin Weller (Leitung & Moderation)
29.1. Dienstag
26.1. samstag
20:00 Glocke Bremen Wiener Klassik Konzert. Hinrich Alpers (Klavier), Klassische Philharmonie Bonn, Heribert Beissel (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 6 D-Dur Hob. I:6 „Le Matin”, Saint-Saëns: Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll, Beethoven: Sinfonie Nr. 2 D-Dur Talent vererbt sich: Zwischen dem Uelzener Pianisten Hinrich Alpers und dem Komponisten Johannes Brahms besteht eine entfernte Verwandschaft. 19:30 Staatsoper Britten: Ein Sommernachtstraum. Cameron Burns (Leitung), Michiel Dijkema (Regie)
30.1. Mittwoch Braunschweig
19:30 Staatstheater Britten: The Turn of the Screw. Iván López Reynoso (Leitung), Dagmar Schlingmann (Regie) Bremen
19:30 Theater Mozart: Die Entführung aus dem Serail. Hartmut Keil 8Leitung), Alexander Riemenschneider (Regie) Hannover
10:30 Ballhof Zwei Fünfeck: Babbel. Florian Groß (Leitung), Neil Barry Moss (Regie) Osnabrück
19:30 Theater Puccini: Tosca. Andreas Hotz (Leitung), Mascha Pörzgen (Regie)
31.1. Donnerstag Hannover
20:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Live to Projection: Tatort „Im Schmerz geboren“. NDR Radiophilharmonie, Frank Strobel (Leitung)
Braunschweig
Hannover
Osnabrück
14:30 Staatstheater Wagner: Der fliegende Holländer. Srba Dinić (Leitung), Isabel Ostermann (Regie)
10:30 Ballhof Zwei Fünfeck: Babbel. Florian Groß (Leitung), Neil Barry Moss (Regie)
19:30 Theater Busoni: Doktor Faust. Andreas Hotz (Leitung), Andrea Schwalbach (Regie)
16 Niedersachsen & Bremen concerti 01.19
Foto: Hannes Caspar.
26.1. Samstag
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Fotos: Jonathan Tichler, Jean-François Leclercq/Virgin Classics, Cooper Copter
Aix-en-Provence
reportage
Die Königin der Elbphilharmonie
O
b in Kirchen oder Konzertsälen: Meist thronen Orgeln weit entfernt über den Köpfen der Zuschauer. Schließlich soll die gesamte Opulenz und Schönheit des Instruments weithin sichtbar sein. Bei der Orgel der Elbphilharmonie verhält es sich indes anders. Hier erschließt sich das Imposante und Faszinierende am Instrument nicht sofort, denn man sieht lediglich einige Orgelpfei-
Große Organistin vor großen Pfeifen: Iveta Apkalna
24 concerti Januar 2019
fen im Zuschauerraum hinter der Bühne. Dafür kann man als Zuhörer selten so nah an eine Orgel kommen wie hier, die direkt hinter den Publikumsrängen verbaut – und somit für die Zuschauer im wahrsten Sinne des Wortes zum Anfassen ist. Unterwegs durch die Orgel
15 mal 15 Meter misst die Orgel bei einer Tiefe von etwa drei Metern – abstrakte Zahlen, bei
denen man zumindest schon mal eine Vorstellung von den räumlichen Ausmaßen der Orgel bekommt. Tritt man jedoch hinter einer der Publikumsreihen durch die in die Wand eingelassene, praktisch unsichtbare Tür in die Orgel hinein, fühlt man sich selbst plötzlich sehr, sehr klein. Schließlich kommt es eher selten vor, dass man ein Musikinstrument betreten, geschweige denn sich darin aufrecht bewegen kann. Und das auch noch mehrere Stockwerke hat, die über eine Wendeltreppe miteinander verbunden sind. Auf der untersten Etage findet man den Motor beziehungsweise das Gebläse, welches die 4 765 Pfeifen mit Wind versorgt. 180 Kubikmeter Luft pro Minute können hier auf den Weg zu den Pfeifen gebracht werden – wieder eine abstrakte Zahl, mit der die Vorstellungskraft ihre Schwierigkeiten haben dürfte. Zum Vergleich: Der nicht gerade kleine Kerosintank eines Airbus A380 fasst ein Volumen von etwas mehr als 300 Kubikmeter. Nicht weniger einschüchternd wirkt die größte, zehn Meter lange Orgelpfeife, durch die locker ein ausgewachsener Mensch wie durch einen
Fotos: Maxim Schulz, Peter Hundert
Von der Orgel der Elbphilharmonie sind nur wenige Elemente sichtbar – angesichts ihrer atemberaubenden Klangvielfalt ein klares Understatement. Ein Vorort-Besuch. Von Maximilian Theiss
Kaminschacht nach oben klettern könnte. Zu hören ist diese Pfeife übrigens kaum, denn mit 16 Hertz liegt der Ton knapp unterhalb unserer Hörschwelle und wird nur als Vibrieren wahrgenommen. Mittendrin im Schalldruck
Eine weitere Zahl indes konnte erst vor Ort überprüft werden: Drei – so viele Minuten braucht Thomas Cornelius, um einen Flügel aus dem Konzertsaal hinaus- und den Spieltisch der Orgel hineinzufahren und auf der Bühne mit einem Kabel von den Dimensionen eines Feuerwehrschlauchs an das Orgelwerk hinter dem Zuschauerraum anzuschließen. Neben Iveta Apkalna als Titularorganistin der Elbphilharmonie und Philipp Klais, dessen Werkstatt die Orgel kreierte, gehört Cornelius zu jenem kleinen Kreis, der die Orgel in- und auswendig kennt. Bereits beim Einbau in den Saal
war der Organist vor Ort, um zusammen mit der Orgel werkstatt Klais und Yasuhisa Toyota, der die Akustik der Elbphilharmonie verantwortet, die Feinabstimmung vorzunehmen, als das Parkett im Saal noch gar nicht verlegt war. An über fünfzig Konzerten war er bislang beteiligt und berät die Gastorganisten in klangästhetischen Fragen. Als Cornelius beginnt, die einzelnen Register zu ziehen, um die Vielfalt der Klangfarben vorzuführen, fällt sofort der nahe, unmittelbare Klang der Orgel auf. Der Organist beschreibt ihn als „körperlich“ und fügt hinzu: „Man ist als Künstler und als Zuhörer spürbar mittendrin in diesem Schalldruck.“ Besonders klangschön lässt sich diese Körperlichkeit erfahren, als er Metamorphosen vom Kaispeicher zur Elbphilharmonie vorspielt, das er eigens für diese Orgel komponiert hat. Darin wendet er die technische Besonderheit
Infografik: Paadìn Lamosca | www.paadin.eu | fforfact.tumblr.com
Kaum einer kennt die Orgel der Elbphilharmonie so gut wie Thomas Cornelius
PLAY* EUROPERAS 1&2 von John Cage Inszenierung: Rimini Protokoll *von Daniel Wetzel ab Sa. 2. Februar 2019
OPER WUPPERTAL Weitere Infos, Tickets und Termine unter www.oper-wuppertal.de Ticket- und Abo-Hotline: Tel. 0202 563 76 66
reportage
Ist vollauf zufrieden mit „seiner“ Orgel: Philipp Klais
Orgel aufgrund der noch immer enormen Nachfrage an Konzerttickets noch nicht ganz eingelöst werden konnte, haben dennoch alle Interessierten die Möglichkeit, einen klangvollen Eindruck zu erhalten: Im letzten Herbst hat Titularorganistin Iveta Apkalna das erste Solo-Orgelprogramm aus der Elbphilharmonie auf CD veröffentlicht. Auf dem Album „Light & Dark“ zeigt die Lettin, welch Klangfarbenreichtum das Instrument hat. „Diese Orgel kann alles!“ soll sie bereits nach der allerersten Anspielprobe auf dem Instrument geschwärmt haben. Bislang konnte niemand diesen Ausruf widerlegen.
Konzert-TIPPs an, dass sich vom Spieltisch durch die Musik „kaum mehr aus der Wind für die Orgelpfei- räumlich wahrgenommen wird. Hamburg fen manuell steuern lässt: Re- Wenn wir diese Generation mit Fr. 25.1., 20:00 Uhr Elbphilharmonie duziert man die Luftzufuhr, Musik begeistern wollen, müs- Hans-Ola Ericsson (Orgel). Werke von ertönen unterschiedlichste sen wir ihnen ein ganz beson- Ericsson, Bach, Ungváry & Messiaen Fiep- und Pfeifgeräusche, und deres Raumklang-Erlebnis So. 24.2., 20:00 Uhr Elbphilharmonie man hat plötzlich das Gefühl, bieten, wie es im Konzertsaal Lux aeterna. Iveta Apkalna (Orgel), vor dem Bau der Elbphilharmo- der Elbphilharmonie so meis- Staatschor Latvija, Māris Sirmais (Leitung). Vasks: Veni Domine (UA) & nie zu stehen, wo die Windbö- terhaft umgesetzt wurde.“ Im Werke von Rogg, Escaich, Messiaen, en sehr stark sein können. Im Zuge des Orgelbaus hat sich Ešenvalds u.a. Stück ertönt auch eines von Klais, der seit 1995 in vierter Sa. 2.3., 20:00 Uhr Elbphilharmonie zwei Schiffshörnern, die zu- Generation die 1882 gegründe- Der Tag der Orgel. Thomas Cornelius, sammen mit einer Schiffsglo- te Orgelwerkstatt mit Sitz in Thomas Dahl & Manuel Gera (Orgel & Moderation) cke in der Orgel verbaut wur- Bonn leitet, auch intensiv mit Ihre Stimme zählt! den. „Hokuspokus-Beigaben“ den Architekten der Elbphil- Di. 23.4., 20:00 Uhr Elbphilharmonie Osterfestival Venedig. Cornelius diese Effekt- harmonie ausgetauscht. BesonObnennt Opernfan, Kammermusik-Enthusiast oder Isabelle Liebhaber Demers (Orgel). Werke von register liebevoll. deren Gefallen fand er dabei Bach, Gabrieli, Wagner/Lemare, großer Sinfoniekonzerte: Zeigen Sie Ihre Begeisterung und begeben Strawinsky, Albinoni u.a. an der architektonischen Eine Orgel zum Anfassen Grundidee, dass die ElbphilharSo. 26.5., 11:00 Uhr Elbphilharmonie Sie sich mit uns auf die Suche nach dem Publikum des Jahres 2018. Philipp Klais spricht hinsicht- monie für alle Menschen zu- Internationales Musikfest Hamburg. Apkalna (Orgel). Werke von lich der Akustik von einem gänglich, nahbar und erfahrbar Iveta Rogg, Gubaidulina, Ligeti, Kutavičius & „Klangbad“, mit dem die Orgel sein soll, weshalb einige Orgel- Kalējs die Zuhörer umgibt. Damit pfeifen so angebracht sind, CD-Tipp möchte der Orgelbauer vor al- dass die Zuschauer sie berühlem eine jüngere Generation ren und somit nicht nur akusLight & Dark – von Konzertbesuchern anspre- tisch wahrnehmen können. Werke von Gubai dulina, Ligeti u. a. chen, deren Musikgenuss in Doch auch wenn das VerspreIveta Apkalna (Klaisweiten Teilen nur noch per chen der Zugänglichkeit zur Orgel der Elbphilharmonie). Berlin Classics Kopfhörer stattfindet, wo- Elbphilharmonie und ihrer
26 concerti Januar 2019
Foto: Maxim Schulz
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2018 Festspielhaus Baden-Baden Hessisches Staatstheater Wiesbaden Konzerthaus Dortmund Orchester im Treppenhaus Pierre Boulez Saal Rheingau Musikfestival Singakademie zu Berlin Staatstheater Kassel SĂźdwestdeutsches Kammerorchester Weilburger Schlosskonzerte
Alle Informationen zum Wettbewerb auf concerti.de/publikum-des-jahres
Festivalguide
Ein Fest für Ohr und Auge Das Budapester Frühlingsfestival wandelt auf den Spuren von Franz Liszt – und bietet die Möglichkeit, die Stadt von ihren schönsten Seiten zu erleben. Von Teresa Pieschacón Raphael
D
er Frühling ist die Zeit des Aufbruchs und des Lebens, und in autoritären und kommunistischen Regimen gerne eine politische Metapher für den Kampf gegen Unterdrückung und für die Freiheit. Das Budapester Frühlingsfestival, 1981 während des Kalten Kriegs gegründet, ver-
steht sich eher als kulturelles Schaufenster einer Stadt, die sich wiederum als Gesicht einer selbstbewussten Nation betrachtet. Weil es allerdings bis heute von der ungarischen Tourismusbehörde und anderen staatlichen Institutionen organisiert und finanziert wird, unkte so mancher ausländi-
scher Journalist, dass der Budapester Frühling mehr Marketinginstrument sei und kein dezidiertes musikalisches Konzept hätte. Als müsste ein Festival per se in kunstästhetischer Hinsicht Widerstand gegen alles Etablierte leisten – besonders jetzt in Zeiten Viktor Orbáns. Muss es nicht.
28 concerti Januar 2019
Fotos: shutterstock
Blühende Metropole: Die Freiheitsbrücke verbindet die zuvor selbstständigen Städte Buda und Pest.
= Zeitraum
= Künstler
= Ort
Sonnige Aussicht mit Schattenseiten: Blick auf Viktor Orbáns Regierungssitz
Keine Ausgabe des Budapester Frühlingsfestivals läuft ohne die Musik von Franz Liszt ab, den übrigens der Musikwissenschaftler Alfred Einstein „einen Revolutionär“ nannte und der in Ungarn wie ein Nationalheld gefeiert wird – auch wenn das Burgenland, wo er geboren wurde, heute zu Österreich gehört.
eingraviert. Weiter geht es in Richtung Donau zum Pesti Színház („Pester Theater“), wo einst der Gasthof „Zu den sieben Stammesfürsten stand“. Hier gab Liszt 1823 sein erstes Konzert, alles damals noch in der Stadt Pest an der östlichen
Donauseite, die erst fünfzig Jahre später mit der gegenüberliegenden Buda zusammengelegt werden sollte – verbunden unter anderem durch die Elisabethbrücke. In unmittelbarer Nähe, fast am Pester Donauufer, steht auch das Vigadó, Budapests schönster Konzertsaal. Ein geschichtsträchtiger Ort, der immer wieder zerstört und wiederaufgebaut wurde. Heute erstrahlt der Bau mit seinen reichen Fassadenverzierungen in voller Pracht – ein Schmuckstück im neoromanischen Stil. Als Ball- und Konzertsaal wurde er genutzt, aber auch als Tagungsraum für das ungarische Parlament nach der Revolution 1848. Mitglieder der Wiener Strauss-Familie musizierten hier sowie Mascagni, Dvořák, Debussy, Bartók und Prokofjew. Auch Liszt trat hier sechsmal auf, zum ersten Mal 1838 bei einem Benefiz-Konzert für die Opfer der Flut katastrophe. 1865 dirigierte er die Uraufführung seines Ora-
Die Kirchenbank, auf der Franz Liszt gesessen hat
Etwa sieben Kilometer muss man zurücklegen, um in Budapest auf Liszts Spuren zu wandeln. Geht man die Stationen seines Lebens ab, so kommt man auch an den wichtigsten musikalischen „Locations“ vorbei, in denen das Festival stattfindet: vorbei an der Franziskanerkirche in Pest, in die Liszt als Kind mit seinem Vater ging, einem Dorflehrer, der ursprünglich Mönch werden wollte. Die Kirchenbank, auf der Liszt wohl saß, findet sich leicht. Auf ihr ist sein Name
Neoromantisches Schmuckstück: Treppenhaus des Konzertsaals Vigadó
Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
Januar 2019 concerti 29
Festivalguide
Sezessionistische Pracht: Art-déco-Saal der Liszt-Akademie
Dienstwohnung sozusagen, weil hier auch der Sitz der ersten Musikakademie war, die Liszt 1875 gründete. Heute ist hier das Ferenc Liszt Memorial Museum untergebracht. Hier findet sich auch die Partitur, die den damaligen gesellschaftlichen Rang von Liszt belegt, der ja nicht von Adel war: Die Missa Coronationalis, die er zur Krönung des österreichischen Kaiserpaars Franz Joseph I. und Elisabeth (Sissi) zum König und zur Königin von Ungarn schrieb. Am 8. Juni 1867 wurde sie in der neugotischen Matthiaskirche auf dem Budaer Burgberg, in der
Für »Sissis« Krönung schrieb er eine Messe
Mit der Metro geht es weiter zur Vörösmarty-Station. Auf Vörösmarty Nr. 35 lebte Liszt bis zu seinem Tod 1886. Eine 30 concerti Januar 2019
Auf dem Ferenc-Liszt-Platz kann man ihn in Bronze bewundern: Franz Liszt
= Zeitraum
= Künstler
= Ort
Fotos: shutterstock
toriums Die Legende von der Heiligen Elisabeth. Zehn Jahre später fand hier das legendäre Konzert mit Richard Wagner statt. Fährt man jetzt die Deák Ferenc Straße entlang, kommt man bald auf die Király, an deren Kreuzung mit der Liszt-FerencStraße 1907 die Liszt-Akademie ihren endgültigen Platz fand: wuchtiger Jugendstil, sezes sionistische Pracht im Herzen der Stadt. Eine Bronzefigur des Komponisten ziert die Fassade. Große Musiker gingen hier ein und aus: Béla Bartók und Zoltán Kodály, der nicht weit von hier wohnte, außerdem Léo Weiner und Ernö von Dohnányi sowie Georg Solti. Sie alle traten im wunderbaren Artdéco-Saal der Akademie auf, in dem auch heute wichtige Konzerte des Festivals stattfinden.
Krönungskirche etlicher Kaiser, in Anwesenheit des Komponisten uraufgeführt. Von der Vörösmarty-Station sind es nur zwei Haltestellen bis zur Staatsoper in der Andrássy Straße, die parallel zur Király Straße läuft. Das reich geschmückte neobarocke Haus, eines der schönsten Opernhäuser überhaupt, wurde zu Lebzeiten Liszts zwischen 1875 und 1884 errichtet und von der Stadt sowie Kaiser Franz Joseph I. finanziert. Vor dem Gebäude findet sich eine Statue von Liszt und eine von Ferenc Erkel, dem Komponisten der ungarischen Nationalhymne und ersten Direktor der Oper. Einer seiner Nachfolger war Gustav Mahler, der von 1888 bis 1891 das Haus leitete. Otto Klemperer gastierte hier, und
Die
Puccini inszenierte hier zwei- Nationalen Tanztheaters. Das mal die Premieren seiner „kulturelle Einkaufszentrum“, Opern. Eine weitere Spielstät- wie einer der Auftraggeber das te der Staatsoper wie auch des Müpa nannte, offeriert Kultur Festivals ist das moderne Erkel- zu jedem Preis und für jedes Theater im Osten der Stadt. Alter. Die meisten Konzerte des Fährt man aus der Stadt am Festivals finden hier statt. Pester Donauufer entlang in Seit über 130 Jahren ist Liszt Richtung Süden, stößt man auf tot. Am Ferenc-Liszt-Platz aber der Höhe der Rákóczi Brücke erlebt er den ewigen Frühling. auf den modernen Palast der Dort hat man ihn in Bronze Künste. Im Volksmund Müpa verewigt – so, wie er sich sah: genannt (die Abkürzung für als jungen Zauberer mit wild Művészetek Palotája) beher- wehender Mähne. An jedem bergt der schnörkellose Bau Wochenende legt sich ganz von 2005 mit der mächtigen Budapest ihm zu Füßen. Wohl Glasfront drei große Einrich- auch wegen der vielen Kneipen tungen: den Nationalen Béla- und Restaurants dort. Bartók-Konzertsaal mit der Budapester Frühlingsfestival größten Orgel des Landes und 5.–22.4.2019 Platz für rund 1 700 Besucher, Ferenc Snétberger, Joseph Calleja, Ballett des Theaters Basel, Pier das Ludwig-Museum für zeitGiorgio Morandi, Orchester der genössische Kunst und das Ungarischen Staatsoper u. a. Festival-Theater, der Sitz des Budapest
Schubert
kuratiert von
Woche Thomas Hampson
boulezsaal.de +49 30 4799 7411 Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
© Wilhelm August Rieder, ÖNB / Saal: Volker Kreidler
21. bis 27. Januar
Januar 2019 concerti 31
Rezensionen Neuerscheinungen – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion
Bekenntnis-Musik Album des monats Tief empfunden: Alexander
A
lexander Lonquich ist kein Lautsprecher der Branche, ebenso wenig ein Fließband-Lieferant neuer Aufnahmen. Bei ihm reifen die Dinge lange, bis er sie der Öffentlichkeit präsentiert. Zu kaum einem Komponisten passt dieser Ansatz besser als zu Franz Schubert, dessen letzte drei Sonaten der Pianist nun mit den drei Klavierstücken D 946 auf einer Doppel-CD vorgelegt hat. Lonquich trägt viele Gedanken mit sich, das merkt 32 concerti Januar 2019
man gleich in den ersten Takten der c-Moll-Sonate. Wie tief er schürft, erkennt man spätestens im langsamen Satz, wo er eine einsame, verletzliche, auch zerrissene Schubertsche Seele auf tief empfundene Weise musikalisch abbildet. Sein Anschlag erlaubt eine große dynamische Bandbreite und lässt genau erkennen, mit welchen Mitteln sich die Möglichkeiten des historischen Hammerflügels auf ein modernes Konzertinstrument von heute
übertragen lassen. Da sind die vielen kurzen, kräftigen aber nie knalligen Akkorde, da sind fein geperlte Läufe, die be sonders im Diskant leuchtend ausklingen. Alles in allem Be kenntnis-Musik, die als solche hier auch dem Hörer vermittelt wird. Christian Lahneck Schubert 1828 Schubert: Klaviersonaten D 958–960 & Klavierstücke D 946 Alexander Lonquich (Klavier) Alpha (2 CDs)
Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de
Foto: Philippe Gontier
Lonquich erkundet Schuberts letzte Werke
Klangvolle Überraschung
Modernes Gebet
Unverhohlene Sehnsucht
Tschaikowsky: Schwanensee op. 20 State Academic Symphony Orchestra „Evgeny Svetlanov“ Vladimir Jurowski (Leitung) Pentatone
Bernstein: Sinfonie Nr. 3 „Kaddish“ & Serenade C. Sampson (Sopran), S. Shoji (Violine), Wiener Sänger knaben, Tonkünstler Orchester, Yutaka Sado (Leitung). Tonkünstler
Woyrsch: Sinfonien Nr. 4 & 5 NDR Radiophilharmonie Thomas Dorsch (Leitung) cpo
Beim Aufklappen der CD-Box überrascht eine Origami-Anleitung für einen Schwan. Nicht weniger überraschend ist aber vor allem diese Einspielung der ungekürzten Originalfassung von Tschaikowskys Schwanensee, die losgelöst von der Ballettsituation mit ihrer sinfonischen Qualität überzeugt. Der transparente Orchesterklang vermittelt zwischen Leichtigkeit und Kraft und setzt zugleich auf Homogenität in Bezug auf das ganze Werk. Jurowski arbeitet mit den Originaltempi, verwendet die ursprüngliche Orchestrierung und fokussiert den emotionalen Charakter der Musik. (JB)
Zum Ende des Bernstein-Jahres steuerte das Tonkünstler-Orchester eine beeindruckende Einspielung der „Kaddish“-Sinfonie und der Serenade für Violine und Orchester bei, was auch Chefdirigent Yutaka Sado zu verdanken ist: Der einstige Assistent Bernsteins leitet mit dramatischem Gespür durch das moderne Gebet, prägnant tänzerisch, farbgesättigt und mit gekonnt eingesetzter hymnischer Euphorie. Sprecherin Ruth Brauer-Kvam gestaltet die Texte in deutscher Übersetzung mit Emphase auf den Punkt. Sopranistin Carolyn Sampson bringt ätherisches Strahlen ein. (EW)
Fast vergessen. Dieses Los teilt der Altonaer Musikdirektor Felix Woyrsch mit anderen Komponisten, die nach dem Ersten Weltkrieg im Rahmen einer erweiterten romantisch-klassizistischen Tonsprache blieben. Woyrschs letzte Sinfonien entstanden 1931 und 1935. Hinter einigen Kanten spürt man Woyrschs unverhohlene Sehnsucht nach der Zeit, in der Brahms, Wagner und Reger widerspruchsfrei vergöttert wurden. Thomas Dorsch holt aus den sich durch Sprödigkeit einzelner Teile von den Vorgängern unterscheidenden Partituren und ihrer gewandten Feingliedrigkeit alle optimierenden Wirkungen. (RD)
Internationale GluckFestspiele Nürnberg
Bayreuth Berching Erlangen Fürth Lauf Neumarkt
Neue Klänge für Europa 27. Juni – 14. Juli 2019 www.gluck-festspiele.de
***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend
Januar 2019 concerti 33
Fesselnd
Mozart: Streichquintette Klenke Quartett Harald Schoneweg (Viola) Accentus
Nach vier kommt fünf. Schon sein Zyklus mit sämtlichen Streichquartetten Mozarts überzeugte, nun knüpft das Klenke Quartett gemeinsam mit Harald Schoneweg mit Mozarts Streichquintetten an – und das mindestens genauso fesselnd! Vor allem der homogene Ensembleklang ist bestechend, Dynamik, Artikulation und Phrasierung sind trotz der Besetzungserweiterung wohlproportiert. Den heiteren Charakter des ersten, die fast unendlich wirkende Klangfülle des dritten, aber auch den tief melancholischen Ton des vierten Quintetts fangen die fünf Streicher meisterhaft ein. (JB)
Melancholisch
Frage Schumann: Sämtliche Lieder Christian Gerhaher (Bariton) Gerold Huber (Klavier) Sony Classical
Diesmal sind es die weniger bekannte Werke, die Christian Gerhaher und Gerold Huber im Rahmen ihrer Gesamteinspielung der Schumann-Lieder vorlegen. Vielfache Variationen der Melancholie bieten sich da. Gerhaher transportiert wendig und einfühlsam die Bilder und Stimmungen. Auch kann er dramatisch auffahren, verfügt über Wandlungsfähigkeit und Strahlkraft. Dennoch würde an manchen Stellen eine körnigere Gestaltung mehr Schärfe verleihen. Ein wahres Ereignis ist der Klavierpart von Gerold Huber: So nuancenreich, farbintensiv, so fantasievoll ausdeutend hört man dies selten. (EW)
Kurz Besprochen Schubert: Sinfonie Nr. 7 & Lieder Concentus Musicus Wien, Florian Boesch (Bariton), Stefan Gottfried (Leitung). Aparte Beginn einer spannenden Entwicklung unter neuer Leitung: Der Concentus betritt mit seiner ersten Einspielung eines Schubertschen Hauptwerks gleich mehrfach Neuland. (NF) The Berlin Recital – Werke von Rachmaninow, Skrjabin, Ligeti & Prokofjew Yuya Wang (Klavier) Deutsche Grammophon Der Live-Mitschnitt aus der Berliner Philharmonie begeistert: Yuya Wang meistert gekonnt alle Doppelbödigkeiten und Feinheiten des vielseitigen Programms. (EW) Händel: Italienische Kantaten S. Devieilhe (Sopran), L. Desandre (Mezzosopran), Le Concert D’Astree, Emmanuelle Haïm (Ltg). Erato Auf beeindruckender Höhe barocker Ausdrucksfähigkeit: Haïm und seine Solistinnen kosten die Höhen und Tiefen der Minidramen des jungen Händel leidenschaftlich aus. (RD) Mozart: Violinsonaten KV 304, 306 & 524 Isabelle Faust (Violine), Alexander Melnikov (Fortepiano). Harmonia Mundi Im ersten Teil aller „Klaviersonaten mit Violinbegleitung“ nimmt Faust den Gattungsbegriff wörtlich, hält sich solistisch zurück und begleitet einfühlsam das Fortepiano. (NF) Online-Tipp
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Top 20 Klassik-Charts Dezember (9.11.– 6.12.2018)
1
Jonas Kaufmann
3 2
Cecilia Bartoli, Ludovico Einaudi Ensemble Matheus & J-C. Spinosi Islands - Essential Einaudi
(1)
(Neu)
Eine italienische Nacht – Live aus der Waldbühne Berlin Sony Classical
Decca Records Antonio Vivaldi Decca Records
Cecilia Bartoli setzt die Erfolgsgeschichte ihres ersten Vivaldi-Albums von 1999 fort und offenbart ihre große Gesangskunst nicht nur durch Furor, sondern vor allem durch Zurücknahme.
3
Christina Pluhar & L’Arpeggiata
4
Jay Alexander
5
Igor Levit
6
Víkingur Ólafsson
7
Mireille Mathieu
8
D. Trifonov, Y. Nézet-Séguin
9
Raphaela Gromes, WDR Funkhausorchester & J. Riem
(7)
(Neu)
(2)
(4)
(Neu)
(3)
(Neu)
10 (Neu)
11
Jakub Józef Orliński, Il pomo d’oro, M. Emelyanychev
12
Teodor Currentzis & MusicAeterna
13
Christian Gerhaher
Life Sony Classical
Johann Sebastian Bach Deutsche Grammophon
Mes classiques Sony Classical
Anja Lechner & Pablo Márquez
Schubert: Die Nacht ECM Records Lieder ohne Worte, allerdings nicht von Mendelssohn: Die Cellistin Anja Lechner und der Gitarrist Pablo Márquez interpretieren – ganz instrumental – Lieder von Franz Schubert.
Frage Sony Classical
(Neu)
Im Rahmen ihrer Gesamteinspielung von Schumann-Liedern interpretieren hier Christian Gerhaher und Gerold Huber voller Melancholie unbekanntere Werke des Komponisten.
14
Yo-Yo Ma
15
Ludovico Einaudi
16
Hilary Hahn
17
Joyce DiDonato, Metropolitan Opera Orch. & Carlo Rizzi
Six Evolutions – Bach: Cellosuiten Sony Classical
(6)
Elements We Love Music
(12)
Hilary Hahn Plays Bach: Sonaten Nr. 1 & 2, Partita Nr. 1 Decca Records
(8)
Bellini: Norma Erato
(Neu)
Mit Sondra Radvanovsky als Norma und DiDonato als Adalgisa sangen zwei Weltstars des Belcanto auf der Bühne der MET. Jetzt erscheint David McVicars Inszenierung auf DVD.
Rachmaninow: Klavierkonzerte Nr. 2 & 4 Deutsche Grammophon
Hommage à Rossini Sony Classical
Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 Sony Classical
(11)
Himmelsmusik Erato
Ein Stern geht auf AP Music
Anima Sacra Erato
(10)
18
Leonard Bernstein & NY Phil.
19
Kim Kashkashian
20
Hélène Grimaud
(Neu)
(5)
(9)
Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.
L. Bernstein’s Young People’s Concerts, Vol. 1 C-Major
Bach: Sechs Suiten für Viola solo ECM Records
Memory Deutsche Grammophon
Januar 2019 concerti 35
Blind gehört
»Das ist wie bei Tetris!« Das Trio con Brio Copenhagen hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass es weiß, wer spielt. Von Katherina Knees
Foto: Nikolaj Lund
Zwei Schwestern und ein Ehepaar ergeben – das Trio con Brio Copenhagen
36 concerti Januar 2019
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as Trio con Brio Copenhagen ist nicht nur eine musikalische, sondern auch eine echte Familienangelegenheit: Die koreanische Geigerin Soo-Jin Hong und die Cellistin Soo-Kyung Hong sind Geschwister, Soo-Kyung Hong ist noch dazu mit dem Pianisten Jens Elvekjaer verheiratet. Kein Wunder also, dass das Klaviertrio besonders viel Wert auf einen harmonischen gemeinsamen Ensembleklang legen. Unter diesem Aspekt haben sie auch die Interpretationen von Kollegen unter die Lupe genommen. Mendelssohn: Klaviertrio Nr. 1 d-Moll 1. Molto Allegro Agitato Trio Wanderer harmonia mundi 2013
Soo-Kyung Hong: Das ist auf jeden Fall nicht unsere Aufnahme, das kann ich jetzt schon hören! Soo-Jin Hong: Ist das ein Wiener Klaviertrio? Das ist ziemlich frei vom Zeitmaß her. Soo-Kyung Hong: Französi-
zum Ensemble
International bekannte Komponisten wie Per Nørgård oder Bent Sørensen widmeten ihre Werke dem Trio con Brio Copenhagen, das eine zentrale Rolle in der Szene der zeitgenössischen Musik Skandinaviens einnimmt. Gleichzeitig steht das Ensemble für wegweisende Interpretationen des Kernrepertoires, wie die Gesamteinspielung der Klaviertrios Beethovens zeigt, deren zweiter Teil im letzten Herbst veröffentlicht wurde.
sche Musiker? Die Interpretation gefällt mir. Das klingt alles sehr gut. Jeder Instrumentalist hat einen vollen Klang. Soo-Jin Hong: Das ist ziemlich sauber, der Cellist ist toll, von Anfang an. Ich finde, dass die Musiker sehr viel Klangqualität mit warmen Farben haben. Soo-Kyung Hong: Ist es das Wanderer Trio? Es klingt irgendwie nach französischen Musikern, die Instrumente sind einfach sehr, sehr gut gespielt. Soo-Jin Hong: Ja, und das Klavier klingt so perlend. Jetzt erkenne ich Vincent Coq auch. Soo-Kyung Hong: Man hört, dass es ein richtiges Ensemble ist. Die Balance ist toll und alle drei Musiker sind sehr virtuos. (zu Jens Elvekjaer:) Du sagst gar nichts! Jens Elvekjaer: Ich brauche Kaffee. Schubert: Klaviertrio Nr. 2 Es-Dur op. 100 1. Allegro Beaux Arts Trio Phillips 1985
Jens Elvekjaer: Das ist eine ältere Aufnahme. Soo-Kyung Hong: Isaac Stern? Nein? Hm, Beaux Arts Trio? Ja? Das habe ich am Cello erkannt! Ist das Bernard Greenhouse? Die hatten ja so viele verschiedene Cellisten. Jens Elvekjaer: Ja, das ist die erste Ausgabe. Man hört auch, dass es ein ganz anderes Aufnahmeideal ist. Heute werden die CD-Produktionen künstlich auf Hochglanz poliert. Das hier ist aber viel ehrlicher – so, wie man eben in den sechziger und siebziger Jahren aufgenommen hat. Und auch bei der Interpretation hört man so-
fort, dass sie älter ist. Das ist sehr ernsthaft, ohne viel Drumherum. Soo-Kyung Hong: Ja, irgendwie auch nüchtern. Soo-Jin Hong: Und ich liebe den Ensembleklang dieser Besetzung. Da ist man irgendwie ganz nah dran. Sie hatten sicher auch einen sehr guten Tonmeister. Besonders bei Beaux Arts und beim Wanderer Trio sind die Aufnahmen immer sehr gut ausbalanciert. Man hört alle Sachen, die man wahrnehmen soll. Soo-Kyung Hong: Oh ja, und hier passt alles zusammen. Es ist wie bei Tetris. Brahms: Klaviertrio C-Dur op. 87 1. Allegro Morgenstern Trio telos music 2007
Soo-Jin Hong: Das ist ziemlich verhalten für ein C-Dur von Brahms. Soo-Kyung Hong: Forte, bitte! Soo-Jin Hong: Aber es ist ein Ensemble, oder? Das hört man am Klang. Jens Elvekjaer: Ich finde, dass man das Cello viel zu wenig hört. Soo-Jin Hong: Wer hat den Brahms aufgenommen? Soo-Kyung Hong: Also, es ist auf jeden Fall nicht Beaux Arts oder so. Soo-Jin Hong: Ich vermisse ein bisschen das Legato. In allen Instrumenten eigentlich. Aber vielleicht ist das die Interpretation. Ich glaube nicht, dass ich das Ensemble kenne. Sind die sehr jung? Unter vierzig, also das ist dann schon superjung. (Alle lachen.) Wir sind ja alle schon über vierzig Jahre alt. Januar 2019 concerti 37
Blind gehört
Beethoven: Klaviertrio Nr. 7 B-Dur 1. Allegro moderato P. Zukerman, J. du Pré, D. Barenboim EMI/Warner 1969
Soo-Kyung Hong: Uuuuuhh, sehr überakustisch! Jens Elvekjaer: Und sehr, sehr langsam. Soo-Jin Hong: Zukerman? Ja! Und du Pré und Barenboim! (Alle hören eine Weile zu.) Soo-Jin Hong: Jetzt kommt das Tempo. Soo-Kyung Hong: Ich liebe dieses Ensemble sehr. Es hat ja alle Beethoven-Trios aufgenommen. Jens Elvekjaer: Sie waren zwar auch drei Solisten, aber sie haben ja soviel zusammen gespielt – und Jacqueline du Pré und Daniel Barenboim waren ja auch ein Paar. Soo-Kyung Hong: Es ist alles sehr breit ausgespielt, das ist auch nicht unbedingt eine moderne Spielweise. Jens Elvekjaer: Es ist bei allen sehr romantisch im Klang und hypermelodisch gespielt. Aber das Stück ist ja auch ein bisschen so ein Übergangsstück, darum steht das der Musik ganz gut. Soo-Jin Hong: Wenn man alles so ausspielt, muss man das wirklich mit schönem Klang füllen – so wie sie das machen. Sonst kann es ziemlich langatmig werden. Tschaikowsky: Klaviertrio a-Moll op. 50 1. Pezzo elegiaco V. Ashkenazy, I. Perlman, L. Harrell Warner 1980
Soo-Jin Hong: Die Aufnahme kenne ich nicht. Capuçon? Nein? Gulda? Hm. Maisky? 38 concerti Januar 2019
Haha, nein, der ist es nicht, das ist zu normal! Das Stück ist sehr anspruchsvoll für jeden Musiker – und sehr heikel für jedes Instrument. Außerdem ist es sehr lang, es dauert fünfzig Minuten. Um da eine Geschichte zu erzählen, braucht man wirklich eine gemeinsame Strategie. Soo-Kyung Hong: Auf jeden Fall ist diese Interpretation sehr anders als unsere. Das Tempo ist viel gesetzter. Für meinen Geschmack ist es ein bisschen zu schwerfällig. Jens Elvekjaer: Ja, es ist irgendwie quadratisch und nicht sehr emotional. Und man hört mehr die Töne und nicht die Bewegung, wo es hingehen soll. Soo-Jin Hong: Es ist irgendwie klinisch und sehr trocken. Hier steht zum Beispiel eigentlich ein Accelerando. Jens Elvekjaer: Irgendwie klingt es auch nicht wie ein Trio. Ich habe das Gefühl, dass sie sich nicht frei zusammen bewegen können. Soo-Jin Hong: Das Klavier ist ziemlich pompös und hat einen relativ harten Klang. Oh, ich hoffe nicht, dass es Kollegen sind, die wir gut kennen. Jens Elvekjaer: Es sind sicher super Spieler. Also, es ist keine moderne Aufnahme. Es könnte eventuell ein russischer Geiger sein. Nein? Perlman? Und Ashkenazy und Lynn Harrell? Aha! Ja, man hört, dass es tolle Solisten sind. Soo-Jin Hong: Ich finde auch, dass man an der Klangproduktion hören kann, dass sie normalerweise als Solisten in großen Sälen auftreten und dass der Fokus auf anderen Dingen liegt als in einem Ensemble, wo man auch in der Dynamik ganz runter gehen und mit den
Klangfarben fantastisch zusammen spielen kann. Gerade Tschaikowsky hat viele Informationen in die Noten geschrieben. Und das erarbeitet man eigentlich als Ensemble zusammen und versucht, eine gemeinsame Wellenlänge zu finden. Die Zeit hat man als Solistentrio einfach nicht. Mozart: Klaviertrio B-Dur KV 502 3. Allegretto A.-S. Mutter, A. Previn, D. Müller-Schott DG 2004
Soo-Jin Hong: Anne-Sophie Mutter, André Previn und Daniel Müller-Schott! Man erkennt Mutter sofort an ihrem Vibrato. Sie spielt alle Töne ganz solistisch und präsent. Und mit viel Vibrato. Jede kleine Note klingt. Jens Elvekjaer: Die Aufnahme ist sehr geigenfreundlich, kann man sagen. Es ist wirklich extrem, sie spielt einfach jeden Ton mit Vibrato. Aber es klingt schön. Soo-Jin Hong: Und irgendwie ist es auch bewundernswert. B-Dur liegt nämlich auf der Geige nicht sehr bequem. Aber sie kann alle Töne klingen lassen. Soo-Kyung Hong: André Previn spielt viel leichter, für meinen Geschmack klingt das eher nach Wiener Klassik. Jens Elvekjaer: Sehr elegant. Soo-Kyung Hong: Und die Geige spielt sehr viel romantischer. Jens Elvekjaer: Ein Violinkonzert in B-Dur für drei Instrumente. Aber sie klingen trotzdem toll zusammen als Ensemble, sie haben ja auch sehr viel zusammen gespielt. Es ist eine sehr romantisierte Mozart ausgabe, aber das ist schön.
Der neue Guide, der glücklich macht. Ravel: Klaviertrio a-Moll 4. Final: Animé Trio Dali Fuga Libera 2008
Soo-Jin Hong: Capuçon? Ich sage einfach immer Capuçon, irgendwann stimmt es dann! Soo-Kyung Hong: Das klingt gut! Jens Elvekjaer: Sehr durchsichtig. Soo-Kyung Hong: Ja, von Anfang an. Die Flageoletts und der Klang überhaupt sind sehr gut ausbalanciert. Sind wir das? Jens Elvekjaer und Soo-Jin Hong: Nein! Soo-Kyung Hong: Ich mag das sehr, die Aufnahme ist wirklich gut. Soo-Jin Hong: Der dynamische Bereich ist wirklich sehr groß. Und sie spielen sehr texttreu. Mit dem Tempo am Anfang – und jetzt meno mosso. Soo-Kyung Hong: Das ist auf jeden Fall ein festes Ensemble! Soo-Jin Hong: Ich glaube nicht, dass wir die kennen, aber es klingt wunderbar!
Glücklich in Berlin 192 Seiten | 18,90 €
Konzert-TIPPs
Berlin So. 13.1., 16:00 Uhr Boulez Saal Trio con Brio Copenhagen. Sørensen: Phantasmagoria, Smetana: Klaviertrio g-Moll op. 15, Beethoven: Klaviertrio B-Dur op. 97 „Erzherzog-Trio“
Ingolstadt Mi. 23.1., 20:00 Uhr Stadttheater (Festsaal) Künstler & Programm siehe Hamburg Weinheim Do. 24.1., 20:00 Uhr Hans-Freudenberg-Schule (Aula) Trio con Brio Copenhagen. Haydn: Klaviertrio E-Dur Hob. XV:28, Schostakowitsch: Klaviertrio e-Moll op. 67 & Beethoven: Klaviertrio B-Dur op. 97 „Erzherzog-Trio“ Dachau Fr. 25.1., 20:00 Uhr Schloss Künstler & Programm siehe Weinheim CD-Tipp
Beethoven: Klaviertrios Nr. 2 & 6 Trio con Brio Copenhagen Orchid Classics
Ein Angebot der Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Str. 8, 81677 München.
Hamburg Sa. 19.1., 19:30 Uhr Elbphilharmonie (Kleiner Saal) Trio con Brio Copenhagen. Haydn: Klaviertrio E-Dur Hob. XV:28, Ravel: Klaviertrio a-Moll, Beethoven: Klaviertrio B-Dur op. 97 „Erzherzog-Trio“
ISBN: 978-3-86497-470-0
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multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet
Online: Die verkaufte Braut auf staatsoper.tv
TV-Tipps
Frohes Neues
Opernabend auf dem Sofa
Di. 1.1., 11:15 Uhr Konzert Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker wird 2019 erstmals von Christian Thielemann dirigiert. Verfolgt wird das Spektakel in neunzig Ländern von fünfzig Millionen TV-Zuschauern. 3sat
Unerwartet Anders Sa. 12.1., 19:45 Uhr Doku Jewgeni Kissins Ruf als zurückgezogener Künstler kommt nicht von ungefähr. Der Filmemacherin Hannah Kristina Friedrich eröffnet sich jedoch ein ganz anderes Bild. BR Fernsehen
Freudvolle Zweite So. 13.1., 10:15 Uhr Konzert „Die neue Symphonie ist so melancholisch, daß Sie es nicht aushalten.“ Dass sich Brahms mit dieser Ankündigung einen gehörigen Scherz erlaubte, zeigen Mariss Jansons und das BR-Symphonieorchester.
K
ameras im Zuschauerraum und bis zu vierzig Mikrofone für einen einwandfreien Klang – damit garantiert die Bayerische Staatsoper auch außerhalb des Opernhauses eine erstklassige Vorstellung. Auf dem hauseigenen Streaming-Sender staatsoper.tv überträgt sie ausgewählte Pro-
ARTE
Virtuose Herausforderung
40 concerti Januar 2019
So. 6.1., 18:00 Uhr Livestream unter: www.staatsoper.tv
Podcast: »lass uns über klassik reden«
Klassik-Talk auf Abruf
Z So. 27.1., 17:45 Uhr Konzert Maurice Ravel selbst scheiterte an den technischen Anforderungen seines Klavierkonzerts. Lucas Debargue jedoch zeigt sich als virtuoser Interpret des Werks.
duktionen live und weltweit im Internet. Das Format läuft mittlerweile in der siebten Saison und bietet den Zuschauern Opern in HD-Qualität. Staatsintendant Nikolaus Bachler oder Ballettdirektor Igor Zelensky geben vor jedem LiveStream eine kurze Einführung in das Werk und in den Pausen gibt es Einblicke in den Backstage-Bereich der Staatsoper. Am 6. Januar überträgt die Staatsoper Smetanas Die verkaufte Braut mit Pavol Breslik und Günther Groissböck. Die musikalische Leitung übernimmt Tomáš Hanus.
eitgleich mit dem 120-jährigen Jubiläum der Deutschen Grammophon im Dezember lief auch die erste Folge des neuen Podcasts des Gelblabels: „Lass uns über Klassik reden“ heißt er und wird moderiert von Holger Wemhoff. In jeder Sendung lädt der ehemalige Klassik-Radio-Moderator hochkarätige Gäste aus der Klassik-
welt ein und plaudert mit ihnen über ihr Leben mit der Musik. Den Anfang machte Stargeiger Daniel Hope, und auch in Zukunft dürfen sich Zuhörer auf spannende Gäste und interessante Themen rund um das Thema Klassik freuen. Lass uns über Klassik reden Abrufbar auf Spotify, Apple Podcasts, Deezer u. a.
Fotos: Yann Orhan/Sony Classical, shutterstock/Wilfried Hösl, Karl und Monika Forster
ZDF
Kino: RoH live im kino
Radio-Tipps
Opern im Doppelpack
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uf gleich zwei Kino-Übertragungen großer Produktionen aus dem Londoner Royal Opera House können sich Opernfans im Januar freuen. Den Auftakt macht Pjotr Iljitsch Tschaikowskys Pique Dame in der Inszenierung des norwegischen Regisseurs Stefan Herheim, die 2016 an der Oper Amsterdam Premiere feierte und dort für wahre Begeisterungsstürme sorgte. Die 1890 im Mariinski-Theater uraufgeführte Oper, die der Komponist in einer Phase der schweren Depression schrieb und deren Libretto Tschaikowskys jüngerer Bruder Modest nach der Vorlage einer Kurzgeschichte Puschkins beisteuerte, begeistert seit ihrer Uraufführung das Publikum mit Schauerromantik und großen Emotionen. In London stehen dafür der lettische Tenor Aleksandrs Antonenko und die niederländische So
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Zum Geburtstag
pranistin Eva-Maria Westbroek in den Hauptrollen Hermann und Lisa auf der Bühne. Die musikalische Leitung übernimmt mit Antonio Pappano der langjährige Musikdirektor der Royal Opera. Als zweite Produktion wird Giuseppe Verdis 1853 am Teatro La Fenice in Venedig uraufgeführte Oper La traviata in ausgewählte deutsche Kinos übertragen. Die Hauptrolle der von Richard Eyre mit sämtlichen emotionalen Nuancen einer großen Liebe inszenierten Oper inklusive üppiger historischer Bühnenbilder und Kostüme übernimmt Startenor Plácido Domingo an der Seite von Charles Castronovo und Ermonela Jaho. Am Pult der seit mittlerweile 25 Jahren ausverkauften Vorstellungen steht Antonello Manacorda.
Fr. 4.1., 20:00 Uhr Konzert Im November letzten Jahres begeisterte Alina Ibragimova mit Schumanns Violinkonzert die Zuschauer der Elbphilharmonie. NDR Kultur sendet den Mitschnitt dieses besonderen Konzerthighlights.
Di. 22.1. & Mi. 30.1., 19:45 Uhr Teilnehmende Kinos: www.rohkinotickets.de
Deutschlandfunk kultur
Mi. 2.1., 12:05 Uhr Feature Zu seinem 75. Geburtstag erzählt der ungarische Komponist Peter Eötvös in der Sendung „Doppelkopf“ von seiner Kindheit, seinen Werken und warum ihn die Musik Béla Bartóks so fasziniert. NDR Kultur
Geigerin im Mittelpunkt
Deutschlandfunk Kultur
Fahrstuhlmusik So. 13.1., 22:00 Uhr Musikfeuilleton Vor rund 85 Jahren wurde die Hintergrundmusik erfunden und zum ersten Mal in Aufzügen verwendet. Einige Jahre zuvor hatte Satie bereits seine Musique d’ameublement („Möbelmusik“) komponiert, die sich ebenfalls zum leichten „Nebenherhören“ eignete.
Neue Musikmetropole So. 20.1., 22:00 Uhr Musikfeuilleton Dass Tiflis eine reiche und interessante musikalische Vergangenheit hat, wissen vermutlich nur wenige. Doch die Hauptstadt Georgiens hat noch weitere Argumente, sich als neue Musikmetropole zu behaupten. BR klassik
70 Jahre bayerischer rundfunk Mi. 23.1., 20:05 Uhr Feature Am 25. Januar 1949 wurde der Bayerische Rundfunk gegründet, der seine Hörer mit frei gestaltetem Programm unterhalten konnte. Zur Feier des Tages gibt es Werke von Strawinsky, Wagner und weitere Archivschätze aus dem Gründungsjahr.
Szenenbild aus Pique Dame in der Inszenierung von Stefan Herheim Januar 2019 concerti 41
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Diesen Monat neu auf concerti.de/lounge: Reise in den Westen Reisen Als Ballungsgebiet für Kultur, Industrie und Profi-Fußball ist das bevölkerungsreichste Bundesland bestens bekannt – und dabei so vielfältig, dass man angesichts des überbordenden Angebots schnell mal den Überblick verlieren kann. Zusammen mit dem Verein „Tourismus NRW“ präsentiert Ihnen concerti die besten Tipps für einen gelungen, unvergesslichen Trip in Deutschlands Westen.
Notentexte für Blinde Reportage Mit der Blindenschrift kann man auch Musik notieren. Diese Notation wurde von Louis Braille 1828 aus dem gleichen System entwickelt wie seine Buchstabennotation. Heute gibt es in der Deutschen Zentral bücherei mehrere tausend Werke für Menschen ohne oder mit eingeschränkter Sehkraft, und über das Programm „DaCapo“ kann Notentext automatisiert übertragen werden.
VerlosungEN ONLINE Jeden Monat verlosen wir auf concerti.de unter Abonnenten und Lesern attraktive Preise. Ob aktuelle CDs Ihrer Lieblingskünstler, DVDs interessanter Operninszenierungen, Bücher über das Leben großer Musiker oder Konzertkarten zu gefragten Veranstaltungen: Jeder Gewinn steckt voller Musik! Entdecken Sie jetzt unsere aktuellen Verlosungen und nehmen Sie teil unter concerti.de/verlosungen. 42 concerti Januar 2019
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zur Jubiläumsspielzeit 2019/2020
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