concerti Ausgabe Niedersachsen & Bremen März 2018

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

März 2018

Mit Regionalteil Niedersachsen & Bremen 294 Konzert- UNd Operntermine

Daniel Harding Geläutertes Wunderkind Musik im Riesen Musik und Kristalle

Vladimir Jurowski »Man kann ja auch von den anderen etwas lernen«

JETZT AUCH BEI


Foto: Andrew Manze von Micha Neugebauer | NDR

ndr.de/radiophilharmonie

23.03.18 18 UHR NDR

Johannes-Passion Johann Sebastian Bach Andrew Manze Dirigent | NDR Chor Elizabeth Watts Sopran | Benjamin Bruns Tenor u. a.


Editorial

Foto: Ivo von Renner; Titelfoto: Simon Pauly

Liebe Leserin, lieber Leser, am 20. März wäre Bernd Alois Zimmermann ­hundert Jahre alt geworden. Dass dieses Jubiläum mitten in die Passionszeit fällt, könnte passender nicht sein, war doch der religiös geprägte Komponist ein Meister des tönenden Pessimismus, der sich in seinen Werken explizit mit Unrecht, Gewalt und Unterdrückung befasst hat. Dass Zimmermann damit den Nerv seiner Zeit traf, zeigen die in positiver wie negativer Hinsicht sehr heftigen Reaktionen auf die Uraufführung der Oper Die Soldaten im Jahr 1965 als zentrales Werk seiGregor Burgenmeister nes Schaffens. Opernexperte Peter Krause blickt Herausgeber/Chefredakteur auf das Leben Zimmermanns und dessen kompositorische Ideen – und rückt Die Soldaten als bedeutendste deutsche Nachkriegsoper in den Fokus: Die Oper Köln als Ort der Uraufführung ehrt nämlich den Komponisten mit einer Neuinszenierung des in vielerlei Hinsicht ungeheuerlichen Werks. Ungleich unbeschwerter sind da zwei Festivals in Österreich und England, die wir Ihnen näher vorstellen: Das Aldeburgh Festival gilt nicht nur als Hochburg für exquisite Aufführungen der Musik Benjamin Brittens, sondern lockt auch mit einer malerischen Landschaft, wie es sie nur in England geben kann. Das Festival „Musik im Riesen“ wiederum, das im Mai im Tiroler Örtchen Wattens stattfindet, ist nicht nur akustisch, sondern auch visuell ein Erlebnis für die Sinne, finden doch die Konzerte in André Hellers zauberhaften Kristallwelten statt. Einen hoch spannenden und bemerkenswert persönlichen Einblick in seine musikalischen Vorstellungen und Sichtweisen gab Vladimir Jurowski unserem Autor Helge Birkelbach. Jurowski ist seit Beginn dieser Spielzeit Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin (RSB). Und da Dirigent, Orchester und Publikum voneinander schon jetzt schlicht begeistert sind, kann man hier von einer hervorragenden Symbiose sprechen. Viel Spaß bei der Lektüre, Ihr

März 2018 concerti   3


Inhalt

3 Editorial 6 Kurz & Knapp 8 Geläutertes Wunderkind

Porträt Daniel Harding hat die Höhen und Tiefen des Lebens in raschem Wechsel erfahren. Was ihn nicht davon abhielt, sich stetig weiterzuentwickeln

10 »Man kann ja auch von anderen lernen«

Interview Ob Originalpartituren oder der

8

Daniel Harding ... ein halbes Leben lang Dirigent

Austausch mit seinen Musikern: Jedes Erlebnis bringt Vladimir Jurowski voran

16 Meditation über die Zeit

Feuilleton Zum 100. Geburtstag von

Bernd Alois Zimmermann

18 Opern-Kritiken 20 Opern-Tipps Regionalseiten

16

Bernd Alois Zimmermann ... Jubiläum eines tragischen Genies

An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region

24 Sommernachtstraum in Suffolk

28 Musik und Kristalle

Festivalguide Ein Fest nicht nur fürs Ohr, sondern auch fürs Auge: Das Tiroler Festival „Musik im Riesen“ feiert dieses Jahr 15-jähriges Bestehen

30 CD-Rezensionen 35 Top 20 Klassik-Charts 36 »Ach, das ist so schön«

24

Aldeburgh Festival ... ganz nah bei Benjamin Britten

4  concerti März 2018

Blind gehört Evgeni Koroliov hört und

kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt

40 Multimedia-Tipps 42 Impressum

Fotos: Matt Jolly/Aldeburgh Music, Schott Promotion, Julian Hargreaves

Festivalguide Erst zu Hause bei Benjamin Britten erspürt man vollends die Musik des großen Komponisten


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kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

Saint-Saëns: Sinfonie Nr. 3 »Orgelsinfonie«

ch hatte frisch den Führerschein und war nachts im Auto auf dem Heimweg, während im Radio das ARD-Nachtkonzert lief. Da hörte ich zum ersten Mal dieses Stück. Der mächtige Orgelklang, die virtuosen Streicher – ich war so hin und weg von diesem Werk, dass ich noch zwanzig Minuten lang vor dem ­Elternhaus im Auto saß, um die

Organist Christian Schmitt

„Orgelsinfonie“ zu Ende zu hören. Als Orgelstudent habe ich mir dann die Partitur gekauft und mit der ­berühmten Aufnahme der Berliner Philharmoniker unter Karajan einstudiert, bei der die Orgel aus Notre Dame de Paris nachträglich eingespielt wurde. Die Orgel war um einige Hertz tiefer gestimmt als der damalige Kammerton der Philharmoniker, so dass man heute noch leichte Schwebungen heraushört. Mit Mitte zwanzig hatte ich dann das allererste Mal die Gelegenheit, das Werk mit einem Jugendorchester unter dem heutigen Mainzer GMD Hermann Bäumer zu spielen. Das Stück, das ich inzwischen mit mehreren Orchestern gespielt und aufgenommen habe, begleitet und fasziniert mich inzwischen schon seit fast 25 Jahren. Ich finde, dass hier einfach alles drin ist: Da ist zuerst diese lange, großartige Orchestereinleitung, ehe nach etwa zwölf Minuten die Orgel in Erscheinung tritt, und zwar – für die meisten Hörer ungewohnt – ganz zart und lyrisch. Im

zweiten Teil eröffnet die Orgel mit einem majestätischen Fortissimo, eine Passage, die die meisten Hörer kennen – wie auch das krönende Finale, bei dem Orgel und Orchester gewissermaßen im dreifachen Glanz und Gloria miteinander verschmelzen.

9 746

Planstellen gab es in den 129 deutschen Orchestern. Damit setzt sich der Abwärtstrend fort: 2016 waren es noch 9.816 Planstellen in 131 Orchestern, wie die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) bekanntgab. Problematisch sieht die DOV auch die Vergütung der Musiker. Die läge bei einigen Orchestern bis zu 30 Prozent unter dem Tariflohn.

... Melodie und Harmonie finden sich in der Natur nicht vor. Sie sind Schöpfungen des Menschen ... Eduard Hanslick, österreichischer Musikkritiker

Wenn Musiker zu Patienten werden

Seit Jahren ein heikles Thema: Gehörschutz für Orchestermusiker 6  concerti März 2018

Der Schutz des Gehörs ist ein so allgegenwärti­ges wie stief­ mütterlich behandeltes Problem. Ein besonders schwerer Fall wird derzeit vor Gericht behandelt: Ein Bratschist des Londoner Royal Opera House hatte bei Proben einer WagnerOper vor einer 18-köpfigen Bläsergruppe gesessen und sich infolgedessen 2012 einen so schweren Hörschaden zugezogen, dass er seither seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Er verklagte daher seinen einstigen Arbeitgeber auf umgerechnet 850 000 Euro. Eine nachträgliche Messung ergab: Durchschnittlich war damals die Streichergruppe 91 Dezibel ausgesetzt, in der Spitze sogar über 130 Dezibel.

Fotos: Uwe Arens, gemeinfrei, shutterstock, Jonathan Quipot/Störtebeker Elbphilharmonie GmbH

I


3 Fragen an ... Julian Münder

Der General Manager leitet die Störtebeker Gastronomieflächen in der Elbphilharmonie

Herr Münder, inwiefern unterscheidet sich ein gastronomischer Betrieb in einem Konzertsaal von einem ganz „normalen“ Restaurant? Die Leute kommen nicht hierher, weil wir das beste Steak oder das beste Sushi der Stadt ser­ vieren, sondern wegen der Konzerte. Wir müssen uns also danach richten, was die Leu­ te gerne möchten. Und weil die Elbphilharmo­ nie ein Haus für alle ist und musikalisch sehr breit aufgestellt ist, müssen wir vom Glas Champagner über den Flammkuchen bis hin zum Salamibrötchen wirklich alles bieten. Sich da zu sehr zu spezialisieren wäre für ­unseren Betrieb tödlich.

Wie fällt Ihr Resümee fürs erste Jahr aus? Da wir kein Restaurantbetrieb sind, der für sich allein steht, sondern Teil eines großen Ganzen sind, mussten wir uns schnell an die äußeren Gegebenheiten, etwa die Besucher­ ströme, anpassen – was uns auch gelungen ist. Nun geht es darum, an Details zu schrauben, denn jetzt ist der erste Jahreskreislauf abge­ schlossen und wir wissen genauer, was auf uns in den jeweiligen Monaten zukommt.

Besuchen Sie denn auch ab und an den Konzertsaal? Wir haben zwei Abos, insofern gehe ich mit meiner Frau auch regelmäßig selbst in die ­Elbphilharmonie. Und trinke natürlich vorher noch etwas an der Bar.


Porträt

Geläutertes Wunderkind Daniel Harding hat die Höhen und Tiefen des Lebens in raschem

Wechsel erfahren. Was ihn nicht davon abhielt, sich stetig weiterzuentwickeln. Von Teresa Pieschacón Raphael

nen, sondern ihm auch sein Mahler Chamber Orchestra anvertrauen, dessen Leitung Harding 2003 übernimmt. Zuvor wird er noch Chef des Trondheim Sinfonieorchesters sowie der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen.

Dirigierte erstmals mit 15 Jahren: Daniel Harding

W

underkinder ereilt Rattle zu ihrer Aufführung ein. oft ein ähnliches Immerhin hört sich Rattle den Schicksal: Das Wun- Konzertmitschnitt an: „Techder geht, aber das Kind bleibt nisch macht ihr vieles besser“, zurück und muss in einem sagt er zu den Teenagern. „Nur schmerzvollen Prozess erwach- von der Musik habt ihr leider sen werden. Ein bisschen er- nichts verstanden.“ ging es auch Daniel Harding Einen der jungen Musiker aber so. Mit 15 gründet der Sohn vergisst er nicht. Denn zwei eines Universitäts-Dozenten in Jahre später findet sich Daniel Manchester mit Freunden am Harding als Assistent an der Internat ein Orchester, dessen Seite von Rattle wieder. Er beLeitung er übernimmt. Als wä- gegnet Hans Werner Henze auf re dies nicht genug, setzen sie der Münchener Biennale, lernt Arnold Schönbergs verteufelt bei Pierre Boulez und wagt sich vertracktes Pierrot Lunaire nach Berlin zu Claudio Abbado. aufs Programm und laden kei- Dieser wird ihn nicht nur als nen Geringeren als Sir Simon „mein kleines Genie“ bezeich8 concerti März 2018

Foto: Julian Hargreaves

»Bezahlen muss man immer«

„In England gab es Könige, die jünger waren als ich“, scherzte Harding seinerzeit selbstbewusst. Und: „Das ist wohl so bei manchen Menschen: Manche steigen sehr schnell auf. Andere weniger. Bezahlen muss man immer“, witzelte er damals und ahnte nicht, wie sehr das auch auf ihn zutreffen wird. Mit 30 hatte er zwar die Hälfte seines Lebens vor dem Pult verbracht und die wichtigsten Orchester der Welt dirigiert, dennoch geriet er in eine Krise. „Die Menschen lauern immer auf die nächste große Attraktion, und eine Zeit lang war ich das“, räumte er einmal in einem Interview in der ZEIT ein. „Doch dann stand ich da, mit dreißig Jahren, und dirigierte die Wiener Philharmoniker, als mein Leben in Trümmern lag.“ Seine Frau, mit der er zwei Kinder hat, hatte beschlossen, sich nach zwölf gemeinsamen Jahren von ihm zu trennen. Nach einem Eklat während einer Probe am Opernhaus in Paris beschloss


er, sich seinen emotionalen Problemen zu stellen. Das hieß für ihn, „richtig zu arbeiten, mich zu verbessern“ ganz nach der Devise, es sei nicht wichtig, was passiere, sondern, was man daraus „mache“. Manchmal gibt es nicht genug Zeit, um zu gewinnen

Immer wieder erinnerte er sich an einen Satz seiner Mutter, demzufolge eine der schwierigsten Erkenntnisse im Leben sei, „dass wir uns alle an irgendeinem Punkt mit unserer Mittelmäßigkeit abfinden müssen.“ Und so begann er wie besessen daran zu arbeiten, dass dieser ernüchternde Gedanke nicht wahr werde. Fieberhaft suchte er nach Wegen, nach einer Körpersprache, die seine musikalischen Vorstellungen noch überzeugender vermitteln könnte, auch um jene Kritiker zu beschwichtigen, die behaupteten, er sei prätentiös, unmusikalisch und seine Interpretationen seien zu „kopflastig“. „Ich muss meine Hemmungen vergessen, dann kann ich mit den Armen magische Dinge vollbringen“. Zudem erwarb er die Pilotenlizenz und richtete sich in seinem Haus in Frankreich einen Flugsimulator mit Cockpit ein.

Heute, mit Anfang vierzig, wirkt er immer noch jungenhaft. Er ist aber in jedem Falle geläutert. Als Chef des O ­ rchestre de Paris weiß er, dass die Arbeit niemals aufhören wird: „Ich muss noch sehr viel lernen“. Und als vehementer Manchester United-Fan hält er sich an die Devise des Fußballclubs: „Wir verlieren nie ein Fußballspiel. Es gibt nur manchmal nicht genug Zeit, um zu gewinnen.“ Genug Zeit für einen Sieg blieb dem Briten auch nicht als Chefdirigent des O ­ rchestre de Paris, ein Amt, das er erst 2016 antrat. Wie Ende Januar bekannt wurde, verlässt er nun vorzeitig zum Ende der Saison 2019/20 seinen Posten. In einem aufrichtigen Brief an die französischen Musiker lobte er deren Leistung, sprach aber auch von unterschiedlichen kulturellen Welten. Er wolle nicht „die Alpen in den Grand Canyon“ verwandeln. Viel besser sei es, eine kurze wundervolle Zeit miteinander zu haben, um dann „mit glücklichen Erinnerungen fortzufahren. Eure musikalische Natur zu ändern wäre ein Akt der Zerstörung, und ich werde es nicht tun.“ So, wie er es für sich auch beansprucht.

Konzert-TIPPs

Berlin Do. 1.3. & Fr. 2.3., 20:00 Uhr Sa. 3.3., 19:00 Uhr Philharmonie Gerhald Finley (Bassbariton), Berliner Philharmoniker, Daniel Harding (­Leitung). Schubert/Reger: Prometheus & An die Musik, Schubert/Berlioz: Erlkönig, Schubert/Brahms: Memnon & An Schwager Kronos, Schubert: „Wo bin ich?“ – „O könnt’ ich, Allgewaltiger“, aus „Lazarus“, R. Strauss: Eine Alpen­sinfonie Dortmund So. 11.3., 16:00 Uhr Konzerthaus Antoine Tamestit (Viola), Orchestre de Paris, Daniel Harding (Leitung). Widmann: Viola Concerto, Mahler Sinfonie Nr. 9 D-Dur Köln Mi. 14.3., 20:00 Uhr Philharmonie Künstler & Programm siehe Dortmund Baden-Baden Mo. 26.3., 18:00 Uhr Festspielhaus Künstler & Programm siehe Berlin am 1.3. Berlin Do. 19.4. & Fr. 20.4., 20:00 Uhr Sa. 21.4., 19:00 Uhr Philharmonie Lucy Crowe & Genia Kühmeier (Sopran), Andrew Staples (Tenor), Georg Zeppen­feld (Bass), Schwedischer Rundfunkchor, Berliner Philharmoniker, Daniel Harding (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 32 G-Dur KV 318, „Misero! O sogno“ – „Aura, che intorno spiri“, KV 431, Per questa bella mano KV 612 & Messe c-Moll KV 427 CD-Tipp

Mahler: Sinfonie Nr. 9 Swedish Radio Symphony Orchestra, Daniel Harding (Ltg). harmonia mundi

/ Mit AnnA netrebko

Tickets und weitere Informationen hier erhältlich: www.rohkinotickets.de Abweichende Spieltermine für Aufzeichnungen finden Sie auf dieser Website und der Website ihres Kinos

In Kooperation mit Trafalgar Releasing

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Interview

»Man kann ja auch von den anderen etwas lernen« Ob Originalpartituren, Auseinandersetzungen mit seinem Vater oder Austausch mit seinen Musikern: Jedes Erlebnis bringt Vladimir Jurowski voran. Von Helge Birkelbach

Sie verbringen viel Zeit in Bibliotheken und Archiven, um Partituren und Handschriften zu studieren. Was entdecken Sie da?

Es ähnelt einer Detektivarbeit. Was ich in den Partituren erkennen kann: An der einen Stelle zitterte die Feder, an einer anderen war der Komponist dagegen mit Nachdruck bei der Sache. Manchmal sieht man auch die ganze Radiererei, bei Beethoven sowieso. Bei der Neunten, die ich mit dem RSB beim Silvesterkonzert aufgeführt habe, ist es besonders sichtbar. Bei vielen Werken, 10 concerti März 2018

deren Autografe man inzwischen im Internet anschauen kann, sieht man all diese Entwicklungen, die dann aber im Enddruck meist nicht berücksichtigt wurden. Mit dem gängigen Orchestermaterial haben die Musiker also gar nicht die Möglichkeit, einmal auszuprobieren, wie es in der Urfassung

»Akribie ist mir persönlich hoch und heilig« mal klang, bis es diese endgültige Gestalt angenommen hat. In der heutigen Welt sollte man den Musikern die komplette Information geben, um ihnen dann freie Hand bei der letzten Entscheidung zu lassen, welche Fassung gespielt werden soll. Ist es nicht Aufgabe des Dirigenten, die Linie vorzugeben?

Auf jeden Fall. Aber ich finde, es ist immer besser, dem Wissenden als dem Unwissenden eine Linie vorzugeben. Die Unwissenden nehmen es als die einzig richtige und gültige Lösung an. Da haben wir es wieder, das Einparteiensystem, was genauso schlimm in der

Kunst wie in der Politik ist. Insofern begreife ich die Rolle des Dirigenten eher als die eines Organisators, eines Lenkers, aber nicht als die des einzigen Bestimmers. Es macht mir mehr Spaß, mit Musikern zu diskutieren, die informiert sind. Man kann ja auch von anderen etwas lernen. Was konnten Sie von Ihrem Vater Mikhail Jurowski lernen?

Eine ganze Menge. Wenn man seinen eigenen Vater so oft bei der Arbeit beobachten konnte, wie ich es tat, sieht man eben alles. Die positive Seite wie auch die Rückseite, die vielen unsichtbar bleibt. Und ich sehe, wie er sich über die Jahre verändert hat. Trotz seiner festen Ansichten ist er doch inzwischen offener für Neues. Ich kann mich noch gut erinnern, wie wir in den 1990er Jahren über die Interpretation Alter Musik stritten. Über die historisch informierte Spielweise wollte er damals nichts wissen und tat es als unseriös ab. Inzwischen sieht er das ganz anders. Vom Prinzip her sehe ich am Konservatismus nichts Schlechtes: Die Leute, die vor uns lebten, haben auch ein oder zwei Dinge richtig erfasst. Das gilt es zu erhalten. Man muss

Foto: Simon Pauly

S

eine Worte wählt er präzise. Seine Aufmerksamkeit ist hoch. Dennoch erscheint der Chefdirigent und Künstlerische Leiter des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin (RSB) nicht als Mann aus dem Elfenbeinturm, der zu Konzerten oder Interviews notgedrungen in die Realität herabsteigt. Vielleicht hat ihn seine Jugend in der ehemaligen Sowjetunion und der reiche Erfahrungsschatz seines Vaters, ebenfalls Dirigent, geprägt. Zum Mitspieler zu werden, riet dieser seinem Sohn. Und der setzt auf immerwährendes Lernen und situative Auseinandersetzung.


zur Person

1972 in Moskau geboren, studierte Vladimir Jurowski zunächst bei seinem Vater Michail, später bei Rolf Reuter und Colin Davis. Bereits Mitte der 1990er Jahre gelang ihm der internationale Durchbruch, ehe er 2001 Leiter des Glyndebourne Festivals und später Chefdirigent des London Philharmonic Orchestra wurde. Seit Beginn dieser Spielzeit ist er Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des RSB.

nur das richtige Maß finden aus dem Tradierten und dem Neuen. Den einen Rat von meinen Vater – „Du musst besser sein als die anderen, damit du deinen verdienten zweiten Platz einnehmen darfst“ – habe ich sehr beherzigt. Diese Aussage bezog sich vor allem auf die Schwierigkeiten, die den Menschen jüdischer Abstammung im Sowjetstaat damals widerfuhren. Die Situation ist heute zwar eine ganz andere, aber ich bin ihm für diesen harten Leitsatz noch heute sehr dankbar, weil ich dadurch gelernt habe, in meiner Arbeit alles zu geben. Er hat Sie nicht davon abgehalten, Dirigent zu werden?

gendlicher aufging. Bei mir konkurrierte der Wunsch nach der Musikerlaufbahn mit vielen anderen Dingen: Kunst, Literatur, Theater, auch Philosophie und Religion, die mich nach wie vor beschäftigen. Mein stärkstes Interesse galt der Literatur. Mit vier Jahren habe ich angefangen zu lesen und las alles, was mir in die Hände kam. Ein wenig vermisse ich das jetzt, denn bei der vielen Arbeit bin ich ja meist gezwungen, nur Fachliteratur zu studieren. Aber ich liebe Poesie und auch all die anderen Literaturformen oder Literaturgeschichte. Man lernt dabei immer etwas über sich selbst – und über die Musik, indem man sie mit der Kunst des Wortes vergleicht.

Nun, am Anfang war ich mir selbst nicht so sicher, welchen Weg ich gehen würde. Das war nicht so wie bei Simon Rattle, dem das Licht schon als Ju-

Es kommt auf jeden Ton an. Wie wichtig ist Ihnen Akribie und Detailarbeit mit dem Orchester?

Mir persönlich ist sie hoch und heilig. Die Aufmerksamkeit bestimmten Details gegenüber ist enorm wichtig, solange man das große Ziel nicht aus den Augen verliert. In dieser Fokussierung bin ich fast autistisch, könnte man sagen. Das sehe ich aber nicht als etwas Negatives. Jedes Pünktchen über dem i und jedes Komma an der richtigen Stelle tragen zum Erfolg und zum organischen Dasein des Stücks bei. Aber ab einem bestimmten Punkt muss man drüberstehen und loslassen können, sonst wird man zum Kontrollfreak. Das schärfte mir auch mein Vater ein: „Man kann im Konzert nicht nur das Eingeübte abrufen, man kann nicht ständig der Trainer sein, irgendwann muss man zum Mitspieler werden.“ Sie praktizieren Yoga. Wann haben Sie damit angefangen? März 2018 concerti  11


Interview

ar von „falsch“ nach „richtig“ geht. Man kann durchaus mit dreißig Jahren Recht gehabt haben, während die revidierte Meinung, die man mit fünfzig hat, objektiv nicht mehr stimmt.

Vor etwa 18 Jahren. Ich befand als Begriff etwas unverständmich damals in einer vorzeiti- lich vor. Aber inzwischen weiß gen Midlife Crisis, mit 28 Jah- ich genau, wie er das meinte. ren. Eigentlich habe ich alles im Leben früh angefangen: In einem Interview haben Sie Beruf, Familie, Kind und eben sich einmal zum Verhältnis auch die Midlife Crisis. Mitt- zwischen Lernen und Wissen lerweile verstehe ich, dass es geäußert ... ein beginnendes Burnout-Syn- „Lernen ist nicht Wissen anhäudrom war. Obwohl ich immer fen“, das war wohl der Satz, sehr vorsichtig war und früh- den Sie meinen? Man kann zeitig abbremste, ging es beruf- sich mit verschiedensten Inforlich schneller voran, als es mir mationen vollstopfen und wird vielleicht lieb war. Ich musste dabei nicht klüger. Das passiert damals sogar einige Konzerte uns allen durch die heute unund Produktionen absagen. glaubliche Zugänglichkeit von Wie Baron Münchhausen jeglicher Information. Wissen musste ich mich an den Haaren ist für mich eine verinnerlichaus dem Sumpf ziehen und te, selbst durchlebte Informainstinktiv griff ich dazu, was tion. Und es befindet sich in mich schon immer faszinierte. Sport interessierte mich weni»Yoga ist für mich ger. Die fernöstlichen Diszipliein tägliches Ritual nen waren mir näher, zum geworden« Beispiel Kampfkünste, die ich früher in verschiedenen Varianten ausprobiert hatte. Yoga ständiger Entwicklung. Manchschien in der Krise einfach mal, wenn man seine eigenen meine Sache zu sein. Es gab früheren Aufzeichnungen hört, mir Halt, Ziel und Stütze. Es kommen sie einem als sehr hat mich physisch und psy- unreif vor, dabei hatte man chisch stärker gemacht. Yoga, damals das Gefühl, alles nach das bei mir zum täglichen Ri- bestem Wissen gemacht zu tual geworden ist, hilft mir haben. Aber nichts ist für imauch, um mich auf ein Konzert mer: Was einem gestern als gut vorzubereiten. Die „Entlee- und richtig erschien, gilt heute rung“, von der Celibidache nicht mehr. Wobei es mit der gerne sprach, kam mir früher Entwicklung nicht immer line12  concerti März 2018

Was es gibt, ist die einzig richtige Entscheidung im jeweiligen Moment. Die spätere Beurteilung wiederum ist immer subjektiv. Schauen Sie: In dem Moment, wo sich ein Komponist das Recht nimmt, die frei in der Natur existierenden Töne zu einem Werk zusammenzuflechten, eifert er dem Schöpfer nach und kreiert etwas nie Dagewesenes. Der Interpret greift das neue Werk auf und rekreiert es auf seine persönliche Art aufs Neue. Beide nehmen sich bei ihren Aktionen das Recht, etwas nach ihrem Gutdünken zu tun, was sie für den jeweiligen Moment für einzig richtig halten. Wie es Nietzsche sagte: „Der Gott ist tot, jetzt müssen wir wie Götter werden“. Die Schöpfung, wenn sie einmal existiert, gehört nicht mehr dem Schöpfer allein, sie gehört allen. Der Komponist hat natürlich das Anrecht, das Werk zu verändern, solange er lebt. Aber die spätere Fassung muss nicht immer die bessere sein. Zwei Beispiele kann ich anführen. Mahler hat sein op. 1, Das klagende Lied, das beim Beethoven-Wettbewerb in Wien mächtig durchfiel, durch seine spätere Revision bequemer und zahmer gemacht. Heute wird fast ausschließlich die Urfassung gespielt, weil sie viel mu-

Foto: Simon Pauly

Was ist objektiv? Gibt es das eigentlich in einer Interpretation: falsch oder richtig?


tiger ist, viel komplexer, auch komplizierter in der Umsetzung. Oder Schostakowitsch, der seine radikale Lady Macbeth von Mzensk später in die viel traditionellere und glattere Katerina Ismailowa umwandelte. Auch hier spielt man heute vor allem die ursprüngliche Fassung. Konzert-TIPPs

Berlin So. 4.3., 20:00 Uhr Philharmonie Allison Bell (Sopran), David Butt Philip (Tenor), Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Vladimir Jurowski (Leitung). Schostakowitsch: Schauspielmusik zu „Hamlet“ & Fünf Zwischenspiele aus „Lady Macbeth von Mzensk“, Dean: From Melodious Lay, Berg: Lulu-Suite Düsseldorf Di. 13.3., 20:00 Uhr Tonhalle Daniil Trifonov (Klavier), London Philharmonic Orchestra, Vladimir Jurowski (Leitung). Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll, Strawinsky: Suite aus „Der Kuss der Fee“ Hamburg Mi. 14.3., 20:00 Uhr Elbphilharmonie (Großer Saal) Daniil Trifonov (Klavier), London Philharmonic Orchestra, Vladimir Jurowski (Leitung). Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll, Prokofjew: Ballettsuite „Romeo und Julia“ Frankfurt Do. 15.3., 20:00 Uhr Alte Oper Künstler und Programm siehe Hamburg München Fr. 16.3., 20:00 Uhr Philharmonie am Gasteig Künstler und Programm siehe Düsseldorf Dresden Di. 27.3., 20:00 Uhr Semperoper Pierre-Laurent Aimard & Tamara Stefanovich (Klavier), Gustav Mahler Jugendorchester, Vladimir Jurowski (Leitung). Bartók: Konzert für zwei Klaviere, Schlagzeug und Orchester, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 8 c-Moll

Weitere Termine: Hamburg Mo. 9.4., 20:00 Uhr Elbphilharmonie Frankfurt Di. 10.4., 20:00 Uhr Alte Oper Berlin Sa. 7.4., 20:00 Uhr Konzerthaus Antje Weithaas (Violine), Lars Vogt (Klavier), Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Vladimir Jurowski (Leitung). Webern: Fünf Sätze op. 5, Berg: Kammerkonzert für Klavier, Violine und 13 Blasinstrumente, Beethoven: Sinfonie Nr. 7 A-Dur

Do. 21.6., 20:00 Uhr Philharmonie Camilla Nylund (Sopran), Matthias Goerne (Bariton), Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Vladimir Jurowski (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 38 D-Dur, Zemlinsky: Lyrische Sinfonie CD-Tipp

10. JUNI | 20.00 h | SALLES DE POLOGNE WOHLTEMPERIERTES KLAVIER 1 Werke von J. S. Bach und D. Schostakowitsch Andreas Staier (Cembalo), Alexander Melnikov (Klavier) 11. JUNI | 20.00 h | GEWANDHAUS WOHLTEMPERIERTES KLAVIER 2 Werke von J. S. Bach und F. Chopin Nelson Goerner (Klavier) 14. JUNI | 22.00 h | PAULINUM – AULA UND UNIVERSITÄTSKIRCHE ST. PAULI WOHLTEMPERIERTES KLAVIER 3 Werke von J. S. Bach und W. A. Mozart Phantasm – Consort of Viols 15. JUNI | 20.00 h | KONGRESSHALLE AM ZOO WOHLTEMPERIERTES KLAVIER 4 Werke von J. S. Bach und F. Mendelssohn Bartholdy Robert Levin (Klavier) 16. JUNI | 20.00 h | BUNDESVERWALTUNGSGERICHT WOHLTEMPERIERTES KLAVIER 5 Werke von J. S. Bach, G. Böhm und J. C. F. Fischer Andreas Staier (Cembalo)

Mahler: Totenfeier, Strauss: Also sprach Zarathustra Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Vladimir Jurowski (Leitung) Pentatone März 2018 concerti   13


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Oper

Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor

Foto: Jean-Louis Fernandez

Brennend aktuell: Alexander von Zemlinskys Der Kreidekreis in Lyon. Mehr dazu auf Seite 18

16_Porträt Meditation über die Zeit Bernd Alois Zimmermann schuf mit Die Soldaten eine

Jahrhundertoper, die zum 100. Geburtstag des Komponisten die Interpreten sogar ­ nseren ­philosophisch herausfordert 18_Kurz besprochen Online-Kritiken Auszüge aus u ­tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen 20_Opern-Tipps Die besten Musiktheater­ produktionen – ­ausgewählt von unserem Experten Peter Krause März 2018 concerti  15


FEUiLLETON

Meditation über die Zeit BERND ALOIS ZIMMERMANN schuf mit Die Soldaten eine

Brachte als einer der ersten Komponisten MultimediaElemente in die Oper ein: Bernd Alois Zimmermann

N

ehmen wir an, die Zeit schreitet nicht einfach im Gleichschritt des Tickens unserer Uhren voran. Stellen wir uns vor, sie wäre gekrümmt, formte sich zur Kugel. Dann könnten die Toten durchaus Zeitgenossen unserer Enkel sein. Man muss gar kein ­Buddhist sein, um die Zeit 16  concerti März 2018

gleichsam als Simultantanz von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft wahrzunehmen. Denker wie Henri Bergson, Edmund Husserl und Martin Heidegger haben philosophisch zu ergründen gesucht, wie kugelgestaltig die Zeit doch eigentlich ist. Bernd Alois Zimmermann, der die Literaten

James Joyce und Ezra Pound als seine geistigen Väter ansah, hat darüber nicht nur tiefschürfend nachgedacht: Der Kölner Komponist, der in diesem Monat 100 Jahre alt geworden wäre, suchte in seiner Musik schöpferisch nachzuweisen, wie wesentlich die Unterscheidung zwischen einer – in Alltagsdingen und der Ökonomie sehr wohl relevanten, in künstlerischen Fragen gänzlich unbedeutenden – gemessenen Zeit und einer für die Kunstwahrnehmung einzig relevanten Erlebniszeit doch ist. Klingt kompliziert? FrançoisXavier Roth sieht das Thema keineswegs abstrakt, sondern konkret. Der französische Dirigent und Kölner Generalmusikdirektor bereitet sich gerade auf die Premiere von Zimmermanns Zentralwerk Die Soldaten vor. Nach der bahnbrechenden Uraufführung von 1965 verspricht die jetzige Kölner Premiere den Visionen Zimmermanns näher denn je zu kommen. „Die damals provokative Collagetechnik dieser Oper ist heute in den Künsten ein durchweg vertrautes Mittel“, stellt Roth fest. Im Staatenhaus, dem Ausweichquartier der Oper Köln, könne man gerade mit diesem Werk aus der Not eine Tugend machen: „Das Publikum wird wie beim Frisör auf Stühlen sitzen, mit denen es um die eigene Achse

Foto: Hannes Kilian

Jahrhundertoper, die zum 100. Geburtstag des Komponisten die Interpreten sogar philosophisch herausfordert. Von Peter Krause


O S T E R F E S T I VA L 2 0 1 8 kreisen kann. Carlus Padrissa von der katalanischen Theatergruppe „La Fura dels Baus“ wird einen Ring um den Zuschauerraum bauen, sodass die vielen Simultanhandlungen des Stücks kreisartig um das Publikum herum stattfinden können.“ »Unser Schumann des 20. Jahrhunderts«

Der musikalische Mix aus Jazz, Tanzrhythmen, historischen Formen wie Toccata, Chaconne und Nocturno mit den damaligen Avantgardemitteln des Serialismus formt sich seinerseits zur Kugel aus Vergangenem und Zukünftigem. Roth findet diese Mischung faszinierend wie eh und je: „Zimmermann ist hier auf der Klimax seiner Kreativität. Er ist für mich unser Schumann des 20. Jahrhunderts.“ Roth spielt auf die komplexe Persönlichkeit des Mannes an, der sich, ein Kind der Eifel wie der Widersprüche und Zerrissenheit der Nachkriegszeit, ein gläubiger Katholik wie ein tief verunsicherter Pessimist, anno 1970 das Leben nahm. Der Schrei und das Schrundige, das Grausame und kakofonisch Krachende ist für Roth freilich heute nicht mehr das Einzigartige dieser – neben Alban Bergs Wozzeck – singulären Jahrhundertoper. „Neu geblieben ist für mich das kammermusikalisch Feine und Irisierende der Partitur, das so frisch, stark und rein wirkt wie ein Anton Webern. Aus heutiger Sicht steckt das Werk nicht nur voller Wahrheit und Aktualität, die Musik verströmt auch eine unerhörte Schönheit.“ Vielleicht wird die Kugelgestalt der Zeit in der Wiederbegeg-

nung mit seinem Mammutwerk gerade dann unmittelbar erfahrbar, wenn wir uns auf seinen Weg „für das Spontane, Assoziative, Traum- und Trancehafte“, so Zimmermann selbst, mutig einlassen. Denn ist der Traum mit seiner Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen und Widersprüchlichen, seiner Aufhebung des linearen Fortschreitens von Bildern und Erinnerungen nicht der ideale Weg, um das Kugelartige dieser Kunst wahrzunehmen? Seine Literatur­oper nach dem Schauspiel von Jacob Michael Reinhold Lenz von 1776 ist zwar beißend sozialkritisch, dabei nie betroffenheitskitschig, ihr eignet aber auch ein moderner Surrealismus und die heutige Hirnforschung vorwegnehmender Konstruktivismus, der das Heterogene, ja Verrückte in unseren Köpfen aufregend zusammenfließen lässt. Opern- & Konzert-TIPPs

Nürnberg Sa. 17.3., 19:30 Uhr (Premiere) Staatstheater Zimmermann: Die Soldaten. Marcus Bosch (Leitung), Peter Konwitschny (Regie)

Weitere Termine: 20. & 25. 3., 8., 14. & 23.4. Köln So. 29.4., 18:00 Uhr (Premiere) Staatenhaus Zimmermann: Die Soldaten. François-Xavier Roth (Leitung), La Fura dels Baus & Carlus Padrissa (Regie)

Weitere Termine: 3., 11., 13., 17. & 19.5. Köln Sa. 5.5., 20:00 Uhr Philharmonie ACHT BRÜCKEN. Allison Bell (Sopran), Anna Raziejewska (Mezzosopran), Bettina Ranch (Alt), Peter Tansits (Tenor), Hans Christoph Begemann (Bariton), Otto Katzmeier (Bass), WDR Sinfonieorchester, Emilio Pomárico (Leitung). Zimmermann: Sinfonie in einem Satz, Vokalsinfonie aus „Die Soldaten“, Bauckholt: Neues Werk

22. MÄRZ – 2. APRIL 2018 TS: TICKE)22520 ( 3 +4 96 444 444

JOSEPH HAYDN

L’DISABITATA ISOLA BITATA

DIE UNBEWOHNTE INSEL

CONGRESS CASINO - BADEN BEI WIEN

Oper im Stil der Mozartzeit TEATRO BAROCCO ist bekannt für seine spektakulären originalgetreuen szenischen Rekonstruktionen der Opern W. A. Mozarts. Erstmals im zauberhaften Biedermeier - Ensemble der ehemaligen kaiserlichen Kurstadt Baden bei Wien, präsentiert Intendant Bernd R. Bienert zu Ostern 2018 eine Rekonstruktion der Meisteroper L´isola disabitata von Joseph Haydn. Mit seinem historisch-authentischen Inszenierungsstil folgt Bernd R. Bienert akribisch genau den ursprünglichen Intentionen der Komponisten und Librettisten des 18. Jahrhunderts. Damit gelingen ihm immer wieder erstaunlich neuartige Musiktheater-Erlebnisse, die völlig im Einklang mit dem musikhistorischen Erbe stehen. Die musikalische Leitung der Aufführung auf historischen Instrumenten übernimmt Christoph U. Meier, der bereits mit seinem Dirigat bei den Bayreuther Festspielen für internationales Aufsehen sorgte.

PREMIERE: 22.03. TERMINE: 24.03. | 25.03. | 31.03. | 01.04. | 02.04.2018

www.teatrobarocco.at


Kurz Besprochen

Opern-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper

MAGDEBURG 27.1.2018

LUZERN 27.1.2018

#MeToo im Musiktheater

Glatter Sturz in den Untergang

Animalisch anarchisches Anti-Wesen

Zemlinsky: Der Kreidekreis Opéra de Lyon. Lothar Koenigs (Leitung), Richard Brunel (Regie), Lauri Vasar, Martin Winkler, Nicola Beller Carbone, Ilse Erens, Stephan Rügamer

von Einem: Dantons Tod Theater Magdeburg. Kimbo Ishii (Leitung), Karen Stone (Regie), Peter Bording, Stephen Chaundy Weitere Termine: 2.3., 2. & 21.4.

Verdi: Falstaff Luzerner Theater. Clemens Heil (Leitung), Benedikt von Peter (Regie), Claudio Otelli Weitere Termine: 5., 9. & 21.5., 9., 12., 15. & 17.6.

Oper Mit 16 vergewaltigt und ins Bordell gesteckt. Von einem Stammkunden freigekauft und zur Nebenfrau versklavt. Von der ersten Gattin ihres zweifelhaften Gönners verleumdet und unschuldig zum Tode verurteilt. Das Schicksal der Haitang ist fast zu schlimm, um wahr zu sein. #MeToo im Musik­ theater? Der dramaturgisch den­ kende Intendant Serge Dorny hat den richtigen Riecher gehabt: Der Kreidekreis entwickelt brennende Aktualität. Regisseur Richard Bru­ nel muss das Heute nicht mühsam behaupten, die chinesische Parabel lässt sich problemlos mit ihrer po­ litisch-gesellschaftlichen Spreng­ kraft neu erzählen. Ein packender Abend. Die aufregende Partitur erklingt dank des formidablen Or­ chesters und des vorzüglichen Di­ rigenten Lothar Koenigs in subtil ausgehörten Zwischentönen. (PK)

Oper Karen Stone ist vor allem eine differenzierende und weitge­ hend objektive Darstellung der politischen Gegner Georges Danton und Maximilien de Robespierre wichtig. Damit agiert sie im Sinn Gottfried von Einems, der sich be­ reits vor der Uraufführung von 1947 einer dualistischen Schwarz-WeißKontrastierung dieser Rivalität ­widersetzte. Aber vor allem öffnet die Regie führende Intendantin die Bühnenflächen für den ausgezeich­ net vorbereiteten und brillant agie­ renden Opernchor: Die Orientie­ rungslosigkeit der Massen und den Blutrausch in einer auswuchernden Zone des Terrors formt der Choreo­ graf David Williams als abgehacktes Körpergemisch und strukturiertes Chaos. Es ist ein Haufen fast schon entmenschlichter Automaten, die blutgierig den Tod ihrer früheren Favoriten fordern. (RD)

Oper Benedikt von Peter hat die Entscheidung einer radikalen Re­ duktion schon einmal getroffen – in seiner legendären Sicht auf Verdis La Traviata, in der allein die Titelfi­ gur leibhaftig agiert. Dieselbe Grundidee nutzt er für den Falstaff. Damit ist ihm ein Quantensprung in der Inszenierungsgeschichte des Stücks gelungen. Wobei der Erfolg des Regisseurs undenkbar wäre ohne den überragenden Sängerdar­ steller Claudio Otelli. Der BassBariton gleicht als Falstaff einem Naturereignis. Es hat etwas dezi­ diert Animalisches, gänzlich Unge­ künsteltes, gleichsam Schamloses, wie der Sänger mit maximaler Ri­ sikolust dieses anarchistische AntiWesen des braven bürgerlichen Lebens verkörpert. Schier uner­ schöpfliche vokale Reserven paaren sich in Otelli mit einer lustvoll maß­ losen Wucht. (PK)

18 concerti März 2018

Fotos: Jean-Louis Fernandez, Kirsten Nijhof, Ingo Höhn

LYON 20.1.2018


SEIN GANZER KÖRPER WAR MUSIK! Gundula Janowitz über Leonard Bernstein

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OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

BERLIN  SO. 18.3.2018

Hochexpressive Harmonien Oper Die Partitur voller rausch-

Korngold: Das Wunder der Heliane Deutsche Oper Berlin. Marc Albrecht (Leitung), Christof Loy (Regie), Sara Jakubiak, Josef Wagner Weitere Termine: 22. & 30.3., 1. & 6.4.

Vielgestaltige Helena: Plakatmotiv zur Berliner Premiere 20 concerti März 2018

Macht macht verrückt: Szenenbild aus Macbeth in Lyon LYON  FR. 16.3.2018

Hoffnungsschimmer Oper Die politische Seite Verdis verdient die

intensive Beleuchtung eines eigenen Festivals

D

as „Opernhaus des Jahres“ steht nicht in Wien oder München, es befindet sich in Lyon. Die französische Perle mit römischen Wurzeln, malerisch zwischen Rhone und Saône gelegen, beheimatet ein Opernhaus, das dank der konsequent konzeptionellen Arbeit von Intendant Serge Dorny und seinem Team heute fraglos zu einem der besten Europas gehört. Nicht die Summe der Stars, sondern die Kontinuität eines kompromisslos dramaturgisch gedachten Spielplans ist Erfolgsrezept. Das Frühjahrsfestival fokussiert den Ansatz diesmal mit drei Titeln aus der Feder von

Verdi, freilich nicht die Gassenhauer La Traviata oder Rigoletto, sondern drei politisch aufgeladene Werke: Die Macht macht verrückt (Macbeth), die Macht zermalmt (Attila), die Macht zerstört die schönen Seelen, die Illusionen und Ideale (Don Carlos). Hoffnungsschimmer in dunklen Zeiten lässt der neue, aus Mailand stammende Musikchef Daniele Rustioni aufscheinen.

Verdi: Macbeth/Don Carlos/ Attila Opéra de Lyon. Daniele Rustioni (Leitung), Christophe Honoré /Ivo van Hove (Regie), Michele Pertusi, Roberto Scandiuzzi, Susanna Branchini. Weitere Termine: 17.3. bis 6.4.

Fotos: Realgestalt, Jean-Pierre Maurin, Barbara Pálffy, Marco Borggreve/hr

haftem Pathos und hochexpressiver Harmonien beweist in jeder Pore: Korngold hat ein Meisterwerk geschaffen, dessen Hamburger Uraufführung anno 1927 enorm erfolgreich war: Zwölf Opernhäuser spielten Das Wunder der Heliane nach. Zunächst ähnlich viel gespielt wie Richard Strauss, verschwand die Musik des jüdischen Komponisten aus den Programmen. Die Geschichte vom eiskalten Herrscher ohne Liebesfähigkeit, dessen Frau Heliane, die sich einem dionysischen Fremden hingibt, und einem Volk, das auf ein erlösendes Wunder wartet, ist märchenhaft und zeitlos.


DESSAU  FR. 2.3.2018

Weitere Tipps

Haifische und Huren Oper Ausstattungs-Altmeister Ezio Toffolutti

Freiburg

ANGELS IN AMERICA

mischt Weills Evergreen opulente neue Farben bei

V

or neunzig Jahren fand die Berliner Uraufführung der Dreigroschenoper statt, die hübsch dialektisch mit Bertolt Brechts beißender Sozialkritik besticht und dennoch zum Mitträllern einlädt – der geniale Songstil des Kurt Weill macht’s möglich. Beim diesjährigen Kurt Weill Fest Dessau darf der Hit um Haifische und Huren nicht fehlen, fordert freilich zu einer immer wieder kreativen Auseinandersetzung heraus. Mit Regisseur und Ausstatter Ezio Toffolutti nimmt sich ein

Altmeister des epochalen Werkes an: 1944 in Venedig geboren, war Toffolutti zunächst als Bühnenbildner an der OstBerliner Volksbühne tätig. Die Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Harry Kupfer oder Katharina Thalbach führte ihn später an die großen Festivals sowie Schauspiel- und Opernbühnen. Weill: Die Dreigroschenoper Theater Dessau. Markus L. Frank (Leitung), Ezio Toffolutti (Regie & Ausstattung). Weitere Termine: 10. & 17.3., 8., 13. & 28.4., 1.6.

Sa. 10.3., 19:30 Uhr Theater Freiburg Peter Eötvös komponierte seine 2004 in Paris uraufgeführte Oper in avancierter Broadway-Ästhetik nach Tony Kushners gleichnamigem Drama. Kiel

GÖTTERDÄMMERUNG Sa. 10.3., 17:00 Uhr Theater Kiel Das Hausherren-Duo schließt Wagners Tetralogie ­gemeinsam ab: Intendant Daniel Karasek inszeniert, GMD Georg Fritzsch dirigiert. Halle

SWEENEY TODD

BADEN BEI WIEN DO. 22.3.2018

Oper Auch szenisch führt die Rekonstruktion alter

So. 11.3., 18:00 Uhr Bühnen Halle Stephen Sondheims Broadway-Sensation: „Mensch frisst Mensch“ heißt es im Text der grotesken Sozialsatire im ­Musical-Gewand.

Aufführungspraktiken zu erhellenden Lösungen

München

Haydn historisch

I

n musikalischer Hinsicht gehört die historische Aufführungspraxis barocker Werke längst zum guten Ton. Aber lohnt der Gang zu den Müttern und Vätern Alter Musik auch in szenischer Hinsicht? Durch das Studium stilisierter barocker Gesten? Die Rekonstruktion ursprünglicher Bühnenmalereien und Beleuchtungseffekte? Für Haydns 1779 im Marionettentheater von Schloss Esterházy uraufgeJoseph Haydn: L’Isola disabitata Teatro Barocco. Christoph U. Meier (Leitung), Bernd R. Bienert (Regie) Weitere Termine: 24., 25. & 31.3., 1. & 2.4.

führtes Meisterwerk kommt Regisseur und Ausstatter Bernd R. Bienert im historischen Theatersaal der einstigen Sommerresidenz der Habsburger in Baden bei Wien den originalen Bildwelten so nah wie irgend möglich.

LES VÊPRES ­SICILIENNES So. 11.3., 18:00 Uhr Bayerische Staatsoper Als Hausregisseur am Hamburger Thalia Theater setzte Antú Romero Nunes den Don Giovanni mit Schauspielern in Szene: In München arbeitet er nun mit Sänger-Weltstars. Augsburg

LA FORZA DEL DESTINO Sa. 24.3., 19:30 Uhr Theater Augsburg Er will es mit Verdi wissen: André Bücker, neuer ­Intendant im Schwabenland.

Bildwelten wie zu Zeiten Haydns: Szene aus L’Isola disabitata

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Die Rezension zum Tipp: Über alle Premieren mit diesem Zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper März 2018 concerti   21


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tipps & termine Das Musikleben in Niedersachsen & Bremen im März

Foto: Beatrice Waulin/Sony Classical

In Hannover treffen edler Harfenklang und feurige Kastagnetten-Rhythmen aufeinander. Mehr dazu auf Seite 4

2_Porträt Britische Stereotypen Mit Offenheit, Leidenschaft und Höflichkeit hat sich das Doric String Quartet in die großen Konzerthallen gespielt 4_Interview »Alle haben mir davon abgeraten« Xavier de Maistre hat als Solist den Feenstaub von der Harfe geblasen und sich

für sein neues Projekt mit der Kastagnetten-Virtuosin Lucero Tena zusammengetan 8_Interview »Was kann ich dafür, dass ich nun mal eine Frau bin?« Schönheit hin oder her: Star-Geigerin Hilary Hahn hält nichts von Marketing-Gags und aufwendiger Verpackung 12_Regionale Tipps Die wichtigsten Termine im März, ausgewählt von der concerti-­Redaktion 23_Klassikprogramm concerti 03.18 Niedersachsen & Bremen 1


porträt

Heiteres Quartett: Alex Redington, Jonathan Stone, Hélène Clément und John Myerscough (v. l.)

Britische Stereotypen

P

rofessionelle Kammer- tett spielen wollte: „Ich habe musik ist nichts für mir das gewünscht, solange Zweifler. Man muss das ich denken kann. Alex [ReLeben im Streichquartett mit dington, die 1. Violine des jeder Faser wollen und der Quartetts] kenne ich, seitdem Weg zum Erfolg ist lang. Und wir neun Jahre alt waren, mit man braucht Zeit, um als En- 16 haben wir dann das Quarsemble seinen eigenen Klang tett gegründet.“ zu finden, um sich als Instrumentalist in eine Gemein- Besseres Benehmen dank schaft zu fügen und trotzdem neuer Bratschistin seine eigenen Ideen zu ver- Dies war auch der Zeitpunkt, treten. Je früher man also an dem das Leben aus dem zusammenfindet, desto bes- Koffer begann, wobei das ser. John Myer­sc­ ough, Cellist Quartett seine Konzerte gut des Doric String Quartet, plant und ganz bewusst nur kann sich nicht einmal mehr einmal im Jahr für drei Monaan eine Zeit erinnern, in der te am Stück auf Tournee geht. er nicht in einem Streichquar- „Unser Primarius hat zwei Kin2 Niedersachsen & Bremen concerti 03.18

der, da geht das auch gar nicht anders. Irgendwie muss auch ein Alltag möglich sein und jeder muss sein Ding machen können, sonst hält man das langfristig nicht durch“, so Myerscough. In der Ursprungsbesetzung bestand das Doric String Quartet aus vier Männern, seit einiger Zeit gehört nun die französische Bratschistin Hélène Clément dazu, was sich laut Myerscough weniger auf das Quartettspiel als vielmehr auf ihre Umgangsformen bei den Proben auswirkt: „Hélène sorgt dafür, dass wir uns besser benehmen. In ihrer Anwesenheit

Foto: George Garnier

Mit Offenheit, Leidenschaft und Höflichkeit hat sich das Doric String Quartet in die großen Konzerthallen gespielt. Von Katherina Knees


machen wir weniger Blödsinn in den Proben, in der reinen Männerbesetzung war das oft anders.“ Was immer die Frage ist: Die Antwort muss »Ja« lauten

Streitereien standen aber auch schon damals nicht auf der Tagesordnung: „In Sachen Höflichkeit sind wir britische Stereotypen.“ Die Ensemblemitglieder halten es mit Valentin Erben vom Alban Berg Quartett, der ihnen einst den Rat gab, dass die Antwort immer „Ja“ lauten müsse, was auch immer die Frage sei. Mit anderen Worten: Jeder im Ensemble muss immer ernstgenommen werden, jede Idee zumindest auf offene Ohren stoßen. „Schließlich sollte man die Emotionen in der Musik ausleben und nicht in den Diskus­sionen“, resümiert Myerscough. Mit diesen Weisheiten hat sich das Doric String Quartet sehr schnell in die Riege der führenden Kammerensembles Großbritanniens gespielt und mehrere Wettbewerbe gewonnen, darunter 2008 die Osaka International Chamber Music Competition. Nachdem sich das Quartett in Europa einen Namen gemacht hatte, folgte 2010 das Debüt in den USA, wo sie seither vom Publikum immer wieder sehr enthusiastisch und leidenschaftlich gefeiert werden – „im Gegensatz zum Publikum in Israel: Hier hören die Leute sehr konzentriert zu und geben nach dem Konzert unheimlich differenzierte Kommentare zu unseren Interpretationen“, so Myerscough. Doch gerade diese Mentalitätsunterschiede des Publikums in den verschiedenen Ländern

faszinieren die Musiker, die stets den Kontakt zu den Zuhörern suchen und immer wieder zwischen den jeweiligen Werken Kurzeinführungen halten über das, was gleich erklingen soll. Doch ganz egal, in welchem Land die Musiker gerade auftreten: „Am Ende geht es darum, dass der Funke überspringt und das Publikum merkt, dass wir ganz normale Menschen sind.“ Wer Haydn spielen kann, kann alles spielen

Einen Repertoireschwerpunkt hat das Doric String Quartet ganz bewusst nicht, lieber erfreuen sich die Musiker an der stilistischen Vielfalt und am breiten Repertoire, dessen Erkundung für sie eine Lebensaufgabe ist. Einen Lieblingskomponisten hat das Quartett dennoch: Joseph Haydn, was für Myerscough auch mit der Vielseitigkeit des Ensembles zusammenhängt: „Haydns Musik beinhaltet die gesamte emotionale Bandbreite und ist eine Herausforderung, was Perfektion angeht. Oder anders formuliert: Wenn man Haydns Musik gut spielen kann, kann man alles spielen.“ Konzert-TIPP

Göttingen So. 4.3., 19:45 Uhr Georg-AugustUniversität (Aula) Doric String Quartet. Haydn: Streichquartett G-Dur op. 64/4 & Streichquartett D-Dur op. 64/5 „Lerchen-Quartett“, Brahms: Streichquartett B-Dur op. 67, Janáček: Streichquartett Nr. 1 „Kreutzer-Sonate“ CD-Tipp

Haydn: Streichquartette Nr. 75–80 Doric String Quartet Chandos

MARIA OPER VON ROMAN STATKOWSKI

Deutsche Erstaufführung Premiere 17. März

WWW.STAATSTHEATER.DE | TEL: 0441.2225-111


interview

»Alle haben mir davon abgeraten« Xavier de Maistre hat als Solist den Feenstaub von der Harfe

geblasen und sich für sein neues Projekt mit der KastagnettenVirtuosin Lucero Tena zusammengetan. Von Sören Ingwersen war dann der Anlass, das Projekt zu verwirklichen.

Herr de Maistre, Ihr neues Album trägt den Titel „Serenata Española“. Haben Sie eine besondere Beziehung zu Spanien?

»Ich habe mir Videos angeschaut und war total baff«

Nicht wirklich, aber ich liebe spanische Musik. Das ist auch die Musik, für die sich die Harfe perfekt eignet. Man muss bedenken, dass die Stücke von Albéniz oder Granados zwar durch die Gitarre populär, aber ursprünglich für Klavier geschrieben wurden. Mit der Harfe nutzt man einerseits die Bandbreite, Klangfülle und den harmonischen Reichtum des Klaviers, andererseits kann man aber auch die härteren Einsätze der Gitarre imitieren. Das ist für mich ein perfekter Kompromiss, da man diese Stücke dadurch abwechslungsreicher wiedergeben kann als auf dem Klavier oder der Gitarre. Die Begegnung mit Lucero Tena

strahlung und so eine warme Persönlichkeit. Dann habe ich mir auf YouTube Videos von ihr angeschaut und war total baff. Danach wollte ich unbedingt ein Projekt mit ihr auf die Beine stellen. Eine solche Konstellation hat es noch nie gegeben. Sie fand die Idee toll, etwas mit mir zu machen, und hat sofort zugesagt.

4 Niedersachsen & Bremen concerti 03.18

Wie kam die Begegnung mit der Kastagnetten-Virtuosin zustande?

Sie wurde mir nach einem Konzert in Madrid vorgestellt und ich war sofort von ihr begeistert. Sie hat eine große Aus-

Gab es Meinungsverschieden­ heiten bei der Vorbereitung oder während der Aufnahmen?

Überhaupt nicht. Die Zusammenarbeit war unglaublich einfach. Alle Stücke hat sie ja bereits mit Orchester oder mit Gitarre gespielt. So war nur zu entscheiden, bei welchem Werk

sie mitmacht und wie viel sie spielt. Lucero hat so ein fantastisches Rhythmusgefühl, dass wir kaum proben mussten. Es ist ganz erstaunlich, wie viele Farben und Emotionen sie mit diesen kleinen Stückchen Holz spiegeln kann. Lucero Tena ist ja eine lebende Legende. Warum eigentlich?

Lucero ist eine so starke Persönlichkeit und verströmt eine solche Intensität auf der Bühne, wie ich sie selten erlebt habe. Sie war ja eine sehr bekannte Flamenco-Tänzerin und eine künstlerische Botschafterin für Spanien. Es gibt Fotos von ihr mit Marlon Brando, Gregory Peck oder Ronald Reagan. Ihre Stärke waren immer die Kastagnetten, die sie so abwechslungsreich verwendet, dass sie sie zu einem Soloinstrument machen konnte und von den größten Orchestern eingeladen wurde. Lucero ist gerade 80 geworden und hat so eine enorme Energie und ist immer gut gelaunt, dass es wirklich ein Erlebnis ist, mit ihr auf der Bühne zu stehen. Spielen Sie bei jedem Konzert auf Ihrer eigenen Harfe?

Ich habe vier Instrumente, die europaweit verteilt sind, und

Foto: Gregor Hohenberg

M

odische Jeans und rote Sportschuhe – auch beim Interviewtermin in einem Café nahe der Hamburger Musikhochschule gibt es für Xavier de Maistre keinen Garderobenzwang. Aber nicht nur durch seine äußere Erscheinung hat der 44-jährige Franzose mit vielen Klassik-Klischees aufgeräumt.


zur Person

Verliebt in seine Lehrerin, begann der 1973 in Toulon geborene Xavier de Maistre mit neun Jahren das Harfenspiel bei ihr zu lernen. Mit 24 Jahren wurde er Soloharfenist bei den Wiener Philharmonikern. 2010

kündigte er die Stelle, um sich ganz seiner Solokarriere zu widmen. De Maistre unterrichtet seit 2001 als Professor an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg.

versuche immer die Harfe, die am nächsten ist, zum jeweiligen Auftrittsort zu schicken. Aber 70 Prozent meiner Konzerte spiele ich als Solist mit großem Orchester. Dort nutze ich oft die Instrumente, die mir zur Verfügung gestellt werden. Ist die Umgewöhnung schwierig?

Wir Harfenisten wechseln ungern. Ich spiele auf einer amerikanischen Lion-&-Healy-Harfe. Bei der deutschen Harfe, die etwas kleiner ist, sind die Saitenabstände zum Teil etwas größer. Wer ein anderes Inst-

rument gewohnt ist, greift ständig daneben. Greifen Sie manchmal auch bei der Werkauswahl daneben? Das Repertoire für Harfe ist ja begrenzt.

Arrangements bin ich aber sehr wählerisch. 60 Prozent der Klavierliteratur kann man auf der Harfe übernehmen. Aber es klingt nicht alles gut. Es kommt vor, dass ich ein Projekt beginne und nach ein paar Monaten erkenne, dass es nichts bringt, und ich die Arbeit einstelle.

Ich würde nie behaupten, dass ich nicht gerne Konzerte von Beethoven oder Mozart hätte. Aber auf der anderen Seite ist es eine große Motivation, im- Wie viele Arrangements auf mer neue Projekte zu entwi- „Serenata Española“ stammen ckeln, etwas zu erfinden, was von Ihnen selbst? es noch nie gegeben hat, und Ungefähr die Hälfte. Einige neue Türen zu öffnen für an- Werke wurden noch nie auf der dere. Diese Pionierrolle macht Harfe gespielt wie zum Beispiel mir sehr viel Spaß. Bei den Mallorca von Albéniz oder das concerti 03.18 Niedersachsen & Bremen 5


Alle haben mir davon abgeraten. Als Student wurde mir immer gesagt: Das Beste, was man mit der Harfe erreichen kann, ist, eine Stelle bei einem internationalen Top-Orchester zu bekommen. Als ich dann die Stelle in Wien mit 24 Jahren antrat, habe ich gedacht: Okay, das war’s. Ich konnte mich mit dem Gedanken nicht anfreunden, 45 Jahre lang im Orchester auf den Einsatz zu warten. Aber ich muss gestehen, was jetzt passiert, ist wirklich viel, viel mehr, als ich mir je erhofft hatte. Sind Liebhaber von Harfenmusik in der Regel eher konservative Menschen?

Intermedio aus La Boda de Luis Alonso von Giménez – das Paradestück von Lucero Tena und aller spanischen Orchester. Ich hatte ziemlichen Respekt davor, aber wollte es unbedingt für Lucero lernen. Andere Arrangements sind längst zu Klassikern für die Harfe geworden wie de Fallas Danza española oder die D-Dur-Sonate von Albéniz. Die Musikindustrie preist Harfenmusik oft mit Floskeln wie „Musik zum Träumen“ oder „Klassik zum Genießen“ an. Nervt Sie das?

Ich denke, weil die Harfe so spektakulär ist und ich durch meine Auftritte mit vielen Klischees über klassische Musiker aufräume, spreche ich auch ein

»Sie soll nicht im Schatten stehen« jüngeres Publikum an. Man kann klassische Musik spielen und trotzdem mit beiden Füßen im 21. Jahrhundert stehen. Ich glaube, das ist auch absolut notwendig, wenn wir Musiker überleben wollen.

Am Anfang hat mich das schon Wie sieht diese etwas genervt. Es war schwie- „Aufräumarbeit“ konkret aus? rig, die Menschen davon zu Es ist sehr wichtig, wie man überzeugen, dass die Harfe ein auftritt, dass man vielleicht mal ernstzunehmendes Soloinstru- etwas dynamischer auf die ment sein kann. Aber da hat Bühne geht. Es ist aber auch sich in den letzten zehn Jahren eine Frage des Marketings, anunglaublich viel getan. gefangen von den Fotos und 6 Niedersachsen & Bremen concerti 03.18

der Kleidung bis hin zur Programmgestaltung. Selbst das konservative Publikum möchte inzwischen Abwechslung. Veranstalter, die immer wieder dieselben Werke aufs Programm gesetzt haben, weil das bisher immer funktioniert hat, haben am Ende nicht überlebt. Das Umgekehrte wäre richtig gewesen: Wenn man merkt, die Leute kommen nicht mehr, muss man sich öffnen für neue Instrumente, neue Werke, neue Gesichter. Sie leben derzeit in Monaco und haben eine zwölfjährige Tochter. Zupft sie auch schon die Harfe?

Sie spielt Geige und etwas Klavier. Ich wollte nicht, dass sie nachher im Schatten ihres Vaters steht. Aber ob sie überhaupt eine professionelle Laufbahn einschlägt, soll allein ihre Entscheidung sein. Egal welches Instrument – es ist wahnsinnig schwierig geworden, sich durchzusetzen. Daher muss der Wunsch von innen kommen. Ich komme nicht aus einer Musikerfamilie. Die Harfe war wirklich mein Ding. Das zu erkennen, finde ich sehr wichtig für das Leben.

Konzert-TIPP

Hannover Sa. 10.3., 19:30 Uhr NDR Landesfunkhaus Xavier de Maistre (Harfe), Lucero Tena (Kastagnetten). Albéniz: Sonate D-Dur op. 13 & Suite espanola (Auszüge), Lecuona: Malagueña, Soler: Sonate für Harfe CD-Tipp

Serenata Española – Werke von Soler, Albéniz u. a. Xavier de Maistre (Harfe), Lucero Tena (Kastagnetten). Sony Classical

Foto: Beatrice Waulin/Sony Classical

Was hat Ihre Familie, was haben Ihre Freunde gesagt, als Sie 2010 Ihre Stelle bei den Wiener Philharmonikern aufgegeben haben, um eine Solokarriere zu starten?


Foto: Charlotte Abramow / DG

hannover

JUBILÄUMS KONZERTE 10. Internationaler Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover 6. März | Nemanja Radulović 15. März | Dami Kim 13. April | Frank Huang 6. Mai | Suyoen Kim 11. Mai | Alexandra Conunova 8. Juni | Robert Chen 14. Juni | Michiko Kamiya 21. Juni | Fumiaki Miura 8. Juli | Antje Weithaas www.jjv-hannover.de


Interview

»Was kann ich dafür, dass ich nun mal eine Frau bin?« Schönheit hin oder her: Star-Geigerin hilary hahn hält nichts von Marketing-Gags und aufwendiger Verpackung. Von Christoph Forsthoff

Sollen wir lieber die Rollen tauschen? Auf Ihrer Website finden sich mehrere Gespräche, in denen Sie Musikerkollegen interviewen – wären Sie im Grunde Ihres Herzens lieber Journalistin als Geigerin geworden?

(lacht) Natürlich möchte ich die Rollen nicht wirklich tauschen. Aber ich liebe es, Men8 Niedersachsen & Bremen concerti 03.18

schen zu befragen und hatte ursprünglich mal die Idee, regelmäßig solche Interviews auf meiner Website zu platzieren. Das ließ sich dann aber doch nicht verwirklichen und insofern ist es mehr zu meinem eigenen Vergnügen. Denn oft treffe ich im Laufe einer einzigen Woche so viele faszinierende Menschen, dass ich es als ein großes Glück empfinde, Zeit mit ihnen bei einem gemeinsamen Gespräch zu verbringen.

gehen, ganz gleich, welche Krisen noch auf uns zukommen. Ihr Optimismus in allen Ehren, aber muss die Klassik ange­ sichts der Überalterung des Konzertpublikums sich nicht stärker um die jungen Menschen bemühen?

Gut, dann übernehme ich die Fragen. In Deutschland wird gern die Krise der Klassik beschworen – erleben Sie das auch so?

Natürlich können wir auf aufwendige Werbekampagnen setzen, die neues Publikum bringen und Klassik populärer machen sollen. Doch am nachhaltigsten erreiche ich neue Zuhörer über das Herz der Klassik: über ihre Vielfalt, Qualität und Unterschiedlichkeit. Bieten wir den Leuten nur immer wieder das Gleiche an, werden wir potenzielle neue Zuhörer eher verlieren. Klassik, das ist vor allem die Chance zur Entdeckung – und der sollten wir uns nicht selbst berauben.

Nein, das habe ich noch nie so gesehen. International betrachtet, genießt doch die Klassik von allen musikalischen Genres die größte Aufmerksamkeit. Es gibt heute mehr Konzerthäuser als vor 50 Jahren, mehr Konzertreihen und Orchester. Die Klassik wird weiter ihren Weg

Dennoch zählt nun mal in unserer Zeit nicht allein der Inhalt, sondern auch die Ver­ packung. Lässt sich über aufwendige Fotoproduktionen, wie sie inzwischen für viele Alben gerade jüngerer Künstler üblich sind, die Klassik besser verkaufen?

»Krise? Die Klassik wird weiter ihren Weg gehen«

Foto: Michael Patrick OLeary

S

chönes Kind, was bist Du ernst!“, denkt der Besucher unwillkürlich beim Anblick von Hilary Hahn auf dem Konzertpodium. Und auch im Gespräch vermag die US-Amerikanerin diese Ernsthaftigkeit kaum einmal abzulegen – fast scheint es, als sei die 38-Jährige das wandelnde Pflichtbewusstsein. Dass ihre Violine da ausgerechnet den Spitznamen „Die Kanone“ trägt, mutet angesichts ihrer Beherrschtheit schon beinahe bizarr an – auch wenn das zarte Persönchen mit den sanften Katzenaugen und den Korkenzieherlocken sehr wohl von Entladungen ihrerseits zu erzählen weiß: „Meine Kamera habe ich vor Wut schon mal gegen die Wand geschmissen! Und Sie werden sich wundern – sie funktionierte noch ...“


zur Person

Deutsche Vorfahren: Hilary Hahns Familie stammt aus der Pfalz, geboren wurde die amerikanische Geigerin 1979 in Lexington, Virginia. Mit zehn Jahren studierte sie schon am Curtis Institute of Music und gab ihr erstes Solokonzert. In Deutschland spielte sie erstmals als 16-Jährige mit dem Symphonieorchester des BR. Seither tritt sie weltweit mit allen bedeutenden Orchestern und Dirigenten auf.

Wie bei jedem Produkt kann auch hier ein Bild und ein Image dem Konsumenten eine Ahnung davon vermitteln, was ihn erwartet. Wobei ja nicht ich verkauft werden soll, sondern meine Arbeit – nur die lässt sich eben anders als meine Person nicht auf einem Foto festhalten. Am Ende ist also auch die Klassik ein ganz normales Business ...

Auch wenn viele die Kunst ungern als Geschäft betrachten, am meisten beunruhigt die Leute doch bei der Frage nach dem „Überleben“ der Klassik die finanzielle Seite. Keiner sorgt sich ernsthaft, dass die klassische Musik aussterben könnte, sondern es ist vor allem die Sorge, keine Tickets mehr verkaufen zu können, keine finanzielle Unterstützung für die Orchester mehr zu bekommen, nicht mehr genügend CDs zu verkaufen. Oder auch die Sorge um sin-

kende Einschaltquoten für die Klassiksendungen im Radio und Fernsehen: Denn in der Folge würden Werbekunden wegbleiben und damit wäre das Überleben dieser Programme gefährdet. Die Klassik an sich wird überleben, solange Menschen musizieren – und sei es auch nur daheim – und komponieren – und sei es auch nur für sich selbst. Ein Plädoyer für die Klassik als Geschäft – oder für die Klassik als Kunst?

Wenn wir darüber sprechen, wie sich klassische Musik verkaufen lässt, müssen wir die Kunst auch als ein Geschäft betrachten. Aus meiner Sicht würde ich die Kunst an sich zwar vom reinen Geschäft trennen, aber letztendlich sind diese zwei sehr verschiedenen Welten doch unmittelbar miteinander verknüpft. Bieten wir keine Qualität, wird keiner kommen – doch wenn wir die Qualität nicht entsprechend

verkaufen, nimmt sie keiner wahr. Nun, manchmal hält ein Kampagnenerfolg auch über ein Album hinaus – die Geigerin Vanessa Mae etwa, die einst für ein Coverfoto im feuchten Shirt aus dem Meer auftauchte, hat mit Blick auf ihre Verkaufszahlen einige Jahre von dem transparenten Look profitiert. Gilt auch in der Klassik der Marketing-Satz »Sex sells«?

Das ist ganz einfach zu beantworten: Langfristig zählt allein die Qualität. Natürlich kann jeder verschiedene Seiten seiner Persönlichkeit offenbaren – und wenn jemand ein nasses T-Shirt tragen möchte oder ein anderer sich im Rollkragen wohlfühlt, warum nicht? Ein Problem wird’s nur, wenn es sich allein um einen Marketingeinfall handelt oder jemand allein um des Verkaufserfolgs willen ein falsches Bild von sich vermittelt. concerti 03.18 Niedersachsen & Bremen 9


Interview

heutzutage spielt gerade bei jüngeren weiblichen Künstler­ innen auch das Thema Image eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Welche Frau würde es nicht mögen, jede Menge Experten in Sachen Make-up, Frisur, Garderobe und Inszenierung um sich herum zu haben?! (lacht) Ja, ich genieße das schon. Andererseits betrachte ich jeden, der an solch einem Foto-Shooting beteiligt ist, als einen Künstler auf seinem Gebiet – und insofern ist so etwas auch ein gemeinsames Werk. Auch eine offenbar so ernst­ hafte Künstlerin wie Sie hat also Spaß an solch einer Selbstinszenierung.

Natürlich sind solche FotoShootings für jeden ermüdend, aber es ist doch eine schöne Abwechslung. Und am Ende stehen wirklich schöne Fotos – und das beinahe jedes Jahr aufs Neue! Wenn ich einmal alt bin, werde ich auf mein Leben zurückblicken können und auf diese Bilder, die bestimmte Lebensmomente festgehalten haben: Das ist doch eine wunderbare Sache! Nun werden diese Fotos nicht nur für Ihre Alben genutzt, sondern auch für Konzert­ 10 Niedersachsen & Bremen concerti 03.18

plakate und -flyer. Sie begeg­ nen sich also bei Ihren Auf­ tritten zwangsläufig immer wieder selbst – mögen Sie sich da noch sehen?

(lacht) Am meisten stört mich, dass Veranstalter und Medien einige dieser Fotos über Jahre hinweg immer wieder benutzen – selbst wenn sie inzwischen neue Bilder erhalten haben! Vor einiger Zeit habe ich ein fünfzehn Jahre altes Foto von mir in einer Zeitung gesehen! Ich möchte aber nicht mehr wie eine 20-Jährige aussehen, sondern wünsche mir ein aktuelles Foto, damit die Leute auch wissen, wer ich jetzt bin. Fürchten Sie dabei als aus­ gesprochen hübsche Geigerin nicht, dass Ihre Musik gele­ gent­lich mehr mit den Augen als den Ohren »gehört« wird?

Ganz ehrlich, ich empfinde mich nicht mehr oder weniger hübsch als andere Menschen. Was kann ich dafür, dass ich nun mal eine Frau bin? Ich möchte meine Musik dem Publikum nahe bringen, möglichst viel von meinen Kollegen aufnehmen, um am Ende eine möglichst gute Künstlerin zu sein. Das ist einzig und allein mein Ziel als Musikerin. Trotz all Ihres Bemühens um künstlerische Wahrhaftigkeit –

Hat Ihre Plattenfirma denn nie versucht, Ihnen ein best­imm­ tes Image zu verpassen?

Aus unternehmerischer Sicht mag die Betonung eines Images Sinn ergeben – und Künstler sind insoweit Produkte, als ihre Arbeit verkauft wird. Doch letztendlich muss der Künstler die Zügel in der Hand behalten und sagen: So bin ich, und genau so möchte ich auch dargestellt werden. Andernfalls können sich die Dinge schnell verselbständigen und am Ende stünde ein ziemlich unglücklicher Künstler, verwirrt und verloren in den Widersprüchen seiner Identität. Konzert-TIPP

Hannover So. 18.3., 19:30 Uhr Congress Centrum (Kuppelsaal) Hilary Hahn (Violine), Houston Symphony Orches­ tra, Andrés Orozco-Estrada (Leitung). Bernstein: Sinfonische Tänze aus „West Side Story“ & Serenade, Dvořák: Sinfonie Nr. 7 d-Moll CD-Tipp

Mozart: Violinkonzert Nr. 5, Vieuxtemps: Violinkonzert Nr. 4 Hilary Hahn, Dtsch. Kammerphilharmonie Bremen, P. Järvi. DG

Foto: Michael Patrick OLeary

Bilder spielen auch bei den Covern und Booklets Ihrer Alben eine Rolle – und die sind nicht selten aufwendig insze­ niert. Mögen Sie die dazu gehörigen Foto-Shootings?

Damit habe ich mich nie auseinander gesetzt: Ich bin ich. Eine Illusion meiner Person könnte ich gar nicht aufrechterhalten – und es könnte auch frustrierend für alle Beteiligten sein, solch ein falsches Bild zu vermitteln. Nein, so wie ich auf der Bühne bin, bin ich auch im Leben.


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Tipps & Termine

Ohne Dirigent und Starallüren auf Augenhöhe musizieren Celle Die Camerata Bern zieht zwischen Brahms und Britten

eine Diagonale – mit Cyrill Schürchs gleichnamigem Auftragswerk

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ntje Weithaas gehört zu den großen Geigerinnen unserer Zeit“, schwärmt das FonoForum. Trotzdem nimmt sich die Musikerin und scheidende künstlerische Leiterin der Camerata Bern (im Herbst 2018 reicht sie den Staffelstab an Patricia Kopatchinskaja weiter) selbst nicht zu wichtig. Zuerst kommt das Stück, nicht der Interpret – da ist sich die gefragte Solistin und Kammermusikerin sicher. Ihr Vertrauen in „den eigenen Instinkt, das eigene Wissen, den Zugang“ ist über die Jahrzehnte immer mehr gewach-

12 Niedersachsen & Bremen concerti 03.18

sen, wie sie in einem Interview mit VAN erklärt. „Schönes Geigenspiel, ohne dass dahinter irgendwie eine Aussage steckt, brauche ich nicht!“, betont sie. Lieber durchdringt sie Notentexte mit „nuancenreichem Ton und unglaublich präziser Technik“, wie ein begeisterter Kritiker an anderer Stelle zu verstehen gibt. Alles wird aus dem Werk heraus gefolgert. Effekt um des bloßen Effekts willens ist bei ihr verpönt. „Jede Phrase ist durchdacht, jede Harmonie durchpulst“, wie es heißt. Ein Ansatz, den auch die 1962 als flexible Formation ohne

Dirigenten gegründete Camerata Bern pflegt, die herausragende Musiker jenseits jeden Starkults auf Augenhöhe zusammenbringt. Aus dem Miteinander entspringt eine ganz spezielle Energie, die das Tun und die Verantwortung eines jeden Einzelnen herausstellt. „Denn wenn man sich zurücklehnt, funktioniert die Sache nicht“, so Weithaas. Elisa Reznicek Mi. 7.3., 20:00 Uhr Schlosstheater Camerata Bern, Antje Weithaas (Violine & Leitung). Britten: Variationen über ein Thema von Frank Bridge op. 10, Schürch: Diagonale, Brahms: Streichquintett G-Dur op. 111

Fotos: Marco Borggreve, Irène Zandel

Kein Social Media, keine großen Porträts und kaum Interviews: Statt sich auf die Werbekraft der Medien zu verlassen, lässt die künstlerische Leiterin Antje Weithaas lieber die Musik für sich sprechen


Herzblut in jeder Note: das Mariani Klavierquartett

Eine unbekannte Berühmtheit Buchholz Das Mariani Klavierquartett erinnert an Emilie Mayer

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ayer. E – Komponistin.“ Dieser Eintrag findet sich 1862 im öffentlichen Adressbuch der Stadt Stettin – selbstbewusst und bezeichnend für die Person, die ihn veranlasst hat: Emilie Mayer, geboren 1812 im mecklenburgischen Friedland. Zu Lebzeiten wurde sie als „weiblicher Beethoven“ gefeiert, studierte bei Balladen-König Carl Loewe in Stettin und gründete in Berlin als eine der ersten Frauen ihren eigenen Salon. Und das nicht etwa mit der Unterstützung eines gutsituierten Ehemanns, sondern auf eigene Faust. Emilie Mayer war auf der Höhe ihrer Karriere so berühmt, dass ihre Kompositionen – darunter acht Sinfonien, 15 Konzert-Ouvertüren, Kammermusik und Lieder – neben Hamburg, Berlin und Leipzig auch in Wien, Prag, Brüssel, Paris und London aufgeführt wurden. Nach ihrem Tod 1883 geriet Emilie Mayer jedoch bald in Vergessenheit – bis ihr 2012 die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern einen Themen-Schwerpunkt widmeten. Das damals ausgegrabene Klavierquartett Es-Dur hat das junge Berliner Mariani Quartett kürzlich eingespielt – auf dass niemand Emilie Mayer so schnell wieder vergessen wird. Ninja Anderlohr-Hepp So. 11.3., 20:00 Uhr Albert-Einstein-Gymnasium (Rotunde) Mariani Klavierquartett. E. Mayer: Klavierquartett Es-Dur, Enescu: Klavierquartett d-Moll op. 30, Schumann: Klavierquartett Es-Dur op. 44

Eigenhändig und aus eigener Hand 8. Philharmonisches Konzert Tzimon Barto Klavier Hans Graf Dirigent Mo 12.03.18 Di 13.03.18

20 Uhr, Glocke 20 Uhr, Glocke

Abo-/Karten-Hotline: 0421 - 33 66 99 www.bremerphilharmoniker.de


Violinwettbewerb macht die Zehn voll Hannover Preisträger Nemanja Radulović und

Dami Kim gratulieren mit Jubiläumskonzerten

Krankhaft eifersüchtig, aber ein Meister auf seinem Instrument: Joseph Joachim (1831–1907) ist Namensgeber des Violinwettbewerbs Hannover

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ür einen herausragenden Violinwettbewerb ist Joseph Joachim ein denkbar guter Namenspatron, gehörte er doch zu den zentralen Musikerpersönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Im Alter von zwölf Jahren entriss er Beethovens Violinkonzert dem Vergessen und brachte das als kaum spielbar geltende Werk zur Neuaufführung. Das geschah unter Mendelssohns Leitung 1844 in London – ein sensationeller Erfolg für den jungen Geiger, der als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfa-

14 Niedersachsen & Bremen concerti 03.18

milie in Kittsee bei Pressburg geboren wurde. Mehr als sechs Jahrzehnte währte seine Laufbahn, keine Geringeren als Schumann, Brahms und Dvorˇák widmeten ihm ihre Violinkonzerte. Joachim stand nicht nur im Austausch mit nahezu allen bedeutenden Komponisten seiner Zeit, er repräsentierte auch ein neues künstlerisches Ethos. „Joachim will nicht Virtuose im herkömmlichen Sinne, er will Musiker vor allen Dingen sein“, schrieb damals der Geiger und Musikforscher Wilhelm Joseph

von Wasielewski. Joseph Joachim war Gründungsrektor der Königlichen akademischen Hochschule für Musik in Berlin, doch zuvor war er 15 Jahre lang in Hannover zu Hause und prägte dort das Musikleben als Konzertmeister, später Konzertdirektor. Überdies waren die Hannoveraner Jahre seine fruchtbarste Zeit als Komponist. Seit 1991 findet alle drei Jahre der Internationale Joseph Joachim Violinwettbewerb (JJV) Hannover statt, ausgerichtet von der Stiftung Niedersachsen und mit Initiator Prof. Krzysztof Wegrzyn als künstlerischem Leiter. Der 10. Wettbewerb wird vom 11. bis 27. Oktober 2018 ausgetragen. Die Bewerbungsphase hat schon begonnen. Bis zum 30. Mai kann man sich online bewerben, teilnahmeberechtigt sind Violinistinnen und Violinisten aller Nationen, die zwischen dem 27. Oktober 1990 und dem 13. Oktober 2002 geboren wurden. Die 35 Besten bekommen eine Einladung nach Hannover, wo sie ein facettenreiches Repertoire darbieten. Mittels eines Musikvermittlungsprogramms und einer überregionalen Konzertreihe bringt die Stiftung Niedersachsen die vielversprechenden Geigerinnen und Geiger auch an entlegene Orte. Mit mehr als 140 000 Euro Preisgeldern und wertvollen Sachleistungen zählt der JJV Hannover zu den weltweit höchstdotierten Violinwettbewerben. Georg Pepl Di. 6.3., 19:00 Uhr Congress Centrum (Leibniz Saal) Do. 15.3., 19:40 Uhr Sprengel Museum (Calder-Saal) Joseph Joachim Violinwettbewerb: Jubiläumskonzerte

Fotos: gemeinfrei, Stephan Walzl

Tipps & Termine


Wenn der Sohn nicht möchte wie der skrupellose Vater Oldenburg Roman Statkowskis Oper Maria feiert ihre deutsche

Erstaufführung – über hundert Jahre nach ihrer Entstehung

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age und schreibe 115 Jahre hat es gedauert, bis ein deutsches Theater endlich auf die Oper Maria von Roman Statkowski aufmerksam wurde, die im Jahr 1906 in Warschau uraufgeführt wurde. Eine unverdient lange Wartezeit für den polnischen Komponisten, der mit Maria nicht nur das gleichnamige Epos von Antoni Malczewski vertonte – ein Höhepunkt der frühromantischen Dichtung in Polen –, sondern für seine Oper auch gleich das Libretto schrieb. Die tragische Liebesgeschichte spielt im 17. Jahrhundert: Wacław, der Maria aus Liebe heimlich heiratete, soll von ihr ablassen und eine polnische Prinzessin ehelichen, um die Macht des Vaters zu mehren. Als er sich weigert, folgen Intrigen, eine gemeuchelte Maria

und ein rachedurstiger Wacław, der nach Vatermord lechzt, den er im Epos auch realisiert. Bei Statkowski hingegen hält ihn der Geist Marias davon ab. In der Hoffnung, die verlorene Geliebte im Jenseits wiederzutreffen, wählt Wacław den Freitod. Der großen gefühlsbetonten Geschichte steht die Ausdrucksstärke der Musik in nichts nach. In Maria ist der Einfluss von Wagner ebenso hörbar wie vom StatkowskiLehrer Rimski-Korsakow. Eine Hommage, die der Komponist mit folkloristischen Klängen und orthodoxer Kirchenmusik verbindet. Dabei herausgekommen ist eine Mischung, die eine spannende deutsche Erstaufführung am Staatstheater Oldenburg verspricht. Nicole Korzonnek

Als Wacław rachedurstig, als Tenor höchst sensibel: Jason Kim Sa. 17.3., 19:30 Uhr (Premiere) Staatstheater Statkowski: Maria. Hendrik Vestmann (Leitung), Andrea Schwalbach (Regie) Weitere Termine: 23.3., 11., 22. & 27.4., 6.5. & 19.5.

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Tipps & Termine

Schrecken des Alltags Hameln & Hildesheim Grigori Frids Oper gibt

dem Tagebuch der Anne Frank eine Stimme

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aum ein Leben aus dem Nationalsozialismus berührte derart wie das des jüdischen Mädchens Anne Frank, deren Tagebuch nicht nur seit Jahrzehnten auf deutschen Lehrplänen steht, sondern das auch medial mehrfach adaptiert wurde. Eine der Bühnenfassungen stammt aus der Feder des russischen Komponisten Grigori Frid, der Ende der 1960er Jahre in seiner Monooper Das Tagebuch der Anne Frank fast ausschließlich Originaleinträge des damals 13-jährigen Mädchens verwendet, um ihr Schicksal in einund-

zwanzig kurzen und prägnanten Szenen von ihr selbst erzählen und höchst eindringlich besingen zu lassen. Wobei der Kammercharakter der Oper auch durch die kleine Orchesterbesetzung sehr beklemmend wirkt. Die deutschsprachige Inszenierung von Thomas Barthol, die bereits in der Spielzeit 2015/16 am Landestheater Linz zu sehen war, wird nun mit Sopranistin Meike Hartmann als Koproduktion des Theaters für Niedersachsen Hildesheim mit dem Theater Hameln übernommen. Nicole Korzonnek

Emotionale Herausforderung: Meike Hartmann singt Anne Frank So. 11.3., 17:00 Uhr (Premiere) Theater Hameln Mi. 28.3., 19:30 Uhr TfN Hildesheim Frid: Das Tagebuch der Anne Frank. Sergei Kiselev (Klavier & Leitung), Thomas Barthol (Regie)

Die vertraute Insel verlassen Emden Xavier Larsson Paez widmet sich mit

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Den Jazz streift er nur am Rand: Saxofonist Xavier Larsson Paez Sa. 3.3., 19:30 Uhr Neues Theater Xavier Larsson Paez (Saxofon), Schlesische Philharmonie, Piotr Gajewski (Leitung). Schubert: Sinfonie Nr. 3 D-Dur, Glasunow: Saxofonkonzert Es-Dur, Beethoven: Sinfonie Nr. 1 C-Dur 18 Niedersachsen & Bremen concerti 03.18

ie Eroberung der klassischen Musikszene durch das Saxofon begann im Impressionismus. Später integrierten Komponisten wie George Gershwin und Duke Ellington das Instrument in ihre sinfonischen Jazzwerke. Alexander Glasunows Konzert für AltSaxofon und Steichorchester aus dem Jahr 1934 war dem Saxofonisten Sigurd Raschèr gewidmet, der das berühmte Raschèr Saxofonquartett gegründet hat. Es ist ein Werk so ganz nach dem Geschmack des spanischen Saxofonisten Xavier Larsson Paez, der früh sein

Interesse für die klassischsinfonischen Saxofon-Kompositionen entdeckte. Larsson Paez, der das Stück mit der Schlesischen Philharmonie unter Piotr Gajewskis Leitung aufführt, stammt aus Ciutadella de Menorca und wurde an der Kölner Musikhochschule ausgebildet. Er wird von internationalen Orchestern bis nach Asien engagiert und hatte gefeierte Auftritte u. a. beim Festival „Freispiel“ und mit der Jungen Deutschen Philharmonie. Seine 2012 erschienene Debüt-CD trug den Titel „Sax Helmut Peters Time“.

Fotos: T.Behind-Photographics, Irina Maier

Glasunow der romantischen Seite des Saxofons


F E S T W O C H E N D E R A U TO S TA DT I N W O L F S B U R G 06 . M AI 2018 04. APRIL

Stand: 9. Januar 2018; Änderungen vorbehalten

WÜRDE

KONZERTE

TA N Z

LESUNGEN & SCHAUSPIEL

Laura Jurd’s Dinosaur · Dominic J. Marshall Emil Brandqvist Trio · Mario Biondi Gregory Porter · Indra Rios-Moore Annika Treutler · Kit Armstrong Peter Tilling & das Ensemble Risonanze Erranti William Youn · Ran Jia Cédric Pescia · Severin von Eckardstein

Ballet BC Company Wayne McGregor Compagnie DCA ⁄ Philippe Decouflé Sydney Dance Company Cloud Gate Dance Theatre of Taiwan zero visibility corp. Grupo Corpo

Boris Aljinovic · Iris Berben Samuel Finzi · Sylvester Groth Philipp Hochmair · Burghart Klaußner Wolfram Koch · Maren Kroymann Claudia Michelsen · Caroline Peters Sophie Rois · Alexander Scheer Thomas Thieme

WEITERE

IN FOR MATION EN:

0 8 0 0 2 8 8 6 7 8 2 3 8 O D ER W W W. M O V I M E N TO S . D E

KULTURPARTNER:


Tipps & Termine

Wo Geschichte atmet Lucklum Das Monet Bläserquintett lockt mit Kammermusik von Anton Reicha bis Gustav Holst

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ahrscheinlich hätte der große Impressionist Claude Monet, Namenspatron des Monet Bläserquintetts, sich in diesem Ambiente samt englischem Landschaftspark überaus wohlgefühlt, denn sie ist gar malerisch, die Gutsanlage in Lucklum. Die Ortschaft, westlich des Höhenzugs Elm gelegen, erlangte Bedeutung durch den Deutschen Orden, der hier im 13. Jahrhundert eine Kommende, eine Niederlassung, einrichtete. Zu den Gästen, die im Laufe der Jahrhunderte nach Lucklum kamen, zählte der junge Novalis, war

doch Landkomtur Gottlob Friedrich Wilhelm von Hardenberg der Onkel des romantischen Dichters. Unter Napoleon endete die Geschichte als Ordenskommende, später ging die Gutsanlage in Privatbesitz über. Herzstück der ehemaligen Kommende ist das Herrenhaus mit seinem prachtvollen Rittersaal. Dort sind auch klassische Momente zu genießen, unter anderem mit Stipendiaten der „Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler“ des Deutschen Musikrates – sowie den Mitgliedern des Monet Bläserquintetts. Georg Pepl

Das Konzert findet im Rittersaal des Herrenhauses statt So. 18.3., 17:00 Uhr Rittergut (Rittersaal) Monet Bläserquintett. Reicha: Bläserquintett Es-Dur, Lefèbvre: Suite für Bläserquintett, Holst: Quintett As-Dur, Danzi: Bläserquintett B-Dur, Taffanell: Quintett g-Moll

Ins Mittelalter hineinlauschen Adendorf Das Ensemble Trigon begrüßt den

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Passt seine Konzerte dem Lauf des Jahres an: Ensemble Trigon

Sa. 10.3., 19:30 Uhr Johanneskapelle Under der Linden Ensemble Trigon Werke von Geminiani u. a. 20 Niedersachsen & Bremen concerti 03.18

atharina Hinz bereitet es viel Freude, Kammerkonzerte mit hervorragenden Künstlern zu gestalten und in engen Kontakt mit dem Publikum zu treten. Als Nachfolgerin des langjährigen Organisators Günther Feller übernahm die Pianistin vor sieben Jahren die künstlerische Leitung der 1980 gegründeten „Adendorfer Serenade“, wo sie immer wieder musikalische Glanzlichter setzt. So pflegt sie eine enge Zusammenarbeit mit Olivia Jeremias, Solocellistin des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg – unlängst stell-

ten die beiden ihre erste gemeinsame CD vor. Ebenso hochkarätig wird es, wenn die „Adendorfer Serenade“ im März den Frühling begrüßt. Mit seinem Programm „Under der Linden“ spannt das Ensemble Trigon einen Bogen vom Mittelalter über Volksmelodien bis zum Barock. Die Blockflötistinnen Katrin Krauß und Kerstin de Witt gehören auch dem renommierten Quartett Flautando Köln an, während das Allround-Talent Holger Schäfer bereits zweimal als Minnesänger des Jahres prämiert wurde. Georg Pepl

Fotos: Rittergut Lucklum, Donatella Abate, gemeinfrei

Frühling mit alten Volksmelodien


Kometenhaft aufgestiegen Bremen & Hannover Der 18-jährige Geiger

Ziyu He stellt sich Beethovens Violinkonzert

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erade einmal 18 Jahre alt ist Ziyu He. Daher ist kaum zu glauben, aus wie vielen Wettbewerben der in China geborene Geiger bereits als Preisträger hervorging: dem Eurovision-Young-MusiciansWettbewerb in Österreich, dem Internationalen Salzburger Mozartwettbewerb, dem Yehudi-Menuhin-Wettbewerb in London – um nur einige zu nennen. Gerne wird He als Wunderkind bezeichnet, das im Alter von fünf Jahren mit dem Geigenspiel begann. Bereits als Zwölfjähriger nahm er das Violinstudium am Salz-

burger Mozarteum auf. Fortan legte er einen kometenhaften Aufstieg hin und machte international auf sich aufmerksam. Ein weiterer Triumph seines kontinuierlichen Studiums: Bei den Wiener Philharmonikern debütierte er im letzten Jahr als einer der jüngsten jemals geladenen Solisten mit Bartóks zweitem Violinkonzert. In Bremen und Hannover stellt sich Ziyu He Beethovens Violinkonzert, das von jeher als Prüfstein für technische Meisterschaft und künstlerische Reife gilt. Insa Axmann

Mit seiner Stradivari im besten Einvernehmen: Geiger Ziyu He Sa. 10.3., 20:00 Uhr Glocke Bremen So. 11.3., 20:00 Uhr Landesfunkhaus Hannover Wiener Klassik. Ziyu He (Violine), Klassische Philharmonie Bonn, Heribert Beissel (Leitung). Werke von Mendelssohn, Beethoven & Reger

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Tipps & Termine

Bremen Die Philharmoniker widmen sich Werken, die für den Eigenbedarf komponiert wurden

Zwölf Jahre leitete er das Houston Symphony Orchestra. Bei den Bremer Philharmonikern ist er gern gesehener Gast: Dirigent Hans Graf

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lötzlich stand Hans Graf aus dem österreichischen Marchtrenk im Madison Square Garden von New York auf der Bühne, neben Lady Gaga, Shakira, Ed Sheeran, der Crème de la Crème der Pop-, Rock- und Jazzmusik. In seiner Hand die 2,7 Kilogramm schwere goldene Trophäe, einen Grammy für die „beste Opernaufzeichnung des Jahres 2018“! Mit seiner Interpretation von Alban Bergs Wozzeck mit dem Houston Symphony Orchestra hatte Graf sogar seinen berühmten Kollegen Vale-

22 Niedersachsen & Bremen concerti 03.18

ry Gergiev ausgestochen, der ebenfalls nominiert war. Übrigens: Auch Rapper Jay-Z ging leer aus. Mag sein, dass die Karriere des 68-jährigen Graf nicht so spektakulär im Rampenlicht verlief wie die der Anderen. Zu sagen und zu erzählen hat Graf sehr viel, vielleicht mehr als seine prominenten Kollegen. Wie etwa aus seiner Zeit im damaligen Leningrad, wo er mitten im Kalten Krieg studierte und seine Frau kennenlernte. Oder aus Bagdad, in das es ihn Mitte der Siebzigerjahre verschlug,

als Chefdirigent des irakischen Nationalorchesters. „Lieber irgendwo etwas arbeiten können als nur zu warten“, dachte er damals und nutzte jede Chance. Auch die, 1979 am Karl-Böhm-Wettbewerb teilzunehmen. Er gewann und war plötzlich „irgendwie mittendrin“. „Gelln S’“, sagte Böhm ihm nach der Entscheidung, „jetzt san Sie, wie die Engländer sag’n, jetzt san Sie ‚overwhelmed‘.“ Sprich: überwältigt. Das war er, und plötzlich lief es. 1984 übernimmt er die Leitung des Mozarteum Orchesters, wechselt nach zehn Jahren zur baskischen Philharmonie nach San Sebastián. 1995 wird er Chefdirigent des Calgary Philharmonic Orchestra, ab 1998 führt er das Orchestre National Bordeaux Aquitaine in Frankreich und fungiert zudem als Musikdirektor der Oper. Als er den Chefdirigentenposten des Houston Symphony Orchestra im Herbst 2001 antritt, heißt es in den lokalen texanischen Medien: „There’s a new sheriff at the Houston Symphony, and his name is Hans Graf.“ 152 Meter lang und 24 Meter breit war der rote Teppich bei der Grammy-Verleihung, insgesamt 3 678 Quadratmeter und damit ein bisschen größer als der Bremer Marktplatz. Dafür erwartet Graf in der Glocke ein enthusiastisches Publikum, auch weil der exzentrische Pianist Tzimon Barto mit von der Partie ist. Teresa Pieschacón Raphael Mo. 12.3. & Di. 13.3., 20:00 Uhr Glocke Tzimon Barto (Klavier), Bremer Philharmoniker, Hans Graf (Leitung). Strawinsky: Symphonies d’instruments à vent, Bartók: Klavierkonzert Nr. 2 G-Dur, R. Strauss: Tod und Verklärung

Foto: Bruce Bennett

»Eigenhändig und aus eigener Hand«


Programm Das Klassikprogramm für Niedersachsen & Bremen im März

1.3. Donnerstag

Bremerhaven

19:30 Staatstheater Operetten-Gala. Iván López Reynoso (Leitung), Valeska Stern (Moderation)

19:30 Stadttheater Die große Chornacht. Patrizia Häusermann (Mezzosopran), Philharmonisches Orchester & Chor Bremerhaven, Mario Orlando El Fakih Hernández (Leitung)

Bremen

Ganderkesee

19:00 Brauhauskeller Theater_Werkstatt_Spektakel: Stadt ohne Straßen. Levi Handschuh (Konzept), Katharina Susanne Müller (Musik). Interaktives Musiktheaterprojekt nach der Mangavorlage von Junji Itō 19:00 Theater Dessau: Der gute Mensch von Sezuan 19:00 Theater (Kleines Haus) Turnen. Tomas Bünger (Choreografie)

16:00 St. Cyprian- und Corneliuskirche Die Gedanken sind frei. Natalia Gvozdkova (Orgel)

Braunschweig

Hannover

19:30 Staatsoper Moving Lights. Nils Christe & Jörg Mannes (Choreografie) 22:30 Kulturpalast Linden Linden Jazzsessions

Hannover

19:30 Congress Centrum (Kuppelsaal) Kodo, Tamasaburo Bando (Leitung) Hitzacker

20:00 St. Johanniskirche Musikwoche Hitzacker: Nachtgedanken. Calmus Ensemble, Sunnyi Melles (Lesung). Werke von Banter, Lahusen, Kreisler u. a., Texte von Kästner u. a. Lüneburg

19:30 Staatstheater Grieg: Peer Gynt. Gregor Zöllig (Choreografie) Bremen

18:00 Sendesaal Camerata Instrumentale, Sarah Christian (Violine), Jörg Assmann (Leitung). Glasunow: Violinkonzert a-Moll op. 82, Brahms: Sinfonie Nr. 3, F-Dur op. 90 19:00 Theater Mozart: Die Zauberflöte. Israel Gursky (Leitung), Chris Alexander (Regie) 20:00 Die Glocke Benefizkonzert: Gemeinsam für das Glück von morgen. Äneas Hmm (Barito), Riccardo Cellacchi (Flöte), Dominik Wagner (Kontrabass), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, David Danzmayr (Leitung). Schubert: Sinfonie Nr. 3, Schubert/Reger: Im Abendrot & Nacht und Träume, Bottesini: Kontrabasskonzert Nr. 2 h-Moll, Devienne: Flötenkonzert Nr. 7 e-Moll Bremerhaven

20:00 Theater Amadé. Olaf Schmidt (Choreografie)

19:30 Stadttheater Ritual/Le chat noir (Premiere). Sergei Vanaev & Ed Wubbe (Choreografie)

Braunschweig

Osnabrück

Emden

19:30 Staatstheater Mozart: La Clemenza di Tito. Srba Dinić (Leitung)

19:30 Theater Traetta: Antigona. Andreas Hotz (Leitung), Floris Visser (Regie)

19:30 Neues Theater Xavier Larsson (Saxofon), Schlesische Philharmonie, Piotr Gajewski (Leitung). Schubert: Sinfonie Nr. 3 D-Dur D 200, Glasunow: Saxofonkonzert Es-Dur op. 109, Beethoven: Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21

2.3. Freitag

Bremen

9:30 & 11:15 Theater Kinderkonzert: Verliebt, verlobt, verheiratet. Ab in die Flatterwochen. Jugendsinfonieorchester Bremen-Mitte, Bremer Philharmoniker, Martin Lentz (Leitung) 17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 19:30 Theater Leonard Bernstein 100 – Eine Geburtstagsgala. Israel Gursky (Klavier), Solisten, Chor & Orchester des Theater Bremen, Yoel Gamzou (Leitung & Moderation) 20:00 Die Glocke Grigory Sokolov (Klavier) 20:00 Sendesaal Alexander Kim (Violine), Hanni Liang (Klavier). Schubert: Fantasie C-Dur D 934, Ravel: Violinsonate Nr. 2, Yun: Gasa, Mendelssohn: Violinsonate F-Dur

3.3. Samstag Bad Pyrmont

Goslar

17:00 Kurtheater Nadezda Pisareva (Klavier). Mozart: Sonate Nr. 8 a-Moll, Brahms: Sonate Nr. 2 fis-Moll, Liszt: Soirées de Vienne (Auszüge), Schubert: Klaviersonate Nr. 20 A-Dur

17:00 Mönchehaus Museum Marie Radauer-Plank (Violine), Henrike Brüggen (Klavier). Werke von Mozart, Enescu & Dvořák

Brake

18:00 Paul-Gerhardt-Haus Elisabeth von Hirschhausen (Sopran), Sabine Freundt (Alt), Gebhard von Hirschhausen (Continuo). Werke von Ristori Braunschweig

15:00 Staatstheater (Haus Drei) Angsthase Pfeffernase (Premiere). Teresa Rotemberg & Esther Criado Valladares (Choreografie)

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

Göttingen

19:45 Clavier-Salon Tom De Beuckelaer (Klavier) Hannover

14:30 & 17:00 NDR Landesfunkhaus Zum Donnerwetter! - Kinderkonzert. NDR Radiophilharmonie, Kerem Hasan (Leitung). 18:00 Marktkirche Ute GremmelGeuchen (Orgel). Werke von Bach, Blomenkamp & Françaix concerti 03.18 Niedersachsen & Bremen 23


Klassikprogramm

Hitzacker

Göttingen

Isernhagen

17:00 Verdo Musikwoche Hitzacker: Eröffnungskonzert. Adam Laloum (Klavier), Mageburgische Philharmonie, Albrecht Mayer (Leitung). Schönberg: Notturno, Mozart: Klavierkonzert A-Dur KV 488, Mendelssohn: „Ein Sommernachtstraum”-Suite

19:45 Georg-August-Universität (Aula) Doric String Quartet. Haydn: Streichquartett G-Dur op. 64/4 & Streichquartett D-Dur op. 64/5 „Lerchen-Quartett“, Brahms: Streichquartett B-Dur op. 67, Janáček: Streichquartett Nr. 1 „Kreutzer-Sonate“

17:00 Isernhagenhof Slawomir Saranok (Klavier). Beethoven: Rondo op. 51 (Auszüge) & Sonate Nr. 17 d-Moll op. 31/2 „Sturm”, Mendelssohn: Sechs Lieder ohne Worte (Auszüge), Rondo Capriccioso op. 14 & Drei Etüden op. 104 (Auszüge)

Lüneburg

Hannover

Lüneburg

Oldenburg

12:00 St. Lamberti-Kirche Orgelmusik zur Marktzeit. Tobias Götting (Orgel) Stadthagen

19:00 Schloss Busch Trio. Beethoven: Klaviertrio c-Moll op. 1/3, Bridge: Phantasie Trio c-Moll, Schubert: Klaviertrio Nr. 1 B-Dur op. 99 D898

4.3. Sonntag Braunschweig

11:00 Staatstheater Kinderkonzert: Liebe Moldau, wo willst du denn hin? Staatsorchester Braunschweig 18:00 Staatstheater Sciarrino: La porta della legge & Weill: Die sieben Todsünden. Alexis Agrafiotis & Iván López Reynoso (Leitung), Aniara Amos (Regie) Bremen

11:00 Kulturkirche St. Stephani Geschwistererfahrungen. Ensemble „Phil Variatione“ 15:30 Haus Atlantis (Himmelsaal) Wiener Melange. Julia Lörinc & Julia Stegmann (Violine), Florian Baumann (Moderation). Werke von Mozart, Haydn & Fuchs

15:00 Kreuzkirche Passion - Zwischen Leiden und Leidenschaft. Axel LaDeur (Orgel). Werke von Buxtehude, Bach & Brahms 17:00 Staatsoper Emmanuel Pahud (Flöte), Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Ivan Repušić (Leitung). R. Strauss: Till Eulenspiegels lustige Streiche, Reinecke: Flötenkonzert D-Dur, Bizet: Carmen (Auszüge), Borne: Fantaisie brillante sur „Carmen“, Dukas: Der Zauberlehrling Weitere Infos siehe Tipp 19:30 NDR Landesfunkhaus Grigory Sokolov (Klavier). Werke von Schubert & Haydn Hitzacker

11:00 St. Johanniskirche Musikwoche Hitzacker. Trio Les Esprits. Debussy: Violinsonate, Fauré: Trio d-Moll op. 120, Schumann: Soiréestücke op. 73, Beethoven: Trio D-Dur op. 70/1 „Geister-Trio“ 17:00 Verdo Musikwoche Hitzacker. Albrecht Mayer (Oboe), Kuss Quartett. Mozart: Quintett A-Dur KV 581 & Serenade nach KV 388/406

Tipp

Bremerhaven

18:00 Christuskirche Bremer Barockorchester, Eva Schad (Leitung). M. Haydn: Requiem c-Moll, Purcell: Funeral Anthems, Bach: Kantate „O Jesu Christ, meines Lebens Licht” Gifhorn

14:30 & 16:30 Stadthalle (Theatersaal) Aida und der magische Zaubertrank. TourneeOper Mannheim 24 Niedersachsen & Bremen concerti 03.18

Oldenburg

11:15 Staatstheater clair-obscur, Oldenburgisches Staatsorchester, Vito Cristofáro (Leitung). Berlioz: Ouvertüre „Le Corsaire“ op. 21, Glass: Konzert für Saxofonquartett und Orchester, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 „Italienische“ 17:00 St. Lamberti-Kirche Stabat mater. Johanna Winkel (Sopran), Wiebke Lehmkuhl (Alt), Tobias Götting (Orgel), Volker Hagedorn (Lesung). Werke von Bach & Pergolesi Osnabrück

11:30 Theater (Orchesterstudio) Kammerkonzert: Musique de chambre 11:30 Theater (Orchesterstudio) Annika Spanuth (Violine), Kathrin Inbal-Bogensberger (Violoncello), Marian Ghisa (Saxofon & Klarinette), Daniel Inbal (Klavier). Werke von Bozza, Connesson, Martinů, Milhaud & Oliva 18:30 Theater Verdi: Rigoletto. Andreas Hotz (Leitung), Adriana Altaras (Regie) Wilhelmshaven

20:00 Stadthalle Christian Zacharias (Klavier). Haydn: Klaviersonaten g-Moll Hob. XVI:55, As-Dur Hob. XVI:46 & Es-Dur Hob. XVI:52, Bach: Französische Suite Nr. 5 G-Dur BWV 816 & Partita Nr. 3 a-Moll BWV 827

15:30 Theater Kürstner/Vogel: Wahlverwandtschaften. Aki Schmitt (Leitung), Stephan Kimmig (Regie) 18:00 Sendesaal Camerata Instrumentale, Sarah Christian (Violine), Jörg Assmann (Leitung). Glasunow: Violinkonzert a-Moll op. 82, Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90

19:00 Theater Amadé. Olaf Schmidt (Choreografie)

4.3. sonntag

17:00 Staatsoper Hannover Emmanuel Pahud (Flöte), Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Ivan Repušić (Leitung). R. Strauss: Till Eulenspiegels lustige Streiche, Reinecke: Flötenkonzert D-Dur, Bizet: Carmen (Auszüge), Borne: Fantaisie brillante sur „Carmen“, Dukas: Der Zauberlehrling Golden ist nicht nur der Klang seiner Flöte, sondern auch das Instrument selbst: Seine Querflöte aus 14-karätigem Gold lässt Emmanuel Pahud nie aus den Augen.

5.3. Montag Braunschweig

11:00 Staatstheater Kinderkonzert: Liebe Moldau, wo willst du denn hin? Staatsorchester Braunschweig Hannover

19:30 Staatsoper Emmanuel Pahud (Flöte), Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Ivan Repušić (Leitung). R. Strauss: Till Eulenspiegels lustige Streiche, Reinecke: Flötenkonzert D-Dur, Bizet: Carmen (Auszüge), Borne: Fantaisie brillante sur „Carmen“, Dukas: Der Zauberlehrling

Foto: Josef Fischnaller

20:00 Theater Bizet: Carmen (Premiere). Thomas Dorsch (Leitung), Hajo Fouquet (Regie)


Hildesheim

20:00 Theater für Niedersachsen Schlesische Philharmonie, Piotr Gajewski (Leitung). Schubert: Sinfonie Nr. 3 D-Dur D 200, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 „Italienische“

BOLSHOI THEATER LIVE

Hitzacker

11:00 St. Johanniskirche Musikwoche Hitzacker: Interpretenporträt. Adam Laloum (Klavier), Norbert Hornig (Moderation). Werke von Brahms

NUR SONNTAG, 4.3. UM 16 UHR

20:00 St. Johanniskirche Musikwoche Hitzacker. Vital Julian Frey (Cembalo). Bach: Goldberg-Variationen BWV 988 Oldenburg

19:30 Staatstheater clair-obscur, Oldenburgisches Staatsorchester, Vito Cristofáro (Leitung). Berlioz: Ouvertüre „Le Corsaire“ op. 21, Glass: Konzert für Saxofonquartett und Orchester, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 „Italienische“

LiveÜbertragung!

6.3. Dienstag Braunschweig

10:00 Staatstheater (Haus Drei) Angsthase Pfeffernase. Murat Alkan, Anna Degen & Giulia Nicoletti (Tanz), Teresa Rotemberg & Esther Criado Valladares (Choreografie)

Präsentiert von

Göttingen

19:45 Clavier-Salon Roland Krüger (Klavier) Hannover

19:00 Congress Centrum (Kuppelsaal) Jubiläumskonzert 10. Internationaler Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover. Nemanja Radulović (Violine & Leitung), Les Trilles du Diable & Double Sens. Werke von Bach, Dvořák, Chatschaturjan, Schostakowitsch & Monti 19:30 Staatsoper Weber: Der Freischütz. Valtteri Rauhalammi (Leitung), Kay Voges (Regie) Lüneburg

20:00 Theater Bizet: Carmen. Thomas Dorsch (Leitung), Hajo Fouquet (Regie)

7.3. Mittwoch Braunschweig

10:00 Staatstheater (Haus Drei) Angsthase Pfeffernase. Murat Alkan, Anna Degen & Giulia Nicoletti (Tanz), Teresa Rotemberg & Esther Criado Valladares (Choreografie)

cinestar.de Bremen

Hitzacker

20:00 Die Kammerphilharmonie Barbara Kummer-Buchberger (Violine), Tomohiro Arita (Viola), Ulrike Rüben (Violoncello), Karen Tanaka (Klavier). Mahler: Klavierquartett a-Moll, Webern: Drei kleine Stücke op. 11 & Vier Stücke op. 7, Klein: Streichtrio, Schubert: Klaviertrio B-Dur op. 99

20:00 St. Johanniskirche Musikwoche Hitzacker. Albrecht Mayer (Oboe), Linda Frank (Harfe). Bochsa: Nocturne op. 50/3, Britten: Suite C-Dur op. 83, Pierné: Sérénade op. 7, Fauré: Impromptu op. 86, Brod: Nocturne sur Le Siège de Corinthe op. 16

Celle

20:00 Schlosstheater Camerata Bern, Antje Weithaas (Violine & Leitung). Britten: Variationen über ein Thema von Frank Bridge op. 10, Schurch: Diagonale, Brahms: Streichquintett G-Dur op. 111 Hannover

10:30 Ballhof Zwei McNeff: Ein sanfter Riese. Siegmund Weinmeister (Leitung)

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

8.3. Donnerstag Braunschweig

10:00 Staatstheater (Haus Drei) Angsthase Pfeffernase Bremen

19:00 St. Petri Dom Musik zum Weltfrauentag: Von der Gregorianik zur Moderne. Stefanie Golisch (Mezzosopran), Svenja Tiedt (Regie). Werke von Hildegard von Bingen u. a. concerti 03.18 Niedersachsen & Bremen 25


Klassikprogramm

Hannover

19:30 Staatsoper Moving Lights. Nils Christe & Jörg Mannes (Choreografie) 20:00 NDR Landesfunkhaus Isabelle van Keulen (Violine), NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung). Isabelle van Keulen (Violine), NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung). Mozart: Sinfonien Nr. 39 Es-Dur & Nr. 41 C-Dur „Jupiter“, Prokofjew: Violinkonzert Nr. 1 D-Dur 22:30 Kulturpalast Linden Linden Jazzsessions Hitzacker

9:00 & 11:00 Verdo Musikwoche Hitzacker: Kinderkonzert. Franziska Abram (Gretel), Anna Schaumlöffel (Hänsel), Judith Hilgers (Sandmännchen), Katharina Anderson (Hexe), Burckhard Bauche (Klavier & Leitung). Humperdinck: Hänsel und Gretel (Kammerfassung) 20:00 St. Johanniskirche Musikwoche Hitzacker: Nachtstücke. Annelien Van Wauwe (Klarinette), Maximilian Hornung (Violoncello), Evgenia Rubinova (Klavier). Widmann: Nachtstück, Salonen: Nachtlieder, Schumann: Nachtstücke op. 23 u. a. Lüneburg

20:00 Theater Bizet: Carmen. Thomas Dorsch (Leitung 20:00 Theater (Junge Bühne T.3) Kunst ver-rückt Tanz Osnabrück

11:00 Theater (Oberes Foyer) Mozart: Apollo und Hyacinth

9.3. Freitag Bassum

19:15 KulturBühne Barbara KummerBuchberger (Violine), Tomohiro Arita (Viola), Ulrike Rüben (Violoncello), Karen Tanaka (Klavier). Mahler: Klavierquartett a-Moll, Webern: Drei kleine Stücke op. 11 & Vier Stücke op. 7, Klein: Streichtrio, Schubert: Klaviertrio B-Dur op. 99 D 898 Bremen

17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 20:00 Unser Lieben Frauen Kirche Simplicissimus. Ein barocker Eulenspiegel. Bremer Barockorchester, Dmitry Sinkovsky (Violine & Leitung) 26 Niedersachsen & Bremen concerti 03.18

Bremerhaven

19:30 Stadttheater Ritual/Le chat noir. Sergei Vanaev & Ed Wubbe (Choreografie)

Tipp

Göttingen

19:45 Clavier-Salon Inga Bogdan (Klavier) 19:45 Stadthalle Göttinger Symphonie Orchester, Nicolas McGegan (Leitung). Mendelssohn: Hebriden-Ouvertüre op. 26, Arnold: Four Scottish Dances op. 59, Vaughan Williams: English folksong suite, Davies: The Macdonald Dances, Wood/Lawson: Fantasia on British Sea Songs, Händel: Feuerwerksmusik Hannover

19:30 Staatsoper Mozart: Die Zauberflöte. Valtteri Rauhalammi (Leitung), Frank Hilbrich (Regie) 20:00 NDR Landesfunkhaus Isabelle van Keulen (Violine), NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung). Mozart: Sinfonien Nr. 39 & Nr. 41, Prokofjew: Violinkonzert Nr. 1 D-Dur Hitzacker

11:00 St. Johanniskirche Musikwoche Hitzacker: Instrumentenwerkstatt – Klarinette. Annelien Van Wauwe (Klarinette) 20:00 Verdo Musikwoche Hitzacker. Albrecht Mayer (Oboe), Hinrich Alpers (Klavier). Debussy/Lundholm: Clair de lune, Ravel: Gaspard de la nuit & Noctuelles, Fauré: Nocturne Nr. 11 fis-Moll Lüneburg

20:00 Theater Amadé. Olaf Schmidt (Choreografie) Oldenburg

19:30 St. Lamberti-Kirche NDR Chor, Tõnu Kaljuste (Leitung). Werke von Tormis, Pärt, Penderecki & Schafer Weitere Infos siehe Tipp Osnabrück

11:00 Theater (Oberes Foyer) Mozart: Apollo und Hyacinth. Daniel Inbal (Leitung)

10.3. Samstag Adendorf

19:30 Johanneskapelle Unter der Linden. Ensemble Trigon. Werke von Geminiani u. a. Braunschweig

15:00 Staatstheater (Haus Drei) Angsthase Pfeffernase. Murat Alkan, Anna Degen & Giulia Nicoletti (Tanz), Teresa Rotemberg & Esther Criado Valladares (Choreografie)

9.3. freitag

19:30 St. Lamberti-Kirche Oldenburg NDR Chor, Tõnu Kaljuste (Leitung), Tobias Götting (Orgel). Werke von Tormis, Pärt, Penderecki & Schafer Singen prägt das Leben des estnischen Dirigenten Tõnu Kaljuste: während des Sowjetregimes wirkte er bei der „Singenden Revolution“ in Estland mit, die schließlich zur Unabhängigkeit des baltischen Landes führte. 19:30 Staatstheater Belcanto-Gala. Srba Dinić (Leitung). Werke von Rossini, Donizetti, Bellini & Verdi 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Heimatabend. Gregor Zöllig (Choreografie) Bremen

20:00 Die Glocke Wiener Klassik. Ziyu He (Violine), Klassische Philharmonie Bonn, Heribert Beissel (Leitung). Mendelssohn: Ouvertüre zu „Märchen von der schönen Melusine“, Beethoven: Violinkonzert D-Dur, Reger: Variationen und Fuge über ein Thema von Mozart op. 132 Bremerhaven

19:30 Stadttheater Beethoven: Fidelio. Marc Niemann (Leitung) Göttingen

12:00 Clavier-Salon Musik zum Mittag. Gerrit Zitterbart (Klavier) Hannover

19:30 NDR Landesfunkhaus Xavier de Maistre (Harfe), Lucero Tena (Kastagnetten). Albéniz: Sonate D-Dur op. 13 & Suite espanola (Auszüge), Lecuona: Malagueña, Soler: Sonate für Harfe 20:00 Marktkirche Bach zum 333. Geburtstag. Ulfert Smidt (Orgel), Volker Hagedorn (Lesung). Werke von Bach Hildesheim

19:00 Theater für Niedersachsen Donizetti: Adelia (DEA). Florian Ziemen (Leitung), Guillermo Amaya (Regie)

Foto: Tairo Lutter

19:00 Theater (Kleines Haus) Turnen. Tomas Bünger (Choreografie) 20:00 Sendesaal Fly Magic. Timo Vollbrecht (saxophone & clarinet), Keisuke Matsuno (guitar), Sam Anning (bass), Sebastian Merk (drums)


Hitzacker

11:00 St. Johanniskirche Musikwoche Hitzacker: Nocturnes. Evgenia Rubinova (Klavier), Jan Wagner (Vortragender), Axel Kahrs (Moderation). Werke von Chopin, Lesung von „Mörikes Nachtstücke der Düsterkeit und Geistererscheinungen“ 17:00 St. Johanniskirche Musikwoche Hitzacker: Gesprächskonzert. Albrecht Mayer (Oboe d’amore & Leitung), Daniela Koch, (Flöte), Vital Julian Frey (Cembalo), Voktett Hannover, Ensemble New Seasons. Werke von Vivaldi & Bach Oldenburg

19:00 Ansgari-Kirche Bach: Johannes-Passion. Monika Mauch (Sopran), Ulrike Andersen (Alt), Mirko Ludwig (Tenor), Dominik Wörner & Julian Popken (Bass), Oldenburger Kammerchor, la dolcezza, Johannes von Hoff (Leitung) 19:30 Staatstheater Verdi: Rigoletto. Vito Cristofaro (Leitung) Papenburg

17:00 Villa Dieckhaus Nadejda Vlaeva (Klavier). Beethoven: 32 Variationen c-Moll WoO 80, Volkmann: Fantasia op. 25a, Schubert: Fantaisie C-Dur D 760 op. 15, Rameau: Sarabande, Menuet, Elegie & Tambourin, Liszt: Réminiscences de Don Juan Vechta

12:00 Klosterkirche OrgelPLUS-Matinee. Evangelischer Posaunenchor Vechta Wolfsburg

15:00 Scharoun Theater J. Strauss: Wiener Blut. Walter Attanasi (Leitung), Rares Saharia (Regie)

Buchholz

11.3. Sonntag 17:00 Konzertkirche Warfleth Claire Huangci (Klavier). Werke von Scarlatti, Schumann, Prokofjew u. a.

20:00 Albert-Einstein-Gymnasium (Rotunde) Mariani Quartett. Meyer: Klavierquartett Es-Dur, Enescu: Klavierquartett d-Moll op. 30, Schumann: Klavierquartett Es-Dur op. 44

Braunschweig

Burdorf-Ehlershausen

11:00 Louis-Spohr-Saal Aaron Huros (Violine), Karl Huros (Violoncello), Catalina Huros (Klavier). Brahms: Violinsonate A-Dur, Schumann: Adagio & Allegro, Beethoven: Klaviertrio c-Moll 14:30 Staatstheater Mozart: La Clemenza di Tito. Srba Dinić (Leitung) 15:00 Staatstheater (Haus Drei) Angsthase Pfeffernase 17:00 Staatstheater (Kleines Haus) Musik und Literatur - grenzenlos. Geza Gal (Klavier & Trompete), Jürgen Osterloh (Bass), Britta Rex (Gesang), Götz van Ooyen (Lesung)

17:00 Martin-Luther-Kirche Choir under Fire

Berne

Bremen

11:30 Atlantic Grand Hotel (Goldener Saal) Julia Lörinc (Violine), Andreas Schmittner (Violoncello), Mika Makita-Schmittner (Klavier). Franck: Violinsonate A-Dur, Piazzolla: Le Grand Tango, Schostakowitsch: Klaviertrio Nr. 2 op. 67 18:00 Theater Donizetti: Lucia di Lammermoor. Israel Gursky (Leitung) 20:00 Kulturkirche St. Stephani Weiss: Bremer Requiem. Lucía Martín Cartón (Sopran), Benjamin Malcolm (Knabensopran), Clemens Löschmann (Tenor), Bremer Kantorei St. Stephani, Bremer Philharmoniker, Tim Günther (Leitung) Bremerhaven

15:00 Stadttheater Lincke: Frau Luna. Hartmut Brüsch (Leitung)

Diepholz

17:00 Theater Christoph Soldan (Klavier), Alban Beikircher (Violine), Die Schlesischen Kammersolisten Göttingen

11:15 Clavier-Salon Kinderkonzert Hameln

17:00 Theater Hameln Frid: Das Tagebuch der Anne Frank (Premiere). Sergei Kiselev (Leitung), Thomas Barthol (Regie) Hannover

11:00 Staatsoper Kinderkonzert: Alla Turca 11:30 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Sendesaal) Mirjam Budday (Oboe), Theresia Stadlhofer & Julie Tetens (Violine), Upendo Liebsch (Viola), Nikolai Schneider (Violoncello). Schulhoff: Fünf Stücke für Streichquartett, Doráti: Notturno und Capriccio, Dohnányi: Streichquartett Nr. 1 A-Dur op. 7 18:30 Staatsoper Moving Lights. Nils Christe & Jörg Mannes (Choreografie) 20:00 Landesfunkhaus Ziyu He (Violine), Klassische Philharmonie Bonn, Heribert Beissel (Leitung). Mendelssohn: Ouvertüre zu „Märchen von der schönen Melusine“, Beethoven: Violinkonzert D-Dur, Reger: Variationen und Fuge über ein Thema von Mozart

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concerti 03.18 Niedersachsen & Bremen 27


Klassikprogramm

Hitzacker

Sengwarden

Bremen

11:00 St. Johanniskirche Musikwoche Hitzacker: Una Serata Venexiana. Katharina Bäuml (Schalmei & Leitung), Capella de la Torre

17:00 St.-Georgs-Kirche Harle Big Band Wittmund Springe

19:30 Theater (Foyer) Eggerts: Native Outsiders. Ensemble New Babylon

17:00 Jagdschloss Hiltrud Kuhlmann (Sopran), Christine Rahn (Klavier). Schumann: Frauenliebe und -leben, Rachmaninow: Sechs Romanzen op. 38, Chausson: Vier Lieder, Brahms: Acht Lieder op. 57

20:00 Die Glocke Tzimon Barto (Klavier), Bremer Philharmoniker, Hans Graf (Leitung). Strawinsky: Symphonies d‘instruments à vent, Bartók: Klavierkonzert Nr. 2 G-Dur, R. Strauss: Tod und Verklärung

Wilhelmshaven

20:00 Theater (Kulissenkeller) Christoph Heinrich (Bass), Polina Bogdanova (Klavier). Werke von Ravel, Ibert, Quilter & Mussorgsky

Lüneburg

11:30 Musikschule (Forum) Jorma Marggraf (Klavier), Lüneburger Symphoniker, Ulrich Stöcker (Leitung). Mendelssohn: Klavierkonzert g-Moll op. 25, Wagner, Siegfried-Idyll Oldenburg

18:00 Staatstheater Mozart: Die Entführung aus dem Serail. Vito Cristofaro (Leitung), Kateryna Sokolova (Regie) 19:00 Ansgari-Kirche Bach: Johannes-Passion. Monika Mauch (Sopran), Ulrike Andersen (Alt), Mirko Ludwig (Tenor), Dominik Wörner & Julian Popken (Bass), Oldenburger Kammerchor, la dolcezza, Johannes von Hoff (Leitung) Rastede

16:00 Gemeindehaus Saint-Saëns: Karneval der Tiere. Mareike Weuda (Leitung). Bearbeitung für Streichquintett und Klavier

Tipp

17:00 Banter Kirche Bach: MatthäusPassion. Marc Pantus (Christus), Robert Buckland (Evangelist), Myriam Arbouz & Agnes van Laar (Sopran), Robert Kuizenga & David van Laar (Altus), Eske Tibben (Alt), William Knight & Satoshi Mizukoshi (Tenor), David Greco (Bass), Luthers Bach Ensemble, Tymen Jan Brond (Leitung)

12.3. Montag Braunschweig

13:00 Stadthalle Lunchkonzert. Mitglieder des Staatsorchesters Bremen

19:30 Theater (Foyer) Eggerts: Native Outsiders (Premiere). Ensemble New Babylon 20:00 Die Glocke Tzimon Barto (Klavier), Bremer Philharmoniker, Hans Graf (Leitung). Strawinsky: Symphonies d‘instruments à vent, Bartók: Klavierkonzert Nr. 2 G-Dur, R. Strauss: Tod und Verklärung Hameln

11:00 & 19:30 Theater Hameln Frid: Das Tagebuch der Anne Frank Hannover

11:00 Staatsoper Kinderkonzert: Alla Turca. Siegmund Weinmeister (Leitung) Wolfsburg

16.3. freitag

20:00 Die Glocke Bremen Christian Tetzlaff (Violine), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 103 Es-Dur Hob I:103 „Paukenwirbel”, Mozart: Violinkonzert Nr. 1 B-Dur KV 207, Schubert: Sinfonie Nr. 4 c-Moll D 417 Stradivari? Muss nicht sein, sagt Christian Tetzlaff – und spielt lieber eine Violine des jungen Geigenbauers Stefan-Peter Greiner aus dem Baujahr 1996.

28 Niedersachsen & Bremen concerti 03.18

20:00 Scharoun Theater Kammerakademie Potsdam, Trevor Pinnock (Cembalo & Leitung). Händel: Concerto grosso F-Dur op. 6/9 HWV 327, Haydn: Sinfonie Nr. 101 D-Dur „Die Uhr“, Liszt/Adams: La lugubre gondola, Mozart: Sinfonie Nr. 31 D-Dur

13.3. Dienstag

Hameln

19:30 Theater Lisa Smirnova (Klavier), Nordwestdeutsche Philharmonie, Yves Abel (Leitung). Brahms: Variationen über ein Thema von Haydn, Schumann: Konzert-Allegro mit Introduktion d-Moll, Schostakowitsch: Klavierkonzert Nr. 2 F-Dur, Strawinsky: Ballettsuite aus „Der Feuervogel“ Hannover

19:30 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Julian Trevelyan (Klavier). Beethoven: Sonate As-Dur op. 110, Chopin: Ballade f-Moll op. 52, Debussy: L‘Isle Joyeuse, Mozart: Sonate a-Moll KV 310, Schumann: Humoreske op. 20 Osnabrück

19:30 Theater Traetta: Antigona. Andreas Hotz (Leitung), Floris Visser (Regie)

14.3. Mittwoch Braunschweig

10:00 Staatstheater (Haus Drei) Angsthase Pfeffernase. Murat Alkan, Anna Degen & Giulia Nicoletti (Tanz), Teresa Rotemberg & Esther Criado Valladares (Choreografie) Bremen

19:30 Theater (Foyer) Eggerts: Native Outsiders. Ensemble New Babylon 20:00 Sendesaal Jugend musiziert: Preisträgerkonzert. PreisträgerIn des Bremer Landeswettbewerbes

Braunschweig

Göttingen

10:00 Staatstheater (Haus Drei) Angsthase Pfeffernase. Teresa Rotemberg & Esther Criado Valladares (Choreografie)

19:45 Clavier-Salon Elisabeth Kufferath (Violine & Viola), Gerrit Zitterbart (Klavier). Werke von Brahms

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Heimatabend. Gregor Zöllig (Choreografie)

Hannover

19:30 Staatsoper Bernstein: Candide. Cameron Burns (Leitung)

Foto: Giorgia Bertazzi

17:00 Verdo Musikwoche Hitzacker: Eine kleine Nachtmusik. Albrecht Mayer (Englischhorn & Leitung), NDR Kammerorchester. Mozart: Sinfonie ADur KV 201, Eine kleine Nachtmusik & Andante B-Dur KV 315, Fiala: Konzert für Englischhorn und Orchester C-Dur


Osnabrück

11:00 Theater (Oberes Foyer) Mozart: Apollo und Hyacinth. Daniel Inbal (Leitung), Jan Friedrich Eggers (Regie) 19:30 Theater Unter einem Himmel. Mauro de Candia (Choreografie)

15.3. Donnerstag Braunschweig

10:00 Staatstheater (Haus Drei) Angsthase Pfeffernase. Murat Alkan, Anna Degen & Giulia Nicoletti (Tanz), Teresa Rotemberg & Esther Criado Valladares (Choreografie) Bremen

19:30 Theater Kürstner/Vogel: Wahlverwandtschaften. Aki Schmitt (Leitung), Stephan Kimmig (Regie) 20:00 Die Glocke Christian Tetzlaff (Violine), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 103 Es-Dur Hob I:103 „Paukenwirbel”, Mozart: Violinkonzert Nr. 1 B-Dur KV 207, Schubert: Sinfonie Nr. 4 c-Moll D 417 20:00 Sendesaal Becca Stevens (vocals & guitar), Liam Robinson (keyboard), Chris Tordini (bass & vocals), Jordan Perlson (drums)

Rotenburg

Osnabrück

19:30 Realschule (Aula) Clarinet goes Opera. Duo Aust. Rossini: Introduktion, Thema und Variationen für Klarinette und Klavier, Liszt: Réminiscences de Norma, Danzi: Fantasie über „Là Ci Darem La Mano“, Weber: Grand Duo concertant op. 48, Bassi: Konzertfantasie über Themen aus Verdis „Rigoletto“

11:00 Theater (Oberes Foyer) Mozart: Apollo und Hyacinth. Daniel Inbal (Leitung), Jan Friedrich Eggers (Regie)

16.3. Freitag

Göttingen

Braunschweig

19:45 Clavier-Salon Elisabeth Kufferath (Violine & Viola), Gerrit Zitterbart (Klavier). Werke von Brahms

19:30 Staatstheater R. Strauss: Elektra (Premiere). Srba Dinić (Leitung), Adriana Altaras (Regie)

19:45 Georg-August-Universität (Aula) Sturmmusik. Benedict Kloeckner (Violoncello), Göttinger Symphonie Orchester, Christoph-Mathias Mueller (Leitung). Wilms: Concert-Ouvertüre Es-Dur, C. P. E. Bach: Cellokonzert a-Moll Wq 170, Mozart: Sinfonie Nr. 25 g-Moll KV 183 Hannover

19:00 C. Bechstein Centrum Bechstein Young Professionals. Anastasia Sokolova (Klavier). Werke von Schumann, Rameau & Beethoven 19:30 Sprengel Muesum (Spiegelsaal) Jubiläumskonzert 10. Internationaler Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover. Dami Kim (Violine), Alexey Shadrin (Violoncello), Miki Aoki (Klavier). Werke von Corigliano, Ravel, Gershwin/Frolov & RimskyKorsakow 22:30 Kulturpalast Linden Linden Jazzsessions

Bremen

17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 20:00 Die Glocke Christian Tetzlaff (Violine), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Sendesaal konzert im dunkeln. Becca Stevens (vocals & guitar) Hannover

19:30 Staatsoper Weber: Der Freischütz. Valtteri Rauhalammi (Leitung), Kay Voges (Regie) Lüneburg

20:00 Theater Amadé. Olaf Schmidt (Choreografie) Nordenham

19:30 St. Hippolyt-Kirche Blexen Musikalischer Wochenschluss. Johannes Kirchberg (Orgel), Dietmar Reumann-Claßen (Lesung)

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

19:30 Theater Unter einem Himmel. Mauro de Candia (Choreografie) Wilhelmshaven

18:00 Thomaskirche Orgelmusik zur Passionszeit. Florian Bargen (Orgel). Werke von Bach, Buxtehude u. a.

17.3. Samstag Bad Rehburg

17:00 Wandelhalle (Konzertsaal) Béla Hartmann (Klavier). Mozart: Rondo a-Moll K 511, Schubert: Klaviersonate A-Dur posth. D 664 op. 120, Chopin: Berceuse Des-Dur op. 57 & Polonaise fis-Moll op. 44, Beethoven: 15 Variationen mit Fuge Es-Dur op. 35 Braunschweig

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Heimatabend. Gregor Zöllig (Choreografie) Bremen

19:30 Theater Schostakowitsch: Lady Macbeth von Mzensk. Yoel Gamzou (Leitung), Armin Petras (Regie) 20:00 Die Glocke Christian Tetzlaff (Violine), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Leitung). Werke von Haydn, Mozart & Schubert 20:00 Sendesaal Achromatic Percussion, Junges Kammerorchester der Musikschule Bremen, Martin Lentz (Leitung). Werke von Mendelssohn, Waterstrat, Wolschnina, Kutterer u. a. concerti 03.18 Niedersachsen & Bremen 29


Klassikprogramm

Bremerhaven

19:30 Stadttheater Menotti: Der Konsul (Premiere). Marc Niemann (Leitung), Matthias Oldag (Regie) Göttingen

18:00 St. Johannis Bernd Eberhardt (Orgel). Werke von Bach, Alain & Duruflé Hannover

15:00 & 17:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Sendesaal) Kinderkonzert: Die Zwerge im Garten. Sophie Pantzier (Violine), François Lefèvre (Viola), Amanda Anderson (Violoncello), Christoph Renz (Flöte), Heidi Vollprecht (Schauspiel), Susanne Grünig (Moderation) 18:00 Marktkirche Palmeri: Misa a Buenos Aires 19:30 Staatsoper Der Besuch. Jörg Mannes (Choreografie) 22:00 Marktkirche Noche de Tango: Milonga. Tangosextett faux pas Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen Donizetti: Adelia. Florian Ziemen (Leitung), Guillermo Amaya (Regie) Lüneburg

20:00 Theater Monumentum. Daniel Munck (Violoncello), Lüneburger Symphoniker, Thomas Dorsch (Leitung). Haydn: Ouvertüre zu „L‘isola disabitata“, Lalo: Cellokonzert d-Moll, Bruckner: Sinfonie Nr. 1 c-Moll 20:00 Theater (Junge Bühne T.3) Kunst ver-rückt Tanz. Choreografien aus dem Ballettensemble Oldenburg

19:00 Ohmsteder Kirche Burggrabe: Blaues Oratorium. Sophia Maeno (Mezzosopran),Julia Jentsch (Rezitation), Kinderchor der Ohmsteder Kirche, Ohmsteder Vokalensemble, Beate Besser (Leitung) 19:30 Staatstheater Statkowski: Maria (Premiere). Hendrik Vestmann (Leitung), Andrea Schwalbach (Regie)

18.3. Sonntag Braunschweig

11:00 Stadthalle Staatsorchester Braunschweig, Srba Dinić (Leitung). Tschaikowsky: Mazeppa (Auszüge), Schostakowitsch Sinfonie Nr. 15 30 Niedersachsen & Bremen concerti 03.18

15:00 Staatstheater (Haus Drei) Angsthase Pfeffernase. Murat Alkan, Anna Degen & Giulia Nicoletti (Tanz), Teresa Rotemberg & Esther Criado Valladares (Choreografie) 17:00 Brunsviga Kultur- & Kommunikationszentrum Slawomir Saranok (Klavier). Beethoven: Rondo op. 51 (Auszüge) & Sonate Nr. 17 d-Moll op. 31/2 „Sturm”, Mendelssohn: Sechs Lieder ohne Worte op. 53 & op. 62 (Auszüge), Rondo Capriccioso op. 14 & Drei Etüden op. 104 (Auszüge) Bremen

15:30 Die Glocke musica viva, Nicolas Hrudnik (Leitung). Werke von Verdi, Donizetti, Mozart u. a. 18:00 Theater Dvořák: Rusalka. Hartmut Keil (Leitung) 19:30 Die Glocke musica viva, Nicolas Hrudnik (Leitung). Werke von Verdi, Donizetti, Mozart u. a.

15:00 Ballhof Zwei McNeff: Ein sanfter Riese. Siegmund Weinmeister (Leitung) 19:30 Congress Centrum (Kuppelsaal) Hilary Hahn (Violine), Houston Symphony Orchestra, Andrés OrozcoEstrada (Leitung). Bernstein: Sinfonische Tänze aus „West Side Story“ & Serenade, Dvořák: Sinfonie Nr. 7 Lucklum

17:00 Rittergut (Rittersaal im Herrenhaus) Monet Bläserquintett. Reicha: Bläserquintett Es-Dur op. 88/2, Lefèbvre: Suite op. 57, Holst: Quintett As-Dur op. 14, Danzi: Bläserquintett B-Dur op. 56/1, Taffanell: Quintett g-Moll Lüneburg

17:00 Musikschule (Forum) Bernadel-Quartett

Bremerhaven

Nordenham

15:00 Stadttheater Prokofjew: Romeo und Julia. Sergei Vanaev (Choreografie), Ektoras Tartanis (Leitung)

17:00 St. Hippolyt-Kirche Blexen Nodernhamer Tastentage. Eva Schad (Orgel)

Einbeck

17:00 Münsterkirche Kammerchor Hannover, Stephan Doormann (Leitung) Gehrden

17:15 Rathaus Duo Gegenwind. Werke von Bizet, Sarasate, Albeniz u. a. Göttingen

17:00 Deutsches Theater Perspektive Schweiz. Adrian Würsch (Schwyzerörgeli), Göttinger Symphonie Orchester, Christoph-Mathias Mueller (Leitung). Bloch: Hiver-Printemps (Auszüge), Stump: WaldstättenSchottisch, Flückiger: Alp Rabauz, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 9 C-Dur (Auszüge), Würsch: Aufgang, Honegger: Pastorale d‘été, Staempfli: Präludium und Variationen über ein Tessiner Volkslied, Cimarosa: Concerto für Oboe c-Moll Hannover

11:00, 14:00 & 16:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Sendesaal) Kinderkonzert: Die Zwerge im Garten. Sophie Pantzier (Violine), François Lefèvre (Viola), Amanda Anderson (Violoncello), Christoph Renz (Flöte), Heidi Vollprecht (Schauspiel), Susanne Grünig (Moderation) 11:00 Niedersächsisches Landesmuseum Hannover (Vortragssaal) Kammerkonzert. Mitglieder des Niedersächsisches Staatsorchesters Hannover

19.3. Montag Braunschweig

20:00 Stadthalle Staatsorchester Braunschweig, Srba Dinić (Leitung). Tschaikowsky: Mazeppa (Auszüge), Schostakowitsch Sinfonie Nr. 15 Bremerhaven

20:00 Historisches Museum Kammerkonzert: Romantik pur! Oscar Fayos Franco (Klarinette), Ursula Heck (Fagott), Maria Altmannshofer (Horn), Nigar Movsum & Małgorzata Wrobel (Violine), Frauke Steichert (Viola), Judith Gebauer (Violoncello). Werke von Schubert & Kaun Hannover

10:30 Ballhof Zwei McNeff: Ein sanfter Riese. Siegmund Weinmeister (Leitung), Markus Michael Tschubert (Regie Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen Weill: Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny. Florian Ziemen (Leitung)

20.3. Dienstag Braunschweig

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Heimatabend. Gregor Zöllig (Choreografie)

Foto: Sophie Pawlak

20:00 Theater (Kleines Haus) Istanbul. Torsten Kindermann (Leitung), Selen Kara (Regie), Murat Babaoglu (Gesang)


Tipp

22.3. donnerstag

Bremerhaven

Hannover

15:00 Stadttheater Ritual & Le chat noir. Sergei Vanaev & Ed Wubbe (Choreografie)

18:00 Marktkirche Roland Maria Stangier (Orgel). Werke von Franck, Dupré u. a.

Cuxhaven

19:30 Staatsoper Bernstein: Candide. Cameron Burns (Leitung), Matthias Davids (Regie)

20:00 Kreishaussaal Quatuor Voce. Strawinsky: Concertino, Mozart: Streichquartett A-Dur KV 464, Schubert: Streichquartett G-Dur D 887 Weitere Infos siehe Tipp

20:00 Kreishaussaal Cuxhaven Quatuor Voce. Strawinsky: Concertino, Mozart: Streichquartett A-Dur KV 464, Schubert: Streichquartett G-Dur D 887

Hannover

Offen für neue Impulse: Das französische Streichquartett erweitert gerne seinen außermusikalischen Erfahrungshorizont und arbeitet dabei mit Spezialisten aus den verschiedensten Dispziplinen zusammen, wie mit Improvisationskünstlern - und Vogelstimmenimitatoren.

22:30 Kulturpalast Linden Linden Jazzsessions

19:30 Orangerie Herrenhausen Trio Gaspard. Werke von Zimmermann, Haydn, Enescu & Ravel

Osnabrück

19:30 Theater Unter einem Himmel. Mauro de Candia (Choreografie)

23.3. Freitag

Bremen

Bremen

20:00 Die Glocke (Kleiner Saal) Artemis Quartett. Mendelssohn: Streichquartett D-Dur op. 44/1, Bartók: Streichquartett Nr. 2 SZ 67, Mozart: Streichquartett C-Dur KV 465 „Dissonanzenquartett“

17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel)

21.3. Mittwoch Braunschweig

19:30 Staatstheater Mozart: La Clemenza di Tito. Srba Dinić (Leitung), Jürgen Flimm (Regie) Bremerhaven

19:30 Stadttheater Lincke: Frau Luna. Hartmut Brüsch (Leitung) Lüneburg

20:00 Theater (Junge Bühne T.3) Kunst ver-rückt Tanz. Choreografien aus dem Ballettensemble

22.3. Donnerstag Braunschweig

19:30 Staatstheater R. Strauss: Elek­tra. Srba Dinić (Leitung) Bremen

19:30 Theater Leonard Bernstein 100 – Eine Geburtstagsgala. Israel Gursky (Klavier), Solisten, Chor & Orchester des Theater Bremen, Yoel Gamzou (Leitung & Moderation) Hannover

18:00 NDR Landesfunkhaus Bach: Johannes-Passion. Elizabeth Watts (Sopran), Marianne Beate Kielland (Alt), Benjamin Bruns (Tenor), Tobias Berndt (Bass), NDR Chor, NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung) 19:30 Staatsoper Der Besuch. Jörg Mannes (Choreografie) Lüneburg

20:00 Theater (Junge Bühne T.3) Kunst ver-rückt Tanz. Choreografien aus dem Ballettensemble Oldenburg

19:30 Staatstheater Statkowski: Maria. Hendrik Vestmann (Leitung), Andrea Schwalbach (Regie)

24.3. Samstag

19:00 St. Petri Dom Bach hoch zwei: Zum 333. Geburtstag. Carsten Lorenz & Stephan Leuthold (Cembalo). Werke von Bach, Händel & Corelli

Bremen

19:30 Theater Donizetti: Lucia di Lammermoor. Israel Gursky (Leitung)

Bremerhaven

20:00 Theater (Kleines Haus) Istanbul. Torsten Kindermann (Leitung), Selen Kara (Regie)

19:30 Theater Bernstein: Candide. Christopher Ward (Leitung) 19:30 Stadttheater Menotti: Der Konsul. Marc Niemann (Leitung), Matthias Oldag (Regie)

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

Lüneburg

20:00 Theater Bizet: Carmen. Thomas Dorsch (Leitung), Hajo Fouquet (Regie) Osnabrück

17:00 Ledenhof (Renaissancesaal) Examenskonzert. Anna-Maria Kawatzopoulos (Gesang) Rysum

17:00 Fuhrmannshof Sam Armstrong (Klavier). Busoni: Ich ruf zu Dir, Herr Jesu Christ, Beethoven: Sonate Nr. 12 As-Dur op. 26 „Trauermarsch”, Debussy: Préludes 1er livre Westerstede

18:00 St.-Petri-Kirche Barocke Klänge zur Passionszeit. Sevastyana Leonova (Barockvioline), Natalia Gvozdkova (Cembalo). Biber: Mysterien-Sonaten (Auszüge) Wildeshausen

20:00 Musikschulsaal Die Gambe zu Bachs Zeiten. Johanna Rose (Viola da Gamba), Javier Nuñez (Harpsichord)

25.3. Sonntag Berne

17:00 Konzertkirche Warfleth Ariadne Daskalakis (Violine), Nina Tichman (Klavier). Werke von Mozart u. a. Bremen

17:00 DKV Residenz in der Contrescarpe Sam Armstrong (Klavier). Busoni: Ich ruf zu Dir, Herr Jesu Christ, Beethoven: Sonate Nr. 12 As-Dur op. 26 „Trauermarsch”, Debussy: Préludes 1er livre 19:00 Die Glocke Grandfathers of Cuban Music. The Bar at Buena Vista Göttingen

17:00 Clavier-Salon Klaviermatinée: Junge Sterne aus China Hannover

11:30 NDR Landesfunkhaus Klassik extra. Bach: Johannes-Passion (Auszüge). NDR Chor & Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung & Moderation), Friederike Westerhaus (Moderation) concerti 03.18 Niedersachsen & Bremen 31


Klassikprogramm

16:00 Staatsoper Weber: Der Freischütz. Kay Voges (Regie) 18:00 NDR Landesfunkhaus Bach: Johannes-Passion. Elizabeth Watts (Sopran), Marianne Beate Kielland (Alt), Benjamin Bruns (Tenor), Tobias Berndt (Bass), NDR Chor, NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung) Oldenburg

11:30 Staatstheater (Kleines Haus) Kinderkonzert: Das Kuscheltierkonzert. Oldenburgisches Staatsorchester, Thomas Honickel (Leitung) 18:00 Staatstheater Hasse: Siroe Osnabrück

15:00 Theater Kálmán: Die Zirkusprinzessin. Daniel Inbal (Leitung) Stadthagen

19:00 Schloss (Kaminsaal) Monet Bläserquintett. Ligeti: 6 Bagatellen, Lefèbvre: Suite op. 57, Françaix: Quintett Nr. 1, Danzi: Bläserquintett B-Dur, Strawinsky/Russell: Le sacre du printemps

28.3. Mittwoch

Bremen

19:30 Stadttheater Haydn und das Instrument der Könige. Krisztian Jambor (Trompete), Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Ektoras Tartanis (Leitung). Werke von Haydn & Brahms

18:00 Theater Kürstner/Vogel: Wahlverwandtschaften 19:00 St. Petri Dom 150 Jahre Brahms-Requiem im Bremer Dom. Helen Rohrbach & Angelar Postweiler (Sopran), Bauwien van der Meer (Mezzosopran), Raimund Nolte (Bariton), Johannes Haase (Violine & Viola), Bremer Domchor, Kammer Sinfonie Bremen, Tobias Gravenhorst (Leitung). Brahms: Ein deutsches Requiem, Gorji: Spiegelungen

Hannover

Hannover

19:30 Staatsoper Der Besuch. Jörg Mannes (Choreografie)

19:30 Staatsoper Oster-Tanz-Tage: Körper. Sasha Waltz (Choreografie), Sasha Waltz Kompanie 20:00 Marktkirche Brahms: Ein deutsches Requiem. Siri Thornhill (Sopran), Henryk Böhm (Bariton), Bachchor Hannover, Bachorchester Hannover, Jörg Straube (Leitung)

Braunschweig

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Heimatabend. Gregor Zöllig (Choreografie) Bremerhaven

Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen (F1) Frid: Das Tagebuch der Anne Frank (Premiere). Sergei Kiselev (Leitung), Thomas Barthol (Regie) Oldenburg

19:30 Staatstheater Verdi: Rigoletto

29.3. Donnerstag

Nordenham

15:00 St. Hippolyt-Kirche Blexen Fabian Boreck (Violoncello), Johannes Kirchberg (Cembalo). Werke von Bach

Tecklenburg

Göttingen

Oldenburg

16:00 Wasserschloss Haus Marck Emily Anine Wittbrodt (Violoncello), Eugenio Catone (Klavier). Xenakis: Kottos, Rachmaninow: Sonate g-Moll op. 19, Schnittke: Cellosonate, Beethoven: Sonate D-Dur op. 102/2

19:45 Clavier-Salon Gerrit Zitterbart (Hammerklavier)

15:00 Ansgari-Kirche Johannes von Hoff (Orgel). Werke von Bach u. a.

Hannover

Vechta

18:30 Kulturpalast Linden Linden Jazzsessions

15:00 Klosterkirche Liszt: Via Crucis. Evangelische Kantorei Vechta, Gerog Lungwitz (Orgel), Eberhard Jung (Leitung)

26.3. Montag Bremerhaven

20:00 Stadttheater Haydn und das Instrument der Könige. Krisztian Jambor (Trompete), Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Ektoras Tartanis (Leitung). Werke von Haydn & Brahms

27.3. Dienstag Bremerhaven

19:30 Stadttheater Krisztian Jambor (Trompete), Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Ektoras Tartanis (Leitung). Werke von Haydn & Brahms Hannover

19:30 Staatsoper Oster-Tanz-Tage. Norbert Graf, Ayman Harper, Ivan Liska, Nacho Duato & Richard Siegal (Choreografie), Bayerisches Jugendballett München

19:30 Schauspielhaus Oster-TanzTage: Nijinsky. Marco Goecke (Choreografie), Gauthier Dance 20:00 Marktkirche Brahms: Ein deutsches Requiem. Siri Thornhill (Sopran), Henryk Böhm (Bariton), Bachchor Hannover, Bachorchester Hannover, Jörg Straube (Leitung) Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen (F1) Frid: Das Tagebuch der Anne Frank. Thomas Barthol (Regie)

30.3. Freitag Berne

15:00 St. Ägidius Sevastyana Leonova (Barockvioline), Natalia Gvozdkova (Cembalo). Biber: Mysterien-Sonaten Brake

19:30 Staatstheater Hasse: Siroe. Wolfgang Katschner (Leitung)

15:00 Stadtkirche Gounod: Die sieben Worte unseres Erlösers am Kreuz. Vokalensemble des Kirchenkreises Wesermarsch, Gebhard von Hirschhausen (Leitung)

Osnabrück

Braunschweig

19:30 Theater Unter einem Himmel. Mauro de Candia (Choreografie)

19:30 Staatstheater R. Strauss: Elektra. Srba Dinić (Leitung)

Oldenburg

32 Niedersachsen & Bremen concerti 03.18

31.3. Samstag Bardewisch

17:00 Heilig Kreuz Kirche Passionskonzert. Vokalensemble des Kirchenkreises Wesermarsch, Gebhard von Hirschhausen (Leitung). Gounod: Stabat Mater & Die sieben Worte unseres Erlösers am Kreuz Bremen

12:00 St. Petri Dom Wagner: Parsifal (Auszüge). Benjamin Kirchner (Tenor), Carsten Krüger (Bariton), Stephan Leuthold (Orgel) 19:30 Theater J. Strauss: Die Fledermaus (Premiere). Yoel Gamzou (Leitung), Felix Rothenhäusler (Regie) Göttingen

12:00 Clavier-Salon Musik zum Mittag. Gerrit Zitterbart (Klavier) Hannover

19:30 Staatsoper Oster-Tanz-Tage: Körper. Sasha Waltz (Choreografie), Sasha Waltz Kompanie Oldenburg

19:30 Staatstheater Hasse: Siroe


Tipps & Termine

Musikwoche Hitzacker widmet dem Pianisten Adam Laloum ein Interpretenporträt

Immer auf der Suche nach Inspiration: Pianist Adam Laloum

E

rster Eindruck: Fesch. Jedoch nicht aalglatt. Dreitagebart, T-Shirt und Sakko, lässiges Auftreten. Dabei sensibel. Der Blick aus den dunklen Augen ist oft nachdenklich, ernst. In Interviews gibt er sich angenehm natürlich und unprätentiös. Insgesamt sehr sympathisch und ohne Star-Allüren. Die Rede ist vom französischen Pianisten Adam Laloum. Der junge Adam verlebte eine ganz normale Kindheit und wurde nicht wie viele Musikerkollegen von klein auf gedrillt. Erst im Alter von zehn Jahren begann der 1987 in Toulouse geborene Laloum ernsthaft mit dem Klavierspiel und hatte somit davor Zeit, sich persönlich zu entwickeln. Sei-

16 Niedersachsen & Bremen concerti 03.18

ne außerordentliche Begabung wurde schnell erkannt, es folgten das Studium und Meisterkurse in Toulouse und Paris. »Unter den Allerbesten gebührt ihm ein Adelprädikat«

Seinen Durchbruch feierte Laloum 2009, als er den ersten Preis des prestigeträchtigen Clara-Haskil-Wettbewerbs gewann. Ein Jahr später titelte die Presse anlässlich seines DebütKonzertes beim Klavier-Festival Ruhr: „Unter den Allerbesten gebührt ihm ein Adelsprädikat. Solche Noblesse, solch traumhaft sicheres Stilgefühl in jungen Jahren – das ist ein Phänomen.“ Danach ging es karrieretechnisch stetig aufwärts. Fortan wurden ihm di-

verse internationale Anerkennungen zuteil. Mittlerweile konzertiert er mit Spitzenorchestern und renommierten Dirigenten auf der ganzen Welt. Für die Musik des 19. Jahrhunderts wird dem empfindsamen Pianisten immer wieder besonderes Feingefühl nachgesagt. So wurde seine erste CD mit Musik von Brahms hoch gelobt, seine zweite Einspielung mit Schumann-Werken erhielt bedeutende Auszeichnungen. Die aktuelle Aufnahme der beiden Brahms-Klavierkonzerte mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin ist gerade auf den Markt gekommen. Ein Exklusiv-Vertrag bei Sony Classical inklusive. Doch Laloum ist nicht nur als Solist tätig. Auch die Kammermusik hat es ihm angetan. Mit zwei Freunden, der Geigerin Yang Mi-Sa und dem Cellisten Victor Julien-Laferrière, gründete der Franzose 2012 das Trio Les Esprits. Gemeinsam sind sie seit Jahren auf bedeutenden Festivals und in bekannten Konzertsälen unterwegs. Fazit: Diesen Adam Laloum sollte man im Auge behalten. Wegen seines Ausnahme-Talentes. Und weil er anscheinend ein richtig netter Typ ist. Insa Axmann Mo. 5.3., 11:00 Uhr St. Johannis-kirche Musikwoche Hitzacker: Interpreten­ porträt. Adam Laloum (Klavier), Norbert Hornig (Moderation). Werke von Brahms CD-Tipp

Brahms: Klavierkonzerte Nr. 1 & 2 Adam Laloum (Klavier), RSO Berlin, Kazuki Yamada (Ltg). Sony Classical

Foto: Carole Bellaiche

Brahms mit französischer Note


2017:1

Samstag : 10. März 2018 : 19.30 Uhr Hannover : Großer NDR-Sendesaal

Sonntag : 18. März 2018 : 19.30 Uhr Hannover : Kuppelsaal im HCC

XAVIER DE MAISTRE : HARFE

HOUSTON SYMPHONY

Spanische Musik für Harfe und Kastagnetten

"A Tribute to Bernstein"

Teodor Currentzis © Alexey Gushchin

ANDRÉS OROZCO-ESTRADA : LEITUNG HILARY HAHN : VIOLINE

Gautier Capucon © Felix Broede

LUCERO TENA : KASTAGNETTEN

8

Hilary Hahn © Michael Patrick O'Leary

Xavier & Lucero © Beatrice Waulin

KLASSIK FÜR HANNOVER

SAISON

Sonntag : 8. April 2018 : 19.30 Uhr Hannover : Großer NDR-Sendesaal

Freitag : 13. April 2018 : 19.30 Uhr Hannover : Kuppelsaal im HCC

ORCHESTRE DE CHAMBRE DE PARIS

MUSICAETERNA

ADRIEN PERRUCHON : LEITUNG GAUTIER CAPUÇON : VIOLONCELLO

TEODOR CURRENTZIS : LEITUNG ALEXANDER MELNIKOV : KLAVIER

Werke von Haydn, Sollima, Massenet u.a.

Werke von Mozart und Beethoven

KARTEN UND INFORMATIONEN im PRO MUSICA-Büro, Georgstraße 36, 30159 Hannover, Tel. 0511 : 35 30 665 in den HAZ/NP-Ticketshops in Hannover, Barsinghausen, Neustadt, und Wunstorf sowie in allen bekannten Vorverkaufsstellen. www.promusica-hannover.de


heidelberger frühling 18

17.03.–21.04.18 internationales 17.03.–21.04.18 musikfestival internationales musikfestival

Jean-Guihen Queyras I Mahler Chamber Orchestra I Gabriela Montero I Sol Gabetta I Igor Levit Steven Isserlis I Marc-André Hamelin I Isabelle Faust I Georg Nigl I Sir András Schiff I Elisabeth Leonskaja Irish Chamber Orchestra I Francesco Tristano I Richard Galliano I Matthias Goerne I Markus Hinterhäuser Anna Prohaska I Il Giardino Armonico David Fray I City of Birmingham Symphony Orchestra I Fazıl Say ˙ Rudolf Buchbinder I Anna Stéphany I Mirga Gražinyte-Tyla I Mark Padmore I Sarah Maria Sun Anna Lucia Richter I Isabelle Druet I Tara Erraught I Grigory Sokolov I Goldmund Quartett I Daniele Gatti Gründungspartner: Armida Quartett I Iiro Rantala I Johannes Moser I Thomas Hampson u.v.a. Kostenloses Programmbuch unter: Tel. 06221 - 584 00 12 oder www.heidelberger-fruehling.de

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Gründungspartner:

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Festival

Sommernachtstraum in Suffolk Erst zu Hause bei Benjamin Britten und Peter Pears erspürt man beim Aldeburgh Festival vollends die Musik des größten englischen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Von Peter Krause

M

eeresrauschen, Möwen-Singsang und Morgenlicht ermuntern trotz des Late-Night-Konzerts vom Vorabend zu besonders frühem Aufstehen. Und siehe da: Der Seeblick aus dem Schlafzimmer gibt eine Szene 24 concerti März 2018

frei, die geradewegs aus Benjamin Brittens Seeoper Peter Grimes kommen könnte. Ein kleines buntes Boot, dessen farbiger Anstrich freilich großteils längst durch den täglichen Gebrauch im Salzwasser verblasst ist, treibt unweit der

Küste. Ein einsamer Fischer holt aus der Nordsee, was er zum Überleben braucht. Kurz darauf wird er die Früchte aus dem Meer schon am Steinstrand von Aldeburgh feilbieten – fangfrisch, auf Wunsch gern ausgenommen. Nur ein

Foto: Philip Vile

Eine ehemalige Mälzerei im 600-Einwohner-Dorf Snape ist der zentrale Spielort des Aldeburgh Festival


paar Meilen weiter im Fischrestaurant von Orford, dem Heim der weiblichen Hauptfigur aus Peter Grimes, der einfühlsamen Ellen Orford, können wir den Tagesfang auch köstlich zubereitet in extra entspannter Atmosphäre genießen. Zuvor schauen wir nur noch schnell in das normannische gotische Gotteshaus aus vergangenen Zeiten hinein, ein verwunschener Ort, weit von der Welt. Die Zeit scheint stehengeblieben hier in Suffolk an Englands nordöstlicher Küste. Kein Massentourismus stört den Spaziergang entlang der Küste. Die vielen winzigen Reihenhäuschen, liebevoll saniert und oft mit Blumen geschmückt, wurden zwar mehrheitlich längst in die Nutzung als Feriendomizil der Londoner umgewidmet, doch die Bilder vom Städtchen, in dem der größte britische Komponist mit seinem Partner Peter Pears lebte und arbeitete, gleichen einer längst vergangenen viktorianischen Epoche. Hymne an die Heimat

Wer Benjamin Britten nicht nur verstehen will, sondern erspüren möchte, was er mit seiner irisierend imaginativen, feinsinnigen und menschenfreundlichen Musik ausdrücken wollte, der muss hierherkommen – in seine Heimat. Lieblich und rau zugleich ist sie, die Gegend von der Mündung des Flüsschens Alde, das des Komponisten Wohnort den Namen leiht, bis nach Snape, wo im 19. Jahrhundert Gerste zu Malz verarbeitet wurde, damit der gehörige Bierdurst der Briten gestillt werden konnte, wo Landwirtschaft und Industrie eine damals ganz neue Verbindung eingingen. Hier ist es, wo die herrisch-ruppige Nordsee ihr zartes Pendant erhält. Hier weicht die steife Brise am Meer einem milden Sommerwind, der sich sanft wiegt im Schilf der Moorwiesen von Snape Maltings. Die alte Mälzerei ist Hauptspielstätte des Festivals – seit nunmehr fünfzig Jahren. Britten höchstselbst hatte damals das Anwesen erworben, weihte es anno 1967 in Anwesenheit der englischen Königin als Konzertsaal ein. Jahrzehnte bevor in Deutschland mit den Umwidmungen einstiger Kathedralen der Industrie in Orte der Kultur begonnen wurde – etwa Kampnagel in Hamburg oder die Spielstätten der Ruhrtriennale –, war der Komponist ein Pionier der Neudefinition einer ganzen Region: Er musikalisierte die Gegend, aus der er stammte und die er so liebte, förderte das Laienmusizieren

Der Kultursommer am Kaisergebirge Academia Vocalis Internationale Meisterkurse für Gesang

Tiroler Festspiele Erl Festspiele vor Bergpanorama

OperettenSommer Kufstein Die Festung erklingt

Passionsspiele Erl 2019 Passionsspiele Thiersee 2022

www.kufstein.com

März 2018 concerti   25


Festival

und damit wie nebenbei auch das wirklich aufmerksame Hören, das behutsame Nachlauschen selbst ganz neuer Klänge. In the Middle of Nowhere

Das war fünfzig Jahre später, beim Jubiläum der herrlichen Konzertscheune, die bis heute mit ihrer akustikfeinen Mischung aus Backstein und Holz besticht, nicht nur in einer herrlichen Neuinszenierung eines seiner größten OpernMeisterwerke zu erleben, der Shakespeare-Vertonung von A Midsummer Night’s Dream. Denn gleich am Morgen danach stand letzten Sommer allein Musik von Olga Neuwirth auf dem Programm, jener durchaus auch ungemütlich klingenden Neutönerin aus Österreich, die in ihrem Verfremdungsfuror eher ein Widerhaken zur farbigen Fasslich-

keit Brittens ist. Das Aufregende: Die Atmosphäre des Festivals, das sich von jeher gerade nicht als klingendes BrittenMuseum, sondern als quicklebendiger Ort des musikalischen Austauschs, der Nachwuchsförderung und der Zukunftsmusik versteht, dieser besondere Kontext des Festivals schafft auch einen andersartigen Fokus auf das Unerhörte, ein echtes Sich-Einlassen auf komplexe Kunst – hier in the Middle of Nowhere. Die Festivalvision von Britten und Pears lebt heute frischer fort denn je. Jede Saison erhält sowohl ein lebender Komponist als auch ein herausragender Interpret eine Residenz, prägt Programm, lädt Kollegen ein, regt Uraufführungen an. Die Campusidee einer Akademie für junge Musiker dehnt den Festivalgedanken auf das

ganze Jahr aus, nachdem die Dachorganisation von Snape Maltings auch die verbleibenden Gebäudekomplexe erworben hat und damit neue Übernachtungsmöglichkeiten gleich einem Internat auf Zeit anbieten kann. Musiktherapeutische Aktivitäten dienen Demenzkranken der Region. Das Festival bleibt das international schlagende Herz von Snape Maltings, die gesellschaftliche Verankerung vor Ort ist seine breite Basis. Für den Gast vom Festland aber bleibt besonders die schlichte wie schöne Erkenntnis in Erinnerung, dass man Britten genau hier erleben muss. Denn es ist eben kein Klischee, dass der Künstler, Pazifist und seinen Lebenspartner so innig liebende Homosexuelle durch Land und Leute so sehr geprägt wurde wie kaum ein anderer

Foto: Keiko Oikawa

Im Britten-Pears Building finden Konzerte in kleinem Rahmen statt

26  concerti März 2018


E I N

F I L M

V O N

N A H U E L

L O P E Z

Komponist. Wir erleben als Hörspiel im Konzertsaal, was wir draußen im paradiesisch anmutenden Umland als Schauspiel der Natur sehen. Und umgekehrt prägt eben Benjamin Britten seine Heimat bis heute, das spürt man allenthalben – zum Beispiel beim mucksmäuschenstillen Hineinhören in die von Jörg Widmann persönlich gespielte Erstaufführung eines Solostücks für Klarinette. Britten meets Bernstein

Leitmotiv im Juni 2018 wird anlässlich des 100. Geburtstages seines Kollegen Leonard Bernstein die Beziehung Brittens zu den USA sein, wo er während des Zweiten Weltkriegs mehrere Jahre verbrachte. Bernsteins Broadway-Hits dürfen da so wenig fehlen wie eine Erinnerung an die starke Künstlerfreundschaft mit dem Amerikaner Aaron Copland. Zu den „Featured Composers“ gehört dann auch der Amerikaner Michael Hersch, der wiederum künstlerisch eng mit der moldawischen Geigerin Patricia Kopatchinskaja verbunden ist, die zu den Residenzkünstlern des diesjährigen Festivaljahrgangs gehört und mit dem Mahler Chamber Orchestra als Residenzensemble mehrere Konzertprojekte gestalten wird. Mit 15 Uraufführungen, sechs Auftragswerken, fünf Europapremieren und fünf Premieren auf der Insel wird es an Neuer Musik im idyllischen Ambiente nicht mangeln. Auch die aktuelle Opernproduktion ist mit Emily Howards To See the Invisible einer Uraufführung gewidmet: Die britische Komponistin schreibt ihr Musiktheater auf eine Kurzgeschichte des renommierten amerikanischen ScienceFiction-Autors Robert Silverberg. Das sensibel komponierte Programm verbindet zudem mit einigem Beziehungszauber Alte und Neue Musik. So wird Le Concert Spirituel, das auf historischen Instrumenten spielende französische Ensemble, mit Dirigent Hervé Niquet sein Festivaldebüt geben – den römischen Barockmeister Orazio Benevolo im Gepäck. Und das Belcea Quartet kehrt mit Dvorˇák, Janácˇek and Mozart nach Suffolk zurück.

JETZT

AUF DVD

UND IM STREAM ERHÄLTLICH

„Ein berührender Film über einen Weltklasse-Geiger und seine Suche nach den eigenen Wurzeln.“ arte Metropolis

„Ein filmisches Portrait, das jede Sekunde auf der Leinwand wert ist.“ Süddeutsche Zeitung

Aldeburgh Festival 8.–24.6.2018 BBC Scottish Symphony Orchestra, John Wilson, Cédric Tiberghien, Alina Ibragimova, Sean Shibe, Phantasm, Adam Walker, Le Concert Spirituel, Belcea Quartet u. a. Snape (Suffolk)

www.mindjazz-pictures.de

März 2018 concerti  27


Festivalguide

Musik und Kristalle Ein Fest nicht nur fürs Ohr, sondern auch fürs Auge: Das Tiroler Festival Musik im Riesen feiert dieses Jahr 15-jähriges Bestehen. Von Teresa Pieschacón Raphael

N

och wurde keine Sage te Welt ein, wandeln durch die über den Riesen, das „Eisgasse“, die jede Fußspur Wasser speiende Unge- aufleuchten lässt, hören aus der heuer von Wattens erdacht, das Wunderkammer nebenan die vor der malerischen Kulisse der fast schon ätherische Stimme Tiroler Berge auf einem saftig- von Jessye Norman, die vor grünen Hügel liegt und mit einem riesigen, natürlich geeigenem Leib über seinen wachsenen Bergkristall aus Schatz wacht: seinen 16 fan- Madagaskar „Thy hand, Belintastischen Wunderkammern da“ aus Dido and Aeneas von aus Licht und Farbe. Hundert- Henry Purcell singt. Verliebte tausende Besucher tauchen Paare wird es in den KristallJahr für Jahr in seine sagenhaf- dom ziehen, wo man sich unter

den 595 Spiegeln der Kuppel das Jawort geben kann. Andere können den Blick nicht mehr abwenden vom „Silent Light“-Baum, einer Tanne, an der 150 000 Kristalle glitzern. Ans Goldene Dachl im zwanzig Kilometer entfernten Innsbruck, dem spätgotischen Prunkerker mit 2 657 feuervergoldeten Kupferschindeln, mag die Pracht der Kristallwelten vielleicht nicht heranreichen;

Foto: Swarovski Kristallwelten

Etwas furchteinflößend, aber durchaus einladend: der »Riese« von Wattens

28  concerti März 2018

= Zeitraum

= Künstler

= Ort


dafür wird sie mindestens ge- im Hochgebirge, den ambitio- das Tetzlaff Quartett, der Tenor nauso oft fotografiert, beson- nierten Angeboten mit Alter Julian Prégardien und Les Taders von den asiatischen Tou- Musik in Innsbruck und den lens Lyriques unter Leitung risten. „Klangspuren“, dem Tiroler Fes- von Christophe Rousset, das Kreiert wurde diese phantasti- tival für Neue Musik in Schwaz. Quintett um die Geigerin sche Kristallmenagerie, die Geleitet wird die „Musik im Hyeyoon Park sowie das belgiKunst, Kommerz, Kitsch und Riesen“ von dem Pianisten, sche Vokalensemble Vox Lumifeinstes Kunsthandwerk aufs Komponisten und Dirigenten nis, das sein Programm mit Beste verbindet, vor zwanzig Thomas Larcher. Ehrengast der englischen Kompositionen aus Jahren von André Heller. Zum Kammermusikwoche 2018 ist Renaissance und Barock pashundertjährigen Jubiläum des Philip Glass. In der Manufaktur send „Light and Shadow“ geSwarovski-Imperiums bescher- des Swarovski Werks I wird nannt hat. te der österreichische Aktions- der 81-jährige Komponist einen und Medienkünstler dem böh- Einblick in sein Schaffen geben Wie in einem verwunschenen mischen Kristallglas-Hersteller und auch als Interpret auftre- Märchengarten Daniel Swarovski, der 1895 in ten. Neben Klavierkompositi- „Musik ist ein Ort“, sagt Philip Wattens seine Firma gründete, onen für ein bis vier Klaviere Glass. Ein Ort, der fesselt, der seine „Kristallwelten“. Anläss- wird sein Tirol Concerto zu fasziniert. Wie die „Kristallwollich des 120-jährigen Bestehens hören sein, welches vielen als ke“ im Garten, eine überdimenwurde das Areal um einen Gar- TV-Jingle und Kinospot aus der sionale Installation aus silberten erweitert, um dem anwach- Tirol-Werbung bekannt sein nen Gebilden, Maschendrahtsenden Besucherstrom gerecht dürfte. „Der Komponist, der zaun und 800 000 tropfenförzu werden. Tirol Flügel verlieh“, schrieb migen Kristallen. In allen Reseinerzeit die Tiroler Zeitung. genbogenfarben scheinen sie Zwischen Schlager-Events Interpretiert wird das Concer- durch die Lüfte zu flirren und und »Klangspuren« to von der Glass-Spezialistin zu schwirren. Wie in einem Ende Mai werden die „Kristall- Maki Namekawa. Dennis Rus- verwunschenen Märchengarwelten“ zu Klangwelten: Dann sell Davies dirigiert das Kam- ten. Magisch! findet im Riesen ein Kammer- merorchester InnStrumenti, musikfestival statt, das sich mit eines der interessantesten Musik im Riesen 24.–27.5.18 anspruchsvollem Repertoire Klangkörper Tirols. Quatuor Ébène, Philip Glass, Dennis und international renommier- Erwartet werden in Wattens Russell Davies, Kammerorchester ten Ensembles gut behauptet auch das Quatuor Ébène mit InnStrumenti, Julian Prégardien u. a. Wattens (Österreich) zwischen den Schlager-Events einem Beethoven-Programm, www.schumann-zwickau.de

„GELIEBTE HEIMAT“

STADT. JUBILÄUM. ZWICKAU. 2018

SCHUMANN-FEST ZWICKAU und 8. Internationaler Robert-Schumann-Chorwettbewerb

31. Mai bis 10. Juni 2018 Visualisierung © Festival of Lights International GmbH

KURZTRIP NACH ZWICKAU ZUM FESTIVAL OF LIGHTS 1. bis 5. Mai 2018

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

März 2018 concerti  29


Rezensionen CDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

Derzeitiger Shootingstar der Opernwelt: Sonya Yoncheva

Kunst der Verwandlung

A

uch wenn die Titulierung als „neue Callas“ in die Irre führt: Manche halten die bulgarische Sopranistin Sonya Yoncheva für die derzeit beste Verdi-Sängerin. Das hängt vor allem damit zusammen, dass die 36-Jährige, anders als etwa Anna Netrebko, keine bedingungslose Schönsängerin ist, sondern jedem Charakter eine adäquate stimmliche Färbung zu verleihen vermag, zu der auch dramatische Schärfe gehören kann. Auf 30 concerti März 2018

ihrem neuen Album mit Arien aus Verdis Opern – darunter auch eher selten aufgeführten wie Attila oder Stiffelio – kommt diese Wandlungsfähigkeit überzeugend zum Ausdruck. Liebe, Schmerz und herzzerreißende Klage

Etwa in Desdemonas berühmter Arie „Ave Maria, piena di grazie“ aus Otello, wo sich Schmerz und Liebe in Yonchevas Timbre auf berührende

Weise amalgamieren, aber auch in der herzzerreißenden Klage der Odabella „Liberamente or piangi“ aus Attila. Das Münchner Rundfunkorchester unter der Leitung des Gastdirigenten Massimo Zanetti entspricht diesem Niveau. Frank ­Armbruster The Verdi Album Sonya Yoncheva (Sopran) Münchner Rundfunkorchester Massimo Zanetti (Leitung) Sony Classical

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Foto: Kristian Schuller/Sony Classical

Cd des Monats Sonya Yoncheva zeigt auf ihrem Verdi-Album eindrucksvoll ihre Vielseitigkeit


Sattes Panorama

Opernhafte Kantaten

Ausgewogene Passion

Clérambault: Französische Kantaten Reinoud van Mechelen (Tenor) A Nocte Temporis Alpha

Bach: Johannes-Passion Nylund, Scheibner, Pieper, Hönisch, Lichdi, Kammerchor Dresden, ensemble frauenkirche dresden, Matthias Grünert (Leitung). Berlin Classics

Zur düsteren Reminiszenz des Pappenheimer Marsches ahnt Wallenstein seine baldige Ermordung. Bis zum Schluss erweist sich diese Oper als sattes Panorama. Weinberger findet in seiner Vertonung von Schillers Tragödie neben Lehár-Klängen für die Liebenden und martialischen Volksauftritten zu starken melodischen Szenen. Inmitten des ideal zusammengestellten Ensembles glänzt Roman Trekel nach seinen Verdiensten um Siegfried Wagner mit einer weiteren Paraderolle im Schatten von Strauss und Berg. Wallenstein ist eine der letzten tonal durchkomponierten großen Opern. (RD)

Die Lebensdaten Nicolas Clérambaults sind fast deckungsgleich mit denen Johann Sebastian Bachs. Beide waren Komponisten, Organisten und „Kantaten-Meister“. Doch während Bach die Kantate für den evangelischen Gottesdienst prägte, schuf Clérambault den Idealtypus der französischen Kantate als eine Art Miniatur-Oper. Vier dieser Werke präsentieren der schlicht betörend singende Tenor Reinoud van Mechelen und sein Ensemble A Nocte Temporis mit ebenso viel französischem Esprit wie stilistischem Gespür und musikalischer Souveränität. Höfische Eleganz! (SN)

In den Reigen mit diesjährigen Passionsmusiken reiht sich eine Aufnahme aus Dresden ein. Der Kammerchor der Frauenkirche und das ensemble frauenkirche dresden haben unter Kantor Matthias Grünert Bachs Johannes-Passion im vergangenen Jahr aufgeführt. Die Aufnahme lebt von ihrer Ausgewogenheit: beim Chor, beim Orchester und bei der Besetzung der Vokalsolisten mit Sopranistin Camilla Nylund und Tenor Tilman Lichdi an der Spitze. Es mag sicher akzentfreudigere, dramatisch zugespitztere Einspielungen geben, hier kommt die Passionsgeschichte ohne übertreibende Mittel aus. (CL)

CD HMM 905272

©Annelies van der Vegt

Weinberger: Wallenstein Wiener Singakademie ORF-Radio-Symphonieorchester Wien Cornelius Meister (Leitung) cpo

FREIBURGER BAROCKORCHESTER GOTTFRIED VON DER GOLTZ PETRA MÜLLEJANS GEORG FRIEDRICH HÄNDEL | CONCERTI A DUE CORI Für Händel bot sich in diesen Concerti die Gelegenheit, Material aus seinen Chorwerken erneut zu verwenden. Den cori der Streicher setzte er Bläserchöre entgegen und verlieh so dem Ganzen eine kontrastreiche, theatralische Wirkung – eine Steilvorlage für die Virtuosen des Freiburger Barockorchesters!

harmoniamundi.com D_905272 Handel _Concerti.indd 1

***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

29/01/2018 16:05 März 2018 concerti   31


2. Sp

ielze

it 2015Schlankes

Große Harmonie

Zwiegespräch

Freitagskonzerte am Heiligen Damm Wo Klassik zu Hause ist.

23. & 25.3. Chamber Music Fest am Meer Anastasia Kobekina & Friends 27.4. Rolston String Quartet 25.5. Morgenstern Trio

18209 Bad Doberan-Heiligendamm Telefon: +49 38203 740-7676 www.grandhotel-heiligendamm.de

Bach: Sonaten für Violine und Cembalo Isabelle Faust (Violine) Kristian Bezuidenhout (Cembalo) harmonia mundi

Schumann: Klaviertrio Nr. 1, Dvořák: Klaviertrio Nr. 4, Grieg: Andante con moto c-Moll Trio Shaham Erez Wallfisch Nimbus Records

Kristian Bezuidenhout tritt am Hammerflügel auf oder, wie bei dieser Neuerscheinung, als Cembalist. Nun hat er mit Isabelle Faust die sechs Sonaten für Geige und eben Cembalo von Bach aufgenommen. Es entstehen wunderbar reflektierte Gespräche zu zweit, nachdenklich, melancholisch, freudig erregt, heiter. Faust spielt auf der Stainer-Geige von 1658 ungemein schlank, fettfrei sozusagen, mit sehr feinen dynamischen Abstufungen. Die Dialoge mit Bezuidenhout lassen nichts an Transparenz zu wünschen übrig. Diese Aufnahme besitzt Tiefe und hohen Kunst- und Unterhaltungswert. (CL)

Dass Hagai Shaham, Arnon Erez und Raphael Wallfisch fulminante Kammermusiker sind, die im Triospiel großartig miteinander harmonieren, stellen sie in dieser Einspielung unter Beweis. Sie treffen den romantischen Tonfall des Schumann’schen Trios, wobei das für ein Klaviertrio proportional etwas heikle Zusammenspiel stets ausgewogen und ausdrucksstark ist, ohne sich im Überschwänglichen zu verlieren. Die Interpretation von Griegs Andante con moto überzeugt durch das leidenschaftliche Cellospiel Wallfischs, Dvořáks elegisches Dumky-Trio glänzt durch präzise eingesetzte Dynamik. (JB)

Kurzweilige Unterhaltung

Musikalische Schwingen

Lost in Temptation Werke von Weill, Respighi, Holst, Purcell, Saint-Saëns u. a. Alliage Quintett Sony Classical

Rautavaara: Werke für Cello & Klavier Tanja Tetzlaff (Violoncello) Gunilla Süssmann (Klavier) Ondine

Das Alliage Quintett mit vier Saxofonisten und Jang Eun Bae am Klavier bzw. Cembalo durchkreuzt auf seinem neuen Album „Lost in Temptation“ die Musikgeschichte von Purcell bis Kurt Weill, über Khachaturian und Brahms und Holsts selten zu hörenden Seven Scottish Airs. Das wirkt ein bisschen beliebig, teilweise Erhellung bietet der Text im Beiheft. Musikalisch ist diese Aufnahme ein Gewinn. Sie gehört sicher nicht ins Fach fürs schwere Tafelsilber, dafür umso eher in die Kategorie der anspruchsvollen Unterhaltung – ein Album mit Entdeckerpotenzial und durchweg kurzweilig. (CL)

Tanja Tetzlaff und Gunilla Süssmann blicken auf Einojuhani Rautavaaras Werke für Klavier und Cello, die nach wie vor im Schatten seiner Sinfonien und Opern stehen. Dabei spiegeln die drei Sonaten, deren Entstehung ohne Anstoß durch den finnischen Cellovirtuosen Erkki Rautio undenkbar ist, exemplarisch Rautavaaras Weg von milder Zwölftonmusik über eine postmoderne Romantik zu den Synthesen seines Spätwerks. Tanja Tetzlaff und Gunilla Süssmann breiten musikalische Schwingen über die Kantilenen und bringen so viel Geistesverwandtschaft auf, dass man die Herbheit einfach vergisst. (RD)

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***** = herausragend


Mitreißender Prokofjew

Beherrschter Brahms

Visions of Prokofiev – Violinkonzerte Nr. 1 & 2, Ballettmusiken (Auszüge) Lisa Batiashvili (Violine), Chamber Orchestra of Europe, Yannick NezetSeguin (Ltg). Deutsche Grammophon

Brahms: Klavierkonzerte Adam Laloum (Klavier) Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Kazuki Yamada (Leitung) Sony Classical

Zwischen der Komposition der beiden Violinkonzerte Prokofjews liegen fast zwanzig Jahre. Lisa Batiashvili hat sie nun auf einer CD veröffentlicht. Auffällig ist der schlanke, aber zupackende Ton, mit dem sie sich den Konzerten nähert. Sie verzichtet auf große romantische Gesten, spielt deswegen aber nicht weniger mitreißend. Mit geradezu kammermusikalischem Einfühlungsvermögen wird sie dabei vom wieder einmal bestens aufgelegten Chamber Orchestra of Europe unter Leitung von Yannick Nézet-­ Séguin begleitet. Ergänzt werden die Konzerte mit drei Stücken aus Ballettmusiken Prokofjews. (NF)

Erstaunlich, dass der 30-jährige Franzose Adam Laloum gleich beide Brahms’schen Klavierkonzerte eingespielt hat, gehören sie doch gemeinhin in den Zuständigkeitsbereich gestandener Großpianisten. Doch weder deren enorme technische Ansprüche können ihn schrecken – als „pianistische Perversitäten“ bezeichnete sie Alfred Brendel – noch verfehlt er den männlich-markanten Impetus insbesondere der Kopfsätze. Nur manchmal wünscht man sich einen Funken weniger Beherrschtheit und dafür etwas mehr verzehrende Glut. Die imponierende Visitenkarte eines Pianisten, von dem man noch hören wird. (FA)

Später Mozart

„das glaubt sowieso keiner, der nicht dabei gewesen ist.“ Eleonore Büning, FAZ

Suggestiver Nielsen

5.-14. Juli 2018 Mozart: Klavierkonzerte Nr. 25 C-Dur KV 503 & Nr. 27 B-Dur KV 595 Piotr Anderszewski (Klavier & Leitung) Chamber Orchestra of Europe Warner Classics

Nielsen: Sinfonien Nr. 3 & 4 Estelí Gomez (Sopran), John Taylor Ward (Bariton), Seattle Symphony, Thomas Dausgaard (Leitung) Seattle Symphony Media

Zwei Klavierkonzerte aus den späten Jahren Mozarts hat sich Piotr Anderszewski für seine neue CD vorgenommen. Wie zu Mozarts Lebzeiten üblich dirigiert er selbst vom Klavier aus. Der Solopart kommt nuancen- und variantenreich, mit markantem Charakter daher, wie man es von Anderszewski gewohnt ist. Mitunter dramatisch aufgeladen und mit faszinierend subtilen agogischen Verschiebungen. Diese differenzierte Interpretation vermisst man beim Chamber Orchestra of Europe, das zuweilen ein bisschen ungelenk daherkommt, sein Spiel könnte noch prägnanter und pointierter sein. (EW)

Carl Nielsen, oft unterschätzter Individualist der frühen Moderne, wird in den letzten Jahren vermehrt international entdeckt. Zwei Sinfonien des dänischen Komponisten haben nun Thomas Dausgaard und das Seattle Symphony live eingespielt. Sie leiten souverän und ambitioniert durch die suggestive, vielgestaltige sinfonische Welt Nielsens – perfektes Timing, konsequent gehaltene Spannungsbögen, kräftige Farbentfaltung und deutliche Konturen. Da gelingt alles sehr atmosphärisch, prägnant und plastisch, dass es eine wahre Lust ist. Auf diese Klangreisen lässt man sich nur zu gerne ein. (EW)

**** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

CREATIO Nicolas Altstaedt künstlerische Leitung

Alfred Brendel Mojca Erdmann Vilde Frang Tobias Feldmann Heath Quartet Maximilian Hornung Barnabas Kelemen Andreas Ottensamer Lawrence Power Maja S.K. Ratkje Giovanni Sollima BartolomeyBittmann Alexander Lonquich und viele andere

kammermusikfest.at +43 (0)2616 20202


NEUHEITEN FRÜHJAHR

Virtuose Teufeleien

Sciarrino: Capricci, Tartini: Sonate Nr. 5, Berio: Sequenza VIII, Paganini: Capricci op. 1 (Auszüge) Michael Barenboim (Violine) Accentus

Das Virtuosentum alter Schule und künstlerische Reflexion bringt Michael Barenboim in seinem zweiten Album zusammen. Ist nicht Giuseppe Tartinis Teufelstrillersonate der frühe Versuch einer ästhetischen Emanzipation der Dissonanz? Stehen nicht Salvatore Sciarrino und Luciano Be­rio für Ebenen der zeitgenössischen Musik, die die Klarheit und direkte Eloquenz der sogenannten „Alten Musik“ bewahren will? Michael Barenboim spielt das gläsern, versachlichend, gezügelt. Mit Meisterschaft und Kühle gewinnt er das Ringen gegen den „Diabolus in musicus“ mit der Objektivität eines Rationalisten. (RD)

Nuancierte Sonaten

Beethoven: Klaviersonaten Nr. 29 „Hammerklaviersonate“ & Nr. 14 „Mondschein-Sonate“ Murray Perahia (Klavier) Deutsche Grammophon

Starpianist Murray Perahia hat sich intensiv mit den Quellen von Beethovens raumgreifender, formsprengender Hammerklaviersonate beschäftigt. Perahia verfügt über die Energie und die musikalische Fantasie, den Reichtum dieser Musik in vielfältigen Nuancen und Ausprägungen zu gestalten und hat gleichzeitig den Blick für das große Ganze. Diese tiefe Durchdringung erlaubt ihm Gelassenheit, nichts wirkt angestrengt, nichts konstruiert, alles erscheint als natürliche Entwicklung. Transparenz und Klarheit, spannend bis zum letzten Takt. Das gilt auch für die Mondscheinsonate. (EW)

Kurz Besprochen Gál: Concertino op. 87, Cellosonate op. 109 u. a. Matthew Sharp (Cello), English Symphony Orchestra, K. Woods (Ltg). Avie Später Neoklassizismus, dargeboten mit Intensität und charmanter Leichtigkeit: Matthew Sharp und seine Mitstreiter rücken Hans Gáls Werke für Cello in den Mittelpunkt. (EW) Schubert: Winterreise Mark Padmore (Tenor), Kristian Bezuidenhout (Fortepiano). harmonia mundi Eine schlicht superbe Allianz: hier Bezuidenhout mit seinem klangfarbenreichen Flügelspiel, dort Mark Padmore als kongenialer Bote von Schuberts kompositorischen Ideen. (CL) Lifelines – Werke von Grieg, Liszt & Franck Lea Birringer (Violine), Esther Birringer (Klavier). Rubicon Wer so gut aussieht wie Lea und Esther Birringer, könnte auf Vorbehalte stoßen – künstlerisch überzeugen aber die Schwestern mit Musikalität und perfekter Harmonie. (FA) Meyerbeer: Le Prophète Essener Philharmoniker, Giuliano Carella (Leitung). Oehms Classics Vor der Uraufführung musste Meyerbeer vierzig Minuten seiner Oper streichen. Giulano Carella spielt das Drama ungekürzt nach der kritischen Neu­ ausgabe ein. (RD) Online-Tipp

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Top 20 Klassik-Charts Februar (05.01.– 09.02.2018)

1

(Neu)

Riccardo Muti & Wiener Philharmoniker Neujahrskonzert 2018 Sony Classical

Glanzvoller Jahresauftakt in Wien: Riccardo Muti leitete dieses Jahr das traditionelle Neujahrskonzert der Philharmoniker – und hielt so manches musikalische „Schmankerl“ bereit.

2

Cecilia Bartoli & Sol Gabetta

3

Franco Fagioli, Il Pomo d’Oro, Zefira Valova

4

Jonas Kaufmann

(1)

(Neu)

(2)

Dolce Duello Decca Records

L’Opéra Sony Classical

5

Xavier de Maistre

6

Albrecht Mayer, I Musici di Roma, A. Zucco & L. Pianca

7

Teodor Currentzis & MusicAeterna

8

Daniel Barenboim

9

Mutter, Trifonov, Lee, Hornung & Patkoló

(4)

(9)

(Neu)

(7)

10 (3)

Jonas Kaufmann

12

Dorothee Mields

13

Philippe Jaroussky

Serenata Española Sony Classical

Tesori d’Italia Deutsche Grammophon

Schubert: Forellenquintett Deutsche Grammophon

Daniil Trifonov, Mikhail Pletnev, Mahler Chamber Orch. Chopin Evocations Deutsche Grammophon

Monteverdi: La Dolce Vita deutsche harmonia mundi

(Neu)

The Händel Album Erato

(5)

Händel entdecken mit Philippe Jaroussky: Der Countertenor bietet mit diesem Album ein klangschönes wie faszinierendes Kaleidoskop des Opernschaffens des Barockkomponisten.

14

M. E. Cencic, J. Lezhneva, Capella Cracoviensis

15

Wiener Philharmoniker

16

The King’s Singers

17

Krystian Zimerman

Porpora: Germanico in Germania Decca Records

(Neu)

Neujahrskonzert: Die gesamten Werke Sony Classical

(19)

Gold Signum Classics

(15)

Schubert: Piano Sonatas D 959 & D 960 Deutsche Grammophon

(WE*)

Nach 25 Jahren veröffentlichte Polens Ausnahmepianist erstmals wieder ein Soloalbum für das Gelblabel. Auf dem Programm: zwei späte Sonaten von Franz Schubert.

Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 Sony Classical Claude Debussy Deutsche Grammophon

Dolce Vita Sony Classical

(6)

Handel Arias Deutsche Grammophon

Nachdem Deutschlands erfolgreichster ­Klassik-Star mit „La dolce vita“ die Italianità beschwörte, richtet sich diesmal sein Blick auf die Opernwelt Frankreichs.

(Neu)

11

18

Herbert Blomstedt

19

J. DiDonato, J. Nelson, ­Orchestre National de France

20

Bach – Small Gifts

(WE*)

(18)

(10)

* Wiedereinstieg Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.

Beethoven: Sinfonien Nr. 1–9 Accentus

Berlioz: Les Troyens (Live) Erato

Dorothee Oberlinger, Andreas Scholl, Ensemble 1700 deutsche harmonia mundi

März 2018 concerti   35


Blind gehört

Lebt seit 1978 in Hamburg: der russische Pianist Evgeni Koroliov

»Ach, das ist so schön« Evgeni Koroliov hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen,

M

anchmal dauert es etwas länger, bis Künstler einverstanden sind, sich unserem „Blind gehört“ zu stellen. So auch bei Evgeni Koroliov. „Auf der Bühne bin ich nie so aufgeregt wie jetzt“, gesteht er dann auch seine Sorge, keinen der Künstler zu erkennen. Nachdem Tee für den Künstler und Aufnahmegerät für den Autor bereit sind, kann es losgehen. 36  concerti März 2018

Schubert: Sonate G-Dur D 894 – 1. Molto moderato i cantabile Swjatoslaw Richter (Klavier). Philips 1979/1994

Also vom Tempo her ist das Swjatoslaw Richter. Aber ich habe keine Ahnung, wo und wann die Aufnahme entstanden ist. Es wird aber eher eine Konzertaufnahme sein. Das Tempo ist schon ein bisschen moderat. Wissen Sie, je besser

man spielt, desto langsamer kann man auch spielen, weil man etwas zu sagen hat. Wie Richter in diesem Fall. TempoGefühl ist immer subjektiv und im Laufe des Lebens ändert sich dieses Gefühl auch. Ich glaube, als Musiker entwickelt man mit der Zeit eine Art „Psychotechnik“. Das heißt: Das, was man erst nur in langsamem Tempo ausdrücken konnte, kann man dann auch in etwas

Foto: Stephan Wallocha

ohne dass er erfährt, wer spielt. Von Gregor Burgenmeister


zügigerem Tempo ohne Verluste ausdrücken. Und das konnte man vielleicht mit 20 oder 25 Jahren noch nicht. Richter war bei uns sozusagen immer eines der Idole. Es ist in Russland populär, aus den Leuten Idole zu machen. Ich selbst hatte nie Vorbilder, aber ich habe mir natürlich schon die Leute, die bei uns populär waren, angehört. Also Richter, Emil Gilels, Wladimir Sofronitsky und natürlich Marija Judina, bei der ich auch Unterricht hatte. Von Richter habe ich sehr viele Konzerte gehört, von unterschiedlichster Qualität, es gab sicher auch etwas weniger glückliche Konzerte, aber auch viele ganz tolle. Scriabin: Sonate Nr. 3 op. 53 – 1. Dramatico Wladimir Horowitz (Klavier). RCA/Sony Music 1956/1989

Ich denke, das ist auch ein russischer Pianist oder eine Pianistin, nicht aber Sofronitsky. Es ist schön und musikazur Person

1949 in Moskau geboren, erhielt Evgeni Koroliov in Russlands Hauptstadt seinen ersten Klavierunterricht, ehe er am dortigen Konservatorium studierte. Der mehrfache Preisträger bei internationalen Wettbewerben nahm 1978 an der Hamburger Musikhoch­ schule eine Professur an, die er bis ins Jahr 2015 innehatte. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Ljupka Chadschi-Georgijewa tritt der Pianist auch als Duo Koroliov auf.

lisch gespielt, aber es fehlt etwas, es ist ein bisschen harmlos. Aus welcher Zeit kommt diese Aufnahme? Mitte des Jahrhunderts? Der Klang ist eigentlich eher nicht von Gilels. Auch Heinrich Neuhaus oder Samuel Feinberg sind es nicht. Viel berühmter, sagen sie? Ach, Horowitz? Ja, mein Gott, das ist wirklich er, ja, ich würde nicht unbedingt sagen, dass er der Größte war, aber der Berühmteste war er auf jeden Fall (lacht). Ah, deswegen dachte ich vielleicht, es könnte eine Pianistin sein. Er hat manchmal einfach viel zu schön gespielt, ein bisschen feminin, was oft sehr gut passt, aber manchmal doch auch nicht. Natürlich sind das nur Nuancen und sehr subjektiv. Horowitz hat vieles toll gespielt. Er war ein phänomenaler Virtuose, besonders in jungen Jahren. In späten Jahren war er zwar nicht mehr so virtuos, aber er ist dafür zu einem etwas noch bedeutenderen Musiker geworden. Mit achtzig Jahren (lacht). Da gab es ganz tolle Sachen von ihm. Mozart: Klavier­ konzert d-Moll KV 466 – 1. Allegro Clara Haskil (Klavier). Westminster/Universal 1950/2001

Also zeitlich kommt das wieder aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. Ein sehr guter Musiker oder eine Musikerin mit exzellentem Geschmack und gutem, leichten Klang. Ist das Clara Haskil? Ich dachte erst, das könnte Wilhelm Kempff sein, aber so gut spielte der nicht Klavier. Bei ihr ist alles sehr unspektakulär. Man hört sofort diesen Charme, diese

innerliche Einheit, Einfachheit und Noblesse. Das war ganz oft bei ihr so. Schön! Sie war nicht sehr bekannt in der Sowjetunion und ist auch ziemlich früh gestorben. Aber als ich ihre Aufnahmen hörte, war ich gleich in ihrem Bann. Sie hatte einen tollen Geschmack. Diese Selbstverständlichkeit, dass die schöne geniale Musik für sich selbst spricht, ja das hat mich gleich bezaubert. Bisher waren Sie noch sehr gnädig mit mir, ich hoffe, das bleibt so (lacht). Scriabin: Sonate Nr. 3 op. 53 – 1. Dramatico Wladimir Sofronitsky (Klavier). Philips/ Melodiya 1958/1999

Ich weiß jetzt nicht, ob das Sofronitsky ist, aber das ist was anderes, nicht wahr? Der Griff ist ganz anders. Und jetzt hören Sie mal, das ist es, ja. Gut! Also ich sage, es ist Sofronitsky. Er hat ja praktisch nicht im Westen konzertiert, obwohl er ein sehr guter Pianist war. Als er jünger war, war er zwar ein besserer Pianist, aber nicht so ein Musiker wie später. Er wurde von vielen Leuten in der Sowjetunion fast vergöttert. Wenn er spielte, das war manchmal wie Magie. Ich erinnere mich an ein Konzert, hier war vielleicht der Flügel (zeigt direkt neben sich), alles war ziemlich dunkel, nur eine Lampe beim Klavier. Und ich als vielleicht Neun- oder Zehnjähriger stand da und lauschte – das war Zauberei. Diese Klänge! Ein Horowitz wusste, wie man das Publikum bezaubert. Sofronitsky aber lebte das, er lebte diese geniale Musik. So etwas habe ich nie mehr gehört. März 2018 concerti   37


Blind gehört

Debussy: Préludes 1er Livre Arturo Benedetti Michelangeli (Klavier). DG 1978/1991

Das muss Michelangeli sein, die Akkorde sind so zusammen und so ein bisschen rücksichtslos forte (lacht). Er nimmt sich die Zeit, um das vorzubereiten. Ich verzeihe ihm das gerne, denn ich mag ihn sehr gerne, also nicht alles, aber viel. Michelangeli wollte immer sehr, sehr sauber spielen. Als ich ihn zum ersten Mal 1964 in Moskau gehört habe, war das wahnsinnig eindrucksvoll, nicht so sehr die Perfektion, sondern eher die Palette, die Klangfarben, besonders bei Debussy, das war absolut faszinierend. Michelangeli hat ja ganz wenig gespielt, dafür natürlich immer wie geschliffen (lacht). Er hatte so eine Art ReinlichkeitsFimmel oder eine Art Ehrgeiz oder Eitelkeit, perfekt zu spielen. Es gibt Leute, die zur Perfektion tendieren. Auch ein Jan Vermeer war so, ein Rembrandt dafür nicht unbedingt, trotzdem war er ein ganz toller, großer Maler. Es gibt eben unterschiedliche Temperamente. Ravel: Gaspard de la nuit Martha Argerich (Klavier). DG 1960/2016

Das ist auch aus einer älteren Zeit, nicht ganz so alt, nein, aber etwas älter. Das ist irgendjemand, der sehr geradeaus spielen will, was ich toll finde, wie jetzt im Thema der Ondine. Manchmal ist es für meine Begriffe noch zu sehr an der Ober38 concerti März 2018

fläche. Es könnte Gieseking sein, oder ein französischer Pianist? Moment, darf ich noch ein bisschen? Zuerst dachte ich ja, es könnte Martha Argerich sein, aber dafür ist es zu unsauber, Martha ist so eine Virtuosin. Oh Gott, sie ist es? Tut mir leid, ich nehme das mit „zu unsauber“ zurück (lacht). Das ist sehr schnell gespielt und nicht so gut, deshalb dachte ich, vielleicht ein Älterer, der nicht so viel Wert legte auf Sauberkeit. Ich dachte auch an Walter Gieseking, es scheint mir aber klanglich ein bisschen zu wenig raffiniert. Vielleicht liegt es auch am Instrument. Aber gut, Geradlinigkeit hat Martha auch. Und ja, sie kann auch sehr tiefe Momente haben, Gott sei Dank. Ist das wirklich im Studio aufgenommen und keine Live-Aufnahme? Ach so, das war eine Rundfunkaufnahme? Ja, ich kenne das, die wurde dann wahrscheinlich in anderthalb Stunden aufgenommen, ich habe so was auch gemacht. Das war ein geschickter Zug von Ihnen (lacht). Liszt: Études d’exécution transcendante – Nr. 12 Chasse neige Daniil Trifonov (Klavier). DG 2015

Die Aufnahme kenne ich sicher nicht, das Repertoire ist auch nicht so ganz mein Me­tier. Die Manier oder die Gestik klingt nach einem älteren Pianisten, es könnte vielleicht Artur Rubinstein sein oder Claudio Arrau. Vielleicht ist er auch nicht ganz dieses Kaliber. Das ist eine aktuelle Aufnahme? Dann ist es wahrscheinlich Daniil Trifonov. Aber er hat dann auch ein bisschen diese

Manier. Aber ich unterstelle ihm, dass er das nicht absichtlich macht, das kommt vielleicht so aus ihm. Früher habe ich solche Manierismen bei ihm nicht so bemerkt. Aber man entwickelt sich mit der Zeit (lacht). Diese Gestik hat man sich eigentlich in der letzten Zeit abgewöhnt. Das ist jetzt nicht bewertend gemeint, weder positiv noch negativ. Hier schien es mir einfach so innig, deswegen dachte ich, vielleicht ein alter Pianist. Aber es ist gut, wenn Trifonov so spielt. Ich war ja in der Jury im Tschaikowsky-Wettbewerb, als er den ersten Preis gewonnen hat. Aber interessant, dass das auch eine Studioaufnahme ist, manches klingt gar nicht danach. Bach: Goldberg-­ Variationen BWV 988 – 1. Aria Glenn Gould (Klavier). Sony Classical 1981/2012

Das ist jetzt leicht (lacht). Ich erinnere mich sehr gut, wie meine erste Lehrerin mich als siebenjähriges Kind zu einem Konzert von Glenn Gould im kleinen Saal des Tschaikowsky-Konservatoriums mitnahm. Die modernen Sachen, die er spielte, habe ich damals natürlich noch nicht verstanden. Aber dann spielte er drei Kontrapunkte aus der Kunst der Fuge. Und diese Musik war für mich wie ein Blitzschlag. Na ja, natürlich hat er auch sehr gut gespielt, nehme ich jetzt einmal an (lacht). Und irgendwie habe ich dann danach gedacht, ich möchte das selbst einmal spielen und ein „Bachist“ werden. Also so gesehen hat Glenn Gould in meinem Leben eine


kleine Schlüsselrolle gespielt. Wenn die Lehrerin das damals nicht gemacht hätte, ich weiß nicht, was dann passiert wäre. Viel später habe ich selbst die Kunst der Fuge einstudiert. Und natürlich mit absolut eigenen Vorstellungen. Wobei: Bei diesen drei Stücken bin ich vom Tempo her so geprägt von seinen Vorstellungen, dass ich sie sozusagen zu meinen eigenen gemacht habe. Ich habe mit dieser Musik lange gelebt, auch mit allen Kantaten, faktisch mit allem von Bach. Ich habe sie nicht wissenschaftlich untersucht, sondern habe richtig mit ihr gelebt. Und dann dachte ich mir, ich spiele sie, wie ich es fühle, dass es nicht gegen den Geist dieser Musik ist. Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung Lev Oborin (Klavier). BNF Collection 1954/2016

Ach, das ist so schön. Es ist irgendetwas in diesem Spiel, das mir sehr nahegeht. Das ist so ehrlich. Und auch sehr musikalisch. Könnte es Lev Oborin sein? Wirklich? Wo haben Sie das denn ausgegraben? Ich dachte nie, dass er das aufgenommen hat. Er war ein genial begabter Musiker. Aber faul wie Oblomow (Titelfigur des Romans von Iwan Gontscharow, Anm. d. Red.). Er hat es sich nicht erlaubt, ein großer, weltberühmter Pianist zu werden, nicht aus Bescheidenheit, sondern einfach, weil er zu faul war. Essen und Trinken waren ihm wichtiger (lacht). Als mein Lehrer hat er natürlich eine große Rolle gespielt. Wenn ich zu ihm gekommen bin, dann hat er erst mit mir über Musik

und über Gott und die Welt zu sprechen begonnen (lacht). Und manchmal gingen so anderthalb Stunden um und ich hatte noch überhaupt nicht gespielt. Erst später habe ich verstanden, was ich von ihm in diesen Gesprächen und seinen Erzählungen bekommen habe. Das hat alles in mir nachgewirkt und war immer gut. Ja, da haben sie mich jetzt wirklich erfreut, dass es da eine Aufnahme gibt!

MODERN CLASSICAL MUSIC

PIANO POETEN

Konzert-TIPPs

Dortmund So. 4.3., 18:00 Uhr Konzerthaus Evgeni Koroliov (Klavier). Bach: Das Wohltemperierte Klavier Teil I BWV 846–869 Fürth Di. 20.3., 19:30 Uhr Stadttheater Zum 100. Todestag von Claude Debussy. Evgeni Koroliov (Klavier). Bach: 15 dreistimmige Sinfonien BWV 787–801, Mozart: Sonate F-Dur KV 332, Ravel: Sonatine, Debussy: Préludes (Auszüge aus Band I & II) Köln So. 25.3., 11:00 Uhr Kleiner Sendesaal des WDR Zum 100. Todestag von Claude Debussy. Evgeni Koroliov (Klavier). Debussy: Préludes I & II Potsdam So. 29.4., 18:00 Uhr Nikolaisaal Bach: Dreifach beflügelt. Evgeni Koroliov, Anna Vinnitskaya & Ljupka Hadzigeorgieva (Klavier), Kammerakademie Potsdam. Bach: Konzerte für zwei Klaviere BWV 1061–1064 & Brandenburgisches Konzert Nr. 1 F-Dur BWV 1046 Hamburg Mi. 9.5., 20:00 Uhr Elbphilharmonie (Großer Saal) Künstler & Programm siehe Potsdam Gifhorn So. 10.6., 18:00 Uhr Schloss (Rittersaal) Soli Deo Gloria. Evgeni Koroliov (Klavier). Werke von Bach

Drei neue exzellente Alben: Die Pianisten Federico Albanese, Marina Baranova und Friedrich Gulda vereinen die Lust am Experimentieren

CD-Tipp

Beethoven: DiabelliVariationen, Große Fuge B-Dur op. 134 u. a. Evgeni Koroliov & Ljupka Hadžigeorgieva (Klavier). tacet

und der Mut, Grenzen in der klassischen Musik einzureißen. www.neue-meister-music.com


multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet

3sat

Le Nozze di Figaro

Radio: Zum 90. Geburtstag von Christa Ludwig

Die etwas andere Primadonna

Sa. 3.3., 20:15 Uhr Oper Jahrzehntelang stand Giorgio Strehlers legendäre Figaro-Inszenierung auf dem Spielplan der Mailänder Scala, ehe sich 2016 Frederic ­Wake-Walker an eine Neuproduktion wagte. NDR

Der Traum des Kent Nagano So. 4.3., 8:00 Uhr Doku Der NDR beleuchtet Kent Naganos ungewöhnliche Projekte, mit ­denen er ein breiteres Publikum ansprechen und seinen Traum verwirklichen will, dass Klassik für jedermann zugänglich ist. Arte

Stars von morgen So. 11.3., 18:25 Uhr TV-Show Rolando Villazón empfängt diesmal die Flötistin Lucie Horsch, den Pianisten D ­ mitry Masleev, den Tenor Konu Kim und den Bratschisten Adrien La Marca.

Stand noch noch mit Maria Callas auf der Bühne: Christa Ludwig

D

ie Aufzeichnung ihrer Lebenserinnerungen, erschienen vor zwanzig Jahren, betitelte sie mit „... und ich wäre so gern Primadonna gewesen“. Dass Christa Ludwig dennoch ohne Zweifel eine

Arte

Die Musketiere im Damenstifte

40 concerti März 2018

ab Fr. 16.3., 18:05 Uhr, BR-Klassik Weitere Informationen: www.br-klassik.de

Online: In der Welt des Rundfunkchors Berlin

Requiem down under

F Mo. 26.3., 0:00 Uhr Operette Louis Varneys Operette wurde 2015 von Jérôme Deschamps an der Pariser Opéra Comique werkgetreu inszeniert – und vom Publikum begeistert aufgenommen.

solche Primadonna war, beweist BR-Klassik: Der Radiosender widmet der Mezzosopranistin zu ihrem 90. Geburtstag gleich vier Sendungen. Den Anfang macht am 16. März – Ludwigs Geburtstag – um 18:05 Uhr die Sendung „Klassikstars“, ab 20:05 Uhr werden Livemitschnitte mit ihr ausgestrahlt, ehe Christa Ludwig selbst am 17. März um 11:05 Uhr in „Meine Musik“ zu hören ist. Den Abschluss macht die Opernsendung „con passione“, die sich ganz auf Interpretationen Christa Ludwigs konzentriert.

ür seine Erfolgsproduktion human requiem wurde der Rundfunkchor Berlin bereits rund um den Globus gefeiert. Nun folgt der Chor der Einladung des „Adelaide Festival of Arts“ nach Australasien und präsentiert dort die Produktion von 2012, der Brahms’ Ein deutsches Requiem zugrunde liegt und die um choreografische

Elemente von Jochen Sandig und dem Team der Compagnie Sasha Waltz angereichert wurde. Wie es den Mitgliedern des Rundfunkchors auf der Reise in die Ferne ergeht, lesen Sie in unserer Facebook-Rubrik „In der Welt von ...“. Vom 13. bis 18.3. auf: www.facebook.com/ concertimagazin

Fotos: Pierre Groisbois, Angus McBean/Warner Classics, gemeinfrei

TV-Tipps


Kino: Bernstein Celebration des Royal Ballet

Tanz zum Jubiläum

D

as kreative Genie Leonard Bernsteins wird auch vom Londoner Royal Ballet geehrt. Zum 100. Geburtstag des Komponisten und Dirigenten kommt ein Tanz-Triptychon auf die Bühne, das die Kompositionen des US-Amerikaners würdigt. Das Programm der „Bernstein Celebration“ – so der Titel des Abends – enthält zwei Weltpremieren von Wayne McGregor und Christopher Wheeldon sowie eine Wiederaufnahme von Liam Scarletts The Age of Anxiety („Das Zeitalter der Angst“) zu Bernsteins zweiter Sinfonie. Wayne McGregor arbeitet für seine Choreografie zu Bernsteins Chichester Psalms mit dem Künst-

Radio-Tipps NDR Kultur

Eschenbach dirigiert Hindemith Fr. 2.3., 20:00 Uhr Konzert Das NDR Elbphilharmonie ­Orchester bringt Hindemiths ­Requiem mit dem sperrigen Titel When Lilacs Last in the Dooryard Bloom’d auf die Konzertbühne. WDR 3

Szene aus Liam Scarletts The Age of Anxiety

ler Edmund de Waal zusammen, während Christopher Wheeldon die Kostümierung dem vielfach ausgezeichneten Modedesigner Erdem ­Moraliog˘lu überlässt. Di. 27.3., 20:15 Uhr Teilnehmende Kinos: www.rohkinotickets.de

Madama Butterfly Sa. 3.3., 19:00 Uhr Oper live aus der MET Drei Jahre nach i­hrer Uraufführung kam die Oper 1907 auf den Spielplan der MET. Auch über hundert Jahre später gehört Puccinis Meisterwerk zum festen Repertoire an New Yorks Opernhaus. BR-Klassik

Von Berlin bis zum Broadway

Online: Dokumentarfilm Resonanzen über C. Bechstein

Einzigartige Instrumente

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ie globalisierte Massenproduktion macht bekanntlich auch vor Musikinstrumenten nicht Halt. Klaviere und Flügel etwa werden seit Jahren zum größten Teil in Fernost gefertigt. Bleibt die Frage, was das Fabrikat eines traditionsreichen Instrumentenbauers überhaupt ausmacht. Genau genommen braucht man für die Beantwortung der Frage kaum mehr als 37 Minuten: So lange dauert der spannende wie erhellende Dokumentarfilm Resonanzen von Thomas Nitsch. Darin spürt der preisgekrönte Regisseur der Faszination des Klangs der Flügel aus der Manufaktur C. Bechstein nach, lässt berühmte Künstler zu

Wort kommen – und erschafft so mit diesem Film eine klangvolle Huldigung an die Einzigartigkeit jedes Flügels des Berliner Traditionshauses, das 1853 gegründet wurde.

Fr. 16.3., 19:05 Uhr Musik-­ Feature Nach dem Motto „gestern, heute, morgen“ beleuchtet das Feature Kurt Weills Musik­ theaterschaffen von den Vorbildern des Komponisten bis hin zu den heutigen Weill-Interpreten. Deutschlandfunk Kultur

Zum 100. Todestag Claude Debussys So. 25.3., 22:00 Uhr Musikfeuilleton Michael Dasche blickt im Gespräch mit dem Pianisten und Debussy-Experten Bernd Goetzke auf die teils widersprüchlichen Seiten des so streitbaren wie genialen Komponisten. Deutschlandfunk

Schöne Stimmen Startete als Ein-Mann-Betrieb: Carl Bechstein (1826–1900) Ab dem 1. März ist der Film online zu sehen auf: bechstein.com/film

Fr. 30.3., 23:05 Uhr Porträt Moderator Thilo Braun rückt mit Christoph Prégardien einen der gefragtesten Tenöre hierzulande in den Mittelpunkt der Sendung.

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Diesen Monat neu auf concerti.de/lounge:

Sommersonnenklang Tipps Malta ist als paradiesisches ­Urlaubsreiseziel inzwischen längst kein Geheimtipp mehr. Immer mehr Touristen zieht es Jahr für Jahr auf die ­faszinierende Mittelmeerinsel südlich von Sizilien. Aber Malta hat nicht nur Sonne, Strand und Meer zu bieten, sondern auch viele und abwechslungsreiche Festivals. Wir stellen Ihnen die Festspielhöhepunkte der traumhaften Insel genauer vor.

Perfekte Fahrt, perfekter Sound Technik Wenn die Gewinner unserer Aktion „Mein Konzert mit Lexus“ zum Konzert chauffiert werden, wird der Künstler des Abends auf der Rückbank des Lexus sitzen und auch eine Playlist mit im Gepäck haben. Denn das Soundsystem von Mark Levinson muss man einfach mal genossen haben. Wir durften uns die High-End-Audioanlage vorab genauer anhören.

Umzug einer Supernanny Reportage Große Musicalshows sind nicht nur beeindruckend, sondern auch technisch sehr aufwändig. Trotzdem brauchte der Musical-Produzent Stage Entertainment nur gut drei Wochen, um Mary Poppins von Stuttgart nach Hamburg umziehen zu lassen. Wir ­begleiteten die logistische Meisterleistung und konnten dabei einen spannenden Einblick hinter die Kulissen ­gewinnen. 42 concerti März 2018

Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Redaktion Jörg Roberts (Chef vom Dienst), Maximilian Theiss (Textchef, MT), Ninja Anderlohr-Hepp (Ressortleitung), Peter Krause (Ressortleitung Oper, PK), Sören Ingwersen (Textredaktion), Verena Kinle (Bildredaktion), Julia Hellmig (JH), Julia Oehlrich, Insa Axmann, Johann Buddecke (JB), Irem Çatı, Hannah Duffek, Nicolas ­Furchert, Nicole Korzonnek (NK) Autoren der aktuellen Ausgaben Frank ­Armbruster (FA), ­Christina ­Bauer, ­Irene ­Bazinger, ­Helge ­Birkelbach, ­Jakob ­Buhre, ­Roland H. ­Dippel (RD), C ­ hristoph ­Forsthoff ­Katharina ­von ­Glasenapp, ­Reinald ­Hanke, ­Christoph Kalies, ­Katherina Knees, ­Christian ­Lahneck (CL), S ­ abine ­Näher (SN), G ­ eorg ­Pepl, ­Helmut ­Peters, ­Teresa ­Pieschacón ­Raphael, ­Elisa ­Reznicek, ­Antje ­Rößler, ­Stefan ­Schickhaus, ­Christian ­Schmidt, ­Sigrid ­Schuer, ­Eckhard ­Weber (EW) Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers, Matthias Hirt Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck & Verarbeitung Mayr Miesbach GmbH Anzeigen Felix Husmann (Verlagsleitung) Tel: 040/22 86 886-20 f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Klassikveranstalter, Festivals & Musikindustrie) Tel: 040/22 86 886-16 m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) Tel: 040/22 86 886-32 g.heesen@concerti.de Heidi Meyer (Anzeigen- und Vertriebsassistenz) Tel: 040/22 86 886-18 h.meyer@concerti.de Melanie Berndt (Anzeigendisposition) Tel: 040/22 86 886-27 m.berndt@concerti.de

Business Development & Vertrieb Stefan Brettschneider Heftauslage vertrieb@concerti.de Abonnement concerti Media GmbH · Postfach 100 544, 20004 Hamburg · Tel: 040/228 688 688 Fax: 040/228 688 617 · abo@concerti.de Standard-Jahres­abonnement: 25 € frei Haus Erscheinungsweise elf Mal jährlich, Ausgabe April ist erhältlich ab 23.3. IVW geprüfte Verbreitung IV/2017: 170.835 Exemplare Redaktionsschluss Immer am 15. des Vor-Vormonats, bitte senden Sie Ihre Termine an: termine@concerti.de. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Zusatz Der Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung für die angegebenen Daten. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt oder durch Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Alle Rechte: concerti Media GmbH

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Hörgenuss bis zum letzten Ton. Ganz ohne Räuspern oder Husten.

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I H R E S C H Ö NST E YAC H T D E R W E LT

„Kein Geschenk der Welt könnte schöner sein, als in seinen Armen Walzer zu tanzen. Ob damals auf unserer Hochzeit oder heute mitten auf dem Pazifik.“

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